Verwaltung: MachauSgasse Wr. 5 Xrictto« R». 21, Uttrmba«. Se»»A»l>edm«iwli» Durch »» V»si »«>««» »tenell«»»«, . . . » I » H-ldlliit, . ... X 6 4« Giuqjädri,.... X IZ « Kni 4i(II «rtt >»« Haut! >i»»»!lich ....Kl' — HHcit*(idfeTi| . . . K 3 -£»1W«W« ....*«•— . , . . X IS'— SUrt auflagt stattn sich ->>- um »tctzZdkn« Va{ratin4*-4k>vt<« *U|»«»- : läßlich ,«n »itridm- »«, eena- «. Jnet-!»,< o«e 11—lt lldr vorm. i 1«Wirtinn anftcn Acht Ei,» faiJtDjrn m« CtttMttsna gcqcx ®rti4»»8 her MtUtft MW irflta-n «kdilhrm ittfjttira 8n 6ltt)(rjo[»n4)fTi •?!«•-■Utlat. tn.Caitfcht ®4#f rfftrtiu ldrj ttutnxt unt Csalt*g stcnH«. •«(1 «aitaffrn-Ä«nt» J4.SW0. Ar. 4? Drutfchnationaler verein für Brstrrrrich. Abg. H. S. Wolf gegen Italien. In Wien sand dieser Tage eine lehr stark be-suchte Versammlung des Dcuischnaiionalen Vereines für Oesterreich statt, der unter anderen dieAbgeorb-tieten H. Ä. Wols und Dr. Bodirsky und der ehe-malige LandtagSabzeoronete von Böhmen Dr. Perko beiwohnten. Nach der Begrüßungsrede des Vorsitzen-den. des Obmannes des Vereine» Abg. Wols, und »ach einer Rede dcS Mitgliedes der Leitung der Deuischnationalen Organisation in Wien Cornelius Leller, über wirtkchastliche Frage», erörterte Bezirks-schulrat Hödl die Ausgaben ver Deutschnationalen Wiens. Hierauf sprach Abg. Wolf über verschiedene Fra-gen der äußeren und inneren Politik Oesterreichs, »bg. Wolf, der insbesondere k> ästige Worte gegen den Verrat de« gewesenen Bundesgenossen Italien, fand, betonte, daß in allen Kreisen deS Deutschen Reiches und auch Oesterreichs die feste Zuversicht auf den Siez auf allen Linien bestehe und daß diese Zuversicht auch dadurch nicht wankend gemacht werden konnte, daß der ehemalige Bundesgenosse Italien uns seig und tückisch in den Rücken gefallen sei. Abgeordneter Wols befaßte sich sodann mit der letzten Red« SalandraS, der den Krieg Italiens einen „hei-ligen Krieg" zu t.ennen gewagt habe. Tatsächlich sei dieser Krieg aber nichts anderes als ein Bruch aller Schwüre und Eide. (Stürmischer Beifall). Wenn sich Lalandra aus die zwanzig Jahrhundert alte Kultur der Römer berufen habe, so könne darauf nur er-widert werden, die Italiener sollten sich schämen, daß heule in den Landen, wo vor zwanzig Jahrhunderten ein Kulturvolk wohnte, eine derartige Nieder-tracht und Erbärmlichkeit herrsche, wie sich in dem verhalten Italiens jetzt gezeigt habe. (Erneuter stürmischer Beisall.) Re»ner sührte des weheren aus, daß man mit Rücksicht auf die KriegSlage das Ein-gleisen Italiens in den Krieg mit Recht zu ver-weiten gesucht habe, selbst unter großen Opsern. Jeyl aber müsse sich der ganze Zorn der Deutschen in Oesterreich gegen die Wortbrüchigen wenden. Ab» zurdneter Wolf sprach sodann über die Richtlinien der inneren und äußeren Politik in Oesterreich und erklärte, daß der Weltkrieg und seine Begleiterschei-»wigen eine Bestätigung für die Richtigkeit der m< neun und äußeren Politik, wie sie die Deutschnatio-»alen in Oesterreich gemacht haden, ergeben habe. Die deuischnationalen Abgeordneten in Oesterreich seien in Voraussicht der kommenden Ereignisse für die Interessen der Staatierhaltung eingetreten, selbst unter Preisgabe ihrer Volkstümlichkeit, und sie waren sich dabei bewußt, daß sie damit im wahrsten Sinne des -Wortes deutsche Politik nach den Grundsätzen Biimarcks gemacht haben. Oesterreich, das Deutsche Reich und die Türkei — sagte Redner — werden aber auch noch diesem Kriege von einer Welt von Feinden umgeben sein und eS muß daher bei einer ZnkunftSordnung der Dinge unbedingt auf einer Festigung der Schutzwehr gegen diese Feinde, das ist dtS deutsch-österreichischen Bündnisses, die entsprechende Rücksicht genommen werden. Als eine Selbst-Mrständlichkeit bezeichnet es zum Schlüsse seiner AuS» führungen Abg. Wols, daß bei der Neuordnung der Dinge nach dem Kriege diejenigen, die sich als die verläßlichsten Stützen des Staates erwiesen haben, die ihnen zustehende Wertung finden müssen. (Lang-andauernder, stürmischer Beisall). Der Weltkrieg. Die gesamte KriegSlage steht im Zeichen einer mr uns sehr günstigen Eutwicklung. Besonders er- Killt, Samllag den 12. Juni 1915. freulich ist das Bild in Galizien, wo die verbün-deten Heere unanshaltsam gegen Lemberg losmarschieren. Doch auch im Süden zeigen sich vielver-sprechende Anfänge und daS italienische Volk er-wacht langsam aus seinem unseligen Kriegstaumel. Der Kamps um die Adria. 9. Juni. Amtlich wird Verlautbart: Der erste größere fcngrisf deö Feindes, gestern nachmittags von Truppen in der beiläufigen Stärke einer Infanterie-Division gegen den Görzer Brückenkops angesetzt, wurde unter schweren Verlusten für die Italiener abgeschlagen. Diese fluteten im Artilleriefeuer zurück und mußten mehrere Geschütze stehen lassen. Das gleiche Geschick ereilte feindliche Angrisfsversnche bei Gradiska und Monfalcone. Die Kämpfe an der Kärnti'er Grenze östlich des PlöckenpasseS und daS beiderseitige Geschützseuer im Gebiete unserer Kärnt-»er und Tiroler Befestigungen dauern fort. 9. Juni. An der Jsonzofront wurden neuerliche Uebergangsversuche deS Feindes bei Plava, GradiSka und Sagrado abgewiesen. In der Gegend von Flitsch und am Karnischen Kamm östlich des Plöcken» Passes wird weitergekämpft. Auch die Artilleriekämpse im Raume der Tiroler Ostgrenze dauern so.t. Ein feindlicher Angriff im Tonale-Gebiete scheiterte an dem Widerstande unserer tapferen SicherungStruppen. Der Stellvertreter des ChesS des Generalstabe» von Höfer, Feldmarschalleutnant. Italienische Büffel gegen die öfter-reichifcheu Drahtverhaue. „Petil Parisien ' erfährt: Die Italiener ver-wenden halbwilde Büffel aus der Cainpagna. Die Drahtverhaue bei Montecora bilden ein furchtbares Hindernis, weshalb 500 Büssel losgelassen wurden, die, durch das Feuer wildgeworden, aus die Draht« verhaue stürzten und diese zusammentr'ten. Ein englischer Kreuzer von unserem „H 4" versenkt. DaS Unterseeboot 4, Kommandant Linienschiffs-leutnant Singule, hat am 9. d vormittags 30 Meilen westlich von San Giovanni di Medua einen englischen Kreuzer vom Typ „Liverpool", der. von sechs Zerstörern geschützt, suhr, torpediert und versenkt. Flottenkommando. Vom Balkan. 9. Juni. Bmilich wird Verlautbart: An der serbischen Grenze sanden da und dort kleinere Plän-keleien statt. Mei Konto wurde eine montenegrinische Bande in österreichisch-ungarischen Uniformen zer« sprengt. 10. Juni. EineS unserer Fliegergeschwader be-legte gestern srüh das Arsenal und die pyrotechnische Anstalt in Kragujevac erfolgreich mit Bomben. Drei Brände wurden festgestellt. Unsere Flieger sind wohl» behalten zurückgekehrt. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Die Kämpfe in Galizien. Österreichischer Kriegsbericht. 9. Juni. Amtlich wird verlautbart: Südlich des Dnjestr verloren die Russen neuerding» an Bo-den. Unter vielsachen Berfolgungskämpsen siegreich vordringend, erreichten die Berdündeten gestern nörd-lich Kolomea die Linie Kulaczkowca—Korsow, ge-wannen die Höhen von Ottynia, nahmen abends EtaniSlau in Besitz und drangen weiter gegen Ha-licz vor. Der Tag brachte 5570 Gefangene ein. An der übrigen Front in Galizien und Polen hat sich nichts Wesentliches ereignet. 10. Juni. Die Kämpse am oberen Dnjestr und 1 im Raume zwischen Dnjestr und Pruth danern fort. 40. Jahrgang. Die Armee Pflanzer-Baltin gewinnt weiter Raum nach Nord. Ihre Angriffskolonnen sind unter sort-währenden Kämpfen bis Obertyn und biS auf die Höhen füdlich Horodenka vorgedrungen. Im erfolg-reichen Borgehen der auf galizischem Boden fechten-den Teile der Armee hat sich nun auch eine Gruppe in der Bukowina angefchlosien, die gestern den Pruth überschritt und starke russische Kräfte südwestlich Kotz-mann zurückwarf. Die sonstige Lage im Norden ist unverändert. Dir Stellvertreter des Chefs deS GeneralstabeS: v. Hoser, Feldmarschalleutnant. Die Berichte der deutschen Heeres- leitung: 9. Juni. Oestlich Przemysl ist die Lage un-verändert. Nordöstlich Zurawno brachten die Trup, pen des Generals von Linsingen einei^ russischen Ge' genangriss zum Stehen. Weiter südlich wird um die Höhen westlich Halicz und westlich Jezuvol noch ge-kämpft. Stanislau ist bereits in unserem Besitz. Es wurden 450(1 Gesangene gemacht und 15 Maschinen-gewehre erbeutet. 