ftn«mrr 8. Pettau, den 84. Febr«»r I8SS. Vl. »W»t»r Pettauer ZeitunF erscheint jeden F>onnrag. Prei» für Petto u mit gustellnng in» Ha»»: Vierteljihr »»» Vchtnhafrr i» Sraz, Tporgasie Hx. 5. Die Antworten. Die deutschen Abgeordneten im steirischen Landtage haben die Schulanträste der Conservativen nicht, wie sie es hätten int Interesse des bestehenden VolkSschulgesetzeS und der allgemeinen Volksbildung thun müssen, ruhig «6 »et» aelegt, mit der Rollet'schen Begründung, das» ein Landtag überhaupt nicht competent sei, ein Reich«, gesetz zu ändern, sondern diese Anträge dem Kandcs-Ausschusse zum Studium, zu geeigneten Erhebungen und Berichterstattung an den nächsten Landtag zugewiesen, um de« lieben Frieden» willen. Mit Hilfe der Deutschen im steirischen Land-tage wurde da» Gesuch der „Südmark- ab- icwiesen, um de« lieben Frieden« willen. >er in seiner ursprünglichen Fassung in ruhigem, ernsten, sachlichen und durchaus würdigem Tone gehaltene Antrag Kienzl, betreffend da« flovenische Gymnasium in Eilli, gefertigt von 38 deutschen LandtagSabgevrdneten, wurde einem ZwölferauSschuffe zur Bericht-crftattung zugewiesen und in diesem Au«schusse von den konservativen zu einem völlig farblosen, verwaschenen, im Tone einer demüthig ver- 8>ämten Bittschrift gehaltenen Erklärung zugestutzt, uch da« ließen sich die Deutschen im Landtage gefallen um de« lieben Frieden« willen. Auf diese lamms^eduldM Friedensliebe und zimperlichen Zartsinn in nationalen Dingen, auf diese« landesüblich deutsche .Küß' die Hand I" — und „Bitt gar schön!" haben zuerst die floveni-schen Abgeordneten mit ihrem Austritte au« dem Landtage geantwortet. Marcello Rossi. Die erfreuliche Thatsache, dass e« der Direc-tion unsere« Musikvereine» gelungen ist, den k. k. Kommer>Virtuosen Marcello Rossi, der, wo immer er mit seiner Zaubergeige erscheinen mag, den bekannten Spruch Julni» Cäsar» einiger-maßen variierend, wohl von sich sagen dars: „Ich kam, spielte und siegte!" für ein Concert am 2 März l. J. zu gewinnen, gibt un» willkommenen Anlas«, einige» au« dem Leben Marcello Rossi» und über den Bildungsgang, den der Künstler genommen, mitzutheilen, der schon im Jahre 1875 — der damals dreizehnjährige Marcello gab in dem ge-nannten Jahre in Deutschland eine Reihe von Concerte» mit durchschlagendem Ersolge — von den .Leipziger Signalen" als ein Talent von GotteSgnaden bezeichnet wurde. Marcello Rossi wurde am 16. October 1862 in Wien geboren. Sein Vater, Doctor der Rechte, italienischer Abstammung und mütterlicherseits aus der bekannten Familie Jellachich stammend, ließ dem Knaben nach jeder Richtung hm die sorgfältigste Erziehung zutheil werden und da derselbe sehr frühzeitig ein ganz un-gewöhnliches Musiktalent an den Tag legte, so wurde, kuiint dass Marcello das fünfte Leben»-!°hr erreicht hatte, mit txflen Musik- und speziell wit den B>olin-Studien desselben voller Ernst Die Coalition«regierung schickte sogar den Handelsminister nach Graz. um die acht slove-nischen Abgeordneten zum Wiedereintritte in den Landtag zu bewegen, aber diese antworteten mit einem entschiedenen .Nein!" — die« war die zweite Antwort auf die deutsche Frieden»-duseligkeit und da» OpportunitätSgeflöte. Die dritte Antwort hat ihnen der Hohenwart» Elub ertheilt. Der Hohenwart-Club, zu dem auch die steirischen Conservativen und Slovenen gehören, hat den Beschlus» gefasst, „einstimmig für die Budgetpost .Eilli" zu stimmen und dafür einzustehen, das» die Wünsche der Slovenen .ohne Aufschub" befriedigt werden." Da« ist die dritte Antwort auf den mit Zuckerwasier und Himbeersast gemischte» Versuch der deutschen LondtagSmajorität in Steiermark, auch ein wenig deutsch sein zu wollen. Wir haben dem blos »och beizusügen, dass auch Minister Falkeohayn im Hohenwartclub mitstimmte. Und »un. sollen wir etwa mit den liberalen Blättern des Landes darüber jammern, das« die deutschen Abgeordneten de« steirischen Landtages von de» Conservativen und Genvssen bemogelt worden sind? Sollen wir etwa gleich diesen Blättern von .Wortbruch" und .sophistischer Deutung des Begriffes politische Verläßlichkeit", von „schleißiger Moral der frommen Herren" und so weiter salbadern? Gor keine Idee, wir wisse» das Sprichwort: „Wer den Schade» hat. dars sür de» Spott nicht sorge»", — besser zu würdigen, al« jene, die schon zum so und sovieltrn Male aufgesefsen sind und au» dem Schaden doch nicht klug wurden. Oder haben die beiden deutschnationalen Abge- gemacht und der talentvolle Knabe dem Dom-capellmtister Hoffmann anvertraut. Marcello machte unter der Leitung des eben genannten, bewährten Lehrers so glänzende Fortschritte, das« er. siebe» Jahre alt, sein Debüt im Salon der kunstliebenden Gräfin Schärfenberg in Graz mit dem glänzendste» Erfolge bestehen'konnte. Mar-cello Rossi studierte am k. Conservatorium in Leipzig und empfing weiter» seine letzte Aus-bilbnng beim Concertmeister Lauterbach in Dresden und Professor Massart in Paris. Schon im Jahre 1878 spielte der damals sechzehnjährige Violinspieler vor dem kunstsinnigen Könige Albert von Sachfc», der dessen Kunst» leistunge» die größte Anerkennung zollte und den junge» Künstler durch Überreichung eines sehr werthvollen Brillantringe» autgezeichnet hat. Marcello Rossi begann seine künstlerische Lausbahn unter den glänzendste» Auspicien. Ge-sang»zrößen ersten Range», wie die Artüt, Lncca, Sembrich und Rilson vereinigten sich mit ihm zu Kunstfahrten und theil« in dieser illustren Gesellschaft theil« allein durchzog der junge Künstler Österreich-Ungarn, Deutschland, Rumänien. Rus«land, Norwegen u. Dänemark, Schwe-den, die Schweiz u. f. w., überall wo er erschien und spielte, Auszeichnungen und Ehren jeder Art einheimsend Da« Spiel Rossi« zeichnet sich, wie die« von ordneten Dr. Starke! und Dr. Wokaun, die vom ZwölserauSschusse umgearbeitete .Auf« s o r d e r n n g" der 38 deutsch. Abgeord. Steiermark« nicht so rechtzeitig und treffend kritisirt und charakterisirt, das« e» nicht noch Zeit gewesen wäre, denselben in seiner ursprünglichen Fassung wieder-herzustellen? Wo« konnte dabei riskirt werden? Nicht um ein Härchen mehr, als das was nun doch geschehen ist; dagegen hätte man wenigsten»-den Eindruck gemacht, das» man nöthigensall» auch so e»tschiede» sein kann wie der Gegner. Mit dem vom Ausschüsse umredigirten Schrift-stücke ober ist man auch um diesen bescheidenen Effekt gekommen und da« Resultat davon ist. das» man diesem Bittgesuche der deutschen Landtag». Majorität genau jene Bedeutung beilegt, die diese» schristl. Bekenntnis nationaler Unentschiedenheit und politischer Leisetreter« verdient. Da« entschiedene .Nein"! — der 38 deutschen LandtagSabgeordneten in der Cillier Gymnasialsrage hätte manche» bisher Unentschiedenen, im entscheidenden Augenblicke auch zu einem entschiedenen „Nein" begeistert; daS Bittgesuch wird die entgegengesetzte Wirkung hoben, außer die Deutschen ziehen die letzten Consequenzen aus