; Poitnink* plannn» v ifotovini. Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — «christleitun, und Lerwaltung: Preiernova »lira 5. Telephon Rr. 21 linterurban) t Be,»g»preis, für da, Inland: vierteljährig 40 Din. halbjährig «1 Din. ganz. «»Lindigungen »erden in der Verwaltung »u billigsten Gebühren entgegengenommen f jährig l«0 Din. Für das «u»Iand entsprechend« Erhöhung. Einzelnummer Din I k« Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Siummer 97 j Celje, Donnerstag, den 8. Dezember 1932 ^ 57. Jahrgang «3 Reichskanzler von Schleicher Wege und Ziele Der „Mann im Dunkel" ist nun in das Rainpenlicht des exponiertesten Postens im Reiche getreten und wird zu erweisen haben, was es mit den Eigenschaften, Plänen und Möglichkeiten auf sich hat, die allzu geschäftige Phantasie ihm andichtete, weil er sich immer so betont zurückhielt, bei zwingenden Gelegenheiten seine entschlossene Beschränkung aus den ihm unterstellten Komplex unterstrich und bei all dem doch immer als mindestens mitentscheidender Faltor der großen Politik geweitet wurde. Diese merk-würdige und bedeutsame Stellung, die General von Schleicher einnahm, ohne in der Oeffentlichkeit etwas dasür getan zu haben, kam auch in den verflossenen Krisenlagen zum Ausdruck, während derer er als die letzte Reserve galt, sodaß die nun gefallene Entscheidung nicht mehr überrascht. Sie bestätigt nur die ernste Vermutung, das} der Gang der Dinge die Mobilisierung des letzten Aufgebots, das in diesem Fall das stärkste Aufgebot ist, erzwungen hat. Als der kühle Rechner, als der Mann der Querverbindungen, als der Gegner nicht zeitbeding-ter politischer Experimente, galt General von Schlei-cher von jeher, insbesondere seit der Zeit, wo das Schicksal des Kabinetts von Papen allmählich deutlich wurde. Der chaotische Wirrwarr der verflossenen Monate hat — wie überall — auch zwi-schen dem Reichswehrminister und seinen Freunden Mißverständnisse und Verstimmungen entstehen lasten. Das bezicht sich sowohl auf Freunde, deren Mitarbeiter General von Schleicher war, wie auf solche, die jetzt seine Mitarbeiter werden sollen und müisen, wenn die Pläne des Generals sich reali-sieren sollen. „Vom Rationalsozalismus zum Generalsozialis-mus" ... so versucht man von gewisser Seite iro-nisierend die Absichten General von Schleichers, besonders so weit sie sich auf dem bekannten System der gewerkschaftlichen Querverbindungen aufbauen, in fragwürdige Beleuchtung zu rücken. Als Typ des „sozialen" Generals gilt Herr von Schleicher jedenfalls Freunden wie Gegnern in durchaus ernst-haften, Sinne. Die Frage wird weniger fein, ob sich jetzt diese Einschätzung bestätigt, als vielmehr, ob der Reichskanzler von Schleicher imstande sein wird durchzusetzen, was des Generals von Schleicher theoretische Meinung und Idee war. Als sicher darf gelten, datz General von Schleicher als Reichskanzler zunächst einmal die Wege zur Inangriffnahme seiner sozialreformerischen Pläne freizumachen versuchen wird. Er wird also versuchen, die durch Herrn von Papens forsches Draufgängertum heraufbeschworenen Berstimmungen möglichst auf allen 'Seiten wegzuräumen. Sehr wohl denkbar, daß ihm dies bis zu einem gewissen Grade 9elingen wird. Daraus könnte sich dann weiterhin in der Tat die Möglichkeit zur Herbeiführung eines „politischen Moratoriums", eines Waffenstillstands mit den