L r-o F/. Landesmuseum im Heezogthnme Krain 183« - 183V. Laibach L838 Gedruckt bei Ignaz AloiS Edlen v. Kleinmayr. e^ie Jahresberichte, welche das gefertigte, mit der unmittelba¬ ren Aufsicht über die Erhaltung des krainischen, unter die Ob¬ sorge der Herren Stände des Landes gestellten, Museums beauf¬ tragte Curakorium sowohl über die Erhaltung, als auch die vom vaterländischen Gemeinsinne ununterbrochen fortgesetzte Vermeh¬ rung der Musealobjecte an die löbliche ständisch-verordnete Stelle in den Jahren 1836 und 1837 gelegt hat, sind in den Landtags- Sitzungen von diesen Zähren zur Kenntnis; der Herren Stände gebracht, und mit besonderem Vergnügen vernommen worden. Zn der letztem Sitzung wurde auch der Antrag genehmi¬ get, das;, obgleich die einzelnen Gaben der Freunde des vater¬ ländischen Museums individuel schon durch das Zllyrische Blatt zeitweise zur öffentlichen Kenntnis; gebracht wurden, nicht- de¬ sto weniger die in den erwähnten Jahresberichten übersichtliche Zusammenstellung aller Beiträge zur Vertheilung unter die daS Museum unterstützenden Gönner in Druck aufgelegt werde. Demnach stellet das Curatorium mit diesem Berichte alles das übersichtlich dar, was der rege Eifer der Krainer für diese va¬ terländische Anstalt in den erwähnten zwei Zähren geleistet hat, und bemerket, das; diese Jahre vom Landtage zum Landtage, oder was Eines ist, von den Musealferien des einen Jahres bis zu denen -1 * des andern berechnet sind, und daß cs diesen Bericht an die bis¬ herigen diesifälligen zur öffentlichen Kunde gebrachten Aufsätze an- schließt, welche das Museum den nicht genug zu preisenden Ver- diensten dcS k. 1?. Herrn Franz Joseph Grafen v. Ho- chenwart verdanket, nämlich an die Schriften: »Eröffnung des Landes-Museums in Laibach am 4. October 183t," »Jahresfeier der Eröffnung des LandeSmusc- ums am 4. October 1832, und »Leitfaden für die, das LandeSmuseum in Lai¬ bach Besuchenden, 1836." An nrttur historischer Dinsicht. I. Mineralien. Die Hauptbestimmung des, Museums ist cs, vorzugsweise die Erzeugnisse des Landes zu sammeln. Darum gingen von ausländischen Mineralien nur wenige Ga¬ ben ein, und selbst diese haben für das Museum nicht sowohl ih¬ res Gehaltes wegen einen Werth, als weil sie von, in der Frem¬ de ansässigen Krainern oder in Krain wohnenden Fremden dar¬ gebracht wurden. Hiehcr gehören ein Kalkspath, Doppel-Py¬ ramide aus Kärnten, und mehrere Stücke Tellur-Erz von Pila bei Chemnitz, welche Herr Cur ter Edler v. Breinlstcin;— ein Stück Granit aus Böhmen, und ein Stück Basalt, welche Herr Ferdinand Schmidt, ein um das gedeihliche Fortkom¬ men des Museums höchst eifriger Förderer desselben; — meh¬ rere Salzmuster auS dem k. k. Salzwerke zu Hallein, die Herr Anton Samassa; — die Hellen, reinen Bergkrystalle, wel- che di« Frau Frciinn von Malovetz verehrten, — und un¬ ter de» ansehnlichen Geschenken des vaterländischen Missionars, Herrn Friedrich Baraga, Generalvicars des hochwürdigsten Bischofs von Detroit, mehrere Achat-und Karneolfindlinge auS dem Obersee des Territoriums Nordwcst in den nordamerikani- schcn vereinigten Staaten. Desto reichhaltiger und interessanter waren die Geschenke an vaterländischen Mineralien. An den Namen des ?. I'. Herrn Franz Grafen von Hochcnwart, welcher fast jedes öffent¬ lich erschienene Verzeichnis; der Musealgaben auch in den bei¬ den Zähren 1836 und 1837 zierte, und von dem beinahe jeder Zweig des Museums Geschenke ausweiset, reihen sich in mehrfa¬ cher Beziehung die Namen des unermüdeten Custos Heinrich Freycr, und unseres verehrten Landsmannes des Herrn Kreis- Hauptmannes Thomas Pluschk von Villach, an, welchen das Museum im Jahre 1837 sehr werthvolle Beiträge zu ver¬ danken hat. k. 3?. Herr Franz Graf von Hochenwart, hat 16 Marmortabletten von der Umgebung von Fiume, und an, im Lande aufgcfundenen Versteinerungen mehrere Numuliten von größerer Form verehrt. — Herr Custos Freycr pflegt seine freie Zeit während der Musealferien stets zum Vortheile des Museums zu verwenden, und bereiset, alles Merkwürdige, wo es ihm vorkommt, mit aller Aufmerksamkeit sammelnd, nach und nach, und selbst auch zum mehrmals wiederhohltenmale, alle Theilc des Landes. Wie früchtlich diese Ausflüge sind, beweisen die reichlichen Gaben, welche umständlich in den öffentlichen Ver¬ zeichnissen beschrieben sind, nämlich hieher gehörig, 17 Stein¬ arten von der Le-L»» lliira, der Alpe Steiner, dem Trau- nik bei Weissenfels, dem Sattel vom Mangart, und von den Bergen um Neuma rktl, dann der herrliche, graue und röthliche Achat desLremsntui lirik bei Rob, sammt an¬ dern Stein- und Gebirgsarten von Nad lisch ek und St. Veit bei Schilze. Herr Kreis Hauptmann Pluschk sendete von seiner in Dalmatien angefangenen Naturalien- Sammlung, hieher gehörig, ein schönes Stück Muschelconglomerat. Zwei versteinerte Muscheln, ein versteinertes Stück Holz, und ein versteinerter Fischzahn, sind als Dupplicatc vom Werthe, von verschiedenen Gebern eingekommen. Herr Franz Konrad, verehrte ein Steinspiel, eine Mandelkernform, eingeschlossen in verhärteten Thon; — Herr Victor Ruard eine Bohnen-Erz- kugel, 3 Zoll im Durchmesser, ein schönes Cabinetsstück; — Herr Ritter von Panz 2l Stücke schätzbarer Mineralien aus der Gegend von Neumarktl; — Herr Atzel, mehrere Exemplare schöner Bleierze von Reichenberg bei Sava; — Herr Schmiedel von Zaverburg daselbst aufgcfundene Steinkohlen und Blattabdrücke auf Steinkohlen; — und Herr Cajetan Walland ein Stück blättriges Grauspießglanz-Erz aus Un- terkrain. Die Sammlung der in Krain aufgcfundenen Ver¬ steinerungen wurde überdies; vom Herrn Pfarrer Vertouz Mit einer versteinerten Schnecke; — vom Herrn Mühleisen aus Istrien mit mehreren ausgezeichneten schönen Stücken von Schnecken, Seeigeln und Knochenconglomeraten; — vom Herrn Or. Graf mit einer Süßwasserschnecke,—und vom Herrn Heinrich Koß von Neustadt! mit mehreren Muscheln und Schnecken vermehret. S. Pflanzen. Wenige Länder weisen auf einem ver- hältnißmäßig so kleinen Flächenrsums eine so ausgezeichne- v te, reichhaltige Flora auf, alS Krain; wie es neuerlich wieder Herr I)r. Sigmund Graf in seiner, in einem Eremplare auch dem Museum verehrten Abhandlung dargethan hat, wel¬ che er für die Zeitschrift Linnea schrieb, und die in ihrem dritten Hefte, Halle 1837, auch schon abgedruckt erschien. Scopo- li's, Zois, Hacguet's, Wulfcn's, Host's, Höchen- warr's, Hladnik's, Freyer's, und anderer, auf den Flügeln der Flora Krams gezeichnete Namen sind gefeiert im Lande, gekannt von jedem Botaniker im Bereiche der Pflanzen¬ kunde. Aber die Kenntniß der in Krain verkommenden Ge¬ wächse ist darum nicht erschöpft. Beweis dessen ist die erst kürzlich vom k. 1. Herrn Richard llrsini Grafen v. Blaga y entdeckte neue Speciss der Seidelbastpflanze, wel¬ ch- ian den Herrn Hofrath Reichenbach in Dresden ein¬ gesendet, von diesem Botaniker ersten Ranges in Europa, als neu anerkannt, und unter dem, den Finder ehrenden Na¬ men, Vavkna Llaga^ana, Freyer in das Pflanzensy¬ stem ausgenommen wurde, aber auch nächstens in seinem kost baren Werke der kritischen Gewächse abgebildet erscheinen wird. Zn Hinsicht auf das eben Gesagte, ist daS Geschenk für das Museum und für Krain unschätzbar, welches der für die vaterländische Flora höchst verdiente Botaniker, unser Lands¬ mann, Herr Franz Hladnik, jubilirter k. k. Gymnasial- Präfeet, und außerordentlicher Professor der Botanik zu Lai¬ bach, Mitglied der königlichen baicrischen Gesellschaft der Bo¬ tanik zu Regensburg oc., mit seinem durch 36 Jahre mit Liebe und Scharfsinn gesammelten Herbarium gemacht hat. Der Catalog hierüber, wie ihn der Custos, Herr Heinrich Freyer, bald liefern zu können hoffc, wird nachweisen, wie kostbar und reichhaltig diese Sammlung sey, und wie viel Neues und s Seltenes aus der Flora Krains man diesem ausgezeichneten Gelehrten zu verdanken habe, Diese herrliche Akquisition verdunkelt wohl jede andere bo¬ tanische Gabe, welch- in den Zähren 1836 und 1837 dem Museum dargebracht wurde; darum höret aber dieselbe nicht auf, dem Museum sehr willkommen, und mitunter selbst auch sehr schätzbar zu seyn. So hat Herr Custos Frey er, der in die Fußstapfen des Herrn Hladnik tritt, und seine Stelle bereits sehr ehrenvoll und früchtlich einnimmt, bei seinen Be¬ reisungen des Landes, wovon oben erwähnt wurde, auch sein vorzüglichstes Augenmerk auf die krainische Flora genommen, und nicht nur herrliche Dupplicate, aber schätzbar wegen ihr-S verschiedenen Fundortes, dem-Museum verschafft, sondern auch einige für Krain neu- Pflanzen aufgcfunden, worüber mit Gelehrten vom Fache noch Correspondenz geführt wird. — Vom Herrn Herrman Schända ist als Seltenheit eine Ei¬ chenfrucht von außerordentlicher Größe; — von der Frau Koß von Aßling, ein seltener Wurzelauswuchs einer Buche; — und vom Herrn Baraga ein Stückchen Cederholz einge¬ langt. >— Herr Kreishauptmann Plüschk vermehrte die be¬ reits früher angefangen- Sämerei-Sammlung. Auch sieht vaS Museum einem noch anderen ansehnlichen Erwerbe an erotischen Pflanzen entgegen. ?. I'. Herr Franz Graf von Hochen- wart hat nämlich dem Museum eine Actie pr. 6 Goldduca- tcn auf die, durch Herrn vr. Noö zu sammelnde botanische Ausbeute auS den Umgebungen von Constantinopel verehrt. 3. Thkere. Die zoologische Sammlung rückte vorzüglich durch den unermüdeten Eifer deS Herrn Friedrich Rudcsch ihrer Vollendung rasch entgegen. Darum mußte das zu frühe Hinscheiden dieses rastlosen Sammlers dem Museum beson¬ ders empfindlich seyn. Seine Stelle hat leider dem Museum noch Niemand ersetzt. a) Die krainische» Mamalien waren schon im Jahre 1835 durch die Ueberkommung des schönen 19 Ender- Kronhirschen, den das Museum Sr. Durchlaucht k. I'. dem Fürsten von Auersperg, Herzog von Gottschee, ver¬ dankt, vervollständiget worden, und daS Museums-Curato- rium konnte nur noch den Wunsch hegen, anstatt einiger min¬ der ansehnlichen Exemplare schönere Cabinerstücke zu erhalten. Es bat nebstbei unter 29. Dcecmber 1835 inSbesonders um die Einsendung eines schwarzen Bären, größter Gat¬ tung. Es fehlet sicher nicht am patriotischen Eifer der Krai¬ ner für ihr Museum, daß diese Lücke noch nicht ausgefüllet wurde; es hak sich nur bisher keine Gelegenheit ergeben, dieser Bitte zu entsprechen, weswegen sie das Curatorium bei die¬ ser Gelegenheit dringend wiederhohlet. Desgleichen wünschet eS auch die Aufmerksamkeit der Krainer auf dis Mäu¬ se und Fledermäuse zu richten, deren es noch mehrere Ar¬ ten im Lande geben mag, die das Museum noch entbehret. Der unvergeßliche Herr Friedrich Rudesch hat, nachdem er das Thierreich des Museums kurz vor seinem Tode mit 25 Stücken aus dem Geschlechte der Vespertilionen und Nagcthiere berei¬ cherte, auch jenem ebenfalls unter 29. December 1835 veröf¬ fentlichten Wunsche zu entsprechen angefangen. Seine letzte Gabe waren 6 schätzbare, dem Museum neue Exemplare von, in Krain lebenden, selteneren Mäusen, und eine Speckfleder- niaus. — Möge sich doch der Wahn gänzlich verlieren, daß sol- »« che Gaben nur unbedeutende Kleinigkeiten seyn, die es sich nicht der Mühe lohnet, einzusenden. Obgleich nur ein und an¬ dere Maus, zur Naturkunde unseres Vaterlandes ist sie doch oft sehr wichtig, immer beachtenswert!). Aber sie entgeher dem geflissentlichen Aufsuchen und selbst der kostspieligsten Be¬ reisung, zeigt sich dagegen als unbeachteter Fund der Unauf¬ merksamkeit unkundiger Hirtenknaben oder Holzknechte, und wird — weggcworfen. Darum bittet das Curatorium hicmit auf das dringlichste, alle Grundherren, Seelsorger und Schul¬ lehrer mögen ihre Aufmerksamkeit auf derlei Funde schärfen, die Untergebenen gelegenheitlich über den Werth dieser Thierchen belehren, und mit jedem nicht völlig gemeinen Objecte dieser Art zur Vervollständigung der Musealsammlung im Interesse der Vaterlandskunde beitragen. Uebrigens erhielt das Museum, zu dieser Rubrik gehörig, ein Bären-Embryo im Weingeist aus Adelsberg ; — einen Luchs der größten Art aus Schneeberg, vom Herrn Bezirkscommiffär Matthäus Fleischmann, und einige gefärbte Stachel¬ schweinborsten, wie sie die Otclrizrwa-Zndicrinnen zu ihren Stickereien brauchen, sammt einem Elengeweih vom Herrn Friedrich Baraga aus Nordamerika. l>) Die ^ögelfrmmlung betreffend, kam zwar dem Museum Mehreres zu; doch ist damit noch lange, nicht jene Vollständigkeit erreichet, zu welcher die Sammlung der kraini- schen Säugethiere bereits gelangte. Auch diese Art Beiträge sind vom seligen Herrn Friedrich Rudesch bis nahe zu seinem Tode dem Museum sehr reichlich zugefloffcn. Zn den wenigen Monaten des Jahres 1836, die er noch zu leben hat- I» le, bereicherte er daS Museum mit 17 demselben theilS neuen, theils zum Umtausche sehr geeigneten Vögeln. S e. Excellenz ?. 1'. Herr Baron von Erberg verehrten zwei Exemplare Taucher verschiedener Art, und einen schönen Milan (lalco M'Ivus);—l>. 1. Herr Franz Graf von Höchen wart aber ein sehr schönes Exemplar von einem Purpur-Reiher. — Die Herren Holzinger, Wutscher und Hrib er haben einen Mauerspecht, einen Grauammer , und 2 Kornweihen, Männchen und Weibchen, eingesendet. — Einen hübschen schwarzen Storch gab Herr Bezirksrichter Konda von Freudenthal, und einen weißen Herr Michael Smole zu Laibach; — eine Mauerschwalbe Herr Klausber- ger; — eine sehr schöne und sehr erwünschte Habichtseule Herr Bezirkscommissär Murgel zu Auersberg: — ein zwei¬ te» zum Umtausche bestimmtes Exemplar langte von einem Un¬ genannten ein. — k. 1. Herr Nicomed Freiherr von Rastern verehrte ein Rohrhuhn, und von andern Museums- sreunden gingen ein, ein Brachvogel, ein schwarzer Gimpel, ein wilder Canaricnvogel, ein Bienenfresser, und ein mißgestal- tcs Huhn im Weingeiste. Unstreitig den schönsten Vogel der bisherigen Museal-Sammlung aber, nämlich einen schönen, großen Silber-Reiher, bestes lLgvotts, verdankt das Museum dem Herrn Johann Sveliz zu Laibach. — Im Tauschwe¬ ge, gegen Abgabe von Dupplicaten, erhielt das Museum vom k. k. N a tu r ali e n- Ca b inec c in Wien 24 Stücke, und von Klagenfurt nach und nach, zusammcngenommen ebenfalls 24 Exemplare seltener Vogelarten, welche ihm bishin fehlten- Uebrigens kommt auch die Kunstfertigkeit des Herrn Franz Lehnhart, Chirurgen zu Laibach, anzurühmen, welcher mch- L« rere Skelette von Vögeln naturgemäß zusammcngestcllt, kunst¬ voll verbunden, und zur belehrenden Aufstellung dem Museum übergeben hat. — Vom Herrn Pfarrer Lorenz Okorn gin¬ gen zur Vermehrung der krainischen, erst angcfangenen Vogel¬ eier- und Nester-Sammlung 4 Uhueier ein. <-.) Der unergiebigste Zweig deS Museums ist die Samm¬ lung ver fische, und doch könnte sie sehr reichhaltig und belehrend seyn- Das Land nach seinen altern Marken erreicht an zwei, gleich Füllhörnern auseinander gehenden Punctcn die Meeres¬ küsten, und im Innern desselben sind seine Seen, Flüsse und Bäche durchgehends wohl und auf die mannigfaltigste Art be¬ völkert. Von dem in diesem Bereiche enthaltenen Reichthume ist nun bisher dem Museum nur sehr wenig zugekommen. In¬ dessen kann es nicht einmal sonderlich darauf dringen, daß man cs damit überhäufe, indem es mit solchen Geschenken sehr bald in Verlegenheit gebracht werden müßte; cinescheils weil die Zeit, welche deren Aufstellung erforderte, einstweilen durch die nöthige Catalogistrung der schon vorhandenen Musealobjecte verschlungen wird, — (daS Museum besitzt nämlich außer dem Custos sonst keinen Beamten, und wenn gleich diesem das Zeug¬ nis; eben sh unermüdeter Thätigkeit, und schneller GeschäflS- sertigkeit, als reifer Kenntnisse in allen Fächern ertheilet wer¬ den muß, so hat doch das Museum bereits einen solchen Hö¬ hengrad erreicht, daß man sich wundern muß, wo Ein Indivi¬ duum Zeit finde, so vieles zu leisten),—anderntheils wäre aber auch die Conservirung und Localisirung aller oder der meisten in Krain verkommenden Fische, so wünschenswert) sie auch ist, mit wenigstens einstweilen unbesiegbaren Schwierigkeiten ver- IS bunde». Ihre Aufstellung und Erhaltung würde eine Menge Gläser und Weingeist, dann mehrere neue Kästen erfordern, zu deren Anschaffung es für fetzt am Fonde gebricht, und in dem ohnehin schon sehr besetzten dcrmaligen Museums-Locale könnte man auch, selbst wenn man sie hätte, die für die Fische Krams nöthigen Kästen nicht aufstellen. Bei dieser Sachlage ist es daher nicht einmal sonderlich zu beklagen, daß an Fischen in beiden Zähren nichts mehr einging, als vom Herrn Kreis- hauptmanne Plüschk ein getrockneter Fisch, und vom k. HerrnIFra n z Grafen von Hoch enwart zwei schöne, sel¬ tene Fische. Nichts destowcnigcr bittet das Curatorium, daß auch die Fischer in Krain das Museum mit allfälligen Merkwürdigkeiten der krainischen Gewässer bereichern wollen. Den geschilderten Mängeln wird sich bei dem bewährten Eifer der Krainer für ihr Landes-Museum wohl abhelfen lassen, und das Museum wird Mittel finden, alle Geschenke auch dieser Art bis zur würdigen Aufstellung sorgfältig aufzubewahren. ck) Ncr-tilicn. Der selige Herr Friedrich Rude sch hat auch für dieses Fach fleißig gesammelt; durch ihn kam das Museum in den Besitz der für Deutschlands Fauna neuen, in Krain aufgefundenen, isabellfarben Natter, wovon er ein sehr schönes Exemplar dem Museum verehrte; — auch erhielt es von ihm das Geschenk des seltenen Nattcrspiclcs einer dop- pclschwänzigen Eidechse. — Herr Eger gab einen braunen Wetterfrosch, und der Aufforderung des Curatoriums vom 17. November 1835, im Verzeichnisse der eingcgangenen Museums- bciträge Nro. 25, des Jahres 1835, und Nro. "/g dos Zahres 1836, den nur in Krain vorkommenden kroieu« anguineus (rklovöklilca ribira) nicht nur von Vir bei Sittich, und aus der Adelsberger Grotte, woher man ihn bisher bekam, son- »4 dem auch von allen andern Orten, an deren mehreren er in Krain zu finden seyn dürste, cinzusendcn, ist von zwei Seilen entsprochen worden- Nebstdem, daß die Frau Langer ein im Bache Väno bei Laas gefundenes Eremplar einsendete, waS zur obigen Aufforderung Veranlassung gab, haben auch der Herr Localcaplan, Jacob Jerin, ein, in einer Höhle des Pfarr- VicariateS Strug aufgefundenes Exemplar, sammc schätzbaren Notizen darüber, und was eben so wuchtig ist, der selige Herr Joseph Kottnik eines von Oberlaibach, das erste, daS bis¬ her am AuSflusse der Laibach aus ihren unterirdischen Behäl¬ tern gesehen worden ist, cingesendet. Ein Exemplar ist auS kotäno in der Pfarre St. Michael bei Neustadtl versprochen worden, wo auch krotsi zum Vorschein kommen; ist jedoch noch nicht cingelangt. Aus seinem bekannten Aufenthaltsorte sind überdies; zwei zum Umtausche gegen andere dem Museum abgängige Objecte sehr willkommene Exemplare von AdelSbcrg eingelangt. Der krotous snguineus, ausschließlich Krains un¬ terirdischen Behältnissen angehörig, ist anerkanntermaßen dis größte Seltenheit Krains. Noch ist das Problem, zu welchem Geschlechte er gehört, nicht aufgelösct, obgleich schon 70 Jah¬ re darüber gelehrt und sehr scharfsinnig geschrieben wird. DaS Curatorium muß daher seinen Wunsch wiederhohlt aussprechen, daß diesem Thiere allgemein cine besondere Aufmerksam¬ keit geschenkt werde. Nicht nur Exemplare von allen Orten Krains, wo man den krotaus findet, sondern auch alle noch so unbedeutenden, aber vielleicht neuen, zur Aufhellung des Gegenstandes wichtigen Beobachtungen sind dem Museum so erwüizscht, daß es hiemit die dringende Bitte stellet, ihm hie¬ von auch das Unbedeutenste nicht vorzuenthalten. Es wird nicht ermangeln, Alles zur öffentlichen Kenntnis; zu bringen, was nur immer dazu beitragen kann, die noch dunkle Kenntnis; der Naturgeschichte dieses Thierchens zu erhellen und zu vervoll¬ ständigen. Einen interessanten Fund anderer Art machte Herr C tr¬ st os Frey er auf dem Berge Steiner bei Lloittrans. Er fing eine Schlange mit Merkmalen einer, der Vipern prestar zunächst kommenden, aber doch wesentlich von ihr verschiede¬ nen Viper-Spccies, welche er Vipern gagatinn nennt, und welche er lebend dem Museum verehrte. — k. N. Herr Franz Graf von Hochcnwarr machte dem Museum sehr schätzba¬ re Geschenke mit einer Krote, und mit vier sehr schonen Schlan¬ gen-Exemplaren, als: einer schwarzen Natter, einet' zweiten wesentlich von der erstern verschiedenen, aber noch nicht be¬ stimmten Natter von Gerlachstcin, und zwei schwarze Vipern (Vipera prastar) vom Karste. e) An Sonchilien hat der ?. 