eitung) Donnerstag den 16. günstigt sich schnell über den Markl verbreitete, und in kurzerZrit 3i Wohngebäude, worunter sich auch das Kaplaneigcbäude befindet, nebst Nebengebäuden, einäscherte. Die Pfarrkirche und der Kirch, thurm sind ebenfalls verbrannt, und die Glocken geschmolzen. Der Pfarrhof und die neue pfarr« höfliche Aiainti, nebst ^3 andern Häusern, dem 33a Assergütigsten sei es gedankt! sind der Wuth der Flammen jedoch glücklich entgangen. Ein Mensch, in dessen Hause Feuer ausbrach, ist jämmerlich verbrannt, zwar selbst noch aus den Flammen herausgekommen, aber bald darauf gestorben. Drei andere schrecklich verstümmelt, befinden sich aber noch am Leben. Das Elend dieser Verunglückten ist unbe< schreiblich, denn diese ohnehin armen Menschen verloren in den Flammen nicht nur ihre Hau« fer, sondern auch die wenigen so eben eingebrach' ten Feldfriichte uno Biehfulter. — Da das Feuer mitten in der Nacht ausgebrschen ist, wo die Leute schon schliefen, und sich so schneN über die Häuser verbreitete, so haben die Meisten auch von ihren Kleidungsstücken nichts anders gerettet, als was sie beim Aufstehen an sich hatten. Auf Rettung der Gebaute und Habseligkeiten war nicht zu den» ten, da man weder Feuerlöschrequisiten hatte, noch Wasser da war, besonders oa der ganze Markt nur zwei Brunnenquellen hat, wovon die eine bei gegenwärtiger Dürre ganz trocken ist, die andere aber nur spärlich das nöthige Trinkwassc? liefert. Traurig ist es, sehen zu müssen, wie oie ältern mit ihren unmündigen Kindern Abends weinend umherwandeln, uns bei Mitnachdarn in diesen hcrbstkühlen Nächten ihre Herberge suchen. — Möge es menschenfreundlichen Herzen gefallen, diesen wahrhaft Armen und Bedürftigen ehemöglichst mit einer milden Unterstützung zu Hülfe zu kommen. Das Zeitungs-Comptoir nimmt jeden noch so kleinen. Bccrag für oie Unglücklichen dankbar an, und wird.denselben später durch diese Zeitung zur öffentlichen Kenntniß bringen. Auch ist man bereit, vber größere Beträge den Empfang zu bestätigen. kW i e n. Ihre t. k. M ajestälen sind gestern, den lo.d.M., Mittags, von Ullerhöchstihrer Reise nach Brunn im erwünschtesten Wohlseyn wieder in der Haupt« und Residenzstadt eingetroffen, und in der k. k. Hofburg abgestiegen, wohin Ihre Majestäten, der jüngere König vou Ungarn unh Höchstdesscn durch« lauchtigste Gemahlinn Tags zuvor von dem k. k. Lustschlosse Schönbrunn zurückgekehrt waren. (Wien. Z.) V e I O i c n. Der in Brüssc! angekommene Nitter d'Argaiz hat am 3a. September dem Minister des Aus. wärtigen die Schreiben überreicht, die ihn als Ge« schäftsträger Ihrer Majestät der Königinn von Spa« nien bei der belgischen Regierung beglaubigen. (Wien. Z.) Antwerpen, 29. September. Zur allge. meinen Freude versicherte man heute auf der Bör< se, daß die preußische Regierung mit unserm Gou« vernement über die Fortsetzung der Eisenbahn von der belgischen Gränze bis an een Rhein einver. standen sei. Frankreich. Man schreibt aus Toulon vom 27. Septem« ber: »Bei der Bewegung, die seit gestern im Hafen herrscht, sollte man meinen, es handle sich un; irgend eine wichtige Expedition. Alle Werkstätten sind mit Verfertigung von Vorrathsgegenständen beschäftigt, deren die Eskadre bedarf. Diese Opera» tion fand schon zur Zeit ihrer ersten Abreise Statt. Die Eskadre wird, wie man sagt, am z. October unter Segel gehen. Die Equipagen aller Schisse sind vollzählig, die Ledensmittel an Bord, und al» les ist bereit, als wenn man einen langen Feldzug machen wollte. (Allg. Z.) K p » n i e n. Am 24. September kamen die Generäle 3» renzo und Cordova, der erstere nach Saloias, ,5er zweite nach Belatte, während Rodil den östlich stehenden Zumalacarreguy beobachtete. Die Iun? ta kam nach Lecaroz. Don Carlos hat sich in Na« varra eingegraben. Am 27. brachte ein Cour-rier dem General Mina seine Ernennung zum Commando der Nord'Armec. Obgleich noch leidend, erwiederte der General, er werde den Befehlen der Königinn gehorchen. Die N 0r 0 armee ward in zwei Commando's getheilt: die Armee von Navarrn, un< ter den Befehlen