Ji r des •. k. k. Staats - Gymnasiums in Veröffentlicht von der Direktion am Schlüsse des Studienjahres I jVLARBUKG. Druck von Eduard Janscliitz. k. k. Staats - Gymnasiums in Veröffentlicht von der Direktion am Schlüsse des Studienjahres pLAKBURG. Druck Ton Eduard Janschitz. 1. Philipp II., König von Makedonien, wird Herr der Grieclion. Von Franz Voregger. 2. Etymologische Tafeln nach Curtius und Miklosich. Zusammengestellt von Jos. Šuman. 3. Tabellarische Uebersicht der regelmässigen Tempusbildung im Griechischen. (Abdruck einiger von den Schülern der IV. Ivlasso im I. Semester gemachter Arbeiten.) Von Josef Suman. 4. Schulnachrichten. Vom Direktor. König von Makedonien, wird Herr der Griechen. ®ie ältesten Wohnsitze der Makedonier waren im gebirgigen Theile des Ringbeckens, das seine Gewässer dem Thermaischen Meerbusen zusendet. Aul' den Niederungen am Meere hausten von der Halbinsel Chalkidike bis zum Flusse Haliakmon die Bottiaeer, welche ihren Ursprung von Kreta lier-leitetcn, und südwestlich von diesen die Pierier, ein durch frühe Kultur ausgezeichneter Volksstamm. Ihrer Abstammung nach waren die Makedonier Hellenen. Denn dieses behaupteten nicht nur sie selbst, indem sie ihren Stammvater für einen Sohn des Lykaon, des Ahnen der Palasgischen Ai’kader, hielten, sondern auch Herodot bezeugt, die Dorier wären ursprünglich Makedonier gewesen, hätten sich aber von ihren Stammbrüdern losgelöst und südlichere Wohnsitze aufgesucht. Viel gewichtvollere Beweise für die Hellenische Abstammung der Makedonier als diese dem Gebiete der Sage entnommenen sind die Thatsachen, dass die wenigen Ueberreste der Makedonischen Sprache Griechische Stämme zeigen, dass die Sitten der Makedonier fast dieselben waren, wie wir sie in der Griechischen Heroenzeit finden, und dass ihr öffentliches Leben in vielen Dingen mit dem Altgriechischen völlig übereinstimmte. Wenn sie dennoch von den übrigen Griechen als Barbaren angesehen wurden, so hatte dieses seinen Grund darin, dass sie wegen der für den Verkehr höchst ungünstigen geographischen Verhältnisse ihres Landes auf der Bahn der Kultur mit denselben nicht gleichen Schritt halten konnten. Dazu kam noch der Umstand, dass, nachdem die thatkräftigsten Stämme ihre Heimat verlassen hatten und nach Süden gezogen waren, die zurückgebliebenen sich der mächtigen Gränz-nachbaren nicht mehr erwehren konnten. Die gefährlichsten von diesen waren die räuberischen Illyrier, welche von Westen her durch die Pinduspässe in die Makedonischen Thäler eindrangen und, indem sie sich dort festsetzten, durch Mischung die ursprüngliche Uebereinstimmuug mit den Hellenen trübten und den Volkscharakter veränderten. Aber auf demselben Wege, auf welchem so viel Unglück nach Makedonien gedrungen war, kam auch Rettung. Nach mehrfachen Versuchen der Jonier an den Illyrischen Küsten Niederlassungen zu gründen hatton die Korinther mit besonderem Geschicke diese Gegenden kolonisiert und nicht nur mit dem Innern des Landes Verbindungen’ angeknüpft, sondern dieselben sogar bis nach Makedonien hinüber erweitert. Diesen Umstand benützten die Temeniden, Nachkommen jenes Enkels des Herakles, welcher die Ileraklidendynastio zu Argos im Peloponnes gegründet hatte, um heimatlichen Wirren aus dem Wege zu gehen und in der ersten 1* Heimat der Dorier Einfluss zu gewinnen. Dieses Streben der Temeniden wurde vom besten Erfolge gekrönt, indem sie das dem Erlöschen nahe gebrachte Griechentum wieder zu beleben und zu kräftigen wussten, was sie besonders dadurch erreichten, dass sie eine leichtere Verbindung der einzelnen Stämme licrstellten, die Makedonische Gränzo im Osten bis zur Ebene Emathia vorschoben und das sehr vortheilhaft gelegene Edessa zur Hauptstadt erhoben. Für diese Verdienste wurden dio Temeniden von den Makedoniern mit der königlichen Würde ausgezeichnet. Als erster König von Makedonien wird Perdikkas genannt (um das Jahr 700 vor Ch.). Von der richtigen Erkenntniss geleitet, dass Makedonien ohne unmittelbare Verbindung mit dem Meere eino unbedeutende Rolle spielen werde, machte er es sich zur Hauptaufgabe dio Ebene zwischen den Flüssen Ludias und Haliakmon zu erobern. Dadurch erwuchsen ihm nicht nur Kämpfe mit den Bottiaeern und Pieriern, sondern cs wurden auch dio Illyrier, von diesen aufgereizt, wieder gefährlich. Ja diese entwickelten eino solche Macht, dass Makedonien alle seine Absichten auf den Osten aufgeben musste um sich des Westens zu erwehren. Erst der König Amyntas I. (540—499) konnte sein Augenmerk wieder nach den östlichen Küsten richten. Bottiaea und Pierien wurden unterworfen, ein grösser Theil der Einwohner vertrieben und Fremde, namentlich Athener angesiedelt, wodurch sich der König dio Freundschaft der Griechen erwarb. Dieses gelang besonders seinem Sohne Alexander (498—454), indem er bei dem Ausbruche der Perserkriege mit den Griechen gemeine Sache machte und auch dann, als er zum Anschlüsse an die Perser gezwungen worden war, sich Griechenland noch immer so nützlich erwies, dass er den Beinamen Philhellen erhielt. Aber bei seiner unablässigen Thätigkeit die Gränzen Makedoniens immer mehr zu erweitern und dieses in den Kreis der Mittelmeerstaaten einzuführen musste er gewahr werden, dass sein Verhältniss zu Griechenland nicht immer freundlich sein könne. Nach der Wahl Pydna’s zur Hauptstadt war ihm schon die Nähe der freien Griechenstadt Methone höchst unangenehm, aber vollends gehemmt sah er sich in seinen Plänen durch die grosso Zahl Griechischer Städto zwischen dem Thermaischen Meerbusen uud der Mündung des Strymon, welche sich nach den Perserkriegen an Athen angeschlossen hatten und mit diesem eine einheitliche Macht bildeten, mit der sich das an Kultur viel tiefer stellende Makedonien nicht messen konnte. Deshalb gab er vorläufig seine Eroberungs-pliine auf, war aber in der Befestigung der Ordnung im Innern um so thätiger und scheute kein Mittel dio Bildung der Makedonier zu heben und sie den Griechen ebenbürtig zu machen. Makedonien im Innern geordnet und durch Bildung gehoben, das war seine Uebcrzeugung, müsste jetzt schon neben den Griechen bestehen können und würde bei der politischen Zerrissenheit dieser bald Gelegenheit finden seine Macht gegen dio lästige Nachbarschaft noch zu erweitern. — Doch ein stätiger Fortschritt war Makedonien nicht gegönnt. Das grösste Hinderniss war der Mangel einer festen Erbfolge. Thronstreitigkeiten und Königsmord brachten es mehr als einmal an den Hand des Verderbens, Da konnte keine gerade und oll'enc Politik, die ihrer Mittel und Zwecke gewiss war, sicli ausbilden. Um bei innern Spaltungen den Ausschlag zu geben wurde Griechische Einmischung angerufen und um der darauf entstandenen lästigen Abhängigkeit los zu werden wurde Wortbrüchigkeit und schlaue Falschheit angewandt. Zu einer seltenen Meisterschaft in diesen Eigenschaften brachte es Alexanders unberechtigter Nachfolger Perdikkas II. (43G — 413). Nachdem er durch die Hülfe Athens den Thron bestiogen hatte, schloss er mit allen Mächten von politischer Bedeutung Bündnisse, betrog sic aber alle nacheinander ohne von einer nachhaltig gezüchtigt zu werden. Nach ihm bahnte sich Arcliehios (413—399), Sohn einer Sklavin, welche ihn dem Perdikkas geboren hatte, mit blutigem Verbrechen den Weg zum Throne. Als er auf demselben sicher zu sein glaubte, zeigte er sich als einen gebornen Herrscher, welcher mit fester Besonnenheit grosso Ziele verfolgte. Er führte das von seinen Vorgängern oft versuchte und wieder gehemmte Unternehmen das Makedonische Volk bleibend auf eine höhere Stufe der Kultur zu erheben und den übrigen Griechen näher zu stellen durch. Er legte Strassen und Festungswerke an, ermunterte Ackerbau und Handel, gründete Städte, von denen er Bella in Emathia zur Hauptstadt orliob, und sorgto für die Sicherung des Eigentums. Vor allem war es ihm darum zu tliun die hervorragendsten Griechischen Zeitgenossen in seine Nähe zu ziehen und seine Hauptstadt zum Mittelpunkt Hellenischer Bildung zu machen. Die ausgezeichneten Verdienste dieses Königs hätten nach seinem gewaltsamen Ende Makedonien beinahe den Untergang gebracht. Die reichbegüterten, stolzen Adelsgeschlechter sahen ihre Macht in dem Verhältnisse sinken, in welchem sich Griechische Bildung hob. Daher hielten sie die Barbarei für ihre stärkste Bundesgenossin, lehnten sich gegen das königliche Philhellenentum auf, erregten Aufstände und trugen kein Bedenken fremde Völker ius Land zu rufen. — Nach zehnjährigen furchtbaren Kämpfen gelang es doch wieder einem Prinzen des königlichen Hauses, Amyntas II. (389—369), einem Urenkel Alexanders I., mit Griechischer Hülle den Thron zu besteigen um die Politik des Königs Archelaos fortzusetzon. Nach seinem Tode trat wieder eine unheilvolle Verwirrung ein. Seine Gemahlin Eurydike, welche schon ihm selbst nach dem Leben getrachtet hatte, wollte jetzt ihren Buhlen Ptolemaeus auf den Thron erheben. Dem widersetzten sich ihre Söhne, welche sic dem Amyntas geboren hatte, Alexander, Perdikkas und Philipp, der nachher so berühmt gewordene König Philipp II. Der daraus entstandene Streit ver-anlasste unter anderen Staaten auch Theben, welches zu derselben Zeit unter Epaminondas’ Führung mit gewaltiger Energie nach Norden und Süden seinen Einfluss ausdehnte, sich in die Angelegenheiten Makedoniens zu mischen. Sein Feldherr Pelopidas setzte Alexander auf den Thron und führte den jungen Philipp als Geisel mit sich nach Theben. Schon nach einer einjährigen Regierung fiel Alexander durch Ptolemaeus und dieser nach drei Jahren durch Perdikkas III., welcher nicht lange nach seiner Thronbesteigung seinen Bruder Philipp aus Theben zurückrief und ihm eiu eigenes Fürstentum gab. Aber auch Perdikkas’ kräftige und von Athen unterstützte Regierung war von keiner laugen Dauer, denu die uicht eudbn wollenden Gräuel in der königlichen Familie hatten eine Empörung gegen die Dynastio der Temeniden zur Reife gebracht, welche jetzt mit furchtbarer Gewalt losbrach und die Erbfeinde Makedoniens, die Illyrier, wieder ins Land rief. Perdikkas eilte ihnen schnell und mit Muth entgegen, allein in einer blutigen Schlacht fiel er sammt dem grössten Theile seiner treuen Makedonier. •— Diesem Unglücke schien der Untergang Makedoniens folgen zu müssen: Der rechtmässige Thronerbe war noch ein Kind und von allen Seiten traten Prätendenten auf um jetzt ihre Ansprüche in Geltung zu bringen, jeder im Bunde mit einer auswärtigen Macht, die er für die geleisteten Dienste mit Ländertheilen entschädigen wollte. Erst Pausanias, der Führer der Lynkesten, eines ehrsüchtigen und unruhigen Geschlechtes im Westen Makedoniens, begleitet von Thrakischen Hülfstruppen, dann ein gewisser Argäus, von den Athenern unterstützt, ferner Archelaos, ein Stiefbruder des erschlagenen Königs; endlich erhoben sich die Paeonier, nördlich von der Lynkestis hausend, um die Griechische Kultur, in der sie ihre grösste Feindin sahen, und den ganzen Temenidenstamm auszurotten und einen ihrer Häuptlinge auf den Thron zu erheben. Noch einer hatte sich gleich im Anfänge der allgemeinen Verwirrung den Thron zum Ziele seiner Wünsche gesetzt; das war der jüngste von den drei Söhnen des Amyntas, der schon genannte Philipp II. (359—336). Geräuschlos verschaffte er sich die Mittel zur Erreichung seines Zieles, so dass man unter dem wüsten Lärmen der Uebrigen seiner vergass. Er war erst dreiundzwanzig Jahre alt, aber an Schärfe des Vorstandes, angoborner Klugheit und Abhärtung dos Körpers allen Makedoniern überlegen. Er hatte iu Theben, der damaligen Hochschule für Politik und Kriegskunst, an der Seite des Epaminondas Staaten und Individuen auffassen und beurtheilen, aus Kleinem Grosses schaffen und Ziele verfolgen gelernt, zu deren Erreichung jeder Edle und Thatkräftige sich anschliessen musste. Ein besonderes Glück war es für ihn, dass er Gelegenheit hatte in seinem Fürstentum eine praktische Vorschule durchzumachen. In diesem bewährte er sich so sehr, dass er auf einmal wie durch Zauber als kompakte Macht aus der Verborgenheit hervortrat und Thron und Land von ihren Feinden befreite. Bei einer persönlichen Zusammenkunft brachte er den Thrakischen König Kotys zu dem Entschlüsse sich von Pausanias loszusagen, worauf dieser mit keinem Worte mehr erwähnt wird. Argäus hatte ein Söldnerheer nach Edessa geführt und die Bürger aufgefordert ihn als König aufzunelmieu uud damit ihre Stadt wieder zur Residenz der Könige von Makedonien zu machen. Als er ohne Gehör zu finden deu Rückmarsch antrat, wurde er von Philipp überfallen und vernichtet. Auch Archelaos musste für seine Thronansprüche mit dem Leben büsseu. Nachdem noch die Paeonier durch Geschenke zum Rückzüge veranlasst worden waren, nahm Philipp den königlichen Namen an ohne sich weiter au die Ansprüche seines unmündigen Neffen zu kehren. Weit entfernt jetzt mit der Erringung des Thrones zufrieden zu sein, war Philipp vielmehr zunächst darauf bedacht denselben vor künftigen Erschütterungen zu sichern. Zuerst ging sein Bemühen dahin mit den Athenern, welche als Bundesgenossen des Argäus seine Feinde waren, Frieden und Freundschaft zu schliessen. Dieses gelang ihm dadurch, dass er versprach ihnen zum Besitze von Amphipolis, woran ihnen sehr viel gelegen war, zu verhelfen. So von seinen stärksten Feinden befreit ging er den Paeoniern entgegen, mit denen er sich nur vorläufig abgefunden hatte, und griff nach ihrer vollständigen Demüthigung die Illyrier an, welche einem stätigen Gedeihen Makedoniens besonders hinderlich gewesen waren, indem sie bei dessen fortdauernden Thronstreitigkeiten und Parteikämpfen verheerende Eintälle machten, sich mit den Feinden des regierenden Hauses verbanden und dadurch bewirkten, dass das unglückliche Land unaufhörlich zwischen Hellenismus und Barbarentum hin und herschwankte. Es kam zu einer mörderischen Schlacht, in welcher die Illyrier, die seit Perdikkas’ Niederlage noch immer westliche Theile Makedoniens besetzt hielten, unter ihrem streitbaren Fürsten Bardylis, der aus einem Kohlenbrenner König geworden war, völlig geschlagen wurden. Philipp folgte, den Fliehenden über das Gebirge bis an den See Lychnitis, unterwarf das Gränzland seiner Herrschaft und versicherte sich damit der Pässe nach Westen. Allo diese Erfolge verdankte Philipp der Kriegskunst, welche er in Griechenland erlernt hatte. Vor allem war es ihm darum zu thun sich mit der Thebanischen Taktik vertraut zu machen, welche darin bestand, dass nach begonnenem Kampfe der Angriff plötzlich auf einen Punkt der feindlichen Linie konzentriert wurde. Auch war es ihm in Theben klar geworden, von welcher hohen politischen Bedeutung eine zweckmässige Heeresreform sei. Deshalb widmete er von dem Augenblicke an, als er einen selbstständigen Wirkungskreis erhalten hatte, der Ordnung des Heerwesens dio grösste Aufmerksamkeit und gründete darauf die Macht, welche ihn zum Herrn Griechenlands machte und seinem Sohn Alexander die Weltherrschaft verschaffte. Er führte dio allgemeine Wehrpflicht ein, gab die Waffen und zahlte Sold. Er schuf aus dem Volke die unwiderstehliche Makedonische Phalanx, eine eng-verbundene eiserne Masse, welche auch als Masse wirkte. An diese schlossen sich Truppen loserer Organisation an, unter welchen besonders die Bogenschützen, grösstenthoils aus Bergbewohnern bestehend, sich eines weitverbreiteten Rufes erfreuten. Zum Bauo von Kriegsmaschinen wusste Philipp die bedeutendsten Techniker seiner Zeit zu gewinnen. Sein Lieblingskind war aber seine Reiterei. Sie bestand aus den Söhnen des Adels, welche als Pagen in den Dienst des Königs traten und unter seiner unmittelbaren Zucht herangebildet wurden um zu den ersten Stellen im Heere aufzusteigen. Während also die Bürger, Bauern und Hirten Makedoniens, das bis dahin nur eine lockere Gruppe von Gebirgskantonen bildete, zu einem Volke zusammenwuchsen, sich als Glieder eines Ganzen fühlen und Einem Willen gehorchen lernten, wurde aus der fast unabhängigen und widersetzlichen Landaristokratie eine völlig militärische Hofaristokratie, welche Ansehen und Gewinn nur von der Gunst des Königs erwarten konnte und deshalb soine Stütze wurde. — Nachdem Philipp aus dem Kampfe mit inneren und äusseren Feinden siegreich hervorgegangen war und sich eine Armee geschaffen hatte, mit deren Vortreftlichkeit sich keine seiner Zeit messen konnte, gieng er zum Angriffe über um die Seekiiste zu gewinnen und der Griechischen Nach-barstädte Herr zu werden. Die Mächte, welche bekämpft werden mussten, waren Amphipolis, Olynth und Athen mit seinem Seebunde. Den Kampf mit allen drei aufzunchmcn hielt Philipp für zu gewagt; daher liess er seino Absichten nicht merken und suchte die Gegner zu trennon und gegenseitiges Misstrauen unter ihnen hervorzurufen, was ihm so vollständig gelang, dass einer gegen den anderen soinen Plänen förderlich wurde. Zuerst gieng er auf Amphipolis los. Diese Stadt war von den Athenern zur Zeit des Perikies, der die Gefahren ahnte, welche für Athen erwachsen müssten, wenn sich im Hinterlande kräftige Staaten bildeten, an der Strymon-mündung gegründet worden und hätte der Mittelpunkt des nördlichen Koloniallandes sein und den nördlichen Volksstämmen als mächtige M'eereskönigin entgegenstehen sollen. Sie gedieh auch gleich im Anfänge vortrefflich, allein in gänzlicher Verkennung ihrer Aufgabe und dem Griechischen Partikularismus huldigend fiel sic schon im zwölften Jahre ab, kehrte ihre Macht gegen die Mutterstadt und verband sich mit den Feinden derselben. Alle Anstrengungen der Athener sie wieder zu erobern waren vergebens. Aus diesem feindlichen Verhältnisse zwischen Amphipolis und Athen wusste Philipp Nutzen zu ziehen. Er hatte sich die Athener schon früher, wie oben erwähnt wurde, durch das Versprechen diese Stadt in ihre Gewalt zu bringen zu Freunden gemacht, allein es mussten noch andore Aufgaben gelüst werden, bevor er die Küsto zum Schauplatze