10. Juni. Oestlich Przemysl ist die Lage un> verändert. Au» der Gegend von Nikolajow—Rehatyn, südlich und südöstlich von Lemberg sind neue rns-fische Kräfte nach Süden vorgegangen. Ihr Angriff wird von Teilen der Armee des General» v. Lin» singen in der Linie Litynia nordöstlich Drohobt)gola— Jlgize. Südlich der Memel traten die Russen nach hartnäckigen Kämpfen bet Dembowa—Rvda und KozliSzki den Rückzug auf Kowno an. 300 Gefan-gene und zwei Maschinengewehre wurden erbeutet. Bei der weiteren Versolgung gewannen wir unter Sicherung gegen Kowno die Straße Marjambol— Kowno. 10. Juni. Südwestlich Schaulen setzten die Russen gestern unserem Vorgehen lebhaftesten Wider« stand entgegen. Es wurden nur kleinere Fortschritte gemacht. Die Beute der letzten zwei Tage betrug hier 2250 Hefangene, 2 Maschinengewehre. Gegen unsere Umsassungsbewegung östlich der Dubissa setzie der Gegner aus nordöstlicher Rich« tung Verstärkungen an. Vor dieser Bedrohung wurde unser Flügel, vom Feinde unbelästigt, in die Linie Betygvla—Zoginie zurückgenommen. Südlich de» Njemen nahmen wir bei den Angriffen und der Ber« folgung seit dem 6. Juni 3020 Ruflen gefangen. Ferner erbeuteten wir 2 Fahnen, 12 Maschinengewehre, viele Feldküchen und Fahrzeuge. Gegen Frankreich. Die amtlichen Kriegsberichte. 9. Juni. Am Osthangt der Lorettohöhe zum Angriffe ansetzende seindliche Kräste wurden gestern nachmittags durch unser Feuer vertriebe». Am Süd-ofthange derselben Höhe scheiterte ein feindlicher An« griff. Die letzten Häusergruppen des schon seit dem 9. Mai zum großen Teile im Besitze der Franzosen befindlichen DorseS Neuville wurden heute nachti dem Feinde überlassen. Südlich von Neuville schlu-gen wir wiederholte Angriffe unter schweren Ver- lusten für bte Franzosen ab. In der Gegend süd-östlich von Hebuterne ist der Kampf nach einem in den Morgenstunden mißglückten Angriffe der Fran-zosen wieder im Gange. Im Priesterwalde wurde ein feindlicher Angriff blutig zurückgewiesen, nur um eine kleine Stelle unseres vordersten Graben wird noch gekämpst. 10 Juni. Die Kämpse bei Souchez und Neu-ville dauern an. Nordwestlich von Souchez werden alle Angriffsversuche der Franzosen im Keime er-stickt. Westlich von Souchez in der Gegend der Zuk-kersabrik erlangten die Franzosen kleinere Vorteile. Feindliche Angriffe gegen unsere Stellungen nördlich von Neuville brachen zusammen. Im Grabentampse südlich von Neuville behielten wir die Oberhand. Ein seindlicher Vorstoß sudöstlich von Hebuterne scheiterte. Im Verlaufe der letzten Kämpfe wurden dort etwa 200 Franzosen von uns gefangen. In der Champagne fetzten wir un» nach erfnlg-reichen Sprengungen in der Gegend Souain und nördlich von HurluS in Besitz mehrerer feindlicher Gräben. Gleichzeitig wurden östlich von Le Metnil die französischen Stellungen in Breite von etwa 200 Meiern erstürmt, gegen nächtliche Gegenangriffe be-hauptet. Ein Maschinengewehr und vier Minenwer-ser fielen dabei in unsere Hand. Im Westteile deS Priesterwalde« blieb ein Grabenstück unserer vorder-sten Stellung im Besitze deS Gegners. Die Aushungerung Deutschlands klag-lich mißlungen. AuS Berlin wird gemeldet: Die verstärkte Bub-getkommisfion des Abgeordnetenhauses trat in die Beratung des Antrages Brütt, betreffend die Volks« ernährung und die neuen Verordnungen des Bundes-rateS und der LandeSzentralbehörden auf diesem Ge> biet, ein. Der'Vizepräsident deS StaatSministeriumS erklärte, daß die ErnährungSsrage al» gelöst anzu-sehen sei und daß Deutschland sogar noch mit er-heblichen Reserven in daS kommende Erntejahr hin-über gehen könnte. Die letzten Erhebungen über die Mehlvorräte in Deutschland hätten ergeben, daß ein Ueberschuß von 69 Mill. Doppelzenln-r vorhanden sei. Ein gleich günstiges Bild biete die Kartoffelstatistik vom 15. Mai 1915 Auf verschieden« Anfragen er-klärte der Wirtschastsminister, bei der Versorgung der Bevölkerung während des Krieges sei weniger der Mangel an Brotgetreide, als an Futtermitteln hervorgetreten. In den besetzten Gebieten deS Westens feien 80 Prozent der Ackerfläche durch die Truppe» mit Winterweizen, FrühjahrSgetreide und Kartoffeln bestellt worden. Der Krieg der Türkei. Mitteilungen des türkischen Haupt-quartier?: 8. Juni. An der Dardanellensront hat gestern keine Aktion von Bedeutung stattgefunden. Bei Ari Burnu zerstörte gestern morgens unsere Artillerie einen feindlichen Beobachtungsposten. Unsere anato« lijchen Batterien am Eingange der Meerengen be-schössen auch gestern wirksam die Artilleriestellungen des Feindes und seine Lager im Abschnitte von Se-dil Bahr sowie feindliche Transporte. An Bord eines der Schiffe, daS von unseren Geschossen ge-troffen worden war, brach ein Brand aus. DaS ge-»offene Schiff legte sich aus die Seite und kenterte schließlich. Die übrigen TranSportdampser, unter denen unser Feuer Bestürzung hervorgerufen hatte, verließen eiligst ihre Ankerplätze. Von den übrigen Fronten ist nicht Wesentliches zu melden. Letzte Nachrichten. Oesterreichischer Kriegsbericht. Russischer Kriegsschauplatz. 11. Juni. Amtlich wird heute verlaulbart: In Südostgalizien und iu der Bukowina setzen die verbündeten Armeen den Angriff gegen die »och süd-lich des Dnjestr stehenden russischen Kräfte erfolg-reich fort. Truppen der Armee Pflanzer haben den Gegner aus seinen Stellungen nördlich Ottynia bei Oberlyn und Horodenka zurückgeworfen und sind im Vordringen an den Dnjestr, dessen Süduser die Russen noch zu halte» versuchen. Knavp östlich Czernowitz, an der einzigen Stelle, an der noch die Russen am Pruth stehen, wiesen unsere Truppen einen Angriff des Feindes nach kurzem Kampse ab. Im übrigen ist die Lage im Norden unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Vorgestern und gestern wurden sämtliche An-griffe der Italiener an allen Fronten abgewiesen. Ein neuerlicher, gegen einen Teil deS Görzer Brük- kenkopseS gerichteter Bor stoß brach im Feuer dalma-tinischer Landwehr zusammen. Ebenso erfolglos blieb ein Angriff des Feindes nördlich Ror.chi. Der Ar-tilleriekampf an der Jsonzo-Front hält an. An der Kärntner Grenze wurde gestern nachmittags ein starker gegnerischer Angriff aus den Freikosel. ein schwächerer beim Walayer-Se« abgeschlagen. In Tirol schnierte ein Vorstoß einer bei Gor» tina d'Amprzzo eingebrochenen italienischen Brigade an unseren Stellungen bei Peutelstein. Neuerliche Angriffe in dieser Gegend und nächtliche ftöh pfe bei Lanbro endigten gleichsallS mit dem Zurückgehen deS FeindeS. Im übrigen Tirolcr Grenzgebiete finden ununterbrochen Geschützkämpfe mit. für unsere Waffen erfolgreiche Schaimützel statt. Der Stellvertreter deS Ehefs des GeneralstabeS: v. Höser, Feldmarschall Leutnant. Deutscher Kriegsbericht. Westlicher Kriegsschauplatz. 11. Juni. AuS dem Großen Hauptquartier wird heute gemeldet: Feindliche Vorstöße nordöstlich der Lorettohöhe sowie wiederholte Angriffe gegen unsere Stellungen nördlich und südlich vom Orie Neuville scheiterten. Der Nahkampf in den Gräben nördlich von Ecuric dauert noch an. Südöstlich von Hebu lerne und bei Beaumont wurde» seindliche Angriffe gestern und heute nachts abgewiesen. Nur am Wege Serre— Maylly erzielten die Franzosen einen unbe-deutenden Fortschritt. Die in der Champagne am 9. d. eroberte» Schützengräben versuchten die Fran-zosen uns geiler» abends wieder zu entreiße». Mit starken Kräften und in breiter Front griffen sie nörd-lich von Le MeSnil bis nördlich von Beau Lejour Frm. an. Der Angriff brach unter schwersten Ver-lusten für den Feind gänzlich zusammen. Erneute nächtliche Angriffsversuche wurden bereiiS im Keime erstickt. Nordöstlicher Kriegsschauplatz. An der unteren Dubissa nordwestlich Eiragola wurden mehrere russisch- Angriffe abgewiesen. Der Zeind verlor hiebei an uns 30» Gefangene. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Lage bei den in Galizien kämpfenden deut-scheu Truppen ist nnvetänderi. Oberste Heeresleitung. Zwei englische Torpedoboote von einem U-Boot in d e» Grund gebohrt. Tie englische Admiralität teilt mit, daß am 10. d. sruh die beiden Torpedoboote X und XII. welche «n der Ostküste Englands operierten, durch ein Unterseeboot in den Grund gebohrt wurden. 30 Mann wurden gerettet und gelandet. Türkischer Kriegsbericht. 