ggrijütirang: St nhasSflasse Wt. 5. ]ch ■riKUmctoi wuantloif Mra«« «»- lirtUtfp.aitiDt Iillitlimin ataum tu «ctioalnina ijtseu (kndamg »er dMiast (eft-Itdrlrm «hMttrai tiU^Mtr Vei Oie»rt»r[!.na«i •pirts. aallat. IMe.C titfdx E?oSt «»itcttu l^n ait» €>«*»1M at^akS. 9*|l Sjrt«nfa-#oaiD j«.wo. Kerwaltmg: !»tatha»««asse Wr 5 trK»tn «ti. 11, teicmt« iSfinj. v rWlHtl Vac« Mf «01t t*v>y(» Kttsuljiiiri# ...«»« . K « M . . . . K ht'90 *üi <41(1 m» i-i-icraam ia« H-ll> : «,»»««« ....Kl*- tStotdMtdt • » >l » — Halbilch^, •»änjjiUltt) . . . B Irin» «aflao» ntMxn sich tu "tw:l(irtlßi«nt a«i H< 5t>« tutioneller Verfassung gebildet »erden. Bei diesem Anlasse gedenke Ich bewegten Her-zen« vieler Beweise der Hingebung und Treue, die Ich im Lause Meiner Regierung feiten« de« Landes Galizien erfahren habe, sowie der großen und Ichwe-ren Opfer, die dieses Land im gegenwärtigen Kriege, dem hestigsten feindlichen Anprall ausgesetzt, im In-teresse der siegreichen Verteidigung der östlichen Lan« deSgrenzen zu bringen hatte, und die ihm den dau> ernden Anspruch aus Meine wärmste väterliche Für-sorge sichern. E« ist daher Mein Wille, in dem Augenblicke, in welchem der neue Staat zur Entstehung gelangt, Hand in Hand mit dieser Entwicklung auch dem Lande Galijien das Recht zu der« leihen, seine Landesanaelegenheiten bis zum vollen Maße dessen, wa« mit seiner Zugehörigkeit zur staatlichen Gesamta heit und mit deren Gedeihen im Ein-klänge steht, selbständig zu ordnen und damit der Bevölkerung Galizien« die Gewähr ihrer nationalen und wirtschaftlichenEntfala t u n g zu bieten. Indem Ich Ihnen diese Meine Absicht kund-tue, beauftrage Ich Sie, zu ihrer gesetzmäßigen Verwirklichung geeignete Vorschläge auszuarbeiten und Mir vorzulegen. Wien, am 4. November 1916. gez. Koerber.' gez. Franz Joseph. Daim sah sie plötzlich wieder da« Heimat«dorf bren-n«n, sah sich mit den Eltern und den Dörflern zum Walde flüchten ... verfolgt von den Schüffen der rumänischen Soldaten ... Die Mutter hatte ein« Kugel niedergestreckt... den Vater hatten die Hör-den geknebelt und in« Landinnere geschafft und von dort nach — Sibirien. Und sie selbst? Nadeschda Militz erschauderte. Zusammenge-krochen war sie unter der Wucht ihres Elend«. Ihre Mitflüchilinge hatten sich ihrer erbarmt und sie mit sich geschleppt nach Konstanza. Und hier — hier hatte da« Glück sie gefunden — so behaupten es die Leute. Alexander RuSky, ei« reicher bulgarischer Kaufmann hatte sich auS dem Flüchtlingsstrom die fchöne Nadeichda ausgewählt und sie feiner Mutter, die bei ihm lebte, als Tochter gebracht. Mit sehr viel Guttaten und noch mehr Nach-sicht mit ihrem schmerz um die verlorenen Eltern hatten sie die Heimatlose ausgenommen. Nicht nur in ihr Hau« — auch an ihr Herz. Mutter und — Sohn. Da war die junge Bulgarin angelangt bei dem Gedanken, dem sie entfliehen gewollt, al« sie hierher geeilt war —. Wie ein neue« schreckhaftes Moment stand die-ser Gedanke in ihrer Seele. Eine« Tage« würde er sich in die Wirklichkeit umsetzen —. Und die Leute würden wieder reden ron dem Die Wiederbehebung de« Königreiche« Polen hat in diesem Zeitpunkte eine ganz besondere Bedeu-tung. Seit Jahrzehnten hat man in politischen Krei-sen Deutschland« und Ö sterreich« die Schaffung eines polnischen Pufferstaates al« die sicherste Ab-wehr geg:n da« Heranfluten der gewaltigen Russen« massen angesehen und so ist auch heute da« wieder« erstandene Königreich Polen in erster Linie al« »ine vorbauende Abwehr neuer russischer Anstürme nach Beendigung diese« Weltkriege« anzusehen. Die Kampflage gegen Rußland ist so weit geklärt, daß wohl niemand an ein neuerliches Verbrechen der russischen Heere denkt und die Kaiferproklamation stellt sich daher alS eine endgiltige Verfügung der beiden Monarchen üb r ein Gebiet dar, da« sich in ihrem vollen sicheren Besitz befindet. Die Sonderstellung Galizien« ist ebensall« eine geschichtlich hochbedeutfame Maßnahme, die aus da« innere Leben unseres Ltaat«wesen« einen ganz ge-wältigen Einfluß ausüben wird, zumal diese So»-Herstellung im Zusammenhange mit der Schaffung de« polnischen Königreiches beurteilt werden muß. Nur wenn diese Sonderstellung im Sinne der kaiser» lichcn Kundgebung ausgebaut wird, ist eine ent-sprechend« Ausgestaltung deS Kaisertums Oesterreichs zu rrwarten und nur dann kann unserem Staat«-wesen jener Charakter gegeben werden, der ihm eine gesicherte Zukunft und eine klar umzeichnet« kulturelle Entwicklung gewährleistet. Di« Ruthenen haben übrigen«, wi« aus einer Meldung der Tagespost hervorgeht, gegen die Son-Verstellung GalizienS eine Rechtsverwahrung eingelegt. Darnach wird von der ukrainischen parlamentarischen Vertretung folgende« mitgeteilt: Unter dem Eindrucke der verkündeten Sonderstellung GalizienS wurde am Sonntag den 5. d. eine gemeinsame Sitzung der beiden ukrainischen parlamentarischen Klub« aus Galizien, der Nationaldemokraten und der Radikalen abgehalten, an der alle in Wien weilende» Abge-ordneten teilnahmen. Angesichts der vollzogenen Tatsache haben die Präsidenten beider KlubS korpo-rativ ihre PräsidiumSmandate niedergelegt. In fort» gesetzter, unter dem Vorsitze deS Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses Romanczuk als AlterSp>-äsideu-ten abgehaltenen Sitzung wurde beschlossen, zur An- Glück, dem himmelhohen Glück, da« die Heimatlos« gesunden. AlS wollte sie etwa« Umfaßbarem wehren, streckte Nadeschda die Arme aus —. Weit — weit her, aus dem Garteu ihrer Ju» gend, grüßte eine Stunde sie — «in« wonnigsüß« Stund«, Da« aufgedrungene Glück — wenn eS kam — wohin vor ihm fliehen? Ringsum war Krieg — Verwüstung. Und wovon zehren? Von der einen, süßen Stunde, die wie ihr Iuz«ndgart«n Erinnerung nur war? Plötzlich zuckte die Bulgarin mit einem leisen Schrei zurück ... da« sachte Rollen von-Gummi-rädern und der elegante Trab eines Rappengespann« drang an ihr Ohr. Und nun ein schnalzender Zu-ruf: „Macht fchnell, mein« Braven, macht schnell!" Das war Alexander Rußky» Equipage — das war der Lockruf, mit dem sein Kutscher die herrlichen Tiere anzuspornen pflegte. Zitternd, als könne hier auf offener Straße die Schicksalsfrage sie ereilen, drückte die fchlanke Midchengestalt sich an dai Gitter. Allein ihre Sorge war unnötig. Alexander ge« wahrte sie nicht. Er sah überhaupt nicht auf die Straße. Zurückgelehnt, lebhaft plaudernd, beschränkte er seine ganze Aufmerksamkeit auf seinen Begleiter, der neben ihm m den Polstern lehnte. ES war ein bulgarischer Soldat in Felduniform. Noch die wilden Kriegsspuren an sich, dennoch schmuck. £«ue 2 Lettische Wacht JJumwet 89 nähme einer feierlichen Rechtsverwahrung der gesam-ten ukrainischen parlamentarischen Vertretung für DienStag den 7. d. eine Vollversammlung anzuord-nen und hiezu alle außerhalb Wien weilenden Ab-geordneten telegraphisch einzuberufen. Der Weltkrieg. Gegen Rußland und Rumänien. Die Berichte de« österreichischen Generalstabe«. 4. November. Amtlich wird verlautbart: Heerei-front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Der F«ind fetzte in der nördlichen Walachei seine Angrifft fort. Bon der Rückeroberung der Grenzhöht Rosca im Raume südöstlich von Kronstadt abgesehen, hatte er nirgend« Erfolg. In den Kämpfen um eine gegen heftigste Angriffe behauptete Höhenstellnng süd-westlich von Predeal wurden über 250 gefangene Rumänen eingebracht. An der siebenbürgifchcn Ost-front erhöhte rumänische «rtillerietätigkeir. Heeresfront des GeneralseldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Bei BohorodSzany überfiel ein t. u. f. Jagdkommando die russischen Borposten und ebnete deren Stellungen ein. An der Narajowka erstürmten deutsche Balaillone abermal« einige russi-sche Gräben und behaupteten sie gegen erbitterte Ge-genstöße. 5. November. Heeresgruppe des Generalftld-marfchalls von Mackenfe«. Eine Gruppe österreichisch-ungarischer Monitore hat am 3. November aus der Donauinsel Dinu und aus dem gegenüberliegendtn rumänisch«,, Ufer Abteilungen an« Land gefetzt; diese vertrieben den Feind und nahmen ihm zwei Geschütze und vier MunitionSwagen ab. Rumänische Berstär-lun>en wurden in die Flucht geschlagen. Heere«sront de« General» der Kavallerie Erz-herzog Karl. Westlich der Szurdukpaßstraße fetzten die Rumänen ihre Angriffe ohne Erfolg fort. Süd-istlich de« Roten Turm-PasseS gewannen wir Ge-lande. Südwestlich von Predeal «ahmen deutsche und österreichisch-ungarische Truppen in erbittertem Kampfe die stark verschanzte und zähe verteidigte Clabucetu-stellung und in scharstm Nachdrängen noch eine zweite feindliche Linie. Der Gegner ließ 14 Offiziere (unter ihnen einen Regimentskommandanten) und 647 Mann in unserer Hand, womit die Gesamtbeute au» den Kämpfen südlich von Predeal aus 1747 Gefangene, 8 Geschützt und 20 Maschinengewehre stieg. Im vrenzraume östlich von Kronstadt sttzt der Feind er«eut zum Angriffe an. In der Gegend von TSl> gye« wurde unsere Front an zwei Stellen um etwa zwei Kilometer zurückgedrückt. 