dem Beschlusse de» Hohenwartclub und machen e» den Slovenen im steirischen Landtage nach. Es handelt sich nicht mehr um Cilli allein, sondern »m die politische Stellung der Deutschen Österreich» sür alle Zukunft. Die Festigung dieser Stellung unter den Mitnationeii im Reiche ist bedeutend wertvoller, al» die Festigung einer Koalition, deren Sein oder Nichtsein von der Laune und dem guten Willen de» Grafen Hohenwart abhängt. den strengsten Kritikern aller Länder, in denen er Concerte gegeben, in vollster Übereinstimmung anerkannt wird, durch den ebenso lieblichen und seelenvollen al« mäßig kräftigen und warmen Ton au», den er seiner Geige, einer echten Straduari, zu entlocken weiß; sein Spiel, da« jede Komposition in ihrem charakteristischen Wesen auffaßt und wiedergibt, geht, da e« vom.herzen kommt, zum Herzen, und nimmt jeden Hörer ge-fangen, der ihm mit offener Seele lauscht; die Eleganz seine« Vortrage« findet ebensoviel? Verehrer, al« seine unfehlbare Technik Bewunderer zählt. Erst kürzlich feierte Rossi in Wien einen feiner größten Triumphe. Der Künstler spielte tm philharmonischen Concerte und der Erfolg seiner Vortrüge übertraf alle«, wa« Rossi bisher an spontaner Begeisterung je zutheil geworden ist. Er spielte unter anderem das mit den größten Schwierigkeiten ausgestattete Concert von Vieux-temps, nach dessen ersten Satze der Künstler gerufen wurde, wie die» am Schlüsse de» Con° certeS der Fall war. Marcello Rossi wurde anlässlich seiner Mit-Wirkung im Hosconcerte. im Jahre 1891 von Sr. Majestät dent Kaiser von öfterreich zum Kammervirtuosen ernannt, nachdem er schon im Jahre 1883 vom Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, Franz Friedrich II., zum Kammer Virtuosen ernannt worden war. Orzherzog Albrecht, f zherzog Albrecht ist am 18. Februar 1 Uhr Nachmittag in Arco ge- Jourt. Der Herrscher, der Staat und da» Heer, erleid«« durch de» Tod de« erlauchten Prinzen gleichmäßig einen Verlust, dessen Schwere heilte wohl nur erst geahnt werden kann. Dem Monarchen war er der hingebungsvollste Berater, sür den Staat war er eine der Stützen de» österreichischen EinheitSgedaiikeii« und der Träger seine« militärischen Ruhme« und für die Armee war er da« Borbild der leuchtendsten Soldatentugenden, er war der mächtigste Freund de« Heere«, ein Boter der Soldaten, sür die er sorgte in jeder Richtung. Eine Anzahl v?n Stiftungen, unter welchen be» sonder« die „Erzherzog Albrecht-Stiftung" hervor» gehoben sei. gebe» beredte« Heugni» dafür. Der glänzende Sieg am 24. Juni 1888 bei Eustozza über de» dreimal stärkeren Glgner, der noch den Bortheil der vollen Sympathie der Bevölkerung für sich hatte, stellt den verstorbenen Heerführer in eine Reihe mit den siegreichen Feldherrn aller Zeiten und al« er nach der Schlacht bei Königgrätz zum Oberkommandanten der gesammten operirenden Armee im Norden und Süden ernannt worden war, conzeutriite er in der kurzen Zeit von 12 Togen au« den Truppen der Nord- und Süd» armee ein neue« Hrer von mehr al« 200.000 Mann mit 800 Geschütze» zwischen Wien und Preßburg, gedeckt durch die Donau, welche Macht imponirend genug war. das« der Feind schon am 26. Juli, ohne sich in einen weiteren Kampfe ein-zulassen, die Hand zu einem ehrenvollen Frieden bot. Allein da« war nicht alle«. Eine zweite Armee von 130.000 Mann mit 435 Geschütze» hatte Erzherzog Albrecht gleichzeitig am Jsonzo aufgestellt und diese Armee ergriff am II. August so entschieden die Offensive, das« der Feind schon am 12. August um einen Waffenstillstand ansuchte. Diesen, mit einer eisernen Energie und einer be« wundern«würdigen Raschheit ausgeführte» Opera-tionen de« Erzherzog« Albrecht ist e« allein zu danken, das« Osterreich im Jahre 1868 bei ei»em Kriege mit zwei Fronten und gegen zwei Gegner, deren Heere doppelt und dreifach stärker waren, al« da« österreichische, nicht völlig verblutete. Wie die Neuorganisation de« österreich» ungarischen Heere« nach jenem Doppelkriege sein Werk war. ebenso ist e« die vorzügliche Schlagfertigkeit und Ausbildung de« Heere«, dem er seit 1830 nominell und seit 1837 activ angehörte. Wie rasch der künstlerische Ruhm Rossi» weit über Europa hinaus Verbreitung gefunden, erhellt au» dem Umstände, das» ihm im Sommer de« Jahre« 1888 durch die japanische Gesandt-schaft der Antrag gemacht wurde, unter überaus ehrenvollen und günstigen Bedingungen al» Director die Leitung de« kaiserlichen Eonservoto-rium« in Ieddo zu übernehmen; Rossi sah sich jedoch bestimmt, diesen Antrag vor allem deshalb dankend abzulehnen, weil er sich nicht entschließen konnte, von seiner Familie, an der er mit allen Fasern seine« Herzens hängt, so weit entfernt zu leben. Wie groß die Liebe Marcello« zu seinen Eltern ist. lässt sich wohl am besten au« der Thatsache ermessen, das« er, al« ihm der Tod im Jahre 1887 seine ihm über alle« theure Mutter entris«. ein volle« Jahr hindurch nicht im-stände war. sich öffentlich hören zu lassen; er hielt sich dem Eoncertieren gänzlich ferne und drückte sein geliebte« Instrument nur in seinem stillen Heim, in seinem Musikzimmer begeistert an sein Herz. Wer da« Musikzimmer Rossi« einmal zu sehen Gelegenheit gehabt, der begreift, das« der Künstler gerne in dem Raume weilt, eS knüpfen sich ja an dasselbe die schönsten Erinnerungen der großen Erfolge seiner künstlerischen Laufbahn. Ein reich geschnitzter, vergoldeter Schrein birgt alle die vielen Kunstgegenstände, die ihm theil« die hohen Auszeichnungen in« Gedächtnis zurück-rufen, die er bisher erfahren, theil« Andenken repräsentiren, die ihm von theurer Freunde»- In den blutigen Schlachte» bei S. Lucia am 6. März 1848, bei Mortara am 21. März 184V und vor allen« andern in der Schlacht bei Novara am 23. März 1849 legte er nicht nur Probe» höchster persönlicher Tapferkeit, sondern auch seiner Feldherrngabe ab. In der letzteren Schlacht ent» schied er den Sieg noch vor dem Eintreffen der übrigen Armeekorps dadurch, das» er sich al» Divisionär der l. Truppeudivision de» Eorp» D'Aspre, welche« sich vorzeitig mit der ganzen piemontesische» Armee von 50.000 Mann in den EntscheidungSkamps verwickelt hatte, — das» er mit seinen 16 000 Mann, durch sech» schwere Stunde» allein de» Kamps gegen den übermächtigen Gegner festhielt, ehe da« 3. Armeecorp» in der Lage war. einzugreifen. Er wurde für diese Wafienthat mit dem Commandeurkrenz de« mili» täuschen Maria-Theresia-Ordens ausgezeichnet. So hatte sich der Berstorbene stets al» der würdige Sohn de» Sieger» von Aspern gezeigt. Allein Erzherzog Albrecht war nicht nur ein vorzüglicher Soldat, sondern auch ein vorzüglicher Staatsbürger. Er war einer der ersten Groß» grundbcsitzer und Großindustrielle» der Monarchie. Die riesigen schlesischen Herrschaften Teichen und Saybusch mit großen Eisenwerken, die Herrschaft Seelowitz in Mähren, die Herrschaft Ungarisch-Altenburg und besonder» Bellye zwischen Donau und Drau. von zusammen S070 Quadratkilometern