10. Juni DaS Hauptquartier teilt mit: Gestern hat sich an der Dardanellensront nichts Wesentliches ereignet. Unsere anaiolischen Batterien beschossen die feindliche Infanterie sowie d'e Artilleriestellungen des FeindeS mit Erfolg und brachte» eine Haubitzbatterie zum Schweigen. Die Verluste des Feindes während der jüngsten Schlacht von Sedil Bahr werden aus mehr als 15.000 Mann geschätzt. Der Feind konnte einen große» Teil seiner Toten nicht wegschaffen, die er trotz unseres Gegenangriffes, der ihn auf feine früheren Stellungen zurückwarf, auf dem Schlacht-selbe zurückgelassen hatte. Von ßen anderen Krieg»-schauplützen ist nichts zu melden. Im Sitgksttichr» der goldenen Aehre! Ein Tag des Dankes nach sieghafter Abwehr der drohenden Hungersnot. ES war ei» teuflischer Plan unserer Feinde, denen sich jüngst durch schnöden Verrat auch .unser Bundesgenosse" Italien zugesellt hat, uns aushun» gern zu wollen, weil e» ihnen nicht gelungen war, uns am Schlachtselde niederzuringen. ES kam jedoch anders! Wie in beispiellosem S egeSsturm unsere und dte treu verbündete» deutschen Armeen gegen den möchtigen ruffischen Feind vordrangen und ihr SiegeS-banner auf der Festung Przemysl wieder gebißt haben, so ist auch das schändlich« Beginne», un» auszu-hungern, Frauen und Kinder dem Hungertode preis» zugeben, zunichte geworden! Dank der patriotischen S.lbstbeschränkung der Bevölkerung und dank der ge-lrosfenen Maßnahme» habe» wir die schwerste Zeit ti bereits durchgeholten und stehen vor der neuen Ernte, die uns, so Gott will, mit reichstem Segen entgegea-reift. Diese Zeit der Ernte, die den wirtschaftliche» Sieg über unsere Feinde kündet, wollen wir dank-erfüllten Herzen» „im Siegeszeichen der goldene» Aehre" feiern und im ganzen L nde Kundgebungen freudigen Dankes über unsere» wiristafttichen Sieg veranstalten. Der Tag der goldenen Aehre ist für die zweite Hälste des Monates Juli in Aussicht ge-nomme» und wird demnächst festgesetzt werden. Dieier Tag soll uns aber auch mahnen, der braven Steirer, vor allem der Förderung der ivirt-schastlichen Lage der steirischen Bauernschaft, die tat Felde wie daheim voll und ganz ihre Pflicht erfüllt, und des Roten KreuzeS zu gedenken, das unser« Ber-mundeten Helden pflegt. Diesen Zwecken soll rer Tag im Siegeszeichen der goldenen Lehre diene». Manfred Graf Clary und Aldringe« k. k. Statthalter in Sleiermark. Nähere Mitteilungen über die Veranstaltung er-folgen durch die Tagespresse. Anfragen sind unter der »nschrisl „Im Siegeszeichen der goldenen Äehre" an die Auskunftssteile» Professor C emenS Frömel, Graz, Burgrinz 13 zu richten. Aus Stadt und tdiiö. Kriegsauszeichnung. Professor Alfred Greil, Oberleutnant der Reserve im Jnf. Reg. 6 wurde mit dem Militärverdienstkreuz dritter Klaffe mit der KriegSdekoration ausgezeichnet. Landes Obereinnehmer Vinz. Mörtl f. Donnerstag nachmittag tst tn Graz LanveS Oberein-»ehmer i. R. Herr Binzenz Mörtl, ei» geborener Cillier, im 71. Lebensjahre verschieden. Mörtl de-gann seine Beamtenlausbahn im Jahre 1861 alt Kteueramtspraktikant in Cilli und trat im Jahre. 1865 in den LandeSdienst. Ende Juli 1868 wurde er alS Amtsschreiber beeidet. 1898 solgte seine Ernennung zum Odereinnchmer. Im Jahre 1905 trat Mörtl in den wohlverdienten Ruhestand. Ueber 30 Jahre war der Verblichene im Berein« zur Unter-stützung armer BeamtenSwitwen und -waisen als stet» sorgsamer Zahlmeister tätig. Außerdem zählte Mörtl zu den hervorragendsten Förderern des heimische« FischereiwesenS. Ueber ein Vierleljahrhundert beklei-bete er die Stelle des Sekretärs tn dieser weit über die Grenzen unserer grünen Mark hochangesehene» Körperschast: er war auch Mitgründer der mufter-haft eingerichteten Fischzuchlanstalt in Andritz-Ur-sprung. Seine Verdienste um die Hebung der Ji-scherei in Steiermark bilden jedenfalls ein (ihren-blatt in der Geschichte deS Vereines, dem er bis;» seiner schweren Erkrankung als einer der unerwüd-lichste» Berater und Mitarbeiter angehört hat. Lm« zenz Mörtl, ein Bruder unseres verewigten S«l Mörtl war eine auch in Cilli wegen ihres herzlich liebenswürdige», überaus bescheidene» Wesens hoch-geschätzte Periönlichkeit. Wohltätigkeitskonzerte der Militär-Kapelle Morgen Sonntag den 13. Juni vormü-tags findet bet günstiger Witterung das sechste Wohl-tätigkeitskonzert im Sladtpark statt. Beginn 11 Uhr, Ende halb 1 Uhr. Eintritt 20 Heller. Kinder unter 10 Jahre» srei. - Di« Einnahme gelegentlich be» 5. WohltätigkettskonzerleS der Musikabteilung de» Ersatzbataillons des Jns.-Reg. Nr. 87, im Betrag« von K 163-70 wurde beim k. u. k. KriegSministerm«, Kriegsfürsorgeamt als Beitrag für die Hinterbliebene» unserer vor dem Feinde gefallenen Krieger hinterlegt. Eine edle Tat. Wir werden um Aufnahme folgender Zeilen ersucht: Von der Tischgesellschifl „Hindenburg»Hotzendors ■ Ecke" deS Großgasthoie» Deutsches HmS, wurde dem Stationskommando ea wertvolles sehr schön ausgestattetes Bahrtuch. \m Verwendung bei Leichenbegängnissen von verstorbene» Kriegern, gespendet. Diese« Bahrtuch ist morgen Sonntag von 1 l Uhr an im Schausenster der Krraa Koß ausgestellt. Auch auf diesem Wege wird «Gen, welche sich für diese patriotische Spende bemühte», der innigste Dank des StalionskommandoS Cilli an»-gesprochen Nachahmenswerte Kriegsspende. Za als Landsturmmann zum Ersatzbataillon Nr 87 ri»> gerückte konzessionierte Zahntechnikir Cm.'nuel Gnila» Hoppe hat anläßlich deS Falles von Pizcmysl uirt der großen Erfolge der verdünderen Waffen m <&«-lizicn je 20 Krone» für die Hinterbliebenen gefallener Offiziere und jener ro» MannIchaftSpersoikn gespendet. Der Betrag wurde seitevS deS Ersaht taillons dem KriegSsürsorgeamt in Wien übersend«!. Spenden für das Rote Kreuz Spital. Bäckermeister Kürbifch 7 Körbe Gemüse, Leutetiail Blätter znr Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. §»»«tag,Setlage der „Deutschen Pacht" in Killi. Nr. 24 .Die (oiUmail" erscheint jeden Sonntag als unentael'ltche Beilage für die Leser der »Deutschen Wacht-. — einjelh ist .Die fetlbmart" nicht läuftick 1915 Nachdruck ocrboter. Aeldavt'rgsaitöen und Grnttbräuche Kullurgeschichtliche Skizze von E. B. Feldt. Heiß glastet Sonne durch das All, Wie Gold liegt sie auf allen Wegen, Die vollen Aehren neigen sich Wie Dank für all den Ernlesegen. Erntezeit, reiche, frohe Zeit, die die Aussaat mit gold'nen Aehren und reichen Arüchten segnet, die den Loh» schwerer Arbeit und sauren Schweißes bringt, wie e.sehnt Dich der Landmann mit Bangen und Hoffen! Die schwankenden, wiegenden Halme, sie erzählen sich von dem Natursegen, der »un wieder aufgetan ist für so viel sorgende, Hos> sende, harrende Menschcnherzen, aufgetan für alles wa« da lebt. Man sieht wieder mit leiblichen Augen die Hand deS Himmels, der mit der Erde einen Bund geschlossen, und der Glaub der blühenden Aehren dampft ein keusch Geheimnis der Nalur in die blauen Wolken auf und wird zum Opser der Scholle. Und die heiße Sommersonne lacht über daS Halmenfeld hin wie ein EegenSgruß: ES regt auf dem reifenden «orngefild Sich kaum ein Lüftchen leis und mild; W<( fromme Beter still beglückt Zin Gotteshaus« stehn gebückt, So scheinen, von ihrem Segen trunken, Die Aehren im Gebet versunken. Die Zeit der Ernte ist nach mancher Beziehung eine Zeit, in welcher der Mensch die Güte Gottes ganz besonders erkennen und preisen soll, und eS ist darum nur natürlich und eine schöne Sitte, daß in manchen Gegenden dem Ernteanfang eine Erulegebet-stunde in der festlich geschmückten OrtSkirche voraus-geht, während eS anderortS Brauch ist. während der Erntezeit, so lange Garben im Felde stehen, des Mit-lag« vom Kirchturm zu läuten. ES kann un« nicht Wunder nehmen, daß eine Pflanze, die in so hohem Grade den Dank deS Menschen gegen die Vorsehung erfirderte, in ihrer ganzen Entwickelung vom Keimen bis zur Ernte mit besonderen Znleresse beobachtet wurde, und daß eine große Zahl Sitten und Gebräuche sich an dieselbe knüpften. War im Frühjahr die Feldflur bestellt, so wurde dieselbe mit einem Pfluge, der von Jung-frauen gezogen wurde, umzogen. Durch diese« Be> nehme», da« vielfach in Süddeutschland üblich war, wollte man der Ackerarbeit den besten Erfolg sichern. Wollte der Landmann seine Saaten vor Blitz, Hagel und schädlichen Würmern schützen, so besteckte er am Palmsonnlage die Felder mit den geweihten Palm-zweigen. In einigen Gegenden, wie in der Schweiz, war es Sitte, brennende Strohbündel über die Saat-selber hinabrollen zu lassen, um, wie es hieß, „das jlorn aufzuwecken". Aus diesen Sitten und Gebräuchen geht hervor, daß der Landmann schon früher zu der Er-kenntni« gekommen war, daß dem Gedeihen des Ge-treide« mehr erforderlich war, als seine Arbeit. Er schrieb diese Einwirkung geisterhaften Wesen zu, die bald einen günstigen, bald einen schädlichen Einfluß auf die Feldfrüchte ausüben sollten. In Niederdeutsch-land ist es besondeiS die «Roggenmuhme^, die in den wogenden Halmen aus- und abwandert, und vor der man die Kinder warnt: Laß steh'» die Blume! Geh nicht in« Korn! Die Roggenmuhme Zieht um da vorn! Bald duckt sie nieder, Bald