tl'oitniii» pl»ö»k>i» t gotorini.i Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat Echristleitung und Verwaltung: Pre^ernova ulica S, Telephon Rr. Sl t Bezugspreise stir das Inland: Vierteljährig <0 Din,^halbjährig 80 Din, ganz-Ankündigungen «erden in der Verwaltung zu dilligsten Gebühren entgegengenommen f jahrig 160 Din. SSr da« Ausland entsprechende »rhähung. Einzelnummer Din I l» Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 13 J Celje, Donnerstag, den 10. März IS3S H 57 Zahrgang Aristide Briand -j- An die Krankheit des großen „Troubadours", der sich selbst und alle anderen mit seiner hinreißenden Redegabe bezauberte, hat man eigentlich nie recht geglaubt. War nach irgendeiner politischen Schlacht der letzten Zeit von seiner „Krankheit" die 'Rede, die ihm bekömmliche Ruhe auf seinem Landgut auferlegte, so hielt man dies für ein Manöver. das entweder er selbst vorführte, um bei der ersten Gelegenheil wieder vorzubrechen und seinen Wider« sachern peinlich zu werden, oder welches diejenigen vorschoben, die sein Verschwinden in der Versenkung auf diese natürliche Weise plausibel machen wollten. Wahrscheinlich hat man mit dieser Meinung recht gehabt, wahrscheinlich stimmt beides. Wenn heute bei der Nachricht von seinen, Tode die Welt mehr verblüfft als erschüttert ist. so stammt diese Verblüffung daher, daß nun doch er und seine Gegner lecht behalten haben mit seiner angeblichen Krankheit. Hier hat einmal der allseitig unerwartete Tod den Regisseur gespielt: ihm gab er den logischesten, glattesten Abgang aus der Politik, denjenigen, die seine gesunde Rückkehr beständig fürchten mußten, aber die schönste Möglichkeit, sein Ausscheiden im größten und rührendsten Umfang betrauern zu können. Namentlich weil dieses Ausscheiden ein solches für immer ist. Aristide Briand ist während seiner ganzen langen Laufbahn sieghaft gewesen wie selten ein Mensch. Zweifellos war er auch eine große innere Begabung, aber diese allein hätte ihn nicht so weit gebracht. Sondern er besaß das Hilfswerkzeug des Politikers in höchstem, blendendstem Maße: den Zauber des Wortes. Er konnte so schön reden, daß oft die bloße Form seiner Rede die Zuhörer wie ein Rausch gewann, ohne daß sie des Inhalts gewahr wurden. Der kleine Gastwirtssohn aus dem Fischernest in der Bretagne, der olle Tücken der Armut an seinem eigenen Körper erlebt hatte, wurde, von der äußersten Linken kommend, mit 44 Jahren zum erstenmal Minister im Jahre 1906. Seit damals stand er beständig im Brennpunkt der französischen Politik: zwölfmal war er Ministerpräsident, 37« mal war er Minister. Weltbedeutung holte er durch seineNachkriegs. Politik gewonnen, die durch das Treffen mit Stre-semann und die Begriffe Locarno und Paneuropa gekennzeichnet ist. Heute kann man noch nicht sagen, ob nicht gerade dieser Teil seiner politischen Tätigkeit am sieghaftesten gewesen ist. Erlebt hat er diesen Sieg nicht mehr, es scheint jetzt sogar so zu sein, als besiegele sein Tod die Niederlage dieser Politik für immer. Frankreich hat meistens das Glück gehabt, hervorragende Politiker zu besitzen: Aristide Briand wird einer seiner charakteristischesten bleiben, den französischen Charakter selbst dann verkörpernd, wenn er ungewohnte Wege zur Durchführung der französischen Politik ging. Aristide Briand wurde am 28. März 1862 im kleinen Fischerhafen St. Nazaire als Sohn kleiner Gastwirtsleute geboren. Nach armseliger Kindheit und durchgehungerten Studentenjahren eröffnete er bereits mit 20 Jahren eine Advokaturskanzlei in Nantes. Wegen einer Liebesaffäre kam er mit den. Behörden und der öffentlichen Meinung dieser Stadt in Konflikt, so daß er aus der Rechtsanwalt-schaft ausgestoßen wurde. Er ging nach Paris, er-blttert, rebellisch, voller Haß. Hier übernahm er die Schristleitung der sozialistischen Zeitschrift „La Lan-lerne", für die er die schneidigsten Artikel sschrieb, die die Publizistik überl>aupl kennt. Seine Freunde und Kollegen waren damals Millerand und Viviani. Bald gelang es Briand, wieder die Rechlsanwalt-schaft aufzunehmen. Es stand ihm eine furchtbare Waffe zu Gebot: ein zündendes Wort, wie es die Gerichte noch nicht vernommen hatten. Er ist der Advokat der armen Leute. Als er im Jahre 1902 einem Arbeiter vor dem Strafgerichtshof in St. Etienne zum Freijpruch verholfen hatte, wurde er, der zwei Jahre vorher die Redaktion der „Humanite" über-nommen hatte, in das Parlament gewählt, dem er seitdem ununterbrochen angehörte. Die äußeren Daten seiner weiteren politischen Karriere sind folgende: Im Jahre 1906 Unterrichtsminister im Kabinett Sarrien. Im Jahre 1907 Unterrichtsminister im Kabinett Elemenceau. Im Jahre 1908 Justizminister. Im Jahre 190'' Ministerpräsident und Innen- minister. Im Jahre 1912 Justizminister im Kabinett Poima»v. Im Jahre 1913 Ministerpräsident. Im Monat August 1V14 war Briand Justiz-minister im Kabinett Viviani. Vom 29. Oktober 1915 bis 17. März 1917 war er zum fünften» und sechstenmal Minister» Präsident. Im Jahre 1i»2I wurde er