Parteien, d. h. mit dem Reichstag ergeben. Hiebet erhebt sich die Frag« nach d« Dauer und dem Sinn der Befristung diese» Waffenstillstandes. Das etwas peinlich klingende Wort vom „Winterkabinett" analog dem kurzlebigen Winter-königtum Friedrich V. von der Pfalz — scheint diese Frage bereits beantworten zu wollen. Es beantwortet sie jedenfalls dem Sinne nach falsch. Man darf als sicher annehmen, daß es dem General von Schleicher keineswegs erwünscht war, seinen Posten als Reichs-wehrminister zugunsten der so heiß umstrittenen Betätigung als Reichskanzler aufzugeben. Es erscheint deswegen durchaus möglich, daß Herr von Schleiher sein Reichskanzlcramt nur als freiwillig befristetes Mandat übernommen hat, um durch die demonstra-tive Vereinigung der Staatssührung und der Füh» rung des entscheidenden Machtinstruments des Reiches in einer Hand die denkbar stärkste Gewähr für eine erschütterungsfreie Ueberwindung dieses Winters zu schaffen, der die Reihe der „schwersten Winter, die Deutschland je erlebte" fortsetzt. Die Bewältigung dieser Aufgabe wäre vielleicht der wichtigste Dienst, der Deutschland zunächst überhaupt geleistet werden kann. Dec nächstwichtige wäre, inzwischen die politische Atmosphäre so weit zu reinigen und zu entspannen, daß mit dem kommenden Frühjahr die Möglichkeit einer Gemeinschaftsarbeit der nationalen Gruppen erneut geprüft werden kann. Wenn Herr von Schlei-her mit Hilfe feiner Beziehungen zu den Gewerk-schuften bis dahin deutlich machen kann, datz es sehr wohl Mittel und Wege gibt, um auch die Gewerl-schoflen, d. h. also die Mehrheit des werktätigen Volkes, zu jener Gemeinschaftsarbeit heranzuziehen, so wäre Deutschland einem solchen „Winterkabinett" aufs tiefste verpflichtet. ! Politische Rundschau Inland Auf dem Weg zum Bauernausgleich Der Ausschuß zum Studium des Bauernschutz, gesetzes beschloß auf seiner Sitzung am 2. Dezember grundsätzlich eine Fassung des Artikels 7 des Gesetzentwurfes, derzufolge jeder Bauer von der zustän-digen Bezirlshauptmannschaft bzw. vom Kreisgericht die amtliche Feststellung seiner Schulden verlangen kann. Wenn festgestellt wird, datz die Verschuldung 70°/0 des Gesamtwertes seines Vermögens übersteigt, dann wird ihm der Ueberschutz der Schulden ab-geschrieben (Prinzip des Ausgleiches). Diese Ab-schreibung kann bis 40°/0 der Schulden gehen. Der zweite Grundsatz, den der Ausschutz angenommen hat, bezieht sich auf die Festsetzung des Zinsfußes. ! Alle Zinsen, die bis zur Annahme dieses Gesetzes 16 oder mehr Prozent betragen haben, werden vom Kapital abgeschrieben, insoweit sie die nach diesem Gesetz festgesetzte Zinshöhe übersteigen. Wenn es sich erweist, daß der Schuldner über 407# Zinsen gezahlt hat, dann wird ihm die ganze Schuld ge-strichen und angenommen, als habe diese Schuld überhaupt nicht bestanden. Die Zinsen für die Bauernschulden Auf der Sitzung des Ausschusses für das Lmiermchutjgesetz am 5. Dezember einigte man sich bezüglich der Bauernzinsen dahin, daß bei den Geldinstituten 7"/„, dazu 2% für die Amortisierung. bei Privaten 4% und 2% für Amortisierung gezahlt werden sollen. Geheime Abstimmung für die Gemeindewahlen Im Ausschuß für das Studium des neuen Gemeindegesetzes traten fast alle Redner für die weiteste Selbstverwaltung der Gemeinden ein. Ebenso herrscht im Ausschutz die Meinung vor, datz für die Gemeinden das Prinzip