Hummer 13.___yettau, den 87. Mär? 1898.__IX. Jahrgang. erscheint jeden Sonntag. Prei« für Peilau mit Zustellung in» Ha,,5: Vierteljährig fl. 1.20, halb,ühng fl, 2.40, ganzjährig fl. 4.80, mit Postversendung im Inlande: «ierteljahrig fl. 1.40, halbjahrig st 2.80, ganzjährig fl &.60. — Einzelne Rummern 10 kr. Schriftleiter: R-muald J,ri» Baqer, Herren gaffe Rr. 2», l. St»«. Sprechstunde »»» 1 diS 2 Uhr — Verwaltung unk «erlag: W. Blanke, Hauptvlav Nr. '^ccchungeu über Literatur, wissenschaftliche und Kunstfragen, sowie belletristische Beiträge bringen, ebenso werden die Rubrik „unser Witzblatt" und das UuterhaltuugSblatt als Beilage auch ferner erscheine». Eine drohende Gefahr. ES ist unläugbar, das« wir, nahe dem Ende des neunzehnten Jahrhunderts, einer neuen Re-Organisation der Gesellschaft, gleichwie am Ende Hauptmann's „Versunkene Glocke." Sin versuch, sie zu verstehtn. iSchwI« > Der oben dargestellte Inhalt des letzten Actes mit dem geheimnisvoll klingenden Monologe RautendeleiiiS, der ihrem Abstieg in den Brunnen vorausgeht und den drei Zanbertränken hat zu allerlei Erklärungen den größten Spielraum geboten. Dass die Elbin zu ihrer Welt, der sie durch ihre Verbindung mit dem Menschen söhne entfremdet worden war. zurückkehrt, ist wohl der Sinn ihrer Vermählung mir Nickelmann; das« sie dies unter Schmerzen, in hoffnungsloser Entsagung thut, deutn der .HochzeitStrank" von Blut und die .eiserne Hand" an. die ihr in die Brust greift nnd daS Herz verbrennt. Da« verbrannte Herz zu kühlen, will sie „i»S Tiefe, Dunkle, Kühle"; drum übergibt sie sich dem Elemente Nickclmanns. In den Ceremonien der Vermählung, dem Aus-setzen des KrönleinS. dem Essen der drei Apfel mehr zu erblicken als die märchenhafte, theilweis Aatikmythologische» benützende Ausschmückung der Thatsache, liegt kein Grnnd vor und würde nur neue Rätsel stellen. Die drei Becher, die Heinrich von der Wittichen erhält, sind oaS Zaubermittel, das ihn Rautendelein wiedersehen läßt, ihn damit aber zu-gleich tödtet. Sie sind durchaus märchenhaft. Soll die Wiederkunft RautendeleiiiS nach der Bedeutung, die wir ihr in Bezug auf den Meister gaben, gedeutet werden, so mag man darin einen letzten Aufschwung, seines Geiste« finden, unter dem er stirbt. Der Sonne wollte er ein Glockenspiel schaffen. des vorigen, entgegen gehen; nur mit dein Unterschieds, dass dieselbe eine weit intensivere und umfassendere und — vor allem — eine »achhalti-gere sein wird. Jene war mehr eine politische, diese wird eine sociale werden. War die Bewegung von 1789, hervorgerufen durch den amerikanischen Befreiungskamps der englischen Colonien und vorbereitet durch Voltaire, Rousseau und Andere, eine so intensive, dass sie. obwohl von deu edelste» Geistern in-spiriert und geleitet, dennoch zur furchtbarsten Pöbelherrschast ausartete, die jedoch —, rascher als z» vermuthen war — durch das Übermaß ihres WüthenS selbst ihre Vernichtung heraufbe-schwor, indem nach dem Sturze RobcSpierres am 9. Thermidor (27. Juli 1794) mit der Schließung des Jakobinerklubs am 11. November 1794 der Schreckensherrschaft deS Pöbels ein Ende gemacht wurde, so ist die social-demokratische und anarchi-stische Bewegung, welche jetzt immer größere Kreise zieht, noch weit gefährlicher und steht zu befürchten, dass dieselbe die Greuel der Commu-nards von Paris im Jahre 1870 auch in an-deren Großstädten wiederholen wird. Die Revolution von 1789 wurde ausschließ-lich durch die idealen Bestrebungen der hervor-ragendste» Geister Frankreichs hervorgerufen, welche bei den intelligenten Schichten der Bevölkerung verständnisvolle Zustimmung und die mächtige Unterstützung der ungeheueren Masten welches die Menschen zu Licht und Freiheit rufen sollte; .Sonnenglockenklang" tönt ihm entgegen, da er. ein Enttäuschter, iein Leben endet. Für einen flüchtigen Augenblick noch einmal de« Verlornen Glücks genießen und darin sterben, ist ein versöhnlicher Tod. Man frage nicht, ob dieser nothwendig sei; er ist für Heinrich eine Erlösung. Oder ist etwa, was Heinrich mit und durch Rautcndelei» erlebt hat. einer Wiederholung fähig? Er. der an seiner menschlichen Schwäche gescheitert ist. den die Menschen auS ihrer Mitte gestoßen haben, er sollte noch einmal sich ein-bilden, ihnen da» Sonnenglück bringen zu können? Oder gibt es für ihn noch ei» anderes Leben, das er beginnen könnte? — Unser Drama wurde zu Anfang dieser Zeilen, nach dem Beispiele anderer Erklärer, die Tragödie des Künstlers genannt und ihr typische Bedeutung zugesprochen. Wie diese zu verstehen sei. dürfte nach dem Gesagte» klar sein; sie ist gekennzeichnet durch die Stufen in Heinrichs Bahn: Sehnsucht »ach dem Ideale, Einbindung des Genius und Befreiung aus den einengenden Fesseln, über-menschlich vermessenes Streben »ach dem Höchsten. Niederlage der schwachen Menschennatur. Unter-gang. Wie aber de» Meisters Kunstideal sich in eine die ganze Menschheit umspannende Idee wandelte, so passen obige Stufen nicht nur auf künstlerische», sondern auf ideales Streben über-Haupt. Das Typische in unserm Drama ist also rein menschlich. Es kann nicht parallel zu allen Gestalten und Vorgängen konstruiert werden, so dass e» einen lückenlosen, befriedigende» Zusammenhang ergäbe, gleichsam eine WirklichkeitSpa-rallele zur Märchendichtiing, sondern es muss au« den seelischen Vorgängen heraus empfunden der Ratio» fände», welche trotz der tiese» Stufe der Cultur, die sie einnahmen und denen daher der volle Umfang de» Verständnisies fehlte, doch — gewissermaßen von idealen Jnslincle» beseelt — mit bewundcrilswerther Ausdauer »iid explosiver Energie das von den Führern der Bewegung als erstrebenswert Bezeichnete siegreich erkämpften, denn die ungeheuere Noth und Verarmung, tvclchc mit einem bereits unerträglichen Drucke auf der Be-völkeruug lastete, machte diese wohl für eine Ver-änderung empfänglicher und verschärfte de» Kampf, aber sie war nicht da» inspirierende Agens der nationalen Erhebung. » Noch geistiger »nd noch idealer war die ver. fehlte Bewegung von 1848, welche nur als ein verschärfte» und verspätete» Echo der sraiizösischen Erhebung von 1789 ganz Mitteleuropa durch-brauste, nachdem diese» Echo 1830 noch zn schwach war, um außer be» akademischen Kreisen auch in de» mittleren und untersten Schichten der Be-völkeruug Theilnahme zu erwecken. Aber jedem Denkeiiden muß es zweifellos sein, dass beide Be» wegungen Begleiterscheinungen hatten, welche von vorne herein das Scheiter» derselbe» als unbe-dingte Nothwendigkeit zur Folge haben und die nachhaltige Wirkung beider paralysiere» mußten. Einen ganz anderen Charakter kennzeichnet die. Europa wie im Fieber schüttelnde und e» werden. So wird i>, diesem Drama da» Typische vielleicht mehr gefühlt al» klar angeschaut. Die Fragen bei der Erklärung sollten daher weniger darauf zielen, zu erfahren, welche» Abstractum Rautendelein, Wittichen, Nickelmann u. s. w. .bedeuten", als vielmehr lauten: Wa» geht in und mit Meister Heinrich vor, welchen seelischen Antheil haben jene Figuren an der Gestaltung seines Schicksal«, welche Kräfte repräsentiere» sie ihm gegenüber? So angefaf«t, wird da» dem Märchen Zugehörige von selbst in den Hinter« gründ trete» und das zurückbleibe», iva« uns an der Dichtung ohne Geistenvelt und Zauberei, rein menschlich ergreift. E« steht mit dem Symbolismus in der Dichtung gleichwie in den übrigen Künsten, so der Malerei und der Musik. Ein Gemälde, das sich in den Grenze» der Wirklichkeit hält, kann ohne symbolistische Fratzen doch eine weit über den beschränkten Borwurf hinansreichende, ja uu-endliche Wirkung haben. Die Malerei kann in uns durch das Dargestellte mächtige Gefühle und Gedanken envecken, ohne auf diese durch Symbole hinweisen zu müsse». Stellt sie aber etwas dar. ivas lediglich al« Symbol Geltung habe» soll, dann spricht sie zu uns in einer Sprache, die ihr sremd tst, dann bedarf sie. um sich verständlich zu machen, de« erklärenden Worte«, gleichwie die .Programm-Musik", die echte, des gesprochenen oder gedruckten Programmes nicht entbehren kann. Wird der Musik zugemuthet, mehr auszudrücken, als Töne allein es vermögen, dann muss sie sich mit dem Worte verbinden, wie es im Musikdrama Wagner's geschieht. Aber der Musik allein schon kommt eine unendliche Wirkung auf das mensch-liche Gefühlsleben zu und diese ist ihr rein und durchzittcrnde Bewegung au stn de siöcle, welche ebenso in den scheinbar freiesten Ländern. Belgien. Frankreich und England, wie in dem in stumpf-sinnigster Knechtschaft versunkenen, heiligen Reiche der Knute, in Rußland, in zahlreichen Eruptionen ihre steigende Gefährlichkeit und wachsende Au«-breitung zeigt und von welcher nur ein Staat bis« her unberührt geblieben ist: die Türkei, also: der einzige Gesunde in Europa — scheinbar wenig-sten« — der .kranke Mann!" Welche Ironie! Diese Bewegung birgt nur einen sehr schwachen ideale» Zug; der leitende Motor dieser immer mächtiger, anschwellenden, reißenden Strömung ist der nackte, brutalste, materialistische Egoismus, der im größten Widerspruche theils die häßlichsten Ausschreitungen n»d die grimmigsten Cloffenkämpfe hervorruft, theils wieder jeden Rassen- und cvn-fessionellen Kampf perhorr-Sziert. Was bis jetzt gegen diese die. Civilisation nnd die Gesellschaft wiedieStaaten bedrohlichste Ge> fahr geschehe» ist, war fast vollständig wirkungslos, ja