€Arift(rftiiHq: 9fotbau«flaffr Skr 5 trtcttoa Wi. »i, iaitmtaa. • ttAltaakt: Ilglli» (aut lKlnaQat tn E-«»»- u Art»». t«jcl »«» n —I*U4T ttm. »ttkl Nichl BaBfaUtc Eti» SU „Xrniidx fB«+t" rrUtrlat tckra Um. oft Bit Caai*t«( afcraM. V»flfl»rf«nt"-*»al» SO.«SO. Brrtefllhjjia: WatbauSqafff Nr. U ZtitMo« Ri. li, iatciatbaa. Vt,un«be»i»stii»«e> Dur® M< ?«» b<|»;ca: eintdjUri« ...im «aOiliria . ...» ,4« Vasti »ng. . . . K ,t M FiK «iltl nit ^nfttlaai >al Hau» -M«a«lli» , , t .1 l-l# AoIMSkti« . . . K r- ®oial«llrt( » .. . R 11.— RIM «alten» »t»ö*b st« »t« »«•.ajlutbütto am 6t« IBfcnta #»rl«n»Bn5l.®rta(tea. (Hagrtettctt Ud»a reift! ctittn MI int «ibdteUaai Nr 8. G Ui Mlttwock, 26 Januar 1910. 35 Jaörganq. Drr strirische Adrl im virnstr des Myriomns. Die Abstimmung der dentschen Großgrund- besitze? in> steirische»! Landtaste über den Antrag Versiov-ek aus Teilung des LandeSschnlrateS hat in den weitesten Kreisen das größte Aussehe» erregt. In sehr treffender Weise werden die unwürdige» Helsesbelserdienste. die unser deutscher Adel de» Agitatoren drS Panslawiömus leistet, von der Wiener „Ostdeutschen Rundschan", dem Organ der deutschradikaleu Partei gekennzeichnet und insbesondere ans die ungleiche Haltung der Mehrheiten im steirischen und im krairischcn Landtage hingewiesen. Wir bringen den sehr bemerkenswerten Aussatz vollinhaltlich zum Abdrucke: „Es ist," heißt es in dem Aufsätze, „eiivas faiit — im steirischen Landtage. Diese Wahrnehmung ist nicht neu, nur wird in der Oesfentlichkeil nicht viel und nicht gern davon Erwähnung getan. Allein offene Wunden werden dadurch nicht geheilt, daß man sie unberührt schwären laß«; daher ist es viel-leicht nicht unangebracht, die unleidlichen Verhältnisse in dieser Körperschaft zur Sprache zn briugen. Bekannllich bilden darin die denlschnationalen Abgeordneten zusammen mit den Großgrundbesitzern die Mehrheit gegenüber den Schwarzen, Noten nnd Wenden. Wenn man nach den blendenden Redens» arten von Freiheit. Fortschritt und Deutschtum, die ans den Reihen der ftei. ifchcn Großgrundbesitzer hie und da zu vernehmen sind, urteilen wollte, müßte man diese Herren für verläßliche Bundesgenossen in L'ötNSgcsahc. Der Streit zwischen Cook nnd Peary ist ent« schieden nnd zwar zn Gunsten des Mannes, der schon bisher der erfolgreichste aller arktischen F»r> scher war. Man sieht jetzt ei», daß es sehr trijtige Gründe waren, die Peary veranlaßten gegen seinen Rivalen aufzutreten und die Welt dankt ihm das jetzt, was sie ihm vor kurzem noch zum Vorwurf machte. Es wird daher »ufere Leser interiessieren, eine Episode aus seiner vorletzten Reise kennen zu lernen, die wir mit Erlaubnis von R. Voigtländers Per» lag in Leipzig seinem sehr empfehlenswerten Werke, „Peary, dem Nordpol am nächsten", ent-nehmen. Der Forscher befinde» sich auf dem Heim-weg und hat die „große Rinne", die ihm auf dem Hinweg schon Schwierigkeiten bereitete, zn über-schreiten. Er schreibt: „ ... ich war nicht überrascht, als ei» paar Stunden spater ein Eskimo, den ich vorausgeschickt hatte, «m einen Weg sür die Schlitten ausfindig in machen, mir von dem Gipfel eines Hügels aus offenes Wasser" signalisierte. Ich kletterte hinauf und erkannte, daß eS unsere Freundin, die „große Rinne" sei, ein breiter Streifen schwarzen Wassers, der ungefähr eine halbe Meile breit, unsern Weg kreuzte und sich nach Osten und Westen, weiter als ich sehen konnte, ausdehnte. Die Rinne war hier 30 oder 40 Meilen weiter südlich gelegen als die Stelle, wo wir sie auf der Hinreise überschritten hatten, aber es war dieselbe Rinne. Beim Hinmarsch in den strahlenden, bitter-kalten Märztagen an der «große» Rinne" ansge-halten, und als da? Eis ans der fernen nördlichen der Dentschireiheitlichen halte», mit deren Hilfe die Angrifft nnd Vorstoße der Sloivenen nicht schwer zurückzuweisen wären. In der Tat aber ist es mit d?r GesinnungStüchtigieit der Großgrüudler sehr traurig bestellt. Es schein», daß die ungeheure Ein-büße, die das Deutschtum allerorten seit Jahrzehnten erlitten hat und erleidet, in diesen Kreisen ganz unbekannt geblieben ist. Ihr salscher „GerechiigkeitS"-trieb hilft ihnen über etwaige nationale Bedeute» hinweg. Sie lasse» sich bei ihre» politische» Schritten im Landtage und im LaudeSauSschnsse durch das aalglatte heuchlerische Vorgehen der windischen Ab-geordneten täuschen uud behandeln sie mit solcher Liebenswürdigkeit nnd solchem Wohlwolle», als wäre» die Slowene» unsere Freunde und nicht viel-mehr Todfeinde, die alle Kräfte darauf verwenden, da» Deutsch»»» südlich der Dra» auszurotten, um dem südslawischen Ideal dadurch naher,',nrückcu. Insbesondere verdient das neueste Heldenstück der Bei treter des steirischen deutschen Adels ei»> gehend l»elenchtcl zu werde». Als »> der Sitzung vom 21. d. der Aulrag des slowenische» Abge-ordneten VerstooSek ans Teilung des Landesfchul« ra'td in eine deutsche ni.d slowenische Sektion znr Verhandlung kam, stimmte» für die Zuweisnrg an den Schnlansjchnß nebst den klerikalen und Sozial-demokraten auch die Vertreter des Großgrundbesitzes, so daß die Dnitschnationalen i» der Minderheit blieben. Obgleich die Sache dainit noch nicht ent-schieden ist. so ist doch diese Haltung eine Schmach, znmal wenn man die Umstände in Betracht zieh», unter welchen der Antrag Verstörtes ans den Tisch des Hanscs gelangte. Der Antrag Verstovsek ist Seile meinen sehnenden Augen als das verheißene Land erschien, da hatte ich der Rinne den Namen „der Hudson" gegeben. Als wir jetzt in diesem elende» Lager lagen und das serue südliche User betrachtete», jenseits dessen die Welt, alles was lieb und teuer »var, uud vielleicht das Lebe« selbst wohnte, während ans unserer Seile nur das weit-hin sich erstreckende Eis und möglicherweise ein lang» samer Tod lag, gab es nur einen passenden Namen für die schwarzen Fluten — „der Styx". Mit jedem Tag nahm die Zahl meiner Hunde ab, uud Schlitten wurde« anseinandergenomme», «m als Fenernngsmaterial für die Zubereitung des HnndefleischeS, das »vir selbst aßen, zn dienen. Später kamen zwei Eskimvs, die ich nach Osten gesandt hatte, um die Riuue zu untersuchen, eilends mit der Nachricht zurück, daß einige Meilen vom ^ager entfernt, eine dünne Schicht von jungem Eis wäre, die sich quer über die ganze Rinne, die jetzt ungefähr zivei Meilen breit war, erstrecke, und die, wie sie meinten, imstande wäre, niiö aus Schnee-schuhen zu tragen. Wir eilten so rasch als möglich an die Stelle, da es uns allen klar war, jetzt gab es eine Rettung oder nie. Ich befahl, die Schnee-schuhe anzubinden und den Versuch zu wagen. Ich band meine sorgsältiger sest als je. Ich denke, die anderen taten das gleiche, denn wir wußten, daß ein Sturz oder ein Fehltritt verhängnisvoll werden würde. Wir hatten das Eis schon versucht und wußten, daß es uns keinen Augenblick ohne Schnee-schuhe tragen würde. Als wir lvSzogen, »var Panikbah, der leichteste und erfahrenste von uns allen, an der Spitze, dann folgten die wenigen überlebenden Hunde, die ivir vor den „Morris K. Jesnp", den langen Schlitten nämlich gegen den Autrag des Abgeordneten Wastiau, betreffend Aenderung des steirischen SchnlanssichtS» gesetzt», gerichtet, «velcher beziveck», auch in Steter» mark dtr jeweiligen LandtagSmehrheit einen be» stimmenden Einstuß im Landesschulrat zu sichern, ebenso wie dies vor einem Jahre in Kraiu von seilen der slowenischen Klerikalen durchgesetzt wurde. AlS im krainischen Landtag die Partei des Dr. Schuster» schitz zur unbedingte» Mehrheit gelangte, war ihre erste Tat der Beschluß, die Zahl der Vertreter de» Laudes im Laudesschiilrate von zwei auf vier zu erhöhen, ein Gesetz, das die angeblich dentschfrennd« liche Regierung Bieuerth zur Belohnung deS Doktor Schnsterschitz für eine Rekrntenkontingenlsabstimmnng während des serbischen Konflikts zur Sanktion vor» legte. Die Folge dieses Gesetzes war die Einrichtung einer vollkommenen Parteiwirtschast im krainischen Landesschulrate, welche die armen Deutschkrainer sofort zu spüren bekamen. Wir verweisen diesbezüglich nur ans die geplante Verhinderung jedweder Anstellung deutscher Snpplente« an den deutschen Mittelschulen in Krain und ans die Hindernisse, die Herr Doktor Schnsterschitz jeder definitiven Besetzung deutscher Lehrstellen entgegeusetzt. Der Antrag Wastian war also ein Gegenzug, nm eventuelle Unterdrückungen der Deutsche»» in Krain dadurch zu verhüten, daß sich dann auch die steirischen Slowenen der gleichen Behandlung »»ersehen hätten, denn was dem einen recht, sei dem andern billig. Anstatt nun WaftianS Antrag pflichtgemäß nach Kräften zu fördern, ver» helfen die edlen Großgrundbesitzer, trotzdem Abge-ordneter Hofmann von Wellenhos warnend seine Stimme erhob, dem klerikalen Slowenen BerstovSel mit den breiten Kufen, gefpennt hatten, i»nd das in einiger Eutfernnug hinter dem Schlitten der 'Rest