5 AttMrtnmg. «attzassgaffe ftx. 5. ] tlrslpa flr. 21, tatoaxtoa. • »(( « *»*»«: liilli» rmr ■niacba" dn eoita- a. jjiict-T«a« in II—l* Hftt »Km. t> -*k»to»ca nntni nilU naaimlole tta- Itia'iiwa m«e brrilflldmat >,i»a«t«an»«a »bR«l Mr flftwattnas gega BmHiaiij 'xi Mais# Ick-«eßeUr«, G«b«h?«> tttjj.i Wd (BirtU . i .:',v titair rrluri» i"#*» Wtboi* na» «»»»t«, «vaM. V°« »«.ix« Nr. 93 Eilli, Mittwoch den 22. Novcmbcr 1916. Kenoaltllnq: iNathautgaffr Nr .1 Tritt»» Wt. »1, imtiania. ScMg» d '■«•man »at« die t*» tnsaia OtmtlltliTl« . . . K > * Holdjühri« . . . . K » M •«Biliüttig . . . . K IS «0 ftti« Rillt BMI .MafttBu»! ml Hau» - IRoaatlia , . . . I I -«miHniit . . * i — H«»jÄbrt» . k ir- Rtttl BalUal otetea fta Mi SrjpijitQ et Ufern a» tu seien» BftW»BauvOtbäbtni *tuainoiciit. aettea MI »ut nM>rO 41. Jahrgang. Kaiser Franz Josef. Dienstag abends 9 Uhr ist Kaiser Franz Iofes der Krankheit, die ihn vor einigen Tagen heimgesucht hatte, erlegen. Tiefe Ergriffenheit und allgemeine Erschütterung mußte diese Trauerkunde im ganzen Reiche auslösen, in dem Reiche dem der Heimberufene durch sast 68 Jahre ein gütiger Vater ein Friedeusfürst in des Wortes schönster Bedeutung gewesen ist. Mehr als zwei Menschenaller waltete dieser bewunderungswürdige Mann auf dem Kaiserthrone, ein weithin leuchtendes Vorbild eiserner Pstichterfülluug, der nur einen Leitstern kannte: das Interesse des Staates, das Wohl seiner Völker. Und keiner wie er hätte mit größerer Berechtigung das Wort Ludwig XIV. ausrufen können: „Der Staat bin ich!" Unser Staats-wejen, das aus Völkerwirren zum stolzen Baue erstanden ist, war in seinem ganzen inneren Gefüge das Reich des Kaisers Franz Josef, dessen Persönlichkeit das Rückgrat des Staats-wesens war. Er vereinigte die Verehrung und Liebe aller Völker unseres Staates in einem Maße, daß damit dem Reiche ein fester Zusammenhalt und ein schützendes Band gegeben wurde Die Liebe seiner Untertanen galt nicht nur dem gütigen fürsorglichen Herrscher, der mit geradezu unmenschlicher Kraft tätig war, um seinen Völkern die reichen Segnungen des Friedens zu erhalte». Wir liebten unseren edlen Kaiser auch als hochgesinnten Menschen und als schwer geprüften Mitmenschen, dem an Leid, wie er selbst sagte, gar nichts erspart geblieben ist. Schicksalsschlag auf Schicksalsschlag dröhnte gegen dieses treue Herz hernieder, aber es blieb stark, im felsenfesten Gottvertrauen und in dem uuerschütterlichen Glauben an die Psticht. Auf diesen Grundlagen ist Oesterreich-Ungarn unter Kaiser Franz Josef ein gewalliger stolzer Staat geworden, dessen kulturelle Leistungen in die höchsten Höhen menschlichen Schaffens emporragen und dessen Wehrhaftigkeit sich an jedem Tage dieses riesenhaften Krieges ruhmvoll bewährte. Und wie der Mann, der dir Schwelle des 87. Lebensjahres überschritten hatte, seinem Reiche durch die Liebe, die er sich erworben hatte, einen festen und dauernden Halt gab. so wird das Andenken, daß tljn unvergänglich im Herzen der Landeskinder erhalten bleiben wird, ein starker Hort für die Zukunft Sesterreichs fein, für eine stolze Fortentwicklung des Staatswesens, das als Träger deutschn: Kultur seine große geschichtliche Aufgabe im Süd- osten Europas erfüllen wird. So ist es ein Treugelöbnis zu Deinem Staate, Du vielgeliebter Kaiser, mit dem wir schmerzgebeugt und tieferschüttert an Deiner Bahre stehen! Seite 2 Der Weltkrieg. Gegen Rußland und Rumänien. Dir Berichte des österreichischen Generalstab eS. 18. November. Amtlich wird verlautbarl: Heeres» front deS Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Beiderseits deS Schyl sind die deutschen und öfter-reichisch-ungarischen Truppen trotz heftigstem feind-lichen Widerstand im steten Vordringen. Auch östlich deS Alt- (Olt-) Flusses wurde Gelände gewonnen. Nordöstlich von Sampolung scheiterten erbitterte Ge-genangrifse des FeindeS. An der siebenbürgischen Ostfront bei Schneesall und Frost geringere Kamps-t&tigfeit. Heeresfront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. In Wolhynien stellenweise leb* haster Artilleriekampf. 19. November. Der Südflügel der unter dem Oberbefehle des Generalobersten Erzherzog Ktlrl ste-henden verbündeten Streitkräfte hat in den letzten Tagen einen vollen Erfolg erkämpft; Truppen der Armee des Generals von Falkenhayn bahnten sich in der Schlacht bei Targujiu den Austritt aus dem Gebirge und gewannen gestern mit der im Molru-täte vorrückenden Kolonne die von Berciorova nach Craiova führende Bahn. Zähester rumänischer Wi» dtrstand, der vielfach — namentlich östlich und süd-östlich »on Targujiu — in erbitt«rten Gegenstößen AuSdruck fand, war vergebens. Auch die beiderseits vomAlt-Flusse vordringenden österreichisch ungarischen und deutschen Kräfte erreichten im fortdauernden zähen Ringen den Gebirgsfluß; sie überschritten gestern die Linie Calimanesti—äuici. Rumänische Angriffe scheiterten hier ebenso wie nördlich v?n Cam-polung. Seit l. November sind in der Walachai 189 rumänische Offiziere, 19.338 Mann, 26 Geschütze, 17 MunitionSwagen und 72 Maschinengewehre eingebracht worden. An der siebenbürgischen Ostfront südöstlich von TölgyeS schlugen bayrische Truppen der Armee des Generals von Ar; einen russischen Vorstoß ab. 21. November. HeereSsront deS Generalobersten Erzherzog Karl. Die beiderseits deS Schyl kämpfen-den verbündeten Streitkräfte trieben den Feind wei-ter zurück; sie nähern sich Crajova Oestlich des Altslusses haben wir aus den Höhen südlich von Scaneli Fuß gefaßt. Nördlich von Campolung setzte der Feind seine Angrisse fort; feine Anstrengungen waren abermals vergebens. Bei der Armee des Ge-neral« v. Köveß vollführten im Ludooagebiete deut-sche Jäger eine erfolgreiche Streifung. HeereSsront des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Geringe GesechtStätigkeit. Der Stellvertreter des Chefs des SeneralftabeS; v. Höfer, Feldmarfchall Leutnant. Hotdtreue Menschen *) Heinz und Jörgle waren also auS kleinen J.m-kern in kleine Bauernbuben »erwandelt und zu den KöhlerSleuten gebracht worden. Sie fühlten sich an-fangS recht verlafsen bei den fremden Menschen, und der Köhler und sein Weib mußten alles aufbieten, um ihnen das Eingewöhnen zu erleichtern. Aber schon am zweiten Tage spielten sie seelenvergnügt mit der zahmen Elster, die ihnen zutraulich auf die Schultern flatterte, und schlössen Freundschaft mit dem schwarzen Spitz, der sich auch sehr über die neuen Kameraden zu freuen schien. Dabei wurden sie bald so rußig, daß man hinter den zwei schwor-zen Kerlchen mit dem besten Willen keine Grasen-kinder gesucht hätte. Und am Abend deS dritten Tages sagte das Jörgle zum Heinz, der neben ihm *> Mit gütig« IhlaubnÜ des Verlage» K. Thiene-mann in Stuttgart dem Buche von August Tperl, Konradin der Grafensohn (eine Geschichte aus dem Bauernkriege, den Kindern er\äbU) entnommen. Preis des mit 8 Tondruckbildern und Einbandzeichnung von Willy Planck auSgeiat-teten Bandes M- 3 50. — Wie es sich bei einer Erzählung für die Jugend paßt, enthält sich der Verfasser der Schit-derung von Greueltaten und verweilt lieber bei freundlichen Kinderszenen und den Beweisen der Liebe, Treue und An-hänglichleit, die «inzelne Diener und Untergebene ihrer Herrschaft (jabfti. Durch leicht ans Märchenbane streifende und doch nicht ganz in» Unmögliche übergehende Züge ist dem schwere» (Gewicht der schweren Zeit, die den Hinter-gründ dcr Erzählung bildet, das Gegengewicht gehalten und so die richtige Mischung von Heil und Dunkel hergestellt, die unseren Kindern gerade Wohlgefallen und ihrem Ge-schmack entsprechen wrrd. Jeder Knabe und jedes Mädchen wird diese Erzühluag mit Entzücken lesen. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 13. November. Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. An der Schtschara und am Stochod war die feindliche Artillerie reger als in den Bortagen. Bei Witoniez (nordwestlich von Luck) gelang ein deutsches Patrouillenuaternehmen im vollen Umfange. Front des Generalobersten Erzherzog Karl. In den vtrschneilen Karpathen hat sich bis zu den Paß-straßen südlich von Kronstadt (Brasso) die Lage nicht geändert. In vergeblichem opserreiche» Ansturm ver-suchen die Rumänen die Mitte der Front nordöstlich von Eampolung zurückzudrängen. In den Waldbergen zu beiden Seiten der Flußläler des Alt und des Jiu schreittl der Angriff d«utscher und österreichisch-un-garischer Truppen vorwärts. Wir machten wiedcr Gefangene. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls von Mackensen. Aus dem linken Flügel der deutsch bul-garisch-ollomanischen Dobrudschaarmee kam eS gestern zu Artilleriekämpsen. 19. November. Front deS Genetalobersten Erzherzog Karl. Oestlich des PutnataleS im Gyergyo-gedirge wiesen bayrische Regimenter Vorstöße starker russischer Kräfte bei HegycS ab. Unsere Operationen seit Ende Oktober an der siebenbürgischen Südsront haben den beabsichtigten Verlauf genommen. Der Austritt auS den GebirgSengen in die waiachische Ebene ist trotz zähen Widerstandes der Rumänen von deutschen und österreichisch ungarischen Truppen er-kämpft worden. Stärkere rumänische Kräfte sind zwischen Jiul und Gilort in dcr Schlacht von Tar» gujiu durchbrochen und unter ungewöhnlich hohen blutigen Verlusten geschlagen. Versuche des Feindes, mit neu herangeführten K.äften uns von Osten zu umfassen, scheiterten. Im Nachdrängen haben unsere Truppen die Bahn Orsova—Craiova erreicht. Süd-lich des RotenturmpasseS ist der Weg Calimanesti-Suici überschritten. Die Gesamtbeute der neunten Armee in den Tagen vom 1. bis 18. November beträgt 189 Of-siziere, 19.338 Mann, 26 Geschütze, 17 MunitionS-wagen und 72 Maschinengewehre. Heeresgruppe deS GeneralseldmarschMS von Mackensen. An der Dodrudschasront Patrouillenge-sechte, bei Silistria wieder lebhafteres Infanterie-und Artilleriefeuer. 