seiner Thaten machen konnte. Jetzt nachdem er sein väterliches Reich aufgerichtet und den seinen Gegnern abgerungenen Boden mit festen Gränzen umzogen hatte, rückte er mit einem starken Heere vor Amphipolis und schickte um alle Missdeutung zu beseitigen eine Gesandtschaft nach Athen, welche erklärte, der König gehe nun an dio Erfüllung seines in Bezug auf Amphipolis gemachten Versprechens, die Stadt sei sowol seine als der Athener Feindin, nachdem sie gedemüthigt wäre, möchten sie sie als Unterpfand seiner Freundschaft aus seiner Hand nehmen. Gleichzeitig schickten aber auch die Amphipoliten aus Furcht vor der Rache Philipps, weil sie ihn bei einer nicht mehr bekannten Gelegenheit schwer beleidigt hatten, Gesandte nach Athen mit der Bitte um Schutz und der Erklärung, sie seien bereit ihre so beharrlich verfochtene Unabhängigkeit zu Gunsten der Athener aufzugeben. Diese waren ganz erstaunt darüber die Stadt, welche sie mit den grössteu Opfern an Geld und Blut nicht hatten zurückerobern können, jetzt von zwei Seiten angeboten zu sehen. Bei ruhiger Erwägung der Sachlage hätten sio nicht zweifeln können, aus welchen Händen sio dieselbe nehmen sollten, allein die verderblichste Feindin der Staaten, die Rachepolitik, trieb sio sich dieselbe von Philipp schenken zu lassen. Das war für Philipp ein Triumph und ein günstiges Vorzeichen für seine weitoreti Unternehmungen. Amphipolis wurde schnell angegriffen und erobert (357), ungeachtet die Bürger den heldenmüthigsten Widorstand leisteten. — Dieses Erreigniss rief in Olynth, das bisher ruhig zugesehen hatte, grosse Bestürzung hervor, weil man sich nicht zum Glauben erheben konnte, dass Philipp dio mit so grossen Opfern eroberte Stadt den Athenern übergeben und abziehen werde. Als sie deshalb Athen ein Bündniss gegen Philipp antrugen, wurden sie sehr beleidigend zurückgewiesen, zumal da die Athener glaubten, dass, wenn auch Philipp eine 'Entschädigung für seine Opfer verlangen sollte, sie durch einen Austausch gegen Pydna, das sie schon seit langem in ihren Händen hatten und an dessen Wiedergewinnung Philipp sehr viel gelegen war, in den Besitz von Amphipolis gelangen würden. Diese Zurückweisung war für Philipp ein Sieg, welchen er dazu zu benutzen verstand die Olynthier auf seine Seite zu ziehen und mit ihnen ein Bündniss zu schliessen. Jetzt warf er seine Maske ab: er vereinigte Amphipolis mit Makedonien, rückte schnell vor Pydna und eroberte es. Gleichzeitig überlioss er den Olynthiern die Stadt Anthemus, welche von ihnen schon lange in Anspruch genommen wurde, und bald darauf auch Potidaea, die bedeutendste Stütze der Attischen Macht in Thrakien, das er plötzlich überfiel und, bevor die Athener zu Hülfe kommen konnten, erstürmte. Nun sahen sich die Athener auf einmal olino Krieg der werthvollsten Stellungen beraubt, Hessen ihren Zorn in hochfahrenden Volksbeschlüssen und Schmäh-reden aus und schwuren an dem Könige für seine Wortbrüchigkeit sich furchtbar zu rächen. Philipp wurde dadurch nicht im mindesten bange, er wusste nur zu gut, dass die Athener, weil sio eben der Bundesgonossenkrieg in Anspruch nahm, nicht im Stande waren zur Wiedereroberung ihrer verlornen Besitzungen eine Armee nach dem Norden zu schicken. Der Besitz von Amphipolis war für Philipp besonders auch deshalb wichtig, weil es ihm als Stützpunkt für seine Unternehmungen gegen Osten diente, da ihm Gelegenheit geboten wurde an der Thrakisclien Küste eine überaus wertlivolle Eroberung zu machen. Nicht weit von der Strymonmündung erhebt sich das Hochgebirge Pangaeon, das zu jener Zeit in seinem Innern die reichsten Schätze barg. Wegen dieser wurden von mehreren Mächten nacheinander Versuche gemacht in der Nähe Niederlassungen anzulegen, die aber ohne Erfolg blieben, bis es endlich don Athenern gelang Krenides zu gründen (370). Allein auch diese Kolonie hatte keinen Bestand. Von den Thrakern hart bedrängt rief sie, weil ihr Athen, das mit demBuudesgenossen-krieg vollauf beschäftigt war, nicht helfen konnte, Philipp zu Hülfe. Mit Freude ergriff er die Gelegenheit iu das Pangäeongebiige vorzudringen um sich der dortigen Gold- und Silbergruben zu bemächtigen. Er jagte die Thraker in die Flucht, vereinigte alles Land bis an den Nestus mit Makedonien, gründete auf dem Nordabhange des Gebirges das stark befestigte Philippi und machte es zum Mittelpunkte des ganzen Bergdistriktes, der ihm bald einen jährlichen Reingewinn von drei Millionen Gulden abwarf. Nun hatte Philipp die Mittel in der Hand eine Flotte zu bauen, die für die Ausführung seiner Pläne unumgänglich nothwendig war. Zudem war auch die Gegend sehr günstig und Material im Uebertluss vorhanden. Während er aber Vorbereitungen zum Baue traf und eine Reform des Münz-wesens in Angriff nahm, auf die er ein eben so grosses Gewicht legte als auf die Heeresreform, trat der Thrakische König Kersobleptes mit den Fürsten der Illyrier und Paeonier ins Einverständniss um den Uebergriffen des jungen Königs Einhalt zu tliun. Aber bevor sie noch gerüstet waren, erhielt Philipp von ihren Absichten Kunde, griff sie sofort einzeln an und besiegte sie. An die Küste zurückgekehrt wandte er sich gegen Methone, welches sich an den Attischen Seehund angeschlossen hatte und den Feinden des Königs zum Stützpunkte diente. Nach hartnäckiger Verteidigung — Philipp verlor hier durch einen Schuss das rechte Auge — mussten sich die Bürger, da von Athen die erwartete Hülfe nicht eintraf, ergeben. Sie erhielten freien Abzug mit einem Gewände, die Stadt wurde geplündert und zerstört und das Gebiet mit Makedonien vereinigt (353). Jetzt war die ganze Küste vom Olympus bis zum Nestus mit Ausnahme der Chalkidischeii Städte Philipp unterworfen. Schon früher hatte er gegen Westen weit über den Pindus hinaus seinen Einfluss erweitert. Die Illyrier waren nämlich für Epirus dieselbe Landplage wie für Makedonien. Es war daher nichts natürlicher, als dass die Epiroten, sobald sie sahen, mit welchen Schlägen Philipp dip Illyrischen Raubhorden vor sich hertrieb, sich in ihrer Noth um die Bundesgenossenschaft desselben bewarben um den gemeinsamen Feind unschädlich zu machen. Eine Folge dieser Annäherung war, dass Arybbas, der Fürst der Molosser, des mächtigsten Volksstammes in Epirus, seine Nichto Olympias Philipp zur Frau gab (358 oder 357), eine Verbindung, die dieser zu gelegener Zeit zu verwerthen wusste. % Nach der Zerstörung von Methone hatte Philipp freie Iland sich in die Angelegenheiten Griechenlands zu mischen und er säumte nicht dies zu thun. Die Verhältnisse lagen hier für seine Absichten höchst günstig. Thebens Grösse war mit Eparninondas begraben worden, Athen war erst todesmüde aus dem Bundesgenossenkriege herausgekommen und Sparta, zwar von Theben niedergeworfen, aber nicht völlig gelähmt, liess von soiner selbstsüchtigen und verderblichen Politik nicht ab die übrigen Griechen nach Kräften zu misshandeln und für fremde Einmischung ein weites Feld zu schaffen. Die kleinen Republiken waren nur Tummelplätze und Brutstätten ewiger Fehden, wodurch die engen Bande, welche den Einzelnen mit dem Ganzen verknüpften, aufgelöst wurden und die darauf beruhenden Tugenden verschwanden. An ihre Stelle trat der schamloseste Egoismus, der bei soiner Sorge um sich selbst für die Leiden dos Vaterlandes unempfindlich war und von Genusssucht und Geldgier getrieben sich dem Golde der Feinde des Vaterlandes dienstbar machte. Eine neue Landplage waren die erst vor kurzem aufgekommenen Söldner. Das ungestrafte Treiben dieses Raubgesindels und seiner Hauptleute in freien Griechischen Staaten drängte selbst die meisten der wenigen Männer von Altgriechischem Freiheitssinne zurüeber-zeugung, dass die Griechischen Republiken ihre Lebensfähigkeit verloren hätten und nur von eiuein erblichen uud constitutioneilen Herrscher Rettung zu hoffen wäre. Zu dieser Ueborzeugung war bei seinem Studium der Griechischen Frage auch Philipp gekommen, aber für den Mann, der die Macht und Fähigkeit hätte über die Griechen zu herrschen, hielt er sich selbst. Er hatte seinen Thron befestigt, die Gränzen erweitert und gesichert und mit der Reorganisation (les Heeres, mit dem sich jetzt keines an Kriegsübung und Tüchtigkeit vergleichen konnte, eine Verfassungsänderung verbunden, die im wahrhaft nationalen Sinne vorgenommen die Nation kräftig entwickelte und ihr Nationalgefühl hob. Durch seine Reform des Münzwesens war Makedonien in den Weltverkehr eingeführt worden. Philipp war von schöner, kräftiger Gestalt, früh gereift in den Wirren seiner Heimat und Griechenlands, von schneller Auffassung und grösser Beredsamkeit. Unermüdlich warf er sich in den Krieg, drängte den Feind überall in die Vertheidigung und von ungeduldiger Leidenschaft frei wartete er auf den richtigen Zeitpunkt für die Entscheidung. War dieser gekommen, so hatte er seine Lust daran den Gefahren ins Angesicht zu schauen. Mit diesen Eigenschaften verband er die tiefsto Kenntniss der menschlichen Natur und Verhältnisse, Liebe zu den Wissenschaften und che grösste Achtung vor ausgezeichneten Talenten, eine wahrhaft königliche Grossmut und seltene Freundlichkeit. Selbst sein Privatleben bildete einen Gegensatz gegen die Gemeinheit der gewinnsüchtigen und sophistischen Griechischen Staatsmänner. Von den Feldern Philipps fand seine völlige Gleichgiltigkeit über die Beschaffenheit der Mittel zur Erreichung seiner Ziele den grössten Tadel. Er verstand es wie Niemand schlechte Bürger fremder Staaten auszuspüren und sio zum Verderben ihres Vaterlandes sich dienstbar zu machen. Er wusste, wenn ihm offene Gewalt zu gefährlich schien, auch wol mit dem Mantel der Frömmigkeit umhüllt als Rächer irgend eines religiösen Frevels oder als Beschützer eines bedrohten Rechtes in fremdes Gebiet, auf das er es abgesehen hatte, sich einzuschleichen und darin festzusetzen und trug kein Bedenken durch heilige Eide die Feinde sorglos zu machen um sio im nächsten Augenblicke zu überfallen und zu vernichten. Zunächst war es Philipp darum zu thun sich iu die innern Angelegenheiten Thessaliens, des Uebergangslandes nach Griechenland, zu mischen und hier festen Fuss zu fassen. Die Gelegenheit fand sich bald. Die Tyrannen von Pherae hatten seit langer Zeit das Ziel verfolgt das alte Adelsregiment, die Quelle unaufhörlicher Streitigkeiten, zu beseitigen, dio Volkskraft zu vereinigen und die Führerschaft der Hellenen zu erkämpfen, bevor sich diese durch innere Fehden aufgerieben hätten und in die Abhängigkeit von Persien versunken wären. Hierin fanden sie in einem grossen Theile des Adels den heftigsten Widerstand, welcher von Theben auf das kräftigste unterstützt wurde. Nach dem Tode des Epaminondas von den Thebanern verlassen fand der Adel unerwartet einen Bundesgenossen an einom iu der Regentenfamilie ausgebrochenen Streite, dessen Opfer der durch seine Grausamkeit berüchtigte Tyrann Alexander wurde. Seine Mörder waren dio Brüder seiner Gattin, Tisiphonos, Lykophron und Peitholaos. Sie liessen sich Anfangs als Tyrannenmörder feiern, nahmen aber später den Kampf gegen den Adel mit grösstem Nachdrucke wieder auf. Dieser rief Philipp zu Hülfe, welcher nicht säumte mit Heeresmacht herbeizueilen. Er trat zwar als Befreier auf, liess aber die Tyrannis zu Pherae bestehen uud wusste im geheimen dio vorhandenen Unruhen so zu nähren, dass seiue Intervention noch lange notli-wendig zu sein schien. Er hatte aber nicht nöthig lange zu intervenieren, denn der Phokische oder dritte heilige Krieg (356—346) gab ihm bald die willkommene Gelegenheit sich selbst zum Herrn Thessaliens zu machen. Die Phokier waren seit der Schlacht bei Leuktra verpflichtet den Thebanern Ileeresfolge zu leisten, hatten aber dieselbe noch zu Lebzeiten des Epaminondas gegen die Spartaner verweigert mit der Behauptung nur dann Truppen stellen zu müssen, wenu Theben angegriffen würde. Wegen dieses Trotzes wollten die Thebaner sie nach der Schlacht bei Mantinea züchtigen, hielten sich aber noch für zu erschöpft um dies allein mit Nachdruck thun zu können. Deshalb suchten sie durch die Stimme dos Delphischen Gottes, der schon längst zur politischen Maschine geworden war, sich die Mitwirkung des Amphiktyonenbundes zu verschaffen. Eine passende Gelegenheit war bei den verwickelten Gränzverhältnissen des heiligen Landes bald gefunden. Die Tempelbehörde musste erklären, die Phokier hätten sich an Ländereien des Gottes vergriffen. Sofort wurde vom Rathe der Amphiktyonen den Phokiern geboten das bezeichnete Gebiet zu räumen und ihnen für den Frevel eine schwere Geldbusse auferlegt. Da die Phokier diese weder' zahlen wollten noch konnten, wurden sic mit dom Banne belegt und ihr Land für ein dem Gotte verfallenes erklärt. Jetzt erhoben sie sich wie ein Mann zum Widerstande gegen dieses Amphiktyonengericht und wählten Philomelos von Ledon, einen der reichsten und angesehensten Männer des Landes, zum Feldherrn und Onomarclios, ebenfalls eiüem reichen Hause entsprossen, zu seinem Amtsgenossen. Man rechnete um so sicherer auf einen günstigen Erfolg, als inan nicht ohne mächtige Bundesgenossen den Krieg führen zu müssen glaubte. Vor allem vertraute man auf die altbefreundeten Spartaner, welche von demselben Amphiktyonengerichte wogen der ungerechten Besetzung der Burg von Theben zu einer unerschwinglichen Goldbusse vorurtheilt worden waren. Deshalb reisto Philomelos nach Sparta. Er fand hier zwar die freundlichste Aufnahme und Billigung seiner Pläne, erhielt aber die gewünschte Unterstützung nicht, weil die Spartaner die Verwickelung im Norden zunächst zur Erkämpfung ihrer verlorenen Stellung im Peloponnes benützen wollten. Doch war seine Reise nicht ganz ohne Erfolg: Archidamos gewährte ihm eine Geldunterstützung von fünfzehn Talenten und wies ihm Söldner zu. Nach Hause zurückgekehrt fiel er schnell über dio Stadt und den Tempel von Delphi her, bemächtigte sich der Tempelschätze, warb Söldner, die aus ganz Griechenland herbeieilten ohne sich um den Religionsfrevel zu kümmern, der ihnen reichen Lohn einbrachte, und jagte die mit voller Hast zum Entsätze des Heiligtums heranrücken de u Lokrer in die Flucht. Jetzt erst beriefen die Thebaner, welche durch dio Entschlossenheit und Thatkraft des Phokischen Volkes ausser Fassung gebracht worden waren, eiue Amphiktyonenversammlung nach Thermopylae, auf welcher der sogenannte dritte heilige Krieg beschlossen wurde um die Phokier als Tempelräuber zu bestrafen. Dieser Beschluss brachte ganz Boeotien, alle Völkerschaften um das Pindus- und Oetagebirge, die Lokrer und Thessaler, welche von Alters her gegen die Phokier feindlich gesinnt waren, unter die Waffen. Um die Vereinigung so zahlreicher Feinde, namentlich der Thebaner und Thessaler, zu verhindern drang l’hilomelos nach Lokris vor, schlug die durch Thcbanische Hülfstruppen verstärkten Lokrer und trieb G000 herbeieilende Thessaler zurück, wurde aber, als er vor der heranriickendeu Hauptmacht der Thebanor zurückwich, zur Schlacht gezwungen, geschlagen und auf der Flucht in die Schluchten des Parnassos gedrängt. Hier verlor er fast sein ganzes Heer und sah sich selbst genöthigt, um nicht in die Hände der Feinde zu geratheu, sich von einem Felsen in den Abgrund zu stürzen (354). Nun hielten die Thebaner und ihre Verbündeten die Sache der Pliokier für verloren, ja diese selbst waren der Meinung, dass man deu unglücklichen Krieg aufgeben und sich mit den Feinden verständigen müsse. Aber Onomarchos dachte anders. Er hatte den Rest des geschlagenen Heeres nach Delphi geführt und verwegene Männer, die aus dem Kriege Nutzen zu ziehen hofften, für sich gewonnen, mit deren Hülfe und auf seine Söldner gestützt er dasPhokische Volk dahin zu bringen wusste, dass es die Fortsetzung des Krieges beschloss. Jetzt wurde er zum unumschränkten Feldhauptmanuo gewählt und ihm sein Bruder Phayllos zur Seite gegeben. Seine erste That nach der Wahl war, dass er nach freiem Belieben in den Tempelschatz griff, den Philomelos noch nach Möglichkeit geschont hatte, reiche Geschenke an die Wortführer befreundeter Staaten sandte und den Sold für die Miettruppen erhöhte. Da konnte man die rasche Wirkung des Geldes sehen: In kurzer Zeit sah sich Onomarchos an der Spitze eines Heeres, welches stärker und besser gerüstet dastand, als das des gelälleneu Philomelos gewesen war. Für seine nächste Aufgabe hielt er es sich Bundesgenossen zu erwerben und richtete sofort sein Augenmerk vor allem nach Thessalien, um in diesem Lande selbst gegen den Erbfeind der Pliokier, den Adel, ein Gegengewicht zu schaffen und sich den Rücken frei zu machen. Hier hatte, wie schon oben bemerkt wurde, Philipp bei seiner ersten Intervention die Macht der Tyrannen von Plierae zwar beschränkt, aber nicht beseitigt. Als er nach Makedonien zurückgekelirt war, setzto Lykopliron iu Gemeinschaft mit seinem jüngeren Bruder Poitholaos — sein älterer Bruder Tisiphonos war gestorben — die alte Politik von Pherae, so weit cs ihm möglich war, fort. Es ist leicht begreiflich, dass er, als ihm Onomarchos seine starke Hand entgegen streckte, hastig darnach griff und aus einer so mächtigen Bundesgenossenschaft Nutzen zu ziehen suchte. Nachdem Onomarchos noch mit Athen und Sparta in enge Verbindung getreten war, gieng er rasch auf seino Feinde los. Die Thebaner hatten schon vor längerer Zeit durch grosse Geldsummen bewogen dem Persischen Statthalter in Kloinasien, Artabazos, Hülfstruppen versprochen um ihm bei seiner Empörung gegen den Grosskönig beizustehen. Nach dem Untergänge des Philomelos und seines Heeres hatten sie geglaubt die weitere Züchtigung der Pliokier ohne Schaden auf eiue ihnen gelegenere Zeit verschieben und endlich das dem Artabazos gegebene Versprechen erfüllen zu können, weshalb ihr bester Feldherr, Pammenes, mit einer ansehnlichen Truppenmacht nach Asien geschickt worden war. Auf einmal sahen sie sich in ihrem eigenen Lande nicht mehr sicher. Denn nachdem