guckt sie wieder: Sie wird die Kinder sangen. Die nach den Blumen langen. (Kopisch.) In Oesterreich, der Schweiz, in Bayern, im Boigllande, in Thüringen und anderen Lindern war der .Billwitz", der böswilligste der Korndämonen, bekannt und gefürchtet. Der Billwitz schritt nach der Sage am JohanniSmorgen durch die Getreidefelder, um mit den an seinen Knöcheln befestigten Sicheln lange Gassen in da« Korn hineinzumähen. Die Ber» anlassung zu dieser Mähr haben die Gänge der Hasen durch bat Getreide gegeben, da dies« Nager aus dirsrn Läusen all« im Wege stehende» Halme ab-beißen, um ungestörter laus«n zu können. Von besonder«» Bedeutung bei d«r Ernt« sind die ersten «ehren und die erste Garbe. In vielen Gegenden wird in die erste Garbe ein Brot und ein Osterei gebunden, um da« Wiederauskeimen und einen reichlichen Ertrag für daS nächste Jahr zu sichern. Hier und da werden von dem Bormäher drei Aehren vor Beginn der Mahd abgeschnitten und an die Lenden gebunden, da sie gegen Kreuzschmerzen schützen und vor Veiwundungen durch Sense und Sichel bewahren sollen. Wie die ersten Aehren und die erste Garbe, so spielen bei den Erntebräuchen auch die letzten Achren und die letzte Garbe eine wichtige Rolle. In vielen Gegenden läßt man aus dem letzten Acker einige Halme stehen, die man vor-her bezeichnet und umkreist hat. In die Mitte der-selben steckt man eine „Maie", an welche jene Halme mit bunten Bändern befestigt werden; dann knieen alle Arbeiter zum Gebete nieder. DaS Binden fol-cher Büschel geschah in den einzelne» Gegenden in verschiedener Weise. So mußten in einigen Gegen-den drei große «ehren mit der rechten Hand ersaßt zu einem Knoten verschlungen und mit den Kräu-tern des Acker«, als Kornblumen, Mohn und Ka millen, geschmückt werden. In manchen Gegenden sügte man dieser Gvtterspende aus Roggenäckern noch ein Stück Roggenbrot und aus Weizenäckern noch ein Stück Weizenbrot bei. Aus der Fülle der verschiedenen Erntebräuche wollen wir zum Schluß noch einen schönen Brauch aus der Schweiz herausgreifen, der von Gottfried Keller dichterisch behandelt worden ist: »In meiner Heimat grünen Talen Da herrscht ein alter schöner Brauch; Wenn hell die Sonnensterne strahlen. Der Glühwurm schimmert durch den Strauch; Da geht ein Flüstern und ein Winken, Da» sich dem Aehrenselde nah», Da geht ein nächtlich Silberblinken Bon Sicheln dnrch die gold'ne Saat. Das sind die Burschen jung und wacker, Die sammeln sich im Feld zu Häuf Und suchen den gereisten Acker Der Witwe oder Waise auf. Die keine« BaterS, keine Brüder Und keine« Knechte« Hilfe weiß — Ihr schneiden sie den Segen nieder, Die reine Luft ziert ihren Fleiß." Z>er Kriegsschauplatz an der Hlroler «nd Kärntner Grenze. Nach den Meldungen vom italienischen Krieg«-fchauplade versuchen die Italiener untcr anderem einen Vorstoß durch da« Etschtal. Die Befürchtung, der Feind könne, waS allerdings da« angenehmste für ihn wäre, einfach dem Tale der Etsch folgend, ins Herz von Tirol vordringen, ist jedoch ganz un> begründet, während auf der anderen Seite auch die Beroneser Klause mit ihren starken Befestigungen gegen einen von Norden kommenden Angriff schützt. Von Ala ab ist Vorsorge getroffen; Roverelo, Cal-liano, wo schon einmal die Venetianer kräftige Hiebe von den Tirolern empfingen, und Malarello sind Sperrpunkle, die erst zu überwinden wären, wenn man an die Belagerung der einladenden Vorwerke von Trient (Dos di Trento) schreiten will. Abkur-zend wäre ja freilich ein Seitenangriff durch daS Loppiotal vom Gardafee her, allein daran wird auch der kühnste Feldherr nicht denken, dem seine zahl-reichen Spione verraten haben, wa» e« mit dem Monte Brione, zwischen Riva und Torbole, für eine Bewandtnis ha«. Durch ihn wird auch Judikarieu gesichert. Uebrigens kann der schöne See, dessen Nordspitzt wir gewiß alle nur mit tiefer Betrübni« in fremde Hände hätten übergehen sehen, sür Trnp-penbewegungen schwerlich in Frage kommen, weil seine Userpsade viel zu schmal sind, um auf ihnen nur Menschen, geschweige denn Geschütze und Fahr-zeuge zu befördern. Vielleicht eröffnen die Zollscha-luppen einen Seekrieg und bombardieren die öster« reichische Riviera. Mutmaßlich wird man auch in-dessen diese furchtbare Gefahr rechtzeitig in Rechnung gezogen haben. Einen etwa« breileren Zugang in der Richtung aus Trient würde da» Suganertal bereiten, in dem sich 1866 Khun eil« Organisator de« GebirgSkriege« seine Sporen verdiente. Der Kofelpaß bei Primo-lano würde aber dem Gegner eine sehr harte Nuß zu knacken geben. Und zudem können dort nicht nur die Italiener herein, sondern wir können auch zu ihnen hinan«, wie Napoleon I. 1796 vor der Schlacht von Basfano die« dargetan hat. Man wird nach dem allen solgern dürfen, daß die Bren« nerbahn schwerlich der Ort heftiger Zusammenstöße werden wird, weil beide Teile unmittelbaren Gewinn auch von einem Teilsiege nicht erhoffen können. Ve-rona und Trient würden sofort jedem ungestümen Vordringen Halt gebieten. Von Westen gegen Osten vorschreitend, gelan-gen wir zur Pontebbabahn, der kürzesten Berbin-dung Wien-Venedig. Von ihr wird sich ziemlich das gleiche wie von ihrer Vorgängerin aussagen lassen. Hier ist die Menge großarliger Leistungen der In-genicurtechnik noch weit bedeutender; die St» ecke Pontasel-Venzone mag wohl wenige gleichberechtigte Nebenbuhler aus europäisch-m Boden haben. Zwi» schen Gemona und Tarcento, nördlich von Udine, sollen die Italiener, wie gelegentlich zu lesen war, namhiiste Hindernisse geschaffen haben. Allein schon ein paar Brückensprengungen weiter nördlich müßten ein solche« Resultat haben, und eS ist daher ganz unwahrscheinlich, daß man österreichischerseitS diesen ohnehin sehr exzentrischen Weg zum Vormarsch auS-ersehen haben sollte. Udine, da» bestenfalls den Zielpunkt abgeben könnte, ist ja. wie wir ersahren, von Görz her ungleich leichter erreichbar. Die dritte Alpenbahn. die Tauernbahn, berührt an keiner Stelle italienischen Boden, und das kann wohl unter den obwaltenden Umständen als sehr nützlich angesehen weiden. I« Villach zweigt sie von der Pontebbabahu ab und erzwingt sich in einer Reihe gewaltiger Tunnel» den Zugang zum Jsonzo. dessen Lauf sie dann bis Görz begleitet. Zwar ist die Entfernung deS FlußuserS von der italienischen Grenze nicht beträchtlich, aber daS dazwischen!« gende Gebirge ist so wild und straßenarm. daß ein Vorstoß gegen die hochwichtige Etappeulinie Herrn Cadorua schwere» Kopfzerbrechen machen müßte. Im GeneralstabSbericht rühmt er sich zwar, bereit» den Judrio überschiitten zu haben, allein dieser Selten-fluß des Natisone verläuft ganz und gar im eige-nen Lande und niemand vermöchte einzuschen, wa-rum man diesen Uebergang mit Blutvergießen hätte erschweren sollen. Es liegt darin so wenig eine er-wähnenswerte Heldentat wie tn der Gesangennahme einiger Zollwächter in der am Meer gelegenen Fi-nanzkaserne Porto Buso. Die drei Gebirgsbahnen, welche der Verkehr sich zwischen dem österreichischen Inland« und der Grenzprovinzen geschaffen hat, werden schwerlich eine einflußreiche Rolle im Kampfe zu spielen haben, so ungeheuer bedeutsam diese Eisenstraßen auch sür dessen Vorbereitung und Nährung sind. Der maß-gebende Schauplatz wird ohne Zweifel jene Gegend sein und bleibe», in der die AngriffSbewegung des Feindes bereits eingesetzt hat. Dadurch wird immer-hin nicht auSgeschossen, daß längt der ganzen Al< penlmie viel gestritten werden wird, so wie daS auch schon 1849, 1859 und 1866 der Fall war. Beide Teile haben dasür ihre Vorsichtsmaßregeln getroffen. Wer in den letzten dreißig Jahren diese» an Naturwundern so reiche Bergland bereist hat. mußte sich unwillkürlich fragen: Wofür haben wir denn 18«* einen Dreibund in» Leben gerusen, nmin des. sen Zweck einzig und allein darin bestell», bah sich Oesterreich und Italien gegen einander bi« an die Zähne bewaffnen? Denn bei jeder Talwendung stano man urplötzlich einem Sperrfort gegenüber, dessen Kanonen recht gemütlich dem Wanderer entgegen» blickten. Diese Anzahl derartiger Tal» und Paß-sperren ist aus beiden Seiten ungemein groß. Nun. befinden wir uns wenigstens darüber im klaren, daß trotz de» Bündnisses die alpinen Fortisikationskünst» ler nur allzusehr im Rechte waren, als sie diese Arbeiten ausführten. Gleich beim Jdrosee beginnt die FortSkette, um sich vom Ponte die Eaffaro, einem freiwillig anfge» gebenen österreichischen Posten, nach Storo und Eon-dino sowie an den Ledrosee hinauszuziehen. Ebenso ist der Tonalepaß, nördlich von der Pressanella, gut