zum siebentenma! Ministerpräsident. Mitte Februar 1922 während der Konferenz von Eannes wurde er von Poincare gestürzt. Nun lebte er einige Jahre fern von der Politik auf seinem Gut in der Normandie. Die ganz große Zeit Briands begann mit seiner Außenministerschaft im Jahre 192',. Es gelang ihm. mit Deutschland den sogenannten Locarno-Polt abzuschließen. Im Monat November dieses Jahres wurde er zum achtenmal MinisterPräsident; gleichzeitig blieb er Außenminister. Sein 9. Kabinett bildete er im März 1926, sein 10. Kabinett am 15. Juni 1926; das letztere mußte indessen schon am 17. JuU 1926 zurücktreten. Im darauffolgenden Kabinett Poincare, das den Franken rettete, war er Außenminister; als solcher hatte er nach den, EinKitt Deutschlands in den Völkerbund die bekannte Zusammenkunft mit Dr. Stresemann in Thoini. In Anerkennung seiner Friedenspolitik wurde ihm zusammen mit Stresemann der Nobelftiedenspreis zuerkannt. Im Kabinett Poincarö des Jahres 1928 be° hielt er noch das Außenministerium, indessen schon im drauffolgenden Jahr wurde er von Poincare in den Hintergrund gedrängt. Nach dem Rücktritt Poincarüs am 27. Juli 1929 übernahm Briand wieder die Posten des Ministerpräsidenten und des Außenministers. Es begann die Zeit des Briand'schen Poneuropa. Am 22. Oktober 1929 trat er zurück, behielt aber im Kabinett Tcudieu und in allen folgenden bis Jänner 1932 das Außenministerium. Im Mai des Jahres 1930 hatte er an 26 europäische Staaten sein berühmtes Memorandum über Paneuropa ver-schickt. 2m Jahre 1931 verhinderte er die deutsch-österreichische Zollunion. Bei den Präsidentenwahlen im Jahre 1931 fiel er mit 101 : 442 gegen den jetzigen Präsidenten Dvumer durch. Dies war die Falle, die ihm seine Gegner gelegt hatten, denn von nun an blieb er im Hintergrund, obgleich er noch immer Außenminister war. Auf den bekannten Kon-ferenzen in Paris und London, die Minifterpräfi dent Laval führte, hüllte er sich in vollständiges Schweigen. Im zweiten Kabinett Laval war er nicht mehr zu finden. Er zog sich auf sein Landgut zurück, angeblich wegen Krankheit, indessen die Welt erwartete vom alten unheimlich geschliffenen Politiker noch manches. Diesen Hoffnungen und Befürchtungen mochte aber ein Herzschlag ein Ende, dem er an« 7. März 1932 in seiner Pariser Wohnung in der Avenue Kleiber um '/»2 Uhr nachmittags erlag. Briand war sein ganzes Lebenlang unver-heiratet geblieben. Vielleicht ist auch dies eine Er» klärung für seine außerordentliche politische Laufbahn. In der Tat: wenn man sein eigentümlich.knorriges Ge° ficht ansieht, kann man sich nicht einmal vorstellen, daß er verheiratet gewesen sein könnte. Politische Rundschau Inland Aufhebung des Weizenregimes Der Ministerrat hat am 4. März den wichtigen Beschluß gefaßt, das Weizenregime im inländischen Verkehr fallen zu lassen. Der neue Gesetzentwurf wird sofort nach der Budgetdebatte vor das Abge ordnetcnhaus kommen. Durch ihn wird wieder der vollkommen freie Handel im inländischen Verkehr eingeführt werden: die Priv. Erportgesellschaft wird bloß als Organisation für den Erport ins Ausland fungieren und zu diesem Zweck Getreide zu einem festgesetzten Preise aufkaufen. Anstelle der bisherigen Auszahlungen der Mühlen wird ein besonderer Mühlenbettrag, begründet auf der Kapazität der Muhten, eingeführt werden. Dieser Beikrag wird aber mit Rücksicht auf den neuen Grundsatz, daß der innere Getreidehandel keiner Beschränkung unter-worfen werden kann, sehr niedrig sein, so daß er auf den Meblpreis keinen Einfluß ausüben wird. Jeder Unterschied zwischen den Mühten wird auf-gehoben und die Bauernmühlen werden von allen Abgaben befreit werden. Unsere Gesamtwirt-jchaftsteitung hat mit dem Versuch des Weizen-regimes (nur als solcher kann dieses nach so kurzer Praxis erscheinen» gewiß sehr kostbar« Erfahrungen gewonnen. Die Erfahrung ganz gewiß, daß die der Wirtschaft innewohnenden Gesetze durch noch ' so gut gemeinte äußere Einwirkungen »on ihrer Linie nicht abgerückt werden können, so bedauerlich und schmerzlich diese Linie jeweils auch sein mag. Das neue (Sewerbegesetz ist in Kraft getreten Am 9. März ist das neu« Gewerbegejetz in Kraft getreten. Wir machen bei dieser Gelegenheit abermals darauf aufmerksam, daß innerhalb von drei Monaten, aljo bis 9. Juni 1932, jedermann, der ein unter dieses Gesetz fallendes Gewerbe oder Beruf ausübt, seinen Beruf oder sein Gewerbe der Verwaltungsbehörde I. Instanz (den Bezirkshaupt-mannnschasten» melden muß. Abschluß der allgemeinen Budgetdebatte Nachdein auf 14 Sitzungen in 5 Tagen über 70 Abgeordnete fast ununterbrochen über das neue Staatsbudget geredet hotten, wurde dieses am 5. März mit 267 gegen 11 Stimmen in erster Lesung angenommen. Diese Gegenstimmen erscheinen den Blättern so bemrrkenswert, daß sie ihre Träger namentlich aufzählen. Es waren die Abgeordneten: Dr. Andjelinovii, Valjavec, Dr. Gruder, Knezevic, Loncarevir, Mitrovic, Dr. Nikic, Dr. Nujic, Savko-t»ic, Bofnovic und Alois Pavlic. Bezüglich des