w-o. IZ. . '739. Laibacher Donnerstag den 26. März. Inländische Nachrichten. Wien, den 16. März Se. Maj> haben dem Kameraladministrator itl Mahlen , Freyh. v. Ka-schnih, zur Vezeigung Ihrer Zufriedenheit übe? dessen bisher gc-lüftete vorzügliche Vetdiensie, ein Geschenk von 3o,Ocx> fl. zu machen geruhet, und darüber an den Bömisch - Oesterrei-schen oberen Kanzler, Grafen v. Kollo-ldrat, folgendes Handschreiben erlassen: „Da ich mit der ausgezeichneten Verwendung des Varou Kaschniy in den vie, l«n ftin^r Oblicgtlcheit anvertrauten Verrichtungen, und vorzüglich in dem gegeuwär? l'9 in Ausübung gelangten neuen Nektisika-zionssyssem zufrieden zu seyn alle Ursache ^>abe, sy sinde Ich mich bewogen ihm , und seiner Familie, dafür ein Merkmal Mci-"cr Cvkcntllchkeit dadurch zuzuwenden, daß Ich ihn von der Zurückzahlung des auf den Ankanf seines Guts Zdislcuvitz ihm von dem Aerarium vorgestreckten Betrags entheben, folglich die ganje Schuld nachsehen will, welches Sie ihm also eroffenen/ nnd. ;u. gleich die hierauf ausgestellte Obligazion zurückstelleu werden. - Wkn, dul 2i^ HornilNö l?89- Joseph. Auch haben Ge. Maj. bey der Böhmisch -Ql'sterreichischen Hossan.ley den Hrn. Hofrach Freyh. v- Spiegelseld in Rücksicht stimr fchwachlichen Gesundheit;u jublllren , und den Hr. Hofftkretar v. Mossard zum Hoftath ^u ernennen geruhet. Es heist, Se. Maj. hatten sich bewegen lassen, zur Schonung höchst dero Gesundheit den bevorstehenden Feld'ug, nicht mitzumachen; Sie würden sich zwar auf eine Zeitlang -M' Armee begeben, aber blos um sie zu besuchen. — D?r Monarch soll von den 6. Aerzten , Freyh. von Störk, Quarin, Brambill», , Kollmann, Schreiber , und Lehmach'!r ein Gutachten ver« langt haben/ wk den in Fcldspitäleln z so häufig emrelssenben Krankheiten, wo-! -bilrch im vorigen Feldzng viele Tausende ! walerer Streiter hingeraffet worden sind, ^ am füglichstcn abzuhelfen sey? diese Hrn. ! sind schon zweymal znsammengetrctttn; z nwn weiß der Zeit aber noch nicht / was sie darüber beschlossen habcn. . Am 8. ist der Hr. General F. Z. M. Gr. Michael von Waliis hier angekommen um den Vorsitz dey dem k. k. Hofkricgs-rathe zu übernchmen, und habcn das O.u.ntier im i. Stock des Freyh. v. Webe-rischen Hanse auf dem Graben genommen: dem Se. Maj. iQOO fi. zum Quartier-!j! aeld angewiesen haben. — Der Hr. Oberin ste von Ferdinand Toskana Infantcrierc-!!^ giment Freyh. v. Sternthall, und der Hr. ^Oberste von Sluincrregiment Frcyh. v. Vossarelli sind zu Generalmajors ernennt, i und erster mit 2000. dcr andere mit 1500. i fi. jubilirt worden. — Bey Pellegrini In-! fantcrie ist der Hr. Graf v. Khevenhülln' ! zum ersten Major, und der Grenadier ^ Hauptmann v.Bettin zum 2.Maj. avanziert ^ worden : unter einem haben Se. Maj. den . Hr. Hauptmann v. Augusiinetz znm Zten Major beym Splcnyischen Insanterieregi-^ m ut, und den Hrn. Hauptmann Graf !! Pachta zum zweyten Major bey Michael ^ Wallis Infanterie, den Hrn. v. Mack aber, Hauptmann von Generalsiabe, ^um ^Oberstlieutenant, und höchstdcro Fliegclad-zutallten zu ernennen geruhet. '- Volksgerichte sind es, das F, M- Gr. ' Lacy alle seine Militarchargen resignirt habe, und in Italien, oder in Engelland seine Ruhe gemessen wolle. Dieser gros-! st Mann', der unsere Militarkonstitnuon ! auf den respektablen Fuß gesetzt hat, worauf sie Zur Verwunderung aller europai-!