gesichert, der einerseits vom Jseosee, anderseits zum Sulzberg hinüberführt. Daß da« Ortlermasfiv samt der berühmten Jochstraße, den anno 1848 ge-machten Erfahrungen zufolge, entsprechend berück-sichtigt ward, ist selbstverständlich. Vom Etschtale samt den ihm zugehörigen Seitentälern, unier denen vor allen der NonSberg hervorgehoben sein möge, ist vorhin die Rede gewesen. Auf seiner Ostseite verdiene» das Val d'Arsa und die Hochfläche von Lasraun (Lavarone) besondere Beachtung; auf letz-terer liegen »och ein paar richtige deutsche Sprach» inseln, deren Schicksal unter italienischem Zepter gewiß rasch besiegelt gewesen wäre, wogegen wohl mit Zuversicht erwartet werden darf, daß i» Zukunft die eifrig von Trient au« betriebene Verwelfchung ihr Ende finden weide. Gut ailsgerüitet, wird der Feind, wen» er ja soweit nordwärts gelange» sollte, auch die ladinischen Talschasten (Fassa, Gröde», Enne-berg) antreffen, und auf dem Wege von Feltre nach dem stets gut österreichische», schon 1809 bewährten Primör (Primiero) stehen ihm erfreuliche Ueberrasch-unge» in Aussicht. Die ganze Dolomitenregion ist gepanzert und die Enklave des MisurinaseeS wird auch die längste Zeit als unbequemer Keil auf der Landstraße figurieren. Endlich wird dasür gesorgt sein, daß aun dem Piave- und Tagliomentitale über den Kreuzberg und Plöckenpaß keine friedlichen oder feindlichen Scharen mehr nach Osttirvl »nd Kärn-ten ziehen und der Predil, der 1805 die Franzosen lange festhielt, wird gegebenenfalls 1915 die gleichen Dienste tun. Da die italienische Seite nicht viel anders als die österreichische aussieht, so l'egt die Vermutung nahe, daß der Krieg im Alpenlaude selber sich vor-zugweise um befestigte Stellungen drehen wird. Gelingt jedoch den österreichischen Verbündeten irgend wo der Durchbruch, so befinden sie sich insofern im Vorteile, weil von der Grenze an« der Niederstieg in die Ve.ietianische Tiefebene eben verhittlMmäßig leicht ist. Vermischtes. .Ja, wir geb sie alle eine Kuß! Aus der Fahrt von Blankenberghe nach Ostende erlebte der Berichterstatter der „F. Z.' deS AbendS eine allerliebste Geschichte. Die elektrische Bahn wird auS-schließlich von Militär bedien», und sowohl der Füh-rer wie der Schaffner unseres Luge« waren Matro-seu. Benutzt werden darf die Bahn nur von Militär, von Zivilpersonen nur mit Erlaubnis deS General-komniandoS in Brügge. Nun sprangen bei der Ab fahrt in Blankenberghe plötzlich drei junge, hübsche Belgierinnen auf den Hinterperron, um mit nach Wenduyne zu fahren. Der Schassner wollte sie höf-lrch mit einem „Bedaure sehr, meine DamenI" zurückweisen, doch bat die eine mit den Worten: .ES «acht schon so buuPrl. wir können nicht mehr marcher" um Mitnahme. AIS sie noch am Disputieren waren, rief plötzlich einer im Wagen: „Wenn sie jedem einen Kuß gebe, ncmme mehr se mit", und wirklich klam-merte sich die eine, die etwas Deutsch verstand, an den sich ihr bietenden Rettungsanker und rief: «Ja, wir geb sie alle eine Kuh!" Da war den.« der Wi> verstand deS Schasfner-Matrosen bald gebrochen und während ver Wagen weiter sauste, machte sich unter ungeheurer Heiterkeit der ganze Inhalt des WagenS zur Empfangnahme deS „Fahrgeldes" bereit, und vor lauter Lach«n hörte man kaun, etwas von dsta-Kuhn I Korb Salat und Zigaretten, Joses »chleitner 1 Faß Wein. Gärntner Bizjak 1 Korb Salat. Ungenannt l Korb Spinat, Fräulein Ilse Volchnaqg 1 Korb Spinat, Frau Maria Dimetz 1 großes Gla« Powidl, Frau Wilfling 1 Korb Salat, ! Korb Kohlrüben Feldkurat Paul Klemen^ic 100 Zigaretten. Allen Spendern besten Dank. Freundliche ßpenden wollen im Reservespital Hotel Mohr abge-geben werden. Kirchenkonzert Wir haben die hohe mu-sikalische Begabung unseres heimatlichen TonkünstlerS Eduard Jnterberger stets und gerne anerkannt. Noch größere Anerkennung, ja Bewunderung gebührt je-doch der zähen Tatkraft, mit der Jnterberger in die-ser schweren und verworrenen Zeit sein heiliges Amt d »ersieht. Er hat dos Dichterwort „Wenn die Kriege stürmen, schweigen die Musen" zu Schanden ge-»acht. Zahlreiche Sänger sind eingerückt, die Ber> kehrSverhältnisse versperren dem Solisten den Weg »ach Cilli, die ganze Stadt widerhallt von Kriegs-> lärm, Jnterberger aber schreitet seinen Weg mit | eisernen Nerven weiter und — es geht! Davon konnte sich am 5. Juni eine leider nicht sehr zahl-reich erschienene Zuhörerschaft überzeugen. Bon Orgel md Bläsern begleitet sangen die beiben Cillier Männergesangvereine zur Einleitung das unsterbliche itörnerlied „Vater, ich rufe dich' in der Vertonung «n I. Himmel. Der stimmungsvoll? B'rtrag dieses zeitgemäßen Gesanges war von tiefgehender Wir-kung. Fran; Schubert's Männerchor „Der Friede . sei mit euch" verherrlicht den Heiland als Friedens-, bnnger. In diesen kampsdurchtobten Tagen wohnt »-in Worte „Friede" eine zauberhaste Gewalt inne. , ©or manches Herz sang die Woite „Ich hosse auf dich, du starker Gott" inbrünstig mit und nahm Wort Mb Weise als Verheißung neuer goldener Friedens-tajje auf. Beide Chöre wurden vom Herrn Ha«» Wamlek geleitet, der durch die echt musikalische Arbeit, die er da wieder geleistet, wieder gezeigt hat, was . »ir in ihm verlieren Möge dieser tüchtige für alles Hohe begeisterte Künstler dereinst doch wieder zu uns | zurückkehren! Nach einem Orgelvortragt, der uns Jnterberger wiedtr als wahren Meister der Königin \ der Instrumente zeigte, spielte Fräulein Matic daS Llück „O Traurigkeit, o Herzeleid" ihre« verehrten ! Lehreis O. Rieding. Wie alle Schöpfungen Riedings ist auch diese aus dem Geiste des Instrumentes ge-bereit und durch einen edlen melodischen Inhalt aus-^zeichnet. Fräulein Matic spielte dieses Stück mit | ganzer Hingedung. Eine hochentwickelte Technik und SB von innerer Glut durchleuchteter Vortrag sind die starke» Seiten der jungen Künstlerin, Borzüge, welche auch beim Vortrage der schönen „Phantasie" , slir Lrgel und Violine von Bronsart von Schellen-dors hell zu Tag« trat. Herr Meißner, der Gott in Dank noch immer hier ist, trug von Jnterberger | nf der Orgel begleitet MendelsohnBariholZi)»: Adagio aus der Sonate op. .'»8 vor, ein Stück, welches durch den merkwürdigen Widerstreit zwischen Violine und Cello in hohem Maße sesselt. Dann spielten Herr Meißner und Herr Stryeck noch je ein Lvlostrick und zwar Herr Stryeck das „Geistliche Tviiitück" von Jensen sür Cello und Orgel, Herr Meißner von Herrn Wondraschek vortrefflich begleitet „sie Erlösung' von Oskar Rieding. Beide Herren weiten so, wie eben nur ausgezeichnete Berufsmu fiter zu spielen vermögen. In der zweiten Abteilung leitite Herr Meißner Richard Wagner» himmelan-stürmende» „LiebeSmahl der Apostel" in der Or-chkiterbeardeitung des Kapellmeister» Eduard Diessel. Der Bortrag des LicbeSmahles der Apostel zeigte »ns erfreulicherweise, daß Cilli trotz des Krieges ein liichliqeS Orchester besitzt. Den Schluß und zugleich feie Krönung des Konzertes bildete Jnterberger« .Lriegtchor". Dieses Werk, ein Mannerchor mit Mserbegleitung, einem Echochor von Kinderstimmen mit colo, Violine und Orgelbegleitung gehört un-strcuiz zu den besten Eingebungen JnterbergerS. Mrberger hat zu dem von nationaler Begeisterung und von deutschem GvtteSglanden durchglühten Wort-laut eine ergreisende wahrhast auf der Höhe der Zeit stehende Musik erfunden, die durch sinnvolle inplissung an daS Gedicht geradezu dramatisch wirkt, prachtvoll ist namentlich die gewaltige Steigerung der Stellen „Lieb Vaterland kannst ja nicht unter-gchen' (erste Strophe) und „auch die Toten, sie werde» auferstehen- (zweite Strophe). Wie eine lwstmde Verheißung aus Himmelsgefilden erklingt ic&tfmal der Echochor der Kinder „In der Heimat da gibt's ein Wiedersehen". Die äußerst geschickte Ausstellung des Männerchores und de« Orchesters vor dem Altare, des Echochores im Orgelraume ließen den holden Zauber auf da» Herrlichste gelin-gen. Der gemeinsame Gesang de» KaiserliedeS führte die Zuhörer wieder auf die in Massen starrende Erde zurück. Hochbesriedigt und von aufrichtigem Danke gegen den ebenso tüchtigen als tapferen Ver-anstalter de» Konzerte» erfüllt, verließen wir alle die Christuskirche. Herr Eduard Jnterberger ersucht uns, allen Mitwirkenden bei dem Kirchenkonzerte am 5. d. auf diesem Wege seinen innigsten Dank zu über-Mitteln. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag, findet um 10 Uhr vormitiagS in der Christus-sieche die diesjährige Konfirmalionsfeier, gehalten von Herrn Pfarrer Mut), statt. Im Anschlüsse an die Einsegnung der Konfirmanden erfolgt die Spen-dung des heiligen Abendmahles. Herr Lehrer Hans Wamlek verläßt in diesen Tagen Cilli. um seiner militärischen Pflicht genüge zu tun. Cilli erleidet durch Herrn Wamleks Scheiden einen schweren Verlust. Er ist ein trefflicher, von sein--« Schülern rührend geliebter Lehrer. Aber er ist nicht nur Lehrer. Stürmisch schlägt sein Herz sür alles Hohe. Gute und Schöne, zusörderst sür die Musik. Er beherrscht eine ganze Reihe von In-strumenten, ist ein Sänger zur Laute, der sich hören lassen kann, ein ausgezeichneter Kenner der musika lifchen Literatur in sast allen ihren Zweigen und nicht zuletzl der Erfinder manch schöner neuer Weise. Von seinem Reichtum hat der gütige, überaus be-scheiden« junge Künstler immer gerne und viel her« gegeben. Seit Jahren hat eS in Cilli kein musikalisches Ereignis gegeben, an dem er nicht den tätig-sten Anteil genommen hätte. Im Cillier Männer-gesanavertin und vor allem im Musikverein war er stets mit beispielgebender Hingabe bei der Sache. Seitdem er zur Lame singt, hat er die Cillier mit zahlreichen wunderschöne» deutschen Volksliedern be-kannt gemacht. Sein ureigenstes und wertvollstes Werk aber ist die an den Musikoerein angegliederte KindergesangSschule. Wer das vom Herzen kommende, echt musikalische Singen der Kinder bei den mehr-sachen Aussühningen oder wohl auch draußen im Grünen gehört Hai, muß anerkennen, daß Herr Wam» lek hier mit Sachkenntnis und Liebe eine muster-hafte Arbeit vollbracht hat, die, wenn er un» er-halten bleibt, nicht nur für das Verhältnis der Kin-der zur Musik, sowie sür das ganze musikalische Leben in Cilli von großer Bedeutung werden kann. Wir wünschen Herrn Wamlek, daß die edlen Kraste, die in ihm wohnen und wirken, von der rauhen Wirklichkeit, in die er nunmehr eintritt, nicht ver-mindert werden mögen. Uns aber wünschen wir. daß dieser treffliche Mensch und Kunstler dereinst wieder zu uns zurückkehre. Ein herzliches Willkommen ist ihm sicher. D. F. Z. Verschiebung des Einberufungster mines für die Geburtsjahrgänge 1878 bis 1886 der Landsturmpflichtigen. Aus Wien wird gedrahtet: Die günstigen Ergebnisse der lttzten Musterungen ermöglichen eS, den sür den 21. Juni 1915 in Aussicht genommenen Einberu-sungslermin der den Geburtsjahren 1878 bis einschließlich 18:6 angehörenden österreichischen Landsturmpflichtigen und bosnisch-herzegowinischen Dienst» Pflichtigen in Evidenz der zweiten Reserve auf den 15. Juli hinaus; schieben, was namentlich auch auS wirtschaftliche» Gründen für die Öffentlichkeit von besonderer Bedeutung ist. Die Musterung der 18jahrigen im Landbezirke Cilli findet in der Landwehr-kaserne jedesmal um 8 Uhr früh wie folgt statt: am Mittwoch den 16. d. für die Gemeinde Cilli Umgebung; am Donnerstag de» 17. d sür die Ge-meinden Bislosdors. Doberna, Guten dors, Großpire-schitz, Kalodje, St. Lorenzen o. P., St. Mariin im Rofental, St. Peter im Sanntal, Sachsenseld. Sve-tina und Tücher»; am Freilag den 18 d. für die Gemeinden St. Georgen Markt. St. Georgen a. d. S. Umgebung, Greis, Hochenegg. Neukirchen, St. Paul, Pletrvwitsch, Sternstein, Trennenberg und Weixeldors; am Samstag den 19. d. svr die Ge-meinden St. Hemma, Lemberg, St. Marein Markt, St. Marein Umgebung, NeS wisch, St. Peter im B.»T., Ponigl, RoginSkagorca. St Stesan, Sibika, Süssenberg, Süssenheim, Schleinitz, Tinsko, St. Veit; am Sonntag den 20. sür die Gemeinden Dol, Gai-räch, Mariagraz, Sl. Kriiiof, Laak, St. Leonhard, St. Ruperti, Trifail uud Tüffer; am Montag den 21. für die Gemeinden Burgdorf, Hranz, Fraßlau, St. Georgen a. T., Gomilsko, Heilenstein, St. Hy-ronimi, Mariariek und Prekop. Am Dienstag den 22. d. wird für sämtliche Gemeinden deSGeri chtsbc-zirkeS Oberburg die Musterung im Markte Praß- berg mit dem Beginne um 8 Uhr früh, am Don» nerstag den 24. d. im Orte Trifail (Gasthaus Forte) die Musterung für die in den Kohlenwerken zuTri-fail und Hrastnigg beschäftigten, nichtbeeideten hei-mischen und fremden landsturmpflichtigen Ardeiter mit dem Beginne um 8 Uhr srüh abgehalten. Kriegsauszeichnung. Zugssührer Franz Strmschek. ein Gonobiyer, erhielt im Herbst dieg^oße Silberne Tapserkeilsmedaille und nun folgte auch die Goldene Tapferkeilsmedaille. Bor einem Monat kam sein Bataillon, das 20. Jägerbattaillon, in eine äußerst kritische Lage. Strmschek meldete sich frei» willig als Kundichaster und feinem mehrstündigen Bemühen war eS zu verdanken, daß sein Bataillon sich unversehrt zurückziehen konnte. Spenden fiir die Verwundeten. Frau Therese Redeuschegg hat dem k. u. k. Reiervespttale in C lli wieder eine Spende von 200 Kronen zukommen lassen, nachdem sie dem gleichen edlen Zwecke schon früher mehrmals höhere Beträge zugewendet halte. Früher Schulschlub an den Mittel-schulen. Der Unterrichtsminister hat die Anordnung getroffen, daß in den Mittelschulen und Mädchen-lyzeen, in den Lehrer- und Lehrerinnenbildungs« anstalten, in den kommerziellen und nautischen Schulen, in denen nach den bestehenden Vorschriften der Unterricht Dienstag den 6. Juli beendet werden sollte, wegen der jeweiligen außerordentlichen Ver-Hältnisse der Unterricht schon Samstag den 26. Juni abgeschlossen und am diesen Tage der Schlußgottes-d'.enst abgehalten und die ZeugniSverteilung vvrge-nommen werden soll. In den Volksschulen bleibt es vorläufig beim Schulschluß zum normalen Termin, sowie bei den einschlägigen gewöhnlichen Schulbesuchs-befreiungen. Aenderung der Bestimmungen der Mehlverordnung. Mit Rücksicht aus die geringe Haltbarkeit des Maismehles und insbesondere deS neuen Maismehles, wodurch auch Edelmehle, denen ein derartiges Maismehl beigemischt wird, der Mög-lichkeit deS Verderbens ausgesetzt sind, wird in der „Wimer Zeitung" eine Ministerialverordnung ver-lautbar», mit welcher die bisher geltenden Bestimmungen der Mehlverordnung, wonach die Mühlen verpflichtet waren, Weizenbrotmehl, Weizengleichmehl und Rogzenmehl vor der Jnverkehrfetzung mit Er-satzmehlen zu mischen, ausgehoben werden. Es wurde angeordnet, daß Edelmehle mit Ausnahme des Wer-zenkochmehles, daS nach wie vor mit Gerstenmehl zu mischen ist, nur ungemischt in Verkehr gebracht wer-den dürfen. Dieft Mehle dürfen an gewerbmäßige Verarbeiter und Verbraucher nur dann abgegeben werden, wenn der Abnehmer gleichzeitig dieselbe Meng« MaiSmebl bezieht. An Stelle deS Maismehles kann auch Kartosselmehl oder ReiSmehl bezogen werden Blitzschlag in die elektrische Stark-stromleitung. Während des Gewitter» am 9. d. fand eine große Blitzentladung in daS Freileitung»-netz statt. Bei sämtlichen acht TranSsormatoren wurden je ein bis zwei Haupt- und ein bis zwei Durch-schlagssicherungen durchzebrannt, worauf der Blitz durch die Erdleitungsvorrichtungen in die Erd« fuhr. Die Blitzschutzvorrichtungen erwiesen sich als derart tadellos, daß ei» weiterer Schaden nicht enstaaden ist. Damit ist wohl wieder der klarste Beweis er-bracht, daß die elektrisch« Freileitung mit ihren Stän« dern der best« und sicherste Blitzschutz ist. Eine vielsagende Karte aus derKriegs gefangenschaft. Herr A. Himmel, Adjunkt der Südbahn in Marburg, erhielt von d«m in russisch«r Kriegsgefangenschaft befindlichen Fähnrich Tschuk auS Kasalinsk 3. Mai, «in« Kart«, in drr r« heißt: „Bon der Heimat abgeschnitten und im fernen Asien ver« bannt, gedenke ich meiner lieben Freunde. Mir geht cS gut. ja sogar sehr gut. Der Ort erinnert mich lebhaft an daS schöne Schloß in Pobersch am User der Drau. Sitze hier gar manchen Abend am Lir» varja (?) und träume und erinnere mich der Stunden, die wir verbrachten. Hossentlich sehen wir un» übers Jahr in Feldhos." Daß mit dem schönen Schloß in Pobersch die Strasanstalt gemeint ist, ist zu begreisen. In Verbindung mit Feldhos ergibt sich ein recht uetteS Bild au« der russischen Gefangen-schast. Aufruf an die Mitglieder des D. u. Oe. Alpenvereines. Da« Kriegsfürjorgeamt Bozen-Grie«, das über Auftrag des k. u. k. KriegSmini-sterium« die Sammlung der Liebesgaben für die Soldaten der verbündeten Heere zur UeberDeifung an die Armee-Abteilungen übernommen hat, ist an un» mit dem Ansuchen herangetreten, unsere Mit-! glieder zu Spenden von Liebesgaben sür den Dienst I im Hochgebirge aufzufordern. Insbesondere werden Seite 4 i.v'u«)ujf yjurijt Nummer 47 ron verschiedenen Militärbehörden der nach den Grenzgebieten beorderte» Armeegruppen dringend angesprochen : Bergscknhe, Alpenstöcke, Eispickel, Seile, Schneebrillen, alle Arten von Kälteschutzmitteln, Feld-flaschen, Steigeisen, Rucksücke, Touristenlaternen, Loch-apparate usw. Wir wenden uns daher an