letzte- Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 19 ren bemerkt der Ljubljanaer „Jutro : Eine Neine Sensation erregte die Stimmenabgcil'e des Abge-ordneten des Bezirkes Lasko Herrn Aloi» Pavlic, welcher gegen dos Budget stimmte, obgleich er in seiner vorgestrigen Rede die Regierung, ihre Arbeit und noch besonders den Ministerpräsidenten Zivko-vic gelobt hatte. Ein ungesunder Luxus Anläßlich über das Debatte des Budgets des Unter-richtsministeriums am vergangenen Samstag erklärte Unterrichtsminister Dr. Kojic. daß es in unserem Staate über 20V Gymnasien, außerdem eine größere Zahl von konfessionellen Anstalten und über 41) Lehrerbildungsanstalten gebe. In den Gymnasien seien 4310 Professoren und 80.540 Schüler, an den Bürgerschulen 28.000 Schüler, so daß die Ge-samtzahl der Mittelschüler 120.000 beträgt. Bei der gegenwärtigen wirtschaftlichen Entwicklungsstufe unseres Staates keine Großindustrie, kein Groß-Handel, kein Großkapital, keine Großgrundbesitze — dränge diese gesamte Jugend in den Dienst des Staates, der ober eine so große Zahl von Beamten nicht beschäftigen könne. Deshalb liege auf der Hand, daß die angeführte Zahl der Mittelschulen für uns ein ungesunder Luiu» sei. Man müsse die Frage studieren, welche davon abgebaut werden sollen. Dies werde aber erst nach Schluß des heurigen Schuljahres geschehen. Aehnliches treffe auch auf die Hochschulen zu. die von 20.000 Studenten besucht werden. Die Regierung rechne damit, etwa 10 Pro-zent der Hochschullehrerschcist abzubauen. Denn ihre Zahl — 114 ordentliche Professoren an der Universität in Zagreb. 88 in Ljubljana, von der Beo-grader Universität gar nicht zu reden mag für normale Verhältnisse angemessen sein, keinesfalls aber für die heutige schwierige Lage. — Man kann diese klare Darstellung der wirklichen Situation von Seite des Untenichtsminijlers nur loben. Wenngleich sich begreiflicherweife jedes Städtchen gegen den Verlust seines Gymnasiums sträuben wird, muß man doch einsehen, daß die bisherige Massenfabri-kation von Staatsdienstanwärtern unsinnig ist. Die Uebertragung der Pupillar-gelder nach Beograd um drei Jahre verschoben Der Finanzausschuß des Abgeordnetenhauses hat das vom Handelsminijter Dr. Kramer vorge legte Amendement zum Finanzgesetz angenommen, wonach die bis zum 1. April durchzuführende Ueber tragung der Mündelgelder au« den Geldanjtallen in die Hypothekarban! nach Beograd um drei Jahre verschoben wird. Reue Mündelgelder dürfen jedoch ab 1. April ausschließlich bloß bei der Hypothekar dank in Beograd angelegt werden. Die erwähnte Ber-schiebung des Ablieferungstermins ist besonders für unsere Negulativspar lassen von großer Wichtigkeit. Ausland Aristide Briand + Am 7. März starb in seiner Pariser Wohnung, wohin er am 28. Februar von seinem Landgut Rocherel gekommen war. der frühere französische Außenminister Aristide Briand im Alter von 70 Jahren an einen« Hcrzschlag. Roch am Morgen war er beim guten Wohlsein; zumittag trat plötzlich Herzschwäche ein und um 13 Uhr 30 starb er. Die Presse der ganzen Welt widmet dem ver-storbenen Staatsmann eine Ueberfülle von Ar-tikeln und Nachrufen. Zn Genf redet man in diesen Tagen überhaupt von nicht» anderem als von Briand. Mit ihm ist aber auch einer der größten Apostel des Genfer Instruments dahingegangen. ' Seid umschlungen. Millionen Gelegentlich der Verhandlung im Finanzaus-schuß der französischen Kammer über den 000-Millionenkredit an die Tschechoslowakei erklärte Ministerpräsident Tardieu, daß die Staaten des Donauraumes, nämlich Oesterreich. Ungarn, die Tschechoslowakei. Jugoslawien und Rumänien, eine Zollunion auf Grundlage von Vorzugszöllen bilden sollten. Von Deutschland, das doch auch in der Ztähe der Donau liegt, war in diesem Erpos»- keine Rede, obgleich gerade nur dieses Land für die Ab-nähme der ziemlich gleich gearteten Produkte der genannten Donauländer in Frage kommt. Deshalb parierte Deutschland diesen französischen Plan da-durch, daß es dem am meisten betroffenen Staate Oesterreich auf seinen Hilferuf Präferenzzölle anbot, um so dem deutschen Bruder in Wirklichkeit zu helfen. Ob aus dem Backofen der Donauföderation einmal ein gfp&bares Brot herauskommt, steht noch sehr dahin. Vorläufig bäckt man . . . Die Genfer Friedensglocken Während man in Genf schon gerührt die Friedensglocken zog, sind bei Schanghai wieder die Kanonen losgegangen. Bevor noch die Waffen-stillstandsverhandlungen zu Ende waren, begannen sie wieder an der ganzen Front zu donnern. Die Chinesen behaupten, die Japaner hätten angefangen, die Japaner hingegen behaupten das gleiche von den Chinesen. Manche Blätter schießen in der Be-trachtung des ostasiatischen „Konflikts" den Vogel ab und sagen: Der Krieg habe jetzt erst richtig begonnen. Völkerbund in Genf möchte man jetzt nicht gerade gerne sein, obwohl das liebliche Wohlleben in dieser Stadt allerhand Peinlichkeiten wert sein mag. Aus Stadt und Land Itrafnachlah für Berzehrnngsfteuer-vergehen. Die Steuerabteilung des Ftnanzmini-steriums hat anbefohlen, daß