2NUKMUNN3UA tnr Annst^ Wiffenschatt und geselliges Leben. — —— Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ 5^. Freitag am 28. Ocwber R843. ^^ ^ Von dieser Zeilschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mo! ein halber Bogen. Der Preis des Blattes ill i» Laibach nan>iähriql>> haiblöbria z n. Dura» die l. l. Host unier Onuierr mit portofreier Zusenduna aannäbria », balbiäbrig 4 fl. C. M., und wird baldiäbi!» «orau»^ beiahü. Alle l.l. Poiiämler neomen üränumeralion »n. In Laiba« pränumerirl man beim Verleger am Raan, Nr. lyll, im ersten Sloite. Gedichte von Vineenz Zusner. 3. Das träumende Mädchen. N»l t am Bache unter'», Baume Schläft ein Mädchen leis' und süß. Und es malt sich ihr im Traume Alles rings zum Paradies. Schlummernd lauscht sie mit Entzücken, . Wie den Lenz die Lerche preist. Doch entgeht es ihren Blicken, Daß um sie ein Geier freist. Wie die Wellen tosend fließen, Rauscht ihr sanft durch's Traumgesicht, Aber was die Flmh zerrissen. Das bemerkt ihr Auge nicht. Froh empfängt sie durch die Lüfte Wohlgerüche von der Flur, Und doch sind es Sterbedüfte Abgemähter Bluten nur. Lose Winde weh'» im Fluge Sanft und lind ihr Antlitz an. Doch es naht auf ihrem Zuge Ein Gewitter auch heran. Gleich als rief's zum Traualtare, Hört sie Glocken durch die Lnit, Doch man trägt nur pon der Bahre Eine» Jüngling nach der Gruft. Also schläft sie, unter'», Baume Hingegossen, leis' und süß. Und es malt sich ihr in, Traume Alles rings zum Paradies. Möcht' dir, Mädchen, nicht zu schnelle Dieser schöne Trau», vergeh'»! Nein» Erwache», gute Vecle, Wirst du Manches anders seh'n! Felsarte» und ihre Lagerungverhältnisse in Krain. (Beschluß.) 0. Der Vorgebirge. Das dritte Glied der hiesigen Gebirgsformation, näm­lich der Thonschiefer, gelangt häufig an den Tag, und ist die Ursache, warum die Alpen an ihren Abdachungen ge­ wöhnlich mit einem gelben Thon (Lehm) bedeckt erscheinen. Dann und wann wird in ihm das Eisenperoryd so vor­herrschend, daß das Thonfthieferlager als Thoneisenstein erscheint, in welchem Falle die Abhänge roth erscheinen, wie es besonders bei Möttling in Unterkrain ausgezeichnet wahrgenommen werden kann. Diejenigen, Geognosten, welche das Schieferlager in der Mischen Alpenkette als blosie Gänge, Stollen oder gar Mulden betrachten, sollen den Thoneisenstein von Idria (am Gipfel des Vogelberges), gegen Zoll, Billichgraz, Holzenek, Ponovitsch, Prusnik, Möttling, Hraste u. s. w. verfolgen, und sie werden die Unterbrechungen dieses La­gers nicht als einen zureichenden Grund ansehen, den Thonschiefer aus dem Verbände der Lagerungverhälcnisse der hiesigen Alpenformation streichen zu können. Dort, wo das Schieferlager nicht ausfährt, sind die Abdachungen der hohen Alpen mit den Producten der Ver­witterung des Scückmuschel- oder Alpenkalkes bedeckt, welche gleich Schneelawinen herabstürzen und nicht unbedeutende Schluchten und Pässe ausfüllen. Stehen die Vorberge isolirt, wie bei Krainburg, Na­klas, Kcopp, Radmannsdorf u. s. w., so erscheinen sie als Resultate von Anhäufungen vom Steingerölle,") des­sen gewöhnliche Unterlage Kalktuff oder Nagelflue bildet. Diese letzte Trümmerformation unseres Planeten er­reicht in den Schluchten der julischen Alpenkette eine Ele­vaiion von circa 3000 Fuß. " ) Dort, wo von den Alpen Bäche herabstürzen, findet man das Gerolle in der nächsten Umgebung lose, und, was merkwürdig ist, mit Harnsteinen, Carneolen, Iaspis­und Porphyrarcen sehr reich versehen. *^ ) 6) Ich habe nur bei Feistenberg in Untertrain kleine Hügel gefunden, welche aus bloßen Petrefacte» von Tchalthieren bestehen, und mit Recht den Namen »Schneckenberge" führen; die