Mittlieilimgen aus (lem licbicl« dcr ilalistik. — Ilerausgegeben von der Direction der administrativen Statistik im k. k. JpanMft-JRtntffcrtum. Z w e i t e r J a h r g a n g. II. Ileft. (Preis 24 kr. Conv. - Miinze.) Wien, 1853. j\ ii s der k. k. Hof- n n d Staatsdrnckerci. 1 « H /. Darstcllung dcr Montan dcr Markgrafschaft Malircn und dcs Herzogthums Obcr- und Nieder- Die historiscli beglaubigten Nacbricblen, \vclcho iiber den einstigen Flor der Bergwerke Miibrens auf uns kamen, sind ziemlich diirftig, aber die an vielen Orten vorbandenen Pingen, Halden und Seifenbiigcl zcugen nocb gegen\vartig von dem-selbcn 1). Namentlich gcwann das Iglauer, \vobldas iilteste bbhmisch-m&hrische Bcrg-werk, friibzeitig eine sehr bedeutende Ausdebnung. Schon 1227 bestand zu Iglau ein Bergamt und 1234 ein Bcrg-Schoppengericht, und nocb jetzt sind die ungewohnlieb grossen , die Spuren selir boben Alters an sicli tragenden Halden in der Umgebung zu crkennen, welcbe bis iiber Teltscb und Triesch binaus sicli erstrccken =). — Das Iglaucr Bergreeht •1), \velches Kiinig Wenzel I. im Jahre 1230 sanctionirte, war die iilteste geordnele Gesetzgebung iiber das Bergwesen in Bbbmen und Mabren, die selbst von den Freiberger Grubenverwandtcn im Jabre 1204 adoptirt und von vielen anderen deutschen Bergstiidten durcb Einbolungvon Urtbeilen und Beschciden als eine Hauptquelle montanistiscber Recbtsordnung anerkannt wurde. Aueli nacli der Ent-stebung derKuttenberger Statuten (1300) blieb der Berg-Scboppenstubl in Iglau das oberste Berggericbl dcr bohmiscb - mabriscben Liinder, bis Kbnig Georg Kuttenberg von dieser Gerichtsbarkeit eximirte (1467) und Kbnig Ferdinand 1. durcb seine ') Vcrgl. Pcitliner, Gcscliiclite dcr miilirisclicn und bubmisclicn Bergwcrke, Wicn 1780, und Graf Slornberg, IJmrisse cincr Gcscliiclite dcr biihmischon Bergwerke, Prag 1836. ~) Pcitliner stelil auf cincr Karte dio zusaimncnbangendcn Bane von Iglau und Deutschbrod in ibrem ganzen nachweisbarcn Umfangc dar, und bemerkt, dass dio Erzc dcr dortigen Gcgend durchschnilllicb auf 2 Mark Silbergchalt per Ccntncr veranscblagt wordcn kiinnen. — Das Silber-bcrgvvcrk zu T r i e s c h war nocb im XVIII. Jahrhunderte, jene zu J c s o w i tz , To 11 seli und S 1 a-\vonitz vvcnigslens nocb im XVI. im Bctricbc. :l) Arn besten cdirl lici Graf Stcrnbcrg II. 17- 33. Statist. Milthcil. 185.1. II. Ilcfl. I I. flaliroii. Einleitung. Bcrgordnung (1548) cine neue, allgemein giltige Norm fiir dio montnnistischen Werke seiner Lunder vorzeichnete. Die Iglauer Gruben selbst wurden durch Elementarunfitlle \viihrend des XIV. Jahrhunderts (1328, 137G) fast zerstort, so dass sic ungeachtet spaterer Be-miihungen, insbesondere der energischen vom Konige Wonzcl IV. im Jalire 1378 ange-ordneten Massregeln, nur in einzelnen Tbeilen wiederhergestellt wcrden konnten, aber nie mehr den friiheren Glanz erreicbten. Den ergiebigstcn Theil der \vieder erschlossenen Giinge verschiitteten wiihrend der Ilussitenkriege die Bergknappen selbst. Iglaugab zvvar aucli ferner nocli Silberausbeute; allein die Giinge waren nicht selir reicb, die Erze mussten, bei einlretendem Holzmangel, bis nacb Kultenberg in die Sebmelze gebracbt werden und \vurden vielmehr \vegen ihres reicben Bleigelialts beniitzt. Um das erliegende Werk \vieder in Aufnabme zn bringcn, ertbeilte Kaiser Rudolf II. im Jalire 158(5 den Gevverken viele Freiheiten, zog neue reicliere licrbei, liess eine eigene Scbmelzhiitte erbauen, erreicbte jedoeb den Z\veck nicht. Die Ge-werken waren docli nocli zu arm, die techniscben Kenntnissc dabei auf einer zu nie-drigen Stufe, als dass es gelingen komite, mittelst starker Mascliinen die zudrangen-den VVasser zu beben. Zudem warfen die Stadler sicli schon auf andere Gewerbe, und waren dem Bergbau-Betriebe abbold, um so mehr, als sic ilire Bergfreibeit ver-loren liatten und Steuern zalilen mussten; den nocb allenfalls Unternebmungslustigcn spiegelte die Alcbymie leicbtere Arten der Gewinnung edler Metalle vor. Wahrend des dreissigjiibrigen Kriegs liorte der Iglauer Bergbau ganz auf; spiitere Versuclie zu seiner Wiedcrbelebung blieben vollig erfolglos ')• Von den ubrigen BergwerkenMabrens, die alle minder wicbtigwaren, finden sicli nocli \vcnigerc zusammenhangende Nachrichten. Niichst Jamnitz, wo sclion 1227 auf Gold gegraben wurde, bestand nocb 1345 cin Goldbergwcrk, in der Stadt selbst eine Miinze; docli vcrfiel der Woblstand diescs Bergorts sclion in den Stiirmen des XV. Jabrbunderts und erst im Jalire 1537 \vurden dort die Gruben fiir kurze Zeit\vieder eroflnet. Bci Zlabings und Komarowitz (niiclist Pirnitz) waren zur selben Zeit Silberbergvverke im Gange. Zu Bo skowitz soli Silber und Gold gegraben worden und das ritterliche Geschlecht von Kuczerow dadureb zu Reichtbum und Adcl gelangt sein. Nocb starker wurde im XV. und XVI. Jahrbunderte bei llangenstcin (Zeche „Beicbgluck”) auf Silber gebaut, wessbalb Konig Ferdinand I. sogar am 1. Mai 1542 eine eigene Bergfreibeit und Bergwerksordnung fiir dieses Gut crliess. Audi bei S a ar und Pernstein (namentlich zu Ober-Czcpy und Sclnvaretz) \vurde einst Silber, zu Pernstein aueli Gold und Kupfer zu Tage gefordert. Nocli sind die Schacbte und Stollen zu sehen, \velcbe dem Goldbergbaue zu Altstadt und Goldenstein (einst Alt- und Neu-Goldegg) dienten; bei Friedrichsdorf wurde an der Oskawa, zu Braunseifen an der Poliz Gold gewascben. Docli scheinen sicb alle diese Werke nur bis gegen das Ende des XVI. Jahrhunderts erhalten zu liaben, weil nacb den Religionskriegen ibrer nicht mehr emalint wird 2). Vergl. d’Elvert, Gcschichte von Tplan, Briinn 18I50. a) Uie Nachwcisungen fles Details boi Wolny „dic Markgrafschaft Miihren", Briinn 183K — 1842, an den betrclTendcn Stellcn. GegcimSrtig wird in Miihron ;iuf edle Mctalle nicht mehr gebaut, dagegen bat die Eisen- iind Steinkohlen-Gewinnung in diesem Landc einen liohen Grad von Voll-koinmcnheit und Ausdchnung erlangt, \velclier als Grundlage und Ursache der ge-deihlichen Entwicklung der gesammten dortigen Industrie betrachtet werdcn kann. Mit Ausnahme eines aerarischen Steinkohlen-Bergwerks in Ostrau ist dic gesammte Montan-Industrie Mahrens im Privat-Besitze. A. Eisen-Production. ]. Itcrgban. Das Vorkommen der meisten Eisenerz-Ablagerungen Mahrens ist ein selir eigentlnimliches und beziiglich der Erzgewinnung nieht sehr giinstiges. An keinem Orle findet sieli eine grossere, anlialtende Ablagerung, die Lagerstatlen mit wenig Ausnabmen sind Flotze oder Giinge von nur geringer Machtigkeit und Streichungs-Ausdehnung, oder sie fiillen als Putzen und Nesler die Einsenkungen und Hohlungen des Flotzkalks aus, \vie diess in der Umgebung von Blansko ausschliesslieh der Fali ist; in beiden Fiillen ist der Bergbau sclnvierig und unsieher, die Anlage grosserer, eine langjiihrige Beniitzung voraussetzender, die Gewinnungskosten aber verringern-der Abbau- oder Fiirderungs-Anstalten ganz unmoglich. Wenn man hierzu noch die meistens grossen Entfernungcn der Bergbaue von den Schmelzlultten, die Fracht-vertbeuerung durcli schleehte Strassen, endlich den geringen Eisengebalt der Erze (durcbschnittlich nur 30 Percent) und die Kosten der Vorbereitungen des Ein-scbmelzons rechnet, so wird es begreiflicb , dass der Preis des Eiscnerzes bei der Schmelzbillte zvvischen 12 und 28 kr. per Centner variirt. Der grosste Tlieil der in die Schmelzbiitte kommenden Erze bestelit aus Varietaten des Tboneisensteins, in geringerer Menge kommen Eisenglanze, Rotli-und Magneteisensteine vor. Eisenerz-F undpuncte, die in ordentliclier Beniitzung stehen, gibi es in Mahren iiber 110. Um sieh vor Erzmangel zu sicbern, weleber vermiige der eigentbiimlielien Lagerungsverbaltuisse des Erzes ganz uiiverbolft einlrelen kann, und die zur Besebi-ckung notlnvendige Verschiedenbeit die Erze zu gewinnen, ist jede lloehofenge\verk-scbaft genotbigt, mit grossen Kosten mbgliebst viele Gruben zu erwerben und in Betrieb zu erbalten. Die Zalil der belebnten und in \virkliebem Abbau befindlicben Feldmassen be-lauft sieli aus dieser Ursache aul'428, welche zusammen eine Flache von 3.098 Joch 1.4(5(5 □ Klafter hilden. Der Bergbau selbst \vird meistens stolleniniissig betrieben, die wenigen vorbandenen Sehachte reiehen in keine bedeulende Tiefe. Zur Erzfiirde-rung und VVasserhallung bestehen aucli keine Maschinen, sondern alle Arbeiten wer-deu dureh Menschenkraft ausgefiihrt. Die Gewi n n ung von Eisenerzen betrug 1. liiO.OOO Ctr., wovon durcbschnittlich auf einen Arbeiter nur 911 Ctr. entlallen, welches ungfinstige Productions-Verhalt- niss in dem Umstande begriindet ist, dass nur ein sehr geringer Tlieil der beim 1 * Eiscnstein-Bergbau beschafligtcn Arbeitcr sicli ausschliesslich diesem Zwecke wid-niet, der grossereTheil nur dana in die Gruben geht, wenn eben die Feldarbeiten rulien. 2. Hiittemverke. a) Im A 1 1 g c m e i n c n. In Mabren bestanden im Jabre 1851 : 19 Hocbofen, wovon jedocli 2 zeit\veise ausser Betrieb sind; 13 Cupolofen; Gl Frischfeuer, wovon 56 im Betriebc standen; 18 Strock- und Zainfeuer; 19 Zeug -und Sehmicdefeuer; 30 Puddelofen; 34 Selnveiss- und Gliihofen; 8 Patscbliammer und Quetsch\verke; 4 ordinare Hiimmer; IG Walzenstrecken; 8 meehanischc Werkstiitten; 128 Betricbs-Maschinen; 8 Nagelfabriken. Die Gesammterzeugung aus dcn Hocbofen betrug 262.303 Ctr. Roli- und 90.372 Ctr. Guss-, zusammen 352.675 Ctr. Eisen, aus den Cupolofen 55.697 Ctr. Gusswaaren, demnacb im Ganzen 408.372 Ctr. Eisen, im Geld\vcrtlie (bei den Hiitten) von 1,717.184 fl. C. M. — Die Ra(l'inirwerke lieferten 279.151 Ctr. diverse feinere Eisensorten und fur 600.562 fl. Mascbinen und Schlosser-Waaren; der Gekhverth dcr gesammten Raffinirproducte betrug 2,826.890 fl. C. M. — Der gesammte durch die Eisen-Industrie Mabren’s gesclialfene Werth cntziffert sicli daher — nachAbzug des zur Raffinirung verwendeten Robeisens — mit 3,128.800 fl. C. M. ZurDarstellung dieserEisemvaaren bedurfteman als Rohstoffe 1,140.000Ctr. Erze nebst 139.800 Ctr. Frischschlacke. Hieraus gelil bervor, dass die Roheisen-Erzeugung Mal)ren’s zur Deckung des Bedarfs der Rafl‘inirwerke des Landes unge-niigend war, wesshalb 64.000 Ctr. Roli- und Bruclieisen, ersteres — grbsstentbeils aus Ungern, zuni Theile auch aus Galizien — eingefiihrt, letzteres in Wien und andern Industrie-Orten angekauft oder den Vorriithen des friiheren Jahrs entnommen werden mussten. An Brennstoffen vurden benothigt: bei den Hocli- und Cupolofen: 5,656.000 Cub.-Fuss Holzkohlen (ohne Einrieb), 448.732 Cub.-Fuss Koaks; bei den Rafflnir\verken: 2,221.800 Cub.-Fuss Holzkohlen (ohne Einrieb), 564.990 Ctr. Steinkohlen, 19.594 Cub.-Fuss Koaks und 934 Cub.-Klafter IIolz. Die meisten der mabriscben Eisen-Gewerken sind zugleieb Grundbesitzer und habcn als solehe 175.000 Jocli eigenthiimliche Waldungen, deren gr&sstentbeils guter forstwirthscbaftlieher Zustand fast den ganzen Holzbcdarf ilirer Werke aus denselben zu bezieben gestattet. Dessenungeachtet kommt den H(ittenwerken das Mol/, ziemlich lioch, indcm der Preis desselben zwisclien 6 fl. und 1211. C. M. per Cub.-Klafter scliwankt und zur Erzielung einer entsprechenden Waldrente den Eisenvverken das Holz nur um den Marktpreis uberlassen wird. Die Ankaufs- oder bezieliungsweise Gestehungskosten der Holzkohlen variiren zwischen 3' 3 kr. und 9- 8 kr. C. M. per Cub.-Fuss. Die Betriebsleitung der gesaminten Eisengewinnung und RalTinirung wurde von 74 Beamten besorgt; an Arbeitern waren — mit Ausschluss aller nur zeit-\veise oder bloss mittelbar als Frachter, Tag\verker oder Professionisten verwendeten Personen — bleibend besebaftigt: bei dem Bergbau 37 Aufseher 1.043 Arbeitcr 182 Jungen „ den Iloeb- u. Cupolofen 36 „ J>t»7 „ 313 „ „ „ RafFinirwerken 78 „ 2.132 „ 11(5 „ Zusammen 148 „ 4.132 „ (511 „ " ’ 4?891 ' " welche 1,140.897 Tagwerke verrichteten, und dafiir an Lohn 707.240 H. C. M. (37 kr. per Tag) erbielten. Der geringste Durcliscbnittslobn entfallt auf die Rerg-arbeiter mit 32 kr. per Tag\verk, bei den Hoch- und Cupolofen-Arbeitern ergilit sicb 38 % kr. und bei den Arbeitern der RalTininverke 41 kr. als Durcbscbnittslobn, \velcber mit Rueksicbt auf die geringer gelolinten Jungen als ausreichend betracbtet vverden kann. Als B etri eb s k raft standen 19 Dampf- und 109 Wassermascbinen mit einer angegebenen Leistung von 1813 Pferdekraft in An\vendung. Da der grossere Tbeil der Dampfmasebinen mit Uberhitze betrieben wird, nalim die Kesselheizung nur 121.800 Ctr. Steinkohlen in Anspruch. h) Nacli den einzelnen Kategorien. «. SclmielzliiUlen. Die in Mithren in Amvendung stehenden S c h m el z o fe n sind Hoehofen mit offener Brust, ihre Holte wecliselt zwiscben 28 und 44 Fuss: sie baben durchaus z\vei For-men, nur Stefanau und Witkowitz blasen mit 3 Formen; mit Ausnabme von Janowitz, Marientbal undWitkowitz wird bereits (iberall mit erbitzter Gebliiseluft geschinolzen. In Beniitzung des Dampfs als bc\vegender Kraft beim Betriebe der Hocbofen-Gebliise-mascliinen ist Miibren allen anderen Provinzen der Monarebie vorangeeilt, denn es hatte im Jabre 1881 sebon 9 Dampfmasebinen von 232 Pferdekraft, zum Tlieile als selbststiindige Motoren, meistens aber fUr den Fali ungentigender Wasserkraft in Reserve aufgestellt. Die folgende Tabelle maclit den Betriebs-Umfang und die llesultate der einzelnen Schmelzwcrke ersiclitlich, wie solehe von den Vorstauden derselben ange-geben wiu(len. ) Je ein Hochofen zu Stefanau und zu Zoptau war 1851 ausser Betrieb. CU C9 O CO 05 CD CO ^ o C»Q a> CO o 05 M. *#* w ČO o o oc 05 00 o 00 čo 05 CO CO CO Nebstdem bestehen noeli z\vei concessionirte SchmelzAverke: zu Eiclihorn und Podoly und zu S\vietlau, Avclche aber scbon seit Jabren liicht mehr im Be-triebe stehen, und ihrcr'ungiinstigen Lage und unzuliinglichcn, nur mit boben Fracbtlohnen herbeizuschaflenden Betricbsmittel wegen Avobl kaum Aviedcr an-gclasscn Avcrdcn diirften. Durchschnittlicb stand cin Hocbofen im Jahrc nur 41* S Wocben Avirklich im Betriebe, und erzielte 20.745 Centner Eiscn. Dic starkstc Erzeugung pr. Woche mit 7155 Centner erreiehte der Hocbofen zu Stefanau, Avelcher aucb der bochstc ist, und vom Bodenstein bis zur Gicht 44' misst; dic geringste von 208 Centner trilft Stiepanau: die durchsclmitlliche l)etriigt 565 Centner in der Wochc. — Dic Guss-Avaaren-Erzeugung erreiehte 35 7 % der GeSammt-Production, Avovon 22-1 % direct aus den Hocbofen, und nur 13-6 °/0 durch Umscbmelzung in Cupolbfen ge-Avonncn Avurden. Nacb den angogebenen Preisen stellt sicli der Durchschnitts-Verkaufsprcis des Robeisens auf 3 tl. IG kr. und der GussAvaaren auf 5 tl. 52 kr. pr. Ctr. Dor offenbar — vorziiglicb mit Riicksicbt auf das G4% der Gesammt-Production bildende Roh-cisen — zu bocb angesetzte Arbeitslobn betragt 33 % kr. pr. Ctr. der Gcsammt-erzeugung, oder 13% des Werllis derselben. Als durebsebnittliebe M a ni pu 1 at io n s-Resul t ate ergeben sicb: Ein Centner Erz gab 30!) % Eisen, ein Centner Roheisen 83 % GussAvaaren. An Brennstoff Avurde zum lloch- und Cupolofen-Betrieb nur 13 8 Cubikfuss Holzkoble (oline Einrieb) und 1 Cubikfuss Koaks perCtr. benothigt. Vergleicbt man die Mcnge des erzeugten Eisens mit der Anzalil der liierbei beschaftigten Arbeiter, so er-gibt sicb cine jabrlicbe Erzeugung von 313 Centner Roli- und Gusseisen auf einen Arbeiter. Das in Mabren erzeugte Roheisen ist fiir die Darstcllung von GussAvaaren ganz vorzllglieh, fiir die Stabeisenfabrication minder geeignet, daber die meisten Werke es beim Verfriscben mit ungrischem Aveissem Eisen zu mischen [illegen, obAvobl cs aucb fiir sicb allein bei einem guten Friscbprocess, Avie die in Mahren iiblicbe Anlauf-Metbode genannt Averden kann, ein tadelfreies, jedoch den aus Spatbeisensteinen erzeugten Eisensorten immer nocb nacbstebendes Stabeisen lielert. Die Ursacbe liegt in der Qualitat der Erze; den reicheren ist durcbgangig melir oder Aveniger ScliAvefel-kies mechaniscb beigeinengt, Aviibrend die iirmeren mit melir Tbonerdc in der Basis Avobl Aveniger Kiese entbalten, aber da fiir vici strenglliissiger sind. Durcb ent-sprechende Rostung der Erze und Amvendung von nalie an 20 % Kalk-Zuschlagen Avird die scbadlichc EinAvirkung dieser Beimengungen sebr gemindert, aber, Avie es sebeint, docli nicbt ganz beboben. Auf einigen mabriseben Werken, insbesondere in WitkoAvitz, verAvendet man die bis gegen 60 % Eisen entbaltende Frischschlacke zum Verschmelzen im Verbiiltniss von circa 50 % des Volumens der Bescbiekung, und erzielt dadureb teebnisebe und okonomisebe Vortbeile. Die Bcbauptung, dass ein so gewonnenes Roheisen scblecb-ter, besonders zu Maschinentheilen ungeeigneter sei, entbebrt bisber uocli der Bestiitigung. Bis jelzt ist Miihren die einzige Provinz iler Monarehie, in \velcher lier K d it k s- II o c h o fen lt e tri ob eingefiihrt ist. InWitkowitz wurden im J.18S1 bereits 49.784 Ctr. Itoheisen mit ausschliessliclier Beniitzung von Koaks (im Ganzen ;5!)8.;!70 Cub.-Fuss lvoaks, daher 8 Cub.-Fuss pr. Ctr. Boheisen) und in Stefanau 38.204 Ctr. Itoheisen mit theilvveiser Venvendung von Koaks erblasen. In Folge der fort\vahrend steigenden Holzpreise bereitet man sicli in Stefanau, sowie in Zoptau und Blansko, vor, den II o I z -koblen-Betrieb aufzugeben, was sogleieb der Fali sein wird, wenn der regelmiissige Bezug der nothigen Koaks ausser Frage gestellt ist. Ervveiterung der Holzkoblen-Hocbofnerei kanu in Mahreii gar niclit versucbt \verden, da es den in ungiinstiger Eage, oline biiiliingliebe Waldbedeekung belindlicben oder sonst ungeniigend dotirten VVerkeu ohnebin selivver werden diirfte, sicli bei der Concurrenz des Koaks-Eisens auf die Dauer zu erbalten. Allerdings ist anderseits in Maliren aueli nirgends ein grosserer Iteiebtbum nocb gar niclit beniitzter Eisenerze bekannt, daher geringe VVahrschein-liebkeit einer ausgiebigen Steigerung der Boheisen-Production in dieser Beziebung vorhanden; aber Vermebrung und Verbesserung der Communieationen vverden es moglieh maclien, die vortrefflicben mahrischen Koaks in Gegenden zu bringen, wo gegenwartig die vorhandenen Erze niclit vortheilhaft beniitzt wcrden konnen, und dadureh dem fiiblbaren Mangel an dieseni Bolistolle abzuhelfen. Ausser Bolimen, Miili-ren und dem Banate sind — wenigstens bisker— noek keine Steinkoklenlager inner-lialb der osterreicbisehenMonarehie bekannt, « elche gute, fiir den Hochofenbetrieb taug-liebe lvoaks gewinnen lassen, und unter diesen Provinzen sind es wieder die beiden erstgenannten, \velehe die Concurrenz des oberschlesischen Steinkohleneisens nothi-gen uird, ilircu Reichthum an mineralischem BrennstolV fiir die Boheisen-Erzeugung entsprechender als bislier zu benutzen. [i. Raftinirvverke. Die malir. Eisen-Baffi nir\verke sind zur selben Zeit mit den schlesischeu in Einfiibrung zeitgemasser Beformen den gleichen Anstalten aller anderen Provinzen der Monarehie vorangegangen, und haben in Folge dessen und der Begiinstigung durch das Entstehen der Eisenbahnen auch ilircu Bctrieb zu einer hervorragenden Vollkommenheit gebracht, welcbe sich sowohl in ilircu Leistungen als auch in dem Erfolge kund gibt, mit dem sie der auslandischcn Concurrenz zu begognen im Stande sind. Sie zahlcn daher mit Becht niclit bloss wegen der Grosse ibrer Production, sondern auch beziiglich der technisehen Vollkommenheit ihrer Ein-richtungen und Darstellungs - Metboden zu den ausgezeichnetsten Werkcn der Monarehie. Die in nachstebender Ubersicht zusammengefasste Angabe der Menge und des VVerths der crzeugten Handelswaaren beruht auf den eigenen Angaben der betreflendeu Werke, und ist daher jedenfalls nur als cine der Wahrkeit nalie koni-mende, keineswegs aber sie Ubersteigende zu betrachten. Perlige, kelner wel(cmi VerlVIncrinig iintcrzogenc Ulsenwaami Menge Gekhveilli hei (Umi Kulten Ceniuer Guldfii Eriibrigles Grobeiscn, von Frisclifeuern 30.404 240.098 „ „ von Puddelofen 3.000 15.000 35.403 309.009 Gewalztes „ „ 44.443 405.090 17.201 155.791 Plattcn- und Schiffblcchc 5.800 75.478 Ordiniircs Schwarzblech 20.405 252.448 Kisenbalin-ltails 93.700 877.052 9 303 125 950 780 10.740 Vcrzinntes Eisenblecl) 700 17.100 Maseliinen und dercn Uestandtliellc 13.712 205.007 » » » » 00.502 3.087 70.150 NUgel mul Draht 301 0.070 Zusammen . 279.151 2,820.883 Hieraus bereclinet sicli — mit Ausscheidung der f(ir Maschinen ohne Ge\vichts-angabe einbezogencn G0.i)(!2 II. — ein Durchschnittswerth von 9 II. I>4 kr. pr. Ctr. Waare, dor mit IUicksicht auf dic lioheren Verkaufsprcise und die bcdeutendcn Men-gen der feineren Waarcn oflenbar al.s zu niedrig erscheint. Die Manipulations-Resultate stellen sicli im Durchschnitte folgender-massen dar: Heini Rafiiniren ergab sicli flir den Ctr. fertiger Waare ein Verlust von 276 % Roheiscn. An Brennstoff wurde z ur Darstellung von I Ctr. fertiger VVaare benothigt: 9 Cul).-Fuss Holzkohlen (ohne Einrieb), 2 Ctr. Steinkohlen, 0'7 Cub.-Fuss Holz und 0-07 Cub.-Fuss Koaks. Die jahrlicbe Erzeugung eines Arbeiters erreicbte nur 120 Ctr.; an Arbeils-lolin entfiel auf den Centner Eisemvaaren 1 II. !) kr. oder 11'4 % des Geld-wertbs. — lis ist bemerkenswcrth, dass dic Menge der mit Steinkohlen darge-stellten Eisenvvaaren nieht mchr, als l>4 °/0, der Gesammterzeugung ausmacht, ob-\vohl Mahren und Scblesien jene Provinzen der Monarcbie sind, in denen bisher die ausgedebnteste Anvvendung des mineralischen Brennstofls im Eisenhtittenfache stattfand. Boi den Raffininverken stehen 93 Wasser- und 10 Dampfmaschinen mit 1.344 Pferdekraft in Anwendung; nur die Minderzahl der Ietztercn erforderte eine besonderc Hcizung (\vofiir 811.000 Ctr. Steinkohlen als verbraucht angesetzt sind). Die ineisten Dampfkessel werden durcli die voii den verschiedenen Ofon abziehende Flamme erhitzt. Puddehverke bestehen mir 4: Witkowitz mit 20, Zoptau mit 5, Stefana« mit 4 Puddelofen, und Reitenhau mit 1 Puddelofen; Walzwerke mir 6: zu Klansko, Friedland, Reitenbau, Stefanau, Wilkowitz und Zoptau; dagcgen !)