Nummer 31. Pettau, Pf» 1. August 1898. IX. Jahrgang. Pettauer Montag-Zeitung^ Deutschnationales Organ für Untersteiermark. Motto: ' .Deutsch, frei, treu!" Pcei« für Pettau mit Zustellung in« Hau«: Bierieljährig fl. 1.20, halbjährig sl. L.^0, gsnzjähng fl. 4.t>0, mit PostVersendung im Inland?: vierteljährig sl. t.40, haldjähriq fl. 2.Ö0, ganzjährig sl. 5.60. — Einzelne Nummern 10 kr. Hrrau»»«b«r i>) Schriftleiter: Romuald J«r«b Bayer, K,inscha»»rstadt Wir. 39, I. Lt. Sprechstunde i» 1 d,S 2 Uhr Annahme »»» Inserate« inlder Buchhandlung W. Blanke, Hauptylay Sir S. Handschriften «erden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht und wollen längsten« bi« Freitag jeder Woche eingesandt werden. Priinumerations-Einladung. Vas Äbonnement Kaun mit jedem Monate begonnen werden nnd wird auch gegen monatliche Stählung 4 45 Kr. in petta», k 50 Kr. auswärts mit poftver-sendnng angenommen. Gleichzeitig erlauben wir nns, alle p. T Leser unseres Slattes um gefallige Einsendung des entfallenden ^bounemeutbetrages höflichk ;n ersuchen. Die Verwaltung. Das Theater am Franzens-ring. Der edle Graf Tyun hat in Envägung der großen Anforderungen, die bei der gegenwär-tigen hohen Temperatur Tagungen, die »nunter-brachen fortdauern müßten, um den deutschen Ob-struetio»«parteien eS zu ermöglichen, alle An-klage» und Anschuldigungen vorbringen zu können, welche sie nicht nur gegen die vergangenen Ea° binete Baden, und (Ämitscfj noch auf dem Herzen haben, al» auch die sich bereits gegen ihn uud sein eigene« Cabinet angesammelt hoben, be-schlössen, die Pforte» de« griechischen Tempel«, in dem die deutschen MinoritätSparteien von den Sinnsprüche von 9. R. Achtung ist so schwer zu erwerben, als leicht zu verlieren und wehe dem, der vermeint, ihrer entbehren zu können. Gerade jene sind am stolzesten aus ihre Ahnen, auf welche stolz zu sein die Ahnen keine Ursache fänden. Mehr Wert hat al« die reichste Gabe Ein Wort der Liebe für den ärmste» Mann! Die vollen Ähren neigen schwer die Köpfe. D'rum tragen hoch die ihre» seichte Tröpfe. „Nur nicht ängstlich" sei dein Wahlspruch, Weil Ängstlichkeit Feigheit gebiert. Adel, den Zufall der Geburt verliehen. Hat für den Thoren Wert, nicht für den Weisen. Die Leidenschaft macht start, verwegen, küh». Doch beugt sie Recht, verhärtet Herz uud Sinn Allein zu sei» und Dich damit z» g'nilgen Ist sich'rer Prüfsteiu Deines innern Wert'S! Der politische Bankrotteur. A. Was thut a Geschäftsmann wann er bankrott wird? B. Zusperren. A. Na alser! Der Graf Thun hat jetzt 'S Parlament zug'sperrt. Sie glauben also, dass er bankrott ist? B. Glauben? Ah na? das is ja a G'wiß-heit! Denn wann er nöt mit seiner staatSmänni-schcn Weisheit bankrott wär, so ließ er j' im Parlament leuchten. MajoritätSparteien so barbarisch behandelt wurde», den Berufenen, nämlich den Abgeordneten, zu ver-schließen und sie dagegen U» berufenen, nämlich allen Besuchern der Jubiläums Ausstellung, sperr-angelweit zu öffnen, damit sie sich an den schöne» Räumen ergötzen, in denen es oft so „schiach" zu-geht. Der Hüter meint zivar, eS wäre bedenklich, so Erethi und Plethi in diese prachtvollen Räume herein zu lassen, aber der edle Graf belehrte diesen Kurzsichtigen sofort eiaeS Besseren. Er machte ihn daraus aufmerksam, dass ja hier die Herren Abrahamovicz, Kramarsch und FuchS präsidierten, ein Lueger. Gregorig, Geß-mann, Schneider und Eonsorten beständig stän-ketten und im .Bierbeiselton" excellierte», dass ein Hagendorser und der bekannte grvßfäustige polnische Bauer mit den edle» Ezechen. die stolz sind auf die Würde, akademische Bürger zu heiße», »m die Wette die deutsche» College» angepackt, gedrosselt und ihnen mit den Fäusten auf die Köpfe getrommelt haben. Dabei thaten diese beiden Bauern, der eine deutscher, der a»dere polnischer Abkunft, aber beide clerical gedrillt und angehetzt, die» nur aus Geheiß ihrer vornehmeren College», ivaS gewissermaßen eine Amter-Cumulierung sei, da sie al« Abgeordnete zugleich HauSkncchtSdienste ver-saheu; uud sie thaten ti nftc.i und ehrlich, während ihre tschechischen Rivalen eS versteckt und hinterlistig thaten. Mau sah und fühlte wohl ihre Fäuste aber nie ihr« Gesichter. Die tschechischen Die Korbweiden-Cultur. Als vor 12 Iahren von der damaligen BezirkSvertretung Pettau die Einführung Ver Korbweiden-Cultur behufs Schaffung eines neuen GewerbSzweigeS für die Landbevölkerung an-gestrebt wurdk. al« damals sowohl von Seite de« Staates, als des Lande« und der steter-märkischen LandwirtschaslS-iSesellschaft entsprechende Subventionen sür diesen eminent national-Öfter» reichischen Wert der Landwirtschaft zugesagt wurden, da lag der Gedanke nahe, dass dieser Erwerb«j,v«:g für die Landwirte, welche schwer uni ihre Existenz zu känipfen habe», lohnende Erfolge und eine Verbesserung der landwirt-schastlichen Lage nach sich ziehen werde. Bis vor wenigen Jahren beschränkte sich die Korbflechtern aus die Erzeugung roher schwerer Waren, al« Wagenhürden, Tragkörbchen. Fisch-behält« ic. Derzeit hat sich die Flechterei al« eine lohnende Judnstrie herausgebildet, die Luxus-wäre» erzeugt. Unzählig sind die Artikel »nd GebrauchSgegcnstände, die meist von den schwächsten Hände», welche keinen anderen ErwerbSzweig ergreifen können, angefertigt werden, und lohnende» Verdienst finden. Vom niedlichen Stricktörbchen bis zum riesigen Reise- und Mastkorb. v m kleinsten Kindersessclchen zum Schaukelstuhle sür Erwachsene, vom zierliche» Vogelbauer zur Fa-milienlaube, vom nette» Lichtschirme zum wand-artigen Epheuträger, ja bis znm Wagenobergestelle und Kronleuchter hat sich die Flechtarbeit das Gebiet erobert. Selbst sehr beliebte Sommerhüte und Schuhe auS Bast kommen häusig in Ver-Wendung. Die Weide spielt auch in chemischer und technischer Hinsicht eine nicht uubede»tende Rolle. So enthält die Rinde einiger Wcidenarten, ins-besondere der seinblätterigen Purpurweide, dann jene der Bruch-, Dotter-, Lorbeer- und Sahlweide ehemaligen akademischen Bürger übertrafen Ge-vatter Schneider und Handschuhmacher au Roheit und Feigheit. Und waren in diesen angeblich geheiligten Räumen nicht auch die Polizisten? Sind diese, welche mit den Schüblingen das CoupÄ des grünen Wagen« theilen, nicht hier eingedrungen und haben die unverletzlichen, geheiligten Abgeord-neten, die die Souveränität de« Volke« repräsen-tiere», hinauSgezerrt, bei Armen und Beinen hi-nabgeschleift wie sinnlose Trunkenbolde, excessive Verbrecher oder Tollwüthige? Der Herr Graf hat Recht, ein ärgeres Erethi und Plethi al« bereit» in diesem Saale die unsäglichsten Scandalscenen herbei- «nd bi« zum ekelerregende» Ende geführt hat, kann niemals mehr hineinkomme». Und der Fuß der Unberufenen, deren Worte können diesen Saal, der der Schauplatz monströ-ser Schandthaten gewesen, nicht mehr entweihe», als er es durch gewisse Abgeordnete diese« Reiche« wurde. Aber die neugierige» JubiläumSbesucher, welche, die Pracht diese« Hause« anstaunend, d-ssea Räume bewundernd durchschreiten, werden bei Be-trachtung der allegorische» Gemälde staunend fragen: Warum denn der Meineid, der Verrath, tos Barbarei, die Roheit, die gemeine Intrigue, die Unduldsamkeit, die Arroganz und die Nieder-tracht nickt auch allegorisch versinnbildlicht wur-den, da sie doch bier im Hause so oft und so einen Slosf, das Salici» vo» sehr bitterem Ge-schmacke, in verwandschaftlichem Verhältnisse znr Salicylsäure stehend. Mit dem Extracte aus der Rinde der Dotter-, Sahl- und Bedsordwride wird daS vorzügliche russische Iuchteiiledcr gegerbt; serner gibt dieselbe, sowie deren Blätter verschiedene sehr haltbare Farbe» sür Seide und Wolle ab. Wen» wir sehe», wie aus Krain viele Waggons TranSportkörbe bei uuS eingeführt werden, für die große» Summen nach auswärts gehen, wie der Export von Obst und anderen Artikeln, in Weidekörbe verpackt, einen immer größere» Aufschwung nimmt, sohin einen immer mehr steigende» Bedarf an Körben nach sich zieht, so mag eS wohl einleuchtend sein, dass die betreffenden Factoren dem national-ökoimmischen Aufschwünge die Hand bieten solle», um dadurch d-m VolkSwohle zu dienen und die precäre Lage der Landwirtschaft zu verbessern. Man ist seinerzeit. alS eine andere Ver-tretung deS Bezirkes a» daS Ruder gelangte, über das vorgelegen? Elaborat der Korbflechtschule zur Tagesordnung übergegangen. — Seitdem hat die Frage vollkommen geruht. — In neuerer Zeit ist aber für die Ausbildung vo» Flechten« im wohlverstandenen Interesse der Bevölkerung ärmerer Landestheile durch Eröffnung von Flechtschulen gesorgt worden, worin der Unterricht in allen betreffenden Zeigen unentgeltlich «theilt wird. Eine derartige Un'cr-richtsanstalt für de» Bezirk Pettau würde ganz gewiss sehr segensreich wirken. Wohl beschäftigt sich unsere Landbevölkerung mit der Anfertigung ord. Waare», die einen sehr beschränkten Absatz finden, weil sie gegenüber den technisch formvollendeten, aus feinem V'st erzeugten auf deu Markt kommende» Fabrikate» nicht concurrcuzsähig sind und so zu sehr gedrückten mächtig ihre Herrschaft