Onomarchos nach der Besetzung von Thormopylao mit beispielloser Energie die Verbindung mit Lykophron hergestellt, die Lokrer von Amphissa unterworfen und die Dorische Tetrapolis verwüstet hatte, drang er nach Boeotien vor und eroberte das wichtige Orcho-menos. Mit Bangen sahen die aristokratischen Familien Thessaliens, wie mit der Macht des Onomarclios die Lykoplirons wuchs. Deshalb baten sie wieder den König von Makedonien um Hülfe, welcher mit grösster Bereitwilligkeit und Schnelligkeit ihren Bitten entsprach. Als er vor Pherao rückte, stiess er auf die vereinigte Macht Lykophrons und Phayllos7, welchen Onomarclios auf des Tyrannen Hülfsgesucli mit 7000 Mann nach Thessalien geschickt hatte. Er griff beide Gegner an und schlug sie in einem entscheidenden Treffen. Weil Onomarclios seine Verbindung mit Pherao für eine Sache von höchster Wichtigkeit hielt, so eilte er jetzt selbst mit seiner ganzen Heeresmacht von Boeotien nach Thessalien. Voll Erbitterung warf er sich auf die Makedonier und brachte ihnen zwei so vollständige Niederlagen bei, dass Philipp nur Trümmer seines Heeres nach Makedonien rottete. Als Onomarclios hierauf sich wieder nach Boeotien gewendet, einen Vortheil nach dem ändern erkämpft und Koroneia durch Verrath in seine Gewalt gebracht hatte, da hielt er sich für überzeugt, dass er und das Pliokische Volk zu grossen Dingen berufen seien, ja er betrachtete sich schon als den künftigen Herrscher eines grossen Theiles des Griechischen Festlandes. Allein mitten in seiner freudigsten Stimmung wurde er durch die Nachricht überrascht, dass Philipp stärker als zuvor wieder in Thessalien stehe. Abermals folgto er dem Hülferuf Lykophrons, erlitt aber eine vollständige Niederlage und wurde auf der Flucht von seinen eigenen Leuten getödtet (Frühjahr 352). Die Erbitterung gegen ihn war so gross, dass selbst sein Leichnam von den Siegern ans Kreuz geschlagen wurde. Die nächste Folge dieser Niederlage der Phokier war, dass Lyko-phron Pherae räumte und mit seinen Söldnern nach Phokis zog, wo schon Phayllos an die Stelle seines Bruders Onomarclios getreten war und durch Verdoppelung des Soldes neue Söldnerhaufen herbeilockte. Gern wäre Philipp dem Tyrannen gefolgt um die Tempelräuber in ihrem eigenen Lande aufzusuchen und dort festen Fuss zu fassen, allein die Athener hielten die Ther-mopylen besetzt. Diese waren erschreckt durch die Erfolge des Königs in Thessalien, den sie schon als einen sehr unheimlichen Nachbar in ihrem Koloniallande kennen gelernt hatten, herbeigeeilt um die Pforten zum eigentlichen Griechenland zu verschlicssen. Mit Gewalt durclizubrechen wagte Philipp nicht, denn er besorgte, dass die Erinnerung an die herrlichen Thaten, deren Schauplatz die Thermopylen gewesen waren, noch immer ganz Hellas zu einem Waffenbündnisse gegen ihn vereinigen und zu einer nationalen Politik erheben könnte. Bei der grimmigen Wuth, womit die Griechen fortfuhren sich gegenseitig zu zerfleischen, müsste, das war seine Ueberzeugung, noch die Zeit kommen, wo sie ihn selbst durch die jetzt verschlossenen Thermopylen führen würden. Für den Augenblick war er höchlich zufrieden von den Thebanern und ihren Bundesgenossen als Rächer des gefeiertsten Heiligtums der Hellenen und von den Thessalern als Bringer der Freiheit gepriesen zu werden. Doch stellte es sich nur zu bald heraus, dass die Freiheit, welche aus Philipps Händen kam, von der wahren Freiheit doch etwas ver- schieden sei. Die Thessaler waren zwar von ihren Tyrannen in Pherae für immer befreit, ja sie erhielten sogar verlorene Pässe und Landstriche, welche sie schmerzlich vermissten, wieder zurück, Philipp legte aber Besatzungen in die bedeutendsten Thessalisclien Festungen, bewog durch seine vollendete diplomatische Kunst das Thessalische Volk zu der vor Alters gebräuchlich gewesenen Eintheilung des Landes in vier selbstständige Distrikte zurückzukehren und brachte die einzelnen Landschaften dahin, dass sie Verfassungen annahmen, wodurch sie an das Makedonische Reich geknüpft wurden und sich ihm endlich zur lleeresfolge verpflichteten. Von diesem Augenblicke an betrachtete sich Philipp als Herrn von Thessalien und richtete sein ferneres Verfahrengegen die Thessaler, wiewolmit grösster Vorsicht und Behutsamkeit, darnach ein. Als Philipp von Thessalien aus noch auf der Insel Euboea Verbindungen angekniipft hatte, eilte er im Herbste 352 nach Thrakien, wo unter mehreren Häuptlingen Streitigkeiten ausgebrochcn waren. Das war denn wieder ein Feld nach seinem Wunsche. Indem er sich zum Beschützer der Schwachem aufwarf, vertrieb er die Stärkeren und machte so das Land von sich abhängig. Nachdem er bis an das Schwarze Meer vorgedrungen war und mit mehreren Seestädten Freundschaftsverträge geschlossen hatte, kehrte er zurück und griff nach der Seite des Adriatischen Meeres weiter vor. Es ist schon gesagt worden, dass Philipps Gattin Olympias die Nichte des Molosser-Fürsten Arybbas war. Nach der Vermählung war es Philipp gestattet worden ihren einzigen Bruder Alexander, der noch ein Knabe war, mit sich an seinen Hof zu nehmen, wo er ihn mit der liebevollsten Nachsicht erziehen Hess. Jetzt war der Knabe zum kräftigen Jüngling herangereift und Philipp erklärte ihn für den rechtmässigen Fürsten der Molosser. Sofort vertrieb er Arybbas, setzte seinen jungen Schwager auf den Thron und bewirkte durch ihn, dass sich nicht nur ganz Epirus seinen Anordnungen fügte, sondern sein Einfluss auch in Illyrien und Akarnanien Boden gewann. Nun glaubte er mit Zuversicht an die Ausführung eines schon längst entworfenen Hauptplanes gehen zu dürfen. Dieser Plan war die Unterwerfung von Olynth, der wichtigsten Stadt auf der Halbinsel Chalkidike. Olynth, eine Ansiedelung der Bottiaeer, war am innersten Winkel des Toronäischen Meerbusens gelegen. Nachdem es in den Perserkriegen vom Heere des Xerxes sehr hart mitgenommen worden war, wurde es von Chalkidiern besetzt, welche Ankömmlinge aller Nationalitäten freundlich unter sich auf-nahmen. Von nun an nahm die Stadt einen mächtigen Aufschwung, weil nordische Volkskraft und Griechische Bildung in wunderbarer Harmonie zusammen wirkten. Freilich hatte sic auch viel der Politik der Makedonischen Könige zu verdanken, die durch ihre Macht die Griechischen Grossstaaten von den nordischen Gewässern fernhalten wollten. Durch die Unterstützung derselben zum Centrum der ganzen Halbinsel Chalkidike geworden rüstete sie ein ansehnliches Heer aus, machte die benachbarten Thrakerstämme von sich abhängig und dehnte ihre Herrschaft selbst über einen grossen Thcil des untern Makedoniens aus, während Thronstreitigkeiten und Bürgerkriege dieses Land verwirrten. Jetzt fühlte sie sich als Herrin des Nordens und suchte zur Sicherung der Zukunft mit Griechischen Staaten ersten Ranges in Verbindung zu treten. Allein dieser raschen Machtentwicklung sollte bald ein Ende gemacht werden. Die Chalkidischen Städte Apollonia und Akanthus schickten (3S3) Gesandte nach Sparta um Hülfe gegen Olynth zu bitten, welches keine selbstständige Gemeinde neben sich dulde und sein Gebiet immer mehr erweitere. Dieses Hülfsgcsuch unterstützte König Amyntas II. von Makedonien nach Kräften und schnell entsprachen ihm die Spartaner. Sie schritten dem Scheine nach als Vollstrecker des Antalkitlischen Friedens ein, hielten aber ihre Intervention für eine günstige Gelegenheit ihre Oberhoheit über Mittel- und Nordgriechenland wieder herzustellen. Aber erst nach einem dreijährigen Kriege (382—379) konnten sie die Olynthier zwingen ihre Eroberungen aufzugeben und sich ihrer Symmachie anzuschliessen, wogegen diesen ihre Unabhängigkeit gewahrt blieb. Der Krieg mit Theben (378—362) erlaubte Sparta nicht aus seiner an der Thrakischen Küste errungenen Stellung Nutzen zu ziehen. Als daher Athen mit seinem Seebunde dort die ltolle der Spartaner übernehmen wollte, da raffte sich Olynth wieder zum energischesten Widerstande auf und erhob sich in kurzer Zeit so mächtig, dass selbst König Perdikkas III. von Makedonien um seinen Thron besorgt wurde. Deshalb schloss er sich au Athen an um die Olynthier abermals zu demüthigen. Kaum war dieses Ziel erreicht, so sagte er sich von seinen Verbündeten wieder los, worauf diese ein Unglück nach dein ändern erlitten und endlich das traurige Schauspiel im Norden mit der Verurtlieilung ihres Heerführers Kallistlienes schlossen, während Olynth wieder als mächtiger Vorort der umliegenden Griechenstädte dastand. Wie Philipp die Olynthier auf seino Seite zog, ist schon erwähnt worden. Dieser Anschluss war aber auch eine Quelle des Wolstandes für sie, denn die Gnade des Königs strömte sofort nicht allein auf die Vorsteher der Bürgerschaft, sondern auf die ganze Gemeinde über. Es ist daher nicht zu wundern, dass sich die Olynthier glücklicher und sicherer als je zuvor fühlten und sich der Ueberzeuguug hingaben, dass Philipp sehr viel daran gelegen sei sie als dankschuldige Nachbaren zu haben, die selbst Sparta mit Makedonien vereint so lauge Widerstand geleistet und Athen mit seinen Bundesgenossen aus dem Felde geschlagon hätten. Dieser Zustand des Gedeihens sollte aber nicht von zu langer Dauer sein. So sehr sich die Olynthier Anfangs über das Glück ihres Woltlüiters gefreut hatten, so wurde ihnen doch unheimlich zu Muthe, als sie sahen, wie er die Thrakische Küste unterwarf, Thessalien von sich abhängig machte und den Griechischen Städten mitspielte. Schwere Sorgen ergriffen die Freunde der Freiheit, da sie einerseits sich selbst gestehen mussten, dass Makedonien bei seinem jetzigen Bestände die Halbinsel Challddike nicht leicht entbehren könne, anderseits inne wurden, dass die königliche Gnade gegen Olynth noch andere Dinge wünsche als das Wolbefinden desselben. Denn hatten sie seit langom nur gehört, dass Philipps Goldstücke Wegmacher für seine nachrückende Phalanx seien, so konnten sie jetzt mit eigenen Augen sehen, wie mitten unter ihnen eine mächtige Partei don Boden für den König zurecht machte. Deshalb rafften sich alle Bürger von altem Freiheitssinne auf, beschlossen ihre Unabhängigkeit zu schützen und sahen sich nach Bundesgenossen um. Allein zu ihrem Schrecken mussten sie sich sagen, dass bei der heillosen Verwirrung in Griechenland nur eine Verbindung mit Athen für sie wertvoll sei, mit dem sie sich aber in Folge des Bündnisses mit Philipp im Kriegszustände befanden. Sie schickten daher Gesandte nach Athen um zuerst den Kriegszustand aufzuheben (352). Die Athener zeigten sich darüber hoch erfreut und wollten noch einen Schritt weiter gehen, nämlich Vereinbarungen treffen zum gemeinsamen Kriege gegen Makedonien, was aber von den Gesandten vorläufig noch abgelehnt wurde. Diese Vorgänge waren Philipp unerwünscht, weil er es noch nicht an der Zeit hielt die Olynthische Frago zu lösen. Deshalb schickte er auf seinem zweiten Rückwege aus Thrakien (351) eine Gesandtschaft nach Olynth um ein freundnachbarliches Verhältniss wieder herzustellen. Als ihm dies einigermassen gelungen war, zog er nach Epirus gegen Arybbas aus. Sein Verfahren gegen diesen Fürsten versetzte die Olynthier wieder in Aufregung. Sofort baten sic Athen um Ilülfstruppen um ihr Gebiet zu decken (350). Noch immer heuchelte Philipp Freundschaft, weil seine Söldlinge in Olynth fortfuhren ihn zu versichern, dass sich die Annexion der Halbinsel an Makedonien ohne Waffengewalt vollziehen werde. Als sich die Versicherungen als trügerisch erwiesen, warf er die Maske der Freundschaft ab und suchte schnell einen Vorwand zur Eröffnung der Feindseligkeiten. Dieser liess sich auch leicht finden. Ein Stiefbruder Philipps hatte sich nach Olynth geflüchtet; der König verlangte seine Auslieferung und, da diese verweigert wurde, war der Krieg entschieden (349). Sogleich rückten die Makedonier in Chalkidike ein und eine dritte Gesandtschaft eilto von Olynth nach Athen um sich über ein gemeinsames Vorgehen zu verständigen. Die Athener zeigten sich znr Hülfesendung geneigt, waren aber sehr saumselig, weil die Furcht vor dem Allgewaltigen ihre Gemüther beherrschte. Da trat Demosthenes, damals Mitglied des Rathes, auf um seinen Mitbürgern die schwere Bedeutung dos Augenblickes und die Pflichten, die sie jetzt zu erfüllen hätten, ans Jlerz zu legen. Aber so schwungvoll und nachdrücklich er gesprochen hatte, die Athener thaten doch alles nur halb. Chares, welcher mit zweitausend Mann Soldtruppen und dreissig Schiffen abgesaudt wurde, kam nicht einmal nach Olynth, weil er aus Mangel an Geld in anderen Gegenden Streifzüge machte nnd so umherzog, dass die Athener selbst nicht wussten, wo er war, und ihn aufsuchen lassen mussten. Eine zweite stärkere Hülfesendung, unter Charidemos, ebenfalls aus Söldnern bestehend, vereinigte sich zwar mit den Olyntbiern, benahm sich aber so zügellos, dass sie diesen nur neue Lasten und Gefahren brachte. Unterdessen war die Bedrängniss der Olynthier aufs höchste gestiegen. Trotz der Schlaffheit ihrer Bundesgenossen schickten sie noch einmal nach Athen und baten inständigst um ein Heer von Bürgern. Es wurde zwar sofort ein solches ausgerüstet, aber ehe es”zur Stello war, erfüllten sich die Geschicke Olynths (348). Philipp hatte 349 den Krieg mit Glück eröffnet, als ihn unerwartete Ereignisse nach Thessalien riefen. Von dort 348 auf den Kriegsschauplatz zurückgekehrt nahm er rasch eine feindliche Stadt nach der ändern meist ohne Kampf, da sich um Geld überall Verräther finden Hessen. Um so blutiger wütliete der Krieg um die Mauern Olynths. Die Stadt hatte eine sehr feste Lage, ein vortrefflich organisiertes Heer von zehntausend Bürgern und an Apollonides einen unvergleichlichen Reitergeneral. Zudem stand sie in ununterbrochener Verbindung mit der Sec und den Athenischen Kriegsschiffen. Als Philipp schon ungewöhnlich viele Leute verloren hatte und das Ende des Kampfes noch in weiter Ferne zu liegen schien, gelang es den Creaturen des Königs in der Stadt Apollonides beim Volke zu verdächtigen. Die Folge davon war, dass er verbannt wurde und statt seiner Philipps Söldlinge Lasthenes und Euthykrates die Führung der Reiterei erhielten. Diese liessen sich einer Verabredung gemäss bei einem Ausfälle überfallen und bahnten bei dieser Gelegenheit den Makedoniern den Weg in die Stadt. Das Schicksal Olynths war jetzt schrecklich. Es wurde geplündert und zerstört und die Einwohner zu Sklaven gemacht. Mit ihm verschwanden zweiunddreissig gewerbfleissige Griechenstädte vom Erdboden und Chalkidike wurde zu Makedonien geschlagen. Die Ursachen dieser beispiellosen Strenge mögen wol folgende gewesen sein: Philipp war wegen seiner grossen Verluste höchst erbittert; er fürchtete, Olynth mit seinen zahlreichen Bundesstädten an die Ferse Makedoniens geheftet könnte wegen seiner Macht und seines stolzen Bewusstseins einer grossen Vergangenheit ihm bei der Verfolgung seiner weiteren Pläne eben so gefährlich werden, als es schon mehreren Königen Makedoniens gewesen war; der Brand der Chal-kidisclien Städte sollte als Warnungszeichen hinüberleuchten nach Hellas, wo die Stimme eines Mannes nicht ohne Erfolg mächtig erscholl um alle Hellenen zum ernsten Kampfe zu rufen gegen den Feind der Griechischen Freiheit. Dieser Mann war der schon genannte Demosthenes. Demosthenes wurde im Jahre 384 v. Chr. zu Athen geboren. Sein Vater war ein reicher Waffenfabrikant. Wegen seines häuslichen Glückes, seiner redlichen Thätigkeit und Opferwilligkeit im Interesse des Gemeinwesens genoss er unter seinen Mitbürgern das grösste Ansehen. Schon sieben Jahre nach der Geburt seines einzigen Sohnes fiel er in eine schwere Krankheit. Da er bald einsah, dass an eine Genesung nicht mehr zu denken sei, ordnete er bei vollem Bewusstsein auf das genaueste die Verhältnisse des Hauses. Er bcstellto die nächsten Verwandten zu Vormündern und bedachte sie mit ansehnlichen Legaten in der Meinung, dass die Bande der Verwandtschaft und reicher Lohn für die Mühewaltuug sie ihre heiligsten Versicherungen nicht vergessen lassen würden. Hierin aber täuschte er sich gänzlich. Kaum war er gestorben, so eigneten sich die Vormünder alle ihnen gewährten Vortheilo zu, zeigten sicli aber in den daran geknüpften Verpflichtungen so gewissenlos, dass der grösste Theil des Mündelgutes verloren gieng. Die Klagen der Mutter und der ehrlichen Freuude wussten sie durch die nichtswürdigsten Intriguon wirkungslos zu machen. Unterdessen besuchte Demosthenes die angemessenen Schulen. Als er so weit entwickelt war, dass er die Schmach des Vaterhauses begriff, da fasste er den unabänderlichen Entschluss sein eigener Sachwalter zu werden und den Frevel der Vormünder zu strafen. Für die wirksamsten Mittel zur Erreichung dieses Zieles hielt er Rechtskenntniss und Beredsamkeit, deren Macht er schon früh kennen gelernt hatte. Deshalb erwählte er den Isaeos, den ausgezeichnetsten Rechtsbeistand und Kenner des Privatrechtes zu seinem Lehrer und scheute trotz seiner körperlichen Schwächlichkeit keine Anstrengung um mit den entsprechenden Kenntnissen ausgerüstet auf dem Kampfplatze zu erscheinen. Kaum mündig geworden machte er seinen Vormündern den Prozess, aber erst nach sechsjährigem Eiligen, als es ihm gelungen war alle ihre krummen Wege und Lügen und alle Kniffe ihrer Rechtsbeistände zu Schanden zu machen, konnte er ihre Verurtheilung durchsetzen, worauf ihm ein grösser Theil seines Erbgutes ersetzt wurde. Hatten Demosthenes diese ärgerlichen Prozesse den schönsten Theil seines Lebens gekostet, so hat er doch das an Kenntnissen Erworbene praktisch anwenden geleint, Zutrauen zu sich selbst und der guton Sache gewonnen und aus dem Kampfe jene Kraft geschöpft, die ihn auf der betretenen Balm ungeachtet mannigfaltiger Hindernisse der Natur bis zur vollendeten Kunst führte. Diese wendete er zuerst als Sachwalter an, einerseits um liecht gegen Unrecht zu schützen, das schon von seiner frühester Jugend an der Gegenstand seines bittersten