(i Frischfeucr im Betriebe: 14 in Friedland, 11 in Blansko, 7 in Janowitz, C in Aloysthal und 18 in den ubrigen Werken. Wabrend der grossere Theil des erzeugten Puddeleisens fur den Mandel naeh den angranzenden Provinzen bestimmt ist, wird die Erzeugung an Merdfriseheisen liaupt-saehlich von der um die Erzeugungsorte sich lagernden Industrie in Anspruch genommen. Fur die mahriscbe Eisen-Industrie \vird das Aufgeben des Holzkohlenfriscbens cin oflenbarer FortschriU sein. Obvvohl in Maliren ein selir gutes Hammereisen erzeugf, und dieses fur ge\visse Amvendungen vom Puddeleisen durchaus niclit ersetzt wird, so stebt das bestc mahriscbe Hammereisen in den feineren Sorten dodi iinmer noeh dem gleicb tbeuren steiriscben Eisen naeh. Es ist daher ein offenbarer Vortheil, selbst da, wo keinc Steinkoblen zu baben sind, mit Holz zu puddeln, statt mit Holz-koblen auf eine Weise, die bekanntlich viele Rohstofle in Ansprucb nimmt und nur geringe Quantitaten (pr. Wocbe in einemZerrcnnfeuer 40 bis 00 Ctr. Waare) liefert, Stabeisen zu erzeugen. Wird dabei zur ersten Formgebung des bereits gefriscbten und geschweiSsten Eisens der Hammerschlag beibebalten, so erhalt das Holz-Puddel-eisen ziemlieb dieselbe Festigkeit und Dichtigkeit und gewiss mebr Gleicliartigkeit, als das Herdfrisebeisen. Dieser alsvortbeilhaft anerkanntenManipulations-Umwandlung stebt bauptsacblicb nur die Abneigung der meisten kleineren Eisenhuttenbesitzer gegen Vermehrung ibres Betriebs- und Anlags-Capitals im Wege, indem sie des irrigen Wahnes sind, den bisber aus ibren Hiitten-Unternebmungen gezogenen Gewinn trotz der fortwahrend sieb verandernden Produetions-Verbaltnisse aueli fernerbin obne kostspielige Bauverande-rungen bezieben zu konnen. —Bei den grosseren Werks-CompIexen ist ubrigens der Puddelofen-Betrieb sclion vorberr^cbend, mit ausschliesslicher An\vendung der Stein-koblenfeuerung, in welcber Beziebung Mahren selir vollkommene Einrichtungen auf-zuweisen bat. Wenn die Beniitzung der Braun- und Steinkohle zur Darstellung des Eisens, insbesondere aber zum Friscbprocess, in Mabren bisber nocli niclit in jener Ausdeb-nung stattfindet, als man es in Beriicksicbtigung des grossen Ileiclithums an guten fossilen BrennstotTen und der zu Gebote stebenden leicbten Communication mittelst der Eisenbabnen wobl erwarten konnte, so diirfte die Ursache zum grossen Tbeile in den boben Steinkoblen-Preisen zu sueben sein; denn ausser Witkowitz, dessen eigene Koble loco Hiitte auf 1U kr. per Ctr. zu steben kommt, beziebt nur nocli Friedland den Ctr. zu 28 kr., alle anderen, vom Ostrauer Koblenbecken entfernter liegenden Werke, Zoptau, Reitenhau und sogar das ganz an der Eisenbabn gelegene Stefanau, zablen per Ctr. bis K4 kr. C. M. Nocli weniger konnen daher die aucb nocli von der Eisenbabn entfernt gelegenen Werke so tbeuere Steinkoblen ver\venden. Die im siidlicben Theile Mabrens vorkommenden Slein- und Braunkohlen \vurden bislicr zur Eisenerzeugung noch gar niclit verwendct. — l)er Sland der Steinkoblen-Preise mindert sieli jedocli fortvviibrend, da dic Steinkohleu - Gewin»ung erst in Aufnalime und noeli einer ungemeinen Steigerung faliig ist. Audi die Herstellung guter Commercialstrassen und Gemeindewege ist fiir vielc mabriscbe Baffininvcrke eineLebensfrage, da durcli die unmassig boben Fracbten und dic Schwierigkeit des Bezugs der beniitbigten IlolistofFe eiiiigc sonst gut arbeitendo Werkc zum Stillstand gebracbt wurden, \vie diess bereits bei den Eisen\vcrken Eichborn, Podoly und Swietlau der Fali war, und boi Stiepanau einzutreten drobt. Die mit den Eisenvverken vereinigten Masebinenfabriken iiefern Mascbinen aller Art, und entsprecben den Anforderungen so sehr, dass sie den Bestellungen, beson-dcrs grosser Dampfmaschinen, niclit geniigen konnen. In der Verfertigung von grossen Mascbinen zcicbnen sich namentlich Witkowitz, Friedland, Blansko und Ziiptau aus. Den besser eingericbteten Eisemverken Mitbrens diirfte der neue osterreicbiscb-prcussiscbe Žoll- und Uandelsvertrag gar keinen Eintrag thun, da die etwas gerin-geren Productionskosten der grossen preussiscben llutten durcli den Zoll- und Fraclit-Zuscblag geniigcnd ausgeglichen werden, selbst wenn man von der unz\veifelbaft bcsseren Qii:tlilal des mabriseben Eisens ganz absehen \vill. Die Einfubr feinerer Stabeisensorten witd eben dessbalb niclit versucbt werden, sondern nur jene des Kobeisens mul des aus Steinkobleneisen erzeugten Walzeneisens in grossern Diinen-sionen, da im Grosswalzen die preussiscben lliitten unstreitig voraus sind. Abei-selbst in diescm Artikel \vird die inliindiscbe Industrie bei entsprecbender Beniitzung ihrer Kriifte den Sieg davon tiagen. Noeli weniger ist die Einfubr belgiseben oder engliseben Eisens liber die nordlicbe Beicbsgranze zu besorgen, da die Fracbten — aucli wenn man die gegenu iirtig boben Preise des engliseben Eisens nur alsvoriiber-gebend ansieht — sieli viel zu liocli stellen wurden, wabrend die grosseren miibri-sclieu Werke, an oder in der Nalio der Eisenbabn gelegen, fur ilire Produete nur geringe Fracbten zu tragen baben. c) N a c b d e 11 wicbtigeren E t a b 1 i s s e m e n t s. Die naehfolgendeDetailbeschreibung der mabriseben Eisenwerke bescbranktsicli auf die wichtigsten Etablissements, deren genaue Scbilderung als Vervollslandigung und Bestatigung der bislier aufgestellten allgemeinen Siitze unerliisslicb sein diirfte. Pferdekraft und einer NVassermaschine in Bewegung gesetzt; bei Wasser-mangcl tritt an die Stelle der letzteren cine Reserve-Dampfmaschine von 3S Pferdekraft. Der Wind-Regulator ist unter der Iluttensolile angebraebt, und bat 3.000 Cub.-Fuss Rauminbalt. Die witkowitzer Railinirwerke verarbeiten das eigene Koaks - Robeisen, circa 47.000 Ctr., dann das von Marienthal iiberfUhrte Holzkoblen-Robeisen, 20.000 Ctr., und endlieb aus Ungern oder andern Gegenden bezogenes Robeisen, dessen man so viel an-kauft, als eben zu haben ist. — Die Haupterzeugung sind Rails und Tyres; letzterc werden im vollkommen fertigen Zustande abgeliefert. Beide Erzeugnisse errcicbcn die llolie vou circa 70.000 Ctr. im Jabre. Nebstdem werden aucli Waggonachsen, Speichen, Dampfkesselplatten, Bleche etc. und nur geringe Mengen ordintirer Eisensorten verfertigt. Die versebiedenen Eiscnbahn-Requisiten sind fur die in-landiscben Bahnen bestimmt, die Bleche linden in Bohmen, Galizien und dem lombardiseh-venctianischen Konigreiche ihren Absatz. Ins Ausland wird zwar nicht dircct vom Wei'ke, vvohl aber durch die den Versehleiss besorgenden Eisenhandler verkauft. In forhvahrendem IJetriebe befinden sicli 1J> cinfaclie und U Doppel-Puddel-, 12 Sclnveiss- uud 4 kleinere Gliihofen; die ilbrigen sinil in Reserve gehalten. 14 Walzenpaare, 4 Railsabsetz-Maschinen, 1 Circularsagc, S Eisenscheeren und 1 Blcchsclieerc Itilden die iibrige Vervollstiindigung der Frischliiltte. Diese behaup-tete lange Jahrc den Rang eines Mustenverks, da sie z ur Zeit der Einrichtung ilires gegenwartigen Bestands alle dainals bekannten Fortscbritte der Technik sich an-eignete; nacbdem aber in der Zwischenzeit sehr wesentliche VerSnderungen im englischen Frisch- und Walzverfahren vorgenommen worden sind, vvird die witko-\vitzer Iliittc einige dieser Verbesserungen einfiibren nuissen, uin eine den neuerlich begriindeteu Hiittenwerken gleiebe Stufe der Vollkommenlieit zu erreicben. Insbeson-dere fiihlt man das Bediirfniss einer bessern Beniitzung des zum Puddeln und Scliweissen venvendeten BrennstofFs und der entvveichenden Oberhitze. Die Qualitiit der erzeugten Stabeisen - \Vaaren kommt der aller anderen mahrischen Eisen-werke gleieh. Die Mascbinenfabrik ist sehr gut eingericbtet, bat gegenvvartig 4 Dampf-maschinen, welebe 36 Arbeits- und Hilfsmascliinen in Umtrieb setzen, eine ent-sprecbende Anzabl von Zeugscbmieden und die andern nothwendigen Anstallen. Im Jahre 18K1 warman mit der Anlage einer z\veiten, an Ausdebnung wiean Vollkommen-heit die erste weit iibertrelTenden Mascbinenfabrik bescbaftigt, welcbe von belgiscben Gescbafts-Tbcilnchmern ausgefiibrt vvurde. Die zur Einrichtung derselben erforder-lichen Maschinen kamen alle aus dem Auslande, meistens aus lingland, eben so ein Theil der Arbeiter. — In einigem Geschaftsverbande mit dem Eisemverke steht die \vitkovvitzer Werkstatte zur Verfertigung von Lasten-Waggons, welebe sehr sinn-reiche Maschinen zur Anfertigung der Holz- und Eisenbestandtheile in Thiitigkeit setzt. Audi bestebt daselbst eine selu- gut eingerichtete Werkstatte zur Verfertigung von Dampfkesseln. Erwabnens\verth isl, dass das Eisemverk den benijthigten feuerfesten Thon von Krakau zu bezielien bemiissigt ist. Beim ganzen Werk sind 2.074 Menschen in fort\vahronder Bescbaftigung, deren Verhaltniss zum Dieustgeber auf selir befriedigende Weise geordnet ist. Die Ai beits-lohne sind ausreicliend, Erkrankte erhalten ’/3 des sonstigen Lohns, arztliehe Behandlung und Medicamente; alle Arbeiter sind nacli 10 Dienstjabren, im Falle einer erlittenen Bescbiidigung aber sogleich pensionslahig. Zur Dotirung des Mills- und eines Unterstiitzungs-Fonds zalilen die Arbeiter 2 kr. vom Gulden des Monatlohns. Die meisten Arbeiten werdcn in Accord gegeben. Die Meister und hoheren Arbeiter, sow ie die Beamten, sind durch rJ’antiemcn beim Gedeihen des Werks be-theiligt. Ausser den 40 Paar eigenen Pferden sind tiiglich mit dem Transport der Werks-Materialien ete. nocb eine grosse Anzabl Lohnfuhren bescbaftigt. Witkowitz ist die grossartigste auf einem Puncte vereinigte VVerksanlage der Monarcbie, und diirfte einen Capitalsaufwand von 4,500.000 tl. C.M. erfordert baben, mit \velcbem aber das jetzige Werksertragniss niclit im Verhaltnisse stehen soli. Die Ursache kann nur in dem boben Auf\vande liegen, den nicht gelungene Bauten und Speculationcn in der ersten Zeit der Wcrksbegriindung und Werksvergrbssc-rung durch Erliohung des Anlagecapitals hervorgerufen haben, kcines\vegs abcr in der jetzigen entsprechenden Manipulations- oder Venvaltungs-Mcthode. Fiir jene Gegend ist der lebhafte Betrieb dieser umfassendcn Unternebmung eine vielfache reiclie Quelle des Er\verbs und der Handels-Thatigkcit. (3. Wiesenberger Gewerksoha(l. Die sogenannte Wiesenberger Eis engewerkscbaft bestcbt aus den 2 Hochiifen, der Friscli- und Walzhiitte zu Zfiptau, der Frisch- und Walzh(itte und der mechanischen Werkstiitte zu Reitenliau, und der Maschinenfabrik zu Petersdorf. Frilher bestanden zu Rudelsdorf und zu Wiesenberg Hocbofen; diese wurden vor beilSufig 60 Jaliren aufgelassen und dafiir die jetzigen Hocbofen in Zoptau erbaut. Die Wcrke sammt der Allodherrscbaft geborten ebemals der Familie Zerotin, seit 1770 dem Štifte Welehrad, seit 1784 dem k. k. Aerar, gingen 1833 an den k. k. Oberst-Kanzler Anton Friedrich Grafen Mittro\vsky iiber, von dem sie im Jahre 1844 der Bauuntcrnehmer Klein um den Bctrag von 700.0t)0 fl. C. M. erkaulte, dessen Familie gegenivartig sicli nocb im Besitze derselbcn befindet. Die Werke liegen an der Commercialstrasse von Schbnberg nacli Rbmerstadt und an der Gabler Cbaussee und sind von der Eisenbahn - Station Hohenstadt 3 Meilen entfernt, daber beziiglich des Frachtverkebrs in ziemlicb giinstiger Lagc. Als Aufscblagivasser dient in Reitenhau die Tess, in Zoptau und Petersdorf die Merta, beide sehr ausgiebige GebirgsivUsser. Der zur Resitzung gehorige Waldstand betriigt iiber 12.000 Jocli, ivovon 2.000 Jocli nicht urbar sind, gestattet aber ivegen der vorangegangencn sehlechten Rewirtbscbaflung nur einen jabrlicben Bezug von kaum 10.000 NViener Klafter 30zolligen Molzeš; um den zur Deckung des Werksbedarfs nothigen Brennstoff zu erhalten, ist man daber in Ennanglung niiher gelegener Waldungen genotbigt, bei 30.000 Wiener Klafter Holz in der Gegend von Ungrisch-Hradisch, zu Mrosinkau, Wsetin und Sivietlau am Fusse der Karpathen anzukaufen, dort zu verkoblen, und die Kohle aus einer Entfernung von 13 Meilen grosstenlbeils auf der Aebse herbei-zuscbaffen. Diese Holzkoblc kostet bis 12 kr. C. M. por Kubikfuss; im Gesammt-Durchschnitte derselben und der Wiesenberger Koblen ergibt sicli aber nocb immer cin Preis von 9 kr. C. M., welche fiir die gcgenivartigen Verbaltnisse jedenfalls zu liocb ist. Da die Holz-Consumtion und in Folge derselben die Holzpreisc alljabrlich steigen, so wird die Bedeekung der Hocbofen mit Holzkoblen immer scluvierigcr und die Nothivendigkeit, mitKoakszu sehmelzen, immer dringender. Die Zoptau er Werksverwaltung richtet daber scbon seit geraumer Zeit ibr Augenmerk auf die Enverbung von Steinkohlengruben, und besitzt deren bereits bei Mabrisch-Ostrau, ivelehe aber, erst im Aufscblusse begriffen, noeh keine erhebliche Ausbeute geben; aucb unterhalt sie ausgedebnte Schiirfungsarbeiten in verschiedenen Gegendeu Mabrens, besonders bei Oslaivan nahe bei Briinn. Gegenivartig kostet der Centuer preussische Steinkohle loco Zoptau 42 kr., die besscre Ostrauer 45 bis 54 kr. C. M. is Dagegen sind die Zilptauer Hochofen besser, als andere mahrische Werke, mit Eisenerzen verschen; dieselben geben gerOstet 35 bis 37% Eiscn und kosten loco ScbmelzhUtte 18 bis 19 kr. C. M. In ilirer Gattirung mit Frischscblacke steigt das Ausbringen bis auf 50% der Mftllerung. Die vorhandenen Erzgattungen sind: Magneteisensteine , Brauneisensteine , Eisenglanze und ct\vas Titaneisenerze, welche gerostct, gepoclit und mit 16 % Kalkzuschlag vcrscbmolzen werden. Um auch fiir die Zukunft vorzusorgen, werden mit vielem Aufwande umfassende Sehiirfungen und HofTungsbaue betrieben. Diese, so wie die alten Erzarbeiten, die jedenfalls sclion 4 Jahrhunderte im Gange sind, werden auf 3 versehiedenen unter sicli parallel streiebenden Erzziigen vorgenommen. Der langste, an 2 Meilen breite Erzzug erstreckt sich von Busau iiber Littau, Mabrisch-Neustadt, Deutsch-Eisen-berg, Pirkau, Reschen, Bergstadt, Ilomerstadt, Gross- und Klein-Mohrau und noch weiter nacli Norden, enthalt viele Lager von Magneteisensteinen und Eiscnglanzen neben einander, und kommtin Ubergangsthonschiefer, Chloritschiefer, Urtbonsehiefer und Gneis vor. Ein zweiter Erzzug beginnt zwischen Sternberg und Babitz, zieht sich iin Grauwackenthonscbiefer iiber Deutsch-Lodenitz, Andersdorf, Baru, Clirist-dorf, Spachendorf, Bentscb und Seitendorf, und enthiilt ebenfalls Magneteisensteine und Eisengliinze. Bei Kwittein, zwiscben Mliglitz und Hohenstadt, lindet man endlieli in Stockwerken, Putzen und Nestern (angeblicb etwas silberhaltige) Brauneisensteine. In diesen Erzrevieren besitzen die Werke Zoptau und Stefanau 63 be-lebnte und 73 eingemutliete Feldmassen, deren Belegung gegenwartig nur 180 Mann bilden, da aus Mangel an Bergarbeitern die erforderliche Zalil von 2G0 nicht erreicht vverden kann. Die Gestebungspreise der Erze bei den Gruben variiren z\vischen 6 und 8 kr. C. M. per Ctr.; die Zufuhr wird durchaus auf der Aclise bewirkt. Die Zoptauer Hochofen sind 38' liocli, baben jo 2 Formen, Wasseralfinger Lufterhitzungsapparate, werden mit einer Windpressung von 36"' bis 40'" Queck-silber und einer Temperatur von 160 bis 220° 11. betrieben, und baben eine bei Holzkohlen-Hochofen nicht gevvobnliche Gicbtweite von 4'. Das Gestell bestelit aus einem nicht sehr dauerhaften Quarzschiefer, der Ofenschacht aus Talkschiefer. Vier grosse, nacli veraltetem Princip construirte, aber mit gutein Elfect wirkende, Cylinder bedienen die Hochofen mit Geblasevvind. Die Be\vegungskrafl ist Wasser. Nur zeitweise gestatten die Kohlenvorralhe, beidc Hochofen zugleich zu betreiben; es wird daher zwischen beiden Ofen so abgewechselt, dass immer einer im Umtrieb, der andere in Zustellung ist. Die Schmelzcampagne dauert bis 2 Jahre. Die Erze vverden vor dem Verschmelzen in kleinern Schachtofen gerostet, und dann gepoclit. Um den ange\vendeten Kalkzuschlag leichter zerkleinern zu konnen, wird man ihn kiinftighin rosten, was zwar den Schmelzprocess begiinstigen, aber, so wie das Rosten der Erze sclbst, bedeutende Kosten verursachen diirfte. Das erzeugte graue Roheisen ist nicht eben von vorziiglicher Qualitat; das Gusseisen, nicht sehr leichtfliissig, dicnt doch zur Erzeugung guter Gusswaaren, und erscheint besonders fiir Mascliinentheile geeignet. Die in Coquillen gegossenen VValzen zeigen eine unge\vohnliche Feinheitdes Eisens und ziemliche Harte, obschon man sicli mit diesem Zweige wenig befasst, und sich vorzilglich nur darauf be-schršinkt, den eigcnen Bedarf an Walzen zu decken. Dic Retriebs-Resultate sind giinstig. Zur Erzeugung eines Centners Roli- und Gusseisen sind 130 Pfund Erze, 40 Pfund Frischschlacke, 30 Pfund Kalk als Zu-schlag und 14 Cub.-Fuss harte oder aber 10 Cub.-Fuss \veiche Holzkohlen notli-wendig, wobei aber aller BrennstofT-Bedarf filr die Giesserei und der Einrieb mit inbegriffen ist. Dio Wochenerzeugung betragt circa 700 Clr. Im Cupolofen wird nur zeitwei.sc und ausschliessend mit Koaks gescbmolzen. Die Verkohlung gesehieht in stehenden Meilern, welche 30 bis 40 Klafter 30" langen Scheiterholzes enthalten. Aus 90 Cub.-Fuss liarten Holzes \verden bis 48 Cub.-Fuss — und aus 90 Cub.-Fuss \veiehen Holzes i>8 Cub.-Fuss Holzkohlen gevvonnen. Die eigene Rohoisen - Erzeugung des Zoptauer gesammten Werks-Complexes erreicht nie die Hohe des Bedarfs der Raflinirwerke; es muss daber eine grosse Menge Rohstofl' meistens aus Ungern angekauft \verden, — im Jabre 1850 betrug der Ankauf alten Schmied- und Bruclieiscns allein 23.1584 Ctr. — In Zoptau selbst belindet sich ausser den Ilochofen noch eine grossartige Puddel- und VValzhiitte, wclcbc G Puddel-, f> Sehweiss- und Flammofen und K Walzenpaare nebst der iibrigen entsprechenden Einrichtung, getricben durch cine OOpferdige Dampf- und einige Wasserinaschinen, enthalt. Ausscrdem sind dort auch noch 2 Zcrrennfeuer, cine Hiittenschlosserci, Zeugschmiede und Appreturs-Werkstatte. In einer Entfernung von 2 Stunden (1 % Meile) gegon den Riicken des Hocli-gcbirgs liegt am Tessflusse das Frisch- und Walzwerk Reitenhau, \velclies 5 Zerrenn- und 3 Streckfcuer, 2 Puddel- und 2 Schweissofen mit 0 Walzenpaaren, dann eine Maschinemverkstiitte und Schmicde mit 3 Dreh- und 3 Bohrmaschinen ent-liiilt. Die Anlage dessclbcn ist sclir entsprcchcnd, die Wasscrkraft ausgiebig, der Holz-und Kolilenbezug aus den umgebcnden Waldungen sehr lciclit zu bcwirken. Die bc-nothigte Stcinkolile wird aus Scblcgel in der Grafschaft Glatz bezogen und kostet bis in die Hiitte J>3 kr. C. M. der Centner. Das zu verfrisehende Roheisen kommt zumTheile von Zoptau, vorziiglich aber aus Ungern, und das aus alten EiscnstUcken und gebrochenen Mascbinentheilcn bestelicndo sogenannte Griimpeleisen von Wien. Die besten Frischresultate zeigen sich bei der Mengung dieser verschiedenen Roli-eisensorten; bei der Erzeugung von 1 Ctr. gemischten Stangen- und Materialeisens benothigt man nach der iiblichen Anlauf-Mcthode nur 11 bis 12 Cub.-Fuss Holzkohlen, kalirt 21% an Roheisen, und erreicht mit 8 Arbeitern eine \vochcntliche Erzeugung von 72 Ctr. Das dargestellte Eisen ist verhiiltnissmassig sclir gut und ziihe, meistens \vird es zu feineren Sorten ausgewalzt. Im Jahre 18i> 1 wurden fUr die Postelbergcr Kcttenbriickc 1.400 Ctr. Kettenglieder verfertigt, deren Lieferung in vollkommen fertigem Zustande loeo Postelberg per Centner um 14 tl. C. M. iibernommen \vordcn war. Die Gestehungskosten des ordiniiren Hammereisens stellen sich niclit hoch; sie betragen per Centner Eisenzagl JJ II. 38 kr. und per Centner ordinares Stangcn-eisen 0 (1. 20 kr. bei der Hiitte. Eine kleine halbe Stunde unter Zoptau am Merta-Flusse liegt die zimi Werks-Complex gehiirige mechanische Werkstatte Petersdorf, mit 3 Hobelmaschinen, 12 Dreli- und 18 liohrbiinken, 1 Kesselniet-, 2 Locli-, I Stoss-, I Seliraubenschiieid-Maschine, 1 Riemenhammer, !5 Schmiedefeuern, einer VVerkstiitte /.ur Erzeugung von Dainpfkesseln, von Ziinmcrofen allcr Art nacli dem Principc des Prof. Meissner und von eiscrnen Gasleitungs-Rohren, cndlich einer Zeug- und eiuer Niigelhiitte. Alle diese Mascliinen wcrden durch \Vasser in Umtricb gesetzt. Wenn sclion dic ganze Anstalt namentlich in Heziig auf einige d er neucren Mascliinen als selir vorzilglich erscheint, so vcrdient dic nielit neue, abcr sehr vortlieilbafte Art der Gasrohr-Erzeu-gung ganz besondere Aufrncrksamkeit und dic tadcllosc Qualitat und iiusserc Form der so mannigfaltigen Erzeugnisse allgemcine Anerkennung. Die vorziiglicheren lirzeugnisse des Jalires 18151 bestanden in Rails, Unterlagsplattcn, Chairs-, Hacken-, Schrauben-Nagcln, Wccliselbcstaudtbeilen, WaggonschmierIagern fiir dic inltlndi-scben Eisenbahnen, — 14 vollkommen fertigen Doppcl-Dainpfkesseln, 2 Dampf-mascliinen, 1.21S Ccntner Pumpcnbestandtheilen, mehr als 1.000 Centner Gas- und Dampfroliren, 13 Stiick Meissneriscbcn Heizapparaten fiir die Serbisclie Woi\vod-sebaft, 4 dcrgleiclicn fiir die Tabakfabrik in Mailand, 20 eben solcben Apparaten l'iir die Zigarrenfabriken in Wien und Pest, mehreren Trockenapparaten, einem grossen Tborc fiir deti Wiener Balinbof und allerlei Maschinen-Pestandtlieilen und kleineren Mascliinen. Bci allen diesen Bctriebsanstalten siiul 1>18 Arbeiter bcschaftigt, Avobei Tagvverker und mir zeitweisc in Arbeit stehende Gewerbsleutc nielit einge-rechnet sind. Der grosste Thcil dieser Erzeugnisse ist fiir dic versehiedenen Eisenbahnen be-stimmt, der Rest findet in der gewerbereichcn Umgebung und in VVien seinen Absatz, und Restellungen haben, allgemeine Gcschiiftsstockungcn ausgenommen, bisber nocli nielit gcfelilt. Da das Wcrk mir I) Meilcn vom Eiscnbabn-Stationsplatz Hohenstadt cntfernt ist, kann es aucli seiue Erzeugnisse billig und sclinell verfracbten. Beziiglicli der Mannigfaltigkeit der verfertigten Eisensorten, Mascliinen und anderen Gebraucbsgcgenstande diirfte Ziiptau von keinem andercn Werkc der Monarcliie iibertroflen werden, cin Vorzug, der nach dem Principc der Theilung der Arbeit und dem Beispielc der besteingericbteten ausliindisclien Etablissements so \vesentlicli ist, dass mit demselben aucli die vollkommene Beniitzung der vielen natilr-lichen Begiinstigungen der gauzen AVcrksanlage in okonomisclicr und teclinisclier Beziehung errcicht sein diirfte. •/. Stefanau. Ganz an der Trače der k. k. Staatsbalin von Olmiitz nacli bolim. Triibau, zwci Stunden von Olmiitz entfernt, liegt das Eisen\vcrk Stefanau. Es gehiirt den Gebriidcrn Franz und Albert Klein, velclie auf Anratlien des Professors Riepl im Jalire 184(5 die Anlage dieses sclionen Eisenvverks in einer Art ins Leben riefen, die in vicler Bezieluing als cin wcsentlieher Fortschritt der inlandischen Eisen-Imlustrie betrachtet werden muss. Wahrend ohne Ausnabme alle alteren und neueren Eiseinverke in moglicbst unmittelbarer Niilie der Erzlager und grosser VValder an irgend einem als Aufsclilagwasser dienenden Bache, ohne Rucksiclit auf den dauern-den Bezug der Rohstoffe, auf dic Communicationsmittcl, kilnftige Betriebser\veiterung Statist. Mittheil. 1853. 11. Ilcft. 2 und liieraus hervorgehende Abuahme der beniitztcn naliirlichen Produetionskrafte begriindet wurden, liat man sicli zn Stefanau lici der Walil dcs Bauplatzes nur durcli die Luge der Eisen- und Kohlendistricte zu cinander und durch dic Moglich-keit, Erze und Kolilcn mit geringen Kosten zusammenzubringen und das Product der Werkstliiitigkeit zu versenden, bestimmen lasscn. Die Erze koinmen naeb Stefanau aus der Unigebung von Sternberg, die Koaks und Steinkoblen konnen, je nachdem es sieh vortheilliafter berausstellt, von Mabriscb-Ostrau, aus Bohincu, oder aus den Kohlendistrictcn Siid-Maliren’s bezogen \verden; ciidlieli isl die Vorriclilung getroffen, dass die Seliienenbabn liis zu den \Yerks-Magazinen fiihrt, und die Ver-ladung der Erzeugnisse direct auf die Waggons gescliielit. Als Betricbskraft konnnt durchaus nur Dampf in Anwendung, welcber mit llilfe der enhveichenden Ulier-bitze, daher olme besonderen Brcnnsloffaufivand, erzeugt wird; iliessendes Wasser ist gar keines vorlmnden. Das Klima ist abcr wegen der nalien Siimpfe selir ungesund. Der urspriinglielic Plan erstreckle sicli nur auf dic Errielilung zu cier llochbfen, um den Boheisenbedarf in Zbptau zu decken; nun abcr baut man, mit Bcniitzung der iieuesten Erfabrungen in der Eisenbutten-Tecbnik und mit grossem Koslen-aufwandc, eben so elegant als zweckmassig, aucli noeli ein ausgcdehntcs Puddel- und Walzwcrk sammt den niithigen Hilfs\verkstatten. Das ganze Werk ist zwar nocb im Ausbau begrilfen, bat aber jctzt sclion eine grosse Scbmelzbiitte mit 2 Hocb-bfen, eine Fbrmerei mit 1 Cupolofen, eine Friseh- und VValzhiittc mit ti Puddel-, !5 Schweissofen, d VValzenstrecken mit 8 Paar Walzen, 4 Dreli- und Bohrbankc, 1 grossen Dampfhammer, 2 Quetschcn, 2 Scbeeren, 1 Ventilator, 2 Gluliiifen und S Selimiedefeuer. An Bewegungsmascliinen besitzt cs o und zwar: 2 Dampfmascbinen, jede von 80 Pferdekraft zum Betriebe der grossen Gehlasc-Cylinder fiir die Hochbfen und den Cupolofen, 2 Dampfmaseliinen, jede von 80 Pferdekraft, fiir alle Walzen-streeken, Quetschen, Scbeeren und die Circularsiige, und I kleine Dampfmascbine von 8 Pferdekraft fiir die Dreli- und Bohrbankc. Diesc Maschinen liaben zusammen 2G8 Pferdekraft und wcrden aus G Doppel- und 4 einfacben Dampfkesseln gespeist. In jungster Zeit kam noeli ein Dampfhammer von GO Clr. Fallgevviclit hinzu, vvelcher die Bestimmung bat, das Ausscbmieden der Bleclistiirzc zu Kesselbleclien, Locomotiv-acbsen und Tyrespaqueten in vollkommcnerer Ari, als bislier, zn benverkstelligcn. Die beiden neben cinander stehcnden Hocbofen simi 42' liocb, liaben eine Gielit-\veite von 4', geschlossene Brust, und sind mit Quarzscliiefer zugestellt, wclelier eine erstc Campagne von 86 Wocben ausliielt. Sie sind mit 3 Formen, mit Wasser-alfmger Lufterbitzungs-Apparaten, die auf der Iluttensoblo stehen, und einem grossen, aus Kesselblech verfertigten, den 1 tifaelien Bauminbalt eines Gebliise -Cyliuders entlialtenden NVind-Bcgulator verselien. Die Giebt ist mit eincr Gloeke vollkommen hermetisch geselilossen, daher die entweichendcn Hoehofengase in die angebraeliten Gasfiinge zu treten genothigt sind, aus welchen sie in 18zolligen Bleclirobren zur Hiittensohle hinabgeleitet vverden, um dort durch ihre Verbrennung die Dampf-kessel fiir die Geblase und die Lufterhitzungs - Apparate zu beheizen. Die Erze mul Kolilen werden mitlelst eiiios selir oinfach und z\veckmiissig eingerichteten sogenannten Wasseraufzugs auf die Giclit gclioben. Dic Erze, vorlicrrscliend in Magnet- und Rotheisenstcincn besteliend, \verden auf cine Entfernung von 2 bis 4 Meilen aus dem sclion boi Zijptau beschriebenen Stcrnberger Erzrevicre bezogen, sind aber etwas strengfliissig und miissen gerostet, mit 14% Kalkzusclilag und 20% Frischschlacke bescliickt vverden, gestatten jedocli sodann ein Ausbringen von 38%. Ris zur Hiitte gcbracbt, kostet derCcntner Erze beinalic 1G kr. C. M. Obwohl der Hochofcnbetrieb fiir Koaksverwendung concossionirt ist, wird gegcmvat tig docli hauptsiiclilich mit Holzkohlen geschmolzen, tvelche bis von Wsetin und Hrosinkau an der ungrischen Granze auf der Eisenbahn im Gestehungspreise von 6 bis 9 kr. C. M. pr. Cub.-Fuss bezogen \verden. Wenn der Ostrauer zum Werks-Complex geborige Steinkoblenbau aufgeschlossen und die regelmiissige Zulieferung der benothigten Koaks tlieils von dort, tlieils von der kimigl. preus-sischen Steinkohlengrube zu Zabfe eingeleitet sein wird, iibergelit Stefanau voll-standig zum Koaks-lliittenbetrieb. — Man benothigt jetzt bei einer Windpressung von 30"' und einer Temperatur des Winds zwischcn 80 und 120 Grad Reaumur auf 1 Centner Roli- und Gusseisen 15 Cub.