zu bethätigen wußten? Ein findiger Portraitmaler hätte vielleicht unter ben Abgeordneten de« Hause« einen oder den anderen gesunde», der ihm bestens als Mo-dell für die allegorische Darstellung finsterer Mächte hätte dienen können. Ja, vielleicht hätte der eine oder andere Mi-nisterkops passend dazu verwendet werden und da-durch sich eine unvergeßlichen Erinnerung im Gedächtnisse kommender Geschlechter sickern können. Jedenfalls, denke» wir. hat Graf Thun vor-gesorgt, dass ein Eiceroue den Fremden den Prä-sidentenstuhl zeigt, den einst «in Kaiserfeld und einige Wenige geziert und dann so manche Nach-solger geschändet hat. Vielleicht auch läßt er die Plätze weisen, auf denen einst die Coriphäen der Gelehrsamkeit, staatS-männischer Begabung und deutschen BürgcrthumS saßen und im Gegensatze hiezu jene, auf denen in den letzten Parlamenten Männer saßen, deren Name schon eine Schmach bedeutet, und erklären, warum wir ein armes Parlament sind. Vielleicht flüstert dieser Cicerone den Frem-den gegcn ein gutes Trinkgeld da»» zu, dass daS PorlamentStheater, auf dem zuerst erhebende Frei-heilsschmispiele, dann Schachercomödie» uud zu-letzt Zotenstücklein und Spectakelstücke aufgeführt wurden, nunmehr für immer geschlossen wi d und der § 11 der Wegweiser ist, der Österreich langsam aber sicher in die Reaction hinüberleitet, die so-mit ihr fünfzigjähriges Jubiläum feiern wird, ge-treu dem Grundsatze: „Man kehrt immer wieder zu seiner alten Liebe zurück!" Rundschan. Der Stolz Spaniens wurde endlich von der Vernunft besiegt; vielleicht mehr noch vo» der Unmöglichkeit, weitere Opfer, we»n nicht an Leben und Blut der Soldaten, doch a» Geld zu bringen, weil die Sasse» leer sind und der Pump un-möglich geworden ist. Der französische Gesandte Cambon wurde mit der FncdenSmission in Washington betraut. Aber die Bedingungen, unter welchen Nord-Amerika geneigt ist den Frieden zu bewilligen, sind so hart, dass eS der Regierung sehr schwer werden wird, de» U»muth der Bevölkerung über diesen harten FriedenSschlus« zu bewältigen. Leiche möglich, dass die Dynastie ihn mit dem Verluste des Thrones bezahlen Preisen uur ein engbegrenzteS Absatzgebiet haben. Wie anders würde sich die Zukunst gestal-«en. wenn sür die Ausbildung vo» Flechtern eine Flechtschule eröffnet würde, wen» dem Anbau der Korbweide eine «höhte Aufmerksamkeit zugewendet. dieser Anbau genügend unterstützt und sorgsam gepflegt werden möchte. Keine der zu praktischen Zwecken cultivirten Weidensorten macht an den Boden hohe Ansprüche. Im Gegentheile ist die Mehrzahl derselben mit Standorten zufrieden, wo jede andere Nutzpflan-zung eingehen würde. In Folge dessen werde» ihr »n der Regel Lände:strecken zugewiesen, welch« bei anderweitiger Benützung sehr geringen Ertrag abwerfe». Inseln und User, welche regelmäßigen Über-schwemmungen ausgesetzt sind, nasse Wiesen, worauf uur saure, dein Viehstande schädliche Gräser auf-kommen, hauptsächlich aber Sumpsflächen, deren Bestand nicht nur keinen Nutzen abwirft, im Gegentheile durch die Entwicklung von MiaSinen aus die Umgebung schädlich einwirkt, werden der Weidencultur zugewiesen und können bei ver> nünstiger Bewirtschaftung hohe Erträge liefern. Die landwirtschaftliche Filiale in Pettau hat in Würdigung aller dieser Umstände, mit Rück-sicht auf den Notstand der Bevölkerung und den schon vor 12 Jahren für di« Errichtung einer Korbflechtschule zugesagten Subventionen, au« welche» die Kosten einer tüchtigen Lehrkraft bestritten werden sollen, eine neuerliche Pe ition an die löbliche BezirtSvertretung Pettau gerichtet, in der AnHoffnung, dass sich diese Körperschaft — 2 — muss. Für die Euipfindlichkeit der europäischen Mititärkrrise ist diese Niederlage der spanischen Aimee ein arger Schlag, denn in den Armeen aller Staaten prophezeite man den amerikanischen Milizen und Freiwillige schwere Niederlagen und langwierige Kämpfe, bis eS ihnen trotz ihrer Überzahl gelingen würde, die diSciplinierten und gedrillten Soldaten der spanischen Armee und Marine zu überwinden. Wir traten im vorhinein für die geistige und körperliche Superiorität der germanischen Rasse über die romanische ein. Und in der That gaben die Nordamerikaner durch Energie, Thatkraft, Verwegenheit und Ausdauer unserer Voraussicht Recht, und eS erwieS sich, dass in den Milliarde» der europäischen Kriegs-budgets sehr viele unnütze und hinausgeworfene Millionen enthalten sind, die für die Volks-wirtschaft und die finanzielle Kräftigung deS Staates, sowie für die Entlastung der Steuer-leistenden viel vortheilhafter verwendet werden könnten; denn nicht der lange Drill, sondern der Intellekt, der Geist der Truppen, die Energie und Thatkraft der Führer, sind die entscheidenden Factoren »eben dem entscheidendsten der Zahl und der befferen Bewaffnung. Da» haben die Am«rikaner hundert Jahre später als die jungen Recruten der französischen RevolutianSarmee», die auch die Veteranen der Russen, Preussen und Österreicher besiegte», abermals bewiese». Räch der bulgarischen Huldigung kommt nun die Pilgerfahrt des rumänische» Königs nach Petersburg. Jedenfalls wirdderselbenichtdengleiche» Byzantinismus zur Schau tragen, wie der gestiftete Coburger. Der Lipp'sche EhrenbezeugungSrummel mit dem fast unglaublich scheinenden kaiserlichen Te-legramm kommt allmählig zur Ruhe. Da-gegen taucht eine fast ebenso unglaublich klingende Meldung auf. DaS belgische Köxigspaar soll mit dem Prinzen Philipp von Coburg end-giltig gebrochen haben, weil dessen Tochter nur in der protestantischen und nicht auch in der katholi'chen Kirche getraut wird. Wir können an eine solche Engherzigkeit seitens des weisen König« der Belgier »nd dessen geistvoller Gemahlin nicht glaube». Siiie Nachricht durchzittert die Welt, die überall schmerzliche Bewegung hervorrufen wird, wo deutsche Herzen schlagen. Fürst BiSmarck, der größte Mann deS Jahrhunderts, der größte deutsche keineswegs dem gestellten Ansuchen verschließen, sondern der Gelegenheit, mit vereinten Kräften zu wirken. Rechnung tragen werde. Ein zweiter Artikel über die Cultur der Korbweide solgt in der nächsten ZeitungS-Nummer. Schwache Herzen. Novell etc von Gabriel Rosa. Nachdruck Mctottn ) Der Baron Hector v. F., im zehnten Kü-rassierregimente, war mit der siegeSsicheren Armee Mac Mahon'S an den Rhein gezogen. Auf dem Lstbahnhofe vo» Paris umarmt« er noch rinmal seine theuere Braut. Armilie v. S., und fuhr dann frohgemuth und kanipfeifreudig hinaus in die Ferne, den blutigen Schlachfeldern entgegen, ohne auch nur eine» Augenblickes Weil« von dem zagen Gedanken beschlichen zu sein, dass an den Ufern des deutschen Strome» nicht nur Sieg und Ehre winken, sondern auch bleiche Ge-spenster d-r Schmach und des Tode». Freilich AmÄie. die ihn über alles liebte, sah dem davoneilende» Zuge mit ganz anderem Gefühle nach. So standhast sie sich auch b«im Abschiede gezeigt, so tapfer sie auch den Thränen gewehrt, die Seufzer unterdrückt, die sich ihr«r schmerzge-quälten Brust entringen wollten, jetzt, da der Zug in die Ferne rollte, als auch der letzte Waggon durch eine Curve de» Geleise» ihrem Blicke entzogen war; al» nur mehr eine schwache Rauchwolke durch den Äthcrslatterte, wie ein Schleier. Staatsmann, vielleicht überhaupt der größte Staat»-mann, soll schwerleidend sein und wer Sinn für feine Größe und Verständnis dafür hat, was durch ihn nicht nur Deutschland geworden, sondern auch dafür, wie durch feine Thatkraft alle europäischen Störe-friede durch iyn für lange, laiige Zeit, wenn nicht vielleicht für immer mit Deutschland, dem starken FriedenSbürgen. rechnen müssen, wird bange den Rachrichte» lauschen, die aus dem Sachsenwalde koinmen. Bei un» erdrosselt der strengversassungSmäßigc K 14 die Verfassung. Diese Thatsache und die zweite, dass eS in unseren StaatSgrundgesetzen keinen Paragraph gibt, welcher bestimmt, binnen welcher Zeit nach Schließung einer Session di« beiden Häuser des ReichSrathS wieder einberufen werden müsse», sind zwei Verdammungsurtheile de» VaterS der Verfassung, diesem reactiouären Scheinwesen einer Constitution, und aller seiner Helfershelfer, sowie über die gaiue mehr als dreißigjährige Herrschaft der Verfassungspartei und ihrer Eoriphäen; namentlich aber aller Juristen, die seit Begiun der constitutionellen Aera alö Vertreter de» Volke« fungierten und die trotz aller hohen juristischen Weisheit dies« zwei GeburtS-fehln, die Todcskeime unsere» palamentarischen Leben», nicht behoben. Unsere Verfassung ist eben eine Pfnscherarbeit. Pettaner Wochenbericht. (Haupt,ersammlong des „CirÖerhranjte1 der freiwilligen Feuerwehr in pettau.) Samstag den 23. d. Mt«. fand in Herrn Wratschko's Gasthaus? die diesjährige Hauptversammlung de» „LiederkranzeS" der freiwilligen Feuerwehr Pettau unter Anwesenheit des WehrauSschuße». mit Herr» Hauptmann Johann Steudte an der Spitze, statt. Der Gesang-Club „Feuerwehr-Liederkranz" zählt nun bei Eintritt in's 10. Jahr seines Bestehens 20 ausübende und eine beträchtliche An- S'jl unterstützende Mitglieder. Au» dem