Dienstag den 18. August 1835. A l l V r i e n. <^as kais. ton. illyrische Gubernium hat die durch die Pensisnirung des Ich. 6arl Hauser, hei dem k. k. Kreisamtc in Klagcnfun erledigt gewordene Einrcichungsprotokollisten « Stelle dem Rcgistranten dcS k. k. Krcisamtcs zu Neustadtl Joseph Sterger, mil Rathsbeschluß vom 2. d. M. zu verleihen befunden. N i r o l. Am 17. Juli d. I. gegen U ,^2 Uhr Abends wurto in Me ran cine merkwürdige Himmelsc» scheinung beobachtet. Es zeigte sich am Horizonte eine hellleuchtende Feuerkugel von etwas länglichter Form, in der Größe des Mondes. Das Licht war dlaß und blendend, und glich dem Lichte des grie-cbischen Feuers. Die Kugel flog von der Mitte des Horizontes, wo sie zuckst gesehen wurde, nach Westen, und verschwand nach Verlauf von zwei Secunden hinter dem Berge. Sin Geräusch wurde nicht wahrgenommen. Diese Erscheinung ist ohne Zlrcifel dieselbe/ welche zur nämlichen Zeit in Mai« land beobachtet worden ist. (B. v. T.) Frankreich. DkrMoniteur vom 1. Uugust enthält fol« gendes Schreiben, welches der König an die fran« zösischen Bischöfe erlassen hatte: «Hr. Bischof! die Gebete sür die Opfer derIulitage iLIo hatten kaum aufgehört, als Frankreich ein neuer Stoss zur Trauer begeben wurde. Die Vorsehung hat die Streiche abgewandt, die uns. Mir und Meinem Soh» ne. zugedacht waren. Aber wenn wir Gott dafür danken müssen, daß Er durch Vereitlung der Pläne der Meuchelmörder unser Leben beschützt hat, wie viel Bedauern, wie viel Thränen sind wi, nicht jenem berühmten MarschaN, seinen edlen Waffen» gefahrtcn, und jenen hochherzigen Bürgern schul« dig, die der Tod rings um uns her dahin gemäht hat. Ich muh daher für sie die Gebete in Anspruch nehmen, rvelcde die Kirche aNen in ihrem Schooße verstorbenen Christen gewährt. Sie werden daher in dieser Intention in aNcn Kirchen Ihres Spren« gels einen Traucrgottcsoicnsi und ein feicrlichesTe Dcum zur Danksagung für den auffallenden Schutz, den un6 Gott angedeihcn ließ, halten. Paris den 2i. Juli ,835. Ihr wohlgeneigter Lud wig Phi-lipp. — Auf Befehl dcs Königs: dcr Siegelbe« wahrer, Minister der Justiz und des (5ulte, (Z. Persil.' Das Journal de Paris vom ». August meldet: »Gestern um 1» Uhr Vormittags gingen sieben junge Lcute, allein dem (Zosiume, wofür die Republikaner eine besondere Vorliebe haben, gegen die Brücke von Nemlly und ließen dcn Ruf hören: «Nieder mit Lu 0 »vig Philipp! Gs lebe die Republik! AIS der General. Qua» tiermeistcr der Gendarmerie von Neuilly sie er« blickte^ sehteer ihnen nach; das Volk folgte ihm eiligst und leistete ihm kräftigen Beistand bei Ver« Haftung dieser Ruhestörer, welche unmittelbar zum Polizeicommissär geführt wurden. Auf dem We« ge dahin versuchten cs zwei andere junge Leute> ihnen Hülfe zu leisten, und beschimpften, wie man erzählt, die Einwohner, welche sie verhafteten. Sie rvurdcn gleichfalls festgenommen und mit ihren Ka. meraden zum Polizcicommissar geführt. — Diese sieben verhafteten jungen Lcute, welche: »Es lebe die Republik!" gerufen hallen, waren aNe Bijoutericarbsiter. Ihre Namen sind folgende: L 0 rin, 21 Jahre all. Rue St. Eroix de la Bre» toneric Nr. 34; die bcidcn Brüter Ladb«, Nue 2)o Michel le Comte Nr. 22 ; Lindouand, iL Iah« le alt. Rue du Temple Nr. 20; Ti berge, 24 Jahre alt. Rue Blanche Nr. 16; die beiden Brü« der Gleuser, der eine 10, der andere 17 Jahre alt. — Man weiß nicht, wie man «inen so tollen Streich erklären soll, in einem Allgenblicke, wo der Unwille gegen die Anarchisten so g,recht und so lebhaft ist. Die Untersuchung wird uns darüber ohne Zweifel Aufschluß . eben; wir werden das Resultat seiner Zeit mittheilen.