-Fuss Holzkohlen, oder 12 Cub.-Fuss Holzkohlen mit 30 Pfund Koaks. Dic wochentliehe Erzeugung betragt 700 bis 850 Centner an grauem, ziemlieh gutem Roheisen , ferner Gusswaaren und Maschinenthcile nacli Massgabe der einlangenden Restellungen. Der Roheisen-Gestehungspreis betragt circa 3 fl. 33 kr. C. M. Deide llochofen konnten bisher aus Mangel an Rrennstoflen nieht gleiehzeitig in Retrieb gesetzt vverden, dcss-halb musstc man im Jalire 18S1 fiir das Puddehverk 1.500 Ctr. ungrisches Roheisen ankaufen. Da der llocliofenbetricb erst seit 1849 eingeleitet ist, liegen noch zu wenige Erfahrungen iiber die zweckmassigste Schmelzmethode vor, woher es aucli kommt, dass der Betrieb iiftere Unregelmassigkeiten und bei Amvendung von Koaks be-deutende Schwierigkeiten darbietet, deren Reseitigung jedocli ohne Zvveifel baltl be\verkstelligt sein wird. Die Erbauung der Puddel- und VValzhutte kam mit Ende Mai 1851 zu Stande; die Einrichtung derselben ist z\var bis jetzt noch niclit vollstandig boverkstelligt, aber jene Retriebsanstaltcn, dic es gestatten, sind bereits in ordentlichem Gange. Gegen\vartig werden crzeugt: Tyres, Rails, Kessel- und Schitrblechc, Achsen und Lagergabclbleche fiir die Eisenbahnen und etwas Fa?oneisen. Als Fcucrungs-material dient durchaus Steinkohle, \velche tlieils von Ostrau im Preise von 36 bis 54 kr. Conv.-Munze, tlieils aus Preussen bezogen vvird. Letztcre soli bei etwas minderer Giito aucli wohlfeiler zu stehen koinmcn. Sowohl die Puddel- als Schueissofen sind so eingerichtet, dass die abziehende Flamme von je 2 Ofen zur Rcheizung eines Dampfkessels beniitzt, und erst dami in die gemeinschaftliche, zur Erzielung des nothigen raschen Luftzugs 140' liohe Esse abgefuhrt wird. Zwei solehe Essen, an den entsprechenden Seiten ausserhalb der Hiitten angebracht, geniigen fiir alle 10 Puddel- und Sclnveissoien. — Durch 2* diese selu' zvveekmassige Einrielitung kostet die Erzeugung der erforderlichen Betriebsluaft gar nichts. Den gcmaehtcn Erfalirungen geniiiss erlialt man mit der Uberhitze bei regelmassigem Gange der Ofen von einem Puddelofcn den Dampf fiir IS, von einem Schvveissofen fiir 2!J Pferdekraft. Bei den Puddelofcn werden 4!50 Pfund Rolieisen eingesetzt, in 24 Stimden 9 Chargen, nnd in einer VVoclie 200 Ctr. Millbars erzeugt, wobei sieh ein Eisen-verlust von 14% und cin Bedarf von 8U liis 92 Pfund Steinkolilen ergibt, nnd in 24 Stunden 9 Arbciter in Ansprueli genommen sind. Der Selnveissproeess erfordert ferner 20% an Eisenverlust nnd 1 GO Pfund Steiiikohle, — dalier die ferlige Waare vom Rolieisen an gerecbnet 34% Eisenverlust nnd 252 Pfund Steinkolilen in Ansprueli nimmt. — Auf eineu Selnveissofen reclinet man cine \vocbentliche Erzeugung von 240 Centner Rails. Untcr den verscliiedenen Einricbtungen ist besonders die Circularsage zu cnvilhnen, \velche die eben von der VValze konunende nocli rotlnvarme Railsstange an beiden Enden zu gleicher Zcit absetzt und an die Bielitbank abgibt, so dass sie oliue vveitere Envarmung gerade gemacbt \verden kanu. Wenn die Einrielitung der ganzen lliillc vollendet sein wird, so kann sie GO.000 Center rafTinirten Eisens, grosstentheils Rails, Tyres, Eisenbalin- und Maschinen-Bestandtlieile erzeugen. Uiess ist z\var ein niclit geringer Beitrag zur inlSndisclicn Produetion, \vird aber bei dem steigenden Bedarf aller Eisengattungen keinen merkliclien Einiluss auf den Eisenpreis ausfiben. — Dass die bislier erzeugten Eisernvaaren gut sind, be\vcist hinlanglich ibr regelmiissiger Absatz in Wien, Briinn, Olmiitz und Holienstadt. In neuester Zeit bat man in Stefanau aueli selir gelungene Versuche unter-nommen, im Puddelofen cine Gattung Rolistahl zu erzeugen, \velcber vorziiglieh dazu geeignet sein wird, die Dauerliaftigkeit der Rails und Tyres zu vermeliren. In Belgien besteht dieses Verfahren bereits. Die ganze Eisenerzeugung ist den Arbeitern in Accord oder Gediug gogeben, Avelcher einem fleissigen und gescliiekten Arbciter die Erreicbung eines Taglolins von 1 11. 12 kr. C. M. gestattet. — Ausscr der in iibliclier Art begriindeten Bruder-lade ist von Scite des Werks keinc Aveitere Versorgung fiir Kranke oder Dienst-unfaliige garantirt. Ob\vohl mit Seliluss des Jalircs 18550 der Ausbau und die Einrielitung des ganzen Werks noch bei vveitem niclit vollendet vvar, bat die Unternebmung doeli selion einen Aufwand von melir als 500.000 II. C. M. in Ansprueli genommen. o. Friedland. Im nordostlielien Tlteile Malirens, im Bereiehe der Misteker Bezirksliauptmann-seliaft, ist der Friedlander Werks-Complex gelegen. Der Hauptsitz desselben ist Friedland; der Umfang des Werks, vvelelics, so\vie die Herrsebaft Hoelnvald, als ein Leben der bohmiseben Krone dem Olmiitzer Erzstifte geliort, besteht aus 2 Hoehofcn, 7 Frischfcuern, 1 Walzwerk mit 2 Blechstrecken und 1 Feineisen-streeke, 1 Nagelhiitte im Orte Friedland, — 5 Frisclifeuern, 1 Streckfeuer im Orte Ostra\vrtz, — 1 Hochofen, 2 Frischfeuern, 1 Streckfeuer und 1 Nagel-hiittc zu C z e 1 a d n a. liber die Zeit der Eiitslehung dieser Wci,ke siiul wenige Nachrichten aufzu-finden; allcr \Yahrscheinliehkeit nacli ist der Erzbau seit dem Gelangen der Herr-schaft an das Olmiitzer Hoelistift (zwisclien 1250 und 1260) in der Absiclit be-giinstigt worden, durch Liclitung der ausgedehnten Waldungen Rcvenuen zu schaffen, und zugleich den Boden einer Cultur zuganglich zu maclicn, in Folge deren die umliegenden Ortscliaften entstanden siiul. Docb wurden die Waldungen nur in den Niederungen ausgerodet, in den hintercn Gebirgslagcn befinden sicli nocli jetzt 30.000 Jocli Wald, von dcnen 22.000 Jocli ausscbliesslich zum Betrieb der Eisemverke, 8.000 zur Oeckung des Bedarfs der Eiinvobnerschaft besliinmt sind. Da diese Walder stels systeinatiscli be\virthschaftet vvurden, so gestattet der den Eisenvverken ge\vidmete Theil einen jahrlicheu sicberen Bezug von 28.000 Klafter 30" langen geiniscbten Holzes ('/3 hartes, */» 'veiches), nebstdem abcr nocli eine unbestiminte Menge von Durcbforstungs- und Stockbolz. Ferner liabon diese Werke iiber 10.000 Melzen Steinkohlen zu verfugen, wclchc von Seile des Erzstifts lieim Verkauf des Witkowitzcr Werks und der dazu gehiirigen Ostrauer Steinkoblengruben fiir den Bedarf des Friedlander Werks gegen Ersatz der Forde-rungskoslcu jalirlieb ausbedungen vvurden. — Durch diese Brennstoflinengen ist jedocli der Werksbedarf noeli iminer niclit befriedigt, indern der Betrieb des VValz-werks und der mechanischen Werkslatten nur auf Steinkohlenbeniitzung basirt \verden komite: es mussen daber noeli wenigstens 8.000 Metzen jalirlieb zu Ostrau gekauft und auf der Achse zugefubrt werden, vvodurch der Melzen (= 115 Pfund) auf nahezu 30 kr. C. M. zu steben kommt. Das Werk, dessen Rcchnungen bis in das Jalir 1500 zuruck reichen, beniitzt auf 3 Meilen im Umkreise in der Karpalhenforniation 27 belehnte und etwa 100 ge-muthete Eisenstein-Feldmassen, vvcil das ganz eigenthumlielie, keine sichere Bereeh-nung gestattende Formations-Verbaltniss die Erwerbung ausgedebnter Erzreviere durebaus nothvveiulig macht. Nebstdem besitzt dasselbe aueb nocli 3 Belebnungen bei Brockersdorf uinveit Barn, kanil jedoch von den dortigen 30percentigen Botli-eisensteinen wegen der Entfernung von 14 Meilen keinen ausgedelinten Gebraucb machen, so dass es nur in Envartung einer kiinftigen bessern Beniitzung die Ge-recbtsame dieses Grubenbesitzes aufrecht lialt. Die Erze kommen im Mergelseliiefer der jiingern Karpathenformation ent\veder in Putzen als Spbaroide, oder kugelformig, abcr aucli in zusammenhangonden, liocli-stens 7" machtigen Flbtzen vor, \velche sicb ofters bei einer Teufe von 18 Klaftern sclion giinzlicli auskeilen oder im Streichen von baufigen, bbelist \vahrscheinlich durch spiitere Hebungeu einzeluer Gebirgspartieu bewirkten Verrutschungen unter-brochen werdcn. Erzablagerungen in grosseren Massen felilen ganz. Um bei der Entdcckung eines zu Tag ausgehenden Flotzes beurtheilen zu konnen, ob sicli cin ordentlicher Abbau desselben lolinen diirfte, wird vorerst auf dem ent\veder ganz zu Tag ausgehenden oder nur miter der Ackerkrume anstchenden Mergelseliiefer, wel-chcr immer der Erztrager ist, cin bis 2 '/■, Klftr. tiefer Tagbau eingeleitet, und erst, wenn sicli hier cine Erzmachtigkcit von wenigstens 3" vorlindct, darf man es wagen, das Erzlager mittelst eines liefer angescldagenen Stollens nalier aufzuschliessen. Diescr Bergbaubetrieb ist also jedenfalls sehr unsicher and kostspielig. Die Karpathen-Sphiirosiderite entlialton im roben Zustande einen durchschnitt-lichen Eisengehalt von 19°/0, der durch Rostung ete. auf 24% gebracbt vverden kann, liaben aber durchgangig mehr oder iveniger Sclnvefelkies beigemengt, \velclier sicli bei jenen Eržen, ivo Kalkcrde in der Basis vorherrscht, in geringerer, bei jenen mit vorherrscbender Kieselerde in grosserer Menge vorfindet; Erze mit vor-waltender Thonerde in der Basis liaben zwar niclit viol Sclnvefelkies, simi aber die armsten und strengflitssigsten. — Zur Beseitigung des scbiid 1 icben Einfhisses des Scbvvefels auf das Eisen werden die Erze durchgangig gerostet, mit \venigstens 20% Kalk bescbickt, und verschmolzen, \vozu jedocli erst ein sehr guter Friscli-process kommcn muss, wenn ein brauchbares Stabeisen dargestellt werden soli. Der jahrliche Bedarf ftir 2 stets im Betriebe befindliche Hocbofen betriigt bei-laulig 20G.000 Ctr. Eisenerze. Fiir die Werksabtheilungcn zu Friedland und Ostrawitz dient der Griinzfluss zwiscben Mabrcn und osterreicbiscb Scblesien, die Oslravvitza, und fiir das Werk Czeladna der Bacb Czeladna als Betriebskraft. Um dcn aus VVassermangel im Winter und Hocbsommer entslebenden, besonders fiir den lloebofengang sehr nachthciligcn Betriebs-Stbrungen zu begegnen, sind die llocbbfen mit Reserve-Dampfmaschinen versehen. Die llocbbfen sind 28' bocb, liaben 2 Formen und schottische Lufterbitzungs-Apparate, vverden mit einein vveichen, milden Sandslein zugestcllt, der ain Tage bald verwittert, im Feuer aber so fest \vird, dass die Scbmelz-Cainpagne auf 3 bis 4 Jabre ausgedebnt werden kann. Die Urizulanglicbkeit des Brennstolfs bringt es mit sicli, dass iiur 2 llocbbfen in continuirlicbem Betriebe stelien, ivelcbe zu-sammen nahe an 30.000 Ctr. Rohcisen, 12.000 Ctr. verkauflicbe Gussivaare und 2.000 Ctr. Gusseisen fiir die Werksbediirfnisse liefern kbnnen; obige Robeisen-menge ist aber fiir die 14 Friscbfcuer ungeniigend, es miissen daber jabrlicb 13 bis 20.000 Ctr. ungrischen Robeisens im 1’reise von 2 II. 43 bis 3 11. 12 kr. C.M. per Ctr. angekauft wcrden. Der gleiclizeitige Bctrieb des dritten Ofens iviire an-standlos zu bovvirken, wenn binreichende Arbeitskrafte aufgctrieben vverden konn-ten, um durch Stockrodung jenen Brennstolf zur Beniltzung zu bringen, welcher gcgeinviirtig im Walde verfault. Da in neuester Zeit die Friedliinder Maschinenfabrik ungemein in Aufnabmc kam, stellte sicli die Notlnvendigkeit der Cupolbfen mehr heraus, zu deren Erricli-tung in Friedland und Czeladna bereits Voranstalten getroflen sind; durch ilir Ent-stelien miisstc die Gussvvaaren-Erzeugung sehr ansehnlich gesteigert vverden. Zur Erzcugung eines Ccntners Roli- und Gusseisen sind 13-3 Culi.-Fuss ('/„ liarte, ®/8 \veiche) Holzkohlen erforderlich. — Man liat in Friedland mit gutem Er-folge versucht, den Holzkohlen robe Steinkohlc zuzusetzen, musste aber aus bkono-inischen Griinden von diesem Vcrfahren ablassen, indcm die gesteigerten Preise der Ostrauer Steinkohlen beinahe jenen der Holzkohlen glcichkommen. Audi in Witko\vitz umi Adamsthal hatlen dcrlei Versuelic gilnstige Erfolge, was die bisher nocli immer in Frage gestandene Miiglichkeit, mit roher Steinkohle den lioeliofen zu betreiben, oflfenbar kaum mehr bezweifeln l&sst. Im Interesse der gesammten Industrie \viire daher eine auf die bereits gemacliten Erfahrungen gegriindete enveitcrte An\vendung dieses Schmelzverfahrens aufs eifrigste zu unterstutzen. In den vorliandenen 14 Frischfeuern konncn jalirlich nahe bei 3S.000 Ctr. Frischeisen erzeugt \verden. Diese bei der Herdlrischerei unge\vohnlich liohe IJro-duction ist aber aucb nur dadurch moglich ge\vorden, dass man von der reinen Klein-friscbmetliode abging, und ein aus dieser und der Anlauf-Methode gemischtes Ver-lahren in Aiuvendung brachte, w'el c bes eine \voehentliche Erzeugung von 100 his 10!) Ctr. Grobeisen ergab. Diese Al t zu frischen nimmt 10 Cul).-Fuss. Holzkolile in Anspruch, wird mit wannein VVinde, 2 Formen und einem Eisenverlust von 18% ausgefiihrt, die erzeugten Zagel und Flamml werden zur \veitern Raffinirung dem Walzwerke iibcrgeben. Bisher liabea Localumstiinde nocli niclit gestattet, alle 14 Frischfeucr in dieser vortheilbaften \Veise zu betreiben; es arbeitet dahcr ein Tbeil nocli nacli der gewbbnlicben Anlauf-Methode, wobei ein Aufwand von 20 Cub.-Fuss Holzkolile und 24% Eisenverlust statt bat, und die \vochentliehe Erzeugung (bei gleieher Arbeiterzalil) hochstens auf GO Ctr. zum Tlieile fertigen ausgcschmiede-ten Stabeisens gesteigert \verden kanu. Von der gesammten Grobeisen-Erzeugung werdeu beilaufig 12.000 Ctr. im \Valzwerke zu Bleeli und Feineisen wngewandelf, der Rest wird als ordiniires Stab-und Stangeneisen in den Handel gebraeht. llisher wurden Dainpfkesselblecbe nur fiir den Bedarf der eigenen Maschinenfabrik, und z\var ausschliesslieh aus Holzkohleneisen erzeugt, vvelche Bleelie in ilirer Anwcndung zu Dampfkesseln, gegentiber den aus 1'uddeleisen verfertigten, eine um 40% vermebrte Haltbarkeit ervveisen sollen. Weil aber Kesselbleche aus Puddeleisen auch stark gesueht werden, obwobl deren niedri-gerer Preis durcli die Notlnvendigkeit einer Vermehrung der Blechstarke ziemlich aufgevvogen wird, so wurde zu deren llerstellung die Erhauung zweier Puddelofeii im Walzwerke zu Friedland in Angrifl' genommen. Einen selir vviehtigen Tlieil des VVerkbetriebs bildet die Maschinenfabrik. Da einestheils das Werk in der Eage ist, alle zur vollstandigen llerstellung von Maschi-nen verschiedener Gattung, besonders aber von Dampfmaschincn, notliigen Gegen-stande selbst zu liefern, anderntheils durcli eingefuhrte Verbesserungen in der Con-struction der Maschinen wesentliehe Fortsehritte gemaeht liat, kann diese Fabrik auch mit auslandischen Dainpfmaschinenfahriken concurriren; fiir jetzt arbeitet sie aber vorzilglich nur fur den Bedarf des Inlands, und ist, gleicli allen derartigen Unternehmungen, nicht im Stande, den gemacliten Bestellungen zu geniigen. — Die Maschinenfabrik besitzt nebst mehreren Wasserradern auch 2 Kraft-Dampfmaschinen, cine betrachtliche Anzahl llilfs- und Arbeitsmaschinen, Siigon, einen Ventilator etc., und heschaftigt regelmiissig 80 his ‘JO Arbeiter. Das ganze Werk ist in selir giinstiger ortlicher Lage, in selir richtigem Ver-haltniss zu seinen natiirlichen Betriebskriiften, und soAvohl heziiglich der teclmi-schen Vollkommenlicit des Betriebs, als auch der commerciellen und okonomisclien Leitung sebr zu loben. Es sinil im Ganzen 1.300 Arbcitcr beschaftigt, \velcbe bei entsprechcnder Anstrengung und Gescbicklicbkeit eincn vollkommen ausreichenden Lolin erlnngcn. Sie sind meistcns mit Wolinung und etwas Feld bcthoilt, dadurch in ilirer Zukunft ganz gesichert, und bei dem Bestande des Werks interessirt, welclics seinerseits solide und sichere Arbeiter an ihnen gewinnt. Die Zu- und Abfulir aller Producte wird durch die guten Strassen selu- erleich-tert, der ganze Bedarf an Holz J»is zu dcn VVerksgebiiudcn gesclnvemmt. Der Absatz fertiger Waare wird iu VVien, Briinn, Krakau und Pest, jencr der Mascbinen vorziiglich in Ungern, aber aucb in der Umgebung bewirkt. Das Werksertriigniss dtirfte nacli Abzug der fiir Erweiterungen und den Beserve-fond zuriickgelegten Summen alljabrlicb z\viseben GO bis 70.000 II. C. M. betragen. Allo Beamten bezieben nebst ihren fixcn Besoldungen Tantiemen, wodurcb ibr Interesse mit dem des VVerks innigst verkniipft ist. In Friedland bestelit aucb cine EmailbUtte, welebe beim Bezug der schonen gusseisernen Gesebirre vom Werke et\vas begiinstigt wird. Sie verfertigt gute Waare, und findet fiir dieselbe in allen Provinzen der Monarcbie lebbaften Absatz. In diesem Artikel baben bekanntlieb die miihrisclien und bobmiscben Erzeug-nisse die ausliindiscbe Concurrenz scbon liingst besiegt. £. Klansko. Eines der \vichtigsten Eisenvverke in Maliren, und beziiglieb des Giesserei-Betriebs das erste, ist Blansko. Es geliort dem Fiirsten Hugo zu Salm-Reifler-sebeidt, liegt in unmittelbarer Nahe der Eisenbabn, 2 Mcilen nordlicb von Briinn, und umfasst folgende Anstalten: 2 llocliofen, 5 Cupoliifen, 10 Fiisebfeuer mit einein Walz\verk, 1 Bohr- und Drebwerk und 1 Mascbinenfabrik zu und in der Uingegend von KlepačoAV, — l llocliofen und 1 Cupolofen zu Jcdovvnilz, — 3 Frischfeuer zu D a ii b r a w i t z, — und 1 Mascliineinverkstiitte zu B1 a 11 s k o. Zum Werkscomplex vird aucli nocb der llocliofen zu Braunolbiittcn iiiiclist Miiglitz gereclinet. Ueber dic Zeit der Entstebung des Werks ist durchaus niclits bekannt; vor 20 Jabren fand man bei Abtragung eines alten Ofenstocks einc gusseiserne Platte mit der Jabreszabl IGlil, der Ursprung des NVerks fallt aber, nacli den altesten Berg-bauen zu urtbeileii, jedcnfalls iu cine weit friibere Zeit. — Zu den neueren Bauten gehorcn die Rosalialiiitte (1842J, dic Allgrafenhiilte (1847), dic Masebinenwcrkstat-ten (1825 und 183‘J), das Bobr- und VValzvverk (1824). Die fi iilieren, mit sehlecb-tcn Tonnen-Geblasen betricbencn kleinen llocliofen gestatteten mir cine wocbcntliche Erzeugung von 200 Clr.; jetzl liaben alle llocliofen doppcltwirkende Cylinder-Gcblase und cine wocbentlicbe Erzeugung von 500 bis 700 Ctr. Blansko bat einen cigcnen Waldstand von chvas melir als 20.000 Jocb mit einem Zmvaebs von nalic 1 % Klftr. per Jocb, muss aber docb uocb 12 bis 15.000 Klftr. 30zolligen Scbeiterbolzes aus der Umgebung ankaufen, \velcbes Gescbiift seit dem Bcstehen der Eisenbabn immer sclnvieriger wird, so dass der Zeitpunct niclit melir ferne sein kanil, in wclchem der bobe Local-Preis des llolzes die nutzbringende Verwendung desselben zur Eisendarstellung kaum melir gestatten wird. Anderscits ist aber eine Ausdehnung des Betriebs und Mebrerzeugung von Eisenvvaaren durcli den regelmassig mit dem Aufldiilien aller Gewerbe sicli stcigernden Eisenbedarf angezeigt, dalier die Amvendung eines anderen Brennstofls zur dringendcn Notli-wendigkeit geworden. Die Blansker Werksvenvallung sucbte sicb in den Besitz von Steinkohlcngruben zu setzen, und erscliiirfte aucli in neuester Zeit Braunkohlen bei tiaya und Steinkohlen bei Miihrisch-Ostrau, deren Ausbeutc sebr ergiebig zu \verden verspriclit. — Fur das Jalir 18H1 \vird zwar d er Gestehungspreis der Holzkoblen noch auf G kr. pr. Culi.-Fuss der vveicben und auf 8 bis 9 ki', pr. Cub.-Fuss der harten angegebcn; dieser Berechnung liegen jedoeli die unter friiheren giinsti-geren Verliallnissen erzielten Holz-Ankaufpreise zu Grunde. Die gewohnlicbe Verkohlungs-Metliode liefert aus l Klafler 30/olligeu Sclieiter-bolzes (= 90 Cub -Fuss) bezieliungsweise 47 bis 48 Cub.-Fuss liarte oder !i8 bis 59 Cub.-Fuss weiclie Holzkoblen. Neben dieser ist aber in Blansko nocli eine zweite Verkoblungsart unter beweglicber Deeke mit gemauerten Seitenvvanden in Ubung, bei welcher K3 und 61> Cub.-Fuss Holzkoblen, und als Nebenproducte Holz-essig und Tlieer gewonnen, mit den abzicbenden Gašen aber alljabrlieh iiber U.000 Metzen Kalk gebrannt \verden. Diese Methode ist dalier selbst mit lUiek-sielit auf die Arbeitskriifte, die sie in Ansprucli nirnrnt, unzweifelhaft die gevvinn-bringendere, und gestattet in ‘l ()fen eine jalirliebe Erzeugung von 114.000 Cub.-Fuss Kolilen. Mil Eržen bat sicli Blansko dureb allmaliche Erwerbung von 9 Bergrevieren gedeckt, von denen wohl manebe wenig versprecben, andere aber fur viele Decen-nien ausreiclien; im Ganzen besitzt es 81 belehnte Feldmassen. Das Erzvorkommen ist dort sebr eigentbiimlieb und gestattet durcbaus keine ricbtige Vorausbereuh-nung. In dem maehtig auftretenden Grauvaekenkalke sind tiefe Einsenkungen oder Liicher (wie die beruliinte Mazocha) oder Spalten, die \veit an dem, das Hangende bildenden, Feuersteingebirge liinzieben, fast durcbaus mit einem zur Juraformation geborigen Mergel ausgefiillt, worin sicb Erzablagerungen von selir wecbselnder Maclitigkeit mit 30 bis 40 Klafter Teufe vorlinden, die meistens schachtinassig abgebaut werden. Die vorziigiiclisten Erzpuncte sind: Budilz, Olomucan, Niemčic, Wratikow, Spescliau, Lissitz, Borstendorf, lvunstadt und Lettovitz. Von letzterem Orle konnen die Erze millelsl Eisenbabn zur lliitte befordert werden, vou den iibrigen gescliieht diess auf der Achse aus einer Entfernung von einer bis zelin Stunden. lin Ganzen werden melir als 320.000 Ctr. Erze gefordert, sie baben einen Eisengehalt von 30 % und kommen im Gestehungspreis bei der Grube auf 1‘2 kr. C. M. per Centner. Sie sind Braun-, Thon-, Magneteisensteine und Bobnenerze; erstere werdeu roli ver-sclimolzen, die letzteren miissen aber abgewassert und gerostet werden. Die Erze sind ziemlich gutartig, mir das 2S % balteude Bolmenerz ist sehr strengfliissig; sie entlialten Spuren von Zink. Die Hochofen sind 36 Fuss liocb, liaben 2 Formen, Cylinder-Geblase und mit Giclilgasen in Wasseralfinger Apparaten erbitzten Wind von ctwas iiber 100° B. mit einer Pressung von IG bis 18'" Quecksilber. Die Scbmelzcampagne dauert 4 bis S Jaln e. Der Gichtaufzug in Blansko wird nocli mit Menschenhanden, bei dcn iibrigen Ofen aber mit Wasserkraft betrieben. Als Betricbskraft dient der Punk\va-Bach; fiir dic Zeiten des VVassermangels ist durch 2 Dampfmasehinen bei dcn Hochofen in Klepa-čow vorgesehen. Blansko verlegt sicli yorzugsweise auf Gusswaaren-Erzeugung und hat os in dorselben zu eiiicin hohen Grade der Vollkommenheit, besonders beziiglich der aiis-seren Form und Eleganz, gebracht. Zu diesenv Zwecke bestehen (5 Cupolofen mit allen nothigen Giesserei- und Formerei-Apparaten und Hilfs\verkstatten. Im Jahre 1850 \vurden 60.000 Ctr. Guss\vaaren erzeugt, im Jalire 1851 diese Menge bis auf 72.680 Ctr. gesteigert, und nocli konnte man die Nachfrage niclit giinzlich be-friedigen. Der Gestehungspreis des Boheisens berechnete sicli auf 2 fl. 23 kr., jener des Gusseisens auf 4(1. 20 kr. bis Sfl. 27 kr. C.M., der Kohlen-Aufwand betrug J G Cub.-Fuss auf den Centner der Gesammterzeugung; seit dem Jahre 1848 sind obige Erzeugungspreise wegen der hohern Arbeits- umi FuhrlShne im Steigen. Die Stabeiscn-Erzeugung wird mit Holzkohlcn nacli der gewblinliclien Anlauf-Metbode betrieben, spielt jedoch sammt dem Walz\verk-Betrieb cine mir untergeord-nete Bolle, da man alle Werkskrafte der Gusswaaren- und Masebinen-Erzeugung zuwendet. —Im Ganzen werden 9.668 Clr. Stabeiscn und 4.755 Ctr. Scbwarzblecli erzeugt, deren Qualitiit fiir befriedigend gilt. In den beiden Mascbinenfabriken zu Blansko und Klepacow sind 140 Arbeiter beschiiftigt. Im Jalire 1850 wui den daselbst verfertigt: 35 Zuekerpressen, 6 Pumpen, 3 Hobel-, 3 Dampf-, 10 Bohr-, 3 Bcib-, 3 Wasclmiaschinen, Drehscheiben, Pump-werke, Blechseheeren, Drelibiinke, Ventilatoren elc. und allcrlei Eisenbahu-Bestand-theilo. Der Verkaufswerth aller dieser Erzeugnisse wurde mit 174.26(i 11. angegeben. Der Versehleiss aller Erzeugnisse gelit selir gu(, mul besonders die mannigfaltigen schonen Guss\vaaren (namentlieh Wasserrohren, Kuchengeschirrc, Luxuswaaren, Grabmonumente u. dgl.) (inden einen selir ausgedehnten Absatz in Briinn, Wien, Prag, Pest, Kaschau, Weisskirchen und Orsowa. Ordinarc Stubenofen sind in Bos-nien, Scrbien und der Walachei selir gangbare Artikel. Die Anstalt bcschafligtim Ganzen 1.035 Arbeiter, deren IJntersUilzung und Pensio-nirung auf cine von den gewohnliehenBruderladen etwas abweichendeArtgesichertist. Auf jeden Gulden des Verdienstes zabit das Werk nocli 1 Kreuzer auf, welchcr in den Beservc-Fond gelegl wird, der somit niclit das Eigenthum der jeweiligen Arbeiter-Gesellscbaft ist, daher auch der Controlle und Oberaufsicht des Staats niclit unter-stelit. Jeder Arbeiter, wenn er auch nur 1 Jahr in Arbeit gestanden, wird daraus unterstiitzt oder die Wit\ve pensionirt. Bei liingerer Dienstzeit entfallen hierfur hohere Betriige. Obgleich der Stand des Blanskoer VVerkscomplexes jedenfalls ein sehr giin-stiger und der Betrieb cin lolmender genannt werden muss, so darf dabei niclit iibersehen werden, dass die im Geschaftsgang der ungrischen Werke eingetrete-nen Stockungen auf den letzteren einen vortheilhaften Einfluss nahmen, der jedenfalls nur ein voriibergehender seiu kanil. B. Stein- und Braunkohlen-Gewinnung. 