ßSchriftleimitg: «attthastgaffe Nr. 5. ttlctm™ Hr. »i. tetrmtn. • H«H «rtt ■□•iwutair dn ton«- ». &tl, umtofr «>». t«amtanjti nlchi dniiastchl^t Xtllllll mia nimmt bü Bnaalluafl »i»rl Wrrww»-.« >« >n biHtj* trt- R'llt» O «»USINI «*tii«f£JCU. •«• IBwfc njolsinc« tt«M-»aiti. Ot< „CntkX «««t- ctl'onl NW»-» an» eamMc; itm«, n-Jfcini» ««.««. Nr. 3 Zwei Arnire- und Flotten-lirfehle. Wien, 6. Jänner. Aus dem SriegSpreffequar» tierr wird gemeldet: Der Kaiser hat folgenden Armee« uudv Flottenbesehl erlassen: Soldaten! Ihr wißt, daß Ich und die Mir verbündeten Herrrscher versucht haben, dem von dcr ganzen Welt hertbeigesehnten Frieden einen Weg zu bahnen. Die Enttgegnung unserer Feinde ist nun da: Sie weisen, ohnae überhaupt unsere Bedingungen zu kennen, die ihneen dargebotene Hand zurück. Wieder geht, Was» fenggefährten, Mein Rus an Euch! Euer Schwert hat: in den 30 Kriegsmonaten, die bald hinter uns liegqen werden, eine klare, deutliche Sprache zefihrt. Eurer Heldenmut und Eure Tapferkeit sollen auch weititerhm da» Wort behalten I Noch sind die Opser nichht genug, neue müssen gebracht werden. Aus un-sere e Feinde allein fällt alle Schuld. Gott ist wein Zeu-uge. Bier seindliche Königreiche wurden durch Euch undd die^Heere unserer tapferen Bundesgenossen zer-trümmmert, mächtige Festungen bezwungen, weite Straecken feindlichen Boden» erobert. Trotz alldem täuf«schen die seindlichen Machthaber ihren Böllern undd ihren Armeen immer wieder die Hoffnung vor, daßß sich ihr Geschick doch noch wenden werde. Wohohlan denn — an Euch ist'S, weiter eisecne Ab-rechchnung zu halten! Erfüllt von stolzem Vertrauen in Meine Wehr-mackicht, stehe Ich an Eurer Spitze. Vorwärts mit Gotttl! Gegeben zu Wien, am 3. Jänner 1917. Karl. Berlin, 6. Jänner. Der Kaiser hat an daS Heerrr und die Marine salzenden Besehl erlassen: An mein Heer und meine Marine! Im Bereine mit den mir verbündeten Herrschern haltete ich unseren Feinden vorgeschlagen, alSbald in FrieiedenSverhandlunzrn einzutreten. Die Feinde haben meininen Vorsch'ag abgelehnt. Ihr Machthunger will DentutschlandS Vernichtung. verwundete *) AuS einem Notreservespital in Krain. Bon n Dr. Friedrich Steiner, k. k. Landsturm-Oberarzt in Cilli, k. u. k. Garnisonsspital Nr. 9. Visite. Der Schreiber dieser Zeilen, ein jüngerer Arzt, der ! AbteilungSuntervssizier, der OrdinationSschreiber. Zimmer Nr. 1, wir treten ein; der Wärter: „Heverr Assistenzarzt, ich melde gehorsamst 30 Betten, 25 i Kranke." Nun srage ich vorerst: Wer hat Schmerze»? Kdo m& bolesti? Chi ha dolori? Nie war ich so sroh wie jetzt, drei Landes-fpraciachen gleich gut zu kennen. Ein Soldat geht mit, der v ungarisch und rumänisch spricht, übersetzt meine Worbrte, die Kroaten und Polen lehnen sich an die gehörnten böhmischen Laute, die Slowenen Haben's gut, , können sich mit den Wärtern verständigen, die fast c ausnahmslos Krainer sind und wenn 'mal zu-fällig igerweise niemand da ist, der ungarisch oder ru-mäniiufch kann, dann trösten wir wortlos. Ich streiche dem i Soldaten die Wange und meine Frau steckt ihm ein € Stück Schokolade in den Mund. Der Krieg nimmt seinen Fortgang! Bor Gott und der Menschheit sällt den feind-lichen Regierungen allein die schwere Verantwortung sür alle weiteren surchtbaren Opser zu, die mein Wille Euch hat ei spare» wollen. In der gerechten Empörung über der Feinde anmaßenden Frevel, in dem Willen, unsere heilig» sten Güter zu verteidigen und dem Vaterlande eine glückliche Zukunft zu sichern, werdet Ihr zu Stahl werden. Unsere Feinde haben die von mir angebotene Verständigung nicht gewollt. Mit GotteS Hi'fe wer-den unsere Waffen sie dazu zwingen! Großes Hauptquartier, den 5. Jänner 1917. Wilhelm. Hochverräter Karl Kramarsch. Umwandlung der Todesstrafe im Gna-d e n w e g e. DaS Preßdeparlewent cheS MinisterratSpräsi-diums veröffentlicht folgende Verlautbarung: Wien, am 4. Jänner 1917. Wie bereit« mitgeteilt, wurden vom Lqndwehr-divisionSgerichte in Wien Dr. Karl Kramarsch und Dr. Alois Raschin wegen der Verbrechen de« Hoch-Verrates nach § 58 c St.-G. und wider die Kriegs-macht des Staates nach § 327 M -St «G. sowie dcr Sekretär der Leitung „Narodni Listy" Binzenz Cervinka und der Privatbeamtc-Josef Zamazal we-gen des Verbrechen» der Ausspähung nach 8 321 M.-St.ielc Bäder, eigene Landwirt schast, eigene Bäckerei, dreizehnhundert Bettrn. Al-leS wird voll gegeben, gern genommen. Kluge, manchmal durchgeisterte Priestergesichter, die Herren haben alle außer GotteSgelehrtheit noch Philosophie studiert, lange, lange Gänge mit Cchulglocken, die jetzt nur zum kleinsten Teile ihren Zweck erfüllen. Wo früher TituS Liviu« übersetzt wurde, liegen jetzt Leichtverletzte, einer spielt Geige, ein Zigeunerbursche, schlank wie eine Gerte, geschmeidig wie eine Schlange, schön wie selten, tanzt und springt, schnalzt mit den Fingern und singt dazu. Morgen geht er mit vielen anderen zur Stnnmelstelle, von wo auS die Gesun-den wieder inS Feld ziehen. Mützen schwenkend, la- gesehen. An Stelle der nachgelassenen Todesstrafe wurden gegen ste die folgenden schweren, nach dem Geietze (Strasgesetznovelle vom l 5. November 1867) verschärsten, Kerkerstrafen verhängt: gegen Karl Kramarsch 15 Jahre, gegen AloiS Raschin 10 Jahre und gegen Vinzenz Cervinka und Josef Zamazal je 6 Jahre. AuS den Urteilsgründen. Aus der umfangreichen Urteilsbegründung wäre hervorzuheben: Die allslawischen Umtriebe im In« und Auslande. DaS erstrichterliche Urteil hat festgestellt, daß Dr. Kramarsch als Führer der panjlawistischen Propaganda in Böhmen und der tschechischen russo-philen Bewegung durch bewußtes Zusammenwirken mit dem auf die Zertrümmerung der Monarchie ab-zielenden Unternehmungen sich vor und nach Au«-brach deS Krieges gegen den eigenen Staat betätigt hat. Sowohl im feindlichen als auch im neutralen Auslande hat eine weitverzweigte und organisierte revolutionäre Propaganda eingesetzt, die sich zum Ziele nahm, die Zertrümmerung unserer Monarchie durch LoSreißung von Böhmen, Mähren, Schlesien, der ungarischen Slovakei und anderer von Slawen bewohnter Gebiete sowie durch Herbeisührung und die Vergrößerung einer Gefahr für die österreichisch-ungarische Monarchie v«n außen, einer Empörung und eines Bürgerkrieges im Innern vorzubereiten, und die mit allen Mitteln insbesondere aus die Bil-dung eines von Oesterreich Unzarn unabhängigen tsch«chischen Staates hinarbeitete. Diese Propaganda wurde einerseits von den im Auslande ansässigen und dahin nach Kriegsausbruch aeflüchteten Tschechen betrieben (von denen insbesondere die Abgeordneten Masaryk, Dürich und der frühere Redakteur der „Narodni Listy" Pavlu (als Fähnrich aus der Front zum Feinde defertittt) zu nennen sind, aude-rerfeitS aber von Ausländern, die auch schon vor dem Kriege sich um die sogenannte tschechische Frage im monarchiestindlichen Sinne interessiert halten, nach AuSbruch des Krieges sich aber al« auSgespro-chene Reichsseinde erwiesen (DeniS, Leger, Ehera-dame, Gras BobrinSkj, Generalleutnant Wolodi-miiow und andere). chend, in laubwerkgeschmückten Eisenbahnzügen, mit Fahnen und Inschrift. > Wo früher zwei kleine Schlafsile waren, liegen die Schwerverwundeten meiner Abteilung. Ich stehe still in Gedanken und erinnere mich: Alexei, ein Ungar, der slowenisch sprach. LungeÄdurchlchuß recht« oben, offener Schlüssel-beinbruch, Blutvergiftung, 39 Grad Celsius. Das waren die ersten Worte, die ich auf dem Vormerkblatt berichtete. Und Alexej lebte trotzdem. Die Güte, die Ge-duld selbst. Nte wollte er sich beim Aussitzen helfen lassen, immer „ging 'S ihm gut". Einigemale frug ich ihn nach feinen Angehört« gen, und eineS TageS griff er hinter feinen Kopf-Polster und zog eine kleine Leinentasche hervor. Da-rin war ein einsachcS Holzkreuz, eine Schrapnell-kugel, die ihm aus dem Körper entsernt wurde, und ein Lichtbild. Alexej im Gleichgewande, Frau Alexej und zwei liebe junge Alesejmadeln, der Mutter ähnlich, liebe G'sichterln. Er zeigte mir das Bild, küßte eS, wollte mir die Hand küssen, mir wurde ganz heiß, ich ließ eS nicht zu. drückte ihm die Hand, er war zufrieden. Nach zehn Tagen bekam er blaue Lippe», röchelte kurz und starb. Ich war dabei, daS Lichtbild hielt er in der 42. Jahrgang. Lerwalmaq: NarhauSgasse Nr. S. ZrlfStca Dr. *1, trtrrurte*. Hez»g. «"imuge» »»ra M 00« be»»M! mtwwljlIM« ...