sind in einem vorzüglichen Zustande und Muster» wirtschaften. Für seine Arbeiter sorgte er ebenso wie für seine Soldaten. Arbeit«hä»ser und Eofsen für ledige Arbeiter. Wärmestuben, Zecheuhäuser. Badeanstalten, Volksküchen, Eousum Bereine und Spitäler hat er für sie errichtet. Die Bruderladen mit Kranken», Unfall- und Altersversorgung mit mehr als einer Million Reservesond und einer jährlichen Ausgabe von mehr als 150000 ff. gewähren auch den Witwen und Waisen der erz» herzoglichen Arbeiter Unterstützung. Ein warmer Freund von Kunst und Wissen-schaft hat er in sefiiem Palai» in Wie» die unter dem Namen „Afters««!" berühmte Sammlung von Stichen und Handzeichnungen angelegt. Sein schönster Nekrolog wird wohl der sein, der Erzherzog war von großer HerzenSgÜte und einer derselben völlig entsprechenden Freigebigkeit. Erzhrrzoa Albrecht wurde al« ältester Sohn de« Sieger« von A«pern, de« Erzherzpg« Karl, in Wien am 3. August 1817 geboren 8t batte sich am f. Mai 18-14 mit Hildegard. Tochter Ludwig« l. von Baiern. vermählt Räch zwanzig-jähriger, glücklicher Ehe würde dieser Bund am 2. April IBM durch den Tod der Erzherzogin gelöst. Au« dieser Ehe band gespendet worden sind. Neben dem Diplome «r. Majestät des Kaisers von Österreich-Ungarn und dc» Großherzog» Franz «Friedrich ll. von Mecklenburg-Schwerin, mit denen er zum Kammervirtuosen ernannt wurde, befinden sich dort eine große Anzahl von Pretiosen, mit denen Rossi vom Könige von Sachsen, von der Her» zogin Thqra von Eumberland. vom Großherzoge Friedrich III, von der Prinzessin Friedrich von Kurhessen. Hilda von Anhalt, Sr. Durchl. dem Fürsten Hohenlohe und Prinz Moritz von Sachsen und vielen anderen hohen Persönlichkeiten aus-gezeichnet worden ist; dort befindet sich auch ein Album der Stadt Luxemburg, welche» die dortige philharmonische Gesellschaft dem Künstler an-lässlich seiner Mitwirkung in einem ihrer Con-certe überreichte. Dort liegen die zahlreichen Orden, die Rossi erhalten, eine kleine goldene und silberne Geige, hochkünstlerisch ausgeführte Er-Zeugnisse alter Schmiedekunst, ein silberner Lorbeer» kränz, zahlreiche Bilder von Fürstlichkeiten, sowie von anderen hohen Persönlichkeiten und Herren auf dem Gebiete der Kunst, mit deren eigenhändigen Widmungen u. f. w., die Wände zieren Photographien der hervorragendsten Musiker und oberhalb de» Schreibtische» prangt ein Bild Bieuxtemp» mit dessen eigenhändiger Unterschrift und Widmung; ein herrlicher Flügel von Blüthner, ein amerikanisches Harmonium von Mason und Hamlin. ein Modelb-Entwurf zu einem Mozart-Monument von Eharlemont und eine sehr sorg- stammten drei Kinder: 1. Maria Theresia, geb. am 16 Juli 1846, die sich am 18. Jänner 1876 mit Herzog Philipp von Württemberg vermahlte! 2. Karl Albert, geb. am.1. Jänner !84«, der schon im folgenden Jahre starb, und Prinzessin Mathilde, di« bekanntlich drei Jahre nach dem Tode ihrer Malter durch ei» tra-gische« Beschick de» 8ater eiUrissen wurde. Erzberzoa Albrecht war seit 1830 Inhaber de« 44 Infanterieregiment«, seit 1876 Inhaber de» 4. Dragoner-regiment« und seit 1887 Inhaber de« 6. lorptartiüerie» regiment«, Generalfeldmarschall der preußischen Armee, Dbetfttuljabfr de« baienschen 6 Eheveausleger«-Regiment«. russischer Feldmarschall. llhef de« russischen 14. Dragoner-regiment« Litauen und de« 86 Infanterie > Regi ment« Wilmanstrand, tfljef dr« preußischen G^nadierrkgimenl« König Friedrich Wilhelm l und de« 4. sächsischen Infanterie-regiment«. Dem Kaiser würd« die Todesnachricht sofort mitgetheilt und Se. Majestät reiste schon um 3 Uhr 5 Min. am selben Tage (18. Februar) von Mentone nach Arco ab. Da« Leichen-begängni« findet nach der Anordnung de« Kaiser» Dienstag den 26. Februar statt, da die Deputationen der fremdländischen Regimenter erwartet werden, deren Ehef der Erzherzog war. Sicher ist, das» Se. Majestät der König von Sachsen, der ein naher Verwandter de« Verstorbenen ist und wahrscheinlich. das« auch Se. Majestät der deutsche Kaiser zur Leichenfeier kommen. Eondolenztelegramme trafen bald von den meisten Souveränen ein. Die meisten Städte legten Trauer an. Auch von unserem Rathhause wehte die schwarze Flagge. Se. Majestät der Kaiser ist am 19. d. M. um 11 Uhr nacht« in Wien eingetroffen. Eondolenztelegramme sind von zahlreichen Monarchen eingelangt, darunter vom deulschen Kaiser, vom italienischen König«paare, von der Kaiserin und der Kaiserin-W«twe von Rußland. Au« Italien ist der Graf von Eaferta in Arco angekommen. Unser Armenwescn. Das» da« Armenwesen eine der brennendsten Fragen in de» Gemeindeverwaltungen ist. welch« eine für beide Theile, für die Gemeinde sowohl al» sür die Gemeindearmen entsprechende Lssung dringend erheischt, wird jeder zugeben, der rinerseit» die erdrückende Last kennt, welche die Armen» Versorgung den Gemeinden aufbürdet, eine Last, die von Jahr zu Jahr wachsend, einen unverhältni»-mäßig großen Theil de» Gemeindeeinkommen» verschlingt, anderseits wieder die Unzulänglichkeit der BersorgungSort beobachtet, die speziell in den kleinen und ärmeren Landgemkinden zum großen fältig ausgewählte Musikbibliothek vervollständigen da« künstlerische Heim Rossi«. Rossi ist nicht bloß Biolinvirtuo«, er hat sich auch al« Eomponist einen Namen gemacht. Eine Anzahl Solostücke für die Bioline. sowie Lieder für eine Singstimme. Eompositioncn für Männer- und gemischten Ehor mit Orchester sind theils bei Kistner u Kahnt in Leipzig, theils bei AndrS in Offenbach, Berts in Wien, bei Krantz in Hamburg und bei Hansen in Kopenhagen er-schienen. An die genannten Werke rechen sich auch noch eine große Anzahl von Transkriptionen für Violme und Elavier. Rossi lebt in seiner Baterstadt Wien und pflegt von hier au« seine Kunstreisen in die weite Welt zu unternehmen, namentlich ist e« die neue Welt, in der seiner Auszeichnungen und Erfolge jeder Art in großer Menge harren. Rossi wirkt auch als Lcbrer mit glänzenden Erfolgen und ist derzeit Professor an einer Musikschule, unigeben von einer großen Zahl von Schülern, die ihm treu ergeben sind. Die Brust Marcello Rossi« schmücken viele hohe Orden, in ihr schlägt ein warmes Herz für echte und wahre Kunst, der dieser hochbegabte Künstler mit ganzer Seele angehört, der sie auch übt au« reiner Nächstenliebe, wie e« ja so überzeugend seine Ernennung zum Ehrenmitglied? der „Freiwilligen Rettungsgesellschast" beweist. M-r. Theile einfach eine menschenunwürdige ist, Oder will etwa jeniand behaupte», dass da« Eiulegersystem auch nur de» allergeringsten Begriffen von Humanität nttspricht? SS ist eine erzwungene Barmherzigkeit, weläier da» versöhnende Moment de« freiwillig gegebene» Almosen« fehlt, Ein conzessionirter Bettel von Hau» zu Hau«, bei welchem beide Theile un, die Gabe feilschen. Der Verpflichtete empfindet sie al« eine Last, der Einleger al« eine schmachvolle, schreiende Ungerechtigkeit, al» eine Schande. Einerseits durch den humanen Zug der Zeit dazu