1. Herr Franz Graf von Hochenwart seine sehr schöne, sehr reichhaltige und sehr wcrthvolle, dem Museum schon früher geschenkte Samm¬ lung um mehrere Stücke ÜVIelsnia Holanckri aus der Umge¬ bung von Fiume, und Herr Gubernialrath und KreiShaupt- mann Plüsch k mit35verschiedenen, zwarDoubletten, doch sehr erwünschten Exemplaren vermehrt. Herr F e r d i n a n d S ch m id t, einer der vorzüglichsten Entomologen Krams, verschaffte dem Museum 3 Exemplare Helix namoralis vsr. intarrupt. sas- aiat,, und 4 Stücke kupaXoleeilii, einer ganz neuen Art, wel¬ che Herr Friedrich Kokeil, ein gcborner Laibacher, am Lcobcl-Berge im Herbste 1835 zuerst entdeckt hat. Herr Hein¬ rich üa Costa aus Görz, sendete 15 Stücke Lonchilien, und einige versteinerte Nucleos ein; und Herr Custos Frey er übergab dem Museum 24, für dasselbe neue Landschnccken, wel- Ltt che er in den Ferien gesammelt hat. Der Herr Kreishaupt- mann Plüschk verehrte 14 Stücke Oustscsen, und der Herr Rathsprotocollist Franz Repeschitsch zu kirsno ein großes Eremplar derOorgonii» verrucosa, eine Isis truncsts, und 3 Stücke Blätter-Korallen, koro ccrvino, Oinani. s) Die Anfecten-Aammlung. durch die reichhaltigen Geschenke der Herren Custos Frey er und Ferdinand Schmidt gegründet, hat eine ansehnliche Vermehrung durch den verdienten Entomologen, Herrn Gefällen-Wach- Inspector Joseph Holzer von Klagenfurt, mit 277 Arten, durchaus in Krain gefangener Käfer, erhalten, wovon nicht weniger als 33 Specics, dem Museum ganz neu, zu- gewachsen sind. Mehrere solcher Sammlungen aus dem Na¬ turreiche, wie es in diesem Jahre daS Hladnik'sche Herbarium, diese Käfer- und die Naturalien-Sammlung des Herrn KreiS- hauptmanns Pluschk sind, würden das ohnehin schon sehr ansehnliche Museum bald auf eine eben so beneidenswerthe Stufe stellen, wie es das Land ist, dessen Erzeugnisse eS auf¬ bewahret. O * * V. An technologischer Dinsicht. Der Hauptzweck der Industrial-Sammlung womit sich das Museum befasset, ist vorzugsweise wieder nur der, alle kraini- schen Products der Industrie zu erhalten, und zur Kenntnis? des Vaterlandes aufzustellen; doch blieben ausgezeichnete, oder Belehrung gewährende, ausländische Erzeugnisse davon nicht ausgeschlossen, und auch daS Seltene ist immer willkommen, um >7 um so mehr, wenn sich damit das Andenken an Krain oder an einen in der Ferne weilenden Krainer verbindet. Zn dieser letzteren Hinsicht nahm das Museum freudig die aus Nordamerika eingcsendete, reichhaltige Gabe unseres Landsmannes deS Herrn Friedrich Baraga an. DaS Blatt Nro. ^/g der eingegangenen Museumsbeiträge beschreibt umständlicher die Zndustrial-Objecte, welche, von den Otckix- >va- (nach krainischer Schreibart Orsiipva-) Indiern verfer¬ tiget, daS Museum nun vorzuweisen im Stande ist, als Schach¬ teln, Suppen- und Trink-Schüsseln, ein Canot aus Birken¬ rinde, Haus- und Hclzgerärhe, Matten, Säcke, eine Kinder¬ wiege, ein Paar Schneeschuhe, gestickte Braut-, Mädchen- und Weibcrschuhe, Kriegsgeräthe, zwei Friedenspfeifen, Tabaksbeu¬ tel und Schläuche, eine Messerscheibe, Pfeile, Bogen, einen Strcitkolben u. s. w. — k. 1'. Herr Andreas Graf von Hoch en wart in Wien hat zwei, zum Andenken an die Krö¬ nung Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin» zu Prag bei dem Volksfeste geschlagene Nägel eingesender, und Herr Anton Samassa brachte aus einer Salzburg'schen Kugel¬ mühle 7 Marmorkugeln herein. Zn ersterer Hinsicht aber ist dem Museum besonders die Zu¬ sendung der verschiedenen Arten von Töpfergcschirren, welche vom Töpferei-, Herrn Peter Kralj zu Gleinitz, verfertiget wer¬ den, — dann der Musterstücke der zu Naklas aus Rindhaar (arovrs) fabricirten Lodentücher <.plakta,) und von fünf Gat¬ tungen Garnbändern, womit man sich zu Naklas sehr emsig beschäftiget, erfreulich. Diese Industrial-Objecre hat der Herr Vicedechant, Blas Blasnik zu Naklas, cingesendet, und mit dem Geschenke auch einen schätzbaren Bericht verbunden, 2 worin er einige in industrielle, Hinsicht sehr interessante ?luf- schlüffe mikcheilte. s Di« pr,vilegirk« B a u « w o llcn -S p i n n fab rik von Heidenschaft hak drei Muster ihrer Gcspinnste eingesender. Der Umstand, dasi sie ihre bereitwillige Freigebigkeit dadurch bethärig- te, daß sie von jedem Muster zu 16 Strähnen verehrte, läßt der Hoffnung Raum, sie werde auch noch von jeder andern Gattung der in der Fabrik gesponnenen Baumwolle zu eine Strähne, was für die Aufstellung im Museum ganz genüget, und wofür ihr dasselbe zu vielem Danke verbunden seyn wird, als Muster einsenden. — Fräulein Marie Müh leisen über¬ gab ein mit schwarzen Kreppfädcn sehr fleißig gesticktes Ma¬ rienbild im Goldrahmen. — Herr Joseph Fuchs, Gewerk in der Kanker, sandte viererlei daselbst verfertigte Pflugscharen ein. _ Von einem Ungenannten, von k. D. Fräulein An¬ tonia Freiinn v. Er berg, und von einer dritten ungenann¬ ten Museums - Gönncrinn wurden 15 verschiedene, aus Kirsch¬ kernen niedlich geschnitzte Körbchen, als eben so viele Beweise der menschlichen Kunstfertigkeit, verehrt. — Sehr schätzbar ist dem Museum daS herrlich gelungene Bouquet von gefärbtem und gestreutem, in Form eines Gemähldes aufgekragenem Son¬ de, das Seine Ercellenz ?. 1. d«r Freiherr von Er¬ be rg zu verehren geruheten. Tie MoVrUtN Aammlung erhielt im Jahre 1836 ei¬ nen ansehnlichen Zuwachs durch die Ueberlaffung der sechs sehr schönen, wohl armirten Schiffsmodelle, welche bisher in der k. k. Lyccal-Bibliothek aufbcwahrt gewesen, nun aber im Mu¬ seum aufaestcllt sind. So sehr sich aber auch das Museums-Curatorium für alle diese schönen Geschenke der krainischen Industrie zum großen Danke verpflichtet steht, so muß cs doch seine schon mchrma- len geäußerten Wünsche hier dringend wiederholen, daß ihm von jedem einzelnen Fabrikate in Kroin zu ein Exemplar ein¬ gesendet werde. Es ist einer der Hauptzweige des Museums, nichr bloß die Natur, sondern auch die Kunst-Erzeugnisse des Landes zu ordnen, und zur Kenntnis; und Belehrung dessel¬ ben aufzustellen. Aber es sieht sich noch lange nicht im Be¬ sitze auch nur des größer» Theiles der Fabrikate Krains. Eine Hauptursache hievon durfte bei dem so vielfältig erprobten re¬ gen Eifer der Krainer für alles, was dem Vaterlands zur Zier¬ de gereichet, und hiemit auch für sein Museum, wohl nur darin zu suchen seyn, daß man wähnet, Gegenstände des Fleißes von geringerem Werthe, z. B. ein Knopf, eine Nadel, ein Stängelchen, ein Draht u. d. gl-, seycn nicht würdig genug, um verehret werden zu dürfen. Möge sich dieser Wahn verlieren, und es wird sich auch dieses Fach zu einem Grade von Voll¬ ständigkeit erschwingen, wie er nur immer gewünscht werden kann. -om Herrn Goldarbciter Binter erhielt das Museum eine antike Oarrwol-tllunncw mit --einem sehr schön eingravirten O)-dopen. — Alle diese Stücke gehören wohl der alten Zeit an. — Drei eisene Pfeilspitzen vom hiesigen Schlostberge hin¬ gegen, welche Herr Franz Conrad übergab; — ein altes Taschenmesser, vom Herrn Marquard; — ein alter im Scho¬ ber des Congrest - Platzes aufgcfundener Ring, vom Herrn Skofiz, — und das schätzbare Kreutz von weißem Marmor, mit zierlich eingelegten Carneol-und Chrysopras-Steinen, aus¬ gegraben an der Burgruine Haasberg, von der bekannten Mu¬ seums - Gönnerinn, Frau Josepha Sorre zu Haasberg, cin- gesendet, rühren wohl durchgängig aus dem Mittelalter her. 6. IJaffen. Für diese nur langsam vorwärts gehende Sammlung erhielt das Museum im Laufe dieser zwei Jahre doch wieder einige, und im Vergleiche zu dem Jahre, in wel¬ chem das Flußbett der Laibach gcreiniget wurde, nicht eben zu wenige Stücke, nämlich aus dem Mittelalter: zwei alte messingene Sporne, von dem, um die Museal-Sammlungen 27 schon viel verdienten Herrn Glockengiesser Ant»» Sa¬ ma ssa; — zwei alte Sporne, mit Zinnansatz vom Herrn Han¬ delsmann Zanier; — das Bruchstück eines nächst Weirel- bürg auSgegrabenen alten Schwertes von Broncs, vom k. 1. Herrn Eduard Grafen von Lichtenberg; — und einen alten, hinter St. Veit ob Laibach vom Berggewäffer ausge- spülten Pfeil; — vom Anfänge der neuern Zeit: einen schönen, ganzen Ritter--Brustharnisch vom k. 1. Herrn Gre¬ gorio Grafen von Totto in Espo ck'lstria, — und eine Hellebarde, vom Herrn Carl Prenner; — und auS der neuesten Zeit: einen vergoldeten französischen Offiziers-Brust- schildkragen, auS der Zeit der Occupation Krains durch die Fran¬ zosen, von der Frau von Arbefeville, — und acht indische Pfeile sammt zwei Bögen und einem Streitkolben der Wil¬ den von Nordamerika, vom Herrn Friedrich Baraga. — Zn Berücksichtigung, daß sich daS gesammte Waffenmatcriale leicht und sehr vortheilhaft zu brauchbaren Gegenständen ver¬ arbeiten ließ, dürfte an Waffen aus der altern Zeit im Lande nur noch Weniges anzutreffen seyn. Nichts destoweniger kann die Museal-Waffensammlung noch ansehnlicher vermehret wer¬ den, wenn k. N. die Herren Herrschafts-Inhaber und Guts¬ besitzer die Güte haben wollten, ihre Rüst- und Rumpelkam¬ mern 'genau durchzusuchen, und waS alt und nutzlos daselbst liegt, wenn es anders für die Aufstellung im Museum geeig¬ net ist, demselben zu überlassen. 7. Seltenes und Verschiedenes. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß es in Krain, wegen seiner Lage zwischen Deutschland und Italien, und bei der Kunstfertigkeit seiner Bewohner, gar so manches Sehens- und Bewunderungswürdi¬ ges gebe, das, im Museum aufgestellet, ihm zur Zierde und 28 dem Lande zur Ehre gereichen, und so manches Auge einhei¬ mischer und ausländischer Museumsbesucher auf sich ziehen wür¬ de, während es nun bestaubt und unbeachtet in irgend einem abgelegenen Winkel, oder im hintersten Grunde vergessener Schränke dahin modert. Sicherlich fehlet eS nicht an der Be¬ reitwilligkeit der wackern Krainer, zu allem auf daS freudig¬ ste beizutragen, was dem Vaterlande frommt, und zur Ehre gereicht. Es muß jedoch übermal bemerkt werden, man halte häufig so manches, waS mehr oder weniger, mitunter auch sehr interessant ist, für zu werthlos, oder doch nicht werthvoll genug, als daß man es dem Museum anzutragen sich getrauen mochte. Ungeachtet dieses schon mehrmaligen Ergebnisses sind dem Museum an verschiedenen Objecten in den zwei letzten Zähren mehrere zum Theile sehr schätzbare Beiträge zugekom¬ men. — Herr Stephan Zuvanz gab einen künstlich ver¬ fertigten Vexirkrug, ein Majolika-Gefäß; — Herr Anton Schröder einen Scepter von Schlangenholz aus Aegypten; — Fräulein Zumpe zwei vergoldete sogenannte Dictatoren- Schlüssel, dergleichen die Jesuiten-Professoren, den Wetteifer anzuregen, den ausgezeichnetsten Schülern der Gymnasial-Clas- fen als Ehrenzeichen wöchentlich zu verleihen pflegten; — Herr vr. Paschali eine den Bachus vorstellende, aus Muscheln zusammengesetzte Figur; —Herr Anton Samassa die Mes¬ singplatte, welche der selige, für Krain unsterbliche Architect in Laibach, und nachmalige Jesuiten-Ordensgeneral in Rußland, k. Gabriel Gruber bei einem, zu Folge der eingravirten Inschrift, für die Stadt Laibach verfertigten Maßstabs verwen¬ dete; — Herr Herrmann Schanda sein Amtssigill, aus der Zeit der Landes - Occupation durch die Franzosen, und ein Kleinkreutz des französisch - italienischen Ordens der eisernen Krone; — der selige Herr Aloys Schaffen rath zwei, das ehemalige Capucinerkloster in Laibach vorstellende, gravirte Ku- vferplattcn; I'. die Freiinn Eleonore Gall von Gallenstein einen Riem aus Menschenhaut, den letzten Zeu¬ gen der, an einem Greise in Krain auSgcübten Tortur; — eine junge O b erkraineri n n einen krainischen ,8ksxel, der¬ gleichen die krainischen Jungfrauen ehemals trugen, und in moderner Form in einigen Gegenden noch zu tragen pflegen; — und Herr Franz Kniffez von Steinhoffen, eine Buchs¬ baum-Dose mit dem auf dem Deckel eingeschnitzten Basrelief, Salomo' s Urtheil darstellend. — Drei alte Majolika-Schüs¬ seln vom Herrn Franz Grafen von Hochenwart; — die fünf schönen Aufsatz-Vasen von Alabaster, von der Frau Schel¬ lenberg; — der Federbusch von gesponnenem Glase, vom Herrn von Platten feld; — die bemahlte Schwanenfeder, mit dem Portraite Seiner kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Johann, vom Herrn Karinger; — ein kleines Medaillon, mit dem Portraite Pius VI. auf weißer Pasta; — ein zwei¬ tes Medaillon mit allegorischen Figuren auf blauer Pasta, vom Herrn Zasbitz aus Görz; — eine zinncne Kanne mit Deckel vom Zahre 1662, mit eingravirten Figuren, vom Herrn Professor Frank; — ein Zeughausthor-Znsignium, vom Herrn Benedict Müller; — eine alte Steinaxt der Wil¬ den am Obersee in Nordamerika, von unserem Landsmanns dem Herrn Franz Pirz, Missionär zu Laut 8t. Claris am Abflüsse des Obersees in den Huronsee; — und der ver¬ goldete Schlüssel mit den Kronen des römischen Reiches und von Spanien, und mit der Schrift: 6. VI. und 6. III., vom Herrn Felix Paschali, sind theils nützliche und belehrende, thcils sehenswürdige Geschenke, dergleichen dem Museum wohl noch recht viele sehr crwünschlich wären, vorzüglich in so ferne sie irgend einen Bezug auf Krain haben. 8. Denksteine. Für die Geschichte von Krain ist die Lapidar-Sammlung im Museum sehe wichtig. Aber cs fehlte bisher am Locale zur Aufstellung derselben. Man Hegel gegen¬ wärtig die Hoffnung, daß daS Museum nicht lange mehr auf dasselbe zu warten haben wird. Darum empfiehlt sich das Cu- ratorium schon jetzt den Freunden der Geschichte von Krain um sorgfältige Aufmerksamkeit auf alle alte Steinschriften, wo sie nur immer verkommen mögen, und übernimmt sehr bereit¬ willig jeden alten Denkstein zur sorgsamen Aufbewahrung bis auf die Zeit, da die ganze vorhandene Lapidar - Sammlung wird aufgcstellet werden können. Einstweilen gelangte nur von Seiner fürstbischöflichen Gnaden, unserem ?. r. Herrn Fürst¬ bischof Anton Aloys Wolf, das Bruchstück eines Grab- stemcS vom Jahre 1554 ein. O. Bucker und Tckriften. Weik das Museum vor¬ zugsweise alles sammeln muß, was vaterländisch ist, oder auf Krain Bezug hat, und hiezu auch alle im Vaterlande gedruck¬ te, oder etwas Vaterländisches behandelnde Bücher gehören, so nnrfi sich dasselbe auch mit der Sammlung vaterländischer Bü¬ cher befassen. Es nimmt aber mitunter auch manches, was sich, obgleich ohne Bezug auf das Vaterland, als selten oder besonders schätzbar, oder zur richrigern Kunde der Musealob¬ jecte dienlich darstcllet, mit größtem Danke an. Nur in dem Falle, wenn mit einer gut gemeinten Gabe keinem dieser Zwe¬ cke entsprochen wird, muß es, um den spärlichen Bücherraum im Museum nicht verengen zu lassen, diejenigen Bücher, wel¬ che es zur Aufstellung für ungeeignet anzusehen genöthigt ist, den Geschenkgebern unter Anerkennung ihres guten Willens und mit der Bitte um fernere Gunst, zurück überreichen, was jedoch selten geschieht. Einigemal trifft cs wohl auch zu, daß SI man, um stch die weitere Gunst nicht zu versperren, die An¬ nahme einiger Bücher vorerst rechtfertigen müßte. Bei weitem der größte Theil der vorerwähnten Bücher ist jedoch den ange¬ deuteten Museal-Zweigen vollkommen entsprechend. Di« Zahl der geschenkten Bücher und Schriften ist fol¬ gende: 5) Philologie ..7 Stücke b) Geschichte. 104 » c) Pädagogik.' . . 2 ,, 6) Rechenkunst. 5 » e) Naturgeschichte. 9 » t) Physik .. 3 » 8) Chemie. 5 » ti) Medicin .7 „ i) Landwirthschaft . 2 » ic) Wörterbücher. 1 „ l) Handlungswiffenschaft .... 1 „ m) Theologie .23 » n) Juridisches. 4 » n) Zeitungen. 2 „ p) Kalender. . 14 » ) Münzen ver neuern Leit. 1, 75, 3642, 3374, 31, 19, Summe 1, 116, 4648, 7155, 31, 21 » — An Papier-Gelds erhielt das Museum 4 Stücke älterer Zeit, und an Sizilien 3 Stücke zur Verwahrung. * * * Dnveniar. Gelegenheitlich der Aufstellung der dem Museum abge¬ tretenen Schiffsmodelle ist die, ihnen zum Schutze dienende Pultwand mit den darauf zur Schau gestellten krainischen Ei¬ sen- und Stahlfabrikaten verändert morden, wodurch die Samm¬ lung dieser Waaren ein viel gefälligeres Ansehen, das Museum selbst aber an Raum gewann. ?. 3'. Herr Wolfgang Graf von Lichtenberg hat durch eine freiwillige Collecte den Be¬ trag zur Bestreitung der Kosten auf die Anschaffung von Po¬ stamentbrettchen, und von gedruckten Etiquetten für die Mine¬ raliensammlung zusammengebracht, und dadurch nicht nur ei¬ nem sehr gefühlten Bedürfnisse abgeholfen, sondern auch die gefällige Aufstellung der Mineralien vollendet. Der Apotheker Herr von Gromadzky hat in beiden Jah¬ ren jährlich zu 20 Maß 36grädigen Alcohol unentgeldlich für die Objecte geliefert, welche im Weingeist aufbewahrt werddn müssen, und nebstdem im Jahre 1836, 40 Maß von ihm in den Vorjahren geschenkten Spiritus, weil er wässerig und trüb wurde, frisch abzichen und ergänzen lassen. — Herr Ignaz Edler von Kleinmayr ließ in seiner Druckerei die von Zeit zu Zeit erschienenen individucl specificirenden Verzeichnisse über alle Spenden, die dem Museum verehret werden, uncnl- geldlich abdrucken. Herr I)r. Graf hat für eine empfindliche Wage das messingene Statif dem Museum übergeben, dessen sich 8ir Humplirv D-1V^ zu bedienen pflegte, und das er bei seiner letzten Anwesenheit in Laibach zurück ließ; — und zwei edle Bürger Laibachs haben dem Museum das schön ausgestat¬ tete Einschreibebuch für Muscumsbesucheraus der Fremde, sammt dem eben so schön gezierten Ecui geschenkt. Zur Bestreitung der im Voranschlags des MusealfondeS pro 1837 unbedeckt gebliebenen Musealbedürfnisse ist unter den, am Landtage im Jahre 1836 anwesend gewesenen Herren Stän¬ den der geistlichen Herren- und Ritterbank, und den Herren Abgeordneten der landesfürstlichen Städte die Verabredung ge- »8 rroffen worden, das; jeder derselben entweder aus Eigenem oder durch Sammlung im Kreise seiner Bekannten erncn Betrag von etwa 12 bis 15 fl. aufbringe. In Folge dessen haben zum Musealfonde abgcführet: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Se. Epcellenz k. 1. der Herr Lan¬ des - Gouverneur und ständi¬ sche Präsident Se- fürstlichen Gnaden k. I'. Herr Fürstbischof von Laibach . . Herr Domprobst Lucas Burger, Verordneter —> Domdechant Urban Ze rin . — Domherr Georg Supan — Domherr Franz Kagnus . — k. k. Kämmerer und Verordne- neter, Wolfgang Graf von L i ch- tenberg — k. k. Kämmerer und ständischer Ausschußralh, Benedict Graf von AuerSperg . . . . — k. k. Kämmerer und ständischer Ausschußrath, Ignaz Graf von Blagay. 50 15 100 46 27 12 25 15 15 40 Fürlrag . . 305 40 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Uebcrtrag . . Herr k. k. Kämmerer und ständischer Ausschußrath, Vincenz Freiherr von Schweiger . . . . — k. k. Kämmerer und ständischer Ausschußrath, Otto Graf von Barbo >— k. k. Gubernial-Concipist und ständischer Ausschußrath, Moritz Freiherr von Taufferer — Alois Freiherr von Abpsat¬ terer . — k. k. Kämmerer und Kreiscom- missär, Franz Freiherr von La¬ za r i n i — k. k. Kämmerer oc., Leopold Frei¬ herr von Lichtenberg . . — k. k. Kämmerer, Joseph Graf von Auersserg .... — ständischer Secretär, Eduard Graf von Lichtenberg . . — ständischer Ausschußrath, Franz Ritter von Wiederkhern . ständischer Ausschußrath, An¬ ton Ritter von F i cht e n au . Fürtrag . . 