*!•* . . . . K «■«• «fimiSSria . . . . K 12'» rbi «int trrtt »«stOui* 01« H-»I ! CiBlulltct , . . . K !• — PlttlilWrig , . . K $•— — «:iniidbt1« . . . K IS— Mrl änSlsrn» mittu (14 M> «ta'rfn»uiq*-«(tUttni. eiigtirttctc teilen MI »!» «elre 2 JlfirflW Nummer 3 Die Werbemittel. Als Propagandamittel dienten: die Herausgab« von Zeitschriften, die beinahe ausschließlich dcr Los-trennungSidee gewidmet si«d ! ,1.» Nation Tsche-que", .L'Iudependance Tacheque*, „Cechoslo-T*n', .Cechoslorak*), die Veröffentlichung von Sundgedungen. Aufrnfen, Programmen, Erklärungen und Zeitunsartikeln auch in anderen ausländischen Blättern, die Gründung von Bereinen und Aktion»^ komiteeS zur Borbereitung und Erreichung der an« geführten Ziele, die Beranftaltung von Bersamm-hingen und Kongressen (Prag 190 s und 1912, Petersburg 1909 und andere) und schließlich die Organisierung und Ausrüstung tschechischer Freiwil-ligenlegionen in Rußland, Frankreich und England sowie ihre Berwendung in den feindlichen Armeen. Außerdem trat nach AuSbruch deS Krieges in einzel-nen Gegenden unter Bruchteilen der tschechischen Bc-völkerung des Inlandes eine Reihe von Erjcheinun-gen zutage, welche nicht bloß eine ausgesprochen staatsfeindliche Gesinnung zum Ausdruck brachten, foudern auch die erfolgreiche Durchführung des Krieges sowohl aus wirtschaftlichem als auch auf militärischem Gebiete empfindlich zu schädigen geeignet waren. Die Gefahren deS Neoflawismus und der slawischen Gegenseitigkeit. DaS Urteil nimmt weiterS als erwiesen an, daß schon lange vor Ausbruch deS Krieges von einzelnen tschechischen Politikern, so insbesondere von Kramarsch, unter der Maske des Reoslawismns auf slawischen Kongressen und bei anderen Gelegenheiten eine Bewegung ins Leben gerufen und genährt wurde, die unter dem Losungsworte der „slawischen Gegenseitigkeit" (slovanSka vzajemnost) sich auS einer anfänglich anscheinend kulturell-nationalen zu einer ausgesprochen hochverräterischen entwickelte, in-dem sie in Wahrheit nur die LoStrennung der tsche-chisch-slowakischen Gebiete von der Monarchie de-zweckte und vorbereitete. Nach dcr Ueberzeugung des Kriegsgerichtes liegt in dieser Bewegung, an der sich dcr Angeklagte Kramarsch als einer der Ur-heb«, Anstifter und Rädelsführer", der Angeklagte, Raschin aber nur „in entfernterer Weife beteiligt" hat, die Hauptursache und der Urgrund aller kriegS-und hochverräterischen Ereignisse im In« und AuS-lande, im Hinterlande und auch an der Front. Der Zusammenhang zwischen den Er« eignissen und den Angeklagten. Der auch nach Kriegsausbruch nicht unterbro-chcne Kausalzusammenhang zwischen diesen Ereig-nissen und den Angeklagten ist insbesondere aus nachstehenden Tatumständen abzuleiten: 1. Soweit eS sich zunächst um die revolutionäre AuSlandSprvpaganda handelt, ist festgestellt, daß der Angeklagte Kramarsch zu den Herausgebern, Pro« tektoren und Redakteuren der einzelnen ausländischen hochverräterischen Zeitschriften und Publikationen, so insbesondere zu Brancianinow, BobrinSkij, TeniS, Masaryk, Pavlu. Propper und andere in Beziehung gestanden ist, ferner Mitarbeiter dcS „Nowoje Zwe-novar", in welcher Zeitung vor und nach AuSbruch Rechten, der Zeigefinger ruhte wie umfassend aus dem Arme deS älteren MädchenS. Draußen war Sonnenschein, ein Zug pfiff, Tücherschwenken, Soldaten fahren zur Front. Leben gebärt den Tod. der Tod lehn» sich ans Leben an, Wellen des Leids rauschen ins Hinterland, ungesehen. Spät werden sie sich erst glätten. * „Der Schaffehr' (Chauffeur). Ein Grazer. Er kam mit einem schweren Durchschuß der rechten Hand und ich riet ihm, wir zu erlauben, den Mittelfinger schmerzlos abzunehmen. „Wird scho gut werden. Hab'n S' ka Angst, um mi, i komm' durch." Einige Tage darauf derselbe Rat, dieselbe Ant-wort. Und dann, dann bemerkte ich eines Morgens, — meine Frau reinigte die große Wunde — daß der Gesichtsausdruck ein so eigentümlicher war, wie leise verwundert, dazu paar halbstarre Falten auf der Stirne und um den Mundwinkel herum. „Können Sie den Mund gut öffnen?" „Na, warten S', i werd' probieren, es geht net recht, aber haben S' ka Angst um mi, i komm' durch." „Können Sie gut schlucken .Net b'sonderi; morgen wird 's bester geh'n." Mir gab 's einen Schlag in die Herzgegend und ich flüsterte meiner Frau zu: .Wundstarr-krampf". Er war 'S. Wenn die Krampsanfälle deS Krieges die Zertrümmerung der Monarchie un-verhüllt gefordert wurde und auf deren Titelblatt er ausdrücklich genannt ist. Dabei verdient besondert Beachtung, daß zwischen den Ideen, Bestrebungen und Redewendungen dieser hochverräterischen Druck-schristen und denen der Angeklagten und der „Na-rodni Listy" eine auffallende Uebereinstimmung be-steht. 2. Dr. Kramarsch bediente sich der „Narodni Listy" alS Sprachrohr seiner Politik und übte aus sie einen ausschlaggebenden Einfluß auS; aber auch Raschin betätiqte sich als Mitredakteur ganz im Sinne Kramarsch, wenn auch seine Tätigkeit, da sie mehr aus wirtschaftlichem und finanziellem Gebiete lag, weit hinter jener des Kramarsch zurücktrat. Sls Beweis sür die Tätigkeit des Kramarsch in dem „Narodni Listy" dienen vor allem drei Artikel vom 4. August 1914, 1. Jänner 1915 und «Z.April 1915. In diesen begeistert sich Kramarsch für die von einem Siege der Bierverbandsmächte erwartete Befreiung der kleinen Völker durch den Weltkrieg und für den Ausschwung, dcn die aus Finsternis und Erniedrigung zu neuem Leben erwachende Nation nehmen werde. Das tschechische Volk werde seine Kraft, Einigkeit und Organisation erst nach derKa« tastrophe, zu der dieser Krieg führen müsse, zu entfalten haben. Die Schreibweise dieses Blattes war auch sonst noch eine Zeitlang nach AuSbrut des Krieges eine monarchiefeindliche. Geflissentliche Hervorhebung von Nachrichten, die sür unsere Feinde günstig, sür uns aber ungünstig waren, Lob dcr politischen und Wirt» schastlichen Verhältnisse dcr Feinde, Herabsetzung der Verhältnisse in unterer Monarchie, verhüllte Aus« fordcrung zur passiven Resistenz gegen die Bedärsnisse der Kriegführung und insbesondere gegen die beiden ersten SriegSanleiheu gaben ihren damaligen Berichten das Gepräge. 3. Eine Nummer der in Frankreich erscheinen-dcn Zeilschrist „La Nation Tcheque" enthält meh-rere Artikel, in denen in schärsster Schreibweise die Ideen und Ziele der geschilderten staatSverräteriichen Propaganda ausführlich erörtert sind. Diese da» Pro-gramm deS Kramarsch un!> seiner GesinnungSgenos« sen deutlich illustrierende Zeitschrift wurde bei Kra« marsch, al« er verhaftet wurde, in seiner Rocktasche gesunden und seine Ausrede, daß da? Blatt nicht ausgeschnitten gewesen sei und er deffen Inhalt nicht gekannt habe, ist erwiesenermaßen unwahr Herausgeber der „La Nation Tcheque" ist Kra-marsch Freund, Professor Denis, damals Mitarbeiter der „Narodni Listy": Sekretär dieses Pariser Blattes Kcpl, damals Pariser Korrespondent der „Narodni Listy". Bci Kramarsch wurden auch andere ausländische Druckschriften mit ähnlichem Inhalt beschlagnahmt. Unter seinen Schriften befand sich ferner der tschechi-sche Text von zwei die gleiche Tendenz auSsprechen« den Artikeln der Londoner „Times". 