« (Oest. B.) Das Journal de Paris vom 2. Abends hatte am Schlüsse »ines Artikels, worin es die Gründe darlegt, welche ihm Zurückhaltung bei Mittheilung der Nachrichten über den Gang der Instruction hinsichtlich des Attentats vom 2U. gebie« ten, und die Journale w^rnt, im Interesse der Justiz vorsichtig in ihren Mittheilungen zu seyn, die Alizeige enthalten, daß die Instruction Hinsicht« lich zencs Attentats einen unermeßlichen Schritt gemacht habe, und daß die wichtigen Rc-sultate, die man bereits erlangt hat, der Hoffnung Raum geben, noch dei weitem wichtigere zu erhalten. — Das Journal de Paris vom 3. Abends, gibt nun folgende nähere Aufschlüsse: ,Wir haben unsern Lesern cie Gründe auseinan» tergesetzc, die uns abhielten, die Nachrichten be» tannt zu machen, in deren Aesih wir uns über den Stand der Instruction hinsichtlich des Attentats vom 28. Juli befanden. — Bedeutende Entdeckun« gen waren gemacht worden; da jedoch nicht min« der bedeutende zu machen übrig waren, schien es uns angemessen, sci cs auch nur während einigen Stunden, zu schweigen, um die Personen, denen man nachforschte, nicht zu früh von den Aufschlüssen in Kenntniß zu sctzen, die cö der Justiz zu sammeln gelungen war. — Diescn Morgen hat der Ccn» stitutionnel unsern Artikel wörtlich wiedergegeben, und sich im nämlichen Augenblick und gleichsam um seine Achtung für unsere Warnung, deren Wich« tigkeit er nicht wohl mißkennen konnte, an den Tag zulegen, beeilt, in einer Nachschrift von Mit« lev nacht die Notizen mitzutheilen, die zu seiner Kenntniß gelangt waren, und dabei nicht verab» säumt, in einer eigenen Note anzudeuten, daß dieß seiner Meinung zufolge die Notizen seyn dürften, welche das Interesse der Justiz bekannt zu machen uns abhielt. —- Glücklicher Weise hat dieses seltsa, me Befahren, wie zu besorgen gewesen, die Nachforschungen dcc Justiz, welche bereits auf der Spur, die sie suchte, schon weit vorgerückt war, nicht ge« hemmt. Heute, nachdem ein Tbcil der Thatsachen schon enthüllt ist, und das Uebrige ohne Nachtheil bekannt gemacht werden kann,- wollen wir cinigs authe ntische A u fsch lüsse über die Fortschrit» te geben, welche die. Instruction seit zwei Tagen gemacht hat. — Der wahre Name dcs Mörders ist nun bekannt; er heißt Fie^cbi; cr ist in clave in der Provinz Alava, unweit von Trcvino, auf dem Wege nach Vittoria.) Das Groö der Armee steht zu Penacerrada gegen den Ebvo hin. Die Carlisten brennen vor Begierde, sich mit dem Feinde zu messen.« — In der Gazette deFrance vom 5. Au« gusi heißt es: .Das Hoflager Carls V. wor a,m 26. zu Bernedo, ein Paar Stunden von Logrono, wo sich Cordova seil dem 25. mil s.iner ganzen Armee befand.« (Oest. B.) Revacteur; ^r. kav. Weinrich. Verleger: Ign»; Al. Vvler v. Rleinnlayr.