der Gesellschaft nebeneinander in einer iveit» anseinandergezogknen Schützenlinie mit sünszig oder sechzig Fuß Abstand zwischen jedem Mann. Wir überschnitt« die Rinne schweigend, jedermann war mit seinen (^danken beschäftigt und gab eifrig aus feine Schneeschuhe acht. Jt» gebe offen zu, daß ich nicht mehr gern solche Erfahrungen machen möchte. Einmal unterwegs, konnten wir nicht anhalte» und unsere Schneeschuhe «ich» hebe». Wir mußten sie mit der äußersten Vorsicht und unter ganz gleich» mäßigem Druck aneinander vorbeigleiten lassen, nnd von jedem einzelnen pflanzte sich, wenn er einen Schneeschuh vorwärtsschob, eine WeLerilewegung nach allen Seiten hin durch die dünne Schicht, die sich ans dein fchivarzen Wasser gebildet hatte, fort. Vor und hinter dem Schlitten bildeten sich breite Anschwellungen. Es »var das erste und einzige Mal während meiner ganzen arklischen Arbei», daß ich über den Ausfall im Zweisel war, nnd als ich nn» gefähr in der Mitte der Rinne beim Vorwärts» gleiten z»veimal hintereinander mit der Spitze meines Hintere» Kamik durchbrach, dachte ich bei mir selbst „jetzt geht es zu Ende", uud als etwas später einer in drr Reihe einen Schrei auöstieß, einfielen mir unwillkürlich die Worte: „Gott helfe ihm! Wer mag eS wohl sein?" Aber ich wagte nicht, meine Augen von dem stetigen, gleichmäßigem Gleiten meiner Schneeschuhe zu erheben und sie von dem Zauber, den die durchsichtige Anschwellung am vor» deren Ende der Schneeschuh« ausübte, loszureißen. Als wir das feste Eis au der südliche» Seite der Rinne betraten, hörte ich deutliche Seuszer der Erleichterung von den beiden Männern, die mir Seite Z zu einem Triumph, was um so bedauerlicher ist, weil Berstov-^eks Antiag auch als erster Schritt des Versuches einer Landestreunnng aufgefaßt werden muß, deren Folgen wohl einleuchten dürsten. Die Berücksichtigung aller slowenische» Wünsche durch die Herren vom Großgrundbesitz zeigt sich bei-fpielsweise auch in der Anstellung mehrerer slvve-nischer Wanderlehrer und Jnstrnktoren im Weinbau-und Molkereiwesen sowie slowenischer Tierärzte, die alle nicht verabsäumen, in der slowenischen Bevölkerung agitotorisch, das heißt deutschfeindlich zu wirken. Zur „Beruhigung" der »Los von Graz"-Schreier ist hauptsächlich infolge Einflußnahme der Großgrundbesitzer in St. Georgen eine slowenische land» wirtschaftliche Schule, ein »ahrer Prachtl>a». mit einem Kostenauswaiide von mehreren hunderttausend Kronen vom Lande Steiermark errrichtet worden. Für den Slovenischen Alpenverein, einen Hetzverein erster Güte, wurden vom steirischeu Landtage ebenfalls infolge der gekennzeichneten Haltung des Groß-grundbcsitzeS bedeutende Spenden gegeben. Man ver-gleiche mit alldem die völlige Rechtlosigkeit der Deutschen in Krain. Während die steirischen Slo-wenen unter dem Titel von Notstandsanträgcn außer-ordentliche wirtschastliche Aufwendungen für Untersteiermark fordern und erhalten, wird das arme Gottfcheer Land vom kraiuifchcn LandeSausfchusse in jeder Richtung vernachlässigt, und in den Diensten des Landes Krain befinden sich im ganzen nur zwei deutsche Beamte. Der unglückselige Hang zu möglichster „Kon-zilianz" veranlaßt die steirischen Großgrundbesitzer nicht nur zur Unterstützung deS SlowenentumS, das offen auf ein südslawisches Reich hinarbeitet, sonder» läßt sie auch der schweren Lage der Deutschen in Krain gänzlich vergessen, denen dnrch eine ganz gut mögliche VergeltungSpolitik in vielen Fällen ge-holfcn werde» könnte. Da die Slowenen bei den Klerikalen und Sozialdemokraten ohnedies häufig Unterstützung finden und dadurch über einen im Verhältnis zur Zahl ihrer Abgeordneten unberechtigten Einfluß verfügen, gereicht die Schaukelpolitik des Großgrundbesitzes destomehr zum Schaden. Bei dieser Sachlage muß mau fürwahr zu der Schlußfolgerung gelangen, daß die Bundesgenosfen-schaft der steirischen Großgrundbesitzer sür die deutsch-freiheitlichen Abgeordneten wertlos ist, solange die Herren nicht znr Einsicht kommen, daß die mittelbare am nächsten waren. Ich selbst war mehr als froh. Der Schrei, den ich gehört hatte, war von einem meiner Leute ausgestoßen worden, dessen Schnhspitze, wie die meine, durch das Eis gebrochen war." Zwei linke Kuß,. Ludwig Ganghoser, der unter dem Titel „Le-beoSlauf eines Optimisten" in den „Süddeutschen heften" aus seinem Leben berichtet, erzählt in der neuen Julinummer dieser Zeitschrift den folgenden netten Schuljungenstreich: Im Sommer einmal, da hatte ich neue Stiefel, die mich drückten. Unter der Schulbank zog ich drn rechten Stiefel herunter, um dem schmerzenden Fuß ein bißchen Luft zn vergönnen. Der verwünschte Kerl, der hinter mir saß, merkte die Sache und 8ab dem Stiesel einen so kräftigen Fußpuff. daß ie lederne Lokomoiive durch alle Baukreihen hin-auSfuhr und pumpernd gegen den Katheder flog. Professor Loher guckte mißbilligend aus feiner Höhe herunter, ließ den Stiefel unter sein Pnlt stellen und sprach: „Wenn die Unterrichtsstunde zu Ende ist, werden wir das weitere sehen!' Mir wurde schwül. Und weil mein Banknachbar ein Stadtstudent war, der nicht iveit vom Gymnasium wohnte, tuschelte ich: „Du! Berlang hinanS und hol mer en Stiesel." Nach fünf Minuten war der Stiefel richtig da, aber es war nicht der rechte, den ich branchte, fondern ein linker. Ich kam aber doch hinein Mit festem Willen vermag der Mensch auch naturwidrige Hindernisse zu überwinden. Unier wachsenden Schmerzen erwartete ich den Schluß der Schulstunde. ffoaMfc» Aach5 ___ oder unmittelbare Förderung des Slawentums nicht nur im dentschen, sondern anch im österreichischen Interesse vermieden werden muß. Eine ntiganschr Stimmr tur tfunlifriuK. Es verdient festgehalten zu iverden, daß es anch in Ungarn Stimme» gibt, welche die Einsicht verraten, daß die wirtschaftliche Emanzipation von Oesterreich zum wirtschaftlichen Selbstmord führen müsse. In den, angesehenen Fachblatte «Der ungarische Metallarbeiter" finden wir einen Aussatz über die Voraussetzung der industriellen Prosperität iu Ungarn ans der Feder eines ungarischen Groß-industriellen. Wir nNnehmen dem bcherzigeus-werten Aufsatze Nachstehendes: Der Streit um die sogenannte wirtschaftliche Selbständigkeit, die einerseits in der Errichtung der selbständigen Bank und andererseits des selbstän-digen Zollgebiete» den sichtbaren Ausdruck erlangt, sind unr die Anßenschilder sür die politische Agi-tation. Die Errichtung der selbständigen Bank kaun von jedem mrnünstig denkenden Menschen keineswegs als zum Wohle des Landes betrachtet werden, ebensowenig, als durch die Errichtung der Zoll-schranken das erhoffte Aufblühe» einer Industrie in Ungarn zu erreichen ist, nnd es ist wohl eine Berirrung der sogenannten Vaterlandsliebe, aus diese beide» Eveiitnalitäteii das Ausblühen Ungarns oder die wirtschaftliche Selbständigkeit zu basieren. Die gemeinsame Bank verhindert in keiner Weise die wirtschastliche Selbständigkeit, denn sie ist eine gemeinsame Institution, die ebenso Ungarn, wie Oesterreich in gleichem Maße zustatten kommt, nnd sie ist eine ausgezeichnete Institution, weil das Geldwesen beider Länder hiedurch ein gesichertes und vor Devalvation gehütetes ist. In gleicher Weise könnte Oesterreich die Behauptung ausstellen, daß dnrch die gemeinsame Baut seine wirtschaftliche Selbständigkeit gcsäyrvet erscheint. Was das gesonderte Zollgebiet betrifft, so wäre dieses geradezu ein Unglück sür Ungarn, denn eS würde hierdurch k ine besondere Anregung für in-dnstrielle Unternehmungen erwachsen, ebensowenig wie dies in anderen Ländern, wie z. B. Serbien, Bulgarien, Rumänien, die doch alle ein gesondertes Zollgebiet haben, der Fall ist. Jede Zollgrenze be-deute» auch Nachteile für das betreffende Land, aber umso größere, je kleiner das Land ist, das die Grenzzölle errichtet. Um eine Industrie zu schaffen und lebensfähig zu mache», sind ganz andere Be-dingnngen notwendig, als wie sie dnrch die Ab-sperrnng der Grenzen gegeben erscheinen. „Sssso!" sagte Professor Loher und stellte sich vor die erste Bank. „Heraus jetzt, einer nach dem andkien!' Wer zwei Stiesel an den Füßen halte, durste fortgehen So leerte sich Bank um Bank. Als ich heraustrat, machte Professor Loher auch bei , mir den entlassenden Handwink. Ich wollte renncn. Aber da fiel ihm etwas aus. „Ganghoser! Halt! ... Du hast ja zwei linke Stiesel an!" — »Ja. Herr Professor, weil . . . weil ich zwei linke Füße habe." — „Gut! Wtiter!' Ich machte flinke Beine. Und ein Biertelstündchen später erfuhr ich. daß Prosessor Loher, als der letzte mit zwei Stiefeln draußen war, unter Kopischütteln sagte: „FaS ist aber doch ganz unerklärlich . . . . " Am anderen Morgen, vor Beginn des Unter-richis, gab Professor Loher diese Erklärung ab: „Um auf die Sache von gestern zurückzukommen . . wenn einer von euch znsälligerwcise zwei rechte Füße haben sollte, kann er den überzähligen Stiefel beim Pedell in Empfang nehmen." Dabei sah er mich an — und schmunzelte ein bißchen. In der nächsten Turnstunde, als ich tinrn tüchtigen Sprung, über die Hochschnur gemacht hatte, sagte er: „Schade! Um wie viel höher wür-best du noch springen, wenn dn keine Mißgeburt wärst! Aber zwei linke Füge . . Er zog mein Haardach an seine Brust uud versetzte mir eine Kopsuuß, die ich am audereu Tag noch spürte. Z'pp.tin-H schickrn Allerlei interassanten, zum großen Teil heiteren Bcobbachtnngen und Erlebnisse» begegnet man bei der Lektüre von Zeitungen derjenigen Städte, die Nummer 8 — A^varrT.v.