4. Ein gewichtiger VerdachtSgruitd sür das strafbare Vorgehen des Kramarsch ist auch dessen geheime Unterredung mit dem italienischen Konsul in einem Hotel in Prag im April 1915, kurz vor dcr italie-nischen Kriegserklärung. kamen, war der „Schaffehr" traurig, in dcn Zwi-schcnpausen jedoch lebte er von Zuversicht. Ist denn dös überhaupt a Krankheit? A Krank« heit, die muß ja all'wcil gleich sein, aber bei mir, daS ist ja net g'jcheit! Erst ist der Kramp», daS tut weh und dann wieder nichts. Net wahr, Herr Doktor, mir fehlt ja gar nichts, mir geht 'S ja guat, i wir ja g'sund. Wissen S', i bin Schaffär bei einer Ex-'lenz in Graz, a hoher Herr, wissen S', i hab' schon g'schrieb'n, daß eS mir gut geht. Und a Frau hab' ich auch und fünf Kinder, is ja ka Klanigkeit net!" Noch einigemale habe ich die Worte gehört, .ja mir fehlt ja eigentlich nichts, net wahr, Herr Doktor, mir fehlt ja nichts?L" Dann kam die Erlösung. Herbstlaub fiel aus die Bahr« und ein Mensch flog weg, der sich so rührend ans Dasein klammerte, ein zitterndes, klei« ncs, sieches Scelchen Hing von bannen. * ^ * Ein Rumäne, fiebernd. „Ich bin ungern hier, schicken Sie mich wieder dorthin, wo ich war, zum Zivilarzt im zweiten Stock." .Warum denn?" .Dort hatte ich gestern 38 Kebcr, bei Ihnen b!n ich nur einen Tag und habe*9. Ich bin unzufrieden." „DaS Fieber hängt ja doch nicht vom Zimmer 5. In einem bei Kramarsch vorgefundene» Ent-wurf eines Schreiben» «n den Statthalter Fürsten Thu» hat er ausdrücklich eingestanden, daß er — der von ihm stets vertretenen Politik treu — sich von allem fernhalte, was wie eine Billigung dieses Krie« ges aussehen könnte, und daß seine und der „Narodni Listy" Haltung gegen die Kriegsanleihe durch diese Auffassung bestimmt werde. Die Folgen der hochverräterischen Umtriebe. Aus dieses Treiben der Angeklagten sind nach der Ueberzeugung der Gerichte jene beklagenswerten Erscheinungen zurückzuführen, die im Laufe des Krie-ges bei einem Teile der tschechischen Bevölkerung zu-tagetraten und dem erfolgreichen Abschluß des Krieges bedeutende Hindernisse in den Weg gelegt haben. In dieser Hinsicht wird insbesondere aus die Verbreitung der hochverräterischen ruffischen Pro-klamationen in Böhmen und Mähren, auf vorge« kommene Sympathiekundgebungen für den Feind, die — leider notwendig gewordenen — zahlreichen straf-gerichtlichen Verfolgungen wegen politischer Delikte, ferner auf die in erster Reihe dem Kramarsch selbst als einem Führer der tschechischen Volksvertreter zur Last fallende Unterlassung einer »on verschiedenen böhmischen Führern beabsichtigten LoyalitätSkundge-bung der tschechischen Abgeordnete» zu Beginn des Krieges und aus vie geringe Beteiligung der tschechi« sehen Bevölkerung an den ersten zwei SriegSanleiheu, an der KriegSmelallsammlung und an den Samm-lungen sür daS Rote Kreuz hingewiesen. Tatsächliche Borkommnisse, wie die Organisation und Indienststellung der bereits erwähnten tschechi-schen FreiwilligenkorpS im seindlichen Auslande, das pflichtvergessene und jeder Kameradschaft Hohn spre-chcnde Verhalten mancher tschechischer Kriegsgefangener im feindlichen Auslande, die Unverläßlichkeit von Mannschaften einzelner Truppenkörper, die sich wie-derholt auch ohne Nötigung vom Feinde gefangen nehmen ließen, staatsgesährl ehe und gegen die militärische Dienstpflicht giöblich verstoßende Exzesse bei einzelnen tschechischen Truppen im Hinterlande und im Etappenraume, welche die nachteiligsten Folgen für unsere Operationen und Borteile für die feind-liche Kriegsmacht brachten und demoralisierend wirkten, belasten nach Ueberzeugung der Gerichte als Früchte der mehrjährigen Agitation sowohl Kramarsch als Raschin. Der rechtliche Tatbestand im Falle Kramarsch und Raschin. Da nach dem Gesagten die Tätigkeit der An-geklagten kramarsch und Raschin nicht nur durch Machenschaft?» gekennzeichnet Ist, die aus eine ge« waltsame Aenderung des Territorialbestande« des Reiches, aus Vergrößerung der äußeren Gefahr und auf eine Empörung im Innern hinzielten (Tatbestand der §§ 58 c 59 b St.-G) da vielmehr auch durch ihre Wühlarbeit der eigenen Kriegsmacht mit Be ziehung auf die Operationen gegen den Feind ein sehr wichtiger Nachteil zugefügt worden ist, wurde von den Gerichten auch überdies der Tatbestand des Verbrechens wider die Kriegsmacht des Staates nach § 32 St. G. als gegeben angenommen. und nicht vom Bette ob. Die Krankheit ist daran schuld.' „Ist die Krankheit groß?" „Nein, sie ist klein!" .Oben ist eine Frau, mit einem roten Kreuz auf dem Arm, die ist oft gekommen, hat gefragt, wie es mir geht, und gleich war es besser." „Ich bin eben erst vom Urlaub gekommen. Auch ich will einigemal im Tage mit einem Solda-ten kommen, der Rumänisch spricht und mit Ihnen reden wird." .Aber >ch will zurück in den zweiten Stock.' „Sie müssen wohl hier bleiben, Sie haben ein schönes, ruhiges Zimmer, eS sind nur acht Soldaten hier und zwei sehr gute Wärter. Wenn Sie mehr vertragen werden, bekommen Sie, waS Sie wollen: Braten und Mehlspeisen und weißeS Brot, nicht dunkles, wi« die Leichtkranken. Auch Wein, auch ein Gla» Vier." .Ich will doch hinaui." „Sie haben ja hier im ersten Stock alles wie oben.' „Sie sind ein sehr braver Mensch, ich habe Sie gern, bleiben Sie nur ruhig da. Sie werden gesund werden, alles wird geschehen, waS Sie mit Recht verlangen können." .Haben Sie noch andere Wünsche?" „Rein, ich bleib«; hoch der Doktor!' „Welcher?" Rinnirn. 3 Deutsche Wacht i«f 3 Zamazal und Eervinka. WaS die beiden Angeklagten Zamazal und Eer-vinka betrifft, so hat da» Urteil festgestellt daß Za-mazal. der seit Jahren russophil und staatsfeindlich gesinnt ist, unmittelbar nach AuSbruch deS Krieges eine Tätigkeit entwickelt hat. die darauf ausging, militärisch wichtige Berhällnisse und Gegenstände, die aus die Verteidigung des Slaaie« und die Unter-uehmungen der Armee Beziehung habe», auSzuknnd-schasten. Zu diesem Zwecke sammelte er mit genügender fachmännischer Erfahrung Nachrichten und Wahrnehmungen über militärisch und strategisch wich tige Ereignisse und teilte sie nicht bloß an einzelne Personen, sonder» auch an Zeitungiredaklionen, ins-besondere an die „Narodni Listy" mit. Zu demselben Zwecke unternahm er auch zwei Reisen in das Opera-twnSgebiet, bis er wegen HpionageverdachleS verhaftet wurde. Mit den „Narodni Listy" stand Zamazal durch Vermittlung de« Redaktionssckretär» Vinzenz Eervinka in Verbindung, der eiwieienermaßen mit hochverrä» terischen, im Auslande befindlichen Individuen (Pavlu u. a) unter einer Deckadresse über Rumänien kor-respondierte. Laut Gutachten der Militärwissenschaft-lichen Sachverständigen sprechen verschiesene Begleit-umstände — so der Umstand, »atz Eervinka in einem Briefe dem Zamazal eine vorsichtige Fassung seiner Briese empfahl — dafür, daß die diesbezügliche Tätigkeit beider dem Feinde gegen den eigenen Staat dienen sollte. Dcr Weltkrieg. Der Krieg gegen Rußland und Rumänien. Die Berichte deS österreichischen General st abes. Amtlich wird verlautbart: 6 Männer. Front des GeneralseldmarschallS von Mackensen. Unsere Verbündeten haben gcstein die Landzunge von Vacareni gesäubert und die Stadt Braila besetzt. Der Feind ist von der Buzeu-Müu-dung abwärts hinter dem Sereth gewichn,. Oestlich ooi Culianca und bei Romuiceni durchbrachen die Truppen deS General« von Falkenh^yn die stark ausgebauten Linien der Russen und dringen gleich-fall» gegen den Sereth vor. Front de« Generalobersten Erzherzog Josef. Kämpfe im Gebiete der Pmna und fe». Die Russen wichen aus der ganzen Front. Fccsani ist fe t heute 8 Uhr früh in der Hand der Verbi!», beten. Es wurden 3910 Man» gefangen und 3 Ge-schütze erbeutet. Front de« Generalobersten Erzherzog Josef. In den Tälern der Putna und Susita erkämpften wir neuerlich feindlichen Boden. Auch am oberen Latin» wurde« Foiischrit'e erzielt, o!« uns der Feind vergeblich durch Gegen»,»ve zu entreiße» ver-suchte. 