Erscheint jeden Samstaq abends Schriftleiiiivg und Verwallung: Pn»«rnvva «lica Rr. ü. Telephon si. — ?ln lünbifluitfttn nimm, bis Htrioollunfl gegen Berechnung billigster Gedüliren entgegen. Bcjuq«p'ki«: Bi.rlel,ahrig K b—, lzalbiährig K IQ—, ganijädrig K so. - Fürs Ausland «nisprrchend« Erhöhung. —Einzelne iUmmnn lo Heller. Nummer Samstag den 14. Juni 1919 Ärrbirn.. di ist an der Zeit uns von den früher geläu-figrn politischer, Schlagivortrn über Serbien ftri zumachen. Mag »ein, daß uns dabei Spott und Verdächtigungen eniqegenjchlagen werden, doch wird dies unsere schlechte Lage nicht fühlbar schwerer gestalten und im Bilde gesprochen — «der Hunde bellen sagt uns, daß wir reiten*. Bor uns selbst kommt es dann nur noch darauf an, daß wir uns selbst treu bleiben; und da kann kein Zweifel sein, wenn wir anstelle alter Schlagworte gründliche Kenntnis sehen wollen. Im Frieden haben wir wenig oder keine Veranlassung gehabt, unmittelbare Quellen über Serbien zu suchen, denn wir hatten mit seinem Volke auch keine unmittelbare Berührung. Darum schauten wir in dieser Richtung bequem durch die Brillen, die uns Ungarn und auch teilweise die Kroaten aussetzten; dag unsere unmittelbaren politt» scheu Gegner zum Teile in den Serben Freunde und Hilfe suchten, das machte und natürlich guten Nachrichien aus diesem Lande noch weniger geneigt. Das alte Oesterreich hat dann noch obendrein seine Leute geradeso in einem Denknedel erziehen lasse», wir heute Frankreich und einige andere Staaten ihre Angedörigen über Deutschland unterrichten. Und daß seit dem ersten Bukarester Frieden im Jahre 1912 die unserem Staate gefährlichen Russen enge und ehrliche Freundschaft mit den Serben hatten, macht unseren früheren Widerstand für jeden, der aus den gegebenen Umständen einigermaßen gerecht urteilen will, noch erklärlicher. Lo baden wir denn, wen» wir die Wahrheit über Land und Leute in Serbien wissen wollen, viel nachzuholen und umzulernen. Dabei kanu na» türlick Ausgabe dieser Zeilen nur sein, zur ersten Anregung charakteristische Zuge und Ausblicke zu geben; in den nächste» Nummern sollen dann Aus« züge aui Geschichlswerken, namentlich Ranke, svlgen. Die Serben haben eine schwerere und düsterere Vergangenheit hinter sich, als dir meisten anderen Völker. Nach jahrhundertelangen, blutigen Kämpfen mit Btzzanz stiege» sie plötzlich durch glänzende Führung der Nemanjiden, als der Stern des oft- Im Wahnsinn! Von Emma Ruiß Wradatsch. (Fortsetzung.) Er hatte dies leise vor sich bin gesprochen und als MargU zu >dm aussah, sagte er weiter: „Ja, erst müssen wir da? Wahre gefunden baden — unv bi«-hin Margit bleiben wir beide zusammen, glitte nun deine Stirne und wenn uns einst die Pflicht iuft, dann weiden wir ihr folgen und auch gerne, glaub' es mirI"1 Er erheb sich, »in seinen üblichen Gang durch den «Karten ^u machen, sie blickte ihm lange tovt-schüttelnd nach, während fte leite sagte.- „Ich versteh' Euch alle nicht!" * Ja, die alles versengende Liebe hatte Christos's Her, umfangen, noch wußte er'» selbst «lcht, wagte nicht, sich'» zuzugestehen, denn er begriff nicht da» Ge» fühl, welche» ihu ersaßt. Von jeher eine schüchterne Natur den Frauen gegenüber, wich er allen Gelegenheilen au»,. nähere Beziehungen anzubahnen. Er strebte nicht darnach, denn al» Student war er zu eifrig mit seinem Studium beschäftigt und al« sein Schwesterchen heranwuchs, ver« stand er sich mit ihm und seiner Mutter so vortrefflich, daß diese beiden Frauen für ihn den Inbegriff alle« Weiblichen bildeten und so war er beinahe 30 Jahre alt geworden, ohne eine tiefere Neigung gefaßt zu haben. römischen Reiches im Untergehen war/ zu gkogcr Bcdcutung und starker staatlicher Macht empor. AuS der Zeit ist unvergängliche Erinnerung im Volke bewahrt, und wenn jemand ein besonderes Wohlbefinden ausdrücken will, so sagt er: „Es gehl mir io gut als zu Kailer Dusans Zeiten." Wenige Jahre darnach war durch Bluderstreit im Herrscherhaus das Glück des Reiches vernichtet und eS war so kein geschlossener Widerstand gegen die heranbrausenden Mongolen und schließlich gegen das fürchterliche KriegSreich der Türken mehr mög-(ich. Durch Jahrhunderte lagen die Serben wieder in fremden, schweren Fessel», mußten nach außen klug und falsch sein, nach innen vertrauensvoll an ihr Volk und seine Zuknnst, und so gewann das bewundernSwkrt ausharrende Volk im Anfang des 19. Jahrhundertes wieder Freiheit und zunehmeude staatliche Geltung. Daß das Volk solchen Prüfungen widerstand und trotzdem die Hoffnung auf Wiedergeburt nicht umsonst von Geschlecht vererbte, verdankt es zuerst seinem Lande, das mit seinem rauhen Gedirgscharak« ter widerstandsfähige Menschen erzog; dann feiner Religion, die der heilige Sava zum zweiten, wun» derbaren Staate der Serben ausgebaut hatte; sei-ner GesellschastSordnuug, die auf Familien- und Stammeigentum und nur wenig aus Jndividual-rigentum, der sogenannten Osebina, ausgerichtet war. damit die große Tragik aller Bauernstaaten, dir iömische« Stecht übernommen hatten, vermied, und heute einen weit kürzeren Weg zum modernen, socialen Staate zurückzulegen haben wird, als die aaderen Reiche, die das Privateigentum zu weit ausgebildet haben. Und schließlich verdanken die Seiden ihre Erhaltung neben glücklichen Fügungen äußerer staatlicher Einwirkungen und in«erer politischer Unfähigkeit der Türken ihrem eigenen Charakter. Der Serbe ist stolz und will nicht dienen. Daher kommt es auch, daß er nie Dienstbote wer-den will. E'u Mädchen, das im Dienst gestanden war, finde« schwer einen. Mann. Er ist eifersüchtig auf seine politischen Rechte, anerkennt keine Schein-obrigkeit. Er will zu seinem Minister gehen können, ihm unter Du und Du seiue Meinung sagen können. Nun aber stürmte e» dorvcll stark aus ihn ein. Dir lang zurückgehaltene Flut der Befühle durchbrach die Schleuse der Zurückhaltung und stürzte tosend und schäumend über ihn. * Im Parke de« Herrschast»ichlosse« lag schlafend in der Hängematte die Tochter de» Herrschasl»direktors. Ein duftige«, weißes Morzenlleid mit blauen Band schleifen umschloß die ü»pig jugendliche Gestalt. Die Strümpse und Schuhe lagen im Grase, sorgsam be-wacht von ihre,« herrlichen Seidenpiascher. Die weißen, bloßen Füße guckten unter dem Gewände htidor, da» lange, schwarze Haar hing aufgelöst über die Malle herunter, da» Gesicht, welche« in einem blauen Seiden-kiffen eingegraben lag, ganz verdeckend. , Es war Sonntag, die Aibeit rubte, still und ruhig war Alle? ringsumher. Dir Sonne brannte heiß hernieder, nicht» rührte sich, kein Lüftchen, selbst die Böglein schienen Mittagsruhe zu halten. Fräulein Er, schlief fcho» geraume Weile süß und fest — «un erwach!« sie, dehnte und streckte sich, warf da« prochtvolle Haar zurück und blickte mit ihren großen, feurigen Augen lange durch da» grüne Blätter-werk zum rrintn, blauen Hiinmel empor. ^Riniche!" rief st« dann, während sie sich eihob »nd hrrniedrrglitt. Da» kleine P»ntscherl erhob da» schlaftrunkene ikSpfehen und gähnte ihr zu, e» hatte eben auch sehr gut geschlafen. Beide begaben sich nun in die L»ube und Eva setzte sich hin und schrieb: „ Jfl in: liede, zute M alvine! Er ist ein feilen begabter Politiker, besonders einige Landstriche sind dabei hervorragend, und kennt nicht bloß dir Partei nach Personennamen und die Personen der politischen Bühne nicht nur aus illustrier» ten Zeitungen, sondern genau nach ihren Program-men und nach ihrer Vergangenheit. Die Familieneinrichtung gibt der Frau und den Jungen die meiste Arbeit für die bescheidenen Bedürfnisse aller Angrhöiigen unv die Alten, besonders der StarjeSina können politisieren. Datei sind sast alle nüchtern, sachlich und leidenschaftlich. Darum haben die Serben auch Vertrauen zu ihren Führern, weil sie wissen, daß nicht alle» zu erreichen ist und da« wenige nur allmählich und mit Opfern. Die Soldaten wollen nicht besohlen sein, sie wollen ver« stehen, um was e» sich handelt und dann folgru sie ausgezeichnet dem giiien