(Poättnnn plnönmt » s»ntovini.l Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat Echriftleitung und Verwaltung: $rescrnooa ulica 5, Telephon Ar. 21 sinterurban» t Bezugtpreise für da« Inland: Vierteljährig w Din, halbjährig «U Tin, ganz-«ntundigunge» werden in der Verwaltung \n dilligsten «Sebiihren entgegengenommen s jahrig 160 Din. Für da« Ausland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din >'50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 35 ^ Celje, Donnerstag, den 5. Mai 1932 |{ 57 Jahrgang Der „enthüllte" Kreuger Von Dr. Herbert Patzelt, Wien Der »achiolgende Artikel des Herausgebers der ttorresponden; „Süd ost" Dr, Herbert Payelt ist an Hinblick auf die allgemein ge-glaubten Sensationsnieldungen der Well presse über den Zusammcnbruch des Are« gerlonzerns sehr interessant, weil er die hinter den Kulissen spielenden Ätflfle der ÄZeltjinan; blosjltgl. Äan gewinnt dadurch ein wesentlich nndms Bild von diesem gigantischen Kamps und Znsammeiibnlch. Die Weltpresse hält die Oeffentlichkeit täglich mit neuen Enthüllungen über den ..Zusammenbruch" des Kreugerkonzerns in Atem, und wenn nichts anderes, so müßte schon dieser Aufwand von Moral mißtrauisch machen. Prüft man das ganze bisher aus diesem Wege bekannt gewordene Material, dann sällt vor allem auf. daß über die Aktiven des Kon zerns so gut wie nichts berichtet wird, Kreuger kon-trollierte die Zündholzproduktion der ganzen Welt, war der Anleihegläubiger einer großen Anzahl von Staaten, darunter auch Großmächten, er verfügte aber auch über die schwedischen Erzgruben und hatte maßgebenden Einfluß auf die Verwaltung der nordafrikanischen Erzfelder. Weine von den ex* plosiv herausgeschleuderten Enthüllungen der ver-schieden«!» Unterjuchungskomuees gibt näheren Auf-schluh über den Status aller dieser Unternehmungen: man hört immer wieder nur von Schwierigkeiten im Kreugerfchen Anleihegeschäste, von angeblich falschen Umbuchungen. Das; dieses Anleihegeschäft notleidend geworden war, überrascht nicht, da eine Reihe der Schuldnerslaaten ihre Zahlungen ringe stellt haben. Das ist auch anderen großen Konzernen passiert, weil die Schuldner zahlungsunfähig geworden waren, und doch schlug die „Weltpresse" keinen Lärm, im Gegenteile, man beeilte sich zu be- Muttertag Wie eine rettende, grüne Insel im schäumenden Ozean dieser sturmbewegten Zeit, in der zu leben, zu sorgen und zu kämpfen das Geschick uns allen bestimmt, ragt der Muttertag aus dem brandenden Getriebe der allzu hastig, allzu flüchtig dahin eilen-den Tage und mahnt mit sanfter Stimme, einmal ruhig dort zu verweilen, wo die edlen Gefühle der Menschen dem Höchsten, das wir besitzen, der echten, wahren Liebe einen Altar errichtet haben. Wenn der große Rechtslehrer Ihering sagt: ..Von der Mutter stammt alle wahre Liebe der Welt, alle andere Liebe außer der der Mutter ist eine übertragene, von ihr entlehnte. An der Mutter zuerst hat die Welt erfahren, was wahre Liebe ist und was sie vermag. Die Mutterliebe ist der Ur° quell aller Liebe der Welt", so kann man diesen Worten nur ehrfurchtsvoll beipflichten: die Liebeist erst durch die Mutter in die Welt gekommen. Seit jeher galt die Mutter als Hort und innerster Brennpunkt der Familie, als jene Person, j der Liebe und Verehrung gezollt wurde, weil sie i selbst die Liebe in der Familie verkörperte und durch ! Liebe die Glieder der Familie zusammenschmiedete. Wie sehr die Menschheit nach ihrer grausamen Entgötterung durch den großen Krieg just in der Nachkriegszeit wieder einem Sammelpunkt der so notwendig gewordenen Liebe zustrebte, zeigt sich am deutlichsten in der erst vor wenigen Jahren nun auch in den meisten Ländern Europas immer be-liebtcr werdenden Einführung des Muttertages als weisen, daß die Leitung der betreffenden Konzerne und Banken keine Schuld treffe und berief sich auf die ois major der Wirtschaftskrise. Warum nicht im Falle Kreuger? Dos alte Spiel: Will man ein Unternehmen billig in die Hand bekommen, dann müssen die Aktienbesitzer in panischen Schrecken ver-setzt werden, man kreist den Unternehmer finanziell ein und einige unbestimmte, aber ungünstige Sen-sationsmeldungen über den Stand des Unternehmens genügen, um den Kurs der Aktien Iierunter zu reißen. Man hat das in den letzten zehn Jahren dutzende male erlebt, daß sich Banken und Finanz-leute auf diese Weise billig ganzer Industriezweige bemächtigten, nur daß im Falle Kreuger, da es sich um einen weltumspannenden Konzern handelte, der Kampf gigantische Formen annahm, zumal da auch die große Polittk hineinspielte. Kreuger hatte es mit drei Gegnern zu tun. Sowjetruhland bekämpfte Kreuger, weil er den russischen Zündholzeiport lahm gelegt hatte. Bis weit hinein in die bürgerliche Presse reichte die Anti-kreuger Propaganda der russischen Handelsvertrctun-gen, und als Kreuger durch das indirekte Zünd-Holzmonopol im Deutschen Reiche den Ring um Sowjetrußland zu schließen suchte, ließ die