20. November. Front deS Generalobersten Erz-herzog Karl. Unsere Operationen gegen die russisch-rumänische Front nehmen plangemäß ihren Fortgang. Nordöstlich von Campolung erschöpfen in den täg-lichen vergeblichen Angriffen die Rumänen ihre durch-einander gewotfenen Verbände. Heeresgruppe de» Generalfeldmarschalls von Mackensen. In der Dobrudscha und längs der Donau bis zum Hafen von Oltina (östlich von Silistria) Artilleriekämpse. Front des Generalseldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. Nichts Wesentliches. aus einem weichen Laubsack lag, vor dem Einschlafen voller Vergnügen: „Du Brüderle, wir haben uns ja noch gar nicht waschen müssen, seit wir hier sind!" Und Heinz antwortete ebenso vergnügt, aber ganz leise: „Sei nur still, sonst merkt» die Köhlermutter; und es ist doch so schön, wenn man sich einmal nicht jeden Tag waschen muß." Er hätte ganz beruhigt sein können, der kleine Mann. Genau zur selben Zeit sagte die Köhlerin nebenan in der Kammer zum Köhler: „ES ist doch ein rechtes Kreuz, daß wir die Sorg für die zwei Junkerle habe« müssen. Wie leicht können die Lauern auch zu uns kommen, und wenn sies merken, was für Köhlerbüble die sind — na. dann gehis uns und ihnen nit gut." „Hab nur keine Angsttröstete sie der Köhler. „Den zwei Rußbüblein siehlS niemand an, daß ihr Vater ein so großer Herr ist. Tu sie nur gar nie waschen." Aber die Köhlerin gab sich noch immer nicht zufrieden: .Wenn die Bauern kommen, so dars nur eineS von den Büdlein waS Dummes sagen, dann ist daS Geheimnis verraten, und wir haben die Be-scherung." Der Köhler besann sich lange. Auch ihm war nicht recht wohl bei der Geschichte. Endlich aber, nach langem Besinnen, hatte erS gefunden und sagte ganz befriedigt: „So kannS gehen, jawohl, s» müssen wirs machen." Neugierig forschte das Weib, waS er denn vor-habe. Da sagte er ihrS. Und noch lange redeten die beiden heimlich miteinander im Dunkel der Nacht und berieten den Plan. Nummer 93 Fr»nt des Generalobersten Erzherzog Karl. Im Ludooagebiete (Waldkarpathen) wurde eine Patrouil-lenunternehmung von deutschen Jägern planmäßig durchgeführt. 40 Gefangene wurden eingebrach:. Ein Entlastungsvorstoß der Russen im Nachbarabschnitte scheiterte blutig. Im Ostrande Siebenbürgens nur kleine Gefechts-Handlungen. Die deutschen und österreichisch-ungari-scheu Truppen nördlich von Campolung wiesen auch bei Nacht wiederholte rumänische Angrisse ab. Am Altflusse wurden den Rumänen einige wich-tige Ortschaften und verschanzte Höhen im harten Kampfe entrissen. Unsere Infanterie steht vor Crajova, dem bisherigen Sitze des Oderkommandos der ersten rumänischen Armee. Gegen Frankreich und England. Die Berichte der deutschen Obersten Heeresleitung. 18. November. Heeresgruppe deS Kronprinzen Rupprecht. Die englische Artillerie richtete ihre Wir» kung vornehmlich gegen unsere Stellung aus beiden Ufern der Ancre. Nach Feuervorbereitung führten am Abend die Franzosen gegen Laillisel und die südlichen Anschlußlinien einen starken Angriff, der im Feuer zusammenbrach. Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen. An der Nordfront von Perdun und in einzelnen Ad-schnitten der Bogesen lebte zeitweilig die Feuertälig-keit auf. 16. November. Heeresgruppe des Kronprinzen Rupprecht. DaS feit Tagen auf unseren Stellungen beiderseits dcr Ancre liegende Feuer «acht dort die Fortsetzung des englischen Angriffes wahrscheinlich. Gestern hinter der feindlichen Front auftretende Ka-vallerie und frühmorgens einsetzende gewaltige Feuer-stcigerung kündeten einen neuen großen Durchbruchs-versuch au. Er endete in einer blutigen Schlappe sür die Engländer und gab ihnen nur an wenigen Stel-len bedeutungslosen Geländegewinn. Die uuter dem Befehle dcr Generale Fuchs und Freiherr v. Mai-schall kämpfenden Truppen haben in zäher Gegen-wehr dem englischen Ansturm getrotzt. Wir sind süd-westlich von Serre» Grandcour und an wenigen Punkten südlich deS Dorfes zurückgedrängt und stehen in einer vorbereiteten Riegelstellung auf dem Süd-user der Ancre. Alle anderen Stellen der wiederholt angegriffenen 12 Kilometer breiten Front wurden von unseren braven Truppen gehalten und im Ge-genstoß zurückgenommen. Starkes Feuer der fran-jönschm Artillerie im Abschnitte südlich von Sailly Saillisel leitete Angriffe ein, die am Nordwestrande deS St. Pierre-BaastwaldeS verlustreich zusammen-brachen. 15. November. Heeresgruppe des Kronprinzen Rupprecht. DaS englische Artillerieseuer war gestern im ganzen geringer, stark nur auf beiden Ancreufern. Zwischen Serre und Beaucourt, sowie gegen unser« Stellungen si'dlich von Miraumond in den Abend-stunden vorbrechende Angriffe scheiterten verlustreich. Am andern Morgen nach der Suppe brachte die köhlerin einen Tops und stellte ihn aus den Tisch. Neugierig schauten die Büblein, was denn das wäK. Der Köhler aber legte seine große, rußige Hand auf den Deckel und sagte: „Heute «der morgen kommen vielleicht sremde Bauern den Weg vorbei. Mit denen müssen wir unS einen rechten Spaß machen, und wenn ihr alles genau befolgt, was ich euch sage, dann sollt ihr den Tops da kriegen, und jeder darf alle früh und abend einen Löffel »oll essen." Damit nahm er die Hand vom Tops, hob den Deckel ab und ließ die Büblein hineingucken. Ei, da lief aber dem Jörgle und dem Heinz d«S Wasser im Munde zusammen, und am liebsten hätten sie gleich den Zeigefinger in den Tops gesteckt und von dem köst-lichen, goldigen Honig geschleckt, mit dem er biS zum Rande gefüllt war. Aber daS getrauten sie sich doch nicht; denn sie hatten einen gewaltigen Respekt vor dem Köhler, dem großen, rußigen Manne. „NichtS da !" sagte dieser und legte den Deckel wieder auf den Tops. „Zuerst muß ich sehen, ob ihr mir ganz ge-horsam folgt — dann erst kann ich euch den Honig »ersuchen lassen. Aber ihr dürst mirs glauben, er ist sehr gut." Und nun setzte er den Büblein auseinander, wie man den sremden Bauern einen rechten Scha-bernack spielen könne. Und wa« er da sagte, gefiel den kleinen Kerlen so gut, daß sie laut auslachten und vergnügt in die Hände klatschten. Den ganzen Vormittag blieben die beiden in der Nähe deS KöhlerS, sahen ihm zu, wie er am rau-chenden Meiler hantierte, und spielten auf einem Sandhaufen, den ihnen der brave Mann auf einem Nummer 93 Deutsche Wacht Seite 3 Im Handgranatenkamps warf unsere Infanterie die Englinder aus dem Westteile von Grandcourt hin-auS. In den Gegenangriffen der letzten Woche sind 22 Offiziere und 900 Mann gefangen, 34 Maschinengewehre erbeutet worden. Erneut versuchte der Franzose, von Nordwesten her in den St. Pierre-Baastwald einzudringen; er wurde zurückgeschlagen, obwohl starke» Feuer den mit frischen Kräften ge-führten Angriff vorbereitet Hütte. 21. November. Heeresgruppe deS Kronprinzen Rupprecht. Unsere Artillerie bekämpfte mit beobach-teter guter Wirkung feindliche Batterien und Stütz-punkte. Lebhafte« feindliche» Feuer lag aus unseren Stellungen beiderseits der Ancre und im St. Pierre« Vaastwalde. Kein Jnfanteriekampf. Heeresgruppe de» deutschen Kronprinzen. In der Champagne und im MaaSzebiete lebte während einzelner Tagesstunden die Artillerietätigkeit auf. Die deutschen Tauchboote. Unfall der »Deutschla nd". Da» Handelsumerseeboot „Deutschland" ist um 5 Uhr 15 Minuten früh in den Hafen zurückgekehrt, da e« mit dem ei begleitenden Schlepper zusammen» gestoßen war. Der letztere fank. Siede» Mann der Besatzung de» Schlepper» sind ertrunken. E» wurde keine Beschädigung der „Deutschland" sestgestellt. Cm amerikanischer Berichterstatter meldet, daß die „Deutschland'' auch amerikanische Post mitbringe, darunter auch amtliche Post der amerikanischen Re> gierung an die Vertreter der neutralen Staaten und on die Mittelmächte. 2l. November. EineS unserer U-Bo.te versenkte am 14. November im englischen Kanal tin französische» BcwachungSsahrzeug, anscheinend einen Zerstörer der Arc- oder Sape-Klasse. Außer sechs seind-lichen Handelsschiffen wurde von demselben U-Boot der norwegische Dampfer „Ullvang", der Kriegs-material für die französische Regierung an Bord hatte, versenkt. Der Krieg gegen Italien. 21. November. Amtlich wird verlautbart: Ein tiesgegliednter Gegenangriff auf den von unseren Truppen unlängst eroberten Graben südlich von Big-lia wurde abgewiesen. Der Stellvertreter de» Ches» de» Generalstabes: v. Höser, Feldmarschall.Leutnant. Am südlichen Balkan. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 19. November. Nachdem e» dem Gegner gelungen ist, an der Höhe 1212 nordöstlich von Cegel Fortschritte zu machen, haben die dculsch-bulgarischen Truppen eine Stellung nördlich von Monastir eingenommen. Monastir ist damit ausgegeben. 20. November. Die Einnahme der neuen Stel-lungen nördlich von Monaliir hat sich ohne Störung durch den Gegner vollzogen. Neue deutsche Kräfte haben die Kampszone erreicht. An der Moglena-front sind serbische Vorstöße bei Rohova und Tusin von den Bulgaren abgewiesen worden. 