305 40 15 65 15 50 15 15 15 15 15 12 537 40 4« Zn dieser Rubrik muß auch vom großmüthigen Lega¬ te pr. 3000 fl. Erwähnung gemacht werden, womit der selige Herr Friedrich Rudesch das Museum bedachte, und wovon dasselbe 41 das jährliche Intel esse von ISO fl. Convontions- Münze bezieht. — Ein zweites Legat verschaffte dem Museum der selige Herr Carl Zvis Freiherr von Edelstein damit, dasi er das Museum aus 6 Jahre in den Genusi einer am Laibacher Moor gelegenen Wiese gesetzt hat. — Nom Herrn Georg Steu¬ rer in Neffelthal langten 5 ff-, und vom Herrn Franz Kandolz 1 fl. SO kr. zur Beihilfe siir Museal-Auslagen ein. — Die Rechnung über die Gebahrung mit dem Muscal- fonde ist in einem besonder» Berichte zur öffentlichen Kunde gebracht worden, t , Hb Hb Hb Edle wackere Krainer! Die Thatsachcn dieses Be¬ richtes sind herzerhebend, rühmlich für Sie, ehrenvoll für das geliebte Vaterland. Das Curatorium würde seine Pflicht nicht vollends erfüllen, wenn es Ihnen nicht seinen wärmsten Dank dafür wiedcrhohlt zollen möchte. Dank Ihnen also, den innigsten Dank für die großmüthigen Gaben, womit Sie Ihr Landesmuscum bisher so eifervoll unterstützten, daß es nun schon ei¬ nen sehr hohen Rang unter den Museen der verbrü¬ derten Länder des großen Kaiserstaates einnimmt. Ihre bisherige, so ruhmvolle Lhätigkeit ist aber zugleich auch Bürge dafür, daß Sie für die Zukunft ihre Lie¬ be dieser Frucht derselben nicht entziehen werden. Das Curatorium bittet Sie, die hin und wieder in diesem 4 >r Berichte ausgesprochenen Wünsche zu berücksichtigen, und so, wie Sie es bisher gethan haben, auch künf¬ tighin den Bedürfnissen des Museums abzuhelfen. Die Gaben, welche Sie geneigtest dem Museum zuwenden wollen, werden immer mit dem größten Dan¬ ke sowohl im Bureau des hohen k. k. Landes- Präsidiums, als auch im Locale des Museums vom Herrn Custos Heinrich Freyer, oder auch von jedem der gefertigten Curatoren übernom¬ men, dann in den Catalog eingetragen und zur öffent¬ lichen Kunde gebracht werden. Möge es deren auch in dem nächstfolgenden Jahre wieder recht viele und recht interessante geben! Vom Curatorium des kraimscheu Lan¬ des - Museums. Laibach am 22. December 183"/. Wolfgang Gras Lichtenberg inp. Curator, Benedict Graf Auersperg mp. Curator. Domdechant, Urban Jerin mp, Curator. Uanbes - Museum i m Herzogthnme Krain. Zweiter Jahresbericht 1838. Lmbach Gedruckt bei Ignaz Aloys Edlen von Kleinmayr. «^er ununterbrochene, hohe Schutz, dessen Se. Ercellenz der Hochwohlgeborne Herr La n des--Gouvcrncur,Josc pH Ca¬ millo Freiherr von Schmidburg, das ständisch-krainische Museum würdiget, der beharrliche Eifer, womit jeder wackere Krainer und viele andere Gönner dasselbe zu vermehren und auf immer höhere Stufen des Glanzes zu erheben fortwährend bemühet sind, und die reichlichen Unterstützungen, welche dem Oooonomicuin desselben durch einen eben in seiner Constituirung sich befindenden Museal-Verein zu Theil geworden sind, setzen das Curstorium in den erfreulichen Stand, dem Rufe zur Er¬ stattung eines Jahresberichtes über den Bestand, das Gedeihen und die Verhältnisse, in welche das Museum im Laufe dcS ZahrcS 1837/38 getreten ist, nach Kräften zu entsprechen. Demnach hat das Guratorium im Allgemeinen zu berich¬ ten , daß die innere Einrichtung des Museums und seiner Loka¬ litäten, bis auf eine unbedeutende Aenderung, dieselbe geblieben ist. Mit den, von dem ins Leben tretenden Museal-Vereine zu Diensten gestellten Beiträgen ist man in den Stand gesetzt worden, auf die Anschaffung von Münzkästen zu denken, in denen die ansehnliche numismatische Sammlung theils wohl ge¬ ordnet wird aufbewahret, rhcils dem Publicum unter Glas und Rahmen zur Schau ausgestellet werden können. 1 L Die am Schlüsse diese- Berichte- abgedruckte summarische Rechnung über den Stand deS Museal-Fondes thut eS ferner dar, daß das (äurawrium nur unter Beihilfe aus den Bei¬ trägen der Mitglieder deS erwähnten Vereins in den Stand gesetzt wurde, die currenten Bedürfnisse für daS Museum im Jahre 1838 zu bestreiten. Zn Ansehung der Besuche und Vet Benützung der Museal-- Aufstellungen im vergangenen Zahre kann das (lurstorium nur Erfreuliches anzeigcn. Die größte Ehre, welche dem Museum in diesem Jahre zu Theil wurde, ist der hohe Besuch gewesen, welchen ihm Se, Majestät der regierende König von Sach¬ sen, Friedrich August, bei höchst Ihrer Anwesenheit in Lai¬ bach zu gewähren geruhet haben, wobei Sie insbesonders zu genehmigen die Gnade hatten, daß Allerhöchstvenselben ein Eremplar der neu entdeckten Seidelbast-Pflanze, vapkne Lla- IHa^er § in der Blüthe vorgestellet werde. Wie er¬ freulich dieser hohe Besuch dem Lande Krain, insbesonders in botanischer Hinsicht, gewesen ist, war schon in öffentlichen Blät¬ tern berichtet, und kann nicht Gegenstand dieses Berichtes seyn. Dem (äustos deS MuseumS, Hrn. Heinrich Freyer, war die Ehre zu Theil, Se. Majestät auf den botanischen Iflxcursionan begleiten zu dürfen, und Se. Majestät haben ihm zum Beweise allerhöchst ihrer Zufriedenheit eine schön gearbeitete emaillirke goldene Dose zustellcn zu lassen geruhet. — Das im Museum aufgestellte Fremden--Einschreibebuch weiset es nach, welche Höchstgestellten und andere Hochangesehene MuseumS - Gönner und selbst sehr berühmte Liberaleren, nebst einer sehr bedeuten¬ den Menge von durchreisenden Fremden verschiedener Nationen/ dieser vaterländischen Anstalt die Ehre des Besuches erwiesen, rrnd alle sprachen sich mit verdienter Anerkennung und selbst mit s Verwunderung darüber aus, baß ein Land von so kleinem geo¬ graphischen Umfange, bei so beschränkten Mitteln, ein so reich¬ haltiges Museum in so kurzer Zeit zusammen bringen konnte. — Für die heimischen Museal-Freunde und für die vaterlän¬ dische studierende Jugend war diese gemeinnützige Anstalt, mit Ausnahme der sechswöchentlichen Ferien, durch das ganze Jahr zweimal in der Woche, zu 2 bis 3 Stunden jedesmal, offen, und das Curatorium hat das Vergnügen bekannt zu machen, daß diese Gelegenheit zur Erweiterung und Befestigung der Kenntnisse nicht unbenützt geblieben ist, obgleich eS dem Mu¬ seum an Vorkehrungen zur vollständigeren Erreichung dieses Zweckes gebricht Was der vaterländische Patriotismus daheim, und von Mackeren Kramern in der Fremde von Zeit zu Zei-t zur Berei¬ cherung der Museal-Sammlüngen beigctragen hat, ist im Jlly- rischen Blatte durch das ganze Jahr entgegen zur öffenclicheit Kunde gebracht worden. Diese Bereicherungen, in systematische Ordnung gestellt, geben daS folgende, im Ganzen gewiß sehr erfreuliche Resultat: * ch M rrrttur Historisches Wirrsicht- I. Mmeralietr. Davon langten 23 Stücke ein; dazu 2 Beiträge zur oryctognostischeN Sammlung und 3 Stücke Verstei¬ gerungen. Hr. Custos Fteyer benützte die Museal-Ferien zur Besteigung der höchsten Spitzen der krainischen Berge, deS Triglav, Mangart und anderer im Züge der karnischen Alpen. DaS Resultat dieser verdienstlichen Benützung der ihm frcigege- benen Zeit war unter anderen auch die Hinterlegung von 1* 4 Cabinetsstücken Kalkstein vom Triglav; Kalkstnter von dei' Xsrma; Enkrynitcn-Kalkstein von Weissenfels;—zweierlei Kalkstein von der Höhe desMangart; und eisenhältigcErdevon dem Mittelabhange des Triglav. Aus der Magdalenen-Grotte brachte er für daS Museum ein ausgezeichnet schönes Stück Stalactit. Vom Hrn. Alexander Skofitz erhielt das Mu¬ seum ein Stück Zdrialit (Branderz), und vom Hrn. Martin Domenik zu Tarvis, ein Stück Glimmerschiefer mit Grana¬ ten vom Böcksteincr Goldbergwerke zu Rauriß; vom Hrn. Joseph Rudesch ein Stück, und vom Hrn. Dechant Mar¬ tin Rankel das andere Stück Tropfstein aus der noch wenig bekannten Fr anloch. GrottebeiKofflerndorf in Gott¬ schee; — vom Hrn. Johann Thoman zu Steinbüchl 3 Stücke Bohncnerz von der Jelovza; vom Hrn. Zgnaz Stieg- litz zu Zaverburg eine Stufe dichtes graues Braunsteinerz (ein reines Exemplar) und eine etwas größere Stufe desselben Erzes mit häufigen Kalkspathkrystallen verwachsen, beide auS Zavcrburg, und ersteres besonders interessant, weil reiner Braun¬ stein in den österreichischen Staaten schwerlich noch irgendwo erobert wird; ferner von dem nämlichen 3 Stücke Thonschie¬ fer mit eingesprengtcn Kalkspathkristallen, und an der Oberfläche häufig mit rothem Glaskopf überzogen, aus der Bohein, Pfar¬ re Mitteroorf, Berg Meßnctz; — und 2 Srücke Spatheisen- stern-Stufen; — endlich vom Hrn. Martin Mach in ein Stück Braunkohle von Tscherncml. An V e r st e i n e ru n g c n ging ein schöner Krebs auf Sollenhofcr-Schiefer von einem Priester der Laibach er Diöcese, ein Höhlenbären-Kno¬ chen aus der erst vor Kurzem entdeckten Kreuzeralpen-Höhle Älvlerirs, vom Hrn. Kaplan Johann Pezhar, und ein Echi- niten-Stachel von Sinai vom Hrn. Johann Stückler in Triest ein. Als einen Beitrag zur orpk togn ostisch en Sammlung erhielt das Museum vom Hin. Ca/etan Wie¬ land ein Stück Bleiglanz von Blciberg, und vom Hrn. Jo¬ hann Stückler, k. k. Merkantil-Gerichts- und Seeconsulats- E.rpeditor in Triest, ein Stück Kiesel-Gerolle, von dessen Art eine Strecke von 25 Meilen zwischen Palestina und Suez ganz bedeckt ist. Diese und andere Gaben deS Hrn. Stückler, wo¬ von in diesem Berichte noch die Rede scyn wird, rechtfertigen vollkommen das Vergnügen, welches daS Curatorium darüber empfindet, und hicmit öffentlich bezeuget, daß ein so kenntnifi- vollcr Mann und eifriger Sammler dem Laibacher-Museum fein Wohlwollen zuzuwenden die Güte hat. Die Museal-Samm¬ lungen beschränken sich zwar vorzugsweise nur auf Erzeugnisse des krainischen Bodens; doch liegt es im Zwecke desselben, nicht bloß das zu sammeln, was Krain nach seiner jetzigen Be- gränzung, sondern, was es innerhalb der ehemals bestandenen Marken liefert. Nach den Urkunden des Erzherzogs Albert III. cksto. Laibach am Palmtago 1374, und Leopold III, (des Bie¬ deren) cks. S. 33 und 3g. Museum sammelt, ohne Rücksicht auf zufällige Zutheilungen der Länder, alles und aus allen Theilcn, waS auf Krain und seine Geschichte Bezug hat, und darum ist dem Curakorium alles sehr werth, was es von Triest, Istrien oder Fiume erhält. Zudem beschränkt sich unter den Sammlungen des Museums die der Mineralien nicht bloß auf krainische Produkte, Der Schenkung Sr. verewigten Majestät des Kaisers Franz l. ver¬ dankt dasselbe die Baron Siegmund Zois'sche Mineralien- Sammlung, welche eine der ersten Zierden des Museums ist. Schon diese sich nicht bloß quf krainische Products beschränkende Sammlung bestimmt das Curatorium, auch Ggben dqnkbar qn- zunehmcn, welche aus dein Auslands cmlangen. Doch ist und bleibt der Hauptzweck des Museums, alles vorweisen zu kön¬ nen, was in Krain vorfindig ist. Darum wünschet es, daß sei¬ ns wiederholten Aufforderungen und Bitten nicht fruchtlos ver¬ hallen möchten, ihm von Allem einzulicfern, was das geliebte Vaterland enthält und hervorbringt. Krain ist, wie in man¬ cher anderer Hinsicht, arm, aber an Verschiedenheit seltener Mi¬ neralien und Pflanzen reich. Allerdings kann das Museum schon manches davon vorweisen; aber es sollte Alles können. Es wird dazu eigen bedeutenden Schritt machen, wenn die unermüdet thätige Vaterlandsliebe der Krainer jede, Verborgenes aufschlie¬ ßende Gelegenheit benützt, alles Gewöhnliche und Ungewöhn¬ liche, etwa den grquen Kalkstein ausgenommen, von Bauern und Knechten, ja selbst von Hirten und Kindern sich bringen zu lassen, und cs nach Umständen in faustdicken Stücken, sammt Angabe deS Fundortes, in Heu gepackt einzusenden. Zn glei¬ cher Art kgnn die in der neuesten Zeit reger als sonst thätige Bergbaulust die Mineraliensammlung des Museums vervollstän¬ digen. Nichts ist leichter guszuführen, qls daß jeder, der einen Schurfschein bei der k. k. Bergsubstitutisn in Laibach löset, oder v sich belehnen läsu, zu den zwei Pflicht-Exemplaren noch em drittes Stuck Probestufe an daS Museum abliefere. Wie so manches zur genaueren geognostischen Kunde unseres Vaterlan¬ des wäre dadurch geleistet! Und so manches, was aus Unkennt¬ nis; unbenutzt bleibt, könnte zum Wohle der Landes-Insassen gefördert werden. S. Pflanzen. Die Beiträge zu den botanischen Samm¬ lungen des Museums im vergangenen Jahre waren sehr an¬ sehnlich. Nicht nur das vaterländische, sondern auch das all¬ gemeine Herbarium erhielten die sehr bedeutende Bereicherung von mehr als 1700 Exemplaren. — Der Veteran der Botani¬ ker in Krain, Hr. Franz Hladnik, cmeritirter k. k. Gym¬ nasial-Präfect, verehrre 10 Centuricn der, vom Hofraths Rei¬ chenbach besorgten ifflora Oermanica oxsiccata. Durch diese kostbare Gabe legte der um Krain hochverdiente, überall wo Botanik studiert wird, rühmlichst bekannte Gelehrte den Grund zur Anlage eine-s Normal-Herbars im Museum, und das Cu- rarorium hegt die Hoffnung, dasi dasselbe durch den verdienst¬ vollen Hrn. Eustos Heinrich Frey er, der sehr würdig die Stelle des, in den Jahren leider schon zu sehr vorgerückten, und durch feine schwächliche Gesundheit in seinen ferneren Lei¬ stungen sehr gehinderten Hrn. Hladnik zu vertreten begann, zum Frommen der Wissenschaft fortsetzen werde. — Von der k. k. L yceal-Bibliothek-Verwaltung zu Laibach ist zu Folge Genehmigung des hohen k. k. Guberniums vom 24. Fe¬ bruar v. I., Z. 4165, an das Museum ein Lederband in Fo¬ lio abgetreten worden, nämlich: „Ilorbarium vivum, Lxponsis ckvaii. Oiibr. Oallor Alag. l?l,ilnsux>l>ia6 ot Astockicinas l)"' j). t, magistri saiiilatis indra urbem, a ckoan. Laz>t. I'I^ssoli cku 8 I.uttvnkwrg Oüilns el ^leclicinao 1)°'°^^ vlc:., oorigaelucii a»ii« tt>g6. — 200 Blätccr, jedes mir 4 bis 5 aufgeklebcen Pflanzen, und beigeschricbenen damaligen Benennungen derselben in lacei- nischcr und deutscher, mitunter auch krainischer Sprache, wor¬ über der sel. Baron Carl Zois einen umständlichen Katalog mit vielem Fleiße angcfcrtiget hat. — Ein ferneres sehr ansehnliches Geschenk verdankt das Museum ?. 1. dem Hrn. Fran; Grafen von Hoche nwarc, unsterblichen Namens und Ver¬ dienstes für das krainische Museum. Seine wirksame Verwen¬ dung verschaffte ihm nämlich vom Hrn. L u d w i g P a r re y ß in Wien, Leopoldstadt Nr. 600, eine Sammlung von 690 Exem¬ plaren wohl getrockneter Pflanzen vom Senegal, von Neuhol¬ land, dem Vorgebirge der guten Hoffnung, aus Aegypten, aus Palästina und von den Znseln St. Mauritius, Trinidat und Creta. Diese sehr schätzbare Gabe aus dem Sieber'schcn Nach¬ lasse an erotischen Pflanzen hat die Museal-Sammlung um 633 Species bereichert, welche ihr bishin abgingen. — Wei¬ ters hat Hr. G über ni a lrath und österr. Gene ral-Con- sul in Aegypten, H r. An ton Laurin, ein Krainer, ver¬ mög Zuschrift aus Alexandria cisto. 24. Mai v. Z., durch Hrn. IB Biasolctto in Triest die Einsendung von 60 Species Pflanzen des in botanischer Hinsicht mit unserem Triglav ver¬ wandten Taurus (Lujulc Oag) versprochen. Da jedoch diese Gabe erst im October v. Z. einlangte, so enthält man sich in diesem Jahresberichte der näheren Auseinandersetzung dieses Ge¬ schenkes, welches dem folgenden Jahre vorbehalten ist. _ Vom Hrn. Johann Stückler in Triest langte eine Jerichorose (t4im5tatica üiorocstuntica I,.) aus Damascus ein. Derlei Rosen dienen den Caravanen durch die Wüsten zu sicheren Hy¬ grometern. Mit der gehörigen Vorsicht auf 24 Stunden ins Wasser gelegt, hat dieses Exemplar seine Aeste ausgcbreitet, und sich, in freier Luft getrocknet, wieder in den vorigen Zu¬ stand zusammengezogen. Nebstdem verehrte der nämliche Mu¬ seumsgönner 13 Algen, Seepflanzcn von der nördlichen Küste Sicilicns, welche auch im adriatischen Meere und selbst in der Bai von Triest Vorkommen. Darunter verdient die Oolesseria punctata alle Aufmerksamkeit, und scheint selbst des Versuches werth zu seyn, ob sie nicht einen ähnlichen oder gar eben so guten Färbestoff liefern könnte, als die kostspielige Cochenille— Die Früchtesammlung wurde durch die Frau Lederer in AdclSbcrg mit einem Stücke sonderbarer Mißgestaltung von ei¬ nem Kürbiße vermehret. Sehr interessant und vom reichlichen Gehalte waren auch die Resultate der botanischen Ausflüge, welche in den diesjäh¬ rigen Musealferien der Hr. Custos Freper in das Uskoken- Gebirge, in die Kreuzer- und Steiner-Alpen, dann über Bil- lichgratz, Wippach, auf den Nanos und durch Znnerkrain machte. Dank dem Hochgebornen Hrn. Mäcen, welcher so großmüthig zur Bestreitung der dießfälligen Kosten beigetragen hat. Auf die¬ sen Ercursionen fand Hr. Freyer, nebst mehreren für Krains Flora neuen Pflanzen, auch wieder auf dem Berge Nanos das für Deutschland neue Lupleuruni rigickum, welches er 1836 bei Raunach und auf dem Nanos zuerst entdecket und gesam¬ melt hat. Ferner bestätigte er den vom Hrn. FranzHladnik in der Kreuzer-Alpe entdeckten Kikos als neu, und veranlaßte dessen den Entdecker ehrende Benennung Kikos IHackuileii.kro). Er hat ihn, in Früchten gesammelt, dem Museal - Herbarium beigclegt. Nebstdem verehrte Hr. Custos Freyer dem Museum den gedruckten Inder zum Hoikaiiuni klumo Ocunaiiicao ox- IO riccalae. Lurante l^ustovico Roickünüacii, bestehend aus 9 Centuricn ktianerogamsn und 1 Centurie 6r)^l»gamon x — Hr. Hladnik selbst aber im Manuscript einen um-- stündlichen üomonclator, 3484 Phanerogamen zählend, zu dem von ihm im vorigen Jahre dem Museum geschenkten HerkariumOarniolicuin.mit vollständiger An¬ gabe der Orte in Krain, wo jede einzelne Pflanze gefunden wird. Durch diese Arbeit von 124 Bogen in Folio hat das Herbar des Hrn. Geschenkgebers nun seinen vollendeten elastischen Werth erhalten, und der lernbegierigen Jugend ist hiedurch die Bahn gezeigt, auf der sie beim Studium der Bo¬ tanik mit sicherem Erfolge fortschreiten kqnn, 8. Thiere. Allerdings ist die zoologische Sammlung in, Museum sehr ansehnlich. Aber es ist noch lange nicht von Al lem darin aufgestellct, waS in Krain lebt, und hiemit dem Zwecke deS Museums nicht ganz entsprochen. Dis diefifälligen Fortschritte lasten sich aber auch nicht übereilen. Sie ergeben sich wohl allmählig in Etwas in jedem Jahre, und wenn auch nur lang¬ sam, so führen doch Vervollständigungen zur endlichen Vollständig¬ keit. Mochte doch in diesem Fache der Patriotismus nie hinter jenen Grad desselben zurücktrecen, welchen er in den Vorjahren erreichet hat! -») Die Sammlung der krainischen Mammalier, ist im Museum die einzige, von welcher man sagen kann, daß sie alle in Krain vorkommenden Säugcthiere aufweisek, Man kann aber deswegen nicht sagen, daß cs nun dießfalls nichts mehr zu rhun gebe. Schönere Cabinetsstücke anstatt der minder an¬ sehnlichen, welche aufgestellt sind, bleiben fortan ein Gegenstand der Wünsche des Curaloriums. Der schon einigemal wiederhol- II ten Bitte um die Einsendung eines schwarzen Bären größter Gattung zu entsprechen, hat sich abermal im ver¬ gangenen Jghre wohl keine Gelegenheit ergeben, und von sel¬ tener vorkommenden Mäusen und Fledermäusen langte nichts ein. Das Curatorium benützt diese Gelegenheit abermal, die Aufmerksamkeit der Museal-Gönner in Krain auf diesen Ge¬ genstand zu leiten, der eine nicht unerhebliche Ausbeute noch in Aus¬ sicht stellet. __ Was für diesen Zweig der Museal-Sammlungen cinging, beschränkt sich auf 2 Hirsch-Embryonen, welche Hr. Lorenz Pogatschnik, Chirurg in Kropp, eingcsendet hat. b) Die ^ögelsaMMlUNg ist um mehrere wichtige und seltene Exemplare bereichert worden. Den größten, auch in Krain verkommenden Bogel verdankt das Museum Sr. Erccllenz dem ?. 