9. Jänner. Im Raume südöstlich von Focsani wurde der Gegner bis an die Mündung de« Rim-nic Saraifluffes zurückgeworfen. Die österreichisch-ungarischen und deuhchen Streitkräste, denen der Feind in der Schlacht bei Focsani uiuerlegc» ist, gewannen, ihren Sieg ausnützend, die Putna, aus deren linken User die Russen sich erneut zu stellen scheinen. Diese haben in den leyten zwei Kampslagen 99 Offiziere und 5400 Manu au Gefangenen ein-gebüßt und 3 Geschütze und 1V Maschinengewehre verloren. Am Südflügel der HeereSsront deS Ge-neralobeiften Erzherzog Josef erlämpsten die Truppen deS Feldmarschalleutnant« von RuiS bei Jrecsi und Canpurile in schwierigem Gelände und in Schnee und F>ost weitere Vorteile. Der Stellvertreter de« EhefS des GeneralstabeS: v. Höjer, Feldmarschall Leutnant. Dir Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 6. Jänner. Front d«S GeneralfeldmarlchallS Prinzen Leopold von Bayern. Durch Scheitern fei-ner Vorstöße am gestrigen Morgen wiederholte der Russe nach heftiger Artillerievorbereitung seine An- worden, er tanzt auf einem Bein herum, schnalz» mit den Fingern, die Schwester ist schon oben und schickt mich. Ich rase hinauf und sehe den Lehrer auf dem Bellrand sitz nd, vor Aufregung zitternd. Er sagt eben der Schwester: „Echwesterle — ich — ich — kann schon wieder sprechen!' „WaS geschah?" Ein Traum, er erzählte: Er stand Wache an einem Brückenrande. durste sich nicht rühren, feine Frau und sein Mäderl gehen über die Brücke. Die Brücke wankt — er dars uicht zu den Seinigen. Ein Krach — die Brücke berstet, er sieht Frau und Kind in den Wellen versinken, muß jedoch stehen bleiben, schreit vor Entsetzen auf. erwacht, und — die Sprache war da. Verwundete kommen, der Vorbericht lautet: „1250 Soldaten vom Felde." Sie kommen. Biele schlämm- und kotbedeckt, stillschweigend, müde, hin und wieder ein Seufzer, viele Offiziere, zwei Hündchen dazwischen, schweif-wedelnd. „WaS fehlt Dir?' fragte ich einen 18jährigen Leutnant. „Tadelloser Durchschuß der linken Hand. Fein! Bald geh' ich wieder zurück!" «Und ich pfeis' aus meine Verletzung, wann i mi net in Wien behandeln lassen derf — die G'schicht tut ja höllisch weh, aber in Wien wird '» griffe mit frischen Krästen zwischen dcr Küste und der Straße Mitau—Riga. Oestlich der Aa drang er über gefrorenen Sumpf in Bataillonsbreite in unsere Stellung; an allen anderen Punkten wurde er abgewiesen. Bei Gegenstöße» blieben 900 Man« und mehrere Maschinengewehre in unserer Hand. Angriffe kleinerer russischer Verbände an zahlreichen Siellen der Dünasron» und nördlich des Miadziol-Sees halten keinen Eisolg. Front de« Generalobersten Erzherzog Josef. Im Südteile der Waldkarpalhen starker Feuerkamps. Österreichisch ungarische Truppen schlngen nordöstlich von Kirlibaba russische Bataillone zurück. Südlich deS TrotosultaleS stürmten bayerische und öfteren-chisch ungarische Regimenter ausgedehnte Verteidi« gungSanlagen zwischen Lotumba und Monte Faliu» canu. Zu dcn schweren blutigen Verlusten be« Geg. .»er« kommt die Einbuße von über 30» Gesangenen. Zwischen Mgr. Easinuli und Susitatal wurden mehrere Stützpankie genommen Deuische Truppe» dringen nach Säuberung der Höhtastellungen süd-östl:ch von Svveja längS »er Täler nach Nord« osten vor. Heeresgruppe de^ Generals«IdmaischallS von Mackensen. Nach wirksamer Feuervorbereitung stürm-ten unter Befehl des Generalleutnants Suehne die Divisionen deS Generalleutnants Schmidt von Kno-belsdorf (Heinrich) »nd v. Oetiingen die stark auS-gebaute, mit Drahthindernissen und Flankierung?-anlagen versehene Stellung der Russen von Sartaru bis Romniceni, nahmen die Ortschaften selbst nnd drangen über den versumpfte» Flußabschmt» gegen den Sereth voe. Der Gegner hält dort noch einige Dörfer, von denen' aus er vergeblich Gegenstöße sühne. Bei diesen Kämpsen zeichnete sich da« mag» dedurgische Reserve Jnsanieriercgiment Nr. 25 auS. Weiter südöstlich nahm daS verstärkte Armeekorps deS Generalleutnants Grafen von Schmettow, Ola» ncaSca, Gulianca und Maxineni. Vortrupp«» er» reichten den Sereth. Vor der Donauarmee deS Ge» ticrals d. Z. Kosch gab der Russe weiteren Wider-»land südlich des Serclh in dir Nacht vom 4. zum 5. ». auf und ging, staike Nachhuten opsernd, auf daS Nordufer zuruck. 7. Jänner. Front des GeneralseldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Auch gestern erfolg-ten im Abschnitte von Milau slcuke russische An-griffe, die verlustreich scheiterte«. Die Zahl der Ge-sanflci.e» hat sich aus 1300 «höht. Bei Kisielin (westlich von Lud) überraschte eine deutsche Pa-tronille eine Feldwache der Russen und brachte sie gefangen zuri-ck. Der Versuch russischer Kompanien, südwestlich von StaniSlau einen unserer Posten auf-zuheben, mißglückte. Front deS Generalobersten Erzherzog Josef. In de» verschneite» Waldkarpalhen kam e» bei Itrenger Kälte nur zu Palrouillenlätigkeil und ver« einzelt auslebendem Feuer. Zwischen Oiloz- und Putnatal sind durch Wegnahme mehrerer Stützpunkte die Russen und Rumänen weiter gegen die Ebene zuiückgedrängt worden. Starke Gegenstöße frischer Kräfte sonnten unS dcn gewonnenen Boden nicht nehmen. Heeresgruppe des GeneralseldmarschallS von ganz gewiß weniger weh' tun," s» brummt mich leise ein Deutschmeister an. Hohe Mützen sieht man und Soldatenmützen, kleine Koffer, Körbchen, Säcke mit Habseligkeitea, große Taschentücher mii dem Nötigsten, eine Lamm» fellweste, die mit einigem Stolze getragen wird, paar Strvhhüie »nd wundereigenarlige Anzüge der Zivil» arbeiler, dazu ein Wirbel aller möglichen Leute, aller möglichen Gesichter.«Freunde begrüßen sich, waffer» fallartig überstürzen sich die gegenseitigen Kampf» berichte. Entlausung, Reinigung, reine Leibwäsche, dann inS Bett. Viele sind da, die soforligen Verbandwechsel be» nöligen, dies wird besorgt und am nächsten Tage beginnt die große Arbeit. Darüber schweige ich, man müßte sterben wol» len. wenn Leben nicht zu erhalten wären. Schön ist die Arbeit, weil sie lindernd heil», heilend linden. Am Friedbof von Genua las ich folgende Inschrift: „arnarci e raccogliere teeori per 1'inTerno della v:ta." Ich übersetzte: „Sich lieben, bedeutet Reichtümer zu sammeln für den Winter de« Leben«." Unsere Arbeit ist Liebe. Und hoffen wir, hoffen wir mit un«, in »nS um uns. Hoffen ist die Phantasie der Zukunft. Seite 4 K»eu^^e zvachi Nummer 3 Mackensen. Der Gipsel de« Mgr. OdobeSki wurde gestern d«rch da» Münchener Jnsanterie-Leibregiment im Sturm genommen. Zwischen Focsani und Fan-den» sührte der Russe aus einer Front von 25 Ki> lometern einen großen Entlastungtangriff. Nur in der Richtung von Obiletci gewann er wenig Raum. An der zZhen Widerstandskraft deutscher Truppen brach an allen anderen Stellen der rnffische An-stürm verlustreich zusammen. Mehrere hundert Ge-fangene blieben in unserer Hand. 8. Jänner. Frcnt de« GeneralseldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Westlich der Strafte Riga —Mitau griff der Ruffe gestern erneut mit starken Kräften in breiter Front an. Am Aa Fluß gelang ei ihm. den am 5. d. errungenen Gelände-gewinn ein Stück zu erweitern. An allen übrigen Stellen wurde er blutig abgewiesen. Front deS Generalobersten Erzherzog Joses. Trotz SchneesturmcS und empfindlicher Kälte dring-ten wir den Feind zwischen Putna- und Oiioztal erneut zurück. Heeresgruppe des GeneralseldmarschallS von Mackensen. Der 7. Jänner brachte der 9. Armee insbesondere den siegreichen deutschen und österreichisch-ungarische» Truppen der Generale kraffl von Delmemingen und von Morgen, einen neuen, großen Erfolg; sie warfen die Rumänen und Russen auS dem stark befestigten GebirgSstock deS Mrg. OdobeSci auf die Putna zurück Weiter südlich ist die schon im Oktober ausgebaute, jetzt zäh verteidigte Milkovustellung im Sturm genommen. Im scharfe» Nachstoß wurde dem Gegner nicht Zeit ge> lasse», sich in seiner zweiten Linie am Kanal zwi-schen Focsani und Caraslea festzusetzen. Auch diese Stellung wurde durchbrochen und im weiteren Nach-drängen die Straße Focsani—Bolotesti überschritten. Heute slüh wurde Focsani genommen. AuS den er-kämpften Befestigungen sind 3910 Gefangene, drei Geschütze und mehrere Maschinengewehre eingebracht. 