veranlasst, anderseil« durch den Sozialismu«, welcher die Besitzlosen unaufhörlich gegen die Besitzenden hetzt, gezwungen, hat der Staat Gesetze geschaffen und Institutionen eingeführt, welche die Enterbten der Gesellschaft vor Hunger. Noth und Verkommen schützen sollen, sobald sie durch Krank-heiten, durch Alter oder Invalidität infolge von Unglückesällen. arbeit«- und erwerbsunfähig ge-worden find. Der Staat schuf die obligatorische Kranken- und Unsall«versicherung und in manchen Fällen auch die Altersversorgung, allein nicht für alle, welcher dieser Wohlthaten bedürftig sind. Ein großer Theil der Besitzlosen ist davon au»« geschlossen und dieser Theil fällt der Versorgung durch die Genieinden anheim. Wie diese Versorgung am flachen Londe geschieht. haben wir eben angedeutet. In Städte» und Märkten liegt die Sache ander»; relativ günstiger für die Armen gewiss. Die Unterstützung oder gänzliche Versorgung ist sicher auch hier nicht überall ausreichend, aber gewiss weniger beichämend sür die Empfänger und meist auch zulänglicher, al» am Dorfe. Dazu komme» noch zwei nicht zu unterschätzende Momente in den Städten: Ersten» die private Wohlthätigkeit, welche die öffentliche ergänzt und zweiten» die Gelegenheit, sich durch leichtere Arbeiten oder Dienstverrichtungen einen kleinen Nebenerwerb zu schaffen. Am Dorfe ist die private Wohlthätigkeit gleich Null und Arbeiten oder Dienstleistungen mus« der Einleger unent-zeitlich verrichten, solange er dazu fähig ist; er thut e» oft sogar ungebeten, um sich die Ängweile & vertreiben und sich die Gunst seine» jeweiligen eger» zu sichern, Die Stadiarmen sind also ganz entschieden besser daran, al« die Dorfarmen, E« gibt Einleger die von Hau« zu HauS geschleppt werden müssen, weil sie unfähig sind zu gehen und im Stalle oder in einem ungeheizten Verschlage oft lange schwer-krank dahinsiechen, ehe ihnen ärztlicher Beistand zutheil wird oder ehe sie in Spitalspflege gegeben werden, deren Kosten die Gemeinde sich so lange al« möglich ersparen will. In der Stadt kommen derlei Fälle nur äußerst selten vor. denn hier übt die öffentliche Meinung eine scharfe Controlle. AlleS in allem, der Stadtarme ist ungleich besser daran als der Dorfarme. Wen» von de» Stadtarmen dennoch weit mehr und weit heftiger geklagt wird, dass ihre Versorgung eine unzulängliche ist. so liegt das darin, dass sie andere LebenSverhältnifse gewöhnt sind, als ihre LcidciiSgenvssen ain flachen Lande. Der Städter hat mehr Bedürfnisse, die er zum Leben unentbehrlich glaubt, als der Dörfler. Manche« was der Letztere als zu feinem AuS-kommen nicht gerade unbedingt nothwendig erachtet, will der Städter um keinen Preis inissen, auch der in der öffentlichen Versorgung stehende Stadt-arme nicht. Wir kennen einen Fall, das« die .Armenhäusler" in einer oststeirischen Sladt sich beim Bürgermeister bitter darüber beschwerte», das« ihnen die Traiteurin, — nebenbei gesagt eine eminent gutherzige Frau, welche al« Gastwirtin und Fleischhauerin keinen armen Reisenden ohne reichliche« MittagSessen von der Schwellt ließ. — am Sonntage anstatt Kalbsbraten einen Rinds-braten vorsetzte. Dieser Fall ist nicht einmal vereinzelt, Dorsarme, Einleger, hätten sich zu so kiner Beschwerde sicher nicht verstiegen. Natürlich wollen wir aus diesem und anderen ähnlichen Fällen nicht den Schluß ziehen, dass die Stadtarmen überall .herrlich und in Freuden leben", aber solche Fälle beweisen, das« e« unter den sogenannten verschämten Armen in den Städten recht viele unverschämte gibt, welche die Ansprüche, die sie — 3 — in besseren Tagen an da« Leben machten, auch in der öffentlichen Versorgung nicht auszugeben willen« find. Wa« un« dazu bewog, unser Armenwesen in Pettau etwa« näher zu beleuchten, da» sind die Schlußabrechnungen unsere» .Armenfond»" und unsrre» „Bürgerspitaljond»" pro 1894. Der erstere zeigte eine EmpsanaSsumme von 68.265 fl. 44 kr. Eine 5*/« Verzinsung dieser Summe gäbe rund 3150 fl, A» Einnahmen für den Armenfond sind ausgewiesen: Strafgelder . . . 739 fl. 50 kr. für Sperrftund-Lizenzen . . . 299 fl. 50 kr. Armentaxen........139 fl. 78 kr. Verschiedene»........ 223 fl 72 fr. in Summe. 1442 fl. 40 kr. Aber auch aus den Gemeindeeinnahmen musste die Summe von 1856 fl. 7 kr. zu-geschossen werden, denn die Armenversorgung be-anspruchte die Summe von rund 4365 fl. Darunter sind die Pfründen nicht gerechnet. Für diese wurden an« dem BürgerspitalSsonde rund 1304 fl bezahlt, so das« die für Armeiiversorguiig pro 1894 ver« wendete Summe rund 5669 fl. beträgt. Wir finden, aufrichtig gesagt, dass eine solche Summe weder zu der BevölkerungSzahl noch zu der Zahl der Gemeindearmen und Pirüiidner in einem richtige» Verhältnisse steht. An der für Versorgung«. und UnterstützungSzivecke ausgegebenen Summe von 5669 fl. partizipirtt» 116 Individuen. Von diesen erhielten eine fixe Betheilung45 Per-sonen, davon ist eine mit >08. eine mit 96 fl., eine mit 72 fl.. zwei mit je 60 fl.. fünfzehn mit je 48 fl. u. s. w. pr. Jahr ausgewiesen. Diese fixen Unterstützungen forderten allein 260l fl. 60 kr. Außer diesen wurden an 34 momentane Unterstützungen (an mehrere auch wiederholt) bezahlt, die zwischen 1 fl. 50 kr. bi« 10 fl. variiren. In Siechenhäusern befinden sich 11 Pfleglinge, welche 1184 fl. 21 kr. erfordern, im Durchschnitte 108 fl. pro Jahr für den einzelnen. An QuaNiergeld ujid ArpflegSkosten für drei auswärts untergebrachte Kemeindearme wurden 176 fl. 81 kr. ausgegeben. Es wurde» ferner an die Gemeinde Graz 365 fl. 50 kr., an die Gemeinde Eilli 48 fl. 20 kr. und an die Gemeinde Fürstenseld 24 fl. 10 kr. Rückersätze geleistet. < Au« dein BürgerspitalSsonde. welcher pro 1894 in der EmpfangSsnmine 29362 fl. 52 kr. ausweist, wurden a» 16 Pfründner 1233 fl. 30 kr. Pfründengelder bezahlt und sür Beheizung und Local-reinigung noch circa 70 fl. ausgelegt. Der BürgerspitalSfond ' ist übrigens activ und soll hier »veiter nicht darüber gesprochen werden, obwohl auch da eine Person mit 12 fl. monatlich, fünf mit je 6 fl. ic. betheilt iverden. vTS kann uuS natürlich im Schlafe nicht ein-fallen, die Beth'ilten und Unterstützten uu, die Armenkreuzer zu beneide», die sie erhielten und noch erhalten, allein wir behaupten nochmals, dais diese 5669 fl. weder zur Zahl der Bevölkerung noch zu der der wirklich Bedürftigen in einem richtigen Verhältnisse stehe». Wenn die Einwohnerzahl mit rund 3500 Köpfen angenommen wird, so kommt auf je 32 Seelen bereits ein Betheilter oder Unterstützter und da« ist denn doch ei» bischen viel in einer Stadt wie Pettau, wo e« nicht wie ander«wo Mangel an Arbeit gibt und die Existenzverhältnifse ungleich günstiger sind, al« in den meisten Städten, speziell Groß-oder FabrikSstädten. E« kommen ferner, wenn man die Zahl der momentdn Unterstützten mit 34 und den an dieselben erfolgten Gesammtbetrag per 134 fl, 2 kr. wegläsSt, aus den Rest von 72 Personen 5434 fl. ArmeiiauSgaben. wo« pro