Sowjet-regierung mitteilen, daß sie die Verleihung des reichs-deutschen Monopols als einen feindseligen Akt gegen Rußland betrachten würde. Morgan bekämpfte Kreuger, weil dieser es gewagt hatte, in das inter-nationale Anleihegeschäft einzugreifen, das Morgan bereits als sein Monopol betrachtete, und weil Kreuger seinerzeit Frankreich durch den 75» Millio-nen Dollarkredit vor der Inflation gerettet hatte. Morgan hatte in dieser Beziehung andere Pläne und es gelang ihm auch, mit Frankreich zu einer Verständigung zu gelangen, das dann mit eines nicht kalendarisch, wohl aber in den Herzen verankerten stillen Festtages, in dessen Mittelpunkt die Mutter oder wenigstens das Gedenken an die Mutter steht. Ein Tag im Jahr wenigstens soll es sein, an dem sich auch sonst oerschlossene Herzen dem Herzen der Mutter liebevoll zuwenden, um ein Scherflein wenigstens von dem auf sie rückströmen zu lassen, was sie den anderen von frühester Kindheit an so reichlich schenkte: Liebe. Kein schönerer Brauch hätte sich einbürgern können, nichts kann das ohnedies so selten gewor-dene Gefühl der Dankbarkeit bester zum Ausdruck bringen, als wenn sich an diesem Festtage die Kin-der um ihre Mutter scharen, wieder so wie sonst, da sie als kleine hilflose Wesen die Arme der Mutter und darin die Arme der Liebe suchten. Und wem es nicht mehr vergönnt ist, seine Mutter unter den Lebenden zu wissen, er wird an diesem Tage den Ort aufsuchen, wo sie ausruht von den Kämpfen des Daseins. Aber auch diese letzte Stätte wird der Hauch der unvergänglichen Llebe einer Mutter umwehen. Säume keiner, seiner Mutter an ihrem Ehrentage mit offenem Herzen zu nahen und in ihren Schoß eine Gabe, sei sie auch noch so be-scheiden, zu legen, als Beweis der Dankbarkeit und Kindesliebe gegenüber ihr, die in Schmerzen gebo-ren und vielleicht oft unter Tränen auferzogen hat, stets mit Verständnis für die Leiden der anderen, denn ihre Kraft ist: Liebe. Hilfe Morgans die Schuld an Kreuger zurückzahlte. Als dann Kreuger den 125 Millionen Dollarkredit an das Deutsche Reich vermittelte und dieses dadurch aus einer verzweifelten Lage rettete, verschärfte sich der Gegensatz zwischen Morgan und Kreuger. Auf der Reparationskonferenz im Haag wußte Morgan es mit Hilfe Frankreichs durchzusetzen, daß er die Begebung der Reparationsanleihe erhielt und dieser gleichzeitig die Priorität vor der Kreugeranleihe zu-gesprochen wurde. Vom reichsdeulschen Standpunkte aus war es ein schwerer Fehler, sich nicht mit allen Mitteln diesen, Arrangement widersetzt zu haben, denn die deutsche Reichsregierung ermöglichte es dadurch Morgan und Frankreich, den Sturz Kreugers vorzubereiten und der reichsdeutschen Wirtschaft ans Mark zu greifen. Seit das Deutsche Reich im Vertrage von Ver-sailles die Elsaß-Lothringischen Erzgruben an Frank-reich abgegeben hatte, war die reichsdeutsche Eisen-industrie im wesentlichen auf Erzimport angewiesen. Es zeigte sich indessen bald, daß entgegen den Erwartungen Frankreichs nicht dieses der Haupllie-serant wurde, sondern der Kreugerkonzern, der an erste Stelle steht, und erst dann folgen Spanien. Frankreich, Algier und Tunis, welch letztere ober, wie bereits bemerkt wurde, ebenfalls zur Macht sphäre Kreugers gehörten, so daß dieser ö4 Pro zent der reichsdeutschen Eiseneinfuhr bestritt. „Für das Deutsche Reich ist" — so führt Dr. Marlus in seinem Werke über „Die Kreuger und Toll A.G." aus — „die Eisenerzbelieferung durch den Granges-bergtrust selbst oder durch Firmen, die mit ihm be-freundet sind, von lebenswichtiger Bedeutung. Wir müssen zugeben, daß die reichsdeutsche Eisenindustrie von dieser Belieferung in einem sehr weiten Maße abhängig ist, aber es ist andererseits auch Tatsache, daß ohne Eingreifen der Schweden in die reichs-deutsche Eisenwirtschaft durch Aufnahme einer sehr weitgehenden Belieferung die Umstellung der Eisen-industrie von der Minette auf andere Erze nur unter den allergrößten Schwierigkeiten möglich ge-wesen wäre." Diese Abhängigkeit von Schweden bedeutet aber keine Gefahr, da Kreuger bzw. Schweden ihre Vormachstellung nie mißbraucht hotten, sondern im Gegenteil für die Bedürfnisse der reichs-deutschen Eisenindustrie vollstes Verständnis bewiesen; die Verquickung politischer und wirtschaftlicher Inte-ressen kam dabei nicht in Frage. Ganz anders liegen jedoch die Dinge, wenn es Frankreich Morgan ge-lingt, durch die von ihnen herbeigeführte Krise des Kreugerkonzerns die Hand auf die Erzgruben des Konzerns zu legen, denn die reichsdeutsche Eisen-industrie wäre dann vollständig von Frankreich ab-Hüngig, das Rückgrat der reichsdeutschen Wirtschaft könnte dann jederzeit von Frankreich gelähmt werden. Frankreich wäre aber dadurch in der Lage, jede po-litische Forderung gegenüber dem Deutschen Reiche durch einen entsprechenden Druck auf die reichs-deutsche Eisenindustrie durchzusetzen. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß neuestens wieder davon gesprochen wird, daß auch die österreichische Alpine Montangesellschaft endgültig in französische Hände übergehen soll. Mor-gan wäre darüber nicht böse, da er ja einer der größten Interessenten der amerikanischen Stahlpro- Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 35 duktion ist. Durch diese Kombination würden aber auch die finanziellen Fesseln um die europäische Wirtschaft enger geknotet, denn wer die Kreuger-Aktiven erwirbt, eignet sich damit auch starke finan zielle Forderungen an da« Deutsch« Reich an. könnte aber auch die übrigen Kreugerschen Vermögens-objeite: Zündholzproduktion und Monopole, Säge-werke, die Boliden-Erz- und Goldgruben, Elektrizitätswerke usw. in seine Taschen gleiten lassen. Es gab zwei Möglichkeiten, sich in den Besitz dieser! heiß ersehnten Vermögensobjekte zu setzen: Gesell-schafter zu werden oder als Gläubiger die wertvollen Aktiven mit Beschlag zu belegen. Der erste Weg war, so lange Kreuger lebte, schwer gangbar, auch börsentechnisch schwer möglich, kontraminierten die Russen doch seit Iahren vergeblich die Kreugerpa-piere; dazu kam noch die eigenartige finanzielle Konstruktion des Kreugerkonzerns. der eine Majo- \ risierung seines Schöpfers durch die gewöhnlichen Börsenmanöoer ausschloß. Erst der „SeU>st"mord Kreugers machte die Bahn frei, dadurch war es erst möglich geworden, die Besitzer von Kreuger-aktien in Schrecken zu setzen, durch allerlei Sensa-tionsnachrichten fortgesetzt zu beunruhigen und sie ; zum Verschleudern ihres Aktienbesitzes zu bewegen: die Gelegenheit war da, sich um einen Pappenstiel in den Besitz der Kreugeraktiven zu setzen und da-bei auch ein glänzendes politisches Geschäft zu machen. Natürlich mutzte es moralisch sein! Um diese I ungeheuerliche Sache zu maskieren und die Auf« Wirksamkeit von den Anschlägen dieses Kapitalbol- ' schewismus abzulenken, mutzte Kreuger. das Opfer dieses Anschlages, zum Verbrecher gestempelt werden und Tausende von Federn politischer Leitartikler und Feuilletonisten wurden in Bewegung gesetzt, um der Menschheit begreiflich zu machen, das; es ein gott-gefälliges Werk war, dem Treiben Kreugers ein Ende gemach! zu haben, oder richtiger gejagt, daß Gottes Vorsehung die Welt von Kreuger erlöst habe. lkimer weiße Zähne ! 16 Aahre Mc Zahnpajte (EWotoftoti! benutzen, «och irtt hol si« un« entttiiMrt I Wir frtttm lim« weil«? 3Ttirntopsi)osef'Bitterwasser sicher, schnell und angenehm. Namhaste Äaaenärzte bkieuaen. daß sich »er Gebrauch des ^ranz Zoses WasterS für den durch tfiK» und Trinken iiberltirweii Berdauungiwea alt eine wabre Wohltat erweist. Da« ?ran,-Ios«s-Bitterwa'scr ist in Apotheken. Trogerien und Spezcreihandtungen erhaltlich. Was schenke ich zum Muttertage! Nun kommt der Tag endlich heran, der von allen seit Wochen frendia erwartet wird, der Muttertag, der 8. Mai! Keiner mag an diesem Tag mit leeren Händen zu seiner Mutter kam-men. Alles wird willkommen sein, was kindliche Liebe der Mutter schentt. Am besten sind wohl prattische Geschenke, nur keine unbrauchbaren Dinge. Die Firma Zulio Mein! hat für den Muttertag in ausgiebigster Weise oorgesorgt. um jedem die Wahl einer Sabe zu erleichtern, die auch im Stande ist, der Mutter wahre Freude zu bereiten. Sine Sorge weniger! In diesen schweren Zeiten, wo jeder Groschen so wertvoll geworden ist, sind durch die bekannten „Palma-Okma- Gummileder-Sohlen" die Kosten für Schuhreparatur gewaltig verringert worden. Diese neuen Sohlen halten dop-pelt und dreifach länger als das beste Leder, sind außerdem elastisch und geben einen ruhigen ange-nehmen Gang. Fragen Sie Ihren Schuhmacher nach den guten haltbaren „Palma Okma-Sohlen". Tas Erbe seiner Biiter in Form schöner weißer Zähne kann man durch regelmäßiges Pulten mu der bekannten Chlorodont Zahnpaste bis in« hohe Alter erhalte«». Versuch überzeugt. Tube Din ».— Celje Die Frühlingsliedertafel unseres Gesang-Vereines am vergangenen Samstag war wiederum ganz in der Reihe der hervorragenden Leistungen des Vereins, sei es in Bezug auf da» Hausvr-chester, das vorzügliche Quartett oder die bestge-lungenen Ehorgesänge. Umso bedauerlicher muß es daher erscheinen, daß viele Heimische, die wir sonst an diesen Abenden zu sehen gewohnt waren, nicht erschienen, während erfreulicherweise von auswärts eine schöne Zahl von Gästen begrüßt werden konnte. Wir erachten es als unsere Pflicht darauf hinzuweisen, daß die Bedeutung des Männerge-sangvereins und seine Bemühungen es wohl ver-dienen, daß für die ohnedies nicht sehr häufigen Liedertafeln auch ein kleines Opfer - wenn es schon ein solches ist — gebracht wird. Vortragsabend des Schwäbisch. Deutschen Kulturbund». Am Mittwoch, dem 11. Mai, mit dem Beginn um 7*8 Uhr abends wird der stellvertretende Präsident der deutschen Kunstgesellschaft in Berlin Herr Prof. Dr. Michaelis im Kinosaal des Hotels Skoberne aus Werken Gcethes und anderer deutscher Dichter vortragen. Der Abend ist beschränkt aus Mitglieder des Schwäbisch-Deutschen