9. Jänner. Front deS GeneralseldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Klare Sicht begün-ftigte die Kampjtätigkeil der Artillerie an verschiedenen Stellen. Erneute feindliche Angriffe beiderseits der Aa wurden restlos abgewiesen. Nächtlich» Bor-stoße zwischen Friedrichstadt und Chaussee Miiau — Clai blieben erfolglos. Bei dichtem Schneegestöber gelang eS dem Russen, die ihm am 4. d. entrissene kleine Insel Glaudon (nördlich Jlluxt) zurückgewin-nen. Sein weiteres Bordringen gegen das westliche Dllnaufer wurde verhindert. Front des Generalobersten Erzherzog Josef. Hartnäckig verteidigt der Feind die auS dem Berecz« ker Gebirge in die Moldauebene führende» Täler. Trotz ungünstiger WHuerung und schwierig»«» Ge-lüudeverhältnissen in dem zerklüsteten Waldgebirge drängen unsere Truppen ihren Gegner täglich Schritt für Schrill zurück. Auch gestern wurden beiderseits deS Sasinu- und SusitaialeS verdrahtete, stark auS-gebaute Stellungen im Sturm genommen und trotz verzweifelter Gegenstöße gehalten. Heeresgruppe de« Generalfeldmarschalls von Mackensen. I» Ausnutzung ihreS Sieges drängen die deutschen und österreichisch ungarischen Truppen weiter nach Norden vor und erreichten, feindliche Nachhuten werfend, den Putna Abfchnit», dessen jen« feitige» Ufer der Feind in einer neuen Stellung hält. Beiderseits Wundem ist der Russe in die Linie Crangeni—Nanefti geworfen. Garleasca wurde ge« stürmi und gegen nächtliche Angriffe gehalien. Die gestern gemeldete Beute hat sich auf 99 Offiziere, 5400 Man», 3 Geschütze und 19 Maschinengewehie erhöht. Gegen Frankreich und England. Berichte deS Großen Hauptquartiers. 7. Jänner. HeereSgruppe deS Kronprinzen Rupprecht. Nach mehrstündiger Feueivorbereitung griffe» englische Bataillone südlich von ArraS an. Der Angriff brach in unserem Artillerie- und Maschinen-gewehrfeuer verlustreich zusammen. Ungunst der Wit terung schränkte die GesechlStätigkeil bei allen Ar« meen ein. 8. Jänner. An der Jsersront, im Apernbogen ond nördlich der Somme entwickelte sich zeitweise lebhafter Arlilleriekamps. Dnrch erfolgreiche Luft-kämpfe nnd daS Feuer unserer Abwehrkanonen büßte der Feind sechs Flugzeuge ein. 9 Jänner. Bei guter Fernsicht war die beider-seitige Feuertäligkeil an vielen Stellen lebhaft. Der Krieg gegen Italien. 9. Jänner. Amtlich wird verlautbart: Lage unverändert. Aus Stadt und Zand. gur Unterstützung der Armen. Für die AuSspeifung der Armen spendeten : Frau Josefine Gollitsch 4 Krone». Fräulein Elfe Jesenko 4, Un« genannt 4. Frau Junger 3, Friederike Keppa 6, Frau Marie «ladcnschek 2, Herr Johann Soß 20, Herr August Lakitsch 20. Frau I. M. 2, Frau Luise PalloS 4, Frau Marie Praschak 10. Fräu-lein Mela Premschak 4 Frau D. P. 30, Frau Luise Payer 5. Fräulein Martha Rakufch50, Frau Ranzinger 2. Fräulein A. S. 2, Fräulein Alice von Susic 10. Herr Oberst v. Susic 6, Frau Nita Enger 20. Frau Oberst Schöbinger 20. Frau Bank-direktor Scher! 4, Herr Otto Schwarz! 10. Fräu-le>n Anna Schwad 8, Fräulein Anna Schnnbl 4, Frau Hilda Skoberne 4. Familie Fritz Skoberne 4, Frau Helene Skoberne 6, Frau Anna Skaberne 5, Frau Marie Tisch 2, Herr Karl Teppey 50, Frau Adele Tschantsch 5, Herr Franz Urch 5, Frau Olga Wenedikter 4. Herr Josef Weren 5, Frau Luise Wunsch ö. Frau A M. W. 25. Frau Pepi Widen-schek 10, Frau Wols 2, Frau Ella Woichnagg 10, Fräulein Antonie Wogg 10, Frau Ella Zangger 10, Frau Julie Zorzini 10. Allen Spendern sei an die-ser Stelle im Namen der Armen der herzlichste Dank gesagt. SoldatenbegrSdnifse. I» den letzten Ta-gen wurden auf dem hiesigen Heldenfriedhoie nachfolgende Soldaten, die in den hiesigen Krankenhäusern gestorben sind, zur letzten Ruhe bestattet: am 5. Jän-»er Infanterist Franz Stach, deS JR 21, am 6 Jänner Infanterist Stesan KoSza, des JR. 82. am 7. Jänner Kanonier Duro Radmanov>c, der GHB. 2/37. am 8. Jänner Infanterist Alexander JgnaleStu, des JR. 41, am 9. Jänner Infanterist Franz Rudhk, deS LJR. 36, Jnf. Michael Burg, des JR. 45. am 10. Jänner Infanterist Ivan Panasiuk, deS JR. 24. Mir SoldatengrSberschmückung spen-bete Herr Luka» Putan de» Betrag von l0 Kronen. Cillier Muflkverein. ver nächste Kam« mermnsikabend deS Cillier Mufikvereine» findet am Montag den 22. Jänner 8 Uhr abenbS im Stadt-theater statt. Der Trauer um den Tot Kaiser Franz Joses« Raum gebend, wird die Einleitung de» Abend» eine entsprechende sein. Da« Streichquartett wird die Mitlelsätze au« dem Kaiserquartett von Haydn nnd dem d moll Quartett (der Tod und da» Mädchen) von Schubert vortragen. Im Streichquartett treten zu den schon bekannten Herren Musikdirektor Stolz und Slryeck noch die Herren Kubizta (Violine) und Supantschitsch (Viola) hinzu. Am Klavier hat Herr Lande»gerichtSrat Dr. A. Rojic in selbstloser Weise seine Mitwirkung zur Verfügung gestellt. Zum Ge-^ächlni» d» jüngst verstorbenen Meister» Max Reger werden die Herren L. G. R. Dr. Rojic und Musik« direktor Stolz die Suite im alten Stil von Max Reger spielen. AIS Schluß des Abend» wird das b dur-Trio von Dvorak für Klavier, Bioline und Violoncello (Herr Stiyeck) aufgeführt. Der Rein« ert>ag wird einem wohltätigen Zweck zufließen. Den Barverkauf der Karten zu den üblichen Preisen hat die Adlersche Musikalienhandlung au» Gefälligkeit übernommen. Die Türen werden pünktlich um 8 Uhr geschlossen und nur während der Pausen geöffnet. Cillier Männergesangverein. Die nächste Probe deS Cillier Männergesangvereine» findet Freitag den 12. d. um '/,9 Uhr iu der Kanzlei de» Langwartes statt. Städtische Lichtspielbühne. Wie wir be« reit» mitgeteilt haben, kommt am 13. und >4. d. der berühmte, herrlich schöne ftilrn ,Aoe Maria" zur Aufführung. Dieser Film hat überall, wo er gebracht wurde, durchschlagende» Erfolg gehabt. Wir können die Leitung unserer Lichtspielbühne nur beglückwünschen zu ihrem aufrichtigen Streben, die Besucher stelS voll zu befriedigen Den Besuch dieser Vorstellungen können wir nur wärmsten« empsehlen. Weihnachtsfeier. Auch diesmal wurde da» WechnachtSjest in den verschiedenen Militärspitälern in würdiger Weise begangen. Einen besonder« schönen Verlauf nahm die Weihnachtsfeier im Garnison«-fpitale Nr. 9. der u»ter Leitung de« Stabsarztes Prof. Petnak stehende» zweiten Abteilung im Deut-schen Hause. Die Feier wurde durch eine zündende Ansprache deS Stabsarztes Dr. Josef Arnstein, wel-cher dcn beurlaubten Spualökommanvanle» vertrat, eingeleitet. Seine treffliche Rede, die in ein Kaiser« hoch ausklang, machte auf die Anwesenden tichtlichen Eindruck. Die Pfleglinge wurden beschenkt und reich-lich bewirtet. Der schöne Erfolg ist vor allem der tatkräftigen Unterstützung und Mitwirkung der Frau Hauptmann Rainer, der Stadtvertretung mil ihrem Bürgermeister Dr. Heinrich von Jabornegg, sowie der Herren Hosrat Kozia», Vinzenz Janic, Hotelier» K Breischka und der Frau Theresia Maresch zu danke». Auch der deutsche Kirchenchor hat sich in den Dienst der gute» Sache gestillt und durch seine erhebenden Borträge unter Leitung de» Herrn Raimund Hübner zum würdigen Verlauf de» Weihnachi»seste» beige-tragen. Allen jenen, die zum schönen Gelingen de» Abend« beigetragen haben, sei auch an dieser Stelle der Dank der Pfleglinge zum Ausdrucke gebrach«. Regelung der guckeradgabe. Wie schon gemeldet, hat das Stadtamt die Zockerabgabe für den ganzen LersorgungSbezirk Cillt, der außer der Stadt noch au« den Gemeinden: Cilli-Umgebunq. Pletrowiifch, Groß-Pirefchitz. St. Martin i. Rosental, Bischosdors, Tüchern. St. Lorenzen ob Proschi». Svetina und der Ortschaft TremmerSfeld ver Ge« meinde St. Kristos. sowie der Ortschaft Rifnigo«d der Gemeinde Maria Graz besteht, in die Hand ge-nommen. Donnerstag den 11. d. gelangt noch ei»e kleinere Menge von 2000 Kg. Zucker und zwar in der Brvtadgabe am Hauptplatz zum Verkaufe. Bon Montag den 15. Jänner angefangen wird mit dem regelmäßigen Verkaufe begonnen und zwar für die Woche vom 15. bi» 20. d. mit der gleichen Num-mern- und Zeiteinteilung wie die Mehlabzabe in der Meblniederlage erfolgt. Der Verkauf