Kopf jährlich circa 75 fl. ergibt. Nun ist aber der Armenfond sehr stark passiv. Die Einnahmen au« Strafgeldern. Sperrftund-Lizenzen. Armenperzenten ,c. sind sehr variabel; sie können höher, aber sie können auch bedeutend geringer werde», al« pro 1«94. die Gemeinde wird dann au« den ordentlichen Gemeindeeinnahmen auch bedeutend mehr zuschießen müsse», denn auch die Zahl der Armen wird nicht abnehmen, sondern sich eher steigern. ArbeitSmangel, Krankheiten, große Uiiglückssälle. welche die Gesammtheit be-treffen, Missjahre, außergewöhnlich strenge Winter wie der heurige, vermehren die Bedürftigen rapid und dabei werden mindesten» die momentanen Unterstützungen beträchtlich vermehrt melden müssen. In Pettau, wo e» auch Arbeit für minder kräftige Leute gibt, wo die Existenzbedingungen ungleich bessere sind al» an vielen anderen Orten und wo endlich die Privatwohlthätigkeit dem Armenwesen reichliche Mittel zuführt, kann da« Verhältnis ein Bedürftiger auf 35 Seelen und circa 75 fl. per Jahr und Kopf der Unterstützten, kaum ein normale« genannt werden. Wenn die Stadtgemeinde bei zwei so bedeutende» Fond« wie e« der Armen- und Bürger-spitalfond» im Verhältnisse zu der Eiiiwohiierzahl sind, genöthigt ist. jährlich Tausende zur Armen-pflege au« den ordentlichen Einnahmen, die wieder im Gegentheile zu dem vorgesagte» sehr bescheiden sind, zuzuschießen, dann wird sie anderntdeil« auf die Ausführung inauche« gemeinnützige» Projekte« verzichten müssen. Die Regelung de« ArmenweseuS ist heute Überall eine brennende Frage, in Pettau ist sie schon sehr brennend und unaufschiebbar. Vor allem aber eine gewissenliaste Prüfung der HilfSbedürftigkeit de« Einzelnen, damit der unverschämte nicht reichlicher unterstützt wird, al« der verschämte Arme. Vereins-Nachrichten. ivas Unleroskiiers-Krällichr» irr Garui ton.) Die Unteroffiziere de« k. u. k. 4. Pionnier-Bataillon« veranstalteten am Samstag de» 16. d.M. in den Easiiio - Localitäte» ei» Kränzchen, sür welche« die Bezeichnung „ Kränzchen" eigentlich eint zu bescheidene ist, denn das vorzüglich ge» lungene Tanzstst gestaltete sich eigentlich zu einem jener Bälle, welche man deshalb nicht gerne Ball nennen will, weil man bei einem solchen Tanz-seste von vornherein schon den Zwang der steifen Etikette ausgeschlossen wissen will, der gerade denen am wenigsten zusagt, welche aus einem Balle auch gerne tanzen möchte», wa» bei den steifleinenen, sogenannten .Elitebällen", — die in der Regel blo» eine Ausstellung von Ball-roben, Schmuck, Orden»-Bändern. -Sternen und -Kreuzen. Kunstwerken von Eoiffeuren, Friseuren, Damen- und Herrenschneidern ist. über welcher eine mit Eitelkeit und Langweile, mit Moschu»-und anderen Lüsten geschwängerte Athmosphäre liegt, — nicht immer leicht möglich ist. Wenn da» Unteroffizier»-Corp» de» Pettauer Pionnier« Bataillon» da» beabsichtigte, so hatte e« seine Absicht vollkommen erreicht, denn trotz de« noblen Tone«, der da« ganze Taiizsest wie ei» seine» Parfum durchzog, war eS ganz entschiede» angenehm gemütlich und der militärische Takt allein zog die seine Grenze zwischen Höher- und Nieder-gestellten, zwischen Silber- und Tuchstern am Kragen des Waffenrocke«. Schon die Ausstattung de» Saale« zeigte jene einfache Eleganz. die ein Spezifikum fast aller Feste ist, welche Angehörige der k. u. k. österreichischen Armee arrangiren. Der österreichische Soldat versteht e«. wie kaum ein zweiter, mit geringen Mitteln eine vortreffliche Wirkung zu erzielen und die techuischm Truppen der Armee verstehen da« ganz besonder» gut. So war denn auch der Eusinosaal bei aller Einsach. heit sehr geschmackvoll ausgestattet. Die obere Stirnwand zeigte einen Divan und Fauteuil», ivelche zwischen grünen Blattpflanzen gestellt, von bester Wirkung waren, während die Wand-dekoration. die Bildnisse de« Kaiserpaare« beiderseits eine« große» Spiegel« und abgegrenzt durch Trophäen antik« Waffe», eine» reizenden Anblick gewährte. Reben dem große» Spiegel an der rechten Längswand waren die Initialen k. u, k. .P "(ionnier)°.B."(ataillon) „Rro. 4." aus Epheu hergestellt und da» Hauptportal war in eine Nische au» prächtigen Blattpflanzen verwandelt, in welcher da« Brustbild de« Allerhöchsten Krieg«-Herrn aus rot-weiß drapirtem Piedestale stand, vor dem ein niedlicher Springbrunnen plätscherte. Draperien verkleidete» die Thüren zu der Herren» und Damengarderobe, in welchen militärische Ruhe und Ordung dominirte. An diesen Eingänge» in den Saal machten Comilee.Mitglieder, er» kenntlich an den schwarz-gelben Schulterschleifen, die ersten Honneur» und reichten jedem Ballgaste eine .Tanzordnung'. für die Herren bestand die-selbe in einem goldgeränderten .Rotizbuchblatt?" au» feinem Carlo» mit einer Goldbronzehülse, in welcher der Bleistift stak. Für die Damen de»« gleichen in reizender Ausstattung »nd an seidenen Schnüren hängend, welche ei»erseitS einen Gold-broncehaken zum Anhängen an dem Gürtel, ander-seit» Kugelquasten in der Forni der Schützen-schnüre zeigten und Blum?nbouquet» für die Domen, welche offiziell den Ball eröffneten. Präse» de» Comite?» war Herr Hauptmann Hlava. wie seine Schulterschleife zeigte und er sowohl wie der Commandant de» Bataillon», Herr Hauptmann Fitzner. cinpfingen jeden einzelnen Ballgast mit echt soldatischer Herzlichkeit. Unter den Ball-gästen war da» t. k. Beamtenthum durch den Beziikshanptmann Dr. A. Ritter von Gcherer und eine ganze Reihe von Staatsbeamten, die Bürger von Pettau durch den Bicebürgermeifter Herrn F. Kaiser und eine Anzahl von Gemeinde-rathen und andere Bürgn vertreten. (Herr Bürgermeister Ornig war infolge eine» Unfälle» beim Ausreiten bettlägerig geworden). Alle Cor-porationen waren übrigen» vertreten und die militärisch organifhten Körperschaften wäre» selbstverständlich Gäste de» UuteroffizierS'CorpS. Von den Damen seien zuerst die den Festgebern am nächsten stehenden genannt, die Frauen der verheirateten Offiziere und Unteroffiziere. Den Ball eröffnete al» erste« Paar Herr Feldwebel H Menzel mit Frau Gilberte Fitzner. der Gemahlin des Herrn Hanptmann-BataillonSkom-Mandanten I Fitzner. denen als weitere Paare Herr Hauptmann Fitzner mit Frau Feldwebel Leilhem, Frau Feldwebel Menzel mit Herui Hauptman» Hlava. Herr Hanptmann Baron Frieß mit Frau Feldwebel Brück. Frau Hauptman» Baronin Frieß init Herrn Feldwebel Brück. Frau Hauptmann Eydor mit Herrn Feldwebel Koller. Frau Feldwebel Koller mit Herrn Hauptman» Eydor. Frau Feldwebel Eberhardt mit Herrn Lieutenant Jäger. Fran Feldwebel Gori.