'I?. Hrn, Jos. Fr e i Herr n v on Erbe rg, nämlich einen sehr schönen Trapphahn, Otis tarsta, krainisch: Volks! Die¬ selben verehrten auch einen Seeadler, kAIoo uchjLilla von sel¬ tener Schönheit. Ferner erhielt das Museum einen sehr schö¬ nen Milan, kAIoo Älilvus, vom k. 1. dem Hrn. Richard Grafen von Blagqy, — einen rothfüßigen Wasserlaufer, 'I'otsrius Osrndotts, von k. 1. dem Hrn, Otto Grafen Barbo von Wachsenstein; — 25 seltene Vögel vom Hrn. Joseph Höfner von Althofen in Körnchen; —- eine graue Bachstelze, Ruchlos Rasruls, vom Hrn. Wilhelm Jaut aus Jdria; eine uralische Eule, 8trix msorouvs, aus den Waldungen von Gewachstem, vom Hrn. Verwalter Ada¬ mi tsch; — einen kleinen Steißfuß aus der Wippacher - Ge¬ gend, Roclioo^s inchor, und 2 Rosenamfeln, lurclus ro- seus, vom Hrn. Ignaz Schlegel in Fuschinc; — einen Singschwan, (hgnus »msious, vom Hrn. O" Mar Wurz¬ bach; — 2 junge Waldschnepfen von den Herren Wil h e l m M a ck IS und Franz Stuchly in Auersberg; und einen Stieglitz- Bastard, von einem Ungenannten. An Vogelnestern unv Vogeleiern haben Hr. Pe¬ ch a r z ein Dohlenncst; Frau Pächcerinn Jos. Sorre 2 Ne¬ ster von Haasberg; Hr. Anton Zugovitz 15 Nester von Billichgratz; Hr. Albert Kapus von Pichelstcin 9 Haselhuhneier; — Hr. Localkaplan Lucas Dolliner 5 Vo¬ gelnester von Zantschberg; Hr.Pfarrvicar Joseph Shem la 8 Vogelnester von Ambruß; Hr. August von Födrans- berg 3 Vogelnester von Weinegg; und Hr. Zach jun. ein Heideschnepfen-Ei eingcsendet. Dem Museums-Zwecke wird entsprochen, wenn man von jedem Neste in Krain brütender Vögel nur ein Exemplar er¬ hält. Weil aber von den vielen, in Krain nistenden Vögeln die Nester auch anderen wissenschaftlichen Sammlungen des Zn- und Auslandes sehr willkommen sind, und dicßfalls vortheilhafts Anträge an das Museum bereits gemacht wurden, so wären dem Museum von den im folgenden Verzeichnisse ausgewiesenen Vögeln auch zu 2 bis 3 Exemplare sehr erwünscht. Davon wird immer das schönste Exemplar im Museum aufgestellet bleiben. Für die übrigen wird man sehr interessante Gaben von jenen Orten erhalten, in welche die Voul-Ietton werden abgegeben werden. I» V er z c i ch n i ß derjenigen Vögel, deren Nester der Musealsammlung zu Einem bis drei Exemplaren besonders erwünscht sind. 1) Vermutlich in Unter krain, insbesonders in den Umgebungen von Reifnitz und Zdria, und überhaupt in Waldgegenden vor kommend: Haselhuhn. . . . letrso bonasia. , gojssini jereb, pock- lölk. Wanderfalke . . kaloo poregrinu« . slivlr. der rothfüßige und derRö tHel¬ falke ksleo rukipes et ti- nunculoicke«. , . ltikrllis. die kleine Ohr¬ eule 8trix 8cops .... rbuk. Wasser pieper . . ^ntku« aguaticu« . povockna ripa. der weißrückige Specht kicus levconotur . beloberbetna «bolna, der dreizehige Specht kicu« triilact^Ius. . elotal «'tremi krömpli. Zn Untcrkrain findet sich zuweilen auch in Menge der seltene europäische Bienenfrcsser, Llerops ^piasler; legat; aber wohl schwerlich nistend. 2) In Inner krain und vorzugsweise am Karst. Steinröthel. . . lurüu« saxatilis. . tblrerlj. Blaudrossel .. lurüu« c/anu« . . plavi 6rörek (Uasrers «olilariu ) Alpenschwalbe . ^pu« lVlelba. . . . planinski buckournik. 14 Bar trn ei sc ... ?arus Kiarmicus . bezgavka, menilb- rbek. B cutelmeise (bei Adclsberg) .... ?aru; pen6ulinus . pläsbiüa. Zippammcr ... Lmberiria dia . . »isker, brnlira. Girlitz ...... IHiagilla 8erinus . gkiljr, griljrliik. Z i tr o n e N fin k . . I'ringillacitririella. lalbki gkiljrliik. SchNeerabe ... k^rrbocorax sl- pittu, ..... planinski sbkörr. gemeiner N u s;- heher.(lak^ocalackas nu- cisraga . . . « . lessinirs lesk, lesli- nikar. Mauerspecht .. licboelroma pbve- nicoptera .... msverna. 3) Zn Oberkrain, und z iv a k s) vermuthlich auf den Alpen r Vek Alpen-- und graue Geyer . Vultur I^ulvus et cinereus. .... völki skokih, jsslrvsr. der Steinadler . ^^uila k'ulva . . . velka posrojns, b) bei Weissenfels, am ltra^nik-Berger die Felsen-- schwalbe .< . . IIirun6orupestrir . bregüija, planmss.-» Issiovra. c) vorzugsweise in Oberkrain wären zu beachten: der schw a r z k e h l i g e Steinschmätzer Laxicola rubicola . Kola punira. der Alpen-Flue-- vogel .... . ^ccentor alpinus . völks pevka. 15 -1) bei Laibach : Brachpiepcr. . . -Vntbuscampostris. rjavi slileerjanr, v) in Morastgegenden und an Gewässern: Zwergtrappe . . Otir 'I'etrax.... mäla amkba. Purpur reiher . Erstes purzrurea. . Iblrambla. großer Silber» reiher Erstes alba .... vellci beli rangar. kleiner Silber» reiher ^rclsa Oiarreta. . . postgavra. Ral le n re i h er . . Erstes ralloicles . . büntilc. kleiner Reiher . Lrstoa minuta. . . Mali rangar, rsn- garrbile. Nachtreiher . . . Erstes n^clirorax . rbäplja. Rohrdommel .. Erstes stellari» . . ponörlini vran. Heiveschnepfe. . Ibis k'alcinellus. . pleviru, zrljivlca. Giarol.Olareola torczuata . tölcira. weißschwingichte Meerschwalbe Sterna levcoxlera . beloperütna ma- bävlca. schwarze Meer» schwalbe . . . . Sterna nigra , , . rberna mabavlca. Schnalleränte . ^nar rtrepora . . . bonopnira, und meh» rere andere Aentenartcn, alS: veiles rsra,rbernira,sbvisbgsulea, Svonrbsle und andere, Ucbcrhaupt wird bemerkt, daß nur jene Vögel, welche in Krain nisten, einheimisch sind, weswegen cS wichtig ist, mit allem Fleiße alle Vogelne¬ ster in Krain zu beachten, um diesen Theil der vaterländischen Naturgeschichte ins hellere Licht stellen zu können. Von allen diesen Vögeln die Nester in Limzstc», Oupzsta oder 'I'iijilu und selbst mehr zu erhallen, kann man, »ngeachcel 16 eines in dieser Rücksicht im vergangenen Jahre erlassenen Ver- bothes, Vogelnestern nachzustcllcn und sie zu verderben, aller¬ dings wünschen, indem der Zweck dieses Vcrbothes (Vertilgung der Raupen) dem Wunsche, Vogelnester zur belehrenden Auf¬ stellung zu erhalten, nicht entgegenstchet. Das Museum bedarf nur weniger Exemplare, und Lazu meistens von Vögeln, wel¬ che in höheren Gebirgen nisten, insbcsonders von Raubvögeln, und vielen solchen, welche zur Vertilgung der Raupen nichrS beitragen. Wenn alj> das Curatorium diese sich ergebende Ge¬ legenheit zur Aufforderung an die Krainer benützt, ihm von allen Gegenden des Landes, besonders von gebir- qigen, Vogelnester sammt Eiern einzusenden, so will eS damit sicher nicht dem muthwilligen Zerstören der Ne¬ ster, oder gar der Brut, das Wort gesprochen haben, weder hin¬ sichtlich der Vögel, von denen sich die Vertilgung der Raupen versprochen wird, noch von solchen, welche fortan den Jägern sehr reichlich Freude und Vergnügen verschaffen, die Gebirgs- bcstciger auf das angenehmste ergötzen, und allen Landes-In¬ sassen von vielem Nutzen seyn mögen. c) An fischen ging im vergangenen Jahre aus dem Umfange des fischreichen Vaterlandes, nach seinen schon oben bezeichneten älteren Marken, nichts em. 6) Die Leptiliensammlung im Laibachcr Museum dürf¬ te wohl bald alle in Krain lebenden Arten aufwcisen. Dieselbe zu vervollständigen hat Hr. Jacob Serniz zu Krup eine Flußschildkröte, europava, auS einem Teichs bc, Prilosje, Hauptgemeinde Gradaz, lebend eingcsendec, und hiemit, da dies; daS erste Exemplar ist, das als freilebend im Lan¬ de beobachtet wurde, den Beweis hergestellt, daß auch die- IV diese Thierart in Krain einheimisch scy. — Sonst erhielt auch das Museum vom k. 1. dem Hrn. Franz Grafen von Ho¬ ch e n w a r t im Tauschwege für die im Balge vorhandene Ooublstto einer uralischen Nachteule, 8trix macroura, eine schön ausge¬ wachsene Elaphisschlange, tloluber LIsxliis, aus Dalmatien, le¬ bend; und Hr. Alois Murgel verehrte mehrere Eier der Hausnatter, (Holüber teLsellatus. e) Die Ansectensammlung erhielt im vergangenen Zäh¬ re zwar nur einen kleinen, aber sehr interessanten Zuwachs. Hr. Ferdinad Schmidt, Handelsmann und Hausbesitzer in Laibach, Einer der Directoren des illyrischcn Sparcaffe-Vereines und des mit der Sparcaffe vereinigten Versatzamtes zu Laibach, wirkendes Mitglied der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Krain und correspondirendeS Mitglied mehrerer gelehrten Gesell¬ schaften des Auslandes, unstreitig der erste Entomolog im Lande, sammelt sich durch seine feinen Beobachtungen der IUnu Krams immer größere Verdienste. Auf seinen voreinjährigen mühevol¬ len Ercursionen hat er nicht nur manches schon Bekannte, aber Werthvolle und mehr oder weniger Seltene gesammelt, sondern auch 14 bisher noch unentdeckte, in Krain lebende Znsectenarten gefunden, wovon er 31 Exemplare dem Museum verehrte. Die Wichtigkeit dieser Entdeckung für die Naturge¬ schichte Krams erfordert es, daß diese Znsectenarten hier na¬ mentlich aufgeführt werden. Sie sind: kriston^ckus Lcbrai- bsrsü, Zckimiclt; in der Adelsberger und Lueger Grotte vor¬ kommend; (larsbus Larniolicus, Lckimistt; am Krim und lVloleorx vorfindig, verschieden vom Carabus atieu5 des Hrn. Grafen Dojean; _ Xsbria ksasaialo-punLlüta, 8clma.; auf der Chor-Alpe inKärnten; Xanckiolinus suluratus, 8cbm.; auf Krim und lVlolcorr; Kitistula Xurmei, 8cbm.; in den 18 Hochwaldungen Krams; —8c^ckmaorm-i sslotk-1>oul5^i,8clim.; in Fichtenwaldungen, die ersten Exemplare sind im Schischkaer- Walde nächst Laibach gefunden worden; — Ol^orkineliue gib- dicollis, 8ckm.; vom Groß-Kahlenberge; Ot^orkincliua k>terrimu5, 8asim.; auf Alpenwiesen; — Ot^orsiinckus Lolii- nensis, 8c!im,; auf den Bocheiner-Alpen, auf Storschitsch und Saplata; — LatrisuL I'ormiaarins, 8cüm. in den Nestern von Ameisen, oder in ihrer Gesellschaft unter Moos, und in alten Baumstöcken; — l'ortrix rliockockenstronans, 8ckm.; auf Saplata; ksivcis cerstoniolla, 8c!im.; lebt im Johannisbrot (Bockshörncln); — 8ipli»nura 8cüinicltii, ; der sel. Hr. Prof. Nees von Escnbeck erklärte dieses Pteromalium, das pa¬ rasitisch in der Larve der Hs^noana lebt, für neu, und benannnte es nach dem Herrn Entdecker; — endlich 8tero^,i, 8ckrnicktii, Lunrs. — Möchte der Himmel dem scharfen Beob¬ achter und unermüdeten Sammler im Gebiethe der IHuns un¬ seres auch hierin reichen Vaterlandes noch sehr viele gesunde Lage, stets heiteren Sinn und alle erforderliche Muße verlei¬ hen, um lange noch so reichlich die unerschöpfliche Natur auS- hcuten zu können! — Ferner haben Hr. Custos Freyer eine Fliege, welche er an der Spitze des Triglav gefangen hat, und Hr. V' Joseph Orel einen Dunggrabkäfer, Ostontaou, Pensas, kanr, dem Museum überlassen. Letzterer ist als das erste im Lande gefundene Exemplar für die kaunsKrains neu. s) An TMürmern erhielt das Museum einen Wasserfaden, Qorstius aseis von Triest vom Jahre 1359, in rohen Umrissen auf einem Le¬ derblatte, verdanket es dem Wohlwollen des Hrn. Johann Stückler. ') Das Kuratorium glaubt mit den am Schluss« dieses Berichtes folgenden Notizen über diesen unseren berühmten Landsmann den verehrten Gönnern des Museums ein willkommenes Geschenk darbringc» zu können. 4. Die Landkarten-Sammlung ist mit 45 Stücken vermehret worden, worunter daS Beste, die Kindermann'sche Karte von Krain, Hr. Johann Schaber, Handlungs-Comis in Laibach, verehrte, k. 1. Hr. Franz Graf von Hochcn- wart hat die auf Pappendeckel gespannte Karte von Europa im Museum hinterlegt, welche Michael Eyzinger im Jahre 1613 herausgegeben hat; — und 45 Karten von verschiedenen Landern langten vom Hrn. Pfarrer Urschitsch aus Stein¬ büchel ein. 5. Alterthümer. Im vergangenen Jahre ist an Stellen, woraus man Antiken erwarten könnte, kein Haus mit solcher GrundauShebung aufgeführet worden, daß man bis zu der Tie¬ fe gelangt wäre, in welcher sich dieselben allenfalls befinden könnten, und hierorts zu befinden pflegen. Von heimischen neuen Ausgrabungen ist daher dem Museum nichts zugckommen. Wohl aber erhielt es den am Congreß-Platze im Jahre 1821, nach Abtragung der Kapuziner-Kirchs noch unter dem Grunde des Thurmes derselben, in der Nähe des noch stehenden Brunnens ausgegrabenen, schönen, antiken Mosaikboden, bis zu welchem man, als im Jahre 1607 der Grund zur Aufführung des Kirch- thurmes ausgegraben wurde, nicht gelangt war. Dieser Mosaik- boden ist in Rahmen gefaßt, bisher bei dem löbl. Stadt- Magistrate hier aufbewahret, und das vergangene Jahr dem Museum verehret worden._Die verschiedenen Zierathen - Stücke eines alten Crucifires, dann 23 Bleiguß- und zwei Bronze- Stücke, welche auf dem Laibacher Castellberge ausgegraben und von der löbl. k. k. Strafhaus-Verwaltung eingesendet wurden, gehören, so wie wahrscheinlich auch ein zu Mitterburg ausgegrabenes altes Pflugcisen, welches durch die Güte des Hrn. Latastral-Schätzungs-Lommissärs Franz Mühlcisen ein- »o langte, dem Mittelalter an.— Einen sehr gut erhaltenen, echt antiken Horus verdankt das Museum dem in diesem Berichte oft genannten Hrn. Johann Stücklerin Triest. 6. An alten Waffen ging daS vergangene Jahr nichts ein. 7. Zu sonst Seltenem und Verschiedenem kann daS Folgende gerechnet werden: Vospasianus, ein Medaillon in an¬ tiker Art aus Kupfer, und ein Filtrirtopf aus Cairo, bestimmt zur Reinigung des trüben NilwafferS, auf daß es trinkbar werde, beide erhalten vom Hrn. Johann Stück le r in Triest; — eine mit Muscheln und Schnecken zierlich ausgestattete Tabak¬ pfeife und ein doppelter hölzerner Löffel aus Zettin, vom Hrn. Franz vonScio; — ein hölzernes, vor - und rückwärts künst¬ lich geschnitzter Kreuz, mit 20 Scenen aus der Geburts-, Le¬ bens- und Leidensgeschichte des Heilands (ein sehr schönes und vollendetes Schnitzwerk), vom ?. I'. Hrn. Franz F re i h e rr n von Maren; i; ein Portrait - Medaillon aus Gußeisen, vom Hrn. Bibliothekar v"' Likaw etz; — eine Porzellan-Do¬ se mit halberhabener Arbeit und silbernem Beschlage, von der Frau Juliana Primitz; ein allgemeiner Kalender auf zwei verschiebbaren Metallblättchen in Lhalerform, verwahret in einer elfenbcinenen Büchse, vom Hrn. Philipp Schütz; — eine braunglastrte, irdene Kanne mit Goldverzicrungen, von k. 1. der Frei inn von Gussich; ein Napoleonisches Ehrenlegtons-Kreuz im kleinsten Formate, vom Hrn. Joseph Wursch bau er; _ und ein Mctallring mit einem Steine vom Hauptthore der uralten, vor wenig Jahren abgebrannten St. Paulus,Basilica m Rom, vom Hrn. Srmon Nadam- icnzky. sr 8. Denksteine. Die schon vorhandene Lapidar-Samm¬ lung ist aus Mangel am Locale noch nicht ganz aufgestellct. Man sucht alles, was an Denksteinen sowohl aus der Römer- als auch der späteren alten Zeit im Museum bereits vorhanden ist, so gut als möglich zu erhalten, und wird hoffentlich seiner Zeit, nachdem den dießfälligen Anträgen wird Folge gegeben werden können, darüber die befriedigensten Aufschlüsse geben kön¬ nen. Acht ausgezeichnet schöne altrömische Denksteine sind zu Treffen ausgegraben worden. Höhere Verfügungen haben sie dem Museum bestimmt. Sie befinden sich aber einstweilen noch unter der Aufsicht der löbl. k. k. Landesbau-Direktion. — Aufschlüsse, wie man merkwürdige alte Aufschriften und Züge vom Steine auf das Papier unmittelbar und dauernd übertragen kann, verdankt das Curatorium, sammt einem in diesem Wege erzielten sehr ge¬ nauen und deutlichen Abdruck eines ägyptischen Votivsteines mit Hieroglyphen auf Papier, dem oft genannten Hrn. Johann Stückler in Triest. v. Druckschriften und Manuscripte. Das Museum hat nicht die Bestimmung, eine Bibliothek zu werden. Doch soll eS alles, was für die Geschichte von Krain dienlich und belehrend ist, sammeln und vorweisen können. Znsbesonders sind ihm alle in Krain gedruckten oder geschriebenen Schriften, und alle, wo immer aufgelegten, aber etwas über Krain enthaltenden Bü¬ cher, dann solche, welche von Kramern über was immer für Ge¬ genstände und wo immer herausgegeben werden, sehr willkommen, und werden mit vielem Danke angenommen und zum einstigen Gebrauche für Historiker Krams sorgfältig aufbewahret. Mit glei¬ chem Danke übernimmt das Museum jedes über die im Museum befindlichen Sammlungen belehrende, oder Musealsammlungen be- besprcchendc Buch. Insbesondcrs legt es einen großen Werth 28 auf brauchbare naturhistorische und numismatische Werke Behufs der Beleuchtung seiner dicßfälligen sehr ansehnlichen Samm¬ lungen. In jeder der bemerkten Rücksichten sind nun im vergange¬ nen Jahre Beiträge eingegangen. Unter den dem Museum ver¬ ehrten 72 Bänden und Heften, und 15 einzelnen Blättern, Placaten oder Bögen, betreffen fast alle in ir¬ gend einer Beziehung unser, leider noch vielfältig unzureichend gekanntes Vaterland. An älteren Znstanzkalendern sind die von den Zähren 1782 und 1798 von den Herren Simon Zollen und Philipp Schütz eingelangt. Weil Instanz kalender und Schematismen nicht bloß für den Einzelnen interes¬ sante Personal -, sondern auch das ganze Land betreffende werth¬ volle Real-Nachrichten enthalten, woraus sich der Historiker im officiellen Wege Documente über den jedesmaligen Zustand aller Landes - Verwaltungszwcigs, über die bestehenden Anstal¬ ten, Gewerbe, industriellen Institute u. dgl. wird erhöhten kön¬ nen ; so wäre eine vollständige Sammlung derselben im Museum erwünscht, um so mehr, weil es bekannt ist, daß die älteren derlei Bücher aus Unachtsamkeit und wegen vermeintlicher Un¬ bedeutenheit immer mehr in Verlust gcrathen. Seit dem Zahre 1834 verdankt das Museum dieses jährliche Druckwerk der gnä¬ digen Aufmerksamkeit des hohen k. k. Landes-Guberniums. — Den zwar insbesonders Mähren betreffenden, aber alle Slaven sehr intereffirenden, höchst werthvollen ,,6oclax rliplomaticus" des Hrn. Professors rc. An ton Boczck, groß 4. Olmütz 1836, gcruheten Se. Ercellenz k. 1". der Herr oberste Kanzler und Präsident der k. k. S t u d i e n - H o s c o m- mrssion, An ton Friedrich Graf Mittrowsky von M i t c rowrtz rc. rc., unter Hochdeffen Auspicien das Werk erschienen ist, dem Museum zu verschaffen. Das durch diese hohe Gabe ge¬ ehrte MuseumS-Curatorium erfüllet hiemit öffentlich seine Pflicht, sowohl Sr. Exccellenz als auch dem Hrn. Professor Boczek den innigsten Dank auszusprechen. _ Die alle Slaven intercssirende Schrift des 1)^ Paul Z. Schaffarik „über dis Abkunft der Sla- vcn, nach Lor. Surowiccki.» Ofen 1828, (einen Commentar zu Vvdnik's: Ost nalestaj Uänujo tuleaj nioj rüst), erhielt daS Mu¬ seum von einem Hrn. Professor in Laibach. — Den ersten Band der, für jede Sammlung antiker Münzen sehr lehr¬ reichen „8^nopsis^umorum snlii raporti colla vita lisica" vom Hrn. der Medicin, Johann Castagna (einem Lai- bacher), zu Florenz 1836 und 1837, und „die Cholera heilbar» des Hrn. O"' der Medicin, Florian Sentymer zu St. Petersburg (eines Krainburgers) , zu Quedlinburg und Leipzig 1836 in Druck erschienen, sind von den Herren Bartholmä Ursch itsch, Pfarrer zu Steinbüchl, Heinrich von Costa, k. k. Cameral - Bezirks - Commiffär zu Laibach, und anderen Ungenannten cingesendet worden. — Von in Krain ge¬ druckten Schriften haben die Herren Barth. Urschilsch, Buchhändler Johann Korn, Verwalter Eduard Ur bas zu Ruckcnstcin, Pfarrer Johann Zieg le r zu Weipelburg, Glocken¬ gießer Anton Samassa, und ein Ungenannter sechs Bücher und ein Druckblatt überreicht. Darunter ist man vor-' 3» züglich dem Hrn. Ed. Urbas für die »Pergkwerchs-Ordnung re. deß Fürstenthumbs Crain und Fürstlichen Grafschaft Görz. Laybach 1575," sehr verbunden. — U e ber Va te rländ isch es gingen 4 Stücke ein, worunter eine kurze Biographie unseres vorzüglichsten krainischen Dichters und Antiguars, deS sei. Pro¬ fessors Valentin Vodnik, vom Hrn. Samassa, und des Bi¬ schofs Georgii 8tok>aei cke kalmaburgo Lpiztolas ack ckiversos Venet. 174g, unter denen sich ein merkwürdiger Brief über den Zirknitzer See befindet, vom ?. 