(MbmherMH eituuW Dienstag den 3. December 1834. GeffentliOerDknk. Die Armeninstituts. Commission sicht sich angenehm verpflichtet, den Wohlthätern für die Unterstützung m Abnahme der ^iamcnSfcst-Gratulations? Erlaßkartcn den schuldigsten Dank zu bringen, und anzuzeigen, daß hieran die Summc von i 78 ft. 6 kr. eingegangen lst. Laidach am 6. December 18)4. Wl i e n. Se. k. k. Majestät haden laut eines an den k. k. Ersten Obersthofmeister, Iürsten zu (5olloredo« VTlannsfeld. am 23. v. M. erlassenen Allerhöchsten G»«binetts.Schreibens Sich bestimmt gefunden, die Leitung Allerhöchsiihres Oberst«» GerichlshofeH lünftig nur Einem Obersten Iustiz.Präslcenten zu übertragen, wcdurch eü von ocr bisherigen Anstel. lung eines zweiten Plästdenl<.n bei der t. t. Ober-sien IustizsieNc abzukommen hat. Zum r. r. Obersten Justiz.Präsident«« haben Se. t. ?. Majestät mit dem erwähnten Allerhöchsten (ZabinettZ.Schreiben een bisherigen zweiten Präsi« tcnten des Obersten ("crichtöhofes, Ludwig Grafen v. Taasse, allcr^nädigst zu ernennen geruhet. Graf v. Trasse hat vov^estern, den Lg. Novem« ber, ln oicsvr Eigenschüft den Eid in die Hände Sr. k. l. Majestät abgelcgt. worauf derselbe von dem Zürsten Eolloredo mil dem herkömmlichen Geprän. gc bei der l. k. Obersten Iustizstelle eingeführt und dem gesummten Personale dieser HofsteNe feierlich ali um Hofüanzler der vcrcitngten Hcfkanzlei erledigte Stelle einet Gouverneurs von Mähren und Schlesien, dem Präsidenten der Landesregierung in Oesterreich ob der Onns, Grafen Aloyö v. Ugarte, allergnädigst zu verleihen geruhet. (Wien. Z.) Päpstliche Staaten. Rom, »3. November. Der Marquis Los LlanoK ist von der Königinn.Regentinn von Spa< nicn abgeschickt lvorden, um Unlerhandluligcn w»« gen Alierkennung ihrer Regierung dc, den vcrschie» denen Höfen von Italien anzuknüpfen. Das Haupl. ziel seiner Rcisc ist Neapel, wohin ihm aber biü. her die Pässe verweigert wurden, weil nkzn kort keinen Gesandten von einem Hofe empfai^cn rvill, dessen Regierung noch nicht vom Könige anerkannt ist. — Der Marschatl Bourmont ist hier ül,gekom« men und hat durch Kauf von der Regierung das Fideikammißgut Farnese an sich gebracht. (Allg. Z.) V r e u ß c n. Se. Majestät der Kaiser von Rußland beehr« ten am 22. November mit dem Großfürsten Thron» folger t'aiscrl. Hoheit daS Königstädtischc Theater zu Berlin, wo Bellini^ Oper «dir Familien ^apu. leci uno Montecchi" gegeben wurte, mit Asier-höchsilhrer Gegenwart. Auf die Na^richl vcn diesem zu erwartenden hohen Besuche, die nst kuri 39«, vor s! Uhr eintraf, füllte sich das Haus rasch mit Zuschauern, um den erhabenen Monarchen zu be« grüßen, und als Se. kaiserl Majc<1ät nach dem zweiten Acte an her Seite Sr. Majestät ocs Königs in die königl. Lage traten, da erscholl von al« len Seiten ein enthusiastischer Hurrahruf, den Al« lerhöchstdicsclben mit sichtlichem Wohlgefallen auf« nahmen, indem Sie Sich mehrmals auf da5 Huld^ reichste gegen das zahlreich versammelte Publicum verneigten. Die allerhöchsten Herrschaften geruh» tu» bis gcgcn den S6)luß der Oper zu verweilen. Neueren Nachrichten aus Berlin zufolge gedachte Sc. Majestät der Kaiser von Rußland diese Hauptstadt am 24. November Abends zu verlassen, unb die Reise nach St. Petersburg anzutreten. — Se. Durchlaucht derIürst Paul (Zsterhazy, der von Sr. Majestät dem Kaiser v»n Oesterreich zur Bcwillkommnung S,. Majestät dcs Käsers Nico« laus n^ch Berlin gesendet worden, war am 22. »aseldst eingetroffen. (Oest. B.) ^ r a n k r e i ch. P a ris, den2i. November. Eine k. Ordonnanz im Monileur ernennt den Admiral Duperrä zum Minister oer Marine und der Eolonien.