6. November. HeereSfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Dir rumänischen Angriffe in der nördlichen Walachei blieben auch gestern völlig erfolglos. Wir gewannen südöstlich deS RotensTurm- aufrecht, lebhaft, SiegeSfreude auf dem mannhaften Gesicht . . . Nadefchda« Hände hatten da» Gitter des Denk, «al» uwklammert . . . Atemlos, alles um sich her vergessend, sah sie mit weitgeöffneten Augen dem dahinrollenden Gefährte nach . . . hing ihr Blick an dem jungen Soldaten. Ihre Seele jauchzte und weinte vor Glück. Die freudige Aufregung droht« sie zu überwältigen . . . ihr« sich jagenden Gedanken zu verwirren. Sie fand keinen Ausschluß ... keinen Zusammenhang . . . Beseligt wußte sie nur das Eine: er lebte! Als sie das RuSkysche Hau» wieder erreicht hatte, fand sie hier alles in heller Erregung Die Dienerin kam ihr entgegen geeilt, Tränen in den Augen ... Was die Patrona lange befürchtet, sei eingetroffen — der gnädige Gebieter, Herr Alex« ander Rußky, habe Befehl bekommen, sich sofort beim Kommando zu stelle« — er geh: direkt an die Front. Der Herr sei bereits im KriegSrock und erwarte Fränlein Nadeschda ... Damit öffnete die Dienerin die Tür de« Wohn-gemachs und Nadeschda mußte eintreten. Sie war noch ga«z benommen von dem Ge-hörten. Ein süßes Gefühl der Erlösung ließ ihr Herz hoch klopfen ... selige Möglichkeiten drängten sich in ihre Phantasie . . . AlS sie nun aber Alexander im KriegSrock er-blickte, kam ihr die Tragweite des Geschehen? erst zum klaren Bewußtsein und ein «hrlicher Schmerz stieg in ihr aus . . . Ihr Wohltäter war es, der paffeS Raum und nahmen den Berg La Omu. Im Bodzaer Grenzgebiete und bei Bekas und TölgytS wird weitergekämpft. Oestlich von Kirlibaba bemäch-tigten sich Abteilungen des tapferen Theresienstadter Jnfanterie-RegimenteS Nr. 42 und andere Truppen-teile in überraschendem Vorstoß der Höhe Sedul, wobei 100 gefangene Russen und ein Minenwerfer eingebracht wurden. HeereSfront deS General» der Kavallerie Erz-herzog Karl. Im Abschnitte deS VöröS Torony-(Roten Turm )PaffeS wurde der Ftind durch um-saftenden Angriss von den Höhen nördlich von Spin« vertrieben, wobei er 10 Offiziere und 1000 Mann bei unS ließ. Nordwestlich von Campolung schlug eine unserer bewährten GebirgSbrigzden sechs rnmä. nische Stürme ab. Südlich von Krasna wurde dem Feinde eine Höhe entrissen. Bei TölgyeS haben die Russen unsere Front im Grenzgebirge \n mehrtägigen Zähen Kämpfen um einige Kilometer zurückgedrückt. Der Berg Bedul östlich von Kirlibaba wurde vor dem Massenfeuer der russischen Artillerie wieder ge-räumt. Der Stellvertreter des EhesS des SeneralstabeS v. HSfer, Feldmarschall Leutnant. Die Berichte der Deutschen Obersten HeereSleitung. 4. November. Front deS Generalfeldmarschall« Prinzen Leopold von Bayern. Unsere Erfolge links der Nirajowka wurden durch Erstürmung weiterer Teile der russischen Hauptstellung südwestlich von Folw. KraSnoleSnie erweitert und gegen Wiederer-vberungSversuche de« Feindes behauptet. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Aus dem Nordteil« der siebenbürgifchen Ost-front ist die GefechlStätigkeit wieder reger geworden, ohne daß es bisher zu bemerkenswerten Infanterie-kämpfen gekommen ist. An der Südfront wurden einzelne rumänische Angriffe abgewiesen. Die Höhe Rosca (südöstlich des Altschanz-Passes) wurde vom Gegner besetzt. Süd-westlich von Predeal gewannen wir ein« rumänische Stellung, die wir im Nachstoße am 2. November bereit« besetzten, in der folgenden Nacht aber wieder verloren halten. Ueber 250 Gefangene liefen hier in unsere Hand. Heeresgruppe des GeueralfeldmarfchullS von Mackenfen. Bei ein«r Untrruehmung österreichisch -unzarischrr Monitore gegen eine Donauinsel südwest-lich von Rustschuk wurden zwei Geschütze und vier Minenwerfer erbeute!. In der Dob'udscha keine we-seutlicheo Ereignisse. HeereSsront deS GeneralseldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Eine wohlvorbereitete kleinere Unternehmung brachte uns fast ohne eigenen Verlust in den Besitz des Dorfes Mosheikl (östlich von Go-duzischk). Der Feind ließ über 60 Gefangene, meh-rere Maschinengewehre und Minenwerfer in unserer Hand. Front deS Generals der Kavallerie Erzherzog fortging, und er ging in den Kampf, dorthin, wo die Kanonen auf Tod donnerten. Alexander RuSky war ein Man« von 30 Jahren. Gut und stattlich sah er in dem OffizierSrock au«. Tiefernst in diesem Augenblick flog sein dunkler Blick dem Mädchen entgegen, auf dessen holdem Gesicht noch der Rosenschim'ner jenes Wiedersehens lag .. . Der Bulgare stutzte. Wie hell Nadeschda blickte! So hatte er sie nie gesehen! Wußte sie denn nicht, daß er fortging? Oder grämte sie da« vielleicht gar-nicht? Schon aber hatten er die Wallung nieder ge-rungen. Die Kluft, die ihn, den gebildeten Mann, von Tochter de» kleinen Dorfbeamten Militz trennte, hatte feine wachsende Leidenschaft für Nadeschda über-brückt ... Sie war jung und bildungSsähig . . . Strecke Deine Ha»d au» . . . hatte sei» heiße« Ver. lange» diktiert. Und nun? Niemals war sie ihm schöner und begehrens-werter erschienen, als nun sie vor ihm stand mit Sonnenschimmer auf den Wangen —. Sie an sich reißen im Wonnegruß! Und dann — fürs Vaterland — siegen oder sterben! Im nächsten Augenblicke fühlte die erschrockene Nadeschda sich von Alexanders Armen umschlungen, vernahm süße, werbende Worte: ,.Zeit wollte ich Dir lassen, mich lieben zu ler-nen, bevor ich sprach! Nun aber, da ich Dich zu-rücklassen muß, will und kann ich nicht länger zö-gern, mir diesen Schatz zu sichern! — Nadeschda, Süße, ich l'ebe Dich — werde mein." Karl. Im nördlichen Siebenbürgen gewannen die Russen im Tölgyesabschnitte örtlichen Vorteil. An der Südsront sind gester« eingeleitete Kimpse zwi-sehen der Altschanz- und Vodzapaßstraße noch im Gange. Die Höhe RoSla ist von uns zurückgenom-wen und durch Erstürmung des Klabucetu Vainlui wurden die bisherigen Erfolge vorwärts deS Predeal-paffe» vervollständigt: die ganze, besonders stark aus- Sietante und mit Erbitterung verteidigt« Klabucetu-tellung ist somit in unserem Besitze. Di« verbündeten Truppen haben hier mit den gestern eingebrachun 14 Offizieren (darunter «in Regimentskommandant) und 647 Mann im ganzen 1747 Rumänen gefangen genomm u, 8 Geschütze und 20 Maschinengewehr« erbeutet. Besondere Anerkennung verdienen die Lei-stungen unseres Infanterieregimente» Nr. 138. Bei der Aufräumung des Gefechtäfelde» nordöstlich von Campolung wurden allein zwischen dem Argesului-und Traguluitale rund 1000 Rumänen oütdigt. Zn fortschreitendem Angriffe südöstlich deS Roten Turm-paffes und in siegreichen Gefechten westlich der Szur-dukpaßstraß« gegen hier vorgedrungene rumänische Abteilungen machten wir über 150 Gesängen«. HeereSgrupp« de« GeneralseldmarschallS von Mackensen. Constanza und Maugalia wurden von See her beschossen. In Constanza ist Schade ange-richtet. Durch die Küstenartillerie und Fliegerangriffe wurden die feindlichen Schiffe vertrieben. 6. November. Front de« Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Die Kämpfe im TölgyeSabfchnitt sowie zwischen der Altschanz- und Bodza-Paßftraß« dauerten ohne wesentliche Aenderung der Lage an. Südwestlich von Piedeal gewannen wir dir Höhe La Omu und machten südöstlich de« Rotenturmpasses weitere Fortschritte. Beiderseits der Szuldiikpaßstraße wurden rumänische Angrisse abgeschlagen. Wir nahmen an der Südfront über 450 Mann gefangen. Heercsfront des GeneralseldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Die russische Artillerie entsal-tetr zwischen Dünaburg und dem Narocztal eine über das gewöhnliche Maß hinausgehende Tätigkeit. Schwächere seindliche Angriff« nordöstlich von Godu-zischki wurden leicht abgewiesen. Nordöstlich von Werzhy nahmen wir ohne Verluste einen kleinen russischen Brückenkops auf dem linken Stochodufer und brachten eine Anzahl Gefangene ein. HeereSfro«t de» Generals der Kavallerie Erz-herzog Karl. Im TölgyeSabfchnitt gewannen die Ruf-sen nach mehrfachen vergeblichen Angriffen schließlich an einzelnen Stellen Gelände. Westlich der Botzas-straße nahmen wir in Sirin verlorene Linien im Sturme zurück. Im Abschnitte von Kampolung hes-tig« Aitilleriekämpse. Westlich de» TagulnitaleS un-ternahmen die Rumänen im Laufe der Nacht sechs vergebliche Gegenangrisse. Südöstlich de« Rotenturm-passes schritten in der Gegend von Spini unsere Angriff« günstig vorwärt«. Der Feind ließ 10 Of-fiziere, 1000 Mann Gefangene in unserer Hand. Auch südlich deS Bulkanpafse« machten wir Fort« schritte. Mit der Sicherheit de« reichen Manne«, dem alles erreichbar, was er begehrt, hatte Alexander ge-prochm. Und schon brannten feine Küsse auf ihren er-en, zitternden Lippen. Da öffnete sich die Tür und die Patrcna erschien m Rahmen. Sie erschrack nicht, al« sie da» Paar gewahrte . . . ihre Mutterliebe sügte sich. Die ihr Alexander lieble, war auch ihrem Herze« recht. Draußen hob Trommelwirbel an . . . Die alt« Dame erbleichte und suhr sich erregt nach dem Herzen. — „Wie Du bebst, meine Nadeschda ... so sehr liebst Du mich?" flüsterte der Bulgar« bewegt Dann legt« er die willenlos an feiner Brust Rubende der Mutter in die Arme. „Für den Fall, daß Ihr fliehen müßt, habe ich Bestimmungen getroffen, unser, Leute werden Euch sicher geleiten. — Und nun Übt wohl . . . liebe, liebe Mutter ... und Du, meine süße Braut . . . Gott sei mir und Elch gnädig." Er riß sich lo« und stürmte davon. ch Wochen warrn v«rgangen. Ueber das bulgarisch-rumänische Grenzland hin war die kriegSsurie gerast und von ihrer Zerstörungswut waren ausnahmslos alle hier ansässigen VolkSftamme, Feind und Freund, betroffen worden. Die hintere Stadt Konstanz« ist heule ein von Fliegerangriffen heimgesuchter Ort, deffen Räumung in fieberhafter Hast betrieben wird. Da« große Kur-Hotel ist in ein Lazaret! verwandelt worden. Trup-pen durchziehen die Stadt. Nummer 89 Bulgarischer «mtlicher Bericht. 