wird vom 15. Jänner angefangen, im Geschäfte de« Hause» Hauptplatz Nr IS neben der Fleiichhauerei de« Herrn Ludwig Kossär stattfinden. E» wird aufmerksam gemacht, daß mit Rücksicht auf die beschränkten Vorräte an eine Person im Monate nicht mehr als ein Kilogramm abgegeben wird, so daß Leute, die aus ihre Zuckerkarien bereit» ein Kilogramm in diesem Monate bezogen haben, weiter in diesem Monate keinen Anspruch mehr besitze». BehusS SichersteUunz der geordneten Reihenfolge beim Zuckerverkaufe müs» fen die Zuckerkarien mit den entsprechenden Brot-kartennummern »ersehe» sein, bezw. müsse« die Brotkarten u.it der OrdnungSnummer und Bezeichnung der Anzahl der HauShaltSangehörigen beim Einkaufe vorgewiesen werde». Kaffeehamfterei. Manche Besitzer von Kaffee entziehen »och immer ihre Vorräte dem Ver-brauche in der Voraussetzung, der behördlich festge-setzte Höchstpreis werde in absehbarer Zeit erhöht werden. Abgesehen davon, daß eine solch« Absicht nicht vorliegt, hat vorläufig noch jeder Besitzer äl-terer Rohkaffeevorräte von 1~~Originalsack auswärt» Gelegenheit, dieselben der vom Ministerium be» In« nern legitimierten Krieg»-Kaffee^enlrale in Wien 1., Elisabelhstraße 1, anzubieten. Diese ist von ihren vorgesetzten Behörden ermächtigt, den Anbietenden die mit Originalsakturen belegten Eigenkosten zu vergüten. vom untersteirischenRLuberunwesen Die in PauluSberg wohnhafte Winzerin Marie Sto» per wurde am 26. Dezember v. I. gegen 5 U!>r früh auf dem Wege nach Frieda», etwa 500 Schritte von ihrer Wohnung, von zwei Männern überfallen, und ihrer Barschaft von 47 K, einer SchweinShaut und einer Handtasche beraubt. Einer der Räuber klamme» te sich an dc» Hals der Beraubte» und ver-stopfte ihr mit dem Sackluche ten Mund, während der zweiie ihre Kleider durchsuchte. Mil der Beute verschwanden die Täter im Walde. — Wie berichtet, hat aai 23. Dezember v. I. der 19jihrige Keusch-lerSfohn Josef Turk zwei Frauen in der Nähe eine» Waldes bei GerSdorf, wohin er sie unter der Bor, spiegelung lockte, ihnen Veim Leben»mitteleinkauf behilflich zu fein, überfallen und beraubt. Der Täter wurde nun von der Gendarmerie Rann bei Peilau sestgenomme». Er will da» Geld bereit» verjubelt haben. Ein Neujahrsgruh aus dem Felde. Der RechnnngSunteroffiz er RudoU Zwetko der Land-sturm-Marschkompanie 10/8. Feldpost 612, sendet an feine liebe Sannstadt Cilli ein „kräftige» Hei! Neujahr 1917«. Einsame im Felde. Bon Fräulein Mila Radakovic, Graz, Naglergaffe 14, werde» wir um Aufnahme folgender Zeilen ersucht: Seit lunger Zeit schon bemühe ich mich — und wie ich mit Freude sage, unter Mithilfe vieler guter Menschen — um die Versorgung der Eisamen im Felde, d. h um jene unserer Tapferen, die niemand daheim haben, der dcn Zusammenhang mit der Heimat durch Größe und kleine Spenden aufrecht erhallen würde. ES gibt deren selbst in unserer Zeit mehr, al» man denkt. Manchem sind die Elteen feil langem tot. manchem wcchrend de» Kriege» gestorben, und wo sie noch le» ben — wie manch armes Mutterle kann nicht schrei« Nummer 3 Deutsche Wacht Seite 5 bin und noch viel weniger etwa» schicken. Fehlt ihm doch das Geld, jetzt, wo der Sohn nichts verdient-es fehlt ihm die Nähe der Post »nd die Vertraut-heit mit dem Paketversertigen, mit den hunderterlei Schwierigkeiten deS AbsendenS. Und so geht kein Gruß zu vielen. Freilich hilft die sprichwörtliche Ka-»eradschaft, die auch daS Letzte mit den Genossen teilt — aber es tut doch weh im harten Dienst da draußen, nie einen Hauch der Heimat zu verspüren, nie so unmittelbar zu wissen: Daheim denkt man auch meiner, daheim dankt man unS unser Leiden und Sterben, unser Ausharren inmitten Tod und Verderben, daheim hat man ein Herz für jedenjEin-zelnen. DaS aber müßte nicht fein! Viele Herzen schlagen warm für unsere treuen Kämpfer, und manch einer möchte gern sein kleines persönliches Scherflein beitragen, wknn er nur eben wüßte, wie. Nun sammle ich durch verwandte und befreundete Offiziere, durch Feldkuraten und Aerzte, durch Menschen also, die wissen, wie es denen draußen zumute ist. Namen von alleinstehenden Soldaten, und diese Namen gebe ich wieder an gütige Spender weiter, die sich ver-pflichten, regelmäßig .ihrem" Einsamen kleine Sen« düngen, ein gute« Wort, ein paar Zigarren, ein paar Zeitungen oder was immer zu senden. Viele vo» ihnen haben es mir schon bezeugt, daß sie ihre Karten aus dem Feld um Geld nicht tauschen wür-de«, soviel Freude erwächst ihnen daraus. Ich selbst weiß, wie gerade die Zuversicht derer draußen, ihr schlichter SiegeSwille einen in verzagten Stunden aufrichtet. Und wenn — ach — der Augenbli» kommt, wo man für einen von ihnen draußen ein Vaterunser zum Gedenken beten muß. auch das knüpft das Band enger mit unserem herrlichen Heer. Eine warme Quelle der Teilnahme flutet so zwischen Menschen, die sich nie gesehen, jedem, hoffe ich, zu dauerndem Segen. Nun habe ich in diesen Tagen wieder eine Menge neuer Namen erhalten und die Versicherung, wie not unseren Tapferen mitten im erschütterndsten Ringen aller Zeiten die Anteilnahme der Heimat sei, die ein Licht in dunNe Stunde« trägt, die ihre Kraft da draußen verdoppelt und ja doch nur ein kleines, kleines Leichen der Dankbarkeit ist für all jene, die guten Herzens und gewillt sind, ein bißchen Freude hinaus zu bringen, und bitten Sie, mir bei einem Werke zu helfen, das seinen Segen in sich selbst trägt. Anschriften von Einsamen im Felde sind mündlich oder schriftlich bei mir zu «fragen, (Graz. Naglergasse 14/l). Ich weiß, daß auS einem geringen Opfer an Zeit, Geld und Ge-danken viel Freude erwächst und auch das Schwere des Krieg» minder schwer ist, wenn man sein eigen Teil Arbeit dabei tut. gur Ablieferung der Kupferzylinder der Badeöfen. Nach einer vor Kurze«, erschiene-nen Ministerialverordnung sind die Kupserzylinder vom sür Kohlen- oder Holzseuerung eingerichteten Badeöse« — Gasbadeöfen kommen hiebci nicht in Belracht — ablieserungspflichtig. Besitzer und Ver-walhrer solcher Oesea haben bis längstens 15. Jan-»er an die von den einzelnen Gemeinden zur Ver-lauitbarung gelangenden Meldestellen unter AnsShrung ihres Namens und ihrer Anschrift wie der Anzahl und des Aufstellungsortes der Badeöfen (Gemeinde, Straße, HauSnummer) rechtsverbindlich zu erklären, ob sie selbst für einen allfälligen Ersatz des Kupfer-zylinder» versorgen wollen oder um die Bestellung deS Ersatzes (Zylinder auS verzinktem Eisenblech) ansuchen. Diese Erklärung ist an daS bezügliche Ge-meindeamt zu richten. Jene Besitzer, welche in dieser Erklärung nicht um die Beistellung eiueS Ersatzes ansuchen, haben die Kupserzylinder der Badeösen — nicht aber die Badeöfen selbst — bis längstens 23. Februar entweder an die Metallzentrale Ä-G. in Wien, bezw, deren bevollmächtigte Einkaufsstellen, dere« Bekanntmachung noch erfolgen wird, oder an die UebernahmSkommisiion sür Mitalle und Legierungen in Graz, Brauerei Reininghaus, Steinfeld (Vergütung 5 K per Kilogramm reinen KupserS) einzusenden. Eine Verlängerung der Frist zur Ab- lieserung der Kupserzylinder oder gar eine Befrei-ung von der Ablieferungspflicht ist vollkommen auS-geschlossen. Suchen aber die Badeosenbesitzer in der oberwähnten Erklärung um die Beistellung eines Ersatzes an, so erhalten sie daraufhin von der mit dem Umtausche amtlich betrauten Unternehmung einen Vordruck, den sie in ihrem eigensten Interesse ge-nauestens auszufüllen und sodann wieder an die be-treffende Firma einzusenden haben, worauf letztere bei kostenloser Montierung deS Ersatzes den Kupfer-zylinder ohne Leistung irgend einer Entschädigung einzieht. Im letzteren Falle können schon die Bade-osenbesitzer aus deren fortlausende Benützungsmöglich-keit rechnen, da der Kupserzylinder erst anläßlich des Austausche? gegen den verzinkten Eisenzylinder ab-montiert wird. Ursprungszeugnisse für Sendungen nach der Türkei. Laut Mitteilung der Handels-und Gewerbekammer in Graz werden