^ek mit Herrn Lieutenant Kirchmayer folgten. Auch Frau Feldwebel Iurin, welche mit Herrn Hauptmann Sydor und Frau Feldwebel Wardjan. welche mit Herrn Hauptmann Fitzner tanzte, seien genannt. Bon den OifizierSdamen, die alle in ebenso Pracht-vollen al« reizenden Toiletten erschienen waren, triig Frau Hauptmann Fitzner eine weiße Moirö-toiletk, mit vergißmeinnichtblauer Peluche und rothen Chry>anthemuinstläußck»en gerafft, dazu einen w»übervollen Perlenschmuck; Frau Hauptmann Baronin Frieß. RoiaatlaStoileNe mit prächtigem Smaragdschmuck; Frau Hanptmann Lüstner LilainoirS mit dunkelblauem Atla», Frau Hauptmann Sydor weiße Moirötoilette mit Natur-blume», Frau Oberlieutenant v. Formentini, Atla« mit grünem Peluche und flandrischen Spitzen, al« Schmuck Brillanten und Perlen. Fräulein Lilli man nannte unSdieprächtige jungeDamewenigsten» w) war in reizender duftiger Toilette erschienen und die Feldwebel« Herren Menzel, Gori«ek, Koller. Hart. Hübl, Brück, Panigai und Wardjan wechselten al« Tänzer der Osfiüer»dameu. die nicht müde worden, den wahrlich nicht geringen Ansvrderungen ihrer Stellung al» Lady« Patronessen nachzukommen. Außer den genannten Damen war ein Kranz von blühenden Mädchen in mitunter reizenden Toiletten anwesend, von denen jede« einzelne auf dem Unteroffizier«kränzchen sich wahrhaft satt tanzen konnte, denn e« fehlte weder an nniformirten noch befrakten Tänzern und da« ist vielleicht da» größte Lob, welche» dieser Tanz-unterholtung nachgesagt werden kann. Und stramme Tänzer waren e» durchweg« Schon beim ziveiten Rundtanze, einer Polka Mazur, war der hecht-graue Waffenrock schon sehr gemischt mit schwarzen Frack» und an der 1. Quardrille. vom Herrn Feldwebel Menzel arra«g:"t, betheiligten sich die jüngeren Herren au» dem Civile in stattlicher Zahl und mit regstem Eifer. Da» Programm, im ersten Theile streng ballordnungSgem^ß. war im zweiten Theile .österreich-ungarisch- gefärbt, wie e» in der Armee so HauSbrauch ist, allüberall. Walzer, ysürdü«. Ländler. Polka nebe» den Quadrillen. In der obere» Etage wurde in dem sehr nett ausgestattete» Speisesaale die Bedienung von unisormirten Garens besorgt und das heißt prompt, rasch und mit soldatischer Ruhe. Dagegen gab'« im Rauchsalon — .Schrämmein", die sich hören lassen konnten und die mit Beifall auf eine Art ausgezeichnet wurde», um welche sie die Original-Schrammeln beneidet hätten. Endlich fei noch die ganz originell anSgestattete Conditorei im Erdgeschoß? erwähnt und der ganz außergewöhnlich nett und hübsch gehaltene Ausgang. Küche und Keller böte» Vortreffliches. Alle» in allem, daS Kränzchen der Unteroffiziere des k. u. k. 4. Pionnier-Bataillon« war ein ganz veritabler Ball, bei dem man nichts vermißte al» Steifheit, Zwang und kühle Etikette, dem dagegen bedeutend mehr Herz-lichkeit und Freude am Vergnügen innewohnte, al» den meisten, offiziell al» .Ball" angesagten Tanzvergnügungen. Wenn eine Elitetruppe der k. u. k. österreichischen Armee, wie e» die Piouniere eine solche sind, sich für irgend eine Aufgabe er-wärmt, dann kann man überzeugt sein, das» die Durchführung dieser Aufgabe auch in allen Detail» klappt und das» die Braven selbst dem zähesten Gegner Stand halten. Und da die liebenswürdigen Tänzerinnen nicht weichen wollten, blieb den bravenPionnieren nichts andereSübrig, als ebenfalls bi» zum hellen Morgen auszuhalten. (Das Aränzchtn der Gewrrbkgkhilfen.) Die Ritter der Arbeit hielten ihr diesjährig?« Tanzfest im „Hötel Woi«k" ab und eS sei hier gleich konstatirt. das« sie trotz der doppelten Concurrenz am SamStaae, einen gauzen Erfolg errangen. Der große Speisesaal zn ebener Erde war in aller Eile und mit de» einfachste» Mitteln sehr nett zu einem Tanzsaale umgewandelt worden. in welchem auf einer Estrade in einer Ecke das Orchester »nteriiebracht worden war. Im anderen Speisezimmer waren die Tische gedeckt und eine ambulante Conditorei ausgestellt und im Besti-bule empfinge» die Festordner ihre Gaste in sehr herzlicher Weise, wie denn auch da« ganze Tanz-Kränzchen den Stempel der angenehmsten Ge-mütblichkeit trug, die bet aller Lust und allem Frotisiune einen ungemei» wohlthuenden Ton de« Anstand?« nirgend« außeracht ließ. Da war auch nirgend» eine von den grobkörnigen Posen oder de» nicht immer salonfähigen Manieren de« einstigen .Bruder Straubinger" wahrzunehmen, die zu Großvater« und wohl auch noch zu Vater« Zeiten da« Grnndcolorit der ehemaligen .Gesellen-oder Bnrschenbälle" bildeten. Eine große Zahl der Veranstalter de« sehr animirten Tankest?» war sogar tadellos ballmäßig erschienen. Auch die Tänzerinnen und e» waren fast durchweg» hübsche und frische Mädchengestalten darunter, hatten .Kränzchentoilette" gemacht. welche die Mehrzahl ganz reizend erscheinen ließ. Brillan-triviören und Perlencollier« sah man zwar keine, dafür aber rosig, Gesichter, lustsprühende Blicke nnd blitzende Augen, ein Schmuck, der unter Umständen werthvoller ist al» funkelnde Steine in goldener Fasinng. Getanzt wnrde mit nnermüd-licher Ausdauer und einem Animo, welche selbst die manchmal beängstigende Enge, in der die Paare durcheinanderwirbelten. nicht zu beeinlräch-tigen vermochte. Und wenn dennoch keine Un-ordnnng da« Vergnügen störte, so gebührt der Dank den Herren Arrangeuren, die scharf nach dem Rechten sahen. Da« Kränzchen war so gut besucht, al« e« der ziemlich beschränkte Raum nur immer gestattete und eine Anzahl Bürger. darunter auch mehrere der Herren Gemeinderäthe. waren al« willkommene Gäste er-schienen. Wer gekommen war. um eine Nacht durchzutanzen, hatte am Kränzchen der Gewerbe-Gehilfen, die unter- und gegeneinander einen ganz musterhaften CorpSgeist entwickelten. - * vollauf Geleaenheit dazn und wer gekommen war. nm sich gemüthlich zu unterhalten, fand ebenfalls seine Rech-nung. DaS Restaurant .Schlich", welche» sich in der kurzen Zeit seiner Etablirung im .Hütel WoiSk" bereit» der größte» Beliebtheit erfreut, sorgte in anerkennenswerter Weise für die leib-lichen Bedürfnisse der Ballgäste. Das« die frischen Tänzrrinnen das Bestreben ihrer flotte» Tänzer, sit nach Möglichkeit zu amüsiren, daiikbar an» trkannttn. ztigtt» btreitS nach Mitternacht die vitle» .ordenqeschmückten" Salonröcke und Jaguet» und das» die Ausgezeichneten wirklich ihr Möglichste» thaten, bewie» dit Tatsache, das» bi» tief in den SonntagSmorgen hinein gttanzt wurde. Roch einmal sei erwähnt, das» auf dem Kränzchen der Gewerbegehilsen der gute Ton, eine musterhafte Ordnung und ei» nicht genug zu lobender Geist der Zusammengehörigkeit vorherrschte und das« man sich daher auch auf diesem Tanzfeste sehr angenehm unterhalten konnte, wa« man nicht von jedtr solchen Unterhaltung behaupten kann. (Versammlung drs hirf. Handcls-Sremiums.) DaS Handel« Gremium für Pettau hielt seine Gremial-Versammlung am 19 d. M in .Reicher» Gasthos" ab. Eröffnet wurde die Versammlung um 8 Uhr abend» vom Aremial Borstande Herrn W. Schwab. Anwesend waren die Mitglieder Serren Knsper, Kolltnz, Kasimir, v. Kottowitz, adnik. Sellinschkgg. A. Jurza, Ott. Gspaltl, E. Maurrttkr, C. Fürst, F. Mahoriö und der Buchhalter Palest AI» Dtlegirter der Handlung»-Gehilfen Herr Schramke. Auf der Tagesordnung standen 11 Punkte zu erledige». Da Herr Schrift» führer Schulfink abwesend war. verla» Hr. Palese da» Protokoll der letzten Gremial Versammlung, welche» in seiner Fassung genehmiget wnrde. 