5. November. I» der Dobrudscha Gefechts jui> fdjcn vorgeschobenen Abteilungen. Feindliche «chifs« bombardierten Konstanza und Mangalia, wurden aber durch unsere Wasserflugzeuge gezwungen, sich auf» hohe Meer hinan« zu cnlsernen. 6. November. Längs der Lüste de» Schwarzen Meeres Ruhe. I» der Dobrudscha unbedeutende Zusammenstöße zwischen Erku»dungSabteilunge«i, An der Donau »rtiLerie- und Gewehrfeuer ohne de^on-dere Bedeutung. Begen Frankreich und England. Die Bericht« der deutschen Oberst«« Heeresleitung. 4. Rcvember. Heeresgruppe de« »ronprm»en Ruprecht. Scharfer Artilleriekampf ging feindlichen Angriffen voran, die aber in unserem Feuer nur in beschränktem U»sa»ge zur Durchsührung kamen, ^o nordwestlich von KvurcelleUe und im Abschnitte Gueu» decourt—Leeioeus«; sie wurden abgeschlagen. Neun feindliche Flugzeuge wurden im Luftkampse und durch :'i ll I- > c c ich ^he abgeschossen. Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen, Ge gen unsere Hodenstellungen SfUich der MaaS schwoll daS feindliche Feuer am Ziachmittag erheblich an. Französische Vorstöße zwischen Douaumont und Vaux blieben erfolglos. 5. November HeereSzllVpt de« Kronprinzen Ruprecht. Uebergreifend auf die Front nördlich der Ancre erreichte die Artillerietätigkeit nördlich der Somme große Heftigkeit. Feindliche Teilaugrifie hait östlich der «nere, nördlich v:n Courcellette, bei Gueu-decourt und nordwestlich von Saillh wurden abge» schlagen. Heeresgruppe des deutschen Kr»nprinzen. Aus die in der letzten Zeit häufigere B-schießung rück-wattiger, von der Bevölkerung nicht geräumter Oit-schasten unserer Ehampagnesiont von ReimS her ant» worteten wir gestern mit Feuer auf diese Stadt. Recht« der Maa« stellenweise gesteigerter Feuer, kämpf. 6. November. In der Dauerichlach« a» der Somme war der 5. November wiederum ein großer Kampftag erster Ordnung. Engländer und Franzose» haben mit sehr bedcutcncen Kräften und unter Ein-satz der ganzen Feuerkraft ihrer Artillerie ein-n ge-waltigen Stoß gegen die Front der Armee des Ge» neral« von Below geführt. Die unter dem Befehle der Generale Freiherr vvn Marschall, vonDeimling und von Garnier stehenden Truppen verschiedener deutscher Stämme haben unerschütterlich standgehalten uud den Feinden eine schwere Niederlage bereitet. Teile de» Etraßburger Korps, des sächsischen und Badener Kon'ingen!«, Berliner, Hanseaten sowie da« Meininger Infanterieregiment haben sich besonder« ausgezeichnet. Auf der ganzen fast 2V Kilometer breiten Angriffsfront von ■ Le SarS bis BouchaveSne« haben die verbündeten Gegner größte blutige Ver- Deutsche Wucht luste «litten und, abgesehen von einem örtlichen Gewinn am Nordteile deS St. Pierre»Vaast-Walde«, nicht« erreicht. Wo sonst der Feind b!« in nnsere Linie »«dringen konnte, wurde er sofort wieder hi»a»«g«vorfen und ließ 10 Offiziere, 310 Mann und Beute in unserer Hand. Nordöstlich von Le Sar» »»irden allein über 7t) Gefangene und l I Maschinengewehre cingebracht. Bei Soisson wurde der Angriff einer schwachen französischen Abteilung abgeschlagen. Heeresgruppe de« Krontznuzen. Rechts der Maas im Abschnitte von Hardaumo«t heftige Artillerie- und Handgranaten kämpfe. Heeresgruppe de« Kronprinzen Rupprecht. Trotz der deutlich erkennbaren Absicht der Engländer, ihre Angriffe gestern fortzusetzen, gelang eS ihnen doch nur östlich .von Eaueonrt L' ftbbaqe die Infanterie aus ihren Gräben zu drängen. Sie wurden sofort zur Umkehr gezwungen. Die «iglischen Verluste an Toten vom t> November stellten sich besonder« bei den australischen Divisionen al« sehr bedeutend heraus. Auch die sianzösftchcn Angriffe über daS mit Gefallenen bedeckte Gelände sind nur im beschränkten Um-fang zur Wiederholung gekommen. Sie erfolgten zwischen Le« Boef und Rancourt abends und nacht« und brachen meist in unserem Feuer zusammen. Ein deutsches Fl»«zeug>eschwadcr setzte durch nächtlichen Bombenangriff das große Munmonslager von Lerisy (an der Somme südmetllich von Brai)) in Brand. Die langandauernde nächtliche Detonation war bis nach Saint Oueutin hörbar. Heeresgruppe de« deutschen Krouplinzen. Feuer französischer im Südteile von Reims stehender Ba-taitlone auf die Ortschaften hinter unserer Front wurden von unS erwidert und zur Vergeltung die Stadi ReimS beschossen. Im Maaegebiete keine be-svntleun Ereignisse. Der Krieg gegen Italien. 4. November. Amilich wird verlautbart: Nach den schweren Kämpfen deS I. und 2. Nov;mber verlies der Vormittag de« 3. an der Schlachtfront de« Küstenlandes ohne größere Kampshandlung. Am Nachmittag nahm jedoch die Aiigrisfstätigkeit der Italiener wieder zu. Auf dem Karst wurden wieder-t?olte Ansätze zu Angriffen durch unser Sperrfeuer niedergehalten Der Feind konnte trotz zahlloser Ver-suche nirgend« Raum gewinnen Im W ppachlale sti.ße» abend« starke feindliche Kräfte di« in unsere Stellungen zwjlcheii Veitojda uud Bigla vor. Durch Gegenangriff wurden kurz daraus alle Gräben von den Unsrige« wieder zuiiick-gewonnen Vor den Hindernissen von Sv. Katarina und Dember verbluteten mehrere Bersaglieribaiaillone in erfolglosem Angrisf. Die Zahl der seit l. November gemachten Gefangenen ist auf 35,00 gestiegen. 5. November Auf dem Karst richteten die Jta-liener gestern ihre Hauptanstrengungen gegen unsere Stellungen im südlichen Teile der Hochfläche. Diesmal war der Raum um I'imiano der Brennpunkt des Ohne Unterlaß dröhnt der Kanonendonner zu der bedrohten Zivilbevölkerung hin, die ihre Häuser nicht mehr zu verlassen wagt. Tatrakan und Silistria von den Bulgaren ge-nommen! Diese Sieg««botschas:en waren das versöhnliche Geleit der aus Konstanza flüchtenden bulgarifchen Bewohner. Unter diesen befanden sich auch Alexander RnSkyS Mutter und Nadeschda Militz. In Belgrad hofften sie Sicherheit zu finden. Wie ein einziger schwere Traum erschien da« ganze Dasein Nadeschda. War sie wirklich Alexan-der» Braut? Und wo war er, den sie geliebt und den sie einmal in Alexander« Wagen gesehen hatte? In welchen Beziehungen standen die beiden zu ein-ander? Wenn sie für Alexander betete, drängte sich de« Anderen Bild vor ihre Seele... Bi« sie geängstigt, in heißer Seelennot flehte: „Gott, Vater, tue ich Unrecht? — Hilf mir--schick Du die Li- sung ..."----------- Ueber da« Hügelland de« Donauuser«, dort, wo der gewaltige Brückenkops Eernavoda, der Schlüs» sel der Dobrudscha, sich erhebt, wogte da« Schlacht-getöse hin. Die Falle, welche die deulsch-bulgarischen Trup-pe» durch ihr anfängliche« Zurückweichen dem Feinde gestellt und ihn schließlich zu beschleunigtem Rückzug gezwungen, hatte diesen zu höchsten Anstrengungen aufgereizt, zumal der Gegner mit aller Kraft ver> suchte, die neu bezogenen rumänisch - russischen Stellungen hier an den Trajanswälle» zu durch-brechen. Die Erde erbebte unter dem Bombardement der bulgarischen schweren Artillerie. Vom Wieberschei« der Feuersäule», die zum Himmel ausschossen, an« gestählt, ragten die gewaltigen Bogenarme der Ka> rolbrücke Ties unten, im Riesenbett der Donau, trugen die Wellen Feueisunken. Zischend versanken sich hier« her verlorene Kugeln in der Flut. Mit gesällten Lanzen galoppierte über Menschen-und Pserdeleichen und blutgetränkten Boden hinweg deutsche Kavallerie. In rasender Karriere einem Trupp fliehender, in der Hügellandschaft untertauchender Rumänen nach. De« Kugelregen« nicht achtend, sprengte eine bulgarische Ordonnanz der bulgarischen Deckung«-linie zu. „Herr H«. ptmann RnSky — im Auftrag per-föulicher Art." Der Augeredete, der mit feiner Kompanie im Anschlag lag, rückte nicht, während er zurückgab: „Jetzt?" Unmöglich! Was ist?" „Ein Sterbender hat an dcn Herrn Hauptmann eine Bitte — der Soldat Bori« Junck. J-tzt zuckte Alexander Ruski) zurück; ein ehr« licher Schmerz spiegelte sich aus seinem mannhaften Gesicht . . . und neben ihm sagte sein Adjutant: „Wenn der Herr Hauptmann gestatten, daß ich ihn vertrete?" Der hatte die Augen mit der Hand beschattet. Dann nickte er kurz ... Ein AuSnahmesall . . . Gab dem Leutnant seine Aufträge und nahm dann am Boden kriechend, Den Rückzug au» der Feuerlinie. Zehn Minuten später hatte er mit sein?m Füh- Seite 3 Kampfe«. Unsere dortigen Gräben wurden von früh an unter lebhaftem Feuer gehalten, das jedesmal vor dem Vorgehen der Infanterie an Stärke zunahm. Alle Angriffe. ganz besonder« aber der letzte, der noch um 8 Uhr abend« versucht wurde, brachen unter den schwersten Feinde«v«rlusten vor unseren Linien zusammen. An den anderen Teilen der Schlachtfront dauert der Artilleriekampf mit ungeschwächter Kraft fort. 6. November. Im Küstenlanbe hat die Angriffs» tätigkeit der Italiener bedeutend nachgelassen. Dem Masseneinsatz der Infanterie entsprechend waren ihre Verluste in den letzten Schlachttazen außerordentlich schwer. Gestern war da« Artillerleseuer nur bei Biglia, Hudi Log und westlich Iamniano lebhafter. Lei Biglia wurde vorgehende feindliche InsanNrie duich Feuer abgewiesen. Im Wippachtal und aus dem Karst kam e« ge-stern zu keinen größeren Kämpfen. Die Lage ist un-verändert. Die Italiener verhielten sich ruhig. Ihre großangelegte» Angriffe der ersten Novemberiage sind mißlungen. Der Stellverireter des Chefs des GeneralstabeS: v. Höser, Feldmarschall-Leutnant. Unsere Flieger über der Adriaküste. Amtlich wird v.'rlauibart: Am 3. d. abends belegte ein Seeflug^euggeschwader die militärischen Objekte von San Eanziano, Monfalcone und die Adriawerke ausgiebig mit Bomben. Flottenkommando. Der Krieg der Türkei. Die Berichte de« türkischen Haupt« quartier«. 