Rechen-astsberichte ist zu entnehmen, dass im abgc-laufenen VereinSjahr die Einnahmen 72 fl. 67 kr. und die Ausgaben 63 fl. 13 kr. betrüge», daher ein Baarbestand von S fl. 54 kr. verbleibt. Die Neuwahl des Ausschusses ergab folgendes Ergeb-niS: Es wurden die Herren Johann M a i z e n zum Obmann, Anton Mäste u zum Obmann-Stellvertreter, Aloi» Kukowetz zum Ehor- vo» lieber Hand zum Abschiede geschwenkt ;al«endlich auch die letzte Spur des scheidende» Verlobten im Dufte der blauende» Ferne zerronn: da warf sichAmölie mit lautem Schluchzen und einem Strom heißer Thränen an die Brust ihrer Tante, der Stellvertretern, ihrer frühverstorbenen Mutter, die schon seit vielen Jahren auf dem Friedhofe Pvre Lachaise ruhte. Der verhängnisvolle 4. August war zur Neige gegangen; das Unglaublich« war geschehen. Der heiße Tag von Weißenburg hatte Sieg den Deutschen und Frankreich eine schwere Niederlage gebracht. Ein Schrei des Triumphes, der Genug-thuung durchzitterte alle deutschen Lande. DaS Echo trug ihn von Berg zu Berg, von Thal zu Thal, von Gau zu Gau; er umrauschte die EiseSgipsel der bayrischen Gletscherriesen und scholl weit hinau« über die Fluthen deS deutsche» Meeres. Ei» ebenso furchtbarer Schrei der Entrüstung, der Rache und de« Hohns, ei» einziger Ruf, der nach „Revanche-, hallte von einem Ende Frank-reich« zum anderen, und da? beleidigte Selbstgefühl der großen Nation schrie in wahnsinnigem wuthent-sachtem Grimme: „& Berlin, ü Berlin!" Ei» neuer Morgen tagte. Mac Mc>ho» sammelte seine Truppe», die Scharte vo» Weiße»b»rg blutig quitt zu machen. Aber schnkller al« die Pläne Mac Mahon'S. als nur drr Aufmarsch seinrr Truppen zur Aus-fllhrung gelangen konnte, erfolgte der Anprall der siegbegeisterten deutsche» Heere. Da gab e« kein Plane», kein Zandern mehr; meister und Co ssier, Leopold Slavitsch zum Schriftführer und Karl W r a t s ch k o zum Archi-var und zwar sämmtliche wiedergewählt. (Vom Hamburger Turnfeste.) Der Schrift-leitung ist von Pettauer Teilnehmern an dem Turnfeste die Mittheilung zugekommen, welche sich auch in allen Blättern bestätigt findet, das« die österreichischen Turner sowohl in Berlin auf der Durchreise als in Hamburg ausgezeichnet auf-genommen wurden. (Neue Drrotfftunnen im Volksgarten.) Neuerdings haben ruchlose Bubenhänd« arge Ver-wüstunge» im VolkSgarten begangen. Nicht weniger als 3 Traueresche», 1 Trauerbuche, 2 Ahorn-bäume. 10 Kastanien. 1 Lärche und 1 Fichte, wurden von oben bis herab dermaßen entrindet, das« sämmtliche Bäume eingehe» müssen. Endlich wurde auch die so ausgezeichnet gediehen? Uucca, welche in zwei Jahren zur Blüthe gelangt iväre — sie blüht nur alle 20 Jahre — ringsum einge-schnitten und dann abgebrochen. Wahrscheinlich dieselben ruchlosen Bubenhäiide haben in 3 Bänke und Tische, mit zwei Zoll großen Buchstabe» ein triumphierendes „Aviv" eingeschnitten. (^rtetan. Ansflug des deutschen Gesang» vereine».) Gestern Nachmittag machte der deutsche Gesangverein mit seinen Angehörigen zu Wagen gemeinsam mit den hiesige» Radler» und Rad-lerinnen eine» gelungenen AuSflug nach Rittenberg. Die herrliche Fernsicht vom Kautschitsch-Gast-Hause, da» zur Labung und Ltärkung der Au«> flügler daselbst Gebotene, hat alle vollauf be-friediget, hat doch selbst der Kleinoscheg .Herzog-mantel" nicht gefehlt. Nebst lustigen Liedern und heiteren Gesellschaftsspielen würzten auch mehrere anregende Ansprachen an die anwesenden Frauen und Jungfrauen, sowie au den Veranstalter diese Unterhaltung, welche ungezwungen und ungestört in größter Fröhlichkeit verlief. Bei Anbruch der Dunkelheit stimmte die 64 Personen starke Gesellschaft die .Wacht am Rhein" an, welche vo» diesen luftigen Höhe» wirkungsvoll in'» Thal hinab bi» nach Wratonetschitsch. wie die dortigen Bewohner eS freudigst erzählte», kräftig und schön erklang. Die Wiederholung solcher Ausflüge ist Dank dem Veranstalter über allseitigen Wunsch beschlossene Sache und die lustige Gesellschaft wird unerwartet bald da, bald dort auftauchen. Heil ihr! die Deutschen wollten den Kampf und Mac Mahon mußte ihn annehmen Welche Bravour auch die tapferen französischen Truppen entwickelten, sie waren nicht mehr fähig, den wuchtigen Angriffen der deutschen Sieger zu widerstehen. Heiß brannte die Sonne nieder, als sie um 4 Uhr nachmittags die endlicht Flucht der Franzosen und den mit 10000 Todten und Vcr-wundeten erkauften Sieg der Deutschen beschien. Nach 5 Uhr hatten die letzten Flüchtlinge daS Schlachtfeld geräumt. Bicomte Hector gehörte jener Reiterdivision an, die im größten Feuer, auf ungünstigstem Terrain den so schwierigen nnd bravouröse» Angriff ausführte, der diese Elitetruppe fast bi« mit Vernichtung decimirte. Aus der Flucht von seinem Regimente abgeschnitten, durchschwamm er zu Pferde mit mehrere» Kameraden die Sauer. Fast hatten sie daS andere Ufer erreicht, da umfing ihn plötzlich tiefe Nacht. Hector begriff im ersten Augenblicke nicht, ob da Zauber, ob Elementarereigniffe spielen! ES war Nacht, plötzlich Nacht geworden! Und er hörte hinter sich de» immer schwächer werdenden Donner de« Geschützes, Pferdegetrappel, Stimmengewirr, immer undeutlicher zwar — War er wahnsinnig geworden? Hatte ihn eine Kugel getroffen und lag er delirirend auf dem Schlachtfeld« ? Aber nein? er faß zu Pferde, fühlte die Zügel in seiner Faust, griff »ach dem Säbel a» seiner Seite, betastete feinen Körper, er war heil, sein Pferd, e» wicherte ihm zu, aber er fah es nicht, den Säbel nicht, den er geschwungen, nicht — 3 — (Postamt St. Andrä.) Mit 1. August d. I. tritt da»seit 20. August 1897 Wirte Postamt in St. Andrä in Leskowetz wieder in Wirksamkeit, welche» sich wie früher mit dem Brief- und Fahrpost-dienste, dann mit dem Postsparcassendienste zu be-faffe» hat und wie vor der Sistierung mit dem Postamte in St. Veit bei Pettau durch eine täg» lich einmalige Fußbotenpost in Verbindung ge-setzt wird. (Dorchgeganaene pfcrde.) Ein Unfall, der sehr schlimme Folgen nach sich hätte ziehe» können, ereignete sich hier Mittwoch Früh. Eine Pionnierabtheilung marschierte unter schmetterndem Hornsignale durch die Stadt. Hiedurch wurden die Pferde eine» Bauernwagen«, der mit landwirtschaftlichen Maschinen und Gerätben beladen war, scheu und giengen durch. Dieselbe» konnten erst am Florianiplatze, wo der Wagen umge-worfen wurde, aufgehalten werden. (Feoerbereitschast der freiwilligen ^ener-wehr.) Für die laufende Woche hält der II. Zug und die 1. Rotte Feuerbereitschast. — Zugssührer Bella«, Rottführcr Reisinger und 8 Mann. Feuermeldungen sind auf der Eentralstation in der Sicherheitswachstube im RathauS zu machen. (Dikbstahl.) Anna K o v a ö e c au» Kukova ist in da» Geschäft der Frau Nußbaum er in Pettau gekommen, hat um 4 kr. Brot ge-kauft und 2 Brote, jedes 4 kr. wert, gestohlen. Dieselbe hat bereits im verflossenem Jahre in einer Schnittwarenhandlung ein Tüchtl gestohlen und ist bereit» gerichtlich vorbestraft. Sie wurde dem k. I Bezirksgerichte eingeliefert. (Unfall.) Der 8 Jahre alte I. Kornig in Pobresch ist am 24. Juli von einem Obstbanme herabgefallen und hat sich daS Bein im Schenkel gebrockt». (Erfunden.) Sonntag wurde ein Spazier-stock gesunde» und beim Stadtamte deponirt. (Nie die Ältrn sungrn, so Mischern die Zungen.) Ant 27. Juli ist ein Knabe, welcher mit einem schwarz- und gelbgestreisten Leibchen be-kleidet war. in der Kanischavorstadt. viSK-vi« einer Villa auf der Straße gestanden. Mehre-re Knaben aus der slovtnischen Volksschule, diese Farben für die deutsche» Farbe» haltend, fielen nun über den Knabe» her. regalietten ihn mit Faustschlägen und riße» ihm unter Schimpswor-ten daS Leibchen vom Leibe, und nur das Da- den Fluß, den er durchlchwoinmen. nicht das Schlachtfeld, dem er entflohen war. Sein Auge «dickte nur Nacht. Da durchzuckte ihn ein schreck-licher Gedanke. Er war erblindet, plötzlich erblindet! Als er, die brausende Sauer sprengte, traf eS ihn mit mit Messer» Schärfe. Ein eigen thüm« licher Schmerz war ihm durch Kopf und Rücken-mark gegangen, nun war eS ihm klar, furchtbar klar, waS jener Schmerz zu bedeuten hatte. Ja, er war erblindet! Und dennoch zweifelte er immer noch daran; er konnte, er wollte sein ensetzliche» Schicksal nicht Slaube». Er hoffte, diese Nacht müsse im nächsten lugenblicke schwinden, das Tageslicht werde ihn grüßen, die Gefährte» seiner Flucht, die Welt wieder erschauen lassen. Er rief die Namen seiner Kameraden. Der Marquis v. R., soeben im vollen Galopp vorübersprengend, hörte unter anderen auch seinen Namen rufen, parirte sofort sein Pferd und gewahrte Hcctor v. F. „Du Kamerad?" fragte er überrascht. «WaS ist mit Dir?" .Ich sehe nicht!" rief dieser .schwarze Nacht ring» um mich her, ich bin erblindet!" Der Marquis gewahrte, dass der schöne, kräftige Man», obgleich unvcrwnndet. Züge tiefsten Schmerze»» im Angesicht trug. Sollte die Katastrophe, welche die Armee ereilt und gerade sein Regiment nahezu vernichtet hatte, sollte der Anblick de» Schlachtfeldes mit den taufend ver« stümmclten Körper» feiner Landsleute und mancher