21. November. Zwischen Prespa-«ee und Cerna fühlt der Gegner an die deutsch-bulgarischen Stellungen mit Lortruppen heran. Serbische Vor-stöße an einzelnen Stellen der Moglenasront, durch starke» Feuer vorbereitet, scheiterten. In der über-schwemmten Struma-Ebene Zusammenstöße von Auf-kläru»g»abteilungen. Der deutsch-bulg arische Ansturm gegen Rumänien. Heeresgruppe des Generalfeldmarschall» von Mackensen. Von Artillerieseuer abgesehen keine besonderen Ereignisse. Constanza und Cernaooda wur-den beschossen. Unser Fliegergeschwader bewars Verkehrsanlagen bei Bukarest mit Bomben. Allgkinrinr Zivildirnst-pflicht in Deutschland. Da» in Deutschland neugebildete KriegSamt, eine gewallige Organisation, soll nun in einer Weise au»-gestaltet werden, daß e» auch eine große Arbeit»« Vermittlungsstelle bildet. Es tall gleichsam eine Heim» armee geschaffen werden, welche die größtmöglichste Steigerung der nationalen Arbeit im ganzen Reiche ermöglicht. Die Feinde »ersuchen Deutschland, be-ziehungsweise die Mittelmächte, mit allen Mitteln niederzuringen. Obgleich d:r Vierverband von der Industrie in aller Welt, namentlich von der ameri-kanischen, unterstützt wird, arbeitet man in denLän-dern desselben doch bis zur äußersten Anstrengung Insbesondere England setzt mit der größten Energie alle» daran, Heere»ersatz und MauitionSerzeugung miteinander in Einklang zu bringen und die für die Aimee erforderlichen Kräfte freizumachen, ohne die Industrie zu fchädigen. Wenn auch die näheren Bestimmungen der neuen Organisation noch nicht be-kannt sind, so läßt sich doch aus den bisherigen Mitteilungen erkennen, daß man in Deutschland vor dem größten Eingriff in das gesamte Leben der Nation steht, welchen diese feit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht erfahren hat. Deshalb er-wartet man, daß eine so einschneidende Maßnahme nicht im VerordnungSwege in Ausführung eine» Be-schlusse« des deutschen Bundesrates, sondern durch die Gesetzgebung, daS ist durch »en deutschen Reichstag, festgesetzt werden wird. Die neue Organisation, welche vorbildlich, also auch für unseren Staat von Interesse ist, bezweckt die Umwandlung der AideitSverhältnisse, die in mehr oder weniger ausgeprägter Form auf die Pflicht zur Arbeit, auf die Pflicht zur Erzeugung hinausläuft. In der Bevölkerung erwartet man, daß die Pflicht, > die Last sowie die Mehrleistung, welche man sordern wird, auch wirklich alle BevölkerungSkreise gleichmäßig trifft. Alle maßgebenden deutschen Blätter betonen, daß selbstverständlich da» deutsche Volk, wenn daS Gebot deS Baterlandes ruft, in allen Schichten, in allen Lebe«Saltern und in beiden Geschlechtern bereit sein wird, sich dem Dienste der Nation zu widmen; allerding« müsse man, wenn man dem Gedanken einer Mobilmachung aller Kräfte für de» Dienst deS Vaterlande« zustimmt, Wert daraus legen, daß ein fol-cher riesenhafter Schritt aus das gründlickste bedacht wird. Daher der schon erwähnte allgemeine Wunche der Beratung der neuen Organisation durch den deutscheu Reichstag. E« wird auch betont, daß ins« besondere die Arbeiterschaft darüber beruhigt sein kann, daß die Arbeitspflicht sür das Vaterland imEinver« nehmen mit den Arbeiterorganisationen und jedenfalls ohne Beeinträchtigung der Lohnsrage geregelt werden wird; das Einkommen soll nicht geschmäleit werden, wenngleich die Art der Tätigkeit wegsällt. Auf die Frauenarbeit soll bei der neue» Or-ganisation in Deutschland nicht verzichtet werden, wenn auch die allgemeine Zivildienstpflicht grundfätz-lich auf die Frauen nicht ausgedehnt werden s»ll. An die Frauen ergeht ein Aufruf, sich freiwillig, so weit e» irgend möglich ist, namentlich für die Rü-stungsindustrie. zur Verfügung m stellen. Man hat, wie e« in dem Aufruf heißt, die Beobachtung ge« macht, daß jüngere kriegSgetraute Frauen, die bis zu ihrer Verheiratung in der Rüstungsindustrie ar-leiteten, e» als Kriegelfrauen nicht mehr nötig zu haben glaube», weiter zu arbeiten. Sie nehmen die Unterstützung von Sta.it und Gemeinde in Anspruch und bedenken nicht, daß dai Baterland ihrer Arbeit»-fräste bedarf. Alle Frauen werden aufgerufen, ihre Kraft der Krieg»induftlie zu widmen, wie e« in wei-tem Maße auch die englischen Frauen getan. E« wird durchaus anerkannt, wa» die deutschen Frauen aus diesem Gebiete schon geleistet haben, aber man ruft ihnen zu, daß es nicht eine unter ihnen gibt, auf die man, wenn sie sich für geeignet hält, vcr-zichten möcht?. Im allgemeinen soll bei der Einführung der allgemeinen Zivildieusipflicht in Deutschland, wie ver-lautet, der Zwang nur dann und dort eintreten, wo die freiwillig sich Meldenden nicht ausreichen, da die Abberufung eine» MauneS aus einem Amte oder Betrieb der Allgemeinheit mehr Schaden bringen kann, alS er anderswo nützen könnte. Wer schon in einer regelmäßigen Beschäftigung ist, soll in ihr ver-bleiben, und es sollen auch besondere Wünsche be-rückstchtigt werden, und nur dann, wenn eS eben nicht ander» geht, müßte der Zwang eintreten, in nur bestimmter Stellung tätig zu sein. In den riesen-haften Erscheinungen des Kriege« wird die Mobil-machung der Heimarbeit in Deutschland, die bestimmt ist, die Aktionen des Feldheere» wirksamst zu unter» stützen, einen hervorragenden Platz einnehmen. Die Sicherung der ausreichenden Versorgung de» Heere» mit Waffen, Munition und allem anderen Notwen- „Ja. könnt ihr denn nit reden?* wiederholte der Bauer. Ganz ernsthaft saßen die Büblein, schüttelten die Köpse und machten wieder nur: „Mm — mm mm —." „Die armen Tröps", sagte der Bauer und waudte sich ab. .Das ist freilich hart, Bruder Köhler, daß deine Buben stocktaubstumm sind. Ist denn daS immer so gewesen. ?" „Ach nein, eS ist auf einmal so gekommen", antwortete der Köhler ganz der Wahrheit gemäß und machte dabei mit den Fingern der rechten Hand ein paar Zeichen hinüber zu den Buben. Die nickten alle zwei, machten die ernsthaftesten Gesichter und sagten: „Mm — mm — mm —.* „Die armen Tröps". meinte ein anderer Bauer, zog sein Lederbeutelein und gab dem Köhler ein paar Pfennige. Und auch feine vier Brüder griffen mit-leidig in ihre Taschen, und fünfmal mußte sich der Köhler gar sehr bedanken. „Die armen Tropf", wiederholte derselbe Bauer. „Ja, ja, den kleinen Leuten gehts halt immer schlecht auf Erden. Da» Herz könnt sich einem umdrehen im Leib, wenn man denkt, wie gut es den Herrenleuten geht. Aber war-tet nur, ihr Herrenleut, e» soll anders werden ! Wa» groß ist, müffen wir klein machen, und am besten wärS, wenn wir sie ganz und gar ausrotten könn-ten mitsamt ihrer Brüt." Der Köhler machte viele Bücklinge und konnte garnicht genug danken. Ja, er begleitete die Bauer» sogar ein Stück WegeS hinein in den Wald^ Al» er zurückkam, saßen die Büblein noch im-mer ganz stumm auf ihrem Saudhaufeu uud sahen Karren hergefahren hatte. Und immer wieder guckten sie den Weg entlang, der au« dem dunkeln Tannen-wald auf die kleine Wiese herauSsührte, und flüsterten einander zu: „Wenn nur bald wer käme!• Der Köhler guckte auch den Weg entlang. Aber feine Gedanken waren andere — er wünschte heimlich von ganzem Herzen, daß niemand käme. Und richtig — und ganz und gar nicht, wie e» der Köhler wünschte, sondern wie e» die Büblein er-hofften — gegen Mittag traten füns bewaffnete Bauern auS dem Walde und kamen stracks auf den Kohlenmeiler zu. Die Büblein stießen sich an, und der Löhler sagte ganz leise: »Daß ihr mir den MordSspaß nit verderbt, und daß mir keiner von e»ch lacht r Dann wartete er mit gezogener Mütze, biS die Männer herankamen. Diese erwiderten seinen Gruß, fragten »ach dem Weg und erzählten mil »rotzigen Gebärden, daß sie zum großen Bauernhaufen wollten und mithelfen müßten, alle Burgen im Land und alle Klöster zu verbrennen. Demütig drehte der große, rußige Mann feine Mütze zwischen den Fäusten und meinte, da» könne nicht» schaden, Burgen und Klöster gäb» auch nach seiner Meiner viel zu viel im Land. „Du hast auch «icht» Gute» auf der Welt", sagte einer von den Bauern. „Mühe und Arbeit und kaum das tägliche Brot. Geh mit nnd hilf uns Burgen brennen." Da entschuldigte sich der Köhler, daß er feine» brennenden Meiler unmöglich im Stich lassen könne, und bat, sie sollten ihn lieber in seinem Walde laffen. Zudem »erstehe er sich garnicht aufs Kriegshand-werk. DeS waren die Bauern zufrieden, sagten, ihrer seien auch so schon genug, und es könne garnicht fehlen, in etlichen Wochen müßten ste die Herren fein landauf und landab. Schon hoffte der Köhler, die Bauern würden jetzt ihren Weg weiter ziehen, und schielte nach den Büblein, die auf ihrem Sandhaufen faßen und mit offenen Mündlein zu den fremden Bauern empor-guckten. Da fragte einer von diesen: .Sind das deine Buben, Bruder Köhler?" „Ei", antwortete der brave Mann, „wem sollen ste denn gehören, die zwei? Die sehen doch gewiß so schwarz au», daß sie garnichls andere» sein kön-nen als Köhlerbuben I Aber eS ist halt ein rechte» Kreuz mit den armen Kindern. Ach ja!" Und er seufzte ganz jämmerlich. „Ei. wo fehlt» denn?" erkundigte sich der Bauer fast mitleidig. .Ach ja — seht selber zu. müßt sie nur etwas frage«, dann merkt Ihr» gleich." Da trat der Bauer an den Sandhaufen und fragte: „Wie heißt denn ihr?" Jörgle und Heinz verzogen keiner eine Miene, schüttelten die Köpfe und sagten nur: „Mm — mm — mm — „Ja könnt ihr denn nit reden?" sagte der Bauer. Da traten auch andere näher herzu. Ganz ernsthaft faßen die Büblein und fchüttel-ten die Köpfe, sagten nur: „Mm — mm — mm." Seite 4 btgen ist auch »in Unterpfand für die siegreiche Be-endizung deS Kampje« und die Herbeiführung eines starken Friedens. Aus Lladl und Land. Der Heimgang Seiner Majestät des Kaifers. Die drahtliche Trauernachricht wurde heute um l Uhr früh dem Herrn Bürgermeister Dr. von Jabornegg zugestellt. Die öffentlichen Gebäude wur-den frühmorgens mit schwarzen Fahne« beflaggt. Selbstverständlich entfällt die für heute abends an» gefetzte Theatervorstellung. Freitag vormittag 11 Uhr findet eine Trauer'itzung des Gemeinderate« statt. Die für Freitag nachmittag angeordnete Gemeinde-ratssitzung wird verschoben. ^rieqsauszeichnung. Herr Hermann Katschnig, Lehrer on der Schulvereinsjchule in Lich-tenwald, einem Sohne des SattlermeisterS und Gast-wirte« Herrn Joses Katschnig in Judendcrs, Eins.-Freiw. Korporal im LJR. 3, wurde die Bronzene Tapferkeitsmedaille verliehen. Ehrenzeichen vom Roten Kreuz Der Finanzkommifsär Dr. Rudolf Resner, der seit Kriegs-beginn aus verschiedenen Kriegsschauplätzen im Dienste steht, wurde mit dem Ehrenzeichen vom Roren Kreuz mit der KriegSdckoration ausgezeichnet. Zm März d. I. erhielt er daS Signum laudiS. — Dem B<-zirkSkomaiissär und Leiter der politischen Expositur in Praßberg, Dr. MarkuS Michl, Präsidenten deS ZweigvereincS vom Roten Kreuz in Praßberg, wurde daS Ehrenzeichen 2. Klasse mit der KriegSdekoration verliehen. Soldatenbegräbnifse. I« den letzten Ta» gen wurden auf dem hiesigen Heldenfriedhofe nachfolgende Soldaten, die in den hiesigen Krankenhäusern gestorben sind, zur letzten Ruhe bestaltet: am 19. November Landsturmmann Ivan Melnqczuk, der R.