Hasses war, andererseits um den Verlust des väterlichen Vermögens wieder auszugleichen. Die Advokatenpraxis führte ihn in alle Verhältnisse des Lebens ein und bot ihm die beste Gelegenheit die sozialen Uebelstände gründlich kennen zu lernen. Weil diese mit den politischen Zuständen eng zusammenhingen, so konnte er sich schon in seinen gerichtlichen Reden nicht enthalten auf das politische Feld hinüber zu greifen, um unwürdigen Trägern der Gewalt und ihren Handlangern auf den Leib zu rücken und die Bürgerschaft aus der Leichtfertigkeit herauszureissen, mit der sie die Finanzen des Staates verwahrlosen liess und in Betreff auswärtiger Verhältnisse Beschlüsse von grösster Tragweite genehmigte. Doch nicht lange fühlte sich Demosthenes in der Advokatenpraxis befriedigt. Sein Geist trieb ihn den Schäden des öffentlichen Lebens auf den Grund zu gehen, was ihm nur möglich wurde, wenn er sich an der Leitung des Staates betheiligte und die Volksgemeinde beriet. Und Athen hatte einen redlichen und einsichtsvollen Berather mehr als jo zuvor nöthig. Schon seit dem Peloponnesischen Kriege hatte die Bürgerschaft nicht mehr zum Genüsse eines dauernden Glückes gelangen können. Von dem Unglücke, das dieser Krieg im Uebermasse über Athen gebracht hatte, war besonders das bejammernswert, dass unzählige Bürger von echt republikanischer Gesinnung und viele Familien, in welchen diese die sorgfältigste Pflege gefunden hatte, theils vom Schwerte tlieils von Krankheiten hingerafft worden waren. Das Zuströmen neuer Menschen, denen an der Ausgleichung der furchtbaren Schäden wenig oder gar nichts gelegen war, konnte die frühere feste 2* Haltung der Bürgerschaft nicht nur nicht wieder herstellen, sondern trug nur dazu bei, dass das Leben immer unstäter wurde. Noch unheimlicher und zerrütteter sah es in Athen aus, als die Lehren der Sophistik, deren Kernpunkt in dem Satze Ausdruck fand, dass der Mensch das Mass aller Dinge sei, allgemeinen Anklang gefunden hatten. Sie beseitigten die Religion, das kräftigste aller Verbindungsmittel; sie zerstörten die Ehrfurcht vor den Gesetzen, die Liebe zur Heimat und die Scheu vor Unredlichkeit; sie lehrten die Jugend ihrem Eigenwillen folgen und die Worte des einsichtsvollen Alters verhöhnen. Die herrlichen Anlagen des Attischen Volkes schlugen ins Gegen-theil um und die fälligsten Köpfe wurden die schlimmsten Feinde des Vaterlandes. Widersprüche gegen die bestehenden Ordnungen, Parteisucht, Gewinnsucht, Betrug, Gesetzmacherei und Prozesssucht erhoben sich zu Mächten, welche den Staat beständig beherrschten. Von diesen fand ihn auch Demosthenes misshandelt. Nachdem er schon als Rechtsanwalt nicht gesäumt hatte sie gelegentlich anzugreifen, erklärte er ihnen, als er anfieng seine Kräfte der Leitung des Staates zu widmen, sofort den Krieg. Schon in seinen ersten Staatsreden (354—352) sagte er seinen Mitbürgern ohne Rücksicht die bittere Wahrheit, dass die innern Zustände faul seien und deshalb auch nicht erlaubten eine gesunde äussere Politik zu treiben. Zugleich entwarf er ein Programm, wornach dem kranken Gemeinwesen zu helfen wäre: Die Grundfesten des Staates, die Gesetze und Gerichte, die Gottesfurcht, Mässigung und Sittlichkeit müssten wieder hergestellt und heilig gehalten werden, Athen müsse wieder vortreten und als Hort der Gesetzmässigkeit und Wächter der Griechischen Freiheit die kleinen Staaten um sich sammelu, das Verhältniss zu Theben, auf dem wegen seiner masslossen Herrschsucht und unmenschlichen Verwüstung alter Städte ein wohlverdienter Hass ruhte, müsse ein freundnachbarliches werden. Der letzte Punkt war hauptsächlich in Hinblick auf Makedonien ins Programm aufgenommen worden. Demosthenes hatte nämlich Philipp schon von allem Anfänge an aufmerksam beobachtet und namentlich nach dessen Annexion von Amphipolis, der der Kriegszustand mit Athen folgte, wiederholt auf die Tücke und Eroberungssucht des Königs hingewiesen und seine Mitbürger zur energischen Kriegführung aufgefordert. Allein dieses sein Bemühen zeigte sich wirkungslos, denn die Athener waren in Folge ihrer Entartung entnervt und dem Kriege abhold und gaben sich dem Wolleben hin. Dabei vergassen sie für das Gemeinwesen zu sorgen und jeder dachte nur auf sich und seinen Vortheil. Ueppigkeit und Prachtliebe stiegen immer mehr und, da die Mittel dazu nur zu oft nicht ausreichten, machten sich selbst die angesehensten Männer arger Betrügereien und schmählicher Verkäuflichkeit schuldig. An der Spitze des Staates stand Eubulos, ein Staatsmann, dem das Wolleben der Bürger über alles gieng und der die erforderlichen Mittel für dasselbe herbeizuscliaffen für seine wichtigste Aufgabo hielt. Er verfolgte jeden mit dem bittersten Hasse, welcher die allgemeine Sorglosigkeit stören wollte, und wusste es zu hintertreiben, dass der Ernst der Lago eingehend erörtert wurde. Als sich der Krieg schon sechs Jahre hingeschleppt und Philipp unterdessen seine Herrschaft und Bandesgenossenschaft von den Thermopylen bis Byzanz ausgedehnt hatte, da drängte sich die Makedonische Frage mit Gewalt in den Vordergrund. Bei einer Berathung über dieselbe erhob sich Demosthenes und hielt seine erste Philippika (351). Es war ihm darum zu thun der Bürgerschaft die Gefährlichkeit Philipps vor die Augen zu stellen, sie aus ihrer Schlaffheit lierauszureissen, das herrschende Regierungssystem zu brechen und Massregeln vorzuschlagen um den so lauge hingeschleppten Krieg zu einem glücklichen Ende zu führen. Hatte sich Demosthenes durch diese Bede die grimmigste Feindschaft der Machthaber zugezogen, so war cs ihm doch gelungen seine Mitbürger eiuigermassen aus ihrer Sorglosigkeit aufzuscheuchen. Sofort verstärkten sio ihre Flotte, verwüsteten durch Soldtruppen selbst die Küsten Makedoniens und versetzten seine Häfen in Blokade, wodurch Philipp ein empfindlicher Schaden zugefügt wurde. Aber auch so liess sich ein siegreiches Endo des Krieges nicht erwarten, denn Makedoniens Stärke beruhte auf seiner Landmacht, vor der die ausgeschifften zügellosen Söldner reissaus nahmen, sobald sie ihrer ansichtig wurden. Daher waren die Athener hoch erfreut, als die Olynthischen Gesandten erschienen und um ein Büudniss gegen Philipp baten. Schnell entsprachen sie den Bitten der Olynthier in der Hoffnung, durch ihre mächtige Bundesgenossenschaft zum Siege zu gelangen, an dem sie auf sich allein angewiesen schon verzweifelten. Dabei sprachen sie den Gesandten Muth zu und hielten die feurigsten Reden, wie sie jetzt den tückischen König züchtigen würden. Dazu hatte es aber noch seine Wege. Als nämlich die Athener zur That schreiten wollten, fehlte es gänzlich au Geld, denn nach einem Volksbeschluss mussten schon seit langem die Ueberschiissc der öffentlichen Einnahmen für Festlichkeiten verwendet werden, so dass die Kriegskasse ganz leer war. Diese musste aber auch leer bleiben, weil schon auf den blossen Antrag der Vergeudung ein Ende zu machen und dio Ueberschüsse wieder der Kriegskasse zuzuführen die Todesstrafe gesetzt war. Da von freiwilligen Opfern niemand etwas wissen wollte und man auf dem Punkte stand nicht nur dio günstigste Gelegenheit zu einer siegreichen Kriegführung unbenützt vorübergehen zu lassen, sondern auch an den Olynthiern einen Verrath zu begehen, da konnte sich Demosthenes trotz der drohenden Gefahren nicht enthalten seine Stimme zu erheben. In drei Reden, die Olyn-tischen genannt, sagte er seinen Mitbürgern, was ihn seine richtige Auffassung der Lage der Dinge und sein Patriotismus zu sagen zwang. Gegen Philipp und für die Olynthier brauchte er im allgemeinen nicht zu reden, denn der Krieg war längst im Gange und die Hiilfeleistung ohne Widerspruch beschlossen worden, aber seine Absicht war die Athener zur richtigen Erkeuntuiss der Gefahr, die ihnen von Philipp drohte, und der Mittel hinzuleiten ihr zu begegnen, sie zur raschen That zu vermögen und eine Reform der Finanzverwaltung durchzusetzen, ohno welcho die Kriegführung nur Schimpf und Schande bringe, Die Olynthischen Reden rufen also nicht nur zum energi- sclien Kampfe mit dem auswärtigen, sondern auch mit dem inneren Feinde, der zerrüttenden Staatsverwaltung der Eubulos. Dass sie den ersten Zweck nicht erreichten, zeigten bald die Rauchsäulen, welche aus den geplünderten Städten der Chalkidiko eniporwirbelten. Es ist schon darauf hingewiesen worden, dass Philipps unmenschliches Verfahren gegen Chalkidiko unter anderem auch das erreichen wollte, dass die in Griechenland, namentlich in Athen um sich greifende Erbitterung gegen ihn sich in Furcht verwandle. Hierin hatte er sich getäuscht, denn die meisten von denjenigen, in welchen das Gefühl fiir Ehre und Vaterland nicht gänzlich erloschen war, rafften sich auf und schlossen sich an Demosthenes an und machten die Stellung des Eubulos wankend. Um nicht zu fallen näherte sich dieser der Politik des Demosthenes. Nun musste Philipp befürchten, dass sich in Griechenland ein festes Centrum bilde, das die einander bekämpfenden Parteien versöhnen und anziehen und seinen Händen die Interventionspolitik entwinden könnte, die er jetzt am allerwenigsten entbehren zu können glaubte. Daher hielt er es für das beste mit Athen Frieden zu schliessen, nicht um ihn ehrlich zu halten, sondern um durch ihn das zu gewinnen, wornach mit bewaffneter Hand zu greifen ihm gefährlich schien, nämlich die Thormopylen und den Hellespont. Er wartete nur auf eine günstige Gelegenheit seiner erheuchelten Sehnsucht nach Frieden Ausdruck zu geben. Diese liess nicht lange auf sich warten. In Olynth waren viele Athener gefangen worden. Für diese traten die Angehörigen als Schutzflehende auf und baten die Bürgerschaft sicli ihrer Sache anzunehmen Den Bitten wurde sofort entsprochen und der Schauspieler Aristodemos als Gesandter an Philipp geschickt. Der König nahm ihn sehr freundlich auf und liess die Gefangenen ohne Lösegeld frei. Zugleich äusserte er sein höchstes Bedauern mit den Athenern in Kriegszustand zu sein und erklärte nichts sehnlicher zu wünschen als mit ihnen Frieden zu schliessen. Nach Athen zurückgekehrt konnto Aristodemos Philipp nicht genug loben und berichtete dem Ilathe von dessen Wunsche die Feindschaft mit den Athenern in Frieden und Bundesgenossenschaft zu verwandeln. Aber auch bei diesen war die Aufregung einer ruhigen Ueberlcgung gewichen, denn Demosthenes hatte ihnen begreiflich gemacht, dass sie jetzt, nachdem Olynth gefallen wäre, bei der Unzulänglichkeit der Rüstung nicht die Macht hätten ihre überseeischen Besitzungen im Norden vor den Makedoniern zu schützen; giengen diese verloren, so verschlösse sich der Hellespont, wodurch ihnen, da sio nur von dort die nothwendigsten Lebensbedürfnisse beziehen könnten, der Todesstoss versetzt würde. Daher wurde der Antrag des Philokrates, man sollte Philipp durch eine Gesandtschaft auffordern Bevollmächtigte nach Athen zu schicken um wegen der Friedensbedingungen zu unterhandeln fast einstimmig angenommen. Im Februar 346 erschienen eilf Gesandte, darunter Philokrates als Antragsteller, der Redner Aischines und Demosthenes in Pella, der Residenz des Königs. Philipp war über das Erscheinen der Gesandtschaft hoch erfreut, nicht minder auch darüber, dass in ihr alle Parteien in Athen vertreten und die Mehrzahl Männer waren, von welchen er wusste, dass schon der blosse Anblick des Geldes ihnen das Herz vor Freuden hüpfen machte. Obwol die Gesandten keine bestimmten Friedensbedingungen mitbrachten, was ja auch nicht der Zweck ihrer Reise war, so konnte Philipp doch aus ihren Reden entnehmen, dass nur dann an einen Friedensschluss zu denken sei, wenn er den Athenern Amphipolis herausgebe, wozu er sich ja verpflichtet habe, und für den gegenwärtigen Besitzstand Bürgschaft leiste. Der König erklärte offen, dass ihm die Sorge für das Wol seines Reiches die Herausgabe von Amphipolis nicht gestatte, aber die Bürgschaft für den gegenwärtigen Besitzstand sei er gerne bereit als Friedensbasis anzunehmen und Bevollmächtigte nach Athen zu schicken. Dabei setzte er mit süssen Worten auseinander, welche Vortheile für die Athener, wenn der Friede und die Bundesgenossenschaft zu Stande kämen, in Aussicht ständen. Die Athenischen Gesandten kehrten nach Athen zurück und die Philipps folgten ihnen mit der königlichen Botschaft im April nach. Die Botschaft lautete sehr huldvoll. Bezüglich des Friedens sprach sich der König dahin aus, dass er ihn unter den Bedingungen wünsche, dass beide Staaten mit ihren beiderseitigen Bundesgenossen sich den gegenwärtigen Besitzstand verbürgten und Waffenhülfe gegen jede Anfeindung gelobten. Die Athener waren damit nicht zufrieden, sondern erhoben lebhaften Widerspruch, da sie Philipp den Besitz alles dessen bestätigen sollten, was er ihnen genommen hatte. Aber vollends zum Sturme steigerte sich der Widerspruch, als Philokrates mit der Klausel herausrückte, dass auf zwei ihrer Bundesgenossen, die Stadt Halos am Pagasaeischen Meerbusen, mit der Philipp im Kriege war, und die Phokier der Friede nicht ausgedehnt werden sollte. Am schärfsten sprach Demosthenes dagegen. Als aber auch die Makedonischen Gesandten erklärten auf der Klausel des Philokrates bestehen zu müssen, da stand das ganze Friedenswerk auf dem Punkte zu scheitern. Jetzt griff Aischines ein und suchte mit aller Kraft seiner einschmeichelnden Beredsamkeit zu beweisen, dass die Klausel bedeutungslos und am allerwenigsten wert wäre, dass ihretwegen der Friede nicht zu Stande käme. Seine Worte wollten nicht wirken. Erst als die Klausel in so weit fallen gelassen wurde, dass die Halier und Phokier nicht ausdrücklich aus dem Vortrage ausgeschlossen wurden, und Eubulos erklärte, die Athener hätten jetzt zu wählen, ob sie sofort in den Peiraieus hinabziehen, die Schiffe besteigen, Kriegssteuer zahlen und auf die Festgelder verzichten oder den Frieden annehmen wollten, wurde der Friede genehmigt und beschworen. Der Eid Philipps müsste auf sein Verlaugeu von einer Athenischen Gesandtschaft in Pella entgegengenommeu werden. Dazu wählten die Athener dieselben Männer, welche die erste Gesandtschaft gebildet hatten. Nicht ohne Grund suchte Demosthenes die Abreise zu beschleunigen. Denn während in Athen unterhandelt wurde und die Athener au uichts weniger als an den Krieg dachten, griff Philipp den Thrakischen König Kersobleptes, ihren Bundesgenossen, an, dessen Reich an ihre überseeischen Besitzungen gränzte. Um ihn zu retten drang Demosthenes darauf zur Abnahme des Eides nicht erst nach Pella zu gehen, sondern ins königliche Heerlager zu eilen. Allein seiue Amtsgenossen standen schon längst im Solde Philipps. Sie verzögerten die Abreise so lange als möglich; auf der Ileise selbst brachten sie bis Pella, wohin man in fünf Tagen kommen konnte, über drei Wochen zu. Hier warteten sie mehrere Wochen, bis der König nach der Besiegung des Kerso-bleptes und der Eroberung mehrerer Athenischer Festungen zurückkehrte. Dieser erklärte jetzt bestimmt, dass er auf der Ausschliessuug der Phokier vom Frieden bestehen müsse, in Bezug auf Thrakien sprach er sich dahin aus, dass der Friede für ihn erst durch die Beschwüruug bindend werde, was er vorher erobere, müsse ihm bleiben. Damit erklärten sich alle Ge-saudten mit Ausnahme des Demosthenes einverstanden. Aber noch immer zögerte Philipp mit der Eidesleistung. Er lud die Gesandten ein ihn nach Halos zu begleiten, unter der Vorspiegelung ihre Vermittlung zur Verständigung mit der Stadt in Anspruch nehmen zu wollen, in Wahrheit war es ihm darum zu thun sie so lange zurückzuhalten, bis sein Heer, dem et-schon den Befehl gegeben hatte nach Thessalien zu marschieren, schlagfertig vor den Thermo-pylen stiinde. Als dieses bewerkstelligt war, leistete er in Pherae den Eid, woi'auf die Gesandten nach Athen zurückkehrten. Demosthenes erstattete sogleich Bericht. Er enthüllte den Verrath seiner Amtsgenossen in seiner ganzen Abscheulichkeit und wie er ihnen allein machtlos gegenübergestanden sei. Namentlich setzte er auseinander, dass der König durch ihre Schuld mit voller Heeresmacht vor den Thermopylen stehe um in Griechenland einzufallen. Dagegen behauptete Aischines, dass für die Ehre und das Wol des Vaterlandes aufs beste gesorgt worden und dass das Heranrücken des Königs an die Thermopylen Athen nicht nur nicht nachtheilig, sondern von grösstem Nutzen sei, da er es mit den Phokiern wol meine, es aber auf die Thebauer abgesehen habe. Schliesslich setzte er hiuzu, das Beste von allem, was die Athener vom König zu erwarten hätten, könne er noch nicht aussprechen, sie würden cs übrigens in Kürze mit eigenen Augen sehen. Von der ganzen Rede des Aischines machte besonders das einen mächtigen Eindruck, was er in Bezug auf die Thebaner sagte, denn die Athener vergassen bei dem Gedanken, dass Theben, gegen das sie vom bittersten Hasse erfüllt waren, gezüchtigt würde, vor Freude für den Augenblick alles übrige. Als Demosthenes wieder sprechen wollte, wurde er überschrieen und verhöhnt. Doch hatten seine Worte einen Stachel zurück-gelassen. Zu ihrer Beruhigung schickten die Athener eine Gesandtschaft an Philipp um ihn zu beobachten. Allein diese erfuhr schon unterwegs, dass Phokis verloren sei; sie kehrte um und brachte die Schreckenskunde nach Athen. Es ist schon gesagt worden, dass Phayllos Onomarchos’ Nachfolger im Commando des Phokischen Heeres wurde. Er schuf sich durch nochmalige Beraubung des Delphischen Gottes ein neues Heer und es gelang ihm auch Hülfstruppen aus Athen, Sparta und Achaia zu erhalten. Er konute zwar den Thebanern und ihren Verbündeten im offenen Felde nicht Stand halten, fügte ihnen aber durch kühno Märsche grosseu Schaden zu. Als er im zweiten Jahre seines Commandos an der Schwindsucht gestorben war, trat Phalaikos, der Sohn des Onomarchos, an seine Stelle. Dieser liess, da ihn Geldmangel in die äusserstc Verlegenheit setzte, schon den Boden des Delphischen Tempels nach