1. Hrn. Franz Gra¬ fen von Hochenmart verehret wurden. — Unter den von Krainern außer ihrem Vaterlande dem heimatlichen Museum eingesendeten Gaben war, alS ein Beweis, daß, wäh¬ rend unsere Landsleute in der Ferne unserem Andenken nicht entschwinden, auch sie, fern vom Vaterlande, desselben nicht vergessen, die Einsendung des Prachtwerkes: „Ga Metropolitana cki Milano," ein Band in Folio mit 35 Kupferstichen, Milano 1836, verehret vom Hrn. Joseph Laurin, gewesenen k. k. Appellations-Gerich tsrathe zu Mailand und nunmehrigen k. k. wirkt. Hof rathe bei dem obersten lomb. venet. Justiz - Senate zu Verona, besonders er¬ freulich. — Muscalsammlungen Betreffendes verdanket das Mu¬ seum dem löbl. Curatorium des ständischen Joanne¬ ums zu Gr ätz 25 Hefte seiner bisher im Druck erschienenen Jahresberichte; dem löbl. Verwaltungsau sschusse des böhmischen vaterländischen Museums in Prag, 10 Hefte der Verhandlungen der Gesellschaft jenes Museums; und dem löbl. Ausschüsse des Ferdinandeums zu Innsbruck, 4 Hefte Jahresberichte über den Zustand des¬ selben in den Zähren 1834 bis einschlüssig 1837. Sämmtlich sehr schätzbare Gaben, wofür das Curarorium den genannten Vorstehungen seinen verbindlichsten Dank hiemit öffentlich dar-' s» bringt. — Unter den cingelangten Manuskripten erhielt das Museum ein vom sel. Hrn. Val. Vodnik eigenhändig geschrie¬ benes krainischcS Epigramm, vom Hrn. Bartholmä U r- schitsch, und die für die Geschichte von Krain bedeutende „Uarograpliia parocüiarurn monszlorio 8itticensi pleno jure »ubjectsrum etc., von k'r. PauluS, einem Sitticher - Stifts- Profefi, geschrieben um das Zahr 1717, vom Hrn. Pfarrer Georg Supan zu St. Michael bei Neustadtl. Iv Diplome und Urkunden. Ungeachtet der Aufhe¬ bung der krainischen Stifte zu Landliraß, Sittich und Freu¬ denthal, dann deS Collcgiat-Capitels zu Neustadtl, und einiger krainischer Kloster, welche die sorgfältigsten Bewahrer wichtiger, die Geschichte Krains beleuchtender Urkunden waren, und un¬ geachtet, daß die in den Stiften und Klöstern Krains aufbe¬ wahrten Urkunden zur Zeit der Auflösung dieser Körperschaften theilS in schwer zugängliche Archive abgeführet und darin auf¬ gehäuft, theils verschleppt und vernichtet wurden, ohne Rück¬ sicht zu nehmen auf den hiedurch der Geschichte von Krain sehr empfindlich gewordenen Verlust, besitzt doch Krain noch viele sehr interessante Urkunden und Schriften, welche nur hervorge¬ zogen und vorgcwiesen zu werden brauchen, und cs wird viel¬ leicht kein Zweig deS Landcsmuseums so viel Brauchbares auf¬ zuweisen haben, als gerade das Archiv desselben. Einzeln ha¬ ben dieses auch die im Jahre 1838 cingelangten Geschenke für die Museal - Urkunden - Sammlung dargethan. An Adels di¬ plom en für verdienstvolle Krainer gingen das des Stifters des Ursulinerinnen - EonventeS zu Laibach, Jacob Schell von Schellenburg, eines durch seine hochherzigen und überaus reichlichen Stiftungen für Krainer höchstgestellten, unserem Va- tcrlandc eingebürgerten Tprolers, dann das des fel^Hofrathes I o- SS se p h Edlen von Pototschnik aus Kropp, und das des sel. geheimen Rathes und Vcncrianischen Appellations-Gerichts- Präsidenten, Anton Edlen von Blaschirsch, aus Prä¬ wald gebürtig, ein. — Nebstdem erhielt das Museum über ersteren auch seine JncolatSdiplome, wodurch er als Mit¬ stand in die Ständeversammlungen von Krain und von Kärn¬ ten ausgenommen, und einen Fre i h eit s b r i es, womit ihm das Grcßhandlungs- und Wechselbefugniß im innerösterreichi- schcn Erbfürstcnrhume ertheilet wurde. Alles vom dem wohl- ehrwürdigen U rsuliner innen-Fraue n - C onvente zu Laibach. — Hinsichtlich der letzteren aber begleiteten die Her¬ ren Geber, Johann Nep. Pototschnik aus Kropp, und der k. k. Hauptmann in der Armee, Hr. Joseph Blaschirsch, ihre Gaben auch mit den beiden D octor s-Diplom en ihrer verdienten und hochgestellt gewesenen Blutsverwandten. Gleiche Diplome für den sel. Domherrn und Dompfarrer in Laibach, der Theologie, Georg Supan, von Doslovzhe, und für den Alagister kliarmscias und Doctor der Medicin, Carl Fried¬ rich Wagner, von Laibach, übergaben ein Ungenannter und der sel. Hr. I> Sigmund Graf. Letzterer schloß seiner Ga¬ be auch fünf Diplome für eben diesen seinen Oheim, als Mit¬ glied gelehrter naturhistorischer Gesellschaften zu Göttingen, Regensburg, Jena und in Westphalen, an. — Alles was zur Geschichte ausgezeichneter, wirkungsreicher Männer Krains oder in Krain gehöret, constituiret reichliche Quellen zur Geschichte Krains, wofür die Dokumente zu sammeln das Museum insbe- sonders bestimmt ist. Keine, den Ruhm des Landes und seiner Söhne fördernde Urkunde soll Wechselfällen, wie sie sich oft ergeben, wenn sie durchgehends Privarhänden überlassen sind, ausgesetzt bleiben. So gut auch manchmal Einzelne der¬ lei Urkunden aufbewahren, so kann doch oft nicht gehindert wer- s« werden, daß manches darunter für das Vaterland verloren gehe, wie gewiß auch schon so manches höchst Werchvolle verloren gegangen ist. Schönleben, Valvasor, die Brüder Jo h. Anton und Joh. Gregor Thalnitscher von Thalberg, Flo- riantschitsch von Gr ün feld, Luka n tschi tsch, Linhart und Andere haben uns und die Nachwelt mit der Darstellung der Vorzeit Krains zu vielem Danke verpflichtet. Warum wis¬ sen wir über sie selbst so manches nicht, waS von ihrer Per¬ sönlichkeit zum Ruhme des Vaterlandes gereichen möchte? Wo liegen die noch nicht seit lange her von Valentin Vodnik be¬ nützten Linhart'schen Nachlasse, wo die über die Geschichte des Bisrhums Laibach von dem kenntnißreichcn Domherrn Gla¬ di tsch, und dem gelehrten Domdechant Lakner verfaßten, aber nie gedruckten Schriften? Georg Freiherr von Vega, und auch Jacob Schell von Schellen bürg fin¬ den ihren Biographen; aber sollen Männer des Vaterlandes, wie Joh. B a p t. P resch e r n , Schilling, Schiffrer und Andere mit jedem Jahrzchenke dem Krainer unkenntlicher werden, und nur noch durch ihre Stiftungen im Andenken bleiben? ES fällt uns höchst schwer, daß uns unsere Vor¬ fahren keine Urkunden über unsere hochgestellten Landsleute, z. B. einen Andreas Kral, Probsten zu Neustadtl und Erzieher des Erzherzogs Maximilian Ernst, unter Kaiser Rudoph II., den Nak laser Oglar, Leibarzt Lzar Peter I., und so manches über die Männer zur Zeit der in Krain eingcführten und wieder daraus geschafften Reformation zurückgelassen haben- Aber sollen sich unsere Nachkommen über ein gleiches zu beklagen haben, wenn wir nicht Urkunden über die wichtigsten Männer erst vergangener Zeit sammeln, z. B. den Tyroler Joh. Ant. Scopoli,'die beiden gelehrten Frei¬ herren Earl und Sigmund Zois von Edelstein, dm 3 34 kcnntnißvollcN Naturhistoriker Sigmund von Hochenwart, letztlich Bischof von Linz, den ehrwürdigen Erzieher unseres letzt verstorbenen Monarchen, Sigmund Grafen von Ho- chcnwart, Erzbischof in Wien, und anderer, vieler noch leben¬ der Manner des Vaterlandes nicht zu gedenken? Welcher Zu¬ wachs an Geschichtsquellen könnte dem künftigen Historiker Krams bloß durch die Einsendung von Adclsdiplomeu der verschiedenen Familien des Landes, im Original oder in Ab¬ schrift, verschafft werden? Diese Diplome zählen gewöhnlich die Verdienste der Ahnen jeder geadelten Familie auf, welche sie sich um daS Vaterland erworben haben, und preisen eben so¬ wohl den Ruhm des Vaterlandes, wie den der Familien selbst. DasCuratoriumverpflichtet sich sehr gerne,beider Bekanntmachung der dießfälligen Gaben, in kur¬ zen Umrissen auch alles zur öffentlichen Kenntnis; zu bringen, was derlei Documentc im vaterländi¬ schen Bezüge und zum Ruhme der adeligen Fami¬ lien des Landes enthalten. Es ergeht demnach hiemit an alle biederen Krainer der Aufruf: cs mögen in der erwähn¬ ten Hinsicht so reichliche Beiträge an das Museum einfließen, als dieses in unserem Lande noch möglich ist, und insbcsonders, cs möge allgemein alle Aufmerksamkeit darauf verwendet wer¬ den, daß nichts dem Verderben verfalle, was wie immer, selbst in geringfügig scheinender Beziehung, zur Geschichte des Vater¬ landes gehöret. _ Zn dieser Hinsicht verdankt das Museum mehrere für Krain höchst interessante Original-Schriften Kaiser Maximilian des 1. an Bischof Christoph Räuber und andere, welche bereits zum Verbrauche im Gewürzladen waren abge¬ geben worden, und ganz werthlos schienen, der rettenden Auf¬ merksamkeit des Hrn. Emanuel Gläser. In gleicher Art hatte im vorigen Zahre Hr. Johann Schäden mehrere alce »5 unersetzbare Schriften über das Quecksilber-Bergwerk in Jdria dem Verderben entrissen. k. P. Hr. Franz Graf von Hoch en wart vermehrte unter anderen seine unvergänglichen Verdienste um das krainische Museum auch durch die fortgesetzte Einsendung von wichtigen, alten kaufrcchtlichen und Schuld¬ briefen von den Jahren 1361, 1401, 1411, 1421 und 1512. Se. Eycellenz k. I'. H r. Jos. Freiherr von Schmid- burg geruheten eine kaufrechtliche Urkunde vom Jahre 1635 zu verehren, ünd von k. 'I'. dem Hrn. Freiherr« von Ma¬ ren zi langte ein interessanter Stiftbrief vom Jahre 1645 ein. Hr. An ton Sa massa gab zwei, die Glockengießerei in Lai¬ bach betreffende Urkunden der Jahre 1629 und 1723; Hr. Thomasv. Domazetovich ein kaiserliches Schreiben an Gra¬ fen von'Paradaiser vom Jahre 1728; Hr. P fa rrer J o h. Ziegler zu Weftelburg dgs Organisations-Decret der illyri¬ schen Provinzen von 1811; — Hr. Heinrich von Costa einige, Krain betreffende Dccrcte und Amtsschrcibest der unlängst verflossenen^ Zeit; und die Herren Joseph Schein la, Pfarr- vicär zu Ainbruß, und Matthäus Sorz, Vicär in Gurk¬ feld, die Copien von zwei alten Glockenqufschriften zu Lätja in Hinach, und St. Jobst bei Billichgratz. Schriften, ohne speziellen Bezug auf Krain, sind eingelangt von den Herren Johann Stü-ckler in Triest; von Heinrich von Costa in Laibach, und k. 1. dem Hrn, Franz Grafen von Ho¬ che nw art, Ast Petschaften übergab Hr, Graveur Ludwig Wahl einen Abdruck des SigilleS der Stadt Grätz vom Jah¬ re 1440, und die Copie des Sigilles der Stadt Bruck vom Jahre 1470, beides schöne Holzschnitte, Im Ganzen erhielt an Schriften das Museum: 10 Stücke Adels- und DoctoratS- und 5 Gesellschafts-Diplome; 6 Kauf- 3 * rechts--, 2 Stiftung? - und 3 Schuldbriefs-Urkunden; 10 De¬ krete und Amtsschrcibcn; 2 Zeugnisse ; 2 Briefe; 2 Inschriften und 3 Petschaften. I I. Münzen. Schön, werthvoll und sehr belehrend ist der Thcil der numismatischen Sammlung des Museums, wel¬ cher im vergangenen Jahre dem Museum zugewachsen ist, und bewähret den Sinn wackerer Landsleute für diese ihre vaterlän¬ dische Zierde. Aber auch Nichtkrainer haben unser Museum mit dicsifälligen sehr schätzbaren Beiträgen beehret. Unter den letz¬ teren stehet die Gabe des Hrn. Johann Stückler in Triest oben an. Er verehrte dem Museum 145 Stücke, lauter An¬ tiken, eine ganze Serie von Constantincn, angefan- gen von (lonstantius (Uilorus bis cinschlicfiig auf (äonstankins II., worunter nicht eine einzige Doublctte, wohl aber einige seltene Münzen vorkommen. Der Hr. Geber begleitete sein Geschenk nebstbei mit einer lesenswerthen numismatischen Abhandlung von 21 Bogen enggedrucktcr Schrift, und mit 7 selteneren Münzen der neuen Zeit. Nachträglich zu diesem sehr werthvollen Ge¬ schenke verehrte Hr. Stückler 11 sehr schöne Medaillons, wor¬ unter das des Papstes kaulus II., aus der Barbo'schen Fami¬ lie, für Krain ein ganz besonderes Interesse hat, — An Münzen aus neuerer Zeit übertrifft das Geschenk Sr. Fürstbischöfli¬ ch en Gnaden unseres Herrn Orstinarius Anton Aloys Wolf alle andern. Dieselben verehrten nämlich 14 Stücke, meistens dreifache und doppelte Dikthaler, und gaben nebstdem 2 schätzbare silberne Antiken. _ Ein ungenannter Priester der Laibacher Diöcese übergab 59 größere, und Hr. Anton Jelouschek, Beamte zu Freudenthal, 78 kleinere Silbermünzen, welche beide Gaben nur Stücke enthielten, die um so schätzbarer sind, weil davon kein Exemplar bishin das 3V Museum aufweisen konnte. _ Dem Hin. An ton Ritter von Fichtenau zu Breitenau und Lueg versankt daS Museum 51 sehr guc erhaltene und kennbare, ältere Bracteate, wodurch insbesondere die Musealsammlung der Aglayer-Münzen ihrer Completirung sehr nahe gekommen ist. — Hr. Jacob Franz Mahr, Vorsteher der kaufmännischen Lehranstalt in Laibach, verehrte 39 Silber- und 15 Kupfermünzen, worunter sich 5 Silber- und 9 Kupferantiken befanden. Hiebei kam das Museum zu einem Stücke: lücinius 8«r>ex, Lacui itas livipublicae ei¬ nem seltenen Vorkommnisse, wovon in Eckhel's Lalulo- guL Älusvi Cassarei Vinclvdoneusis l»umorum Vvloruru pag. 464 secz«;. keine Erwähnung geschieht. Dis Seltenheit dieser Münze rührt wohl daher, weil daS Interesse der Christen eS erforderte, die Exemplare derselben sammt dem Prägestocke zu vertilgen. Constantin der Große wollce nämlich die Götzen- opfer abschaffen. Gegen dieses Srreben harre Licinus der Ältere, sein und der Christen Feind, diese Münze für die Aufrechr- haltung des Götzendienstes prägen und verbreiten lassen. Von den übrigen hierher gehörigen Gaben erreichte keine die Zahl von SO Stücken; aber sie trugen durch ihre Mengs zur Sumiye des Zuwachses bedeutend bei. Denn im Ganzen ist die Museal.-Münzcnsammlung dieses Jahr um 28 Silber- und 2 54 Kupfer-Antiken, dann um 1 Goldstück (verehrt sammt einem Thaler vom Hrn, Locglkaplan, Lucas Dolliner), 461 Silber-, 174 Kupfer- und 3 Zinn stücken neuerer Zeit, also zusammen mit 921 Münzen vermehret worden. Nebstdem gelgngre das Museum durch Einkauf und im Tausch¬ wege zum Besitze von 1 Goldmünze, 2 Dick- und 21 einfachen Thalern, 6 Gulden, 7 Halbgulden und 2 Groschenstücken, wel¬ che zusammen 63 fl. 46 kr. convemionellen Werthes betrugen, ohne Aggio abgelassen wurden, und rnsgesammt dem Wu- »8 sc um neu sind. — Endlich gingen noch 2 Altere Sigille und 2 Stücke außer Cours gesetzten Papiergeldes ein. Es würde die Gränzen dieses Berichtes überschreiten, wenn alle diese Gaben, sammt den verehrten Herren Geschenkgebern im Detail angege¬ ben werden sollten. Darum möge es genügen, hier bloß die Namen derer aufzuführen, welche mehr oder weniger beigetra- gen haben. Diese sind, nebst den schon genannten: k. I'. Hr. Franz Freiherr von Laza rini (36 St.); — Se. Ercel- lenz U. N. Hr. Moritz Graf v o n D i e t r ichst c i n rc. rc.; k. 1. Maria AnnaFreiinnGallvonGallenstein; — I>. N. Hr. Richard Ur sini, Graf vonBlagay; Hr. Dircctor I oh. N cp.Sch la ker (31 Antiken und einige aus neuerer Zeit); Hr. Färber-und Viertelmeister Flo r. Ap p e (28 St.); — Hr. Babnik (24 St.) Hr. Pfarrer Zos. Wutsche r (23 Bract.); Hr. Handelsmann Heimann (23 St.); Hr. Glockengießer An ton Samassa (21 St.); Hr. Dechant Carl Scher ovitz (15 St.) und der sel. Hr. Bezirks-Com- nüffär Fleischmann (12 St. antike Münzen vom Laaser Boden, wo das alte Nai-po gestanden haben soll); — Hr. De¬ chant Martin Ranket (15 St.); Hr. Joseph Ritter von Franken (14 St.); Hr. Inspektor Franz Müh'lei- sen, in Istrien (14St.); Hr. J os. Wu rsch b a uer (13 St.); <— Hr. Obereinnehmer S. Nadamlenzky (12 St.); — Hr. Gastgeber zu Loitsch, Jos. Sm olle (12 St.); — und unter 10 Stück die Herren: Professor Joseph Dagar in (4 Thlr.); — Pfarrer Matth aus Sv e tlitsch i tsch (7 An¬ tiken); — Pfarrer B a rth olmä U rsch i t sch; _ Localkaplan J o h an n M uschitsch; — Hauptschul-- Director An to n K ur;; — Kaplane: Lorenz Dornik, Anton Gregorz, Lorenz Kristan, Matthäus Pogazher, und Joseph Ma re- schi rsch; — Gold - und Silberarbeitcr Peter Simonetti; 39 —. Verwalter Eduard Urbas; — AtttoN Snoy; Ig¬ naz Petz; Steph. Kappler, und Alexander Sko- fiz; — ferner die Frau Ernestine von Hermann, und die Herren Blas Crobath; Huthmann Martin Domenik; — Zoh. Fink; — Professor Lucas Marti- nack; — Gubernial - Beamte Philipp Schütz; Baudfrec- tions-Adjunct D en e d ic t M üller; Stadt Wundarzt An¬ dreas Gregoritsch; — Handelsmann Ferdinand Schmidt; — Bibliothekar ir-Zos. Lika wetz; — Cameral- Commissär Heinrich von Costa; — Amtsschreiber Valen¬ tin Kagnus; — Beamte zu Schneeberg Marcell von Tamer; Steuereinnehmer Franz Laschitsch; — Besitzer zu Scnosetsch, Sebastian Klcmenz, und die Studieren¬ den: Carl P o g utz, A n t o n Köß n er und Z u li u s M a ycx sammt mehreren Ungenannten. * O N. Inventar unN O-rLsviwiULcrrirs- Das Inventar ist im vergangenen Jahre um die Catalo- ge vermehret worden, welche Hr. Custos Freyer im Laufe des¬ selben angcfertiget hat. Er hat sich vorzugsweise mit der numis¬ matischen Sammlung beschäftiget, und die Verzeichnisse aller im Museum vorfindigen Münzen beinahe vollendet. Sobald diese Arbeit beendigt scyn wird, so wird man auch, bei dem Um¬ stande, daß das Curatorium durch die Beiträge der Museums- Vereins-Glieder in den Stand gesetzt wurde, die dießfälligen ansehnlichen Kosten auf die Anschaffung von Münzkästen be¬ streiten zu können, die Münzsammlung allmählig ganz zur öf¬ fentlichen Aufstellung bringen können. 40 Für das co n nrni c um des MuseumS sind sehr ansehnliche Beiträge eingegangen. Insbesondere ist von jenen Hrn. Gönnern des LandeS-MuseumS, welche sich Herbeigelaffen haben, dem Museal-Vereine, für dessen Constituirung die Sta¬ turen entworfen sind, und der allerhöchsten Sanctionirung be¬ reits unterlegt wurden, als Mitglieder beitreten zu wollen, und deren Nerzeichniß diesem Berichte angehängt erscheint, die be¬ deutende Summe von 738 fl. cingegangen. Se. Durchlaucht k. D. H r. Wilhelm Für st v o n A u e r s b e r g , H e r z o g zu Gotlschee re. rc., unterstützten den Fond zur Bestreitung der Musealbedürfnisse mit einem Beitrage von 50 fl., und Sc. fürstbischöflichen Gnaden k. D. unser Herr Ordi¬ när i us An to n Aloy s W ol f mit dem von 20 fl. _ Hr. Franz Galle, Inhaber der Herrschaft Freudenthal, hat, um seinen jährlichen Beitrag von 8 fl. zum Musealfondc für immer zu decken, ein vorder Hand in der Laibacher Sparcaffe zu 4 pCt. angelegtes Capital pr. 200 fl. dem Museum vereh¬ ret. ___ Ein ungenannter Hr. L y c c a l--P ro fe sso r trug 5 fl. _ Hr. Pfarrer Johann Ziegler, zu Weirelburg, 1 fl. 30 kr., sein Co operator Hr. Ignaz Götzl 30 kr., und Hr. Bezirks-Commissär Carl Schmit, von Sei- senbera, 1 fl. 30 kr. bei. Mehrere Herren Geschenkgeber von auf- zustellcnden Vögeln haben ihrer Gabe auch den Betrag auf die Präparirung derselben, und von Büchern im abgenutzten Ein¬ bände den Betrag auf neuen Einband angeschloffen. Der diesem Berichte anliegende Rechnungs - Ausweis über die Gebarung mit dem Musealfonds-Einkommen, und das Prä¬ liminar für die Bestreitung der Bedürfnisse deS Museums im Jahre zeigt, dasi das Curatorium hinsichtlich der künftigen Erhaltung des Museums ganz unbesorgt sepn könne. Es rechnet nämlich 4» mit dem gegründetsten Vertrauen auf das fortwährende Wohl¬ wollen aller Krainer, für diese ihre bereits so groß gezogene Anstalt, und insbesondcrs auf die Beiträge aller Herren, welche sich als Mitglieder für den im Entstehen begriffenen Museal-Ver¬ ein Herbeigelaffen haben. Diese Beiträge empfängt zu jeder Zeit auch für das Zahr 18^/zg der krainisch- ständische Realitäten-Inspector, Hr. Bezirks-Com- missär Franz Possanner von Ehrenthal, in seiner Kanzlei im deutschen Ordens Hause zu Laibach. So¬ bald die allerhöchste Sanctionirung der Museal - Vereins - Sta¬ tuten herabgelangt seyn wird, was des ehestens erwartet wird, wird das Nöthige wegen des ersten Zusammentrittes der I?. 1. Herren Museal - Vereinsmitglieder unverweilt bekannt gemacht werden. >i- * Edle, wackere Kramer, Hochverehrte Gönner des Mu¬ seums ! Der abgelegte Bericht über den Stand des Mu¬ seums im vergangenen Jahre gewähret Ihnen den erfreu¬ lichen Rückblick auf das wirklich Diele und Ansehnliche, womit Sie diese Ihre, von Sr. Excellenz unserem hochverehrten, würdigen Herrn Landesgou- ve r neu r,JosephCamillo Freiherrn v.Schmid- burg, ins Leben gerufene Anstalt im vergangenen Jahre bereichert haben. Das Curatorium erfüllet hiermit auf das freudigste die ihm obliegende Pflicht, Ihnen für so vielen Antheil am Ruhme des Vaterlandes, seinen wärmsten Dank abzustatten. Möge es ihm gegönnet seyn, so süßen Pflich¬ ten auch nach dem Schluffe des laufenden Jahres mit 4S gleich freudigem Gefühle nachkommen zu können. Es schlie¬ ßet daher diesen Bericht mit der Bitte an Sie alle, Krai¬ ner in der Heimath, Krainer fern von derselben, und alle hochverehrte Gönner des Museums, diese zur Zierde des geliebten Vaterlandes schon so groß gezogene Anstalt kräf¬ tigst unterstützen zu wollen, und mit dem festen Vertrauen, daß Sie dieser Bitte mit gewohnter Bereitwilligkeit zu Allem, was Kram zur Ehre gereichet, geneigtest entspre¬ chen werden. Beitrage für das Museum werden immer mit dem größten Danke sowohl im Bureau des hohen k. k. Landes-Präsidiums als auch im Locale des Museums, vom Hrn. Custos Freyer, oder auch von jedem der gefertigten Curatoren über¬ nommen, und dann zur öffentlichen Kunde gebracht werden. Vom Cnratorkum -es krainischen Lan¬ des-Museums. Laibach den 10. März 1839. Wolfgang Graf Lichtenberg mp. Curator. Benedict Graf Auersperg mp, Curator. Domdechant Urban Jerin mp. Curator. Post-N»-. bis letzten August 1VZ7, sammt dem Stande diesesFoudes mit Ende August >8z8, Empfange st. j kr. kr. st. j kr. 5o >s4 lg5 Z 3 >9 4 44 9 'N L 6 4° 29-N 16Z 8854 3320 38 24 10264 47 'N 3Ü2S> 2o33 24 965o 46 >j4 1780 345 12 2tL 6l4 74° >688 »4 ZZZj-i -73° Total - Summe S65o 8 9^ In Geld verstellenden Urkunden und zwar Beitragen - - - - Interessen von Ak¬ tiv-Kapitalien - verschiedenen Em¬ pfängen - - - - - eingekauften >pct. Metalligues - - 2n Convent. Münze Miifealfande seit September >837 bis dahin >838 gehabten Empfänge und Ausgaben nebst Zuschläge der lummarischen Empfange und summarischen AtlSgaben des nämlichen FonbeS.seic dessen Entstehung im^Jahre >8r5 Zeigt sich mit Ende Au¬ gust >838 der Cassa- restpr. ------ - 4 5 Seit >. September 18Z7 bishin 18Z8, An " Total-Summe In Enkgegenhalte der Ausgaben: Total- Summe ------ >9 3L Seit 1. September 18Z7 bishin >8Z8. Auf den Gebälk des Mu¬ seums- Custos - - - - - ,1 Remuneration des Mu¬ seums - Dieners - - - - ,, Brennholz für das Mu- scutu und Laboratorium » Reinhaltung der 3Ru- seums-Lokalitäten - - « Conservation der Mu¬ seums-Gegenstände - « Beischaffung einiger Utenstlicn ------- „ Schreibrequistten - - - unvorgcsehene Auslagen öffentlichen ll Sparcas. Obligat. S Bücheln Summe Hiezu disSumme Ser Empfänge seit Entste¬ hung dcsMusealfondes im Jahre >8-3 bis letz¬ ten August >837, laut desvoreinjäbrigen Ab¬ schluß - Ausweises - - 46-j4i 178° 487 74 4 Post. Nr. st: E rforderniß Bedeckung st- j". An g5<> 67 st 6 5» 5>2 j »39 A» st Zoi /,8 Lunime ^>97 kaibach MN r/j. Octodrr iSstS. 