sogar die Gefahr beschleunigend, weil diese ungenügenden Palliativmittel halber Concessionen die Menge der Unzufriedenen theils reizte, theil« kampfeSmuthiger machte und ihre Begehrlichkeit noch mehr erregte nud vergrößerte. Den geschlossenen, zielbewußte», kanipfeS-muthigen und siegessicheren Bataillonen des vierten Standes, hinter deren Front und an deren Flanken, ja selbst in deren Centrum zahlreiche Marodeure des BerbrecherthumS »»d der mensch-lichen Bestie mitmarschieren, stehen die in sich zer-sallenen, einander bekämpfenden und größteiitheilS feigen Masse» der Gebildete» und Besitzende» gegenüber, in dere» Mitte sich so »lancher stiller Gesinnung»- und Kampfgenosse der Feiade be-findet, vv» zahlreichen einander »eidifchen und feindselige» Führer» befehligt, ohne einheitlich« Leitung, ohne festes Ziel, in ihren Actionrn ge-lähmt durch die innerste Erkenntnis, dass eS so nicht weiter gehe» könne und doch nicht gewillt, zu gewähre». waS gewährt werde» m»ß und sich nicht bewußt, wo für die Gewährung die Grenze ist, bei welcher jeder weiteren Begehrlichkeit ein entschiedenes „halt" zugerufen werde» muß, Die große Masse der jetzt gewissermaßen die Gesellschaft und de» Staat repräsentierende» Ge- unmittelbar eigen; erst durch sie kann sie mittelbar, aber nur insofern Gefühle Motive zu Borstet-lunaen sind, auch aus das BorstellungSleben wirken. Will sie letzteres unmittelbar und in streng bestimmtem Sinne thun, dann muss auch ie sich, das Reich der Tonverstellunge» ausgenommen. der Symbole bedienen. Die Verwendung solcher Symbole bedeutet schon ein Überschreiten der AuSdruckSmiltel der betreffenden Kuust. Ihre Verbindung mit dem durch sie Bezeichneten ist nicht mehr natürlich, sie ergibt sich nicht von selbst, sie ist mehr oder weniger conventionell; und darin liegt das Bedenkliche jeder symbolistischen Kunst. Der Poesie dieut das reichste Ausdrucksmittel, die Spracht. Auch sie verwendet Symbole, um das Begriffliche der Phantasie anschaulich und dem Gemüthe empfindbar zu machen. Aber auch sie übt die reinere, höhere Wirkung, wenn sie ohne solche Mittel im Besonderen das Allgemeine, über Zeit uud Raum Erhabene durchempfinden läßt. Dass die »Versunkene Glocke" am SymboliSmuS und seinen Gefahren mehr Antheil hat. als ihr gut ist, muss zugestanden werden; gleichwohl liegt ihre Hauptwirkung darin, dass sich im poetischen Schimmer des Märchens ei» Menschen-schicksal vollzieht nach den ewigen Gesetzen der menschlichen Natur. Uud diese« empfinden wir unmittelbar, gewaltig und rein. Dr. ItaMrittf «ntota Die rothe Flagge. Erzählung au« dem spanischen volltleben v. E. fiafrone. Nicht« schrecklicher als die Küste von Giu- — 2 — bildeten weiß nur zu wohl, dass eine Menge von Rechten, nicht vollkommen den idealen Rechtsbe-griffen e»tspreche» und verbesserungsbedürftig sind, sowie, dass es »och mauche Vorrechte gibt, welche zwar Jahrhunderte hindurch keinen Anstoß erregten, aber heute unter den gänzlich verän-derte» Verhältnissen nicht mehr mit dem Zeitgeist in Übereinstimmung gebracht werden könne» und daher früher oder später eliminirt werde» dürsten. Die Mehrheit der Gebildete» anerkennt — theil« öffentlich, theils unter sich — dass zahlreiche Institutionen der heutigen Gesellschaft »nprak-tisch und schädlich, ja selbst für den Staat gefährlich sind, dennoch ober wolle» sie diese In-stitutionen nicht abändern und opfern, weil sie dadurch gewisser Vortheile und Vorrechte verlustig würden und so mache» sie de» drohenden Gegnern nur zeitweilig kleine, nichtssagende Concessionen, wie ein von den Wölfen Verfolgter, der diesen erst die Mütze, dann die Handschuh«, dann die Stiesel tc. zuivirft. welche von den hungrigen Bestie» wohl aufgeschnappt und hinunter gewürgt werden, aber weder ihre» Hiinger stillt, »och sie von der Verfolgung abstehen lassen, sie mögen sich allenfalls denken: „Warte nur; bist Du ei»-mal erst ganz nackt, wirst D» »»« umso schneller zum Fraße werden." Also da hilft eS nichts mebr mit Palliativ-Mittel und Scheinconcessione»; die Gesellschaft ninß die Fundamente ihre« Bestände« reorganisiere». Schule-»nd Erziehnngswesen, die Rechtsverhältnisse und Gesetze, Regierung und Verfassung. Steuer-, Arme»-und Heerwesen sind entsprechend z» reformiere». Und wenn diese Reformen, dem jedem Menscht» angeborenen, natürlichen Rechte ent-sprechend durchgeführt sind, dann muß jedem weiteren Begeht ein unerschütterliche« „Nein" ent-gegengedonnert werden und die Millionen der auf Seite dtS unzweifelhaften Rechte« Stehenden wird in ihrer imposanten Mehrheit eine undurchbrech-liche Schutzmauer für da« Recht, die Gesellschaft und den Staat bilde» und da« demagogische und anarchistische Kriegsgeschrei wird verstumme». Je zwingender sich aber jedem Denkende» und jedem humanistisch Gesinnte» die Erkenntnis ausdrängt, das« Reformen im Sinne ausgleichen-der Gerechtigkeit sowohl auf strafgese tzlichem alt auf civilgerichtlichem, am allernothwendigsten aber auf finanzpolitischem und socialem Gebiete ebenso unaufschiebbar al« un«rläßlich sind, uinso er-stauiiter wird jeder Denkende, vor allein aber der Humanist und Gerechtigkeit Fordernde über die von dem steirischen LandesauSschuße beschlossene sechzigperzentige LandeSbesoldnngSsteuer sei» und um so betroffener, dass sich unter den ganze» Mitgliedern des LandkSauSschusseS auch nicht ein Einziger fand, der sein Veto dagegen in die Wag. schale geworfen hätte, der mit der Kraft feiner Rede und der Wucht seine« EinflußeS eingktreten wäre für die Ärmste» der Arme», für die Pri-vatbeamte». Diese Leute, die keinerlei Schutz finden, die der Laune und Willkür ihrer Dienst-Herren preisgegeben sind, die je nach der Branche, der sie angehören nur, von sechs Woche» bis 14 Tage Kündigungsfrist zu beanspruche» haben, deren Besoldung bei 80»/, die allergeringste und nur bei IS'/» eine gute und kauni bei S»/, eine sehr gute ist, die sich nicht« erspar,» und zuück-legen können, die keine Pension besitze» und bei jedem Unglücksfalle de« Ernährer« dem größten Elende preiSgtgeb«n sind, die Ärmsten der Armen, die ihr Gthalt erst nach Monatschlnß erhalten, trotzdem sie meist ihre Miethe vo» vorhinein be-zahlen müssen und keinerlei Credit genieße» oder erhoffe» dürfen, weil sie keinerlei Sicherheit bieten und denen von ven meisten Chef«, wtiin sie auch nur einen Theil de« bereit« verdienten Lohnes erbitten, die« meist brüll verweigert wird, mit der Motivierung: .Vorschuß wird bei mir nicht bewilligt", werde» mit einer sechzigperzentige» Be-soldungSsteuer belastet. So wird auf die wirthschaftlich Schwächsten die schwerste Last gewälzt und (ein Einsichtiger und sein Gerecht« erhob sich und protestierte gegen diese Ungeheuerlichkeit. Hoffentlich finden sich aber im Landtage solche Männer, die Gerechtigkeitssinn und Herz besitzen, um für diese Ärmste» einzutreten und die LandtagSmitglieder aufzuklären, dass sie auf diese Weise die Werbe-trommel für die Socialdemokratie rühren und das« jede solche inhumane und ungerechte Maß-nähme nur die Armee der Gegner de« Bürger-thum« verstärkt. Denkt an die ZukuuftSschlachtcn de« zwanzigsten Jahrhundert«! puzcoa an einem stürmischen Tag! Die Bergt, die bis an da» Meer reichen, erheben ihre dran-tndtn Spitzen in die Wolke», die sturmgepeitschten Welle» flüchte» in die düsteren Felsenhöhlen, zerschellen machtlos an dem dröhnende» Gestein, um wieder hinauSgetriebe» zu werde» in das ausgeregte Meer. Der »»wirtlichste und wildeste Theil dieser entsetzlichen Küste ist die Strecke von Cap de Higuer bis San Sebastian; nur das geübte Auge de« giu-puzcanische» Steuermannes kann durch den Sprühregen und glitzernden Nebel, welchen die an de» Felsen zerschellenden Welle,, erregen, die weite Öffnung erkennen, durch welche man in den Hafen von Pasage« einfährt. In der engen und einzigen Straße diese« Orte« befand sich vor Jahren ein Gasthaus, welche» unter den Seeleuten allgemein bekannt und beliebt war. nicht blo« wegen seine« schau-menden Cider«, seiner Kalbsbraten und de« weit-berühmten Ragouts, welches die Wirtin so treff-lich zu bereiten verstand wie keine Andere, son-dern auch wegen der eigenthümlichen Schönheit und Anmuth Blanca'S. einer Nichte der Wirtin. Schwarz wie das Gefieder e'iie« Raben war ihr zierlich geflochtenes Haar, feurig und sanst zugleich blickten die großen dunklen singen; das Ebenmaß ihrer Glieder glich dem der griechischen Statuen, behende war sie wie die schlanke Reh-gei« ihrer Berge, süß und zärtlich wie die schillern-d« Turteltaub« der Pyrenäen. Bor den hübschen, lebhasten Tänzerinnen von Pasage« zeichnete sich Bianca durch die Biegsamkeit ihrer Glieder, durch die eigenthümliche Anmuth ihrer Bewegungen au«. mit welchen sie da« Spiel des Tambourin« be-gleitet?. Nichts war verführerischer al« ihre Blicke; feurig, wenn die Musik lebhast war. sehnsüchtig, räthselhast, wenn die tiefen Töne der Sylva nach und nach verklangen. Mit welcher Wonne schmiegte sie sich in die kräftigen Arme de« Matrosen, der sie zum Tanze führte; der magnetische Strom, der von ihre» Gazellenaugen auSgieng. der süße, aromatische Athem, der ihren granatrothen Lippen entströmte, berauschte» ihren Tänzer, der. w«der d«« Tanzes noch der Musik achtend, entzückt die herrlich« Er-schtiiiung de» Mädchens mit glühend«» Blicken verschlang.