3. November. Aegyptische Front. Unsere Flug-zeuge warfen am 31. Oktober mit Erfolg eine große Anzahl Bomben auf Suez und den Hasen Tewfik sowie aus Eisenbahubauien der Engländer östlich vom Kanal. KaukasuSftont. Nördlich von BitliS fanden Scharmützel statt, die einen für un« günstigen Verlaus nahmen. An der Küste von O^nott sür un« erfolgreiche Kämpfe, die noch im Gange sind. Im Zentrum und am linken Flügel Scharmützel gleich-falls zu unserem Vorteil. Die Russen, die sich auf dem von ihrem sür Zivilisation und Menschenrechte kämpftnden Vnbündele» eingeschlagenen Wege nicht überholen lassen wollen, scheinen letzthin für ihre Marine im Schwarzen Meere eine ruhmvolle Ver-Wendung gefunden zu haben Das Vorgehen der Engländer und der granzosen an der ägäische» Küste nachahmend, lande» sie unter dem Schutze ihrer Artilcerie an verschiedenen Punkten der Küste Räuberbanden, die keinen anderen militärische» Dienst zu leisten habe», als unsere friedliebende, unbewaff-nete Bevölkerung" ihrer Habe zu berauben und an ihre Wohnstätten die Brandfackel zu legen. Sobald diese Schändlichkeiten vollbracht sind, nimmt die russische Flotte die Raubritter de« kullmsteundlichen rer die Stelle erreicht, wo der sterbende Soldat daß Haupt auf dem gerollte» Mantel ruhe d, ausgestreckt lag. Zwei großaufgefchlagene Augen, die bereit« den Blick de« Ueberirdischen trugen, hing sich an dem Ankömmling fest —. Die feindliche Kugel war ihm in da« Rückenmark gedrungen ... nur Minuten noch waren ihm zugemessen. Seine Bewegung meisternd, kniete der Haupt-mann neben Bori« Junck und nahm dessen schlaff herabhängende Rechte in seine Hände . . . Diese« junge Blut, einsacher Leute Sohn, war sein Schütz-ling ... und reich begabt, sür den sich einst der Herr Pfarrer bei dem reichen Kaufmann Alexander Ru«ky mit Erfolg verwandt hatte. „Dank . . hauchte der Soldat. Und nun mit höchster Anstrengung —: „Ich — hatte — ein Mädchen lieb ... ein schönes, schlichtes Kind . . . Auf — meiner Brust — ihr Bild ... mit Nomen. Der Krieg — hat uns getrennt . . Ties und tiefe* kam der Atem dem Sterbenden auS der Brust. Mit letztem, den Körper meisternden Willen vollendete er: „Ihr — meine letzten Grüß« . . . Mein Wohltäter, Dank ... sür alle« . . . Sagen Sie ihr — daß sie meine — schönste Hoffnung war . . Da« letzte erstarb wie ein Hauch. Da« Haupt sank zur Seite. Ei» Zucken ging durch die junge Gestalt ... Ein letzter Seuszer ... Die Rechte, die in Alexander» Händen lag, zog sich im Tode z»« sammen . . . Ringsum brüllten die Geschütze, knatterten die Salven . . . Lauschend stand Alexander über den Toten ge- «eile 4 VierverbandeS wieder an sich und zieht sich in ihre AuSgangShäsen zurück. Dieses neue ihren- und Ruhmesblatt, um das die russische Seemacht die Geschichte ihre» Landes bereichert hat, muß die Russen stolz machen und ihnen Glückwünsche ein-tragen. Wriijimdjtobittc ftrö Orutsdjnt SchulvrrtiNtS im 3. Krirgsjahrr 1916. An den vielfach angesochtenen Grenzen deutschen Sprachgebietes stehen aus uraltem deutscheu Boden die Vorwerke unseres Vo?kes, die SchulvercinSkinder gärten und Schulen, errichtet zu Schutz und Schirm deutscher Bildung, Art und Sitte, besucht von so manchen wahrhast armen, bedauernswerten Kindern. Die Väter stehen im Fels« oder schlummern den ewige» Schlaf in fremder Erde, jeder Erwerb hat aufgebirt, Krankheiten, Kummer und Sorge» Herr-sch.n nur zu häufig in deu verwaisten Familien. Diesen armen Beiuchern unserer Unterrichts-anstaltcn zur Weihnachtszeit eine Christbescherung zu gewähren, bitten wir Sie, verehrt« Mitglieder! Wir kennen wohl die großen Anforderungen, welche die KriegSjahre an die guten Herzen der Be-völkerung stellen, viel Hungernde sind zu speisen, Kranke zu pflege». Flüchtlinge zu unterstütze», denn schwer liegt die Not der Zeit aus unserem Baier-lande! Ader vor allen anderen habe» wir Deutschen die unabweisbare Pflicht, an unsere deutsche Jugend zu denken. Unser ist die Verantwortung, wenn ein Großteil unserer Kinder verkümmert und in der Zu-luitft nicht im Stande sei» wird, das Baterland mit dem Schwerte in der Faust zu verteidigen. Wenig können wir tun, um den Aermsteu zu heljen, aber dies wenige soll genügen. Wenn zur Weihnachtszeit jeder Solbat im fernsten Schützengraben fein Päckchen Liebesgaben erhält, sollen auch die Schüler unserer Anstalten keinen Mangel leiden. Denn auch sie stehen in vorderster Reihe, zwar nicht am Leben bedroht, doch an Gütern, die höher zu bewerten sind. Sie kämpfen f?r ihre Mutter-spräche, sür ihre deutsche Heimat, für ihre angefein-bete Schule. Verehrte Mitglieder! Sie bauen für bie Zu-fuuft. wenn Sie unsere heranwachsende Jugend un-terstützen. Auch den armen deutschen Kinder.t im Riesen- und Erzgebirge, in den windischen Büheln, an der Südgrenze Tirols leuchte der WeihnachtS-bäum, und das Christfest dringe ihnen, was sie schwer entbehren, aber auch manches, was ihren jugendlichen «in» erfreut. Denn auch die Freude macht stark! Unter dem schwarz-rot-goldenen Banner des Deutschen SchulvereineS wachse eine im Kampfe ge-stählte Jugend heran, erzogen in Liede und Treue beugt. Eine gute Zeit. Ein warmer Tropfen rann ihm in den Bart. Er hatte ihn lieb gehabt, dielen reichbesähigten Jüngling, der zu schönen Hoffnungen berechtigt hatte. Sanft schloß er bie Lider des Toten und legte bie Hand auf da« Haar des friedlich Ruhenden ... Ihn störte nicht» Irdisches mehr — er schlies. Tobende» Hurra riß den Hauptmann in die Gegenwart zurück. Da erinnerte er sich Boris letzien Auftrag» —. Mit leisen Fingern öffnete er dem Toten bie Uniform ... und fand das Bild. Er löste die Hülle und warf einen Blick daraus. Da war et ihm, als greife eine kalte Hand an fein Herz.. . Aschfahl im Gesicht, rang seine Seele mit dem, was seine Augen sahen ... bis ein Blick auf die Unterschrift jeden Zweifel nahm . . . In zierlicher Mädchenschrist stand dort: Deine Nadeschda Militz ... J«belnde, gewaltige, Gott lobende Hnrras aus den Reihen der Bulgaren brausten an Alexander RuskyS Ohr . . . Ueber der Karolbrvcke leuchteten Feuersalven aus . . . bulgarische -Flugzeuge hatten mit Erfolg dieS herrliche Kunstwerk beschossen . . . Weiter raste die Kriegssurie . . . laut und »ild und furchtbar, al» wollte sie übertönen allen Streit und alle Seelenkämpfe dieser Erde . . . Mchche Macht zu Kaiser und Reich, zur unerschütterlichen Behaup-timg deutschen Bodens in Oesterreichs Gauen! Gaben aller Art nimmt bie Kanzlei des Deut-schen SchulvereineS, Wien 8, Florianigasse 39, mit innigem Danke entgegen. Ans AM !>nk> Ami». Aus dem Mittelschuldienste. Der Unter-richtsmimster hat die uachbenaniite» Professoren an Staaismittclschulen in die 3. Rangsklaffe befördert: Dr. Franz Boyer am IlaatSiealgymnasium in Graz, Dr. Ludwig Gauby an der t. SiaatSreal-schule in Graz, Dr. Robert Jineschitz am Staats-lealgymnasium in Graz, Ferdinand Lang an der StaatSrealjchnle in Marburg, Dr. Ernst Macek am SiaatSgymnasium in Cilli, Dr. Ernst Mally am 2. StaatSgymnasium in Graz, Dr. Karl Petrasch on der Slaalstealschule in Fürstenfels. Joses Schweidler am SiaatSgymnasium in Cilli, Josef Tschinkel am Staatsgymnasium in Leodeu un» Dr. Lco Walter an der Staatsrealschule in Marburg. Gin Marburger Arzt in Kriegsge fangenschaft. Di« Marburger Zeitung schreibt: Vor einigen Wochen kamen die Briefe, die an den Oberarzt Dr. Waller Taufar von feine» Marbur-ger Angehörigen gerichtet wurden, von der füsten-ländlichen Front mit dem Vermetk zurück, daß Dr. Tausar vermißt werde. Andere Nachrichte» bemzten, daß er bei einem italienischen Borstoß in Gefangen-schaft geraten fein dürfte. Diese Nachricht, die in Marburg allgemeine Teilnahme erweckie, ist nun bestätigt wirdcn. Seine Gattiu erhielt von ihm ein Telegramm, nach welchem er sich als Kriegszesan-gener uiiverwundet und gesund in Melfi Potenza befindet. Er wurde am 10 Oktober um 10 Uhr abends bei einem italienischen Einbruch in der vor-dersten Linie mit anderen