alle aufgedeckten «chmuggelübertretungen mit Wein oder Branntwein zu liquidieren sind, und zwar soll be! jedem Ver-gehen festgestellt werden, ob es von einem Acker-bauer oder von einem Gewerbetreibenden (Produ-zenten von Wein oder Schnaps) begangen wurde. Hierauf wird der Schuldige aufgefordert werden, bloß die gewöhnliche Verzehrungssteuer und die allfülligen Kosten zu bezahlen. Zum Zug zu spät oder erst beim bekannten Abfahrtssignal zu kommen, ist für manche Leute fast eine liebe Gewohnheit. „Er Hot ja noch nicht gepfiffen!" ist ein vielgehörter Ausspruch. Für solche Leute wird nun mit 1. April ausgepfiffen sein, denn von diesem Tage an werden alle sichtbaren und hörbaren Signale vor dem Abgang der Züge entfallen. Damit werden auch die bekannten Rühr-und Abschiedszenen umer den Waggonfenstern ent-fallen müssen, denn der Zug wird immer^ganz „unvermutet" anziehen, so daß die schmerzlich Scheidenden manchmal den Gegenstand ihres Abscbiedwehs und der letzten so ungemein wichtigen Mitteilungen weiter in ihrer Mitte werden behalten können. Ja, wir haben was hinter uns gebracht: vom schmetternden Posthorn bis zum unhörbaren Wegschleichen des Zuges aus der Station ist ein weiter Weg. Die Poesie wird immer lautloser... Die Kinematographen in der Klemme. Durch die neuen Vorschriften über die Kinomato-graphentheater, welche die Zensur der Filme betreffen, ferner die obligate Beschriftung auch in zyrillischer Schrift, die Vorichrist. wonach bei jeder Vorführung auch ein jugoslawischer Kulturfilm gegeben werden muß, sind die Kmobetricbe in eine gewisse Klemme geraten, aus welcher ihnen eine vom Kongreß des Verbandes der Bioskope des Königreiches Jugo-slawien am 3. März in Zagreb gesagte Resolution heraushelfen soll. Die maßgebenden Faktoren, an welche diese Resolution gerichtet ist, wurden vom Kinomatogrophenoerband aufnierksam gemacht, daß, falls de>z Forderungen der Resolution nicht stattge-geben werden sollte, alle Kinotheater am 15. März gezwungen sein werden, ihre Tätigkeit einzustellen, weil e-, ihnen weder technisch noch finanziell möglich ist, das neue Kinogejetz durchzuführen. — Natürlich ist die Durchführung schwer, wenn man bedenkt, daß die bei uns vorhandenen Kulturfilme bei weitem nicht für alle Kino* im Staate ausreichen, anderseits aber ihre Auslassung mit schweren Geldstrafen ge-ahndet werden muß. Die bisher üblichen Filmzugaben, wie „Xox tönende Wochenschau" und „Micky-Maus", werden nicht in das Pensum der Kulturfilme ein-gerechnet. Bereits am Tage des Inkrafttreten des neuen Kinogesetzes, am 5. März, haben die Kiye-matographen „Ädeai" und „Ljubljanski door" in Ljubljana. sowie die meisten Kinotyeater in anderen Gegenden Sloweniens und im ganzen Staate die Vorführungen eingestellt. Einer nach dem anderen werden unsere Industriebetriebe eingestellt. So wurden dieser Tage die Pulverfabrik in Kamnik, die Kartonagenfabrik in Kol'.cevo bei Domzale und die chemische Fabrik in Celje außer Betrieb gesetzt, von den ganz kleinen Betrieden, die täglich der Krise zum Opser fallen, nicht zu reden. Versetzungen. Nachfolgende Bezirkshauptleute wurden versetzt: Herr Karl Trstenjak von Konjice nach Crnomelj, Herr Dr. Farenik von Dolnja Lendavo nach Ljutomer und Herr Dr. Trstenjak von Ljutomer nach Dolnja Lendava. Pensionierungen. In den Ruhestand ver-setzt wurden Herr Militäroberkapellmeister Dr. Jos. (lerin in Ljubljana und der Hauptmann s. Klasse Herr Rudolf Inoanc in Celje. 'iur Crlau„in,g schöner weißer Aähue und »ur Hneilyzung M lMIich gefärbten Zahnbelages benubl man »weckmähig die delmmte ftvic Cdlorodoot Zahnpasta. Versuch überzeugt. Tube Tin I Sonne und Erholung an der Adria fsü! HO X Wiedereröffnung am 20. Februar 1932. I Zimmer und Pension von 65 big 75 Din. (Gleiche Lei lang ■ f»'»«, Hotei-Z» lass»arbeiten, die anstelle des verstorbenen Inkassanten Herrn Urch zwei Angestellte der Elektrarna besorgen, wurde dem einen ein monatliches Honorar von 500 Din, dem anderen von 250 Din bewilligt. — Das Ansuchen der Genossenschaft der Friseure um Er-mäftigunq des elektrischen Stromes für Frifeurge-jchäfte wurde abgelehnt. Dem Schulausjchuft der gewerblichen Fortbildungsschule in Celje wurde eine Rechnung im Betrage von 613.50 Din für Lieferung von elektrischem Strom in den Jahren 1930 und 1931 abgeschrieben. — Die Elektnfi-zierung des Dorfes Dobrova bei Celje, die bereits durchgeführt ist und deren Rentabilität gesichert erscheint. wurde nachträglich genehmigt. — Die Ab> nehmer von elektrischem Strom in Lisce werden an Stelle der ursprünglich festgesetzten Anschlufttcuce im Betrag von 1500 Din ebenfalls 5 Din für die Kilowattstunde bezahlen. — Die Gefchäft-stunden der Mestna elektrarna, die bisher von 3 bis 12 und von 14 bis Ist Uhr angesetzt waren, werden hinfort die gleichen sein wie in den übrigen Ge-lchistm. - Der städtische Totengräber Albin Farcnik ersuchte um Einleitung von elektrischem Licht iu seine Wohnung und ins Totenhaus: die Kasten von 223l Din werden, falls keine Deckung für