— Man er« rvartct mit Ungeduld die Ankunft des Hrn. ».Tal» leyran». Dieser hat sich bisher geweigert, den Ge« sandtschafcsposten zu London wieder anzunehmen, tmier oem Vorwclnde, er sci durch seine Meinung mit den Whigs und dem Ministerium des Lords Orey verbunden, und käme daher durch Annahme eines sslchen Postens bei einem Tory (Kabinette in eine falsche Stellung; er kenne zwar den Herzog von Wellington persönlich, allein po! tiscde Verbin, düngen seyen durchaus unabhängig von indiuiouel» len freundschaftlichen Verhältnissen. Doch Hosset der Hof, ihn zur Annahme dieser Stelle zu bewe« gen. Weigert er sich dann noch, sa wird ihn vcr« muthlich dcr Hr. de Broglie ersehen. — Ginige hie« sige Journale sprechen viel von einer möglich nahe l»coorstchcnden Bildung von 200 Rcserocdataflloncn. Dicse Bacaillonc sollten jeoeö aus 2000 Man» bestehen, ohne daß die Kadres der Offiziere zahllcicher rvaren, als die der Linien «Infanteriebataillone. Der allgemeine Stand der auswärtigen Angelegen« heilen soll die Regierung veranlaßt hadtn, sich thä. tig mit oiescm Projecie zu beschäftigen, das sich sehr dem tes Mars^alls Gouvion St. <3yr nähert. (B. v. T.) Der Mo., ilcur V2M 25. November enthalt eine königliche Ordonnanz v«»n vorherg'chcnden Ta» ge, kraft deren der Admiral Baron Duperve, Pair von Frankreich, zum Ministerstaatssecretär beim Departement der Marine und der cZolsnien ernannt wird. (Oest. B.) Spanien. Nach einem Schreiben aus S. Iesn»de« Port (im Memorial des Pyrenees) kam es in verflossener Woche seit Mina's Ankunft zwischen seinen und Zumalacarreguy'ä Truppen zwei Mei« len von Tstclla zum crstcn Mal zu einem Gefechte. Tausend Mann wurden dabei zum Kampfe untuch« tig gemacht. Das Resultat wird indessen auf ver« fchiedene Art erzählt. Nach einigen wäre das Tref» fcn nicht zu Mina'ö Gunsten ausgefallen; Andern zufolge wären die Carlisten geschlagen worden. Nach der Sentinelle des Pyrenees wurde die Stadt Estella vcn Zumalacarrcgui,) mit dem Bajonncte erobert, und oie aus 2oo Mann bestehende Besatzung gefangen genommen. — Nach einem Schreiben aus Bayonne vom »7. Noo. ist eben dieser General am 11. November an der Spitze von acht Bataillonen Infanterie und 600' Pferden in die Stadt Puenta de la Reyna eingerückt. Die dortige 2oa Mann starke Garnison schloß sich in den Kasernen des Klosters vom Kru« ciftx ein; eintge sollen inzwischen zu den (Zarlisten übergegangen seyn. (B. v. T<) Aus Bayonne vom 16. Nov. wird gemel« det: Das Beispiel der Emwo.hner der Rioja trägt gute Früchte. Die Einwohner des benachbarten Landes, die biK jeht neutral oder selbst dem Prci>-tendentcn geneigt waren, haben nun kein Ver« trauen mehr in die Verwirklichung seiner Absichten und Versprechungen, und schließen sich Mina an. Dieß geschieht selbst in den gedirgigten Gegenden, ^ und sie bilden Guerillas gegen die lZarlistcn, die sehr gut zu