-. «. --i In erster Reihe ist erforderlich eine unbedingt verläßliche und gerechte Verwaltung, bei der eine jede ivie immer geartete Protektionswirtschast aus-geschlossen erscyeint. In zweiter Linie gehört dazu billiges Kapital. In dritter Linie eine gut geschulte, intelligente Arbeiterschaft. 4. Muß die Gegend sür die Industrie geeignet erscheinen, was das ungarische Tiefland nicht ist. Es käme also nur Oberungarn in Betracht, das hauptsächlich von elner slovakischen Bevölkerung bewohnt ist. Hier wären wohl alle Borbedingungen sür eine Industrie vorhanden, wenn nicht alle Fingerlang ein Feiertag käme, der die Bevölkerung zur Arbeitsruhe zwingt. Es müßte also hierin srüher Wandel geschaffen werden, um ersolgreich eiue Industrie etablieren zu können. 5. Geeignete tüchtige Werkmeister nnd allen diesen Bedingungen voran, geeignetes billiges Roh und Heizmaterial. Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, kann man aus den Schutz durch Zölle leicht verzichten, insbesvndere, da eine Industrie für den heimischen Bedarf eines kleinen Landes sich unmöglich rentabel erweise» kann. D:r Nutzen, den eine Industrie dem Lande bringen soll, besteht doch hauptsächlich in den Exportprodnkte» dieser Industrie, wodurch sür die heimische Arbeit Geld in das Land gebracht wird. Der Druck der Zolle erzeugt selbstverständlich eine« Gegendruck, uud es wird durch die Zölle höchsten« das eine erreicht, daß die Bewohnerschaft eines Landes für den eigenen Konsum die Last der Zölle zu trage» hat, zu Gunsten des einen oder des anderen Fabriksbesitzers. Es ist dies eine Vermehrung der indirekten Steuern, die von der Bevölkerung nmso tiefer empfunden wird, als für die sonstigen Exportartikel durch den Gegendruck der anderen Staaten ein Miuderwert der zu erportierenden Produkte entstehen muß. Deshalb können auch diese Schlagworte, trotzdem jeder Andcrstx.ikende mit dem Stigma des BaierlandSverrateS bedroht wird, den-noch nicht eine durchgreifende Wirkung erzielen. Leider sind iu unserem Lande nnd insbesondere in der Volksvertretung die wenigsten L^ute genügend aufgeklärt und eingeweiht, um die ganze Tragweite ihrer verderblichen Agitation zu ermessen. Hentzu-tag, wo wirtschastliche Probleme auf der Tagesordnung stehe», müßte man mit mehr Sachkenntnis uud Verständnis derartige Fragen behandeln und nicht einzig und allein dem chauvinistischen Stand-punkt oder den Wahlmanövern aus Kosten der wirt> schastlichen Wohlfahrt des Landes Rechnung tragen. Leider hat die Verbitterung zwischen den beiden Teilen der Monarchie durch die ungehörigen Agi« tattonen, die zu diesem Zweck, insbesondere von ge-wissen Wiener Kreise» ausgehend, in natürlicher Folge auch in Ungarn Wurzel geschlagen haben, ein solches gegenseitiges Mißtrauen erweckt, daß bei dem letzten Zeppelinsluge von dem Grasen be-rührt worden sind. Insonderheit hat es in den Städten Mitteldeutschlands, die zum Teil in srüher Morgenstunde durch das Erscheinen des Grafen ans» gescheucht wurde», allerlei heitere Zwischenfälle ge-gebe». In Waida in Thüringen saß ein braver Manu beim Barbier und ließ sich gerade die rechte Gesichishälste rasieren, als der Lehrbnbe plötzlich einen Schrei ausstieß, das Messer fallen ließ und zum Lade» hinausrannte mit dem Rufe: „Zeppelin kommt!" Sein unglückliches Opfer, nicht weninger »eligierig als der Schabgefelle, stand in der nächsten Minute auch draußen und starrte noch gen Himmel, als das Luftschiff längst entschwunden und die Aufmerksamkeit der Umstehenden wieder auf die Erde gelenkt war. Da aber sehen sie den Halbeingeseisten, der nun unter dem Hohngelächter der Menge wieder in den Barbierladen flüchten mußte. Was dort sich zwischen ihm und dem uuglücklicheu Lehrbuben abgespielt hat, davon schweigt des Sängers Hös« lichkeit. — In einem thüringischen Städtchen erschien zur allgemeinen Heiierkeit ein braver Spießbürger mit der Zipselhattbe und den Stieseln in der Hand aus dem Marktplatz« uud starrte das Zeppelinwun-der an, bis ihn die kaltwerdendeu Füße daran er« innerten, daß er in Strümpsen vor versammeltem Volke stehe. — In Weimar kam Zeppelin g rade an, als im Hostheater die erste Panse in der „Götterdämmerung" eingetreten war. Der Zweisel, ob sie den Znsainmcnbrnch Walhalls den Anblick der Erscheinung ans einer ganz neuen Welt vor» ziehen sollten, wnrde dadurch gelöst, daß ein neu-gieriger Waguersäuger aus den ersten Ruf, daß Zeppelin in Sicht fei, auf den Schnürboden ge-klettert war und dadurch die Pause dermaßen Nummer 8 man in jeder Verfügung hüben und drüben eine absichtliche Schädigung der einen oder anderen ReichShälstt erblickt. ES kann doch aber gewiß nicht im wohlverstandenen Jnieresse Oesterreichs liege». Ungarn wirtschastlich zu schädigen, dnm ein wirt> schafllich geschwächtes Ungar» kann nur die ungiin-stigsten Folgen auch sür Oesterreich haben und ebenso umgekehrt. Wozu also die soriwälzende». mißtranener regenden und die unerläßlich notwendigen guten Beziebnnge» zn einander so arg schädigenden Agi -tationeu? Diese Iiaben bisher schon mehr Unheil angerichtet. als ihre Urheber »»erde» jemals verantworten können. ist nur nnbegreislich, daß man in jenen Kreisen, die diesen vnderblichen Agitationen «ine» D.'.mm zu setze» i» der Lage wären, sich so ganz passiv zu verhalten sür gut befindet. ES könnte so manches geschehen, was diesen Agitationen ent-gegengeftellt werde» könnte, und wenn die betresseuden Kreise ihre Haiiptaingabe hierin erblicke» würden, w würden sie »am» nur den tvohlverslandcntn Interessen beider SterchShälfren nnd sonnt auch der GroßmachtsteUnng des Reiches den größten Dienst eriveisen. Politische Rundschuu. Inland. Steirischer Landtag. Die Abgeordneleu Dr. Negri und Genosst» habe» einen Antrag mit einem Gesetzentwürfe gegen d?t Teilung von Katastralgrniidstücke» zum Zwecke von Wahlmanövern eingebracht. Die bosnische Verfassung. In der nächsten Zeit werden, sobald die neue ungarische Regierung ihre Zustimmung gegeben hat, die BersassnngSgesetze sür Bosnien »nd die Herze-govina kundgemacht werden. Diese VerfassnngS-gesetzt umfasst» das LandeSstalui, die ^rndlags. Wahlordnung uud die Geschä'tsordnnng snr den Landtag, ein Vereins- und ei» Bersaniml»»g«gtfetz nnd ein (besetz bezüglich der Bezirksvertretung. So viel bis jetzt liber de» Inhalt dieser bosnischen Ge-setze bekannt ist. läßt sich sagen, daß das Interesse Oesterreichs, «änilich der diesseitigen Reichshälfte, kaum eiue andere als sormelle Berücksichtigung ge-sunden hat. Das ist bei den bekannte» Auschanuiigeu des gemeinsame» Finanzministers Freiherrn von Bunan nicht weiter verwunderlich, denn seine An-sichle» gehen klar erkenntlich dahin, Bosnien nnd die Herzegovina der österreichischen Einflußsphäre zu einziehen »nd die beiden Ander gänzlich zn tiner Doniäne Ungarns z» machen. Die politische Seile dieses Planes wäre vielleicht insbesondere für die Deuij^öjterreicher iu tuie »insie Erörlernng verlängerte, daß d^s Pnbliknm bequem die Bor-übersahr« Zeppelins beobachten konnte. Dann ging in gehobener Stimmung die tragische Oper weiter. - Aber nicht nur aus die Menschen, sondern anch ans die tierische Kreatur hat da« Heranschwirre» des ZeppelinInslschiffeS liefen Eindriick gemacht; sobal der fremde Riesenvogel in Sicht war, sah man, ivie ganze Schwärme kleinerer nnd größerer Böget ängstlich flatternd das Weite suchten. In den Höfen, über denen das Lustschiff seine Bahnen zog, fingen die Hunde ganz aufgeregt zu bellen an, als das Orgeltonähuliche Sausen der Lnstschranben laut wurde. — In Gera hat der Gras durch drei-malige« Berueigeu des Ballon« der Flagge de« Fürsten von Reuß, in Weimar der des Großherzogs von Sachsen Weimar.Eisenach salutier». Seine Mit» sahrer ^ haben in den verschiedenen Städten, in denen »e Bekannte hatten. Grüße an diese abge-worsen, die von den Findern sofort weiter befördert worden sind, anch wenn es sich, wie bei einer in Plane» hinabgeworsenen Harte, nm eine in tschechi-scher Sprache nach Südböhmeu gerichtete, handelte. Der Gras selbst wars in allen größere» Ortschaften Karten mi, der Inschrift: Fröhliche Pfingstgrüße! nnd Mit Gras Zeppelin unterschrieben, aus dem Lnstschiss herab und die Finder haben diese al« wertvolle Erinnerungen ausbewahrt. Auch die Eltern