-St. der GA., der Ins. Joses Scheucher. des IN. 30, der Ins. LukaS Miklastink, de» ZR. 36 ; am 20. No-vemder der Ins. Michael Kozoriez, deS IN. 58, der Ins. Leon Koroma, deS JR. 41. Vereinfachung der Brotkartenaus-gäbe. Die Vermehrung der Ausweiskarten, sowie dcr Umstand, daß jede Brotkarte mit der Nummer des Haushaltes versehen wird, hat die Ausgabe der LuSweiskarten sehr verlangsamt, so daß die Parteien zu lange auf dje AuSsolgung der Karten warten mußten. Um jede« Gedränge zu vermeiden, mußten sich die Parteien hintereinander anstellen, so daß der größere Teil auch vor daS AuSzabelokal zu stehen kam. Mit Rücksicht auf die herannahende Winters-zeit wird dieser Zustand unhaltbar. DaS Stadtamt entschloß sich daher, die Brotkarten nicht mehr an die einzelnen Haushalte selbst, sondern nur dem HauS-Herrn oder dem HauSbeforger einzuhändigen, der ver- ihren Pflegevater fragend an Der legte den Finger auf feine Lippen, schüttelte den Kops und stocherte a« seinem Kohlenmeiler herum. Und nach langer Zeit erst wandle er sich zu den Büblein und sagte: „Jetzt ist der Spaß aus, jetzt dürft ihr wieder rede«." Da sprangen sie auf, tanzten und jubelten und machten wieder: „Mm — mm — mm — l" »Gelt, daS war einmal ein Spaß?" sagte der Köhler. .Ein MordSspaß! Die haben euch wahr» hastig für taubstumm gehalten.' Dem Jörgle und dem Heinz hatte der Spaß so gut gefallen, daß sie sich eifrig erkundigten, ob denn bald wieder Bauern des Weges kämen. Den Spaß wollten sie jedesmal machen. „Und jedesmal kriegt jeder von euch noch einen Extralöffel voll Honig", versprach ihnen der wackere Mann and «ar heilfroh, daß die Büblein seinen listigen Spaß sür einen lustigen Spaß angesehen hatte». Den Büblein aber gefiel eS von Tag zu Tag besser bei den goldtreuen Köhlersleuten im grünen Walde, beim rauchenden Kohlenmeiler und beim gro-ßen Honigtops. Und sie wurden garnicht müde, im-mer wieder, wenn Leute de» WegeS käme«, ihren Spaß aaszusühren, sich taubstumm zu stellen, mm — mm — mm zu sagen, dann wie besessen um den Kohlenmeiler zu tanzen «nd endlich ihren Extralöffel voll süßen Honigs zu schlecken. O, die waren gut ausgehoben bei den wackeren Leute«. Die können wir jetzt ganz ohne Sorge verlassen. De»tsche Wacht pflichtet ist, die Karten an die einzelnen Parteien zu verteilen. Die Hausherren werden gut tu«, sich vor der Abholung der Ausweiskarten «it den einzelnen Parteien hinsichtlich der Anzahl der im einzelnen Haushalte befinvlichen Personen ins Einvernehmen zu setzen, da spätere Reklamationen nicht entgegen, genommen werden können. Um diese Umwälzung in der BrotkartenauSgabe durchführen zu können, hat daS Sladtamt Hausliste« ausgeschickt, die bi» Sonn-tag den 19. November in der Wachstube abzugeben waren, jedoch zum größten Teil bis heute noch nicht eingelangt sind. Es wird nachdrücklichst darauf auf-merksam gemacht, daß diese Hauslisten sofort beim Stadtamte abzuliefern sind. Bevor nicht die HauS-listen in vollkommener Ordnung dem Stadtamte vor-liege«, wird jede AuSfolgung der AuSweiSkarten an die Säumigen verweigert werden. Die deutsche und italienische Sprache in Dalmatien und Zftrien. Die dalmatinische Statthalterei hat an die Handelsschulen in Dalwa-tien (in Spalato und Ragusa) einen Erlaß gerich-tet mit der Mitteilung, daß die italienische Sprache als obligatorischer Gegenstand aufgehoben wird, und zwar mit dem Beginne des neue» Schuljahres. Die italienische Sprache wird künftighin nur als unobli> gatorischer Gegenstand vorgetragen werden. Gleich« zeitig wurde die Zahl der Unterrichtsstunden in deut-scher Sprache im ersten Jahrganz nm 6 Stunden, im zweiten von 4 aus 8 Stunden erhöht und außer» dem die deutsche Korrespondenz erweitert. — In Jstrien wird an den Volksschulen daS Deutsch als obligater Unterrichtsgegenstand eingeführt. — Ein Tagesbefehl deS Hasenkommandos in Pola hat ent-schieden, daß »on nun an kroatische Gebiete in Jstrien kroatisch geschrieben w rden müssen und nicht italienisch, wie eS bis jetzt üblich war. So ist küns-tig zu schreiben „Luzi na woru' statt „Lusiznan-moro" (ein kaiserlicher Wald bei Stinjano bei Pola) und „Zagorjana" statt „Saccorgiana" (ein Badeort bei Pola). Cillier Männergesangoerein. Da über die allgemeine Trauer noch keine Anoidnungen ge-troffen sind, bleibt e» bei der Probe am Freitag den 24. d. Sämtliche Herren mögen vollzählig er-scheinen. Die Brände im Bezirke Cilli. Nach- dem die Wehr von Cilli neunmal nacheinander alar-miert worden war, hörten die Brände in der näch-sten Umgebung der Stadt aus, dafür brannte eS an anderen Orten des Bezirkes. Am 14. d. kam beim Grundbesitzer Andreas Podergajs in Razgor, Gemeinde Bifchofdorf nachlS Feuer auS. Zu gleicher Zeit brannte das Wirtschaftsgebäude der Maria Luzer ebendort. DaS Feuer griff ungem-in rasch uoi sich und vernichtete in kurzer Leit 5 Gebäude. Beim PodergajS brannten das WirtichastSgebäude und der Rinderstall faml Futtervorräten gänzlich nieder. DaS Vieh kon te noch gerettet werden. Podergajs erleidet einen Schaden von über 16.000 K, dem nur eine Versicherungssumme von 2000 K gegenübersteht. Die Besitzerin Maria Luzer kam noch schlechter weg. Dort brannten nicht nur das Wohnhaus, Wirt-fchaftSgebäude und die Stallungen bis a»s die Mauern nieder. eS wurdcn auch außer viele« Fut-tervorräten, landwirtschaftlichen Geräten und Leben»-Mitteln 7 Rinder und ebensoviel Schweine ein Raub der Flammen. Da» Feuer ist offenbar gelegt worden. Dasür spricht vor allem der Umstand, daß das Feuer in den Wirtschaftsgebäuden in entgegengesetz-ter Richtung und zwar beim PodergajS von Nordosi und bei der Luzer von Süden her zu gleicher Zeit zum AuSbruche kam. Der damals herrschende Wind begünstigte die rasche Ausbreitung des Feuers. Am Brandplatze waren eine Abteilung der 11/87 Ersatz, kompanie sowie die Vizewachlmeister Gorjup aus Eilli und Reich auS Sachtenseld erschienen. Den vereinten Bemühungen derselben gelang eS, die arg gefährdeten Nachbargebäude zu retten. — Bisher wuroen folgende, der Brandlegung verdächtige Per. fönen verhaftet: Die städtische SicherheitSwache ver» hastete, wie wir bereits berichtet haben, einen Bett-ler namens glieS. der im Verdachte steht, den Brand in Ostrofchno gelegt zu haben. Bon der Gendarmerie wurde der 16jährige Albert Blasuto und der 12jährige Domeniko Fabretto, zwei Flücht-linge, verhastet. Beide sind dringend verdächtig, den Brand in Tfchret gelegt zu haben, da sie sich vor dem Brand immer in der Nähe des B'andobjektes herumtrieben und immer die Erste« am Brandplatze waren. Der gleichfalls verhaftete Landstreicher Jakob Maurin steht im Verdachte, den Brand bei Srebo« Nummer 93 can in Savodna gelegt zu haben. Bei diesem Brande betrügt der Schaden, wie nachträglich er-hoben wnrde. 65.000 K. Aufhebung der Zeitkarten und der Must-rkofferbegünftigungen. Die Handels-und Gewerbeka«m:r in Graz ist drahtlich beim Eisenbahnministerium und bei der Generaldirektion der Südbahngesellschaft gegen die Aushebung der Zeitkarten und der Tarisbegünstigungen für Muster-koffer vorstellig geworden. Drahtungen an Kriegsgefangene nach Frankreich. Großbritannien. Ja-pan. Rußland und Rumänien sind bis auf weitere» unzulässig. Allzutschechisches. Wie bereit» mitgeteilt, wurden vom Landwehr-DivistonSgericht in Wien Dr. Karl Kramarfch und Dr. Aloi» Rastn wegen der Verbrechen des Hochverrates nach § 58c St.-G. und wider die Kriegsmacht deS Staates nach § 327 M.-St. G. sowie der Sekretär der Zeitung „Na-rodni Listy" Vinzenz Eervinka und der Privatbeamte Joses Zamazal wegen de» Verbrechen» der AuS-spähung nach tz 321 M.-St.>G. zum Tode verur-teilt. Gegen dieses Urteil hatten die Obgenannten beim Obersten LandwehrgerichtShos die Nichtigkeitsbeschwerde eingebracht, der diese in einigen Punkten schon in nichtöffentlicher Sitzung zurückwies. Der Gerichtshof hat nun nach achttägiger öffentlicher Verhandlung erkannt, daß der Nichtigkeitsbeschwerde auch in den rechtlich angefochtenen Teilen deS Urteiles keine Folge gegeben werde. Bei der öffentlichen UrteilSverkündi-gung hat »er Oberste LandwehrgerichtShos seinen Ausspruch in umfangreichen Ausführungen eingehend begründet. Nunmehr ist das Urteil der ersten In« stanz rechtskräftig geworden. Nach Verkündigung de« Urteile« hat sich der Gerichtshof zurückgezogen, um über da» nach § 375 der Militärstrasprozepordnung in nichtöffentlicher Sitzung abzufassende Gutachten über die etwa vorliegenden Gnadengründe zu beschließen. Die Kleinverkaufspreife für Mahl-erzeugniffe. Die Statthalterei hat mit einer so-eben im Landesgesetzblatt veröffentlichten Verordnung auf Grund der jetzt sür die Mühlen geltenden AuS» beulevorschriften, eine neue Festsetzung der Klei«»er-kausSpreise für Mahlerzeuznisse votgenommen. Hier-nach betragen die Preise sür ein Kilogramm: 1. Für sämtliche Gemeinden de» Lande», die an einer Eifen-bahnstation oder in einer Entfernung bi» zu höch-stenS 3 Kilometer von der nächste« Station gelegen sind: für Weizenbackmebl 1 20 K, für Weizengrieß und Weizenichrotmehl (Grahambrotmehl) V0 H, für Weizenkochmehl I 99 H, für Weizenkochmehl II (entsprechend dcr srüheren Weizenvermahlungstype Nr. 4) 67 H, sür Gerstenkochmehl 67 H, für Wei-zengleichmehl (mit einer Ausbeute von 86 v. H.) 56 H, sür Weizenbrotmehl 50 H, für Roggeagleich-mehl 50 H, für Gerstenbrotmehl 50 H, für Hafer-mehl 50 H, für Maisdurchfchnittsmehl 66 H, für Heidendurchschnittsmehl 75 H. sür Rollgerste (steiri-scher Erzeugung) 80 H. 2. Für sämtliche Gemeinden, deren Entfernung von der nächsten Eisenbahnstation mehr als 3 und höchstens 10 Kilometer betragen: für Weizenbackmehl 1 21 K. Weizengrieß und Wei-zenschrotmehl (Grahambrotmehl) 91 H, Weizenkochmehl l 1 K, Weizenkochmehl II 63 H, Gerstenkoch mehl 68 H, Weizengleichmehl 57 H, Weizenbrotmehl 51 H, Roggengleichmehl 51 H, Gerstenbrotmehl 51 H, Hafermehl 51 H. Maisdurchfchnittsmehl 67 H, Heidendurchschnittsmehl 76 H, Rollgerste (steirischer Erzeugung) 81 H. 3. Für jene