Kuturbunds; indessen sind auch von diesen eingeführte Gäste herzlich willkommen. Eintritt frei. Vermählung. In Wien fand die Ver-mählung des Herrn Hans Ambroichitz mit Frl. Olly Fluchofer statt. Herzliche Glückwünsche! Evangelische Gemeinde. Am Himmelfahrts-tag findet in Eelje kein Gottesdienst statt, da der Pfarrer in Ljubljana die Konfirmation abhält. Am Sonntag, dem Mai, wird im Vormittagsgottes-dienst der Muttertag gefeiert. Impfung der kleinen Kinder. Der Stadtmagistrat Eelje verlautbart: Die regelmäßige öffentliche Impfung der kleinen Kinder l Erstimpf-linge) aus der Stadt Eelje findet heuer am Freitag, dem 6. Mai, von 4 bis 6 Uhr nach-mittags <16 bis 18 Uhr) im „Zdravstveni dom", Gregorciceva ulica 4, 1. Stock, statt. Die Ueber-Prüfung der geimpften und die Impfung der am 6. Mai ausgebliebenen Kinder findet ei W»che später, d. i. am Freitag, dem 13- 'II! . eben-dort von 16 bis 18 Uhr statt. Zur I ipsu-ig verpflichtet sind alle Kinder, geboren im ^ ihre 1931 (d. i. vom 1. Jänner 1931 bi* 31. Dezember 1931). Ferner alle Kleii'kmoer. de bei der vor-jährigen Impfung ol>er bei früheren Impfungen aus irgendeinem Grunoe ausblieben. Rechtfertigungen wegen des Ausbleibens bei der Impfung bzw. Zeugnisse für die Kinder, die von Privatärzten geimpft wurden, nimmt der Amtsarzt am Tag der Impfung und am Tag der Ueberprüfung im „Zdravstveni dom" entgegen. Stellenausschreibung. Der Stadtmagytrat verlautbart: Bei der Stadtgemeinde Eelje wird die Stelle eines Tierarztes ausgeschrieben. Diese Stelle wird nur vertraglich, d. i. gegen beiderseitige drei-monatige Kündigung, vergeben. Den eigenhändig geschriebenen, mit einem 5>Dinarstempel versehenen Gesuchen sind nachfolgende Dokumente beizulegen: Nummer 35 Deutsche Zeitung Seite 3 1. Geburts- und Taufschein, 2. Heimatsschein, 3. tier-ärztliches Diplom, 4 Zeugnis über die praktische Veterinärprüfung, die für die definitive Anstellung im Staatsdienst vorgeschrieben ist. 5 amtsärztliches Zeugnis. K. Sittenzeugnis. 7. Zeugnis über die bisherige Diensttätigkeit. Die Gesuchsteller mögen bezüglich des Monatshonorars ihre Forderungen angeben. Bemerkt wird, daß mit dem in Frage stehenden Dienst das Recht auf Naturalwohnung im städt. Schlachthaus verbunden ist. Die Gesuche find bis spätestens 20. Mai 1932 beim Präsidium der Stadtvorstehung in Celje einzureichen. Hauptversammlung des Obst- und Gartenbauvereines für Slowenien. Am 1. Mai fand in unserer Stadt die Haupwersamm lung des Obst- und Gartenbauvereines für Slo« wenien, der über 10.000 Mitglieder Mit, statt. Auf der Versammlung kamen alle Umstände zur Rede, die zur Förderung unseres Obstbaus und seiner Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt bei-trogen könnten. Das städtische Autobusunternehmen berichtet: Nach Rimske Toplice fährt der Autobus ab 1. Mai an Sonn- und Feiertagen, an Samstagen und an Tagen vor Feiertagen. Abfahrt aus Celje um 13 Uhr 35, Rückfahrt aus Rimske Toplice um 19 Uhr 20. Reisende, die Eintritt-karten für das Bad beim Chauffeur kaufen, haben beträchtlich ermäßigte Preise. Räch D o b r n a fährt der Autobus ab 1. Mai morgens um 7 Uhr 45, um 11 Uhr 10 und um 16 Uhr 15. Rückfahrt aus Dobrna nach Celje wie bisher morgens um 6 Uhr 55, dann aber auch um 9 Uhr 25 und um 14 Uhr. An Sonn- und Feiertagen fährt der Autobus aus Dobrna auch abends um 18 Uhr 50 nach Celje und um 21 Uhr zurück nach Dobrna. Außerdem verkehrt er an Sonn- und Feiertagen auch um 14 Uhr aus Celje nach Vojnik und um 18 Uhr zurück nach Celje. Einfriedung des Glacis. Wie man mit ungläubigem Erstaunen vernimmt, haben alle jach-lichen Bedenken, die gegen die beabsichtigte Ein-friedunq des Glacis vorgebracht wurden, keine Be> rücksichligung gefunden, so daß diese Einfriedung nun doch vorgenommen werden soll, und zwar gleich der ganzen Rasenfläche. Wenn man schon die unangenehmen Folgen, die bei Ueberschwem-münzen infolge dieser Einfriedung für die Nachbar-schast auftreten müssen, außeracht läßt, so muß doch wiederum die Frage erhoben werden: W o und wie wird die Gemeinde für die Jugend nament-lich der unbemittelten Kreise, die auf diese Weise um ihren einzigen Tummelplatz kommt. Ersatz schaffen? Auf der Straße, in öffentlichen bepflanzten Anlagen können und dürfen sich diese Kinder nicht in gleicher Weise herumtummeln, wie dies bisher auf dem Glacis möglich war. Eine befriedigende Antwort auf diese Frage kann man umsomehr heischen, als Geld ja keine allzugroße Rolle spielen kann. Siehe die kostspielige Brunnenanlage! Diese Kinder haben ein Recht auf einen Tummelplatz, da» in mehrfacher Hinsicht (Gesundheit und Sicher-heit) begründet ist. Es gehl nach unserer Meinung nicht an, daß das Glacis, das seit Jahrhun-derten ein öffentlicher Platz war. der als solcher gewohnheitsrechtsmäßig der freien Be-nützung der Bevölkerung gehörte, nun kurzer Hand der Oeffentlichkeit entzogen werden soll, ohne daß man ihr bzw. ihrer Jugend einen Ersatz dafür bietet. Wir