der geheimen Ab-stimmung eingeführt werden «nützte. Ausland Reichskanzler General v. Schleicher Nach einer l5°tägigen Regierungskrise ist am 3. Dezember der bisherige Reichswehrminister General v. Schleicher zum Reichskanzler ernannt worden. Außenminister blieb Herr v. Reu rath; Innen» minister wurde Dr. Bracht; Finanzen: Graf v. SchweriwErossigk: Justiz: Dr. Gürtner; Post und Verkehr: Elz v. Rübenau; Arbeit: Dr. Syrup; Reichskommisiar für Arbeitsbesorgung: Dr. Gereke; Minister chnc Portefeuille: v. Popitz. Reichskanzler v. Schleicher, welcher auch das Reichswehrministerium | behält, ist ein Aiann von 50 Jahren; mit 46 Jahren war er bereits General. Seine überragenden Fähigkeiten werden auch in den feindlichen politischen I Kreisen mit Respekt anerkannt. Reichstagspräsident Göring Am 6. Dezember wurde unter dem Vorsitz des Alterspräsidenten General v. Litzmann (Nationalsozialist) die erste Sitzung des neuen Reichstages eröffnet. Abg. Litzmann erklärte in seiner Rede, datz das deutsche Volk gehofft habe, der Reichspräsident werde nach jahrelangem fruchtlosen Eiperimentieren die befreiende Tat eintreten lassen und den Führer der stärksten politischen Bewegung mit der Führung der Regierung betrauen. Das hätte in diesem Falle den Mann betroffen, der allein fähig sei, das Bater-land zu retten. Derselbe Herr Reichspräsident, der einem Hermann Müller, einem Brüning, einem Franz v. Papen sein volles Vertrauen geschenkt hatte, versagte sein Vertrauen dem Manne, in dem Millionen Deutscher den Grössten und Besten sehen, den Deutschland gegenwärtig besitzt. Nach der Rede des Alter-.präsidenten wurde die Wahl des Reichs-tagspräsidiums vorgenommen. Mit 291 Stimmen (von 566) wurde der Nationalsozialist Abg. Gö-ring zum Reichstagspräsidenten gewählt. Präsident Göring erklärte in seiner Rede, daß nach der Ver-fassung die Staatsgewalt vom Volke ausgehe und darum hätte mit der Staatssührung Adolf Hitler betraut werden müssen, hinter dem ein Drittel des ganzen Volkes steht. Zum ersten Vizepräsidenten wurde auf Antrag des Abg. Dr. Frick (Nationalsozialist) der Abgeordnete Esser (Zentrum) mit 445 Stimmen, zum zweiten Vizepräsidenten Abg. Rauch (Bayrische Volkspartei) gewählt. Politischer Weihnachtsfrieden in Oesterreich Am 1. Dezember erschien in Oesterreich eine Verordnung, mit welcher für vier Wochen alle öffent« lichen Aufmärsche und Versammlungen verboten wurden. Schwierigkeit der Aufhebung der amerikanischen Prohibition Im amerikanischen Repräsentantenhaus erhielt die Resolution des demokratischen Parteiführers Rainey auf Aufhebung des 18. Verfassungszusatzes (Prohibition) 272 Stimmen; 144 Stimmen waren Stile 2 Deutsche Zeitung gegen die Aufhebung. Damit erschien die Resolution mit einer Differenz von nur 5 Stimmen abgelehnt, weil sie um diese 5 Stimmen hinter der Zweidrittel-Mehrheit zurückblieb. Bei unangenehmem «eschmack und Mundsternch bilft sofort die herrlich erfrischende Chlorodoni Zahnpaste. Tube Din 8.