F^lltZen und Vergnügen. —----« 3i >—------- Frcylag den i. August 162Z. An kleiner Versuch in kraineri-schen Volksliedern. <<)er berühmte Denis sagte'): es sind immer bie seschlachtelsien Nationen gewesen, b«y denen die Dicht, '"nst in ihrer Muttersprache am meisten geblühet hat. "U dieser allerdings richtigen, aber doch nur im All. stMeinen gemachten Bemerkung des hellsehenden Man-x ^s läßt sich mit dem besten Grunde und mit gleicher ^lchtigtcit auch noch di« besondere und bestimmtere '^'zusetzen: daß gute, zur öfteren Absingung mitten Unter Verrichtungen des alltaglichen Menschenlebens ^eignete, oder sogenannte Voltslieder eins der ^'ch'amsten Mittel zur Verfeinerung und Ausbildung . ^ gemeinen ManneS sind. Wir Krämer müssen »ucht nur überhaupt unsere ^'much <,,, diesem vortrefflichen, durch Geschichte und ^"pstndttiig bewährten Bildungsmittel erkennen, son- "n zugleich au-ch aufrichtig gestehen, daß selbst daS ^uge, n?as wir in unserer, übrigens unter allen ^opaischen gleich nach der italienischen zur metrischen Uphonie vielleicht am meisten tauglichen Landessprache . ^bn° an Gesängen besitzen, großtentheils nur ein ztendes Gewebe von Unvernunft, Zoten, Aberglauben ' ""b MWang ist. Aus den zwey hier vorausgegangenen Bemerkun» l>^ siießt dann sehr natürlich der patriotische Wunsch: ^-^n der Vorrede zu seiner Sammlung kürzerer Gt' dicht«. Wien ,768. 2 Theil,, 8. Gin zwar mcht mchr neuth, aber uns Krainern gtwiß noch lauge uachah, N'UngK^rdiges Muster; baß sich unsere einheimischen, nun nicht mehr seltene» Philologe^ , 8i ^>ic!i5 ingssniuln, si <^ucü'z c1e6it ore rotundo IVIu32 loc^ui — — — — — — zu dem eben so schönen als nützlichen Geschäfte verei» nigten, dem krainischen Landvolke eine Samm/ lung von mannigfaliigen, demselben angemessenen/ auf Beleuchtung des Verstandes und Veredlung des Herzens anzweckenden Liedern in die Hände zu> geben. Nur das gemeine Landvolk müßte hier Haupt» fächlich im ästhetischen Auge seyn. Denn die hohern Stunde, so wie auch die Städtebewobner überhaupt, sind nun mit der deutschen Sprache mehr oder weniger bekannt; und sollten daher, wenn sie sich «ben von Singlust angewandelt fühle,,, ihrer anderseitigen Ver-vollkommung wegen immer deutschen Liedern deüjtlilgelt Vorzug willig einräumen, welchen di?se durch ihre Meng« und innern Wenh vor unsern krainischen noch auf unabsehbare Zeiten hinaus verdienen und behaupten dürften. Eine hierin Vorschlag gebrachteSa mm lung lrai-ni scher Volkslieder könnte leicht und bald durch zwey uuf einen Endzweck hinwirkende Mittel zu Stand« kommen: nähmlich i) durch eine kritische Auflesuna., Auswahl und Verbesserung mehreren bereits im Land« umher schallender Gesänge '); 2) durch verschiedene, «) Eine rühmliche Unternehmung, welche bereits durch längere Zeit einen ansehnlichen, dc>, Verdiensten deö vortrcsslichen schottlandischei, Macpn-sou nacheisernden jungen kraiinschen Patrioten in Üaibach beschäftiget. Seine Neschl'idenhcit erlanbe es, einstweilen üur die Anfangsbuchstaben seines schon jetzt, und in die Zu« knnft gewiß noch mehr v^ehrlichen Nahmens hi»hunn^ ^»^"p^ruiu. I.in.) einer Ackerpflanze, dle dem kraimschen Landmann insgemein in einem Jahre auf einem und demselben Grunde zwey Ernten gibt; aber eben deswegen von ihm einen per« doppelten Fleiß erfordert. Dö se »Ilill nült, u 2) valll^n« ^reclci?^» Dll ^»i <äo «IimüIUnu ^oralen« I^rav« Otol ^ clu^lüi,11v' ^inKirii ocl^rät'. l?uvlui se, Kar Il.'