erinnern daran, daß, da seinerzeit das Freibad an der Voglajna aufgelassen wurde, ohne dafür einen entsprechenden Ersatz zu bieten, dann die Promenadewege an der Sann zu Freibädem wurden, wo sich die Freibadenden ungeniert am Ufer auszogen. Sollen nun die Kinder, die bisher am Glacis ihre Fußbälle kickten, diese Tummel> tätigkeil auf die Straßen und in die Anlagen verlegen? Wir können uns noch nicht recht vor-stellen, daß in der Frage der Einfriedung des Glacis, durch die auch das Stadtbild gewiß nicht verschönert werden wird, wirklich schon das allerletzte Wort gesprochen sein soll. Namentlich'deshalb nicht, weil gegen sie tatsächlich nur sachliche Bedenken sprechen und nicht einmal Rücksichten auf die von der Gemeinde hiefür aufgewendeten Ausgaben. Wenn diese Ausgaben den an der Einfriedung interessierten Vereinen, denen man einen Sportplatz ohneweiters gönnt, gegeben würden, damit sie sich an einer weniger bestrittenen Stelle einen solchen Sportplatz errichten, würde gewiß niemand etwas dagegen einzuwenden haben. Gegen die Einfriedung gerade des Glacis aber sperchen deutlich: sein jahrhundertealtes Bestehen als freier Platz, die Folgen bei Ueberschwemmungen, die Verunzierung des Stadt- bildes und — in erster Linie! — die Verkürzung der Jugend um ihren Tummelplatz. Lebensmüde. Am 30. April wurde ober-halb der Brücke bei Levc die Leiche des 40-jährigen Klavierstimmers Herrn Davortn Ropa» aus der Sann gezogen. Der Lebensmüde, der schon seit dem 27. April abgängig war. hatte sich eine Re-ooloerkugel in den Kopf geschossen, worauf er in das Wasser gefallen war. In den Briefen, die Herr Ropas hinterlassen hatte, berichtete er, daß er wegen der bösen Zungen freiwillig in den Tod gehe. 5v5tanj Bautätigkeit. Eine rege Bautätigkeit hat hier eingesetzt, denn nicht weniger als fünf neue Häuser sind im Entstehen begriffen und zwei werden umgebaut. Eine erfreuliche Tatsache in der heute wirtschaftlich so traurigen Zett! Vom Finanzdienfte. Herr Finanzkommissar Pavlovic wurde von hier nach Beograd übersetzt. Herr Pavlovic erwarb sich durch seine Art in kür-zester Zeit die ungeteilte Sympathie der Bevölkerung, weshalb sein Scheiden allgemein sehr bedauert wird. Tonkino. Am Samstag, dem 7., und Sonn-tag. dem 8. Mai: „Der Don Juan der Garnison", eine lustige Soldatengeschichte. Mit Rücksicht auf die durchwegs guten Filme, die das hiesige Kino mit seiner ganz vorzüglichen Tonapparatur zur Vorführung bringt, wäre ein besserer Besuch sehr wün-schenswert. Es soll nicht vergessen werden, daß Heer Destovnik, der rührige und unternehmungs-freudige Kinobesitzer, dem Wunsche des gesamten Publikums Rechnung trug, als er diese Neuerung einführte, die ihm heute große Sorgen bereitet. Maribor Wilhelm Jlger +. Am Donnerstag, dem 28. April, um 7 Uhr abends ist hier der bekannte Juwelier Herr Wilhelm Jlger nach langem schweren Leiden verschieden. Der Verstorbene konnte auf ein arbeitsreiches Leben zurückblicken wie selten einer. Einer Uhrmacherfamilie entstammend, war es wohl naheliegend, daß auch er sich diesem Berufe widmete. Sein Vater hatte bereits im Jahre 1H60 in Maribor ein Uhrengeschäft gegründet. Als nun Wilhelm Jlger im Jahre 1894 das Geschäft seines Vaters übernahm, dachte wohl niemand, daß er es zu dem heute am Platze führenden Juwelengeschäst würde ausgestalten können. Mit Fachkenntnis und nach-ahmenswcrtem Fleiß führte er aber sein Geschäft in den vier Jahrzehnten bis zur imponierenden Höhe von heute empor. Zeitlebens hatt! er nur Sinn für seine Familie und für sein Geschäft. Ver-gnügungen waren ihm fremd, da er hiefür keine Zeit erübrigte. Im Jahre 1927 übergab er das Geschäft seinen beiden Söhnen Karl und Fritz Jlger, die es von dieser Stunde an in seinem Sinne und Geiste weiterführten. Wilhelm Ilaer ruhte indessen mit dem Bewußtsein wohlgetaner Arbeit au», jedoch nicht fteiwillig, da er um diese Zeit bereits erkrankt war. Seine unermüdliche Schaffenskraft hätte ihn ja sonst das Geschäft nicht meiden lassen. Sonntag wurde die Leiche des Verewigten zur Einäscherung nach Wien überführt. Dem letztwilligen Wunsche des Lkrstorbenen entsprechend, mußte von einer Trauerrede Abstand genommen werden; eine Musikkapelle brachte die Ouoerture zur „Fledermaus" zum Vortrag. Nach ungefähr einer Woche wird die Urne hier eintreffen, um dann feierlich in der Familien-gruft beigesetzt zu werden. Den Hinterbliebenen unser herzliches Beileid! Evangelischer Gottesdienst. Sonntag, den 8. Mai, findet um 10 Uhr vormittags in der Christuskirche der evangelische Gemeindegottesdienst statt. Anschließend daran um 11 Uhr Kindergottesdienst. Das „schwarze Buch." Dieser Tage erschien hier das vom Handelsgremium herausgegebene „schwarz Buch", das nicht weniger als 1700 Na-men von säumigen Zahlern aufweist. Es sind dies 5 Prozent der Bevölkerung, ^wenn aber noch die Familienmitglieder der Schuldner dazugezahlt werden, verdreifacht sich sicherlich die Zahl. Die Gesamt-summe, die nach diesem Buch die Leute den hiesigen Kaufleuten schulden, beträgt etwas über 2,000.000 Din. Die größte Einzelschuld ist 23 000 Din. Die Schuldner sind in drei Kategonen eingeteilt: 1. solche, die ihre Schulden Aerhaupt nicht zahlen. 