südlichen Abdachun­gen des Nanos gegen St. Veit bestehen aus Muschelkalk (Linsen« stein), in welchen, man die bioalvcn Muschel» noch sehr deutlich wahr» s") Das Trunmiergcstein in der v' vr«w bei Moistrana, über welches der roniantische Wasserfall geht, hat eine solche Erhöhung über die Mceresflächc. «" ) Wer mit geringer Mühe die schönsten Exemplare dieser Steinarten erhalten will, der braucht nur die Steiner-Feistritz «on ihre», Ur­ sprünge bis zur Äusmündung i» die Sape, bei Lustihül, zu »erfolgen. VO<5 Das Mährchen von der schönen und wun­ derbar klingenden Leier. *) I n einem Lande lebce ein König, Namens Filon , und dieser König hatte eine Gemahlin, Namens Haltura , mit welcher er einen Sohn erzeugte, den sie Astrach nannten. Dieser Sohn hatte in seiner Fugend ein besonderes Wohlgefallen an ritterlichen Hebungen, als er aber das männliche Alter erreichte, richteten sich seine Gedanken auf das Heirathen, und er fragte seinen Vater, den König Filon , in welchem Lande sich wohl die schönste Czarewna oder Carolewna (Königstochter) befände. Hierauf antwortete ihm der König: »Mein vielgelieb­ ter Sohn, wenn du dich verheirathen willst, so zeige ich dir die Bildnisse der Königstöchter aller Reiche." Der junge Carolewitsch (Königssohn) Astrach be­ gehrte die Bildnisse zu sehen, und der König Filo n führte ihn in ein abgesondertes Gemach und zeigte ihm dieselben. Als der Astrach Czarewitsch die Bildnisse nach der Reihe betrachtete, fühlte er sich besonders zu einem hinge­zogen, es war das Bildniß der Tochter des ägyptischen Kö­nigs Afor, Namens Ossida, für welche er in heftiger Liebe erglühte. Er sann darüber nach, auf welche Weise er sie wohl zur Gemahlin bekommen könne, erbat sich von seinem Va­ter den Segen und die Erlaubnis;, ihn zum König von Aegypten ziehen zu lassen, um sich mit der Czarewna Os­sida zu verloben. König Filo n freure sich sehr, daß sein Sohn Astrach sich zu verehelichen gesonnen sei, und entließ ihn mit Seg­nungen zum König Afor. Astrach Carolewitsch ging nun, um sich ein gutes, starkes Pferd auszusuchen. Er suchte in allen königlichen MarstäUen, konnte aber keines nach seinem Wunsche finden. Er nahm also von seinen Eltern Abschied, und machte sich nun zu Fuß und allein auf den Weg nach Aegypten. Er ging, ich weiß nicht ob lange oder kurz, als er auf einem weiten Felde ein großes Schloß erblickte, wel­ches dermaßen vergoldet war, daß es wie Sonnenstrahlen schimmerte. Astrach Carolewitsch wanderte geraden Weges auf das Schloß zu, und als er dahin gelangt, ging er rund um dasselbe und blickte nach allen Fenstern, ob nicht ir­gend Jemand zu sehen wäre. Er erblickte jedoch Niemand, trat in den Hofraum und ging in diesem sehr lange her­um, gewahrte aber auch dort keinen Menschen. Hierauf trat er in das Schloß hinein, ging durch alle Gemächer, fand aber auch in diesen kein lebendes Wesen. Nachdem er sehr lange Zeit in diesen Gemächern her­umgewandert, kam er endlich in einen Saal, in welchem er einen Tisch erblickte, der für eine Person gedeckt war. Astrach Carolewirsch, welcher großen Hunger haue, ^) Auß den »ältesten NoltsmÄhlchm üer Russen», von Johann N.Vogl . Wie», Pfoulsch und Comp, l»4l. setzte sich an den Tisch, aß und trank, legte sich endlich auf das Ohr, und schlief fest ein. Als er wieder aufwachte, machte er abermals die Runde durch alle Gemächer und kam in ein Gemach, durch dessen Fenster er einen so reizvollen Garten erblickte, wie ihm bisher noch niemals einer zu Gesichte gekommen war. Er hatte große Lust in diesem Garten zu lustwandeln, fand auch leicht den Weg dahin, und verweilte eine ge­ raume Zeit in demselben. Auf