Mina's, und die der (baskischen) Provinzen (Alava, Biscaya'unv GuipuScoa) unter OSma's Befehlen. — Armildez ward zum Vicckönig von Navarra ernannt. Das Journal des Debats gibt folgende Nach. richten aus Bay on ne vom 2ü. September: Unter den Papieren de2 Generals Romagosa hat man seine Ernennung zum General. (Zapitän van'tZa-talonien, durch Don Carlos unterzeichnet und In-structionen Dom Miguels gefunden. Die (_5arl^ sien, die Elisondo blockirten, sind Nachcs m oie Stadt eingedrungen und haben den Apotheker ncbsl 53, der Apotheke weggenommen ; den 22. d. M. haben dieselben aus der Fabrik von Orbaiceta, in der Nähe von Elisondo, mehrere Bomben herbeibrin» gen lassen; es fragt sich, was sie damit thun wol« len, da sie keine Mörser haben; diese Thatsache ist übrigens bestimmt richtig. Briefe auZ Bayonne vom 27. September melden: Die Carlistischcn Streitkräste, so weit sie regelmäßig hewaffnet und equipirt sind, bestehen aus acht Bataillone.". navarresischerInfanterie, zwei Compagnien Gulden und i25o Pferden. Jedes der acht Bataillone zahlt 700 Mann. Die vier ersten Bataillone mit der zrößten Hälfte der Reiterei bll» den die Kolonne Zumalacarreguy's. Die zweite Compagnie Gulden, ein Bataillon Alavesen und 5o0 Pferde begleiten Don Carlos, seine Minister und Eraso. Das 5le, 6te, 7t? und Lte navarre« sische Bataillon mit zwei Compagnien Guipuzcoaner berenncn Elisondo. Zwei kleine Colonnen, jede von »so Mann und 24 Pferden, geführt von zwei Abgeordneten der Iunt^, sind ausschließlich damit be« schäftigt, in Navarra die Ernten einzutreiben. Mu» nition besitzen die Carlistcn nicht in Ueberfluß; auch mit ihren Kleidern und Schuhen sieht es schlecht ^aus, und die Krätze ist sehr unter ihnen eingeris. sen. Am 21. Abends rückte Rodil mit sciner und Cordova's Colonne in Aoiz ein. Am gleichen Ta« ge besetzte daS 5te und 8tc Bataillon Carlisten Srro. Am 25. kam Radil mit seiner Colonne nach Cspi« lial, wahrend Lorenzo in Suguy einrückte, und Oraa in Gilbeti. Am 24. endlich stand Rodil in der Borunda, wo er 7000 Piaster Contribution erhob, weil die dortigen Einwohner i5 Gefangene seiner Colonne erschossen hatten. (Oest. B.) Bayonne, 29. September. Alle Nachrichten, die man heute vom Kriegsschauplatze erhielt, sind für die Interessen der Königinn günstig, und diese verschiedenen Erfolge vom Ebro bis nahe der franzosischen Gränze erscheinen umso wichtiger, als Mma selbst vielleicht bald das Commando ergreifen kann. Zuvörderst erfahren wir aus zuverlässi« ger Quelle, daß die Truppen der Königinn, gestern den 28. September, bei der Stadt Almandaz die Carlissen angegriffen, in Unordnung gebracht und verfolgt haben, und daß sie dann mit einer ziemli-Hen Anzahl von Gefangenen in jener Stadt cinge« logen sind. Zu Eli son do schien Alles eine be° oenkliche Richtung zu nehmen. Dic Mühle war ein. genommen. Die vier Carlistischcn Vacaillon's droh. ^ ten jttrn Augenblick die" noch Unverständigen Be- festigungen zu erstürmen, und die kleine Besatzung zu vernichten. Nach Einnähme der Mühle hatte e3 den Belagerten balo an Nahrung gefehlt, Unter diesen Umständen erschien General Cordova, der schon zuvor seiner Partei ausgezeichnete Dienste geleistet. Er rückte von der Borunda nach der Stadt heran. Um Elisondo zu entsetzen, war er dreist in der Nähe Zumalacarreguy'sund dessen überlegener Mannschaft vorübergezogen. Sein kühner Entschluß wurde vom vollständigsten Erfolg gekrönt; denn Cordova siel über die Belagernden her, und brache te sie in die äußerste Unordnung; Waffen, Gepäcke und Lebensmittel, Alles kam in seine Gewalt. Ein, Gebäude, daß den Carlisten zur Pulverfabrik gedient, wurde durch die Soldaten Cordova's nieder« gerissen. Espartero, ein anderer General der Königinn, eben der, welcher durch seine Haltung unlängst Bilbao rettete, als es dieser Stadt an Vertheidigungsmitteln gegen die Earlisten gebrach, hat am 25. und 26. d. die biscayischen Banden unweit Menquia geschlagen, ihnen viele Leute getöd« tcl und einige Chefs gefangen genommen. Eine telegraphische Depesche meldet, daß Eli-sondo am 