versteckten Reichthümern durchwühlen und erfocht gleich im Aufangc grosse Vortheile über die Thebauer. Weil er dadurch übermüthig wurde, gebieterisch gegen seine Landsleute verfuhr und die Bundesgenossen beleidigte, wurde er abgesetzt. Allein es gelang ihm das Commando wieder zu erhalten. Kaum war dies geschehen, so baten die The-baner dcu Makedonischen König um Hülfe. Da die Phokier voraussahen, dass Philipp nicht säumen werde die Bitte zu erfüllen, forderten sie dio Athener auf die Festungen Nikaia, Thronion und Alponos zu besetzen, welche in der Nähe der Thermopylen lagen. Diese giengen darauf ein, aber Phalaikos, der gerado die genannten Festungen besetzt hielt, weigerte sich dieselben auszuliefern. Das geschah um dio Zeit, als die Athener mit Philipp dio Friedensunterliandlungen eröffneten. Nach dem Friedensschlüsse wollten dio Spartaner, welche tausend Mann stark in Phokis standen, die Besetzung der Thermopylen übernehmen, allein Philipp bewog durch glänzende Versprechungen ihren König Archidamos III. nach Hause zu ziehen. Darauf trat Philipp mit Phalaikos in Unterhandlung. Es war gar nicht schwer den Tempelräuber auch zum Verräther au seinem Vaterlande zu machen. Er übergab dio Festungen Philipp und zog mit seinem Heere in den Peloponues. Sofort rückte der König durch die Thermopylen vor und drang in Phokis ein. Das arme Land leistete keinen Widerstand, weil ihm Philipp seine vorgeblich freundliche Gesinnung hatte aussprechen lassen. Allein es hatte nur zu bald Gelegenheit zu sehen, wie viel das Wort des Königs wert sei. Denn dieser vereinigte sich jetzt mit den Tliebanern und berief die Versammlung der Amphiktyonen um über die Phokier Gericht zu halten und die Angelegenheiten des Delphischen Heiligtums von neuem zu ordnen. Hierauf eilte eine Athenische Gesandtschaft herbei, nicht um an der Versammlung Theil zu nehmen, sondern um die Interessen Athens wahrzuuehtueu und zu Gunsten der Phokier zu vermitteln. Ihr Bemühen hatte aber geringen Erfolg. Das Schicksal der Phokier war furchtbar: Diejenigen, welche die Flucht ergriffen hatten, wurden verflucht und für vogelfrei erklärt, die übrigen mussten, nachdem die Städte des Landes, zweiundzwanzig an der Zahl, zerstört waren, sich in Dörfern niederlassen und jährlich fünfzig Talente nach Delphi zahlen, bis sie den geraubten Tempelschatz wieder ersetzt hätten. Sie verloren überdies Sitz und Stimme in der Amphiktyonenversammlung und ihre Stolle wurdo mit der Vorfrage bei dem Orakel, die bisher ein Ehrenrecht der Athener war, Philipp eingeräumt, der zugleich mit den Boeotiern und Thessalern den Vorsitz bei den Pythischen Spielon erhielt. Dieser Ausgang des Phokischen Krieges war also jenes „Beste von allem“, das die Athener nach den süssen Worten des Aischines bald mit eigenen Augen sehen sollten. Voll Entrüstung über ihre Täuschung wollten sie zu den Waffen greifen um wenigstens die Aufnahme Philipps in die Arn-phiktyonie rückgängig zu machen. Aber Demosthenes, der stets mit Besonnenheit die Sachlage beurtheilte, trat auf um für die Erhaltung des mit Philipp geschlossenen Friedens zu reden (Rede vom Frieden, im Herbst 34G). Er zeigte seiuen Mitbürgern, wie thöricht und verderblich es wäre wegen einer Sache, die gegenwärtig keine Bedeutung mehr hätte, einen Krieg anzufangen, der eine Verbindung mehrerer Staaten gegen sie veranlassen könute. Diesmal fand er keinen Widerspruch: Der Friede blieb erhalten. Durch die Unterwerfung der I’liokier und durch dio Stellung, welche Philipp in Folge derselben bei den Griechischen Staaten erhalten hatte, war im Grunde sein Uebergewicht über Griechenland schon entschieden. Er war nicht nur der mächtige König Makedoniens, sondern auch Mitglied des Griechischen Staatenbundes, Pliokis folgte seinem Willen, die Boeotier waren seine Bundesgenossen und Athen hatte eine solche Deinüthigung hinnehmen müssen, dass es lange Zeit nöthig zu haben schien um sich wieder aufzuraffen. Der Peloponnes war seit dem Kriege mit Theben noch immer nicht zur Ilube gekommen. Unbekümmert um das, was ausserhalb ihrer Halbinsel vorgieug, sahen sich Sparta und die seinem Einflüsse entzogenen Staaten stets als Feinde an und verwendeten ihre ganze Aufmerksamkeit darauf Gelegenheiten auszu-spiiren sich gegenseitig zu schaden. Dennoch wollte Philipp nicht mit Waffengewalt zum' Ziele eilen. Er fürchtete dadurch die Griechische Kultur verwüsten zu müssen, welche Makedonien aus seiner Niedrigkeit emporgehoben und so mächtig gemacht hatte und die einzige Bürgschaft für sein künftiges Gedeihen sein konnte. Von der Interventionspolitik, die ihm bisher unvergleichliche Dienste geleistet hatte, hoffte er auch seinen letzten Wunsch in Bezug auf Griechenland erfüllt zu sehen. Im Spätherbst 346 kehrte Philipp nach Makedonien zurück, nachdem er in Phokis Soldtruppen zurückgelassen und dio Festungen besetzt batte, welche die Thermopylen beherrschten. Sein Augenmerk richtete er dann auf Thrakien um dort seine Macht zu erweitern und zu befestigen. Auch griff der nimmer ruhende Mann wieder nach Westen vor, unterwarf einen beträchtlichen Theil von Illyrien und traf in Epirus Vorbereitungen um Herr des Jonischen und Korinthischen Meeres zu werden. Dabei liess er Griechenland nicht aus den Augen. Er suchte neue Bundesgenossen zu gewinnen und Verbindungen selbstständiger Staaten zu hintertreiben. Mit besonderer Freude blickte er nach dem Peloponnes. Dort hatte Pluilaikos mit seinem Raubgesindel eine heillose Verwirrung angerichtet. Die Folge davon war, dass Elis unter den Einfluss Philipps kam. Noch fester wurde seine Stellung im Peloponnes, als ihm Theben die Beschützung der von ihm gebildeten Staaten übergab. Um Athen zu umgarnen, aus dom allein noch (sine Gefahr für ihn hervorgehen köunto, verschaffte or sich durch Geld die aristokratische Partei in Megaris und suchte seinen Einfluss in Euboia zu verstärken. Mit den Athenern selbst gab er sich den Anschein einen ewigen Frieden bewahren zu wollen. Auch befanden sio sich in eiuem Zustande, der ihm für seine Pläne höchst erwünscht seiu musste. Der Mehrzahl derselben war Ruhe und Friede um jeden Preis recht, damit ihnen der Genuss der Feste ungeschmälert bleibe. Ihr würdiges Haupt war Eubulos. Viele sahen in Philipp den von der Vorsehung geschickten Mann, welcher die unversöhnlichen Republiken einigen und gegen ihren Erbfeind, die Perser, ins Feld führen werde. Dieser politischen Richtung war besonders Isokrates zugethan. Nicht wenige Bürger standen im Solde Makedoniens. Schon zur Zeit des Falles von Amphipolis hatte Makedonisches Gold in Athen seine wunderbare Anziehungskraft gezeigt. Während der Friedensuuterhandlungen waren die Verräther zu solcher Macht heraugewachsen, dass sie sich nicht scheuten ihren YVolstand, den sie Philipp zu verdanken hatten, offen zur Schau zit tragen. Der unverschämteste unter ihnen und gewissermassen ihr Führer war Philokrates. Eine kleine und rastlos thätige Partei bildeten die Patrioten mit Demosthenes an der Spitze. Sie sah in Philipp den gebornen Feind Hellenischer Selbstständigkeit und suchte, je mächtiger er wurde, desto eifriger die Kräfte des Widerstandes zu wecken und zu organisircn. Den Frieden hielt sie nur für eine Zeit der Vorbereitung zum Kriege und liess kein Mittel unversucht um der nichts-würdigen Friedenspartei die Leitung der Geschäfte zu entziehen. Zunächst brachte sie es durch ihr Drängen dahin, dass das Gerichtswesen verbessert, dass nach allgemeiner Prüfung der Bürgerlisten die Stadt von gesinnungslosen und unzuverlässigen Fremdlingen gereinigt, heilsame Neuerungen in Betreff der Volksversammlung eingeführt und Makedonische Parteigänger wie Philokrates und Aischines zur Verantwortung gezogen wurden. Trotz dieser Mühen die innere Lage zu verbessern liess diese Patriotenpartei Philipp nie aus den Augen und verfolgte ihn auf allen seinen geraden und krummen Wegen. Im Jahre 344 gieng Demosthenes als Führer einer Gesandt schaft in den Peloponnes. In Volksversammlungen zu Messene und Argos suchte er den Peloponnesiern über die Politik Philipps die Augen zu öffnen, sie zur Eintracht zu ermahnen und zu warnen sich von dem tückischen König keine Gnaden erweisen zu lassen. Der Beifall und die Bewunderung, die seine Worte hervorriefen, liessen auf einen durchgreifenden Erfolg schliessen. Allein fast hätte es ins Gegentheil umgeschlagen. Kaum hatte nämlich Demosthenes die Halbinsel verlassen, so verschlossen die Peloponnesier wieder ihre Augen gegen die drohenden Gefahren und schenkten den Lügen der Makedonischen Parteigänger Glauben, Athen habe sich im Geheimen mit den Spartanern verbunden um den ganzen Peloponnes wieder unter Spartas Joch zu beugen. Ja es kam sogar eine Gesandtschaft der Peloponnesischen Kleinstaaten nach Athen um über die Beziehungen der Stadt zu Sparta Aufklärung zu verlangen. In einer Volksversammlung, in welcher darüber berathen wurde, welche Antwort man ertheilen sollte, hielt Demonthenes Angesichts der fremden Gesandten seine zweite Philippika (344). Was ihm durch seine Reden im Peloponnes nicht gelungen war, das gelang ihm durch diese Rede, nämlich die Halbinsel zu beruhigen und Philipp dio Gelegenheit zu entreissen einzuschreiten. Dieser Erfolg des Demosthenes war Philipp höchst unangenehm und da die Athener um dieselbe Zeit auch Megaris dem Makedonischen Netze entrissen, so konnte sich der König nicht mehr enthalten eine Gesandtschaft nach Athen zu schicken um sich zu rechtfertigen und über seine Verdäch« tigungcn Beschwerde zu führen. Auch liess er eine Revision der Friedens-verträge anbieten um allen Misshelligkeiten ein Ende zu machen. Die darauf folgenden Erörterungen führten nicht nur zu keiner Verständigung, sondern steigerten sogar die gegenseitige Spannung der Art, dass der Friede über kurz oder lang ein Ende nehmen zu müssen schien. Und wirklich entbrannte der Krieg bald, aber nicht in Griechenland, sondern im Thrakisclien Chersonnes. Der Thrakischo Chersonnes war die wertvollste der überseeischen Besitzungen der Athener, nicht nur weil er ein fruchtbares Land war, sondern auch weil er die Seestrassen beherrschte, welche für den Athenischen Handel die wichtigsten waren. Daher schenkten ihm die Athener stets die grösste Aufmerksamkeit und wachten mit besonderer Sorgfalt für seine Sicherheit, als Philipp im Hinteiiande sich immer mehr festsetzte. Während der letzten Unterhandlungen bezüglich der Revision der Friedensverträge erachteten sie es für notwendig neue Pflanzbürger nach dein Chersonnes zu schicken um dort ihre Macht zu verstärken. Die Führung dieser wurde Diopeithes, einem Manne von seltenem Feldherrn talent und erprobter Tapferkeit, anvertraut. Diopeithes war aber nicht damit zufrieden den Chersonnes zu schützen, sondern verschaffte sich durch Kaperei Geld, warb Truppen und machte Streif-ziige in die Makedonischen Besitzungen Thrakiens. Als Philipp darüber Beschwerde erhob und Genugtlmung verlangte und hierin von seinen Söldlingen in Athen kräftigst unterstützt wurde, trat Demosthenes vor die Bürgerschaft und hielt seine Rede über den Chersonnes (341). Diopeithes’Streifzügo hält er in Betracht der Friedensverletzungen, die sich Philipp von allem Anfänge an hatte zu Schulden kommen lassen, nur für eine Nebensache, dagegen stellt er seinen Mitbürgern den Ernst der Lage vor die Augen und fordert sie auf Vermögenssteuer zu entrichten, die Streitmacht zu verstärken, Gesandte nach allen Hellenischen Staaten abzuordnen um zu belehren und zu warnen und die bestochenen Leiter öffentlicher Angelegenheiten zur Strafe zu ziehen und aller Orten zu hassen. Die Folge dieser Rede war, dass Diopeithes nicht zurückberufen wurde und Philipps Parteigänger eine schwere Niederlage erlitten. Da aber die Athener von der Entrichtung einer Vermögenssteuer und Abordnung von Gesandtschaften nichts wissen und sich mit dem Gedanken sich von der süssen Gewohnheit des Friedens lossagen zu müssen nicht vertraut machen wollten, hielt Demosthenes wenige Wochen nach der Rede über den Chersonnes die dritte Philippika, die gewaltigste und durchgreifendste aller seiner Volksreden. Sie enthält das Programm, dessen Ausführung allein Griechenland von der unersättlichen Eroberungssucht Philipps retten könnte: cs müsse mit aller Kraft zum Kriege gerüstet und ein Hellenischer Bund zu gemeinsamer Gegenwehr gegen den König gebildet worden. Diese Rede war endlich im Stande dio Atheuer zu klarer Erkeunt-niss zu leiten und fest zu machen in dem Willen das Rechte und Pflichtgemässe zu thun. Die Eubulospartei zog sich jetzt zurück und dio Leitung der Geschäfte gieng entschieden auf Demosthenes und seine Freunde über. Nach diesen Erfolgen richtete Demosthenos seine Sorge hauptsächlich da- rauf Gesandtschaften abzuordnen um die gegen Philipp immer mehr um sich greifende Erbitterung zur Gründung eines nationalen Bundes zu benützen. Er selbst reiste nach Byzanz, welches jetzt der wichtigste Punkt der nördlichen Meere war. Die Stadt war im Bundesgenossenkriege ein selbstständiger Secstaat geworden, hatte mehrere Seepliitze am Pontos und an der Propontis und stand in Verbindung mit Perinth, welches sowol seiner Lago als auch seiner Streitmacht wegen von höchster Bedeutung war. Daher hatten sich die Byzantiner der grössten Zuvorkommenheit Philipps zu erfreuen und liessen sich zu einem Bündniss mit ihm verlocken. Als er hierauf zur Unterwerfung angränzender Thrakischer Fürstentümer Hülfe forderte, weigerten sie sich dieselbe zu leisten, weil sie die Nachbarschaft der Fürsten für minder gefährlich hielten als die Philipps. Aus dieser Weigerung entstand eine grosse Spannung zwischen dem König und den Byzantinern. Während dieselbe noch im Steigen begriffen war, kam Demosthenes nach Byzanz und brachte ohne grosse Mühe zwischen dieser Stadt und Athen ein Bündniss zu Staude (341). Von gleichem Erfolge waren die Gesandtschaften nach Chios und Rhodos gekrönt und selbst der Perserkönig Hess sich, obwol er den Vorschlag des Athenischen Gesandten Ephialtes ein Bündniss mit Athen zu schliessen zurückwies, doch insoweit gewinnen, dass er für Diopeithes um ihn bei der Vertheidigung des Chersounes zu unterstützen Subsidien flüssig machen liess. Es ist schon gesagt worden, dass Philipp in Epirus Vorbereitungen getroffen hatte um sich zum Herrn des Jonischen und Korinthischen Meeres zu machen. Daher konnte nichts natürlicher sein, als dass die Staaten Korinth, Achaia, Akarnanien, Leukas und Kerkyra, welche seinen Verlockungen widerstanden und deswegen sich von ihm bedroht sahen, sich eng an Athen anschlossen, als dieses zum Kampfe gegen den gemeinsamen Feind rief. Im Jahre 340 wurde Euboia von Philipps Einfluss befreit und die ganze Halbinsel trat mit Athen in Verbindung. Alle diese Erfolge erzielte die Demosthenische Politik, während Philipp in Thrakien thätig war (342—340). Der König führte die Eroberung des Binnenlandes zu Ende und verwendete allo seine Sorgfalt darauf es aus der Barbai’ei herauszureissen und zur Kultur emporzuheben. Für den notwendigen Abschluss seiner Thrakischen Eroberungen hielt er die Vereinigung der Griechischen Seestädte mit dem Festlande. Anfangs suchte er sie, namentlich Byzanz, wie schon erwähnt worden, durch Bündnisse in sein Netz zu locken. Als ihm dies nicht gelang, gieng er mit Waffengewalt auf sie los. Zuerst berannte er Perinth, allein der Muth der Einwohner und Hülfe von Persien und Byzanz machton alle seine Anstrengungen zuSchanden. Plötzlich zog er von Perinth ab und wandte sich nach Byzanz um es zu überrumpeln, weil er glaubte, dass es, da es einen grossen Theil seiner Streitmacht den Perinthiern zu Hülfe geschickt hatte, nicht iin Stande sein werde kräftigen Widerstand zu leisten. Doch es waren die Athener mit ihren Bundesgenossen zur Stelle um die Stadt zu schützen. Auf dem Zuge nach Byzanz war Philipp durch Attisches Gebiet gezogen. Als dio Athener deswegen Rechenschaft forderten, erwiederte er, dass er der herausgeforderte sei, uud stellte Bedingungen, von deren Annahme die Erhaltung des Friedens abhängo. Die Athener antworteten damit, dass sie die Friedenssäulen umstürzten und sich ganz der Leitung des Demosthenes hingaben, wodurch dem siebenjährigen Scheinfrieden ein Ende gemacht wurde. Als Philipp alle Anstrengungen Byzanz einzunehmen erfolglos sah, zog er ab uud machte einen Einfall in die untern Donaugegenden, nicht so sehr um die dortigen Nomadenstämme zu bekämpfen, als vielmehr um die grosso Wasserstrasse der Donau kennen zu lernen. Mit reicher Beute beladen wurde er auf dem Rückmärsche von den Triballern, welche im heutigen Serbien wohnten, überfallen, der Beute beraubt und schwer verwundet. Unter den Athenern und ihren Bundesgenossen herrschte unterdessen die höchste Begeisterung. Sie dachten schon daran Philipp in seinem eigenen Lande aufzusuchen und zu züchtigen für das Unglück, das er über so viele Griechen gebracht habe. Deshalb nahmen sie auch die Anträge des Demosthenes die Flotte neu zu organisieren und eine unabhängige Kriegskasse zu bilden an und scheuten weder Mühe noch Geld die alte Flottenmacht wieder herzustellen, wodurch ihre Vorfahren unüberwindlich waren. Je mehr sich aber die Athener aufrafften, desto mehr musste Philipp befürchten von seinem Ziele, dem er schon ziemlich nahe zu sein glaubte, zurückgedrängt zu werden. Der Versuch Athen durch Verschliessung der nördlichen Handelsstrassen den Todesstoss zu vorsetzen war ihm misslungen und hatte ihn noch dazu um einen guten Theil seines Kriegsruhmes gebracht, er musste also die Stadt selbst angreifen und zwar zu Lande, da er ihr zur See nicht gewachsen war. Auch das war schwierig ohne als Feind aller Griechen zu erscheinen und einen Nationalkrieg zu entzünden. Und in der Tliat stand Griechenland einer allgemeinen Erhebung näher als je zuvor: Athen war das Ilaupt einer mächtigen Bundesgenossenschaft, die sich zur Bekämpfung Philipps gebildet