für Annst, Wissenschaft und geselliges Leben. —^V«< Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ ZZ, Montag am 'I' . November 284I. Non dieser Zeilschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, iedes Nal ein halber Bogen. Der Preis des Blattes ist in Laibach ganzlüdrigü, ialblährig » n. Durch die k. k. Lost unter «üuuvere mit pormsreier Z^senduna aan-iäbria », balbjäirlg 4 sl. C, M., und wird balojädri» «orau», be« »Mach' auf, mein trautes Liebchen, Die Nacht ist eisig kalt — ' Am Fenster seiner Lieben T>es Wächters Siimmc schallt.— Der Tag begann zu grauen. Des Wächters Lieb' erwacht — Und dachte stumm und traurig Des Traums uerflois'ner Nacht. Treu Nlischen stand am Fenster, Das Herz erlahmt im Schlag — Vor ihren starren Blicken Der todic Liebling lag. Skizzen aus Krai». M a i 11) ü I. lll. Volks crachcen in Unierkrain. Von Michael Heins». (Fortsetzung.) Im Bezirke Land st ras; kommen drei verschiedene Trachten vor. I n der Hauptgemeinde Tschad esch, an der croatischen Grenze, ist die Tracht jener in Civil-Croa­tien ähnlich. Sowohl Männer als Weiber tragen im Som­mer und Wincer einen groben weißiuchenen, bis an die Knie reichenden Rock mit einem kleinen aufwärtsstehenden oder gar keinem Kragen. Der Rock ist im Sommer ohne Aermel. I m Winter tragen die Männer weißcuchene lange, anschließende Beinkleider, auf den Näthen mit rochen oder blauen Schnüren geziert, darüber hohe rindölederne Stie­fel, die so gemacht sind, daß der Stiefelschafc mit einem herzförmigen Vorsprunge das Knie bedeckt. Die Weiber tragen rothe Strümpfe und niedere Schuhe oder Stiefel. I m Sommer trägt der Mann ein grobleinenes langes Bein­kleid, und über dasselbe ein gleiches, mit einer ledernen Gurte befestigtes Hemd. Fußbekleidung ist im Sommer weder bei Männern noch Weibern üblich. Als Kopf­bedeckung dient den Männern ein Filzhut mit sehr brei­ten Krampen, den Weibern aber das Kopftuch, peöa. I n der Gegend von Landstraß ist die Tracht jener bei Laibach ähnlich, nur mit dem Unterschiede, daß häufig Spenser oder Jacken aus weißem zu Hause erzeugten Tuche getragen werden. I n den Ortschaften am Grenzgebirge gegen Militär-Croatien, «»i-ikii«, trägt der Mann einen Filzhut mit niederem Gupf und breiten Krampen, zwar Wincer und Sommer leinwandene Hosen, ß»c«, wohl aber, des lange anhaltenden Schnees wegen, hohe bis über die Knie rei­chende Stiefel, über die Beinkleider ein leinenes grobes Hemd, i-ubaöa, und um den Leib einen ledernen, vier Finger breiten Gurt, dann im Winter einen bis auf die Knie reichenden, aus heimischer Schafwolle erzeugten weißen Rock, lull-», was auch die Kleidung der Weiber ist. Letz­tere tragen darunter die gewöhnliche leinene Kleidung und als Kopfbedeckung das Kopftuch, zisöa. (Fortsetzung folgt.) Der Herr, der immer altes Vrot aß. Noch dem Englischen. (Fortsetzung.) Eines Tages, gegen das Ende des Jahres 1817, ver­ließ der alte Herr das Kaffeehaus, ohne sein Frühstück bezahlt zu haben; da er aber kein Wort deßhalb hatte fal­len lassen, so nahm man an, er habe vergessen, und werde sich am nächsten Tage daran erinnern. Allein in dieser Annahme hatte der Eigenchümer der Anstalt die Rechnung ohne den Wirth gemacht, denn der nächste Tag kam, und wieder einer, und wieder ein anderer, „der Herr, der im­mer altes Brot aß«, steckte regelmäßig seine zwei Stücke Zucker ein, trommelte seinen gewohnten Marsch, zog seine hessischen Stiefel in die Höhe, und thac mit Einem Worte Alles, was er zu thun gewohnt war, mit der einzigen Ausnahme, daß er seine Rechnung unbezahlt ließ. Diese nicht unwesentliche Veränderung in seinem frü­heren