29. September vom General Cordova entsetzt wurde. Ein Waffenkonvoi zog an demselben Tage daselbst ein. Don Carlos befindet sich in E5« noS. Cuevillas ist, von General Manso verfolgt, in Navarra eingezogen. (Allg. Z.) Portugal. Das Journal des DebatS bezweifelt die in Madrid am 24. verbreitete Nachricht von dem Ableben Dom Pedro's am 21. September, da die telegraphische Depesche aus Madrid vom 25., welche das Votum der Procuradorenkammcr über den Art. 1 des Finanzentwurfs anzeigte, nichti davon gemeldet hatte. (Oest. B.) Orofibritanien. Bei der am 29. September Statt gehabten Lord» Mayor« Wahl für London wurde fast ein« stimmig Hr. Winchester, ein Messcrschmid, zum Lord-Mayor-erwählt. Aus Demerara hat man Nachrichten vom 9. August, die ungünstig lauten. Die dortigen Neger befanden sich in einem Zustande des Auf" ruhrs, und hatten sich schon seil dem ,. desselben Monats, dem Tage ihrer Emancipation, zu ar» bciten geweigert. (W. Z.) Man sagt, die ostindische Compagnie babe nach langer Berathung an Lord William Bcntmks Stcllc Sir Theovhilus Metkalff, 5cr bereits ftüher 332 beauftragt war auf den Fall des Todes oder unvermeidlicher Abwesenheit des Gcneralgouvcrneurs dessen Functioned zu versehen, zu diesem Posten ernannt. In der dritten Septemberwoche sind aus 3on, don 25Lo Unzen Goldmünzen nach Hamburg, 9770 Unzen Goldmünzen nach Lissabon, 4>44 Unzen Goldmünzen nach Petersburg, 5oi. Unzen Goldmünzen nach Oporto, 25,532 Unzen Silbermün, zen nach Belgien, 554,917 Unzen Silbermünzcn nach Lissabon, 567 Unzen Silbermünzen nach Op or« to und 20,000 Unzen Silbermünzen nach Petersburg ausgeführt worden. (Oest. B.) N u ß l ll n v. St. Petersburger Zeitungen melden aus T i-fliö vom 21. August: „Essad Pascha> Seraskicr von Erzerum, hat sehr energische Maßregeln zur Bezwingung der Kurden angeordnet, von denen ein Stamm vor Kurzem eine reiche Karawane, die sich von Konstantinopel nach Persien begab, plünderte. Man sagt, daß der Seraskier zu diesem Zwecke an 26,000 Mann versammelt hat, und daß der Sohn des Pascha's von Kars ihm mit »5,000 Mann beistchen wird. Auch die Gouverneure der benachbarten persischen Provinzen scheinen seine Un. ternehmungen gegen eine Bevölkerung, die beiden Regierungen gleich feindselig ist, unterstützen zu wollen. Ein persisches Truppencorps zieht sich deß» halb in der Gegend von (Zhoi zusammen. Ans Tauris wird gemeldet, dah der Kmir Nizam Be« fehl erhalten hat, mit zwei Bataillonen, sechs Geschützen und 100a, Mann Kavallerie an die tür> tische Gränze zu marschircn, um in Verbindung mit dem Seraükier zu operiren, und daß die Zusam« menkunft dieser beiden Beamten auch den Zweck habe, einige zweifelhafte Glänzpuncte zwischen bei» den Staaten zu bestimmen.« (Desi. B.) Um dem Handel von'Cherson, der seit dem Aufblühen von Odessa viel verloren hat, wieder aufzuhelfen, hat die Regierung den Befehl ertheilt, Vaß das Flußbett des Dnieper gereinigt und vertieft w??.de, zu welchem Zwecke die Summe van 25,000 Rubeln angewiesen worden ist. (Wien. Z.) Ggmannisches Reich. , Konsiantinapel, 16. September. Die Pest scheint nun wirtlich ihren Höhcpunct erreicht zu habcn; ihre Verheerungen sind ungeheuer. — Die Blockade von Samos ist in Folge der gütli« chen Unterwerfung dieserInsel aufgehoben worden, und die daselbst stationirt gewesene Flottcnabthei-lung wird täglich hier zurück erwartet. Es heißt, daß etwa ,20 Familien von Samos nach Negro« pante ausgewandert feien. — Der kaiserlich »russische Geschäftsträger Freiherr von Rückmann hat gestern seine Abschiedsbesuche bei der Pforte abge« stattet, und heute eine Audienz bei dem Sultan ge» habt, bei welchem Anlasse er mit einer mit Brillanten besetzten T^batiere beschenkt wurde und von Sr. Hoheit die schmeichelhaftesten Ver^erungen der Zufriedenheit mit seinem während seiner Ge> schaftsführung beobachteten Benehmen erhielt. Vriechenlanv. Nauplia, 3i. August. Wie verlautet, wer< den sich Se. Majestät der König und die Regent« schaft nächstens nach Athen begeben, um dort von Neuem Athen zur Hauptstadt feierlich zu er.klären.