2. solche, die erst auf Klage zahlen, 3. solche, die ihre Schul-den unregelmäßig zahlen. Das Buch umfaßt 150 Seiten, alle zwei Monate wird dazu ein ergänzendes Heft erscheinen. Man kann sich denken, daß diese ungewöhnliche Maßnahme, zu der sich die Kaufleute gezwungen glaubten, bei den Betroffenen große Aufregung hervorgerufen hat. Dieses „schwarze Buch" ist gewiß ein markantes Zeichen der Zeit! Nach dem Gesetz der Serie kommt ein Unglück in der Regel nicht allein, sondern gewöhnlich dreimal hinter einander. So fuhr ein Autotari am vorigen Freitag abends um 8 Uhr beim Beginn der Alerandrova cesta zu seinem Parkplatze so un-vorsichtig über den Gehsteig, daß dabei gleich drei Personen zu Schaden kamen. Im ersten Augenblick sah die Sache schrecklich aus. Bald stellte sich jedoch heraus, daß nur zwei Personen leichtere Verletzungen erlitten hatten. Es waren dies der 40-jährige Lederer Pinteric (Hautabschürfungen an der Stirne. Fuß und Hand) und die 47 Jahre alle Witwe Jerand (Prellung des rechten Unterschenkels und Knöchel»), während ihre Tochter Gisela mit dem bloßen Schrecken davonkam. Die beiden Verletzten wurden vom Kraftwagenlenker sofort ins Allg. Krankenhaus gebracht, woselbst nur die Witwe Jerand verbleiben mußte, während Pinteric aus dem Spital wieder entlassen wurde. Wie bei solchen Fällen immer, will keiner der Beteiligten die Schuld daran tragen. Die Wahrheit wird sich jedoch in Anbetracht der vielen eugen, die bei dem dort immer sehr lebhaften ertehr anwesend waren, schon ergründen lassen. Ungefähr 5 Stunden früher stieß an der Kreuzung^ stelle Trubarjeoa und Krekova ulica ein 3-achsiger Lastkraftwagen mit voller Wucht in das durch die Trubarjeoa ulica fahrende Personenauto des Haupt-manns a. D. Herrn Fischer, so daß diese» zur Seite geschleudert wurde und umkippte. Zum Glück wurden die Insassen nicht verletzt, während der Wagen einige Beschädigungen erlitt. - Am «amstag vor-mittags fuhr ein Motorradfahrer durch die Trzaska cesta und stieß dort die 04 jährige Marie Voda nieder. Die Bedauernswerte, die bewußtlos liegen geblieben war, hatte Verletzungen am Kopfe und am linken Unterarm erlitten. Am hiesigen Hauptzollamt finden von nun an die Amtsstunden von 8 bis 12 und von 15 bis 18 Uhr statt. An Samstagen jedoch nur von 8 bis 14 Uhr. Herabsetzung der Ladegebühren für die heurige Saison. In seiner letzten Sitzung beschloß der Ausschuß für das Bad auf der Felder infel, die Gebühren für die Benützung des Insri-bades herabzusetzen; auch mit dem Autobusausschuß der Stadtgemeinde kam eine Einigung darüber zu» stände, daß die Zu- und Abfahrt verbilligt werten wird. Heuer wird eine einheitliche Eintrittskarte als Bade?arte zum Preise von 1 Din für Erwachsene und 50 Para für Kinder unter 10 Jahren ausgegeben werden. Eine erwachsene Person darf jedoch nur ein Kind mitnehmen, eine Maßnahme, die sich gegen kinderreiche Familien richtet. Die Miete für ein Kästchen wurde an Werktagen mit 4, an Sonn-tagen und Feiertagen mit 6 Din, für eine Kabine an Werktagen mit 8, an Sonn- und Feiertagen mtt 12 Din festgesetzt. Eine Eintrittskarte (wie oben erwähnt) muß jedermann lösen, also auch Personen, die ein Kleideriästchen oder eine Kabine mieten. In der bevorstehenden Badesaison werden auch kombi-nierte Autobuskarten bei der Autobusstation am H^uptplatz ausgegeben werden. Diese werden jedoch alltäglich nur bis 12 Uhr 45 mittags ausgegeben und werden 5 Din kosten. Inbegriffen werden die Hinfahrt zum Bad. die Eintrittskarte und die Rück-fahrt zum Hauptplatz sein. Eine kombinierte Karte: Anfahrt zum Bad samt Eintrittskarte wird 3 Din kosten. Eine Autodusfahrt von Kamnica zur Stadt wird an Wochentagen, allerdings nur bis 4 Uhr Nachmittag, nur l Din kosten. Eine kombinierte Karte, die von 11 Uhr 30 vormittags an gelöst werden wird, gilt für den ganzen Nachmittag.' Un verständlich bleibt jedoch die eine Maßnahme, daß man kombinierte Fahrkarten für den Besuch de» Inselbade» am Nachmittag nur in der Zeit von '/,12 bi» S/41 Uhr mittags erhalten ]oll. Mit dieser Maßnahme werden alle Staats- und Privat-beamten getroffen, die ja auch ein ansehnliche« Kon-tingent von Badegästen stellen Weiters müssen auch alle jene, die nach dem Mittagessen ein wenig Siesta halten wollen, darauf verzichten, wenn sie noch eine billige Karte erhäschen wollen. Unsere» Erachten» ist diese Bestimmung vollkommen über-flüssig und wirkt sich einerseits als Benachtelligung weiter Bevölkerungskieije. andererseits als Schikane aus. Manche werden ja dadurch direkt gezwungen, mittags auf den Haupiplatz zu laufen, um sich eine derartige Fahrkarte zu sichern. Neu» Kürzung der Löhne. Dem „Slo-oenec" zufolge^ ist ein neue«. Zirkular ergangen, wo-nach in der Staatsdahnwerkstätte und im Heizhaus mit 1. Mm die Bezüge neuerdings um 5% herabgesetzt werden sollen. Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 35 Die Zurückzahlung der Parzellensteuer. Bekanntlich hat der Staatsrat die von der Ge-meindestube beschlossene Steuer auf unbebaute Parzellen als ungesetzlich verworfen und aufgehoben. Nun haben aber so und so viele Steuerträger der Stadt diese Steuer bereits eingezahlt. Begreiflicher-weise wollen die einzelnen Besitzer ihr Geld zurück. Der Gemeindejäckel ist nun besonders wegen der Banken -sperre in einer Zwickmühle wie schon lange nicht. Es handelt sich um eine ganze Million, die die Ge-meinde zurückzahlen soll. Hoöevje Todesfall. Am 28. April ist im Landes-spital in Ljubljana, wo er Heilung seiner Krankheit erhoffte, der hiesige Hausbesitzer und Gastwirt Herr Alois Verderber im Alter von 47 Jahren gestorben. Der allzufrüh Dahingeschiedene, welcher früher viele Jahre als Advokatursbeamtcr tätig gewesen war, erfteute sich im ganzen Ländchen größter Beliebtheit. Er war ein aufrechter deutscher Mann, seiner Fa< milie ein liebevoller Vater, seinen Freunden ein treuer Kamerad wie selten einer. Sein eigenartiger Humor, sein ftöhliches Wesen konnte auch von der Krankheit nicht unterdrückt werden, an der er in den letzten Jahren litt. Mit ihm hat eine charakle-ristische Gestalt Alt-Gottschees von uns Abschied genommen. Der trauernden Familie unser herzlichstes Beileid! Pwj Alois Ttadlmay in Ptuj. Am Samstag, dem 7. Mai. wird der ausgezeichnete Humorist Herr Alois Stadlmay aus Graz einen .. Lustigen Abend" im hiesigen Stadttheater geben. Zur Charakterisierung dieses Künstlers, der erster Charakter-komiker vom Wiener Stadttheater und des Theaters in der Josefstadt ist, sei nachfolgender Bericht der Grazer „Tagespost" über einen Vortrag in der Grazer „Urania" hier wiedergegeben! Alois Stadlmay. dieser Meister heiteren Gestaltens, hielt in der „Urania" wieder einmal einen neuen Vor-trag. Es ist unmöglich, von dem Figurenreichtum und der Zahl der Vorträge im einzelnen einen Begriff zu geben, aber es genügt vielleicht zu bemerken, datz »ich das Lachen gelegentlich bis zu Erstickungen-fällen steigerte. So wenn Stadlmay die Haus-meisterin im Burgtheater zeigt. Keine Hausmeisterin, wie sie schon gedankenlose Possenschablone ist. mit grotesker Maske, Kopftuch, plumpem Aussehen, sondern eine von heute, viel zutreffender, von klein-bürgerlichem Aussehen. Man sieht sie zuerst den Treppenkreis weg zur Galerie hinaufsteigen, seufzend und unausgesetzt ihrer Tochter Vorwürfe machend. Die Täuschung dieses „Juchhe"-Ausstieges ist vollendet. Wenn sie dann oben eine Partei in der Tiefe ent-deckt und nun in höfliches Erichen und in heimliche Lästerungen verfällt, so steigert sich das Vergnügen der Zuhörer und es erreicht seinen Höhepunkt, wenn die Zungenfertige dann ein Zuckerl im Mund spa zieren führt, es mit der Zunge sucht und schließlich trotz der sähen Nahrung beim letzten Akt des Trauer-spiel« in Rührung und Schluchzen verfällt. Alles das macht Stadlmay mit feinsten mimischen Ueber-gängen und ohne derbe Uebertreibungen. Man ficht ihn noch als Bauerndirndl, das sich in der Stadt „verdüngert" hat. dann als Dorffeuerwehrmann, und auch da sind Kostüm, Maske, Gesten und sprach- liche Durchführung außerordentlich. Was dieser Feuerwehr alles passiert, das geht auf keinen Schlauch. Dann Ermahnungen einer Katzenmama, einer Hunde mutter, und einer Flohin, die ihr Kind „flöhentlich" beschwört. Auch der „Böhmakel" im gewürfelten Anzug mit Feschakhüterl, der den „Taucher" spricht, das „Horoskop" und der „Streifzug durch den Aether" — eine Radiokonfusion ersten Ranges alles vor-trefflich. Zuletzt gibt Stadlmay nach einem kanonen-starken Beifallsangriff unter anderem noch einen „Lachkrampf" zu, in den auch die Zuhörer verfallen. Seine Vorträge brachten Lachen hervor, das oft zu einem kurzen Massenaufschrei der Heiterkeit zusammen-wuchs. Die Zuhörer kämpften oft gegen Lachkrämpfe und Lachtränen an. Sport Zeleznicar (Manbor) : Athletik (Eelje) 2:0. Dieses am vergangenen Sonntag am Sport-platz des Athletikjportklubs ausgetragene Meister-schaftsspiel brachte, wie zu erwarten, einen Sieg der Mannschaft aus Maribor. Zeleznicar ist eine vorzügliche Mannschaft, die im ersten Meisterschaftsspiel S.K. Maribor besiegte und im zweiten Spiel am 17. April unentschieden spielte. Die Gäste sind eine sehr gut eingespielte Elf. Athletik muhte bei den letzten'Spielen ziemlich viele Reserven einstellen, wo-durch die Mannschaft sehr geschwächt war. Beim sonntägigen Spiel konnten wir aber zwei wieder eingerückte Spieler begrüßen, und zwar Hönigmann Gustl und Blechinger Erich. Wir hoffen, daß diese beiden vorzüglichen Spieler nach einigem Training wieder ihre alte Form erreichen werden, wodurch die ganze Mannschaft bedeutend an Durchschlagskraft gewinnen wird. Athletik konnte also diesmal mit ver-stärkter Aufstellung antreten, wurde aber von einem anderen Pech verfolgt. Gegen Ende der ersten Halb-zeit wurde einer ihrer besten Spieler, Koncan Edi, verletzt, sodaß er mittelst Rettungsautos ins Spital überführt werden mußte, wodurch Athletik das wei-tere Spiel mit nur I» Mann durchführen mußte. Vor der Pause war ^elezniiar, begünstigt durch den heftigen Rückenwind, die bessere Manschast und kam 2 : 0 in Führung. 