sie vorhanden ist. in das nächste Gemeindebud-get übertragen werden. In den Heimatsoerband der Stadtgemeinde wurden aufgenommen: Maria Skrbinsek. der Arbeiter Franz Janezik, die Be-dienerin Maria Zoher, der Kaufmann Wenzel Schramm, der Eisenbahndiener MathiasWidmajer, der Selcher. Vittor Zany, der Druckerei diener Ferdinand Cuden, der Schneidermeister Ludwig Selisek. der Geschäftsführer Karl Ivscht, der Direktor der Fa. Brauns Anton Rimek, die Ein-legerin Franziska Cesar, der Leiter der Erpositur Celje des Arbeiterversicherungsamtes Vittor ömigovc, der pensioniert« Lehrer Alois Luznil, der Vorarbeiter Martin Pozun, der Portier Aloi» Hudaktin, die Gastwirtin Maria Topolovöek. der Direktor der Hotelgesellschast in Celje Ignaz Berglez, der Kauf-mann Alois Fabian, die Schirmmacherin Elsa Fornara, der Schlossermeister Andreas Roz-nan, der Malermeister Stvjan Holobar, die Private Antonia Cuden, der Major i. R. Fabian Helebrandt-Zeininger, die Dienerin Agnes Stvklas, der Handels-reisende Janko öoster und der Greisler Anlon Ocoirk- der Privaten Berla Sträub wurde die Aufnahme für den Fall der Erreichung der jugoslawischen Staatsbürgerschaft zugesichert; die An-suchen nachfolgender Personen wurden abgelehnt, weil bei ihnen die Erfüllung der bezüglichen Be-dingungen noch nicht erreicht ist: Schul,macher Ioan Kra nar, Kutscher Josip Merjasec, Kochn«. Theresia Rckoli!, Handelsbediensteter Aiartin Poharc, Schneider-meister Silvester Kolenc, Schneidcrgehilfe Ioan Pclkovsek, Bedienerin Helena Zelkar, Tischler Josip Selic und Invalid Josip Senica: das Ansuchen der Medizinhörerin Stanislaoa Zlroos um Zu-ficherung der Aufnahme in den Heimatsverband wurde ebenfalls abgelehnt. Dem Bäckermeister Herrn Paul Fajgl in Gaberje wurde die Erweiterung der Wasserleitung vom Crdgeichoft in den 1. und 2. Stock seines Hauses bewilligt; dem Kauf-mann Herrn Sencar wird die Wasserleitung im Hiuse neben seinem Geschäft gesperrt. Zu Mitgliedern des Steuerausjchusses wurden für drei Jahre wiedergewählt die bisherigen Mitglieder Dr. Kalan, A. Lecnik und A. Fazarinc. Zu Mitgliedern des Bauausschusses, der nach dem neuen Bautenqejetz beratendes Organ der Gemeinde in Bauangelegenheiten zu sein hat^ wurden für ein Jahr gewählt die Herren Oberbaurat Ing. Marek, Dr. med. Flajs und Rechtsanwalt Dr. Georg Skoberne. — Der Gemeinderat spricht sich gegen die Einführung von zwei neuen Krämermarkten in FAVORIT DES GUTEN GESCHMACKS ... dali sie vorn Guten das Beste... von den besten Seifen Elida Favorit-Seile wählte! Sie schützt ihren reinen Teint... ihr wundervoller Duft hält bis zum kleinsten Kest. Ständige Pflege mit Elida Favorit-Seite erhält den Frauen die Anmut ihrer jugendlichen Erscheinung. ELIDA \ EU DA SEIFE Zalec aus, hat jedoch keine Bedenken gegen die Einführung von zwei neuen Viehmärkten im Jahr.— Dem Elektrotechniker Heinrich Toplak wurde der Ortsbedarf für die Konzession zugesprochen. Die Stadtgemeinde wird um die Autobuskonzesfion für die Strecke ^martno ob Paki Logartal, die vom 1. Juni bis 1. September befahren werden soll, einkommen. — Der Volksschule in Celje wurde der kostenfreie Bezug von elektrischem Strom bewilligt. -Das Gebäude des Kindergartens in der Dekkova cesta wird im Rahmen des bezüglichen Budget-postens renoviert werden; vorgesehen sind an Kosten 35.000 Din. Den Parteien und der Polizei, die in diesem Hause untergebracht sind, wird vor Beginn der Renovierung gekündigt werden; ebenso wird der Pachtsertrag zwischen der Stadtgemeinde und dem Holzhändler Herrn Erni bezüglich des Platzes neben dem Kindergarten gekündigt, weil dieser Platz als Kinderspielplatz dienen wird. — Die Rechnung der Handelsfortbildungsschule in Celje für das Jahr 1930 31 wurde genehmigt. Die nächste Sitzung des Gemeinderates wird bereits am Freikag, dem 13. März, mit dem Beginn um 6 Uhr abends stattfinden. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 13. März, findet der Gemeindegottesdienst abends um 6 Uhr in der geheizten Christuskirche statt. Der Kindergottesdienst muft entfallen. Stiball^ Vor zwei Tagen begegnete ich einem meiner Freunde und fragte ihn: „Wohin gehst du am Samstag Abend?" — Jener: „Am Samstag Abend? Na, da will i amol zeitli schlafen geh'n." „Ja, wieso denn, gehst du nicht zum Skiball, du warst ja bis jetzt immer dort." Da geriet aber mein Freund in schöne Ausregung: „Was, am Skiball, mit dem laft mi aber glei in Ruah". — „Ja, warum" ? - „Woaftt was, da war i vor ein oder zmoa Jahren amol unten bei der „Grünen Wiese" oder, wies die Schifahrer nennen, bei der „Lawine", hob man neuen Smoking anzogen und bin g'angen. Kaum bin i da der Tür ein» kommen, steh'n da a paar Herren, aber net in Schwarz, so wie ichs ge-wohnt bin, sonder glei in Skidreft, i glaub, des war so a Art Empsangskomitee. Also dieses Empfangskomilee hat mir a Markierung zagt und da bin i in Saal ein« kommen. Du, so a Musik hob i no nie in ma Leben g'hört, stell dir vor, da war so a Bauernmusik, de Hot net g'spielt, sondern g dröhnt und g'schrien, und