Kameraden ihn so tief erschüttert haben, das» der Wahnsinn seinen sonst so hohe», klaren Geist umnachtet hatte? Und sich um jenen Ausruf weiter nicht bekümmernd, wiederholte er dringend: „Was zwifchenkommen emeS Fuhrmann«, der die Buben mit Peitschenhiebe» vertrieb, rettete den Kleinen vor weiteren Mißhandlungen. Bermischte Nachrichten. (Sommerfest in Xadker«b«rg.) Die frei-willige Feuerwehr von RadktrSburg veranstaltet am 7. August d. I. ein großangelegte« Sommer-fest zu Giinste» ihre» Dampfspritzenfondt». Schon seit einigen Wochen ist der Festausschuß, an dessen Spitze Herr LandtagSabgeordneter und Feuerwehr-hauptmann Reitter steht, in regster Thätigkeit. Ein Frauenausschuß unter Leitung der Frau Ker-schischnigg sowie eine Anzahl von Unterausschüssen fördern daS Gelingen dt» Feste«. Die Wahl de« FestplatzeS fiel auf den Sparcasiegarten, zu dem noch ein gute» Stück unsere« Stadtparke» kommt. Während im letzteren Theil vom Vergnügung«-auSschusse, dessen bewährte Führung Herr Pauter übernommen hat, der Wurstelprater mit all seinen herzerfreuenden Ver.nügungen untergebracht wird, kommen im Sparcafsegarten vom Zelt- und Buden-auSschusse, dem Herr Dr. Kamniker als Obmann vorsteht, eine Reihe von Bier- und Weinschänke», ein Büffet, sowie eine Conditorei und ein Kaffee-haus, schließlich ein Blumenzeit zur Aufstellung. Unsere stets opferfreudigen Frauen und Mädchen haben in liebenswürdigster Weise den Verkauf der gespendeten Gegenstände übernommen und sich durch ihre Zusage bereitwillig in den Dienst der guten Sache gestellt. Die Reihe der Unterausschüsse vervollständigen der Au«-schmückung«au«schuß (Obmann Klein) und der Musikausschuß (Obmann Herr Antauer.) Bei dem regen Eifer, mit dem sich der Festausschuß seiner Sache widmet, ist ein volles Gelinge» dieses Feste« z» erhoffen und die« »msomehr, al« durch die günstige Wahl de« FestplatzeS das Fest be» jeder Witterung abgehalten werden kann, da für den Fall eine« Regen« die sämmtlichen großen Räumlichkeiten deS SparcaffegebäudcS zur Ver-süguna stehen. (Ilnglalldlicht Verblendung.) In Eilli wurde ein slovenischer, taubstummer Knabe geprüft, ob er so bildungsfähig ist, um in da» landschaftliche Taubstummen-Institut aufgenommen werdrn zu können. Der Erfolg war ein sehr günstiger, da« Knäblei» sehr intelligent. Der Vater des Knaben ist Dir. Hector? Die Flucht ist so allgemein, das« Dein Zaudern nur Tod oder Gefangenschaft zur Folge haben kann; jetzt und hier ist dem Vaterland? auf keinen Fall zu helfen und haben Dich wie mich die Kugeln deS Feinde« bisher verschont, so ist eS gegen unsere Pflicht, unS der Vernichtung so anheim zu geben. Wir müssen der Armee nacheilen, müssen helfen, Ordnung in da« fliehende EhaoS zu bringen, das« es wieder intact werde, die beispiellose Schmach zu tilgen, womit diese Niederlage die Fahnen Frankreich'« bedeckt." Hector'S Gestalt befiel ein krampfhafte« Beben und dumpfe« Schluchzen drang au« seiner Brust, indem er i» schmerzlichster Erregung. Wort für Wort mühsam hervorstoßend, rief: „Begreifst Du denn nicht, das« ich bereit« todt bin! Tod für mein Land, todt für die Armee, todt für die Ehre! Das» sich mein Säbel nie mehr bewähren, das« ich den Schimpf, der unsere Fahnen traf, mit Euch nicht rächen kann und nicht die vielen Freunde. Kameraden, die im mörderische» Feuer dieser verdammten Deutschen fielen." Dein Marquis blieb »un kein Zweifel mehr, Hector v. F. war wahnfinnig geworden. Sollte er ihn in die Hände des Feinde« fallen lassen? Noch seinen Reden, nach der Art seines Gebahrens war nicht daran zu denken, dass er irgend welchen Widerstand leisten werde. Und wen», würde er nicht seinen gewissen TodeS» kämpf kämpfen gegen die dentfchcn Barbaren? Unmöglich! Er ergriff die Zügel deS Pferdes, daS Hector ritt, und rief: „Du hast Recht, wir sind so gut wie todt, fragte nach der Prüfung, ob da« Kind die deutsch? oder die slovcnische Sprache lernen wird. Mau erklärte, dass er deutsch reden lernen werde. Da antwortete der biedere Slovene: „Wenn da« Kind nicht slovenisch reden lernt, so gebe ich e« nicht in die Anstalt." Er wurde gefragt, warum er gegen die deutsche Sprache sei, und er antwortete: „Der (lospod (Geistliche) erlaubt e« nicht." Unwillkürlich muß man sich fragen: Brächte e« ein deutscher Vater über« Herz, sein Kind lieber stumm sein, als eine Lautsprache zu lernen zu lassen? trudelte der ,.(Jospod" im Sinne der milden 'hre Christi, welcher Stummen die Sprache gab? (Sprudrn für die Verunglückten in valma- tun.) In Folge Erlasse» de» Ministerium» de» Innern wurde seitens der Statthalter« in Graz an alle steiermärkiichen Bürgermeister die Auf-sorderung gerichtet, für die bei dem Erdbeben am 2. Juli l. I im Bezirke Sinj in Dalmatien heimgesuchte gleichnamige Gemeinde und gegen 46 Ortschaften mit nahezu 36000 Einwohnern öffentliche Sammlungen einzuleiten. (Für dir drulschr Schule in hohrnftadl.) Nachdem für die deutsche Schule in Hohenstadt außer der von nrserem Schriftleiter gezeichneten Spende an» Pettau kein Heller eingegangen ist. sendet derselbe den Betrag von 3 Kronen an das Bürgermeisteramt von Hoheninauth ab. Die»-mal hat weder das Wort Christi: „Gehet hin nnd thuet desgleichen", noch da» Beispiel Schönerer» nnd anderer, noch die deutsche Ge-meiiibürgschaft einen Erfolg zu verzeichnen ge-habt. (chstrrrnchischtr Sund drr vogrlfreuodr.) Dem Vereine „Österreichischer Bund der Vogel-freunde" sind al» Mitglieder bcigetreten die Herren: Leopold L i p p i t s ch. Josef Wreßnig, Brüder M a u r e t t e r. I. Slavetiö, Fr. R e i ch e r. Franz B l a s ch i fc, Hermann K e r s ch e, I. K r n-piüka, Paul P e t t e r und Aloi» S t e r i n g. Da der österreichische Bund der Voqelfrennde be-reit» 40000 Mitglieder zählt und binnen einem Jahre zu einer der populärsten Corporationen — 4 — unserer Monarchie geworden ist. veranstaltet der-selb« gemeinsam mit dem neuen Grozer Thier-schutzvereinc (Berein sür Thierschutz uud Thier-zucht) anläßlich de» Regierung«jubiläumS Seiner Majestät unsere» erhabenen Monarchen Kaiser Franz Joses I. einen großen internationalen Thier-und Vogelschutzcongrrß. Zu demselben sind bereit» vierhundert Anmeldungen eingelaufen und ver» spricht diese Vereinigung durch die Anwesenheit von Regiern ngSvertretcrn, illustren Persönlich-leiten. Capaci täten auf dem Gebiete der Thier-kuude au» Deutschland, England, Schweiz ,c. einen glänzenden Verlauf zu nehmen. Zur Ver-Handlung gelangen an den Vormittagen Lorträge über alle wichtigen Thier- und Vogelschutzanze-legeuheiten, während die Nachmittage der Erho-lung gewidmet sind. Für dieselben sind ein große» Volksfest mit allerlei originellen Überraschungen, ein gemeinsames Festessen und kleine Ausflüge in die Umgebung unserer im Grünen gebetteten Alpenstadt geplant, während am Tage nach den Verhandlungen Freunde der Alpennatur eine Be-steigung de» Schöckel» (1445 Meter Seehöhe) und eine Besichtigung der Lurlochhöhle voruehmeu wer-den. Gleichzeitig mit dem Congresse wird eine Ausstellung veranstaltet, welche die gesammten Gebiete des Thiel- und Logelschutze«, der Thier-zucht uud Thierkuude beleuchten soll und zahl-reiche Anziehungspunkte gewähren wird. Diese Ausstellung allein dürste, da sie für Österreich» Ungarn so ziemlich neu ist. den Aufenthalt in Graz von 5.—9. August zu einem lohnende» ge-stalten. Vorläufiges Programm: Freitag, den 5. August, BegrüßungSabend, Sonnabend, den 6. August Vormittag Beginn bor Verhandlungen, Nachmittag Eröffnung der AuSstelliing. Sonntag den 7. August Bormittag Fortsetzung der Ver-Handlunge», Nachmittag großes Volksfest. Mon-tag den 8. August Vormittag Schluß der Verhandlunge», Nachmittag Bankett. Dienstag den 9. Anglist Besteigung de» Schöckel» und Be-sichtigung der Lurlochgrotte. Am 10. August tritt eine Anzabl Congreßbesucher eine gemeinsame kurze Vereisung von Obersteiermark an, um die wenn wir hier verweilen, denn selbst wenn unsere Waffen Wunder wirkten, wir müßten schließlich der Überzahl erliege». Darum komm', komm', wir wollen un« retten, um an der Spitze neuer Schwadronen unsere Brüder und Frankreich« Ehre zu rächen." Mit diesen Worten letzte er seinem Rosse die Sporen ein und da» Pferd des Freunde» am Zügel festhaltend, ritt er in kurzem Galopp auf der Straße nach Niederhofe» dahin. „Ja. Du und die anderen", sagte Heetor mit Ichmerzerstickler Stimme und zwei Thränen-tropfen rannen über seine Wange» nieder. „Jbr werdet Ench auszeichnen; doch ich? — blind, hisloser al« ein Kind, ein Krüppel. O AmSlie, wie kehre ich Dir wieder!" Diese Rede durchzuckte da» Herz de« Mar-quiS wie ein Blitzstrahl. Da» waren nicht die Phantasien eine» Wahnsinnigen, das war die er-greifend: Klage eine» Unglücklichen. „Um Gott. Hector, Du wärest wirkich blind? Sprich, kann es möglich sein? Wie ist es ge-kommen? Was geschah, dass Dn so plötzlich er-blinden konntest?" „Wie da» kam, weiß Gott; ich weiß nur soviel, dass ich es in dem Augenblicke ward, als ich nach dem letzten Choc aus diese Preuße», von der allgemeine» Flucht fortgerissen, mit einem Bruchtheile meine« Rrgimente« die Sauer über-setzt hatte. Am diesseitigen User angelangt, durch-zuckie ein jäher Schmerz mein Gehirn und Rücken-mark, eine blendende Feuergarbe schoß vor meinem Blick empor und im nächsten Augenblick über-fluthete ein purpurne» Meer da» Feuer, die meinen, die Gegend ringsumher, kurz alle«, was sich weit und breit dem Auqe bot. Bor diese» Welle» erlosch mir anch da« Tageslicht u»d als sich diese purpurne Finsternis allmählich zur du»-kellte» Nacktschwärze verwandelte, dämmerte mir die furchtbare Erkennt»!