Rate. Die lange Zelt der Unterdrückung Kai die Serben geduldig gemacht. Ein köstlicher Ausdruck für diese Geduld ist ihr Nationaltaiiz, der ffolu: in der ^DZitte ein Zigeuner, rundum 20 bis :J0 Mannet Hand in Hano, die zu einer unendlich eintönigen Melodie von einem Fuß aus oen ander» hüpfen und sich dabei langsam um den Musikanten drehen. Die Lieder, dir von Stamm zu Stamm von Bai den getragen wui den, waren durch Jahrhundert« die Zeitnng und der nationale Stolz der Serben, es sino darunter wunverbarr Stücke, eins, .dir Klage der Aga" hat Goethe zur Umdichtung begeistert. Schließlich gehört in diese Darstellung noch, daß die Serben die besten Kaus« leine unter den Sndilawen find: die Juden haben bei ihnen einen schweren Stand. Au« ihrem Stolz wird wohl leicht Herrschsucht und Jähzorn, auS ihren wallachisch - romanischen Blutsirilen k»mmen da und dort die Eigenschaften der Nomaden zum Durchdrilch, wir auch überhaupt dir lauge Unterdrückung auch in schlechten Eigenschaften stärkere Ausbildung »it sich bringen mußte. Doch Alles in Allem ist bisher da» ganze B»lk nach auswart« im menschlich Guten und Tüchtigen gerichtet; man sag« den Engländern »ach, daß immer wieder der Seeräuber, der ihnen »»m N»r« mannen im Blnte stkckt, herauskommt und ebenso ist hier eine mindere Eigenschaft im Ganzen nach lange nicht schlecht. Al« ich au« der Pension heimkehrte, schrieb ich dir ja, daß ich in die Gesellschaft eingeführt wurde und dabei auch in der Herrenwelt ein biSchen Umschau hielt, daß mir aber im ganzen Städtchen keiner gefiel, bis ich einmal aus Professor Walten aufmerksam wurde, al« er beim Schlosse vorbeiritt, daß e« mir nicht möglich war, mil Ihm irgendwo zusammenzutref« fen, daß der ganze Winter verging und er auf keinem Balle anzutreffen war. Da« Alle», glaube ich. weißt du. hab' ich dir geschrieben. Habe dir ja wohl auch gesagt, was für ein schöner, eleganter Mann Wallen ist, wie herrlich er zu Pserde sitzt und wie manche» schöne Augenpaar ihm schmachtend, doch vergeben« nachblickt, wie ich »lies dran setzen will, ihn zu erobern. Du wünschtest inir guten Erfolg und weiter ließ ich nicht» mehr von mir hören. Und nun magst du staunen und dich mit mir freuen: Ehristos Walle» liebt mich und ich werd« feine Frau. Wie da» doch so rasch gekommen ist? Da» Glück wollte eS, daß er vom Grafen ersucht wurde, bei seinen beide» Söhnen den »nterricht zu überueh« men, da sein Vorgänger sich penficnieren ließ. Er kam alio täglich auf'» Schloß — ach, Mal-vine! Dir. meiner Getreuen, darf ich'» ja gestehen, ich hatte große Mübe, ihn zu erobern. Ich glaub«, wenn ich das nicht so gut verstände, er wäre an mir ebenso achtlos, wie an allen Mädchen, vorübergegangen. Und nun habe ich ihn, haltt ihn fest, ach, so fest. Wie sie mich Alle mil Neid verfolgen, mir hun- Seile 2 ES ist ein einheitliche», natürliches Kulturbild, das der nicht voreingenommene Beschauer v»n den Serben empfangen muß, wohl in manchem fremd, wie namentlich in der geringen Arbeitslust, doch wenn man bedenkt, raß d«s Bolk lange für fremde Herren arbeiten mußte und erst Ende des 18. Jahr-Hundertes feine Schriftsprache geschaffen wurde, f» sieht man große Möglichk.ien und viele Aufgaben in der Zukunji reifen. Dabei ist erwiesen, und eS paßt zum felbstbe-wußten Stolz der Risse, daß die Serben tolerant gegen Fremde sind, daß sie auch Gates von fremden Kulturen ohne Bedenken anerkennen und aufnehme» wellen. Sie schätzten ihre deutsche» ReichSangehörigen. wissen, daß die)t besser zu arbeiten verstehe» und anerkennen auch ihre staatliche Treue. Sie haben deutsch« Schulen im Lande und viele Reichsserben haben in solchen Schule» alle Klassen mitgemacht; im Gymnasium wird Deutsch als Pflichtgegenstand und gut gelehrt. || Wenn man da« Volk so ansieht und das Land mit offenen Auge» durchwandert, so muß man glauben, daß die Deutschen und Serben nicht Feinde von Natur aus sind, und daß wir ihnen noch manches zu ihrem Dauk^ zu geben hätten. Belgrad und andere StäSte sollen aufgebaut und erweitert werden. Wenn da ausgebildete Deutsche von Kultur gefragt werden, so wird daraus ein einheitlich schöne« Bild erwachsen, das sich an die alten Baudenkmäler de« Lande« hält und dort weiterbildet. E« wird die moderne, zeit« und volklose Bauweise »er Groß-städlc dort nicht weiiergreiseri, wo unser Rat ein-setz!; einen zweiten grüngelben Kasten — (gemeint ist ein Holzbau) — wie er auf der Terazia in Belgrad steht, kann es dann nicht geben. E« stehen in Belgrad und in anderen Städten Serbiens in verlassenen vergessüien Winkeln einige prächtige alte Häufer; von dort die Motive für den Wiederaufbau zu nehme», da« könnte ein deutscher Baumeister lehren. Und so wird der gewissenhafte und gutge schulte deutsche Gewerbetreidende und Arbeiter gute und echte Arbeit leisten. Und viele« derart mehr, vom Industriellen bi« zum Bauern. „Südlan»" schreibt in seinem Buch: „Nemanja", der Gründer de« königsgejchlechte«, der au« seiner Jugendzeit die Kulturüberlegenheit der nimanisch-kroatischen Küstenstädte in der Diokla und oer nördlich gelegenen Gebiete kannte, sucht von dort kul-turelle« Kapital zu ziehen. Romanische im kroatischen Milieu halbjlawisierte Patrizierztschlechter au« den Küstenstädten spielten eine bedeutende Rolle im kul-lurellen und HandleSleben Serbien» der Remaiijiden-zeit, wobei namentlich Caitarenser die Diplomatie und Raguser Handel, Finanzverkehr und Bergbau beherrschten. Namentlich wurde der Bergbau ge-pflegt. Sachsen wurden al« BergwerkSleute ange« siedelt, Ragusaner wurden Unternehmer unv Finanz-leute. So und ähnlich kann e« zu beiderseitigem Wohl« wiederkommen: man muß uns aber dazu unsere Eigenart und unsere Freiheit lassen. Cillier Zeitung Von drn Friedens-Verhandlungen in Paris. Einzelne Mitglieder der slowenischen Friedens-delegati»« sind au« Pari« heimgekehrt und veröffent» tlchm Mitteilungen über den Gang der Berhand-hingen in PariS und über die' dort gewonnenen Eindrücke. Dr. Triller schildert im .Slowenski natod" die vielfache» Wandlungen, die sich in der Frage der Nordgrenzen Jugoslawiens im Laufe der Zeit und unter dem Einflüsse der slowenischen Delegierten ergeben haben. Die Lage war zur Zeit der Ankunft der Delegation eine geradezu verzwei-selte. Ganz Kärnten war in Gefahr und hätte mit Ausnahme de« Mozicka Thale« zwischen Italien und Deutschösterreich ausgeteilt werden sollen. E« war sofort klar, da« infolge der übertriebenen Be-richte de« Obersten Mile« in der Kärntner Frage einen für Jugoslawien höchst ungünstigen Stand-punkt einnahm und jeden Kompromißvorschlag der slowenischen Delegierten ablehnte. Unter Führung des unermüdlichen Dr. Svegelj wurde daher zunächst Fühlung mit den amerikanischen Experten für tcr.i» toriale Fragen gesucht. Diesen gegenüber wurde vor allem dle Richtigkeit der amerikanischen These von der ökonomischen Unteilbarkeit deS sogenannten Kärntner Becken« bekämpft. Für diese« von Slowenen und Deutschen bewohnte Gebiet hatten die Amerikaner eine gemeinsame Volksabstimmung unier Kontrolle her Alliierten in Aussicht genommen; in dieser Kon-trollkommissiop hätten natürlich die Italiener die erste Rolle gespielt. Wie eine solche Abstimmung angesichts der Tatsache, daß in diesem Gebiete neben 74.000 Deutschen nur 57.000 Slowenen wohnen, hätte aussallen müssen, liegt klar auf der Hand. Ganz Kärnten wäre verloren gewesen, die Grenze wäre bis zu den Karawanken verschoben w«rden und ebenso wäre Aßling verloren gewesen. E» gelang jedoch, die amerikanischen Experten und auch House WilsonS rechte Hand, von der schreienden Ungerechtigkeit der amerikanischen These zu über-zeugen und es wurde erreicht, daß in die Friedens-bedingungen «ine vorläufige Grenzbestimmung aufge-nommen. die Entscheidung über daS Klagensurter Becken aber aufgeschoben wurde. Auf Grund dieses nach der Sachlage bedeutenden Ersolge« wurde von den amerikanischen Experten ein neuer Plan ausgearbeitet, nach welchem da« Plebiscit im slowe-nischen Gebiete de« »lagensurter