Schicksalsgenossen gefan-gen. DaS von ihm in Melfi aufgegebene Telegramm wurde erst »ach 13 Tagen seinen Angehörigen zu-gestellt. Dr. Walter Taufar, Zahnarzt in Marburg, war im Marburger Reservespiial in der Landes» Obst- und Weinbauschule al» Oberarzt tälig; sür sein verdienstvolles Wirken wurde «r mit dem gol-denen Berdienstkieuz« mit der Krone und mit der Ehrenmedaille 2. Klaffe vom Roleu Kreuze ausge-zeichnet. Beiläufig ein Monat vor seiner Gelangen, nähme kam er von Marbu'g an die Front und all-zubald hat ihn dort daS Schicksal der Gefangen-fchasl ereilt. Dr. Taufar erfreut sich i' Marburg wegen seines lieben, sonnigen, icht deutschen Wesens der allgemeinsten Beliebtheit in allen Kreisen. Die Brandlegungen in der Umge düng. Am 4. d. um 8 Uhr abends wurde die Cillier Feuerwehr durch einen Lärmschuß zusammen-berufen. Es war das Wirtschaftsgebäude des Gast-Wirtes Confidenti in Savodna bei Cilli in Brand geraten. Es rückte in sehr kurzer Zeit ein Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Cilli unter dem Befehle deS Wehrhauptmonnes Peter Derganz zum Brand-platze aus. Der Wehr gelang >» nach zweistündiger, harter Arbeit, den Brand auf seinen Herd zu be-schränken und es war große Gefahr vorhanden, daß der Brand auf die in nächster Nähe stehenden Ge-bäude übergreif«. Den vereinten Bemühungen der Feuerwehr der Stall Cilli und der Feuerwehr Um-gebung Cilli gelang es, weiteres Unglück zu verhin-der». DaS Gebäude brannte samt den in demselben reichlich aufgespeicherten Fultervorräten und sonstigen Fahrnissen bis aus bie Mauern ab. Am nächsten Tage, am Sonntag darauf, ungefähr um dieselbe Zeit, rief ein Lärmschutz bie Wehr -bermals zusam-men. Es brannte wieder in Savodna ungesähr 1ö0 Schritte von dem TagS vorher abgebrannten Ge-bäude, recht» von der Bezirksstraße daS Wirtschaftsgebäude der. Besitzer Srebocan. In unglaublich kur-zer Zeit griff baS Feuer auch auf das Wohngebäude über. Ein Löschzug der Cillier Wehr war alsbald am Brandplatze tfstd griff sofort zielbewußt ein. Bald darauf erschien auch die Feuerwehr Uwg'buug ßifl', welche aber nur unterstützend einwirkte. Tie Ausgabe ber Cillier Wehr war es, bie Nachbar-gebäude, welche sehr arg gefährdet waren, zu sichern. Die Cillier Wehr, deren MannschastSstand durch die Einrückungen zu Militärdiensten auf einen kleinen Bruchteil zusammengeschrumpft ist und derzeit zum größten Teile nur aus älteren Männern besteht, hat bei dieser Gelegenheit wieder bewiesen, daß sie jederzeit ihre Pflichten auch unter den schwierigsten Verhältnissen zu erfüllen weiß. Nach mehr als drei-stündiger ausopfernder Arbeit und nachdem der Brand vollständig eingedämmt war, rückte die Wehr wieder ein. Die Feuerwehr Umgebung Cilli bezog Nummer 8S dann die Brandwache. Die Besitzer Srebocan «riet® den einen gewaltigen Schaden. Dem Brande fielen nicht nur beide Baulichkeiten, sonder» auch viele Heu- und Futtervorräte und 12 Schwein« zum Opfer. Außerdem verbrannten ber Besitzerin, die Markifieranlin (Krämerin) ist, um viele Tausend Kronen Marktware. Beide Brände dürfte» nach den bisher bekannt gewordenen Umständen von böSwilli-ger Hand aus Rache gelegt worden fein. Die Be> völk«tunz der Ortschaft Savodna ist durch die zwei rasch aufeinander gefolgt«» Brände in begreifliche Aufregung versetzt und es bemühen sich Bevölkerung und Behörde, dem Täler aus di« Spur zu kommen. — Nach dem zweiten Brande hoffte di« Bevölke-rung der hart neben Cilli gelegenen Ortschaften Savodna und Tichrett endlich einmal ruhig schlafen zu könne». Dtese Hoffnung eiwieS sich leider als eine falsche. Am Montag, genau u« dieselbe Zeit, wurden beide Wehren, die von Cilli und Umgebung Cilli, zusammengerufen. Es brannte daS Wirtschaft«-gebäude deS Besitzers Sior in Tschrett, ungefähr einen Halden Kilometer von den beiden srüheren Brandstätten entfernt. Beide Wehren waren rasch zur Stelle, konnten aber, da der Brand auch dort sehr rasch um sich griff, sich nur auf die Eindäm-mung beschränke». Auch hier war große Gefahr für die Nachbargebäude vorhanden. Glücklicherweise herrschte Windstille. Die Nachforschungen nach dem oder den Tätern hatten einen teilweise» Ersolg. Am selben Tage wurde ein etwas schwachsinniger Bettler verhastet, der, ohne daß man ihn viel ausforschte, ganz offen erflärte. er hätte den Brand bei Äre-bocan auS Unvorsichtigkeit dadurch veranlaßt, daß er eine brennende Zigarette in das WirtschastSgedäud« der Srebocan geworfen habe. Die allgemeine Mei-nung der Bevölkerung, dag dies nicht der Täter »st, sondern nur ein Werkzeug einer organisierten Bande sei, dürfte auch die richtig« fein. Dies« Vermutung findet hauptsächlich durch den Umstand Bekräftigung, daß am Tage vor dem ersten Brande ein vermum-ter Mann bei Confidenti einbreche» wollte. Der Sohn des Gastwirtes Confidenti wurde darch da» Geräusch, daS d«r Einbrecher bei ter HauStüre u.achte, au^geiveckt. Er zog sich an und e» gelang ihm, den Einbrecher zu soffen. Der vermumte Ein-breche? zog ein langes Messer und ließ einen Pfiff erschallen, auf welchen sofort zwei dunkle Gestalten auftauchten. Unter diesen Umständen mußte der sonst sehr mutige junge Mann den Strolch anslaffen, der dann die Flucht über di« Bezirksstraße in den nahen Wald ergriff, Am nächst«» Tage darauf brannte das Wirtschaftsgebäude deS Confidenti. — Die Aus.e» gung der Bevölkerung war aber gestern schon eine hochgradige geworden, als um 6 Uhr abend« zum vierienmale ein Lärmschuß ertönte. Es brannte wieder bei Confidenti. Die Cillier Wehr war sofort am Brandplatze. Der Brand konnte sogleich gelöscht werden. Zu gleicher Zeit war daS Gerücht verbreitet, baß in Sior« zwei Häuser brennen. Auf eine telephonische Nachfrage be.m Stalionsamt« in Stor« wurde mitgeteilt, daß man dort von einem Brande nid)IS wisse. Während es gestern bei Confideutt brannte, bemerkte man in einem Gestrüppe in der Näh« des BrandplatzeS zw«i Männer, einen Sol-baten und einen Zivilisten sauern, welche, sobald man sie «nldkckte, die Flucht in den Josefiwald ergriffen. Aus einem Baum befestigt fanb mau einen Zettel, auf dem die Worte geschrieben stanben: «Es wird so lange brennen, als der Krieg dauert." Waisenhaus Lehrlingsheim. Frau Dickin von Schloß Einöd spendete dem Waisenhaus-Lehr« lingSheim den Betrag von 10t) K. Besten Dank. Konzert Burmefter. Da» Konzert hat vor aukverkauftem Hause einen geradezu erhebenden Ver° lauf genommen. Di« einzig dastehenden Darbietun-gen deS größten Meisters der Geige riefen immer wieder anhaltende Beifallsstürme hervor. Der Künstler hat einen namhaften Betrog des Ateinerträgniffe» dem Jnvalidenfonde d«S k. u. k. Jnf.-Reg. 87 zu-gewendet. Ein genauer Bericht erscheint in der näch-ftcn ÄuSgabe unseres BlalteS. Stadtische Lichtspielbühne. Donnerstag und Freitag weiden zwei Filmneuheiten vorgesühr», welche gewiß wert sind, daß man sie ansieht. Bor allem machen wir aus den Film „Deutsche Frauen, Deutsche Treue," ein Lebensbild aus den Kriegs« tagen in Ostpreußen aufmeiksam. Das großartige Lustspiel „Die Schwiegermutter aus FreierSsüßer." kann auch nur bestens empfohlen werden. Soldatenbegräbnisse. In den letzten Ta-gen wurden aus dem hiesigen Heldenfriedhose nach-folgende Soldaten, die in den hiesigen Krankenhäusern gestorben sind, zur letzten Ruhe bestattet: am 6. No-vember Kanonier Andreas Kiroi, des FHR. 17, Balt. 1, Infanterist Josef Kusy, deS JR. 98. am Nummtr 89 Deutsche |Uort)t Seite 5 7. November Infanterist Anton GlaS, deS JR. 14, II. Komp. Friedhofbeleuchtung. Während das ver-bot der Friedhosbeleuchtung zu Allerseelen aus den städtischen Friedhksen strengt eingehalten wurde, brannten am Friedhofe der Gemeinde Cilli Umgebung zahlreiche Lichter. ES ist ein Beweis von man-gtliidem Patriotismus, wenn sich Leute über Vor-schristen, die zum allgemeinen Wihle erlassen werden, hinwegsetzen. Landesverband für Fremdenverkehr. In der am 23. Oktober unter dem Vorsitze deS Präsidenten LandeSausschusseS v. Feyrer stattgefun-denen Berbandsausschußsitzung berichtete zunächst der Reserent dcS Werbe- und Preßausschusses. Direktor Pichler, daß der Verein der bildenden Künstler in Steiermark sich bereit erklärt hat, im Februar eine Ausstellung „Die steiermark" mit steirischen Bildern zu veranstalten. Dieses Borhaben wurde lebhast be-grüßt und die zum Gegenstände gestillten Anträge zum Beschlusse erhoben. Der vom Kassier Schütz erstiiltett Bericht über verschiedene Kasseangelegen-heilen wurde zur Kenntnis genommen. Der Bericht-erstatt« sür allgemeine Angelegenheiten, Präsident« stellvertreter Gawalowski brachte sodann die bei der ersten Sitzung deS Bundes der österreichischen Lau-deSverbände für Fremdenverkehr in Innsbruck zur Beratung gelangenden AuSgeftaltungSscage« zur Kenntnis. Der aus Anlaß eines besonderen Falle« an die Statthaltmi gerichteten zahlreichen Eingaben, betreffend die LcbenSmittelversorguog in Sommer-srischenorten, an alle politischen Behörden erfolgte, auf die Wichtigkeit der Förderung des Frewdenver-kehr» in überaus verständnisvoller Weise hinweisende Erlaß wurde mit Befri digung aufgenommen und beschlossen, der Statthalter» und dessen Referenten in FremdenverlehrSangelegcnheiten, Statthaltereirat Baron Camerlander, hiesür den wärmsten Dank auszudrücken. Ueber Einladung der Statthaltern wird in den Ausschuß der Lehranstalt für wirtschaft-liehe Frauenberufe in Graz als Vertreter des Lan besverdande» für Fremdenderkehr in Sleiermark Gre« mialpräsident Kroath entsendet. Schließlich wurden noch verschiedene, vom Berbandssekrelär Rückl vor-getragene Beschlüsse des Werbe- und Preßausfchusfes genehmigt. 