-- Die Nacht warf ihre» Mantel über die ruhigen Gewässer, die jungen Tänzerinnen verließen gruppenweise den Strand, gefolgt von den Matrose», die letzten Rote» der Musik verklangen im Abendwinde und wurden von d«n Wellen hinausgetragen ins weite Weltmeer I Die Häuser von Pasage« vermengten ihre Schatten mit dem de« Berge« Jaizquibel und ans den Lärm d«» Tanze« folgte da« leise Gemurmel der schaumumrandeten Wellen, ivelche den Strand liebkosten. Zwei menschliche Gestalten bewegten sich in dieser Einsamkeit, Blanca und ihr Liebster Jörge; Jörge'« Arm umfieng Blanca, ihr Haupt lag an seiner Brust, glühend vor Erregung athmeten sie mit Wollust die salzige Brise de« Meere«, die duftgeschwängerte kühle Abeidlust und Worte der Liebe stiegen au« ihren Herzen auf ihre Lippen, .Blanca", flüsterte der Matrose. .Du bist Rundschau. Ausland. Dtitschl,»». Stuttgart. Eine lebhaste Befriedigung wird bei allen constitutionellen Staaten der Beschluß der württembergerischen Abgeordnetenkammer her-vorrufen, welcher au, Gedenktage der Berliner Märzrevolutio». anläßlich der Berathung der AerfassungSrevision zustande kam, nach welchem die privelegierten Stände — Ritterschaft. Geistlichkeit und Universität — aus der zweiten Kammer auszuscheiden seien. Geht dieser Beschluß auch bei der dritten Lesung mit Zweidrittel-Mehr-tieit durch — woran kaum zu zweifeln, da die Majorität diesmal 54 gegen 29 betrug — so wird dies ein Anstoß für die Bevölkerungen aller parlamentarischen Staaten sein, eine gleiche, rein-liche und reinigende Scheidung durchzuführen. Berlin. Deutschland beruft zwar das Panzer-schiff .Oldenburg" auS den kretensischen Gewässern zurück, jedoch erklärt die .Post", an-scheinend inspiriert, dos» Deutschland, sobald die Angelegenheit eine für Österreichs. Interessen be-drohliche Entwickelung nehmen sollte, sofort au« seiner Zurückhaltung heraustrete» müsse. A»»»kretch. Pari». Der Scandalbandwurm .Dreifuß-Esterhazy-Zola" hat schon wieder ein neues Glied angesetzt. ES handelt sich um die an Piquart ge-sendeten, gefälschten Depeschen, als deren Urheber der ehemalige Polizei-Agent Souffrain bezeichnet wird. AuS Cherbourg und Brest meldet man von der versuchsweisen Mobilisierung der Nord-Escadre. Cagtafc. London. Nach Meldungen auS Kairo rückt die britisch^gyptische Armee gegen den Atbara vor und dürste eS dort bald zu einer entscheiden-den Schlacht mit den Derwischen kommen. Tokio. Die Regierung hat für da« Dec?nni-um 1895 bis 1905 den Bettag von 193 Milli-onen Aen bewilligt und läßt in England. Deutsch-land. Frankreich und Amerika 47 Kriegsschiffe bauen, für welche sie sehr kurzen Lieferung»-fristen ausbeduugen hat. J«land. Admwt. Die streng national-deutsche Partei gewinnt mein Lebe», mein Alle»! Wenn der Wind das dreieckige Segel meiner Caravelle antreibt, werde ich mich Deine« Lächeln» erinnern und mein Herz wird fröhlich sein!" .Ach, Jörge", erwiderte da» Mädchen, ihren Arm um den Hal» de» Geliebten schlingend, wenn der Sturm heult, werden meine Augen Thränen vergießen und nicht da» Lächeln, da« Du so sehr liebst, wird meine Lippen kräuseln, nur Klagen werden ihnen entfliehen und demüthige Gebete »um heiligen Christ«» von Lezo, das« er Dich schützen möge gegen die Wuth der Elemente." .Und der Heiland wird dein Gebet erhören, Geliebte und ich werde gesund und glücklich in Deine Arme zurückkehren", rief der Matrose mit jenem Ausdrucke wahrhaften Sottvertrauen«, welche« dem Seemann eigen ist. .So hoffe ich es, Jörge, aber dennoch ..." .Nie sah ich Dich so traurig und niederge» schlagen, Liebchen und doch ist e» nicht das erste Mal, dass ich mich dem Meere anvertraue; Wochen und Monate hat meine Abwesenheit ge-dauert, aber immer verließ ich Dich voll frohen Muthe» und immer fand ich Dich schöner und lieblicher bei meiner Rückkehr." .Ach. da beschränkten sich Deine Reisen auf einige HSien Frankreichs, während Du dieSmol weit, sehr weit segeln willst." .Ja Liebchen, diesmal können Monate ver-gehen, ehe ich etwas Anderes sehe als den — 3 — aller Orten an Boden und fordert von den Ab-geordneten, jeden Kompromiß in der Sprachen-Verordnungsfrage abzulehnen. Ried«r»sterreich. Wien. Der Reichirath wurde mit einer farblose» sich theilweife widersprechenden Er-klärung des Minister-Präsidenten Grasen Thun eröffnet, welche allen Parteien reichlich Gelegen-heit gibt, sie »ach Laune oder Bedürfnis zu ihren Gunsten oder Ungunsten auszulegen. Im Abge-ordnetenhause wurden drei Anklageanträge auf Grund der Borkommnisse in der letzten Session eingebracht. Pettaner Wochenbericht. (Lustspiel-Novität von Gabriel Kola.) Am nächsten Samstag den 2 April wird als vor-letzte Vorstellung ein neues Lustspiel unseres Schriftleiters .Ihr (Geheimnis", unter dessen Pseudonym Gabriel Rosa, zur Aufführung ge-lange» und so dem kunstsinnigen und kunstver-ständigen Publikum PettauS Gelegenheit geboten werden, da» erste kritische Urtheil über da« neue dramatische Werk des Autor» zu fällen, das dann an alle hervorragenden Bühnen de» In-und Auslandes verschickt werden wird. Der große Erfolg, den der Einakter: .In Feindesland" auf allen deutschen Bühnen fand, — e« wurde über tausendmal aufgeführt — sowie der glänzende Erfolg seiner großen Bahnenwerke „Wer ist der Mörder" und .Eine saubere Compagnie" seiner Zeit in Wien, berechtigen zu der Erwartung, dass das nach längerer Pause erschienene Werk wieder Erfolg haben werde. (lhraterttachricht.^ Nur noch 4 Lorstellungen und die Pforten unsere« Musentempels schließen sich und zwar nach eiuer an Erfolgen so reichen Saison, «err Dir. Gärtner macht uns den Ab-schied noch recht schwer, indem er in der letzten Theaterwoche nur berühmte Novitäten aufführt. Dienstag den 29. März geht Blumeuthal'» geistreiche« Lustspiel „Gräfin Fritzi" in Scene; dieses neue Stück hat überall sehr gut gefallen, was uns nicht Wunder nimmt, nachdem Blumen-thal der Verfasser ist. — Donnerstag den 31. März wird Costa's Volksstück Novität .GlückSnarren" gegeben; Costa ist ein sehr populärer Schrist-steller, der bereit« mit seinem „Bruder Martin" so schöne Erfolge errungen hat. GlückSnarren hat womöglich noch größeren Erfolg gefunden, so das« da« Interesse, welches dieser Vorstellung hier ent-gegengebracht wird, gerechtfertigt ist. Außerdem enthält diese« Bolksstück sehr hübsche, melodiöse Himmel, der sich in den Wellen deS Meere« spiegelt." .Ohne das« Du je Land siehst! O, da« muß schrecklich sein," rief Blanca erbleichend. .Verloren in der unendlichen Einsamkeit de« Meere«, ferne von menschlicher Hilfe —" ..Aber nie ferne von Gotte» Schutz", erwiderte Jörge innig, .geschaukelt von den Wellen, getrieben von den Winden, auf dem Verdeck ruhend, werde ich zum Himmel emporblicken; Gott wird auf mich herniederlächeln und schützend seine Hand über mich halten uud in dem Singen de« Winde« werde ich Deine Stimme, die Gebete hören, die Du für mich zum Thron de« Allmächtigen sendest." Blanca beruhigte sich bei dieser poetischen Vorstellung und der innige Glaube ihre« Ge-liebten senkte sich auch tröstend in ihr Herz. Da ließ sich dos Geräusch wellentheilender Ruder vernehmen und die Blicke nach der Bucht richtend, aewahrten die Liebenden einen Kahn, der dem Ufer zusteuerte. .Jörge!" rief Blanca auf den Kahn weisend, .hier ist eine andere Gefahr, an die wir nicht gedacht haben." .'Welche?" entgegnete der Matrose. .Kennst Du dieses Schiff nicht?" fragte Blanca, auf einen schwarzen Punkt in der Bucht hindeutend. .Die französtfche Barke?" Gesangsnummern, die überall sehr gut ansprachen. Samstag den 2. April findet die Aufführung de« Lustspieles .Ihr Geheimnis" von Gabriel Rosa statt; e« wird zugleich als Benefize des verdienstvollen Regisseurs Herrn Fritz Mhne ge-geben und wünschen wir Letzterem »in volles Hans. — Soniitag den 3 April veranstaltet die Direktion zum .,änzl,chen Schluß? eine m u s i-k a I ischdeclamutoris ch-h u m v r ist ische Akademie, die sehr interessant zu werden »er« spricht. E« werdeu unsere Bühnenmitglieder ver-schieden? Vorträge bringen, darunter wird Herr Kühne, der früher Opernsänger war und einen schönen Baryton besitzen soll, einige Lieder singen, deren Clavierbegleitang au» besonderer Gefällig-keit Herr Musikdirektor Hä » Sgen übernommen hat. Außerdem wird ein neue», einaktiges Lust-spiel ausgeführt; ferner wird Herr Capellmeister Ludwig Schachenhoser mit seinem Streich-orchester einige Piecen executiere». — Zum Schlüsse spricht Fräulein W ü r t e in b e r g alS Muse der Schauspielkunst einen Epilog und nimmt zugleich bei dieser Gelegenheit Direktor Gärtner mit der versammelten Gesellschaft Abschied vom Publicum. Es steht wohl zu erwarte», dass sich unser Theaterpublicum zu diesem .Abschieds abende" vollzählig einsinden wird. (Concurrell)-tvettcruitttschikßra.) Die beiden Concurrenten in Wetterschießen, die Herren Karl Sinkowitsch au» Marburg und M Unger aus Tilli veranstalteten Donnerstag auf dem Panoramaberg ein Wetterschieße» mit eigens hiezu konstruierten locomotivschlottähnlichen Eisenüberfängen. welche die Intensität und die Fernwirkung der Pöller-schüsse in vertikaler Richtung erhöhen sollen. Da der einfallende Feiertag einen früheren Schluss des Blattes erfordert, so müssen wir uns darauf beschränken zu konstatieren, dass die Meinungen über die Vorzüge der beiden Concurrenzsysteme getheilt sind und schon dadurch schwankend sein mußten, weil die zu de» Ladungen verwendeten Pulvermengen