«, das« ich blind sei! — Blind! Das ist ärger al» der Tod, ärger al» verwundet und verstümmelt ans der Wahlstatt bleibe». Blind, durch unsere Flucht beschimpft »nd nie mehr im Stande, da» Mal der Feigheit von dem Schilde meiner Ehre zu tilgen!" Wieder hob ein schwerer, aus der tiefsten Tiese seines Herzens quellender Seufzer seine Brust. „Unglücklicher, bedauenswerter Freund", sprach der Maquis, dem die Qual de« Ärmsten in die Seele schnitt. Da pfiffe» mehrere Kugeln vorbei, und der schallende Hurrahruf preußischer Ulanen drang a» ihr Ohr. Unwillkürlich hielten sie beide die Pferde an. Sollten sie fliehe», au-gesicht« be« Feindet fliehen? Sir warsen die Pferde herum. Es war ei» Piquet mit einem Osficiere, da« ihnen nachsetzte. „ES sind nur ihrer fünf", bemerkte Mar-qui« R. „In der That." meinte Hector mit schmerz-lichem Spotte „und wir sind einen Mann und «ine» halben stark." „Du irrst, ich zähle mich bieSmal sür zwei; denn ich will sür Deine und meine Soldatenehre fechte». Gieb Deinem Pferde die Spore» und lasse ihm die Zügel, es wird die Straße nicht verfehlen." Damit wandte der Marquis Hector'S Pferd uud gab ihm einen leichten Schlag, um es in Gang aii bringe». „Nein," sprach Jener, „ich verlasse Dich nicht, wen» sie Dich tödte», will ich a» Deiner Seite sterben." „Mich werden sie vielleicht tödte». aber nickt, bevor ich mir eine», wenn nicht zwei aus ihrer Mitte zu Begleitern in daS Jenseit« zwang, Dich aber würden sie nur morden: Darum fort, fort mit Dir!" „Ich gehe nicht von Deiner Seite!" „Du darfst nicht bleiben, dcnke an Amslie!" Schönheiten b«r Alpeunatur kennen zu lernen. Jeber Congreßtheilnehmer von Pettau. welcher eine Thcilnehmerkarte wünscht, wolle sich beim Ober-BunbkSwarte Herrn Franz L ö s ch n i g g (Mädchenschulgebäude, 7. Classe) von 9—10 Uhr vormittags melden. tSiiimark Seift.) Zu seinen Postkarten Ersatzonefen, Briefpapieren. Zigarre», unb Zi» garette»spitzen, Zigarrenhülsen hat ber Verein Sübmark einen neuen VerkausSgegenstanb gefügt, bie Sübmark-Seife. In einer der hervorragendsten Seifenfabriken erzeugt und in schön gezierten Schachteln mit dem Namen und Wahrzeichen der Südmark geborgen, wird die Südniark-Seife hoffentlich viele Abnehmer finden und dem Vereine ein ebenso reiche» Eiträgni» abwerfen, wie feine tündhölzchen. Der Preis einer Schachtel mit 3 tück Seife ist auf 45, Kreuzer festgesetzt. Den Alleinvertrieb hoben Franz Plentl« Söhne in der Herrengaffe zu Graz. — An die VereinSmitglieder und alle Deutschgesinnten ergeht die Bitte, fortan Südniark. Seife zu kaufen und überall Südmark-Seife zu verlangen. (Stririscher Nadsahrcr-Eauverbani) Einem Berichte des Vorstandes obigen Verbände» ent-nehme» wir. dass im Lause diese« Jahre« außer einer Reihe sportlicher Errungenschaften auch ge» meinnützige Zwecke seitens diese« Verbände» in hohem Maße gefördert wurde». So wurde theilweise zur Neuherstellung — wir nennen nur die Straße Mürzzuschlag-Nenberg — theil» zur Verbefferung von Reich», und Bezirksstraßen «in B'trag von über 1400 fl. beigesteuert, wovon auf die Strecke der Wien-Triesterstraße in St«iermark allein 26t» fl. entfallen. Ferner würd«» a» bemerkenswerte» Weg-kreuzungen neue Wegweisertasel» in großer Zahl und an gefährlichen Punkte» VorsichtStafeln auf- Seftellt. welch letztere gewiss dem Verkehr der fuhrwerke ebenso zugute komme», als der Rad-fahrerschast. In Anbetracht dieser der Allge-meinheit zugute kommenden Vortheile dürfte wohl auf ein größere« Entgegenkommen, namentlich s«iten« der Landbevölkerung zu rechne» sein, als dies thatsächlich der Fall ist. denn wo sich an „Weil ich an sie denke, suche ich ben Tob, lieber keine« al« ein solche« Wiedersehe»." „Und Deine arme Mnttter ?" fragte vorwurfsvoll Marquis R. „O. meine Mutter", wollte Hector wieberholen, ba gaben die i» voller Carriöre Hera»-brausende» Ulanen eine zweite Salve. Eine Kugel streifte HectorS Pferd, dass es hoch aufbäumte und dann in mächtigen Sätzen nach Niederhofe» sprengte. Eine zweite Kngcl streifte den Fuß deS Mar» qui« R. Aber gleichzeitig fiel ein Schuß aus seinem Revolver und der Lieutenant deS feindlichcn Piquet« stürzte vom Pferde. Mit wildem Kampfrufe warfen sich nun bie Ulanen auf ihn, durch den Fall ihres OsficierS auf'« äußerste erbittert. Im Nu prallten die Säbel aneinander; doch Marquis R. hatte eine gute Klinge. Einer der Ulanen sank, vo» seinem Hiebe tödtlich getroffen, zu Bodeu. Sein letztes Wort: „Mein Weib, mein Ki»d!" ward vo» ei»em Blut-ström erstickt. Da, als Marquis R. im Kampfe mit dein nächsten Gegner einen Lanzenstich parirte. sank er vom Pferde von einem Stich der Pike in die R ip-pen und einem Säbelhieb an Kopf und und Arm zu» gleich getroffen. Einen Blick noch sandte er zu» rück; dort raste daS angeschossene Pferd mit Hector die Straße «»tlang: der Freund war ge-rettet. Ein Lächeln der Genugthuung flog über daS jugendliche Angesicht, dann hatte er abgeschlossen mit seiner Zukunft, mit d;assenbübischen Tschechen die Gleichberechtigung der Sprache aufzufassen gedenken. Aber diese« Thu» ist der beste Commentar zu dem Thun des Grafen Thun und feinem von Stummer prvjcctierten Sprachengesetz für Böhme» und Mähren. (AftrtITrxbud) irr Neusohler Handels, und EcivrrdrKamwrr.) Nach einer Mittheilung der chrazer HaiidelS- und Gewerbekammer ist das Ädresjenbuch der Handels- »nd Mwerbekammer in Neusohl, umfassend die Comitate Arva, BarS, Hvnl. Liptau, Neograd und Sohl, kürzlich in zweiter Auflage erschienen. Da« Buch zersällt in zwei Theile, in deren ersten die Adressen »ach Gemeinde» geord»et sind, wahrend sie in, zweiten Theile »ach Branchen zusainnirngestellt erscheinen. Es enthalt die Adressen sämmtlicher Kaufleute, Geld- und Creditinstitute. Genossenschaften, Fabriken, Industrie und Bergbannnternehmungeu, wwie aller Kleingewerbetreibenden des Neusohler ÄammerbezirkeS uach dem Stande vom Jahre 1898 und ist zum Preise vo» 3 fl. ö. W. durch alle Buchhandlungen zu beziehe». Landwirtschaftliches. (Du Traubrnkrankhlit oder Trauben-schiwmrl.) (Oidium Tuckeri.) ES ist leider That» lache, dass die Weinbauer mit allen möglichen Rebenfeinde» zu kämpfe» haben. In einem'Jahre mit die eine, im andern eine andere Krankheit jc nach der herrschende» Witterung stärker ans als sonst. In diesem an Niederschlägen reichen Jahre zeigt sich neben dem schwarzen Brenner und der Peronospora viticola leider auch die Iraiibenkrankhkit. auch echter Mehlthau. Trauben-ichinimel, Äscher (Oidium Tuckeri) genannt, die mau in Steiermark sonst nur ab und zu a» Hecken und Spalieren (bei hoher Erziehung der Reben) beobachtete, zum größte» Überflusse auch in den Weingärten. Bon mehrere» Wein-dauern über diese Krankheit sowie ihre Be» känipfuug befragt, fühlt sich Schreiber veranlaßt, da eS Weinbauer geben dürfte, die diese Krank» heit gar nicht beachte» »»d kennen, eine Beschrei-l'inig dieses Pilze«, sowie über die Bekämpfung im Nachstehende» eine kurze Aufklärung zu geben. Tie Traubenkraiikheit wurde zuerst in England in den Treibhäusern vom Gärtner Tncker beob-achtet. Der Pilz befällt alle jüngere» Theile der Rebe, ma» findet ihn im Frühjahr zurrst aus den grünen Trieben, später befällt er die auSge-bildeten Blätter und werde» die noch urientwickel-ten Beeren mit einem mehr oder weniger dichten, nieißlich^rauen. mehlartigen Überzug bedeckt Riecht man an den befallene» Theilen, so »immt ma» einen deutliche» Schinimel» oder vielmehr Zchwammgeruch wahr, der sogleich wahrgenommen wird, sobald man in einen befallene» Weingarten gelangt, bei genauer mikroskopischer Untersuchung erkennt man deutlich, das« der «rwähnt? mehlar-lige (aschenartige) Überzug au« feinen zarte» Pilz-lüde» (Mycelium) besteht. Der Pilz überzieht die Lberfläche der grünen Theile und senkt seine iaug« imd Heftorgane (Haustorien) in die ober-stin Zellen der Oberhaut (Epidermis) der Blätter oder Beeren nnd ernährt sich vom Zellsast. In die inneren Theile der Blätter und Beeren dringt da» Oidium nicht ei». Den Hanptschaden verursacht der Pilz, wen» er auf den Beere» auftritt. Befällt er dieselbe», so lange sie noch nicht ihre vollkommene Größe erreicht haben, so bleiben sie gegen die gesunden Beeren zurück und springen auf, da die erkrankte Oberhaut mit der Ans-dehnung de« innere» Gewebe« nicht gleiche» Schritt halten kann. Die Beeren springen, wenn >Wn diesen Pilz nicht» gethan wird, auf. die #enrc treten zutage, schließlich.verfaulen oder trocknen solche Beeren ein. Auch hier gilt e« wieder, zu demjenigen Mittel zu greifen, welche« sich