35.000 Tier beschlagnahmt. Bei vier Kaufleuten in Rokytno in Pardubitz in Böhmen wurden 35.000 versandbereite eingelegte Eier be-schlagnahmt und der Stadt Pardubitz überlassen, die sür 22 Heller das Stück verkauft. Gefunden. In den Amtsrüiimen der Steuer-behörde in Cilli (Postgebäude) wurde ein Geld-betrog gesunden. Der Verlustträger wolle sein Eigen-tumSrecht beim Stadtamte geltend machen. Angebliche mißbräuchliche Verwendung von Kriegsmetallen. Gegenüber den in der Bevölkerung vielfach verbreiteten Gerüchten, denen zufolge für Kriegszwecke abgegebene Metall« gegenstände nicht immer ihrer ZweckSdestimmung zugeführt, sondern unter Umständen auch an Private veräußert würden, wird zur Aufklärung Folgendes mitgeteilt: Soweit eS sich um der .Patriotischen KriegSmeialliammlung" geipendete Metollgegenstände handelt, deren hoher künstlerischer oder historischer Wert zum Metallwerte in keinem Verhältnisse steht, werden dieselben über Beranlasiung deS f. u. f. Krieg«-Ministeriums durch sachkundige Organe aus der all-gemeinen für MunitionSzwecke bestimmten Sammlung vorläufig ausgeschieden und in einer eigenen ..Kunstsammlung - ausgestellt, um hiedurch im Kul-turinteieffe eminent wertvolle Güter nach Tunlichkeit vor Vcrnichiung zu bewahren. Ein Verkauf solcher Knnstzeginstände an Private oder Museen hat nie« mal» stattgefunden und eS wird die entgütige Verfügung über diese Gegenstände erst nach dem Kriege getroffen werden, soserne nicht auch diese Gegenstände im Falle außerordentlichen Bedarfes der Munition«-erz.ugung zugeführt werden müssen. Insoweit Me» tallgegenstände im Wege deS freihändigen Einkaufes in den Besitz der Metall zentrale A.G. gelangt sind, und sich bei ihrer Ueberprüsung durch die Kunstsach-verständigender ..Patriotischen KriegSmetallsammlung" herausstellte, daß eS sich nm Gegenstände von hohem künstlerischen oder historischen Werte handelt, werden dieselben ebensalls der oberwähntcn Kunstsammlung Patriotischen Kri-gSmetallsammlung einverleibt, wo-bei jedoch letztere MetaUgegenstände im gleichen Me-lallgewichte, aber von geringerem Werte sür Ein-fchmelzzwrcke abgeben muß, so daß daS ohnehin geringe Metallquantum der Kunstsammlung immer dasselbe bleibt. Was endlich die von den UebernahmS« kommisfionen requirierten Metallgerate betrifft, so findet hinsichtlich dieser eine Ausscheidung von Ge-genständen überhaupt nicht statt, da Gegenstände von besonderem künstlerischen oder historischen Werte von der Abliesernng befreit sind und jeder Gelegenheit hatte, durch Vorweisung dieser Gegenstände an die behördlich bestellten Sachverständigen sich dieselben zu erhalten, wenn deren besonderer Wert anerkannt wurde. Ein Verlaus von künstlerisch wertvollen Me-tallgegenständen findet sohin weder seitens der Me-tallzentral« A.-G. noch seitens der Uebernahmskommissionen statt. Sollten sich bei der weitverzweigten Organisation der Metallbefchaffung in einem oder dem anderen Falle Mißftänbe ergeben haben, so un-terliegen dieselben der gesetzliche» Ahndung und wäre cS jedermanns Pflicht, solche Vorfälle zur Anzeigt zu dringen. Privat-Feldpostpakete sind fortab nur zu salzenden Felopostämtern und »ummenerlen Etap-penpostämtern zugelassen: 5, 5/1II, 9, 11, 13, 14, 19, 19/11, 20, 20/V, 524, 26, 33, 35, 37. 38, 40, 42, 44, 47, 49, 51, 53, 55, 60, 63. 66, 68, 69, 76, 77, 79, 84, 85, 88, 90, 91, 92, 94, 95, 102, 103, 105, 107, 109, 110, 111, 113, 120, 125, 127, 128, 131, 133, 136, 137, 138, 144, 145, 146, 147, 148, 150, 153, 155. 165, 167, I6j. 175, 176, 177, 178, 180, 181, 183, 1^4. 185, 188, 189, 190, 191, 195, 195/11, 195/111, 200, 203, 207, 203, 212, 215, 217, 218, «19, 220, 221, 222. 223. 224, 226, 227, 229, 230, 232, 235, 237, 239, 240, 250, 252, 255, 256, 258, 259, 26S, 262, 263, 267, 268, 269, 270, 271, 272, 273, 274, 275, 276, 277, 279. 280, 281. 282, 284, 285, 286, 287, 288, 289, 291, 292, 293, 294, 295, 296, 297, 298, 302, 303, 304, 306, 307, 312, 315, 316, 317, 318, 319, 324, 332, 334, 335, 336, 338, 339, 340, 352, 354, 356, 357, 358*359, 360, 361, 364, 368, 369, 370, 371, 372, 373, 374, 375, 376, 377, 378, 381, 3*2, 383, 385, 386, 387, 388, 388/11, 338/111, 389, 390, 391, 392, 393, 395, 396, 398, 399 400, 400/11, 400/1II. 401, 403, 404. 405. 406, 407, 408, 409, 410, 412, 418, 4>9. 420. 421, 426, 42s, 444, 444/11, 444/lII, 508 509, 510. 511. 512. 513, 514, 515. 516, 517, 60», 602, 605, 6)7, 608, 609, 611, 612, 613. 630. Anstünde im Feldpostverkehr. Die Post- und Trltgrophendirektion erläßt folgende Kund-machung. Da noch immer Unklarheit bezüglich der in da» Feld zugelassenen, dem Frankozwauge unter-liegenden Sendungen besteht, wird nachstehende Za-fammenstellung verlautbart: Privatfeldpostpokete sind nur zulässig an die durch Verlautbarung bekannt gegebenen Fcldpostämter bis zum Höchstgewichte von 5 Kilogramm mit der einheitlichen Frankogebühr von ausnahmslos 80 Heller. Ware?Probesendungen sind an die für den Warenprobenverkehr zugelassenen Feldpostämter bis zum Höchstgewicht von 350 Gr. und der Frankogebühr von 5 Heller sür je 50 Gr. mindestens jedoch 10 Heller zulässig. Verderblicher und leicht entzündlicher Inhalt ist ebenso wie in Feldpostpakelen unzulässig und verboten. Drucksachen und Zeitungen sind bis zum Höchstgew chl von zwei Kilogramm zulässig und unterliegen der Gebühr von 3 Heller für je 50 Gramm. Unfrankiert werden dieselben rückgesendet, im Falle jedoch eine Rücksen-dung unmiglich ist, werde» sie an die Nächstliegenden Krankenanstalten abgegeben. Postanweisungen sind in» Feld zulässig biS zum Hvchstbelrage von 100 K mit der Frankogebühr von 20 Heller bis 50 K, 2. Heller bis 100 K. Rekommandierte Britfe ins Feld sind von Privaten nicht zulässig, Expreß Briese sind überhaupt, auch bei Dienstsendnngcn nicht ge-staltet. Piiva'geldbriese sind unzulässig. Portofrei sind nur Feldpostbriefe bis 100 Gramm und Karten. I» portofreien Feldpvstbriefen dürfen keine Zeitungen, Genußmittel oder GebrauchSgegenstände enthalten fein. Eine Kriegerheimstätten Lotterie ver« anstaltet der Verein Südmark. Die Ziehung findet bereits am 28. Dezember in Wien unter behörd-licher Aussicht statt. Der hervorragend vaterländische Zweck des Unternehmens, an« dem Erträgnis sollen die vom Verein Südmark zu errichtenden Krieger-Heimstätten für erwerbsunfähig gewordene Krieger errichtet und erhalten werden, macht eine Förderung weitester Kreise zur Pflicht. Ein Lo« kostet bloß 1 K, dabei ist die Lotterie sehr reich mit Treffern ausgestattet. Der erste Haupttreffer im Werte von 20.000 K kann auch in barem Gelde ausbezahlt werden. Wir machen auf das Unternehmen deS Vereines Südmark aufmerksam und empfehlen den An-kauf von Lofen. Wiederverkäufe?, die sich gegen die übliche Vergütung von 20 v. H. dem Vertriebe der Lose widmen wollen, mögen sich an die Leitung der Kriegerheimstäiten-Lotterie be« Vereines Südmark Wien 8/.. Schlöffelgafse I I, wenden. Eiserne gweihellerftücke Die Leitung der Oesterreichisch-ungarischen Bank erklärte dem Berichterstatter deS „Az Ujsag', daß in Kürze eiserne Zweihellerstücke in Verkehr gesetzt werden. Die Emission von Papier Einkronennoten befindet sich in Vor» bereitung und es werde noch lange Zeit währen, bis diese in Verkehr gesetzt werden. Bon einem Wilderer ermordet. Am 30. Oktober traf der herrschaftliche Jäger AloiS Loibl aus Langenwang in seinem Revier mit dem be-reit» mehrfach abgestraften Wilderer Johann Mayer, der ein verdächtiges Wesen zur Schau trug, zusam-men. Der Wilderer feuerte auf dem Jäger einen Schuß ab, der aber fehlging. Der Jäger verstäu-digte daS BezirkSgendarmeriekommando, und diefeS entsandte den Wachtmeister Holzapfel mit einem zweiten Jäger. Die beiden fanden den Wilderer am Boden fitzend, das Gewehr in der Hand. AlS Holz-apsel ihn aufforderte, sich zu erheben, gab der Wild-dicb auf ihn einen Schuß ab. Holzapfel hatt« noch die Kraft, den «»greiser zu Boden zu reißen, dann sank er tot zusammen; die Kugel war ihm in die Brust gedrungen. Loibl stürzte sich nun aus den Möider und versetzte ihm einen Stich in die Brust. Er setzte das Gevdarmeriekommando in Mürzzufchlag von der Mordtat in Kenntnis. Wachtmeister Janusch erschien mit zwei Gcnoarmen am Tatort. Dort san-den sie neben dem ermordeten Wachtmeister Holz-apfel seinen Mörder al» Leiche. Der Stich deS Jägers Loibl hat den Wilddieb tötlich getroffen. Eine angenehme Elnmieterin. Am Sonntag »achmiitagS kam in eine hiesige Großgast-wlrtschail eine Frauensperson und bestellte ein Lim-mer mit zwei Betten. Sie bezahlte da» Zimmer und bemerkte, daß ihr Mann abends mit dem Zug« aus Laibach