nicht das gleiche Gewicht hatten. Nur daS eine wurde constatiert, dass die Wirkung hauptsächlich durch die Raschheit der aufeinander-folgenden Schüsse bedingt wird. Je kürzer die Jntervale, desto intensiver wird eine Wirkung der zusammenfließenden Wolkenschichten möglich sein. Wir werde» übrigens in der nächste» Nummer des Blattes eingehendere technische Details darüber bringen. (Wetttrschitßeit > Donnerstag den 31. März werde» Schießversuche mit dem von den .Herren I. Max und A. Frank erzeugten Schalltrichter am Panoramaberge um 3 Uhr Nachmittag stattfinde». „Ja. ich wollte Dich nicht ängstigen, aber jetzt, da Du mich verlässest, muß ich Dir sagen, dass der Eapitä» dieses Schiffes, der Franzose Beaufort, mich mit seinen LiebeSanträge» ver-folgt." „Ach Kind, der spricht jede», Mädchen von Liebe." ..Mich verfolgt er Tag und Nacht und eines Abends, da ich am Strande auf und nieder ieng, sehnsuchtsvoll nach Deiner Caravelle aus-lickend, wies ich ihn barsch zurück, da schwur er, ich müsse früher oder später dir Seine werden." . Laßt mich allein. Laßt mich allein mit meinem Schmerz! Ich will allein mit ihm verweilen. Der mir erfüllt mein ganze» Herz! Wie auch die Stunden mögen eilen, Er hält im Herzen treue Rast, Und nimmer wird er d'raus entweichen. In all' der Jahre wilder Hast. Die Haar und Wangen mir wohl bleichen. Wird bleiben er mein bester Freund, Deff' »immermehr ich will entbehren. Und der ihn tilgte, wär' mein Feind! Mich dürstet's ja nach seinen Zähren. G»tritl X»s«. (/mfrbrrrifsdjafi örr freiwilligen Feuer-wehr.jl Für die laufende Woche hält bei II. Zug und birl Rotte Feuerbereitschaft — Zugsführer Bellan. Rvltsührer Reifinger »nd 8 Mann. Feuerineldunqeu sind auf der Centralstation in der Sichcrhcitswachstnbe im Ratlihaus zu machen. (Eine Verdächtige dingfest gemacht.) Die Dienstmagv Theresia Krainz au» Skorischnjak, nach LeSkowetz, Bezirk Pettau, zuständig. 23 Jahre alt. soll einem Realitäten- und Mühlenbesitzer zwei Hundertguldenscheine entwendet haben. Sie wurde hier aufgegriffen und den, Bezirksgerichte eingeliefert. <Äuf frischer Chat ertappt.) Passanten haben einen Knecht namens Franz Leber. 35 Jahre all. nach Janschendorf zuständig, in dem Augenblkck ertappt, al« er bei dem Äaufmanne Herrn Rai-mund Saduik ein Stuck Tuch im Werthe von 20 fl.. welches vor dem Laden hieng herabrisS und daniit die Flucht ergreifen wollte. Er wurde jedoch verfolgt, dingfest gemacht und der Sicher-heitswache übergeben. Der Thäter ist schon mehr-mals wegen Diebstahl bestraft worden._ Theater. Der Leuz, der sich plötzlich mit aller Macht «eilend macht, vertreibt nicht nur die Leiden dei llinterS, sondern erweist sich auch seinen Freuden gegenüber eben so feindlich als siegreich und da« frühlingSlüslerne Volk schwärmt lieber in Wald und Feld herum, als hübsch still und ruhig, an» dächtig lauschend im Schauspielhaus zu sitzen. Das mußte auch der hieran ganz unschuldige Venefi-ziant „Hugo Seifer" am letzten Donnerstag den 17. März und mit ihm dir Direktion proben, wo der Besuch ein äußerst schwacher und dadurch auch die Aufnahme des wirklich guten Schwankes „Zum wohlthätigen Zweck" der Schwänkefirma F. v. Schönthan und G. Kadelburg. beeinflußt wurde, trotzdem das Zusammenspiel der Herren Kühne „HiiiSdorf", Kamiuauf „Paul", Dr. „Ahl-selb" Seifer. „Köckeritz" Eckhardt und der Damen Fräulein Bellau ..Clara", „Johanna" Frau Lodtmann und Fräulein Reif. Frau „Claudius", ein sehr gutes war. Mit dein gleichen Übelstande hatte die gute, alte Posse HoppeS „Auf eigenen Füßen" zu kämpfen. Auch diesmal gaben sich die niitwirkenden Herren Kühne. Eichinger, Ramuiaiif, Eckhard. Seiser uud die Damen Fräulein Bellau, Würteniberg. Reif und Frau Lodtmann alle Mühe. Iu dem geistsprüheuden Lustspiele „Der j Herr Ministerialdirektor" von A. Bisson und F. i Can6, das mit Witz und Satyre die herrschende» Zustände des Beamtenthums — ob Monarchie oder Republik — geißelt, da» aber nicht uur auf die französischen Zustände zu beschränken ist, sondern das ebensogut auf diesrheinische Zustände bezogen werde» könnte, wenn auch, in andere» Hauptstädten als Pari«, diese Zustände weniger angtnsällig sein mögen, zeichneten sich namentlich der Direktor Oscar Gärtner auS, der eine köstliche Figur zeichnete, sodann der Dar« steller des „Dela Mare" Hm Kammauf, Herr Kühne als „Pingouin" und die Damen Fräulein Bellau al« „Gilberte", Fräulein Würtemberg als „Susanne" »nd Fräulein Reif als „Mariote", neben diesen bemühten sich auch die Herren Eckhardt „Lambertin". Eichinger „Lardillac" und Fräulein Herma al« „Adele" den Ehrenabend des als Schauspieler wie als Direktor gleich verdienten und beliebten Beneficiante». dem da» Publicum vielfache Beweise seiner Sympathie gab. den bedeutendsten und werthvollsten durch den zahlreichen Besuch, auch zu einem Ehrenabend für alle Mitwirkenden zu machen. Der Bene-ficiant wurde bei seinem Auftreten mit einem Tusch im Orchester empfangen und erhielt einen prachtvollen Kranz; auch bedürfte es mehrerer Minuten, bis der immer wieder erneuerte Bei fall verstummte, mit dem er begrüßt wurde. Literatur. „»(» scho» dagewesen!" Die« Worl de« bekannten Weilen wird Lügen gestraft, wenn man da» für Österreich-Ungarn jetzt in besonderer Äu»gabe er» scheinende Moden- und Familienblatt ,M»»e in» H»»«", Berlag John Henry Schwerin, Berlin, einsieht, da» eine Ausgabe glänzend gelöst hat. an welcher bi»her viele und nicht die schlechtesten KSpse sich vergeben» ge-müht haben. Wir haben in .,M»de und H««»", außer einem im großen Styl gehaltenen Ai o d e n b l a t t mit Moden-Genrebildern, zu jeder litfigigr* Rummer einen großen Lchuitt««sterb»ge» und eine vollstidige deitma „VI ii s besten Federn", in welcher jetzt ein äußerst spannender Roman der Baronin von GchreiberShofen „Mira" erscheint; eine gehalt-volle, reich illustrirte Belletristik, zu welcher u A R a t a l y von Eschstruth und Dr. Adalbert von Han-stein Lstergaben beigesteuert haben; eine illustrirte HauAsra»ei»>Zeit»«g Ferner eine Mistkzeitung ^darunter eine nachaelastene llomposiiion Karl L o e w e S>; ein D«»e»Witzdl»tt „Humor"; eine medizinische Zeitschrist „Ärztlicher Rathgeber", eine illustrirte J«gend-Zeitschrift „Kinderwelt"; eine Räthsel, »d Schach- Zeitung; viel-sigiitlicht Moden S»l»rit«, farbige Handarbeiten Li-th»gr«phie», eine »ftereeichische Extrabeilage etc. Dennoch koste, „JMtde «nd Han-" nur kr. vierteljährlich bei allen Buchhandlungen und Postanstalten, sowie bei der HauptautlicseningSstelle für Lsterreich Ungarn Rudolf Lechner ckSohn. Wien. l. Iasomirgoitstr. 6. Gratis-probenummern bei letzterer und in der Buchhandlung W. Blanke in M«rb«rg.Prtt»» gäbe (Berlag von F. A. Brockhau« in Leipzig) in den bekannten zwei stattlichen Bünden vor. Man hat Nansen »adelnd nachgerechnet, das» die Honorare für sein Werk und für die Borträge in England und Amerika ihm eine Million Mark eingetragen hätten. Wer da« Buch gelesen hat, wird den unumstößlichen Eindruck erhalten habe», das« dieser Mann nicht um schnöden Gelderwerb» geschrieben und geredet hat. Da« ideale Ziel, da» ihm vorschwebte, war, Rechenschaft abzulegen über seine und der Mannschaft wissenschaftliche Arbeiten, über ihre abenteuerlichen Er-lebnisse. Und zu seiner Lebenöausgabc hat er e« gemacht — wie Veh Adn>irali»ät»rath Professor Dr. Reunrayer, der berühmte greise Leiter der Hamburger Seewarte, öffentlich bezeug»« - die Polarforschung populär zu machen in Europa und Amerika und dadurch dem weitesten Publikum Herz und Hand zu öffnen, damit die letzten Geheimnisse auf unserm Erdball enthüllt und die Gebiete de» Nordpol« und de» Südpol» endlich ganz durchsorscht werden können. Wer verdenkt e» dem praktischen Nonwger, das« er die glänzenden Angebote seiner Verleger und Impresario», die gleichzeitig sein Ideal verwirklichen halfen, nicht ab-lehnten? Schon wird hie und da berichtet von der nahe bevorstehenden Verwirklichung seiner geheimnisvollen Zu« tunfUpläne. Ob sie dem Nordpol gelten? Ob Nansen aus seiner erprobten „Fram" auch den Südpol kühnen Muthe» ongreisen wird? (Neue Ansichtskarten.) Unsere Mittheilung, dass die Firma Kathreiner neue Ansichtskai te» mit dem reizenden Bild: „Hoch soll er leben" allen Sammler» zur Bersilqung stelle, hatte einen derartig großen Erfolg, dass, wie wir hören, bis jetzt über 5000 direkte Anfragen um diese Karten bei der Firma eingelauseu sind. Und zwar auS den höchsten Gesellschafts- wie auS deu bescheiden» sten Bürgerkreisen und den entferntesten Orten, Beweis, wie ungemein verbreitet dieser Sport bereits ist. Unter den Anfragen befanden sich die ancrkennendsten, ja geradezu begeisterte Zuschriften über KathreiiierS Malzkaffee selbst, die sich viel» fach bi» zu schwungvoller, poetischer Form steigerten. „Als langjährige, begeisterte Verehrerin Ihre« herrlichen Malzkaffeestc.", „als überzeugter, treuer Anhänger", „dankbar für die großen Er-folge, die ich durch Kathreiners Malzkaffee in der aufblühenden Gesundheit meiner Kinder er» zielte" — .als Schivärmer für Ihren so ge-sunden Malzkaffee" — .bei Heilung eines lang, jährigen Nervenleidens erwies sich Ihr Malz, kaffee als ganz vorzüglich tc.", „feit eindreiviertel Jahr wird Ihr so berühmter, wohlschmeckender Malzkaffee in meiner Familie getrunken" — „seit fünf Jahre» kommt Ihr Malzkafsee nicht von meinem Tisch it.", so begannen regelmäßig