-45. Donnerstag den Z. Juni 1834. MirverlllNVe. <^cr königl. Statthalter des Niederländischen Ostindiens, General van den Bosch, ist am 28. Mai von Batavia, auf der lönlgl. Fregatte AI« giers, mit Familie im Helder angekommen und so. fort nach dem Haag gereist, wo ihm Sc. Majestät am »9. eine Audienz ertheilte. Die neuesten Javanischen Zeitungen melden nichts von der durch Belgische Blätter angezeigten Empörung in Sumatra, dagegen enthalten sie traurige Einzelnheitcn von einem Erdbeben am 21. November, welches daselbst, besonders in Benku« len, auf das Heftigste wüthete, auch mit einer ge« wältigen Secsiuth verbunden war, welche den Wasserbau des Hafens und die Zoll- und Packet» hausgcdäude mit fortriß, während zwei Schooner der Negierung und einige inländische Fahrzeuge auf die Felsen geworfen und auf dem Lande überhaupt großer Schaden angerichtet wurde. So auch in Padang u. s. w. (W. Z.) W c I g i e n. Belgische Blätter melden aus Brüssel vom 16. Mai: In der Nacht sind zwei Eourriere abgegan« gen, um im Auslande den Tod des Kronprinzen zu verkünden. Man glaubt, daß die Königinn der Franzosen ihre Tochter>bcsuchcn wird. Man hat das Grabgewölbe der alten Herzoge von Brabant, im Innern des Ehors von Saintc-Gudule geöffnet, was seit tem Tode IsabeNens nicht geschehen seyn soll. Mat hat darin mehrere Grabmähler und viclc Grabschriften auf die alten Her-z oge von Brabant, hauptsächlich eine vom Jahre HO00, gefunden. Auf diesem Grabmahle lag ein ungeheures Schwert vcn tiselirtcm Silber, mit dem Wappen von Brabant; auf einem andern sieht ei» ne goldene Base mii dem österreichischen Wappen, worin das Herz des Erzherzogs Ernst liegt, der alö General-Gouverneur der Niederlande am Ende des sechzehnten Jahrhunderts starb. Man vermuthet, daß in diesem Grabgewölbe die irdischen Ueberreste des leider so früh verbliche« nen Kronprinzen beigesetzt werden soNen. (Wien. Z.) Dänemark. Aus Copenhagen vom 10. Mai wird ge« meldet: Das Linienschiff Dronning Maria ist am 6. d. M. die Festung Kronborg (im Sunde) vorbei nebst der Cacetten. Corvette Nayaden nordwärts abgesegelt/ Es war vorher bei Humlcbcck vor An« ker gegangen, wohin Se. königliche Hoheit Prinz Friedrich Carl Christian mit Suite von Jägers« priis gekommen war, und sich eingeschifft hatte, um auf dcm Lmicnsäiffc die Reise nach Island zu machen. (W. Z.) Frankreich. Den licuesicn Pariser Blättern vom 21. zufolge sollte das Lcic!.lnbsgänglnh tes Generals La» fayclte am 22. Slalt sinocn, der, nacd scmcm letzten Willen, cms tem Kirclhosc von PicxuS neben seiner Gemahlinn beerdigt werden wird. Dieser Kirä'hcf ist ein Privateigentum und daher besondern Bolschriftcn unttrnorscn; nach einer dieser Vorschriften darf auf tiefem Kirchhofe keine Leichenrede gehalten werden. Straßburg, 22. Mai. Eo eben erhalten wir folgende telegraphische Dtpcsäe: «Der Mini. sicr des Innern an die Präfecten: „Paris, 22. Mai, 5^2 Uhr. Paris ist rcllkcn ncn ruhig. »?ä DaZ Lcichenbegän^niß des Hrn. v. Lafayette hat mit der größten Ruhe Statt gefunden." Zur Fcicr der Iulilage erwartet man eine sehr ausgedehnte Begnadigung vieler Gefangenen durch den König. n dann gemeinschaftlich die Truppen Don Miguel's aus Eoimdra zu vertreiben. Ogj heißt, daß am 4. Mai zu Mongualde eine Unterredung zwischen Billaftor und Rodil Statt gefunden habe, wobei slch beide Generäle über die vorzunehmende Ope« ration gegen Ooimdra verständigt haben sollen, demzufolge die Spanier längs dem linken Ufer dcZ Mondego und diePedristen längs dem rechten Ufee desselben gegen gedachte Stadt agiren sollen. u>n den Grfolg der Expedition zu sichern, ist der zl; Oporto befehligende General Torres angewiesen worden, gegen die Vouga vorzurücken; Rapier soll an der Mündung des Mondego eine Landung bewerkstelligen, und die Pedristische Besatzung von Leiria eine Bewegung gegen Lourical unternehmen» Die Truppen Dom Mlguels waren bei AbranteK mit der Errichtung einer Brücke über den Tajo be. schäftigt. — Zu Madrid wird die öffentliche Mei» nung