kommen und auch dort wohnen werde. Als abends da« Siubenmädchen in das Zimmer kam, war die Einmieten» nicht mehr da. Es fehlte aber nicht nur die Einmieterin. sondern sämtliche Bettwäsche, die Vorhänge, Leuchter und alle ande-ren, leicht wegtragbaren Gegenstände. DaS Stuben« midchen machte sofort die Anzeige bei der Sicher-heitSwache uns t,otz der sofort eingeleiteten Nach-sorschungen am Bahnhofe, bei den Trödlern usw. konnte man aus die Spur der Täterin nicht kom-men. Die Gaunerin i i beiläufig 30—40 Jahre alt, mittelgroß, schlank, hatte blosse« Gesicht und war mit einem lichtgrünen Kleide (Kostüm) und einem blauen Kopftuche (Shawl) bekleidet. Ein Opferstockmarder In der Nacht vom 4. bis 5. d. wurde in die Heil. Geistkirche in Cilli eingebrochen. Der Einbrecher hatte es scheinbar nnr aus den Opferstock abgesehen gehabt. Der Meßner sand in der Frühe den Opferstock erbrochen und feines ganzen Inhaltes beraubt. Dem Opfer-stockmarder türfte ein ziemlich guier Fang gelungen fein, da der Opferstock seit Juli nicht geleert wurde. In derselben Nacht versuchie offenbar derselbe Täter in die Marienkirche einzubrechen. Die «uS starkem Eichenholz« gezimmerte und mit einem diebsicheren Schloß versehene Türe verettelie sein Unternehmen. Die Türklinke sand man abgebrochen. Lchitttlnihnr. Am Teetisch. Eine harmlose oder nicht harmlose Plauderei, wie man es nehmen will, eines Verfassers, aus dessen Namen man sich in dem Augenblicke nicht mehr erinnert, indem man da« Theater verläßt. Einen ebenso tiefen Eindruck macht das ganze Stück, das geistreich zu sein scheint, wenn man sich die billigen Wortspiele und Gedankenspiele ohne selber zu denken gesallen läßt, das aber ein klapperndes Gerippe wird, wenn man darüber nach-denkt. Fräulein Kamen, Toni Gaugl und Herr Heinz bemühten sich nach Kräften um die „Sache", wie man so sagt. Und es war wirklich nur eine Sache, kein Theaterstück und vor allem kein Werk eine« wirtlichen Theaterdichters. Noch böser war das zweite uns gebotene Werk „Das Spielzeug". Die Grazer MontagSzeitung sprach sogar von „Dreck". Wir wollen nicht so strenge sein und das herbe Wort vermeiden. Wir wollen nur sagen, daß es weit schlechter war, alS uns die Kritik in der Moutagszeituug ahnen ließ. Wie solche Schmierereien überhaupt aufgeführt werde« können, ist rätselhaft. Tut das der Name des sonst bühnengewandten VersasserS allein? DaS wäre traurig genug. Jedenfalls lag am vergan-genen Mittwoch die drückende Stimmung eines drohenden Theaterrummels in der Luft und am Ende gabs sogar Pseisen und ironischen Beifall, der jcdoch nicht den Schauspielern galt, sondern dem Seilt 6 Denische Wacht *himmer 89 Stücke selber. Es war ein verlorener Abend und wir würden der sonst tüchtigen Spielleitung raten, in Hinkunst die zu spielenden Stücke selber wühlen. Es dürsten auch die Schauspieler lieber an ernstere Ausgaben schreiten. Sie spielten, so gut eS nur immer ging und eS schien so, als wüßten sie, daß alle ihre Mühe vergeblich wäre. Besonders wäre hier Julius Svdel zu nennen und Lisa Werner, die in den Hauptrollen das Möglichste taten. Eine Um-besetzuug der meisten weiblichen Rollen überhebt die Kritik einer weiteren Auszählung, da diese ohnedies nicht richtig wäre. Erwähnenswert ist noch Emil Gallina, der allerdings eine ganz unmögliche Rolle zu bewältigen hatte und mit dem schlechten Stücke zu kämpsen hatte. Also: bessere Stücke, dann werden sich auch die Kräfte bessern, das heißt, erst zeigen, was sie können. Ktnwintcrn der Kartoffeln, um fie vor Aerderöen zu schützen. ES ist von größter Bedeutung, bog die Kartoffeln sür die Herbst- und Wintermonate zweck« müßig eingelagert werden, um Fäulnis zu vermeiden und das Gcftieren zu verhindern. Besondere Sorg« salt und Sachkenntnis verdient die Einlagerung dort, wo gieße Vorräte sür späteren Verbrauch angesam-melt werden. Bei der großen Wichtigkeit der Kar-tofsel als Nahrungsmittel ist eS Pflicht, möglichst sorgjältig vorzugehen, weshalb sich die Stellen oder Personen, denen große Vorräte zur Aufbewahrung übergeben sind, eingehend mit der Sache vertraut machen scllten. Aus dem Buche „Mittel zur Steige-rung von Menge und Güte der Ernte" ^verlegt bei Trowitzsch u. Sohn in Frankfurt a. d. Oder), in dem auch über diese wirtschaftliche Frage eingehende Ratschläge gegeben sind, wird aus dem Erulekapitrl für Knollenfrüchte im Ausluge folgende Anleitung entnommen. Eingehendes emsiehlt sich im Buche nach-zulesen. Wichtig ist, daß die Kartoffel trocken eingelagert werden. Sind die Kartoffel seuch», so werden sie nach Möglichkeit in ein« Scheune oder Schupfen an der Lust, gegebenensalls durch Umschaufeln, ge-trocknet. Immer ist zu beachten, daß beim Bcrladen der Kartoffeln, beim Umschaufeln und bei ähnlichen Arbeiten nie gewöhnliche Schaufeln od;r gewöhnliche Gabeln benutzt werden, weil durch sie ein großer Teil der Kartoffeln eingeschnitten oder durchgestochen wird, sondern daß nun zu diesen Arbeiten eigene Kartoffelgabeln benützt werden, bei denen keine Spitzen vorhanden sind, sondern die Enden der Zinken eine Kugel trage». Auf diese Weist wird bei den Arbeiten eine Verletzung verhindert. DieS ist notwendig, wtil verletzte Kncllen am ehesten saulen. ~~~ Bei Ausbewahrung im Keller soll man die Kar-toffeln nicht höher alS 8/« Meter ausschichttn, weil durch die ermöglichte Wasserabgabe am wenigsten Fäulnis eintritt. In den Keller muß srische Lust tintreten können, daher öffnet man die Fenster wäh-rend de« Tages an milden Tagen, jedoch schließt man die Fenster und Türen bei Frost. In der Nacht und bei kalter Jahreszeit bedecke man gegebe-nensells Fenster und Türen mit Etrohbunden. DaS Bedecken der Kartoffeln mit Stroh selbst ist im all-gemeinen unzweckmäßig, weil da« von den Kartos-sein ausgedunstete Wasser sich am Stroh niede- schlägt und die Fäulnis begünstigt. Sollte der Keller sehr kalt sein, so kann in kalten Nächte« Stroh ausge legt werden. Es muß doch wahrend des TageS wie der abgenommen werden. Wenn halbwegs möglich, so sollen die Kartoffeln nach längerer Lagerung über» klaubt oder durchgeschallt werden, wobei bie saulen oder angefaulten Knoll.n beseitigt werden. Die ange-saulten Knollen werden gedämpft und zur Fütterung verwendet. Im städtischen Haushalte, wo e« sich in der Regel um kleinere Mengen handelt, geschieht die Ausbewahrung am besten in Kisten, die auf Ziegelsteinen oder Holzkisten im Keller aufgestellt werden. Der Deckel dars aber nicht geschlossen sein, damit daS Wasser verdunsten kann. Bei größeren Vorräten, wie sie häufig in den Städten und insbesonderS bei militärischen Anstal. ten vorhanden find, geschieht die Ausbewahrung, so-fern die Keller, Kühlhäuser, Bierkeller nicht auSrei-chen, in Mieten. Diese Ausbewahrungsart wird auch sehr häufig bei militärischen Anstalten im Felde vor-kommen. In gut angelegten Mieten halten sich die Kartoffeln mindestens so gut oder lesser al« im Keller. Die großen Brennereiwirtschasten müssen all-jährlich viele WaggonS in Mieten ausbewahren, ohne daß Verluste eintrrten dürsen. In zweckmäßig angelegten Mieten halten sich die Kartoffeln bi« in da« späte Frühjahr. DaS Einmieten muß natürlich an srostsreien Tagen erfolgen; selbstverständlich önnen gefrorene Kartoffeln nicht eingemietet werden. Die Kartoffeln werden aus einem ebenen Platz« in anggestreckten nach oben dachförmig zusammengehen-d«n Mieten eingelagert. Die Grundbreite ist etwa 1'/, Meter und die Höh« etwa l MUer. Die zu-ammengebrachten Kartoffeln werden mit einer 10 ,iS 15 Zentimeter starken Strohschichte bedeckt, über >»ie rin« 10—15 Zentimeter starke Erdschichte gege-den wird. Vor Eintritt der Fröste wird die Winlerdecke aufgelegt, wobei die erstgegebene Erdschichte auf 40 bis 50 Zentimeter verstärkt wird, oder man gibt aus die erste Erdschicht? eine Schicht von Laub. Kartoffelkraut und dergleichen und aus dies« nun «ine 10—L0 Zentimeter starke Erdlage. Diese Winter« decke ist oder unbedingt erst bei Eintritt der kalten Tage und Nächte auszulegen, da zu frühe» Auflegen die Ftulni« begünstigt. Sehr zu empfehlen ist eS, über die erste Strohschichte tinen Firstkanal anzulegen in der Art, daß man aus dem First der Miete einen ungefähr 10—15 Zentimeter dicken Holzstamm legt, diesen mit Stroh überdeckt und nun mit Erde zudeckt. Beim Weiterbau der Miete wird der Baum nachgezogen, der hinter sich einen Kanal läßt. Durch diesen Firstkanol kann daS a»S der Miete emporsteigende Dunstwasser entweichen. Dieser Kanal bleibt möglichst lang offen und wird erst mit dem Auflegen der Wiuterdecke mit Stroh oder Mist verstopft. An warmen Tagen werden die Enden des Firstkanales vorübergehend geöffnet, damit die Lust durchstreichen kann. Wichtig ist im Frühjahre die Behandlung der Mieten. Bei Eintnt» der warmen Jahreszeit wird, wenn ein Firstkanal vorhanden ist, dieser geöffnet, damit die Dünste wieder abziehen könne». Die Win-terdecke wird gleichsalls abgenommen und eS bleibt nur die untere Strohschichle und eine Eidschichte, damit die Dünste entweichen können. Wenn nun die Mieten schlecht angelegt sind, und die Kartoffel in