— Aus Stadt und Land Ankunft von slowenischen Sängern ans Körnten. Am kommenden Samstag treffen auf Einladung der Glasbena Matica in Ljubljana ungefähr 70 Mitglieder von fünf (Sesangsoereinen der Kärntner Slowenen zu einer längeren Tournee in Jugoslawien am Bahnhos in Jesenice ein, wo sie feierlich begrützt werden sollen. Sie werden am Samstag abends im Unionsaal in Ljubljana, am Sonntag in C e l j e und am Montag in M a-ribor auftreten. Verschiebung der Steuererekutionen. Der Ljubljanaer „Jutro" berichtet: Auf Eirund der gestrigen Intervention der Abgeordneten des Draubanats bezüglich der Eiekutionen für nichtge-^hlte Steuerrückstände hat heute (6. Dezember) der Finanzminister Herr Dr. Milorad Djordjeoic den Minister Herrn Dr. Kramer verständigt, datz er der Finanzdirektion in Ljubljana den telephonischen Austrag gegeben habe, datz zwar die Einzelauf-schreibungen erfolgen, die Erekutionen aber verschoben werden sollen; den Steuerpflichtigen soll, wo immer dies möglich ist. die Möglichkeit gegeben werden, die Rückstände in Raten zu zahlen. Bei «allen- und ^cbcrlcideu. Gallensteine» und Gelbsucht regelt das natürliche „Zrauz Joses" Bitterwasser die Verdauung in geradem vollkommener Weise. Klinisch« Ersahrungen bestätigen, datz eine häusliche Trinkkur mit ?ranz-Ioses Wafler besonder; wirksam ist. wenn eS, mit etwa« heißem Waiser gemischt, morgens aus nüchternen Magen genommen w»rd. TaS Franz Josef BUtenvasser ist in Apotheken. Drogerien und Lvqereihandlungen erhältlich. Celje Nachtrag zum Gemeinderatsbericht. In der Gemeinderatssitzung vom 28. November wurden autzer dem Gemeindevoranschlag, über den wir bereits berichtet haben, noch nachfolgende Gegen-stände behandelt: Die Gemeinde wird der Tertil-fabrik „Metka" beim H. Lohnhof ein Stück Grund zu Arrondiemngszwecken verkaufen. — Da es nicht möglich ist, die bestellten Revolver für die Sicher-heitswache aus Belgien zu bekommen, wird die Gemeinde die Revolver in Deutschland kaufen. — Der Gemeinderat sprach sich gegen den Orts-bedarf der Eröffnung eines Büffets im Gebäude der Jodransko podunavska banka in der Kocenova ulica aus. — Die Gemeinde wird von Herrn Rajer beim „Sannhof" ein Grundstück im Ausmatz von 24.292 mit 28 Din pro ra* abkaufen. Der Kaufschilling wird mit Sparkassebücheln des Bürgervcriorgungsfondes gezahlt werden. Auf dem Grundstück soll ein modernes Sommer- und Winter-bad errichtet werden. — Der früheren Zuckerbäckerin Frau Maria Komauer wurde die monatliche Unter-stützung ab I. Dezember von 100 auf 300 Din erhöht. Konzert der Kärntner Slowenen in Celje. Am Sonntag abends findet auch in Celje ein Konzert der slowenischen Sänger aus Körnten statt. 70 Mitglieder verschiedener slowenischer Ge-sangsvereine in Kärnten werden unter Leitung des Chormeisters Herrn Ivan Koprivnik singen. Vermählung. Am 1. Dezember fand in Zagreb die Vermählung des Herrn Mag. pharm. Ivo Toncic, Apothekers der Adlerapotheke in Celje, mit Frl. Miro Premru statt. Herzliche Glückwünsche! Bezüglich der Ladensperre in den Monaten Dezember und Jänner verlaut-bart die Vereinigung der Kaufleute für die Bezirke Celje, Gornji grad und (omarje pri Iel^ah (früher Bezirkshandelsgremium) folgendes: Die Geschäfte müssen den ganzen Tag gesperrt sein: 1. De-zember (Staatsfeiertag), 17. Dezember (Geburtstag 5. M. des Königs). 