Becken» und in Klagenfurt mit der engeren Umgebung getrennt durchgeführt werden soll. Die Verwaltung beider Teile hätte der Völkerbund zu übernehmen und daS ganze Gebiet hätte, von beiden Parteien militärisch geräumt werden müssen. Auch dieses Projekt würd« von der slowenischen Delegation abgelehnt. Schließlich tauchte ein Plan auf, den am 4. Mai 1919 „Le TempS" gebracht hatte, »ach welchem der slo-wenische Teil Kirnten« sofort an Jugoslawien zu übergeben hätte der Bevölkerung aber da« Recht vorzubehalten wäre, nach 6 Wochen sich für Inga- bett Dinge in« Ohr flüstern, doch ich kehre mich nicht daran. Ich weih, daß ich seiner Lieh« sicher sein kann und erwarte ihn dieser Tage bei meinen Eltern. Ich schwelge im Glücke, in Liebe und Seligkeit. Bald hö»st du mehr von deiaer glückliche» ßva." i Daraus konvertierte sie den Brief, wandt ihr« Haare in ein« prächtige Flechte, welch« sie über den Rücken fallen ließ und am Ende eine blaue Band-schleife darankaüpft«, zog ihre Schuhe uad Strümpfe an, packte Alle« zusammen und schlenderte unter einem Schirm, von Riniche umsprungen und freudig angebellt, dem Schlosse ,u. Wer nun so dies« hohe, schöne Gestalt, in ihrer majestätischen Haltung, einherschreitea gesehn und ihre großen, dunklen Augen, au» denen feurige, heiße Blitze schössen, auf sich gerichtet fühlte, da» edle, blasse Ge-stcht, umrahmt von einer Füll« pechschwarz«», lockigen Haare», der mußte sich wohl sagen, daß ein schönere» Weib kaum existierte. Fräulein Eva zählte 19 Jahre, verfloss'nem Herbst kam ste au« der Residenz für bleibend nach Hanse. Al» sedr begabt, hatte sie viel g«lernt und glänzt« durch Seist und Wissen. Sie pflegte auch der Sport« viele, wozu ihr im Schlosse vollauf Gelegenheit geboten wurde. Welch' ein herrlicher Anblck, wenn sie zu Pferde saß uad mutig dahin galoppiert« in ihrem enganliegen-den, lichtgrauen Reitkleide mit weißer West.' und hohem , Hute oder wenn sie kühn dahinradelt im weißen oder hellblauen Sportkostüme, «der wenn ste den Wagen lenkt«, dem zwei entzückende Vonnie» vorgespannt dann war ste eine sehr waghalsige Touristin, scheute selbst nicht, sich da» Gewehr um die Schulter zu legen und dem Zagdvergnügen nachzugehen, mit einem Worte: die Weltdame durch und durch! Ihre Eltern hatten nur die» eine Kind und ließen e« gewähren, ste hatten unbändige Freude mit ihm und seinem Tun und Treiben. Die Herrenwelt de» Städtchen» stand wie gebannt diesem blendenden, neu aufgeiauchte» giern« gegenüber. Die jungen Männer wagten kaum mit ihr zu tanzen, au» Angst, ste verstünden e» nicht so, wie die Herren der Residenz und würden von ihr ausgelacht, doch sie machte bald allen Eourage. sie war liebenswürdig und übersprudelnd und vor Allem — kokett. Ihr« Blicke schössen rech:» und link» und wie Pfeile trafen sie bald da. bat» dort, so daß natürlich ein Krei« von Anbetcrn stet» um sie wimmtlte. Doch wenn dann webseufzende Worte an ihr Obr klangen und sie Herzen bluten machte, dann lachte sie, denn nicht sie ließe sich wählen, sondern sie selbst werde ihre Wahl treffen, sagte sie sich und so war e» auch. Wir vernehmen e» im Briefe, welchen sie an ihre P«nsion»kollegi« nach der Residenz schrieb. Den stolzen, weiberscheuen Professor Wallen wollte ste beugen und zahm an ihrer Seite schmachten sehen Ihr mußte ge-lingen, was »och keine vermochte I Und siebe — sie hatte sicher gezielt, der unnahbar-, von Allen gefeite Adler leg blutend zu ihren Füßen! » Nummer f> llawien oder für Deutschösterreich zu entscheiden und nach welchem anderseits Klagenfurt mit Umge-bung an Deutschösterreich zu übergebe« hätte und der Bevölkerung da« gleiche Recht vorzubehalten wäre. Die Entscheidung hinsichtlich diese« Pl«ne« lag zur Zeit der Abreise der Delegation noch in den Händen WilsonS. Inwieweit inzwischen die Besetzung Klagenfurt« durch südslawische Truppen die Situation geändert und allenfalls verbessert hat. läßt sich heute mit Bestimmtheit noch nicht sage». Der Grskltkntwurf über die jiiQoslntuisdir Staats-Bürgerschaft.' Der parlamentarische Ausschuß für da« StaatS' bürgerzesetz hat in seiner letzten Sitzung, an welcher sich außer dem Regierung«referenteu Sagadi» auch-Minister Dr. Krämer beteiligte, einen Gesetzentwurf angenommen, wie ihn die Regierung zorgelegt hat, welche auf die Wünsche de« Ausschusses Rücksicht genommen hat und in diesem Sinne die Aufstellung revidiert bat. -Nach dem neuen Gesetze sälll die Staatsbürgerschaft allen jenen zu, welche Staatsbürger Serbien«. Montenegro« «der des angefallenen Bosnien« und der Herzegowina gewesen find und die daS Heimat»-recht in iiqr»dei«er Gemeinde der österreichisch un» garischen Monarchie, welche in unserem Gebiete liegen, haben. Jene Serben. Kroaten und Slowene», die daS Heimatsrecht in Gemeinde» unsere» nationalen Territoriums, da« uicht unserem Staate zufällt (Trieft, Görz usw.) haben und welche gegenwärtig ständig in unserem Staate leben oder welche sich nach dem Optionsrechte anfiedlln. erhalte» die Staats» bürgerschast, wenn sie bei der politiichen Behörde erklären, daß sie unsere Staatsbürger zu bleib« wünschen. Damit ist dem Wunsche aller jener u»serer Volksgenossen nachgekommen worden, welche da« HeimatSrecht im okkupierten Gebiete unsere« natio» nalen Territorium« haben. Bezüglich der Bevölkerung unseres Staate« anderer BolkSzugehiiigkeit, stellt sich der Gesetz-entwurs aus den Standpunkt der nationalen Selbst-bestimmung. Der Bevölkerung slawischer Volkszugehörigkeit gibt da» Gesetz da« Recht der Option . für den Staat ihrer Nationalität in der Frist von einem Hahre. Die Bevölkerung der übrigen nicht slawischen Bolker wiro darnach eingeteilt, ob sie da« Heimatsrecht in den Gemeinden unsere« Gebiete« vor dem Iahe 1871 oder später erhalten haben. Von dieser Zen nämlich beginnt jene künstliche und gewaltsame Invasion der Deutschen, Magyareu uad Juden in unser Land, welkem erst der Zusammen-druch der österreichisch-ungarifchen Monarchie ein Ende bereitet hat. Margit hörte ihren Bruder ruhig zu, al» er ihr von seiner Liebe uad s«in«r Verlobung mit Eva van der Mieten sprach. Sie kannt/ sie nicht und frug auch nicht nach ihr, sie hätte am liebten da» Weid nie kennen gelernt, welche» zwischen sie beide trat. .Werde glücklich, wie du es verdienst!" sagte sie ruhig am Schlüsse seiner Rede, wandte sich ad und ging hinan». De» schreckliche Moment, auf den sie mit Angst gewartet, war nun da, ste war ihm gefaßt and vor-bereitet entgegengetreten. Die Wunde war geschlagen und blutet« schmerzhaft, doch sie ließ e» nicht merk», sie litt still für sich, ihre» Bruder» Glück soll durch keinen, nicht den leisesten Mißton gestört werden. Er freute sich, daß Margit seinen Entschluß, zu beiraten, so ruhig hingenommen und glaubte ganz fest, daß auch sie recht bald seinem Beispiele folgen werde. So bat die Alle» bezwingende Liede auch ihn ge-blendet, daß sein sonst so scharfe« Auge nicht mehr er-kennen konnte, wie blaß da» Antlitz feiner Schwester wurde und welche düstere Schwermut darauf lagerte. Sie wurde still und immer stiller, er merkte e« nicht, denn die nun aufgeloderte Liebe, da» so rasch gewon« nene Glück hielt ihn im Banne, riß ihn mit sich fort, er sah nnr sie, sie den Abgott seiner Träume, seine» Wachen» — ein beseligender Taumel, ein süß schwelgender Rausch umstrick-« seine Sinne und machte ihn wahnsinnig v?r Glück u»d Wonne. (Fortsetzung solgt.) Nummer 5 Jenen. welche sich vor dem Jahre 1871 in Ünftreot Gebiet? angesiedeil haben (Gottscheer, die Schwabe» in Banal) wird das .Recht gewährt, sich in einer Frist von zwei Zahrcn nach dem definitiven Friedensschluß für ihren Nationalstaat zu erklären, und aii^uivaiivern, jene ober, welche als Avant-garde der Germanisation und Magyarifierung nach dem Jahre 1871 in unser "Land gekommen sind, müssen sich iuuerhald bcrjelbcn Frist erklären, ob sie die Staatsbürgerschaft annehmen. Damit wird ihnen also nicht schon von vonihinein unsere Staats-bürge» schasl zuerkuunt. W.nn sie sich für unsere Staatsbürgerschaft erklären, werden ste damit nicht schon zu Staatsbürgern, sondern sie bekommen die StaatSbürgerschast erst dann, wenn die zuständige Behörde diese Erklärung zur Kenntnis nimmt und ste gutheißt. Wenn sie sie nicht gutheißt, müssen die Betreffenden auswandern. Somit ist aber selbstverständlich nicht gesagt, daß mau alle diese Auswanderet aus dem Staate vertreiben will. Wir wollen lediglich freie Hand allen jenen gegenüber haben, welche sich in die neue Lage ii.chi hineinfinden könne» und wollen und von denen es nicht zu ei warte» i|t, daß sie loyale Mit-bürgcr würden. Politische Rundschau. Die Südgrenzen Deutschösterreichs. Soweit der Inhalt der dem deutschösterreich!