2. Rechenschaftsbericht Im Laufe d. I. 1894 sind 16 Mitglieder abgegangen, 12 zugewachsen, daher Ende 1894 103 Mitglieder verblieben. Gewerbe-Anmeldungen 12. Rücktegungen 10. Hilf»-arbtiter wurden 22 angemeldet und blos 8 ab' gemeldet. Lehrlinge sind 10 angemeldet uud für selbe die A»fnahm«gebühr bezahlt, 6 Lehrlinge wurden freigesprochen und die Gbühr bezahlt. Unter-stützt wurden 23 durchreisende Cornini«. Der Bericht weist serner die verschiedene» Rückstände au». An Einlänfen ergab sich pro 1894 die Zahl von 170 Stucken, die alle erlkdigt sind. Von sirben abgehalten?» Sitzungen war eine beschlußunfähig. Da» Schiedsgericht trat im abgelaufenen Jahre nicht in Aktion. Gremialmitglieder sind 4 gestorben. Die Zahl der Schüler de» HandelS-Cnrse» betrug Ende de» Jahr?» 33. DaS Gremium hat seiner» zeit in der Stellungnahm? geg?n da» Pausierwesen sich der Grazer Kaufmannschaft ang?ichlofsen. Der Bericht constatirt ferner, das» die vom Handel»-Gr?mium im V?r?in? mit der Stadtgemeinde ge» thanen Schritte zur Bthtbung v?rschi?d?n?r Übel» stände aus ''er hiesigen Bahustalion b>« auf einige Zugeständnisse seiten« der Südbahn, im großen ganzen resultatlo» blieben. Den Vortrag über die Rechnungsabschlüsse pro 1894 erstattete Herr A. Jurza. Der Cassaausziig weist im Empfange die Summe von 1149 fl. 29 kr. nach, darunter an Subvention?» vom Staat? 350 fl. von d?r Gemeinde 100 fl.Schulgelder 133 fl. 7bkr.. Jahr?«-b?iträg? der Mitglieder 182 fl. »c. danuei» Darleihen vom Casster per 121 fl 66 kr., da die Statthalterti in Graz der von der Gemeindesparcassa dem Äre» mium zugedachten Subvention dieGeneymignnq ver-weigerte. Da» A»«gaben-Conto in der Schlnßiumme von 1149 fl. 29 kr. weist sür de» Titel .Handel»-schule" 680 fl. an Lehreegehalten. 35 fl. an Schuldiencrlöhnung und 23 fl. 64 kr. für Beleuch-tung ic. nach. Die Activa betragen 451 fl. 33 kr. Zum Vortrage spricht Herr Kolleuz, welcher beantragt. von der statutenmäßigen Wahl der drei RechnungSprüser Umgang zu nehmen uud dem Cassier da» Absolutormm zu ertheilen. Wird ein-stimmig angenommen und dem Caister da« Ab« solutorium ?rtheilt uud der Bericht de» Borsitzenden zur befriedigenden Kenntni« genommen. Punkt 5. Der Jahre»-Voranfch>ag pro 1895 präliminirt 1056 fl. 66 im Empfange, zu welch?» neben den präliminirt?» Gebühr?» verschiedeuer Art. von circa 100 Mitgliedern der Betrag von 371 fl 66 kr. aufzubringen wär?. Zu diesem Punkte wird die Erhöhung de» Schulgelde» auf 1 st per Monat bean-tragt, dazu spr?chen der Borsitzend«, dann die Mit- {lieber Ott und Kasimir. Ferner spricht Herr Gspaltl ezüglich der Mitgliederdeiträge. die er nicht fix mit I fl.. sondern nach dem Steuerperzente auf» getheilt wissen will. In der darüber sich enl-spinnenden lebhafte» Debatte sprechen die Mitglieder Ott. Kasimir, Sellinschegg. Gspaltl und der Bor-sitzende. Zum Beschlusse erhoben wird der 1. Antrag Sellinschegg: Das« bei der Möglichkeit der Ge« Wahrung von neuen Subventionen, betreffend die Erhöhung deS Schulaelde» ein definitiver Beschluß erst bei der nächsten General-Versammlung gefasst werden möge. 2 Der Antrag Kasimir: ES mögen die Gremial-Umlagen so vertheilt werden, dass die Mitglieder aus dem I. Wahlkörper jährlich 5 fl,. die de» II. Wahlkörper» jährlich 3 fl. und alle übrigen Mitglieder jährlich 1 fl an Beiträgen zu leisten haben. Zu Punkt 7 spricht Hr. Kasimir, welcher constatirt, das» wegen der schweren Er-krankung de» Tassier» eine Schlußabrechnung nicht vorliege, das» er aber versichern könne, das» alle Fond» intakt sind und circa 900 fl. Activa ausweisen. Der Antrag Ott: Es seien die Chef» ein-zuladen, auch die Lehrlinge bei der Krankenkafsa zu versichern, wird angenommen. — 8. Neuwahl der Gremial-Vorstehung. Gewählt wurde» die Herren: F. v Kvttowitz zum Obmann, I. Kasimir zum Stellvertreter, zu Ausschüssen: I. Kollenz. I. Kasper. A. Jurza. M. Ott. A. Sellinschegg. (J. Fürst, R Sadnik. zu Ersatzmännern: W. Blanke und Kraker. Hu Abgeordneten in die Gehilfen-Versammlung die Herren: E. Mauretter, O KnauS, R Iocherl und V. Schulfink. 9. Neuwahl oeS schiedsgerichtlichen Ausschusses. Zu Ausschüssen wurden gewählt die Herren: I. Kollenz. R. Sadnik, I. Kasimir. A. Sellinschegg; zu Ersatzmänner» die Herren: V. Leposcha und I. Kasper. 10. In die Gremialkrankeucassa-Borstehung wurden ge-wählt: als Mitglieder die Herren I. Kasimir und I. Kasper, zum Ersatzmann Herr V. Leposcha. In den Überwachung»-AuSsch»ß dieser Krankencassa: Herr I. Gspaltl und als Ersatzmann Herr Mauretter pr. Acclamation. 11. Anträge, rr Ott bringt eine» schriftlichen Antrag, betreffend die Gründung eine« Waarenlagerhause«, besonder« aber eine« Pmoleummagazine« ein. welchen Antrag der Ausschuß zu studieren und darüber zu berichte» hatte. Angenommen. Ferner, e« mögen die Geschäfte de« Gremium« und der Gremial» krankencasia 1. in einer gemeinschaftlichen Kanzlei und 2. von ein und demselben Beamten besorgt werden. Die Kanzlei wäre eve»tuell im Gebäude de« .Vorschuß Vereine«", wo ein geeignete« Locale dermalen zu vermiethen sei, zu etabiiren und mit der Führung der Geschäfte der Krankencasia der Gremial-buchhalter Herr Palese zu betrauen. Zur Lösung dieser Frage wäre der Vorstehung ein genügender Betrag (180 fl. bi« 200 fl.) zu vvtiren. Nachdem in lebhafter Debatte, geführt von den Herren Gspaltl, Ott. Jnrza. Sadnik, Kasimir, v. Kvttowitz und Kollenz zu diese» Anträge» ge-sprachen, werden sie in ihrer Fasiung angenommen. Der Dclegirte der Gehilsenversammlung Herr Schramke macht im Namen der Gehilfen die Er-öffnung. das» da« bezüglich der Sonntagsruhe von der Statthaltern abverlangte Gutachten seitens der Grhilse», von diesen im Einvernehmen mit dem Gremium abgefasst werden möge. Er habe den Auftrag, sich diesbezüglich mit dem Gremium in'S Einvernehmen zu setzen. Er fei beauftragt, die sonntägliche Arbeitszeit der Gehilfen ^Offenhalten der Geschäfte) von 6 Uhr Früh bi» 12 Uhr Mittag zu proponiren. In der nun folgenden, mitunter sehr schärfen Debatte, zu welcher alle Mitglieder und wiederholt auch der Herr Delegirte sprechen, einigt man sich schließlich auf den Antrag Kasimir: Die Zeit von halb 7 Uhr morgen» bi» halb 1 Uhr mittag» zum Offenhalten festzusetzen und in dieser Richtung da» abverlangte Gutachten abzugeben. Schluß der Sitzung halb 12 Uhr nacht»._ Pettauer Nachrichten. Die Stadtgemeinde Pettau hat anlässlich de« Ablebens Sr. k. u. k Hoheit de« durchlauchtigsten Erzhersog» Albrecht i« Wege der k. k. Statthalters in Gras, telegraphisch condolirt. (Seeleamesse str Cyheyog Albrecht.) Am SamStag den 23 Februar d. I. wurde anläs«lich des Ableben« Sr. t. u. k. Hoheit de» Erzherzog» Feldmarschall Albrecht in der Haupt- und Stadt-Pfarrkirche von Sr. Hochwürden dem Herrn Probst? unter Assistenz der hw. Pfarrgeistlichkeit, ein Seelenamt celebrirt, dem die Spitzen aller k. k. Behörden und Ämter, aller autonomen Köperschaften, die Schuljugend unter