Thun hatte nun schon eine volle Woche angehalten; 2sH da beschloß denn der Eigenthümer des Kaffeehauses, dem der Name und Wohnort seines Schuldners unbekannt war, ihm eine schriftliche Rechnung vorzulegen, und Dies um so mehr, als der Herr über sein Benehmen nicht die min­deste Aufklärung gab, ja auch nicht einmal die leiseste An­deutung in Betreff dieser merkwürdigen Abweichung von seinen alten Gewohnheiten fallen ließ. Dominik , der Oberaufwärter der Anstalt, hatte den alten Herrn lieb gewonnen, weil er wenig zu thun gab, und sich immer so still und freundlich betrug. Dominik, dachte, weil er sich nicht um ein wohlfeileres Frühstück umsähe, so befinde sich der Herr wahrscheinlich nur in ei­ner augenblicklichen und vorübergehenden Geldverlegenheit; so kam es, daß Dominik , theils weil er so rechnete, theils aus gutem Herzen, beschloß, dem Eigenthümer der Anstalt für die bereits genosseneu und noch künftig zu genie­ßenden Frühstücke des allen Herrn selbst zu haften, in­dem er nicht zweifelte, dessen Verlegenheit werde in Kur­zem gehoben sein, und er werde sodann den Ausstand be­richtigen, ja vielleicht die Abtragung semer Schuld, in dankbarer Anerkennung der stillschweigenden bereitwilligen Vorschußleistung, mit einer kleinen Erkenntlichkeit zu be­gleiten geneigt sein. Allein Domini k sah sich in seiner Zeitrechnung sehr getäuscht; zehn Monate verstoßen ohne irgend eine Erwäh­nung dieses Gegenstände?, ohne Anbot der Zahlung. Der Unternehmer des Kaffeehauses und seine Aufwärter fingen schon an, die Achseln zu zucken und lange Gesichter zu machen über das Wagestück, in welches der arme Domi ­nik sich eingelassen harte. Dominik selbst, der sich täg­lich steigender Ungewißheit hingegeben sah, konnte schon nicht umhin zu denken, er Habe doch etwas gar zu groß­müthig gehandelt, indem er die Bürgschaft für einen Mann übernahm^ dessen Schuldcnstaud nur zu alltäglichem Wachs­thum bestimmt zu sein schien, als der alte Herr eines Tages plötzlich, ohne weitere Aufklärung, seine Rechnung verlangte, diese vollständig berichtigte, und überdies, aber nach ängstlichster Abzahlung der Tage, dem Aufwärter die Summe von fünfzehn Franken und sechs Sous als Ge­schenkfür ihn einhändigte, wobei er, wie er zu thun gewohnt war, einen Sou für den Tag berechnete, aber auch jene Monate nicht übersah, die von den zehn abgelaufenen ein und dreißig Tage zählten, Hätte sich der Oberaufwärter in seinem oben erwähn­ten Benehmen gegen den alten Herrn einzig und allein von der Rücksicht auf seinen eigenen Vorcheil leiten las­sen, so müßte man gestehen, er hätte sich auf die kläg­lichste Weise in seinem Erfolge getäuscht; denn in Frank­reich werden die den Aufwärtern verabreichten Geschenke alle in eine gemeinschaftliche Kasse hinterlegt, von Zeit zu Zeit aber die Beträge unter die ganze Dienerschaft des Hauses vertheilt, nachdem der Herr der Anstalt früher den Löwenantheil für seine eigene Person in Abzug gebracht hat; unter diesen Umständen konnte sich der für Domi ­nik entfallende Betrag, aller Wahrscheinlichkeit nach, nicht über sechs Groschen belaufen. Er wußte Dies, begnügte sich aber mit der Belohnung, die ihm sein Bewußtsein er­theilte; er dcmtce dem alten Herrn höflichst für die Be­zahlung, legte das Geschenk in das gemeinschaftliche Be­hältnis!, und führte das übrige Geld in seine eigene Schatz­kammer ab, denn er hatte bisher die Auslage für das Früh­stück Tag für Tag aus seiner eigenen Tasche bezahlt. Der kleine Mann folgte Dominik'» Bewegungen mit den Augen, indem er zugleich, nur etwas länger und heftiger, als es in seiner Gewohnheit lag, seinen Marsch auf