von Tag zu Tag erbitterter über das schwan« kende Verfahren der Regierung. Sie will van keinem Borschlage in Betreff der Anerkennung der (Zoltessckuld etwas wissen. Die neuesten Pariser Blätter vom 21. Mai geben Auszüge aus Madrider Zeitungen vom iH» Mai. Die Madrider Hofzcitung von diesem Tage enthalt einen Befehl der Königinn» Regentinn oa den Generalcapilain von Neucastilien, worin dem« selben, nachdem die Königinn-Regentinn die fei'er« liche Eröffnung der (Zones auf den 24. Juli 0. I. festgesetzt habe, aufgetragen wird, die er^ forderlichen Gebäude für die Sitzungen der bcid«sl Stände biS dahin herrichten zu lassen. Gedachtä Ze!tung enthält ferner einen auf Befehl der Koni« gilin-Negent'inn von dem Iustizmioister an die Bi« schöbe von Pamplona und (Halahorra, deren Diä' zesen gegenwartig der Schauplatz der Insurreclien siud, ,gerichteten Erlaß, worin denselben verbeten, wird, andere Geistliche als sol^e in der Seclscrge anzustellen, oder ihnen Prabcnocn zu verleihen, die ein von dem königlichen Kommissär unterfertig» tes Zeugniß ihrer Anhänglichkeit an die Sache Ifa« belle's II. auf^uweisen hciben. — Im Tiemp», einem Madrider Journal,, vvm i^ heißt es: ,Oi>t gestern hier angekommener Eourrier hat tie Nach. richt gebracht, daß die Truppen der Köni^'m- '79 Dona Maria am 7. d. M. in Aoimbra eingerückt sind. — Alle aus Portugal eingehenden Nachrich« ten lassen eine sehr baldige Entscheidung zu Gun« sien der Sache, die wir vertheidigen, erwarten." (Oest. B.) Dic Revista Gsranola berichtet: Von Eiutad Rodrigo aus werden regelmäßig Zufuhren von Lebenbmittcln und 5vriegsbedarfnissen für unsere , Truppen nach Portugal abgefertigt. Die Armee ifi vollauf mit Mundvorrath rcrsehen und nichts steht ihren Operationen im Wege. Das Haupt. Quartier Rodils muß in diesem Augenblick in Vi. seu seyn. (W. Z.) V 0 r t u V a I. Der Ehronica zufolge soll der Herzog von Billaftor am ,. M os« Montcs zu Gunsten ter Königinn berichtet. Er hat den Befehl in der Provinz dem General Pizarro über« geben und ist fudrvarts vorgerückt. Auch in Oder-beira haben sich in der letzten Zeit 26 Städte fur die Königinn erklärt. Depeschen »om Herzog von Tcrceira, rvelche dieselbe Chronica mittheilt, sind auö (Zasiro-Daire (zwischen Lamego und Viseu) vom 1. Mai datirt, in welchem Orte sich sein Hauptquartier damals befand. An demselben Ta» ge rückte jedoch der Herzog noch big Mangualde vor und General Azcvcdo in Viseu ein. (Oest. B.) Den neuesten Nachrichten aus Oporto zu« folge hatten sich die Pcdriliischen Behörden in 6ha« ves veranlaßt gesehen, ein Bataillon spanischer Truppen aus dem benachbarten Golicien zu Hül» fe zu rufen, i^m die Stadt durch diese Besatzung vordenMiguelistischenGuerillas zu schützen, welche sich in der Umgegend, namentlich bei Monfort?, bildeten, seitdem Villaflor das rechte Ufer des Dou« ra verlassen hatte und gegen Süden marschirte. Ueberhaupt scheint man sich immer mehr zu über« zeugen, daß nur eine längere Occupation Ponu» gals durch fremde Truppen Dom Pedro in den Stand setzen kann, seine Herrschaft zu consolidi-ren, obwohl anderer Seits dieses Mittel selbst wieder sehr geeignet seyn dürfte, die Unpopular»-tät der constitutionncllen Regierung zu vermehren. Die preußische Staatszeitung enthält folgen« des Schreiben aus Lissabon vom 3. Mai: «Ein erneuerter Versuch des Generals Bcrnarda de Sa, von Algarbien aus nach Alemtejo vorzudringen, ist gleicb im Beginne gescheitert, und die von jenem Generale befehligten Truppen Dona Maria's sind in die befestigten Küstenstädtc der er> steren Provinz zurückgedrängt worden. — Im Nor--den dagegen ist der General Torres, welcher die Truppen Dona Maria's südlich ron Oporto befeh« ligt, bis an die Vouga vorgegnnqen, während Vil« laflor am 3c>. v. M. von Lameqo nach Viseu aus. brach, wo er in diesen, Augenblicke eingetroffen seyn wird. Der weitere Plan der Generäle Dona Maria's bezweckt dann eine comdmirte Bewegung der letztgenannten beiden Corps auf stoimbra, um die« »8o se Stadt