1. Im Ali ge m ei ne n. Miiliren besilzt in seinen bis jetzt bekunnten Ablagerungen einen grossen Reichthum an mineralischem Brennstoffe, dessen Forderung z\var mit jedem Jalire zunimmt, aber im Zusammenhaltc mit der virklich vorhandenen Koldenmenge und dem Bedarfe der Industrie noch viel /u gering erscheint. — Obwohl die Mehrzahl dieser Kohlenlager selion ziemlich lange Zeit bekannt und benutzt war, fand docli nirgends ein scbwungbafter, die kiinftige Ausbeutung vorbereitender Bau stali, so dass jetzt, Bossitz ausgenommen, die Lagerstatten nocli selir wenig erforsebt und aufgescblossen sind. Erst seit den letzten G Jahren wird dem Stein- und Braunkoh-len-Bergbau, einem der \vicbtigstcn Faetoren industriellen Aufsclnvungs, die ver-diente Aufmerksamkeit zuge\vendet, in Folge deren mit vielem Auf\vande umfassende Bauanlagen und neue Betriebseinricbtungen entstanden sind, fiir welche die Untcr-nebmer mit grossen Opfern aueli einen eigenen tiicbtigen Arbeiterstand zu ge\vinnen und zu erbalten sueben. Die Besultate dieser Anstrengungen von Seite der Bergbautreibenden mUssten dem industriellen Publicum in viel ausgedehnterem Masse zu Gute kominen, wenu niebt zufolge der Mangelhaftigkeit der Communicationsmittel die Fracht in den mei-sten Fitllen den Preis der Steinkolilen bis zum Gelangen auf den Verbrauebsplatz verdreifachen und vervierfaeben wiirde. Nur \venige Stunden von der Eisenbabn enl-fernt gelegene Gruben baben fortwahrend Mangel an Absal/,, und ob\vobl die Kosten der Koblengewinnung — wie diess z. B. in Czeicz der Fali ist — nicbt inebr als 5 bis 7 kr. C. M. pr. Ctr. ausmacben, vvird das Product dureb die bobe Fracht bis zur Eisenbabn so vertheuert, dass es mit Biieksieht auf die geringere Qualitiit die Concurrenz mit der preussischen oder bohmischen Kohle nicbt zu halten vermag. Selbst die Bossitzer Grube, welcbe von Brilnn und von Baigern, den beiden nacbsten Eisenbahnstationen, nur 2 bis 23/4 Meilen enlfernt und durch gute Strassen mit den-selben verbunden ist, leidet durch die Frachtpreise von 13 bis 14 kr. per Ctr. und die Mangelbaftigkeit der Transportmittcl, welche nicbt ausreichen, die ganze Kohlen-erzeugung rechtzeitig zur Balin zu bringen. Die Orte, \vo die Braunkohlen zu Tage gefonlert worden, sind meistens der Eisenbabn noch niiher gelegen — letžtere durchschneidetdas ganze Braunkohlen-Terrain — abersie entbehren beinahe durebaus falnbarer Wege, daher sind liier die Fracbten im Verhaltnisse zu dem geringeren Werthe der Waare nocli viel tbeurer. Verbesserte Verbindung mit den Eisenbahnstationen vvird daher nicbt bloss giinslig auf deu Preis der Stein- und Braunkohlen, sondern auch auf die sclnvunghafte Entwicklung des Kolilcn-Bergbaus zuruck-wirken. Im Vergleiche mit anderen Provinzen der Monareliie stcht Miiliren beziiglich der Stein- und Braunkohlen-Ausbeute nur Bohinen und Schlesien nacli. Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse des Stein- und Braunkohlen-Bergbaus im Jalire 1851, vic solehe von den Gewerken selbst nacbgewiesen worden sind. cn O O C5 Feldmassen 00 GO ollene Schuchtc 05 zu Ta g1 mundcnde Stollen Zalil o H- 00 00 00 co o o bi o o co co 05 05 M- C0 CO O C0 co Steinkohlcn m 05 co 05 iC co Braunkohlen co Lignite GO GO O 05 05 *=• 00 bo co 00 bcschaftigte Arbeitcr Zu Utigsdorf bei Mahrisch-Triibau ist seit Kurzom eine Braunkohlen-Ablagerung entdeekt; im Jahrc 1880 beirug d »rt ilieAusbeute 9.800 Ctr., fiir das.lahr 1891 fehlen jedoch din Naclnveisungen. Das Gleiclie ist dcr Fali mit (len Braunkohlen-Bcrgwcrken (les Grafen Kalnoky zu Lettowitz, umi iles Grafen Mensdorf zu Bosko\vitz , deren Ergebnisse jedoeh von keinem Belange sind. Ncbst den bier als „in Bel egu n g s teh e n d” angegebenen 208 Feldmasscn, und dem Aerarial-Seliurfkreis zu Mabriscb-Ostrau — ersterc bilden allein eine Gesainmtflache Y»n 2.021 Jocli und !j(i8 □ Klftr. — sind noeli eine betracht-lielie Anzabl Mutbungen auf Steinkohlen bei der Berglehensbehbrde angemel-det, \velche gegen\vartig nur dic Erforschung dcr Lagcrstatten zum Z\vecke ha-ben , aber in der Folgc bedeutend zur Vermebrung dcr Steinkoblengevvinnung beitragen uerden. Von den 141 Seliiicbten sind jene des Braunkoblen-Terrains die minder tiefen, der tiefste zu Gaya misst 32 Klftr; beim Abbau der Stcinkohlen-Flblze crrcichen sie jedocli eine Tiefe von 80 bis 60 Klaftcr, der tiefste Schacht von 66 Klftr. ist zu Zbescbau. — Die zu Tage ausmiindenden Stoli en baben eine Gcsammt-Liingen-erstreekung von 3.681 Klaffern. Zur Fbrderung werderi nebst einer grossen Anzabl von Haspeln, dic gegen-\viirtig nur bei seichlen Scbacbten und nicbt bedeutender AusPorderung in An-wendung steben, 19 grbssere Mascbinen — 18 Dampfmaschiricn von 247, und 1 Pferdegbppel von 2 Pferdekraft — beniitzt, deren Mebrzabl die neuesten, z\veckmSssigsten Constructionen besitzt und mit vollkommencm Erfolge arbeitet. Beinabe alle sind im Inlande verfertigt. Als zur Behcizung der Dampfkessel ver-lirauebt, werden 80.393 Centner Braun- und Steinkohlen angegeben: demnach liattc sicb pr. Pferdekraft im Durchsclmitt cin jiibrlicber Bedarf von 328 Centner ergeben. Zur Gruben - Auszimmerung und zu Baufiibrungen ober Tag ersebeinen 2.293 Cub.-Klftr. Holz vertvendet. Der bbebste Ve r s eble i s s p reis der Steinkohlen wird zu Zbescbau mit 24 kr. und der niedrigste auf dcr Freiherr von BotbscbikVscbeu Grube zu Mabriscb-Ostrau mit 8 3/4 kr. pr. Ctr. angegeben. Der Durchschnittspreis entziffert sicb mit 20 '/a kr. Der bbebste Verschleisspreis der Braunkoblen betrug in Zerau itz 9% kr., der niedrigste zu AVelebrad, S kr. und der durchschnittliche 7\\ kr. pr. Ctr. Die Prcise der Lignite variirten zwiscben 8 und 10 kr., der Durchschnittspreis entfallt mit 9 kr. Das bei den Gruben bleibend besebaftigte Personale bcslanil aus 36Beamtcn, 68 Steigern und Aufsebern, 2.181 Bergarbeitern und 478 Jungen. Als \virklich verrichtete Arbeit \verden 624.041 Tagwerke angegeben; demnach leistete jeder Arbeitcr im Jabre nur 232 Tagvvcrke, und erreicbte — vvenn die Summe derLbbne aller Arbeitcr u iibrend des ganzen Jalirs mit 366.688 H. in Vcrgleichung gezogen \vird — cinen Jahresverdienst von 136 11., oder cinen durcbsehniltlichen Taglohn von 38 ya kr. C. M., der mit Biicksicbt auf diegeringer gelobnten .lungen der \\firk-lichkeit sebr entspricbt. Die miihrische Sleinkohle ist von selir guter Quiililat, beinahe zu jeder Al t Feuerung, Dampf- und Gaserzeugung tauglich; ein grosser Tlieil derselbcu gibt gute Koaks: 10 — 12 Ctr. Steinkoblen ersetzen angeblicb 1 Wiener Klafter harten llolzes. Sie unterlicgt jedoch, wie die ineisten Glanzkoblen, \venn sie liingere Zeil der atmospharischen Eimvirkung ausgesetzt wird, selir dein Zerfallen, und ist dess-lialb in grosseren Stiieken schvver zu transporliren. Die Braunkohle des March-Beckens gehort einer jiingeren Formation an, zeigt selir die blattrige Holztextur, ist aber in der schlccbtesten Qualitiit bituminoses Ilolz, in der besten, zu alleu tecliniscben Zvvecken, mit Ausnabme von Gaserzeugung und Locomotivbebeizung, gut zu gebraucben; 20 bis 24 Ctr. ersetzen die Brennkraft einer Wiener Klafter harten llolzes, 14Ctr. die einer Klafter weicben llolzes. Sie dient gegenwiirtig vorzuglicli den Zueker- und andern Fabriken, Kalk- und Ziegel-brennereien der Umgebung ibrer Fundorte, wird aber aucli bis nach Wien verfiihrt. Gemachten Versuchen zufolge bat sieli die Miihriscb-Neudorfer Braunkohle aucli zur Locomotivbeizung tauglich er\viesen. Die Versehleissorte fiir die miihrisehen Braun- und Steinkoblen ausserhalb der Umgebung ibrer Fundorte sind vorziiglich Briinn und Wien. Da auf der Aehse von Mahren gar keine Kohle nach Wien belordert wird, so ist aus Iblgender Tahelle dio Menge, in weleher, sowie aucli die Stationen der Nordbahn, woher sie zugefuhrt werden, zu erselien; zugleich kann aucli dio Einfuhr preussiseben Brennstotls nach Wicn nachgewiesen werden. Im Jahre 18U1 gelangtcn auf der Nordbahn nach Wien: Aus IHfthmi \ us iistr. Schleslen Aus Prcusscn Monat Ilaigcrn MfiiilmT Godiiig liison/. Hruschau iiber Oderberg Zu- Slein- koblen Braunkohlen Stein- kolilon Koaks Slein- koblen Koaks sammen W i e n e r C n t n c r Junner 21.700 10.U50 8.010 30.778 1.498 72.536 Februar t:t.ooo C.390 50.052 2.896 79.538 Miirz 18.400 0.870 80.200 2.935 108.405 April 11.000 7.330 . 540 45.040 2.323 927 68.060 RIai 18.800 3.800 335 10.200 43.580 5.655 , 519 82.889 .luni 22.400 4.510 2.959 1.003 65.910 2.464 347 100.193 Juli 17.500 9.070 0.010 2.030 66.000 5.200 6 374 112.190 August 19.200 7.910 3.498 520 61.420 5.516 25.716 123.780 September .... 11.200 10.050 1.622 1.530 37.600 3.308 16.280 , 81.590 October 15.900 7.810 2.201 2.273 41.450 2.017 30.458 102.769 November 7.700 7.030 1.149 1.076 33.840 2.971 15.940 70.320 December 13.000 7.410 6.245 4.080 27.497 4.(544 13.714 77.190 Zusamnien . 191.300 88.750 32.089 25.058 589.967 39.503 111.873 860 1,079.466 ln Mahren ist — wenigstens bis jetzt — nur cine Steinkohlen-Ablagerung zwischen Oshnvan und Bossitz bei Briinn, nebst z\vei Braunkohlen-Ablagerungen bckaiuit. L)ie schlesische Steinkolilen - Formation reicht zwar bci Mahriseh - Oslrau aucli nacli Miihrcn heriibcr, und ist dort bereits inAbbau genommen; sic gehort abcr docli zum geognostiscben Ganzen dos Nachbarlands, und ilire Erstreckung iu Mahren ist nocli selir wenig bekannt. 2. S p e ci cl 1. a) Steinkohlen-Gevvinnung. Das Steinkohlen-Gebirge') zicht sich aus Bolimen nach Miihrcn heriiber. Dasselbe fiillt von Triibau und Lettowitz angefangen ziemlich steil vom Gneis dcs bohmisch-mahrischenGcbirgs nacli O.slcn alt, liisst scin Fortstreichen in der Richtung desZwit-tavva-Thales iiber Kunstadt, Lissitz, Czernahora gegen Bitischka deullicli erkennen, entbalt abcr auf dicsem ganzen Raume nur unbedeutende Flolze, welclie nicist ein leinkorniger Sandstein, an der Oberflache rotli, iu der Tiefe griingrau, uberdeekt. Iu grosser Miichtigkeit tritt es crst iu dem sclunalen Streifen yon lličan iiber Ilossitz und Zbeschau bis Oshnvan und Neudorf auf. Endlicb setzt e.s, obschon dieFormation von Serpentin und Conglomerat unterbroclien \vird, nocli gegen Kromau fort, \vo der rothe Sandstein iiber steinkoblenfuhrenden Scliieliten nocli einmal ersebeint. Allcin der Steinkohlcnbau ist (nach den ungiinstigen Rcsultatcn der bislier angcstellten Flolz-Ausrichtungs-Versuche zu urtheilen) auf der ganzen Slrccke, die bezeiclmeten Tbeile abgerecbnet, keineswegs lobnend. Die Koblenablagernng zwisclien lličan und Neudorf wui'de bisher auf cine Eut-fernung von 2 Meilen aufgeschlossen, und fiillt das lleckcn zwisclien den beiden Ur-gobirgen Gneis und Syenit vollkommcn aus, welclics auf einer lircite von 2.!i00 Klaf-tern 4 verschiedene, aber nicht an allen Puncten bamviirdige Flotze oder Flotzforma-tionen entbalt, da besonders an den Endpuncten die Stelle der Steinkoble ein bitu-minoser Mergelscbiefer vertritt, der nur eine aussere Abnlicbkeit mit derStcinkohle besitzt. Fiir die Steinkohlenformation bildet der Gneis das iiusserste Liegende, und der Syenit das ausserste Hangende; beide streiehen parallel von Nordost nacli Siid-west: ersteres bat ein ostliches Verflachen von 40 Gradcu, lelzteres aber cin gegen das Gebirge zu gericbtetes widersinniges Abfallen. Die Reihefolgc der Scbichten innerlialb der beiden Urgebirge beginnt ara Gneis mit einem bci 8 Klafter inaclitigen rotlien Sandsteine; darauf folgt ein !i" bis lii" maclitiges, daber nicht bau\viirdiges Flotz: in einer horizontalen Entfernung von 30 Klaftern, durcli Schicfcr und Kolilen-sandstein getrennt, kommt das zvveile, 3' bis 0' machtige, 35 Grade verllachende Flotz, und 31 Klafter liinter dicsem, durcli Schieferthon und grauen Sandstein geschieden, das dritte, machtigste oder Hauptflotz, welches cine zwisehcn 5' bis 18' abwechsclnde Miiclitigkeit und cin Hauptverllachen von 42Graden bat. Auf dem Hauptflotz liegt eine machtige Schichte rotlien Sandstcins, Avelcher in der Niilic des Flolzcs mit einem Vergl. v. Hitigcnau: Ucbersicht der gcologischon Vcrhiiltnissc von Miiliren und Ssterr. Schlesien. Wien 1852. grtinen Saudstein \vechsellagert, dami cin weisser Sandsteinscbiefer und endlich, an dcn Syenit sicli anschlicssend, ein Sandstein-Conglomerat, Schieferthon und Brandschiefer, jedoch oline allc Spuren von Steinkolilen. 1 )ic Steinkohlenflotze sind in dcn bliheren Horizonten stark unrcin, zeigen sicli bcinahe iiberall in grbsserer Teufe macbtiger und aucli rubiger abgelagcrt. Wahrend gcgcn Nordost sicli auflallend viele Verwerfungen und Unrogelmassigkcitcn vorfinden, erscheint gcgcn Siidivcst dic Formation lireiter, regelmassiger, die Koblenmiicbtig-keii zunehmend, aucli tri tl das vierte, jodoch unbauiviirdige, Licgendflbtz dazu. Bis in die Nahe des Flusschens Osla«a liiilt diese Veriinderung an, hinter demselben sind nur nocli 2 Fldtze aufzufinden, und diese zeigen solehe Unregeliniissigkciten, dass gegen Neudorf zu sogar das Hauptflotz crst in einer Teufe von 63 Klaftern eine den Abbau lolmende Miiebtigkeit erlangt. Diese Verhaltnisse niachen stelleniveise einen auf bergmannischc Grundsiitze gestiitzten Bau scbivicrig, zumal die Kolilen an der Luft bald zerfallen und das llan-gende einen geivaltigen Druck ausiibt; diese Schwierigkeiten liaben einen ganz eigenthiimliclicn, aber sclir zweekdienlichen Bergbaubetrieb hervorgerufen, dessen Aufgabe es ist, iin Gegensatze zu dem geivobnlichen Pfeilerbau und mit mbgliebster Vermeidung des Streckenbetriebs, dic abzubauenden Kohlenmittel erst kurz vor dem wirklich beginnenden Abbau zu entblbssen, und zwar vom Ende des Felds gegen den Scbacbt oder Ausforderungspunct. Hierdurch \verden viele und wichtige Vortbeilc erreiebt; die wescntlicbsten besteben in Vermeidung der Grubenbruebe und Ilrande, in reiner Gewinnung der Kolilen, ivelebe auch der Venvitterung in der Grube iveniger ausgesctzt sind, geringerem Aufivand an Gruben-Zimmerbolz und Ersparung von Unkosten. Dic Koblo der liier besebriebenen Formation ist eine bituminbsc, felte Sclnvarz-koble mit ausgezeicbnetcn Eigenschaften zur teebniseben Venvendung, soivobl im roben als aucli im verkoakslen Zustande. Sie bat ein geringes specifisches Geiviebt, binterliisst nur bei 4% Verbrennungs-llilekstande, und ivurde zu Gaserzeugung vollkommen tauglieb befunden, indem sie per Ctr. 300 Culi.-Fuss Gas gibt. Um die Mitte des verflossenen Jabrbunderts, als die Industrie, sieli allgemein verbreitend, grossere Mengen von BrennstotT in Ansprucb nabm, fing man allmiilig an, das seltener werdende Holz dureh die bis dabin uenig beaebtete Mineralkoble zu ersetzen. Die steigenden Holzprcise, und die vielen Aufmunterungen und Begiinsti-gungen von Seite der Hegierung fbrderten eben so den Steinkohlen-Bergbau, als die Steinkolilen - Venvendung in allen Zvveigen der Industrie. Es ivurden daher allseitig Steinkolilen aufgcsucbt. — Nacli der Angabe MiiblfekFs 1) \vurde bei dem zur Herrscbaft Osbnvan geborigen Dorfe Padoebau die im Vorbergebenden besebric-bene Steinkohlen-Ablagerung zuerst im Jabre 1760 enldcckt, und im Jabre 1783 daselbst eine Alaunsiederei errichtet. Die Kaiserin Maria Tberesia ertbeilte 1761) dem Oslawaner Venvalter Franz Biedl wegen seiner eifrigen Venvendung in Auf— findung der Steinkolilen und Betreibung des Baues darauf eine goldcne Medaillc, und D Ocsterrcich’s Stcinkohlcnscliiitzc, im osterr. Arcliiv 1829, S. 377—414. dem Briinner Schlosser Bennvers, welcher die erste Steinkohle verbrauchte und Andore in deren Gebrauch unterrichtete, ein Pramium >). Mit diesen indirecten Aufmunterungen sich niclit begniigend, seliickle die den Aufschwung der vaterlandischen Industrie auf jede VVeise fordernde Monarchin den erfahrenen Schiclitmeister Franz Schoftel mit dem Auftragc nach Mahren, in Auflin-dnng, Bearbeitung und Beniitzung dieses so niitziicheu Materials dem Publieum mit Hath und Tliat an die Hand zu gelien. Dieser nahm insbesondere eine Priifung mit den auf dem (Jute Oslavvan, welclies damals dom Štifte Konigin-Kloster in Altbriiiin gehorte, augobrocbonen Steinkohlen vor, und fand sie zum Ziegel-, Kalk-, Brannt-weinbrennen, Bierbraueu, Ofenheizen, uberhaupt zu jeder Feuerung, vorziiglich an-wendbar. Schlosser, Scbmiede und verscbiedene mit Feuer arbeitende Handwerker versucbten ihr Gewerbe mit Steinkohlen zu betreiben und fanden, im Entgegenhalte der llolzkohlen, ihren Vortheil dabeis). Die Holznoth muss jedoch nicht so driickend und die Empfanglichkeit des Puhli-cums fiir diese Neuerung gering gevvesen sein, denn der Steinkohlenverbrauch wollte nicht allgemeiu werden. Es wurden zwar auch zu Utigsdorf, Stip, Lettowitz, Mahrisch-Trubau, Jano\vitz u. a. O. Stein- und Braunkohlen, zu Boškowitz Erd-koblen gefunden, aber nirgends dauernd beniitzt; selbst in Oslavvan betrug im Jahre 1783 die Steinkohlengewinnung nur 3.10U Ctr. im Werthe von 1.080 fl. Im Jahre 1788 begann der Steinkohlenbau, in Verbindung mit einer Alaunsiederei, bei Rossitz. Eine Wiener Gewerkschaft unternahm diesen Bau, und verkaufte den altmiihrischen Metzen Kohle um 27 kr. — Nach d’Elvert 3) wurden im Jahre 1790 in Mahren nur bei Oslawan 3.482 Ctr. und bei Bossitz 2.4(>G Ctr., im Ganzen 5.948 Ctr. Steinkohlen im Geldwerthe von 2.381) tl. 39 kr. gevvonnen. Ohgleich die Begierung 1790 ausdriicklich erkliirte, dass die Steinkohle kein Begale sei, daber deren Gewinnung Jedermann frei stehe, und dieselbe unter die den Bergrechten unterliegenden Mineralien einreihte, hinderten die Gewohnheit, mangelnde Einsicht und die noeli immer niedrigen Holzpreise die allgemeinere Ver-wendung der Steinkohlen, wesshalb sich auch der Bau derselben nur miihsam erhielt. Auch die Versuche-neuen Betriebs an versehiedenen Orten stockten bald oder fristeten miihsam ihr Dasein (wie die seit 1801 bestehende Grube bei Bičan). Erst im Jahre 1804 machte man zum Ziegelbrennen in grosserem Massstabe Gebrauch von der Steinkohle, und der sich crnst ankiindigende Holzmangel bewog die Begierung, iin Jahre 1813 unter der Androhung von 100 tl. Strafe den Betrieb der Ziegelofen mit Ilolz im Umkreise einer Meile um Brunn zu verbieten. lJie Industrie, besonders aber die Tuchfabrication, und die hierdurch hcrvorge-rufene Bevolkerungs-Vermehrung in Briinn, zuletzt die Einfulming von Dampf-maschinen, welche im Jahre 1814 begann, vermehrten die Anwendung der Steinkohlen, und zeigtcn deren Unentbehrlichkeit. Vom Jahre 1814 datirt sich auch der *) Briinner Intclligcnzblatt 17C9, Nr. 22. — Verfjfl. d'Elrcrt: „ilcr Kohlcnbau in Mlihren und ostcrrcichisch Schlesien” im II. Hefto der Mittheitungcn der liist.-stat. Section der miilir.-sehles. Gescllschaft fiir Ackerbau, Natur- u. Landeskunde, S. It. a) d'Elvert 1. e. S. 3. 4. ;i) d’Etvert 1. c. S. d. Stulist. Millhoil. 1853. II. Ilc«. rationellere umi demzufolge sclnvuughaftere fJelrieh d or Rossitzer Steinkohlenvverke; die jahrliche Erzeugung bob sich bald von 8.000 bis 0.000 Ctr. auf' 48.000 Ctr. iind ist seit dieser Zcit in raschester Zunahme begriflen, zumal man aucli anfing, Koaks zn gewinucn und dicse, sowie die Steiukolilen solbst, in dcn Wiener Werk-sliitteii einzufiihren. Die Koakserzcugung bei der Grube inusste iibrigens spftter anfgegeben werden, da man nicht im Stande war, mit dcn Koaks der Wiener Gas-anstalt zu coneurriren. — Erst seit jenem Zeitpuncte entstanden die neuen Ge\verk-schaften zu Okraublik und zu Neudorf, welcbe zugleich die beiden Endpuncte des Steinkoblenzugs ausbeuten. Im Jahre 1819 war die Steinkoblengewinnung in Rossilz scbon auf 48.000 und in Oslauan auf 2G.G2J5 Ctr. gestiegen, im Jahre 1827 in Rossitz auf 83.89(! und in Oslawan auf 84.080 Ctr., im Jahre 1841 in Rossitz auf 272.000 Ctr. und in Oslawan auf 196.552 Ctr. in den altereu Gruben, 180.000 in der 1834 eroffneten Liebe-Gottes-Zecbe, 15.000 in Neudorf. So erlangten diese nichtigcn Steinkoblengruben immer mebr Redeutung, und \vurden ein macbtiger Ilebel des industriellen Fortschritts filr die nur 2 bis 3 Meilen entfernte Landeshauptstadt Rriinn, und seit dem'Jahre 1839 durch die naheEisenbahn aucli tur eiuen grossen Theil von Miihren. Das hier in Rede stehende Kohlenfeld ist gegeinvartig von 5 verschiedenen Gewerkschaften in Resitz genommen. Diese sind: 1. Die Segen-Gottes - und Gegentrumrn - Zeche, niicbst Rossitz ge-legen, gehort der Gesellschaft Hitler v. Hering, besteht aus 8 doppelten und 27 ein-fachen Feldmassen , biilt 22 versehiedene Schiiehte aufreeht, welehe theils zur Forderung, ilieils zur VVasserhaltimg (llebung) und zuin Wetterweehsel nothwendig sind. Der tiefste misst (i!i Klftr. und ist ganz ausgemauert. Der eine von den zwei im Retriebe stebenden Erbstollen ist z\visehen den beiden hier bekannten Flotzen im Liegendgestein eingetrieben, liber 1.000 Klftr. lang (wovon 400 Klftr. ganz in Mauerung steben), dient zur Ableitung der Grubemvasser, vorztiglich aber zur Heraus-forderung der Steiukolilen, wclche dureb Pferde auf einer Eisenhahn bewerk-stelligt wird. Nebst dieser Rabu bestehen aber in den verschiedenen Grubenstrecken nocli iiber 3.000 Klftr. Eisenbahnen. Zur Forderung aus dcn Scbachten iind zur NVasserhebung sind 5 Dampf-mascbinenmit einer Gesammtkraft von SOPferden aufgestellt, \vclche allc sehrz\veck-gemiiss construirt, aus inlandisehen Werkstatten bervorgegangen sind, und ohne Gebiiude cinen Geldaufvvand von mebr als 100.000 II. C. M. erforderten. Zur Yor-richtung des benothigten Grubenholzes besteht eine Dainpf-Rrettsage von 4 Pferde-kraft, und zur Ilerstellung anderer Werkshedurfnisse nocli 3 Grobschmieden, 1 Scblosscrei, 1 Eisendreherei und 1 Gelbgiesserei. Da das Quantum der bis-lier erzeugten Koblen nicht geniigt, so bat man beschlosscn, nocli 2 Forderschachte mit je einer GOpferdekriiftigen Dampfmascbine und 1 neue Wasserhebinaschine von 12!i bis 130 Pferdekraft, die in einer Stunde 2.U00 Eimer VVasser aus einer Teufe von 100 Klaftern zu heben vermag, zu bauen, und liofft, mit Hilfe derselbcn im Jahre 18i>4 1 Million Centner Steiukolilen zu Tage fordern zu konnen. Die Transport-Anstalten werden endlicb durcli cine Strasse vervollstiindigt, \velehe iibor cine Meile lang ist, v o n der Ge\verkscbaft allcin hergestellt uud crlial-ten \vurde. Beziiglich des Grubenbolzes ist der Bergbau in soferne gedeekt, als der Ankauf desselben aus den nachbarhorrschaftlieben Waldungen, ob\vohl theuor (die Wiener KIftr. weiches Holz, von 04 Cnb.-Fuss Holzmasse, kostete 1851 circa 10 fl. C. M.), doch Klr lange Jalire siebergestellt verden kanu. Die Ge\verksebaft beschiiftigt 380 Bergleute und G Paar Pferde, wiirde jedocli \veit mehrere Arbeiter aufnebmen, wenn solehe zu liaben \viiren. Sie geniessen dureh-schnittlicli gnte Lohne, — cin Gedingshiiuer verdient im Tage 42 bis 50 kr., ein Forderer 32 bis 40 kr., und ein Sauberjunge 28 bis 30 kr. C.M.; — nebstdem erlralten sie Wobnung und Bebeizung, und jene, \velche verbeiratet simi, die Beniitzung eines Stuckcbens Aekerland. Zur Unterbringung dieser Arbeiter sind 5 Colonie-gebiiude aufgefiihrt \vorden, deren Errielitung 40.000 11. C.M. kostete; fiir Ankauf der bierzu notbigen Grundstiicke vurden nebstdem 24.000 il. C.M. ausgegeben. Durcli die Einzahlung von 2 kr. vom Gulden des Verdiensts in die Bruderlade sicbern sicb die Arbeiter gegenseitig Verpflegung wiihrend kurzer Krankbeitsdauer und Unterstiitzun-gen in Ungliicksfiillen. Bei liingerer Krankbeitsdauer oder Dienstunfabigkeit versorgt das Werk den Arbeiter selbst. Obwobl dieser Grubenbau sebon iiber 50 Jalire im Betriebe stelit, so ist sein Feldmassen-Complex noeh sebr \venig verbauen, und kanu noeli Jabrhunderte lang Ausbeute liefern. Letztere steigt alljabrlicb, betrug im Jalire 1848 481.142 Ctr., im Jalire 1849 495.218 Ctr., im Jalire 1850 589.580 Ctr. und im Jalire 1851 638.600 Ctr. Unter den Bossitzer Gewerkscbaften besitzt die Segen-Gottes- u. Gegentrumm-Zeebe zvvar den grossten Koblenreiclitlium, dessen Gewinnung jedocli wegen der Storungen und Verwerfungen der Fliitze schwierig und kostspielig ist; sie unter-biilt unter allen aber aucb die grossartigsten Betriebs- uud Forderungs-Anstalton, bat somit den grossten Capitalsaufwand dieser Unternelinmng gewidmet. Der reine Ertrag ist beiliiulig 70.000 bis 90.000 11. C. M; denn die Ge\vimumgskosten der Kohle per Ctr. bis auf die Halde sammt Begie ele. betragen keinesfalls inelir als 16 kr. C. M.: \vird also der mittlere Verkaufspreis nur zu 24 kr. angenommen, so ergibt sicb ein Nutzen von 8 kr. per Ctr. 2. Liebe-Gottes - Zecbe zu Zbesebau, gebort denGewerkenBalinetComp., bestebt aus 16 einfachen Feldmassen, und bat zur Forderung und Wasserbebung 3 Dampfmaschinen und einen Pferdegoppel. Die 3 Dampfinascliinen sind nacli dem Muster der z\veckmassigsten belgiscben Bergmasehinen im lnlande verfertigt, liaben eine Starke von 52 Pferdekraft und kosten sammt Triebzeug, Pumpensatz und Aufstellung niclit mebr als 30.000 II. C. M. Der Abbau wird dureb 3 Scbacbte bewirkt, die Forderung in den Grubenstrecken zu den Scbacbten gesebielit durebaus auf Eisenbahnen, deren Lange 11.000 Currt.