25. Dezember (Christtag), 26. Dezember (Stefamtag), 1. Jänner (Neujahr), 6. Jänner (Hl. Drei Könige). Die Geschäfte müssen nur nachmittags gesperrt sein: 8. Dezember (Mariä Empfängnis). Am Sonntag, dem l8. De-zember, ist der Geschäftsbetrieb den ganzen Tag er-laubt. Todesfall. Am 6. Dezember ist Frau Fran-ziska Pernovsek geb. Blumauer, Gattin des geschätzten Tischlermeisters Herrn Martin Pernovsek, nach langem Leiden verschieden. Die Verstorbene, eine ausgezeichnete Hausfrau und Mutter, erfreute sich der besten Beliebtheit. Unser herzliche? Beileid! Plötzlicher Tod des Bezirkshaupt-mann» von LaSko. Am Freitag, dem 2. l. M., ist der Bezirkshauptmann von Lasko Herr Re-gierungsrat Ljubo Pinkaoa als Opfer einer Nervenkrankheit im Alter von 53 Jahren plötzlich aus dem Leben geschieden. Der Verstorbene, aus Böhmen gebürtig, war seit dem Jahre 1907 im politischen Verwaltungsdienst bei verschiedenen Be> zirkshauptmannschaften Sloweniens tätig. Vom Jahre 19l8 bis 1923 diente er bei der Bezirks-Hauptmannschaft in Celje; im Jahre 1923 wurde er zum Bezirkshauptmann der neu geschaffenen Be-zirkshauptmannschaft in Lasko ernannt. Herr Re-gierungsrat Pinkava war unter der Bevölkerung sehr beliebt. Selbstmordversuch. Am Dienstag gegen II Uhr vormittags ging der 56>jährige Arbeiter Martin B. aus seiner Wohnung in Gaberje, Deckova cesta 2, fort. Als er zu einem nahen, mit Wasser gefüllten Graben kam, zog er sein Messer aus der Tasche, schnitt sich die Adern an der linken Hand durch und warf sich ins Wasser. Pasianten zogen ihn heraus und verständigten U>ie Rettungs-abteilung, die ihn in das Allg. Krankenhaus über-führte. Der Verzweifelte, der nur leicht verletzt ist, war einen ganzen Monat krank und leidet schwer an den Nerven. waren, Optilc, Orlg. Zcla-Aujtenfcliis.er, erstklassige Reparatnrwerkstätte Anton Leönik, Celje, Glavüi trg 4. Die Arbeitslosigkeit in Celje. Bei der hiesigen Ecpositur der öffentlichen Arbeitsbörse haben sich in der Zeit vom 21. bis 30. November 144 Arbeitslose (121 männliche und 23 weibliche) neu angemeldet. Am 30. November befanden sich in der Evidenz 600 Arbeitslose (544 männliche und 110 weibliche) gegenüber 618 Arbeitslosen am 20. November. Liederabend des Heiteren Quartetts des C. M. G. B. Wer erinnert sich aus seinen Kindertagen nicht der Eröffnungsworte Kasperles zu Beginn seines Auftretens? „Kinder! Seid'» alle da?" . . . Nun, diesmal, beim Liederabend des Heiteren Quartetts des C. M. G. V. (die Herren Willi Lösch-nigg, Erich Blechinger. Alerander Aistrich und Dr. Alfred Iuchatt) waren wirtlich alle da. Dies-mal nicht nur die Künstler, sondern auch tatsächlich Zuhörer nahezu ohne Zahl. Diesmal hätt« der Ki-nosaal ruhig auch nochmal so grotz sein dürfen, er wäre auch vollgeworden. Und mit Recht! Denn diesmal gab's einmal einen wirklich ge-nutzreichen Abend voll köstlichen Humors und was geboten wurde, war tatsächlich künstlerisch nahezu vollendete Darbietung. Man hatte an diesem Abend kaum das Empfinden, Dilettanten zu hören, so meisterhaft wurde ein jede» der überaus reizen- den Chansons von den vier Künstlern zum Vor-trage gebracht, die am Flügel von Meister Zangoer, dem „spiritus rector", mit gewohntem künstlerischen Feinsinn' äußerst wirkungsvoll begleitet wurden. Einen der vier Künstler besonders hervorzuheben, hietze die übrigen zurücksetzen. Ein jeder gab sein Bestes und datz er es nicht umsonst gegeben hatte, bewies nicht nur der nach jeder Darbietung spontan und ungezwungen einsetzende, im wahrsten Sinne des Wortes tosende Beifall, sondern vor allem die von Beginn an schon herrschende gehobene Stim-mung der zahlreichen Besucher. Die wahrhaft erlesene Vortragsordnung, bei der die Liebhaber jedes Genre» voll auf ihre Rechnung kommen mutzten, bewies an sich schon, mit wieviel Verständnis und