die Seäußerten Wünsche um Zusendung der Kalhreiner-karten, während viele „mit treuem Sammel-grüß" endigten. Auch die unvergessene „Grille" vom Burgtheater, Frau Gräfin Prokesch (Frie» derike Goßmann) sandte auS Gmunden ihren Gruß „al» Verehrerin Ihres MalzkaffeeS. den ich täglich zum Frühstück nehme Ferner wurden die Kathreiuer-Karten vielfach bei Jux BazarS zu wohlthätigen Zwecken verkauft und besonder» er» findungSreich« Coinilö» be»ützten dieselben sogar als „Tanzordnniig". Wir fügen hinzu, das» die irma KathreiiierS Malzkaffee-Fabrik, Wien. l.. nnagasse 8. noch fortwährend qer» bereit ist, die hübschen Ansichtskarte» auf Wuusch an jede Adresse gratis zu übermitteln. Segenswunsch. Heldenheimat, die wir schauen Bon der Alpen steilen Rand, Blaue Berge, grüne Aue» Und der Ströme Silberband. Bis an jenes weit entlegne Dünenfeld am Nordseestrand: O, dass Gott der Herr dich segne, Großes deutsches Vaterland! Treue 'Frauen, starke Recken Trug von je dein tiefer Grund, Tausend blanke Schilde decke» Deiner Brüder StamnieSbund. Zitternd sank sie, die verweg'ne, Ländergier'ge FeindeShand: O, das» Gott der Herr dich segne Große» deutsche» Baterland! oheS Erl'theil edler Ahnen. einer Sitte strengstes Recht Leite auf des Friedens Bahnen Unbeirrt ein frei Geschlecht; Ob dann Glück, ob Leid begegnen, Jedem Schicksal hältst du Stand: O. dass Gott der .Herr dich segne. Große» deutsche» Vaterland! I. R. Winttrfteiger. Zum Qnartalwechsel.| Eegrixu^- eines neuen Abonnementsauf sämmtliche Modej ournale Buchhandlung W. Blanke, Pettau—Marburg. 2 Wohnungen, eine mit zwei, eventuell 3 Zimmern und Küche, sowie eine Wohnung mit 1 Zimmer und Küche sofort zu vermiethen. Kanischa-Vorstadt. Nr. 70. mjnner-BesaniivBrflln, Pettau, Jeden Mittwoch u. Freitag Probe. Casino-Verein Pettau Heute Sonntag den 27. März 189$ miliea-übe aa. cL Brüder Mauretter, Pettau empfehlen fOr die Osterfeiertage: Hochprima Prager Schinken A 2 bis 4 Ko. 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Statthaltdrei in Uraz theilt unter Z. 8431 Folgendes mit: Angesichts der Gefahr einer Einschleppung der San Jos£-Schildlans (aspiodotus perniciosus) hat das k. k. Ackerbau-Ministerium die Verfügung getroffen, dass vorläufig die k. k. Landwirt-schaftlich-chemische Versuchsstation in Wien die Untersuchung von Theilen solcher Pflanzen, deren Behaftung mit dem Schädling vermuthet wird, kostenlos vorzunehmen hat. Es sind daher alle verdächtigen Objekte an diese Station einzusenden. Hiebei wird bemerkt, dass eine kurze Belehrung bezüglich der San Jo«6-Schildlaus behufs Veröffentlichung demnächst übermittelt und dass eine mit Abbildungen versehene Belehrung über diese Schildlaus den landwirtschaftlichen Corporationen in Bälde vom Ackerbauministerium zur weiteren Verbreitung übersendet werden wird. Btadtamt Pettau, am 23. M&n 1898. Der Bürgermeister: JtMl Omlf. Clavier-Niederlage -°o Leihanstalt von Berta Volckmar •Ualll«! »Hrtlfl« Olairiariakrarta Marburg. Herrengasse 54, Parterre empfiehlt ihr reichhaltiges Lager der neueaten Modelle in aignoi-, Stutz-, Salon- und Coacert-Ftlfel, Plaaloos u. Harmonium* aus den hervorragendsten Fabriken des In- und Auilandea Original-Fabrikspreise: neue Flügel von 250 «. kl« 1200 *. Harmoniums europäischen und ainerikan. Saugsystems vod eiO K. aufwärt*. atnptlaaa. diataafch aak lithif AfcrWcStn »« voll an die unten stehende Firma Man bekommt daselbst einen guten Winterrock um fl 16, einen Stadtpelz Bisn in. P ri ma Sorte um fl «5, einen Pelz-Sa eeo fl ao, einen Loden-Anzug ii in fl. ltf, einen Salo n R o A u in fl. 2V. e b e n I o die feinsten Sorten. 5 ü r Jf)i$t> P » f (en ft r f wird das O c 11» rttouigt' geben. P rov i n z-A nf träg e gegen Nach-»ahme Stoffmuster und M a b a u l e i t n n g franco Auch genügt ein Mnsterrock um ein i> a f 11 ii b e« Kleid z u bekommen Jakob !>i o I h b e r g e r. t u. t. Hos -Kleider lief front, W t e n. Stekan» platz 9. Z5 Spielkarten ZZ Planet, Tarock, Whist, bei W. Blanke, Pettau. Wir beehren uns allen Gönnern, Freunden und Bekannten, von denen uns sowohl hier, als von aus-wärts so zahlreiche Kundgebungen der Theilnahme bei dem uns betroffenen so herben Verluste wurden, unserem tiefstgefuhlten Dank Ausdruck zu geben. Hochachtung»vollst K. J Bayer Schriftsteller al» Gatte. Petta», am Lt. März 1898. ioni Leitner alt Schwester. Zum Quartalwechsel erlaubt sich die unterzeichnete Buchhandlung aus ein Abonnement nachstehend verzeichneter Zeitschriften und Lieferungsweise höfl. einzuladen: Kindervarderobe Kränzchen, Da« Meagendorfer, Hum. BI Mode. Elegante Modenwelt, Die Modenwelt, Elrohe Bc^ar. Blatt der Hausfrau Blatt. Interessante? Blätter, Fliegende Frauenfleib Frauenzeitung, at. 8. Fraueuzeitung, N A Fürs HanS Gartenlaube Iugendgattenlaube Kamerad, Der gute Andre«'» Handatlas Buch für Alle Thronik der Zeit Dahi's sümmtl Werke Für alle Welt Modern» Kunst Müller, Bolktodvocot Über Land und Meer Bom Fett zum Meer Welt, Illustrierte ur guten Stunde bl. d. Unterh. sowie aus alle übrigen im In rungtwerte unter Prsbenummer«, sowie 1. Österreich« Deutsche Jugend Rathgeber für Obst- und Gattenbau. Wüfchezeitung Wiener Mode Coll. Hartleben Engelhorn'« Romanbibl "aidinger, Selbstadvocat ah. Deutscher hner. Bücherfchatz a'a Moi c'tbande lieclam't Universum Rosegger, Heimgatten Stein der Weifen Unsere Monarchie Belhagen ck ktafing't Monatthefte, und Autland« erscheinenden Zeitschriften und Liefe-Zuficherung promptester Zustellung. Hefte find stets vorrithig und bitte zu verlangen. Hochachtungsvoll W. Blanke, Pettau und Marburg. Wi« unulogjnjiich nothw«ndl| du Bespritzen der Weingärten l«t, hat »ich in il.r teUlv«iOo«Miien Campagne deutlich irwitMn nachdem nur die be-■pritiUn Culturen rthdt.n bli*b«n. Am be.len für dicten Zweck hil «Ich Ph. ■tyfiiik 4 Co.'» = PATENTIKTE selbstthätige Heben -und Pflanzen-Spii t ze s „SYPHONIA" bewlhrt, welche ohne ie fwmf die FlOeeigkeit selbsttätig über die Pflenxen it&vM Viel« Tausende dieser SpriUfn »tehen in Verwendung und taklrelche lobende Zsegnisee beweisen deren VofiOgllchkelt gegenüber allen anderen Systemen. Men verlange Abbildung und Beechreibung v«.n 3rfiartli. Co. Fabriken l*ndw Maichin.n, Sptci.l-Fibnk fUr Welnpr»»».n und Obstverwirtun,»- MuchlMn WIEN, n/l, Taborstraaae Nr. 76. Cataloge und rahlrciche Anerkennungsschreiben gratis. Vertreter und Wlederver- klufer erwünscht._ Empfehlung. Die Zeit der Aussaat?» ist nicht mehr ferne und der milde Winter möchte unS daran erinnern, mit der Bestellung der Saaten baldigst zu beginnen. Landwirten, welche guten Saalhafer suchen, möchten an den goldenen Juli-Hafer erinnert werde», derselbe steht über alle anderen Sorten durch sein schönes, weißes, dickes Korn, seinen Ertrag und feine Widerstandsfähigkeit gegen FrühjahrSfröste und Nässe erhaben da und wer die Taufende von Feldern im bayerischen Walde in goldiger Reife sah. mußte sich gestehen, keine schönere» Saaten jemals gesehen zu haben! Der Iuli-Haser bestockt sich sehr reich und seine schönen, vollen, dünnschaligen Kölner liefern bv—Machen Ertrag, dabei verlangt er keinen fetten Boden, den man hier der gebirgigen Uage wegen gar nicht geben kann, fondern er ist an sandiges, mittelmäßiges Erdreich gewöhnt. Man lasse sich per Post ein Probe-Säckchen von Albert F ü r st in S ch m a l h o f, Post PilShofen in Niederbayern für 2 Mk. oder 50 Ko. per Bahn für 14 Mk kommen, um sich zunächst von der Qualität zu überzeugen und wird seine Freud« an dem schönen Saatgut haben. Dessen neue« Preis.Verzeichnis enthält übrigens noch mehrere andere seltene Samensorten, dte wir selbst in unsern modernsten Katalogen nicht finden, daher wir Landwirte und Gartenfreunde zum Bezüge aufmerksam machen, eingedenk deS Spruche«: .Aus reine Saat sei stet» bedacht. Goldig lacht Dir dann der Ernte Pracht." <5|o lül© o| Ö — 8 — Deutsche Verlas»* Anetalt In Stuttgart. TarrtU« U «Um «w»»4l 8. Ausii«* I Me. ik.iL|rt.lIL Das Gdd, i«k.11.,(■k.cM. ^U. f....! 2. Auflao- f JM« nW' («killjfbeli. Lourde«. i. Xvn»U« 3 Bind« g» beflet IM., |tbdn. 9M. Rsm. Der Zusamnwnbruch "ÄT' „Pari»" säS Aus f™dfö Vllf. Jfcbry.. n»on*U, 2 HtfU k 50 Pf. H»ft I u. Abcaaeai. In aJln RochbAaAlfn. H Jt. - 4|, flnl|> P ■ fi a" Ar.f.n« Mai trKkiliMd |S B4e. ■UeUrht tirkanokf tob ,,«***» f »kettet * lt. »»banden I m.K lowi» dla aaderea TtnUhnd fartBiokuctn loUeekao ----du Halk«oa»Ua«hrlft [■■(•>" nlaat eal«e«et> W Buchhandlung W. Blanke, Marburg-Pettau. P. T. Mit Gegenwärtigem beehre ich mich. Ihnen ergebest anzuzeigen, das« ich mein seit 27 Jahren auf dem hiesigen Platze geführtes Hotel meinem Schwiegersohne Selbstthätige WASSER- versorgungs-Anlagen für hochgelegene, wasserarme Gemeinden, Wirthschaftshöfe und Industrien baut Aaton Koni, Mährisch-Weisskirchen. Grösste Specialsabrik für Wasserleitungen u. Pampen der Monarchie. — Aprox, Kostenanschlag und Prospecte gratis und sranco. Carl Kossär käuflich überlsssen habe. Indem ich mir erlaube, meinen Schwiegersohn Ihrem geneigten Wohlwollen angelegentlichst zu empfehlen und Sie zu bitten, dass mir bisher geschenkte schmeichelhafte Vertrauen auch auf ihn zu übertragen, kann ich nicht umhin, Ihnen bei meinem Scheiden aus dem Geschäfte den herzlichsten und aufrichtigsten Dank für die so vielen, mir während der Zeit meiner geschäftlichen Thätigkeit zu theil gewordenen Beweise Ihres Zutrauens und Wohlwollens, auszudrücken. Mit voller Hochachtung und Ergebenheit J. Woisk. PETTAU, den 26. März 1898. Bezugnehmend auf die vorstehende Meldung meines Schwiegervaters erlaube ich mir, mich Ihnen bestens zu empfehlen und Sie zu bitten, mich als seinen Geschäft«-nachfolger mit demselben Vertrauen zu beehren, dessen sich mein Vorgänger erfreuen durfte. Gleichzeitig beehre ich mich, Ihnen die ergebene Anzeige zu machen, dass ich mit dem heutigen Tage dieses Hotel unter dem Namen „Stadt Wien" eröffne, nur beste Weine, sowie Reininghaus-Märzenbier zum Ausschanke bringe und besonders auf den 1890er Eigenbau-Wein des Herrn Ernst Eckl aufmerksam mache, wie auch für feine Küche, aufmerksame Bedienung und sehr reine Passagierzimmer besorgt sein werde. Mit vollster Hochachtung Carl Kossftr. PETTAU, am 27. März 1898. Ein leistungsfähiger Syirks-Vertrekr für Pettau, welcher eine kleine Caution erlegen kann, wird von einer gut eingeführten BersicherungS-Anstalt gegen gute Bedingungen aufgenommen. Bereit« bestehende« Geschäft beträgt einig« Tausend Gul den Prämie. 