diesem Spaziergange gelangte er zu einer steiner­ nen Mauer, in welcher sich eine starke eiserne Thüre mit einem großen Schloße befand. Astrach Carolewitsch rüttelte an dem Schloße, und hörte alsogleich hinter der Thüre das lauce Gewieher ei­ nes Rosses. Astrach Carolewicsch wollte nun das Schloß absvrcn­ gen, hatte aber nichts bei sich, um dieses zu bewerkstelligen. Er suchte daher im Garcen herum, ob er nicht etwas zu diesem BeHufe fände und erblickte auch wirtlich einen Stein von der Größe von drei Viertel Klafter, nahm diesen unter den Arm und begann damit das Schloß her­abzuschlagen. Mi t diesem Steine schlug er jedoch nicht nur das Schloß herab, sondern hieb auch die ganze Thüre aus ih­ren Angeln. Als diese geöffnet war, erblickte er aber eine zweite eiserne Thüre mir einem Schloße, die er ebenfalls ein­schlug, und hinter dieser Thüre fand er noch zehn andere Thüren, die er eine nach der andern mit dem Steine öffnete. Endlich erblickte er ein schönes riesenhaftes Pferd, dessen Geschirr äußerst prachtvoll war. Er trat zu dem Pferde hin, und streichelte und liebtosete es, und das Pferd, einen Reiter seines Gleichen gewahrend, stand wie eingemauert. Astrach Carolewicsch legre hierauf dem Pferde einen tscherkesstschen Sattel auf den Rücken, bezäumte es mir einem seidenen südrussischen Zaume, und nachdem er völlig fertig geworden, führte er das Pferd aus dem Stalle, schwang sich in den Sattel und ritt auf das flache Feld hinaus, um es zu erproben. Dort spornte et es mit allen Kräften in die Weichen, das Pferd aber schnaubte und erhob sich plötzlich von der Erde höher als der höchste Wald, und flog mit ihm unter den Wolken hin. Thäler und Berge ließ es unter seinen Füßen, und schlug mit seinem Schweife die kleinen Flüsse, über die breiten aber setzte es mit riesenhaften Sprüngen, und Astrach Carolewisch ermüdete das gute Thier dermaßen, daß es mit Seifenschaum überdeckt schien. Da aber sprach das gute Thier mit menschlicher Stimme zu Astrach Carolewitsch: »Astrach Carolewitsch, du bist ein Reiter wie ich ihn liebe. Ich trug den verstorbenen Eru s Ial u Eruslanuwitschu, den berühmten und traf, tigen Helden, durch dreißig Jahre, und war drei Iah« mit ihm in vielen Kämpfen und Gefechten, aber noch nie bin ich so müde geworden als jetzt, dennoch siehst du mich HO? bereit, dir meine Diensie bis zu meinem Tode zu weihen, mit Glauben und Wahrheit." Astrach Carolewitsch ritt wieder auf den breiten Hof, führte das Pferd in seinen Stall zurück, setzte ihm weiße Weizenkörner und frisches Quellwasser vor, begab sich so­dann in die schonen Gemächer, aß und trank, und legte sich wieder schlafen. Am nächsten Tage stand er sehr zeitlich auf, sattelte sein treues, riesiges Pferd, schwang sich auf dasselbe und ritt nach Aegypten zum König Afor, um sich von ihm seine schone Tochter, die Czarewna Ossi da zur Gemahlin zu erbitten. Als er nach einiger Zeit dahin kam, stellte er sich dem König als den Sohn des Königs Fedron vor. Afor äußerte hierüber die lebhafteste Freude und fragte ihn, was ihn an seinen Hof gebracht habe. Auf dieses antwortete Astrach Carolewitsch folgen­dermaßen: »Großer König von Aegypten, ich bin nicht zu dir gekommen, um mich an deinem Hofe aufzuhalten oder deinen Festen beizuwohnen, sondern ich bin gekommen, um mir von dir die Gnade zu erbitten, daß du mir deine vielgeliebte Tochter, die Czarewna Ossi da, zur Gemahlin geben möchtest." »Heldenmüthiger Krieger, Astrach Carolewitsch", ant­wortete ihm der König Afor , »ich gebe dir meine Tochter mit der größten Freude zur Gemahlin, nur erweise mir zuvor noch einen Dienst. Mein Königreich beunruhigt ein