für Einfuhr-waren aus verbündeten oder neutralen Staaten in der Türkei Ursprungszeugnisse verlangt, da für die Provenienzen aus feindlichen Staaten ein 100-prozentiger Zollzuschlag eingehoben wird. Postkollis werden jedoch dem UrsprungSbescheinigungSzwang nicht unterworfen werden, da ihr Ursprung anderweitig kontrollierbar ist. Für die gegenwärtig aus dem Transporte oder bei der Verzollung befindlichen Wa-ren wird eine angemessene Frist zur Nachbringung der Ursprungszeugnisse bewilligt werden. Ausstellung von Kriegsgraphik. Zu Gunsten der offiziellen KriegSfürsorge veranstaltet das KriegShilfSbüro deS Ministeriums deS Innern in der Zeit vom 1. Februar bis 30. März 1917 in den Räumen deS Oesterreichischen MuseumS für Kunst und Industrie eine Ausstellung von Kriegs-graphik. Bildliche Darstellungen, die mit dem Welt-kriege im Zusammenhange stehen und in größeren Auflagen gedruckt wurden, sind als AuSstellungSob-jekte bestimmt. In dieser einzigartigen Veranstaltung wird dem Publikum zum ersten Male Gelegenheit geboten sein, die stattl.che Sammlung der in der KriezSzeit geschaffenen Gedenkblätter in Augenschein zu nehmen. Hier werden die Gedenkblä'ter für de-korierte oder gefallene Soldaten, die Erinneruugr» blälter an unsere großen Heersührer und einzelne Episoden deS Weltkrieges, sowie graphische Kunst-blätter aller Art, die teils von öffentlichen Stellen, teils von privater Seite anläßlich der KriegSanlei-hen und anderer Anlässe herausgegeben wurden, zur Ausstellung gelangen. Daran schließen sich die Kriegs-kunstblätter, die verschiedenen Skizzenbücher, Kriegs-moppen und Kriegsbilderbogen an. Einen breiten Raum nehmen die zu Gunsten der offiziellen oder privaten Kriegssürsorge erschienenen graphischen Erzeugnisse ein. Eine sehr interessante Unterabteilung werden die bildlichen Kriegs- und Lagerzeitungen und das Not- und Lagergeld, die in verschiedenen Kriegs-und Gefangenenlagern entstanden sind, umfassen. Die nächste Gruppe umfaßt Karikaturen des Inlandes und der Verbündeten, sowie der neutralen und feind-lichen Staaten. Hier werden auch die satyrischen Landkarten, die Kriegskalender und Alben gezeigt werden. Auch die Kriegsplakate österreichischer, un-garischer und deutscher Herkunft und solche der neu-tralen und feindlichen Länder, ferner die Kriegsklein-grophik, wie Vexierbilder, Schattenrisse, Vivatbänder und Kriegsfürsorge-Postkarten wird man in der AuS. stellung nicht missen. Eine kleine historische Gruppe dürfte geeignet sein, eine besondere Anziehungskraft der Ausstellung zu werden. Ja diesem Teile werden die französischen Karikaturen auS dem Kriege 1870/71, japanische Kriegsbilderbogen aus dem chinesischen und russischen Kriege, englische Karikaturen aus den na-poleomschen Kriegen und italienische offizielle Regi-mentsmarke», wie andere historische Graphika zur Ausstellung gelangen. Die Ausstellungsgegenstände sind an die Direktion deS k. k. Oesterreichischen Museums sür Kunst und Industrie, I., Stubenring 5, Zufchnsten an das KriegShilfSbüro deS k. k. Mini-steriumS des Innern, 1., Hoher Markt 5, zu richten. Vermischtes. Der e«glifche H»chabel schränkt sich ein. Die zunehmende Verteuerung der LebenSmittel zwingt nicht nur die englischen Volks- »nd Bürger-kreise zur Sparsamkeit, sondern wirkt in gleichem Sinne auch auf die Kreise des Hochadels, der sich bisher der üppigsten Lebensweise befleißigte. So hat beispielsweise Lady Juliet Duff das bisherige Früh-stück beseitigt und läßt statt der reichen Speisensolge, die früher aufgetragen wurde, heute nur noch eine Kleinigkeit Fleisch und sehr viel Käse reichen. Eine andere bekannte Dame der hohen Londoner Gesell-schaff, Ladt> Eornelia Wenborn, hat sogar eine dem SparsamkeitSzweck dienende Liga gegründet, die sich „Women's War Economy League' nennt und deren Vorstand unter anderen die Herzogin von Bedford und die Marchioneß von Ribon angehören. Die in der Liga vereinten Damen müssen sich auf Ehren-wort verpflichten: 1. ihre alten Kleide» ohne Rück-sicht auf die Forderungen der Mode aufzutragen; 2. nur zu Fuß zu gehen und das Automobil ledig-lich zu benutzen, wenn es sich um eilige Bestellun-gen oder um Dienste der Wohltätigkeit handelt; 3. niemanden weder im eigenen Hause noch im Re-staurant als Gast zu bewirten; 4. keine Gegenstände deS LuxuS, die auS dem Ausland« stammen, zu kausen; 5. alle Dienerschaft bis aus eine einzige Person zu entlassen. Nachdem sich die Damen be-reits verpflichtet haben, keine gestärkten Hemdblusen. Kragen und Manschetten mehr zu tragen, ist jetzt auch an die „Gentlemen" die dringende Mahnnag ergangen, auf oie gesteifte Wäsche zu verzichten. Witch- und Aulterproduktion Z)eutschtands. Einer von berufener Seite stammende Ausstel-lung über die Milch- und Butierproduktionen, sowie über den Verbrauch in FriedenSzeiten und während de« Kriege« zufolge zählte da» Deutsche Reich am l. Dezember 1913 insgesamt 20,994.344 Stück Rindvieh. Hierunter Kälber unter 3 Monaten 1.915.389 Stück, Jungvieh, 3 Monate bis 2 Jahre alt 6,194.453 Stück, Stiere und Ochsen, 2 Jahre und älter 1,564.042 Stück, Kühe und Kalbinnen, 2 Jahre und älter 11,320.460 Stück. Da unter 100 Stück Rindvieh laut Viehzählung 1913 51 Milchkühe zu rechnen sind, so ergibt da« 10,600 000 Stück Milchvieh. Wird der durchschnitt-liche Milchertrag der einzelnen Kuh zu 7 Liter an-geuommen, so ergibt sich hieraus eine Tagesgesamt« menge von 74,200.000 Litern. Hiervon werden täg-lich 20,000.000 Liter direkt, 8.000.000 werden zur Kälberaufzucht, Käsebereitung und sür sonstige Ver-Wendung ausgebraucht, so daß der Rest von rund 46,200 000 Liter zu Butter verarbeitet werden kann. Geben nun 30 Liter Milch 1 Kg Buiter, so ergibt daS täglich 1,540 000 Kg. Butter. Eingesührt wurden dazu 1913 noch 54,239.400 Kg. Milchbutter und Butterschmalz. daS sind zirka 10 Prozent der in Deutschland verbrauchten Butter. Als heutiger (1917) Milchviehbestand werden nur noch 10 Millionen Kühe gerechnet, die infolge der verringerter. Futtermittel nur noch fünfeinhalb Liter Mich geben, so daß der tägliche Milchertrag nur aus 55 Millionen Liter anzunehmen ist. Hier-von werden von den Einwohnern verbraucht 20 Ml-lionen Liter, für die Kälberaufzucht und für die Käsebereitung werden weitere 5 Millionen Liter ver-wendet; sür die Buttererzeugung bleiben somit nur noch 30 Millionen übrig, welche Menge 1 Million Kilogramm Butter ergibt, also nur drei Viertel der früheren Menge in FriedenSzeiten. Stadwerschöne- vvviriuu rungsvereines bei Spielen! Wetten und Vermächtnissen. Ziegen und Kaninchen sowohl fOr Zucht als auch fflr Schlachtzwecke werden preisweit abgegeben. Auzufragen beim Stadtamt Gelegenheitskauf. Eine «ehr prei*wQr4ige Weingartenrealität in nächster Nähe von Cilli in herilicher Lage *n Terkaufeu. Dieselbe besteht aas eisern Wohnhaus Debüt Zngehör and Wirtschaftsgebäude sowie Stillung für 8 Stack Vieh. Zur Realität gehört ein Ackergrund, ein Obstgarten, bepflanzt mit Aepfel-Birnec-. Kirschen- nnd Zwctschkenbäumen und ein schlagbarer Buchenwald. Der Weingarten ist mit beiläufig 3 Joch amerikanischen Reben bestockt. Sämtliche Objekte befinden «ich in gutem Zustande. Atzufragfn bei der Realitflten»ermiitlung der Stadtgemeind« Cilli (Stadtamt, Stadt-sakretär Hans Blechinger). Braver kräftiger Bursche wird als ■ Mehrere aufgenommen. Anzufragen in der Verwaltung d. Bl. J)rudtsorten liefert rasch und billigst Vereinsbucbdrucherei Celtja. Druckerei-üilfsarbeiterinnen gute Einlegerinnen an der Schnell-und Tiegeldruckpresse werden aufgenommen in der Vereinsbuchdruckerei Celeja. ••9••••£•••• Sttfe 6 ^mische MachA traimer 3 ZI. 17/1917 Mob. Kundmachung. Eä wird hiemit bekannt gemacht, dass die neuerliche Musterung der in den Jahren 1892 bis 1898 geborenen in der Stadt Cilli heimatsberechtigten und in der Stadt Cilli wohnhaften fremdzuständigen Landsturmpflichtigen am Montag, den 15. Jänner 1917 um 8 Uhr früh im Gasthaus Pleftschak in Cilli-Gaberje stattfindet. Bei dieser Musterung werden auch Nachmusterungen zu den früheren Landsturmmusterungen vorgenommen. Die Landsturmlegitimationsblätter und allenfalls sonstige militärische Dokumente sind mitzubringen. Stadtanit Cilli, am 9. Jänner 1916. Der Bürgermeister: Dr. v. Jabornegg. ZI. 17236/1916. Kundmachung. Inanspruchnahme nnd Ablieferung der Kupferzylinder der Badeöfen. Unter Bezugnahme auf die Min.