-schen Staate gestellten FindenSbedingmigen bisher bekanntgegeben wurde, scheint die 4-üdgrenze Deutsch-österreichs noch nicht vollständig bestimmt zu s.in. Die Grenze gegen Italien wird seitens des Verbandes erst nachträglich best'mmt werden. In glei» cher Weise wird auch im Westen die Grenze gegen« über dem jugojlawi>chcu Staate bestimmt werden. Im östlichen Teile verläuft dagegen die Grenze über die D'au oberhalb der Einmündung der Lavant, von da ab immer nördli» der Drau, so daß Mar-bürg ur.d Nudle, ebug b.i Jugoslawien verbleiben. Nach Belgrader Berichten soll jedoch die Nachricht, daß daS Klagensuiter Becken an Jugoslawien fällt, amtlich noch nicht bestä'igt sein. Die ursprüngliche Absicht der Entente war, nach Klagensurt eine Koni-Mission zu entsenden, die an Ort und Stelle fest-zustellen hätte, uojui die Bevölkerung selbst sich entscheiden würde Ob sich an dieser Sachlage im Lause d<> Kfc ii Trge rl vas geändert habe, sei nicht bekannt. Es sei nicht ausgeschlogen, daß die Entente Kärnten als eine Art Kompensationsobjekt sür die Nachgiebigkeit der Südslawen gegenüber Italien behandeln könnte. Die »Straza* veröffent-licht einen Berich', nach welchem auch daS Schicksal von Spielfeld noch ungewiß sei. daß dieser Ort Jugoslawien zufällt; damit wäre auch daS Schicket der Bah» Spielfeld N^llerSbiirg noch ungewiß. Slowenien und die Staatsanleihe. Schon im i'uuje der Budgetdebatte wurde von Mitgliedern der Slarcevic Partei gegen Slowenien der Borwurs erhoben, daß es zum Nachteile Kroa-tien« im StaatSvoranschlage begünstigt werde, ob-wohl Kroatien da« steuerkräftigste Land sei. Der gleiche Standpunkt wird auch im „Hrval", dem Organ der Starcevic Partei, vertreten und ausge-führt, daß für Kroatien im Voranschlag« nur 205 Millionen vorgesehen seien, gegenüber einer Steuer-leistung von 34l Millionen, während für Slvwe-nien 264 Millionen ausgelegt werden gegenüber einer Steuerleistung von üt 19 Millionen, somit um 59 Millionen mehr als für Kroatien, obwohl die-fei '/, der ganzen Staatsanleihe gezeichnet. Gegen diese Ausführungen nimmt der .SlooenSki Narod" im allgemeinen Stellung und führt insbesondere au«, daß Slowenien bei Zeichnung der Staats-anleihe seine volle Schuldigkeit getan habe, da in Slowenien 4V Millionen Kronen gezeichnet wurden. Ein großer Teil des slowenischen Gebietes sei von Italien und Magyaren besetzt, Kärnten wurde erst vor Kurzem befreit, so daß überhaupt nur,'/, von Krain und Untersteiermark in Betracht kommen. Beide Gebiete zählen 800.000 Einwohner, so daß im Durchschnitt auf jede Person eine Zeichnung von 50 K «ntfällt. Bei gleicher Leistung der Be wohner der übrigen Gebiete des Königreiches hätten mindestens 400 Millionen gezeichnet werden müssen, da Serbien, daS während des Krieges außerordent-lich gelitten hat, ausgeschieden werden muß und so-mit nur mit 8 Millio'nn Einwohner gerechnet wer-den kann. Ob dieser betrag erreicht wurde, ist der-malen noch nicht bekannt. Jedenfalls geht aus die» fer Darstellung hervor, daß fcie Bewohner Slawe- Cillier Zeitung niens ihre Schuldigkeit dem.Staute gegenüber voll-kommen erfüllt haben. Selbständigkeit der SteuerSmter. Die Steuerämter in Bosnien und der Herze« gowina, in Dalmatien und in Slowenien werden von den Bezilkshauptmannschaften abgetrennt und in selbständige Aemter umgewandelt werden. Ardeiteroerficherung. DaS Ministerium für soziale Fürsorge hat einen Gesetzentwurf über Arbeiteroersicherrmg vorgelegt. Nach diesem Entwurse soll tm Königreiche die obligatorische Versicherung aller Personen eingeführt werden, die ihre körperlichen oder geistigen Kräfte verdingen. Die Versicherung umfaßt nicht bloß die Krankenversicherung sondern auch die Versicherung gegen Unfall und Arbeitslosigkeit, die Altersversicherung und die Versicherung auf den Todesfall sür alle Mitglieder der versicherten Person. Der KreiS der Versicherung ist daher ein sehr großer, er umsaßt alle Arbeiter in Fabriken und Gewerbebetrieben, alle Feldarbeit«? und sonstige Bediensteten, alle Be> amten usw. Generalstreik in Frankreich Die AuSftandSbewegung in Frankreich, die schon vor mehreren Tagen eingesetzt und inzwischen bedeutend an Umfang angenommen hat. drängt in Frankreich alle anderen politischen Fragen in den Hintergrund. Aus einer Erklärung der Kommission der Gewerkschaften geh« hervor, daß eS sich nicht bloß um eine Lohnbewegung, also um feie Verbesserung der AibeitSlöhne und der ArbeitSverhältnisse überhaupt handelt, sondern daß die Bewegung auch einen politischen Hintergrund hat, da sich die sran-zösische Arbeiterschaft gegen jede Intervention Krank-reichS in Rußland ausspricht. Im Ausstände befin-den sich nicht bloß die Bediensteten der Untergrund-bahnen und vieler anderer Betriebe in PariS, sondern auch ein großer Teil der Arbeiter in den Eisenwerken und Kohlengruben. Ueber die Zahl der streikenden Arbeiter schwanken die Angaben. Natio-nalistische Blätter beziffern die Zahl der im AuS-stand« stehenden Arbeiter auf 100.000 bis 200.000, sozialistische Blätter auf 400.000 bis 500.000. Nach einer Kundgebung der Gewerkschaften soll mit 16. d. ein Generalstreik eintreten, sallS bishin nicht olle Forderungen der Albeiter bewilligt sind. Zwischenfälle sind bisher nicht vorgekommen, wohl aber gingen an der Pariser Börse die Kurse sür Nentcn' und Jndustriepopiere fturzartig zurück. Feierliche Exhumierung der Attentäter aus Sarajewo. Im Saale d«r tschechoslowakischen Bezeda in Terezin wurde am 8. d. eine Festakademie zu Ehren der Gäste veranstaltet, die zur feierlichen Exhumie-rung der Ueberreste der Sarajewo Attentäter Gabriel Princip, Nedeljka Cabrinovic und Trifko Gradec erschienen waren. Unter den Festteilnehmern befanden sich auch Über 200 Jugoslawen. Neue Staatengrilndungen. Es ist schwer möglich, alle Wege und Winkel-züge genau zu versolgen, die aus der FriedenSkon-ferenz gesunden und wieder verfassen werden, um eine Lösung der Kärntner- und Fiumaner»Frage zu finden: eine alle Teile befriedigende Lösung wird sich überhaupt kaum finden lassen. Die Verlegenheit der Frirdenakonferenz muß schon eine sehr große sein, denn nach den jüngsten Nachrichten soll man in PariS auf den Gedanken verfallen fein, wie im Osten Deutschlands, so auch aus dem Klagensurter Becken und aus dem Fiumaner Gebiete selbständige Staaten zu bilden. „Le Temps" schreibt wenigstens zur ersteren Frage folgendes: DaS Klagenftirler Becken (von Villach b'S Unterdraubnrg) .teilt sich der Bevölkerung nach in zwei 'Teile. Der nordwest-liche Teil mit der Stadt Klagensurt zählt 40- bis 50.000 Deutsche und nur einige Tausend Slowe neu, der zweite Teil dagegen zählt 60- bis 80.000 Slowenen und 5000, pach anderen Schätzungen sogar 25.000 Deutsche. De amerikanischen Experten wollten ursprünglich den eisten Teil an Deutschösterreich, den zweiten Teil an Jugoslawien zuweisen und nach drei Monaten eine Volksabstimmung In beiden Gebieten einleiten. Es scheint jedoch, daß sich der Viererrat nunmehr einer anderen Entscheidung zuneigt, nach welcher daS ganze und ungeteilte Kla gensurter Becken als autonomer Staat mit einer Lokalregierung erklärt werden soll. Ueber diesen An-trag wird die Kommission für südslawische Ange-legenheiten ber«en. Hinsicht! ch der Fiumaner Frage soll nach einer Meldung de» „Petit