Gemeinden, die in einer Entsernnng von mehr als 3 Kilometer von der nächsten Eisenbahnstation ge-legen find: sür Weizenkochmehl 1 23 K, Weizengrieß und Weizenschrolmehl l Grahambrotmehl) 93 H, Weizenkochmehl 1 1*02 K, Weizenkochmehl II 70 H, Gerstenkochmehl 70 H, Weizengleichmehl 59 H, Weizenbrotm.hl 53 H, Roggengleichmehl 53 H, Gerstenbrotmehl 53 H, Hafermehl 53 H, Maisdurchfchnittsmehl 69 H, Heidendurchschnittsmehl 78 Heller, Rollgerste (steirischer Erzeugung) 80 H. Bei Teilea eines Kilogramm» sich ergebende Bruchteile von Hellern können als ganze Heller g»rechnet wer-den. Die VerzehrungSsteuer ist in diesen Sätzen nicht inbcgriffen. Die politischen Behörden erster Instanz haben die nach dem angeführten Schlüssel in den einzelnen Gemeinden sich ergebenden Kleinverfchleiß-preise durch Verlautbarung bekannt zu machen. Die Gewerbetreibenden sind verpflichtet, einen Abdrnck der Verlautbarung in ih^e« Gefchäftsräumlichkeiten an-zuschlagen. Mißlungen. Die Besitzerin Monika Recnik auS Gonobitz hatte Angst vor der Reauinerung. Sie wollte recht fchlau fein und versteckte ihren ganzen Fleisch« u«d Speckvorrat im Walde. Sie hatte aber Nummer 93 Deuiscke Macht Seite s hiebe! nicht auf die Langfinger, die sich jetzt überall herumtreiben, gerechnet und als sie kürzlich etwa» »on ihrem vorrate holen wollte, bemerkte sie zu ihrer gewiß nicht freudigen Ueberraschung, daß der ganze Borrat gemaust worden ist. Die überschlaue Monika Recnik erleidet einen Schaden von fast 100Q Kronen. Ein Waggon Fett und Speck be-fchlagnahmt Dieser Tage traf in der Station Zaprestc (Kroatien) „bahnrestante Zaprefic" «in Waggon mit Fett und Speck ein, der an ein mili-tärischeS Kommando in Laibach gerichtet war. Da die Sache de« diensttuenden Beamte» verdächtig schien, fragte er beim betreffenden Kommando in Laibach drahtlich an, da? mitteilte, daß es keine derartige Ware erwarte. Diese wu-de beschlagnahmt und auf die vier Steuergemeinden des Bezirke« Zapresic aus^ geteilt, wo da« Fett zu K 10 80, der Speck zn 10 Kronen das Kilogramm verkauft wurden. Der Er« lös vo« 36.000 K fällt, wennn die Behörde nicht anders verfügt, dem Armensonde der Gemeinde Za-prefic zu. Der Ausgeber der Ware ist nicht bekannt, die Erhebungen sind im Zuge. Anmeldung des Bedarfes an Saatkar toffeln. Die Statthalterei macht daraus ausmerksam, daß nach den Bestimmunzen dcr Ministerialoerordnung vom 18. Oktober 1916 jene Landwirte, die nicht selbst über Saatkartoffeln in der erforderlichen Menge au? der eigenen Ernte verfügen und daher gewöhnliche Saalkartoffeln (nicht Eigcnzuchlgattungen oder anerkannte Saatkartofseln) zu beziehen wün» scheu, den Bedarf spätestens bis zum 30. d. beim zuständigen Gemeindeamt mündlich oder schriftlich an» zumelden haben Anmeldungen, d«e später einlanqen sollten, könnten nicht mehr berücksichtigt werden. Die Anmeldung hat zu enthalte»: Namen und Wohnort des Anmelders, die Größe seines WirtschaftSbesitzeS, davon Anbaufläche in Hektar, für die das Saatgut angesprochen wird, und Menge deS benötigten Saatgutes in Kilogrammen. Die Gemeindevorstehungen haben die Ä»Meldungen sofort zu überprüfen und bis spätesten« 15. Dezember der politischen Bezirks-behvrde vorzulegen. Stiftungsausschreibung. Wegen Besetzung mehrerer in Erledigung gelangter Stistungsplätze au« dcr 1. Jakob von Schellenburg-Stiftung wird dcr Konkurs auSgeichricbrn. AnfpruchSberechtigt sini sehr berücksichligungSwürdige, vollkommen erwerbsunfähige, mittellose und verkrüppelte Invaliden auS einem Feldzuge. inSbcsonder« solche, die vor dem Feinde zu Krüppeln wurden, und zwar in erster Linie Jnva-liden au« Kram und in zweiter Linie solcher au« Steiermark und Känrten. Mit dem StistungSgenuß ist ein dauerndes JahreSerträgni« von K 259 76 bei gleichzeitiger Einstellung des PatentalgehalteS ver-blinden. Dem Stiftling steht es frei, den Stiftung«, genuß bar zu empfangen, oder statt dessen in die Lokoversorgung eine« MilitärinvalidenhauseS zu tre» ten. Di:Sbezügliche, ungestempelie, mit der Patental. verpfleg«urkunde, Taufschein, Heimatschein, ärztliche« und Armutszeugnis belegte» Gesuche haben bi« lä»g° ste»s 25. November 1916 beim k. u. !. Ergänzung«-bezirkskommando i» Cilli einzulange». Ablieferung militärischer Ausrii-stungsgegenstände. Im Nachhange zu der jüngst erzangenen Aufforderung bezüglich der Ablieferung militärischer Au«rüstungsgegenstä»de wird über Er-suchen de« 5. Armeekommando« (Qu. Abt.) zur Ken»tniS gebracht, daß die militärische» Au«rüstungs-gegenstände an da« nächste Gcndarmeriepostenkom. mando »der Etappenstation«komma»do abzuführen sind. Die Milchzieg« ist die Kuh des Klei-nen Mannes. Da bei der jctzigc» Melkernot und dem Kr«ftfuttermangel die Milchknappheit kaum be« hei bar sein dürfte und der Ankauf der sehr teuren Milchkühe nur eigentlich berusenen Landwirten vor« behalten bleiben muß, ist e« notwendig, sür weniger bemittelte Kreise auch hier so weit wie möglich Er» satz zu schaffe«. Ein solcher ist die Ziege. Sie gibt etwa den fünften Teil einer Kuh Milch und frißt etwa '/« soviel wie eine Kuh, nützt also das Futter ebenso gut aus, wie die Kuh. Da Ziege» für Tu« berkulose und manch andere Infektionskrankheiten »iel weniger empfänglich sind, al« da« Rind, ist der Genuß dcr Ziegenmilch vom Gefundheitsstandpunkte allgemein einwandsreier ol« der der Kuhmilch. DaS Verhältnis der Milchbestandteile zu einander und besondere Stoffe der Ziegenmilch machen diese be» kömmlicher al« die der Kuhmilch, besonders für Kinder und Mülter. Die Züge bcan>prucht viel wc» Niger Stallraum, wenn sie nur trocken und frische Luft hat. Au« dieser Erwägung hat die .Bichvcr. wcrtung 200 Toggenburger Ziegen und 200 Saa-nen Ziegen angekauft, um sie zum Selbstpreise ohne jeden Zuschlag in Stadt-, Industrie- und BerkehrS- orte abzugebt«. Diese beiden Rassen sind hinsichtlich Milchergiebigkeit am weitesten ge,üchtet. Bei nor-«aler Fütterung vo» Heu und Grummet «it Bei» gäbe von etwa« »Burgunder" (Ruokel») gibt diese Ziege täglich ansang« 3 Liter, später 2 Liter Milch. Wer einen kleine» Vorrat hat oder sich verschaffen ka»», soll die Gelegenheit denützen, sofort sich 1 oder 2 Stück zu sichern. Der Pr:i« beträgt durchschnitt-lich 200 K per Stück. Empfehlenswert ist die ge-meinfame Hallung mehrerer Stücke, da die Nalur der Ziege die Nachbarschaft mit ihresgleichen sucht. Es sind noch eine Anzahl Ziegen frei und werden, wenn mindestens 10 Stück zusammenkommen, von Graz auch per Bahn nach auswärts gesendet. Bestellungen sind umgehend an „Viehverwcrtung-, Graz, Stubenberggasse 3, 2 zu richten. Schweineeinfuhrverbot. Wegen Bestan. de« de« Schweinerollause« in der Gemeinde Desinie wird die Einfuhr lebender Schweine au» dem gan. zen Bezirke Pregrada in den politischen Bezirk Cilli bis aus weiteres verböte». Das verbot, durch wel-cheS der Eisenbahn-Transitverkehr durch das ge» sperrte Gebiet nicht berührt wird, tritt sofort in Kraft und hat bi« zu dessen Abänderung oder Aus. Hebung in Geltung zu bleiben. Uebertretnngen die-feS Einsuhrverb»leS werden nach § 64 deS Tierseuchen-gesetzeS vom 6. August 1909 bestraft. Aus verbot«-widrig eingebrachte Tiere finden die Bestimmungen deS § 71 deS zitierten Gesetzes (Versal! »er Tiere) Anwendung. Vermischtes. Wer zahlt den Rechnung» stempel — Lieferant oder Käufer? AuS Detailhändler« kreise« schreibt man »n«: Saum, daß die Borschris« ten für die Erhöhung de« Rechnungsstempel« in Krast sind, muß der kleine Kaufmann und Händler die Erfahrung machen, daß ihm die meisten der Lieferan» ten den Rechnungsstempel mit anrechnen. Wiederum eine Belastung des Kleinen, wenn er diese nicht aus den Konsumenten überwälzcn will, wozu er jede«. sallS mehr Berechtigung hätte, wie derGroßist. Der Landesverband der kaufmännischen Glennen und Handelsgenossenschaften in Böhmen nimmt zu dieser Frage Stellung und vertritt energisch die Anschauung, daß es Sache de« Lieferanten, bezw. des Aussteller« der Rechnung sei, diese ordnungsgemäß auszustellen, zumal ja auch deu Aussteller die Strafe trifft sür eine zu wenig oder garnicht gestempelte Rechnung. Mit demselben Recht könnte wohl a»ch der Au«, stelln da« Rechnungssormular ausrechnen. Uebrigens sind seit Erhöhung des Briefportos auch die Fälle nicht selten, daß sogar das Briefporto für die Rech« nung angerechnet wird.^ Schauliltline. Onkel Bernhard. Die Laibacher haben die Scharte von unlängst ausgewetzt. Wenn schon Onkel Bernhard gerade nicht zu den geistreichsten Stücken gehört, fo ist eS doch mit Theater- und Bühvengefchick geschrieben und al» solche«, inSbeson-dere auch darum, weil e» ein sogenannte« Milieustück ist, wirkungsvoll. Besonders aber weil eS ein jüdisches Milieustück ist. Die Aufführung war eine gute. Besonders fiel Karl Göttler als dcr alte El-lingcr auf, dcr dem ganzen Milieu, um schon ein-mal bei diesem Worte zu bleiben, am Gerechtesten wurde. Seine kindlich-rührende Verwunderung über die „großen, schöne» Zimmer, aber nicht zum der» heizen" lösten berechtigte Heiterkeit auS. Räch ihm ist Juliu« Sodek» Prokurist Rosenberg zu nennen, der bühnensicher auf die Beine gestellt ei« gute» Schulbeispiel gab. .Varia Markl al« Malchen spielte gut und sah hübsch aus. Olga Altringe» überraschte durch einige Gesühlstöne, die man ihr sonst nicht zugemutet hatte. Wenn sie das ihr eigentümliche stoßweise Sprechen überwunden haben wird, wird sie sicherlich bessere« leisten. Onkel Bernhard wurde durch Toni Gaugl verkörpert, der seine Rolle mehr in den gemütvollen als in den humoristischen Szenen be-wältigte. In kleineren Rollen wären noch Kläre Karnen, Lisa Werner, Karl Heinz, Ludwig Ungar und Emil Gallina zu nennen. Mit besonderer Freude begrüßten wir Hermine W»lff, diesmal leider in kleinerer Rolh. Aber hier war sie wieder die sichere Schauspielerin, als die wir sie Jahre lang kennen. Im weißen Rößl. DaS alte Stück hat seine Lustigkeit und Wirkungskraft noch immer nicht eingebüßt. Wenn auch einiges darinnen abgeblaßt und