ehrlicher Freude an echtem Humor der Abend liebevoll vorbereitet wurde. Alles in allem ein wohlgelungener und genutz-reicher Abend, dem bald weitere folgen mögen. Den Mitwirkenden aber gebührt für ihre auf-opferungsvolle Mühe unser aller aufrichtiger Dank. W. W. t Nummer 97 Eine Erfindung für die Frauenwelt! Wir können heute über eine Neuheit berich ten. durch die Jede Haarwische zum Verenü Ken wird. Es Ist die »Schaumbrille«, die Schaum und Wasser bei der Kopfwäsche den Kueeo fernhält Auf diese Welse ha» nan bei der Haarwäsche stets freie SIcH Diese neue »Schaumbrille, findet -Sie letzt als Hülle bei jeder Pak kung v. »SchwarzK'opI Cxtra«, dem HaarKlanz-Schaumpon. auch bei der neuen Spezial-Sorte Schwarz-köpf »Pxtra-Blnnd« für Blondinen' W Das Kalkwerk am Pecovnik hat am 30. November den Betrieb eingestellt und alle Arbeiter entlassen. Anmeldung der Fahrräder in der Umgebungsgemeinde. Die Umgebungsgemeinde verlautbart, datz bis Sonntage dem 11. Dezember, alle Herren- und Damenfahrräder beim Gemeinde-amt während der Vormittagsstunden angemeldet merden müssen. Die Anmeldenden haben Nummer, Marke des Rades uno 36 Din für die Gebühr mitzubringen. Die Anmeldung müssen auch die-jenigen vornehmen, die im letzten Monat ihr Rad für die Militärevidenz angemeldet haben. Fremdenverkehr. 2m Monat November haben unsere Stadt 736 Fremde (geqenüber 734 im Oktober und 825 im November 1931) besucht, und zwar 612 Jugoslawen, 21 Deutsche. 13 Tschecho-slowaken, 11 Italiener, 6 Russen, 5 Magyaren, 3 Polen und 1 Grieche. Auch ein Zeichen der Zeit. Bei der Steuerverwaltung in Celje werden mehrere zeitwei-lige Erekutoren aufgenommen werden. Maribor Evangelisches in Macibor. Am 6. De- zember war es 70 Jahre her, datz die lange Zeit von Graz aus versehene evangelische Tochtergemeinde Maridor mit Ptuj zusammen zur selbständigen Kirchengemeinde erhoben wurde. Diesen Anlatz ge-denkt man mit einer Doppelfeier festlich zu begehen. Am 10. d. M. (Samstag! um V, 21 Uhr wird im Kosinosaale ein Festabend bei freiem Eintritt stattfinden, dessen musikalischen Teil das bekannte Wendt-Trio (die Damen Hansi Seelig, Helene Wendt, Grete Pelikan), die Konzettsängerin Frau Amalie U r b a c z e l und Herr Pros. Hermann Frisch bestreiken werdet,. Die Begrüßungsansprache wird der Inspektor der Kirchengemeinde Herr Dr. Karl Kieser halten. Einen Ueberdlick über die Geschichte der Gemeinde aber soll die Festrede des Ortspfarrers, des Herrn Seniors Johann Baron, bieten. Dem Festabend wird sich eine freie Zusam-menkunft familiären Charakters im Saale der „Gambrinushalle" anschließen. Auch zu dieser sind alle Gemeindemitglieder und Freunde der evange-lischen Kirche eingeladen. Der Festgottes dienst wird am 11. d. M. um 10 Uhr vormittags in der Christuskirche abgehatten werden, in dessen Rahmen der gemischte Chor des Männergesangvereines in Maribor unter Leitung von Herrn Prof. H. Frisch Chöre aus dem Oratorium Paulus singen wird. Der Sieg „Rapids" gegen „Jlirija" 4:3. Es ist „Rapid" doch gelungen,- ..Jlirija" (Ljubljana) im Kampfe um die Meisterschaft des Draubanates zum zweitenmale zu schlagen, nachdem der erste Sieg infolge der 'Neueinteilung und Ein-schaltung von vier Qualifikationsspielen annulliett worden war. Es war ein rechter Punktekampf und das scharfe Tempo lieh keine Zeit zur Vorführung von Kunststücken der