Parisien" augeblich ein Antrag Orlando'S vorliegen, dahingehend, aus Fiuuie und Seite 3 Umgebung einen selbständigen Staat zu bilden, wäh-rend durch eine Volksabstimmung das weitere Schick-fal dieses Staates festzustellen wäre. DaS gäbe also zu den schon bestehenden Kleinstaaten noch zwei weitere neue Kleinstaaten, deren Bestand allerdings befristet wäre, da eine Volksabstimmung über daS weitere Schicksal zu entscheiden hätte. Der Gedanke erscheint begrüßenswert und richtig, weil hier endlich einmal — eine unbeeinflußte Durchführung der Ab> stimmung vorausgesetzt — das SelbstbestimmungSrecht der Völker zum vollen Durchbruch gelangen würde. Fremdenausweisung in Bosnien. Das in Belgrad erfcheiende Blatt »Samou» prava" bespricht die Verfügung der Sarajevoer Regierung über die Ausweisung der Fremden und legt die Gründe dar. die den Ministerrat bestimmten, dieselben zu sistieren. DaS Blatt konstatiert zunächst, daß die Regierung in Sarajevo diese Verfügung ganz aus eigen« Faust getroffen habe, wiewohl ihr ein solches Recht nicht zusteht, sondern der Regierung in Belgrad. Aus die geschehene Weise hätte die Sache ans keinen Fall gemacht werden dürfen, denn eine solche Maßnahme erweckt den Eindruck der Gewalt, was unsver Sache, die heute in Paris entschieden wird, schaden könnte, wenn wir Neigung bekunden. Gewaltakte zu verüben. Aus.den eventuellen Einwand, daH alle diese Leute dieses oder jenes Ver-gehen» gegen unsere Nation sich schuldig gemacht haben, ist ebenfalls nicht schwer zu erwidern. Wenn wo. so muß gerade in einem solchen Falle eine individuelle Untersuchung duichgeführt und der Tat-bestaub festgestellt werden. Ohne Untersuchung, einfach durch eine administrative Maßnahme werden in ge-ordneten Staaten solche Angelegenheiten nicht erle-digt. Es kann keine allgemeine, sondern nur «ine persönlich- Verantwortlichkeit geben: die dortige« Behörden sollen alle solche Personen eruieren und nach dem Gesetze vorgehen. DaS Blatt betont am Schlüsse, daß die hier wiedergtgtbenen Ansicht die Ansicht de« Ministerrates war aus Grund der dann die S'istierung der Verfügung der Sarajevoer Re-gienmg erfolgte. Schwere Stunden. Unter dieser Ausschrift bringen mehrere slowe-nisch« Blätter einen Artikel, in welchem unter an-derem gesagt wird: So wie die Gründung de« deutschen Reiche» und des italienischen Königreiche« nicht verhindert werden konnte, so ist es auch un> möglich, daß das jugoslawische Königreich früher oder später nicht alle Angehörigen der dreinomigen Nation umfassen sollte. Weil der Lauf der Gelchichte auf die Bereinigung aller völkisch Gleichgesinnten hinstirbt, wird er bei uns nicht eine AnSnahme wachen. DaS ist Tatsache, da» ist unser Trost und zugleich ein deutlicher Fingerzeig, in welcher Rich-tung sich unsere Arbeit zu belegen hat. Deshalb sind für uns alle Beschlüsse des hohen Biererrate» in PariS mehr oder weniger gleichgiltig. Da sich dessen Beschlüsse nicht aus natürliche und dauernde Kräfte sondern aus den AiigenblickSnutzen, auf For-malitäten und auf ein abenteuerliche? Prestige stützen, wird es diesem Frieden so ergehen, wie einem Sause, daS auf Sand gebaut ist. Wir wissen, daß Macht vor Recht geht und von diesem Standpunkte au« müssen wir die Lage unserer Delegation in Pari« beurteilen. Ihr Standpunkt muß sein, das kleinere Uebel zu wählen. Da« Volk aber wird niemal» vergessen, daß diese Tatsache daS kleinere Uebel war, niemals aber «in Frieden, an den wir uns rn Znkuuft halten müßten. Eine Kundgebung der deutsch-österreichischen Nationalversammlung. In einer feierliche» außerordentlichen Sitzung hat die deutschösterreichljche Nationalversammlung am SamStag einhellig und einmütig die Friedens bedingnngen von Saint Germain als unerträglich und unmöglich erklärt. Nur ein Sinn, nur ein Gedanke beherrschte sämtliche Volksboten, der Ge< danke, dieses Verderben von Deutschösterreich abzit-wenden. Die Nationalversammlung hat trotz des tödlichen Streiche« von St. Gcrmain leidenschastS loS und sachlich den FriedenSentwurs geprüft und den Pariser Machthabern kundgegeben, warn« und in welchen Punkten vor allem dieser Friede für Deutschösterreich die Vernichtung bedeuten würde. In einer Rede, die daS Material der Erwidernng außerordentlich geschickt zusammentrug und wiikangs-voll gruppierte, gab der Staatssekretär sür Aeußere« Doktor Bauer, maßvoll im Ton, den Bewei« für das «unerträglich-, daß dann den Schlußpunkt für die gesamte Debatte bildete. Eine politische Ueber-raschung stellte die Mitteilung Dr. Bauers. dar, daß er der italienischen Regierung die militärische Seilt 4 Neuiralisierung Deutschsüdtirols angeboten habe, um dieses Land vor der Fremdherrschaft zu reiten und dieses Angebot als Basis sür die Verhandlungen in St. Germain ausstellte. Im übrigen wurde für alle von den Nachbarstaaten angeforderten Gebiete di« Volksabstimmung gefordert, auch für Westuugarn, für dessen Rechte Dr. Bauer sehr warm eintrat. Hieraus gaben die Redner sämtlicher Parteien Er-Nürungen «b, die sich ohne Ausnahme aus den Boden der Regier«ng«erklirung stellten und eS war dadurch klar erkennbar, daß e? in der FriedenSsrage keine Parteiunterschiede gibt. Zum Schlüsse gaben die Vertreter der einzelnen Länder ähnliche Er-Nürungen ab. Präsiden» Seitz betonte in seiner Schlußansprache, Daß es hoffentlich gelingen werde, die Bedingungen zu mildern, wenn eS aber nicht gelingen sollte, wenn man Deuischösterreich vernichten wolle, dann solle die Welt ür Inneres in Laibach vom 3. d. wurden alle Ortsgruppen des Vereines Südmark und des Deutschen SchulveceineS im Ge-biete der Landesregierung in Laibach aufgelöst, weil sie Ortsgruppen von Vereinen sind, die ihren Sitz im Auslande haben und weil deren Satzungen den Interessen des Königreiches der SHS widerstreiten. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag findet in der EhristuSkirche um 10 Uhr vormittags ein öffentlicher Gottesdienst statt, in wel> chem Herr Pfarrer May predigen wird. Anschließend Kindergottesdienst. Kirchenkonzert in der evangelischen EhristusKirche in Eilli. Am 16. d. um ^ Uhr abends veranstaltet der Allen unserer Stadt best-bekannte blinde Organist und Tondichter Eduard Jnterberger nach über zweijähriger Pause wieder ein Kirchenkonzert, dessen Reinertrag ihm zugute kommt. Alle geistlichen Konzerte unseres lieben Jnterberger waren seit jeher musikalische Ereig-msse für Eilli. Auch der am Montag stattfindende Abend verspricht ein solches Ereignis zu werden. Eine ungemein begabte junge Sängerin, Frl. Elsa Tscharre au« Marburg wird sich an diesem Abend in Eilli zum erstenmale hören lassen. Sie singt drei in Silli noch nie vorgetragene Lieder von Ed. Grieg (mit Streichquintett und Orgelbegleitnng), H. v. Herzogenberg (mit Geige und Orgel) und H. Wols, außerdem da« „Gebet" des heimischen Ton-dichter« H. Wamlek (mit Geigensolo. Orgel- und Lautenbegleitung). Die großen, künstlerischen Ge-fchmock verratende Vortragvsolge enthält neben Werken v»n Joh. Seb. Bach. R. Schumann, Men-delssohn. Joses Haydn und C Kistler ein s>immung«> volles Werk des große» englischen Tondichters Ed-ward Elgar. Wir glauben, ganz bestimmt annehme» zu dürfen, daß kein Freund edler Musik, wie auch kein Freund Ed. ZnterbergerS dem Konzerte fern-bleiben wird. — D«n Sartenvorverkauf hat in entgegenkommender Weife die Buchhandlung Fr. Rasch übernommen. Neue Meldevorschriften. Nach einer Verfügung de« Kommissärs für Innere« in Laibach haben sich alle Untertanen deS deutschen, deu>sch-österreichischen, de« bulgarischen und deS türklichen Staates binnen 24 Stunden nach ihrer Ankunst beim Gemeindeamte de« Aufenthaltsortes zu melden. Ueber die erfolgte Meldung wird eine amtliche Be. stäligung ausgestellt, die über Verlangen der sicher heitSbehörde vorzuweisen ist. Weiters haben sich alle entlassenen öffentlichen Beamten, serner alle Personen deutscher oder ungarischer Nationalität, die ihre Zuständigkeit in einer Gemeinde erst vor Cillier Zeitung 30 Jahren erworben haben, binnen 14 