-Verordnung vom 6. Dezember 1916 R.-G.-Bl. Kr. 405, betreffend die Inanspruchnahme und Ablieferung der Kupferzylinder der Badeöfen hat das k. k. Ministerium für Landesverteidigung mit dem Erlasse vom 11. Dezember 1916 Abt. XVII a Nr. 3397 zufolge Statthalterei - Erlasses vom 18. Dezember 1916, ZI. 9/W6/1 Met. Nachstehendes eröffnet: Die Verordnung bezieht sioh bloss auf die Kupferzylinder (Blasen) der für Kohlen- oder Holzfeuerung eingerichteten Badeöfen, Gasbadeöfen kommen demnach hier nicht in Betracht. Zunächst haben alle Besitzer oder Verwahrer der in Rede stehenden Osten, einschließlich der Erzeuger und Händler, an die für jede Gemeinde von der Gemeindevorstehung zu bestimmende Meidestelle bis längstens 15. Jänner 1917 eine Anzeige zu erstatten, in der Namen und Adresse des Besitzers, ferner der Ort (Gemeinde, Strasse, Hausnummer), wo sich die Oefen befinden und die Zahl der Oefen anzugeben sind und in der weiters der Ofenbesitzer die rechtsverbindliche Erklärung abzugeben hat, ob er selbst für einen allfölligen Ersatz Vorsorgen will oder ob er um die Beistellung des Ersatzes (Zylinder aus verzinktem Eisenblech) ansucht. Badeofenbesitzer, die nicht um die Beistellung des Ersatzes angesucht haben, haben die Kupserzylinder entweder bis längstens 25. Februar 1917 an die Metallzentrale A.-G. in Wien oder an deren hiezu bevollmächtigte und als solche besonders gekennzeichnete Einkaufsstellen freihändig zu veräussern oder unter Beobachtung der Bestimmungen der §§ 4 und 5 der eingangs bezogenen Verordnung an die nach der Mi» nisterialverordnung vom 19. März 1915, R.-G.-Bl. Nr. 66, zuständige k. k. Uebernahmskommission für Metalle uad Legierungen abzusenden. Im Falle der Ablieferung der Kupferzylinder an die betreffende k. k. Uebernahmskommission für Metalle und Legierungen beträgt die Vergütung 5 K für 1 kg des reinen Kupfergewichtes. Die entsprechend nachgewiesenen Transportkosten werden dem Einsender besondere vergütet. Jeder Badeofenbesitzer, der um die Beistellung des Ersatzes angesucht bat, erhält von der vom Handelsministerium mit der Durchführung des Austausches betrauten Unternehmung einen Vordruck zugesendet, der genau ausgefüllt an diese Unternehmung ehestens zurückzusenden ist. Die Unternehmung wird sodann den entsprechenden Ersatz beistellen und bei dessen Montierung den Kupferzylinder einziehen. Als Meldestelle wird für das Stadtgebiet von Cilli das Stadtamt bestimmt. Hie bei wird auf die Strafbestimmungen der bezogenen Ministeriai-Verordnung besonders hingewiesen. Hervorgehoben wird noch, dass nach § 5 der Verordnung jene Badeofenbesitzer, welche selbst für den Ersatz der Kupferzylinder Vorsorgen wollen und letzterer an eine der Einkaufsstellen der Metallzentrale A.-G. freihändig veräussern, vom erfolgten Verkaufe der k. k. Zentralrequisitionskommission in Wien ebenso Mitteilung zu machen haben, wie jene Besitzer von Badeöfen, welche die Kupferzylinder an die k. k. Uebernahmskommission für Metalle und Legierungen in Graz einsenden. Zu dieser Mitteilung geeignete Drucksorten können von der Statthalterei unentgeltlich bezogen werden. Es wird noch darauf aufmerksam gemacht, dass nicht die ganzen Badeöfen, sondern lediglich die Kupferzylinder derselben ablieferungspflichtig sind, weshalb auch nur letztere zum Austausche gelangen bezw. zur Ablieferung zu bringen sind. Studiums Cilli, am 28. Dezember 1916. Der Bürgermeister: Dr. v. Jabornegg. Verloren am 3. Jänner am Wege von der Tabak-Trafik Karl Traungasse bis zur Post 40 Kronen. (Eine 20-Kronen-note und 2 Stück 10-Kroneunotcn.) — Abzugeben gegen Belohnung bei Stefan Straäek, Schmiedgasse. Eine Frau wünscht als unte'zukommen. — Anzufragen bei Cäcilia Godetz, Kaiser Wilhelm- Strasse Nr. 22, II. Stock. Imitations- Imperial-Wolle Imitations- Hindenbnrg-Wolle Vigogne linperial bester Ersatz för Schafwolle, rentabler Artikel für Wiederverkäufer. Verkaufs freie Ware liefert billigst um Tagespreise Garnwrsandhaus Adolf Konirsch Tetschen a. d. Elbe, Bensnergasse 73. Verlanget Preisliste und Muster. ZI. 17336-17337/1916. Zimmer mit Kabinett, 1. Stock, unmöbliert, ist ab 1. Februar zu vermieten. — Hauptplatz Nr. 10. Aelterer gewissenhafter Mann, in Kassa, Buchhaltung und Rechnung bewandert, sucht Vertrauensposten. Anfragen und Zuschriften an die Verwaltung d. Bl. unter Nr. 22428. Die Verzehrungssteuer- Einhebestelle befindet sich nunmehr in der Giselastrasse Nr. 12 (vor dem Allgem. Krankenhause). bis 120 cm Breite werden gelegt in der Plissieranstalt C. Büdefeldt, Marburg, Ilerrengasse 6. Auswärtige Aufträge schnellstens. Kundmachung. Anforderung von Schweinefett. In teilweiser Abänderung der zufolge Statthaltereierlasses vom 25. Dezember 1916, ZI. 4-408(5/1 W.-M. 16, veröffentlichten Kundmachung über die Anforderung von Schweinefett hat die k. k. Statthalterei in Graz mit dem Erlasse vom 25. Dezember 1916, ZI. 4-4086/3. angeordnet, dass Viehhälter, welche nicht dem Bauernstande angehören und ausser einem einzigen Schweine keinen anderen Viehstand besitzen, von der Abgabe der angeforderten Fettmengen befreit sind. Gleichzeitig werden die politischen Unterbehörden ermächtigt, Vieh-hälter, welche Industriearbeiter oder Eisenbahnangestellte sind und keinen anderen Viehstand als Schweine besitzen, über ihr Ansuchen von der Lieferung der angeforderten Fettmengen gänzlich zu befreien, wenn sie eine Bestätigung der Gemeindevorstehung beibringen, dass sie keine Fettkarten beziehen und die gewonnenen Fettmengen ausschliesslich zur Erhaltung der eigenen Familie verwenden. Weiters hat die k. k. Statthalterei mit dem Erlasse vom 25. Dezember 1916, ZI. 4-4426/8 W.-M., angeordnet, dass, falls geschlachtete Schweine in ganzen Stücken verkauft werden, die Verpflichtung zur Ablieferung der angeforderten Mengen an rohem Schweinefett und Schweinespeck auf denjenigen übergeht, der die geschlachteten Schweine zum Zwecke der weiteren häuslichen oder gewerblichen Verarbeitung übernimmt. Stadtamt Cilli, am 30. Dezember 1916. Der Bürgermeister: Dr. v. Jabornegg. Kundmachung. Laut Beschluss des Gemeindeausschusses der Stadt Cilli vom 20. März 1914 beginnt das neue Hnndeversteuerungsjahr mit 1. Jänner 1917. Es ist demnach für jeden über 4 Monate alten im Stadtgebiete gehaltenen Hund eine jährliche Gebühr von 15 K zu entrichten. Für an Ketten gehaltene Wachhunde und für im Gewerbebetriebe gehaltene Hunde ist eine Jahresgebühr von 10 K zu erlegen. Für Hunde durchreisender Fremden werden Fremdenmarken mit der Gültigkeit von drei Monaten gegen Erlag von 4 K ausgegeben. Die Hundemarken werden vom 15. Jänner bis 15. Februar 1917 in der Stadtkasse gegen die betreffende Gebühr und eine Abfertigungsgebühr von weiteren 20 Hellern verabfolgt. Sämtliche im Stadtgebiete gehaltenen Hunde sind bis 15. Februar d. J. bei der Sicherheitswache anzumelden und ea muss auch die Tötung, der Verkauf oder Verlust eines Hundes daselbst bekannt gegeben werden. Jede Uebertretung dieser Vorschriften, sofern sie nicht eine durch das Strafgesetz zu bestrafende Handlung darstellt, wird im Sinne des § 47 des Gemeindestatutes für die Stadt Cilli mit einer Geldstrafe von 2 bis 20 Kronen zugunsten des Gemeindearmenfondes, im Nichtein-bringungsfalle mit den entsprechenden Arreststrafen bestraft Stadtamt Cilli, im Jänner 1917. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Lchriftleitung, Verwaltung, Druck und Bei lag: Vereins buchdrucker« »Celeja* in Cilli. — Verantwortlicher Leiter: Guido Tchidlo.