als sehr wirksam und sicher erwie« und die« ist das Bestäuben mit pulverisiertem Schwefel. Der in Verwendung kommende Schwefel muß möglichst fein gepulvert sein, dann ist er e»t> schieden der Schwefelblüte vorzuziehen, weil er scharfkantige, die Schwefelblüte aber runde Pul-vertheilcheu enthält. Erstere hasten fester an den Traubenbeereu und Nebenblättern. Das llberstäu-ben der mit Oidium befallenen Rebentheile mit Schwefelstaub läßt sich am leichtesten für kleinere Rebengärtenbesitzer mit der Schmefelbüchse. sür größere mit einem guten SchweselblaSbalg. dem patentierten Rückenschwefler von Doblander i» Bozen, vornehmen. Schweselbüchse und Schwefel-blasbalg könne» durch die Administration der „Weinlaube", Klosterneuburg. bezogen werde». Auch bei Herrn Spengler Frank zu habe». Schivefelpulver ist bei einem jeden größere» Kauf-mann zu bekommen. Größere Quantitäten Schwefelpnlver können billigst vo» H. Schwab in Petto» bezöge» werden. (Fortsetzung solgt.) (Mitthrilungen ans der laodwirlschaftlichr» chcmischru Landes Versuchsllatüiu in Gra;.) Die zahlreich einlangenden Bnfragen, in welcher Form der Kalk den verschiedene» Bodenarten gegeben wird und in welcher Weise die Kalkdüngung aus-geführt werde» muß. glaube» wir am zweckmäßig-Neu durch nachstehenden Aufsatz eingehend beant-wortet zu haben. Über die Kalkdüngung. Während man früher glaubte, das« in de'i meiste» Böde» Kalk in großem Überflnsse vorfanden sei, dass gegenüber dem Verbrauche eine etwaige Verar» mung gar nicht eintrete» kau», ist ma» jetzt zur Erkenntnis gelangt, dass dies nicht der Fall ist und der Kalk für jede Düngung aus fast allen Bodenarten (mit Ausnahme der Kalkböden) un-bedingt nöthig ist. Jeder Bauer möge daher prüfen lassen, vb eS seinem Boden nicht an Kalk fehle, da bei Kalkinangel trotz guter Düngung ein sicherer Erfolg nicht zu erhoffe» ist, denn erst genügender Kalkvorrath im Boden bringt die an-deren Pflanzennährstoffe zur vollen Wirkung. Die Kalkdüngung ist sehr alt; sie hat aber leider nicht jene Verbreitung gesunden, wir sie eS verdient. Die Wirkung der Kaltdüngung ist eine mechanische und chemische. Der Kalk macht schwere Böden locker, krümlicher uud durchlässiger; sandigen Boden fester und zusammenhängender, also bündiger. Leidet der Boden an Grundnässe, so wird man nach der Entwässerung mit Vortheil eine Kalk-düiignng geben könne». Durch die Kalkdüngung wird daS zähe Gefüge des ThonbodenS gelockert »nd dadurch das Eindringe» der Pflaiizenwurzeln in den Boden erleichtert; da« zu rasche AuS-trocknen de« Sandboden« wird durch Kalt ver-mindert. Für schwere thonige Böde» eignet sich am besten der gebrannte Kalk, weil derselbe eine lockernde Wirkung ausübt; sür Sandboden ein» pfiehlt sich dagegen die Anwendung von kohlen-saurem Kalk oder Mergel, welcher die lockere Be-schaffenheit de« Sandbodens herabsetzt. Die jialkung der Böden hat also zunächst den Zweck, die für die Pflanzen ungünstige physikalische Bodenbe-schasfenheit zu beheben. Die chemische Wirkung deS Kalkdüngers äußert sich dahin, das« der Kalk die Zersetzung der Humnsbestandtheile im Ackerboden beschleunigt. Der Kalt ist ein nothwendig« Fac» tor bei der Salpeterbildung, weil er die Umwandlung de« Ammoniaks in Salpetersänre durch die Ri-tnfication«-Batterien dadurch vermittelt, dass er die gebildete Salpetersäure bindet und so im Bo-den festlegt. (Fortsetzung folgt.) Wie die Czecheu den Renban Oesterreichs ausführen wollen. Zu allererst verlangen die „Narodny Listy", das« der geniale Staatsmann ihrer Herzenswünsche den österreichischen Staat bis auf den Grund zerstöre und dann erst wieder ausbaue. E« fragt sich nur. wen» das Osterreich vo» heute zerstört ist. ob genug Steine bleiben, um daraus ei» neue« dauernde« Staatsgebäude zu errichten. Die letzte Probe. „Wenn eS mit dem Parlament nicht geht, so soll es ohne eS gehen" soll Minister-Präsident Graf Thun gesagt haben und vom Kammer-diener sich seine» Paragraphcnstock Nr. 14 haben bringen lasse». DaS heißt: Wen» die Abgeordnete» nicht thun, was Graf Thun thun will, so läßt er sie über die Klinge und Osterreich über den Stock springen. An Marschall Blanco. Dass, trotz aller Schlachten, Du wirst dennoch trachten Siegreich noch zuletzt zu sein. So hast Du proklamiert Und Dich dabei blamiert. Freund, wie fällt Dir so 'was ein? Du »nd der Don Quichotte G'hörtS zu derselben Rotte. Euer Maul ist wie ei« Schwert. Aber Euer Schwert nicht« wert! An Dr. Daffert in Wien. Anläßlich seiner Ernennung zum Director der landwirtschaftlichen chemischen Versuchsanstalt in Wien, in'« Stammbuch: Zuerst relegiert Und da»» diplomiert! So 'was arriviert Nur in Österreich, Wo man sondergleich Sich hat arg blamiert Stets sthr ungeniert. Litanei des Ministerpräsidenten Thun. Paragraph vierzehn, erbarme Dich meiner, Denn wann Du nicht hilfst, so hilft mir keiner! Vierzehn Rothhelfer, die hat doch jeder Bauer, Die ihm bewahren vor Wasfer, Brand und Schauer. Und doch sitz' ich viel schlimmer i» der Palsch, Den» was hilft mir aller Ofsiciöseiitratsch l Den doppelfchwänz'ge» Löwe» hör' ich jungtsche- chisch brüllen. Und der nimmersatten Schlachten Hunger soll ich stillen. Auch der Sloveuen begehrliche Wünsche erfülle», Und dann Dipauli und Ebenhoch thu» »ach dem Willen l Und dabei sind die Christlich-socialen obstinat Und die Obstructionsparteien »och immer nicht stad. Der Schönerer und Wolf, die zettern um die Well'. Und ich sitz' dahier in meinem PräsidiumSq'srett! Der Baufsy macht kein Ausgleich ohne Parlament Und die Deutschen die sagen „Justament not!" So lang' die Sprachenverordnnngen »et werden aufgehoben! Da soll nur noch Einer ein Minister-Dasein loben! D'rum der Paragraph vierzehn allein Kann mein letzter Rothhelser noch sein! Bor der Wendung. Auch die Czechen zweifeln daran, das« Graf Thun der Mann der That sei. dessen sie bedürfen, nämlich der Man» der Unthat. Österreich zu zer-stören und das Reich der Wenzelskrone wieder auszurichten. _ Ein Stummer soll da« neue Zukunft«-Sprachengesetz geschaffen haben »nd zum Lohn hiefür wird er von jetzt ab al« SectionSchef im Ministerium de« Innern da« große Wort führen I — k — Alles Zerbrochene aus Glas, Porzellan. Steingut, Marmor, Alabaster, Elfenbein, Horn. Meerschaum, Gips, Leder, Holz, sowie alle Metalle etc. etc. kittet dauerhaft Ruf« unerreichter U n i versal k itt das beste Klebemittel der Welt In Gläsern ä 20 und HO kr. bei W. Blanke. Pettau. Für Liqueur-Fabrikanten und solche, die es werden wollen, offerire ich neue, gangbare und gewinnbringende Essenzen-Specialitäten. Arrangement completter Liqueurfabriken. Prospeote und Preisliste frenoo. Carl PhillppPollak, Essenzen-Specialitäten-Fabrik, PRAG, Marieng-asse Nr. 18. "taen Sie. die weltberühmten spanischen undportugiesischen Weine der %. 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Morgen, der dem schönen, iiber alles gelungenen Feste folgte, war kiihl nnd unfreundlich. Früh war das Viel, auf die nicht mehr karge Weide Hinansgetrieben, die Leute ans den Feldern arbeiteten emsig, im Schlosse hatte die -char der Bediensteten ebenso die Spuren des großen Festes vertilgt, wie es draußen im Parke geschehen war. ?ie meiste» schliefen noch hinter verhängten Fenstern; ein all-iKiiii-iiic« Frühstück konnte deshalb nicht eingenommen werden. lucian, seinen Pflichten gehorcheud, war der erste, der im Salon tiidiieii, um etwaige Gäste zu bewillkommnen. Er befand stch in einer eigenartigen Stimmung: ein Zwiespalt war in seiner Seele inmande», der ihm die innere Ruh« raubte. Mit Olga, der interessanten, heiteren Cousine, halte er als 'iiiube und später als Jüngling viel verkehrt. Sie war mit ihrer Srzieherin häufig in den Sommermonaten in Gardenhof gewesen und hatte sich durch das einschmeichelnde, sanft thuende Gebahren beliebt zu machen gewußt. .Kätzchen." ward ste schon damals ge-innnt und ,was sich liebt, das neckt sich," ward bereits in jener leit die Devise im Verhältnis zu dem Eonsin. Eigentlich hatte In der fügsamere, geduldigere Herbert mehr gefallen, aber von riiti auf gewöhnt, dem Verstände die Oberherrschaft zuzuerkennen, Halle sie dem künftigen Majoratsherrn dringender gestattet, sich im ihre ©»»st zu bewerben. Die Familie schien mit dem Zu-lüiiirsbündniS einverstanden und Luciau hatte sich daran gewöhnt, CUist als seine künftige Lebensgefährtin zu betrachten. Da hatte >'!