Tagen bei der Gemeinde ihreS AusenthaltSorte« zu melden. Uebertretungen dieser Verordnung, die mit 4. d. in Wirksamkeit getreten ist, weroen strenge bestrast. In Cilli hat die Meldung bei der Polizei-Abteilung (Studentenheim) zu geschehen. Wir bringen die dies-bezügliche Kundmachung deS Stadtmagistrates im Anzeigeteil. Protestversammlungen. Zu Pfingsten fanden in allen Gebieten Kroatiens und Sloweniens Versammlungen statt, in welchen gegen die Zerstücke-lnng jugoslawischen Gebietes feierlich Einsprache er» hoben und Resolutionen angenommen wurden, in welchen gegen die Vorgänge in Paris Verwahrung eingelegt und erklärt wurde, daß sich das slowe-Nische Volk nicht wie eine Ware verhandeln und von niemanden versklaven lasse und daß sich das slowenische Volk endlich schließlich seine Freiheit auch selbst erkämpfen werde. Verkauf von Germ. Vom Magistrats-amte wird bekanntgegeben, daß sür die Stadrbewoh-ner Germ im städtischen Lebensmittelgeschäfte (früher Ferjen) ve> kauft wird und zwar daS Kilogramm mit 18 K. Für 1 Person wird l1/» Deka ausgegeben. Borzuweisen sind die Lebensmittelkarten für die 15. und 16. Woche, aus welcher der Empfang be> (tätigt wird. Diebstähle in der Tabakfabrik in Laibach. Schon im Lause des Winters wurden durch längere Zeit bedeutende Mengen Tabak' aus der Tabaksabrik in Laibach entwendet. Der Schaden ist ein sehr bedeutender, denn allein in einem Monat wurde angeblich Tabak im Werte von 1'/, Millio-nen Kronen entwendet und im Schleichhandel ver-äußert. Um diesem Unwesen zu steuern, hat die Arbeiterschast selbst die AuSgangStor« der Fabrik unter Kontrolle gestellt. gu kleine Semmeln. Es hat sich heraus-gestelli, daß Semmeln im Gewichte von3—4 Deka verkaust werden. DaS Magistratsamt macht daher ausmerksam, daß alle Semmeln im Gewichte von 6 Deka auszubacken sind und daß zuwiderhandelnde Bäckermeister bestraft werden. Telephon Laufen-Sulzbach. Nach Mit-termeldungen wird in Touristenkreifen dahin gear-beitet, eine telephonische Verbindung zwischen Laufen über Leulfch nach Sulzbach herzustellen. Eine solche telephonische Verbindung würde zweifellos einem großen Bedürfnisse entsprechen und wesentlich zur Hebung de« Fremdenverkehre« in den Sanntaler Alpen beitragen. Ermasziqung der Südbahntarife. Wegen der 200#igctt Erhöhung der Tarife auf den Südbahnlinien im südslawischen Gebiete wurde schon seinerzeit der Eisenbahnminister Uvlovic inter-pelliert. Nach Blättermeldungen soll nun der Eisen-bahnminister den Delegierten Hohnec über wieder-holte Anfragen erklärt haben, daß er die betreffen-den Verordnungen bereits widerrufen und eine neue Weisung hinausgegebe« habe, mit welcher er der Südbahn nur jene Tariferhöhung, wie in Deutsch-österreich bewillige. In Deutschösterreich beträgt be« kanntlich die Tariserhöhung für die l. Klaffe 100#, sür die 2. Klasse 66#, sür die 3. Klasse nur 50# der srüheren Tarife. Diese Tarifermäßi-gung soll eingezogenen Erkundigungen zufolge dem-nächst in Kraft treten. Aenderung der Kundenzuweisung. Da« MagistralSamt gibt bekannt, daß jene Parteien au« Cilli, die bisher Salz und Zucker beim Kauf-manne Srimz zu beziehen hatten, in Zukunft diese Gegenstände im städtischen Lebensmittelgeschäfte er» hallen werden. Schlecht gestempelte Banknoten. Es befinden sich schlecht abgestempelte Banknoten im Umlaus, die schon tauf den ersten Blick als unrichtig gestempelt erkannt werden können. Da nicht anzu» nehmen ist. daß beim Umtausche der Kronennoten in Dinare solche schlecht gestempelte Kronennoten eingetauscht werden, so liegt eS im eigenen Inte-reffe des Publikums, solche augenjcheinlich unrichtig abgestempelte Kronennoten > icht anzunehmen. Abfertigung der Tapferkeitsmedail len. Für TapserkeitSmedaillen (kleine und große Silberne und goldene TapserkeitSmedaillen), die Militärperfonen im Weltkriege errungen haben, werden bekanntlich keine Monatsgebühren mehr aus-bezahlt, wohl aber werden gegen Ablieferung der Medaille den beirrenden Mititärpersonen Abserti-gungen zuerkannt. In unserer Stadt wurden die Inhaber von TapserkeitSmedaillen schon anfangs April zur Abli sernng ausgesordert. doch wurden bisher, wie uns mitgeteilt wird. Abfertigungen nicht ausbezahlt; eS ist begreiflich, daß solche Verzöge-rungen Unzufriedenheit hervorzurufen geeignet sind. Nummer 5 Staatsgymnasium in Marbutg. Die Ausnahmsprüfungen in die 1. Klaffe de« Staats-gqmnafiumS in Marburg finden am 7. Juli, die Einschreibungen am 6. Juli 1919 statt. Prüfun-gen auS dem Deutschen werden nicht vorgenommen, dagegen wird nebst anderem eine gute Kenntnis der slowenischen Sprache verlangt. . ' guckermangel in Laibach In Laibach sanden DienStag vor der Zuckerzentrole große Men -schenansammlungen statt, die auf Grund der Zuckn-karte stürmisch die Ausgabe von Zucker verlang!«!. Diesem Verlangen konnte allerdings nicht nttipro» chen werden, w il tatsächlich kein Zucker vorhanden war und auch heute nicht vorhanden ist verband der Kriegsinvaliden für Slowenisch Steiermark. «m 4. Mai l. I. wurde in Cil>i ein Verband der Kriegsinvaliden für Slowenisch Steiermark mit dem Sitze in Cilli ge-gründet. Der Verband ist politisch vollkommen par-teiloS. Der Zweck des Verbandes ist:'Die Interessen der «riegsinvaliden in der Oeffentlichkeit und vor den Behörden zu vertreten, Ortsgruppen im slowe-irischen Teile Untersteiermarks zu bilden, serner einen Fond zu schaffen, auS welchem Unterstützungen an unterstützungsbedürftige Invaliden bezahlt werden. Ein weiterer Zweck ist »er Bau von Invaliden-Häusern mit moderner Einrichtung und lebensläng-licher Versorgung, die Sorge sür eine gleichmäßige Erteilung von Konzessionen. Trafiken und Lokalen, endlich die Veranstaltung von Konzerten und dergl. zugunsten der Kriegsinvaliden und öffentlicher Sammlungen mit gerechter Verteilung de« Sammel-ergebnisies. die Entgegennahme von Svenden in Geld oder Waren »nd von Luchern zur Gründung einer Bibliothek. Die Namen der Spender werden in den Zeitungen veröffentlicht. Die Kassabücher und Evidenzen stehen über Verlangen zur Einsicht offen. Ordentliche Mitglieder können jugoslawische Krieg« invalide werden, die eine Eintrittsgebühr von 1 K und einen Monatsbcitrag von l K zahlen. Unter-stützende Mitglieder können Tinzelnpersonen, Korporationen und Vereine werden, die die gleichen Beiträge.leisten wie ordentliche Mitglieder. Ehren-Mitglieder können solche Personen werden, die einen einmaligen Beitrag von 1000 K. bezw 3000 oder 5000 K leisten. Weitere Auskünfte erteilt der Vorsitzende F Kostomaj iu Cilli. Ein Börsenkrach in Wien. Die Wiener Börse hatte vergangenen Freitag ihren schwarzen Freitag. Schon seit drei Tagen stürzten die Kurse der Papiere lawinenartig »ach abwärt« und am Freitag hatte die Baisse noch weitere Fortschritte gemacht. Die allgemeine politische Lage, die Beichrän-kung des Börsenverkehre« und namentlich die an-geordnete BermögenSsperre riefen die Panik an der Börse hervor. Einige Bankp^iere sind unter Nomi-nale gesunken. Eine solche Erscheinung war an der Wiener Börse seit dem großen Börsenkrach dc« JahreS 1873 nicht wahrzunehmen. — Bon den bekannteren Papieren schlössen am 16. d.: Boden-kredit 551, Ungarische Kredit 620, Bankverein 400, Anglobank 360, Länderbank 416, Union 477, Merkur 480, ZivnostenSka 585, Staatsbahnen 889, Skoda 688, Prager Eisen 2560, Rima 780, Alpine 543. Gerichtsfaal. Am 6. d. sand in Marburg vor dem Erkennt-nissenate des KreiSgerichteS Marburg die Stras«r-Handlung gegen den evang. Pastor Dr. Ludwig Mahnert statt, wegen Vergehens nach 8,306 St. G. begangen dadurch, daß er bei einem Leichenbegtng» nisse eine gegen den Staat ausreizende Rede gehal-ten hat. Er wurde seinerzeit sofort in Haft genom-men, jedoch später über eine angeblich auS Laibach gekommene Weisung enthastet. Dr. M.chnert wurde zu zwü Monaten strengen »rrest verurteilt, jedoch wurde die Untersuchungshaft auf di: Strafe einge-rechnet. Die Verteidigung führte Dr. Mühleisen. Dr. Mahnert war bei der Verhandlung nicht an-wesend, da er über die Grenze geflüchtet ist. Eingesendet. 