dem Tische trommelte; aber nicht ein Wort, nicht eine Gebärde verriet!), daß er des Aufwärters großmüthigcs Betragen gegen ihn begriffen habe. Gegen das Ende desselben Jahres, drei bis vier Mo­nate, nachdem der alte Herr seine seltsame Schuld abge­tragen hatte, machte der Eigenthümer des Kaffeehauses, der sich ein Gut angekauft hatte, seinen Entschluß bekannt, die Unternehmung aufzugeben und sich vom Geschäfte zu« rückzuziehen. Als der alte Herr die Eröffnung dieses Entschlusses vernahm, winkie er Dominiken , der eben aufwartete, er möchre zu ihm kommen, und ließ sich mit ihm in ein Gespräch ein. Wenn nun eine der Stucksiguren am Pla­fond plötzlich den Mund geöffnet Härte, um eine Tasse Kaffee zu verlangen, so hätte Domini k darüber nicht in größeres Erstaunen versetzt werden können, als durch diese plötzliche Anwandlung von Gesprächigkeit des sonst so schweig­samen Gastes. Allein der gute Domini k sollte durch den Inhalt des Gespräches noch weit mehr überrascht werden. »Mein Freund», sprach der alte kleine Herr zu dem Oberaufwärter, »Ihr seid ein guter Mensch und ich ipill Euch wohlt". Domini k verneigte sich und zog mit einer leichten Bewegung die Achseln in die Höhe, was man sich nun nach Belieben auslegen konnte mit: »Ich bin sehr verbun­den dafür", oder: »Davon habe ich gewaltig wenig!" Der alte Herr aber fuhr in seiner Rede fort und ließ sich also weiter vernehmen: »Dominik, ich bin gewiß, Ihr seid sparsam gewe­sen; ich weiß Dies, und viel mehr noch, als ich sage, weit ich zu guc den Werth der Worte kenne, um sie wegzuwer­fen; ich weiß, Ihr habt Geld erspart". Domini k sprang ein Paar Schritte zurück, eine Bewegung, die wohl kaum verdolmetscht zu werden braucht. »Der will nun nichts Anderes, als Geld von mir auslei­hen", dachte der Oberaufwärcer. Der Frager schien die Gedanken des Aufwartet zu errathen; sein Antlitz war für einen Augenblick von einer Gebärde verzerrt, von welcher man das Vorbild in so manchen mitteralterlichen Figuren erblicken kann, mit de­neu die Hallen gordischer Gebäude geschmückt sind. »Dominik«, fuhr er fort, »ich sehe, daß ich Recht habe, Ihr habt Geld angelegt; das ist recht schön, und nun antwortet auf meine Frage kurz und sachgerecht. Glaubt Ihr, nach eigener Erfahrung, daß ein verständiger Mann , der es gern weiter btingcn möchte, es gerachen BZ«K finden könnte, eine so beträchtliche Summe, wie Euer Herr sie für die Ablösung seines Geschäftes verlangt, da­ran zu wagen?" Sehr erfreut war Domini k darüber, Gelegenheit zu haben, um von einem Gegenstände zu sprechen, der alle seine Gedanken erfüllte. „Wenn", antwortete er, „der Käufer das Geschäft verstände, und somit sein Interesse mit eigenen Augen zu überwachen geeignet wäre, dann, wenn er nicht bemüßiget wäre, den Betrag des Kaufschil­ lings gegen zu harte Bedingungen aufzunehmen, so müßte er bei dem Handel sein Glück machen«. „Nun, warum kauft denn dann Ih r nicht?" „Mein Gott, ich! womit denn?' »Mit Eurem Ersparten". .Mein Erspartes! Das beläuft sich Alles zusammen nicht auf zehntausend Francs". „Zehntausend Francs! Wie lang dient Ihr, Domi­ nik?» „Seit drei und zwanzig Jahren; ich zähle jetzt neun und dreißig«. „Ihr seid ein guter Mensch, habe ich gesagt. Ein Mann, der, Sou für Sou zusammenlegend, es bis zu der Summe von zehntausend Francs bringen konnte, wäre gewiß bald eine Million reich, wenn er der Herr eines Hauses wäre, wie dieses, ist. Es muß durchaus so sein. Dominik , ich kenne Jemand, der Euch mit einem Dar­ lehn unterstützen könnte; wie viel braucht Ihr? " „Nichts. Ich möchte mich nicht in eine Schuld von zweimalhundert und