8 9 798 Zu> 58 58 G-ldbe, Itrag in C. M- :>2 ^8 Gcldbc- traa in C. M. V»r740 fl. - - - , k) von den in der Laibacher Sparkasse auf 1806 fl. '9kr. gestiegenen Musealfonds - Capitalien zu 4»Ct. in runder Zahl ----- ------ Summe Im Entgegcnhalte mit derSumme der Bedeckung pr. -eigt sich der noch zu bedeckendeFonrsabgang pr. 44 Verzeichnis? der p. P. Herren Museums-Gönner, welche sich zum Beitrit¬ te als Mitglieder für den zu errichtenden Museums-Verein her¬ beiließen, und die versprochenen Beitrage für das Jahr 1838 entrichtet haben. (In alxhabettschcr Ordnung.) Herr Aichholzer, Joseph, Handelsmann in Laibach. „ Albrecht, Andreas, inful. Propst zu Neustadll. „ von Andri oli, Franz Tav., Domherr zu Laibach. IVI'. Herr Freiherr von Apfalterer, Herr der Herrschaften Kreuz, Münkendorf, Krupp und Freithurn, rc. Herr Arco, Bartholmä, Pfarrer zu Bodiz. l'/I'.Herr Graf von Auersperg, Benedict, k. k. Kämmerer, Oberst-Erblandmarschall, und Erbland - Kämmerer in Krain und der windischen Mark rc. s Herr Graf von Auersperg, Joseph, Majoratsherr der Grafschaft ?lucrsberg, und Herr der Herrschaften Sonnegg und Nadlischek, k. k. Kämmerer rc. » Herr Graf Barbo von Wachscnstein, Ltto, Herr der Herrschaften Kroisenbach und Watzenberg, k. k. Kämmerer, rc. Herr Baumgarten, Leopold, Vr. der Rechte, Hof- und Gerichts-Advocak zu Laibach. » Bernbacher, Ignaz, Hausbesitzer in Laibach. ,, Bernbacher, Joseph, Handelsmann in Laibach. » Biaszovßky, Joh. Nep., O-. der Medicin, Professor der Botanik, und Direktor dcS allgemeinen Krankenhauses in Laibach. p. P.Herr ll rsin i G ra f v o n Blagay, Ignaz, Herr der Herrschaft Weißcnstein, k. k. Kämmerer rc. 46 Herr Bl-andftettei', Dominik, k. k. Gubcrnial - Präsidial- Sccretar. ,> Brotmann, Carl, Glaser in Laibach. „ Burger, Lucas, inful. Dompropst in Laibach. „ Burger, Mathias, Or. der Rechte, Hof- und Gcrichts- Advocat in Laibach. „ Crobath, Blas, O--, der Rechte, Hof- und Gerichts- Advocat in Laibach. „ Debellak, Anton, O--, der Rechte, k. k. Gubernialrath und Kammer-Procurator in Laibach. „ Debeutz, Caspar, Handelsmann und Hausbesitzer in Laibach. » Dolcher, Cantian, Handelsmann in Laibach. „ Dollhopf, Wilhelm, k. k. Kreis-Ingenieur zu Neu¬ stadt!. », Dorfmeister, Zeichnungslehrer an der k. k. Muster- Hauptschule zu Laibach. „ Eberl, Lorenz, v-. der Rechte, Hof- und Gerichts- Advocat in Laibach. » Engler, Ignaz, Handelsmann in Laibach. » Ennsbrunner, Georg, Handelsmann in Laibach. » Ersehen, Caspar, CanonicuS am Collegiat-Capitel zu Neustadtl. » Ritter von Fichtenau, Anton, Gutsbesitzer zu Brei¬ tenau und Lueg. » Fink, Johann, Verzehrungssteuer-Beamte. k.'I'. Herr Freiherr von Flo d n igg, Joseph, k. k.Kämmerer, Gubernialrath und Kreishauvtmann zu Adelsberg rc. Herr Flora, Anton, Pfarrer zu Senosetsch. » von Frauendorf, Joseph, Verwalter zu Gortschach. -> Frcper, Heinrich, Museal-Custos in Laibach. 47 Herr Friedrich, Jacob, Handelsmann in Laibach. Des Herrn Friedrich, Sebastian sel., Witwe, Handelsfrau in Laibach. Herr Galle, Franz, Herrschafts-Inhaber zu Freudenthal. » Gläser, Emanuel, Zuckerbäcker in Laibach. » Graf, Sigmund, I)--. der Chemie, Apotheker. » Grcgel, Franz, Handelsmann und Hausbesitzer. k. 1. Herr Freiherr von Grimschitz, Friedrich, k. k. Gu- bernialrath und Kreishauptmann zu Mirterburg. Herr von Gromadzki, Franz, Apotheker. ,, G ru n d n er, Werner, Papierfabrikant zu Görtschach. » Hladnik, Georg, Or. der Rechte, k. k. Fiscal-Adjunct in Laibach. k.1. Herr Graf von Hochenwart, Franz, Herr der Herr¬ schaften Raunach und Nuckenstein, k. k. Kämmerer, pen- sionirter Gubernialrath, Mitglied mehrerer gelehrten Ge¬ sellschaften rc., in Laibach. Herr Hofbauer, Joseph, Handelsmann. ,, Hofmann, Carl, Uhrmacher. ,, Hohn, Heinrich Adam, Papierhändler und Buchbinder. ,, Holzer, Carl, Handelsmann und Hausbesitzer. „ Hradeczki, Joh. Nep., k. k.Rath, Bürgermeister, krai- nisch - ständischer Verordnete. ,, Huber, Joseph, Direktor und Lehrer an der k. k. Kreis- Hauptschule zu Adelsberg. „ Hudabiunig, Joseph, Steuereinnehmer und Controllor an der Bezirks- und Religionsfonds-Herrschaft Sittich. » J a r z, Johann, Oberrichter zu Zwischenwässcrn. » Jelouschck, Franz Tav., Cancnicus am Collcgiat-Ca¬ pitol zu Ncustadtl. » Jerin, Urban, Domdechant in Laibach. 48 Herr Jurci ch, Joseph, Dechant zu Slavina. , Iva n e ti ch, Martin, Lehrer an der k. k. Normalhaupt¬ schule zu Laibach. „ Kandutsch, Caspar, Handelsmann und Hausbesitzer. „ Kapus, ThomaS, Lehrer an der k. k. Normalhauptschule. „ Ka ring er, Joseph, Uhrmacher und Galanteriehändler. „ KauS, Joseph, Handelsmann. „ Kautschitsch, Matthäus, vr- der Rechte, Hof- und Gerichts -Advocat. » Keck, Joseph, fürstbischöfl. Ordinariats-Notär. „ Klein di en st, Joseph, v'', der Rechte, Fiscalamts- Concepts- Practikant. „ Ritter von Klosenau, Vincenz,Herrschafts-Inhaber. „ Kogl, Bernhard, k. k. pens. Gubernialrath und Proto¬ medicus. „ Kokeil, Friedrich, k. k. Loramts-Controllor in Klagen¬ furt. „ Ko ritko, Emil, aus Galizien. « Koß, Heinrich, Gefällenwach-Inspektor zu Neustadtl. Kraschovitz, Matthäus, Handelsmann und Hausbesitzer in Laibach. „ Creizberger, Ritter von Kreizberg, Friedrich, k. k. Gubernial-Secretär und krain. ständisch. Verordnete. » Krisper, Anton, Handelsmann und Hausbesitzer. ,> Kukh, Andreas, Handelsmann. » Kurz, Anton, Direktor und Katechet an der k. k. Berg¬ stadt-Hauptschule zu Jdria. „ Langer, Franz, k. k. KrciScommissär zu Neustadtl. k.N.Herr Freiherr von Lazarini, Franz, Herr der Herr¬ schaft Flödnik und der Güter Reitelstein und Rutzing, k. k. Kämmerer. Herr 4» k. '1°. Herr G i' af von Lichtenberg, Eduard, stand. Secretär. » Herr F r e i h e r r v o n L i cht e n b e r g , Leopold, k. k. Käm¬ merer, Inhaber dcS Gutes Habach rc. ,, Herr Graf von Lichtenberg, Sigmund, k. ungar. Cameral- Waldmeister in Fiume rc. » Herr Graf von Lichtenberg, Wolfgang, k. k. Käm¬ merer, ständ. Berord., Präsident der k. k. LandwirthschaftS- gcsellschaft zu Laibach rc. Herr Lindner, Anton, vr. der Rechte, Hof- und Gcrichts- Advocat. „ Lininger^ Joseph, Handelsmann. » Lukmann, Lambert, Handelsmann und Hausbesitzer. » Luschin, Andreas, Isto, der Rechte, k. k. Fiscalamts - Con- cepts - Practikant. ,, Mahr, Jacob Franz, Vorsteher der kaufmännischen Lehranstalt zu Laibach. Mahrn, Johann, Hausbesitzer. Malitsch, ?lndreas, Realitäten-Besitzer. Malner, Andreas, Handelsmann. „ Malli, Carl, Handelsmann und Hausbesitzer. » Marini, Zoh. Nep., k. k. Rechnungsrath bei dem Hof- baurathe in Wien. „ Mayer, Jacob, Handelsmann in Laibach. » Melzer, Anton, k. k. Professor der Anatomie. » Mestron, Johann, Verzehrungssteuer-Pächter. „ Mlake r, ?lnton, Kaplan zu Slavina. » Mosch it sch, Joseph, Handelsmann in Laibach. Mühleiscn, Franz, k. k. Catastralschätzungs-Inspeccor in Istrien. Mühl eisen, Johann, Handelsmann in Laibach. st 50 Herr Müller von Mühlengo ld stei n, Joseph, k. k.Obristlicu- tenant im illyr. Znf. Reg. Prinz Hohenlohe-Langenburg Nr. 17. „ Muschit sch, Johann, Localkaplan in Hötitsch. » Nachtigal, Joseph, Pfarrcooperator zu Slavina. » von Nagy, Ludwig, vr. der Medicin, k. k. Kreisarzt in Laibach. „ Napreth, ?lndreas, vr. der Rechte, Hof- und Gerichts- Advocat. » Nathan, Leopold, k. k. Professor der practischcn Wund¬ arzneikunde. » Oblak, Johann, vr. der Rechte, Hof- und Gerichts- Advocat. r> Ovjiazh, Blas, vr. der Rechte, Hof- und Gerichts- Advocat. » Pagliarucci, Ritter von Kieselstein, Sigmund, Gutsbesitzer. » Paschali, Johann, vr. der Rechte, Hof- und Ge- richts-Advocat. » Paßler, Engelbert, Capitular des Benedictincrstiftes und Gymnasial-Professor zu St. Paul. » Pauschek, Georg, Domherr, Director der philosophi¬ schen Studien in Laibach. » P a v i ch von Pfauenthal, Carl, k. k- Gubern,al- Concepts-Praccikant. „ Peharz, Jos., Lehrer an der k. k. Normalhauptschule. Pcßiak, Simon, Handelsmann und Hausbesitzer. » Petsche, Georg, pens. Localkaplan zu Neustem. » Pfeffer er, Anton, vr. der Rechte, Herr der Herr¬ schaft Ponovitsch. » Plösch ko, Joseph, Handelsmann in Laibach. 51 Herr Possantier Edler von Ehrenthal, Franz, Bezirks- Commissär und ständ. Realitäten - Inspektor. » Polotschnik, Blas, Pfarrer zu St. Veit ob Laibach. „ P r a d atsch, Johann, k. k. Gubernial - Protocolls - Direktor. „ Praprotnik, Jacob, Domherr, Director der Ordin. Kanzlei, Gymnasial-Vice--Director, und ständischer Ver¬ ordnete. >, Pregl, Michael, Verwalter der deutschen Ordens-Com- menda zu Laibach. ,> P renn er, Carl, Bezirks - Actuar zu Lack. Frau Primitz, Juliana, Handelsmanns - Witwe, Hausbe¬ sitzerin». Herr von Radich, Peter, k. k. Straßen-Commissär in Adels¬ berg. ,, R e chcr, Niclas, Handelsmann und Hausbesitzer in Laibach. » ckel liossi, Ignaz, Handelsmann. „ Rudesch, Joseph, Herr der Herrschaft Rcifnitz und der Güter Feistenberg, Kleinlack und Hof-Mannsburg. » Samassa, Anton, Glockengießer. » von Sartori, Franz, Handelsmann in Laibach. » Sassenberg, Joseph, Buchdrucker. » Sauer, Joseph, Handelsmann. » Schiffer, Franz, I>- der Medicin, k. k. Professor der theoretischen Medicin. „ Schlacker, Joh. Nep., Direktor der k. k. Normalhaupt¬ schule. k.D.Herr Freiherr von Schloißnigg, Johann, k. k. Gubernial - Secretär. Se. Ercellenz k. 1. Herr Freiherr von Schmidburg, Jos. Camillo, LandcSgouverncur rc. ec. Herr Schmidt, Ferdinand, Handelsmann und Hausbesitzer. 4* 5 S Herr Schreyer, Joseph, Handelsmann und Hausbesitzer. » Schütz, Philipp, k. k. Jngroffist bei dem Gubern. Rech- nungS-Departement für die direkten Steuern. » von Seio, Franz, ständischer Tanzmeister. » Sicard, Leopold, k. k. Gubernialrath und Polizeidirector. » Škarja, Joseph, k. k. Postmeister zu Krainburg. ,> Skedl, Franz, Or. der Medicin zu St. Ruprecht. » Sm olle, Michael, Handelsmann und Hausbesitzer in Laibach. » Svetiz, Johann, Handelsmann. Frau Maria Sonz, Handelsfrau. Herr Souvan, Franz, Handelsmann und Hausbesitzer. » Stelzich, Anton, k. k. Gubcrnialrath, Ehrendomherr dcS Laibacher Domcapitcls. „ Steuerer, Georg, Kaplan zu Nesselthal. » Sühnl, Joseph, k.k. Major im Inf. Reg. Prinz Hohenlohe Langenburg Nr. 17. » Supan, Georg, Pfarrer von St. Michael, bei Neustadtl. » Supan, Georg, Domherr, Direktor der theologischen Studien, und des Laibacher Diöcesan-Seminars. » Supp a n tsch itsch, Johann Nep., Handelsmann. k.I.Herr Freiherr von Laufferer, Moritz, k. k, Gu- bernial -- Concipist, GutS - Inhaber. Herr Terpinz, Fidel, Herr der Herrschaft Kaltenbrunn. Die Herren Tomsch itz und Kham, Handelsleute in Laibach. k. 1. Herr Graf von Thurn, Anton Camillo, k. k. Käm¬ merer und krainisch--ständischer Protocollist. Herr Kaiser von Traucnstern, Carl, Vr. der Rechte, k. k. Fiscal-Adjunct. » Uhl, Wenzel, Herrschafts-Pächter. SS Herr Ullepitsch, Carl, vr. der Rechte, k. k. FiscalamtS- Concepts-Practikant. » Urschitsch, Bartholmä, Pfarrvicär zu Steinbüchel. „ Ve lasti, Vincenz, Hausbesitzer in Laibach. » Verbitz, Johann, vr. der Medicin, k. k. Professor der Thier- und gerichtlichen Arzneikunde. » Voiska, Anton, Lehrer der 4"" Classe an der k. k. Normalhauptschule. » Wagner, Joseph Friedrich, Hausbesitzer. » Wagner, Joseph, k. k. Gubernialrath. » Weber, Joseph, Kleidermacher. k. V. Herr Graf zu Welsperg, Carl, k. k. Kämmerer und Hofrath rc. rc. Se. fürstlichen Gnaden k. 1. Herr Anton AloyZ Wolf, Fürst¬ bischof zu Laibach rc. rc. Herr Wurzbach, Max. Laa., vr. der Rechte, Hof- und Ge¬ richts - Advocat. » Wutsch er, Franz, Handelsmann und Hausbesitzer. » Wut sch er, Johann, Hausbesitzer. » von Zaruba d'Oroszowa, Johann, quiescirter k. k. Kreisforstcommissär. » Zheschka, Franz, Hausbesitzer. » Zhuber, Johann, vr. der Medicin, k.k. Professor der prac- tischen Medicin, und der medicinischen Clinik. » Zwayer, Johann, vr. der Rechte, Hof- und Gerichts- Adpocat. 5 iv krrvivliL Msrk. ^Xs tvL >8sKorio»«^D^^» rvitLvii^svÜL ^-k-^Lie L2. N o siz e n über Georg Freiherrn v. Vega; als Anhang z rr m Jahresbericht« über das Lsnvesmufeum im Herzogthume Krain 1 8 3 8. Ueber diesen ausgezeichneten Mann — auf den Kram, sein VliI>N8 3o- 1 * »xpsto Lrill etLerlrulli ejur consorle hsplirstur ii rne Oeor- giv k'ilrk Looperstore." Seme Aeltern besaßen zu Lagorlra eine Hube, (oder zwei Hofstätte). Das Geburtshaus des Georg Vega war rin hölzernes kleines Haus, welches im ursprünglichen Zustande nun nicht mehr besteht; denn auf der Stelle desselben wurde von den nachfolgenden Besitzern em neues gemauertes Haus aufge¬ führt; doch ist das zur Zeit der Geburt des Georg Vega be¬ standene Wirtschaftsgebäude noch unverändert vorhanden. Dieses Haus ist das ansehnlichste in Lagorira; dessen Be¬ sitzer führen noch jetzt den Vulgär-Namen Völ-ovr. Einige aus dem gemeinen Volke nennen den in dieser Gegend noch m der Erinnerung lebenden Georg Vega, auch Völra und kovrirov-stur. Sagorira selbst liegt l'/z Stunden von Moräutsch entfernt, auf einem ziemlich hohen Berge (Lora) , und zwar an einem steilen Abhange, daher der Name sa Loro, Sagorira, weil der Ort, von Moräutsch aus betrachtet — hinter obigem Berge gele¬ gen ist. Die Bewohner von Lsgorira, welch letzteres aus weni¬ gen zerstreuten Häusern besteht, ernähren sich meist vom Feld¬ baue, welcher aber wegen der Ortslage nur mühsam, und im ge¬ ringen Umfange betrieben wird, zum Theil aber auch von der Schafzucht. Georg Vega hatte keinen Bruder, wohl aber 3 Schwe¬ stern, Namens Maria, Gertraud und Apollonia. Er studierte zu Laibach, und da er die väterliche Hubrealität nicht überneh¬ men wollte, fiel dieselbe, nach seinem Ucbercritle zum Militär¬ stande, an seins Schwester Maria, welche Jacob Peterka ehelichte; seine andere Schwester, Gertraud, war zu Weixelburg an einen Schuster, Valentin N., vcrhcirathet; sie ist aber be¬ reits verstorben. Die dritte Schwester, Apollonia, hat Freiherr v. Vega nach Wien zu sich genommen, welche sodann einen Artillerie-Officicr,Namens Franz Pauer, geehelicht hat. Bei¬ de letztere sind vor ungefähr vier Zähren zu Wien mit Tod abgegangen. Maria Voka und ihr Gatte Jacob Peterka über¬ liessen diese vulgo Välivvr'sche Hube ihrem Sohne Joseph Peterka. Dieser vertauschte dieselbe an Jacob Zorer ge- gen eine andere Halbhube gleichfalls zu Lagori'ra Nro. 7. Da Jacob Zörer die grundobrigkeitlichcn Giebigkeiten rc. nicht ge- hörig entrichtete, wurde derselbe von Seite der Grundobrigkeit R. D. O. Commenda Laibach abgcstiftet, und der gegenwärti¬ ge Besitzer, Georg Älorliiuuilear, vulgo Vslrovr, hat diese Rea¬ lität im Versteigerungswege erstanden. Viele Erinnerungen an den gelehrten Vega finden sich in seiner Heimath leider nicht mehr; nur ältere Bauern geden¬ ken noch manchmal seiner Beförderungen und Schicksale. Barchl- mä Peccrka, vulgo ckanost, zu 8agorira Haus-Nro. 7, ein Sohn deS Joseph Peterka, und somit ein Enkel von V e- ga'S Schwester Maria, besitzt dermal noch die Ueberreste jener Wiege, worin seine Großmutter Maria Vega, Schwester des Georg Vega, und vermuthlich auch dieser gewiegt wur¬ de; ferner besitzh-rr^auch jene Truhe, die angeblich Freiherr v. Vega brauchte, alS er noch der unbeachtete Georg Vega und Student zu Laibqch wqr. Bei seinem Uebertrjtte zum Mr- litärdienste schenkte sie Georg Vega seiner Schwester Maria, und dieselbe überging qn ihren Sohn Joseph, und jetzt au ih¬ ren Enkel Barthlmä Peterka. Ueber das Schicksal LeS Georg Vega, welcher quch heim gemeinen Volke alS ein sehr gelehrter und angesehener Mann gilt, wird in seinem Geburtsorte und der Umgegend Folgendes, den Versicherungen des nach V ega's Lobe rnWien 6 gewesenen Joseph Peterka nacherzählt: Georg Vega sey »n der k. k. Artillerie wegen seiner Gelehrsamkeit über alle an¬ dern Herren gesetzt worden, und habe großes Ansehen erlangt; auch sey er reich geworden. Vor einem bestimmten Aufmärsche aus Wien, habe er die erforderlichen Pferde cinkaufen wollen, und sich zu diesem Ende in Begleitung eines Freundes aus der Stadt begeben. Dieser Freund sey von zwölf andern hochge¬ stellten Herren, die den Baron v. Vega wegen seines GenieS und wegen seiner Erhebung in den freiherrlichen Stand benei¬ deten und haßten, bestochen und zur Verübung des Meuchel¬ mordes an Baron v. Vega verleitet worden; denn letzterer sey nach der oben angeführten Ausfahrt aus Wien nicht mehr zurückgekvmmen. Als man ihn durch 9 Tage vergebens gesucht hatte, habe man ihn endlich im Donaustrome mittelst eines dün¬ nen Strickes an einem Pfahle angebunden todc gefunden '). Einen kurzen Abriß seines Lebens gibt Georg Freiherr v. Vega in seiner zu Wien am 23. August 1800 geschriebenen schönen Vorrede zu dem 4ten Theile seiner Vorlesungen über die Mathematik, welchen er den Herren Ständen Krams mit Worten gewidmet hat, die wir hier vollständig folgen lassen wollen, weil er damit in rührender Weise zu einer Zeit, wo er bereits ein europäisch berühmter Schriftsteller war, seinen noch nicht erloschenen Dank für die zuerst am Lyceo zu Laibach erhaltene Bildung, und seine treue Anhänglichkeit für daS ge¬ liebte Vaterland ausdrücket. Die Vorrede lautet: In der 8ten Original «Ausgabe des bei F. A. Vrockhaus zu Leipzig erschie¬ nenen Ü'onvcrsationS-Lexicons kommt dießfalls die Angabe vor, daß fast su Iabre oarnach es hcrauskam, daß ein Müller ihn ermordet. v »Den Hochwürdigsten, Durchlauchtig, Hochgebornen Herzogs» und Für¬ sten, auch Hochwürdigcn,Hoch-- und Wohlgebornen, Wohlgebornen/ Hochedelgcbornen, Edelfestcn Ehrsamen Herrn, Herrn, Ständen deS Hcrzogthumcs Krai»:" »Sr. Ercellenz dem hoch- und wohlgebornen Herrn Herrn Franz Joseph des heil. röni. Reiches G r a f e n v. W u r m b r a n d -- S t u p p ach, Frciherrn aus Neuhaus, Vöstcndorf, Sturmberg und Schwhlei- ten, Herrn der Herrschaften Reitenau und Ober -RadkerSburg, Erblandküchenmeister im Herzogrhume Steyer, Sr. k. k. apost. Majestät wirkl. geheimen Rathe, Kämmerer, Gouverneur, lan¬ desfürstlichen Eommiffarius >n den Herzogthümern Kärncen und Hram, wie auch Landeshauptmann." »Der hochloblich verordneten Stelle Herrn Amrspräsidcnten, und den Herrn Herrn Verordneten des H e rz o g t h u m e s K rq i n > dem Herrn Frqnz Schw e i g e r F r - i h c r r n v. L e r ch e n fe l d, Herrn der Herrschaften Wardel, Sivur, Ruzing und Reitenstein, Sr. k. k. apost. Majestät wirkt. Kämmerer und Verordneten Amtspräsi-- dentcn; dem Heren Johann Ncp. Freiherr» v. Tauffcrer, des k, k. Erz- bischöfl. Metropolitan-CapitelS Domherrn; dem Herrn Joseph Anton Freiherrn von und zu Billichgratz, zum Kirchenthurm, Herrn der Herrschaften Billichgratz und Hilzenegg; dem Herrn Joseph von Kalcheger von und zu Kalchbcrg, des heil. röm. Reichs Ritter, Herrn der Landcsgerichts-Herr- schäft Neudeck." In tiefster Ehrfurcht gewidmet. »Gnädige Hochgebrethende Herrn!" »Den schönsten Lohn für meine bisherigen mathematischen Bemühungen erlange ich durch die Erlaubnis;, der Welt öffenr- lich sagen zu dürfen, daß ich den Grund meiner literarischen Bildung in dem Lyceum zu Laibach gelegt habe, für dessen Auf¬ nahme Hochdieselbcn alS Pflegeväter, die selbst mit Wissenschaf¬ ten und Künsten vertraut, den unschätzbaren Werth derselben für das allgemeine Wohl zu würdigen wissen, stets auf eine Weise sorgen, die dem Vaterlande Nutzen und Ehre bringet." »Der Eintritt in diese Lehranstalt gehöret zu den glücklich¬ sten Ereignissen meines LebenS, weil er demselben die künftige Bestimmung gab. Gleich nach vollendeten Studien erhielt ich die Stelle eines k. k. Navigations -JngenieurS in Znneröstcrreich und bekleidete fle durch mehrere Jahre. Aus entschiedener Nei¬ gung trat ich in Militärdienste über, und faßte den Entschluß, mit hoher Bewilligung ein neues mathematisches Lehrbuch zum o Gebrauche des k. k. Artillerie-Corps auszuarbeilen , welches auch Mathematikbcfließene außer dem Militärstande mit Nutzen ge¬ brauchen konnten. Daß ich dabei das mir vorgcsteekte Ziel nicht verfehlet habe, das scheint sowohl die Aufnahme, die das Werk in der gelehrten Welt gefunden hat, als auch der Nutzen, den ich mit Vergnügen meine Zuhörer daraus schöpfen sah, zu be¬ stätigen. Könnte ich das Werk auf eine ehrenvollere Art endigen, da ich dem letzten Theile desselben, der Hydrodynamik, die Namen so erlauchter Männer vorsetzen darf? — Stets eingedenk meines geliebten Vaterlandes, und der Wohltharen, die mir durch Unter¬ richt und Erziehung in demselben zugcfloffen sind; wem könnte ich meinen ehrfurchtsvollen Dank dafür mit größerem Rechte dar- bringcn, als H o ch d en selbe n, deren Weisheit und Thätigkeit für das Beste des Landes immer wachet und wirket.» Aus seinen in der gelehrten Welt wohl unsterblich bleiben¬ den Werken, deren Herausgabe er im Jahre 1782 begann, ent¬ nimmt man, daß er in diesem Jahre U n te r l Leute n ant deS k. k. Artillerie-Corps, und im Jahre 1783 auch Lehrer der Mathematik bei den? k. k. 2ren Feld-Artillerie -Regimente war. Im Jahre 1784 war er schon Oberlieutenant in demselben Regimente, im Jahre 1787 aber bcreirs Haupt¬ mann und Professor der Mathematik bei dem k. k. Bombar¬ dier-Corps. Im Jahre 1793 gab er als Major beim k. k. Bombar¬ diers-Corps fein, vorzüglich im Felde vor dem Feinde am Rhei¬ ne ausgcarbeitctcs, logarithmisch - trigonometrisches Handbuch heraus, an dessen Fehlerlofigkeit ihm so viel gelegen war, daß er erneuert für jeden entdeckten Rechnungsfehler eine Bclohnzing mit einem kaiserlichen Golddukaten versprach. — Ein Verspre- I» chen, das er auch nachher bei Herausgabe seines insbesondere hochgeschätzten Dücsauru, L-oZaritlimorum (1794) wiederholte. In den in diesem Jahre 1794 von ihm erschienenen Wer¬ ken führet er bereits den Titel eines Correspondcnten der königl. g r o ß br i t a n n ischen Gess l lsch a ft der Wis¬ senschaften in Göttingen. Nega zeichnete sich im Jahre 1794 vor dem Feinde vor¬ züglich aus, und erhielt dafür im Jahre 1795 das Ritter¬ kreuz desk. k. m i l i tä r. M a r i e n - T h e r e s i e n - O r d e ns. In den im Jahre 1797 von ihm erschienenen Werken nann¬ te er sich Professor der Mathematik dcS k. k. Artillerie-CorpS, und in der im Februar 1797 im Feldlager der k. k. österreichi¬ schen Armee am Oberrheine geschriebenen Vorrede zu dem ersten Nande her zweiten Auflage feiner logarithmisch-trigonometri¬ schen Tafeln gibt er selbst über sein schriftstellerisches Geschick bis dahin folgende Aufschlüsse: „Durch das im Jahre 1783, zu Wien bei Trattnern her- ausgegebene Werk: logarithmisch-trigonometrische, und andere zum Gebrauche der Mathematik einge¬ richtete Tafeln und Formeln hatte ich das Glück, die achtungsvolle Zufriedenheit eines jeden Kenners solcher eben so nützlichen als mühevollen Arbeiten mir zu erwerben. Dieser schmeichelhafte Beifall hat, da ich, nach meinem Einrücken au-S dem letzten Feldzüge gegen die Türken, Muße hatte, meine ma¬ thematischen Bemühungen fortzusetzen, und zugleich die erwähn¬ te Trattnerischs Auflage meiner logarithmisch-trigonometrischen Tafeln von 2000 Exemplaren gänzlich abgesetzt war, den Ge¬ danken und Entschluß in mir erwecket, die Sammlung loga¬ rithmischer, trigonometrischer und anderer zur ausübenden Ma¬ thematik nöthigcn Tafeln und Formel» der Vollkommenheit LI naher zu fuhren, und diesen Gegenstand wo möglich gänzlich zu erschöpfen, so daß durch eine unabsehbare Zeikperiode der Zukunft die mathematischen Schriftsteller sich mit neuen Bear¬ beitungen dieser Art zu beschäftigen nicht nöthig haben sollten. Um diesen Entzweck zu erreichen, nahm ich mir vor, folgende drei Werke auszuarbeiten und herauszugeben; 1) ein logarith¬ misch - trigonometrisches Handbuch für Lehrlinge der Mathe¬ matik; 2) eine neue und sehr erweiterte Ausgabe der logarith¬ misch-trigonometrischen und anderer zum Gebrauche der Ma¬ thematik eingerichteten Tafeln und Formeln in 2 Bänden für ausgebildete Mathematiker und alle jene, welche sich mit der ausübenden Mathematik beschäftigen; 3) eine vollständige Sammlung größerer logarithmisch-trigonometrischen Tafeln in Folio für Astronomen, große Seefahrer, Professoren und an¬ dere Liebhaber der Mathematik, die äußerst feine Berechnungen zu machen haben.« »Die erste Schmierigkeit, die sich meinem Vorhaben ent¬ gegensetzte, war, für so kostspielige Werke einen Verleger zu finden, da ich selbst kein eigenes, hiezu nöthigcs Vermögen be¬ sitze, und kein Buchhändler in den k. k. Staaten, wegen der großen Verlagskosten, diese Werke zu übernehmen sich getraute. Zch war daher genöthiget, um mein Vorhaben ausführcn zu können, im Auslande einen Verleger zu suchen, wo cs mir glückte, die Weidmann'sche Buchhandlung in Leipzig zum Verla¬ ge dieser Werke bereitwillig zu finden.» »Eine zweite, weit größere Schwierigkeit drohete bald dar¬ auf mein Vorhaben gänzlich zu vereiteln. Beim vollen Aus¬ bruche des gegenwärtigen französischen Kriegs zog auch ich, meinen Standespsiichten gemäß, in das Feld, zu einer Zeit, wo meine erwähnte Unternehmung kaum angefangen war, und ich fühle mich für diesen Augenblick doppelt glücklich, auch diese Schmierigkeit überwunden, und ungeachtet meiner unruhigen Lage in einem Kriege, wie der gegenwärtig? ist, diese angefan¬ gene literarische Unternehmung, ohne Vernachlässigung meiner Dienstpflichten, im Angesichte deS Feindes, vollständig beendiget zu haben." »Die Arbeit qn meinem logarithmisch-trigonometrischen Handbuchs endigte ich im Jahre 1793 im Elsaß, jene an mei¬ ner vollständigen Sammlung größerer logarithmisch-trigonome¬ trischer Tafeln im Jahre 1794 zu Mannheim, und diese Vor¬ rede schreibe ich bei meinem Emrücken in das Winterquartier nach der merkwürdigen Belagerung von Kehl." Einen Beweis besonderer Gemüthlichkeit liefert der Um¬ stand, daß Vega häufig mit Lob und Anerkennung seiner Mit¬ arbeiter und insbesondere seines Schülers Lieutenant Geon¬ rach (in der Folge k. k. Landesbaudireccor in Brünn), er¬ wähnt , so wie daß er auch noch eines andern seiner ausgezeich¬ neten Schüler in folgender Stelle der in Wien im Februqr 1802 geschriebenen Vorrede zur 3tcn Auflage des Iten TheileS seines mathematischen Lehrbuches mit Ruhm gedenket. »Nun sind es gerade zwanzig Jahre, daß dieser erste Theil meines Lehrbuches in den mathematischen Schulen deS k. k. Artillerie-Corps zum Leitfaden des Unterrichtes angenom¬ men ist." »Die dreizehn Kricgsjahre dieses Zeitraumes haben den Satz: daß die Mathematik die sicherste Grundlags der echcen Kriegswiffenschaft ist, für alle cultivirte Nationen evidenc ge¬ macht. Ich selbst genoß das belohnende Vergnügen, mich m den Feldzügen, sowohl gegen die Pforte als gegen Frankreich, zu überzeugen, daß diejenigen meiner Schüler, welche sich mit un¬ unterbrochenem Eifer den mathematischen Wissenschaften gewid¬ met hatten, sich auch vorzüglich vor dem Feinde durch klug? 12 Tapferkeit ausgezeichnet, und zur Aufrcchthaltung und Vermeh¬ rung dcS alten Ruhmes des österreichischen Artillerie-Corps be¬ stens mitgcwirkct haben; worunter ich es mir zur vorzüglichen Ehre rechne, auch den von der untersten Stufe eines Kanoniers durch alle Zwischengrade bis zum Major und Marien. Lherc- sien-Ordens-Ritter beförderten Karl Perczel von Bony- had, zählen zu können, einen wahrhaft edlen Hungarn, wel¬ cher in den Feldzügen in Bosnien, in den Niederlanden, am Mittel- und Oberrhein, und endlich in Italien sich rühmlichst ausgezeichnet, und seine militärische Laufbahn durch den ehren- vollcsten Tod auf dem Schlachtfeld« geendigt hat." Georg Freiherr v. Vega bewahrte Zeitlebens die innigste Verehrung für seinen ersten Lehrer der Mathematik am Lyceo zu Laibach, den Priester Joseph von Maffei, dem er nachher, als Probsten zu Altbunzlau und Prälaten des Kö¬ nigreichs Böhmen, die 2te Auflage seines logarithmisch-trigono¬ metrischen Handbuches gewidmet, und seine Huldigung in der Vorrede dazu aus Wien im Mai 1800 mit folgenden rühren¬ den Worten dargebracht hat. »Immer eingedenk des ersten lehrreichen Unterrichts, den ich am Lyceum zu Laibach von Ihnen erhalten hatte, und in fro¬ her Erinnerung an die Zeit, da Sie mich durch den Vorhof der Mathematik ins Innere derselben einführten, überreiche ich Ih¬ nen dankbar «in Werk, auf das Sie auch in Rücksicht des mir auf so mannigfaltige Weise bewiesenen Wohlwollens den ge¬ rechtesten Anspruch haben. Wenn meine bisherigen Arbeiten für das k. k. Artillerie - Corps von einigem Nutzen gewesen, und auch im Auslande nicht ohne Beifall ausgenommen worden find, so habe ich Alles dieses Ihnen zu verdanken." Indessen war Freiherr v. Vega auch Mitglied der Churfürstl. Ma in zischen Acadcmie nützlicher Wis- ,4 scnschaften, dann der physikal. mathematischen Ge¬ sellschaft zu Erfurt, ferner der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Prag, und der königl. p reußischenAcade in ie der Wissenschaften zu Berlin geworden« Von a. h. Sr. Majestät dem jüngst verklärten Kaiser Franz I« ward Georg Vega noch als Major deS k. k. Bom- bardier-Corp-s, »zur Belohnung seiner, während einer 20jähri- gen Dienstleistung im Mikitärfache, durch Klugheit ausgezeich¬ nete Tapferkeit und sonstig rechtschaffenes Benehmen sich um das allgemeine Beste gesammelten Verdienste,» sammt all' sei¬ ner ehelichen Nachkommenschaft beiderlei Geschlechtes *) , kraft eines unter 22. August 1800, mit der a- h. eigenhändigen Un¬ terschrift ausgefertigten Diploms, in den F rei her rn st a nd der sämmtlichen k. k. Erbstaaten erhoben. Freiherr v. Vega verehrte den krain. Herren Ständen im Jahre 1800 auch ein vollständiges Exemplar aller seiner bis dahin erschienenen Werke, und zum Beweise der dießfälli- gcn Wcrkhschätzung haben ihn die krain. Herren Stände zur Erwiederung auf dem Landtage vom 26. November 1801 aoals- irmnsto und taxfrei zum Land stand im Herzogthums Krain ausgenommen, auch ihm darüber ein förmliches Diplom ausgefertiget. Im Jahre 1802 war er auch schon Oberstlieutena.nL des k. k. vierten Feldartillerie-Regimentes geworden, und in diesem Jahre, am 26. September, schloß sein unglückliches Ende in den Fluthen der Donau vor der Zeit eine Laufbahn ab, die ihn gewiß noch zu weitern Ehren geführt haben würde, da er zur Zeit seines Todes noch nicht 49 Jahre alt war, sohin im besten Manncsalter stand. ') Äis «r sekanntlich nicht hatte. 15 us Vega den krabn. Herren Ständen mit einer eige¬ nen Zueignungsschrift cksto. 6. Juni 1799 *), wie vorerwähnt, ei» Exemplar seiner sämmtlichen bis dahin erschienenen mathe¬ matischen Werke verehrte **), erwähnte er neuerdings mit Dank, nicht nur der am ständischen Lyceo zu Laibach erworbe¬ nen Ausbildung, sondern auch der in jener Zeit genossenen er¬ sten Unterstützung im v. Busctischen Hause. „Zum Beweise seines Bestrebens, sich des Vaterlandes würdig zu machen," wie sich Georg Bega selbst aus¬ drückte, übersendete er gleichzeitig den krain. Herren Stän¬ den beglaubte Abschriften mehrerer Zeugnisse zur Darthuung, „wie er als Soldat im Felde sowohl im vergangenen Kriege gegen die Türken, bei der Belagerung Belgrads, als auch im letzteren gegen Frankreich seine Dienstpflichten mit Auszeichnung und höchster Zufriedenheit erfüllet habe." Diese Zeugnisse liefern über die militärischen Verdienste nnsers braven Landsmannes die interessantesten Notizen, und folgen hier von vollständig abgcdruckc bei. Wir schließen diese Zeilen mit dem Wunsche, daß dem tapfern Soldaten, und ausgezeichneten Schriftsteller und Leh¬ rer der Mathematik, ein gebührendes Denkmal in seinem Va¬ terlands gesetzt werde, und es ist zu hoffen, daß der Impuls dazu von Seite seiner zahlreichen Schüler, die den Unterricht in der Mathematik aus seinem Munde, oder doch aus seinen Büchern vernommen haben, nicht lange ausbleiben werde. *) INI ständischen Archive noch vokflndig. ") Leider sind diese nicht mehr vorhanden; dagegen besitzt die hierortigc k. k. Lnccalbibliothck alle seine Werke, und z»ar mir der Bezeichnung: nals Geschenk des Versagers.» ^^eorg Vega, Major und Professor ülatlieseor deS kais. königl. Bombardier-Corps, hat auch bei der langwierigen Be¬ drohung, Derennung und Belagerung der Mannheimer Rhein¬ schanze, dem hierauf erfolgten Bombardement und Beschießung der Rheinschanze, der Mühlau und der StadtMannhcim, dann der endlich so glücklich vollzogenen Räumung der Nheinschanze, Proben seiner guten Artillerie-Kenntnisse, unermüdeten Dienst¬ eifers, unausgesetzter Lhätigk-it, äußerster Anstrengung, Gegen¬ wart deS Geistes und Verachtung jeder Gefahr, zur allgemei¬ nen Zufriedenheit abgeleget. Als solcher bei dem Anfänge des feindlichen Bombarde¬ ments in der Nacht vom 23. zum 24. December 1794 bei den sämmtlichen Batterien in der Mühlau durch seine Gegenwart die nöthige Einleitung getroffen hatte, ließ er sich, ungeachtet die Ueberfuhr durch feindliche Schüsse beunruhiget war, ohnauf- gefordert in die Rheinschanze überschiffen, ermunterte durch sei¬ ne Gegenwart im stärksten feindlichen Kreuz-Feuer die Artillerie- Mannschaft in allen 3 Fleschcn zur Befolgung der auf diesen Fall ergangenen Anordnungen, und schiffte dann mit Lebens¬ gefahr wieder zurück, um über den Zustand der Fleschen und Rheinschanze Sr. Exccllenz dem Herrn Feldzeugmeister Grafen von Wartensleben Rapport zu erstatten. Am 24. deS nämlichen Monats Nachmittags, führte ge¬ nannter Major wieder freiwillig die Artillerie-Ablösung in die Fleschen, obschon ihm von dem eben anwesenden Herrn Ge¬ neral-Major Baron v. Funk gestattet war, an diesem Tage nicht 17 nicht mehr in die Rhcinschanze zu gehen. Durch diese eben an¬ geführte freiwillige Handlung gewann obgenannter Major die Gelegenheit, bei dem Abschlüsse der Capiculation gegenwärtig zu seyn, und wurde dadurch veranlasset, gleich auf der Stelle das Geschütz sammt aller Munition aus den Fleschen durch dir engen und beschwerlichen Communicationen auf den Einschif- fungsplatz in die Rheinschanze, in bester Ordnung zu schaffen, und in die cintreffenden Schiffe cinbarguircn zu lassen. Auch war Obgenannter der erste, welcher den Churpfalz- baycrschen Brückcnmcister dazu beredet hat, eine an der Rhein- schanze eingefrorene große Plätte auS dem Eise los zu arbeiten, wodurch es endlich möglich wurde, daß sämmtliches k. k. Ge¬ schütz, wie auch alle Churpfälzische metallene Kanons und Hau¬ bitzen eingcschiffet und auf das dießscitige Ufer gebracht wer¬ den konnten. Auch hat vorgenannter Major Vega den Ausfällen, ins¬ besondere jenen vom 15. zum 16. December 1794, freiwillig und zum Besten des Dienstes beigewohnr. Solches bezeugen zur Steuer der Wahrheit Endesunter¬ zeichnete. Mannheim am 10- Januar 1795- (s,.8.) Wartensleben, mf). (H. 8.) Kospoth, F. Z. M. G. M. (I--. 8.) Funk, mp. (H. 8.) Baron Minkwitz, mp. G. M. Oberster. (1^.8.) Hayd, mp. (I,. 8.) von Zschock, mp. Obcrstlicurcnant. Oberstlieutcnant. (1^.8.) Szereday, mzr. (I,. 8.) Jos. Jg.v. Hübner, mp. Oberst vom Jng. Corps. Major von Reisky. (s-. 8.) Freiherr von Lauer, inp. General F. W. 2 Dafi dieses allen denen mir diefifalls zur Zeit erstatteten Rapporten einstimmig, und ich selbst in mehreren Gelegenhei¬ ten von dem eifrigen und thäcigen Benehmen des Herrn Ma¬ jors von Vega Augenzeuge gewesen sey, bestätige allhicr mittelst eigener Uncerschrift. (I-. 8.) Albrecht, mp. Herzog. ud H. ^^er k. k. Herr Artillerie-Major Vega hat am 25. De¬ cember 1794 bei der bekannten Evacuirung der Mannheimer Rhcinschanze sammt Flcschen, da er gar wohl sähe, daß in der so kurzen Zcctfrist das Geschütz vom großem Caliber auf den vorhandenen kleinen Fahrzeugen über den Rhein herüber zu schaffen, nicht möglich sey, zuerst den anwesenden k. k. Pon¬ tonier-Major v. Roch aNgesprochcn, die an der Rheinschanze von der Gewalt des EiseS entführte und eingefrorene große Plätte mit noch zwei andern von Jenseits frei machen, und an den EinbarquirungS-Platz herbei und herüber schaffen zu kaffen« Als aber genannter Herr Major von Roth die Unmög¬ lichkeit davon vorstellte, indem die Plätte eben so tief eingefro¬ ren wäre, wie die Brückenschiffe, die man wirklich dcßwegcn auf der feindlichen Seite belassen mußte, so hat obgenannter Herr Major Vega mir Endesunterzeichneten die dringendsten Vorstellungen gemacht, um diese Plätte auSzureißcn; ich habe mich zu einem dicßfallsigcn Versuch bewegen lassen, jedoch aus ir» guten Ursachen Nur unter der Bedingung, daß mir genannter Herr Majer Bega die Assistenz leiste, die Plätte bloß allein mit denen von mir abhangenden Churpfälzischcn Schiffleuten flott zu machen, welches auch dahin glückte, daß man selbe mit äu¬ ßerster Mühe noch auf den letzten Augenblick befreien und an's Ufer jenseit des Rheins bringen konnte. Genannter Herr Major Vega hat die ausbedungene As¬ sistenz geleistet, der Versuch hat auf die angeführte Art geglückt, die besagte Plätte wurde nämlich vom Eis befreit, an den Einbarguirungs-Platz herbeigeschaffet, Mit sämmtlichen k. k. 12- und 8pfündern, wie auch mit einigen Churpfälzischen metalle¬ nen Kanonen beladen und an's rechte Rheinufer gebracht, wo im widrigen Fall, wenn die besagte grüße Plätte nicht flott gemacht worden wäre, sämmtlichc k. k. 12- UNd 8pfündcr dem Feinde hätten müssen überlassen werden. Die angeführte Lhatsache bestätige mit meiner Fertigung und beigedrucktem Pettschaft, und kann solche mit gutem Gewis¬ sen nöthigenfallS eidlich bekräftigen. Mannheim am 20. Zänner 179Z. (L. 8.) Paul van Seyl, rnp. Churpfälz. Rheinbrückcnmeister und Schipper. Daß all Vorstehendes der Wahrheit gemäß seye, bestäti¬ gen wir als da angewesene Augenzeugen. 8ißn. Mannheim den 1. Februar 179Z. (L.. 8.) v. Ebnet, (I..8.) Stutterheim, mp. . Major et Ingen. Hauptmann v. G. Stab. (Iü. 8.) Seckendorf, mp. (1^. 8.) Zedlitz, mx». G. F. W. M. General-AdjUr, Öbcrlieut. et Ädjut. vom Hrn- G. Baron Kospoth. (1^.8.) Kospoth, (I.. 8.) Voglhnber, m;,. G. Major. Obrist. 2 * 6. S» ttoni nluin. >N-org Vega, Major und Professor Nailio^on; des fars, königl. Bombardier-Corps, hat als Commandant der Bela- gerungs-?lrtillerie der Oberrheinischen Armee, am r.3. Oetober 1793, als am Lag- des Angriffs der Weissenburger-Linie, sich freiwillig angcbothen, die Stadt Lautcrburg aufzufordern, ha» wirklich die zwei zur Bedeckung des BelagerungStrains in dem Binenwalde vor Lauterburg befindliche Divisionen von Thurn und Manfrcdini gegen Lautcrburg vorgeführet, hat solche außer dem Kartätschcnschuffe vor der geschlossenen Aufziehbrücke gestel- let, ist sodann ganz allein zum Stadtthor hingcritten, und hat die Stadt zur gutwilligen Uebcrgabe und Niederlassung der Aufziehbrücke beredet. Als dieses erfolgte, hat genannter Ma¬ jor die zwei benannten Divisionen in die Stadt eingcführet, alsogleich allenthalben die nöthigcn Pocken ausgcstcllet, die Schlüssel von allen National-Depositcrien abgcfordert, und selbst das Stadr-Commando in diesem kritischen Augenblicke übernommen, auch solches durch mehrere Tage, bis vom hohen Armee - Commando wegen Lauterburg das Nöthige angeordnct werden konnte, so gut bekleidet, und aus eigenem Antrieb und Diensteifer so zweckmäßige Anstalten getroffen, daß zur allge¬ meinen Zufriedenheit die bei solchen Vorfällen sonst beinahe un¬ vermeidlichen Ausschweifungen in Lautcrburg gänzlich vermieden wurden, welches hauptsächlich dadurch crziclct wurde, daß ob¬ genannter Major nach der Besetzung von Lautcrburg durch 1- Stundcn unausgesetzt mit dem Degen in der Faust selbst die Patrouillen anführte, und von den verschiedenen allmählig ein- SI dringenden Milimi' -Branchen alles gleich auf der Stelle hinaus vor die Stadt begleitete, was nicht hinein gehörte. Solches bestätigen als Augenzeugen, der Wahrheit zur Steuer, Endesunterzeichnete. 