^ schm Machte steht, ist des Dankes von z Vaterland, und dem Monarchen sicher. Sein Eifer für den Staat, und 5me Liebe sür sein Werk erkalten nie. Schwächlicher Gesundheit wegen wird er wohl eine Reise nach Spa im Frühling, vielleicht abcr eine nach Karlsbad in Böhmen mh-mcn, um Me Wolken, die von dortiger Gegend verdächtig scheinm , zu beschwören. Von hier wird noch immer viel Gußeisen, Bomben, Kugeln, und schweres Geschütz zu d?n böhmischen Festungen Pleß, und Thercsienstadt abgeführt. Von dem Gepäcke des Gr. v. Hadd!? ist bereits der größte Thal nach seiner Herrschaft Futtach, in Ungarn, vorausgegangen, und er selbst folgt in kur,cm l:ach. Als dieser ehrwürdige graue Held am 2^'. Horn. das ungemein gnudi-? Handbillet vom Kaiscr erhielt, in welchem Se. Maj. demselben das Oberkommando in Ungarn übertrugen, begab er sich, mit Frcuden-thranct! im Auge, in das Zin:mcr, woselbst seine Familie versammelt war, und sagte: „Kinder! ich habe euch dm alten Graukopf verkaust." Ueber diesen Ausdruck erstaunte man, bis cr, um das Räthsel aufzulösen, seine Erhebung zum Generalkommando , und seine nahe Abreise be--kannt machte. Nun siossen auch von Seiten der Familie Thränen der Freude; ader es stiegm auch manche Besorgnisse für den Helden in ihren Seelen auf. Noch rührender war der Auftritt , da der 78. jährige Held dem Monarchen seine Danksagung absta.lctc. „Sie kommen, sagte der grosse Kaiser, mir für etwas zu danl'en, wofür ich Ihnen Dank schuldig bin ; von Ihrer Einwilligung hangt meine Ruhe, die Ruhe Ungarns, und meiner übrigen Länder ab." — Darauf bat der Feldmarschall um die Operazions-plane: ,/Hier, sagte der Kaiser, ist der vom Vorigen Jahre / und da übergeb' ich ^hmn ben neuen." ^- «nd sieh da! dl> ser neue Plan war eben derselbe, den der Herr Feldmarschall schon beym Allsbruche bes Krieges dem Monarchen überreicht hatte. — Gedachter Hr. Feldmarschall mmt ben Hrn. Doktor der Medizin Lorans mit Nch ins Feld. Ge. Maj. befmdm Sich zu allgemeiner Freude ganz wohl, und das ausgebreitete Gerücht von einer höchstdersclben neu-krdings ?«geflossenen Brusikrankheit, und «wer darüber gehaltenen Bcrathschlagung ^r Aerte ist ganz unbegründet. Wohl über leidet die Gesundheit unsers allge-wcin geliebten F. M. Frel,h. v. Loudon ^rz. einige Anstösse, die uns für sein theures Lebcn in nicht geringe Besorgniß ntztt. Auch der Hr. F. ^. M. Baron de Nins ist noch nicht allsser Gefahr. Trieft, dtt aller möglichen Pracht gefeyert worden. D^ hicr in Galinson liegenden Bat-kanlone sind ausgerückt; die Kutters, die russischen, neapolitanischen und alle übri-6en innren Cchißc sind en I'r.iaäs alls-gefahnn, und haben zur Verherrlichung 0l?lcs Festes die Kanonen dremnal adge-^uert, welches auch eben so ost von dem Kastell, und den Batterien erwiedert wor-^n ist, indessen das hohe Gubennum, rnd die übriqm Stande in der Domkir-lye dem Hochamte, und dem anqestimm- lcn Amlrosianlschen Lobgcsange beygewoh-ult tzabelf. ^ibach, dc„ ,9. März. Heute als am ho^n ??amcneseste unseres Monar-^en lst ^ der allhiesigen Metropolitan-Niche ^^ Hochamt in Gegenwart aller ^e^-.: ^s.h Stände rom unscrn Hochw. ^ur!t?r^blschoffe gehalten, das: Gott wir v?n dlch. angestimmet, und für das Wohl Sr. Maj. mit aller Inbrunst ge5etke>-worden; wobey die Bürger - Kompagnü mit wehenden Fahnen, und klingender Spiele ausgerückt, und viermal das kleine Gewehr gut abgefeuert haden. Ruma, den 7. März. Se. Maj. haben in Anbetracht der hier Lands ver-kauftwerdenden theuren Weine zum Bestm Höchstdero Truppen ein Wein-Depot bei richtet, aus welchen die Marqmtenter den Eimer a 4. und 8. fi. empfangen lönmn. Die Weine werden auf Quittung der Re-gimentskommandantcn erfolget, und die MarquettNlcr. erlegen den Geldbetrag ans Regiment, welches solchen sodann in die Krssgäka^ ab llführen hat, die Marque-tenter hingegen bekon mm für den Aus-schank'emes Eimers Zc>. kr. — Die Mu« sterung des hi?r Lands vcrsamnitltm Korps ist nun bey alien Regimentern durchgängig vorüber. Brüsiel, den 4. März. Vor der Versammlung der Stande unter dem 23. und 24. Horn. ist dem Erchischofte