zwanzigtausend Francs einlassen; das Wagnis; ist zu groß, und die Zinsen würden wahrschein­lich den ganzen Prosit aufzehren. Ich will lieber noch ei­nige Jahre Aufwärter bleiben, und mich dann mit einer kleinen Iahresrente zurückziehen, als mich der Gefahr aus­setzen, in den Schuhen eines Bankrottirers nach dem Ge­fängnisse wandern zu müssen". »Ihr sprecht recht gescheid, mein Freund, aber über­ laßt die Sache mir". Hierauf brachte der alte Herr seine Stiefel in Ord­nung und entfernte sich, ohne weiter ein Wort zu verlie­ren. Des andern Tages kam er um eine Stunde früher in das Kaffeehaus, als es sonst seine Gewohnheit war. Dominik schickte sich an, chm seinen Tisch herzurichten, über der alte Herr hielt ihn am Arme zurück. „Wo ist der Eigenthümer?" fragte er. „In seinem Cabinet", antwortete Dominik. „Führt mich zu ihm". Domini k schritt voran, um dem alten Herrn den Weg zu zeigen; heftig pochte sein Herz, denn hatte er gleich den ganzen vergangenen Tag damit zugebracht, sich zu überreden, der alte Herr sei schwachsinnig und spaße mit ihm, so fand er sich doch auf's Neue in Zweifel ver­sehr, als er den Ausdruck von Zuversicht und Entschlossen­heit wahrnahm, womit „der Herr, der immer alres Brot a>j", >n der Sache weiter verfuhr Als sie sich Beide vor de», Eigenthümer der Anstalt befanden, leitete der alte Herr das Gespräch ohne alle Umschweife mit der Frage ein: „Welche Ablösungsumme verlangen Sie für Ihr Ge­schäft?" „Bevor ich auf diese Frage antworte", entgegnete Jener, der irgend eine Mystifikation oder ein Possenspiel argwohnen mochte, „bevor ich auf diese Ihre Frage ant­worte und in das Geschäft mit Ihnen mich einlasse, erlau­ben Sie mir, um die Auskunft zu bitten, mit Wem ich die Ehre habe zu sprechen?" „Da . haben Sie Recht. Wenn zwei Parteien daran sind, sich eine mit der andern in eine Verhandlung einzu. lassen, so ist vor Allem nöthig, daß sie einander kennen und wechselseitiges Vertrauen hegen. Ich bin der Baron Na­gelet, gewesener General-Eommissär der Armeen des Kai­serreichs". „Baron Nagelet! " sprach der Eigenthümer, indem er sich verbeugte; „der Name ist mir bekannt; erst un­längst habe ich ihn in den Zeitungen gelesen". „Ohne Zweifel in Betreff einer Einschaltung, welche meine etwas ungehaltene Familie durchsetzte, um mich an der „Verschwendung meines Vermögens" zu hindern. S,e behaupten, ich sei verrückt, und meine Fteigebigkeit rühre von Geistesschwäche her. Zehn Monate hindurch — >o lang dauerte der Proceß — war mir die freie Schaltung mit meinem Eigenihum benommen, von dem mir Ausge­setzten aber verschmähte ich, auch nur einen Sou anzuneh. men. Nachdem der Proceß zu meinen Gunsten entschieden und ich für — gesund erklärt war, trat ich wieder in das Recht ein, mit meinem Vermögen zu verfügen, und kam so in den Stand, diesem vortrefflichen Menschen den klei­nen Betrag zu vergüten, den er großmüthig für mich aus­gelegt hatte. Nun kennen wir einander, und so lassen Sie uns denn zu dem Geschäfte zurückkehren. Was fin eine Summe verlangen Sie für Ihre Anstalt?" »Zweimalhundert und zwanzigtausend Francs". „Das ist vielleicht nicht zu theuer, und Sie würden auch wahrscheinlich Nichts dagegen haben, statt eines The>. les des Kaufschillings einen versicherten Schuldbrief anzu­nehmen. Aber hören sie mich. Die Zeiten sind unstät! Ge­schäfce, die man für die verläßlichsten halten sollte, hängen rein von dem Gange policischer Bewegungen ab, und zwei­malhundertcausend Francs in Händen sind jetzt besser, als zweimalhundert und zwanzigtausend in Aussicht. Hier", fuhr er fort, indem er eine alte Brieftasche hervorzog, „hier sind