'Z'X'::.': -4Tnatton FsN GIESSHÜ3LER \RE1N NATÜRLICHER ALKALISCHER^ Nummer f» w =-^=—* i 1 ' 1 ' ■ a Die Erben von Grnnau. tOriainalroman von Karl Ld. Alopfer. (16. Fortsetzung.) - ll I Darüber mußte man sich in mündlicher Au«-spräche «,i ihm Gewißheit »erschossen. Am anderen Morgen fuhr Robert gegen Grünau. Von der Bahn weg benutzte er die Post, mehr ol» .je beflissen, seine ärmlichen VermögenSumstände zu betonen. Vom Postillon, einem jungen Kerl, der erst vpr Kurzem eingerückt war und ihn nicht kannte, erfuhr er im Gespräch über Land und Leute, was man sich von den Grünauern erzählte: Die Geschichte von dem alten Maler tind seiner Tochter. Und nun bekam er sie auch aus den gewun« denen Antworten de» Postwirte« bestätigt. „Hätt' nix geben ans das Gemunkel, beileib nix, wenn Herr Baron nit selber . . „WaS T Ich weih eigentlich noch nichtS Gewisse«." „Aber der Herr Baron beliebt doch anzudeuten, daß er mil Seiner Gnaden, dem Herrn Vater, so was man sagt, über'« Kreuz i«? Da hab' ich mir halt denkt, es wird wegen dem sein, wa« der Grünouer Kutscher herumerzählt. Ich weiß au« meiner eigenen Familie, daß es einem erwachsenen Sohn nicht lieb ist, wenn der Vater noch einmal aus die Freit geht. Und wenn'« dann gar um Eine i«, die sich eigentlich memalen mit einem so sürnehmen Herrn aus dieselbe Stufe stellen sollt . . .* ,Wa», heiraten meinen Sie?" Robert flimmerte e« vor den Augen. Z^tzt war alle« aufgeklärt. Daß der Unselige das Testa-ment nnterlchlagen hatte und daß seine .Spekulation" aus glatten Betrug hinauslies — an den gesetzmäßigen Erben von Grünau nicht nur, sondern auch an seinem Sohne, der einsach vor eine voll» zogeue Tatsache gestellt werden sollte. Im Netz einer verspäteten Leidenschaft, war Ferdinand Schön-hag entschlossen, mit Füßen zu treten, was er vor» de« hochgehalten halte. Aber nun war der Sohn da, dem Verwüsler der Familienehre in dem Arm zu sallen. Nun war e« wieder einmal Pflicht, einen Later zu entmündigen. In aller Form brauchte e« nicht zu geschehen ; e« genügte ein wohlgezieltes Wort, ei» energischer Ein-griff in die Kett« sträflicher Versäumnisse und Machen-schasten, um den Grünauer Hexeuiabbath in die Lust zu sprengen. „Mein schätzbarer Herr Strohschneider, ich kann Ihnen die bestimmte Versicherung geben, daß eine Heirat nicht stattfinden wird. Und ich habe nicht« dagegen, wenn sie für die weiteste Verbreitung dieser Nachricht forgen wollen." Der Wirt zog sich mit einem tiefen Bückling zurück. Es war ihm anzusehen, daß er vor Begierde brannte, von der erteilten Erlaubnis Gebrauch zu machen. Unten die Mittagsgäste — da hatte er die nächste Adresse sür seine ^ interessante Zeitung. Als Robert an den Waschtisch zwischen den Fenstern trat, fiel e« ihm aus, daß sich aus dem großen Marktplatz« eine gewisse Bewegung erhob. Leute blieben stehen und deuteten in ein und dieselbe Richtung, andere traten an die Türen der Häuser und GeschästSläden. und alle Blicke hatten ein ge-»einsame« Ziel. Was gab e« da zu gaffen? Er beute sich auS dem Fenster — und wich peinlich überrascht zurück. Ju gra»ilätischem Eteppschritt kam ein wohl-bekanntes Eiseaschimmel>Gespann den langgestreckten Marktplay dahergezogen. Aus dem hohen Bock deS Kutschierwagens hielt der Freiherr von Schönhag mit Eleganz und Grazie Zügel und Fifchbeinpeiilche. Sein hellgrauer Zylmderhut war Unternehmend ein wenig zu« Ohr geneig», im Knopfloch feine« grauen GehrockeS trug er eine mächtige Chrysantemenblüte, deren Weiß mit dem seiner Handschuhe unv dem Vorstoß seiner Weste harmonierte. Auch der sorg-faltig gepflegte graue Spitzdart über dem Schnee de« modernen HemdkragenS paßte so vorzüglich zu der äußerst schicken Toilette nach dem letzten Lim« doner Journal, al« sei er mit Bedacht gewählt. — Ader die Erscheinung de« BarvnS lenkte nur den ersten Blick aus sich. DaS Hauptiotereffe der Zu-schauer richtete sich alSbald aus die Dame, die den niedrigeren Sitz zu seiner Linien einnahm: eine schlanke Blondine in schlichtem Weiß und saft schmuck-losem Florentiner Strohhut, aber in Antlitz und Haltung von einer Anmut, die auch auf die so wenig ästhetisch geschulten Ackerbürger Eindruck zu wachen schien, denn aus allen Mienen las man neben Neugier mehr oder minder willige Bewunderung. Cillier Zeitung „Larve hat sie", stellte Robert fest. Natürlich. ES muß schon der Mühe wert sein, wenn sich ein Gentlemann bereitsinden läßt, um eines A.ibeS willen zum Schurken zu werden — und e« noch so zur Schau zu stellen. Da« sah in der Tat aus wie ei« absichtlicher Umzug. „Skandal!" flüsterte der am Fenster mit er b'ttert. auseinandergepreßten Kinnladen Stehende und trat hinter die Gardine, das Gespann mit zornspruhenden Augen verfolgend Mitten aus den Mark', schräg gegenüber dem Posthos, erhob sich die Kirche. Durch ein Gärtchen aus den Resten de« ehemaligen Friedhose« davon getrennt, stand da« einstöckige Piarrhaus. Dahin wandte sich da« Gesährt in elegantem Bogen. Ro-beri hielt den Atem an. al« er dort stoppte. Der Baron gab dem Lakaien aus dem Hintersitze die Zügel, sprang mit bewunderungswürdiger Behendig-keit herab und lies um den Wagen herum, der Be-gleiterin beim Absteigen zu hellen. Während der Lakai die Pserde in langsamen Schritt sahren ließ, verschwand Schönhag mit seiner Dame im Arm im Psarrhose. Wenn daS vielleicht schon — die Aufgebot«, bestellung bedeuten sollte l — Wa« konnten sie denn sonst beim Psarrer zu suchen haben? Robert stürzte zu dem allmodischtu Glockenzug neben dem Bett und riß daran, da» die Schnur fast entzwei ging. .Lassen Sie mir sosort Ihre Kutsche anspannen !" rief er dem herauskeuchenden Wirt über die Treppe entgegen. .Mein «ssen hat Zeit." E« lag ihm daran, den Vater ,m «schlösse schon zu erwarten, wenn er mit seinem Bräutchcn heimkämt. ES mußte doppelten Eindruck aus ihn machen: gerade von dieser Fahrt zurückkehrend, sich so plötzlich und unvorbereitet dem meerentsernt ge-glaubten Sohne gegenüber zu sehen. Ein bißchen Ueberraschung und Aussehen war hier dem jungen Zerschmettern Bedürsnis. In seinem Uebereiser vergaß er nur. daß diese Inszenierung seine« „Hintreiens »or den Vater" an dem Umstände scheitern mußte, daß er der grünauer Dienerschast unmöglich »erbieten konnte, den Zurück-kehrenden von der Ankunft des neuen Gaste« zu verständigen. AIS Baron Ferdinand im Schlöffe einsuhr, stand da schon der getreue Mischko, und zwar aus der rechten Seite, obwohl eS seine Aufgabe gewesen wäre, aus der anderen Fräulein Hodrechi beizu-stehen. In einem Ton. al« handle eS sich um die gleichgilt'gste Meldung, sagte er dem Herrn sechs ungarische Worte, worauf ein kleiner Blitz um dessen Angenwinkel zuckte. Ja gleicher Sprache und mit gleicher Gelaffenheit empfing Mischko dann die Weisung zum Maulhalten vor Herr» und Fräulein Hobrecht, bis der Baron sie selbst mit dem An« kiimmlinz bekannt mache, und zum Weitergebe» diese« Befehle« an die übrige Dienerschast. Mit ungetrübter Heiterkeit sührte Schönhag die Braut bi» an die Schwelle ihrer Zimmer. Al« er sich dann nach der Bibliothek wandte, wo ihn der „sürchterliche Mahner' erwarten sollte, wurde sein Antlitz wohl etwa« düsterer — sür einige Sekunden. Ehe er eintrat, hielt er eine« Moment inne, rückte an seiner Weste und steckte die Ma«ke aus, die ihm hie angemessene schien. „Nein, diese Ueberra,chung!" mit diesen Worten bot er dem Sohne die Hände, ganz sreudevoller Vater. ..Wa« sür ein Wind sührt denn dich aus einmal hierher? Und ohne jede Ankündigung!" Als die hochaufgerlchteie Gestalt »or ihm nicht die geringste entgegenkommende Bewegung machte, war c« nicht leicht, die unnütz erhobenen Arm« aus gute Manier in eine weniger auffallende Haltung zu bringen. Aber eS gelang Mit famosem Schwung retteten sich Schönhag« Hänoe in eine umständlich« Tätigkeit, wie man sie beim «»«ziehen der Hand-schuhe entfalten kann. .Auch du. Vater, scheinst e« aus U«b«rraschung abgesehen zu haben.' ..Ich?' A „Um gleich aus de» Kern