zu dem sagen die Leut: Svetina-Jazz. Kaum woar i im Saal, wär' i a schon per Kopf aussi g'flogen, und warum? Bal i in Smoking woar. Diese Ausjischmeisser hoaben mir g'jagt, warum i net im gewöhnlichen Anzug kommen din oder in Skidreft. Woaftt, wie sie zu diese Leute sagen, zu die Aussischmeisser? „Ver-gnüguugsdampfer". Damit mi aber diese Dampfer net aussischmeissen, hoab' i's glei zum groften Teich hing'führt, oben woar aufgeschrieben „Bar". Mit a paar Glaseln guaten Wein hob i dann die Ge-rnüter beschwichtigt und guat war». An Purem hoab i dir gessen, so groft wie der Voael Strauß, und hoat N't amol viel kostet. Um a Tchele-Tascherl Kloangeld hoab i kriegt, i woaft net, wieviel Kilo Torten. Do war a Kaffeehaus, i sog' dir. der Kaffee woar tulli, der Likör tulli und der Kegel, den i nachher kriagt hob, noch mehr tulli. No, woaftt woa», i geh do zum Skiball, es war ja damals sehr lustig. Wann is er schon?" „Am Samstag, dem 12. März, am Abend, komm aber nicht zu späi, denn da könntest du einiges versäumen, die Skifahrer haben nämlich Heuer etwas ganz Be-sonderes am Programm. Wenn du noch keine Ein-ladungskarten hast, so hol dir eine beim Herrn Krell oder Paidasch, anständige Leut wie du werden ja immer hineingelassen." — „Also Servu», olter Schwede, i kum goanz bestimmt, aber Heuer geh' i allein z' Haus, denn der Kegel, der mid voriges Joahr begleitet hoat, findet net amol mei Wohnung. Aber trotzdem, auf Wiedersehen am Skiball!" Konzert des Zilaquartette». Das schon angekündigte Konzert des Zikaquartcttes findet am 16. d. M im Stadttheater statt. Das Quartett besteht aus folgende»! Künstlern: Richard Zika (l. Violine), Ladislaus Czerny (Viola), Herbert Berger <11. Violine), Milos Sädlo (Violincello). Der Primgeiger Richard Zika und der Bratschist Ladi Czerny gehören der Vereinigung seit ihrer Entstehung an. Die Herren Berger und Sädlo sind die denkbar günstigste Ergänzung der beiden groften Künstler am 1. und 3. Pult. Ein ganz erlesener Kunstgenuft steht unserer Kunstgemeinde bevor. Versäume es daher niemand, sich eine Karte für dieses Konzert zu sichern! Im übrigen bedars es wohl gerade für dieses Konzert in unserer Stadt keiner Propaganda. Jedermann kennt und liebt diese vor allem durch glühende Leidenschaft des Ausdruckes und einen wundervoll sinnlichen Ton ausgezeichnete Vereinigung. Der Kartenvorverkauf findet im Papierwarengeschäfte Goriiar Ä- Leskovsek statt. Bitte des Kriegsinvalidenverbande». Der hiesige Ausschuft de» Verbandes der Kriegs-invaliden veröffentlicht: Ein Kriegsinvalid«. I00°/Oig mit Zusatz, früherer Kaufmann, dem ohne eigene Schuld die Invalidenpension eingestellt wurde, ohne jedes Vermögen, mit drei Kindern, denen er nicht einmal die tägliche Nahrung geben kann, wendet sich auf diesem Wege an die Oeffenllichkeit und bittet mikdtätige Herzen um Hilfe in äufterster Not. Gaben mögen an seine Adresse geschickt werden: Ivan Ioanusa. So. Jurij pod Kumom, Post Zagorje, Dravska banooina. Auflegung der Wählerverzeichnisse. Der Stadtmagistrat veröffentlicht: 9tach den §§ 8, 0 und 10 des Gesetzes über die Wählerverzeichnisse vom 6. September 1931, Amtsblatt Nr. 347/54 er 1931. wird mitgeteilt, daft die ständigen Wühler-Verzeichnisse für die Stadt Celje mit Beginn vom 4. März l. I. an ständig im Zimmer Nr. 2 der 6«te 4 Deutsche Zeitung Nummer 1U Stadworstchuna aufliegen. Jedermann hat das Recht, in den Amtsstunden die Wählerverzeichnisse durchzusehen. abzuschreiben, zu oerlautbaren und nachzudrucken, sowie für sich oder für einen anderen ihre Richtigstellung zu verlangen. Bei den Wahlen dürfen blos} jene wählen, die in die Veneichnisse eingeschrieben sind. Die Richtigstellung des Wähler Verzeichnisses wird direkt schriftlich oder mündlich von der Stadtvorstehung oder vom Bezirksgericht in Celje verlangt. Den geforderten Konekturen müssen Beweis« beigelegt werden, als welche bloh vollgültige öffentliche Dokumente dienen können. Einbruch in eine Tabaktrafik. In der flacht von Samstag auf Sonntag brachen unbe-kannte Langfinger in die Trafik der Frau Maria LipovKel in der Bodnikova ul ein. Die Lumpen machten reiche Beute: 2040 Din Bargeld, den gesamten Vorrat an Tabal, Zigaretten und Zigarren im Wert von It» 000 Din, um 3000 Din Stempel, um 2000 Din Ange stelltensteuermarlen, ein« Schreibgarnitur mit goldener Füllfeder im Wert von 1400 Din und verschiedene andere Sachen. Der gesamte schaden beträgt über 20.000 Din. dem eine Versicherung von 15.000 Din bei „Dunav' gegenübersteht. Hoffentlich gelingt es unserer eifrigen Polizei, der Diebe habhaft ju werden. Angeblich soll am Sonntag nachmittags in Teharje ein den küstenländischen Dialekt redender Mann Stempelmarken zum Verkauf angeboten haben. Tödlicher ttnglücksfall eines Kindes. Die schwersten und häufigsten Unglücksfalle der Kinder in unseren ländlichen Gegenden kommen dadurch vor. dah di« Kinder bei irgendeiner Gelegenheit einen Topf siedendes Wasser umstoßen und sich verbruhen oder in heißes Wasser hinein-fallen. So bereitete