-Klftr. ausmacht. Die Fullorte (Aufladpliitze bei den Scbacbten in der Grube) sind zur leicbtern Be\vegung der Eisenbabinvagen ganz mit eisernen Platten belegt. 3" Das in Abbau stehende Kohlenflolz erreicht hier seinc grosste Machtigkeit von 13', streicht beinahe durcliaus gleichformig, wesshalb aucli der ganze Gruben-bau mit seltener Regelmassigkeit, Ordnung, Reinlicbkeit und Bequemlichkeit aus-gcfiibrt werden komite. Gegenwartig sind K verscbiedenc Horizonte oder 41 Klftr. vom Tage aus giinz-licb ausgebeutet, aber es sind in der grossern Teufe noeb Kolileninittel (ur melirere hundert Jahre vorbanden, denn das Grubenfeld erstreekt sicli »00 Klftr. nacli der Breite oder dem Verflaclien und ODO Klftr. horizontal der Lange oder dem Strei-clien nacli. Das weitere Verflaclien und Anhalten in der Teufe ist durch einen Flach-scliacht untersucht, und die Kohle in einer senkreehten Tiefe von 115 Klaftern 10' mikchtig befunden vvorden. Die Grubenvvasser miissen mit Maschinen-Pumpemverken bis zu Tage gehoben vverden, wozu jedoeh fiir alle 10 Feldmassen eine 30pferdekrSftige Maschine voll-kommen geniigt. Das Hangendgestein ist selir bniehig und ubt einen selir starken Druek aus, macht daher starke Zimmerung erforderlich, welche lici den liolien Holz-preisen selir tlieuer ist. Das Grubenholz wird aus einer Entfernung von 2 Stunden zugefiihrt. — Die Arbeiter-Verliiiltnisse sind beinahe dieselben \vie bei der Segen-Gottes- und den andern Zeehen. Zbeschau beschaftigt 229 Bergarbeiter und K Paar Pferde und liiilt mit Rossitz gleiche Kolilen-Verschleisspreise. DieErzeugung betrug im Jahre 1848 259.704Ctr., im Jahre 1849 308.313 Centner, im Jahre 1850 423.305 Centner, im Jahre 1851 413.070 Ctr. Steinkohlen. Der Gestehungspreis von 1 Ctr. Steinkohle berechnet sich auf 9 kr.: dem-gemitss kann der Ertrag der Grube kaum unter 90.000 fl. C. M. zuriickbleiben. 3. Das Oslawaner Steinkohlenwerk, zunaehst Oslawan gelegen, ge-hort den Gebriidern Muller, besteht aus 10 doppelten und 7 einfachen Feldmassen und 4 Eisenstein-Belehnungen. Die Forderung geschah hier bis 1852 nocli mittelst Haspel oder Pferdegoppel, oder auch auf dem Laufe des bestehenden Erbstollens, daher im Vergleiche mit den Nachbanverken in einer minder vortheilhaften Weise. Sowie bezuglich der Voll-kommenheit dieser Forderungs-Anstalten, bat auch in Betreff des rationellen Gruben-betriebs dicseGewerkschaftihreNachbarn nicht erreicht, obschon sie drei bauwurdige Flotze in einer Gesammt-Machtigkeit von 15 Fuss in ihrem Grubencomplexe besitztund verhaltnissmassig den hochsten Gewinn aus ihrerUnternebmung bezieht. Bislier sind 40 Klftr. vom Tage an vollstiindig ausgebeutet, oline dass von dem boben Ertragnisse dieser Ausheute cin Tlieil auf Ilerstellung nothwendiger oder zeitgemasser Baulich-keiten verwendet \vorden ware. Im neuester Zeit gelangte man erst zur Ueberzeugung von der Notlnvendigkeit besserer Forderungs-Anstalten und stellte im Jahre 1852 z\vei Dampfmaschinen auf. Die Kohlengestehungskosten sind begreiflicher Wcise bei dieser Grube am niedrigsten; die Kohlenmachtigkeit ist stellcnweise so gross, dass zum Beliufe der ausgehauenen Orte vom Tage aus Sleine (Versatzberge) in die Grube geschafTt vverden miissen. Eisenbahnen sinil in dieserGrube noch keine. Im Jahre 18i> 1 waren 250Arbeiter bescbaftigt. Die Steinkohlengewinnung betrug iin Jahre 1848 279.737 Ctr., im Jahre i 840 211.722 Ctr., im Jahre 1850 310.160 Ctr., im Jahre 1851 330.060 Ctr., und hatte, selbst oline kostspielige Vorbereitungen, leicht auf das Doppelte gebracht werden konnen. 4. Dreicinigkeits-Zechc zu Neudorf niichst Oslawan desRitters v. Hering et Comp., besteht aus 19 einfachen Feldmassen, liat zur Forderung und VVasser-haltung einen Erbstollen und eine Dampfmasehine von 12 Pferdekraft, welche in Liittich verfertigt wurde und samrnt Zwischenzeug und Pumpvverk am Aufstellungs-orte 14.000 II. C.M. kostetc. Diese Zeche ist am Ende der Rossitzer Steinkohlenfonnation, und vvird siid-westlich vom Gneis abgeschnitten. Die hier ungewolmlich starken Storungen und Verwerfungen der Flotze zu durchforschen ist man schon seit 1827 eifrig bemiiht gevvesen, und bisher nur theihveise zum Ziele gelangt. Von den zwei vorhandenen Flotzen, welche beide sehr verworren und verdriickt sind, ist nur das Hangend-fliitz bauwiirdig und diess nur iu einer Tiefe von 05 Klaftern. — Aus diesen Ur-sachen verdient die Angabe, dass diese Grube die bisherigen Auslagen noch nicht gedeckt babe und seit 15 Jahren alljahrlich einen Verlust von 4.000 II. C. M. nacli-weise, wohl einigen Glauben, dagegen diirfte ein entsprechender kiinftiger Ertrag ausser Zweifel gestellt sein. Von den Steinkohlen dieser Grube werden nur wenige nach Rriinn gebracht, da sie hinlanglichen Absatz in der Umgegend von Znairn bei den Fabriken und den Zuekerraffinerien an der iisterreichischen Granze finden; die Verschleisspreise, die Arbeitcr- und Abbau-Verhaltnisse sind ziemlich dieselben, wie in Rossitz. Die Gewinnung an Steinkohlen betrug im Jahre 1848 26.654 Ctr., im Jahre 1849 24.353 Ctr., im Jahre 1850 32.517 Ctr., im Jahre 1851 35.000 Ctr.; hierbei waren 73 Mann bescbaftigt. V 5. Die Ferdinands-Zeche, niichst Rossitz und ltiean, gehort dem Ritter von Raratta et Comp., bestelit aus 7 einfachen Feldmassen, bat zur Forderung und Wasserhebung eine lOpferdekraftige Maschine. Diese Grube baut nur auf einem Flotz von G' Maclitigkeit, und erzeugte iin Jahre 1848 47.370 Ctr., im Jahre 1849 18.000 Ctr., im Jahre 1850 24.540 Ctr., im Jahre 1851 mit 51 Arbeitern 10.140 Ctr. Steinkohlen. Von den in der mahrischen Steinkohlenformation bekannten 3 Flotzen oder beziehungsNveise 2 bauvviirdigen Flotzen streicht nur das Hangendflutz in einer vvechselnderi Machtigkeit von 3 bis G Fuss bis zur Ferdinands-Zeche fort, das Lic-gendfliitz keilt sich durcli das Vordringen des Gneises aus. Zur Forderung etc. bestehen 4 Schachte, und ein Stollen von 190 Klafter Lange. Die Forderung geschieht auf Eisenbahnen, deren Lange 350 Klafter betršigt. Rei der Grube besteht aucli eine Grobschmiede. Der gemachten Angabe zufolge hatte diese Grube im Jahre 1850 eine Ein-busse von 22.000 tl. C. M. gehabt. Die bislier behandelten I> Grubencomplexe haben im Jahrc 1848 einc Gesammt-ausbeutc von 1,094.07:$ Ctr., im Jabre 1849 voh 1,117.606 Ctr., im Jabre 1850 von 1,380.102 Ctr. unil im Jabre 1851 von 1,433.476 Ctr. Steinkoblen geliefert. Die Koblenformation, welcbe mittelst dieser !> Grubencomplcxe ausgebeutet wird, ist so vollkommen aufgeschlossen, \vie vielleicbt keinc anderc in Osterreich, und go-staltct daber die Entwerfung und Ausfiibrung eines grossartigen Betriebs-Plans fiii* die Zukunft. Als im Herbst 18151 die preussische Steinkohle, welcbe auf' d en preussischen Eisenbabnen die Fracbtbegilnstigung von J/5 kr. per Ctr. und Meile geniesst, ver-suchsweise bis nacb Wien gebracht \vurde, besorgten die Rossitzer Gewerken, einen Tbeil ibres Absatzes in Wien zu verlieren, und aucli mit der bohmischen Kohle, der die Fracbtbegilnstigung der Staatsbabn zu Gute kommt, in Briinn nicbt mehr concurriren zu kiinnen. Sie forderten daber nacb Kraften den lange gebegten Plan der Anlage einer Fliigelbabn von llossitz nacb Briinn, und erlang-ten im Jabre 18ii2 die Concession liierzu. Die ganze Babnstrecke wird 3 Meilen lang werden, und nacb dem gemacbten Uberscblage sainmt Grundablosung, Ge-bauden, Utensilien und Fundus instructus 1,200.000 11. Conv.-Munze kosten, wobei sicb die Steinkohlengewerken selbst mit Actien iu nambaftem Betrage betheiligen wollen. Offenbar wiirden bei dem Zustandekommen dieser Balin vor Allem die Grubengewerken gevvinnen, aber eben so selir die Industrie und die Bevolkerung von Briinn und Wien. Die dermaligen Koblenpreise bei den Rossitzer Grubeu sind: Die beste Sclimiedekolile . 30 kr. per Ctr. „ Stiick-und WUrfelkoble 29 „ „ „ „ gemischte Kohle 26 „ „ „ Gries, Koblenklein 23 „ „ „ In Wien kostet die gemischte Koble im Detail-Verschleiss 1 II. 6 kr. bis 1 II. 12 kr. C. M. Diese !> Gewerkschaften habeu ihre Feldmassen neben einander so gelagert, dass (las ganze Koblenhecken damit bedeekt ist, — die Liebe-Gottes-Zeche und das Oslawaner Steinkohlenvverk haben sogar schon Feldmassen iu der 2. Saiger-Teufe erworben (die iiber 100 Klafter der Feldmasshohe tief ist, und ausserhalb der Tag-feldmassen 1'iillt), \vohin sie bei ihren Tiefbauten gedrungen sind: es ist daber dort kein freies Feld mehr. Das jiingste bergmannische Unternehmen in dieser Gegend ist die Schurfung der Francisca-Gew erksebaft des Lechner, Kleinpt Comp. zu Padochau, welche im Jabre 18LJ1 auf dem Aiisgchenden der oben besebriebenen Rossitzer Steinkohlen-(lijtze 4 Steinkoblen- und anschliessend an die Feldmassen der Gebruder Miiller 20 Eisenstein-Feldmassen sicb erwarb, um durcli dieselben in die zweite Teufe des Steinkoblentlotzes zu gelangen. Iu ersterer Beziehung hatte die Unternelnnung insoferne einen Erfolg, als sie in demselben Jabre einc Koblengewinnung von 20.683 Ctr. aus-wies. Minder gunstig scheint der selir grosse Geldopfer erheischende Versuch, das Steinkohlenllotz in zweiter Teufe dureb Bohrung friiber zu erreichen, als es die Naclibargewerkschaft von ilireni nabe 06 Klafter ticfen Grubenbau mitlelsl cines ton-liigigen Gcsenkcs im Standc ist. Von dem sclir problematiscben Ausgange dieses Welt-kampfs wird es abhilngen, ob das bedcutende von der Gewerkscbaft Lecbnor ct Comp. auf dicsos Unternehmen vervvcndcte Capital einen Nutzen bringen wird. U) Braiinkohlcn-Govvinnung. In Miihren sind z\vei ziemlich ausgedehnteAblagerungen von Braunkolile bekannt. Die erste, \velche im Jahrc 18!>1 nocli wenig beniitzt wurdc, nimmt bci Landskron in Bfthmcn iliren Anfarig, zieht iiber Petersdorf, Raniebsdorf, Utigsdorf, Briesen, Ha\virna, Lettowitz, WaIchow, Obora, nach Lissitz und Blansko, und enthttlt rneist Moorkoble, in •vvelclier cin hochgelbes, aromatiscbes Harz verbreitet ist. Das zvvoile, am Fusse der Karpalben - Auslaufer parallel mit der vvcllcnformigen linterlage und bcinabc horizontal abgclagerte Braunkohlen-Gebirge wurde bisber auf einer Ausdchnung von vielen Quadratmeilen, den beiden Marcbufern entlang, selir regelmassig abgelagert vorgefunden. Das bisber bekannte HauptfliUz wecbselt in seiner Miicbtigkeit von K bis 14 Fuss, und ist von einer 20 bis 30 Klftr. dicken Scbicbtc von Diiuvium — bestebend aus Sand, Lehm und Gerbllo — iiberlagert, Avelcbe wasserlassige Bedeckung aueb die Ursacbe zu sein seheint, dass der Zudrang des Wassers nacli dem grossentheils miter dem Spiegel der M a reli abgelagerten Braunkohlenflotze die Ge\vinnung der Kohle nicbt bloss sclnvierig macht, sondern vvegen der zur Hebung der znsitzenden Wiisser nothwendigen Dampfmasehinen aueb bedeutend vertbcuert. Bei den ersten zur Ausbeutung dieser Lagerstiittc im Jalire 1839 bci dem C z ei c z er See angestellten Versuchen (and man — nahe an der Ohcrfliiche — nur sehr schlecht brennende Kohlen, aher schon im Jalire 1841 gelang cs dem Gewerken Bitter von Nemvall, auf Anrcgung des Prof. Albin Heinrich, in einer grosseren Tcufe (von 24 Klaftern) cine fiir die ineisten technisehen Zvvccke braucbbare Koiile zu cr-rcieben, wclches giinstige Besultat zur Folge hatte, dass solbrt an mebreren Orten gesehiirft und das Fliitz aueb in lohnender Machtigkeit und guter Qualitiit aufgcfundcn \vurdc. Von diesein Zeitpuncte an nahm der dortige Braunkohlen-Bergbau cinen sclir raschen Aufschwung. Das Verwaltungsamt der k. k. Familienherrschaft G o d i n g, die Gebriider Klein, dic Dominien Stražowitz und Mil lotit z folgten dem Beispicle Ncnu alTs, und dic gesammte Braunkohlen - Produetion Miibrcns betrug schon im Jalire 1842 144.398 Centner. Im Jahrc 1844, in welchem aucli die Bcichenbach-sche Sehiirfung bci Bisenz in Bechnung kam, stieg dic Sunimo auf 2!>0.012 und im Jalire 1845 auf 401.3S0 Centner, und erreiohtc, mit Einschluss der Werke des Fiirsten Salm bci Gaya, des Baron Sina bci Wc le h rad und des Aloys Mies-bacli bei M ii h r i s c h - N e u d o rf im Jalire 1850 078.817 Centner, im Jalire 18 i> 1 790.200 Centner ')• Bisber sind auf diesem ausgedehnten Fliitz nur 9 vcrsehiedcnc Bcrgwerke im Bctriebc, dalicr erst cin kleiner Theil 0 von den Gebriidern Klein und dem Fiirsten Salm neue Baue aufge-schlossen. In Orlau bildete sieli die Gewerkschaft Gorgoseh und Compagnie. Da das giinstigere iiber die Thalebene hervortretende Terrain (am jenseitigen Ufer der Ostrawitza in Polnisch-Ostrau) von den altern Bergbau -Unternehmern iu Besitz genommen war, so blieb den neuen Unternehmern nur das freie niedrige Tlial iibrig, um dort die tiefer liegenden Steinkohlen unter vielfaclien Hindernissen aufzuscliliessen. So\vie sieli der hervorragende Riicken des Steinkohlengebirgs den begriinzenden Niederungen nšihert, beginnt die IJberlagerung von Tegel und selnvimmendem Gebirge in einer Machtigkeit von 45 bis iiO Klaftern, welche naeh Massgabe der bisherigen Bohrversuche bis iiber 80 Klafter zunimmt, je mehr man in der Ebene vorsehreitet. Die Beihenfolge der Gebirgsschichten vom Tage nieder ist: a) Dammerde und Lehm, 1 bis 2 Klafter. b) Gerolle und theilweise schwimmendes Gebirge, 2 bis G Klafter. c) Tegel in wechselnder Machtigkeit bis zu 4!> Klafter. d) Mtirber Sandstein mit Iosem Sande, in seiner BeschalTenheit dem selnvim- menden Gebirge gleich. c) Endlich das Steinkohlengebirge iu seinem Wechsellager von Sandstein, Schieferthon und Kohle mit allen Varietiiten. Bei diesen Gebirgsverhaltnissen liaben die neueren Tiefbau - Anlagen mit allen hekannten Hindernissen im boben Grade zu kainpfen; der bedeutende Wasser-andrang bei starkem Druck des sieli blahenden Tegels ersclnvert das Absinken der tiefen Schachte um so mehr, als der lose Sand der Gruheinvasser die Wasserhaltung liemmt und die Festigkeit durch die zerkliifteten Gebirgsschichten sehr gefabrdet Avird. Hierzu gesellen sieli noch die schlagenden Wetter, welche, bevor nocli das feste, Steinkohlen fiihrende Gebirge erreicht ist, unter der Tegeldecke liervor-dringen, so dass deren gefahrliche Wirkungcn nur durch Anwendung sehr kraftiger Ventilations-Maschinen liintangehalten werden konnen. Alle diese Ubel ersch\veren das Fortschreiten der Aufschlussbauten, welche sehr solid und uberall mit Hilfe von starken Dampfmaschinen ausgefuhrt werden. Die Aerarial-Schiirfung in Mahrisch-Ostrau bat 3 fiir sich bestehende Gruben-Complexe mit 40 Feldmassen und (i neuen Mutliungspuncten, mittelst welcher binnen 1 */3 Jahren noch 200 Grubenfeldmasse a 50 Klafter Breite und 224 Klafter Lange acquirirt scin werden. Alle Kraft \vird deu zwei erst im Aufschluss- und Aus-richtungs-Bau begriflenen Gruben-Comjdexcn zuge\vcndet, wiihrend der dritte, be-reits im Abbau stehende Complex wegen Mangels ausreichender Arbeitskriifte nicht sch\vunghaft betrieben werden kann. — In diesem Grubenbau sind bislier K Flotze von 3' bis S*/a' (stellenvveise im Hauptflolz auch 9' bis 12') Maehtigkeit aufgefimden worden; das Verflacbcn \vecliselt, der bcsondcrs an der preussischen Granze scharf auftretcnden muldenformigen Oberflache correspondirend, yoii 8 bis 30 Gradcn. Die Kohle ist selir rein und fett, gibt dem Volum naeh iiber 55H/0 Koaks, verbrennt sehr lebliaft, und eignet sieh vollkommen zu jeder Art Feuerung: sie ist daher auch so gesucht, dass selbst das Kohlenklein (Hauwerk) Kiiufer findet. Zum Betriebe der Aerarial-Gruben sind gegenwartig 5 im Inlande erzeugte Dampfmaschinen von 104 Pferdekraft aufgestellt, welclie jcdocb in nacbster Zcit mit dem Fortschreiten dcs Baues um 14 vermchrt werden sollen. Bislier bat man die Absiclit, einen entspreclienden Tlieil der Stcinkoble zu verkoaksen, mit der Uberhitzo der Koaksiifen die Dampfkessel zu beheizen, und, um reine Koakse zu erhalten, die belgischen Kohlenwaschen einzufuhren. Die Aerarial-Steinkohlen-Unternobmung in Ostrau bal sicb zwar bislier niclit als rcntabel gezeigt, wird es aher, sobald cin geregelter Abbau Platz grcifen kann, unfelilbar werden, da sicb die Kosten dann wesentlicb vermindern. Die jiingste Steinkoblen-Unternclimung bei Ostrau ist die des F ii r s t e n S a 1 m, welcher im Jalire 18b0 nahe bei Polniscb-Ostrau Koblen crschurfle, und seit diesem Zeitpunctc selir rascli eben so ziveckmassige als solide Bautcn ausfiibrcn liissl, um moglichst bald zur Kolilengeivinnung scbreiten zu kbuncn. Dieser Unternebmung liegt die Absiclit zu Grunde, die in Ostrau geivonnenen Koblen und erzeugten Koaks mit der Eisenbahn nacli Blansko und VVien zur Betreibung der dem Fursten Salin gebiirigen Eisenwerke und Giessereien, \velclie mit boben Holzpreiscn zu kampfen babcn, zu iiberfiibren, da der Kohlengestehungspreis an der Grube per Ctr. nur 0 kr., die Fraclit bis zur Eisenbahn 4 kr. und von Pfiwos bis Blansko 24 kr. aus-maclit, filr Koaks aber des geringcren Gewiclits und der bessern Brennkraft wegen das Verbiiltniss sicb nocli viel giinstiger stellt. Im Herbste (les Jalires 1831 waren bcreits zum Betriebe der Gruben 3 Dampf-mascbinen mit 30 Pferdekraft aufgestellt, ivelehe in Blansko verfertigt, niclit mebr als 7.300 (1. Conv.-Miinze kosteten. Zwei neue Maschinen \varen in der Anfertigung begriffen. Der grosstc Grubenbesitz des Ostrauer Koblenfeldes ist jener des Freiberrn v. Rothschild; er umfasst gcgernvartig 33 Grubenfeldmassen, und erreicbte cine Gevvinnung von 1,121.583 Ctr. Steinkoblen, — wovon jedoch nacb Abzug dcs Bedarfs fiir das VVitkowitzer Eisenvverk und der contractgemass abzugebenden (tuantitaten kaum cine erbebliche Zilfer fiir den freien Verkauf eriibrigen diirfte. Im Jalire 1851 musste sogar wegen Kohlenmangcls der Betrieb des ziveiten Witkovvitzer Hocbofens unterbleiben. Als Ursache hiervon vvird ein Zuriick-bleiben der Vorbereitungsbauten in den fruhern Jahren gegen den jetzigen Bedarf angcgeben, tler Mangel ist daher nur eia zeit\veiser, dem abzuhelfen alle Vorsorge gctrolFen ist. Die Steinkohlen - Ausbeute Schlesien’s im Jahre 1851 wird in nach-stcliendcr Tabelle ersichtlich gemacht: Name der Uergwcrke Name ilor UfsIlziT Feldmassen offene Schiiehte 1 zuTagmiindende Stollen Masrhliien Gewoiiiicne Productc beschaftigte Ar-beiter I Zahl Pferdekraft Zur Kessel-heizung verweiidete Steinkohlen Stein- kohlen Geldwerth am Ursprungs- orte Zahl Ccntner Centner Gulden Zahl Dombrau. Frcih. von Rothschild. IS 10 1 8 l 22.808) Orlau. n n n 10 10 . 2 40 * 201.808 44.074 405 Poremba. « » » 0 4 . j Iiruschau, Gcbriider Klein. 4 1 2 18 7.892 11.601 3.480 89 Iiruschau. Frcih. von Rothschild. 7 4 1 1 00 19.000 17.202 2.747 57 Jaklovvetz. >» >» t> 11 8 i 6 128 31.408 842. S13 129.647 565 Karwin(b. Ostrau) Graf Larisch. 18 10 1 2 22 10.000 237.910 38.131 208 „ (b. Froistadt) tf ff ao IS 3 27 13.000 372.928 81.195 359 Orlau. Gcvvcrkschaft K. (Jor- goseb et Comp. 3 2 . 2 18 7.S82 12.030 2.703 63 Polnisch-Ostrau. Graf Wlczek. 22 IS 0 3 S 8 25.328 755.221 188.805 417 n » Zwcrina. 8 7 2 14 12.800 276.880 80.000 183 Fiirst Salm - Rciffcr- schcidt. 2 2 3 SO 0.241 16.940 4.235 254 Summe der Prlvat-Pru- ducllon 132 88 9 27 449 150.119 2.805.70S 574.717 2.600 Mahrisch-Ostrau. Montan-Aerar. 40 3 S 104 40.470 84.594 24.728 209 Zusammcn . 172 91 32 013 190.S9S 2,890.299 599.445 2.809 Die bereits belehnten 172 Fcldmassen nelimen einc Oberflache von 1.382 Joch 1.005 □ Klafter cin, — die Zahl der Muthungen, mit welclien das noch freie Steinkohlen - Terrain iiberdeekt ist, wurde in den Naclnveisungen nicbt an-gegeben. Die Tiefe der Sehachte ist durch die Lagc des Koblendiitzes unter der Ober-lliiche der Erde bedingt nnd variirt sehr; wahrend die Hruschauer Schiichte nur 15 Klafter messen, erreicht jener des Montan-Aerars am Michalko\vitz — wo bisher 5 Flot z e in einer wechselnden Miichtigkeit von 24" bis 00" aufgeschlossen sind — 163 Klafter. Sowohl znr Fordcrung als auch zur Wasserbebung und Ventilation werden 32 Dainp finaschinen von 613 Pferdekraft venvendet; im Durchscbnitt bat jede 19 Pferdekraft, und verbrauchte per Pferdekraft im ganzen Jalir 321 Ctr. Stcin-koblen. Ausser diesen Mascbinen besteht auch noch cin Pferdegoppel am Jaklo-wetz. Beinahe alle diese sehr zvveckinassig und solid gearbeitelen Mascbinen sind im Inlande verfertigt. — Zur Grubenzimmerung und den Tagbautcn wurdc die bedeutende Menge von 3.215 Gub.-Klafter Holz beniithigl. Die Ver sebicisspreise werden von dcn einzelnen Gewerken solir verschieden angegcben. Das Montan-Aerar und die Gewerkscliaft Z\verina zu Ostrau geben den liochsten Preis mit 17 kr. per Ctr., das Bergamt Hruscbau — Freiherr von Rothschild — den niedrigsten mit 7 kr. por Ctr. an; der Durchsehnittspreis stellt sich also auf 12 % kr. — Diese Angaben stehcn aber mit don bekannten Verkaufs-preisen in Ostrau nicht irn Einklange. Die sogenannte Schiniodokohle kostet daselbst 10 bis 18 kr., die VViirfelkoble 17 bis 22 kr., und die Stiickkohle 22 bis 28 kr. C.M. Diese verschiedenen Kohlensorton untorscbeiden sicli haupt-sSchlicb nach der Grosse der einzelnen Stiicke, da die Zunabme der Grosse eine bessere teehnische Verwendung bedingt; auf die Reinheit der Kohle und die Ausscheidung fremder Beimengungen wird auch bei minderer Sorte alle Sorgfalt verwendet. Eine nicht unbedeutende Menge Steinkoblen wird gleich bei der Grube zur Koaks - Erzeugung lieniitzt. Ani Jaklowetz, zu Karwin und zu Polnisch-Ostrau, wurden im Ganzen 226.560 Ctr. Koaks im Wertbe von 143.488 11. (38 kr. per Ctr.) gcwonnen, welclie zum grossten Tbeile fiir den Hochofenbetrieb in Witko\vilz ver-wendet wurden. Da nicht jedes Flotz der Ostrauer Formation gut koaksende Kohle gibt, bat man nocli nicht so viol Koaks erzeugen konnen, um fiir die Versendung in entfernte Orte etwas zu erubrigen. Rei der Steinkoblengevvinnung in Schlesien waren 22 Reamte, 42 Steiger und Aufseher, 2.242 Bergarbeiter und 525 Jungen heschaftigt. Die 2.809 Arbeiter baben 083.062 Tagvverke im ganzen Jahre verrichtet und diifiir an Lobu 305.550 II. erbalten; daher leistete im Durchsehnitt jeder Arbeiter 242 Tagwerke und erhielt einen Jahreslohn von 130 II. oder an Taglohn 32 kr. Vergleicht man die Arbeiterzahl mit der Griisse der Erzeugung, so ergibt sicli fiir einen Arbeiter cine Jahroserzeugung von 1.029 Ctr. oder per Tagvverk von 4 Ctr. Der bei weitem grossere Theil ohiger Kohlen-Ausbeute wird von den Eisen-werken, Zucker- und andern Fabriken der Uingegend consumirt, und nur ein geringer Theil kommt mittelst der Eisenbahn nach Olmiitz und Wieu, der Mehrbedarf an Steinkohle wird sogar durch die Einfubr aus Preussen gedeckl. Wenn jedocb die kiirzlich angelegten, noch immer im Aufseblussbau hegriffenen Rergbaue eine sclnvungbafte Forderung \verden erlangt haben (was im Jahre 1854 der Fali sein diirfte), so liisst sicli mit aller Wahrscheinlicbkeit wenigstens eine Verdopplung der Koblenausbeutc und dann auch eine grossere Ausfuhr an entferntere Consumtionsplatze erwarten. — Allgemein wird iiber deu Mangel an Rergleuten geklagt, welche bei nur einiger Tauglichkeit ungemessene Anspriiche machen und iiberhaupt sehr demoralisirt sind. Eine grundliche Abhilfe dieses Ubelstandes wird vom neuen Rerggesetze ervvartet. Bezuglich des fiir den Grubenbau notlnvendigen Holzes ist fiir lange Zeiten hinaus kein Mangel zu besorgen, obwohl dasselbe schon jetzt aus eiuer Entfernung von 2 bis 4 Stunden und um ziemlicb bobe Preise angekauft werden muss. In don letztverflossenen 4 Jabren bat die Ausbeutung des Ostrauer Kohlenflotzcs ungemein rasch zugenommen, derin im Jahre 1848 betrug die Gesammtausbeute 1,986.000 Ctr., im Jalne 1849 1,996.000 Clr., im Jaln e 1880 2,848.000 Ctr. und im Jahre 1881 2,890.300 Ctr.: die jikhrliche Vermehrung der Steinkohlenproduction betrug daher im Durchschnitte 311.000 Clr. Wie scgenbringend diese gliicklichen Berg\verks-Unternehmungen auf die dortigc Umgegend in einem weiten Kreise Avirken, liisst sicli deutlicli aus der Zunahme der Bevolkerung und deren wachsendem Wohlstande, aus dem Aufbliihen des Handels und aller Gewerbe und aus dem regen Verkehr und vortheilhaft veranderten Aussehen des friiher oden, armen Stiidtchens Miibriscli-Ostrau abnebmen. G. Gewinnung anderer Mineralien. Naebdem der Gypsbau, welchen die Stadtgemeinde Troppau auf der ihr eigen-thfiinlichen Parkwiese im Jabre 1880 unter den giinstigsten Verbiiltnissen eroffnet battc, aus Scheu vor dem Anwacbsen der Vorauslagen aufgegeben wurde, bestebt in osterreichisch Sehlesien nur nocli ein Abbau von Marmor, Granit und Sehiefer. Marmor und Granit werden seit kurzer Zeit zu Saubsdorf, zwei Stunden von Freiwaldau, in gcringer Menge, aber ziemlicb guter Qualitiit gebroclien. Die Gewin-nung des in jeder Bezielmng vorziiglichen Tbonscbi efers findet nur in der Umgegend von Troppau Statt, wo namentlicb zu D ur s ten ho f alle Gattungen Dach-scbiefer erzeugt vverden. I ber (Juantum und Preis des Products feblen aber die amtlichen Naclnveisungen, es kann nur bernerkt \verden, dass im Jahre 1881 bei-laufig 2.000 □Klftr. Dachflachc der Stationsgebaude auf dem Semering mit D ur st cn-hofer Scbieferplatten eingedeckt \vurden. — Baron Callot, welcher den Diirstenhofer Schieferbrueb seit 1848 gepaehtet bat, berielitet darubcr an die k. k. geologiscbe Reicbsanstalt Folgendes '): Das Lager, auf welcbem derselbe betrieben wird, streicbt von N.N.O. nach S.S.W., fallt unter 68 Grad gegen Ost, und bestebt aus wechseln-den Sebicbten von Grauwackensehiefer und Tbonscbiefer, bisvveilen dureh Bander von Grauwackensandstein mit 2' Macbtigkeit unterbrochen. Der Abbau gebt von dem tlangenden gegen das Liegende in Etagen von 9'Hiihe: die Lostrennung der l$lijeke geschieht dureh eiserne Keile oder dureh Sprengung mit Pulver, die Spaltung mittelst Spalteisen nach franzosischem Muster. Das in Abbau genoinmene Lager deckt eine jabrliche Erzeugung von 100.000 Quadratklafter der besten Al t auf 30 Jahre; eben so reiche Lager sind in derNahe. DerGestehungspreis betriigt 22kr.pr.Quadratklafter. D. Montanistische Industrial-Gewerbe. Als hierher gehorige Industrial-Gewerbe kommen nebst den beim Hiittenbetriebe erwahnten nocli folgende in Betracht: a) die 1) r a h t h il 11 e n nSchst W ii r h e n t h a 1 und K1 e i n - M o h r a u, welche aus dem von Lmhvigsthal, Buchbergsthal und Zoptau bezogenen Eisen dureh Wasser-kraft Draht und einige Kettenwaaren erzeugen; *) Jalirbuch der k. k. geol. Keichsanstult. II. Jahrgang 1. Huft, S. 146 f. b) das Kupforvva Izwerk zu Olbersdorf, \velches aus ungrischem und auslandischem Kupfer Kessol und Bleche von verschiedenen Dimensionen vcrfertigt; c) die Maschinen- und Kupfer wa a ren-Fabrik zu Freude ut hal, welclie seit 1848 besteht, und Apparate fiir Zuckerfabriken, Branntvveinbrennereien und Spinnfabrlken fiir Schlesien, Mahren, Osterreich und Bobmen liefert; d) die F a b ri k von W o 11 k a nun e n und Tuchfabriks-Appa r a t e n zu B i e 1 i t z. Die Er g eb n is.s e derselben im Jabre 18151 waren folgende: An Rohstoflen \vurden verarbeitet: 15.430 Ctr. diverses Eisen, 044 „ Blecb und Draht, 3.300 „ Gusseisen, 3.806 „ Kupfer, Zink und Blei, 7.432 „ Bohzink. Brenn,stoffe vvurden verbraucht: 37.342 Cub.