■ Vinda bei der Beerdigung ihres BaterS zum erstenmal als er» vailiseneS junges Mädchen wieder gesehen, «nd unauslöschlich war der Eindruck gewesen, den daS trauernde Kind ln dem gerechten -Imierz und in der liebevollen Sorge um die Mutter, die von den« «iiweren Schlage ganz gebrochen war, auf ihn gemacht hatte. Mit Weid im Herzen sah er. welch bevorzugten Platz Herbert in der Familie des Verstorbene» einnahm, wie er den starren, mit Selbst-wnvürfen gemischten Kummer des einzigen Sohnes zu lindern mißte, wie selbstverständlich er Linda als ein ihm besonders zu» !irl>iirenbe« Gut betrachtete, und ihr jede Erleichterung mit fein-mlllendem Herzen zu verschaffen suchte. reit dieser Zeit hatte er Linda nur flüchtig wiedergesehen, aber in dem Trubel der vorbereitenden Tage waren sie noch gar nicht tu« innigeren Austausch ihrer Empfindungen gekommen, und so «»ßte Luciau auch nicht, daß Herberts und Lindas Herzen sich iiir» Leben gefunden hatten, nur das eine fühlte er mit jeder Stund? klarer und klarer, daß das holde Mädchen fein Lebens-, sein Frauen-i>rn[ sei, und daß jedes andere Bild daneben verblaffen müffe. Zn Gedanken verloren schritt er aus der Terrasse des Schlosses an' »nd ab. Da schimmerte mit einemmale ein helles Gewand durch die frühlingsgrünen Bäume: es war Linda, kein Zweifel, dir gleich ihm von der sonnigen Morgenstunde in de» Park gelockt var. Linda allein — daS war ein günstiger Zufall, den er nützen »i'llte, vielleicht klärte sich im Aussprechen mit ihr da» verwor-hu? Bild von ZnkunstSglttck, das er im Herze» fühlte, vielleicht kii:c sie imr Freundschaft für Herbert, vielleicht! . .. .So früh schon aus, Eousinchen?" fragte er heiter, als er sie wenigen Minute« einholte. .Du beschämst alle anderen, was triib Dich hinaus, die Maisonne, der Bogelgesang, oder bist Du ftrtj eine Frühaiifsteherin." .Nicht so wie hier, Lucian," sagte sie ehrlich. »Die engen aßen, in denen wir jetzt leben, üben nicht solche Anziehnngs- kraft auS; die Sonne vermag kaum über die hohen Dächer z» scheinen, aber D» weißt ja. daß ich die Ratur. und besonders wen» sie im LenzeSschnulcke ist. über alles liebe. 3ch wünschte nur der Mutter eine gleiche Erholung? das dämpft meine Freude, daß sie nicht teil daran nehmen kann. Der alte Geheimrat wünscht so sehr,' fuhr sie stockend fort, .daß sie in diesem Jahr nach Baden-Baden soll, der stärkenden Bäder wegen, und deshalb ... ich wollte Dich überhailpt hent fragen, Luciau .. ." Sie schwieg wie verlegen »nd blieb an einem kleinen Flieder-banm stehe», die Helllilablüten mechanisch pflückend. „Du hast etwas auf dem Herzen, meine liebe Linda." sagte er innig, „o habe Vertrauen zu mir. Du weißt nicht wie glücklich Dn mich machst!" uud eifrig nahm er die kleinen Hände in die seinen. .Ich wollte eigentlich mit Herbert darüber sprechen, aber er ist seit frühestem Morgen nach Leffwitz hinübergefahren, um dort aus dem hügeligen Terrain eine Vermessung vorzunehmen, es ist eine Arbeit für die Kriegsfchnle. da konnte ich ihn nicht mehr zurückhalten, mittags kommt er wieder... Du wirst mir auch rate». Better . .. denke nur, Herr von Lieben wünscht, daß ich seine Braut male, und will mich schon heute zur ersten Sitzung abholen, die Art nnd Weise, wie er mich darum ersuchte. war sonderbar stürmisch, aber weißt Du, Lucton, eS schmeichelte mir doch auch, daß er mein Bild so gut fand und daß ich's Dir ge-stehe, er bot mir tausend Thaler, da ging mir alles schnell durch den Kopf, wie Mama dann mit so leichtem Herzen ins Bad könnte ... er wollte schon am frühen Vormittag komme«, mich abholen, doch Tu siehst mich so sonderbar an. Lucian. fändest Dn es nichl passend? Tante Mila würde mich sicher begleite», wenn Du ihr eiu Wort fagst . . .Hat er — Achim von Lieben, Dir ausdrücklich bemerkt, daß Du feine Brant malen sollst? — Besinne Dich. Linda, es ist mir wichtig." „So verstand ich ihn. er sprach so liebevoll, so mit Entzücken, allerdings in den sonderbarsten Ausdrücken von ihr ... er nannte sie seine Martha, seine Geliebte .. .Er meinte damit sein Pferd, das ist klar, liebe Linda, die vielgenannte Siegerin in manchen Renne». So weißt D» nicht, daß er als Junggeselle und dazu noch als ziemlich flotter ans seinem schönen Schlosse lebt, und daß mit diesem Deinem Besuche bei ihm den mehr oder minder liebevollen Mäulern gehörig Rah-r»»g gegeben würde? Hat Dich Tante Mila nicht aufgeklärt, oder wäre es der bissigen Alten gerade recht, wenn Tu Dich dabri kompromittiert hättest ..." Er stampfte mit dem Fuße aus. „3ch werde ihn statt Deiner erwarten. Linda, werde ihm die ttnniög-lichkeit vorstellen, daß Dn unter den obwaltenden Verhältnissen Dein übereilt gegebenes Wort nicht einlösen kannst, er wird sich beruhigen." .Vielleicht schickt er das Pferd öfter für einige Stunden her" .Da kennst Du ihn schlecht, Büsche», er ist ordentlich aber-gläubifch. Der edle Gaul barf nicht eine Stunde aus der gewohnten Umgebung, der wird mehr gepflegt wie zehn Kinder. Mag er sich einen Maler aus der Residenz komme» lassen, oder das Pracht-stück 'mal an Ort und Stelle, wo es gerade gesiegt hat. verewigen ... doch, Linda, Du siehst bekümmert ans ... ah. ich begreife, die tausend Thaler . . Lucian fuhr mit der kleinen Gerte, die er in der Hand trug durch die Luft. .Linda." nahm er dann einen scharfen Aulaus zum Spreche» »nd bog sich liebevoll zu ihr nieder. .Linda, ich habe nie eine Schwester gehabt, gönne mir einmal da» Bewußtsein, von Dir als Brnder behandelt zu werden. Du sollst ja . . . meine Schwester werden, nicht wahr, ihr beide. Dn nnd Herbert, ihr liebt ench 1L'2 »nd . , . ihr Infit nicht uuuciiiaiibcr, nicht wahr, nein ... oder ist es uud) nicht klar in Deinem Herze», willst T» Dich nuch prüfen?" Sie schüttelte de» .«odt. „Nein, Lucia», wir lieben »«». und anders wir Schwester »nd Bruder, Dir darf ich keine Unwahrheit sagen .. (fr biß die Zähne wir im Schmerz anieinandrr. „Nun also, Linda, D» nimmst das Geld, die tanfeiid Thaler von mir .. Sie wehrte energisch ab. „Um Gottes willen, »ei», Lncia», nimmermehr." »Dn »immst das Geld »nd — »»» höre »nsern Kaufvertrag, malst mir dafür die geliebte Mutter im Silberbrautstaat — das ist doch wahrhaftig eine edlere Aufgabe als da» Pferd des dicke» Achim. Du Überlegst es Dir, ich will jevt keine Antwort, jeht nicht, o sieh da . .. die Eltern ans der Terrasse, komm, wir wolle» sie begrüßen »nd da» frühstück mit ihnen nehme». Gieb mir Deinen Arm, Linda, ah, auch Cousine Olga, sie kommt nuS i» entzückender Morgentoilette schon entgegen . . . guten Morgen, Kävkhen. wohl gernhl?" „Woher so früh?" fragte die zierliche Olga, anscheinend harmlos ihre Angen vo» einem zum ander» gleite» lassend, „hast Du im Walde Blu-inen gepflückt, Lindachen? — Sieh da, vor der Brust ein Sträußcheu, »»d wahrhaftig, Knospe» von Männer» treu dabei. Die giebt'S also in Gardenhos auch,merkwürdig! Nun. thu' uur alles dazu, Linda, daß die jiuospe» aus-blüh'». Mau-nertrene im Mai, ich hätte aberauDeiner Stelle mehr uach Wald-meister gesucht, deu kann ma» doch we«ig-steil« praktisch venverte» zu der duftende», schäumende» Bowle." Und sie träl-lerteeine leich-trMelodic.da-bei das aus Lindas Taille hastig gelüste Bouguetcheu zierlich zerpflückend. Die andern lächelte» über ihre Anmut in Wort uud Bewegung, nur der Geheimrat beobachtete prüfend sein Kind »nd schüttelte »»merklich de» Kops. Er kannte Olga, kannte das eigentümliche Beben der keinen Nasenflügel, das nnrnhige Hacker» i» de» Angen. (kr bot galant feiner Nichte de» Arm »nd führte sie a» de» FrühstückStisch. Etwa eine Stunde später ward das sausende Rolle» eines Wa> geuS bemerkbar nnd bald daraus trat Achim von Liebe» indruttreis. Sei» vorher aufged»»seues Gesicht trug de»tlich Spure», das« er mich schon an diese»! Tage dem Gotte, de» er gestern darge-stellt, geopfert hatte. „Bei einem benachbarten Besitzer hatte er „Halt" gemacht," so erzählte er. .hatte vo» dem famosrn Fest ans Gardcnhosen erzählen uud nachträglich z» Ehren des Silberpaares eilte Flasche oder so äh»lich trinken müssen, die Lesswiyer lassen grüßen." schlug er, „nnd Monsieur Herbert, de» er ans dem einsamen Uapellen-berge bei seinen Arbeite» gesunden, lasse sich bis Nachmittag eilt-schuldigen." ..Mein guädiges Fräulein," wandte er sich direkt an Linda, sie mit den kleine», wasserblanen Auge» säst verschlingend, „um welche Zeit dars ich die Ehre habe», «ie zu entführe»? Alles ist zu Ihrem Empfange bereit, meine Martha wartet i» vollster Schön-heit, geschniegelt nnd gestriegelt." Er lachte laut über seinen angebliche» Witz. „Habt ihr etwas verabredet, liebe Linda?" fragte Frau Molly interessiert. „Willst Du mit Herrn von Liebe» eiue S',a,'.i-. machen? Du hast ja gar nichts davon erzählt!" „Wozu den» erst erzähle», liebe Moll»!" wan Taute (S ei». .Jtttereifaute Stelldichein im Schuhe der Minist brauchen nicht jedem profane» Maischen mitgeteilt zu werden." Linda sah ängstlich vo» einem zum ander». Lncia» bemerkte ihre Berlegenheit uud kam ihr zu Hilft „Eousiue Linda ist zur Erholung bei uns »nd soll sich mit Arbeiten anstrengen, sie hat ohnehin wohl zu fleißig an reizende» Geschenk für die Elter» gemalt, daher .. „Aber Ihr Fräiilei» Cousine hat die Gnade gehabt .. , Achim von Lieben protestierend dazwischen. .Herr Nachbar, ans ein Wort." Luciau ergriff den An» Widerstrebenden und zog ihn an die anderc Seile der Te> wo sie, ohne gehört z» werden, weitersprache». „Meine Cousine, Fräulein vo» Garden, hat die Giiie ge! mir vo» der gestrigen Unterhaltung zu erzähle« und mich um zu frage», in welcher Weise sie der Möglichkeit, Ihrem ehreiw Auftrage nachzukommen, genügeii könne .. „Hahaha," lachte der Dicke, „das Mädel war allerliebst, Sie sich die niedliche