Unterbrechung der Communication en der Lehtern dienen. Aus dem Hauptquartier ron Pampeluna werden Offiziere nach ten verschiedenen Gegenden abgeschickt, um diese Bewegun» gcn zu ordnen. Es haben sich schon Bataillone von Freiwilligen gebildet, die sich nicht bloß an Ort und Stelle vertheidigten, sondern tie Insurgenten auch aufsuchen. Die Sarlisten ziehen sich an Orte zurück, die nicht sehr zugänglich sind. Die 6n» hehrungen und die Kälte zwingt sie aber, aus diesen hervorzukommen. Einige isolirle Banden rvul. de>l in der Nahe von Pampeluna geworfen. c> Reitern, und wird sich noch mit andern Ehcfs vereinigen, um Zumalacarreguy zu verfolgen. Wir hören diesen Augenblick, daß gestern am itt. November ein blutiges Gcfcchtzu Lcqu.Uio statt gefunden hat. Die (Zarlisten wurden geschlagen. Infanteriedegen, 6ao KavaNeriesäbel, eine bedeu« tendc Menge Munition und Gepäck, abgenom« men, mehr als looc> Mann getödtct und 2 Mill. Realen nebst hinreichender Kleidung für 6000 Mann erbeutet. In Biscaya wurde in demselben Monat die Armee organisirt und eine Verwaltung errich» tet. Am !i. wurde Espartero bei Placencia ge« schlagen. Zwei Offiziere, 4 Unteroffiziere und 3o Gemeine desertirten vom Feinde. In Guipuzcoz wuvdcn 5c>0 Röcke und 6c»o Paar Schuhe erbeutet. In (Zatalonieil sind mehrere Plätze befestigt, ein Oberbefehlshaber ernannt und eine Junta gebildet worden. In Altcastilien rrurdcn oooo Mann or» gainful uno sind bereit, ins Held zu rücken. Ja Arragonien haben 200a Bürger bje D^ss«« ergriff' 3g2 fen. Fast die ganze Bevölkerung ist bereit, die'cm Beispiele zu folgen, wenn sie dazu aufgefordert wird. In. der zweiten Woche des Octobers verließen sieben Offiziere und 260 Gemeine mit Waf. sen und Gepäck die Reiben des Feindes und vcr« einigten sich mit dem siegreichen von Zumalacar« »eguy befehligten Heere- Die Armee des Königs in den vier Provinzen bestand am 5l. October aus 26,00a Mann Infanterie, 170a Mann Kavallerie, 9 Geschützen. Mehr als die doppelte Anzahl ist bereits zum Eintreten, und in jeder Provinz bilden slch neue Bataillone." (Oest. B.) Großbritannien. Den neuesten Nachrichten aus London vom 20. November zufolge hielt der König am Nachmittage dieses Tages geheimen Rath im St. IamespaNast, »vsrin die weitere Prorogation des Parlaments zur Srrache gebracht wurde. Der Herzog von Wcl» litigtan, die Lords Lynohurst, Bürgerst), Cllenbo« rough', Maryborough, Cowley, Rohlyn, Jersey, die Baronets I. Beckett, Hardinge und Manners« Gulton und die HH. Goulbourn und Herries waren zugegen. — Der Sun zufolge soll beschlossen wor» den seyn; die Prorogation einstweilen bis zum 16. December zu erstrecken, man glaubt aber. Laß sich dasselbe in keinem Falle vor Anfang des künftigen Jahres, oder gar erst im Icbruar (wie gewöhn, lich) versammeln werde. Man sagt, eine der ersten Audienzen, die der Herzog von Wellington gegeben, sei für die tZarli. Kälte und die Newa war völlig zu« gefroren. lOest. B.) Theater. Heute: »Das Heilmittel.« Oper in einen, Auszug». Musik von Herold. — Diescm folgt: »Der V»ttei ««< Bremen." Lustspiel in emnn Auszüge. Dieser Zeitung ist die Beilage der eingegangenen Museums-Beiträge Nr. 3i, angeschlozstn. Neviltteur: H-r. Vav. Welnrich. Verleger: Kglmj Äl. Svlcr v. RleiOmayr.