Ballbehandlung. Bedauerlicher-weise drohte in der Hitze des Gefechtes das Spiel zeitweise auszuatten, aber der Schiedsrichter hielt es doch durch strenge Handhabung der Regeln in den Grenzen des Erlaubten. Grotz war der Jubel, als schon in der zweiten Minute „Rapid" in Führung kam. Dieses Resultat wurde dann trotz zahlreicher Gelegenheiten auf beiden Seilen bis zur Halbzeit gehalten. Gleich nach Seitenwechsel konnte Hardinka das Resuttat aus 2 : 0 erhöhen. Dann kamen viele bange Minuten, denn es ist unverständlich, datz bei diesem Stande nicht die Defensive verstärkt wurde, sondern insbesondere der Zenterhalf in die Reih« der Stürmer vorrückte. Bei mehr taktischem Verständnis, angepatzt den jeweiligen Situationen, können die Erfolge erst bleibenden Wert erlangen. Und so gelang es der ,, Jlirija" aus einzelnen Durchbrüchen das Resultat auf 2:2 zu stellen. Einem wetteren Treffen „Rapids" folgte der Au»-gleich. Ein Tor „Rapids" wurde nicht anerkannt, ein ..Elfer" vom Jlirija - Tormann gehalten. Mit der Nervosität wuchs die Schärfe, mit da der Kampf gefühtt würd«! knapp vor Schlutz würd« Nummer 97 Deutsche Zeitung Seite Z ein Spieler der „Jlirija" nach oorhen'ger Ermah-nung ausgeschlossen Da fiel auch durch Wenko, der überhaupt einen frischen Zug in die Stürmer reihe brachte, der siegbringende Treffer. Der Jubel war unbeschreiblich und es wäre nur zu wünschen gewesen, daß mehr Anhänger „Rapids" dieser schönen Leistung ihres Klubs beigewohnt hätten. Vielleicht wird man doch bald wieder all die Kreise am Sportplätze sehen, die infolge der unerquicklichen Verhältnisse schon lange Fußballwettspiele gemieden haben. Es hat sich vieles gebessert. Herr Dr. Pla> ninsek leitete das Spiel objektiv und strenge. Für die Nichtanerkennung des Tores kann ihn kein Vor-wurf treffen. Die gesamte Presse von Maribor nnd Ljubljana bringt eine sehr schmeichelhafte Kritik für „Rapid". Fortsetzung der Ligameisterschaft. Mit großer Spannung sieht man nun in der Fortsetzung der Meisterschaft der l. Liga der sonntägigen Be-Segnung S. K. ..Maribor" : S. K.Rapid" entgegen. Die letzten Spiele der beiden Mannschaften sahen in „Rapid" den wettaus schwächeren Gegner, haiic doch „Maribor" in den Spielen um die Staatsmeisterschaft Gelegenhett, sich mit Erfolg mit den besten Klubs de» Staates zu messen und auch der Trainer konnte zu den Fortschritten viel bei-tragen. Erst der Elan „Rapids" in den. letzten Spielen läßt „Rapid" mit einiger Hoffnung in den Kampf ziehen. Dieser Sonntag verspricht wieder einmal ein „Derby"---wie einst im A!ai! Sin Opfer der Arbeitslosigkeit. Aus Erna wird uns berichtet: Ein blühendes Menschen-leben hat den Freitod einem langsamen elenden Ver-hungern vorgezogen. Am 3. Dezember fand man in dem Flußbett der Mieß einen Mann ertrunken auf. Die Agnoszierung.der Leiche ergab unzweifelhaft Selbstmord. Paul Ertev, der beim ehemalig gräflich Thurnischen Großgrund bedienstete Arbeiter, wurde auf Grund der bereits vollzogenen Agrarreform arbeitslos. Der Mann, der in kürzester Zeit dem bittersten Elend entgegensah, zog es vor. seinem Leben durch Ertränken ein Ende zu setzen. Es war nur ein ManN, nur eines unter den vielen taujenden Opfern, die wohl das traurigste Kapitel der Menschheit bilden. Was schert dies alles die Umwelt? Ein Mann mehr oder weniger. Der All-lag schrritet über ihn hinweg. Die Zerstörung der