der aus Gera stammenden Gattin des Direktors der Zeppelin-Lnstschiffbaugesellschast, Eolsmann, wur-den beim Ueberfliegen der Stadt Gera mit einem solchen Gruß bedacht. Deutsche Wacht zu ziehen, der wirtschaftliche Teil aber wird schließ-lich mil dem Rechenstist bereinigt werden müsse». Herr von Burian geht etwas allznwillkürlich nnd selbstherrlich zn Werke, er bat allerdings vorläufig wenig zn besorgen, da die Delegationen srühestens im Herbste zusammentrete» können nnd er nur vor diesem Fornm zur Recheuschast gezogen werden kann. Was in dem bosnischen Verfa,,u«gSentwurfe lvsonders ailffällt, ist die gä»zliche Isolierung deS deutschen Kolviiistenelemenles in den anxrkiierien Provinzen, die seinerzeit als Knlturbringer herbei» genisen wurden, nnn aber, da sie ihre Schuldig, keit getan haben, in der bosnischen Bersassung nicht mit einem einzigen Worte erwähnt, geschweige denn mit einem Mandate berücksichtig« iverden. Auch darüber wird noch ernstlich zu reden uud zu handeln sein. Die Laibacher Gemeindewahlordnung. Eine interessante Meldung bringt der „Slo> l'cnSti Narod" übtr die Laibacher Gemeindewahl-ordnung Bekanntlich soll in dem Entwnrse drr nenen Gemeindeivahlvrdnnng. drr am SS. d. M. >m itrainer Landtag verhandelt werden wird, daS Prvporiionalwahlsystem eingesührt werden. Dadurch würden die bisher nnvertrele: en Elovenischkleri-kalen, aber auch die Deutschen eine, wenn anch schwache Vertretung im Gemein berate erhalten, llm die von den liberale» Slaven?» als breniiende Schande einpsiindene Vertretung der Dentschen im Gemeinderale zn verhindern, knüpslen sie mit der sonst gar nicht sehr woblgelitlene» slovenischkleri-kalt» Mehrheit Berhandl»»geu an. indem sie vor-schlugen, ihuc» nnd de» Sozialdemokraten eine Mlnvritälsverireiniig im La,Archer Gemeinderale »»zugestehe», we»» davon Abstand genommen würde, den Emzng der Deutsche» »i de» Gemeinderat zn ermöglichen. Die Anlworl der Slovenischslerikale» war kurz. Sie lautete: Dazu ist es jetzt zu spät. Anslnnd. Deutschland. Vv» verschiedenen Seilen wird das Gerücht verbreitet, daß Slaatssekrelär v. Schoe» zurück- treleu iverde. Mau spricht davon, daß er sich nin den Pariser Boischasterposten bewirbt. Die Parlamentswahlen in England. Bis Dienstag waren gewählt: 236 Univnisten, 20s» Liberale nnd 35 ArbeitSparteiler, sowie 70 Nationalisten. Die Univnisten gewinne» bisher 110 Mandate. Serbien und Bulgarien. Kronprinz Altsander vv» Serbien ist am Monlag »m 4 Uhr 30 Minuten in Sofia eilige-lrossen. Die Presse ividmele dem Keonpriiizen warme BcgrüßnngSartrlrl, i» denen hervorgehoben wird, daß der Besuch dazu beitragen iverde. die Bezie-hnnge» zwischen Serbien nnd Bulgarien noch sestrr zu gestalten. — Die Belgrader ..Belgradske Novine" melden, daß einige Sofianer Blätter den Besuch des Kronprinzen Alexander in Sofia mit einer be-vorstehenden Verlobung desselben mit der Prinzessin Entaxia in Zusammenhang bringen. Aus Ltndt unft sdnD. Das panflawifttsche Hetzfest. Die slo- wenisch.liberale Presse spei« Gift und Galle, weil die „Deutsche Wacht" sich »nlersangen hat, auf die Gkfährlichkei« des pauslawistischr» Sokolststrs, wrlchtS sür Endt Juni in Cilli geplant ist, hinzuweisen. Nalürlich gehl es bei dem geistige» Niveau diesrr Presse ohne persönliche Auflegelungen nicht ab. DieS ändert aber gar nichts an der Tatsache, daß ledig, lich ant dem Grunde, um die lalsächlich schon ab. gestaute Boykollbewegung gegen die denlschen Kaufleute und Gewerbetreil»enden dnrch Ausstachelunge» der nationale» Leidenschaften frisch z» beleben, un-mittelbar an der Stadlgrrnze und am Stadtgkbitte rin großes Svkolsest geplant ist, an welchem Tschechen, .Serbe», Kroaten usw. teilnehmen solle». Da« hiesige slowenisch liberale Tagblat «»« entrüstet, weil man dem Sololvereine die Einweihung seiner Turnhalle aus „slowenischem B ode»" nichl gönne. Dem sei nur entgegengehalten, daß der S o k o l S k i dom inGaberjeda« einzige slowenische Gebäude Seite 3 in dem ibn ««gebenden OrtSteile ist, daß alle andere» Häuser sich im Besitze von Deutsche» befinden und fast anSschließlich von Deutschen beivolin, w rden. Frrntr ist ststznstellen. daß die Reichsstraße, welche zum Sokolsli dom iübrt, auf ihrer ganzen Lange sowohl dtm Gebittt der Stadt Cilli als auch dem Gtbitlt dtr Gemeinde Umgebung (5r0i augebön. daß also bei etwaigen Siraßendcmonstralione» der Schauplatz ebensowohl in dem einen wie in dem anderen Gemtindegebiete liege» wird, und daß daher in diesem Falle die Möglichkeit von «ompetenzstreitigkeitt» hinderlich wirkt» könnte bei der zielbewußten nnd Nachdruck-lichen Handhabung der Sicherheitsdienste iiberhaupt. Uns liegt im gegebenen Falle jede persönliche Hetze str»t. Wir wollen von der ruhigen Bevölkerung beider Na«ionalitä«en nnr die Gräuel eines Hetzsestes strnr halten, bei dem es ziveisellos zu bedauerlichen AuSsaireitnngeii kommen wird. Dasür bieten ja die Hetzseste der vergangenen Jahre leider nur einen zu sicheren Anhaltpnnkt. von unserem „Deutschen" Staats, gymnastum. Wie wir kürzlich berichteten, werden an unserem denlschen StaatSobergymnasinm die dentschen Schüler gezwungen, slovenische Lieder zu singe». Dieser Zwang steht init den Bestimmungen des SlaaldgruudgesetzeS im krassen Widerspruch. Er stellt sich geradezu als Ungeheuerlichkeit dar, wenn man bedenk«, daß der Gesangsun«erim Zeichensaale der Mädchenbürgerschult dit Haupt« vtrsammlnng des Hausfrauenschnlvereines statt. Nach htrzlicher Begrüßung der Anwesenden erstattete die Vorsteherin Frau Leopoldine Raknsch nachstehenden TätigkeilSbericht: Der Ausschuß hat im abgelausene» Jahre rine sehr rrgt Tätigkeit entwickelt; i» mehreren Sitzungen hat er alle jene Maßnahmen eingehend beraten, die zur Hebung der Haussranen-schult beitragen solltrn: anßerdtm fuhr die Bor-steherin zweimal nach Wien, nm .bei einflußreichen Seite 4 Stellen zu Gunsten der Hausfrauen schule vorzu-sprechen nnd überdies Einblick in die Ausgestaltung ähnlicher Schulen in Wien zu erlangen. Diesen Bemühungen ist eS zu verdanken, daß die Weiß-nähstube nnd der KIeiderauserligiingSku'.S aus gauz neue Grundlagen gestellt wurden. Es werben uäm lich jetzt in beiden Abteilungen sämtliche Arbeiten nach einem vom Ministerium festgestellten Lehrplane in lückenloser und sehr zweckentsprechender Reihen-svlge durchgenommen und zwar aus Grnnd eigener Musterbänder, welche alle Porarbeiten enthalten, die sowohl sür das Weißnähen als anch für das Kleideransertigen in Betracht kommen. Da sämtliche Scdülerinen beider Abteilungen znr Anfertigung dieser Muster bander verpflichtet sind, so ist die sichere Gewähr geboten, daß die Ansbildnng eine stündliche nnd de» wirklichen Bednrsnissen eut-prechende ist DaS es möglich wurde, unsere Näh stnbe schon hener aus eine solch gute Grundlage zn stellen, ist vieljach ein Verdienst der k. k. Jnspek-tionskommisärin Fran Herllia von Sprung, die sich uuserer Schnle in liebevoller Weise angenommen hat, weshalb ihr auch an dieser Stelle der wärmste Dank ausgesprochen sei. Besonderer Dank gebührt auch Herrn Direktor Praschak, der als Leiter der Haussrauenschnle, seine ganze bewährte «rast in den Dienst der guten Sache stellte und so zum Geliugeu des schönen Werkes Bedeutendes beitrug. Dieselbe Sorgsalt wie den beiden Nähstuben ließ der Ausschuß auch der Kochschule angedeihen. Durch das Entgegenkommen der Gemeinde, ins liesödere unseres sehr verehrten Herrn Bürgermeister Dr. Heinrich von Jabornegg, wurde dem Haussrauenschul« vereine zur Unterbringung der Hochschule eine sehr schöne Küche und ein eigenes Lehrzimmer im Mädchenschnlgebänbe znr Versügnng gestellt. Die Küche wurde nach den Vorschlägen des Leiters der Wiener Kochlehrerinnenbildungsanstalt Herrn Direktor Adols Heß allen nenzeitliche» Ansordernngen gemäß eingerichtet. Es sei daher auch den beiden genannten Herrn und unserem RcichSratabgeordncten Herrn Richard Marckhl, der sich um das Zustandekommen unserer Anstalt gleichfalls ganz aiißerordeniliche Verdienste erworben hat, der herzlichste Dank aus« gesprochen. Um dem Kochen, diesem wichtigsten Zweige der hanswirtschasllicheu Ausbildung, eine möglichst große Zahl von Jüngeriunen znzusühren, trat der Ausschuß mit einer umsangreichen Denk' schrist an den Siadtschnlrat heran, damit er er-wirke, daß das Kochen als Freigegenstand schon in der Bürgerschule gelehrt werde. Der Stadtschulrat legte das Ansuchen dem k. k. LandeSschnlrate in Graz befürwortend vor und dieser begrüßte die gegebene Anregung; man dars also mit einiger Zuversicht hoffen, daß bereits im nächsten Schul-jähre mit dem Kochunterrichte schon in der Bürger-schule wird begonnen werden können. In Aussicht ist genommen, daß je 16 Schülerinnen der 2. und 3. Bürgerschulklasse einmal wöchentlich zum Kochen kämen und zwar würde vor allem ans solche Schü-lerinen Rücksicht genommen werden, die bereits im 14. Lebensjahre