>1 1c: lö^>« H!:lvlciit^, ^Iilöv'^,, ^'ts je vä^Im!» mocli-ält »«'solii», I^'iili^ll! z.i tüllca^ll nje^nve oklül't', Deutsche Übersetzung des vorstehenden Liedcö *^' M 0 r g e n l i e d eines krainischen Bauers imSomrnel' Schon fängt sich der Finsterniß träges Dickicht ' Vom Hahne ausgeschmähet, zu theilen an: Man sieht die schwarze Wüste sich entziehen. Weiter entweichet nach und nach o^e tückische NaA ' »j Unkrainischen Sesern, und selbst manchen in '/^ Sprache weniger geübten kraimschcn zum belltw^ etymologischen Behufe; daher auch beynaht "" ^ , sogar (was man verzeihen wird) etwas g's und eben nicht wohlklingend. Die Sonne nähert stck, Ilärkeres Llcht Lvschet an den schon ermatteten Sternen: Heines Noth und schönes Goldwefen Nieselt üdcr'Himmel und Berge einher. Vögelchen gibt cö sckon nicht mclir in den Nestern, ihren Herdi-rgen; Oben durch die dünne Luft sind sie auf dem Wege, Lob, ,n süß angestimmten Liedern, Dem verjüngten Tage entgegen zu singen. Geschäftig summt zwischen dem Thürchen He Biene, ^nd mühet sich den Schwestern zu verkürwen, Daß eZ Zeit ist in die wächsernen Zellen, Wag es üder die Blümchen hin honigaU'ges gibt,, zur Verwahrung einzutragen. Vs rufen, bitten Schafe und Kühe, Die sich gestern Abends gehorsam anbinden ließen, Daß ihnen zum schmackhaft dcchauten Glase Der gütige Hirtenknabe öffnen mochte. Überall macht sich alles,wclZ nur immerLeben athmet, Aus dem unthätigen Schwfe keraus: überall gibt uns fröhliches Licht manchfalti^c Schöpfung Deutlich zu erkennen, und ^u beschauen. Mensch, den die cwiae Weisheit auswählte«. Dich zum Bewirthschaftet der EiDe zu machen, Erwache, und eile auch du durch Wirksamkeit, König über diese deine Untergebene zu seyn. Mensch, nicht umsonst d^s Schöpfers Ebenbild, Der du so viel von dessen Macht hast, Arbeiten! am schändlichsten wäre deine Unthätigkeil, < Arbeiten! nur Arbeit gibt Frucht und Eh«. Einige grammatische Anmerkungen zu dem obigen krainischen Texte. > .. . ») Über die im gegenwartigen Aufsatze etwas ge-MUfte,,, jedem critischen Auge sogleich bemerkbaren Decente oder Tonzeichen dürfte vielleicht folgende urze Erläutevung nicht uudienlich seyn. ,' ^ Accente haben bisher fast alle unsere kminischen Schriftsteller mehr oder weniger gebraucht; aber über den "^brauch derselben gilt noch immer das alteHorazische : Was unser ausg,?zeich!!<'lster Philologe, der geehrte He^ Kopilar über diesen Gegenstand i» seiner ^l'ammati^ der slavischen Sprache für Kram — S. ,52 ^Nd2o3 — sagt, ist zwar, so wie ü^eihauvt alles bey !,V^. schr gründlich und gut; nur nock nicht so ooll->">'dig und ausfuhUich, alS man esvoli sein«r Meister-l^«r wünschre. Ließen sich über unsere Accentuivillig nicht etwa foi" gende wenige, alles umfassende, und gar keiner Aut" „ahme unterliegende Regeln festsetzen 'i a. Accente sollen in allen unsern, sowohl prosai« fchen als metrisch y Schriften durchgängig gebraucht werden. Od sie gleich dem geübten l^prachkenner im Grunde eben so entbehrlich, als dem Lateiner sind; so erleichtern sie doch überhaupt die verstand» lichste, richtigste und beste; in Verftu ab!>r auch die vom Metrum geforderte, manchmahl etwas un« gewöhnliche, aber doch nicht ganz unerlaubte, und wohl auch verschönernde Aussprache. Um unS einst« weilen hier nur an die erste Regel einer gute» Ab« lesung, die Verständlichkeit, zu halten; so heißt ja l)l-izeiche>l der etwaS jüngeren Griechen, und dai der heutigen Franzosen ( " und ") sind uns Krai-nern ganz überflüßig. Der Apostroph (') ka?,n zw.:r im Gebrallche bleiben, ist aber eigeinlich kein positives Tonzeichen, sondern stets nur das negative Auslassungszeichen eines kurzen Vocals, mithin auch nicht eben obligat. c. Sowohl dem kculns (/) als dem Zi-Äviz ^) soll ein zwcyfacher Dienst angewiesen weiden ; nöh'n-lich ,) eine Modißcation des Lautes; ^ eine D^)' Ntlng, Verlängerung, und dem Ohre bemerkbare Her-aushebung desVocHls, über welchem sie stehen. In^der ersten Bestimmluig müßte dann der 2cuw3 allezeit ei^ nen hohen, geschlossenen; der gr-iviä Hingegegen alle« zeit einen tieferen, offen ; in der zweyten Bestimmimg aber> beyde stets nur einen in ler Aussprache etwas zu verlängernden Ton anzeigen. Z. B.5;1>(!iia Lllena, eine durstiges Weib, wäre zu accentuiren 8^leriH Lliün«,. c!. In der Prosa also sollten alle Sylben, welche der richtigste Sprachgebrauch verlängert, in Ven>, aber nicht nur diese, sondern auch alle NNl'ipil,«^, wenn sie der Dichter als lange brauchet, durchau« entweder mit einem acliw5 oder gi-avi», je nachdem es (Nag. c.) in einer, anHern HiiVsi ht die Mo^isioacion des La^res errorden, dezeichner weroen. 