zweimalhunderttausend Francs in Noten der Bank von Frankreich Ist Ihnen Das genug, so ist der Handel geschlossen. Dies ist meine Art, Geschäfte zu ma­chen, und zu meiner Zeit habe ich weit bedeutendere Käufe mit weniger Worten abgeschlossen". Domini k und sein Herr schienen vor Erstaunen die Sprache verloren zu haben. Der Baron mochte sich wohl an ihrer Verwirrung in eiwas we,den; er rieb seine Hände, und wieder zuckte über sein Antlitz >enc gcthische Gebärde, deren wir oben bereits Erwähnung gethan. (Beschluß folg,) SIO Kleine Landeschronik. I n der Nacht vom 20. auf den 21. Ottober d. F. schlug der Blitzstrahl in den Thurm der schonen Pfarr­kirche zu Obcrgurk, im Bezirke Seisenberg, neustädtler Kreises, und zündete. Der Thurm, sammt dem seiner schönen Stimmung wegen bekannten Geläute und einem Theile des Kirchcndaches, brannte ab. I n der nämlichen Nacht hat der Blitzstrahl auch die eine Stunde von Ober, gurk entfernte Filialkirche zu Korren getroffen, und am Dache und Thurme» eine solche Zerstörung angerichtet, daß ersteres von beiden Seiten ganz herabfiel, und in letzterem nicht nur die Glocken herabstürzten, sondern auch die Mauer den Einsturz droht. Neues aus der Monarchie. Aus dem zalader Comiiat. I m zalader Comicar circulirt, wie die „agramer po­litische Zeicung" meider, das Gerücht, der Kaiser von Rußland werde die untern Gegenden Ungarns, insbeson­dere die slavischen Provinzen und Sirmien, bereisen. I n demselben Comitat ist wegen des Ueberhandnehmens der Diebstähle, Strasienräubereien und Mordbrennereien auf ein Jahr die Ausübung des Scandrechtes gestattet worden. Dieses wird aber, dem Gebrauche gemäß, nur auf Nicht­adelige angewendet werden können. Gummielasti cum-Stoffe. Dem Herrn Anton Müller , Magister der Pharma­cie in Prag, soll es, wie dem »innerösterreichischen Indu­strie- und Gewerbeblatte" berichtet wurde, gelungen sein, ein neues, bisher noch nicht angewendetes, ganz geruchlo­ses Aufiösungmiciel des Kautschuks (Gummielasticum) auf­zufinden. Seiden-, Leinen- und Wollenstoffe, mit dieser Auflösung imprägnirt oder überzogen, befanden sich bei der heurigen Mainzer Industrie-Ausstellung. Der Erfinder ist geneigt, sein Gehemmiß gegen angemessenes Honorar an einen Fabricamen mitzutheilen. Gebirgseisenbahn, I m polytechnischen Institute in Wien ist das Modell einer Gebirgseisenbahn aufgestellt. Böhmens Produccion von Mineralkohlen. I m Jahre 183», sagt die „Vohemia", betrug die Aus­beute an Mineralkohlen (Braun- und Schwarzkohlen) in Böhmen 4 Millionen 202.003 Cenrner, im Jahre 1840 4 Millionen LZ9.820 Cenrner, und im Jahre 1841 schon 4 Millionen ?7l.8ie Cenrner, also im dreijährigen Durch­schnitte fünfrhalb Millionen Centner jährlich. Schulwesen. Die Zahl der Schüler an der mährisch-ständischen Akademie zu Olmütz im letziverfiossenen Schuljahre 1842 war, und zwar in der Abiheilung der Reitkunst 4 " " " » Fechctunst 8 » x ° „ Tanzkunst 1« " °> » » Meß- und Baukunst. . 79 » » >, » böhmischen Sprache . . 63 " » » " italienischen „ . . 33 » " v „ französischen » > . Z8 Die Gesammizahl betrug daher . . 