verstaubt erscheinen mag. so ist doch im Große» Ganze« Frische im weißen Rößl. die wirkt uad im mer wirken wird. So gab es einen lustigen Abend Es wurde flott gespielt, wenn auch manch einer de Darsteller etwas schwamm. Wir wollen hier nu kurz die Träger der Hauptrollen hervorhaben: Juliu, Sodek als Berliner Lampenfabrikanten. Heinz al> Dr. Siedler, Lisa Werner, die sehr hübsch aussal al« Berlinerin, der man aber die Berlinerin «ich ansah, Gallina als lustiger Oberkellner, Mari, Markl als fesche Wirtin, die e» verstand, auch dei ernsteren Teilen ihrer Rolle vollkommen gerecht zi Waden. In kleineren Rollcn bewährte sich eine Scha weiterer Schauspieler, die mit zu dem guten Erfolg beitrugen. Wir hoffen, daß die Spicllcitung aud weiterhin bei der Auswahl der Stücke ihr Beste» tun wird, damit der äußere Erfolg auch ein innere wird. Eingesendet. Ein Milliarden Alarm ist dcr Aufru zur fünften Kriegsanleihe. Oesterreichs zukünftige, Schicksal, sein geistige« Wohl und seine wirtschaft liche Entwicklung hängen ab von Oesterreich« Sieg Deshalb tritt dcr Staat zu» fünftenmal an da> Volk mit der Aufforderung Hera», KriegSanleihe zi zeichnen. Die Milliarden, die bei den früheren An leihen aufgebracht wurden, haben dazu gedient, bei Brüdern im Felde Nahrung, Kleidung und Waffer zu liefern. AuS dem Gelde, da« in die Kassen dei Staate« geströmt ist, sind Panzer für die Front ir Ost und Süd geschmiedet worden, die undurchdring lich das Vaterland schützen. Der neue Rus de« Ba terlandes muß wiederum den gleichen Ersolg haben Der Welt muß gezeigt werden, daß Oenerreichj Hilfsquellen unerschöpflich sind und die Fein»« keim Hoffnung auf den Sieg haben. Jeder, der auch nui hundert Kronen zur KriegSanleihe beisteuert, trägl daz» bei, den Glauben de« Feinde« za erschüttern und die Zuversicht dcr eigenen Kämpfer zu stählen Jeder Zeichner von KriegSanleihe hilft den Siec verkürzen nnd den Frieden näherbringen. Wem jeder feine Pflicht tut, wird die fünfte KriegSanleihe was sie werden soll und muß: Für vnS ein glor reicher Sieg, sür den Feind ein vernichtender Schlag Mit diesen Worten schließt der Ausruf, den unser> Leser im heutige» Blatt finden, und wir mahner jeden, ohne Zögern sosort seine Zeichnung auf du fünfte Kriegsanleihe bei der Böhmischen Union Bank, Filiale Cilli, vorzunehmen. Gerichtsfaal. Preistreiberei. Der Kaufmann Franz Pecnik in Cilli hatt« sich vor dem hiesigen Bezirksgerichte (Einzelrichtei Dr. Premschak) wegen Preistreiberei zu verantwor ten, weil er i»> Juni d. I. 50 bis 60 Kg. Speck die er um K 79b vom Kaufman»e Ravnikar ge kaust hatte, zum Preise von 10 K per Kg. weiter verkaufte. Pecnik verantwortet sich damit, daß be.» gekauften Speck viel Kalo war und sich ein Gewichts manko »on 6 Kg. ergab. Diese Verantwortung wiri aber durch da« Gulachlen der Handels- und Gewerbe kammer in Graz entkräftet. Nach diesem Gutachter finden die Gewichtsverluste durch Schwund und ver wägen ihre Deckung. SUbst dann, wenn da» Ge wichl«mank» von 6 Kg und 3 Prozent Kalo be längerer Lagerung noch separat in Rechnung gezoge» wird, werden die Gestih«ng«kosten «it dem bürgere lichen Gewinn K 9-64 betragen, sodaß der Ange klagte einen übermäßigen Gewi»n v»n 96 Hellei bezogen hat. Pecnik wurde zu einer Geldstrafe vn 200 K und zum Kostenersatze verurteilt. Ein Brandleger verhaftet. Borgestern wurde der Schneider Jakob Flie« der keinen ständigen Wohnsitz hat und bettelnd herum zieht, von der städtischen Sicherheitswache verhaftet weil er im verdachte steht, am 13. d. das Wirl schastSgebäude de« Berhovsek in Ostroschno i» BranI gesteckt zu haben. Flie« soll sich aus dem Wege vo> Ostroschno nach Cilli zu mehrere« Schulkindern ge äußert haben, daß es in Ostroschno brenne und das t* noch aus drei Seiten brennen werde. Dem Brand bei Berhovsek fielen außer dem Wirtschast«gebäud viele Futter»»rräte und drei Rinder zum Opfer. f öfS CUIlfr Ktadtoerschöne rungsvereines bei Spielen Wetten und Vermächtnissen. Sene 6 veut cke VJu*U JiUQamn 93 Kronen 700.000 300.000 200.000 100.000 80.000 70.000 60.000 sipd *lie Haupttreffer der beginnende!! ItLOesterr.Klaaloitn. Von 115.000 Losen werden 57.500 Lose in 5 Klassen mit Treffern von Insgesamt 16 Millionen Kronen gezogen. Jedes zweite Los muss gewinnen! Erste Ziehung schon am 12. und 14. Dezember 1916. Losnummern zur Auswahl: 28586-28600 76852—76859 28576—28585 76861 -76866 58911—58925 99326—99335 71001—71025 100373—100375 Lospreise: K 40-— K 20 K IO-— K 5 - Ganzes Los Halbes Los Viertellos Achtellos Ziehungslisten und Posterlagscheine werden nach jeder Ziehung pünktlich zugesendet. Bestellungen erfolgen am besten mit Postanweisung bei der Geschäftsstelle der k. k. Klassenlotterie Josef Kugel & Co. Wien, VI., Mariahilserstrasse 105. l • i I : A A H 4 r\rucksorter» Vereinsbuchdruckerei U---Celeia" l eiert »u «äbigen Prelle« ^ ° Y V 'Q- ^ ZI. 15048/1916. Kundmachung. Ausschreibung der F.-M. Graf Radetzky-Stiftung. Zufolge Kriegsministerialerlasses, Abt. 9, Nr. 84196 und 80590, vom 4. November 1916 gelangen mehrere Stiftungsplätze in der F.-M. Graf Radetzky-Stiftung des Gutsbesitzers August von Perko zur Besetzung. Anspruchberechtigt sind aus der Stadt Cilli und Umgebung gebürtige Soldaten, die mit einer goldenen oder silbernen Tapferkeitsmedaille dekoriert und sich durch Brarour oder andere Verdienste hervorgetan haben, jedoch noch in keinem Stiftungsgenuss stehen; in erster Linie Invalide aus dem jetzigen oder aus einem früheren Feldzuge. Die mit Taufschein, Heimatschein und Pensionsurkunde belegten Gesuche haben bis längstens 26. November 1916 beim k. u. k. Ergänznngs-bezirkskomrnando in Cilli einzulangen, später einlaufend« Gesuche können nicht berücksichtigt werden. Stadtamt Cilli, am 16. November 1916. Der Bürgermeister: I)r. v. Jabornegg. ZI. 897 Mob./1916. Kundmachung. Das k n. k. 5. Armee-Kommando (Qu.-Abt.) nimmt sich freiwillig meldende Zivilarbeiter in seine Dienste. Bezüglich des Meldetermines und der Entlohnung wird folgendes bekanntgegeben : Für die Anmeldung wird der 1>, 10. und 20. jed>*n Monates bestimmt. Die Meldung hat beim Elappenstationskommando in Cilli und Marburg zu erfolgen. Von Professionen kommen in Betracht: Bauarbeiter (Maurer, Zimmerleute), Holzfäller, Sägearbeiter, Taglöhner (Handlanger). Entlohnung: Als Taglohn wird festgesetzt: Bauarbeiter (Maurer, Zimmerleute) 9 K 40 h, Holzfäller und Sägearbeiter 6 K 20 h, Taglöhner, Handlanger 5 K 20 h. Ausserdem wird den Arbeitern die Begünstigung eingeräumt, dass sie sich die Kostartikel aus d«-n militärischen Verllgen kaufen können. Wird die Verpflegung, wie sie die Militärmannschaft erhält, beansprucht, so kostet sie K 2.76 tätlich. Im Falle der Erkrankung haben diese Leute den Anspruch auf die unentgeltliche Aufnahme in eine Sanitätsanstalt des Armeebereiches. Diese Arbeiter werden grundsätzlich nicht im Feuerbereiche verwendet. Stadtamt Cilli, am 13. November 1916. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. 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(Lilli, am 21. November 1916. Emilir Henß. geb. Dirmhirn Ludwig und tzelli Heusz Hans Heust Xod)t?T. (5nfel Buchhändler tn Via«ch Schwiegersohn. A".' .%•; Wff .. - - ■ ■w' -/K Vigogne Strickgarne bester Ersatz für Schafwolle, liefert billigst, ebenso alle einschlägigen Artikel Gross Versandhaus Adolf Konirsch Tetsehen, Bensnergasse 73. Verlanget Preisblatt und Muster. «»»««» ««»«»« Wegen Einrückung Schlafzimmereinrichtung sehr massive Herrschaftsmöbel mit Marmor und Spiegel zu verkaufen. Echte Bosshaarmatratzen, ein Patent Schlaf- und Dekorationsdivan, ein Schreibtisch und vier Ledersessel, alles für neu anzusehen. Für einen Geschäftsmann um 10°/„ billiger. Schlafzimmer und Speisezimmer wird auch geteilt abgegeben. Cilli, Tschret Nr. 37, vor Gasthaus Pischek rechts. am Hauptplatz Nr. 2 ist sofort zu vermieten. Auskunft erteilt der Eigentümer Johann Josek. ©unter zur Unterhaltung »nd Belelirnng für Hans und Familie. Ho»»ta«»Scila«e »et „Peutfchea Wacht" in tztllt.__ Nr. 46 f)te .vüomart" erscheint >eden Sonntag als unnit»,«llUche Betlag« wr die L«,ei^ iqi^ >«. .Deutschin Wacht". — Einzeln Ist „Die 6flb»fltl" nicht lüu^tch-__|_ IjIU^ 19 Ans eigener Kmfl. Originnlromau von s. Halm. Erschreckt fuhr si« zusammen, zwischen sie und dem Sohn schob sich ein dunkle», lebendes Etwas; als sie die Augen gelrocknel, sah sie Plulo, der sie schwanzwedelnd aus klugen Augen ansah. Er er» kannte sie wieder. Gerührt strich sie ihm über das s.idenhaatige Fell. „Weißt Du, daß sich.Renate einen fast eben« solchen Hund angeschasst hat?" fragte sie Kraft dabei. Er lächelte flüchtig. ..Nein, Mutter, wie sollte ich dazu kommen! Habt Ihr die ScndenS kürzlich gesehen?' Die Oberstin sah dem Fragenden forschend ins Gesicht; doch dessen Ausdruck gab ihr auf ihre stumme Frage keine Antwort. .Renate war vor etlichen Wochen bei unS; sie wollte sich nach Helene erkundigen!" berichtete si« und als dcr Sohn schwieg, suhr si« fort: „Tante Elisabeth und sie sind dabei hart aneinander geraten. Den Grund weiß ich nicht. Sie gaben mir beide, als ich sie darum befragte, keine Aufklärung. Aber Du kennst sie ja beide! Sonderbat", fetzte sie gedankenvoll hinzu, „sonderbar, wie ähnlich sich E!isa-beth und Renale im Wesen sind. Beide äußerlich hart, mitunter geradezu schloss, verbergen sie ihr weiches Herz geflissentlich unter Slolz und hochmüti-ger Kälte. Ich glaube, diese» Mal Handelle es sich bei dem Zwist um Dich, «rast!" Dieser schwieg abermals und sah finster drein. Der Prosessor aber meinte: „Mir ist die jung« Dame recht unsympathisch gewesen. Unsere Begegnung war zwar nur eine sehr oberflächliche, aber ich ge« wann den Eindruck, daß die Baronesse wenig Herz und dasür desto mehr Hochmut besitze. Malwe hier aber nimmt sie ja stets gegen mich in Schutz." Malwe aber rief warm: „Sie mag stolz fein, aber sie ist gut und gerecht 1" „Aber kalt I" beharrte Trautgott. „Daraus al-lein kann ich mir auch