unehrlicher, kanarischer Czar, er will dasselbe nicht nur erobern und Alles verheeren, sondern er will auch meine Tochter zur Gemahlin nehmen, und mich und meine Ge­mahlin auf eine grausame Weise rotten." Astrach Carolewitsch antwortete dem König Afor : „Gnädiger Herr und König, ich bin bereit für die christ­liche Religion mit dem treulosen Czar zu kämpfen, und Eure Stadt vom Untergange, von welchem es durch ihn bedroht ist, zu reiten." Der König von Aegypten, Afor , war darüber sehr erfreut und ließ sogleich ein großes Fest, zu Ehren des kühnen und schönen Astrach Carolewitsch, bereiten. Und als das Gastmahl begonnen hatte, verlobte sich Astrach Carolewitsch mir der Czarewna Ossida, indem sie die Ringe wechselten, hierauf tranken und aßen sie und unter­hielten sich auf verschiedenartige Weise, und trennten sich sodann, um schlafen zu gehen. Am andern Morgen erschienen aber schon vor der Stadt die Busurmanen, jene tartarischen Rotten, und mochten wohl an dreißigcausend zählen. Der König Afor erschrack darüber gar sehr, ließ zu Astrach Carolewusch schicken, und bat ihn, daß er der christlichen Religion beistehen möchte. Astrach Carolewitsch rüttelte sich auf, sattelte sein Riesenpferd, ging sodann in die königlichen Gemächer, be­tete zu Goic, nach allen vier Seiten, und nahm Abschied von dem König Afor, dessen Gemahlin und von seiner schönen verlobten Braut. Nachdem dieses geschehen, begab er sich in den geräu­migen Hof, und schwang sich auf sein gutes Ricsenpferd. Hierauf ritt der heldenmüthige Jüngling von dem ge räumigen Hofe, und als er in die Nähe der feindlichen Rotten gelangte, schlug er sein Pferd mit aller Gewalt in die Weichen. Hierüber wiithend gemacht, erhob sich das Pferd von der Erde, in der Höhe eines Waldes, so zu sagen unter den Wolken schwebend, und Thäler und Berge überflügelnd, und die größten Flüsse überspringend. So sprengte er in die feindlichen Rotten hinein, und begann nun die Busurmanen in kleine Stücke zu zerhauen und zu zerviertheilen, und wo Astrach Carolewitsch einen Streich führte, war eine Straße, und wo er sein Pferd varirte, war ein großer Platz, und Astrach Carolewitsch zerhaute nicht so viel, als sein Pferd zertrat. Es zerstückte und zerstampfte sämmtliche Rotten und vernichtete die ganze feindliche Streitkraft; den Czar der Busurmanen aber nahm er gefangen und brachte ihn zu dem König Afor. Der König Afor freute sich darüber gar sehr und befahl den Czar der Busurmanen in das Gefängniß zu werfen, und überließ sich sodann mit Astrach Carolewitsch allen Vergnügungen. Die Belustigungen dauerten volle fünfzehn Tage. Nach Verlauf von dieser Zeit erinnerte aber Astrach Ca­rolewitsch den König Afor wieder an seine Vermählung mit der schönen Czarewna Ossida, und der König Afor gab sogleich den Befehl, ein großes Fest zur Vermählung, feier zu veranstalte.», rief seine geliebte und schöne Toch. ter Ossida zu sich, und gebot ihr, sich zur Hochzeit be­reit zu machen. Als die Czarewna Ossida dieses gehört, rief sie Astrach Carolewitsch zu sich und sprach zu ihm: »Viel­geliebter Freund, mein Verlobter Bräutigam, du willst dich so schnelle mit mir verbinden, bedenkest aber nicht, daß unsere Hochzeit eine Freude ohne Musik sein würde, da mein Vater keine Spielleute an seinem Hofe hat. Da­rum, mein lieber Freund, ziehe nach dreimal neun Län­dern und dreimal zehn Königreichen, in das Königreich des unsterblichen Kastschi, und fordere von ihm die wun­derbarklingende Leier, welche so schöne und verschiedene Musikstücke spielt, daß man von ihr ganz und gar bezau­bert wird. Diese wunderbarklingende Leier ist über allen Werth und wird uns bei unserer Vermählungfeier