alle Berg-steiger, deren Begeisterung sür die Schönheit deS Hochgebirges trotz der KriegSzeiten keine Einbuße er-fahren hat, mit der Bitte, im treuen Gedenken an die in unseren Bergen verlebten glücklichen Stunde« aus ihrem Alpenrüstzeug da» eine oder da» andere Stück der jtriegShilse zu widmen. Die Liebesgaben, welche auch bestimmten Truppenkirpern gewidmet werden können, sind entweder an ven gesertigten HauptauSschuß deS D. u. Oe. Alpenvereine» (Wien 1., Grünangergasie 1/1) oder an die zuständige Set-tion des D. u. Oe. AlpenvereineS zu richten, die die gesammelten Liebesgaben dem Kriegssürsorge-amte Vozen-GrieS, Alte» Rathaus, Laubengasse 30, mittels de» dort anzusprechenden MilitärsrachtbrieseS zur Weiterlettung an die GebirgStruppen zukommen lassen werden. Hauptausschuß des D. u. Oe.Alpen. Vereines. Gez. Dr. R. Grienberger. Spenden weiden in Cilli vom Zahlmeister der hiesigen Alpenvereine-scktion Dr. Georg Skoberne, Hauplplatz 1, entge-gengenommen. Lehrlingsfreisprechung. Die Schuhmacher- ?Genossenschaft von Cilli gibt bekannt, daß die Frei-prechung von Lehrlingen am lI.Juli nachmittag um 2 Uhr im Gasthose zur Post stattfindet. Jene, welche freigesprochen werden, wollen sich bis zum 25. Juni mit Arbeitsbuch beim Borsteher Johann Berna melden. wichtig für die Familienangehörigen der Staatsbediensteten aus Galizien und der Bukowina. Ueber eine Ansrage hat das Eisendahvministerium mitgeteilt, daß es nicht in der Luge ist, eine generelle Entscheidung dcS Zugestand, nisses der freien Fahrt auch aus die allein reisenden Familienangehörigen der nach Galizien und der Bukowina wieder einberufenen ZivUstaatSbediensteten in Erwägung zu ziehen. Die eben erwähnten Fami. lienangehörigen können jedoch, sofern sie ihre Exi-stenzlosigkeit, bezw. ihre gänzliche Berarmung, oder ihre Mittellosigkeit durch einschlägige Bestätigung der politischen oder Polizeibehörden nachzuweisen in der Lage sind, die sreie Fahrt, bezw. eine oOprozentige Fahrpreisermäßigung, sowie Freigepäck von 25 Kilo pro Person fallweise in Anspruch nehmen Geschäftsverkehr mit Bosnien und der Herzegowina. Die Handels- un» Gewerbe-kammer in Graz ist in der Lage, den im Geschästs-verkehre mit Bosnien und der Herzegowina stehenden Firmen ihre» Sprengels eine höchst wichtige und äußerst dringliche Mitteilung zu machen. Kriegsernährung der Bevölkerung. In dankenswerter Weise haben sich über Anregung der Statthalterei zwei Frauenorganisationen der Stei-ermark und war der Allgemeine Deutsche Frauen-Verein in Graz und die Ortsgruppe Graz der Reich»-organisation der Haussraue» Oesterreichs in den Dienst einer ausgebreiteten Aufklärungsarbeit gestellt, welche den Zweck verfolgt, die Bevölkerung zum sparsamen Umgang mit Ledensmitteln sowie zur sachgemäße» Verwertung der sür die Ernährung der Bevölkerung im Kriege besonders in Betracht kommenden Nah« rungSmittel an »halten. Beide Frauenvereinigungen entfalten im ganz n Lande durch Veranstaltung von Wandervorträgen, welche zumeist auch mit praktischen Kochkursen verbunden sind, eine außerordentlich rege Tätigkeit und werde» hiebet in den einzelnen Orten durch besondere Lokalausschüsse der einheimischen HauS-frauen unterstützt, deren gleichsall» nicht hoch genug anzuerkennende Tätigkeit in vielen Fällen die Ab-hallung der Kurse und Vorträge erst nach mühe- vollen Vorarbeiten ermöglicht hat; ihnen allen sind die Bevölkerung und insbesondere die Bedörden, deren Bestrebungen hicdurch eine wesentliche Förderung er-fuhren, zu besonderem Danke verpflichtet. Bisher wurden in 4si Orte» Steiermarki Vorträge veran-staltet. Die bezüglichen Berichte hierüder lassen er-kennen, daß die Bevölkerung f^st überall den Bor« trägen Verständnis entgegenbringt und es ist zu Hof-sen, daß die mühsame Arbeit der Ausklärung gute Früchte tragen wird. Soldatendank aus dem Felde. In schweren KriegSzeiten, im November 1914 gegründet, war die Südmark Frauen- und Mädchenortsgruppe Friedau a. Dr. seither unermüdlich auf dem Gebiete der Kriegssürsorge tätig. Schon zu Beginn deS Winters 1914/15 konnte die umsichtige Ortsgruppen-leitung durch eifrig gesammelte Spenden u»d dank dem fleißige« Wirken der Ortsgruppenmitglieder gri-ßere Sendungen von Kälteschutzmitteln und anderen Liebesgaben sür unsere braven Soldaten an der Winte,für>orgestelle der steiermärkischen Statthalterei abgeben. Durch die Veranstaltung einer Schülervor-stellung im März dieses JahreS und die Stistung eineS .Eisernen Kreuzes" konnte die Ortsgruppe weiterS der Südmark-Hauptleitung vom Reingewinne 100 K für die KriegSsürlorge und den Waisenschutz abführen und aus dem Reste de» Reingewinnes an die Truppen auf dem nördlichen Kriegsschauplätze mehrere Kistche» Zigaretten und Tabak senden. AuS dem Felde sind nun der genannten Ortsgruppe meh« rere DankeSkarten zugekommen. Hauptmann Gustav Schmidl vom 87. Infanterieregiment schrieb unierm 10. v. M.: „Mit großer Freude habe ich das unS zugedachte Geschenk der Frauen und MädchenorlS-gruppe Friedau in Empfang genommen und den In-halt verteilt. Ich spreche im Namen meiner Braven unseren herzlichste» Dank aus im Treugedenken der Heimat und all der guten Herzen, die sür uns in der Ferne schlagen. Wir sind voll besten Mutes und mit eiserner Gewißheit hoffen wir, den Sieg zu er-ringen, den unsere gute Sache verdient. Wenn diese Karte einlangt, werden bereit» Freudennacvrichten in der Heimat eingetroffen sein. Es mußte einmal Früh» ltng werden 11 Nochmals innigen Dank und viele Grüße all den tapferen Frauen mid Müttern und liebreizenden Mädchen von Friedau." — Zugsführer Emanuel Baumann, FI 5, 3. Komp., schrieb: „Für die heute erhaltenen Zigarette» sage ich der löblichen Ortsgruppe in meinem sowie aller meiner Kameraden Namen recht herzlichen Dank. Möge unS gegönnt sein, unseren Dank auch durch weitere Taten für das Vaterland und die deutsche Heimat darzutun.• — Eine mit einem trefflichen Lichtbilde versehene Feld Postkarte des Herrn HauptmanneS Schmidl, die auch von Leutnant Valcovich und Zugführer Lacker unter-zeichnet und an Frau Dr. R>ck> Delpin, die Anre-gerin der Ortsgruppe, gerichtet ist, lautet: „Für die sinnigen Worte anläßlich der Schassung eines „Ei-seinen KreuzeS" in Friedau sagen wir besten Dank. Unsere Jungens halten sich nach wie vor musterhait!" Hilfsdienste der Ortsgruppe der Cillier Wandervögel in den beginnenden Hauptferien. Es fei daraus ausmerksam gemacht, daß die Wandervögel der Ortsgruppe Cilli sich in den beginnenden Hauptferien sehr gerne zu verichte-denen Hilfsdiensten zum Wohle deS bedrängten Vaterlandes bereitwilligst zur Versügung stellen (Ernte-arbeiten, Botengänge und sonstiges). Alle diesbezüg-lichen Anfragen sind an den OrtSgruppenführer Othmar Poiotschnik, Cilli, Herrengasie 9, zu richten. Kurort Rohitsch-Sauerbrunn Südbabnstation, Steiermark. Modernst« hygienische Einrichtung eo. Besonders geeignet (Or rekonvaleszente Krieger. — Ansgeieichnete Heilerfolge bei Magen und Darnteiden, Henne urose, " :: Netrastherie. :: :: gr Orthopädische Heilanstalt, -m — Saison: April bi* , Oktober. Prospekte aorch die Land es-Karanstal*. Hotenlilte für den Wonat Mai. Maria Beloglawetz, 75 I., LchuhmacherSzatlni. Maria Seniya, 42 I, Reisendengattin. Maria 8» rititik. 70 3, Wäicherin. — Im Allgemeinen Kr-» kenhauie: Karl Poschunder, 21 I., Infanterist de» 7. Jnf.Reg. Amalia Weiv, 40 I., GerichlSofiizullS-gattin auS Cilli. Anton Omerzu, 3'/, 3-. Arbeiters« kind aus Tüchern. Emma .^upanz, 74 I, LriSaiae auS Umgebung St. Marein. Al.xander Ltid-rnS, 65 I., Taglöhner unsteten Aufenthaltes. Johaia Dernovsck, 45 I.. Taglöhner auS St. Sristof. M-ri» Krajnc, 2 Ltd., Bedienerinskind auS Gaberje. Keeper Muha, 72 I., OrtSarmer auS Gairach. M» garethe Tansck. 85 I. TaglöhnerSgaiti» »us Til-chern. Josef Godicl, 57 I, Maurergehilfe auS u»< gebung Cilli. Anton Zelic, 85 I., Gem-ind^r»n auS ^irschitz. Katharina Seusek, 63 I., Auszüge?» aus St. Kristof. Fran; S»oj, 8-1 I, Taglöhua auS Tjchernutfch, Bezilk Laibach. AnvreaS Sind» scher. 52 I., Taglöhner aus Cilli. Fran, iJialil, 74 I., AuS zügler auS «t. P-ter im B T. Fra-, Rovzk. 78 I., Lchuhmachergehilfe aus Ctlli — Z« k. u. k. GarnisonSspital Nr. 9: Johann Mazurkie. vc, 61 I. Landsturmarbeiter. Franz Wagner, 23 Jahre, Patrouilleführer des 2. Feltjäger Blum. Theodor Salloker, 39 I., Eisenbahner. — 3» k. u k. Reseroeipital«: Karl Oset, 19 I., sturmin fan'erist deS 87. Znf.-Reg. Johann Peter, 26 I., Kanonier deS 14. GebirgS-Art. Reg. «all,-Zoch. 41 I, Landsturm-SanitälS Soldat auS Zxitn. — Im Roten Kreuz-Spital: Wilhelm Köstler, Ä Jahre. Jnsanterist des 1. Landesschühen-Reg. -Im k. k. Landwehr-Marodenhau»: Alban Bayrol. 