Führung der Lehrer und Lehrerinnen, die k. u. k. Offiziere und Beamten de» Ruhestand» und die k. u. k. Garnison in Parade, sowie eine zahlreiche Menge van Andächtigen beiwohnten. Der Militär-Brteranen-Verein, dessen Protektor der Verblichene war. war vollzählig in Parade mit umflorter Fahne au»gerückt. (Todesfall.) Gestern starb nach langem schmerzlichen Leiden Herr Rudolf Geringer, gewesener Geschäftsführer bei Herrn Leposcha und Mitglied vieler hiesiger Vereine. Er war unter anderem auch Eassier der Krankenkasse der Hand-lungSgehilsen. lpoticurs «ach St. Sarbara i« der Kollos.) Laut Rote der k. k. Post» und Telegraphen-Direktion für Steiermark und Kärnten. Vom 1. Februar 189F» ab verkehrt an Stelle der bisherigen täglichen Fußbotenpost zwischen St. Barbara in der Kollo» und Peitau eine tägliche Pvstbotensahrt mit folgender EurSordnung: tour: ab St. Barbara i. d, Kollo» 7 Uhr 30 M. früh, an Pettau 9 Uhr 30 M. vorm.; retour: ab Pettau l l Uhr 30 M. vorm., an St. Barbara i. d. Kollo» 1 Uhr 30 Min. nachm. lVrronttt»ag»b»reai.) In Graz wurde dem Herrn Ludw. von Schönhofer, der bekannten Zeitung»- und Annoncen Expeditionsfirma, von der hohen k. k. steierm. Statthalterei die Eon-zession zum Betriebe eine» ,1. Grazer international. Etiitral - Stellen - Vermittlungsbureau für alle Stände" verliehen. Die Correfpondenz hierin wird in deutscher, englischer, französischer, italien., ungarischer, kroatischer und serbischer Sprach« geführt. (AofKrrae«) S«it den letzten Schnee-fällen und der seither eingetretenen strengeren Kälte sind die TrottoirS in den meiste» Gasieu so holperig und dabei doch so glitschig, dass daS Begehe» derselben. b«so»d«r» in den abschüssigen Gassen, wozu auch die Kirchengasie gefälligst ge-zählt werden möge, einfach gefährlich ist und zwar umfomehr. al» auch da» Bestreuen der Fußwege beharrlich außer Acht gelasien wird. Einige Geschäftsleute haben in anerkennenawtNher Weise so wie früher, auch jetzt die Trvttoir» vor ihren Geschäften gründlich säubern lasten. allein eben nur einige und das genügt denn doch nicht. WaS würd« dieier und jener dazu sagen. w«nn ein Passant, wa« sehr leicht möglich ist. vor irgend einer Auslage mit Spiegelscheiben auSglitte, hineinfiele und sich verletzte? ES wäre in einem solchem Falle nicht nur die Scheibe kaput, sondern auch entsprechende Eurkosten zu bezahle» und zwar auf Grund einer Klage, wegen Außerachtlassung der nöthige» Obsorge, welche zudem wiederholt vom Stadtamte aufgetragen worden ist. Wenn der fl. daS Trvttoir vor seinem Hause rein und passierbar halten kann, so muss das auch der B- treffen, denn eS haben auch jene Bewohner der Stadt, welche nicht im glücklichen Besitze eines Hause» sind, einigen Anspruch darauf, das» sich die Organe der Straßenpolizei. für deren Gesundheit und die Möglichkeit zur Erhaltung der geraden Glieder ein wenig mehr in'» Zeug legen, al» e» bisher geschah. Oder mus» e» erst zu Arm- und Beinbrüchen kommen. ehe die Be-solgung bereit» erlassener Borschriften, eventuell mit Strafen erzwungen wird? I» diesem Falle wird um gefällige Asfigirung der bezüglichen, die Trottoirreinigung betreffenden Kundmachung und zwar mit dem Schiusssatze ersucht: .Wer vor-stehenden Uka» nicht befolgen will, der soll'» halt bleiben., lassen." (Überfahre«.) Sonntag den 17. d. M gegen 2 Uhr nachm. gieng die 58 jährige Aloisia Dra»koviS dir Allerheiligengasse hinaus nach der Herrengasse, durch welche soeben ein mit 2 Pserden bespannter Schlitten gegen die Kirchengasie herab- gefahren kam. Die alte Frau, welche taub ist uud da» Klingeln de» Schlittengespanne» nicht gehört habe» mochte, kam. al» sie au» der Aller-beiligengasse in die Herrengasse bog. dem heran-fahrenden Schlitten so unglücklich nahe, da » sie von der Deichsel niedergestoßen, zuerst unter die Pferde fiel und dann vor die Schlittenkufen ge» rieth, in welcher Lage sie. da der im Trabe fahrende Schlitten nicht sofort anzuhalten ver-mochte, einige Schritte weit sortgeschoben wurde. Die Verunglückte wurde, al» der Schlitten zum Stehe» gebracht worden war. von dem im Schlitten befindlichen k. k. Bezirk»arzt Herrn Dr. Sadnik, welcher, wie man un» mittheilte, auf der Fahrt zu einem Patienten begriffen und sosort au»-gestiegen war. untersucht und da er momentan nur leichte Verletzungen constatiren konnte, nach der Polizeiwachtstube gebracht. von wo sie über Anordnung de» Stadtarzte«. Herr» Dr. v. Metzler. in da» allgemeine Krankenhaus übertragen wurde. (Gefällte«.) Herr Kravagna hat beim Stadt» amte die Anzeige erstattet, dass er am 14. d M. auf der Straße in der Kanischavorstadt einen Sack mit ca. 50 Kilo Mehl gefunden hab«. Herr Kravagna hat den Fund, da sich bisher ein B«rlustttäger nicht meldete, noch in seiner Ver-Währung. (Ei« Trifolium «»« Sch ... dortrln.) Ein solches Kleeblatt müsst» auf alle Falle die drei Burschen Oswald Schegrala. Franz Polanec und Johann Schegula au» Dornau genannt werden. Dieselben zogen nachmittag« am Sonntage stern» hagelvoll, johlend und lärmend durch die Färber» gasse nach dem Minoritenplatze, ohne sich viel um die Ermahnungen de» Rayonposten» der städt. Sicherheit»wache zu kümmern. Die seinen Herren traten in ihrem keineswegs zur Andacht geeigneten Zustande in die Mmoritenkirche und — der Rest ist Schweigen. Offenbar von den entrüsteten Kirchenbesuchern rasch wieder an die frisch« Luft gesetzt, begannen sie wieder zu lärmen, zu exzediren und zwar unter wiederholten Aa» fällen hochgradiger Seekrankheit, die sie sich in den Wirthshäusern geholt hatten. Sie wurden endlich ins Kühle gesetzt. Jnsolange die Sonutag»-ruhe zu derlei, von kaum hinter den Ohren trockenen Burschen verübten Exzessen Aulas» gibt, w«rd«n die Gegner derselben um Argumente nicht verlegen setsch, Rottführer Maizen. Korrespondenz der Redaction. Herr» AmbroS Farster, B^rhöly! Die un« zukommen» Sf"nil<>n Artikel zu den billigsten Preisen. Der Waschtag kein Schrecktag mehr! # B« Gebrauch b« patentirten Mohren-Seife wäscht man 100 ®»ü(f Wäsche in einem ilben Zoo« tadeNo« rein und schön Die wirb hiebet noch riamal so langt "halte«, «14 bei jeter iitmi Seife. ^ Bei Gebrauch der patentirten Mohren-Seife mit» die Wische «nr ei»«,l, statt wie sonst dreimal aewaschea. Niemand braucht ««»mehr Bit ftitftta ja rnaschea oder gor da« schädliche Bleichpalder zu benutzen. Erspar»!« »sa Zeit, Brennmaterial au» «rbeitSkrast. BolNsrnmene Uaschödlichtei« bestätigt durch >tt^ M f. f. bandel«g.nchtlich bestellten Sachverständigen Herrn Dr. Abalf Jolle«. ■C Z» h«b«a la allen grifma Spe- rTi. uud «.usumgeschisten, sowie im wiener floafamami« and I. Wiener HauSsrauenoerein. -Mg ^iaupt vspüt: Riten, l., Kenngasse L. Beste keimfähige Feld- und Gartensamen, sowie sein sonstiges reichhaltiges Warenlager empfiehlt zu billigsten Preisen Jos. Kasimir, Pettau «um ,,goldenen Fasal" Specerei-, Material- und Farbwaaren-Handlung. 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