hatte; die Thessaler hatten schon wiederholt 'Versuche gemacht die harte Bedrückung der Makedonier wieder los zu werden; am erbittertsten waren die Thebaner, weil ihr starker Bundesgenosse von dem, was er während des Plio-kischen Krieges ihnen versprochen, nichts gehalten, ihnen den Schutz derPelo-ponnesischen Kleinstaaten gegen Sparta entzogen und die festen Plätze bei den Thermopylen besetzt hatte. Es galt also eine Gelegenheit ausfindig zu machen in Griechenland einzurücken ohne für einen gemeinsamen Feind angesehen zu werden. Ueber diese Schwierigkeiten half Philipp der elende Aiscliines hinweg. In der Friedensrede hat Demosthenes die Bedeutungslosigkeit der Delphischen Amphiktyonie einen Schatten genannt. In diesen Schatten hatte er zum Unglücke Griechenlands nur flüchtige Blicke geworfen und deswegen nicht bemerkt, wie hier der verrätherische Plan entworfen wurde die Makedonier herbeizuziehen. Nachdem alle Vorbereitungen dazu getroifen waren, brachte Aiscliines das Werk der Knechtung Griechenlands in Fluss. Er klagte nämlich auf einer Versammlung der Amphiktyonen die Lokrer von Amphissa an den dem Apollo geheiligten Bezirk von Kirrha angebaut zu haben. Sogleich begaben sich die Amphiktyonen in Begleitung der Bürger von Delphi in den bezeichneten Bezirk um ihn zu verwüsten, allein sie wurden von den Amphissaeern liberfallen und entgiengen nur mit Mühe der Rachgier und Wut derselben. Nun beschlossen sie in einer Versammlung, welcher auf Demosthenes Antrag die Athenischen Gesandten nicht beiwohnen durften, die Amphissaer zu bestrafen, zogen ein Heer zusammen und Hessen das Gebiet von Amphissa besetzen. Hierauf wurde der Stadt die Bezahlung einer unerschwinglichen Geldsumme auferlegt, allein diese verweigerte die Zahlung und jagte diejenigen, welche den Beschluss der Am-phiktyonen billigten, aus dem Lande. Kaum war dieses geschehen, so baten die Amphiktyonen Philipp ihnen und dem Gotte boizustehen und Amphissa zu zlichtigen. Schnell eilte er als Beschützer Apollos und der Amphyktionen herbei, vertrieb die Einwohner von Amphissa und zerstörte die Stadt (Spätherbst 339). Hierauf zog er nach Phokis und besetzte Elatea, weichesauf der Strasse von Thermopylae nach Boeotien lag und deswegen für Boeotien eine grosse militärische Wichtigkeit hatte. Als sich Philipp gegen Amphissa wandte, hatten viele geglaubt, er werde nach Bestrafung der Stadt nach Makedonien zurückkehren. Erst die Besetzung Elateas enthüllte seinen Kriegsplan. Die Nachricht davon erfüllte Theben, welches im Bundo mit Amphissa gewesen war, und Athen mit Furcht und Schrecken. Namentlich war in letzterer Stadt die Bestürzung so allgemein, dass selbst die Strategen keinen Rath wussten. Da erhob sich Demosthenes und trieb seine Mitbürger zu einem raschen, kriegerischen Entschluss. Es wurde sogleich ein Sicherheitsausschuss von zehn Männer niedergesetzt, welche mit den Strategen zusammen das Wol des Staates nach bestem Ermessen wahrnehmen sollten, und Demosthenes an die Spitze desselben berufen. Auf seinen Rath wurde hierauf beschlossen die ganze Jugend gegen Philipp auszuschicken und Theben zur Theilnahine am Kampfe gegen den Makedonischen König aufzufordern. Er selbst eilte als Gesandter nach Theben. Dort fand er bereits Abgeordnete Philipps, welche einBündniss mit Athen hintertreiben, die Thebaner wieder an die Seite Philipps ziehen oder wenigstens den Durchmarsch nach Attika erwirken sollten. Allein -er wusste die Thebaner mit so gewaltigen Worten zum Kampfe für die Freiheit zu entflammen, dass sie den alten Groll gegen Athen vergassen, Philipps Verlockungen zurückwiesen und sich mit den Athenern verbanden. Gleichzeitig eilten die Athenischen Bundesgenossen herbei um mit Athen und Theben vereint den Entscheidungskampf für Hellenische Selbsständigkeit wider die Macht der Makedonier mitzukämpfen. Nachdem sich das Griechische Bundesheer bei Theben vereinigt hatte, zog es dem heranrückenden König entgegen. Bei Chaeronea kam es im August 338 zur Hauptschlacht. Die Griechen kämpften Anfangs glücklich. Die Athener, welche den linken Flügel bildeten, trieben unter Chares und Lysikles die ihnen gegenüberstehenden Makedonier zurück und schon rief Stratokies an ihrer Spitze siegesfroh: Lasst uns die Feiudo bis Makedonien jagen. Auch die Thebaner, von Theagenes geführt, hatten auf der anderen Seite die Schlacht mit Nachdruck eröffnet. Aber plötzlich gelang es Alexander, Philipps Sohn, ihro Reihen zu durchbrechen, worauf einer nach dem ändern hinsank. Ueber ihre Leichenreihen drang er dem Mitteltrcffcn, welches die Athenischen Bundesgenossen bildeten, in die Seite und zwang es zu einer verwirrten Flucht. Jetzt gieng auch der rechte Flügel der Makedonier, welcher zurückgewichen war, unter Philipps Führung wieder zum Angriff über und brachte den Athenern eine schmähliche Niederlage bei. Die Schlacht war also auf allen Seiten für die Hellenen verloren. Alle Männer, welche dem Rufe der bedrängten Freiheit gefolgt waren, lagen theils hingestreckt auf den Feldern von Chaeronea, theils irrten sie auf der Flucht herum, ihr Vaterland bejammernd und den Verräthern fluchend: Griechenland lag zu den Füssen Philipps. nach Curtius und Miklosich, zusammengestellt von Prof. Šuma n. Den Verhältnissen des Druckortes gomäss wurde die cyrillische Schrift bis auf die specifischen Vocale lateinisch umschrieben. Der griechische, lateinische, sanskritische und germanische Text wurde zur Bequemlichkeit aus dem Werke „Grundzüge der griechischen Etymologie von Georg Curtius Leipzig, erster Theil 1858, zweiter Theil 18G2, abgedruckt und die im genannten Buche fortlaufenden Nummern der Wortfamilien beibehalten. Die den slaviscben Wurzeln und Verben beigegebenen Zahlen bedeuten die Verbalelasse und Gruppe, in welche die Wurzelverba und Verba nach der Eintheilung von Miklosich gehören. 22. W. Feix tlx-oi ziehe, olxi], olxo-s Zug, das Ziehen. Slav. W. vlik I. traliere, sumere, rapere, vlnkx tlxco traho, nsl. vlečem, IV. vlačiti, componirt mit ob'i.-, po-, si.-, prn-, ot'i.-, za-, na-, pri-, prnob-, z. B. obltk* aus ob-vluk* I., oblač* IV., oblačaj«. V. 1. induo, sivlnkaj* sa exuor, nsl. slečem, slačim oxuo; oblaki, nubes Wolke, oblačian. nubilus, oblačije nubes; povlaka in-volucrum; obltklo, oblačilo, oblača, nsl. obleka, obleč f. vestis; nsl. brano-vlek, vlačenca, vlačuga; vlaka occatio; vlak rete, tractus. Hieher gehört auch vh.k'i., nsl. volk, lit. vilkas, goth. vulfs, gr. Ivxos, lat. lupus, skr. vrkas lupus und aratrum, eigentlich der Zerreisser, vgl. Curtius Nr. 89. Die Steigerung von 1 zu ln und la bespricht Miklosich in der ver- gleichenden Grammatik I. p. 139, c. d. 30. xahci Hütte, Vorrathskammer, Vogelbauer, xnh6-g, xrdul-g (St. xcdtnö) Häuschen, Dem. xulldio-v. Skr. khala-s, khala-m Tenne, Scheuer, cala, Haus, cälara-m Vogelbauer. Lat. cella. Slav. W. klep II, V. 2.; 1. sonare, pulsare, 2. claudero 3. calumniari. Kleplje klepati tundere, si-klenati aus si-klep-na-ti claudere, stkle-pati V. 1. tundere; zaklopi, zaklepi, claustrum, podi.klepi. statera, poklepi., poklopt cooperculum, klepi,ca tendicula; kltti. f. cella, siehe §. 82 Bildung der Nomina im Altsl. von Miklosich, über den Ausfall des p und die Verlängerung des Stammvokales vgl. Gr. III. §. 145, 146; klnthka, klntbca, nsl. klet cella, nsl. kletka Vogelhaus, priklet Vorkeller, Vorhaus, asl. prT.klr.tT, porticus, si.klT.ti.niki. syncellus, domesticus; kltšta forceps aus klT.tua, klttja Gr. I. p. 186, 2 und § 78 Bild. d. N., nsl. klešč Zecke ist mit dem Suffix ti.i. gebildet, kluštiti premere; serb. zaklop vectis, zaklopac operculum; asi. klepalo campanae genus, oklopi. moiacpvQtov nsl. lorica; nsl. klepati, klepač, klepetati, klopotati, klopotec, sklenoti, sklepati, sklep, odklenoti, odklepati, zaklep, zaklopiti, sklopiti, sklopiti se, okleu Band, klep Kettenring, klopka Knäuel; russ. klepati calumniari. 3 Die slav. Wurzel hat demnach neben der metathetisclien Consonanten-folge eine labiale Erweiterung, vgl. N. 59. 53. W. y.to xs/qm zehre, scheere, xoQ-no-g Scheit, xkp-fiu Schnitt, kleine Münze, xovqu Schur, xovQsv-g Scheerer, zerstöre, verheere. Skr. er cr-na-mi dirumpo, laedo, kar-tari Scheere. Lat. cur-tus, cul-ter (Stamm cultro). Gotli. hair-u-s, alts. lier-u, altn. hier itc'c/aina, cardo. Slav. W. kr (er), mit der Steigerung kra Gr. I. 139, d, wozu noch die Nebenform kri gehört, vgl. 216 und 227. Eine Abart dazu ist kl, vgl. str. stl 227 und tr, tl 236 (239). Krun. adj. cui aures amputatae sunt, kri.no-nosT. nasum habens abscissum, nsl. kr-no-ti II. mutilare, čri.-ta linea, čn-tati V. 1. incidere, nsl. črtalo das Pflugmesser, nsl. črtiti odisse, črt diabolus vgl. bei Curtius xt'orouog, xspro/aoj; krati dva kratw, tri kratw, vgl. mhd. mal vere pars minuta, vgl. hip, mali, na mah, na tri mahe; kra-tila. lat. cur-tus inde ahd. kurt, churt, churz mlul. nhd. kurz, Mild, nimmt die vcrl. W. krt an; kroiti IV, lcrajati V. 4. scindere, nsl. krojač, krajač sartor; krt-čh m. faber, im nsl. ist krčanica Gereuthacke, krčiti, krčevina; kroilo instrumentum secandi, ensis; kraj m. margo in nxQn, nsl. regio, kraina pars extrema, nsl. confinium, krajni, adj., nsl. skrajni, krajnik, krajec, kre praep. juxta, kraište fines, kraišti.niki.; krači» m. pugna; kora, kori. nsl. skorja cortex, skora cortex, pellis, nsl. škornji calceus eig. wohl nur die Röhren, ebenso črevlji vgl. črnvo; kortci. vas quoddam, nsl. mo-dius vgl. kopanja bei 68 b; kora, koreni, m. radix, korica f. pl. cinnamum, nsl. korica Brotrinde, korice vagina, črne; koristi., korusti. spolia, nsl. lucrum; kon.da gladius, nsl. framea, kordec sica, kordavač Schläger, serb. čorda gladius; kortba clades; korablh, korabh, korabhei», korabkci. m. navis, russ, korma puppis, krtina gubernaculum, conf. zadnji krnj, kormilo, vgl. axäcpog mit crxänrco und linter Curtius Nr. 369; korxito canalis, alvous nsl. Trog vgl. kopanja boi 68b; krim, krina modius, nsl. krnica Prcsskufo, Trog vgl. körten; kroma margo, frustum vgl. kraj, kromi.ni. externus, krom* adv. procul, praep. praeter; kara rixa, karanije rixa, punitio, karati V. 1. ferire, punire, -sa pugnaro nsl. vituperare, vgl. Curtius Bemerkung zu vitupero N. 249, karhniki insolens, kori contumelia, koriti contumeliose traetare, nsl. okoren, trdo-koren, neokoren ungeschlacht, ungeschliffen; nsl. zakarati obtundere; iskrajati V. 4. excindero, iskroiti IV. excindere, okroj vestis, olcrojnica cblamys, okroiti IV. socaro, pokarati V. 1. increparc, pokarjati V.l., pokorjati V. 1. subjicere, pokoriti IV. subjicere, — sa oboedire, pokora poenitentia, pokori vi. obsequens, pokoriteli., pokori, adj., pokori, obe-dientia, pokorulivi., pokori.niki., pokori.in,, pokori.stvo, pokorjevati VI,, pokorjenije; pokraj v. kraj, pokroj incisio; prokrajati V. 4. excindere, prokroj per-foratio; prukarjati V. I. reprehendere, prt.kroiti succidere, raskarati sa V.l. pugnare, raskrajati V. 4. dissecarc, raskroiti IV. dissecare, si.karati sa V. 1. rixari, sT.krajati V. 4. scindere, ukarjati V. I. contemnere, ukarjanije, ukora exprobratio, ukori contumelia; ukorivi. insolens, ukorizna ludibrium, ukorizhniki, ukoritelh, ukoriti IV. contumoliose tractare, ukori,livi, ukorjenije; ukrojfascia; ukrt extremum, fines. ki klati, koljem V. 2. findere, nsl. kalaniea Sclioit, klavnica securis, klavec vietorum instrumentum; kolt, koliki palus, kolije coll., nsl. kolo-sek Gehölz, pra-kol stari kol; kol-nno, dem. koltnhce genu, genus, tribus, eig. das Abgetlieilte, — vgl. W. pl: plati. m. latus, plahasegmentum, palicafustis, polica assor, pol-T.no segmentum, lignum, namentlich aber poli. latus, ripa, dimidium und zugleich sexus, nsl. pol dimidium und spol sexus.— Miki. B. d. N. §. 71 vergleicht ko-Imio mit skr. čarana pes. Neben kolt.no dürfte auch das Wort člr.irr., člani articulus seinen Platz haben; klatiti (Thema kla-t) quatere,— savagarivgl. potepati se; kla-ST. spica vgl. pol. pacz Kuospe (botzen hier zu Land) mit pxk-iu\ti, ahd. proz gemma floris mit priozan rumpi; asl. pro-kl-T.-ti klt.jm III. 1. germinare, reviviscere, provenire, erumpere (intr.), über die pass. Bedeutung vgl. die Note b. tlr.ti N. 239 (236), prokliti sa IV. germinare, nsl. kliti, klica, kal f. Keim, kal und klasi sind wie physiologisch so sprachlich ähnlich, das Suffix si §. 177 Bild. d. N.; charakteristisch ist, dass im nsl. die Rispenbildung bei Hirse und Hafer nicht mit klas sondern mit lat bezeichnet wird, vgl. noch die Ausdrücke žito klasa, isklasa, je v klasu, žito stori; kl-inr. cuneus §. 60 Bildung d. N., eig. der Spalter; kolitva, kolenije, koliteli.stvo, nsl. koline mactatio; kolr.ni.niki cfvlht]? contribulis gehört zu ko-lt.no, ebenso kolt.ni.ni adj.; nsl. klojec Apfelschnitz; člini čoln könnte vielleicht mit krnj, korabli. verglichen werden; zakalati V. 1., zaklati V. 2. mactare, zakalanijc, zakalateh., zakalateluni adj., zakoh. victima, zakoh.ni. adj., zakoljenije; — iskalati V. 1.mactare, effodere, isklati V. 2. mactare, iskoljenije mactatio; nakoliti vallo munire von koli; nakolt.ni.niki. armorum genus; ob’i.koliti cingere umpfahlen, okolište castra, okoli caulae; poklati V. 2. occidere; nsl. pokolenje f. asl. pokolt.ni.nije stirps Abstammung; raskalati V. I. scindere, rasklanije schisma, rasldatiV. 2. scindere, raskola secessio, raskoliti sa, raskolije, raskoh., raskolhniki, raskoli.ni, ras-koljenije; ukoliti vallo munire. 59. xirj-i-g, xXsl-g Schlüssel, xXei-m scliliesse, xloio-s Halseisen. — Lat. clävi-s, clau-d-o. — Ahd. scliuz-u scliliesse. Slav. W. klju-k curvum esse, nsl. kljuka uncinus, asl. dolus vgl. N. 81. krivi; kljukast aduncus; ključi* m. uueus, clavis, kljukati V. 1. strepitare vgl. klepati N. 30, ključari. m. clavigor, priklučaj casus, ključiti, zaključiti IV., zaključati V. 1. avyxleiuv, o ti.-, pri-, st.-, za-, u-, letzteres nur mit sa in der Bedeutung contingit, ključiti sa convenire, ključimi congruens, ključimostb, ključimi.stvo aptitudo. 62. W. xXv xXv-üi höre, xlv-rö-q berühmt, xli-og Ruhm, xh-l-ai mache berühmt, xXbin berühmt, xlt-iv-o-q^ -Aa-io-g berühmt. Skr. cru audire, cru-ti-s Ruf, crav-as Ruhm. o ° o Lat. clu-o, clu-e-o, höre, heisse, cli-ens Höriger, in-clu-tus. Gotli. liliu-ma a*o»/, ahd, lilü-t laut, hlo-s-e-m liöro. Slav. W. slu I. clarerc, sl'M-h III. 2. audire, sIova» sluti J. s. Gr. III. §. 161, pro -slov* - sluti, nsl. slujem sluti I., slovim sloveti III. 2. darum esse, nominari; slovo St. sloves §. 178 B. d. N. verbuin, nsl. slovo Abschied, prägnant: das letzte Wort; slovesimi. adj. ser-monis, faeundus, rationalis, nsl. solemnis; sloviti IV. loqui, poslovica prover-bium, slovhce vocabula, basno — slovi. fioO^oXöyog, likdoslovi. bjooiöyog, beslovi.m» uloyog rationis expers, dvojeslovi. dialogus, prakoslov/» contradicens, zlatoslovi. aurea verba habens, bogoslovi. Veoloyog, russ. pustoslov’i. blatero, nsl. blagoslov benedictio, russ. pereslavh. colloquium; slavij, croat. slavaj, slavulj, nsl. slavic, slavček luscinia, oig. sonans, wie stru-na cliorda von der älteren W. stru f. sru skr. cru audire, s. die Wurzeln des Altsl. v. Miklosich Denkschr. d. k. Akad. d.W. ph. CI. VIII. 1857; slava gloria s. Gr. I. p. 146, 13 und Bild. d. N. §. 5, III. Kl. a, 3; slavi als zweites Glied in zusammengesetzten Personennamen wie Vasteslavi., gr. -xkijg, slavi.ni, clarus, slaviti IV. celebrare, prT.slov«itT. valde clarus, pruslovAitosti» magna gloria, beslavimT. inglorius; posluti - uj» I. audire, sluti. qui audivit; nsl. slut m. suspicio, imam ga na slutu; serb. slut praedietio, sluta ominator, slutiti ominari; asi. slutije gloria, poslutije fama; škisi-, skušati III. 2, seltener skisaj* III. 1. audire; prov. russ. staihi auditus, asi. slulrr. auditus, sluho imma auris pars, posluh* testis nsl. auditus, poslušati V.l. audire, obedire; sIuškut., poslušljivi», sVušateli.; poslušustvo te-stimonium, poslušalište auditorium; osluha inobedientia, presluha, pruslušati, oslušati s,a, ns,!. odslišati repulsam dare; slu-ga §. 157 B. d. N. cliens servus, služiti IV, služi.ba, služidani, službniki., sluz hm., si>služiti simul servire, russ. vmluga meritum nsl. zasluga; za-, do-, odslužim etc. Miklosich B. d. N. §. 152 vermuthet sehr sinnreich, dass aucli člov-T.la. let. cilveks homo mit slu Zusammenhänge, — člu, klu, slu (kloniti, slo-niti), vgl. das Homerische ävO-Qconoi nvörjevrsg, (psQoneg), Odyssee E 334 Atv/.oü(ti, ij naiv jdv eijv ßQorog aväijtacsa wird avdr/eig das stehende Epitheton des Menschen sogar im Gegensätze zur Gottheit angewendet, obwol es ursprünglich nur den Gegensatz zur stummen Thierwelt ausdrückt, vgl. Cicero: homo rationo et oratione praeditus est; človtki. wäro demnach der Redende, vgl. Mannus Tacitus Germ. 2., man, Mensch, maži. der Denkende. Cloviiki.: Slov-nnini = gotli. tliiuda ahd. diot ailj. diotisk iOrtxcäg: Deutsch. Ebenso ist es denkbar, dass sich uho auris aus sluho (die Loser deutsch dialectisch) abgeschliffen habe, wie dieses Mild. B. d. N. § 178 vermuthet und wofür Curtius in inu für znam* N. 440 ein Analogon gibt. G4. YV. xoF, xo. — ü-xo-fttv vta!)6fttOa (Hesych.), xo-t-co, xovvm merke, Ko-mv, ü-voaxuog Opferschauer. Skr. k'hav-i-s (f. skavi-s) Glanz, khav (f. kav) apparere, kav-i-s Weiser, Dichter. — Lat. cav-e-o, cau-tus. Goth. skav-ja schaue, skau-s vorsichtig, skau-11-s schön (vgl. ästhetisch: tiia&rii'oiint). Slav. W. čil I. intelligere; čuj* čuti I. noscere, ču-v-t, sensus, čuvi.u'i. qui sentiri potest, čuvi>stvo, čujstvo sensus, čuvati V. 1. audire, servare, nsl. čuvati se cavere, čuvaj custos; ču-do miraculum §. 115 B. d. N. nach dem Hören so genannt wie divo nach dem Sehen, čuditi s* IV. mirari, čudeshiiT., čudi.ni, čudotvoriti; čutije sensus, nsl. čut m. und f., čutje, čuvstvo sensus, občutiti, občutek, občutljiv etc.; Parallelformen mit št f. č sind študo miraculum, štutiti -šta; -tiši IV. sentire, oštutiti, oštuštati sentire, oštutiti s a in mentem redire; čudi» f. ne- quitia, studi. f. mos, serb. croat. čud f. indoles, nsl. čuden wunderlich und garstig. 