vott Mcchkln, den Vischöffen von Antwerpen, Namür, Brügge, Ipern, 5iüremonde u. s. f. und sämmtlichen Aebten der Befehl ertheilt worden , unfehlbar bis 15. März ihre theologischen Zöglinge in das Ge-mralstminar zu Löwen abzusenden, widrigenfalls zu erwarten, daß ihre Tempora-lien gesperret werden. Dem Erzbischoffe insbesondere wurde bedeutet, seine Vorstellung habe Sr. Maj. Mißvergnügen, und Unwillen rege gemacht, und er habe sich vom 8. März an in Löwen eimufin-den, und allda so lange zu verbleiben, als nothwendig ist, um die Hort vorgetragene Lehre für rein, und acht öffentlich erklären m können, odtr anzugeben, was daran tadelhaftcs sey. Nachrichten. M Pohlen. ilVarfthüu, den 4. März. Der A-gent des Französischen Höfts Hr. d'Aube-ry hat den Reichstagsmarschallen ein Schreiben aus Versailles mitgetheilt, worin es heist: „Der Konig von Frankreich hofft von der Weisheit der polnischen Nazlon daß sie bey der Beschäftigung, verschiede-Ke Zweige ihrer Rcgierungsform „u ver. bessern, alles das vermeiden werde, was sie mit irgend einer Macht verwickeln könnte; daß sie bedenken werde, wie sich das, y>as Jahrhunderte verändert, oder niedergestürzt haben, nicht in der kurzen Zeit Von einigen Monaten wieder herstellen lasse, daß sie endlich alle Umstände, in -welchen die Nothwendigkeit mit Mäßigung fortzuschreiten befiehlt, abwägen werde, um sich nicht der Gefahr auszusetzen , ihre wesentliche.Festigkeit, und das Anse-hw, welches ihr die Natur unter den Mächten von Europa angewiesen hatte, bis auf die Hoffnung, es je wieder zu erhalten, verschwinden zu sehen. Darauf haben die Stände folgende Antwort gegeben : Das französische Ministerium scheint bey der Sorge für die Herstellung der zerrüteteu Finanzumstande seines Landes, die Erklärung nicht genug überlegt zu haben , welche es der Republik gegeben hat. Was das französische Ministerium dcr ^ohlnischen Nazion in Rücksicht ihrer Nachbarn anräth, ist den Grundsätzen der Konföderirten Stände gänzlich entgegen, insofern sie über Einen derselben sich äußerst zu beschweren, einen Andern hinge- , gm sehr zu loben haben. Das Franzö- sische Ministerium selbst hat ehemals d:e Potzlen durch sehr mäßige Summen , aber desto größere und unerfüllt gebliebene Versprechungen gegen Rußland gereizt, und dadurch die Unfälle selbst veranlaßt, welche bisher über Pohlen ergangen sind. Dänemark. Roppenhagen, d?n i. März. Man hat hier einen bösen Strttch entdeckt/ dcr bey gegenwärtigen Zeitumständen viel Aufsehens, und verschiedene Gerüchte erreget» Ein Fremder, der sich seit einiger Zeit hier aufhält/ und angeblich ein Schwede seyn soll, hatte von einem an der R?h-de liegenden Engländer eine Brigantine sammt derselben in Theer, Pech, Pulver, und Rum bestehenden Ladung für 12,200. Thaler erkauft, und dafür gleich' cinm Wechsel ausgestellt. Er machte hierauf dem Engellandcr das Ansinnen, Tauen, und Segel des erkauften Schiffes wohl mit Theer zu besireichen, dasselbe dann in Brand zu stecken , und so es der ebcn-falls an der Rehde liegenden russischen Flotte zu nähern um dies?, und , wo möq-iich auch die nahe dabey befindliche Dänisch? Flotte anMÜndeu: für jedes Schiff, welches auf solche Art zu Gninde gehen wurde: sicherte er dcm Engellander eine Belohnung von 5020. Thaler zu. Am 14. Mär; halte dcr Streich ausgeführet werden sollen; allein der Engellander, der sich anfangs da^u geneiqr gezeigt hatte / verrieth den gangen Anschlag. Am 28-v. M. wurde er lange darüber verhöret, und das Mordbrennerschjff von Dänen, und Russen besetzt: aber der Fremde ist inzwischen entksmmen , und alles Nachsuchen ihn zu entdecken, war bisher vergebens. Schwebe«. Stockholm, den 26. Horn. Die Angelegenheiten des Reichstags allhier hadcn