am vorigen Donneretag die Bergmannsfrau Zeric in Krniska gora bei Hrastnik für ihr dreijähriges Söhnchen ein Bad in einer Wanne. Sie goß zuerst das siedende Wasser hinein und ging dann kaltes Wasser holen. Inzwischen neigte sich das Büblein über den Rand der Wanne und fiel in das heiße Wasser. Das arme Kind erlitt so schwere Brandwunden am ganzen Leib, daß es im Allg. Krankenhaus in Celje. wohin es ge-bracht worden war, am Samstag vormittags starb. Todesfälle. In Poljcane ist am 29. Februar der Oberst i. R. Herr Franz Habor im Älter von 74 Iahren gestorben. — Am I. März ist im Allg. Krankenhaus die 2 jährige Handelsgehilfenwchter Rtarica Posnic aus Celje gestorben. — Am idben Tag starb in der Komenskega ulica der Arbeiters-fohn Miroslav Lesjak. Am 0. März ist in der Kersnikova ulica 2l tU. Lahnhof) Frau Anna Marn, Witwe nach dem verstorbenen städtischen O«konomen. im Alter von 5,4 Jahren gestorben. Im Allg. Krankenhaus starben am Montag die l 6-jährige Bergarbeiterstochter Rosalia Steinberger aus Aeienje und die l 2-jährige Gendarmeriewacht, meisterstochter Danica Juric aus Breg bei i£elje. Stadtkino. Heute Donnerstag. lO. März, letzte Vorführung des deutschen Tonlustspieles „Die schwebende Jungfrau"; in den Hauptrollen der be-rühmte Komiker Szöke Szakall, Dina Gralla und Fritz Schulz. Von der ersten Szene an bis zur letzten kommt man aus dem Lachen nicht heraus. — Ab Freitag, U. März, bis einschließlich Sonn-tag. 13. März, wieder ein prachtvolles Lustspiel, und zwar: „Wenn die Soldaten durch die Stadt marschieren". Dieses Stück bedarf keiner weiteren Empfehlung, denn in unserer schweren Zeit ist es ein Bedürfnis für jeden, sich durch das S«hen eines fröhlichen Stückes zu erheitern. In d«n Hauptrollen Charlotte Ander. Gretl Theimer, Hermann Thimig, Ernst Verebes, Paul Heidemann und Oskar Ma-rivn. Vorführungen wochentags um '/, 9, am Sonntag um 7» 6. '/»7 und '/, 9 Uhr abends. Als Vorspiel bei jeder Vorstellung: For «Journal und ein jugoslawischer Kulturfilm. Karten können mit Telepyonnummer 270 reserviert werden. Sonn-tag von 10 bis 12 Uhr Vorverkauf an der Kino-kassa. Maribor Ausze ichnun g. Der verdienstvolle Hauplmann der hiesigen Feuerwehr Herr Hans Voller ist vom tsche-choflowakischen Feuerwehrverband mit der Verdienst-medaille ausgezeichnet worden. Der österreichische Schachmeister An» dreas Lilienthal spielte am Montag im Kaffee-haus „Jadran" eine Simultanpartie gegen 15 hiesige Spieler. Er gewann alle Partien. Bericht der Revisoren Über die Ge-schäftsführung der Landwirtschaftlichen Erportgenossenschaft. Ein klares Bild über die Tätigkeit dieser Genossenschaft, über welche wegen der gegen sie eingeleiteten Untersuchung namentlich unter den Versicherungszahlern sorgenvolle Gerüchte im Umlauf waren, bietet der Bericht,.den die gericht. lich bestellten Revisoren. Direktor Zolger der Ver-sicherungsgesellschaft „Phönii" in Ljubljana und Dr. Sajovic, Direktor der Versicherungsgesellschaft „Triglav' in Ljubljana, erstattet haben. Diesem Berichte ist nachfolgendes zu entnehmen: Die Ge-nosienschaft wurde am 19. Juli 1931 gegründet und am 18. August 1931 in Maribor registriert. Obmann war Ignaz Kristofic, Vizeobmann Jakob Kronvogel. Sekretär Mate Zunkovic. Der Vize-obmann war bei der Genossen>chaft als Hausdiener angestellt und hatte dem Unternehmen ein Darlehen von 15.000 Din gegeben. Die Genossenschaft über-nahm auch die „Ekonomska Zadruga" G. m. b. H. in Race samt deren Aktiven und Passiven. Die Sterbeversicheiuuz wurde erst später aufgenommen, die entsprechenden Satzungen wurden jebotf) der Behörde nicht zur Registrierung vorgelegt. Mit der Sterbeversicherung begann man im November l. I. Der Beitritt war jedermann möglich, da die Bestimmungen sehr großzügig waren. Wer die Beitrittserklärung unterzeichnete und die entsprechende Gebühr entrichtete, genoß vom ersten Augenblick an alle Rechte. Es gab eine sechswöchige Karenz, doch wurde dies bei der Kundenwerbung häufig nicht erwähnt. Deshalb begann ein Massenzudrang. Es wurden sogar Leute aus dem Sterbebette versichert und die Beitragsgebühr wurde telegraphisch ange-wiesen. Manche Leute begannen mit dem Leben beliebiger Peisonen zu spekulieren. Sterbefälle waren 157 zu verzeichnen, davon 52 schon im Monate November. In diesem Monat gingen der Genossenschaft durch die Postsparkasse kaum 15.000 Din zu. Die Sterbeabfertigungen wurden möglichst niedrig bemessen. In vielen Fällen wurde die Mitglieder» zahl in den einzelnen Kategorien nicht richtig ange-geben. Ein Kassabuch wurde überhaapt nicht geführt. Bis zum 1. Dezember 1931 war die Mitgliederzahl verhältnismäßig gering <700 Personen). Jedes Mitglied konnte in allen Kategorien zusammen für 80.000 Din versichert werden, wenn alle Kategorien komplett waren. Die Eingänge wuchsen von Tag zu Tag. Am 19. Jänner kamen 110.403 Din ein. An manchen Tagen überschritten die Einzahlungen sogar 200.000 Din. Am 6. Februar 1932 betrug die Mitgliederzahl bereits 17.170. Anläßlich der ausgewiesenen 157 Sterbefälle