68 b. \V. xnn xo7r-z-w (Part. Pl’. Ilom. xt-xon-cö^;) haue, schlage, ermüde, xo[i-/iu Einschnitt, xon-r/ Hauen, xon-ev$ Meissei, xotr-aro-v, xon-l-g Messer, Schwert, xon-i-g Schwätzer, xun-o-s Ermüdung, xon-id-u bin müde, xond-^-m ermüde, xucp-o-g stumpf, stumm, taub, xccn-uv Kapaun. Ahd. houw-an hauen (V), gotli. hanf-s verstümmelt. Slav. W. kop V. 2. mit der Vai’iento skop bedeutet: 1. scindere caedere; kopije, kopište basta, kopijaniki armatus, kopijnik’i. liastatus, kopijce jaculum; nsl. kopiti castrare, kopun Kapaun, asl. und nsl. skopiti IV., skopljati V. 1 , skapljati V. 1. evirare, skopi>ci> m. ivvovyn^ pol. klruss. skop, čeli. skopec vervex nhd. Schöps; kop-wto (2mal kopato) ungulaalid. huof Huf, nsl kopito auch formula calcei Schusterleisten; kopanja mensura quaedam, serb. eine hölzerne Schüssel, nsl. die Schale: rakova, polževa, kostanjeva kopanja und Trog vgl. lomiš, korxito und vxacpos. 2. Bedeutung 1' oder e. kop-Umti II, koponati, kopati V. 1., nsl. auch V. 2. kopljem kopati fodere, nsl. kop f. asi. kopi. das Graben: ob prvi kopi imajo kopači globoko kopati, kopači, m. vinitor, okopi, valluin, prukopT. fossa, Verba composita mit o-, po-, za-, od-, prt.-, im nsl. auch mit na-, iz-, pod-, pro-, z. B. okopati, okapati, zakopavati. Die erste und zweite Bedeutung verbinden, resp. trennen sich durch die Specialität der Hauart, wie man liier zu Lande deutsch sagt: Fleiscli-hauor und im Weingarten hauen. Hieher zu vergleichen sind die griech. Worte ammw grabe, cmnavt) Grabscheit, axdn-nn-^, xan-no-g Graben, s. Curtius N. 109. 3. Bedeutung cadere. kapati V. 2. und 1. stillarc, kanxti II. aus kap-nsti, kaplja gutta asl. auch grumus, nsl. kap m. stillicidium Traufe. — Die dritte Bedeutung ist das intransitivuni oder passivum zu den beiden ersten Bedeutungen, wie iarr\v: frm/d«, ylp’oficti: yeivofictt, sto: sisto, falle : fälle, cado : caedo, tr nnazto): TiQutxM n, ßuXXw werfe: ßdlXa falle, vgl. Curtius N. 637, II. p. 60, wo Skr. galämi träufele und galanas träufelnd mit ßcillco verglichen wird, vgl. pasti padm cadere mit paditi poliere. 85. W. ).ccx. — e-l.ux-o-v, lt-lux-a, hi-rrx-M kraclie, lärme, lärmend, ).axinv'£a krächzend. Skr. lap, lap-ä-mi loquor, queror, vi-lap-ä-mi lamentor, lap-a-na-m os (Im nsl. heisst lape f. pl. Maul und lapati (trivial) reden). Lat. loqu-o-r, loquax, delica (explaua Attius Ribb. Trag. i). Damit vergleicht C. die slav. W. rek I. loqui, Mikl. vergleicht slav. rek mit skr. rc canere; rekm rešti I. loqui, r*či» f. verbum, nsl. auch res, vgl. čeli. vec res : vr.ätati loqui (serb. večati, croat. vice consilium, nsl. ot-vet-nik patronus, ob-(v)etati polliceri), nhd. Sache: sagen; roki praestitutum tempus, nsl. terminus, omen, čeh. annus, vgl. gadati ominari: godi xcuqos, godina croat. anni spa-tium, čeli. liorae spatium; ručeviti, ručisti, dobro-ruki, mnogo-ričivi verbosus, visoko-rsčije jactantia; ima reki» nsl. namreč, rekiše id est; besporokaj, bes-priročun, besporoči.ni irrepreliensibilis; vf.rešti s a polliceri; dorešti, doricati, doroki vituperatio; zarečenije sponsio, zaročhm conveniens, zaroki 6r>tan6s; izrešti I, izricati V. 1. eloqui; narešti I, naricati V. 1. 2., naroki compellatio, naročiti constitutus, insignis, naročhni celeber, nartkanije lamentatio, nsl. narekavica praefica, narekovati VI. svadere, serb. narok fortuna, bulg. narač-nice fatidicae; otrešti, otročhni excusatus, ot-roki puer, in-faus, porešti I., poroki vituperatio, poreklo serb. poreklo und podrijetlo cognoinen; priroki cognomen, vituperatio; prurnkati contradicere; prorešti, proricanije über den Vocal s. Gr. I. p. 134, 135, proricateh. m., prorokovati, proroki propheta, proročica, proročh, proročiški; siricanije syllaba, široki terminus, nsl. den sreči, rok si dati cliem dicere, siročiti sa pacisci; uzroki f. vizroki causa; urešti definire, uroči,ni definitus, uroki seu-tentia, supphcatio, pensio, hung. sl. örek heres, nsl. urok, uroki incantatio, ureči, uročiti, viirčati fascinare. Das im nsl. gleichlautende porok obses hat einon nasalen Stammvokal und entspricht dem asi. poraki; poraki, poraka, poročiti, poročati, zaročiti, nsl. zaroki sponsalia, izračati, priporačevati, priporočati, raka, obračh, obrače-niki, obračenica, obračati etc. gehören zurW. rak pruss. rankan colligere, capere. 86. W. lax. — l.iix-os, Xax-i-g Fetzen, lax-s-yo-s zerissen, ldxxo-g Loch, Lache. Lat. lac-er, lacer-o, lac-in-ia, lac-us, lacu-na. Ahd. lacha? 540. hty-Qio-g, Adv. hty~Q<£> hoin. hx-Qi-cpl-g quer, schräg, quer krumm, Uyi nhtytog (Ilesych.) Lat. lic-inu-s krummgehörnt, Licinius, ob-liquu-s, li-mu-s schief, schräg, luxu-s verrenkt, lux-aro ver-renken. Slav. W. lak I., 11. ilectero; laka lašli llectorc, nsl. uleknoti se flecti, lecati se brachia porrigere, leknoti se terreri; lacati V. 2. illaqueare, occultare; laiki arcus (iibei' die Steigerung des Stammvoc. s. Gr. p. 142, 7), nsl. lok, ločeč, locen, locnat, serb.nebeški luk; laika sinus, vgl. Bucht zu goth. biugan, serb. luka portus. Dann bedeutet, wie es scheint, Ixka auch eine territoriale Biegung nach unten: Niederung, denn nur so dürften sich die Bedeutungen pratum, lucus, palus vereinigen lassen, im nsl. ist loka eine Wiese in der Niederung, höher gelogene Wiesen haben andere Namen, damit verbindet sich das Sumpfige, — tlog palus, vgl. ayxog-, für lacus, lacuna, Lache haben wir das Wort mlaka; lakota, lakoti. f., lakosti. f. hamus. Die Bedeutung des Krummen wird übertragen auf das Falsche, vgl. krivi, curvus et malus, krivica culpa, crimen; daher laiki curvus et pravus, lakoči. m. errans, astutus, lakovati machinari, lakavt, laikavi.in. improbus, laka, malitia; — zalačije palus; izlakavi.stvovati VI. vitiare; nakšti I., nalacati teiulere, nsl. nalecam se pogibeli objicio me periculo, nalekovati strele; oblaki umbo sellae nsl. fornix; otikcati ss V. 1. recusare; otilačiti, otilačati separare; polaknati II. tendere, pokčati V. 1. statuere (de laqueo), polačh f. laqueus; prokcanije dolores puerperae vergl. ühl&vicu II. 19, HD u. C. 527; prtlacati V. 2. circumvolvere ; prulakavi valde astutus, pridakovati decipere; razlaki, razlaka separatio, razločiti IV., razlačati V. 1. separare; sil*šti, silačati avvdnruv, si-lacati incurvare, silaki, slaki inflexus, nsl. slok, slokast macer; s'tlakovati improbe agere; ulaknati II. curvare, ulakovati VI. fallere, ulačiti IV. separare. Im nsl. sind nach dem Vorbilde von raz-, ot-, u-lačiti noch gebildet izločiti secernere und določiti decernere mit den dazu gehörigen Ableitungen. Durch diese Zusammenstellung soll nicht gesagt sein, dass im Griechischen und in den übrigen Sprachen die Wortfamilien unter Nr. 540 und 86 zusammengehören. Die Zusammengehörigkeit der slav. Wortfamilie, wo laka im Sinne von palus, pratum, lucus schwerlich auszuscheiden sein wird, mit N. 540 bleibt unangefochten. Zu Ink* stellt Milcl. mhd. lenke, ebenso Förstemann Germania 15 p. 405. Zu slaki stellt Förstemann Germ., 15. p. 402 mhd. slauk als entlehnt? — 92. W. fivx. — uno-iivoirm schnäuzc, fivx-zijo Nase, p6Schleim. — Mvxnlt] ? Mvxtjvi]? Skr. muk' munk'-ä-mi abjicio, effundo. Lat. mung-o, nnicu-s Schleim, mucere kahnig sein, mücor Schimmel, rnücedo Schleim. Slav. W. mek II, mok II. kleinruss. I. madefieri; moča palus nsl. res iluida; nsl. močer, močver palus, močviren, močvaren adj., močerad und čomorad Molch; močiti madefacere, nsl. mingero vol krvavo, moči, močt> f. urina; mokri, humidus, moknati madefieri, na-mekna-ti, na-mok-nati II. madefieri ; namočiti IV. humectare, macerare, nsl. auch namakati V, 2.; izmokriti, omočiti, omokati, omakati V. 1., omokriti IV., omočati, omačati, omočevati, humectare; nsl. mehi omokno hier zu Lande: das Mehl wird moket; omoči-telh tinctor; pomočiti, pomakati, pomačati; nsl. podmokel liumidus, razmoknati liumectari; razmokli», razmočiti, simočiti, umočiti, umakati, umačati, im nsl. noch Composita mit za-, pri-, pre-; premakati intrans.: krnica premaka lässt durchsickern. Förstemann, Germania 15. p. 402 vergleicht mit mokri altu. miukr (weich, sanft, öfters an den Begriff des Fliessenden streifend). 103. W. jthx 7i).tK-a> flechte, nMy-fiu, n).ox-t] Geflecht, rr/.öxa-im-g Locke, di-nla| (nlax-g) Doppelgewand. Skr. prk', prk'-na—mi misceo conjungo? Lat. plec-t-o, am-plec-t-or, plic-o, du-plex, umbr. tribrigu Dreifacliheit. Gotli. flah-t-om Dat. PI. n'f.tyuam-, fal-th-a nximam, ahd. flihtu, flahs Flachs. Slav. W. plet I., entstanden aus plek-t, k vor t ist abgefallen, vergl. path: skr. pankti; plet* plesti I. plectere; plethnik’i. canistrum, pleteuila. corbis, pletenica canistrum; plenica catena, cincinnus, velamen, nsl. incunabnla; pletina textura; pleti m., ploti» sepes; pleti» f. flagellum, restis; plethch m. qui flectit, plutati V. 1. flectere; vi.pletenije, viptatanije tfinXoxt'i implicatio, vi.plit.ati V. 1. implicare, zapletina nloxiov cirrus, zaplitanije implicatio, naplitati plicare; oplota, oploti. sepes, oplesti I., opktati, oplitati V. 1. implicare; opletinaV; opletinja tugurium, priplesti I., pripktati V. 1., pripletenije annexio ; priploti» vallum; rasplesti I, raspletenije replicatio; si>plesti I, siplitati, si-plttati V. 1. connectere, s’i.plctenijo av/mloxri, sipletT.ki. connexio; plešte, russ. plečo humerus, erstere Form könnte biehor gestellt werden, allein pleeo setzt ein Etymon piek voraus. 112 crxi-ii Schatten, axia-Qog schattig, hxiu-m beschatte, uxia-g (Stamm axiafi) Schattendach. Skr. k'häjä für skäjä Schatten, Schimmer. Mhd. schi-me, sche-me Schatten Schein. Im Slav. entspricht der W. ski hier die Lautgruppe sti, und wird gesteigert zu st®; stuni. m., tunja und sum. f. axut, nsl. tenja und senca, ersteres ist der von einem Körper geworfene Schatten, letzteres der Schatten als Gegensatz zu einer der Sonnenbeleuchtung ausgesetzten Lage ; asi. obistniti IV., obi.-sunjati V. 1. obumbrare, nsl. obsena Beschattung, Bezauberung; nsl. stenj ellycbnium Docht, stenj za na rane Charpio nitjo; serb. sjen umbra, sjenica die Laube, čeli. sin atrium, pol. podsionek, nsl. podstenje, podsenje ist der gedeckte Gang vor dem Hause, dürfte demnach auch hieher gehören, asl. prudistnije locus anto tentorium, prudtsuuhm. qui ante tentorium ost. Hieher stellt Miklosich scharfsinnig auch tulo corpus, dessen erste Bedeutung ist: imago, quae umbra efficitur. 113. W. gxv, nxtv-v Kleidung, axiv-og Geräth, vd-£co rüste — axi-t-og, ■Av-T-oi Haut. Skr. sku sku-nu-mi tego. Lat. ob-scti-ru-s, scü-tu-m, cu-ti-s. Altn. sky nubes, ahd. skiu-ra receptaculutn, ags. hüd Haut. Im Slav., asi. sku-ti extrema vestis, fimbria, amictus, serb. skut lim-bus; štiti scutum. — Lit. scu-ra Fell. 134 b. W. yfocp ylvcp-cu höhle aus gravire, yJ.t>qp-rci’o-s Schnitzmesser, yXvrt-Tt/-i Schnitzer— Lat glub-o schäle, glu-maHlilse.— Asi. dlib-s-ti dlib-s scalpere, nsl. dolbem, golbem; asi. dlato yXvqiewv scalprum, nsl. dleto, gletvo ist von der ursprünglichen und kürzeren W. dl findere abzuleiten. Für den Wechsel der Lautgruppe dl mit gl vgl. dien: glen, dlačje: glačje, dann tl mit kl in potle: pökle. Miklosich vergl. zu dlibsti ags. dilfan. Dem adj. dliboki profundus entsprechen die Formen gliboki, gls- boki, im nsl. globeti III. 2. immergi, wozu Mikl. ahd. klioban vergleicht. — Dem lit. lübas Rinde und dem lat. liber Bast entspricht nsl. lub Bast und gehört nicht zur Wortfamilie der W. dh>b. Naclj §. 38 Bild. d. N. gehört auch dhbrh f. vallis hi eher, welches für dlibrh steht. Ob in ähnlicher Weise duplh cavus und seine zahlreichen die Höhlungen bezeichnenden verwandten Worte hieher gehören, ist mir nicht klar. Miklosich vergleicht duplh mit lit. dubti excavare, dubus cavus, Förstemann Gr. 15. 402 dubus und duplh mit goth. diups tief. Mit jvlrfM glubo vergleicht Forst. Gr. 14. 3G5. goth. kliuba, (ahd. klioban). 138. W. ypceq< ypask-n*-ti) II. narndmtiv coruacare, bli>ski>, bltski. spleudor, nsl. auch radius; bliskati, bliskati saV. 1. micare, blr.skovati sa VI. splendere; blhstisti III. 2. fulgere irrikßeiv (Thema blhsk, sk iu st vor t), bkštati sa III. 2. nitere; blistati V. 1. effulgere, bli-stanije fulgur, izblistati V. 1. effulgere; brtzgi» diluculuin hat noch das skr. r bewahrt, liiehor rechnet Miklosich auch brnza betula, ahd. bircha, nsl. breza betula und vacca maculis albis sparsa. lhstati sa nsl. lesuoti, leščati se, leskati, lesketati, lostenec, podlesk stellt Mikl. zu Skr. W. ardž ardž-uua albus, gr. dnyo-4 Gurtius Nr. 121. 162. W. cpQvy cpQvy-co dorre, (pQvy-aro-y dürres Holz, yyvy-t-TQO-r ßostj ippvx-To-g geröstet, Feuerbrand. Skr. bhrg', bhrag'g', bhrg'-ä-mi, bharg'-a-mi frigo, asso. Lat. frig-o röste, brate. Slav. W. prag frigere, poln. pierzg si§ II. bersten, prag prov. russ. I. assare, poln. II. sitire; pri.ga, pražina novella tritici grana, russ. perga Blütheustaub, pol. pierzga Stopfwachs, nsl. prga Oehlkuchen; pražiti IV. frigere pregeln, nsl. pražiti, pržiti frigere, prežati siccare, prežati se (glavine); pržolica, prazeli, prazelci, pražolo, bržole pl. Rostbraten; pražhmo collyra; Čeh. prabnouti, pol. prazyc pregeln; pragn^c sitire (vgl. goth. thaurstei sitis cuni thairsan arefieri); liielier gehört wahrscheinlich auch pragi limen und Praga, vgl. sin bei 112 und stog bei 155, ferner atom, utoovaa, aedes bei Nr. 302. (Mikl.) ln Skr. bhrdž litteru initialis non quadrat, conf. bh»ha Nr. 562. 16ü. W. dy dyy -6vti Erhengen, dyy-i, dyy-ov nahe, dy-w-fioti, d%-iv-a> bin geängstet, betrübt, d/-og Augst, Betrüb- niss, dy-ö-og Last, d%-&-o-na.i bin belastet, geängstet. Skr. ali-u-s eng, Drangsal, ah as, ali-a-ti-s Angst, agh-a-m Uebel, Sünde. Lat. ang-o, ang-us-tus, ang-or, aug-ina Bräune, Angitia (ital. Göttin), anxiu-s. Gotli. aggv-ja, ga-aggv-ja beenge, aggv-u-s eng, ahd. angu-st Angst. Slav. W. vaz II. 111. 2. prehendi V. 2. ligare; važa vazati V. 2. ligare, usl. vežem vezati V. 2, naveznoti komu kaj II; vez f. ligamen, vezelje Waldrebe, vezilo ligamen; veznoti, oznoti stecken bleiben; vaza, vaza, «.za tortura, ligamen, vinculum, nsl. oza carcer; vazanica ligamen; vaziga nervus piscium; vaziki, azT>kt angustus; vazunt m. ligamen 5 vazuti III. 2. prehendi; vaslo ligamen; vasti 1. firmare (vezeni, acu pictus); važe, aže funiculus, važoplethci.,ažeplethcii restio; vazl'i>, azli» ligamen, vinculum, fascia, amuletum, nsl. nodus; vazi. vinculum; vazhniki«, ažhniki azbniki captivus; ažika consanguineus; ažište, ažistvije Tunis; ažhnica, azh-nica, azilište, azilkuica carcer; azina, azosth, azota augustiae; aziti IV. arctare, azmeni. m. to gitrav fretum; jaza morbus, quia angimur, nsl. ira und Reit-bank vgl. ktašta; gažbica vimen nsl. gož f., goža ein Band bei Ilolzgeräthen, das g scheint hier wie sonst j und v einen Spiranten Charakter zu haben, vgl. gastnica mit asunica, vasunica; vivazati V. 2., zavazati V. 2.; zavazonije carcer; nsl. zavez; nava-zati V. 2., navasica, naasica, naazi amuletum; naazhnica amuleta coniiciens; obazati (f. obi.-vaza-ti) V. 2, obazovati VI, obazalo čeli. obäslo, obazanije, obaza, obazi. f. res ligatae, sarcinae; obažati V. I. coarctare, obazi, ligamen; nsl. odvez; povazati V. 2., povaztka, povazi. ligamen; nsl. podvez; privazati V. 2. privazovati VI., privaza, privazi», privaska, privazi, priaza, priazi.; prevažati V. 2., prr.vazovati VI, prsvazika; prr.vaslo läsciculus; pru-vaza corrigia nsl. Ueberband; nsl. pretvezem-sti alio loco ligare; pruaztki. praeangustus; razvazati V. 2., razvazanije solutio; si vaza, si.vaza, siaza carcer, vinculum; sivazati V. 1. u. 2., sivazlhce, svazlce, si>vazi, si.vazi., siazi vinculum; sivazwvati V. I., si.vazhniki>, sivazh-niki, 87»vazi.nt> m., ST.vazt.nt. m. vinctus, s'fcvazhiv& adj. viuctus; si.vaznti III. 2. haerere; sivaslo vinculum; siažati V. 1. siaziti IV. conprimere, staženije n. comprimere; ST.ažila. consanguineus; ST>ažhnikT>, ST.azt.niki. socius captivitatis, si.azati V. I. consanguiueum esse; sazuni. m. captivus, nsl, sužeu richtiger sožen servus, sažimica captiva, sažhiihstvo captivitas; uvažati V. II. ligare, uvaslo diadema, uvaznati II. coronare und pre-lieudi, uvasti I. coronare. 177. W. m i%, at ««'/-m gehe, mt^o-g, nroiyo-g Reihe, ffnydo-firu schreite einher. Skr. stigh (imbelegt) ascendere. Lat. ve-stig-iu-m, fa-stig-iu-m (?). Goth. steig-a dvnßuivm, staig a Steig, ahd. steg-a ascensus, semita, mhd. steig-el steil (Steg, vgl. ndrog Pfad mit Lat. pon(t)-s,. Slav. p*th Curt. 349) Slav. W. sthg stig ire; do-stig-n*-ti II. eepixvefflut; do-stig-* dostišti I. venire, dostizati Y. I. u. 2. assequi vgl. do-iti, do-testi; ustignxti venire, na-stignxti consequi, postigi, occupatio, postignati, ispostignftti, postigati, posti-zati, sistignati assequi, dostizanije, dostiženije, dostižhm», dostižimi», nepo-stignomi etc.; sthgda, sthgna platea, nsl. stegna Triebweg; stbza, sthzica, nsl. steza, stezda semita; stega prov. russ. via. 208 und 564. W. i{, (aeol. f/*-/<*) — ia/ti, 3. d. itr-ti, iv-ta-ro! Wohlsein, istvo ovala, croat. sucastvo; s&šti>stvo-tvon.ni. adj. creans, saštbstvbn* essentialiter; nasaštbin., nasašthstvhin. sufficiens; pris»thstvije n. adesse, croat. prisutstvovati VI. adesse; prisaštije praesentia; oti.s*ti»stvije absentia; otT.sx-thstvovati VI. abesse: vi.sA’»ti.stvovati VI. inesse, visašthm. adj.; prBs*šti.M.. supernaturalis, prns*šti.stviti sa IV, prusAŠthstvljati sä V. 1. supornaturalem esse; isti 1. qui vere est, 2. idem, 3. ille, 4. principalis, 5. genuinus, 6. insitus, 7. purus, 8. vehemens Mikl. Lex., nsl. auch, wenn ich nicht irre, in: bašti jeste (f. jestu wie slovenski f. slovunhskw) je: ja wohl, est ist der Fall. Mikl. leitet isti» Bild. d. N. §. 74 unmittelbar vom Stamme jes ab durch die Anfügung des Suffixes ti, vgl. ir-eog. istiv* verus, istovi, istiiihniki; istina, istovina veritas, vgl. das philosophische Ontologie; istinovati VI., istinhstvovati VI.; istovi;, istinhno, ist-inhnr. vere, neistovi, insanus; jestvije natura; jesthstvo ovoia; jesthstvovanije vnaa^tg; jesthstvoslovhch m. physiologns; jesthstvum, naturalis; besprusmeno continuo erklärt Mikl. Bild. d. N. §. 