stehen uud die nach Beendigung der Bürgerschule nicht die Absicht haben, zu ihrer weiteren Ansbildnng die HanSsranenschulc za besuchen. Der Kochunterricht in der Bürgerschule, der Er die Schülerinnen sast ganz kostenlos wä»e, würde «besondere sür die unbemittelten Schülerinnen einen großen Segen bedeuten. Was den Besuch der ein-zelnen Abteilungen anbelangt, so sei Folgendes mit-geteilt: Am Weißnähuulerrichte nehmen gegenwäitig 38 Schülerinnen teil; den Untmicht im Kleideran-seiligungskurS besuchen 1t die Kochschule 8 ordent-liche und 5 anßeiordentliche Schülerinnen. Den Unter» ichl anS Wctßnühen n teilt Frl A Remschnigg, bei» Unterricht aus Kleideranfeitigung Frau Joirsine Hoppe und den Unteriicht aus Kochen und HauS-Haltung F,l. Th. Wirth, stattlich geprüfte Kochlrh-rerin. Der Bericht der Kassen ührerln Frl. Josefine Pospichal wurde genehmigend rur Kenntnis genoinmen und dem genannten Kräulein sür seine Sorgfalt und Mühe der beste Dank auegespiochen. In den AuSichng wurden entsendet: H,au Veopotdine Rakuich. Boislehcrin, Frau Beliy Rnu'cher, SleUvertreterin. Fil. Zofefiae Pospichal, Kass.i, ühirrin, Frau Anna Salvugni, SteUvertieterin F>au Marie Praschak, Schrittlüherin. Frau Käihe .siebter, Stellvertreter«! serner die Frauen: B>iyc> Einilie. Eichberger Wal-puiga. Goltitich Martha, Maihe» Heniiette, Moß mann Aiitonie, Zang^er t>lla uud Zelieka Maiie. Au» diese» gedrängten Mitteilungen ist wohl zu ersehen, daß der AuSichu« bemüht war, seiner ge-stellten Ausgabe gerecht ,u iverden; tiotztem erblick« er in dem bereits Geich sieben noch nicht das End? ziel dessen, was erstredt «erden kann, erstrebt wer-den muß; im Segenteil: er glaubt damit erst den Grundstein gelegt zn haben zu einer schule, die un-seien Mädchen das bieten soll, was ihnen sürs spätere Vebe« das Wichtigste sei» sollte: die Ver-irautheit mit allen hänSlichen Arbeite». Wer diese Arbeiten ganz beherrscht, wird sie schätzen uud lieben lerueu; aus dieser Liebe uud Wertschätzung wiid aber auch wieder der Sinn sür jene traute HäuS> lichkeit erwachen, der jetzt leider Gottc» vielfach erstorben ist und der doch zweiseUoä den schönsten .-chmnck, einer deutschen Hausfrau bildet, einen Schmuck, der besser ziert als Tand nnd Flitter! Wirb sich dieses schöne Ziel erreichen lassen? Wen» »ins dem bisher eingcschla-gtnen Wege ungeachtet aller entgegenstehenden Schwierigkeiten mutig lucitcv geschritten wird, dann muß eS erreicht werbe», das schöne Endziel, das sich i» der Forderung spiegelt: Für unsere Haus-srauenschitle ein eigenes Heiin! Also unverzagt ans Werk! Es wird, es muß gelingen!' Aerztliche Kurse. Bei entsprechender Be-teilignng wo den heuer im Mädchenschulgebäude in den Monalen Februar uud März zwei ärztliche Kurse stattfinden, uud zwar: l. Ei» Nachmittags-kttrs jede» Mittwoch vv» 4 bis 5 Uhr, nur Frauen uud Mädchen zugänglich; Unlerrichlsgebühr 5 Kronen. 2. Ein unentgeltlicher AbendlnrS jeden Mittwoch von 8 bis Uhr Der Abendkurs ist Erwachsenen beiderlei Geschlechtes zugänglich. In beiden ttnrsen wird das Hauptgewicht gelegl werden ans die Be' sprechung drr Kinderkrankheiten, aus das Verhalten bei plötzliche» Ut.glückssällen nnd auf die Einübung im Anlege» von Verbände«. Beide Kurse wird Herr Dr. Frauz Premschak d. I. leiten. Beginn der Kurse Mittwoch deu 9. Februar. Anmeldungen zum Besuche dieser Kurse werden in der DirektionS-kanzlei der Haussrauenschnle täglich von I I bis l 2 und von 3 bis 4 Uhr entgegengenommen. Krankenkassa des Handelsgremiums in Cilli. Der Vorstand dieser Krankenkasse kvn-ftihtierte sich dieser Tage nnd es wurden Herr Friedrich I a k o w i«s ch zum Obmann nnd Herr Anton Kukowetz zum Obmauustellvertrrter ge-wählt. Zum Sekretär der Kasse wtirde der Sekretär der Bezirkskrankenkaffe Herr Wilhelm O e ch s bestellt. Familien- und Walzerabend in Schön-stein. Für dielen von D H.v OrlSgiupv« Silli »er-anstatt, ten Abend g>bt sich in der Bevölkrung unlerer Stadt, sowie auch in anderen Orten deS deulscden Unterlande», lebhaite« Interesse kund, »ird e« darf auf eine bedeutend« Teilnehme»Icbafi gerechnet weiden Auch finnige Ueberraichnngen stehen für die Damenwelt brnr, wir haben so von ungefähr etwas vsn reizenden Damenlpende» veinoinme». Für guie Musik und Mtne vorläge wird ausreichend gesorgt sein. Darum auf nach Schünstein am 6 deS kommenden Monate« und tragen wir mit ein Schärfte!» bei zugunsten der deutschen Schulen iu Schönstein und Wöllan! Der Walzerabend des Geselligkeit«-Vereines ist in animiertester Stimmnng znr volleit Znsriedenheit aller Beteiligten verlausen. Wenn die Räume auch nicht überfüllt waren, so ivar die Brteüijjung doch eine regere, als sich bei den sich recht Häusenden FaschingSnnterhaltnngen erwarten ließ. Gerade die lose Ungebnndenheit des Pro-grammeS ließ jene zwanglos heitere Stimmnng ans-kommen, welche dem Abend die Grnndsärbnng sa-miliärer Gemütlichkeit verlieh, so daß man gerne nnd lauge beisammen blieb. Der frohe» Mufe Terp-sichore wurde bis in die Morgenstunden gehnldigt. Verwunderlich ivar es nnr, daß —. umgekehrt zu dem gewohiile« Zustande — die Anzahl der tanz-lustige« jungen Herren weit größer war als die der reigenfrohen Mädchen Doch hatte dies das Gute, daß es wenigstens kein Mauerblümchen gab, was zum vergnügliche» Wohlbehagen nicht wenig beitrug. Trotzdem würben wir das nächste Mal eine »och größere Anzahl lieblicher Blüten des schönen Geschlechtes mit Freuden begrüßen. Einen Ausslug in den Wiener Wald, benennt der Geselligkeitsverei» seine nächste, am 5. Februar abzuhaltende Festlichkeit. Für diese iverden bereits die umfassendste» Vorbereitungen getroffen. . Näheres »vollen wir noch nicht verraten. Doch fei schon jeht vorausgeschickt, daß auch d es-mal ein Toilettenzwang nicht herrsche» wird, man müßte denn die Berbannnitg von Frack nnd Salon-rock nnd kostbare» Ballkleidern als Zwang be zeichne». Leichte, duftige Sommerkleider, bequeme Tnristenkostllme. sind am liebsten gesehen, Altwiener oder moderne WienertypeuKostüme, am besten z» familiären Gruppen vereinigt, werden dem Charakter des Abends am meisten Rechnung tragen. Wir ien-den das voraus, damit Damen nnd Herren schon jetzt die entsprechenden Vorbereitungen in Mnße Nummer 8 uud mit reislicher Ueberleguug zu treffen vermögen. Hoffentlich wirb die Beteiligung eine recht rege sein. Konzert. Das erste unter Leitung des Kapell-meisterS Herrn Karl Paul Seisert am 30. Januar nm 8 Uhr abends im Dentschen Hause stattfindende Kouz'rt der Cillier MnsikvereinSkapelle begegnet all-gemein dem größten Interesse. Die mit besonderer Sorgsalt zusammengestellte VortragSordnnng enthält in drei Abteilungen folgende Nummern: l. Schrammet: „Zivil und Militär". Marsch. 2. Johann Strauß: Ouvertüre zur Operette „Die Fledermaus". 3. Gm« seppe Verdi: Marsch »nd Finale ans der Oper „Aida". (Pause.) 4. Karl Maria v. Weber: Onver-tnre zur Oper „Obervn". 5. P. Tschaikowsky: Elegie op. 48 sür Streichorchester. 6. Leo Delibe«: Intermezzo aus dem Ballet „NaNa". 7. Albert Hohl: Fantasie üher Motive ans Opern von Rich. Wagner. (Pause.) 8. Karl Millöcker Potpourri au« der Operette „Der arme Ionathan". 9. Joses Baier: Walzer aus dem Ballet „Die Puppenfee". 10. Joses Strauß: „Frauenherz", Polka Mazur. Bei einigen Nummer» wird das Orchester dnrch mehrere Dilettanten, die iu liebenswürdigster Weise ihre Mitwirkung zusagte», verstärkt werden. Iivso Maria. Am Souutag machte sich der Strohdachdecker Kar' Mak aus Lendors beim Gottesdienste in der Pfarrkirche dadurch unangenehm bemerkbar, daß er fortivährend laut pfiff. Als am Schlüsse der Messe der Prister mit der Monstranze den Segen spendete, ries Mak in Heller B e-g e i st e r n n g „Z i vs o Mari a", was den Meßner veranlaßte, den begeisterten Anhänger der Mutter Gottes ans der Kirche hinanS zu begleiten nnd der städtischen Sicherheitöwache znr «veiteren Amtshandlnng zn überreichen. Theaternachricht. Da wegen der kolossalen Schneeoeiwehun en der Eisenbahnv-rkebr au> der Ltrecke Laibad- Eül! ein sehr unregelmäßiger ist, mußte die für Dienstag angesagie Polsterung oe« Schauipielt« „Der Skandal" uuterhleihen. .Der Sl«>drl" wi d nächsten Tonne «tag aufgeführt und behalten die ge lösten Sauen ihre volle Äilitgkei« Am Sams« g wird die Operette von Lehar »Der Graf von Luxemburg" gegeben. Hausball. Am b. M. findet in Jan-scheggs Gasthaus, Brunuengasse. ein gemütlicher Hanshall statt. Steirerball. Am 1. Febrnar findet beim „Hnbertns" ein gemütlicher Steirerball statt. Der alte Freund der Eillier, Herr Roman Engele aus Graz, wird deu vielversprechenden Abend leiten. Eillier Vetranenoerein. Die Einladungen »um Belrinenkräiizcheil fino bereits ergangen. ÄUe die au« Peil,hen keine Einladung e>halten haben, mögen sich, falls ste solche wünschen an den Obmann de« VeieineS Peler Dergänz »venden. Ein Komet. Sonniag abends nach '/,<> Uhr wuide am w.ftlichen