6. Die zvllHd^s dl-c:v<;5 sollen durchaus ine, und in der Pco>> auch die ^ncipUes gar keinen Accent über sich h'dsn. Hiemit wäre dann Misere krainische Orthogravhie in Hinücht a!lf die bivher so ungewisse und schwankenoe )lccentuirnng vollkomme!l sirirec, unl) wenn sie genau beobachtet wurde, vorzüglich dem Verseleser die allezeit geforderte, aber meistens sehr schwere 'Beobachtung des Metrums ungemem erleichtert. 2) Der eben so strenge als gründliche Critiker, Herr KoPitar, dessen meisterhafte Regeln vorzüglich aeehret und befolget zu werden verdienen, wie auch die m^n«5 des sorachrichtigen Vaclln!<, ____________Z; sl^d g.5 nc»3fra^,,ss cura,nf, werden es verleihen, daß hier (nur p^ li^nlia^ pn^'l^in) durchaus u anstatt v, v' oder v„ ge,chrleben ist, wenn dieses n im Verfebau eine leicht einfallend-kurze Sylbe mackr. Denn das v ohne oder auch mit dem Aoo.^rofth (>'') ist und bleibt doch immer nul eu, Consonant, deren keiner für sich allein le als eine Sylbe .«braucht werden 'oll; das vu als Praoosinon aber klingt offenbar etwas grob. So würde hier vu volill!«« ge. wiß jedem feineren Ohre mißfallen. 5) Einige werden vielleicht hier lllit^l fordern. Aber warum uns in diesem Worte den Gutturallaut l, auf' dringen, der an sich wahrlich nicht angenehm ist, den der gemeinste Krainer wegläßt, der euphonische Italiener durchaus vermeidet, und der Franzo,«, wenn er ihn auch schreibt, doch in derAussorache so häusig mildert. 4) Man schreibt zwar insgem-in tvö^; allein ist es nicht qeqen die leichtere, und selbstdie gewöhnlichere Aussorache^ ^ir überdieß das v nicht em ^'aut, der jm Krimischen"über.haupt viel zu hausig vorkommt, und schon deßwegen, wo es nur immer angeht, billig ver« mindert, oder doch gemildert werden soNte? Und nun für ietzt der grammatischen Bemerkungen aenua! Man prüfe, zweifle, urtheile, billig? oder ver. werfe: nur l^sse man dabey des alte,,, bereits Hl-a'"t rnnlfa rerum 5udlI1if35, quac) non mo^a R5nel-ll in^^nia p.Hyi-Nia, «cä <>,x^rci58iiN2m 5. Anweisung, gute Hefen zu bereiten. Man koche ein Pfund gutes ÄDHl, ein Viertel Pfund braunen Zucker und ein wenig Salz in acht Maß Wasser wahrend einer Stunde. Wenn diese M»' schung milchlau geworben, bewahre man sie in ZU» verkorkten Flaschen auf, und verbrauche sie,- nachdem sie 2/4 Stunden gestanden hat. Ein Seitel davon w zu »6 Pfund Brot hinreicheud; oder: ^ Zu i Pfund zerquetschten Kartoffeln (mehlige stnb am besten dazu) thue man vier Loth braunen Zucket und zwey Eßlöffel voll gewöhnlicher Hefen, mische e» ^ mit warmem Wasser zu emer gehörigen Subsiste"^ ^ und h.ilte es in gelinder Wärme, bis die Mischung >" 1 Gährung übergeht. Neues Mittel wider den Mäusefraß. Folgende wirksame Methode, um Getreide u»b andere Gegenstände vor dem Mäuseftaße zu bewahr kann nicht genug bekannt gemacht werden. Ein H^ ! Macd 0 nald in Scapa litt einige Jahre durch dies" Ungeziefer großen Schaden, und schützte sich dagegl" indem er einige Büschel wild« Münze, auf ei«^ nahen Wiese gepflückt/'auf dem Boden in die M«^ ! und auf das Dach jedes Schobers oder Schupp"' steckte,,und nie warü ihm darnach auch nur das M>"' deste beschädigt. Auf eben diese Art schützte er a^ seine Käse, indem er in die Speisekammern Vläct« dieser Pflanze streute. Charade. ! (Dreysylbig.) , Die Erste ist mir allzuweich geZebcn, D'rum hab' ich selbst oft kärglich nur ju liben, Und sind die l e h t e n V e y d e n. Zuweilen sehr bescheiden, ^ ^ ^ Das lst, geleert bis auf den Grund; ! Doch «ll<« spend ich hitt mit Freuden, , i Verbleibt mein Ganzes nur gesund. Auflösung der Charade im vorigen Stück. i Maulaffen. !