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Den Kopf in die Hand gestützt, saß ich vor dem Hotel auf einer S'aiif, in düsteres Grübeln verloren. Eine junge Dame kam die Stufen des Hotels herab »nd lenkte ihre schritte dem Parke zu. Als sie an mir vorüberkam, begeg-listen sich unscrc Blicke; dabei mochte mein Auge wohl mit so be« wunderndem Ausdruck auf ihr ruhen, daß sie leicht errötend schnell die Lider senkte. In der nächsten Minute war sie meiuen Blicken eutichwunden. " 8wei Minuten später tauchte» in geringer Entfernung vo» mir die Gestalten zweier Männer anf — in lebhafter und offenbar ielir ernster Unterhaltung begriffen. De» eine» Gestalt, Kleid»»g und ganzes Wesen kennzeichnete den feinen Engländer, während der andere mehr de» Eindruck eines Untergebenen machte. .Jetzt kennen Sie meine Meinung," hörte ich den ersteren in strengem Tone sagen, „Sie sind Ihrer Dienste bei mir enthoben. Wehe» Sie Ihrer Wege, und wenn Ihnen an Ihrer Zukunft ge> legen ist, so folgen Sie meinem Rat.' Ohne ein Wort der Erwiderung wandte der andere sich zum Wehe». .Halt!" rief jener. .Sie kehren nicht wieder in das Hotel zurück! Gehen Sie direkt nach dem Bahnhof; in einer Stunde können Sie abreisen. Ihre Sachen werde ich Ihnen sofort schicken." Der junge Mann warf dem Sprechenden noch einen trotzigen Mck zu, darauf schlug er die entgegengesetzte Richtung ein. Der Zurückbleibende folgte ihm mit den Blicken, bis jener ver-ichwunden war; dann schritt er der Bank zu, auf welcher ich saß >md ließ sich mit einem schweren Seufzer auf ihr nieder. In der nächsten Minute trat ein Kellner mit einer Frage an ihn heran. Da der Engländer ihn nicht verstand, bot ich ihm meine Dol-metscherdienste an. .Ich befinde mich in einer sehr fatalen Lage." meinte er, nach-dem der Kellner sich wieder entfernt hatte. .Ich verstehe weder dnitsch »och französisch und war gezwungen, meinen Diener plötz-lich zu entlassen. Der Mensch war außergewöhnlich gewandt und geschickt, aber nicht ehrlich. Leider ertappte ich ihu heilte morgen ans frischer That. Das beste wäre wohl gewesen, ihn sofort der Polizei zu überliefern, doch ich gab den Bitten meiner Tochter nach und lieh ihn laufen. Woher aber nun so schnell Ersatz für ihn finden?" setzte er. halb zu sich selbst redend, hinzu. Ich bedachte mich einen kurzen Augenblick. .D»rf ich mir erlaichen, Ihnen einen Borschlag zu machen?" „Rnn ?" .Zufällig suche ich selbst gerade eine ähnliche Stellung," fuhr ich nicht ohne Verlegenheit fort. „Sie?" Er sah mich scharf, fast mißtrauisch an. „So — so; ich hätte nie gedacht —," plötzlich stockte er, »wollen Sie mir eine halbe Stunde Bedenkzeit lassen?" .Gern," versetzte ich. Er stand aus und begab sich in das Hotel. Nach kaum zwanzig Minuten kehrte er zu mir zmück. .Ich bin nicht abgeneigt, Sie zu engagieren," sprach er; „übe? die Bedingungen, denke ich, werden wir uns einigen. Darf ich um Ihren Namen bitten?" .Berger — Envin Berger." Binnen zeh» Minuten war die Sache abgemacht — ich im Dienst von Mr. Robert Carlyle. einem als enorm reich bekannten Banunternehmer; die junge Dame, die ich kurz zuvor gesehen und bewundert hatte, war seine Tochter. Eine Zeitlang reisten wir von Ort zu Ort, für den Winter begaben wir uns nach M ..., wo Mr. Earlyle ein eigene Villa besaß. - „Ich möchte Ihnen einen sehr wichtigen Auftrag geben," sprach er eine» TageS zu mir. „Am sechsten nächsten Monats feiert meine Tochter ihren einundzwanzigsten Geburtstag, ;u w.lchein ich ihr als Geschenk einen Brillautschmuck zugedacht habe. Ich habe ihn schon vor meiner Abreise von London gekaust, ihn aber der Sicher« heit halber bei den Juwelieren MeffrS. ganshawe in Bondstreet gelassen. Diesen Schmuck sollen Sie mir holen. Er besteht aus einem Diadem, Kollier, Brosche. Armband; hier ist ein Brief an die Herren Fanshawe, gegen welchen sie Ihnen den Schmuck aus-händigen werden, wenn Sie in Begleitung meines Hausmeisters Grahsou hinkommen. Ich habe diesem bereit» geschrieben, daß er Sie in meinem Londoner Hanse aussuche. Verwahren Sie diesen Brief sorgfältig, damit Sie ihn nicht verlieren. Sobald Sie den Schmuck haben, kehren Sie ohne Zögern hierher zurück. Daß Sie ihn auch keine Minute au» den Augen lassen werden, brauche ich Ihnen wohl kaum an» Herz zu legen." Am nächsten Morgen reiste ich ab. War es nur Einbildung von mir. daß ich mich von einem der Mitreisenden, einem finster aussehenden Man» in weitein Mantel, einen großen breitkrämvigen Filzhnt ttef in die Stirn gedrückt, unaufhörlich beobachtet wähnte? Anf dem Schiffe hatte er die Kajüte nebe» mir inne. Ich schlief mit Mr. Earlhles Brief fest in meiner Hand; doch die Angst um ihn ließ mir keine Ruhe; tausenderlei Gedanken, was alle» mir auf meiner Reise zustoßen könnte, quälten mich. „Wie," dachte ich, „wenn ein Fremder sich ans irgend welche Weise in den Besitz des Briefes fetzte, mir zuvorkäme, Grayson, der mich nie gesehen hatte, über seine Persönlichkeit zu täuschen wüßte und dadurch zu deu Brillanten gelangte, die, wie Mr. Earltile selbst mir gesagt hatte, von sehr hohem Werte waren?" Ungefährdet langte ich in London an, begab mich in GravsonS Begleitung zu MeffrS. Fanshawe »nd erhielt von diesen ein großes elegantes Etui ansgehändigt. das den schönsten Brillantschinnck enthielt, den ich je gesehen hatte. Während da» Etni noch offen aus dem Ladentische stand und Grayson sich mit Mr. Fanshawe unterhielt, bemerkte ich. wie drei Männer vor dem Hanse standen; zwei von ihnen betrachteten an-scheinend die im Schaufenster ausgestellten Dinge, während der dritte, ein Mann von untersetzter Figur in einfachem Anznge, mit einem kurzen dicken Stocke in der Hand, seinem ganzen Ansehen nach ein Oekonom, offenbar beobachtete, was drinnen im Lade» vorging. Als wir heraitStraten, wandte er sich hastig ab. Nach Mr. EarlyleS Wohnung zurückgekehrt, meldete der Diener: eine Dame — Mrs> Douglas — wünsche Mr. Grayson zu spreche« — sie warte drinnen im Zimmer. .Sie kennen die Dame?" fronte ich Grayson. „Ja. das heißt nur dem Namen nach," wird mir znr Antwort. „Mr. Carlyle spricht oft von ihr — sie lebt i» Schottland." Nach einer kleine» Weile kam Grayson und sagte mir, Mr«. Douglas möchte auch mich noch sprechen. Es war eine ältere Dame, schwarz gekleidet, mit grauem, glatt-gestrichenem Haar und dunkler Brille. .Ich habe ein großes Anliegen an Sie," hob sie an, .wie ich höre, reisen Sie morgen zu Mr. Carlyle: da habe» Sie wohl die Giite, ein Geschenk von mir silr mein Patchen, Fräulein Luch, mitzunehmen?" Ich erklärte mich gern dazu bereit. »Es sind ein paar sehr fein ciselierte antike silberne Schalen," fuhr sie fort, „ich habe sie sorgfältig in einen große» Koffer packen lasien, damit Sie ih» immer bei sich behalte» können, den» in letzter Zeit hat ma» vielfach von große» Diebstähle» gehört. Ich möchte nicht, daß Sie den Koffer in den Gepäckwagen geben. Wenn Sie zwei Plätze bezahlen," meinte sie, .kann Ihnen niemand wehren, den Koffer bei sich z» behalte». Wann reisen Sie ab?" .Heute abend." .Und Sie übernachten in L . Ich bejahte. .Lassen Sie dort den Koffer in Ihr Zimmer stelle» »nd sorgen Sie dafür, daß die Thu« re» fest verschlösse» sind. Das wird wohl die durch meinen Koffer verursach-teu Kosten decken," setzte sie hinzu und reichte mir eine Zehnpfundnote. Ich wies sie dankend zurück. .Sie würden michsehr verbinden, das Geld zu nehmen," sagte sie in fast befehlendem Tone, .ich möchte Mr. Carlyle« Diener nicht benutzen , als wären sie meine eigenen." Voll inneren Zornes biß ich bei diese» Wor-te» die Zähne fest auf-einander. .Meine Wohnung ist FullerlouPlareNr.AX). Sie holen den Koffer ' wohl auf dem Weg «ach dem Bahnhof bei mir ab. Ich bitte nochmals. sehr vorsichtig mit ihm umzugehen, ihn nicht zn werfen oder falle» z» laffen, damit die Silber-schale» ja nicht beschä- X« gewöhnliche Diaar (Sturou« vulgari») unk digt werden." Eine neue, eine zweite Sorge für mich: aber wie hätte ich als Mr. CarlyleS Diener der Dame ihre Bitte abschlage» können? Ich holte de» Koffer vor meiner Abreise in ihrer Wohnung ab. Er war mit Büffelhaut bezogen >md durch die vielen eisernen Beschläge so schwer, daß ich ihn mit Hilfe ihres DienerS mir mit großer Mühe auf den Wage» brachte. Als ich bereits im Cmu>6 faß. den Koffer