hoch, lichst erfreuen." Astrach Carolewitsch verfügte sich hierauf von den steinernen Gemächern in den königlichen Stall , führte sein gutes Riesenpferd heraus, sattelte dasselbe mit dem lscher­kessischen Sattel, bekleidete es mit dem südrussischen Sei­denzaume, nahm sodann Abschied von dem König von Aegyp. ten, der Königin und seiner verlobten Braut, setzte sich auf sein treues Pferd und ritt in das Königreich des un­sterblichen Kastschi, um die wunderbar klingende Leier zu bekommen. Als er eine Strecke zurückgelegt hatte, sah er ei« altes verfallenes Hütichen, welches mir der vorder» Seite nach einem Walde zugewendet stand, mit der hintern Seite aber zu ihm gewendet war. 2»8 Als Astrach Carolewitsch sich dem alten Hüttchen näherte, rief er mit starker Stimme: „Hüttchen, Hütt­chen, dreh' dich um!« Das Hüttchen kehrte sich sogleich mit seiner vorderen Seite zu ihm. Astrach Carolewitsch stieg hierauf von seinem Pferde herab und trat in das Hüttchen. (Beschluß folgt.) Neues aus der Monarchie. Neue czechische Bühne in Prag. Herr Sröge r hat in seinem zum BeHufe Lffentli­cher Kunstleistungen und der Carnevalsbelustigungen er­bauten großen Hause in Prag eine neue czechische Bühne in's Leben treten lassen. Dieselbe wurde am 28. Sep­tember um vier Uhr nachmittags mit einem Originalschau­spiele von Prof. W. A. Swoboda, betitelt ^Karl Stre­ta" , dem eine von Johann Skrau p componirce Festou­verture voranging, eröffnet. Das zahlreich versammelte Publicum war über das vortreffliche Arrangement, die herrliche Beleuchtung, die ausgezeichneten Decorationen, worin man eine warme, der geliebten Nationalsprache erwiesene Huldigung erkannte, so sehr erfreut, daß man beim Aufgange des Vorhanges den Direccor Stöge r stürmisch und einstimmig rief und mehre Minuten lang Bravo's und Applaus dem Erschienenen zudonnerte. Das Stück gefiel sehr, und der Dichter wurde gleich nach dem ersten Acre gerufen, er erschien aber nicht, sondern ließ sich durch den beifällig mitwirkenden Schauspieler Kolar vertreten. Auch am Schlüsse wurden Direccor und Dar­steller mehrmals gerufen. — Ueber die Einrichtung des Theaters vernimmt man nur den Ausdruck lobender Aner­kennung. Die Bühne ist so hoch, als die des ständischen Theaters, aber 3 Schuh weniger breit und 15 Schuh weniger tief. Letzterer Umstand kann in akustischer Hin­sicht nur vortheilhaft sein. Die Decorationen sind von Meisterhänden und wohl gelungen; die Zahl soll auf 80 gebracht werden. Die Veranstaltung zur Scenenverwech­selung, Flugwerk, die Vorrichtung zur Modification der Coulissenbeleuchtung, zum Heben und Senken der Fuß­lampen u. s. w. sind sehr geschickt und sinnreich getroffen, so daß Zeit und Arbeit erspart werden. Leopold Michael Schleifer. Der rühmlich bekannte vaterländische Dichter, Leopold Michael Schleifer, k. k. Bergrach bei dem Salinen-Oberamte zu Gmunden, ist am 28. September im 72. Lebensjahre gestorben. Auswärtige Neuigkeiten. (Futier für die Pferde.) Herr Longchamp hat dem französischen Kriegsminister den Vorschlag gemacht, eine neue Art der Pferdefütterung versuchen zu lassen, die nach seiner Berechnung auf die 80.000 Pferde der fran­zösischen Cavallerie jährlich eine Ersparnis) von 11,«80.000 Franken gewähren, und außerdem denselben ein weit näh­renderes Futter verschaffen würde. Herr Longchamv schlägt nämlich vor, den Pferden, statt des Hafers, Broc zu geben, das zu drei Viercheilen aus Kartoffeln, und zu einem Viertheile aus Hafermehl bestände. Er nimmt an, daß ein Pferd täglich 10 Pfund Hafer erhält, welche 13 Sous tosten; statt dessen soll man ihm 10 Pfund des Brotes aus Kartoffeln und Hafer geben, die nur etwa 