Himmel auch in der llmg-du-'g unterer Stadt in der Nähe der Venus ei» lehr hübscher Komet geiichiel. dessen Schweif ungefähr 10 Mono-balbmeiser lang war. Der Komet ipu de auf der ganzen Strecke von Südaiiika bis Nordoeuiichland gesichtet Leider bat der Welle»goil da« büdiche Bild un'eren Bugen entzogen Uederfahren. Am L0. d. M. vormittags suhr der Gastwirt Jakob Gajscheg aus Uuler-Köiling in mäßigem Trab über den Bismarkplatz de.n Frachteninagazine zit. Zn der Nähe des dentschen Hauses wollte der Holzarbeiter Lukaus die Straße übersetzen, wurde aber von der Deichsel des Wagens niedergestoßen »nd übersahren. Er erlitt eine schwe» re Verletzung am rechte» Arm. Erbarmt Euch jetzt der hungernden Vögel! Der dobe Sdree biachie di-ten armen Tierlein g>os»e Not. Jit de>t> jede» Au»e»ptä«>chen »er schrei! Äengntich flauere st« um die mens»tichen Woh-'ungl» um Futter billend. den wi kommen. Möge» die zntrau» liJxn Tierchen abutz vor ih»en B«l'vlgern likatzeu, böien und duminrn Junge») st.den! Wer sl ibit »ich« Lei! u»d Gelege,.he» hat. tür die d»nge»n> dk» Tieichen eiwa» zu iu», wird herzlich gib ien, d,n O st r Buiid de> Vogefreundc' dur» Benri l oder eine kleine v'abe zu unteistnseu. VeiirillS«>kIä>u»gen und U»te»stüftung n werden au» iile'ä iigkei« im Äe-ichä'ie des Hexn L. Puta» iu Eiui dcreil«vi>>igst »'»bernoniin,»». Daseiest können aud »»vickmähige Rist kästchen au« doppe!lt> T.innenrinve beste >t iveroen. Schneeverwehungen. ..Wie >>»S das Be-triebs-Jnspektora« der Subb»rhn in Graz mitteilt, ist injolge Schneeverwehung der Gesamlverk.hr auf der Strecke Bordernherg-Eiseuerz eingestellt." Nummer 8 Ueberfahren, Ötftern nachmittag gicng ttt ftkr 70 Jahr« alte, pensioi-iertc GcrichtSoifirlal Oswald WclZtlchig mit seiner Fr-u gcgcn Lendorf Ip,,ie,en. Die Frau g eng etwa« voiau» und alS sie sich einmal «mblickie lad sie dah ihr Mann idr nidt folgte Sie kehrte um und fand ihien Gem.'.hl bei dcr Bahniiber-Atzung beim Ebristinenhof, am Boden liegend. Er war v»n einem unbekannten Fuhrmann überfahren worden. Der B jähre in der Be» völkernug ElliS das von mrhrcirn Mitgliedern angeregte iö Kilometcr-Wcttgehe» in der Gegend Lleiubrück— Etui. Vei diesem beteiligten sich 4 Ver-einsm»glieder, von welchen sich Herr Franz «reit den eilten uno Herr Fisliij Nebeuschef den zweite» Preis erkämpften. Zm vii.ver nehmen mit dem Eillier Äl.änucrgciangvcrcin „Lied er kr an z" veianllalieie der Beietn gleichzeitig mit d.m „stell ischcn VolkSsest" in Wodner« vt«»ga>ten, ein 30 tlilomeiei-Radicnue» aus der Strecke Ett>—Kreuzberg und zurück An dies»m deuiltgten sich die Herren U>ch, Topolichcgg, Schunko, Franz Krell, Rebeuichegg, Riegen sperger, ^>oirs Krell und Cö.elttu. Zntolge eines offeudar von den nanonalrn Gegnern verübten BudeustreichS sah >>ch der Berei» gezwungen, das Radrennen auf dcn I!) September zu vertage» Die fchöu ausgejuhrien Preise waien ge'pendet: Der erste von deuiiche» ^lullen und Mädchen EtlliS. dcr zweite von Eillier Raofah,er Verein, der dutie von der öfteri.-ametik. Gumuiifabrik. der vierte vom Spoitkluv tcl|t; sie wurocn oci Reihe nach etrungen von den Herren Uich Eöleltin, Riegersperger und Zoses Kretl. Zn der Vvllveiiammlung vom 22 Ätooember rtfolgte die einhellige Eineunung drS Heirn Vurgcrmei>tc.s Lr v Zaoornegg und des Hcirn Vü.gerichul Diirkiois O.umar Praichak zu Ehienmiigtiedein welchen am li> Männer die dezüg lichen Eyreiiulkund'n seirrlichjt uve>> eicht wuiven. Herrn O^ua .n Reheu> chrk wuide am Dez«mtier v 3- 111 einer F.ltvelsainmlung für seine au op e>ndc Ta^kcit, lei» >rtl>itloles Inlett zum Wohle o»s Vereines, ganz vcio»de>s aber >ur die von ihm duich-fteiltzte E tanguug o,a Ma»che»iui,plutzes für die V<«etn»uuul>gei> ein ^hrenvano in d>» ^tadisarben mit dcm .>il»uatzeichen in Gold dargehrach. Drr Achl«t>k Spui itluu „yich," bkiiil> solgenden vüikiichcn V>>a»stali»ngen: L0nniv>»d-frier, ^ackclzng zu <£h tu des AlibürgermeisteiS Dfutsrftc lUrtrilt Rakusch. FestkommcrS deS Burschenschastertage«, Liedeilafel des Männeigesangvereines „Liederkranz". Zulseier des „Anker", des ZurnvereineS, Heilensteiner Iulseier deS deutschnat. Hnndelsgehilsen Verbandet, ^ylvesterfeier im Deutsche» Häuft und bei der «yl» vcsterseier des deuischvälkischen ^rbeilerverbandeS. Aus Anregung des Odmaitne» Hnrn Rebeuschegg tts> lern ahmen 7 B reinsmit^lieser ;um Zwecke der Gründung eines .!>eS eine Werbesahrt »ach Gonobitz, iv.lche iniof.rne von einem ersieulichen E> folge begleitet war. als itch zahlreiche Gonob'tzer bereit erklärten, in dem strammen deutschen Voioue Eilli» eine» Tochierverein zn gründen, welcher Um-stand von dem anwesenden vüigcrmeister Herrn öiowatsch herzlich willrvmmcttgehcißen »nd bcg'üßt wurde Nur schwer nnd spät konnten sich die (MUr ^portgenossen von den gasisreundlichen Gonobitzern trennen. Der Beiicht schließt mit einem fieuvtge» Ausblicke aus die schöne Zukunft des Vereines, der anfänglich schon so gute Wege gegangen uud binnen kurzer Frist schon lo viel Er'ol.trei I eS geschaffen. Der Bericht des Sückelwari.s wird genehmigend zur Äennitiis genommen, ebenso jener des ^eugwartes. Vor der Neuwahl der Ans>chu>jmiiglitder teilt der Vorsitzende t och de» Vei sammelten mit, daß die neue Rodelbah» im Maro'chegzer Walde bereits unter drr sreundlichen Leiluilg b.g Herrn Vikior /jangger vollendet worden sei und das Mittwoch, den *G d. mit tem Rodel» begonnen werden könne. Ferner bringt der Obmann ;ur K-nntnis, daß auch die Fechiüdungc» unter der bewährten Leitung de» bekannt tüchiigen Fecktmeiftero Herrn Karl Pangertz im volle» Gange seien und sich jabtreicber Teilnehmer schuft eifreuen. Die Neuwahl der Verein^leituiig ergab solg-ndeS Resultat. Gewählt wurden: Zum Obm.r»n Herr R e benschegg. »u dessen SieUiiNreter Herr Alexander Obal, zum Zahlmeister H.r F'i'tz Malertticb, jum Schriftführer Herr H>n? Jelletij, zum Z--ug-wart Herr Fr>S Tertschek. zum ersten Ausbilder Herr F>anz Krell, zum jw iien Ausbilder Herr H^n« Jctlcuj, zum erste» Äeieat Herr Adolf P e-rissich, jum zweiien Heir Franz «rick. In die Kneipleitung wurden gewählt die Hrrren Aloi« P-tzcrl al» «ne-pwart und Herr Ha»s S n 11 i cb als Horn-wchs. Der Zwei^verein K o n o b i h teil» n»t, daß die dortige «u»s»ubw.ihl da« solgende E'gebni« batte: Leiter Herr Leopold Fillipitscb, Erster und zweiter Ausbilder di( Herren Jolef Rohre' und Viktor Sch r öt t er, Scickeiwari Herr Fereinand Reist er, Schliftfuhrer Herr Michael F > n k und Z^ugrvaU Herr Ludwig Topolsckieg g Wir sckließen hieim» unseren Bericht mit dem aufrichtigen und herzlich ^emeinie'i Wunsche, e» mo>»e dieser junge Be e>« der e? ?|ch znr schöl-en Aufgabe gemachi bat, unscre Jung«»«»-schalt zu kräftigen Läinpen und zu treuen Söhnen ui.seie« Edelvolke» heranzubilden^ unter der bcwädrten L iiung der erwählten Verein'vo^steber weiter btüden wa»ie» und gedeiben zum Wohle und zur Ehre des schwer bebräuten Deuischium» im Süden! Aus dem Zluterlande. Ponigl. In Pottigl ist unter anderen Be> amten auch Herr A. G. als Südbahnassisteirt an-g stellt. Herr A. welcher in seinem Lebe» viel Ungemach ertragen mußte, will ttichis anderes, al«8 seine Tage in Ruh tind Frieden seinem Dienste z» widmen. Als alleinstehender Mann war er genötigt, sich eine Wirtsclietsterin zn nehmen. Jedermann weiß ja, daß Ponigl ein Nest ist, welches einen alleinstehenden Beamten vor die Wahl stellt, sich entweder eine Wirtschafterin zu nehmen oder aber in den dortigen Banerngasthausern rettungslos zu versumpfe». Das hrinoliche Leben G.'S paßte nun einigen „moralischen" Leuten in Ponigl ganz und gar nicht in deu Kram. Es wurde ein sörmlicheS Kesseltreiben ins Werk gesetzt, um G. uud seine Wirtschafterin aus Ponigl zu verdrängen. I» dieser Verschivörergesellschait spielten verschiedene Personen eine Hauptrolle, in denen infolge siegreicher Abwehr, der schon früher gegen fl. G. nnd feine Wirtschafterin gerichteten Angriffe, Rachegesühle erzeugt worden waren. Der Haupt'chlag e>ege» A. G. sollte eine Eingabe des Gemeindeansschnsses von Pouigl an die .