und die Linie dcö Mondego zu nehmen. Dtese Bewegung soll in ihrer linken Flanke durch eine Demonstration des spanischen Invafionscorps, welches seine Avantgarden bis Covilhao und Celo-rico vorgeschoben hat, so »vie in der rechten, durch einen Angriff des Admirals Napier auf Figucira, welches als der Hafen von Coimbra zu betrachten ist, unterstützt werden. (Ocst. B.) Großbritannien. Unser Correspondent vom Mittelmcere schreibt aus Malta vom 29. Apnl: «Das Geschwader des Sir Iosua Rowley, bestehend aus der Caledonia, Britannia, dem Thunderer, dem Edinburgh, dem Malabar, dem Talavera und dem Alfred, befindet slch noch immer in diesen Gewässern, indem es in Folge der ungewissen Bewegungen der russischen Flotte im schwarzen Meere und der Blockade von Samos durch die türkische Flotte, neue Verhal« tungsbefehle erwartet. Die Mannschaft ist jedoch nicht müßig; man übt sie beständig im Schießen nach dem Ziele, worin sie eine bcmcrkenswcrthe Fertigkeit zeigt. (Alig. Z.) Die Londoner Hofzeitung meldet, daß der kaiserlich österreichische Botschafter Fürst Ester-hazy am ,/,. Mai beim Könige und am i5. bei der Königinn seine Abschiedsaudienz gehabt habe. Der Fürst ist seitdem, nachdem er am 16. noch «ine Unterredung mit Lord Palmersion gehabt und om 17. den Mitgliedern der königlichen Familie Besuche abgestattet hatte, nach dem Continent abgereist. Hr. von Humclaucr verwaltet in des Für-» I^en Abwesenheit als Geschäftsträger die östcrrcichi« schen Botschaftsangelegenheitcn. Der König wollte gegen das Ende Mai nach Woolwich gehen, um das dortige königliche Arse-nal in Augenschein zu nehmen. Es sind bereits Befehle gegeben, alles zu dem Ende in den nölhi. sen Stand zu sehen. Auch hat Se. Majestät die Absicht zu erkennen, gegeben, am 5. Juni, als am Jahrestage des von Lord Howe errungenen Sieges, tem Gottesdienste im Greenwich-Hospital beizu« nohnen. Die königliche Yacht Noyal George, Capitän Ld. Adolph Fitzclarencc, isi in Portsmouth fertig nach Woolwich abzugchen, um zur Abfahrt mit Ihrer Majestät der Königinn im Anfange des Iu» ni bereit zu seyn; doch dürfte der Abgang selbst erst im Juli Stattfinden, und das königl. Yacht' geschwadcr Ihre Majestät über See begleiten. Se. konigl. Hoheit der Herzog von Cumberland ist von Kew wieder im St. Iamcspallast eingetroffen. (Oest. B.) Vsmannischcs Reich. In der Begleitung des griechischen Gesandten, Hrn. Zographos, der am 18. März auf einer von Hrn. Butis kommandirtcn griechischen Gabarre in Konstantinopel angelangt war, befanden sich die HH. Mahurani, Chrisanthakidi und Baron v.Eich-tbal. Hr. Manos, der Secrctair des Gesandten, dcr schon etwas länger in Ksnstantinopcl ist, liegt an einer schweren Krankheit darnieder. Am Tage vor der Ankunft des Hrn. Zographos hatte dcr Ba> ron Rothschild der Pforte für die ,3 Millionen Piaster, welche die Griechen zu bezahlen haben, Wechsel ausgestellt. Man meldet aus Konstantins pel, daß die in dcr Türkei zu clrichiente Miliz aus 3ao,ooo Mann bestehen, und daher mit den 100,000 Mann regulairer Truppen eine ansehnliche Macht bilden werde. Lange Zeit dürfte abcr vergehen, ehe sie völlig cnroNirt, bewaffnet und eincxercirt sei. Man glaube, daß die türkische Flotte erst am 5. Mai — dem Anfange des türkischen Sommers — i« See gehen werde; auch heißt es, daß die Flotte in diescm Jahre Tunis und Tripolis nicht besuchen dürfte. (ANg. Z.) Amerika. Die Agenten für Lloyd's zu Callao schreiben vom i6. Jänner: .Am 4. d. M. ist zu Lima eine Revolution ausgedrochen, und der Präsident hat sich nach dem Schlosse des hiesigen Hafenplatzes zurückgezogen. Die rcvolulionairc Partei hat den Hafen von ChoriNas zum künftigen Hafen von Li» ma, dagegen die gesetzliche Regierung diesen Hafen als im Zustande strenger Blockade erklärt; der hie» sige aber bleibt allen Fahrzeugen ohne Belästigung offen.« (Ullg. Z.) Dieser Zeitung ist die Beilage Nr. 14, der eingegangenen Museums-Beitrage ali geschlossen. Nevacteur: Or. xav. Keinrich. Verleger: Zjgnaz Al. Vvler v. Rleinmaur.