2Zg Schüler; es hat sich die Frequenz im Vergleich zu den Jahren des letzten Decenniums mehr als auf das Doppelte gehoben, was, wie die „Moravia" berichtet, durch die in neuester Zeit von Seite der Stände bei mehren Lehrfä­chern äußerst voriheilhaft getroffene Wahl der Lehrer er­zielt wurde. Deutsche Ordensschwestern in Tr-oppau. Das zur Aufnahme von 49 deutschen Ordensschwe­stern bestimmte Klostergebäude, welches Seine k. Hoheit der Hoch- und Deutschmeister, Erzherzog Mcirimilian , auf eigene Kosten erbauen läßt, wird im Monate Qccober vollendet worden sein. Der Zweck ist Krankenpflege, vielleicht auch weiblicher Unterricht. Auswärtige Neuigkeiten. . (Ludwig Tieck.) Auf der Reise von Dresden nach Berlin wurde der bald siebenzigjähnge Dichter von einem Schlaganfall getroffen, der zwar nicht lebensgefährlich ge­worden, aber die linke Hand und die Zunge, das Organ seiner berühmten Vorlesungen, gelähmt hat. — (Regimentssparkassen.) Nach einem vom eng­lischen Parlament genehmigten Act sollen bei allen Infan­terie- und Cavallerie-Regimentern des Heeres Spartassen errichtet werden, in welche die Unterofficiere und Ge­meinen ihre etwaigen kleinen Ersparnisse gegen etwas mehr als 3 2/2 procentige Zinsen einlegen können. — Mannigfaltiges Luftschifffahrt, karnus . Professor der Philosophie, hat im vorigen Jahrhunderte liiie Abhandlung herausgegeben, worin er, ungeachtet des wenigen Nutzens den die, Erfindung der Mrostaten bis dahin «erschaffte, die um diese Zeil — gegen das Ende der Ncunzigerjahre » beinahe allgemein gewordene Mei­nung, daß es am besten wäre, die Luftschifffahrt gänzlich auszugeben, alles Ernstes bestritt, und behauptete, sie tonne in wenig Jahren so weit gebracht werden, daß sie viel sicherer, bequemer, angenehmer und weniger kostspielig wäre, als die Schifffahrt zu Wasser, nur müßte vor allen Dingen de» Luftballons mehr Solidität gegeben werden, als bis dahin bei ihrer Zube­reitung zu erhallen gewesen sei. Er schlng zu diesen! Ende das Vlech vor, und behauptete, ein Globus aus Nlech uon 15 —2U Klaftern im Durch Messer würde 12 Personen mit dem nöthigen Weräihc und Lebensmitteln «us- Monate tragen können. Ja er ging so weit, zu z,igen, wie man «ine ^. ,chine von lull Klaftern im Durchmesser luftleer machen könnte, welche im Stande wäre, eine Armee von 2u.c>l>u Mann durch die Luft z» führen. Verbrauch einiger Lebensmittel in London. Die Riesenstadt London verbraucht jährlich 130 Millionen Apfelsinen; das Wasser muß ihr aus einer Entfernung uon 2ll enalischen Meilen zuge» führt werden, und zwar täglich für die 29a.c><)c> Häuser öll Millionen Gal< Ionen. Acht Gesellschaften haben die Wasserversorgung übernommen. Sonst wurde das Wasser durch Wasserträger in die Stadt gebracht; wollte sich London noch jltzt auf diese Weise versorgen, so würden kaum Luu.Ollll Was­serträger hinreichen, und die Kosten sich auf ?n.nc>c> Thaler belaufen, wäh< rend man jetzt das Wasser für etwa 2 Millionen Thaler erhält. Milch braucht London jährlich Zu Millionen Litrcs, Vutter 22 Millionen Pfund und Käse Zc> Millionen Pfund. Die beiden letztern Gegcnssäude, so wie die Millionen Eier, werden ihm aus allen Welllheilen zugeführt. Zur Er< zcugung des Gemüses und der Früchte, die sogleich genossen werden müsse», weil sie keinen wettern Transport vertragen, wie Kirschen, Erdbeere», u. s. w. sind in der Nähe von London lö.nllu Acker Land verwendet, die ihren Besitzern jährlich 2ll Millionen Thaler einbringen. Fleisch braucht London jährlich 2 Millionen Centner oder für 84 Millionen Thaler, u»d überdies mehr als ibll.uull Tonnen (» 2c> Centner) Fische. Theater Nepertoir. Am 7. November »Fausts Houskäppchen«. — 8. „De r Soh n auf Neisen", neues Lustspiel. »Nach Sonnenuntergang", Lustspiel. —9. «Das Marmorherz«. — ic>. »Johann von Finnland". — ?!,» 12. »Die Memoi» rc n des Solans«' . Neues Lustspiel, zum Noriheile unseres mit Recht beliebten Hr. Thome, um so interessanter, als diese Novität, voll der überraschendsten Situalionen, von Hr . Thom e selbst »us dem Fronzeii' scheu ins Deutsche übertragen ist. — Am 13. »Lumpoci Vagobundus." Laibach. Druck und Verlag des Joseph Vlaünik.