3 Sous kosten würden, so daß also an jedem Pferde täglich 8 Sous erspart wären. — Theater in Laibach. Viertel Brief an Hrn. Leser. Sie schreiben, Ihre Geschäfte hindern Sie noch immer, noch der Stadt zu kommen, und wünschen weitere Notizen über unser Theater. Wir sahen seit meinem Letzten wieder eine Reihe von Vorstellungen, die all« recht gut und gerundet gegeben wurden. Das Repertoir ist, wie Sie sehe»,, auch recht anständig und macht einer Provinzialbllhnc Ehre. Wir sahen Viele Novitäten, und von altern Piecen nur gute. So sahen wir z. N . am lu. October «die Schleichhändler«, von Raup ach, am ü. «die reiche Bäckerfamilie", am 12. Töpfer' s «Gebrüder Fester«, in denen besonders Hr. Thomi, »Stephan Fester", excellirte, an, «Z. T ü p f e r's «der belle Ton«, »m «5. zum ersten Male »der Sohn der Wildniß" von Halm . Da Sie, wie Sie sagen, dieses gefeierte Preduct Holm's kennen und die »ie> Icn Neurtheilungen desselben in den belletristischen Blättern gelesen haben, so will ich über die Vorzüge und Schattenseiten dieses vielbelprechenen Wer, tes keinen Augenblick Ihre Zeit in Anspruch nehmen, sondern nur über seine Aufführung und die Wirkung, die es hervorbrachte, spreche». Die Aufführung muß, mit Rücksicht auf die Kräfte eiuer Provinzbühne, eine gelungene genannt werden. Wie Sie den «Sohn der Wildniß« kennen, lag das Schicks»! der Darstellung in den Händen «Inaomars«, Hr. Thomi , und «Parlhcnias«, Mad. Hensel. Sind wir gewohnt, in Hrn. Thome immer einen ausgezeichneten Darsteller seiner Rollen zu sehen, so hat er die hochgespannten Erwartungen des Publicums doch heute übertreffen. Sein durchdachtes, kräftiges und dabei doch gemäßigtes Spie! wußte die ganze Vorstellung »uf gleicher Hohe zu erhalte», und , der Dichter wird mir den Ausdruck verzeihen, die gefährlichen Klippen glucklich zu umschiffen, an denen die Rolle das Lchifstein dieses rauhen, heldlnmülhigen Sohnes der Wildniß zu zerschellen und ihn in's Meer des Komischen zu stürzen droht. Es war ein Wagestück des Dichters, die Zähmung eines als so rauh, so kräftig, sosieggewohnt und fast unbezwingbar gezeichneten Natur­sohncs durch die ihm dem Wesen und Namen nach unbekannte Liebe in dem Räume weniger, ja gtwilfVrmassen einer einzige n Scene zu bewir­fen, wozu mancher Dichter von geringere,» Muthc einige Acte verwendet haben würde, und es bedarf eines so gediegen,» Darstellers dieser Rolle, wie Hr. Thomi , um die Leistungen des Blumenholens, des Nachtragend eines Körbchens Erdbeeren stati seiner Waffen u. s, w., die ihm die Rolle auferlegt, nicht in's Gebiet des Komischen zu ziehen. Unser Publicum, das in den letzten Jahren so seilen Gelegenheit erhicll, seinen Geschmack an Gediegene,» zu stärken, hat heute wieder bewiese», wie es sein lichtiges Ge< fühl rein bewahrte. Es Hot die Schönheiten des Stückes, die bilderreich« Sprache, die gelungenen Momente der Darstellung »uf das rauschendste anerkannt, an jenen gefährlichen Klippen aber Ingeiuars laullose Gefühle, seine Selbstbeherrschung ängstlich getheilt, und erst dann wieder lauten Ausdruck für seine Ansichten erlangt, als Ingomar seine Fessel» gebrochen halte, und in seiner Mannhcil erstanden war. (Beschluß folgt.) Pränumeration - Anzeige. Mi t t. November beginnt der ll. Semester des V. Jahrganges dieser Zeitschrift. Die Nedaciion und der Verlag geben sich demnach die Ehre, die l». 'e. Herren Abonnenten zur gefälligen Erneuerung der Pränumeration, so wie überhaupt zur Pränumeration, mit dem Ersuchen einzuladen, die Bestellungen bald machen zu wollen, damit darnach d,e Auflage des Blattes bestimmt werden könne. Laibach. Druck und Verlag des Joseph Vlasnik.