Großgrundbesitze, die Devastierung blühender Industrien fordert täglich ungezählte Opfer, dies alles weiter zu betonen und weiter auszuführen, würde ein ungemütliches Beginnen sein. Ein Mensch ist weniger, ein armer, schlichter Mensch zog es vor. ruhig aus einem Leben zu scheiden, dem es ohne Arbeit keinen Sinn gebracht hätte. Marktpreise in Maribor vom 3. Dezember 1932 Gemüse Din Kartoffel. . Zwiebel . . Knoblauch. Krautfdpfe Sauerkraut saure Mben Karfiol . . Kohlköpse . Ären .... Grünzeug . . §. Petersilie . . B. Endivicnsalat S. Hepin«llalat. £>. RaditMalat x> Spinat . . J Pure .... Gartenmdhre Kohlrüben. , . kg 1.00—1.50 . kg 2.50 3.00 . tg 8-10 . kg 1.50-2.50 - '» < . kg 2 . S. 2.00—6.00 . S. 1.00—2.00 kg 6.00 8.00 0.50 0.50 0.50-1.50 1 1 1 kg 0.50 1.00 b i kg 0.50-1.00 Obst «epfel----kg 1 Birnen. ... kg 3. Weintrauben kg Nüffe «ganz» . kg Hirse . . . I Heide . . . beidtngries Nsolen . . Din I 1.50 I 1.25 1 5 I 2.50-3.50 Sisch. Stockfisch. H. Reh . . Hase. . Fasane. . kg 16 . kg 13 30 . '9 24 Wild 8—10 20 25 • S. 15—18 Nüsse < geschält kg Kastanien rohl I Kastanien (geb.) I Zitronen. . . S. 0 Orangen. . . S. 1 Getreit« Weizen. ... l 1 Korn..... I Gerste .... I Mai? .... 1 Hafer .... I lj .50-4.00 .00 - 7.00 6-10 00-6.00 16—18 1.50 4 75-1.00 50—2.50 50-1.75 1.50 1.50 1.50 00 -1.26 Milchprodukt« Rahm . .. Milch . . . Rohbutter. Teebutter . TopfenMse. Kochbutter. Eier____ I 10-12 I 2.00-3.00 kg 34— 26 kg 28-32 -g 7 «0 30 S. 1.50-1.75 Geflügel Hühner . . . S. 20-25 Brat-,Ban R the beigesetzt. Die heilige Seelenmesse wird am Freitag den 9. Dezember nm 7 Uhr früh in der Pfarrkirche gelesen worden. Celje, am fi. Dezember 1932 Philippine Rainisch, Tochter Finanzdiroktoregatiin in Grai Richard nntl Pina, Enkel Martin Pernovsek, Gatte Rudolf Pernovsek, Sohn & Statt joder besonderen Anzeige. !•: ;•/!& 5 tSl - Danksagung. Anlässlich des Ablebens unserer unersetzlichen, lieben, guten Mutter, Grossmutter, Schwiegermutter, Frau Ivana Vosnjak Hau»- und Rcalitätenbeeitzerin In Celje sind uns zahllose Beweise des Mitgefühles zugekommen. Wir sind ausser-stande jedem Einzelnen dafür Dank zu sagen. Die zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse der Verewigten war uns ein Zeichen des Mitgefühles, die wir als Trost gefühlt haben. Insbesondere danken wir dem Herrn Sanitätsrat Dr. Jesenko für die stets geleistete Hilfe sowohl als Arzt als auch als Tröster der Familie. VVeiters danken wir der hohen Geistlichkeit für das ehrende Begleiten der Verschiedenen. Auch für die zahlreich gespendeten Kränze und Blumen, die der Verstorbenen gewidmet wurden, unser innigster Dank. Celje, 2. Dezember 1932. Die tieftrauernden Familien: VoSnjak, KovaciÖ, Dr. Vicar, £ivkovi5. WHO }:'i ' !> V Warnung! Uebernehme für an Fritz Socher geleistete Inkassi, als Gelder und Geldeswert, weder Haftung noch Zahlung. Carl L. Socher, Celje Elegant möbl. Zimmer nach Möglichkeit mit Badezimmer-benützung wird per sofort gesucht. Gefl. Anträge an die Verwaltung des Blattes. 3718» Junge deutsche Lehrerin sucht Posten als Hauslehrerin oder Erzieherin tu Kinder. Spricht auch etwas slowenisch a. spielt Klarier. Adresse in der Verwaltung dieses Blattes. 371«! (fcißtntümtr, herau»geber und Schriftleiter: Iran» Schaun m Selj«. — Druck und Verlag: veremttwchdruckrnt .Cel»ja'i,t» 4*1*. 3fftr die Druckern verantwortlich: Tuido Schidlo w Eelje.