30 I., Infanterist deS 11. Jaf.-Reg. MKTTONlt EINZIG BESTES IN SEINER ■llgglALTBEWÄHRT /ANALYTISCHEN FAMILIEN- BESCHAFFENHEIT.^«^ GETRÄNK. Kundmachung. Es wird hierait bekannt gemacht, dass die Musterung der im Jahre 1897 geborenen, in der Stadt Cilli heimatsberechtigten, sowie der in der Stadt Cilli wohnhaften fremdzuständigen Landsturmpflichtigen Mittwoch den 16. Juni 8 Uhr früh im Turnsaale der Landwehrkaserne in Cilli, Grazer-strasse, stattfindet. Das Landsturmlegitimationsblatt ist mitzubringen. Stadtamt Cilli, am 8. Juni 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich von Jabornegg. SINGER D 66" die neueste und vollkoin meiiMte IV» h umstell i ne. SINGEK Jf nach Inen erhalten wie nur durch nn.«ere leiden. Singer Co. Nähmaschinen Ict-Gis. Cilli, Grazerstrasse 33. ftanat. 47 Deutsche Macht __**-!lt '' Kundmachung. Rcureaelung in Brotkartcnausgabe. Im Sinne der Perordnung der k. k. steiermärkischen Statthalterei w>m 23. Mai 1915, L. G. Bl. Nr. 38 gelten vom 13. Juni 1915 an bezüglich der Ausweiskarten über den Verbrauch.von Brot und Mehl folgende Bestimmungen: Personen, ir. deren Haushalte (Wirtschaft) sich weniger als 2 Kilogramm Mehl oder entsprechend viel Getreide für jede im Haue-halte verköstigte Person befinden, haben auf den vollen Ausweis Anspruch. Personen, in deren Haushalte sich mehr als 2 und höchstens 7 Kilo» gramm Mehl oder entsprechend viel Getreide für den Kopf befinden, erhalten den geminderten Ausweis und dürfen aus ihren Vorräten wöchentlich nur 400 Gramm für den Kopf noch verbrauchen; erst wenn ihre Vor-rite durch diesen Verbrauch mit Ablauf einer Woche auf eine Mehl-menge von oder unter 2 Kilogramm herabgefunken sind, erhalten auch diese Personen den vollen Ausweis. Die Ausgabe der vollen und geminderten Ausweise erfolgt vom II. und 12. Juni angefangen alle 14 Tage für die zwei folgenden Wcchen, und zwar Freitag und Samstag jeder zweiten Woche von 8--12 Uhr vormittag und von 3 — 7 Uhr nachmittag. Jene Personen aber, welche in ihrem Haushalte mehr als 7 Kilo-zramm Mehl oder entsprechend viel Getreide für den Kopf besitzen, erhalten keine AuSweiSkarte, auch nicht etwa eine solche, welche aus den Bezug von Brot oder von Zusotzmehlen beschränkt ist. Diese Personen dürfen au« ihren Vorräten wöchentlich nur 1 Kilo-zramm 40 Dekagramm Mehl sür den Kopf zur Herstellung von Speisen und Brot entnehmen. Sie haben auf den geminderten Ausweis erst nach Ablauf jener Woche Anspruch, in welcher ihre Vorräte durch die jllläßige Verminderung auf oder unter eine Mehlmenge von 7 Kilogramm oter die entsprechende Getreidemenge für den Kopf gesunken sind. Personen, welche im Sinne der vorstehenden Bestimmungen gar keine Brotkarte erhalten dürfen, können ihre Vorräte auf Grund einer beim Stadtamte einzuholenden Veräußerungsbewilligung vermindern, oder einen Teil des in ihrem Besitze befindlichen Mehles oder Getreides gegen die gewichtsgleiche Menge anderen Mehleö unter Ausgleichung deS Preisunterschiedes in Geld umtauschen. Die Veräußerung und der Umtausch hat in der Mehlniederlage der I. Stadtmühle Cilli täglich von 5—7 Uhr nachmittag durchgeführt zu werden. Bei der Veräußerung und beim Umtausch ist der jeweilige Tages-preis maßgebend. In zweifelhaften Fällen entscheidet daS Stadtamt hinsichtlich der Uebernahme und des Preises. Die Uebernahmsstellen müssen die Annahme eines Mehles ver-weigern, wenn cS aus dem HauSstande einer Familie stammt, in welcher eine ansteckende Krankheit herrscht oder geherrscht hat. In diesem Falle kann beim Stadtamte um die Ausfolgung von Ausweiskarten ohne Verminderung des Vorrates angesucht werden. WeiterS ist die Ueber-nähme ein-S Mehles zu verweigern, welches verdorben ist. In diesem Falle kann um Ausweiskarten nur angesucht werden, wenn gleichzeitig nachgewiesen wird, daß daS Mehl nicht durch die Schuld des Besitzers verdorben ist. Personen, deren Vorräte an feinem Weizenbackmehl und Weizen-kochmehl Futtermehl, Zweiermehl) mehr als 7 Kilogramm für den Kopf betragen, haben den Ueberschuß bis längsten« 20. Juni in der Mehlniederlage der I. Stadtmühle Cilli gegen Auszahlung des Preises oder Umtausch für andere Mehlsorten abzuliefern. Auch jene HauShaltungsvorstände, die für die eigene Wirtschaft keine AuSweiSkarte erhalten, haben in der BrotkartenauSgabe des Stadtamte« die Ausweise sür die Aftermieter zu beheben und sie diesen auSzuhäudigen. Ucbertretungen dieser Borschriften werden, soferne die Handlung nicht unter eine strengere Strafbestimmung fällt, nach § 35 der kaifer« lichtn Verordnung vom 21. Februar 1915, R. G. Bl. Nr. 41 vom Stadtamte mit einer Geldstrafe bis zu 2000 Kronen oder mit Arrest bis zu 2 Monaten, bei erschwerenden Umständen aber mit einer Geld-strafe bis zu 5000 Kronen oder mit Arrest bis zu 6 Monaten bestraft. Stadtamt Cilli. am 7. Juni 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich von Jabornegg. Einstöckiges Wohnhaus DtBpt taut, mit Gastwirtschaft Branntwein-aebank, Trafik und Garten in einem deutschen Orte in unmittelbarer N&he von Cilli, itt preiswflrdig in verkaufen. Daseibat amd aneb weitere drei Wohnhäuser mit ertragf&higer Oekonomie verkäuflich. Auskunft erteilt die Realit&tenTerkehrsvermitt-Inng der Stadtgemeinde Cilli (8» Cilli. Drei tüchtige Kommis deutscher Nationalität, finden im Mode-, Manufaktur- und Konfektions-Warenliaus Fritz Hoppe, vorm. Ludwig Krempl in Leoben sofortige Aufnahme. " Villa Wohnhaus in reizender Lage. 1 Stock hoch mit 2 Wohnungen zu je 3 Zimmer, Badezimmer Dienstbotemimnier und Zu-gehOr. 1 Mansardenwohnung mit 2 Zimmer und Kflche nebst Zugehär. Garten. 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Nr. 199 ex 1907 findet das Stadtamt gemäss dem Statthaherei-Erlasse vom 30. August 1914 ZI. 7-425 Mob./l mit Rücksicht auf die gegenwärtigen ausserordentlichen Zustände anzuordnen wie folgt: Sämtliche Gastwirtschaften des Stadtgebietes sind spätestens um 11 Uhr abends und alle Kaffeehäuser und Kasseeschänken spätestens um 12 Uhr nachts zu sperren. Diese Kundmachung ist in allen betreffenden Gewerbebetrieben sichtbar anzuschlagen. Übertretungen dieser Kundmachung werden sowohl an dem Gewerbeinhaber als auch an den Gästen nach den §§ 7 und 11 der kaiserlichen Verordnung vom 20. April 1854 R. G. Bl. 96 mit Geldstrafen von 2—100 K oder mit sechsstündiger bis 14 tägiger Arreststrafe geahndet. Gegen straffällige Gewerbeinhaber wird gemäss § 133 b, Abs. a der Gewerbeordnung bei besonders erschwerenden Umständen mit der strafweisen Entziehung der Gewerbeberechtigung für immer oder auf bestimmte Zeit vorgegangen werden. Stadtamt Cilli, am 5. Juni 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich von Jaborneffg. Kundmachung. Mit der Verordnung des k. k. Ministeriums für Landesverteidigung vom 30. Juli 1914, R. G. Bl. Nr. 179 wurde auf Grund des § 12 des Gesetzes vom 21. Dezember 1912 R. G. Bl. Nr. 235, betreffend die Stellung der Pferde und Fuhrwerke das Verbot erlassen, die Evidenzblattpferde aus ihren Aushebungsbezirken zu entfernen. Die Aushebungsbezirke fallen gemäss § 3 des zitierten Gesetzes mit den Gerichtsbezirken zusammen, doch bilden Städte mit eigenem Statut stets einen Aushebungsbezirk. Da ungeachtet dieses Verbotes bereits Fälle vorgekommen sind, dass Pferdebesitzer — insbesondere Pferdehändler — Pferde, welche anlässlich der im Laufe des heurigen Jahres stattgefundenen Pferdeklassifikation mit Evidenzblättern beteilt wurden, aus ihren Aushebungsbezirken entfernt haben, wird auf dieses Verbot neuerdings aufmerksam gemacht. Die Uebertretung dieses Verbotes, sowie die absichtliche Verletzung von Evidenzblattpferden oder Transportmitteln in einen für Kriegszwecke unbrauchbaren Zustand nach erfolgter Pferdeeinberufung, beziehungsweise Transportmittelaufbietung, wird gemäss § 19 des zitierten Gesetzes unbeschadet der etwa eintretenden strafgerichtlichen Ahndung an Geld bis zu 600 K bestraff, womit Arrest bis zu einem Monat verbunden werden kann. Stadtamt Cilli, am 21. Mai 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Teile höflichst den sehr geehrten Bewohnern von Cilli und Umgebung mit, dass ich die Saraiittlerlaw von der Firma Wratschko käuflich erworben habe und werde diese nebst meinem Jlöbel- und Tnp<*zlerei'ireNCliUs«» weiter fahren. Um geschätzte Aufträge ersucht Anton Baumgartner Cilli« Herrengasse 25. 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