Verwechselung vor, sie glaubt am Ende heut, eine !i( ch dn .iu it. >i» 1(11 Mit 'ch i tt nie mit ttn Namen V.' u tsja maln; ui solle», und di habenuri»» nt köstliche i.i kehiier « im Sinn „Fräiilr >iv. Garde» ist t bereitsvo» >>ii darüber au klärt, lud. ! • edle Model. Ii remPinsel u terbreitel v i den sollte. verzichtet die Aus'iili niug der stellniig . »Oho, y iReferenbn der Euttän' > te hob bi'ii ; teil Kopfhi'l „habe ich ,;i> ueudas.,»> danken? . die tai» Thaler, di> :ib geboten, < i& dir Diellv In ein Pcitfrt : Ich habe r stiel, findet sie die alle Tage so auf der Strafte? sage» lassen, daß sie arm ist uud daraus angewiesen. Wer e> i ihr solche» Ausfall sogleich?" „Sir werde» mir gütigst zugestehe» müssen, daß dies fei Fremden etwas angeht, Herr von Lieben. Fräulein von Garde, nicht ans be» Ertrag ihrer .ttiinft angewiesen." Das Gespräch begann, ihn aufzuregen. Seine Augen blii düster, die weine Hand, die i» dem zarte» Blättergrüu des wil Weines, der die Terrasse umzog, wühlte», preßte sich zusamn „Daß Sie sich der übrigen» geringfügigen Sache so amiel», ist sonberbar. eigentlich wäre es doch nach dem, wa» ich gell Lieutenant Herberts Interesse .. . oder sollte» die Leute r habe» mit der interessanten Annahme, das> Fräulein Linda. spröde, zurückhaltende Dame gleich jener Reuterscheu Prachtg»' ... na, na, wie hieß sie doch ... ich meine, den mit de» Bräuten, auch so >» -lcnx mm»» ihre Liebsten ... bitte, bitte, \ Referendar, kleiner Scherz, brausen Sie nicht so ans, 's bleil>> i» der Familie ..." Mit einer Gebärde, die seine tiefe Empörung verriet, ton: sich Lucian, kaum noch im stände, sich zu beherrsche», zur „Was ich sage," suhr Herr von Liebe» fort, „das weiß aus bester Ouelle, der eigene Onkel, der Geheimrat hat es > verraten." Wie alle unedlen Naturen glaubte er durch dies Bekennt einen Teil der Schuld, die in dem unvorsichtige» Anklagen i Mädchens lag. von sich abzuwälzen. M ' I- \ T '•Hl !f %:Ä Sfefc. -V". ;ie werden den Geheimrat von Garde» nicht verstanden haben, m» Herr," cviuibcrtc der vvr Erbitterung bebende Lucia» ernst, lanbc nicht, dab er rS sich gestattet hat. derart über eine junge seiner Familie zu spreche», eine Tame, von der ma» überhaupt : uit abgezogenem Hute i» tiefster Berrhruug rede» darf." vielleicht gar ans de» »uiee»," höhnte der Geärgerte, der sich iu neu Triumph, die c Beute zu erobern, ilit sah. »ch das wäre ain unter den gegebene» iltniffcn." je hätte» die junge entscheide» lassen Nach de»>, was iitgrteilt, gla»be ich mehr a» eine ab-i i ligs Antwort, ja ich 0 e »och mehr .. ." » »ichtswiirdiger in !" Lnrian rief eS, M. vor Erregung mit »den Augen. ie werden niir Re-du: chast geben, HerrRein ?ar," keuchte Lieben »l .'wit, .solche Beleidi-,:m: ni werden nur durch i1! adgewaschen." ..; eil Wagen für Sem, tu Lieben," herrschte fü: in eine» vorüber« «fit iPeiiTieiicmti. .So« iitrtTann lieft er sei-neu ©egner stehe» »»d shii Ms sich zum Salon. ?U»mvouLiebe»stiilpte den \)ut zornig aus. .'inoüeö büßen," m»r-ruiie er ingrimmig vor i'irti hin, .einem Liebe» die jfair zu weisen, er soll « l ünen." Ter Wagen fuhr vor inid fort sausten die sen-it|icii Renner. .verr von Lieben bittet im, ^utschuldiguug, dah tr i'lnte Abschied sortge-iofire»," sagte ein Weil« dien später der sehr blaß a-kiehende Lucia», lyel« dier seine Erregung mit W«r-fr unter den welt-»»iiniischen Formen ver-bergen konnte, zn der »icl'is ahnenden Tafel-iniide. Er besann sich Mi.lich einer sehr diin-«i'^cn Verpflichtung, die ilm fortführte." lie allgemeine Unter« Ihv ina ward weiter ge« liil >, »och viel des ver-fliv teilen, schone» TageS H'f cht und mancher Plan iit Sie nächste» entwor->rrt vo» seinem Ausflug zurück. iician hatte de» nahende» Reiter zuerst bemerkt und suchte ihu t i« seinem Zimmer anf Bist Dn krank?" rief ihm der Bruder entgegen. „Großer w l, Lucia», wie siehst Tu ans, ist etwas vorgefallen?" Tu allein sollst nnd mußt es wissen, Herbert, was mir bevor- steht, aber ich verlange Dein Ehrenwort, daß Du davon zu nie« mand sprichst ..." .I« de» wenige» Stunde», die ich vom Hanse fort bi», ist doch nicht das Unheil eingekehrt?" fragte der Offizier, „erleichtere mir Dein Herz, mein ^nnge, was ist geschehen?" „Drin Ehrenwort," sagte der ältere fast feierlich. S * fl S i - ® S B ■ « A S h » 'S v 8* fi uf s Z » = V ■§ "E I i 1 11 .Hier, meine Hand." „Ich werde mich schlagen, Herbert, »nd zwar schon morgen. Es war nicht mehr zum Ausweichen! Dn weiht, wie ungern ich mich einem Zweikamps stelle. D» kennst meine Ansichten darüber, aber ... er ist unvermeidlich geworben." Mimu»««« s-i«>.> 1-4 + *- Friedrich II. und der Invalide. tls 1703—G9 das neue Palais bei Potsdam gebaut wurde, ___fand firti König Friedlich II. oft persönlich ei», um sich von dem richtige» Fortgang der Arbeiten zu überzeugen. Eines Tages sah er einen Greis, der als Taglöhner arbeitete nnd Steine herbei-karrte. Ter große Wuchs dieses Mannes »nd «eine ehrwürdige Miene erregte» die Aufmerksamkeit deS Königs Er ging auf den ©reis zn nnd fragte ihn: »Seid Ihr Soldat gewesen?" — »Ja, Cho. Majestät." — .Bei welchem Regiment?" — »Bei dem Regi-uieut, welches Ew. Majestät als Kronprinz hatten. Ich stand schon dabei, als es Goltz a» vor allem die Halbinsel i Dsingtau ou«»rsehen, dort soll nach und nach ein deutsche« Hongkong «fr. vorltiufig haben sich die v»satzung«truppe» dorl wuhnlich eingerichtet, II. beiden Abbildung«n führen da» Artillerie- und Ostloger bei der Stadt tau vor. wi« e« sich von Süden her dem Beschauer prUsentiert, »« ist m, »in» (Irin» Stadt für sich; di» zahlreichen Baracken sind in der loMbetftblMi n leichten Bauait aufgeführt, mit Verwendung der trefflichen Bainb»«l>, • , Im allgemeine» hat sich di« eingeborene Bevölkerung rasch mit der boit-licn Herrschaft abgefunden, laß aber trotzdem da« Lager gegen pldtziiche II. >i. falle gesichert sein muß. hat sich doch schon verschiebenemal erwiese» Haupttor, auf unsrer andern Abbildung, macht ein«n ziemlich sestuug»i»>is,^.„ Eindruck; die schwarz-weiß-rot angestrichenen SchIldwachh0»«ch»n sind >»» EHInese» wohl da« verstSndlichste Symbol der neue» Herrschaft. Au« eine« Testament. Meinem Reffe» »arl, d«r «ein Ableben faim erwart»» konnt», vermache ich au« meine»! Weinkeller eine Flasche Mosel tue »r aus mein» Gesundh»it leere» soll, Ei« Iungsra«»»recht. Die hohe Achtung, welche die Altvordrren >u, Frauentugenden hegten, kennzeichnet» auch die Sitt». daß unbescholtene frauen Totschliiger au« Henkerthand lolbieten konnten, wenn si« dieselben, ,»r «he begehrten, Ei» solcher Fall Ist auch in Leipzig vorgekommen, Der Sibnn gießer «eorg Lorenz hatte am 2b, Mirz IVW den Buchdrucker Karl Rühlr.ui. al» »r mit dltsrm In Streit g«raten, erstochen, und war ergriffen und in» <1, fSngni« geworfen worden, Al» nun da» Iode«urteil über ihn gefüllt war und er hinautgeführt werd«» sollt» zum Rabe»stei»e, um fein Richt zu »rleldt? erschien Magdalen» Lvw» au« Freiberg, ein» feine unbescholtene Jungsrau, 6n bei einem Bürger al» Magd dient», und v»rlangte den Bernrteilte» zur lit.,. Lorenz griff zu. Da» PSrche» wurde am V, Mai auf dem Rathaul« !» Nr Richterstube getraut u»d dem Briiutigam al» Hochzeit»gabe da« Leben geschniti Daraus mußte da» junge Paar binnen vierundzwanzig Stunden sich von Leidig w»gw»nd»n uud »idlich ang»lob»n, ohn» Sriaubni» de» Rate» sich ni» wlcdn innerhalb de» »«ichbilde« der Stadt betr»t»n zu lassen. Feiner Wink, .«uie» Morgen, Madame, wir sind di» »lavtern^ifttt und sollen Ihr »lavier umstellen!' — .Ich hab» kein« »lovier>ran»»ori> wendet. Da» «eschirr wird durch diese» Verfahren nicht augegriffen, auii, »fl die ausgewendete Mühe eine sehr geringe. Statt der Scherbe» in Blumentöpfe«, zur Herstellung «ine» ®o«n-abzuge», verwende man »nochenstücke. Die Wurzeln der Pflanzen «ignru Nährstoff» d»rs»lb»n an, wie man deim Umsetzen der Psianzen leicht um»» nehme» kann, und die Entwickelung solcher B«w»chs« ist rascher uud klüftige» al» bei anderen, die nicht so behandelt sind. «ahlr al« Färbungsmittcl der Blumen, ««pulverte «ohle, wenn »« oben aus die Erde d»r Töpfe gebeekt wird, dient duzu. die rote Farbe der B!„»e schdner uud lebhafter j« inachen. namentlich bei Rosen, Petünie» u, s, w Silbenrätsel. Au» den nach-stehenden »»Silben: »u, tirin. »l, d»k, di, du, », ein, »n, sn, gut, in, 1«, Icn. II, tu», wi. INUI, ne,po, i|U«r, rang, *1. *1, »trle, lie, tu«, Iy, »e»t, »nd neun lvdrtee Mlven. welche Bilderrätsel. ^ezcichnen: I) «In« pr«us>ilche Provinz, ») eine grwertUch« Thltigkeit, »> eine «rt miMürtlcher «e>ne «tillelmeennlel. 5) eine itolieniicheva-lenftud«, «> «in«» cUrniidien Kaiser, 7) ein«» ®» de« Harz, »> eine Stadt In Bdhme». Sind alle Wörter richtig gesunden, so ergeben Ihre An-al- und End-dftalxn I« einen ...ihmten deut-Ichen?«devr>. Heinrich Bogt. «»sllf»»i »«» L»t»»rtphS i« «»tiger «»»«er: »ni», «ei», «t». Hfle «echie (•ekekalten. Verantwortliche Rrdatiion ««» drn(t Plettlee, ardruckt und Iierautgegeb«» von «reiner «, Pjelfter in Stuttgart. «ullölung folgt in »achtler Hummer.