nebeil mir. bemerkte ich unter der Menschenmenge auf dem Perron wieder den kleinen nntersetzten Mann, der mir schon vor dem Jnwelierladen unangenehm aufgefallen war. Das Etni mit den Brillanten steckte sicher in meiner Rock-tasche. Der Zng setzte sich in Bewegung. Zn meiner Freude blieb ich allein mit den zwei mir anvertraute» Schätze» »nd konnte nun in Ruhe an mich selbst und - Luey Carlyle denke». Ich liebte das schöne Mädchen innig. Doch ohne die geringste Aussicht, sie jemals die Meine nenne» zn dürfen, beschloß ich. so-bald ich meine beide» Schätze abgeliefert hatte, meinem Herrn den Dienst zu kündige» »nd mir anderSwo eine bescheidene Lebensstellung zn suchen, wo ich die schöne Luey niemals wiedersehen würde. In L ... angelangt, »ahm ich eine Droschke uud fuhr mit dem Koffer nach dem Hotel. Kaum hatte ich mich da im Speisezimmer niedergelassen, als ich zu meinem Schrecken am Rebentisch wieder jenen Menschen bemerkte, der nachgerade anfing, mir unheimlich zu werden. In ein anderes Hotel zu gehe», war es jetzt zn spat: so hielt ich es für da« beste, mich nicht weiter durch ihn ängstlich mache» zu laffen, ja, im Gegenteil, ich zog ihn ins Gespräch. Da wurde er ganz mitteilsam, sagte, er hieße BowleS und sei nur hierher-gekommen, einen Bekannten zu treffe»; doch scheine es fast, als habe er die Reise umsonst gemacht. Ich zog mich beizeiten in mein Zimmer znrück und traf alle Vorsichtsmaßregeln, mich vor jedwedem Eindringling zu schützen. Zweimal drehte ich den Schlüffel im Schloß »nd schob den schweren Koffer vor die Thür. Nachdem ich mich noch überzeugt hatte, daß sich auch vor dem Fenster weder ei» Balko» noch irgend ein Vorsprung befand, der das Einsteigen erleichtert hätte, fühlte ich mich so weit ganz sicher. Ich ließ eine kleine Lampe brennen und legte mich nieder. Das Etui mit den Brillanten legte ich unter das Kopf-kiffen. Ich mußte auch sehr bald ein-geschlafen sein, doch die Sorge um die mir anvertraute» Schätze verfolgte mich bis in meine Träume. Einmal träumte ich. man hätte mir den Koffer mittels einer Fallthür im Fußboden gestohlen; dann wieder i kam ich mit dem mir so lästigen Individuum im Speisezimmer in» Hand-geiuenge, wobei er plötzlich unversehens seine Hand in meine Brust-tasche tauchte, sich des Etuis bemächtigte und damit davoneilte, wäh-rend ich, wie gelähmt, nicht im stände war, ihm zn folgen. Dann ward ich mir zwar be-wußt, daß ich im Bette lag, aber ich bildete mirein, daß jenerMensch mich geknebelt hatte, daß ich weder Hände noch Füße zu rühren vermochte, «nd während ich so hilflos dalag, war er bemüht, das kostbare Etni vorsichtig unter meinem Kopfe hervor» zuziehen. -r tkinsirdftaar unicolor). (Mit Ich wollte mich frei- machen — und wie ich plötzlich mit einem lauten Schrei erwachte, hatte ich beide Hände krampfhaft geballt und mein ganzer Körper war in Schweiß gebadet. Ich griff »ach dem Etui, um eS wieder unter das Kopfkissen zu schieben — aber, o Himmel, was war das? Der Atem stockte mir, mein Herz klopfte in wilden Schläge». Das Etni war er-schreckend leicht — mit bebender Hand öffnete ich eS — eS war leer, die Diamanten waren verschwunden. ES währte mehrere Minuten, bevor ich überhaupt eines Ge-dankenS. einer Bewegung fähig war. Hastig kleidete ich mich an und dnrchsuchte sorgfältig jeden Winkel deS kleinen ZimmerS. Aber umsonst! Keine verdächtige Spalte, keine geheime Thüre — nichts! Auch durch da« gut verschlossene Fenster konnte niemand eilige« druiigeu sein. Voll Verzweiflung, ratloS, was nun beginnen, sank ich anf einen Stuhl. Plötzlich fiel mir mein einstiger Freund Willmer ein. .Wenn Dn Kummer und Sorgen hast, so rauche," Pffegte er zn sagen, und ich zündete mir eine Cigarre an. Wohl regte die Cigarre znm Nachdenken an — aber welche Gedanken waren das! Würde man nicht einfach mich kür den Dieb halten, mich in« Zuchthaus bringen, nttd, o Gott! würde nicht anch Lnry mich einer solchen That für fähig halten?! — In wahrer Verzweiflung blies ich dicke Ranchwoiken i» die - 51 x!iift; nach kaum einer lialben etitnbe hatte ich nicht weniger als frei Cigarren geraucht: iimisgebeiieit war die Lust so dick geworden, daß ich die Thiire. nach welcher ich zugewandt sasi, kaum mehr zu crkennen vermochte. Plötzlich vernahm ich ein halb unterdrücktes Hüsteln. 3ch griff nach der Laniiie, schlich nach der Thür »nd blieb, das Chr an das Schlüsselloch legend, horchend stehen, aber ich Hörte nichts. Schnell schob ich de» Koffer beifeite, öffnete die Thüre »nd trat auf de» Korridor — niemand war zu sehen, nichts rührte sich. Langsam zog sich die Ranchwolke durch die Thiire »ach dem Korridor. Da härte ich da» Huste» wieder; diesmal kam es ganz deutlich a»s dem Zimmer dicht hin-tcr mir — schnell drehte ich mich um, sah aber nichts. Ich trat zurück !» das Zimmer, verschloß die Thür »nd wollte eben den Mörser wieder davor schieben, als ich das halb unter-drückte Hüsteln abermals vernahm und diesmal zwar so in meiner nach-sten Rähe, daß ich erschrocken zusammenfuhr, stolperte nnd die Lampe mir au» der Haud fiel. Wieder befand ich mich im Fin-stern. Jetzt aber hatte ich das Rätsel gelöst. Der Dieb war im Koffer ver-steckt, ich selbst hatte ihn von London mitgebracht. Nun war mir mit einein Male klar, weöhalb die sogenannte Mrs. Douglas so besorgt darum gewesen, daß ich ja recht behüt-fam mit dem Koffer umginge «nd ihn nicht in den Ge-Packwagen stellen ließe. Ich machte verzweifelte Anstrengungen , den Koffer zu erbrechen, ohne daran z» den-ken, welcher Gefahr ich mich dadurch aussetzte. Aber ver-geblichesBemüHenl Ich drehte den Koffer um, stellte ihn auf die Kante und ließ ihn heftig niederfallen, in der Hoffnung, ihn da- durch ausznbekom- Der kleine Patient. «ach dem Okmaibt rneii, öderes feinem Insassen zum mindesten höchst »»behaglich zu machen. Plötzlich wurde heftig an nieine Thür geklopft. „Was mache» Sie denn da drinnen für einen Höllenlärm?" rief Air. VoivleS in erregtem Tone, „können Sie einen nicht ruhig schlafe« lassen?" Fest überzeugt, daß er seinen« Ünmpan nur beistehe» wollte, gab ich keine Antwort. In demselben Augenblick sprang der Kofferdecfel ans nnd eine Gestalt sprang heraus. Ich stürzte mich ans sie nnd geriet in harten Kamps mit einem starken, muskulösen Manne. Unversehens schlang er seine beide» Anne mir um die Hüften und wollte mich rücklings zn Boden werfen, ich aber packte ihn an der Kehle, daß er mich loslassen und anf die K»ie sinke» mußte. Die ganze Zeit über pochte und rüttelte sein Helfershelfer draußen an der Thür. Schon wähnte ich. meine» Gegner besiegt zn haben, als er eine unerwartete, verzweifelte Anstrengung machte, um sich von mir loszureißen. Gleichzeitig gab die Thiire mit einem heftigen Krach nach — ein grelles Licht blendete mir die Ange», nnd von einem heftigen Schlag auf die Stirn getroffen, tanmelte ich nach rückwärts. Als ich wieder zur Besinnung kam, lag ich »och a»f den, Fußboden ; neben mir kniete ein Mann, der mir den Kops hielt nnd mein Gesicht mit frifchem Wasser badete. »Wo bin ich?" fragte ich. langsam die Auge» öffnend. Der Wirt, einige Kellner uud meh-rere Gäste umstanden mich mit angst-rrsülltenGesichteni. „Wo sind die Diebe?" fragte Ich, mich des Geschehe-nen erinnernd. .Es war nur ei->ier," versetzte Mr. BowleS, der vollständig angekleidet neben dem Bette stand. Da erst gewahrte ich, ans dein Bett-raud sitzend, eine» Mann mit gefeffel-teil Händen,!» dem ich auf den erste» Blick Mr. Carlyle» früheren Diener er-kannte. .Ich glaubte wahrhaftig schon, der Schurke wäre uns entwischt," bemerkte Mr. Bow-ies, der sich »n» als Geheimpolizist entpuppte, .wären Sie nicht so bald erwacht, so hätte er sich nicht wieder in den ttoffer gestiich-tet uud wir hätten ihn nimmermehr erwischt. So kam ich gerade »och zei> tig geling. daß er nnS nicht dnrch das Fenster entkommen konnte." Der Brillant-fchinuef wurde mir uubefchädigtwieder eingehändigt. Bon der sogen. Mr». Douglas fand sich gar nichts weiter vor, als ein paar schwarze Frauen-fachen, eine grane von Angust D>«sf»nbach«r. «Mit t«t.) Perücke nnd eine dunkle Brille. Der mit Biiffelfell Überzogene Koffer enthielt eine Menge kleiner Luftlöcher, die dem darin Verborgenen zwar die nötige Luft zu führten, aber auch den Ranch eindringe» ließen. Hätte ich nicht so viele Cigarre» geraucht, so hätte ich seine» Benteck wohl schwerlich entdeckt. * * Ich beiiiitzte die erste Gelegenheit, Mr. Carlyle mitzuteilen, daß ich sein Hans zn verlassen ivünfchte „Voll Beschämung muß ich Ihnen gestehen." sagte ich, ..daß ich mich überhaupt unter falschem Name» bei Ihnen eingeführt habe, ich heiße gar nicht Berger — ich ..." „DaS ist mir längst kein Geheimnis mehr, Herr Bandnlff," siel jener mir lächelnd in die Rede; .ich kannte Ihren Bater einst 5.2 sehr genau, itub sofort, nlo ich Sie in S ... zum erstenmale sah. fiel mir Ihre grobe Aehnlichkeit mit ihm aus. Ich schlug im Fremdenbuch nach; als ich Ihren Namen da fand, Wichte ich. woran ich war »nd konnte mir wohl denken, wie jugendliche Unerfahren-heit »nd Leichtsinn Sie in so schlimme Lage gebracht hatten — nun, Sie haben es schwer biißen müssen.' * « Irht bin ich mit seiner Tochter Luch verlobt nnd hatte wohl nie das Gliltk gehabt, sie dir Meine nennen zu diirseu, wenn ich nicht dem Rat meines einstigen Freundes gefolgt wäre nnd in Kummer und Sorgen znr Cigarre meine