der Sache zu kommen: man hat mir Dinge erzählt, die ich von dir direkt zu erfahren ein Recht gehabt hätte." Ach fo! Nun ja. Ich werde dir alleS erklären. Lass' mich nun hören, waS hinter deiner Leichen« bittermiene steckt! - UebrigenS: unser Gespräch im sitzen zu sühren, hindert dich doch kein Prinzip?" Robert rührte sich nichi, ,m Gegensatze zum Vater, dessen Beweglichkeit eine Nervosität keines« weg« bemänteln konnte. Da «ntschloß sich di«s«r ebensalls zum Steheodleiben. „Für's Erste also — ?" Robert räusp-rte sich. Die großen Worte, die Seite 5 ihm umerwegS mit »er»ichtender Klarheit zuzeflog«n waren, wollten an Ort und Stell« nicht so recht in« Gedächtnis zurück. «Ich weiß gar nicht, wo ich ansangen soll. Vielleicht willst du mir zunächst erklären, wie deine brieflliche Versicherung zu verstehen ist. daß du die Abwicklung der Erbschast« suche in besten Gang gesetzt hast. Ich war gestern beim Justizminister." „Meine Schritte zu kontrolier? " .Vorläufig hat er »on mir ebensowenig al» von dir von der Grünauer Handschrift erfahren." Schönhag verneigte sich mit eioem verbindlichen Lächeln. „Ich quittiere die Drohung, daß du mir nicht allzulange — Schonzeit zu gönnen gedenkst.' Der überlegene Spott setzte Robert in Flammen. .Du haft daS Testament vernichtet ll" Schönhag wars einen nachdenklichen Blick an di« Zimmerdecke, um danu gedehnt zu erwidern. „Uad wenn e« so wäre —?" »Also so,— so weit ist e« mit dir gekommenl" Die zornige Stimme schlug zu bebendem Schmerz um. so daß es auch den andern sür den Moment anstieß. Im nächsten hatte er sich wiedergesunden. Mit einem Rundblick überzeugte er sich, daß sämt-liche Türen geschloffen waren, dann sagte er ge« dämpft: „Geh' hin und gib deinen Vater an, wenn du den Mut dazu hast!' Robert fuhr sich an die Brust, al« wolle er sich da« Gewand ausreißen, wie e« die biblischen Propheten taten im Angesicht einer zum Himmel schreiend«» Schandtat. Auf ei» unumwundene« Geständnis schien er nicht gerechnet zu haben. „Also wirklich! Zch soll e« glauben und fassen: mein Vater «tu ..." .Wa«?" klang es sehr metallisch zurück. Ro-bert schauderte selbst vor dem Wort, daß sich ihm auf die Zunge drängte. Zähneknirschend umklammerte er eine Stuhllehne. „Daß du mit deiner und meiner Ehre ein solche« Spiel »reiben konntest I" Schönhag sah den Sohn unter hochgezogenen Augenbrauen an, al« gälte eS, die Stadien eineS Fieberkranken zu beobachten — und spielte dabei mit seiner Uhrkette. .Eine Verteidigung ersparst du mir wohl? Du wolltest ja nur klare Antworten." „Aber nein, diese Tat lag nicht in deinem ursprünglichen Vorsatz. Du hast mir ja sogar ein Beispiel heldeahaster Entsagung geben wollen. Uad daß Lügen nicht deine Schwäche ist, bewiesest du mir soeben durch deine schreckliche Ausrichtigkeit. Ein anderes mußte eintreten.. dich zum — Verbrechen zu verleiten. Eine unselig« Leidenschaft, die dich wie eine Krankheit überfallen, die deinen Eharakter ge-brachen hat.' „Nee, mein Lieber, ich spüre gar nicht« Ge» brochene« in mir; ich sühle mich beneidenswert ge« fund und möchte nur wünschen, daß du mit deiner Mitzi noch ebenso glücklich wirst, wie ich e« in der Ehe mit Marta Hobrecht zu werden gewiß bin." Da« war «ine bündige Darlegung der Sach-läge, sall« Robert noch nicht völlig unterrichtet sein sollte. „Wie. du rechnest sogar noch daraus, daß ich gemeinsame Sache mit dir machen werde? Daß ich mir mit einem Anteil von der Beute den Mund , stopfen lassen und so wi« du «in sogenannte« Ehe glück aus Diebstahl und Betrug aufbauen möchte?' .Gemach, mein Bester! Sonst könnte ich über deinem Eifer doch »ergeffen, daß man mit der Ber-bohrtheit deiner Ansichten Nachsicht haben muß. Laff' dir nur sagen, daß die Charakterstärke, mit der du dich blähst, in m«in«u'Augen nicht« weiter ist al« Unreise." .von dir geschätzt zu werden, muß ich wohl verzichten. Unsere Wege sühren von jetzt ab weit alkSeinander." ..Da« würde mir leid tuu." „Phrase! Du kennst mich doch und hast ge-wußt, daß ich kein Abfinden mit einer Moral kenne, wie du sie dir angreignet hast. Wenn du auch alle« verleugnet hast, wa« dir bisher heilig gewesen ist; mich verwandeln zu können, hast du dir niemals einbilden dürfen. Ueber mich kommst du auch nicht so leicht hinweg — wie über da» Andenken meiner Mutter." „Ah, weht jetzt der Wind von dieser Seite? Der Verrat an der Verstorbenen l — Erlaub' mir, dich daran zu erinnern, daß die Pietät, die der Sohn der Mutter schuld«, eine andere ist als die de« Witwer« sür die verewigte Gattin. Sohn kann i man nur «inet Mutter sein." Stile 6 Cillier Zeitung Nummer 5 ..Aber er bar) verlangen, daß der Witwer ihr wenigstens eine würdige Nachfolgerin zibl." .Oho! Da ruf' ich: Hand weg. Knabe! Schäme dich, eine Frau zu verunglimpfen, sie du gar nicht kennst!" „Eine Liebe, die dich so verblendet hat. daß du nicht scheust, dich an fremdem Gut ju vergreifen, kann ich nicht al# ZcugniS für die Würdigkeit deiner Wahl nehmen. Vid acht, wie sich die weibliche Tu-gend zu der Nachricht »erhalten wird, daß weder dir, noch mir ein Heller von Josef StönhagS Erbe geHirt!" Ferdinands Laune schlug wieder zu Spott um. «Natürlich wirst du ihr diese Nachricht »er-Mitteln?" „Ich werde die echten Erben ausforschen nnd ihnen die Eröffnung machen, die mir mein Gewissen vorschreibt. AIs Folge da»on wird die Enttäuschung von Herrn und Fräulein Hobrechl nicht ausbleiben können." „Meinst du?' lächelte Schönhag »nd pflanzte sich mit verschränkten Armen vor dem Sohne aus. „Wie aber, wenn deine Nachf»rfchungen zu dem-selben EraebniS kommen, wie die meinen : daß Onkel PepiS Erben — eben Herr und Fräulein Hodrecht sind?' Mit innigen Behage» genoß er die milßlose Verwunderung des Gegners. „Da macht man Auge», wie? Ja. Geliebter, tu stthil mit den HodrechtS auch ohne meine Heirat in einer gewissen Berwandschast. KlemenS Schöndag war einer von HodrechtS Urgroßvätern, seine Mutter ist ein« geborene Mm:»ul& gewesen, eine Tochter HelmineS »nd ihres Musikanten. — Glaubst du mir nicht, so sieh' dir das hier an ! Du wirst daraus erkennen, daß ich die Wahrheit geschrieben und mich wirklich nach den Merxwald'jchen Nachkommen u«> getan habe." Er war an einen der großen Wandschränke getreten und hatte mit einem winzigen Schlüsselchen von seiner Uhrkett« ein »ersteckteS Fach ausgeschlossen Nun überreichte er dem Sohn die amtlich beglaubigten Berichte der Auskunftei in Sachen Merxwald. Robert durchblätterte die Papiere mit verschlissener Miene. Sein Juristen ver stand sand sich ra'ch zurecht. Schwerer wurde eS seinen Gefühlen, sich der ver-bluffend geänderten Sachlage anzubiauemen. „Wenn du also Lust haben solltest", nahm Schönhag dann wieder das Wort, „aus eigene Hand weitere' Nachforschungen anzustellen, so hab' ich nichts dagegen. Du wirst zu demselben Ergebnis ge? langen. Nur wirst du Fräulein Hodrecht dann schon al< Gattin deines BaterS »orsinden.' (Fortsetzung solgt.) Med. D= Ed. Gollitsch Hauptplatz Nr. I, II. St. ordiniert von 8—10 vorm. pnd 2—N Uhr nachm. Privatimpsungen gegen Blattern jeden Samstag. Herzliches Cebewobl! allen freunden und Bekannten von der familie Profeffor €. Potofnik. llllfiii Ein- oder Zweifamilienhaus (auch Villa) mit Wohnungen zu 3—4 Zimmern event, mit Möbeln, schönen Nebenräumen, solid gebaut, unterkellert, mit grösserem Obst- und Gf mösegarten bis 2 Joch (auch mebr), in Cilli, Pettau, Marburg od. liebster Umgebung zu kauten gesucht. Ausführliche rekommandiert e Offert« erbeten an N. Lonearic, Zagreb, Pal-motieeva ulica 7. 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V Celju se je zglasiti pri. poücijskem oddelku. § Prestopki te naredbe ge kaznujejo po § 9 zakona z dne 5. maja 1869, drz. zak. st. 66. . , Ta naiedba stopi v veljavo tretji dan po razglasitvi v L'radnem listn. Mestni magist rat celjski, dne 11. jnnija 1919. Za vladnega komisarja: Poljanec. ©ebriftleimni, JBerwaUang, Druck unb ®rr!oii: herein«bu^bradfret „ötltjo" (b Cilli. — Sierannrortliiet Seilet: Guido Echidls.