3n der zweiten Halbzeit hatte Athletik den Wind zum Bundesgenossen und war den Gästen überlegen, trotzdem 'Athletik nur 1« Mann im Felde hatte. Unentschlossenheit vor dem Tore und der Mangel des verletzten Spielers brachten Athletik um den verdienten Ausgleich. Ja-nejchitz im Tore war sehr gut. doch hätte er das zweite Tor verhüten können. In der Verteidigung war Gorsek der bessere. Die Halfreihe konnte sich erst in der zweiten Halbzeit zurechtfinden und war dann gut. Im Sturm gab es kein richtiges Zusam-menspiel, da Blechinger und Hönigmann nach Iah-resftist zum erstenmal wieder mitwirkten. Wir hoffen zuversichtlich, daß die Mannschaft in der jetzigen Zusammensetzung sehr stark werden wird, da die schußkräftigen Stürmer Kozelj und Koncan unter Blechingers Führung erst zur Geltung kommen werden. Der Sportklub Olimp veranstaltet Sonn-tag. den 6. d. M, um 20 Uhr im Saale Samo-stanska ulica Nr. 4a ein Propaganda-Schwerathle tik-Meeting. Es treten auf die heimischen Athleten mit Hand- und Borkampf. Wirtschaft u.Berkehr Oesterreichische Einfuhrverbote. Der Hauptausschuß des österreichischen Parlaments hat am vergangenen Freitag mit Stimmenmehrheit die Erlajsung der Einfuhrverbote beschlossen, die schon vor Wochen angekündigt waren. Die bezüglich« Verordnung, welche bestimmt, daß wegen der außerordentlichen Wirtschaftsverhältnisse die in einer besonderen Liste verzeichneten Waren nur auf Grund einer besonderen Bewilligung eingeführt werden dürfen, trat sofort in Kraft. Die Verbotsliste enthält u. a. nachfolgende Waren! Orangen. Zucker, ge-trocknete Pflaumen in Packungen unter 50 kg, eingelegte Gurken, blühende Pflanzen. Schlachtnndoieh. Kälber, Schweine. Geflügel, Butter, Schweinefett. Speck. Branntwein, Wein, Ehampagner. Fleisch. Würste, Käse. Marmeladen, Kompotte, Fruchtkon > serven, Braunkohle, verschiedene Arten von Teitil-und Modewaren, Pergamentpapier, Pneumatik-. Linoleum. Schuhe. Möbel, Kalk, Ziegel. Emai!-geschirr, Röhren. Radioapparate, Automobile, Mo-torräder, Gold- und Platinwaren. Durch diese Ver« böte ist auch der jugosiawische Erport nach Oesterreich empfindlich getroffen. Die jugoslawischen Staatseinnahmen. Laut einer vom Finanzministerium verlautdarten Statistik der staatlichen Einnahmen in den ersten 11 Monaten des Finanzjahres 1931,32 ergeben diese in Vergleich mit den entsprechenden Einnahmen im Finanzjahr 1930/81 in Millionen Din nachfol-gendes Bild: 1931/32 1930,31 direkte Steuern 1647.4 1975 8 328.4 indirekte Steuern 2713.7 3239.0 —525.3 Monopole 1983.8 21«4.7 —180.9 staatl. Unternehmungen 3387.4 4154.3 —766!» verschiedene Einnahmen 87.6 77.7 ■+• !>.9 9819.9 11.611.5 —1791.6 Wie aus den obigen Ziffern ersichtlich ist, haben sich die Einnahmen aus den direkten Steuern um 328.4 Millionen Din oder um 16.6°/„, aus den indirekten Steuern um 525.3 Millionen oder um 16.2% und aus den Monopolen um 181 Mil-lionen oder 8.37« vermindert. Frankreich hat den Zoll auf Pflaumen erhöht. Nach einer Mitteilung des Instituts für Förderung des Außenhandels hat Frankreich den Zoll auf frische und getrocknete Pflaumen erhöht, und zwar um 100"/„ (von 80 aus 160 bzw. von 60 aus 120 Francs per 100 kg). Devisenbeschränkung in der Tscheche -slowakei. Nach einer Verordnung des tschechoslo wakischen Finanzministeriums dürfen Reisende auf ihren Paß hinfort bloß 1000 Tschechokrvnen im Monat aus der Tschechoslowakei ausführen. Mi: Postanweisungen oder in irgendeiner anderen Form dürfen höchstens 200 Kc täglich ins Ausland ge-schickt werden. Die jugoslawische Gesamtausfuhr be> trug im heurigen ersten Vierteljahr 634.7 Millionen Din und ist gegenüber dem Erport im ersten Vier-teljahr des vergangenen Jahres um 524.4 Mil lionen oder um 45.2"/(, zurückgegangen. Der Wert du Holzausfuhr z. B. ist von 408 Millionen Din im ersten Vierteljahr 1930 bzw. von 224 Millionen Din im ersten Vierteljahr 1931 auf 126 Millionen im heurigen ersten Vierteljahr herabgesunken. Deutsches Mädchen, welche« auch slowenisch spricht, sucht Posten als Kindermädchen Adresse in der Verwaltung dieses Blattes. ««»14 Kaufe antike, grosse doppelfiügeüge Kästen runde alte Stühle and Sessel, welche keine tapezierte Lehne haben, sowie Fauteuils. Weiters Vitrinen u. Bücherschränke. Anträge an Isidor Steiner, Zagreb, Zrinjski trg 14. Wohnungen Eine reine, kleine mit 2 Zimmer und Küche sofort zu vergeben. Eine Gassenwohnung mit 2 Zimmer, Kabinett, Küche, ab 3. Juni zu beziehen bei A. Perissich, Slomsko* trg Nr. 4. Drucksachen für llaudul. 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