Zuflucht genommen hätte. Ttt gewöhnliche uHk der einfarbige Stiar. Wenn In der zweiten H»lste de» Februar oder ansang» Marz nach wenigen milden Tagen der Winter wieder in seine Rechte tritt »nd lustig die Schneeflocken umherwirb«lt, al» ob e« gar nicht ander» werden künnt«, hdri mancher Naturfreund eine» schönen Morgen» vldtzlich luftig ps«if«nden Gesang, und helle Freude zieht in sein Herz ein, denn der Frühling muß nun doch kommen, seine ersten Vorboten, die Staar« sind da. Aus den höchsten Winseln der Vflume, auf den Spitzen der lür««, den Wetter, sahnen hoher GeMud« sitzen die freudig begrüßten, schwarzen, m«tallgrün-gliinzenden Sesellen und schmettern lustig ihr Lied, unbekümmert um Wetter und Wind, der sie da oben auf ihrer lufligen Hdh« so recht zerzausen kann. Jedermann freut sich der zurückgekehrten Aast«, al» ob sie die sichersten Bürgen de» Frühling« wartn, der nun bald nach diesen Vorboten kommel, muß, Leider wird diese Hoffnung oft getauscht und der Winter macht sich noch recht fühl-bar, aber da» verschlügt den munteren Staaren nicht», lustig schmettern sie morgen» und abend» ihr Lied unter lebhaften Bewegungen der Flügel und de« Schwänze». Und wenn auch der Gesang nicht hervorragend ist, so erfreut er doch durch die frdhliche Art und Weise de» Vortrage» und ergötzt durch die verschiedenen Laute, die der Staar in drolligem Durcheinander hervorbringt. Jedermann hat daher auch den munteren Vogel lieb und allerort« werden ge-eignete Brutstätten, die bekannten Stoarenklftin, für ihn aufgestellt, die Ihm «ine In jeder Beziehung passende Wohnung gewähren und in denen er im Laus» de» Sommer» sein, zahlreiche Nachkommenschaft groß zi«ht. Und mit v»U«m Recht wird ihm seilen» der Menschen dieser Schutz gewahrt, denn kein Vogel vergilt ihn so mannigfach wie der Staar, der schädliche Insekten, Schnecken und andere» Aezief«« in unglaublichen Mengen vertilgt nnd dadurch ungeheuren Nutzen stiftet. Wenn er auch In Weinbergen und SlrschenPkantag«» nicht zu dulden ist, da er hier, wenn er In Massen auftritt, Schaden anrichtet, so sollte seine Hege und Pflege an allen anderen Orten durch Aufstellen zahlreicher Nistkasten gefordert werden, er vergilt e» durch Vertilgung der Pflanzenschad, linge tausendfach. Unser Staar (Stürmn rulgaris) ist zwar über ganz Europa verbreitet, aber er ist keine»weg» überall Standvogel, In einzelnen Segenden unsere» vaterlande» ist er selten und nach den südlich gelegenem Sündern, nach Südspinien, Süditalien und Griechenland kommt er nur wahrend der Winter-monate, welch« die meisten In diesen Ländern zubringen. «I» Standvogel (Oft ihn hi«r «In nahrr verwandter, der Schwarz- oder Einfardstaar (Starnua uni-oolor) at, der außer in den genannten Ländern noch In der Ukraine, paukasien, sowi« «In«m groben Teil Asien» vorkommt. Der Einsarbftaar, d«n »ns«r Zeich, ner ebenso wi« den g«wöhnlich«n Staar m«ist«rUch dargestellt hat. unterscheidet sich nur durch die Farbe seine» G«fi«d«r» von unserem Staar, im Wesen und Benehmen, sowie in der Art der Ernährung ist «r diesem gleich. Der Sin-sarbstaar hat ein« mattschi«serschwarze, metallisch glänzende Färbung ohne die w«lß«n Flecke und Punkte, dj« besonder« nach der Mauser unsern Staar an», zeichnen, da dann alle Federn de» Rücken« und der Brust mit w«ift«n Spitzen endigen, während bekanntlich Im Frühjahr dl«s« Flecke grdgtrnteU* verschwunden sind, dagegen d«r grüne ««tallschimmer aber starker hervortritt. Die Hai», und Sopffed«rn sind ai>ß«rd«i» zum Unt«rfchi«d von unserm Staar bei dem Sin-sarbstaar lang und schmal, die erster«« sträuben sich beim Gelange auf und bilden gewissermaßen ein» Haltkraus». Dr. L St Der Nein« Patient. Feldmann, d«r Dach»hund. spielt nicht nur b«im Vater, der ein eifriger Jager ist, sondern auch bei den Kindern eine große Rolle. Ist «r doch d«r gutmütigst« und au»dan«rndft« Spielkamerad, den sie sich wünschen ftnnen. Wa« Wunder, daß «» allgemeine» B«dau«rn erregte, al» Feldmann jüngst beim Tach»schli«f«n von einem der Srimmbarte übel zugerichtet wurde. Da» «in« seiner Hängeohren jrlgt« einen langen Riß und auf dem Kopf erhi«lt er «in« klaffende Wunde. Wohl wendete die Mutter all« Kunstfertigkeit an, um dir Wunden ai»zuwaschrn und zu verbinden; ader Feldmann hat trotzdem gewaltige Schmerzen und zieht sich winselnd in sein Lager zurück. D«»haib tragen Ihn heute Mutt«r und Tochter heran» in'd«n hellen, warmen Sonnenschein und da gefällt «» unserem klein«» Patienten auch augenscheinlich im Schoße seiner Herrin sehr wohl. Ä. 8 Httau»g«g«den. Professor hmtest«n Sängerinnen de» vorigen Jahrhundert», war zu Neapel, ungesöhr 1728. von deutschen altern geboren. I» einem Ilrsuiiuerlnnen.lUofier vo» der ausgesprochensten Neigung zur i: t'if «rgriff«n, erhielt fl« Unl«rricht von der Aedtissin, und I« 14. Jahr« zu ihrer Mutter zuriickk«hr«nd. gab sie nach einige» Jahre» einem nlt«n veneliane, >ik Hand, kam nach Dresden, erhielt von Porpora Unterricht »nd war bald der Gegenstand allgemeiner Bewunderung und Rivalin der Fanstin« Hast«. I» N«ap«I und In d«r Folg« In Spani«n < 17&l>, In Pari», In London und noch in d«n größte» Städten Italien» war d«r Beilall einstimmig, doch blieb Ihr vorzüglichst«? Ausenthalt Dresden, bi» sie 17«3 nach München ging und hier in (Ungezogenheit Ihr Leben vollbrachte. Die Starke Ihre« Ausdrucke« riß jeden zum Entzücken hin, auch hatte sie viel Einsichten In der praktischen Musik, sowie sie zugleich mehrer» Sprachen, selbst lateinisch, verstand. St. Naiv. Mann: »Die Trinkeier scheinen nicht frisch zu sein!" — Frau: .Aber ich habe sie doch vor fünf Minuten erst au» dem Laden holen laffen!" Nobel. Arzt: »Nun, Frau Kommerzienral, haben Sie dem Kranken El«, umschlüge machen laffen?" — »Jawohl, Herr Doktor, Ich hab' sogar Himbeere!» dazu nehmen laffen." llönig Friedrichs II. Kürze Im Dekretieren ist bekannt. Nachstehende eigen-handige Verfügung de» König«, welche bei Ausräumung der Registratur einer Ttaat»b«hvrd« gefunden wurde, mag al» Beleg dazu dienen. Da» in Rede stehende Dokument hatte In folgendem feine veranlaffung: »In H»rr Elamer von dem Busch, welcher al» lkauonleu» von dem lomstiste zu Magdeburg an. sehnlich« Einkiittsi« bezog, diese ober grrn In Potsdam zu v«rz«hr«n wünscht«, hatte bei dem König« um Ti»p«nsation von der Residenz angehalten. Ta« dielfallig« Bittschreiben, datiert vom 28. Mar, 1744 war d«in Monarchen von dem bortragenden Rate mit «in«r kurzen Hingab« de» Status caunae vorgelegt worden. Dicht unter di«s«r b«ftnd«t sich nun die R»koiution Friedrich», die wir buchstäblich und mit d«r Lrthographi« de» Original» hier w!«d«r geben: .Mein Bulch Sol kein Lonasicum »<> Ihab«n: entweder «r soll dort r«fldi««n oder resignieren. Friedrich." St. rmtinnützlyes Um Ttacheldeersticke vor SchildlSusen zn sicher», w«rd«n dieselben kurz vor dem Austreiben der knospen mit Kalkmilch bespritzt oder mitKalk destaubt, spater aber werden di« Strauch««, fall» sich die Stachelbeerr«N»«n einstellen sollten, «it Essig- oder Alaunwaffer bespritzt. Gegen Heiserkeit ist der Gebrauch be» kalten (Basier! innerlich und äußerlich sehr zu «mpf«hl«n. D«r Patt«nt trinkt dr» Morgen» wahrend d«» Ankl«i-den» ein Gla» frische», klar«» Waffer, aber nicht auf einmal; auch muß wlh-r«nd de» ganzen tage» ein« kleine Quantität frischen Waffer« g«ttunk«n w«rd«n. D«» Ab«nd» vor d«m Schlaiengehen nimmt d«r kranke eine Serviette, taucht sie in kalte» Wasier, drückt dieselbe au«, faltet si« zusammen wie «in Hal«tuch und l«gt si« sich um drn Hai»: «in« trocken» S»rvi»tt« wird ebenfalls zusammen-g«iatt«t, üd«r di« «ist« g«l«gt und def«stigt. «(»dann leg« sich d»r Patlrnt In» Bett und deck« sich r«cht warm zu, um «In« n«n« Erkaltung zu d«rhüt«n. Diese Kaltwasserkur, etwa acht lag« lang ununterbrochen fortgesetzt, wird da» ll«b«l sicherlich beseitigen. (Eichenrinde ist ein vorzügliche» Mittel bei Verstauchungen. Verrenkungen der Gliedmaßen, sowie bei Beeknöchelung de» Pferde». Ein Absud dieser Rinde wird, Indem man einen Lappen um da» Gelenk gelegt hat. warm ans die lel-dende Stelle gegossen. Die» muß alle zwei Stund«n «rn«urrt werden. Ebenso ist di« trock«n« Rinde, pulverisiert, ein treffliche» Mittel aus fast unheilbar uaff«nd« und Ützende Geschwüre gestreut. Da die Eichenrinde zusamm«uzl«h«nde, fauinilwldrig« Eigenschaft b«sitzt, so ist di«s«lb« auch ein gute» Mittet bei B«. ginn der Strahlfaul« und Hufkred» der Pferde Atr»fticho». Eiern, Rachin. «übe. «nun, »den. Oder, Loge. Au» iede« »er ft«i>»n fertrr find durch Borsetz«» eine» «uchftad«,» »«,, BBrtn zu bilden, »ernt Anfanatbachstahn, richtig 8 «ordnet, des Kantn rittst deutsch,» Residenzstadt itnn. «. Yri,brich». . Dreisilbige Lharade. »ie erste kannst du sehr gut stnden. Sowohl am Mrichdautn, M an Vlnden; »ie »weil» nennt dir ein, Putscht «ladt Die auch di» erster» stet» adtta hat. Ta» (Nnir, '»« Stadt im lS»ftsal«nland. Eehr hildsch gelegen am «SeierNrand. «mit Friedrich». Auslösung folgt in nachftrr Nummer. Schachlösung»«: Nr. IX T fa *—h ». La »—b 7. T h J-f J « 4-f » t L « *— h S K <1 5 a 4. L h »—K • t ttc- «t. tu. d »-c « : 8 ir «—« i. 0 f l-h « ! 8 a »-ott, »all. I'lnn, l.ot. Otto, Wall. Slamdutowi — de» Logogriph»! fliege, itien«. ffliege. wieg«! de» Homonum»: Die zwei »er». - -» «tle «echte »»rbetzalten. tvernniwottltli.r '>i>!">>!l>vn >>>» ttiuit tltilli'r, uedrutft nnd lwr>iu«ii