erklären, daß die Baronesse noch immer unverheiratet ist, bei dem Bermögen^und ihrer Schönheit." „O". sagte Malwine. „eS hat ihr an Bewer-bern wahrlich nicht gefehlt. DaS wissen wir, ihre Untergebenen, so gut, wie ihr eigener Vater, der Baron." Der Professor hob die Schultern; die Oberstin aber sah ihren Sohn von der Seile an. Es schien ihr, als yicfe etwas in seinem brünetten Gesicht, als flackerte es in seinen düsteren Augen. Sollte er doch . . .? Der Oberstin Herz klopfte. Daß Renate ihren Kraft liebe, daS war ihr längst klar; aber daß auch er nicht unempfindlich sür ihre Reize war, da» war ihr neu, gab ihr zu denken und ließ ihr Herz in neuer Hoffnung höher schlagen. „Renate ist besser, als sie scheint", sagte sie darum wärmer alS sonst. „Ich weiß aus eigener Ersahrung, daß sie trotz ihrer äußeren Ställe ein Herz hat I" Sie legte nicht ohne Absicht einigen Nachdruck in ihre Worte. Der Prosessor aber meinte: „Ich «uß gestehen, ich mag derartige Naturen nicht! Ihr Benehmen steht immer auf dem Gefrierpunkt und man felbst kommt in die Gefahr, mit zu vereisen." Die Oberstin und Malwe lächelten; Kraft aber trat, da man sich gerade vom Tisch erhob, an« Fen-ster und sah in den noch immer dichten Nebel hin-auS. In seinen steinernen Zügen laS man nicht» und doch kam der Mutter eine leise Ahnung desse», waS in des harten Mannes Seele vorging. Freilich hatte sie von dem Sturm, der in seinem Innern tobte, keinen annähernden Begrisf. Mit Augen, die. doch nicht» von dem Nebel und Leben da draußen wahrnahmen, starr'e Kraft in eine neblige Ferne». z a»S btr ihm nichts anderes klar entgegenblickie, als ein schönes stolze« Antlitz und zwei kühle, graue Augen. Wie hatte doch dcr Professor eben gesagt? „Ich mag derartige Naturen nicht. Ihr Benehmen steht stets auf dem Gefrierpunkt l" O. er würde den Slolz der hochmütigen Kou-sine schon zu brechen wissen. In seinen starken Ar-me« sollte ihre Kälte, ihr Hochmut fch^n hinschmel» zen, wie der Schnee in der FrühlingSsonne. Aus seinen Augen flammte ein verzehrendes Feuer; in feiner Seele brannte eine jede Vernunft betäubende Sehnsucht. Wie lange hatte er sie nicht gesehen? Und er stand vor seiner Reise. Auf Jahre hinaus würde er sie vielleicht nicht sehen und wenn er dann zurück-kehrte —? Vielleicht fand er sie dann als Weib eines Anderen wieder. Zäh wrndte er sich vom Fenster ab. Der alte langweilige Nebel! ES stimmte mela-cholisch. „Liebe Mutter, ich werde Dich natürlich be-gleiten", sagte er später zu der Oberstin Verwun. derung, als diese nach der Uhr sah und dabei kon> statierte. daß ste nur noch eine halbe Stunde in die-sem gastlichen Haufe zu verweilen habe. „Du wolltest mich heimbegleiten?" fragte sie ungewiß und doch hoffend. Kraft erriet ihre Gedanken. „Ja, Du sollst nicht ganz allein fahren. Da kommen Dir die trüben Gedanken wieder I" sagte er. „Doch ich werde an der vorletzten St«uion auS-steigen. ES sind von dort bis heim nur noch zehn Minuten." DieOberstin unterdrückte eine» Seufzer. Traut« gott aber erbot sich zur Gesellschaft mitzufahren. Zu aller Erstaunen wehrte der junge Slten jedoch mit einer Hast und Entschiedenheit ab. die in Allen das Gefühl erweckte, er habe bei diesem plötzlichen Ent-fchluß noch einen Nebengedanken. „Guck mir den Duckmäuser an I" dachte Traut-gott schmunzelnd; die Oberstin schien heimliche Be-sorgni« zu hegen; doch sie wagte den Sohn weder zu fragen, noch ihm dreinzureden. Eine Stunde später eilten Mutter und Sohn bereits der Heimat zu. Als der Abschied kam. weinte d:e Oberstin. als gälte e» einen Abschied für ewig. Faßt gewaltsam mußte »rast sich aus den Armen der Mutter reißen. Aufatmend, den Hut in der Hand, stand er auf dem Bahnsteig und schaute dem Zuge nach, der ihm die schluchzende Mutter entführte. Doch er wartete nicht, wie er der Oberstin gesagt, seinen zurückfahrenden Zug ab. Er Sc^e sich eine «arte nach derResidenz und fuhr bereits nach ciiur Stunde dem Ziele seiner Sehnsucht entgegen. ES war schon nach 9 Uhr abends, als er dort anlangte. Die Nacht dunkel, aber die Luft mild, fast warm. Als Kraft aus dem Bahnhosgebäude auf die Straße hinaustrat, überkam ihn eine Anwandlung von Ernüchterung, Welch ein Tor er war! Was wollte er denn eigentlich hier? Vor fast einem Jahre hatte er sich hier mit dem Prosessor volle vierzehn Tage aufgehalten und keinen Veifuch gemacht, die heimlich Geliebte zu sehen und heute kam er bei dunkler Nacht, w>e ein verliebter Gymnasiast und wollte sich in ihre Nähe schleichen, vielleicht wie einst vor Jahren, ihre Fenster anstarren? Doch diese Ne-gung ging vorüber; die alte, heiße Sehnsucht kehrte wieder. Nein, er wollte sie nicht nur sehen, er wollte sie einmal, vielleicht zum ersten und letzten Male in feinen Ar»en, an feiner Brust halten und sie küssen, bis ihr die Sinne vergingen. Es waren wirre, tolle Gedanken und Gefühle, die den sonst so harten, an Selbstbeherrichung gewöhnten Mann vorwärts trie-ben. — Ein Paar Strolche torkelten sangeSlustig an ihm vorüber; eine geschminkte Dirne redete ihn im Flüsterton an, ohne daß er dessen recht zum Be-wußtsein kam Den Einen wich er aus, die Andern schob er einfach, fast brutal bei Seil«. Aber als er seinem Ziele näher kam? fielen ihm eine Frau und zwei Kinder, die einen Wäschekorb trugen, aus. Die Kleinen, Bruder und Schwester, plapperten auf die Mutter ein. » „Bekommen wir wieder Kuchen von dem fchö-nen Fräulein?' fragte daS ältere Mädchen. Der Junge aber kneuffte die Schwester in den Rücken. „Nafchkatz!--das Baroneßje ist doch viel ge» fcheidter--die hat immer was EchoneS für uns — die Soldatens »on neulich hab ich, und heut krieg ich gewiß die Peitsche, die ich mir gewünscht habe." „Und ich ne neue Puppe, nich Mudder?" fragte das Mädchen hoffnungsfrendig. Kraft Härte dieS und e« erregte sein Interesse. Er verminderte sein Tempo, und hielt sich hinter der Arbeitersfrau und ihren Sprößlingen. So hörte er auch der Frau Erwiderung. „Seid man bloß nen Büschen manierlich un nich so drok l Ich laß Euch lieber draußen. Ruft die Baronesse Euch, was sie ja wobl tun wird, so könnt Ihr ja noch ümmer kommen. Sonst ist eS auch gut! Aufdrängen muß man sich bei die Art Leute nich, versteht Ihr woll!" Die Sprecherin war mit ihren Kindern bereit» vor der Gitterpsorte angelangt, durch die und über die hinweg mau die grauen Mauern der Senden-scheu Villa schwärzlich dunkel schimmern sah. Kraft war noch etwas weiter zurück geblieben. 3 Er stand verdeck« von einer der allen Linden, im Dunkel und schaute au« brennenden Augen aus daS einzige, erhellte Fenster der Sendenschen HauSsront. Nur mit halbem Ohr vernahm er noch die aber« malige Warnung der Brbeiter«srau an ihre Kinder, sich zu schicken. Er sah sie dann im HauS verschwin-den. Die beiden Kinder guckten durch das Gitter, sie zwängten die kleinen Gesichter fast durch den Zwischenraum zwischen den Eisen stäben. „Guck Male", hörte Kraft den Jungen sagen. „Da ist daS Baroneßje. Ob sie woll was fer uns hat?" „Vielleicht kriegen wir doch noch Kuchen I" „Ach Du I" Er kneuffte sie; sie begann zu ze-tern und pufft« ihn wieder. Bald daraus lagen sie sich ernstlich in den Haaren Kraft benutzte die Gelegenheit, sich unbemerkt näher zu schleichen. Auch er spähte durch daS Gitter. Er sah eine schlanke Gestalt im hellerleuchteten Zim-wer aus und nieder gehen; er Hirte, wie daS Fenster geöffnet wurde. „Kinder, kommt herein l" Wie ihn der Klang der geliebten Stimme erbeben machte; doch diejenige«, denen der Ruf galt, hörten ihn nicht. Bruder und Schwester schalten, schimpften, schlugen auseinander ein und wälzten sich im Straßeuschmutz. Krast vernahm noch zwei Mal den vergeblichen Ruf. Dann Hirte er Renate ins Zimmer hineinsagen: „Lassen Sie nur, Minna, ich weide mich einmal selbst nach den kleinen Rangen umsehen. Beunruhigen Sie die Multer nicht erst und halten Sie sie in der Küche zurück." Krast klopfte das Herz bis in den Hals hin« auf. Führte das Schicksal sie ihm selbst in die Arme? Er hörte, da das Feuster offen geblieben war, deutlich die Zofe sagen: „Soll ich die gnädige Ba« roncsse nicht begleiten 1 ES ist draußen ganz dunkel. Friedrich könnt« ja auch » elleichl leuchten oder soll ich Henry . . .?" Er vernahm die kühle Entgegnung der Kousine. „Nein, lassen Sie, ich werde alleine gehen. Holen Sie mir ein Buch!" und im Geiste meinte er die diese Worte begleitende, leichte Handbewegung zu sehen, die jedem weiteren Wort oder gar einem Ein-wand mit einem stummen, aber beredten: „Ich wün> fche eS so — —" zuvorkam. Einige Minuten später hallte« leichte Tritte durch die Nacht. DaS Knirschen de« Kiese« ließ sich höre». „Bale, Fritz!" Die Kiudcr balgten sich uoch immer. DerJuage schimpfte; da« Mädchen heulte. . „Aber Kinder!" rief e« vom Einfahrtstor her. Kraft unterschied im Schein der GaSkandelaber eine schlanke, schön gebaute Gestalt und goldig schimmern-de« Haar. Sie schien Ihm schlanker, noch größer ge-worden zu sein. Jetzt »rat Renate zögernd, zwar das Kleid zum Schutz gegen die schlüpfrige Erde empor-hebend, hinaus auf den Bürgersttig. Kraft suchte sich möglichst hinter dem Baumstamm zu decken. Die Baronesse schritt «n ihm vorbei auf die lärmenden Kinder zu. „Psui, schämt Such! Jetzt bekommt Ihr keinen Kuchen mehr!" schalt sie zürnend. „Wie Ihr auSseh», ganz »oll Schmutz!" Die Uebeltäter starrten sie an wie eine Erschei-nung. Daß sich die Baronesse selbst herausbe nüht hatte, schien ihnen unfaßlich. Verblüfftheit, Beschämung und noch nachgrollende KampseSwut stritten in ihrem kleinen Herzen. „Er hat mich verhaunI" klagte Mole, sich den Kops haltend, und die Nase mit dem Aermel putzend. „Sie hat angefangen!" verteidigte sich Fritz. „Nein, er!" „Nein, si«!" „So, nun ist« aber genug!" klang die b«seh-lend« Stimme der Baronesse dazwischen. „Marsch, sofort hinein!" Verschüchtert folgten die Kinder ihrem Geheiß. Langsam solgte ihnen Renate. Fast streift« ihr Kleid den Baum, der ihren Vetter verbarg. Sie achtete dessen nicht. Aber etwa« anderes ließ sie zu-sammenschrcckm. Ihr war eS gewesen, als rühre e« sich hinter dem Baum. Renate war keine furchtsame Natur, am We« nigsten hier, fast im Zentrum der «ladt. Wohl trat sie unwillkürlich einen Schritt zurück, doch sie spähte scharf in das Dunkel deS Baumschatten«. Ellen war sich noch nie so läppisch, so albern vorgekommen, wie i« dnsem Augenblick. Sollte er vortrelen, sich ver« rale»? Er würde sich lächerlich machen! Doch sich hier auch zu verstecken ? Er »erwünschte die tolle Ein-gebung, die ihn biS hierher geführt. Zugleich aber machte ihn Renaten« Mühe fiebern. Er rührte sich nicht vom Fleck. In einer Art Trotz erwartete er das Kommende. Er wollte nicht feige fliehen, sich aber auch nicht unnötiger Weise preisgeben. Renatens scharfe Augen erkannten wohl die Umrisse einer Männergestalt, aber sie vermochle nichts vom Gesicht zu erkennen. Ihren ganzen Mut zusammenfassend, rief sie in aufwallendem Aerger über daS Gebahren de« Frein« den: „Wer sind Sie? Und was tun Sie hier 7" «rast war es, al« kröche ihm etwa« «alle« über den Rücken. Hielt ihn Renate für einen Strolch, für einen Wegelagerer, auf den ste vielleicht ihre Diener setzen würde? 