-üdbahndirektton sei», worin um die Ent-fernutig G.'S und seiner Wirtschafterin ans Ponigl gebrien wird. Es gelang anch wirklich den Geineiude-ausschuß in Bewegung zu setze» und eine monströse Eingabe an die Südbalutdiretuo« erblickte das Licht der Welt. Ei »ein glücklichen Züfalle war es zn verdanken, daß der schwer bloßgestellte Beamte von dieser Eingabe ersnhr. Er überreichte sosort die Seite b Ehreubeleidiguugsllage gegen samtliche Gemeinde-auSschußmitglieder. tvelche diese Eingabe unterfertigt hatte». ES fanden sodann zwei Verhandlungen vor dem Bezirksgerichte Marein statt, bei denen gegen 40 Zengett einvernommen wurden. Trotzdem die Feinde von A. G. und seiner Wirtschafterin, einer achtl'aren und unbescholtenen Frau, Himmel und Hölle in Bewegung setzten, nm den gehaßten Gegner zu vernichten, gelang es dennoch Herrn A. G. die vollkommene Haltlosigkeit der gegen ihn und seine Wirlschasteriu gerichteten Verleumdnugen zu beweisen. Endlich waren die ^meindeväter von Ponigl so in die Enge getrieben, daß sie zn Sreuz krieche» und eine Ehrenerklärung abgeben mnßten, in der alle in der Eingabe an die Südbahndirektion enthaltenen Behauptungen als nnwahr znrückge-nommen werden. Es halte sich klar heranSgestellt, daß der Gemeindeansschuß von Ponigl das Opfer einiger dem G. feindlich gesinnter Personen ge-worden war, tvelche die Ehrabschneidern gewerbsmäßig betreiben. Es dürfte nicht alle Tage vor-kommen, daß ein v>entcinveausschnß gezwungen ist, vor Geriet eine solche Erklärung abzugeben. Alle ehrlichen Leute können mit diesem Ausgang der Sache zufrieden sein, die Feinde des Herrn G aber dürften ihr schmutzige» Gewerbe einige Zest nicht ausübeu. Volkswirtschaft. Reue wirtschastliche Trennung«-bestrebnngen in Ungarn. Für letzte Woche war nach Wien eine gemeinsame Konferenz von Delegierten der österreichische», nngarischen und reichsdeutschen Eisenbahnen einberusen worden, in denen mit Rücksicht ans die jüngsten österreichischen Eifenbahnverstaatlichnngen die Verkehrsteilung zwi-scheu den genannten Staatsbahnen nett geregelt werden sollte. Bon österreichischer Seite war gegen-über der zwischen den reichsdentschen Eisenbahnen bestehenden Gemeinschaft ein gemeinschaftliches Vor-gehen der österreichischen und ungarischen Staats-bahnverwaltung tn Aussicht genommen worden, allein Ungarn hat im letzten Augenblicke eine solche Ge» mcinschaft mit Oesterreich abgelehnt. Die ParzellierungSbant des Abge-ordneten Staptusli, deren Mißwirtschaft zuerst i» der „Wiener Dentschen Korrespondenz" aufgedeckt wurde, soll nnnmehr liquidiert werden. E i» H a » d e l s v e r t r a g mit d e r T ü r-lei. Die türkische Regierung hat mit den Bor-arbeiten sür eine» Haudelsverirag mit Oesterreich Uugarn begonnen Gegenwärtig besteht zwischen beiden Staaten der Zustand der Meistbegünstigung. Die Aussuhr Oesterreich-Ungarns nach der Türkei hat sich in den letzten Jahren auf 113 Millionen oder 4 73 Prozent des gesamten Exportes, die Ein fuhr ans 5 6 Millionen oder 1 *05 Prozent der Gesatnleinsnhr gestellt. Der größte Exportartikel ist Zucker, dessen Ausfuhrwert im Jahre li>07 32 Millionen Kronen betrug. Baumwolle, Garne. Baumwoll» und Wollwaren, Kleider, Wäsche und Pntzwaren wurde > im Werte von fast 30 Millionen in dcr Türkei abgesetzt, Eisen nnd Eisenwaren für 3 7, Papier für fast b, Petroleum sür beinahe 3 Millionen Kronen. Die Türkei bringt nach Oester-reich meist Agrarprodukte. Heule zahlen österreichische Waren einen Wertzoll von ll Prozent, der ans >5 Prozent gesteigert werden soll. Eine neue österreichische Schis s-fahr minie. Am letzten Fre^ag hat die Austro-Ameritana bereits den regelmäszigen SchissahrtS-dienst zwischen Trieft und Südamerika eröffnet, wie er in der vom Parlament allerdings noch nicht ge nehmigten Vorlage in Aussicht genommen ist. Der Dampfer „Laura" hat Trieft mit voller Ladung verlassen, die zum größte» Teil sür BuenoS-AireS bestimmt ist. Außerdem hat der Danipser ungefähr 4n0 Passagiere erster, zweiter und dritter Klasse in Trieft an Bord. Das nächste Schiff dieser neue» Linie verläßt am ll). Februar Tuest. 'ichatilnilM. Die Welt ohne Männer, Schwank in drer Asien von Julius Horst und Alexander Enget. Das am Riimundideater in Wien mit viel Eriotg gegebene Stück bat auch bei uns eingcschlagkii. Die moderne Frauenbewegung mit dem Leitmotiv „ohne Mann" biegt manch dankbare» Siofs^ intbesonoer« aber viel heilcren in stch Nalü'tich nimmt dcr Saiyriker immcc €etf S Deutsche Wacht Nmnmer 8 die Auswüchse und Hirten, die jeder neuen Bewegung anhaften, her. um sie in den dankbaren Dienst einer humo,bringenden Feder ,u stellen. So auch hier. Sngel »nd Horst, bekannte Wiener ticmpanirfirma in Lust« spielen, Schminken ukw bat in .der Welt ohne Männer * eine recht b«ittre Abenduntei Haltung »ustande gebrach». Die Daistelliing bewegt stch im leicht geschüijttn &<■ wände des Wiener Humor», gemengt mit «lltZgliche« Episode», die eine» kleinen pikanten Beigeschmäcke» nicht entbehren, doch niemals über da« erlaubte Mak> hinausgehen, geschweige den schlüpfrig genannt werden können. Tret junge, hübsche Mädchen, Gusti Brandt. Christine und Paula, führen einen gemeinsamen Hau«-halt. Alle drei sind .emanzipiert", jede bi bet sich ein, »ohne Mann' leicht durchkommen zu können, und jede Mitritt ihre modernen Ansichten, die eine kräftiger, die andere weniger. Doch da k,eu,en diei .gehaßle" MZimlein ihren Weg — .Und juug wild meine Sehnsucht und vermessen Und wer und wa« ich bin, h>b ich vergesse». Bi« »ine Hand sich mir vor Augen schiebt, Und hinter mir steht einer, der mich liebt Au« ist « mit der . Emancipation". Keheiratet wird. Leider müssen Männer dabei sein. Nun zur Aufführung. Dieselbe war rorjüglich Frl. L e l l a u in der Hauptrolle al« Äusti Är nd war geradezu vorzüglich Ihr Spiel war voll Echneidigkeit und diprit. entbehrte bahei aber nichl einer angenehm berührenden weiblichen Feinheit. Ebenso tadellos waren Krl H o p p e als Ehiistine und Frl. Hübt al« Paula. Zwei ganz entschiedene Naive, die aber für diese zwei Rollen nicht besser gewählt merden konnte». Frl. Salder« gab eine echte alte Jungfer mit der ihr eigenen Routin in diesem Fache. Von den Herren erwähnen wir Herr» Olbat al« Gamperl, Herin Hohen au al« Wald eck und Herrn F e l d a al« Dr. Specht. AU« drei gaben stch änberst sympathisch. Auch «ll; übrigen Dar-sttucr trugen ihr beste« »um Gelingen de» Glücke« bei. Die Pausen waren eiwa« lang. H.— Schwurgericht. (Jidi, am 21. Zäunn 1910. Totschlag. Bor dem hiesigen Schwurgerichte hatte sich heute unter dem Borsitze des LaudeSgerichtsraicS Dr. Roschanz der 21 Jahre alle BesitzerSsvha Anton Fuhrmann a»S Slakova, pol. Bez. Gouoditz, wegen Totschlages zu verantworten. Derselbe zechte am 2. Jänner 1910 mit mehreren Kameraden in der Schenke des Ruinik in Röischach, Bez. öto»ol>itz. Am .Heimwege kam es zwischen den Brüdern Fuhr-mann und dem etwas angeheiterte» Alois Spile zu einigen Plänkeleien, wobei letzterer gegen Äiilon Fuhrmann eine heransjorderiil e Stellung annahm und sich damit liriistete, daß er sich vor Zehnen nicht siirchte, wenn er anch nur ein Messer um 2 Kreuzer habe. Den Kameraden gelang es, Spile zu beruhige», woraus die Burschen ihre» Heimweg fortsetzten. Nur Anton Fuhrmann war vorausgeeilt, bewaffnete sich mit einer schweren Holzhacke und wartete hinter einem Zaune versteckt aus Spile. Als Spile mit den übrigen Burschen vorbeikam, sprang Anton Fuhrmann aus seinem Berstecke her« vor »nd ging mit der Hacke auf Spile los. Spile ergriff sofort die Flucht, von Anton Fuhrman mit der Hacke uud Franz Fuhrmann mit einem Holz, prügel verfolgt. Bei dem nicht weit entsernten Gehöste des Lnkas Kubot suchte Spile seinen Ber-folgern zu entkomme», indem er hinter das Stall-gebüude des Kubot flüchtete, wo er sich bei einem von aufgehäuftem Tannenreisig verdeckten Stalln»-gang verbarg Allein Anton Fuhrmann war so nahe hinter ihm her. daß Spile nicht verborgen bleiben konnte. Der Angeklagte stürzte auf Spile loS und schlug ihm mit einem wuchtige» Axihiehe daS Schädeldach ei». Spile brach sofort besinnungS-los zu Boden und starb am nächste» Tage infolge der. durch die Zertrümmerung deS Schädels nnd reichlichen BlutauvtritteS eingetretenen Gehirnläh-mung. Der Angeklagte ist geständig. Die Gefchwo-renen sprachen Anton Fuhrmann e.nstimmig schuldig und er wurde zu 4 Jahren schweren Kerker, ver« schärft mit einer Faste vierteljährig verurteilt Cilli, am 22. Jänner 1910. Totschlag und körperliche Beschädigung. Bor dem hiesigen Schwurgerichte sind unter em Borsitz« des OberlandeSgerichtSrate« von Gar- zarolli die Besitzerssöhne Josef Sagmeifier, 25 Jahre alt, aus Unterfuschiv und Franz Germnschel, 21 Jahre alt. aus Birkvorf, Bezirk Rann, wegen des ob-n bezeichneten Verbrechens angeklagt. Am ll. September 1909, abends, befanden sich Johann und Martin Bibic und Johann Kunst in Gesell-schaft mehrerer Bursche» im Hause des Vinzenz Zupan. wo sie sröhlich miteinander zecht«,, und sangen. Auf dem Heimwege zog Kunst dem Franz Germnfchek ans Uebermnt wiederholt den Hut vom »topfe und flies), hinter ihm gehend, an ihn an. Germufchek und sein Freund Sagmeister faßten jedoch diese» Scherz übel ans, trennte» sich von der übrigen Gesellschaft, ginge» in den Stall der Theresia Lipej nnd bewaffneten sich mit einer Mist-gabel nnd einem Prügel. Nachdem die übrigen Burschen ganz im Frieden von einander geschieden waren und Knnst mit seinen Begleitern Johann nnd Martin Bib'r ihren Weg fortsetzten, brachen Sagmeister ' und Gerinnsel ans dem Lipejschen Stalle ans. Quer über die Felder ziehend, kürzten sie den Weg ab und erreichten Martin Bibic und Kunst bei einem Kirschenbauin, ivo diese