-Fuss Holzkoblen, 373 Cub.-KIafter Ilolz, 13.723 Ctr. Steinkoblen, 1.800 Cub.-Fuss Koaks. Die Fabricate bcstanden in: Monge Wertli Ctr. 11. Eisendraht 2.230 20.000 Zeugeisen und Mascbinentheile. 137 1.780 91 91 9i 118.000 Eisen-Comrnerciahvaaren 430 10.800 Kupfervvaaren 2.968 184.016 Zinkblech 7.111 97.036 Emailirte Kocbgeschirre 3.000 60.000 13.936 491.652 Boi dieser Fabrieation vvaren 202 Arbeiter beschaftigt, welebe laut Angabe 39.780 Arbeitstage verrichteten und hierfiir 36.011 11. C.M. an Lohn ernptingen. ' ■ Die Volksschulen in Uiigcrii, Croaticn, Slavonicn und in dcr Vojvodschaft Scrbicn (mit dem Tcmcscr Kimate) im Jahre 1851. Einleitung. Untcr dom Einflusse dcr einheitlichen Venvaltung dcr osterreichischen Monar-eliio beginnt nun auch dic Aufhellung des Dunkels, in welclies bisher dic Cultur-zustiinde Ungcrns und seiner friiheren Nebenlander gehiillt waren. Dcr Statistik des Kaiserstaates croffnet sicli bier cin unermesslicbes Fcld zu Forscbungcn, welche in den iibrigen Kronlandern tbeils abgesehlossen, theils mindestens liingst begonnen vvorden sind, so wie zu Erhebungen, deren Resultate dcr Staatsverwaltung eben so unentbehrlicb, als dcr Wissenscbaft crvviinscht sind. Einen dcr wichtigsten Ueitriige zur Statistik von Ungcrn bildet dic Darstellung des Volksscbulvescns, bcziiglich dessen friilicr dic Dioccsan-Schcinatisinen als cin-zige Quellen beniitzt werden konnten. Abgescben von dcr Mangdbaftigkcit dieser Uebcrsicbtcn in Bezicbung auf dic Zalil dcr Scbulcn, fehltc denselbcn dic Nacliwci-sung derjeuigen Momente, welcbe — \vic das Verbaltniss dcr sebulbesucbenden zur scbulfabigen Jugend — soleben Darstellungcu crst die wabre Bedcutung Air dic Culturstatistik zu verleiben im Stande sind. Um diese Lučke in dcr Kenntniss des Volksunterrichts in dcr osterreichischen Monarchie auszufiillcn, vorzugsweise aber, um demgemiiss die in den ungriseben Landern sich herausstcllenden Uebclstiinde dcr Elementar-Schulen zu beheben und den Unterricht selbst als den wirksamsten HebcI zur geistigen und matericllen Ent-wicklung des Landes allmalig auf jenen Punet zu erheben, auf wclchen derselbe sicb in den deutschen, slaviscben und italicniscbeu Kronlandern seit den erfolgreichcn Reformen Maria Tberesia's, Jose|)b's II. und Franz I. emporgeschwungen bat, Stalist. Mi Ulici1. 1853. III. Ilcft. I wurden (lic Scbulbehijrden von dom k. k. Ministerium des Cultus und Unterricbts aufgefordert, unifassende Nachweisungen iiber den Zustand dcr Volksscludcn vorzu-legen. Zu diesem Zwecke wurden eigenc Tabellon vcrfasst, welcbe von den Scbul-lckrcrn und Scelsorgcrn ausgcfiillt und von den Ortsvorstiindcn mitgefertigt \vurden. Da dioso Detail-Naclnvcisungen vorn Ministerium des Unterrielits der k. k. Dircction der administrativen Statistik zur Verfiigung gestellt wurden, dienen die Ergebnisse der Zusammenstellung zu den folgenden Uebersichten. Was die VollstSndigkeit dcr vorliegenden Naclnveisungen anbelangt, muss l)emerkt werdcn, dass die Ucbersieliten einiger protestantisclier ScJniIt*n des Kascbauer Distriets noeli aushaften; da jedoeli dieselben kaum die Zalil von 20 (ibersteigen und die Angaben derselben somit keine wesentlicben Aenderungen beziiglicb der Gcsainmtverbaltnisse dieses Distriets bervorrufen dtirftcn, komite /um Abseblusse der siimmtliclicn Ausweise gesebritten wcrden. Als Massstab zur Deiir-tbeilung der Genauigkeit der Detail-Aufsclireibungen erObrigt nur die rcclinungs-miissige Ermittlung der scliulfahigen Jugend und die Vergleiebung der auf diese Weise gefundenen Zablen mit jenen, welcbc in den Naclnveisungen der einzelnen Volksschulen angegeben sind. Zu diesem Ende wnrdcn von der efleetiven Ucvol-kerung der einzelnen Comitate 14 1’crcente bereebnet, welebc anniihcrungswci.se die Zalil der im Altcr von G bis einscbliesslicb 12 Jabren stebenden, mitbin scliul-fabigen Jugend darstellen. Diese Percentensumme der genannten Alterselassen wurdc nacli dem Durcbscbnitte der Gesammtmonarcbie bereebnet; dass sie iibrigens keineswegs zu bocli veranscblagt wurde, zcigt die Vergleiebung der gefundenen Resultate in jenen Districten, in wclcben durch besondere Massrcgcln der Vorstiinde (wie im Pressburger Distriete, wo cine besondere Instruction erlassen wurde) oder durcli selbststandige genauere AuHassung der in den Tabellen vorgesebriebenen ltubriken (wie im Oedenburger und Pester Distriete) die Zablungen der sebul-fahigen Jugend mit besonderer Umsicbt durcbgefilhrt wurden. Nur beziiglicb der Comitate Szabolcs, Unter-Hihar, Csanad und liekes liisst sicb, ungeacbtet der gegentheiligen Bemerkungen der Comitatsvorstande, die Ver-mutbuug nieht abwebrcn, dass einzelne griecbisch-niebtunirtc Volksscbulen dcr Aufscbreibung entgangen sein mogen. Uebrigens kanu die Zalil derselben keine bedeutende sein, und ibrc Uebergebung boebstens eine sebr geringe Aendcrung in ZifTerangaben nacli sicb zicben, bci denen stets und iiberall nur eine annšihcrnde Wahrheit zu erzielen ist. lici der Vertbeilung der Scbulen nacli den Religions-bekenntnissen wurde dieses Bedenken ausdrucklicb ersicbtlicb gemaebt. 1. Zalil der seliulfahigen Kinder. Urn von dem beziiglicb der Culturstatistik wicbtigsten VerbaKnisse auszugchen, folgen zunacbst die Resultate der oben angedcuteten Berecbnung der Anzahl scliul-fabiger Kinder, in Zusammenstellung mit den Ergebnissen der vorgcnominenen Ziili-lung derselben. Die ungrischen Comitate und die croatisch-slavonischen Gespanscbaf-ten wcrden in dieser, wie in jeder folgenden Tabelle cinzcln nacbgewiesen, wiihrend cine Aussebeidung dcr Distriete in der Vojvodschaft sicb nicbt durcbfubren liess. PijIIIIsiImt Bezlrk Nar h d er Volkszah I u ng Gesammt- bevolkerun«; Vcrhiiltniss-zsilil dcrKinder von (i his ein-sclil. 12 Juliren Von (len Bebordcn als scbulfSbige Kinder angegeben Ingeru. n) Distriet Pressburg. Comitat Pressburg........................ „ Ober-Neutra........................ „ Unter-Ncutra....................... „ limit.............................. „ Komorn............................. „ Solil ............................. „ Trenesin .......................... „ Tliurocz.............................. „ Arva............................... „ Liptau ............................ „ Neograd............................ „ Mars............................... Zusaminen. 1,612.200 225.700 215.593 b) Distriet Oedenburg. Comilat Oedenburg 203.200 28.400 31.266 *> Eisenburg 293.200 41.000 39.898 n Kaab 87.200 12.200 12.087 n Tolna 20!». 800 28.800 28.898 rt Zala 229.700 32.200 28.544 •n Somogjr 250.900 35.100 32.420 Veszprim 184.900 25.900 25.117 » Baranja 256.900 36.000 31.782 ff Wiesclburg 70.900 9.900 10.710 Zusaminen. 1,782.700 O o 240.722 c) Distriet Pest. Comitat Pest-Pilis 373.000 52.200 43.398 „ Pest-Solt 199.400 27.900 20.098 „ Stiilihveisscnburg 171.700 24.000 25.055 „ 1leves 171.000 23.900 15.889 „ Szolnok 93.700 13.100 11.737 „ G ran 91.000 12.700 7.766 „ .lnzygien umi Cumanien 179.100 25.100 20.055 „ Borsod 164.300 23.000 19.566 „ Csongrad 156.600 21.900 26.798 Zusammen. 1,599.800 223.800 190.362 212.700 29.800 31.624 207.600 29.100 27.838 215.300 30.100 25.934 105.000 14.700 12.600 87.900 12.300 12.189 94.400 13.200 12.757 213.400 29.900 31.568 40.800 5.700 5.610 70.400 9.900 8.254 71.700 10.000 9.950 172.400 24.100 20.938 120.600 16.900 16.331 Narb d er V olkszahlung Von d en Polltlsrhcr llczlrk Gcsammt- bevolkerung VerhSltniss-zabl derKindei von 6 bis ein-scbl. 12 Jahrcn Bcbflrdcn als scliu Ha bige Kinder angegeben Comitat d) District Kaschau. /ips 109.BOO 23.700 23.040 99 Gomor 160.200 22.400 16.548 99 Abauj-Torna 172.200 24.100 18.887 99 Zemplin 258.300 36.200 22.901 99 Sams 100.700 22.500 19.515 99 Bcrcgh-Ugocsa 180.800 26.600 12.334 99 Unglmir 117.100 16.400 11.500 99 Marmaros 182.700 25.600 7.820 Zusammen. 1,410.500 197.500 132 545 e) District Grosswar dein. Comitat Szatbmar 238.000 33.300 25.272 99 A rad 256.000 35.800 22.616 99 Szabolcs 295.500 41.400 26.433 99 Ober-Bihar 251.500 35.200 13.722 99 Untcr-Hihar 165.500 23.200 17.228 99 Csanad 87.000 12.200 9.052 99 Bekeš 165.600 23.200 12.752 Zusainmen. 1,459.100 204.300 127.075 Im Ganzen... 7,864.300 1,100.800 906.297 Croatien mul Slavonicn. a) Croatien. Gcspanschaft Agram 234.500 32.800 6.071 99 Fiumc 86.800 12.200 5.486 99 Varasdin 204.600 28.000 15.945 99 Kreutz 82.500 11.600 5.662 Zusammen. 608.400 85.200 33.164 b) S 1 a v o n i e n. Gcspanschaft Požeg 67.600 9.500 5.978 n Esscgg 192.400 26.900 16.241 Zusammen. 260.000 36.400 22.219 Im Gan/.cn... 868.400 121.600 55.383 Vojvodschaft Scrbicn u. Temeser Banat 1,426.200 199.700 153.045 s Als Summc der schulfahigen Kinder in Ungern, Croatien, Slavonien und in der Vojvodschaft ergibt sich somit nach der Berechnung der Altersclassen der Beviilkerung die Zahl von 1,422.100, \vogegen in den aus den Eingaben der Behorden gescliopften Detail-Uebersichten nur 1,114.725 schulfahige Kinder nacli-gewiesen sind; die Differenz, welche nicht volle 22 Percente (21'6°/0) betriigt, ist zwar eine absolut bedeutende, war jedocli voranszusehen, wenn die Loealverhiilt-nisse der ungrischen Schulcn und die Schwicrigkeiten einer ersten Erhebung in An-schlag gebracht werden. Die schulfahige Jugend, welehe zu zahlen war, ist in vielen Fiillen in einer sehr grossen Entfernung vom Schulorte auf Puszten, einzelnen Gehoften u. dgl. so zerstreut, die Zmveisung dieser Orte an die Volkssehulen so unbcstimmt und schwankend, dass Auslassungen und unrichtige Ziihlungen kaum zu vcrmeiden waren. Dazu kommt noch, dass der Ausdruck „schulfahige Jugend" in Ermanglung von erklarenden Instructionen sehr oft unriehtig aufgefasst wurde, indem die Schullehrer und Seelsorger in diese Bubrik eben nur diesel-ben Zahlen eintragen , welche sich fiir die Naclnveisung der „schulbesuchenden Jugend" ergaben. Aullallcnd bleibt es jedocli, dass, wiihrend in der Gesammtheit der ungrischen LSnder T8• 4"/i, der berechneten schulfahigen Jugend wirklich nachgewiesen wurden, dieses Verliiiltniss im Konigreiche Croatien und Slavonien auf 45 5% sinkt, in der Vojvodschaft mit 76 (5 % nahezu dem Durchschnitte gleichkommt, in Ungern jedoch sich bis auf 82-3% erhebt. Gehen wir in der Untersuchung dieses Verhiiltnisses noch weiter in’s Detail, so crgiht sich, dass von der berechneten Zahl der schulfahigen Kinder wirklich nach- gewiesen \vurden: im Oedenburger Districte............................ 96'5°/0 „ Pressburger „ ....................... 95-5 „ „ Pester „ ....................... 85-1 „ „ Kaschauer „ ....................... 07'1 „ „ Grosswardeiner ,, ....................... 62-2 „ in Croatien...................................... 38-9 „ in Slavonien..................................... 61 0 „ in der Vojvodschaft.............................. 76 6 „ Die Thatsache, dass in Ungern die Verlassliehkeit der vorliegenden Nach-weisungen liber die schulfahige Jugend von Westen gegeu Osten abnimmt, Jin-det sich in den sudlichen Theilen der ehemals ungrischen Kronlander in umge-kehrter Ordnung, so dass die Verlassliehkeit der Angaben von Westen gegen Osten zunimmt. 2. Zalil und llmfang der Schulcn. Das Ergebniss der Zusaminenstellung der im Jalire 1851 bestandenen Volkssehulen nach dem Umfange des Unterrichts (nach Classen) enthalt die lolgende Uebersicht. V o 1 k s s ■ h n 1 c n Pollllschcr llozirk mit 1 c c o S3 d) Distriet Kasclinu. Cumitat Zips 121 73 9 3 8 210 „ Gomor 196 68 11 13 288 „ Abauj-Torna 142 82 8 2 6 240 „ Zemplin 197 36 1 1 233 „ Saros ISO 6 1 1 4 198 „ Bercgh-Ugocsa 101 36 1 7 145 „ Ungbvar 71 20 3 . 94 „ Mnrmaros 20 3 5 1 29 Zusuminen. 1.024 326 38 7 40 1.445 e) Distriet (I r o s s wa r (1 e i n. Comitat Szatiimar 222 33 15 5 17 312 ,, A rad 130 20 1 4 3 164 „ Szabolcs 163 42 23 35 267 „ Ober-Iiiliar 100 28 2 8 13 151 „ Unter-Bihar 88 43 12 4 60 207 „ Osamiti 22 12 3 3 42 „ Bekeš 34 9 6 23 74 Zusammeu. 767 207 64 21 158 1.217 lin Ganzen.. . 4.978 1.714 280 113 394 7.479 Ooaticn iiihI Slavonien. a) C r o a l i c n. Gespansebaft Agram 6 15 3 4 28 „ Fiuiiie 3 11 2 1 2 19 „ Varasdin 16 41 2 2 61 „ Krentz 12 9 2 2 25 Zusammeu. 37 76 9 1 10 133 b) Slavonien. 3 9 i 13 46 33 2 2 83 Zusammeu. 49 42 2 3 96 Im Ganzen... 86 118 11 1 13 22!) VojvodschaftSerbicil ii.Tcmcscrliauat 390 166 22 4 22 604 Nur anniihcrungsweise kanu ilie Zalil der Classcn liber den Umfang des ertheil-ten Unterrichts Aufschluss geben; denn in Ungern, Croaticn, Slavonien und in der Vojvodschaft, fiir welche Liinder die in den iibrigen Kronliindern der Monarchie erlassenen Gesetze beziiglich des Elementar-Unterrichts keine Geltung liatten, kann der in den deutschen und slavischen Provinzen anwendbare Massstab der Classen-eintheilung der Volksschulen keineswegs angelegt werden. Vor allem mangelt schon die Gliederung der Haupt- und Trivialsehulen; iiberdiess wird der Elementar-Unterricht an den ungrischen Schulen nieht nacli den gleichen leitenden Grund-siitzen und den gleichen Scbulbuchern ertbeilt, so dass das Mass grossentheils von den Kenntnissen und dem Willen des Lehrers abbiingt. Aus diesem Grunde konnen auch die Schulen mit 4 Classcn kaum mit den Schulen gleichen Umfangs in den iibrigen Kronliindern verglichen werden, welche letztere in der Einrichtung der vierten Classe bereits die wichtigsten Grundlagen einer Venvandlung derselben in Unter-Realschulen besitzen. Uebrigens deutet schon dic vonviegende Zalil von Volksschulen mit nur einer Classe, in \velcher die fahigeren mit den minder befahigten Kindern das gleiche Mass von Unterricht erhalten, darauf liin, dass die Ergebnisse des Unterrichts boi der schulbesuchenden Jugend hier \veit geringer anzuschlagen sind, als in den iibrigen Theilen der Monarchie. In den aufgefiihrten Landern besteben im Ganzen 8.312 Volksschulen, so dass bei einer Gesammtbevolkerung von 10.1S8.900 Seelen auf je 1.222 Bewohner eine Elementar-Scliule entfallt, was dem Verhaltnisse von 1 Scliule auf 171 scliul-faliige Kinder entspricht, ein Verhaltniss, welches die Durchschnittszahl von 1.250 Bevvohnern oder 175 sclmlfahigen Kindern auf eine Scliule in den iibrigen Kronliindern der Monarchie sogar iibertrifft. Im Einzelnen jedocli ist die Ver-theilung der Volksschulen auf die Bevolkerungszahl in Ungern, Croaticn, Slavonien und der Vojvodschaft eine lioehst ungleiche, wie aus der folgenden Uebersicht hervorgeht. Eine Scliule entfallt auf IJc\volincr im Comitatc Pressburg..................................... 1.188 „ „ Ober-Neutra................................ 1.422 „ „ Unter-Neutra............................... 1.082 „ „ Hont........................................ 6(50 „ „ Komorn ...................................... 888 „ „ Solil....................................... 8(50 „ „ Trencsin................................... 1.721 Thurocz.................................... 1.300 „ „ Arva....................................... 1.235 „ „ Liptau....................................... 864 „ „ Neograd...................................... 638 „ „ Bars......................................... 815 im Districto Pressburg 1.006 Schule entlallt auf Ue\volincr im Comitate Oedenburg........................................... 932 „ „ Eisenburg........................................ 774 Ra alt.......................................... 772 Tolna......................................... 1.176 „ „ Zala............................................. 909 „ „ Somogy........................................... 765 „ „ Ves/prim......................................... 682 „ „ Baranya ......................................... 714 „ „ Wieselburg..................................... 1.027 im Distriete Oedenburg 822 im Comitate Pest-Pilis..................................... 1.574 Pest-Solt................................... 2.077 „ „ Stuhlweissenburg.............................. 976 „ „ Heves....................................... 2.085 „ „ Szolnok..................................... 1.358 „ „ Gran........................................ 1.264 „ „ Jazygien und Cumanicn....................... 2.596 Borsod........................................ 893 „ „ Csongrad.................................... 2.567 im Distriete Pest 1.530 im Comitate Zips........................................ 785 „ „ Gomor....................................... 556 „ „ Abauj-Torna................................. 717 „ „ Zemplin................................... 1.099 „ „ Saros....................................... 811 „ „ Beregh-Ugocsa............................. 1.309 Unghvar.................................. 1.246 „ „ Marmaros.................................. 6.300 im Distriete K as c ha u 976 im Comitate Szathmar.................................. 763 „ „ Arad.................................... 1.561 „ „ Szabolcs................................ 1.107 „ „ Ober-Bihar.............................. 1.665 „ „ Unter-Bihar............................... 800 „ „ Csanad.................................. 2.071 „ „ Bekeš................................... 2.238 im Distriete Grosswardein 1.199 in Ungcrn 1.051 cine Schule entfiillt auf Iicwolmer in der Gespanschaft Agram...................... 8.375 „ „ „ Fiume..................... 4.568 „ „ „ Varasdin.................. 3.354 „ „ „ Kreutz.................... 3.300 in Cronticn 4.S74 in der Gespanschaft Požeg...................... 5.200 » m n Esscgg.................... 2.318 in Slavonicn 2.812 in Croaticn - Slavonicn 3.792 in der Vojvodschaft Scrbicn 2.301 In Ungern stellt sich die Zalil der vorhandenen Eleinentar-Schulen noch \veit giinstiger heraus, als der oben nachgewiesene Durchschnitt (ur die siinnntlichen hier in Betracht gezogenen Kronlander ergibt, wogegen in Croatien , Slavonicn und in der Vojvodschaft diese Mittelzahl nicht crreicht wird, und hier die bercits l»ei der Unter-suchung iiber die Vollstiindigkeit der vorliegenden Naclnveisungen der schulfiihigen Kinder erwahntc Erscheinung, dass in diesen siidlichen LSndcrn das uingekehrte Vcrhiiltniss der Zu- und Abnahme gegen jenes iu Ungern stattlindet, sich deutlich erkcnnbar macht. Es zeigt sich, dass die Zalil der Schulen fortschreitend von Croatien nacli Slavonicn und der Vojvodschaft zunimmt, vviihrend in derselben Richtung von Westcn iiach Ostcn in den ungrischen Districtcn Oedenburg und Pest eine bedeutende Abnahme sich ergibt, welche nur durch die bedeutende Zalil von protestantisehen Schulen im Grossvvardciner Dislricte \vicdcr aligeandert wird. In den Districtcn Pressburg und Kaschau scheint z\var dasselbe Verhaltniss, vvelchcs beziiglich Croatien-Slavonien's und der Vojvodschaft stattfindet, wiederzukehren; abgesehcn jedoch von der geringen Diflerenz der betreflunden Zalilen, muss hier vorzugsweise die Dichtigkeit der Revijlkerung in Rcrucksichligung gezogen werden, wclche iu beiden Districtcn cine so wesentlichc Verschiedenheit (2.0S8 und 2.0U8 Hc\vohner auf je einer Quadratmcile) zeigt, dass hicrnach die ritumliche Vertheiliing der Volksschulen im Pressburger Districte weit giinstiger crscheinl, als im Districte von Kaschau. 3. Vcrlhdlung der Schulen nacli den Rcligionsbckcnntnlsscn. Es ist eben darauf hingc\viescn worden, welchen Einfluss die Zalil der pro-testautischen Schulen auf die Gcsannntzahl dieser Anstaltcn in den einzelnen Bezirken niinmt; zur niiheren Wiirdigung der aus der Religionsvorsehiedenheit des Lehrkorpers hervorgehenden Erscheinungen folgt eine Uebersicht der Elenicntar-Schulen je nacli der Rcligion, vvelchcr dic Katecheten und Lelirer angehoren. Doch muss bemerkt werdcn, dass die muthmasslichen Unvollstandigkcitcn der ostlichen Districte von Ungern namentlich bci den griechisch-nichlunirten Schulen im Districte von Gross-wardein hervortreten, wess\vegen in den betrellenden Rubriken diesc Mangelhaftig-kcit durch das Zeichen ersichtlich gemacht wurde. V a 1 k s s C ll II 1 1! II Polltlsrhcr Rczlrk r3m.- katbo- lisclie griechisch- prolestantischc a kathn- lischc nich t-uni rte Augs- burger helve- tisclier israc- litisclie e s 03 (/) Confession N (Jngern. a) District Press h ur g. Comitut Pressburg 128 23 10 179 „ Obcr-Neutrii 110 , 22 1 7 140 „ Untcr-Neutra 175 11 3 10 199 „ Hont »5 02 2 159 „ Komorn 50 1 1 41 0 99 „ Suhi 05 44 109 „ Trcncsin 112 8 4 124 „ Thurocz 17 12 1 30 » Arva 40 11 57 „ Liptau 51 29 3 83 „ Neograd 103 100 0 1 270 „ Hars 114 4 28 2 148 Zusammcn. 1.132 1 327 91 52 1.003 h) District Oedenburg. Comitat Oedenburg 102 22 4 218 „ Eisenburg 282 79 10 8 379 „ Raab 75 12 13 13 113 „ Toliia 81) 40 27 13 175 „ Zala 223 10 10 0 255 Somogy 201 17 104 0 328 „ Veszprim 140 43 04 18 271 „ Iiaranya 227 28 19 85 1 300 „ Wieselhurg. .. . 51) 9 • 1 09 Zusammcn. 1.41)4 34 251 319 70 2.108 e) District Pest. Comitat Pcst-Pilis 143 4 30 50 4 237 „ Pest-Solt 39 8 49 90 „ Stulihvcisscnburg 98 1 5 09 170 „ lleves 73 8 1 82 „ Szolnok 30 1 38 09 „ Gran 35 5 32 72 „ Jazvgien unil Cunianiun 33 30 09 „ Uorsod 83 7 5 3 80 184 „ Csongrad 33 • 2 20 01 Zusammcn. 507 7 10 00 394 8 1.040 Volk s s c h u 1 e n Polltlschcr Itczirk riim.- ka llio— lischc griechisch- protcstantisclie c katlio- lisclic nieht- unirte Augs- liurgcr liclve- tisclier israe- litisclic S 3 a CA Confcssion N! d) District Kaschau. Comitat Zips 137 21 . 58 . 216 „ Gomor 98 . 129 61 288 „ Abauj-Toma 98 25 8 109 240 „ Zemplin 87 95 13 40 235 „ Stiros 85 80 33 198 „ Bercgli-Ugocsa 20 13 112 145 „ Unghvar 23 35 . # 36 94 „ Mannaros 20 8 • • 1 29 Zusammcn. 568 277 241 359 1.445 e) Distriet G r o s s war d c i n. Comitat Szathmar 42 104 1 103 2 312 „ Arad 29 5 114 14 2 164 „ Szabolcs 63 39 •> 165 267 „ Ober-Bihar 24 12 61 52 2 151 „ Unter-Bihar 29 27 9 151 207 „ Csanad 23 7 'f 11 1 42 „ Iiekes 22 52 74 Zusammcn. 232 194 176 608 7 1.217 Im Ganzcn. .. 3.993 478 221 879 1.771 137 7.479 froatien mul Slavonicn. a) C r o a t i e n. Gcspanschaft Agram 27 1 28 „ Fiume 18 1 19 „ Varasdin 60 1 61 „ Krcutz 24 1 25 Zusammen. 129 3 1 133 b) Slavonicn. Gcspanschaft Požeg 10 . 3 13 .. Esscgg 57 • 26 83 Zusammcn. 67 • 29 • 96 Im Ganzcn... 