4 Der Gedanke macht? ihn in seiner Absicht, vor« zutreten und sich ihr ju erkennen zu geben, zögern. Der Baronesse aber fehlte eS auch jetzt nicht an Mut. Entschlossen tat sie e.ne» Schritt vor; zugleich aber schüttelte Krast jede« Zaudern von sich ab; nur daS beglückende Gefühl ihrer Nähe, der übermächtige Drang, sie in seine Arme zu schließen, beherrschten ihn jetzt ganz „Rena!" Mt diesem Namen, den er schon al« Kadett für die Kousiiie gehabt, trat er mit auSge-streckten Händen aus die Schreckerftarrte zu, riß sie mit einem Laut der Leidenschaft in seine Arme und preßte feine Lippen aus ihren kühlen, leicht geöffneten Mund. Und die stolze Baronesse Senden? Sie, die einem russischen Fürsten ihre Hand verweigert, einem G«fandtfchastSaltach«e einen Korb gegeben, sie lag gleich jedem beliebigen Dienstmädchen aus o fener Straße, regungs- und willenlos in den Armen des heißgeliebten Mannes, und ließ stumm die leiden-schastlichen Liebkosungen über sich ergehen; ihr kam es wohl «ich! einmal zum Bewußtsein, daß sie hier im unsicheren schein deS Gaslichtes unberusenen Blicken sich preisgeben könne. Mit geschlossenen Augen und zitternden Gliedern ruhte sie an Kraft« Brust und über ihre bebendblafsen Lippen rang sich nur, wie ein Hauch, ein leise«, wonnedurchschaucndeS: „Du — Du . . Ihre Stimme gab ihm die Besinnung wieder. Er zog sie mit sich in den Schatten deSBaumstam-meS, hüllte sie auch sorglich fester in daS Tuch ein. „Ja. ich, Renate--veizeih diesen Uebersall l Zch konnte nicht anders. Ich mußte Dich noch ein-mal vor meiner Abreise sehen und als da« Schicksal, der Zufall, Dich mir so in den Weg sührte — »er« ze h, da ging eben das Gesühl mit meiner Vernunft, meinem Slolz durch!" Im Halbdunkel unlerfchied er doch ihr seelige« Lächeln; er spürte auch einen leisen Händedruck. „Komm hinein!" bat sie. Er zögerte; doch sie sagt«: „Mein Vater ist nicht daheim; komm l" und er solgte ihr. In ihrem Zimmer standen sie sich ge-genüber, wortlos, ergriffen von diesem Wiedersehen und Sichfindev. „Zürnst Du mir, Rena?" fragte er endlich leise. Sie schüttelte leicht das schöne Haupt und barg es dann an seiner Brust. „Wie sollte ich Dir zürnen, wo Du wir doch nun endlich das ersehnte Glück, Dich selbst, gebracht hast!" (3orti»»unfl folgt.) Vermischtes. Wenn du noch eine Hose hast.... Im Anschluß an die neue Kleiderkartenordnung in Deutschland dich!et ver Berliner Rentier Kulicke, ein poesiebeflisiener Genosse OberbergerS, solg«nd« Zeil«n in der ..Berliner Morgenpost": Haste noch ne olle Hose — Jib se, jib se ja nich wech. Denn du west nich, wie famose Ei« dir nochmal helft im Pech. Hat se selbst ooch Fransen, Beulen, Hat se selbst een Ricsenloch, Wo hindurch de Stürme heulen, Mensch, sei schlau, behalt se noch. Denn es kommt ne Stunde, wo se Dir beneiden um de» Rest: Mensch, hast du ne alte Hose — Halt se fest! — Halt se fest! noch ne alte Weste, lit 'n Fettfleck, durchje setzt, Jmma feste uff de Weste Neue Flicken ruffjesetz», Denn es bricht en Zuch nach Westen Nächstens schon in Deitschland aus, Drnm rangschiehre, 's is am besten, Jetzt bloß keene Westen auS! Haste Sonntag abends Jäste, — Zeich den Fettfleck — 's jibt een Fest! Mensch, hast du ne alte Weste, Halt se sest! — Halt se fest! Haste noch 'n olles Hemde, Jib et nich dem Lumpenmatz, , Denn d« wttst noch nich, von wem de Noch mal widderkriechst so 'n Echatz. Jib in keene Lebenslage Ze det letzie Hemde wech. Denn sonst kommen Tage, Tage, Woste dastehst nackt und srech! Wo noch nich vor 100 Ein de Dir een neuet Hemd erpreßt-- Mensch, hast du 'n olle» Hemde, Halt et fest I — Halt et sest I Ohne Kuß um die Hälfte billiger. In einer bestimmten Kirche in Amerika ist es bei Eheschließungen Sitte, daß der Geistliche nach der Zeremonie die Braut küßt. Eine Braut, die hiervon wußte, bat ihren künftigen Gatten, den Geistlichen daraus aufmerksam zu machen, daß sie nicht wünsche, von ihm geküßt zu «erden. Als der Bräutigam sich dieses Auftrages pflichtgemäß entledigt hatte, fragte die Braut: „Nun, Harrn, hast du dem Priester mit« geteilt, daß er mich nicht küssen soll ?" — „Jawohl". — „Und was sagte er?" — „Er sagte, daß er in diesem Falle die gewöhnliche TrauungSloxe um die Hälfte ermäßigen würde." Tillier Ztadtverschöne rungsvereincs bei Spielen, etten und Vermächtnissen. Nummer 93 Deutsche Macht Seite 7 Ein MillilMn-Alari» ist der Aufruf zur fünften österreichischen Ariegsanleihe. Die günstigen Bedingungen machen es jedermann leicht, sich an der Zeichnung der Kriegsanleihe zu beteiligen. Wer ein sorgsamer Verwalter seines Vermögens und seiner Ersparnisse ist, kann nichts besseres tun, als KriegSanleihe zeichnen; er legt damit sein Geld aus das beste und sicherste und zu hohem Zins an. Wer Kriegsanleihe zeichnet, hilft den Krieg verkürzen und den Sieg beschleunigen. Wer mit seinem Gelde zu Hanse bleibt, der besorgt Feindesarbeit. Keiner dars darum fehlen, jeder muß beitragen mit allem, was er hat und geben kann, daß die neue Kriegsanleihe werde, was sie unbedingt werden muß: Für uns ein glorreicher Sieg, Für den Feind ein vernichtender Schlag! Anmeldungen übernimmt die k. k. priv. Böhmische Union-Bank Filiale Cilli in Cilli Anmeldung. k. k. priv. Böhmische Union-Bank Filiale Cilli Au die Aus Grund der AumeldungSbedinguugen zeichne ........... in Cilli. Kronen Kronen _________ vierzigjährige steuerfreie 5'/,°/« amortisable Staatsanleihe _____steuerfreie SV,-/«, am 1. Juni 1922 rückzahlbare Staatsschatzscheine. Teutliche Unterschrift:.................... den Genaue Adresse: ... 191K. Veröffentlichung gewünscht? Seite 8 Deutsche Wacht Nummer 93 Die Sparkasse der i Stadtgemeinde Cilli ladet hiemit ein zur Zeichnung ans die Fünfte si-"!« österreichische Kriegsanleiht. Die Zeichnung beginnt Montag 20. November 1916 und wird Samstag 16. Dezember 1916 um 12 Uhr mittags geschlossen. Ausgegeben werden: I. eine vierzigjährige steuerfreie o%°\0 amortijable Staatsanleihe in Abschnitten zu 50. 100. 200. 100". 2000, 10.000 und 20.000 Kronen. II. steuerfreie am 1. Juni 1922 rückzahlbare Staatsschatzscheine in Abschnitten zu 1000. 5000. 10.000 und 50.000 Kronen. Der ZeichnungSpreiS beträgt: für die vierzigjährige steuerfreie 57,% amortisable Staatsanleihe für je K 100"— K 92*50, für die steuerfreien 5>/,«/,. am 1. Juni 1922 rückzahlbaren Staatsschatzscheine, für je K 100'— K 96-50. Auf diesen festgesetzten ZeichnungSpreiS vergütet die Sparkasse '/• °/o und wird demnach jede Zeichnung auf die amortisable Staatsanleihe mit K 92'— und die Staatöschatzscheine mit K 96*— abgerechnet. Die Zinsen werden in halbjährigen Raten am 1. Juni und 1. Dezember jeden JahreS nachhinein bezahlt. Eine Ausnahme bilden die Abschnitte zu K 50 der amortif^blen Anleihe, für welche die Zinsen in ganzjährige» Raten, am 1. Dezember jeden JahreS nachhinein ausbezahlt werden. Da die Zinöschcine vom 1. Dezember 1016 laufen, werden dein Zeichner für früher eingezahlte Beträge 5 */, °/0 Stückzinfen vom Zahlungötoge bis 30. November 1916 vergütet. Bei Zahlungen nach dem 1. Dezember 1916 hat der Zeichner die Stückzinsen vom 1. Dezember 1916 an bis zum Zahlungstage zu vergüten. Die Zeichnung erfolgt mit Anmeldungsfcheinen, die bei der Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli erhältlich sind. Die Anmeldung zur Zeichnung kann auch ohne Verwendung eines Anmeldescheines brieflich erfolgen. Die Sparkasse der Stadtgemeinde Eilli gewährt gegen Hinterlegung der Schuldverschreibungen der I.. II.. III., IV. uud V. KriegSanleihe bis zu 75°/» deS Nennwertes, zum Zwecke der Zeichnung auf diese Anleihe, Darlehen, die zu dem jeweils von der österr.-ung, Bank bekanntgegebenen begünstigten Zinsfußes zu verzinsen sind. Auch auf andere belehnbare Wertpapiere (pupillarsichere) werden Darlehen zum jeweiligen von der österr.-ung. Bank bekannt gegebenen begünstigten Zinsfuße gewährt, infoferne der zu behebende Betrag nachweislich zur Begleichung der aus Grund dieser Einladung gezeichneten Summe dient. Es ist Ehrenpflicht jedes einzelnen Staatsbürgers sein möglichstes zum guten Gelingen dieser Zeichnung beizutragen. Darum zeichne jeder auf die Kriegs-auleihe und wenn ihm auch nur geringe Mittel hiezn zur Verfügung stehen. Die KriegSanleihe ist ein vollkommen sicheres und erstklassiges Anlagepapier und ge-währt über Jahre hinaus eine mehr als 6"/» Verzinsung. Nähere Auskünfte geben die in der Anstalt aufliegenden Zeichnungsbedingungen. Auf Wunsch erteilt die Anstalt gerne mündliche Aufklärungen; ebenso steht sie gerne mit Borschlägen und Berechnungen zu Diensten. Hochachtend Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. Schristleinmq, Sßerualtun«, Diuck und lürtla^: BercinSbuhdntckertl „iettja" in Cilli. — Berant-vorilicher Leiter: Suido Schid!o.