auf Johann Bibic, der inzwischen beim Schnster Rojar sür seinen Bruder Schuhe abgeholt hatte, warteten. Ohne eiu Wort zu verlieren, streckte Sagmeister den Johann Kunst dnrck einen wuchtigen Schlag niil der Mistgabel nieder, während Äermniek dem eben hinzugekommenen Johann Bibic mit dem Prügel einen Schlag über den Kops versetzte. Als sich Johann Bibic znr Wehr sehte, schlug ihn noch Sagmeister mit dcr Mistgabel auf de» Kopf, so daß Bibic gleichfalls zu Boden stürzte. Bibic erlitt hiedurch eine Verletzung des linken SlirnwandbeineS. Kunst einen komplizierten Schädelbruch, so daß bei ihm am 21. November 1909 durch Gehirn-lähmnng insolge eitriger Hi»nhantentzündung der Tod eintrat. Beide Angeklagte» geben das Tatsach-liche zu, behaupte» jedoch, in Notwehr gehandelt zn haben. Die Geschworenen schenkte» dieser Ber antwort,mg Glanben, verneinte« die auf Totschlag nnd schwere körperliche Beschädigung lautenden Hauptjragen, iveshalb die Angetlagien nur wegen Vergehens »ach $ 335 schuldig gesprochen wurden. Sagnieister wurde zu neun Monaten strengen Arrest mit einer Faste monatlich nnd Germnsek zu zwei Woche« Arrest mit je einer Faste verurteilt. Schrifttum „Neues Frauenleben". Monatsschrift für die Anfgaben und Interessen der Frau, heraus-gegeben voll Angnst« Fickert, Wien, beginnt mit dem soeben erschienenen Januar-Heft seinen 8. Jahrgang. Geographisch - statistischer llniversal-Taschen-Ätlas erschienen in, Verlag der k. u. k. Hof Kartographische» Anstalt G. Freylag & Berndt in Wien. Stenographische Blätter aus Oester« reich. Die erste Nummer des neue» Jahrgangs dieker von Direktor K. L. Weizmann herausgegebene» Fachschrift zeichnet sich gleich der Lese« und Uebung«-beilage „Stenographische Lesestunden" durch ge» diegenen sachlichen Inhalt und musterhaft« Her-stellung aus. Das Hauptblatt enthält mehrere hoch-interessante statistische Artikel sowie eine ungemein belehrende Abhandlung über italienische Steno« graphie von H. Petzl (Brunn), die Beilage eine Reihe von mustergiltig geschriebenen Aussähen belle« tristischen Inhalts in nngeknrzler und gekürzter Schrift. Bezugspreis für das Hauptblatt mit Bei« läge X 4 jährlich, für die stenographische Beilage allein X 2. Verwaltungsstelle K. L. Weizmann. Wien I, Wollzeile 12. Deutsche, unterstützt eure Tchutzvereiue durch die Verbreitung der von ihnen heran»-gegebenen Wirtfch,ift«gegenst«inde (Zündhölzer, Seife n. dgl.) das euch nichts kostet und deu Vereinen Nutzen bringt! Gebraucht fleißig die Wehrschotznarken! Gedenket bei Wetten und Spielen der deutschen Schutzvereine! Erklärung. Da in einem hiesigen slowenischen Blatte gegen die Kassenfiibrung der evangelischen Gemeinde Cilli Verdächtigungen ausgesprochen wurden, wurden die Kassenstände einer gründlichen Revision unterzogen, wobei festgestellt wurde, dass sich die Kasse in vollster Ordnung befindet. Cilli, am 25. Jänner 1910. Für öas Presbyteriim der evangelischen Gemeinde Cilli. Der Kurator; Georg Adler. Ein lastiges Leben sehen die Berge wenn die Hänge unter Schnee vergraben l egen. Rodeln, ->i — Einzelsahrt und Wetisport — e» A ist e>ne Lust. Nur daß die Haste aller Sport» d. fl ssenen die Lust mit einem Ka'arrh be adle» A A iHiffcn. Sie (Annen sich aber helfen, wenn sie sich da,en gewobne». iinmer eine Foy» «hie Sofen« A M-neral Pastille im Munde zergeken zu lassen. Da» svl die empfindlichen Schleimbä-t« ge^en Äffet» WW lionen. die Panillen sind iibed'e» angei ebm. sie Ä wi Ien erfrischend, und ein verständiger Sp^rtman» W lann ohne sie gar nicht sein. Sooener kaust man in allen einschlä,,igcn Geichckste« für X 1.25 die V O Schachtel. Generalrepiäienlanl für Lefterrei» llngarn: W.ZH n c »O rs L E 1 ß i « « rr. U> 00 00 V'ullchet Jatcd .... 8 , - - Friedrich..... — — — 1 l — - - — — — — — — - - — - i eiienln Job»»» .... — 4 — — 2 4 — — • — — — - Janild«! iliaiuii . . . — > — 1 • 1 - — — - — — — — — — < — Junge-........ — S l» - — — — — — IM — — — wne«...... — 1 — — l - — — — - — Rofiär Ludwr» .... _ — 2 — - • "" — — Le»to>chet Hatrb.... — ■ — V * ' - - — — - — - — — — Pay — s 1 — — — — - — — — vuppa»...... 4 — — 7 2 — — — — — — - — — — — Uinegg Ruft) l .... _ 1 — — I 1 — — — • _ — — — — — — Kaslwiilc....... — — - l 6 - — — — — — — — - — 87 — — — Private....... b 2 j6 Jlmnaie* 8 xemKHe juicujt Sf.'v 7 »orjü^Iirfi in Qna'i'ät, billig im Grbraucl'. Vorteilhafteste Ko-s«m sorle Ä K 5 und K 6 per % .Kilo, 100 Kramm-?>ackrtte von K 1 an zu ba*rn bei Milan Hotevar, (Gustav Ärigrr »nd Aranz Zangger. Es wird um gefl. Bekanntgabe der jetzigen genauen Wolinunjfsadresse des Maschinenschlossers Franz Ferlex, der zulelzt in Heilenstein b. Cilli wohnte, gebeten gesell ErKtattung der Ausladen bitt zum Betrage von z K. liefl. /.uuhrilt u «alt. »0 B 815 >7* an ili • AnnoiicvB-Kxpeiiil cm M. I> e k e a Kadis., W i > ii I.. Wotl» i'« 9. 1 H ZI. VI 2935—176 IC'iUI Der Landes-Ausschufl bringt hiemit für die diesjährige Vor- und Nachsaison in der Landes-Kuranstalt Rohitsch-Sauerbrunn je 100, in der Landes -Kuranstalt Neuhaus je 80 und in der K u r-anstatt Tobelbad insgesamt 50 Freiplätze beziehungsweise ermlssigte Platz« zur öffentlichen Ausschreibung. Gesuche um Gewährung von Badebegünstigungen für die Vorsaison, welche für die Landes-Kuranstdt Rohitsch-Sauerbrunn mit dem 17. Mai und für die Landes-Kuranstalt Neuhaus mit dem 10. Mai beginnt, sind bis 15. März, Gesuche (ür die Nachsaison, welche in beiden Landes-Kur-anstalteu um 30. August beginnt, bis 15. Juli bei dem steiermärkischen Landesausschusse ei zubringen und mit einem ärztlichem Zeugnisse, einem Armut*- beziehungsweise Mittellosigkeitszeuguisse und dem Heimatscbeiue zu beb gen. Nach den vorb^zeiebneten Terminen einlangende Gesuche können nicht beificküicbtigt werden. Graz, am 21. Jänner 1910. Vom steiermärkischen Landes Ausschusse. Grösstes Spezialgeschäft in Nahmaschinen und Fahrräder. Vollkommenste KAYSER der Gegenwart! K *1X7^ Bogenschiff y ^ JL (Sehwlngschlff *»r- ^ u. iü kwirti iii >end) Kayser Ringschiff WM Kayser Central Boibia sind ft"eh Kunststickerei sehr gssipet. Singer Nähmaschinen schon von 70 K aufwärts. Grosses Lager bei Anton N pger ESSB Cilli (J rosse Rep irHlnr-WerkxtUtte fflr alle Sy-tem*, fadimilnniilt. N», Oel, Schiffchen eil. sowie auch sämtliche F*lirrnillie-tan(lt"ile. — Rairniahlnnfn. Gegen Husten und Heiserkeit tielime man Dr. S dlil/kyS Gasteiner Zirbelkiefer-BoBbons zn haben in Packeten ä 30 h in der Drogerie Joh. Fiedler. Für die vielen aufrichtigen Beweise herzlicher Teilnahme anlässlich der Krankheit und des Ablebens tfnseres unvergesslichen Gatten, Bruders, Vaters, Schwiegervaters und Grossvaters, des Herrn FRANZ ZOTTL sind wir ausserstande jedem einzelnen für die lieben Beileidsbezeugungen, die schönen Blumenspenden, sowie für die überaus zahlreiche Beteiligung an dem uns schwersten Gange zu danken; so erlauben wir uns auf diesem Wege insbesondere der Gemeindevertretung und Bewohnerschaft von Hochenegg, den Lehrkörpern der Schulen in Hochenegg, der freiwilligen Feuerwehr und der Gendarmerie von Hochenegg, dem Militär-Veteranen-Verein au» Cilli, dem Altbfirgermeister Herrn Julius Rnkusch, -der Kuufmannnchait aus Cilli, sowie allen lieben Freunden und Freundinnen aus Nah und Ferne unseren tief»tgeftihlten Dank auszusprerhen Hochenegg, den 23. Jänner 1910. 16203 Familie Xoiil Danksagung. Ceife 8 Keuiiche BachL Nnmmtr S Restaurant „3um Jpubertus <( 1020» T)ienstag, den 1. februar 1910 Steirerball 2)ie JiTusiJt besorgt eine beliebte Zigeunerkapelle. Gintritt 50 Jpetler. Vanzarrangeur f}err Roman €ngerie aus 6raj. für vorzügliches Qetränk und Speisen ist bestens gesorgt. 3U recht zahlreichem gesucht ladet f)ö/ftc/ist ein Jtfaria 'WeStCtk. Separate €inladungen werden nicht ausgesendet. a es mir nicht möglich war, mich persönlich bei allen meinen lieben Freunden und Bekannten zu verabschieden, so sage ich aut diesem Wege Allen ein herzliches Lebewohl! Mit Ileilgrusa Ferdinand Edlhofer. Wäsche zum waschen und bügeln Obernimmt I-rau Franziska Marek, Glanz - Feinpufzerei, Giselastrasse Nr. 12. 16205 Lehrjunge ans gutem Hause, beider Land« s sprachen mächtig, wird sofort aufgenommen bei Fianz Karbeutz, Cilli. VILLA in herrlicher Umgebung Cilli's gelegen, ist samt Garten, Stallung und Wirtschuftsgebäude ab 1. April 1910 i. u vermieten. 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Die Sparkasse vermietet eiserne Schrankfächer (Safes) unter Verschluss des Mieters und unter Mitsperre der Sparkasse zur sicheren Aufbewahrung von Wert-Effekten; übernimmt aber auch offene Depöts. Nebenstelle und Giro-Konto der österr.-ung. Bank. Für den Parteien-Verkehr sind an allen Wochentagen die Amtsstunden von 9—12 Uhr vormittags festgesetzt. Die Direktion. ftflr die &briftltitunq verantwortlich: Guido Schidlo. Druder, Verleger, Herausgeber: Äereinsbuchdruckerei „Ee »ja- t.t (liUI