ihr versaulen, so sinkt die Miete stark znsammen; es ist dann höchste Zeit, die noch gut n Kartoffeln möglichst bald zu verbrauchen. Deutsche, unterstützet eure Schutzvereine durch die Verbreitung der von ihnen heraus« gegebenen WirtschastSgegenstSnde. Nuchßanökung Pritz Nasch Rathaus «» gaffe 1 ♦ ♦ Willi »» Rathaus »» gaffe 1 Schrifttum. Paul de Cofter. Die Hochzeitsreife. Bibliothek der Romane. Jnselverlag, geschmackvoll gebunden 3 Mark. Wir hab«» in den letzten zwei Jahren einen „Paul de Coster"-Rummel erlebt. Sein Hauptwerk „Ulenspiegel und Lamme Goedsack" wurde wiederholt gedruckt und erreichte viel« Aus« lagen. Man mag über diesen großen Roman, di« .Bibel der Flämen*, denken, wie man will, Soster ist ein großer Dichter, wie man ihn selten findet: großzügig. Dabei voll Humor und geraden Witze». Auch der Jnselverlag hat den Ulenspiegel, wenn auch schon vor mehreren Jahren in der Bibliothek der Romane herausgegeben. Nunmehr solgt ein ver-schollen gewesener Roman de« großen Flämen, eiu Wert, das man ihm, auch wenn es ihn als Ver-faffer nicht nannte, unbedingt zuschreiben würde. Die große, groteske Kurve des UlenspiegelS findkt sich auch hier, auch hier die große, reine Lieb« deS Ulenspiegel» und des Lamme Goedsacks. Nur be« schränkt sich dieser Roman aus den Kreis weniger Personen, während Ulenspiegel der Roman de» flämischen VolkeS ist. Aber gerade hier in der Hoch« zeitireise zeigt sich der wirkliche Dichter, >n der Ber-tiesnng der klare« Liebe PaulS und Margeriten«, in der zarten Malerei ihre» LiebeSsrüh ingS, hier zeigt sich der Dichter in dem grotesken Haß der Schwiegermutter uno in der echt dichterischen Lösung der menschlichen Versöhnung. Wenn auch dieser Roman nicht den Rummel des EulenspiegelS auslösen wird — dazu ist es ein in sich und sür sich zu bescheidenes Buch — so wird und muß eS in seiner großen Kunst Werter und Schätzer finden. ES soll und muß gelesen werden. Die Ausstattung de« Buches ist gleich den anderen Bände» der Bib liothek der Romane de« JnselverlageS eine vor-jügliche. _ /fc*£.*4 des CiUiet Sladtverschöne-ClWCHICl rungsvereines bei Spielen, Wetten und Vermächtnissen. Vermischtes. Ein schrecklicher Name. Bon einer hasti« gen Flucht infolge eine« Mißverständnisse» erzählt die „Bibliothek der Unterhaltung und de» Wissen»" im soeben erschienenen dritten Bande. — Nach der Schlacht bei Roßbach, wo Friedrich der Große die Franzosen da« Lausen lehrte, lag der Herzog von Ehevraus« mit dreieinhaldtausend Mann zu Fuß und Roß in Helmstedt. Der Herzog verlangte vom dorti-gen Postmeister, ihm nacht« um zwölf Uhr Pferde vor feine Wohnung zu schicken; er wollte nachHal-berstadt abreisen, weil er erfahren hatte, daß preußi« sche Truppen gen Helmstedt marschierten. Der Post-meister gab einem Fuhrmann Prüsse, der außerhalb der Stadt wohnte, den Auftrag, den französische» General zu fahren. Schon um elf in einer sternlosen Nacht kam Prüsse an« T»r und klopfte heftig au. Inwendig rief man: „Out vive?" und der Fuhr-mann schrie laut seinen Namen: „Prüffe". Niemand öffnete, er hörte drinnen unruhige» Laufen und Ren» nen, wartete eine Weile, klopfte derber und sagte seinen Namen, so laut er konnte. Da fiel ein Alarm-schuß, Trommeln und Trompeten klangen bald von allen Seiten, die Besatzung machte sich eilends auf und ließ den größten Teil de« Gepäcks liegen. Die Franzosen hatten den Namen de« Fuhrmanns Prüffe als Pruffien» — Preußen — verstanden, Erst nach drei Tagen kamen sie zurück. Der Fuhrmann wurde zur Verantwortung gezogen, blieb aber straflos, weil ihm kein böser Wille nachzuweisen war. Al« der Herzog später endgültig Helmstedt verließ, lachte man seiner Angst noch lange. FranzoscnundEngländer. Bezeichnend sür die verzweifelte Stimmung im französischen Volke ist der Brief einer Französin, die u. a. schreibt: .Alle« schrei» Hilfe — Du glaubst eS kaum, wie überall der Tod einkehrt. ES ist wirklich kein Krieg mehr, sondern eine Schlächterei. Die Zeitungen lü-gen, soviel sie können und ich will D«r gleich den Beweis dasür erbringen. Albert ist aus Urlaub ge« kommen; er wurde an der Somme verwundet. Er ist Feldwebel, den solltest Du erzählen hören! Du weißt, er ist kein Ausschncider, aber was er erzählt, ist schrecklich. Diese verfluchten Engländer! Albert erzählt un«, daß die Unsrigen bei Dompierre unze-sähr 12 Kilometer (?) vorgerückt waren, aber die Engländer, anstatt mitzumachen, haben sich nach hinten zu den Weibern gedrückt. Hätten sie mitge» macht, dann hätte man da» Gelände behaupten kou« nen. So haben eben die Unsrigen tüchtige Schläge gekriegt. Man soll sich nur nicht in diesen Engländern täuschen, die die Ursache von unseren großen Verlusten sind! Es ist nicht recht, daß wir das alle« so geschehen laffen." Russische«. Allzurussische«. Ein echt ruffischeS Stückchen erzählt die in Wilna erscheinende „Zeitung der 10. Armee'. Um die noch im Privat, besitz des ruffischen Volke« vorhandenen Goldmünzen in die Staatskaffen zu leiten, hatte die Verwaltung der ruffischen Eisenbahnen bekannt gemacht, daß die« jenigen Reisenden, die beim Lösen ihrer Fahrkarten ein Goldstück zur Umwechselung ablieferten, bei der Aushändigung der Fahrkarten bevorzugt würden. Da die Reisenden oft tagelang aus ihre Fahrkarten warte» müffen, hat eine solche Bevorzugung eine außerordentliche Bedeutung und eS war zu erwarten, daß die Anordnung einen ei heblichen Goldzufluß für die StaatSkaffen zur Folge haben werbe. Allein diese Erwartung erfüllte sich merkwürdigerweise nicht, und alS die oberste Behörde der Sache aus den Grund ging, stellte sich he»aus, daß die Kaffierer der Eisenbahnen die eingezahlten Goldmünzen sofort durch Zwischenpersonen an die draußen harrende» Reisenden mit hohem Aufschlag weiterve? kauften, f» daß ein Kreislauf stattsand, an welchem die Kaffierer «in« ganz bedeutend« Summe für ihr« eigene Tasche verdienten. Die Reisenden, die es mit ihrer Fahrt eilig hatten, bezahlten jeden verlangten Preis, nur um zu ihren Fahrkarten zu gelangen. Die Eisenbahn-Verwaltung hat sich insolgedeffen genötigt gesehen, die erlassene Bersügung wieder aufzuheben, da bei der Eigenart der ruffischen Beamten wohl diesen, aber nicht dem Staate geholfen wurde. Uebung» schulen für Gehirnverletzte. Bisher wurde in zwei Städten, nämlich in Köln und Nammer 89 Deuische Wacht *i*tte 7 Graz, je eine ^UebungSschule für Gehirnverletzte" eingerichlkl, denen ein sehr wichtiger, aber bisher noch nicht genügend gewürdigter Teil der Aufgabe, die KriegSvcrletztkn in jeder Hinsicht wieder zu ge-funden und leistungsfähigen Menschen zu machen, zufällt. Dr. St. Goldstein beantragt daher in einem Aufsatz in der „Zeitschrift für chirurgische und me-chanische Orthopädie", an allen größeren Lazaretten derartige .Uebungischulen" einzurichten. Die Kops-verletzten, die, nach der Lazareltbehandlung sich selbst überlassen, häusig dem plötzlich im Arbeitsleben wie« der an sie herantretenden Beanspruchungen nicht ge-wachsen sind, sollen langsam durch zanz systematische Uebung wieder leistungsfähig gemacht werden. Eine solche Uebungsschule muß sich daher der Dienste eines Neurologen, der sein Augenmerk hauptsächlich aus die richtige medizinische Behandlung der seelisch Erkrankten zu richten hat, einiger geschulter PSda- zogen, die am besten die geistigen Fähigkeiten an der Hand geeigneter Ausgaben entwickeln können, und vielleicht noch einiger Laien, die eine Art Verbin-dung mit dem Leben herstellen, versichern. Von ihrer Geduld und der Art ihres Zusammenwirkens hängt natürlich vor allem der Erfolg ab. Allgemeine Re-geln lassen sich schwer aufstellen; die Behandlung muß möglichst früh, womöglich noch während der chirurgischen Behandlung, einsetzen und sich den in-dividuellen Bedingungen, die durch die Berussver. schiedenheit noch eine besondere Prägung erhalten, weitestgehend anpassen. DaS rumäniiche i. Mein Sohn Fritz, so schreibt mau der „Kölner Leitung", liest auS der Zeitung vor: ... . am schwierigsten auszusprechen ist im Rumänischen das i mit dem Zirkumflex. Man bringt diesen Laut hervor, indem man Ober- und Unterkiefer durch einen zwischen die Zähne geschobe- nen Gegenstand sperrt, die Lippen beiderseit herun-terzieht und ein u zu sprechen versucht. Man be» kommt dann eine» dumpfen Kehllaut zu hören —« „Eine alte Geschichte," unterbricht ihn sein Bruder Hans. „Geh, stell dich nicht so/ erwiderte ihm Fritz, „als ob du schon gewußt hättest, daß —" „Daß wir den rumänischen Unter- und Ober-kieser durch einen zwischen die Zähne geschobenen festen Gegenstand namens Mackensen gesperrt haben, wissen wir schon lange. Und daß ihnen der Fal-kenhayn die Lippen beiderseit zum Heulen herunter-zieht —« .... woraus wir hoffentlich recht bald den dumpfen Kehllaut u zu hören bekommen werden," ergänzte der geschlagene Fritz vergnügt. bis 120 cm Breite werden gelegt in der Plissieranstalt C. Bsldefeldt, Marburg, Herrengasso 6. Auswärtige Auftrage schnellstens-. Zwei eingerichtete ZIMMER sind zu vermiete». Seidigasse 12 (Instlviertel). P Für die Hände! 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