8ign. Mainz am 18. Zanuarii 1795, (1^.8.) W. Riedl, mp. (s,. 8.) Franz Hillebrand, ,np. Hauptmann vom k. k. Bomb. Oberlicut. des k. k. 2tenArtillerie- Corps, Regiments. (I,. 8.) von Kees, mp. (1^.8. Müller, mp. Oberlicut. v. Manfredini. Lieut. v. Manfredini. 8>g». Mannheim am 22. Zanuarii 1795. (1^.8.) Du Lron, mp. (1^.8.) Ig. v. Buglioni, Zng. Hauptmann. Untcrlicut. v. Thurn. (Ii.8.) Phil. Wurst, mp. (1^.8.) Joseph Raab, inp. Obfwk. voiy Bomb. Corps. Unt. Lieut. vom Bomb. Corps. Daß dieser Inhalt gänzlich der Wahrheit gemäß, bezeuge Heidelberg den 21. Februar 1795. (H. 8.) Funk, mp. General - Major. e. ^^e or g Vega, Major des kaiferl. königl. Bombardier-Corps, hat als einziger Stabs-Officier, und respcctive Commandanr der Belagerungs-?lrtillerie bei dem Bombardement von Fort Louis, durch dle ganze Zeit des Angriffes bis zur Einnahme SD des besagen Forts ohne Ablösung bei Tag und Nacht mit be- sondern! Eifer, unausgesetzter Thätigkeit, äußerster Anstrengung und Hintansetzung jeder Gefahr, den Artillerie-Dienst in jeder Rücksicht mit dem besten Erfolge betrieben. So wie demselben bei den großen Hindernissen, welche dis lang anhaltende und außerordentlich üble Witterung der Ein¬ führung des Geschützes in die Tranchecn, und der Zufuhr der Munition entgegensetzte, öfters ganz deutlich bedeutet wurde, daß ihm bloß allein die Schuld würde beigemessen werden, wenn man von der angefangenen Unternehmung gegen Fort LouiS abstehen müßte; eben so wurde auch solcher am 12. November 1793, bei der Mittagstafel in Gegenwart aller Gäste, durch den Truppcncorps - Commandanten und Angriffs -- Directeur von Fort Louis, Herrn General-Major Baron v. Lauer, öffent¬ lich versichert, daß man bei Sr. Majestät für Obgenannten um den Marie-Thcrcsien-Orden sich verwenden wollte, wenn er es durch das Artillerie-Feuer zuwegen bringen könnte, daß die Fe¬ stung am andern Tage zu capjtuliren gezwungen würde. Auf dieses erwiederte obgenannter Majordaß er sich dieses zu er¬ wirken getraue, wenn cs ihm zugestanden würde, einige der lOpfündigen Haubitzen aus den nach dem festgesetzten Plane er¬ richteten Batterien zu nehmen, und solche nach seiner Willkühr am rechten Flügel der Parallele zu plaeiren, und dadurch die Stadt durch Haubitzgranadenfeuer zu zerstören. Dieses wurde zugestanden, und obgenannter Major sprang sogleich von der Mittagstafel auf, machte seine Dispositionen wegen der Anferti¬ gung und Zufuhr der dazu nöthigen Munition, suchte den eigent¬ lichen Platz a;n rechten Flügel der Parallele auS, und erbat sich von dem Herrn Obristlieutenant von Szereday, und Major v. Mancini, des löblichen Genie - Corps, die Gefälligkeit aus, bei anbrcchender Nacht durch die Lranchöe-Arbeiter an dem be- A L stimmten Platz cin Logemenc zur Placirung von 3 Haubitzen verfertigen zu lassen, welche auch nach ihrer rühmlich bekannten Geschicklichkeit und unermüdeten Diensteifer solches in einer sehr kurzen Zeit bewirkten; wo indessen obgenannter Major zu dem >M Bau begriffenen Logement in der finstern Nacht sowohl die MunitionS-Wägen auf freiem Felde, als auch die 3 der lOpfündigen Haubitzen in eigener Person hinführte, und solche auf Nothbettungen von bloßen Pfosten placirte, dergestalt, daß bereits um V« nach H Uhr NachtS das Feuer aus diesen 3 Haubitzen mit dem besten Erfolge eröffnet wurde. Auf die sehr gute Beschaffenheit unserer Geschütz - Montirung vertrauend, wagte cs obgenannter Major, wegen der noch ziemlich beträcht¬ lichen Entfernung und deS dazwischen liegenden RheinarmeS, die lOpfündigen Haubitzgranaden mit 60löthigcn Patronen, un¬ ter 15 bis 16 Grad Elevation, unter persönlicher Leitung un¬ ausgesetzt durch 12 Stunden zu werfen; obschon es bisher gar nicht gewöhnlich war, mit so großen Ladungen und Elevationen ein anhaltendes Feuer mit Haubitzgranaden zu unternehmen. Dadurch wurde hie abgezielte Absicht erreicht. Die Stadt, wel¬ che während dieser Zeit vom rechten Rhcinufer durch die hin- cingeworfenen Bomben von einer Seite bereits in Brand ge- rieth, wurde durch die Haubitzgranaden nun auch von der an¬ dern Seite an mehrern Orten angcstecket; wodurch der größte und ansehnlichste Thcil der Stadt in einen Schutt- und Aschen¬ haufen verwandelt, der Ueberrest außerordentlich beschädiget, und die gcfammre Einwyhncrschqft sammt der Garnison dergestalt geängstiget wurde, daß letztere bereits am folgenden Tage, al-Z am 13- November um Mittagszeit, um einen Feuerstillstand an- suchle, um capitulircn zu können; worauf auch sodann die he? kannte und unetwartete Eapitulgtion erfolgte. L4 Uebcrhaupt hat obgenannter Major durch sein Benehmen bei dom Bombardement von Fort Louis als Artillerie-Comman- dant, so wie durch sein vormaliges Betragen bei der Bela¬ gerung von Belgrad, wo er, als angestcllter Professor Alstlre- soos, auf eigenes Ansuchen freiwillig den Türkcnkrieg mitge- macht Hal, bewiesen, daß solcher vor dem Feinde als Kriegs- mann dem Staate eben so brauchbar und nützlich sey, alS sol¬ cher als Professor lVlstlieseos durch seine im Druck herausge- benen mathematischen Schriften der gelehrten Well rühmlich be¬ kannt ist. Solches bezeugen zur Steuer der Wahrheit Endesunter¬ zeichnete. Sign. Fort Louis am 28. November 1793. (1^.8.) Funk, mp. (I,. 8.) Franz. Freih.v. Lauer, G. Maior. G. Feld. W. im Zng. C. (1^.8.) Gr. Alcaini, (1^.8.) Ant. v. Szereday, mp. Obrist. Obrist im Ing. E. (1^.8.) klančini, (1^.8.) O« k'oui ^uin , mp. Zng. Major. Major im Gen. Corps. (1^.8.) Rittern, mp. (1^.8.) Karls. Fuhrmann, mp. Hauptmann von Lattcrmann, Hauptmann im Gen. Corps, und Int. Bat. Commandanr. (1^. 8.) Dir lrroii, (I,. 8.) Baron ^ojuieonslev, nift. Ing. Hauptmann. Hauptmann bei Manfredini, zur Zeit Bar. Commandant. (1^.8.) Martin Mölkner, Hauptmann vonderArtillerie. Die im vorstehenden Lzwcios-lacti erwähnte Aufforderung des Herrn Major Vega, Fort-Louis binnen 24 Stunden durch das bloße Artilleriefeuer zur Capirulation zu zwingen, geschähe am 3tcn Tage der unausgesetzt fortdauernden Beschießung und Bombardirung der eigentlichen Festung Fort-Louis und des Fort ci' Misaos, wo wegen des hartnäckigen feindlichen Wider¬ standes ein beträchtlicher Thcil des bcihabenden k. k. Belagerungs- Geschützes demontirt, und die Hoffnung eines erwünschten Er¬ folges beinahe gänzlich verschwunden war. Damir Herr Major Vega die abgczielte Absicht um so sicherer erreichte, hat sol¬ cher mir Endesgefertigtem den Auftrag ertheilet, mit den 60pfün- digen Bombenpöllern, welche anfänglich nur bloß allein zur Bom¬ bardirung der eigentlichen Festung Fort-Louis bestimmt waren, ungeachtet der sehr beträchtlichen Entfernung, die Stadt anzu¬ greifen. Solches wird hiemit der Wahrheit zur Steuer bezeuget. Liga. Großhausen den 19. December 1795. (1^.8.) G. Koch, rnp. Oberlieut. des2ten Feld - Artillerie-Regiments. Alles Obige bestätige ich als Augenzeuge. (I-.8.) v. Rupp, mp. Major und Flügeladjutant. o. 2« i8pV6t Wahrheit zur Steuer mit unserer Namensunterschrift und bei- gedrucktcm Jnsiegel zu bekräftigen. Bezeuge vorstehendes hicmit als damals anwesender Zeuge. 8ign. Mainz am 14- März 1795. (I..8.) Wenzl Riedl, mp. Hauptmann vom k. k. Bomb. Corps. Bezeuge vorstehendes hiemit als damals anwesender Zeuge. 8ign. Mainz den 14. Marlio 1795. (fti.8.) Mancini, Zug. Major. Bezeuge vorstehendes hiemit als damals anwesender Zeuge. 8ign. Mainz den 14. Martii 1795. (la. 8.) Gr. -4lcuini, m^). k. k. Generalmajor. Bezeuge all innestehendes als dabei gewesener Zeuge. 8>gn. Heidelberg den 20. März 1795. (la. 8.) Funk, mp. Generalmajor. Bezeuge vorstehendes hiemit als damals anwesender Zeuge. 8ign. Großhausen den 9. März 1795- (la. 8.) Koch, mp. Oberlicut. des 2ten Feld - Artillerie-Regiments. Bezeuge vorstehendes hiemit als damals anwesender Zeuge. Liga. Mainz den 14. März 1795. (la. 8.) Karl v. Fuhrmann, mp>. Hauptmann imZng. Corps. Bezeuge vorstehendes als damaliger Aug- und Ohrenzcuge. Heidelberg den 20. März 1795. (la. 8.) v. Rupp, Mj). Major et Flügcladjutant. Bezeuge vorstehendes hicmit als damals anwesender Zeuge. 8ign. Philippsburg den 2. Juni 1795. (la. 8.) Hoffmann, mp. Jng. Oberst. Vorstehendes bestätige hicmit als damaliger Commandirender. 8ign, Mannheim den 25. Jänner 1796. (l... 8.) Graf v. Wurmser, mi>. F. M. so L. «^cr Wahrheit zur Steuer kann ich Endesgefertigter SeM Herrn Major v. Vega, deS k. k. Bombardier-Corps, der sich, wie bekannt, nicht allein durch seine erlangten militärischen Wissenschaften im Fache der Artillerie jederzeit ausgezeichnet, und bei der vorgcwestcn Belagerung von Fort-Louis als Bela¬ gerungs-Artillerie-Commandank sich so rühmlich herfür gcthan hat, daß er zu Erlangung des Marien-Thercsien-Ordens im darauf gehaltenen Ordens-Capitel Vota unanimia erhalten hat, aber diesen Orden damals nur durch Zufall nicht erlangen konn¬ te, das neue Zeugnis; geben, daß er durch die auf seine Anga¬ be, und unter seiner Direktion in Mannheim voriges Frühjahr' gegossenen, und nach eigener Erfindung besonders gut und dau¬ erhaft montirten zwei neuen Bomben - Poller, welche ihre Bom¬ ben bis auf 15- und 1600 Klafter, folglich fast um die Hälfte weiter, als die bisher bei der k. k. Artillerie üblichen, treiben können, übermal seine Geschicklichkeit gezeigct hat; Laß ferners diese zwei Poller bei der vorgewesten Belagerung von Mann¬ heim ihre erste ernstliche Probe unter meinen Augen, und mit allgemeinem Beifall aller Kenner, ohne die geringste Veränderung oder Degradirung, durch mehr alS 1200 mit starker Ladung dar¬ aus geschehenen Bombenwürfe abgelegt haben, und daß end¬ lich der Herr Major Vega sich während der Belagerung durch seinen Eifer und Thätigkeit übermal rühmlichst ausgezeichnet habe. Welches ich anmit als Augenzeuge bekräftige. Mannheim den 16- December 1795. (I,. 8.) B. Unterberger, mp. Generalmajor. 31 Vorstehendes bestätigen wir Endesgefcrtigtc, als dabei ge¬ wesene Zeugen, mit Folgendem: Vorbesagte zwei Bomben-Mörser haben bei der Belage¬ rung Mannheims, vom 13. November 1795 bis zur erfolgten Capitulation, von dem sogenannten Rabcnstcin am Galgcnberg bis in die Festung, auf cine Distance, wohin unsere gewöhnlichen k. k. Bomben-Pöller gar nicht reichen können, ihre Wirkung geleistet, und dadurch eines Theils um vier Tage eher die Fe¬ stungswerke geängstigct und ihre Vcrtheidigung geschwächt, als der Fortgang der Belagerungsarbeit es erlaubte, mit dem eigentlichen Belagerungsgeschütz am 17. des nämlichen Monats den wahren Nachdruck zu geben; andern Theils aber im Ver¬ hältnis; aller daraus mit der besten Wirkung geworfenen Bom¬ ben das ihrige beigetragen, um den Feind am 21. des nämli¬ chen Monats zu einer so schleunigen, und für die k. k. Waffen so rühmlichen Capitulation zu zwingen. Nachdem aber durch die Einführung besagter wcittreiben- dcr Bomben-Mörser das Verdienst des Erfinders sich nicht auf die bloße Belagerung von Mannheim beschränket, sondern da¬ durch für alle künftige Belagerungen und Vertheidigungen der k. k. Artillerie eine unbezweifelt wesentliche Verbesserung, folg¬ lich den k. k. Waffen ein äußerst wichtiger Vorthcil, dem Fein¬ de aber ein großer Nachtheil erwächst, so sind wir des Dafürhal¬ tens, Laß ein hohes Marie-Thcrcsien-Ordens-Capitel geruhen dürfte, für diese neue Invention, in Folge des 21ten Paragraphs der Ordensstatuten, auf eine Belohnung anzutragcn, um so mehr, da einerseits der Werth dieser Invention durch vorherabgcführte Experimente erprobet, andern Theils solcher bei der Belagerung Mannheims mit augenscheinlichem Nutzen bestätiget worden, und was deren Wichtigkeit noch mehr bekräftiget, ist der Umstand, das; von einem hohen Armee-Commando bereits anbcfohlen wor¬ den, mehrere weittreibcnde Bomben-Mörser nach der besagten Invention zu erzeugen. 8igl>. ut 8uz>i.i, (1^.8.) CarlPerzel v.Bonyhat, m;» (1^.8.) Bar. Roos, ms». Oberster von der Artillerie. (1^. 8.) Funk, ms». Generalmajor. (I^>. 8.) 826i ec!e>^, mp. Obrist vomZng. C. (s.. 8.) G. 8Lbiii'uv, ms». F. M.'L. Gegenwärtiges schrist und Siegel zu bekräftigen. Hauptmann et Oberfeueriverks- meister dcrArtillerie. (I,. 8.) lioitvonov, n>s>. Obrist. (^.8.) v. Ebner, ms>. Major vom Ing. C. (1^.8.) Duleg, mj>. Obristllkuc. v. General - Quartier- Al. Stab. mit meiner Unter- Zeugnis, entstehe nicht, (I-.8.) Graf v. Wurmser, ms». F. M. änu n.s SS aä L. D x t r L» <; t Als: Bomben - Mörsern, in Klaftern. neu erzeugten 9zölligcn ems dem Protocoll über die am 25., 26. und 30. Juni, dann am 1. und 3. Juli 1795 bei Mannheim abgeführieu Experi¬ mente mit den, vom Artillerie-Major Vega angegebenen, zu Mannheim neu erzeugten weittreibenden Bomben - Mörsern: gewöhnlichen kais. ZOpfündigen Erreichte mittlere Wurfweite aus !l 5 Würfen unter 45 Grad mit einer¬ lei Bomben bei den Anmerkung. Die gewöhnliche» k, k, 30pfündigen Bombenmörser nehmen kerne größere Ladung an, als 2'/« Pfund. Die Pulverkammer der neu angegebenen Mörser ist auf 4 Pfund eingerichtet, ihre innere Construction vertragt auch noch größere Ladungen. Es wurden drei Würfe unter 45" mit 4>/„ Pfund Pulverlqdung gemacht; die größte Wurfweite untep diesen war 1640 Klafter. — Um die Wurfweiten der neu angegebenen Bomben- yrörfer mit den allergrößten Wurfweiten zu vergleichen, die man mit den gewöhnlichen k. k. 60pfündigen Bom- 3 s« benmörsern erreichen kann, wind.' n au) einen! solche» «Opfündigen Mörser 5 Würfe unrer 45" mit vollerKaM- merladung, nämlich mit 5 Pfund Pulver gemacht, di- mittlere Wurfweite war aber nicht größer als 93ll Klafter; die größte erreichte Distanz war 980 Klafter. Vorstehendes ist aus dem von drei k. k. und drei Churpfalzbaicrischcn Artillerie-Offiziers gefertigten Com¬ missions-Protokolle des dießfälligen Experiments richtig ausgezogcn. Vega, mp. Major des k. k. Bomb. CorpS. *) k'llc rimil« der eigenen Landschrift. »5 k'. «Dem deS k. k. Bombardiers-Corps Herrn Obristwachtmei¬ ster von Vega gebe ich hiemit, auf desselben gemachtes Ansu¬ chen, das so billig als gerechte Zcugniß, daß derselbe während der letzten feindlichen Blokade nicht nur jede feindliche Annä¬ herung, und jeden von feindlicher Seite vorgenommenen Bau auf allen Puncten mit besonders eigenem Eifer und Thätigkeit durch gut angebrachtes Artillerie-Feuer verhinderte, sondern auch bei den, von der Garnison unternommenen zweien Aus¬ fällen, dann Vertreibung des Feindes von Wisbaden bis über die Sieg, mittelst der Disposition der Artillerie mir besonders gute Dienste leistete, vorzüglich aber über sein standhaft uner¬ schrockenes Benehmen am 16. September dieses Jahres bei Dietz an der Lahn, wo derselbe durch seine freiwilligen, auf Ein¬ sicht und Entschlossenheit sich gründende Handlungen mit mei¬ ner Genehmigung und persönlichen Gegenwart sehr viel zur Erreichung des großen Entzwecks bcigctragen hat, so zwar, daß der Feind an diesem Tage, durch ein kluges Manoeuver der Ar¬ tillerie, von der Ebene herwärts Dietz vertrieben, über die Lahn hinübergcjagt, und von derselben in einer solchen Entfernung gehalten wurde, daß die unter meinem Commando gestandenen Truppen bei Dietz die Lahn beinahe ohne allen Verlust passiren konnten, und die Division des feindlichen Generals iVlar^eau gänzlich in die Flucht geschlagen wurde. Mainz den 30- September 1796. (1^.8.) Neu, mp. Sr. römisch, k. k. apost. Majestät wirklicher Fcldmarschall -Lieu¬ tenant, Riccer des militärischen Marien - Thcresien - Ordens, des heil. röm. Reichs Freiherr, und der Stadt und Festung Mainz Gouverneur. 3* Alles Vorstehende bezeuge auch ich, als in der Blokade von Mainz mi^ anwesender, und in der entscheidenden Action bei Dietz an der Lahn am 16. September 1796 als micwir- kender Augenzeuge, da ich bei dem erwähnten, vom Herrn Obrist.¬ wachtmeister pon Vega aus freiwilligem Antriebe unternom¬ menen, und unter seiner persönlichen Leitung mjt eben so viel Bravour, als Ruhm und Nutzen ausgeführten Artillerie-Mg- nocuvre, eine Batterie vom Mainzer Vcrtheidigungs-Geschütz, bestehend aus 2 der 8pfündigen Kanons und 2 der 6zölsigcn Haubitzen, zu commandiresr dix Ehre hatte. Sign, EckerSiveyer vor Kehl den 1. Jänner 1797. (L.8.) Johann Michael Zwickl, mp. Oberlieutenant vom Iren Artillerie-Regiment. Da ich in der letzten Blokad? zu Mainz ebenfalls anwe¬ send war, und in der für unsere gerechten Waffen so rühmlich ausgefallenen und entscheidenden Action bei Dietz an der Lahn am 16. September 1796, auch eine Reserve-Batterie vom Mainzer Vertheidigungs-Geschütz commandirce, so rechne ich cs mir zur besonder«: Ehre, alles Vorstehende als mitwirkender Augenzeuge mit bestätigen zu können. 8ign. Mainz am 22. Januarii 1797. (I-. 8.) Wenzl 8rvos>oärl, mp. Unterlieutcnant des k. k. Bombardiers- Corps. Daß vorerwähntes, vom Herrn Obrist'pachtmeister von Vega aus freiwilligem Antrieb unternommenes und inst per¬ sönlicher Tapferkeit ausgeführl?s Artillerie-Manoeuvre in meiner Gegenwart geschehen, und unter der Unterstützung deren unter meiner Brigade gestandenen Truppen, nämlich Cresvitr - Cüras- ster, dann deren Bataillons lVIitrvisl^ und Strasoldo, zurEhrc 37 und Ruhm deren kais. königl. Waffen ausqeführct, dann der Feind andurch gezwungen worden, sowohl das Lager vor Dietz, als die Scadt Dietz zu verlassen, wird anmit der Wahrheit zur Steuer bestätiget. Mainz den 24. Jänner 1797. (I-.8.) Bar. v. Simbschen, mp. General-Feldwachtmeister. Das; der Herr Obristwachtmeister von Nega, bei Gele¬ genheit des feindlichen Rückzugs über die Lahn, ganz sich selbst überlassen war, und aus eigenem Antriebe mit seiner untcrha- benden Artillerie die wichtigsten Anhöhen gewann, durch ein zweckmäßiges Feuer den Feind aus seiner Stellung jenseits der Lahn zu weichen nöthigte, auch denselben hinderte, sich, ungeachtet er solches wiederholt versuchte, derselben wieder zu bemächtigen, und durch dieses männliche Benehmen zu dem glücklichen Erfolge dcS damaligen Gefechtes sehr vieles beigetra¬ gen hat, bestätige ich anmit auf Anverlangen des obgenannten Herrn Obristwachtmeisters. (I,. 8.) Karl Fürst zu Schwarzenberg, G. F. W. Da ich ebenfalls in der Blokade zu Mainz gegenwärtig war, und bei der erwähnten Action vor der Lahn mit einer Division die Batterie auf der Anhöhe vor Oranicnstein deckte, so ermangle ich nicht, alles Vorstehende als Augenzeuge zu be¬ stätigen. 8ig«. Wien den 23. März 1797. (1^.8.) mzi. Hauptmann von Mürefsky. 4 38 Da ich bei dem vorbesagten Artillerie-Manoeuvre an ver Lahn mit einer Cavallerie-Batterie die Avant. Garde machte, so ermangle ich nicht, alles Vorerwähnte sich darauf beziehende als Augenzeuge zu bestätigen. Lign. Wien den 31. März 1798- (I-.8.) Grimmer v. Adelsbach, mp. Artillerie - Oberlieutenant. Anmit bestätige, daß mir aus den an mich eingesandten Rapporten bekannt ist, daß sich der Herr Obristwachtmeister von Vega vom Bombardier-Corps, bei der Blokade von Mainz und nachherigen Vorrückung der k. k. Armee an die Lahn, dann bei der darauf erfolgten Verfolgung des Feindes, besonders ausgezeichnet und hervorgethan Hat- Linz in Sberosterreich den 3- September 1798. (L.8.) Erzherzog Karl, mx>. F. Z. M. °n der k. k. LandwirthschaftS-Geselschast, und dem vereinten siändisch-vaterländischen Mu se um wird fiir da» dem Museum gewidmet« Geschenk hwmit der offentlrche Dunk abgesiattet, und erinnert, daß s-ld-i die Zahl, unter welcher ei pro. -«c-klirt wurde, zur Bezeichnung erhielt. Man bittet diese Zahl im Andenken zu verwahren, weil sie dem Custoi des Museums zum Leitfaden dienet, daS Geschenk dem Eeschenkgedcr, -der sei¬ nen Trden , aus jedesmahligcs Verlangen vorweifen zu können. Präsident. CustoS, Cccrctär.