196 32 1 229 Vojvodschaft Serbien u. Teme- ser Banat 349 • 181 47 15 12 604 In dem gesammten LSndercomplexe von Ungern, Croatien, Slavonien uiul dcr Vojvodscliaft Serbien bcstanden sonaeh im Jalirc 1851 romisch-katholische Volksschulen......................... 4.1538 griechisch-katholische „ 478 gricchisch-nichtunirte „ 434 evaiigelisclie „ 026 reforinirte „ 1.786 israelitischc „ 150 Zusammen 8.312 Die einlieimisclie Bevolkerung *) der gedachten Kronlander vertheilte sicli nach der Volkszahlung vom Jalire 1851 auf folgende Weise: Ungern Vojvod- Croalien- Zusammen scliaft Slavonien Bomisch-Katholische . 4,122.738 614.577 756.268 5,493.583 Griecbisch-Katholische 676.398 11.612 707 688.717 Griechiscb-Nichtunirte 396.931 679.556 86.681 1,163.168 Protest. Augsb. Conf. 724.328 50.911 380 775.619 helvet. „ 1,415.192 26.127 4.359 1,445.678 Israeliten 323.564 16.214 3.841 343.619 Zusammen 7,659.151 1,398.997 852.236 9,910.384 lil der Gesammtheit der aufgefulirten Kronlander kommt sonaeh eine romisch-katholische Elementar-Schule auf 1.210 rdmisch-katholische Bevvohner, eine griechisch-katholische Schule auf 1.441 Griechisch- Unirte, eine gricchisch-nichtunirte Schule auf 2.680 Bevvohner der gleichen Confession, cine evaiigelisclie Volksschule auf 838 Protestanten Augshurger Confession, eine reforinirte Schule auf 809 Protestanten helvetischer Confession, und eine israelitischc Schule auf 2.291 israelitischc Bewolmer. Demnach simi die griechisch -nichtunirten Bewohner der ungrischen Kronlan-der am ungiinstigsten mit Volksschulen bedacht; an diese reilicn sicli die Israeliten, welche jedocli zumeist in kleineren Grupjien iiber das ganze Land vertheilt sind und nur dort, wo sie in grossercr Zahl wohnen, eigene Schulen besitzen, iu dcn ubrigen Orten ihre Kinder tlieils in die Schulen der anderen Confessionen schicken, thcils durch eigene Privatlehrer unterrichten lassen. Verlialtnissmassig am besten liaben die Protestanten fiir ihre Volksschulen vorgedacht, vorzugsweise jene der helveti-schen Confession, vvelclie die grosste Anzahl Schulen besitzen. Inwieweit Ab\veichungen von obigcn Durchschnittszahlen in den einzelnen Kronliindern bestehen, zeigt die folgende Berechnung. Eine Elementar - Schule entfallt ') Ks kann liier nur die cinlieimisclic Bevolkerung nacli dem Rcligionsbckenntnissc nacli-gewiesen werden, da lici der VolkszSlilun" das Keligionsbckenntniss der Fremden niclit keriicksiclitigt vvurde. Aus diesein Grundc erscheint die liier angegelicne Suinme der Gesainnitbeviilkerung gegen die cffective Bevolkerung, wclclic Seite 3 zur Vergleithuug angewendet wurde, um 248.!ii(i Bewoliner kleiner. In Ungern In der Voj- In Croatien- auf vodsehaft Slavonien Romisch-Katholische . . 1.032 1.761 3.858 Grieehisch-Katliolische . . 1.415 — — Griechisch-Nichtunirte . , 1.79G 3.754 2.709 Evangelische 824 1.083 — Reformirte 798 1.742 — Israelitcn 2.362 1.351 3.841 Bci dom engen Zusammcnhange der Volksschule mit der Kirche muss auch nocli das VerliiiUniss der Volksschulcn zn den Pfarrbczirken in Betracht gezogen vverden. Nacli dcu Elementen der diessfalligen Nachvveisungen liisst sicli mir die Summe der selbststiindigen Seelsorge-Stationen fiir alle ehemals ungrisehen Lander angeben, oline dass man Croatien-Slavonien und die Vojvodschaft auszuscheiden vermochte. In den sammtlichen bezeiclmeten Landern bestanden im Jalire 1851 derlei Stationen: romisch-katholische........................ 3.082 gricchisch-kathoiische....................... 850 griecbiscb-nichtunirte..................... 1.220 protestantische beider Confessionen . 1.965 im Ganzen . 7.117 \Viihrend also im ganzen Complexe jener Lander auf den Bezirk einer selbststan-digen Seelsorge-Station 117 Volksschule entfiillt, betragt dieses Verhiiltniss fiir die romisch-katholischen Seelsorge-Stationen 1-47 griechiscli-katholiscben „ 0-56 griechisch-nichtunirten „ 0-36 protestantischen „ 1-38 oder im AUgemeinen fiir die katholischen Seelsorge-Stationen. . . 127 akatholischen „ ... 098 In den gesammten nieht-ungriseben Landern der osterreichischen Monarchie entfiel im Jalire 1850 auf eine katliolische Seelsorge-Station 1-39 Volkssebule akalholische „ 0'64 „ wornach beziiglich der ersteren in den ungrisehen Landern ein ungiinstigeres, bezdglieh der letzteren cin gUnstigeres Verhaltniss, als in den iibrigen Kronliindern, stattfand, welches letztere wieder namentlich auf Rechnung der protestantischen Schulen kommt. 4. Vcrthcllung der Schulcn nach den Nationalltiiten. Da in den Volksschulcn durchschnittlich die an einem Schulorte vorherrschende Sprachc auch als Unterrichtssprache beniitzt wird, so gibt die folgende Nachweisung der Unterrichtssprache, die an den Volksschulen der ehemals ungrisehen Lander im Gchrauche steht, auch einen Anhaltspunct zur Beurtheilung der Zuweisung der Volksschulen an die buntgcmischten Nationalitiiten jener Lander. V o I k S S C ll II I I! II INililisrhrr Iti-zlrk O ZJ IS) 'u CZ bo g slavisclie - O Z o "o ‘E a c u o C/J C OJ gcmischte Zusammen o •/) o l# u a tl' CZ B Zj c/l 1^ U si to' C) CZ to CZ f-g -c .22 o > 3 "oo O C ec C u 1 u ec bo C5 1^ U CZ E ^ T ‘E ~ C3 ^ S ~ O o CJ C/> ‘c CZ c 0 u 1 CZ C/J ln»<‘rn. a) District 1’ r e s s l> u r g. Comitat Pressliurj; 77 4(i 40 4 4 0 2 179 OI>cr-Neutra 2 129 7 1 :> 140 Untcr-Nuutra 32 137 14 1 9 3 199 llont 70 73 4 1 0 159 Koinorn 87 •> 1 1 i 99 Sol.l 103 0 109 Tronesin 120 3 1 . 124 Thurocss 2!i 1 2 30 Arva 50 1 57 W Liptau 80 o 1 83 „ Ncograd 141 103 4 1 13 (! 270 71 Bars r>o 73 13 8 2 148 Zusammcn. 459 949 89 8 40 30 21 1 1.003 h) District 0 e d c n Im r g. Comilat Ocdonburg 9!) 9 89 1 . 20 . 218 Kiscnburg 1(10 24 ir>8 17 4 15 i 379 Raal 89 9 IS 113 Tolna 94 7 19 175 Zala 241 4 3 0 255 »» Somogv 281 2 13 32 328 »» Vcs/.|)rmi 215 39 17 271 liaianva ar> 32 102 02 8 10 300 rt Wicsclburg 12 1 42 5 8 1 09 Zusammcn. i .330 79 510 174 0 51 12 2.108 c) District Post. Comitat Pcst-Pilis io:> 21 28 3.’i 20 4 17 1 237 1’ost-Solt 81 3 7 2 3 90 Stulilweisse»l>urg .. 129 3 10 23 1 2 170 Hcvcs 80 . 2 . 82 Szolnok (»H 1 (it) ■Oran 53 5 0 5 3 72 Jazvgicn u.Cuinanien 07 . . 2 09 Horsod 1(57 10 . 7 184 Csongrid Gl • 01 Zusammcn. 811 39 53 75 39 0 22 • 1 1.040 Pollllsrlier Bcilrk V 0 1 k s s c h u c n magyarische O O (O ’> ec V) deutsclie romanische g c m i s c h t e Zusammen italienische magyar.-deutsch magyar.-slaviseh deutsch-slavisch deutsch-magyar.- slavisch magyar. - roman. deutsch-magyar.- romanisch slav.-romanisch I 117 73 7 1 10 i 210 13(! 118 1 2 20 1 4 288 it>8 30 S . 25 3 3 240 79 118 . 3 30 1 4 235 . 187 3 . . 0 2 198 110 14 7 2 3 . 145 40 40 . 12 , 2 94 13 8 4 4 • • 29 S56 038 93 18 97 27 10 1.445 180 1 21 92 4 3 4 i 312 2K . 9 iiO 14 . . 30 19 5 104 25!! . . 1 8 2 1 . 207 74 2 09 3 1 2 151 177 2 . 24 . 3 1 207 :t3 . \ S . 1 . . i 1 42 72 1 1 • • • . • . . 74 822 0 32 240 • 22 10 2 44 20 7 1.217 3.084 1.711 777 246 297 204 114 73 45 21 7 7.479 10 12 28 11 3 . K . 19 51 . 1 7 2 01 22 • 1 2 25 100 • 3 2 20 2 133 11 1 1 13 • 40 2 • • • 1 33 i • • 83 • S7 3 • • • 1 34 1 • 90 • 1S7 3 3 • 3 00 3 . . . 229 77 190 204 IH • 00 9 12 29 . 2 . 004 d) District Kaschau. Coniitat Zips................ „ Gonior................. „ Abauj-Torna............ „ Zemplin................ „ Saros ................. „ Ileregh-Ugocsa .... „ UnghvAr................ „ Marinaros.............. Zusammen. e) District Grosswardein. Comitat Szathmar............. „ Arad .................. „ Szabolcs............... „ Obcr-Bihar............. „ Unter-Bihar............ „ Csaniid................ „ Bekeš.................. Zusammen. Im Ganzen.. . Croatien 11. Slavonicn. a) Croatien. Gcspanschaft A gram...... „ Fiume....... „ Varasdin .. „ Krcutz...... Zusammen. b) Slavo n i e n. Gcspanschaft Požeg.......... „ Essegg .. Zusammen. Im Ganzen.. Vojvodschafl Scrhien u. Temeser Banat....... In den angefiihrten Kronlanclern \vurile demuacli als Unterrichtsspraehe ge-braucht die deutsche Spraclie an . . . 1)84 Volksschulen, „ magyarische „ „ ... 4.001 „ „ slavische „ „ ... 2.004 „ „ romanische „ „ . . . 201 „ „ italienische „ „ . . . 3 „ liierzu die gemischten Schulen . . 1)39 „ Zusammen ......................... 8.312 Volksschulen. Die Volksschulen mit gemischter Unterrichtsspraehe zerfallen iit magyarisch-deutsche........................................ 337 magyarisch-slavische....................................... 210 magyarisch-romanisehc....................................... 43 deutsch-slavische.......................................... 180 slavisch-romanische.......................................... 7 deutsch-magyarisch-slavische............................... 103 deutsch-inagyarisch-i'omanische............................. 23 Zusammen . . 939 ImEinzelnen liisst sicli die Zalil der Volksschulen je nacli der Unterrichtsspraehe keineswegs mit dem Bevolkerungsstande nach Nationalitiiten vergleichen, da die Schulen mit gemischter Unterrichtsspraehe weder der einen noch der anderen Natio-nalitiil zugerechnet vverden konnen. Im Allgemeinen liisst sicli jedoch aus den gege-henen Momenlen die Thalsache entnehmen, dass die Magyaren (wegen der zahl-reichen protestantischen Schulen) und nach ihnen die Deutschen als Volksstamm die meisten Elementar-Schulen mit ihrcr Spraclie als Unterrichtsspraehe hesitzen, wobei von den gemischten Schulen ganzlich ahgesehen wird; denn da die deutsche Bevbl-kerung in den ervviihnten Kronliindcrn nur 1,099.400 Seelen, und die magyarische 4,278.000 Seelen zabit, so entfallt auf je 1.041 magvarische und auf je 1.117 deut-sclie Bevvohner eine Volksselmle mit nationaler Unterrichtsspraehe, \vogegen cine solche Schule erst auf je 1.731 slavische und auf je 3.373 romanische Bewohner kommt. Desto vollstiindiger liisst sicli jcdoch durch die in vorstehender Tabelle gelieferten Datcn die Vertheilung der Nationalitiiten in den ungrischen Kron-liindern verfolgen; manche Unvollstiindigkeiten und Unrichtigkeiten, ivelche sich in der Volksziihlung nach Nationalitiiten vorfanden, vvurden mit Hilfe der vorste-henden Naclnveisung der Unterriehtssprache ergiinzt und bcrichtigt. Ganz deutlich zeigt sich hier die zusammenhiingende Gruppe der Deutschen im Oedenburger Dislricte, sovvie die Sprachinseln in den llergstiidten, in der Zips, im Szalh-marer und Pest-Piliser Comitate, sovvie jene der deutschen Einvvanderer in der Vojvodschaft. Das Gleiche gilt von den compacten Gruppen und Sprachinseln der iibrigen Nationalitiiten. Statist. Mittheil. 1853. III. lle«. 'i 5. Zalil mul Einkoinnicn dcs Jjchrpcrsonnlcs. His hierher liat sich im Allgeineinen die Zalil a. h. sanctionirten Begelung dieser Zustiinde an der damaligen Verfassung des Landes ein uniibersteiglicbes llinderniss fand. Der Mangel eines Schulpatronats entzog dem Lehrerpersonale aueli die Sicberheit der Unterstiitzung von dieser Seite. Abgesehen von den protestantiseben Scbulen, deren Lehrer zum grossten Theile ein gesiehertes, olnvohl karges, Einkommen geniessen, siiul also alle iibrigen Lehrer und Gehilfen last ausscbliessend auf das Einkommen aus dem Sehulgelde, den Naturalgaben und dem zugewiesenen Grundbesitze und die geringen Gebtibren als Messner oder Organisten beschriinkt. Uas Einkommen aus dem Sebulgekle ist aber im boben Grade Zulalligkeiten unterworfen, welebe tbeils in iiusseren Verbaltnissen, tbeils iu dem Umstande liegen, dass in den ungrisclien Laridern dem Lehrer bis jetzt kein gesetzlicbes Mittel zu Gebote stand, die seliul-fabige Jugend seines Bezirks auch zum wirklichen Besuehe der Sebule und zur Entriebtung des Schulgeldcs zu verbalten. Da sieli demnach einzelne Sebulen (iuden — ihre Anzalil ist eben nicht gering, — welche kaum von 20 Kindern besucht werden, so ist der Lehrer haufig gezwungen, sein Auskommen auf an-dere Weise zu sucben: Notariats- und andere Schreib-Gesehafte miissen seine Erwerbsquelle werden, die seine Thiitigkeit weit mehr in Anspruch nimmt, als der Zweck der Volksschulen zulassen wiirde. Die Verbimlung des Dorfnotariats mit der Schullebrerstelle bildete sich, bei der geringen Verbreitung einiger hoheren Bildung unter den Bewobnern eines Dorfes, fast zur Begel heraus, \velche in vielfachen Bezie-hungen von den naehtheiligsten Folgen begleitet vvar; die Trennung ist, ungeachtet der Bemiihungen des k. k. Unterrichtsministeriums, noch nicht ganzlich durchgefuhrt. Die Beriicksichtigung aller dieser Umstande liisst die ungrisclien Elementar-Sehulen und namentlich jene in den ostlichen Comitaten weit erfolgloscr erscheinen, als diess der Anzahl der Schulen nach vorausgesetzt werden solite. Die Zalil des Lehrpersonales, so \vie das Einkommen der Scbullebrer nach den einzelnen Comitaten weist die folgende Uebersicht nach. Lchrporsonalo der Volksschuleii Kiukiiumicn tlrr Lclircr Piditlsrhrr Ilczirk c o OJ "S v U O) f_ X c <4-1 X c O) a a 'C OJ t~ 4= Ordent- lichcs Aus Nebcn- bescldif- tigungen Ge- sammtes « J O —3 Gultlvn Couv.-Miinzc Ungcrn. a) District Pressburg Comitat Pressburg 11!) 180 18 19 31.200 8.400 39.GOO 11 Obor-Ncutra 170 208 31 8 22.800 15.300 38.100 11 Untcr-Ncutra 179 210 15 2 9.500 9.800 19.300 11 Hont 153 103 17 12.900 11.300 24.200 n Komoro 74 111 23 . 13.500 1.700 15.200 n Sohi 100 120 5 1 19.200 4.000 23.200 n Trenesin 101 137 7 1 5.900 5.300 11.200 11 Thurocz 23 30 3 . 1.900 2.300 4.200 11 Arva 50 50 1 2.500 2.900 5.400 11 Liptau 79 93 1 1 12.000 1.800 14.400 11 Neograd 214 271 27 . 13.400 20.200 33.600 11 Bars 139 159 10 10.800 10.000 20.800 Zusammcn. 1.407 1.744 104 32 150.200 93.000 249.200 h) District Ocdonburg. Comitat Ocdonburg 183 242 05 7 34.300 5.000 39.300 11 Eisenburg 244 389 27 35.000 3.200 38.200 11 Raab 82 115 18 2 14.000 1.700 16.300 11 Tolna 154 188 45 1 34.100 3.000 37.100 n Zala 235 201 59 4 22.200 4.600 26.800 ii Somogy 211 328 31 . 31.400 2.600 34.000 v Veszprim 141 294 37 29.700 2.100 31.800 n Baranya 199 309 32 12 43.500 5.100 48.600 n Wieselburg 01 09 45 14.500 2.500 17.000 Zusammen. 1 .510 2.255 359 20 259.300 29.800 289.100 c) District Pest. Comitat Pcst-Pilis 113 257 105 15 48.300 7.600 55.900 ,, Pest-Solt 33 120 14 7.700 500 8.200 11 Sluhhveisscnburg 155 182 34 2 18.000 2.900 20.900 51 83 40 1 9.900 4.300 14.200 n Szolnok 45 78 8 2.700 1.400 4.100 11 Gran 00 71 12 5.300 1.200 6.500 Jazygicn und Cumanien . 37 115 1 9.900 900 10.800 n Borsod 57 208 9 5.600 3.100 8.700 n Csongrad 19 04 11.000 100 11.100 Zusammcn. 570 1.178 223 25 118.400 22.000 140.400 Lehrpersoiialc der Volksscluileii Elnkoiniiieii der Lekrcr Polltlsrhcr Bozlrk c & CJ JZ ej D u -C c <£ c n Wieselburg 210 36 246 im Districte 0 e d e n b u r g 115 13 128 Comitate Pest-Pilis................... „ Pest-Solt.................. „ Stuhlweissenburg . . . „ Neves...................... „ „ Szolnok.................... n » Gran............................. „ „ Jazygien und Cumanien . „ „ Borsod..................... „ „ Csongrad .................. im Districte Pest im Comitate Zips.......................... „ „ Goinor..................... „ „ Abauj-Torna................ „ „ Zemplin.................... » Saros...................... „ „ Beregh-Ugocsa .... Unglivar................... „ „ Marmaros................... im JJistriete Kaschau im Comitate Szathmar.................... Arad....................... „ „ Szabolcs................... „ „ Ober-BiH&r................. „ „ Unter-Bihar................ „ „ Csanad .................... » „ Bekeš...................... im Districte G r o s s w a r d e i n in ingcrii in der Gespanschaft Agram .... ,, „ „ .b iume .... „ „ „ Varasdia . . . ,, » „ Kreutz .... in Croatien iu der Gespanschaft Požeg .... » », „ Essegg .... in Slavonien in Croutien-Slavonicn in der Vojvodschaft Serbien (mit dem Temcser Banate)............................... als als im Lehrcr Messner Ganzen Gulden C. M. 188 30 218 64 4 68 100 16 116 120 82 172 38 18 83 78 17 92 8« 8 94 27 18 42 172 1 173 100 19 119 96 17 113 91 28 116 86 29 88 30 16 46 38 18 83 39 24 63 47 27 74 163 30 193 63 22 88 104 18 119 142 9 181 110 17 127 122 8 127 113 18 181 171 27 198 613 18 328 130 14 144 100 28 128 200 12 212 239 9 248 182 40 192 810 3 813 248 22 270 210 9 219 174 3 177 178 3 181 221 14 238 Golit man noch tiefcr in »las Dctail cin, so (iiitlen sicli namcntlich im Kascbauer Districte Schulen, dcren Lclircr kaum 40 fl. jahrlicbes Gcsammteinkommen naeh-zuweisen im Stande sinil, wogegen sieli andere Schulen in den volkreicberen Orten mil 4 bis GOO Gulden jiihrliclien Ertriignisses angegeben Nuden. <1. Kalil dcr sckulbcsuclicnden Kinder. Zur allgemeinen Wfirdigung der Ziflern, \velcbe in d er folgenden Uebersicht mitgetheilt werden, bat man vor Allem im Auge zu bebalten, dass cine jede Vcr-pflicbtung der Aeltern, ihre scbullahigen Kinder zur Scbule zu senden oder zu Hause unterrieblen zu lassen, illusoriseh wird, sobald es a n der systemaliscben Einschulung der zuin Sehulbezirke gchorigen Wolinorte felilt. Eine solche batte aber in den ungriscben Liindern niemals durebgefiijirt werden kiinnen, so dass hiermit aucli jede Ari von Schulzwang entfiel. l)as oben beriihrte Systemale vom .labre 1846 versucbte unter diesen Umstanden bloss, die Mitwirkung der Seelsorger zur Erreichung des angestrebten Zweckcs in Ansprueb zu nehmen. Der Erfolg dieser Einflussnabme bing nun aber naturgemiiss von so vielerlei Momenten ali, dass auf ein gleicbformig durebgreifendes Resultat in keiucr Weise zu recbnen war. Nur dort, wo die Vornahme eines religiosen Acts an die Redingung des Vorweises von Schulzeugnissen iiber genossenen Religionsun-terricbt gekniipft war, konnte ein entspreehender Erfolg als binreichend sicber-gestellt gelten. Diess war boziiglich der Contirmation bei den Evangeliscben der Fali, und die meisten stadtiseben Gemeinden verstiirkten die Wirksamkeit dieses Moments dadurcb, dass sie jene Knaben, \velche sicli einem llamhverke vvidmen wollten, nicbt friiber zur Lehrlingschaft zuliessen , als bis selbe die Confirmation erlangt batten. Uebrigens fehlte selbst dort, \vo die Ein\virkung der Geistliebkeit auf die Gemeinden befriedigende Zusicherungen erzweekt batte, fiir die Eiubaltung soleber jede Sicberheit, indem die Comitatsbehorden und Stublbezirk-Vorstande ihre Rei-bille zur zwangsweisen Aufrechtbaltung nicbt immer angedciben licssen. Um die Zalil der schulbesuchenden Kinder nacb den wiebtigsten statistischen Gesichtspuncten in Retracbtung zu zichen, \vird ibr Verbaltniss «) zu dcr Zalil dcr schulfiiliigen Kinder iiberbaupt (mit Ausschcidung der Ge-schlechtcr), /9) dassclbc Verbaltniss nacb den Unterscbieden des Religionsbckenntnisses und dcr Nationalitiit in‘s Auge zu fassen sein. Rezuglich des fraglicbcn Verbiiltnisses muss aber im Vorbinein bcmerkt werden, dass die Zalil der schulfahigen Kinder jedesmal nacb den betrellenden Dctail-Nacb-weisungen, nicbt nacb den Ergebnissen der llerechnung ibrcr zufolge des durch-scbnittlichen Uinfangs der Altersclassen als wabrscheinlicb anzunelimcnden ZifFcrn, der Vcrglcicbung zu Grunde gdegt vvird. l)i(? inelir oder minder lietraclitliclien Unter-scbicde, wclchc sicli bei dcr Nebencinanderstcllung dieser beiden Zablcnreiben auf S. 3 und 4 bemerklich inacliten, diirfen also liier nicbt ausser Rerucksicbtigung bleiben, bauptsacblicb was die croatiscb-slavonischen Gcspanschaften anbelangt. Schulfablgc Scliulbcsiichcndc Politischcr Iti*zirk Knaben Miidchen Kinder iiberhaupt Knaben Miidchen Kinder iiberhaupt linjem. a) District 1’ r c s s 1) u r g. Comitat Prcssbnrg 16.918 14.706 31.624 11.162 8.935 20.097 „ Ober-Neutra 14.627 13 311 27.838 8.504 6.061 14.565 „ 1'ntcr-Neutra 12.741 12.193 25.934 6.474 4.564 11.038 „ Ilont (i. 784 5.816 12.600 5.213 4.318 9 531 Komorn 6.568 5.621 12 189 5.047 3.929 8.976 „ Sohi 6.760 5.997 12.757 4.275 3.550 7.825 „ Trencsin 16.286 15.183 31 .568 5.800 3.999 9.799 „ Thurocz 3.014 2.596 5.610 1.938 1.273 3.211 „ Arva 4 369 3.895 8.254 1.602 932 2.534 „ I.iptau 6.396 4.555 9.950 3.735 2.888 6.623 „ Ncograd 10.922 10.016 20.938 8.463 7.512 15.975 „ Dars 8.574 7.757 16.331 4.881 3.648 8.529 Zusainmen. 113.947 101.646 215.593 67.094 51.609 118.703 hJ liistrict 0 e d o n b u rg. Comital Ocdenburg 16.508 14.758 31.266 12.662 10.391 23.053 „ Eiscnburg 21.612 18.286 39.898 14.469 11.028 25.497 „ Itaali 6.319 5.768 12.087 4.845 4.024 8.869 „ Tolna 15.572 13.326 28.898 12.723 9.913 22.636 „ Zala 15.658 12.886 28.544 8.270 6.031 14.301 „ Somogy 17.725 14.695 32.420 11.352 8.613 19.965 „ Veszprim 13.679 11.438 25.117 11.831 9.396 21.227 „ llaranva 16.973 14.809 31.782 13.888 11.473 25.361 „ Wioselburg 5.568 5.142 10.710 4.728 4.137 8.865 Zusammcn. 129.614 111.108 240.722 94.768 75.006 169.774 c) District Pest. Comitat Pcst-Pilis 23.044 20 354 43.398 20.098 17.718 9.370 13.413 7.478 31.131 16.848 Pcst-Solt 10.893 9.205 „ Stuhlweisscnburg 13.390 11.665 25.055 11.276 9.041 20.317 „ llevcs 8.182 7.707 15 889 4.562 4.070 8.632 „ Szolnok 6.085 5.652 11.737 4.543 3.988 8.531 G ra u 4.056 3.710 7.766 3.613 3.188 6.801 „ Jazjgien und Cunianicn 10.578 9.477 20.055 8.080 6.609 14 689 Itorsoil 9.998 9.568 19.566 5.984 5.075 11.059 „ Csongrad 15.121 11 677 26.798 5.520 3.835 9.355 Zusanimcn. 101.347 89.015 190.362 70.666 56.697 127.363 Srliuirahigc Scbiilbcsiichendi* Polltlschcr Itczlrk Knaben Miidehen Kinder uberhaupt Knaben Miidehen Kinder uberhaupt i il) District Kas c lian. Comitat /ips 12.078 10.962 23.040 8.273 6.991 15.264 „ Giimor 8.7!i2 7.796 16.548 7.233 6.18f> 13.418 „ Abauj-Torna ».938 8.949 18.887 5.417 4.326 9.743 „ Zemplin 12.239 10.662 22.901 4.743 3.474 8.217 „ Saros 10.195 9.320 19.515 4.377 3.279 7.656 6.791 5.543 12.334 3 664 2.335 5.999 Unghvar (!. 12S 5.375 11.500 1 .972 1.350 3.322 „ Marmaros 4.228 3.592 7.820 1.087 692 1.779 Zusaminen. 70.346 62.199 132.545 36.766 28.632 65.398 e) District G ro s s wa rd c i n. Comitat Szatlimar 14.423 10.849 25.272 9.157 5.936 15.093 „ A ra d 13.079 9.537 22.616 4.848 3.431 8.279 „ Szabolcs 14.010 12.417 26.433 8.984 7.332 16.316 „ Obcr-Bihar 7.989 5.763 13.722 4.550 2.951 7.501 „ Untcr-Bihar 8.987 8.241 17.228 7.163 6.474 13.637 „ Csamid 4.933 4.119 9.052 2.884 1.917 4.801 „ ltekes G. 556 6.196 12.752 4.642 4.198 8.840 Zusammcn. 69.953 57.122 127.075 42.228 32.239 74.467 Im Ganzen... 485.207 421.090 906.297 311.522 244.183 555.705 Croaticn und Slavonicn. n) C r o a t i c n. Gespanschaft Agram 6.071 1.162 „ Fiumc 5.486 1.944 „ Varasdin 15.945 4.636 „ Krcu (z 5.662 1.556 Zusammon. 33 164 9.298 h) S 1 a v o 11 i e n. Gespanschaft Požeg 5.978 671 Essegg 16.241 6.471 Zusammon. 22.219 7.142 Im Ganzen . . 55.383 16.440 Vojvodschaft 8crl»icn und Tcmeser Banat 81.876 71.169 153.045 ex o cc 37.201 92.249 lilo Srliule lialion bi*su<-lit 1’olltlschcr llezirk P e r c e n 1 e (1 e r se b u 1 f ii b i g c n Knaben Miidchen Kinder iiberhaupt Uiigern. n) District Pr e s s 1) u r g. Comitat Pressbiirg 01» ■ 9 00-7 03-5 ff Ober-Neutra 58'G 4!i • 5 52 3 ff Unter-Neutra 47-1 37 4 42'0 ff Ilont 76-8 74-3 75 0 ft Komorn 70-4 09-9 73-0 n Solil 63'2 59-2 01 3 n Trencsin 33-4 20-3 31-0 ff 64-3 49 0 57-2 ff Arva 30-7 23-9 30-7 ff liiptau 69-2 03-4 0.0 0 ff Neograd 77-5 75-0 70-3 ff liars 50 9 470 52 0 Zusamnien. 58 9 KO-7 55-1 b) District 0 o d en h n r g. Comitat Oedcnburg 70-7 70-4 73-7 ff Kiscnburg CG-9 00-3 03-9 ff Kaab 70-7 09 8 73-4 ff Tulila 81-7 74-4 78-3 ff Zala «2-8 40 8 50 1 Soinogy 040 88-0 01 0 ff Vcszprim 80-K 82-1 84-5 ff l!aranya 81-8 77-5 79-8 ff Wieselburg 84-9 80-4 82-8 Zusammen. 73 1 07-5 70 5 c) District Post. 70-9 00-0 71 -7 ff Pest-Solt 80-0 81-2 83-8 Stublvveissenburg 84-2 77!» 81 1 Ileves I»i> • 8 52 9 54 3 Szolnok 74-7 70 -7 72 8 G ra n 89-1 85 9 87 0 Jazygien mul Cuinanion 70-4 09 7 73-2 liorsod 59-8 53 0 50-5 Csongrad 30 S 32-9 34 9 Zusammen. 09 7 03-7 06-9 1’olillschcr ltczirk I)U' Sl inile liaben bivsurlii I’ e r c e n t e d e r s e Ii u 1 Pii h ig en Knaben Miidchen Kinder iibcrbaupt 68 5 63-8 00 ■ 2 82-6 79-3 81 1 54-5 48'3 51-0 38'9 32-6 35-9 42-9 35'2 39-2 53 ‘J 42-1 48-7 32-2 25 1 28-9 2!i -7 19-3 22-7 52 • 2 46 0 49-3 63 -5 54-7 59-7 37-1 35-9 30 0 041 59-0 01'7 57-2 51 -2 54-7 79-7 78-5 79 1 58-5 40 5 53 0 70-8 67-7 09-3 60 • 4 56-4 58.0 04 ‘2 58-0 01-3 - 19-1 35 4 29-1 27-5 28-0 11 '2 • 39-8 • 32 1 29-7 07-2 52-3 00 '3 d) I) is trie t lv a seli a n. Komitut /ips........................................ „ Goiniir....................................... „ Abauj-Torna................................... „ Zemplin....................................... „ Siiros........................................ „ Ficregli-Ugoesu .............................. „ Unghvar....................................... „ Marmaros .................................... Zusammen. e) District G r o s s w a r d c i n. Comitat Szathmar.................................... „ A rad...................................... „ Szaboles...................................... „ Ober-Bihar.................................... „ Unter-Bihar................................... „ Csanad........................................ „ 11 e ki'-,s................................ Zusammen. Im Gaiizen. . . (roaticii ii n d Slavonicn. a) C r o a ti e n. Gespanschaft Agram.................................. „ Fiume...................................... „ Varasdin................................... „ Krcutz..................................... Zusammen. b) SI a v o n i e n. Gespanschaft Požeg.................................. „ Esscgg..................................... Zusammen. Im Ganzen... Vojvodschaft Serhien u. Temeser Banat Es ist bereits mehrfach bemerkt worden, dass die in Obigem bentitzten Nach-weisungen liber dio Zalil der Schulfahigen in Ungeru und in dcr Vojvodschaft mit dcn rechnungsmiissig ermittelten Zalilen in ziemlicher Uebereinstimmung stelicn, in Croatien und Slavonien alt er auflallend geringer erschcinen. Demzufolge wiirde sich das Verhiiltniss von (51 scliulbesuchenden Kindern in Ungcrn, und von (50 schulbesuchenden Kindern in der Vojvodschaft mir um cin Geringes klei-ner darstellen, wenn die Zalil der Schulfahigen — nacli den Altersclassen er-mittelt — zur Vergleicbung angewendet worden ware; bedeutend wird jedoch dieser Unterschied, wenn dieses Verfaliren bei Croatien und Slavonien angewendet wird. In diesem F a 11 e sinkt das Verhiiltniss von nahezu 30 schulbesuchenden unter je 100 schulfahigen Kindern auf weniger als 14 schulbesucheiide, ein Ver-hiiltniss, welches in keinem anderen Kronlande der osteiTeichischen Monarchie gleich ungiinstig gefunden wird. Abgesehen von Croatien und Slavonien, zeigcn die nord-lichen Districte von Ungcrn — Presslmrg und Kascbau — den geringsten Schul-besuch; liier im Gebirge sind die Volksscbulen oft meilenweit von einander entfernt, und die Entfernung der Schulen von den Wohnorten sowie die Diirftigkeit der Aeltern erschwcrt den Besucli ungemein. Demgemass findet man die kleinste Zalil von schulbesuchenden Kindern in der Marmaros, wo im Verhaltnisse zur Bevolkerung die wenigsten Volksscbulen liestehen. Selbst der Grosswardeiner District stelit zufolge der Ausdehnung der Puszten, deren Bewohner ihre Kinder in die entfernt gelegenen Ortschaften in die Schule schicken sollen, nocli unter der Mittelzahl des Scbulbesuchs in Ungeru. Ueber dieselbe hinaus gestaltet sich der Schulbesuch im 1’ester Districte giinstiger und erreicht im Oedenburger die hochste Zalil. Im Allgemeinen stelit sich daher die Thatsache heraus, dass das Verhiiltniss der schulbesuchenden zn den schulfahigen Kindern in Ungeru in der Richtung von Westcn gegen Osten und von Suden gegen Norden abnimmt. Die Vojvodschaft Serbien und das Temeser Banat zeigen im Ganzen nahezu dasselbe Verhiiltniss des Scbulbesuchs wie der Durchschnitt von Ungeru. Es ist eiue iiberall beobachtete Erscheinung, dass weit mehr Knaben als Miid-clien die Schule besuchen; auch in Ungcrn und in der Vojvodschaft zeigt sich diese Thatsache. In Croatien und Slavonien wurde das Geschlecht der schulfahigen und schulbesuchenden Jugend niclit nachgewiesen. Der Unterschied jenes Mehrbetrags schvvankt in den einzelnen Districten zwischen zienilich engen Granzen und steigt selbst in den einzelnen Comitaten in keinem Falle iiber 21 Percente der Gesammt-zalil der Schulbesuchenden. In einzelnen Gegenden \vird dagegen die Schule auch von den Miidchen zahlreich besucht, so dass die Verhaltnisszahlen des Scbulbesuchs der Knaben und der Miidchen einander zienilich nahe stehen, wie in den Comitaten Ileves, Arad, Unter-Bihar und Bekeš. Um zu untersuchen, in wie weit das Religionsbekenntniss der Kinder auf dcn Schulbesuch eiinvirkt, werden in den folgenden Tabellen die schulfahigen sowohl als die schulbesuchenden Kinder nacli ibrem Religionsbekenntnisse nacli-gevviesen und daran die Berechnung der betreffenden Verhaltnisszahlen ange-schlossen. Rellglon der srhullalil^eu Kinder Polltischcr Dezirk rom.- katbo- lisch grieebiseh- protestantisch katbo- lisch nicbl- unirt Augs- burger helvcti- selicr israc- litiscb Zu- sammen Confcssion llngcrn. a) District Pressburg Comitat Presslnirg 24.753 2.328 1.497 2.840 31.024 11 Obcr-Neutra 1 8.541» 0.730 09 2.488 27.838 n Unter-Neutra 23.013 888 180 1.853 25.934 11 Hont 8.717 3.039 794 30 12.000 11 Komoro 8.1.78 0 103 3.020 302 12.189 11 Solil 8.408 4.349 12.757 fJ Trencsio 27.472 2.009 77 1.950 31.568 11 Tburbcz 2.074 3.238 298 5.010 11 Arva 0.704 907 583 8.254 11 Liptau 4.787 4.090 473 9.950 11 Ncograd 14.241 11 3.372 435 079 20.938 11 Iiars 14.070 102 1.901 198 10.331 Zusaminen. 160.942 17 34.341 8.573 11.720 215.593 b) District Oedcnburg Comitat Oedcnburg.... 27.038 3.040 1.182 31.200 n Gisenburg 29.301 8.830 1.174 533 39.898 n Kaab 9.208 4 1.703 588 524 12.087 Tolna 18.131 3 172 3.801 3.380 1.331 28.898 ii Zala 20.000 418 1.178 888 28.544 ii Somogy 22.218 7 1.741 7.578 876 32.420 ii Vcszprim 13.686 2.799 5.126 1 .500 25.117 n Baranya 23.883 1.040 1.321 4.400 320 31.782 n Wieselburg 9.433 I 989 2 283 10.710 Zusaminen. 181.098 3 1.830 24.908 23.432 7.451 240.722 c) District Pest. Comitat Pcsl-Pilis 31.393 1 432 3.022 5.024 3.500 43.398 Pest-Solt 9.370 2.024 8.015 83 20.098 11 Stuhlweisscnburg 13.710 10 401 8.492 370 23.055 11 lleves 14.331 3 14 951 370 13.889 Szolook 9.530 93 2.018 08 11.737 n Gran 4.482 4 490 2.709 81 7.700 n Jazygicn und Cumanicn 10.929 9.120 20.053 ii Itorsod 8.977 703 309 9.409 48 19.500 n Csongrad 21.027 00 940 3.805 354 20.798 Zusaminen. 120.001 704 341 7.421 50.209 4.880 190.302 lli'llj<;loii del' Krliulfahlgrn Kinder Polltlschcr Bezirk griecliiseb- protestantiseb roin.- katbo- lisch katbo- lisch nieht- unirt Augs- burger helvcti- seber israe- litiscb Zu- sammen Confession d) District K a s c li a u. Comitat Zips I3.88I 4.275 1 4.526 1 356 23.040 „ Giimor 7.241 6.061 3.235 11 16.548 „ Abauj-Torna 10.084 2.078 . 588 5.393 744 18.887 „ Zemplin 11.107 8.458 17 420 1.961 938 22.901 „ Slil'08 9.609 7.056 . 2.206 1 643 19.515 „ liercgh-Ugocsa 1.952 3.410 2 53 6.608 309 12.334 „ Ungbvir 3.143 4.920 27 16 2.736 658 11.500 „ Marmaros 1.801 5.422 1 223 373 7.820 Zusammen. 58.818 35.619 47 13.871 20.158 4.032 132.545 e) District Grosswardein. Comitat Szatbmar 3.120 9.246 94 6 10.762 2.044 25.272 „ A rad 6.014 596 14.264 7 1.402 333 22.616 „ Szabolcs 5.818 4.190 2 16.302 121 26.433 „ Obcr-Bihar 1.446 857 5.887 8 5.062 462 13.722 „ Untcr-Bihar 2.093 1.630 5 13.475 25 17.228 „ Csanad 5.413 661 1.769 0 1.055 148 9.052 „ I5eU.cs 4.751 2 5 7.994 • 12.752 Zusammen. 28.655 17.180 22.021 34 56.052 3.133 127.075 Im Ganzen. .. 556.114 53.506 24.456 80.575 160.424 31.222 906.297 Croatien und Slavoiiicn. a) Croatien. Gcspanscbaft Agram 6.017 1 47 . 6 6.071 „ Fiumo 5.366 120 5.486 „ Varasdin 15.867 78 15.945 „ Krcutz 5.350 312 5.662 Zusammen. 32.600 1 479 84 33.164 h) Slavonicn. Gcspanschaft Požeg 2.792 3.186 . . 5.978 Esscgg 12.720 3.521 • • 16.241 Zusammen. 15.512 6.707 22.219 Im Ganzen.. . 48.112 1 7.186 84 55.383 Vojvodschaft Scrbicn und Temeser Banat 103.508 1.836 34.709 8.709 2.966 1.317 153.045 Itl li^llIM 7-1 42-8 56-5 42-1 52 3 » Untcr-Neutra 43 S 53 • 1 81 1 22 6 42-6 n Hont 72 0 81-9 88-1 36-0 73-6 „ Komorn 6!»-3 100-0 94-2 81-5 88-3 73 - 6 n Sobi KS-7 72-3 . . 61 3 » Trencsin 30-3 53-7 . 18-8 310 „ Tburocz 531 58-5 72-8 57-2 n Arva 30-8 . 48-0 1-2 30-7 » Liptau 07-6 64-5 76-5 66-6 „ Ncograd 72-4 90-9 90-0 94-5 33-4 76-3 n Bars 49- S 108-0 68 3 41-9 52-0 Zusammcn. 52-8 94 1 66-5 76-7 37-3 35-1 h) District 0 e d e n h ur g. Comitat Oedenburg 72'8 82-9 70-7 73-7 „ Eiscnburg G3 3 . 68-1 52-7 73-2 63-9 „ ltaab 68-6 87-0 107-3 76-0 73-4 n Tolna 76-9 86-6 80-8 78-8 87-3 78-3 „ Zala 48-7 68-9 65-6 611 50 1 „ Somogy 60-0 72 7 04-6 52-3 61-6 „ Veszprim 82-8 90-8 85-7 86-5 84-5 a Iiaranva 80-7 04-8 91 -5 79-7 33-0 79-8 Wiesclbnrg 84-3 83-1 1000 23-9 82-8 Zusammcn. 68-9 06 G 78-1 75-0 70-7 70-5 c) District Pest. Comitat Pcst-Pilis 73'7 79-9 92-0 74-3 31 7 71-7 »J Pest-Solt 80-3 81-7 82-0 38-5 83-8 »» Stublweissenburg 78-7 100 0 77-4 86-1 67-8 81 1 Hcves 54-7 100-0 28-6 500 52 2 54-3 »1 Szolnok 70' 4 69-5 84 3 51-5 72-8 Oran 77-8 94-7 104-0 40-7 87-0 11 .Ia7-ygien unil Cumanien. 73 -8 . 70-3 73-2 „ li or s od 37.3 72-8 64-8 54-4 18 8 56-5 n Csongrail 27-7 43-9 33-1 73 0 66-9 34-9 Zusammcn. 04-1 73-i 75 0 79 • 2 74-6 39 0 66-9 Statist. Milthell. 1853. III. Ilcft. .1 Us bcsuchen daher div Schule Pcrceiite der schulfaliigen narh Ihror Religion Kinder Polllisclier Uezirk rom.- kallio- liselic gricchisch- protcstantische katbo- lische nicbt- unirte Augs- burger belveli- selier israc- Iitiscbe Im Ganzen Confession il) District Kascliau. Comilat Zips SCO S4-7 112-0 6-2 6S-4 „ G umor 07-9 102-9 09-7 81-8 81 -1 „ Abauj-Torna S3 •!) 43-3 SS-4 54-4 20-2 51-0 „ Zcmpiin 33-4 3S-4 97-0 47-S 17 4 3S-9 „ Saros 3S-0 44-0 44-1 . 31-7 39-2 „ Bcrcgh-Ugocsa S6-8 18-0 98-1 01-4 40-3 48-6 „ Unghvar 26-S 31 0 SG-2 31-2 11-0 28-9 „ Marmaros 740 4-4 100 0 89-7 3-0 22-7 Zusamnicn. 48-4 33-0 94 S SS-8 19-2 49-3 c) Distriet Grosswardein. Comitat Szathmar 104-2 43-1 300 0 00-7 19-2 S9-7 „ A ra d 00-4 2SS 23 -S 74-0 27-3 30-0 „ Szaliolcs 52-3 49-2 08-4 38-8 61 -7 „ Ober-Bihar 81 -4 SS-3 29-0 79-2 20-6 S4-7 „ Untor-Bibar «6-0 07-2 120 0 84-3 160 79-1 „ Csanad 59 • 1 27-1 12-7 99-2 98-0 S30 „ Bekeš S2-7 1000 79-2 69-3 Zusammcn. 02 7 40-3 2S • 4 75-1 25-6 S8-6 lin Ganzcn... 00-G 37-8 29-6 70-1 72-0 42-0 613 troaticn miti Slavonicn. a) C r o a t i c 11. Gcspanscbaft Agram 18-6 74-S 191 „ Fiume 35-2 44-2 3!» 4 „ Varasdin 28-0 29-1 „ Kreutz 28-4 8-7 27-5 Zusammen. 27-8 2S • 1 28-0 h) SI a v o n i e n. Gcspanscbaft Požeg 21-3 2 3 11-2 „ 42-1 31 -e • 39-8 Z us a ni in c n. 38 3 • 17-7 • 32-1 fm Ganzcn... 31-2 181 • • 29-7 Vojvodschaft Serbini und Temeser Banat OS -2 SO-4 3S-7 90-9 89-1 07 0 60-3 In Ungern stellt sich demnach die Reihenfolge der Religionsbekenntnisse riick-sichtlicli des Schulbesuches der Kinder auf folgende Weise dar. Es haben die Elcmentar-Schulen besucht 1’ercente der Scliulfiihigen Protestanten Augsburger Confession . 7(5-1 „ helvetiscber „ . 72-6 Romisch-Katholische.................... GOG Israeliten............................. 420 Griechiseh-Katbolische................. 378 Griechiseh-Nichtunirte................. 29G Dieselbe Reihenfolge, wenn gleicli mit abgeanderten Verhiiltnisszahlen und mit Einscbaltung der Israeliten z\vischen Protestanten und Romisch-Katholische, zeigt die Vojvodschaft Serbien. Audi in Croatien-Slavonien findet beziiglich des Schulbesuches der Romisch-Katholischen und nichtunirten Griechen ein ahnliches Verhiiltniss statt. Im Allgemeinen findet man die Thatsache bestatigt, dass jene Confession, welche die meisten Schulen zabit, aueh die meisten schulbesucbenden Kinder aufzuweisen bat, indem in der Megel in Ungern die Protestanten eine grossere Zalil von Schulen im Verhaltnisse zur Volkszahl besitzen, als die ROmisch- Katholischen. Dagegen stelien den Romisch-Katholischen die Aiibiinger der griechischen Kirche nach, deren Volksschulen zufolge der vorausgegangenen Nachweisungen in geringerem Verhaltnisse zur Bev5lkerung vorhanden sind. DerUmstand, dass in manchen Comitaten eine grossere Zalil von schiilbesuchen-den als von scliulfiihigen Kindern nachgewiesen ist, ergibt sicli in der Regel nur bei solchen Schulen, \vdehe von vvenigen Kindern anderer Confessionen besucht werden, und zeigt daher weuig Einfiuss auf die Durclischnitts/.ahl des Schulbesuchs des betreffenden Districts. Es ist iibrigens bekannt, dass von den Lehrern nur die scliulfiihigen Kinder ibrer eigenen Confession mit besonderer Sorgfaft geziihlt wer-den, da auf den Schulbesuch der schulfahigen Kinder anderer Confessionen mit weniger Sicherheit geziihlt werden kann; daher kommt es, dass der Erfolg die Ziihlung tibertriflt und eine grossere Zalil von Kindern fremder Confessionen die Sclmle wirklich frequentirt, als die Zahl der Schulfahigen angegeben vvurde. Audi wurden in vielen Fiillen nur die Schulbesucbenden als Sehulfahige geziihlt, was namentlich bei den griechisch- nichtunirten Kindern im Komorner, Stuhlvveissen-hurger, Heveser und Bekeser Comitate das Verhiiltniss von 100 Percent Schul-besuchender erklart. Obgleich das Religionsbekenntnis in Ungern in vielen Fiillen aueh auf die Nationalitat zu schliessen erlaubt, liisst sich auf diese Weise das Urtheil Ober den Einfiuss der Nationalitat auf den Besuch der Volksschulen docli nicht vollstiindig feststellen. Zur Ermittlung dieses Einflusses dienen desshalb die nachfolgenden Tabellen. :t' Polltlschcr Bezirk Natlonalllat der schulfahlgcn Kinder Magyaren Deutsche Slowaken, Ruthenen, Siowenen u. Croaten Serben Romanen Juden Zusammen Ungcrii. a) District Pressburg. Comitat Pressburg li .861» 6.669 10.254 2.846 31.624 „ Ober-Neutra 2(53 944 24.143 2.488 27.838 „ Unter-Ncutra 4.008 1.441 18.032 1.853 25.934 „ Ilont S. 337 742 6.471 50 12.600 „ Komorn 11.440 18 423 6 302 12.189 „ Sobi 91 163 12.503 12.757 „ Trenesin 1 8 29.609 1.950 31.568 „ Thurocz 830 4.482 298 5.610 „ Arva 7.671 583 8.254 „ l.iptau 30 9.447 473 9.950 „ Ncogriid 12.616 269 7.363 11 679 20.938 „ Bars 4.231 4.387 7.315 198 16.331 Zusammen. 30.442 13.701 137.713 11 6 11.720 215.593 b) District 0 e d e n b u r g. Comitat Ocdenburg 12.393 13.872 3.817 1.182 31.266 „ Eisenburg 17.433 15.850 6.080 533 39.898 „ Itaab 11.097 402 4 524 12.087 „ Tolna 17.139 10.252 1 172 3 1.331 28.898 „ Zala 23.408 463 1.773 8 888 28.544 „ Somogy 28.033 2.930 574 7 876 32.420 „ Veszprim 18.662 4.811 138 1.506 25.117 „ Baranya 13.349 13.417 3.044 1.640 6 326 31.782 „ Wieselburg 1.976 7.340 1.108 1 285 10.710 Zusammen. 143.494 69.399 16.537 1.831 10 7.451 240.722 e) District Pest. Comitat Pest-Pilis 20.213 14.568 4.658 452 1 3.506 43.398 „ Pest-Solt 16.836 1.960 1.219 . 83 20.098 „ Stuhlweissenburg 18.319 4.855 1.289 16 376 25.055 „ Hevcs 13.323 161 32 3 370 15.889 „ Szolnok 11.324 145 68 11.737 „ Gran 5.637 1.202 846 . 81 7.766 „ Jazygien und Cumanicn. 20.053 20.055 „ Borsod 18.332 793 393 48 19.566 v Csongrad 26.378 66 354 26.798 Zusammen. 152.817 22.891 8.837 534 397 4.886 190.362 Nalioualllal der schulfalilgeii Kinder Pollllsrhcr Bezlrk Magvaren Deutsche Slowaken, Ruthenen, Slowenen u. Croaten Serben Romanen Juden Zusammen d) District Kaschau. Coinitat Zips 210 7.090 15.377 1 356 23.040 „ Giimiir 7.939 170 8.428 11 16.548 „ Abanj-Torna 10.583 762 6.798 744 18.887 „ Zemplin S.817 1 .025 15.118 3 938 22.901 „ Siiros S 8 414 18.400 643 19.515 „ Beregh-Ugocsa 7.811 554 3.658 2 309 12.334 „ Unghvur 2.004 28 8.150 658 11.500 „ Marmaros 1.502 503 5.442 • 373 7.820 Zusammen. 30.590 10.546 81.371 6 4.032 132.545 e) District Grosswardein. Comitat Szathmar 12.272 O O 20 242 9.214 2.044 25.272 „ Arad 5.202 2.103 118 752 14.108 333 22.616 „ Szabolcs 22.030 162 1 4.119 121 26.433 „ Ober-Bihar 0.345 59 323 6.533 462 13.722 „ Unter-Bihar 15.327 327 1.549 25 17.228 „ Csandd G. 404 11 59 578 1.852 148 9.052 „ Bekeš 11.904 408 378 2 • 12.752 Zusatnmen. 79.544 4.243 1.448 1.330 37.377 3.133 127.075 Im Ganzen. . . 404.887 122.780 245.906 3.712 37.790 31.222 906.297 Croaticn und Slavonien. a) C ro a ti e n. Gespanscbaft A gram 11 6.054 6 6.071 „ Fiume 5.480 5.486 „ Varasdin . 15.867 78 15.945 „ Kreutz 5.662 • 5.662 Zusammen. 11 33.069 84 33 164 b) Slavonien. Gespanschaft Požeg . 149 5.829 5.978 * Essegg 109 94 16.038 • 16.241 Zusammen. 109 243 21.867 22.219 Im Ganzen. .. 109 254 33.069 21.867 84 55.383 Vojvodschaft Serbicn und Temeser Banat 37.665 61.703 15.775 34.646 1.939 1.317 153.045 Nallunallfiit dcr srliulbesur‘hrndni Kinder Pullllscher Bezlrk c u hm ca bc ca S Deutsche Slowaken, Ruthenen, Slowenen u. Croaten Serben Ilomanen C 0) 3 Zusammen llngern. a) District Prcssburg. Comitat Prcssburg 7.182 4.865 6.695 1 .355 20.097 tJ Ober-Ncutra 200 593 12.723 1 .049 14.565 n Unter-Neutra 2.40!) 702 7.507 420 11.038 n Ilont 4.306 722 4.485 18 9.531 » Komorn 8.378 16 309 6 267 8.976 n Sohi 22 116 7.687 7.825 »> Trencsin 8 9.425 366 9.799 n Thurocz 512 2.482 217 3.211 n Arva 2.527 7 2.534 n Liptau 30 6.231 362 6.623 r Neograd 9.02K 230 6.483 9 227 15.974 n Bars 2.620 2.041 3.785 • 83 -8.529 Zusammen. 34.142 9.835 70.339 9 6 4.371 118.702 b) District 0 c de n b ur g. Comitat Ocdenburg 8. !)2.'i 11.007 2.686 835 23.053 M Eisenhiirg 11.122 U .801 2.184 390 25.497 n Raab 8.167 300 4 398 8.869 » Tolna 12.121 9.202 1 149 1 1.162 22.636 M Zala 13.215 238 305 , 543 14.301 » Somogy 16.919 2.115 473 458 19.965 n Veszpriin 16.4!i3 3.333 138 . 1.303 21.227 ff Baranya 10.011 12.444 1 .646 1.131 15 114 25.361 n \Vieselburg 1.696 6.321 780 68 8.865 Zusammen. 98.229 56.761 8.213 1.284 16 5.271 169.774 c) District Pest. Jomitat Pest-Pilis 12.776 13.258 3.620 355 9 1.113 31.131 n Pest-Solt 14.118 1.792 90(> 32 16.848 n Stublweissenburg 15.496 3.660 890 16 255 20.317 n Heves 8.381 55 3 193 8.632 n Szolnok 8.379 117 35 8.531 n Gran 5.003 1.136 629 33 6.801 » Jazygicn und Cumanien. 14.689 . 14.689 » Borsod 10.250 568 232 9 U .059 n Csongnid 9.089 29 237 9.355 Zusammen. 98.181 20.018 6.613 j 400 244 1.907 127.363 Natioualitat der scbulbcsurbenden Kinder Polltlscher Bezlrk a 0> C9 bo « S Deutsche Slovvaken, Ruthenen, Slowenen u. Croaten Serben Romanen Juden Zusammen d) District Kaschau. Comitat Zips 196 7.306 7.738 2 22 15.264 „ Goiniir 4.406 176 8 828 . 9 13.418 „ Abauj-Torna 6.967 826 2.801 150 9 743 „ Zemplin 2.843 201 6.009 1 163 8.217 „ Siiros 30 467 6.966 . 204 7.656 * Bercgh-Ugoesa 4.794 336 726 2 143 5.999 „ Unghvar 1.104 8 2.138 72 3.322 „ Marinaros 1.173 347 248 • 11 1.779 Zusaimncn. 20.612 9.666 34.442 6 774 65.398 e) District Grosswardein. Comitat Szatlimur 8.694 1.707 69 4.231 392 15.093 „ A ra d 2.667 1.968 60 139 3.464 91 8.279 „ Szabolcs 14.667 132 11 1.569 47 16.316 „ Ober-Bihar 6.041 69 240 2.038 123 7.501 12.463 161 . 1.029 4 13.637 „ Csanad 4.213 8 31 147 257 145 4.801 „ Bekeš 8.266 328 266 2 8.840 Zusammeii. 66.780 4.202 796 297 12.590 802 74.467 Im Ganzen. . . 306.844 100.481 120.403 1.996 12.856 13.125 855.704 Croaticn mul Slavonicti. a) Croaticn. Gespanscbaft Agram . 1 .166 6 1.162 „ Fiume 13 1.930 1 1.944 „ Varasdin 4 6 4.626 102 4.636 „ Krcutz 24 • 1.626 6 1.556 Zusaimncn. 28 18 9.137 115 9.298 b) Sl a vo n i c n. Gespanscbaft Požeg 29 . 639 3 671 Esscgg 231 713 6.620 7 6.471 Zusammen. 231 742 6.169 10 7.142 Im Ganzen. .. 269 760 9.137 6.159 125 16.440 Vojvodschaft Scrbien nnd Temeser Banat 18.174 62.319 7.604 12.242 1.127 883 92.249 Es bcsurben daher dir Srlmle Pcrcciitc drr schulfahigen »arh Ihrer Nalioiialilat Kinder Polltlscher Dezirk c -» OD P? Deutsche SIowaken, Ruthenen, SIowenen u. Croaten Serben Romanen Juden Zusammen Ungern. a) District Prcssburg. Coinitat Prcssburg 60-6 730 65-3 47-6 63 5 M Ober-Neutra 76 0 62-9 52-7 42-1 52-3 »» Untcr-Ncutra 52 3 48-7 416 22-6 42 6 » Hout 80-7 97-3 69-3 360 75-6 „ Komorn 73-2 88-9 73 1 1000 88-3 73-6 n Solil 24-2 71-1 61-5 61 3 n Trcncsin 100-0 31-8 18-8 31 0 „ Thurocz 61 7 55-4 72.8 57-2 n Arva . 33 0 1-2 30-7 n Liptaii . 1000 66 0 76-5 66-6 M Neograd 71-S 85-5 88-0 81 -8 33-4 76-3 M Bars 619 44-5 BI-7 41-9 52 0 Zusammen. 67-7 62-6 511 81-8 100-0 37-3 55 -1 b) District Oedenburg Comitat Oedenburg 08-8 79-3 70-4 70-7 73-7 n Eisenburg 63-8 74-4 36-0 . 73-2 63-9 n Raab 73-6 64-9 . . 76 0 73-4 yt Tolna 70 7 89-7 86-6 87-3 78 3 „ Zala 82 0 51-2 17-2 . Gl -1 50-1 n Somogy 60-3 72-2 82-4 . 52-3 61 6 n Vcszprim 88-1 69-3 100-0 . 86-5 OC CK n Baranya 75 0 91-2 54-1 69.0 35 0 79-8 n AVieselburg 85-8 861 70-4 23 8 82-8 Zusammen. 073 81-8 49-7 701 70-7 70-5 c) District Pest. Coinitat Pest-Pilis 63-2 910 77-7 78-9 31-7 71-7 V> Pest-Solt 83-8 91-4 74-3 38-5 838 „ Stuhlweissenbtirg 83-7 75-4 69 1 100 0 67-8 811 » llcves 54-7 341 . 52-2 54-3 n Szolnok 72-7 80-7 51 - 5 72-8 ft G ran 88-7 94-5 74-4 40-7 87-6 n Jazygien und Cumanien. 73-2 . 73-2 n Borsod 55-9 71-8 59 0 18-8 56-5 n Csongrad 34-5 • 43-9 66 9 34-9 Zusammen. 04 2 875 74-8 74-9 01-5 39 0 66-9 lis brsurhen daher (lic Scliule Percciite (Ier srhiilrahlgen •liigeud narti Ibrer Nallonalllat PolUIscher Brzlrk Magvaren Deutsche a a s S 28 0 20-2 10 0 28-9 „ Marmaros 78-1 09 0 40 2-9 22-7 Zusammen SOI 91 -7 42-3 19-2 49-3 e) District Gross w a r d o i n. Comitat Szathmir 70-9 113 8 28-S 4S-9 19-2 59-7 Arad 49 • 3 93 • (i 42-4 18 S 24 S 27-3 30 0 „ Szabolrs . . 00- 1 81 S 38- 1 38-8 01-7 Ober-Bihar 79-4 100 0 74-3 31-2 20-0 54 7 „ Unter-Bihar 81 • 2 40-1 00-4 10 0 79- 1 „ Csantid OS-8 72-7 S2 S 25 4 13-9 97-9 53 0 „ Itukus 09 0 80-4 07 • S 69-3 Zusammen 70 • 1 99-0 S4-3 22-3 33-7 25 0 S8 0 Im Ganzen. . 00 0 81 • 8 48-9 S3-7 34 0 42 0 01 3 Croaticn und Slavonicii. a) Cr o a t i en. Gespanscbaft Agram 10 1 19 1 „ Fiumo 3S-4 3S-4 „ Varasdin 28-S 29 1 „ Kreulz 27-0 27 S Zusammen. 27-0 28-0 h) S la v o n i e n. Gespanscbaft Požeg 10-9 11*2 Essegg 34-4 39 8 Zusammen. 28-2 321 Im Ganzen.. . 270 28 • 2 29-7 Vojvodschaft Serbicn und Temeser Banat 48-2 84-8 47 0 35-3 S8 • 1 07 0 • 60-3 Deu bedeutendsten Antheil am Schulbesuche nelimen sonach die schulfahigen Kinder der Deutsclien soavoIiI in Ungern, als in der Vojvodschaft; ja in letzterem Vervvaltungsgebiete ist dieser Antheil im Durchschnitte noch griisser als in Ungern. Der Umstand, dass in einzelnen Comitaten die Zalil der schnlbesuchenden Kinder griisser ist als jene der schulfahigen, erkliirt sich zum Theile ans der Unrichligkeit der Naclnveisungen, zum Theile aber tritt in Ungern derselbe Fali wie in Tirol ein, dass die Kinder iiher das schulfahige Alter hinaus (im Alter von 13 und 14 Jahren) noch die Elementar-Schulen besuchen. An die Deutsclien schliessen sich riicksichtlieh des zahlreichen Schulbesuchs die Magyaren in Ungern, da vorzugsvveise nur diese und die deutsche Nationalitat Anhanger des Protestantismus in sich fasst, \velcher zufolge der vorausgehen-den Tabellen die meisten Schulen und schulbesuchenden Kinder zabit. In der Vojvodschaft, \vo sich die protestantischen Volksschulen in der Minderzahl vor-finden, ist der Schulbesuch der zum grossten Theile katholischen deutsclien An-siedler starker, als in Ungern, jener der katholischen und protestantischen Magyaren aber geringer, als im letzteren Kronlande; hier ist aucli der Umstand zn beriick-sichtigen, dass die Magyaren hauptsachlich zerstreut auf den Puszten leben. wah-rend Deutsche und Romanen die Dorfer und grosseren Orte. \vo die Volksschulen sich befinden, bewohnen. Der Antheil der Slaven am Schulbesuche zeigt sich so\vohl in den slovakischen und ruthenischen Districten von Nord-Ungern und in den croalischen und sloweni-schen Bezirken West-Ungerns, als auch in der Vojvodschaft, \vo Slaven dieser . Stamme nur als Colonisten ansassig sind, als naliezu derselbe; in Croatien-Slavonien, wo nur Slowenocroaten und Serben gezahll vvnrden , stelll sich dieser Antheil zufolge der mehrenvahnten Verhaltnisse als \veit ungtinsti-ger dar. Der Schulbesuch der Romanen, \velcher in Ungern. wo doch cine verhaltuiss-massig grosse Zalil von rein romanischen Elementar-Schulen besteht, nur 34 Percent der schulfahigen Jugend betriigt, steigt in der Vojvodschaft, \vo die Kinder dieser Nationalitat zum grossten Theile in deutsclien und slavischen Schulen iliren Unterricht erhalten, auf 58 Percent. In umgekehrter Ordnung dagegen ist der Schulbesuch der Serben in Ungern bedeutender, als in der Vojvodschaft. Dass die fiir den Schulbesuch der Juden gefundenen Verhaltnisszahlen fiir die Beurtheilung des Unterrichts , welchen die Kinder dieses Stammes genies-sen, nicht massgebend sein kann, wurde bereits durch den Umstand dargethan, dass dieselben in den meisten Fallen und namentlich in jenen Orten, wo nur einzelne israelitische Familien wohnen, den Elementar - Unterricht von Privat-lehrern erhalten oder die Schulen anderer Confessionen besuchen. Suclit man die Durchschnittszahlen derPercente der schulfahigen Kinder, \velchc die Elementar-Schulen im Ja lire 1851 besueliten, fiir die Gesammtheit der hier in Betrachtung gezogenen Kronliinder je nach der Nationalitat, so ergibt sich die nach-stehende Reihenfolge: Von (len scbulfahigen Kindern der Deutschen besueben die Scliule 83’1 Percent Magyaren ,, „ .. 64-7 „ Slowaken, Ruthenen, Slowenen mul Croaten .. 4G;> Juden „ 433 „ Romanen ,, „ 354 „ Serben „ „ 338 „ Hier muss jedoch nocli auf dca Umstand liingedeutet werden, dass in Croatien-Slavonien als scliulbesuchende Kinder zwar auehdeutscbe und magyariscbe angegeben wurden, oline dass beide Nationalitaten bei den scbulfahigen Kindern nachgevviesen erscheinen, — ein weiterer Beweis der Unvollstandigkeit der betreflenden Erbebun-gen in diesem Kronlande. H :