wurden insgesamt 276.377 Din ausbezahlt. Interessant ist der Bericht über den Vermögensstand der Genossenschaft. In der Zeit vom 18. August 1931 bis zum 15. Fe^ bruar 1932 find durch die Postsparkasse 2,908.528 Din, durch die Ljubljanaer Kreditbank 117.931'10 Din eingezahlt worden. Die gesamten Einnahmen vom 1. November 1931 bis zum 15. Februar 1932 beliefert sich auf 4,371.017 50 Din. An Ausgaben wurden verzeichnet: für den Ankauf eines Hauses in der Aleksandrova cesta 1.300.000, für die Druckerei (Podravska tiskarna) 495.000, für Drucksachen 85.369, Regieausgaben 227.179, Sterbeabferti-gungen 276.577, Provisionen für die Vertreter und Akquisiteure 650.000 Din. Mit den übrigen Beträgen beliefen sich die Ausgaben auf 4,037.531 Din. Die Funktionäre Kristofic, Zunkovic und Kenda behoben je 100.000 Din, Kenda behob überdies noch einen größeren Betrag. Die Angeklagten er» klärten, sie hätten diese Beträge behoben, um eine Privatreserve der Genossenschaft zu bilden. Für das Haus in der Aleksandrova cesta schuldet die Ge-nosfenschaft noch 300.000 Din. Der Bericht schließt mit der Feststellung, daß die Genossenschaft ihren Wirkungskreis überschritten und di« wirklich« Zahl der Versicherten zum Schaden der Mitglieder nicht richtig angegeben haben dürfte. Die Banal-Verwaltung hat Henn Dr. Vrecar zum Kom-missar der Genossenschaft ernannt, der mit Hilfe der Beamtenschaft die Geschäftsbücher der Genossenschaft in Ordnung bringen wird. Die Ge-nossenschaft als solche wird nicht liquidieren: es ist noch nicht einmal sicher, ob die Versicherungsabtei-lung liquidieren w-rd, wahrscheinlich wird fie bloß eine neue Geschäftsordnung bekommen. Ptuj Mit einem Tonfilmkino wird nun auch unsere Stadt beglückt werden. Es ist ja auch schon Zeit, obzwar der Nichtbesitz eines Tonkinos der Würde einer Stadt nicht gerade Abbruch tun kann. Wenn sich aber andere kleinere Nester bereits dieser „Errungenschaft" rühmen können, warum soll dann unsere gute Stadt allzulange zurückstehen? Der „Dramatische Verein" hat beschlossen, die Anschaffung einer Tonfilmapparatur in eigener Regie duichzu-führen. Slovensla Bistrica Geld oder Leben! Am Abend des 5. März schoß ein unbekannter Mann Revolverlugeln in die Mauer des Pfarrhofes in Sv. Martin na Pohorju ab. indem er dazu brüllte: „Geld oder Leben!" Der Pfarrer, der dem Angreifer, als er eben nach-Haus kam, noch glücklich entkommen war. indem er die Tür hinter sich zugeschlagen hatte, warf ihm vom ersten Stock etliches Kleingeld zu, womii aber ' der Zudringliche nicht zufrieden war, denn jetzt schoß er .zum Pfarrer hinauf und verletzte diesen an der linken Kopfseite. Erst als die Pfarrersköchin in das Zimmer des Pfarrers kam und um Hilfe zu schreien begann, gab der Angreifer endlich Fer-sengeid. Jüngerer Restaurantkellner gesucht. Offerte unter .Jahres« stelle 36723* an die Verwaltung des Blattes. Starker Lehrjunge aus gutem Hause wird für eine grössere Gemischtwarenhandlung aufgenommen. Anträge an die Verwaltung des Blattes. 30724 Junges, fleissiges und reines Mädchen für alles mit Jahre&ieugniesen, welches gut kochen kann wird gesucht. Ausführliche Offerte, womöglich mit Photographie au: Architekt Dr. ing. Paul Deutsch. Zagreb, Bossnska ulica 20. Deutsches Fräulein aus gutem Hause. l!> Jahre alt, Absolventin der höheren Lehranstalt für wirtsch. Frauenberufe in Wien, sucht passende Stelle in Familie, Kuranstalt oder Pension. Zuschriften an die Verwaltg. des ßl. 3S719 Einstöckiges Haus in der Stadt, mit 4 WohnuDgen, in gutem Zustande, wird umgetauscht für eine Villa mit Garten in der nächsten Stadt-Umgebung. Adresse in der Verwaltung d. Bl. a«722 Stockhohes Haus in Celje. Mariborska cesta, zu vorkauten. Anträge unter „Vereinbarung 36721* an die Verwaltung dieser Zeitung. Zwei herrliche leere Zimmer nur für Wohnzwecke im 2. Stock Kra'ja Petra cesta 24 zu vermieten. Anzufragen 2. Stock links. lücötiger Beamter in allen Kanzleiarbeiten versiert, bittet ehest um Stelle als Beamter, Magazineur oder Aussenvertreter. Zuschriften unter ,Gewissenhafte Kraft 36710* an die Verwltg. d, Bl. Exislenz! Wir vorgeben an solvente Finnen oder organisationnfihigo Herren den Alleinverkauf unserer Auto- Konsuioartikel. Zu-•Christen erbeten unter „Autobetriebsstoff-Weltmarke lllsi" an Kienreich, Graz, Sackatraaso Nr. 4. Schöner Besitz in der Nähe ven Ljubljana samt lebendem und totem Inventar zu verpachten. Einstallung von 25 St. Rindvieh möglich. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 81720 Köchin sucht tagsüber Posten in Celje. Anzufragen Celje-Breg Nr. 12. Lehrj unge aus gutem Hause, wenigstens zwei Kl. absolv. Bürgerschule, der slov. Sprache mächtig, wird für ein Gemischt Warengeschäft am Lande sofort aufgenommen. Wohnung und Kost im Ilause^ Anzufragen bei Leopold Filipiö, Zetale bei Kogatec. Gutgehendes (Jtg*ntüiK»r, £>ctau«ß«bcv und SdjnhlM«: Jram Schauer IN (£eljf. — Druck und Verlag: Beremsbuchdruckeiei «Celeja' in Celje. Für d e Dvuckerei veranttvortlich: Guido Schidlo in Celje.