136, dass cs aus bczi. prusmene entstand, welches aus prt-jes-m* im Sinne von pmstati cessare zu stehen scheine. 216. W. ara H-fftijv stellte mich, i'-crrrj-ni stelle, ord-aig Stellung, Stand, Aufstand, crtn-fiiv Ständer, Seitenbalken, md-nvo-g Krug, i-aro-g Webebaum, r.nij-ficov Aufzug, arrj-lrj Säule, ara-r^Q Gewicht. Skr. stha ti-shthä-mi (zend. hi-cta-mi) sto, consisto, sthi-ti-s status, stha-la-m locus, stha-vi-s Weber, Lat sta st-o, si-st-o, sta-ti-m, sta-ti-o, Stä-tor, sta-tu-s sta-tu-o, sta-tua, stä-men Aufzug, sta-bu-lum, sta-bi-li-s. Ahd. stä-m, gotb. stan-da stehe, stath-s Stelle, ahd. stedi Stätte Slav. W. sta II. V. 4., sti III. 2. (iu der Couj. wird i zu oj gesteigert) consistere, stare; sta-ti I. sta-n* sta-neši II., sta-ns-ti stan* II., stoja-ti stoj-* III. 2. consistere, stare-; staj m. mansio (aus sta-j-i); staj adv. statim; sta-j-a casa, deversorimn ; stajati V. 4. consistere, devertere, superesse; uestajati nsl. deesse; stajanije statio; sta-v-i compages, statera; sta-v-a articulus, nQfjorin, staviti IV. statuere, stavati V.l. consistere, stavilo statera; stavhci» in. scutella; sta-do grex, ahd. stuat grex equorum, sta-di. f. grex, stadi. gregatim, sistadbstvovati, stadhstvovati gregatim pasci; stajnija stabuluin, sta-li. fortis, stalosti. fortitudo; sta-mem. (?) atu^vos; 225. sta-na, stt-na (Wurzel sti als Nebenform zu sta und die Grundlage für alle mit stoj anlautenden Worte wird gesteigert zu n Gr. I. p. 136, 4, a, Suffix: na §. 49 Bil. d. N.) Felswand, saxum, murus, stunije scopuli, stunati. moenibus conclusus; stmiica cirnex (wie ahd. uuantlus; Wentel, Wanze); st-r.iiunikT. caementarius; sttnhnx praeruptus ; prudisttnijo nnoxsiiia^in propugnaculum; pristtnije mumimentum nn- Quzti^iaua ; mit ßttna verwandt ist gr. cm'-a Stein, Kiesel, Dem. aziov; 6-i, ars-Qi-cpo^ fest, hart; GTtoicprj, ittsTqu unfruchtbar, stvovati clericum fiori ; zastava vexillum, coliors, insidiae, nsl. vexillum, pignus; zastavanijc deprehensio, zastaviti ponere, zastavT. insidiae, obses, zastavi,tri, adj.; zastati, -n* comprehendere, nsl. zastanelcr. occursio, zastatije dopreliensio, zastojati III. 2. deprehendcre, ferire; nastavati V.l. imminere; nastavitcli. institutor, nastaviti IV., nastavljati V. 1. instituere; nastavljenije principatus; nastavi, institutio; nastavi.niki> dux, nastavi.nica; nastati, -n* calcare, ingredi, adstare, nastatije adventus, nastajati V. 4. adesse; nastojanije praesontia; nastojateli. antistes, nastojateli.-nica; nastojateli.stvo pracfectura, nastojateli.stvovati, nastojati — stoj .v. imminere, adesse; olrsstati, -ni-, circum stare, obistojanije, obi.stojateli., obi.stojatcli.rn. adj., obistojati III. 2.; ostavati V. 1. manere intr.; ostaviti IV., ostavljati V. I. emittore, sinere, ostavljevati VI. rclinquere, ostavi. relictio, ostali, roliquus; ostanije abstinentia; ostaneki. reliquiae, ostan^ti, ostati, -n«, relinqui, ostatije n. manere, ostati.ki. reliquiae, ostati.či.m., ostati.ni., ostati.ni. ultimus, ostajati V. 4. manere; ostoja obsidio, ostojati III. 2. obsidero; podi.stava basis, liung. sl. podstat 1. substantia; podi.stavi. basis, torcular; podi.stati, -ni', subjacoro; postava depositum, textus, materia, čeli. liciuin, nsl. statura, lex, postavitiIV., postavljati V.l. statuere, postavljenije collocatio; postavi, iarog, lignum e quo stamina dopenduntur, tela, i'ascia, serb. linteum, russ. textura, postavi,m. textorius; postavi,ci. m. tela; postanije origo, postati,-n* oriri; postati, f. pars nsl. series alid. stat ags. stede; postojanije statio, postojani.ni. stabilis, firmus, postojani.stvo, postojati III. 2. stare; pristavati V. I. venire; pristaviti IV., pristavljati juxta collocaic, pristavljenije; pristavi, magistratus quidam, pristavi.niki. curator; nsl. pristava villa; pristavi.ništvo tutella; pristavi.stvo oeconomia; pristali.ci. m. advena; pristanije, pristaništo portus; pristateli.niki. assistens, pristateli.nica; pristati -n«, pristajati V. 1., pristojati III. 2. adstaro; prestaviti IV. naveiv sedaro, fietariftevcti transponere; prestaviti für predstaviti constituore; prestavljati V. I. transponere, prestavljonije; pre-stanije cessatio, prestani, f. bezi. - ni sine intermissione, continuo, nsl. pre-stanek navaig, prestan abgestanden, prestati, -n* nuveaOai, prestatije inter-missio, prestajati V. 4. cessarc; prestojanije n. staro coram, prestojati III. 2. adesse, assistere; predi.staviti IV. apponere, predistavljati V. I., predi.stanije praefec-tura; predi-stateb. qui adstat, predi.stateli.nica; predistati, -n* praosse; predi.-statije praesidis dignitas, predi.stajati pracsso; predi.stojanijo cxcellentia; predistojati adesse; rastaviti IV., rastavljati V. I. scpararo, rastanije n. separari; rastati, -n* s a discedere, nsl. rastauek discessus, rastajati s« V. 4. distarc, rastojati III. 2. distare, rastojanije intervallum; sestave compositio, articulus, modus, elementum, sestaviti IV. com-ponere, sestavljati V. 1. sestavljevati VI.; si.stavi.nila. advocatus; sestavhne adj.; sestanhke m. convenire, sestanoti, sestati, -hä IL, sestajati V. 4. conve-nire; sestateke quae quis moriens reliquit; sestoj nt. avararuov; sestoj ati III. 2. cousistero; ustave fmis, terminus regula, definitio, sententia, decretum, vinculum, rcquics, intervallum, ustaviti IV. xcn'haTnvai, ustavljati V. I., ustavljenijo, usta- vi,ne adj.; ustameniti IV. constituere vgl. stamene, ustamenjati V. I., usta-menjenije; ustanoviti IV. arcere, vgl. staue, ustati, -no cessare, stare, ustaja-nije n. cessare, ustojati III. 2. stare, valere. 219. W. (TTSficp, rrrifiß (rrtiicp-vlo-v ausgepresste Olive oder Traube, il-areficp-rii unerschütterlich, ungekeltert, ffrs/i-ßm erschüttern, misshandeln, aroßi-w, aioß<(£-b) schimpfe. Skr. stambli stabh-no-mi, stabil -nä-mi fulcio, innitor, offendo, stambh-a-s postis. Ahd. stam truncus, stampli pilum (Stam-pille, Stem-pel), stamphön stampfen. Slav. W. stob, stt.b firmaro; nsl. steber, als. stobore columna; serb. stobor aula, vere septimentum; prov. russ. zastebka Ivnopf; sti.blh m., sthb-lhci. m. caudex, sthblije stipula, sti.blo caiüis, caudex, nsl. steblo culmus, croat. stablo arbor; im Lex. vergleicht Mikl. bei sti.blo auch nhd. Stamm aus stafn, ahd. stif steif, lit. staibai, lat. tibia, gr. ctti<)iqo?, und weist auf den Zusammenhang mit N. 233 hin. 224. W. Gzecp (f. artn) (TTtcp-co kränze, (TTtu-un, ariep-og, areep-nro-g Kranz, arecfi-tivt] Umkranzung, Raud. Skr. sthu-p-aja-mi colloco, fundo. Lat. stipa-re, stipatores, stipulari, stapia Steigbügel. Ahd. stif-t, mhd. staf-e, stapfe, ahd. stifulen fulcire, mhd. understivel fulcrum. Slav. W. step, stop, poln. stap II.; stepeni, ßnuig gradus, ags. stapan, and. stefna gradi; stepenune adj.; stopa vestigium, planta pedis, gradus; st*pa pcdica, mortarium, nsl. Stampfe, pl. Stampfmühle; stopalo vestigium, planta pedis; stopati V. 1. incedere; stopeni. m. vestigium; stopiti IV. in-cedere c. ags, stapan; stopanije, stopljeni jo gressus; vestopiti IV. ascendere, vestopati V. I. ingredi; zastopanije tutela, zastopati V. I. opitulari, zastopiteli. tutor, zastopiti IV. protegere, zastople-nije, zastopovati, zastope tutela, zastopnike, zasU-.pi.nica patrona; istopati V. 1. istopiti egrodi, nastopati V. 1. calcare, ingredi, nastopiti IV. calcare, obestopati V. 1. circumdare, obestopiti IV. cingore, obesto-plenije n. circumdare; podestopiti IV. subire; postope gressus; postapeke vestigium; postopiti, postopati procedere ; pristopati, pristopiti, pristopljenije, pristopovati, pristope accessus, pristophne adj.; prestope, prestopati, prestopiti transgredi, prestopljenije, prr.stopovati, pmstopeka, prr.stopi.nike, prt.stopi.ue adj.; rastope intervallum, rastxpiti sa, rastapati sa dissolvi, separari; sistxpi. m., sist^pljenije n. con-gredi, sisUpati, sistapiti; ust&pati cedere, ustxpiti. Das slavische stopiti treten correspondirt in der Bedeutung vielfach mit stati stehen, wesshalb Miklosich in der Leipziger-Ausgube der Radices ling. sl. dasselbe zu stati gestellt haben dürfte, es mit skr. stä-p-ajiUmi zusammenhaltend. In den in den Denkschr. d.Alc. veröffentlichten Wurzeln d. Altsl. werden die Wurzeln steb (steber), stub (sti.blo), step (stepem.), st*'.p (staipa, stapiti) mit skr. stabil stambli und weiters mit slav. stli.b (stl'i.ba columna), stlip (stlipt columna) verglichen. Vielleicht könnten st^p und sta durch das Wort sta-p-i stapia Steigbügel vermittelt werden. 226. W. any art£-co steche, miy-fi«, atiy-^ri Stich, Punkt, Mahl, anx-rof gefleckt. Skr. tig' teg'ajä-mi schärfe, tig-ma-s, stechend, scharf, tik-ta-s bitter, teg'a-s Schärfe, Eifer. Lat. di-stiug-u-o (öium/fa), in-stinc-tu-s, in-stiga-re, sti-mulus, sti-lu-s. Goth. stigg-a, ahd. sting-u, stihh-u steche, goth. stik-s onypri, stak-s azi'ypu, ahd. stacliila Stachel, stihhil Stichel. Hiemit scheint verglichen werdon zu können die Slav. W. tik II. nsl. auch III. stecken; tik-n*-ti II. figere, pungero pulsare, praecipitare, suffocare; nsl. tečim, tečati III. 2. haerero; tik praep. juxta; croat. ticati palpare; croat. serb. taklja, trklja pedamontum; russ. tkath trudere, tknutb pungere; tikn*tije fixio; tiki comparatio: radosth bezutka; ti.ki.mi. adj. icroff aequalis, croat. takmen aequalis, serb. utakmice, takati se ludere par impar; tikimbni aequalis, ti.ki.mina paritas, ti.ki.miti aequiparare; serb. takmiti, utakmiti aequare; ti-kimoži., ti.ki.mežijo pactum; ti.ki.ma, ti.ki.mo solum; tičhniki aequalis; ti.čijn. soluni, gde tičiju quam priinum; ti.ci.niti IV. comparare, tičimo pari modo, ti.čhnomnn.ni. adj. iaofitiQOi, ti.ci.ni. simi-lis, tičbnjavati V. 1.; tukanije offendiculum; tukati V. 2. pungere, tangere, ki nas tiakahu qui ad nos pertinebant; txicati V. 2. pertinere, vere tangere; txikri, tikn, tikra speculum, tikati adsimulare V. 1.; ttči.ka, tučhka, toči.ka, nsl. točka punctum vgl. pungere: punctum, serb. dotaci se I. tangere; zatukati V. 1. 2. obtutare, nsl. zatika Pfropf; istikn^ti effodere. fe-rire, sculpere, figere, nsl. isteknoti oči; istukani. sculptus, istukanije sculp-tura, istukati V. I. sculpere; natikati V. 2. premere, implere; natiknxti im-ponere; natukati incutere; natučh; otitiknxti extrudere, oti.tukati trudere, hieher dürfte nsl. otika Pflugreute zu stellen sein; otukati V. 1. obturare; potika rixa, pugna, kleinruss. potučka, čeh. pütka; poti.knovenije n. figere, potikn*ti II. figere, impiugere, laedere, slovak. potka Nasenstüber; potuka-telhnica quae incitat, potukati V. 1. pulsare, figere, implere impingere, potukilivi facile impingens; potuka,?; pritikn&ti II. figere, oflendere, allidere, consistere, — sa conferri, pritiki annulus, fibula; pritiča parabola, nsl. priča testis, pričkati so ri-xari, opričen praesens, pričevanje n. testari; croat. pritač f. adagium, pričica fabula, priča impedimentum, serb. priča proverbium, narratio; pritičevati aivhrea&ui designare, pritT.čhniki proverhiorum scriptor, pritiči.ni adj., pri-ti.či>ut. parabolice, pri ti.ci.stvo vati VI.; pritukanije offensio, pritukati V. 1; offendere, causam deferre, comparare, pritucati V. 2., pritucati, pritučiti comparare; prT.tT.ka offendiculum, pr*ti.knovati VI. offendcre, piT.ti.knovenije, prati,knati II. offen dere, besprutiknovenhni. offensione carens; nsl. pretoknoti (lunjak na plužnem gredeljnu), živinče je preteknjeno (lačno); prnti.kntf.tij e n. offendere, prt.ti.čenije offendiculum, pi-ntxikanije offendiculum, cavillatio, prr.-tüikatelh qui offendit, prttukati V. I. offendere, — sa implicari; nsl. pod-teknoti, podtikati se, spod — anstossen; si.ti.kiimti II. mrnvrüv componcrc; sitičimila. aemulus, sitičhniti conferre, si.ti.ei.nica aemula, si.ti.či.m. adj. aemulus, sitičhnjavati V. I. (Tvyxnh'iir conferre, si.ti.oi.njenije comparatio; situkati conjungere V. I., nsl. staknoti contignare, aber auch vsako reč stakne attingere, stakni plašč s klinca demere ; uti.knxti II. avvavrčiv occurrere, — s»\ accidere, vvaauv, utikimiti IV. constituere, ut7.la.mljeni)e constitutio, utukati V. 1. pungere. Die Steigerung von i. zu i.i s. Gr. I. 143, 8, c, von w zu u 145, 10, a Die Bedeutung entwickelt sich vom stecken, zusammenstecken zum— vergleichen, wetteifern, daraus erklärt sich die Aehnliclikeit und das Bild. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass mit der W. ti,k in ti.knxti die W. ti.k in tikati texere identisch sei. tikati wäre somit «in imperfectives (hin- und her-) stecken, vgl. üuvvsiv Ilias Y. 270 von „getriebenen“ Erzarbeiten und Curt. II. 296. Zu tiks, tičeši, inf. ti-kati gehört tikalo, tikalij, tikačh, tikanije, tikanica, atiki. votek, vi.ti.kati, zati.ki,, is-, si.-ti.kati, si.ti.kavati V. 1. Damit schwerlich zu vereinen ist im Slav. tesati secare; tažati gehört entschieden zu N. 230, vgl. Curtius 235. 227. W. ittoq. — azoQ-vv-fit, azooevvv-fit, aTQcavvv-j.ii breite aus, gtqm-im Teppich, (TTiico-im'j Lager, nrnu-ro-g Feldlager. Skr. str str-no-mi, str-nä-mi sterno, star-i-man, star-a-s Lager. Lat. ster-n-o, strä-tu-s, strä-men, stra-mentu-m, tor-us. Gotli. strau-ja mowvrvai, ahd. sträo (strow) Stroh, bettistreuui lecti-sternium. Slav. W. str I. sternere, secundiire W. stri (lat. stru), Abart stl V. 2.; pro-struti, -str» I. ix-noiQu-zsiveiv, än).ovr extenderc; pro-stor-i, spa-tium latum; prostirati V. 1. extendere, prostrenije, prostri.tijo extensio; nach §. 1. V. Kl. Bild. d. N. kann prosti, für pro-str-i stehen, wio brati, neben bratri vorkommt, vgl. ztfJbi. mit nsl. zuberino; prosti, bedeutet extensus, promissus, simplex, rectus, vilis, rudis, liber, insons, in prosto-vlasi. promissum capillum habens ist dio etymologische Bedeutung noch klar ausgeprägt; Derivata hiezu sind prostuni f., prosthstvije, prosthstvo simplicitas; prostheh m. liomo simplex, laicus, plebejus; prostiti IV. remittere, liberaro; prosto, proštu simpliciter, libere; prostosti, rectitudo, prostoslavi.ni. simplex, sincerus; prostota simplicitas; strt-ha, o-stru-ha nsl. auch strešina tectiuu, ostrtšijo tecta, s. §. 164 B. d. N.; strt-la, §. 18 B. d. N. sagitta, sternens, die Niederstreckende ; strn-liti IV. jaculari, strulište, strnljenije, strtlija, strulika, strt.li.ba, strtlbniki., strtltnica, stmluni. adj., strt.lhca m, strtlhch m., strtlaj, stiuljati uud die Composita mit vt»-, do-, za-, po-, pro-, prt-, ra(razi)-, st.-, u-, dostrtli, prtstruh, teli jactus, nsl. aucli strel ra. Schuss; stra-, stra-na regio, gens, nsl. stran f.; straniti s* vitare; stranica pagina; stranovati peregrinari; strani, adv. oblique; stranhniki peregrinus; stram.nica liospitiura, stranbm. adj., stranhski.; pristranije provincia, pristra-nhm. circumjaciens; prostraniti s,s dilatari, prostrani, adj. latus; prostranhstvo latitudo, simplicitas, platea; prostranjati V. I. extendero; prustraniti IV. distrahere; prostranjati s» V. I. declinare; prsstranjenije obliquitas; ustran-jati, ustranjenije n. ustraniti removere; stri - struere; stroj oixovo/uit, dispensatio, administratio, consiliura, lucrum, utilitas; strojniki administrator; strojno convonienter, strojni ido-neus; strojski. adj. oeconomiae; stroitelb oeconomus, stroiteli.un oeconomice, stroitelhstvo administratio, stroitelhstvovati VI. dispensaro; stroiti stroj* IV. nctQaoxivu£eiv, parare, dirigere, conficere, armare, defitiire, dispensare, admi-nistrare, condere, prodesse, — s,a ferri, consonare, nsl. strojar Gärber; stroja providentia, strojenije administratio, zahlreiche verbale und nominale Bildungen mit Pracpositioncn vt-, na-, po-, pri-, ra(razi.)-, st.-, u-, hiezu kommen noch die Steigerungen rastrajati, si.strajati, ustrajati, postrajati sa, postravati etc.; stlati stelj* V. 2. sternere (lat. latus f. stlatus); stelb f. lectus; stelja tectum, croat. stelja lectus, klruss.Zimmerdecke, nsl. stramentum; stolja lacunar; stoli. thronus, sella, scamnum, ursprünglich torus, storea, s. Curtius II. 270, goth. stols, ahd. stuol, ags. stol, Stuhl, erjat. auch mensa; stolhch thronus, stolhtn» adj. throni, stoli.niki praefectus mensae, nastolovati VI. in throno collocare, nastoknikT. successor, nastoltnica succedens, nastohm. qui in mensa est, pmdistolijo prior sedes, prtstolije thronus, pri;stol’i. thronus, prtstolhnik'i. in solio sedens, si.stoli.uikT. consessor, sistokni. adj.; na-stlati V. 2. sternere; podistlati substernore, in terram projicere; podistelja; postoli.nikT. praefectus cubiculi; posteli.ni. adj. lecti; postelja nsl. auch postelj f. nserb. postola lectus; nsl. postol calceus, hung. slov. postolci klruss., pol. postoly; postlati V. 2. postilati V. I. sternere; prustilati V. 1.; rastilati V. I.; ustlati V. 2. sternere; slama stipula wird neuestens im Lex. mit skr. kalamas, gr. xdXanog, lat. calamus und culmus alid. lialam im Sinne von C. Nr. 29 verglichen, gehört somit nicht hieher. Ueber die Steigerung von 1 und r zu el ol 1t, la und er or rr. ra s. Gr. I. p. 138 u. f. 6, a—d. 230. W. za, znv,ztr zrj tenc, rd-vv-\um strecke mich; zth-w [i-zn-Otj-v'), zt-zah-oi strecke, dehne, tti-aig Dehnung, zoro-g Spannung, Ton, znw-, znvao-t ausgespannt, lang, ä-zev-rig tenax, starr, zs-znv-6-t gespannt, zi-zav-o-g Spannung, Zucken, ztv-uv (St. ztvovr) Sehne, znn-ln Streif, Binde. Skr. tau tan-ö-mi extendo, perficio, tan-ti-s Ausdehnung, tana-s Ausdehnung, Ton, tanu-s dünn, zart, tanava-m Dünnheit, tan-tu-s, tan-tri Draht, Strick, tan-ja-tu-s Geräusch, Donner. Lat. ten-d-o, ten-e-o, ten-tu-s, tenti-o, teu-or, tenu-i-s, tenax, tener, tenus Strick, tendo, tendicula, adv. tenus, tona-re, toni-tru. Goth. than-ja extendo, ahd. dunni dünn, dona tendicula, ahd. donar tonitru, ags. thunjan tonare. Slav. W. ti.n, mit der gutturalen Erweiterung tag aus tbn-g extendere; tbnbki. tenuis, ti>niti IV. extenuare, ti.nosti. f. tenuitas, subtilitas, thnhkostb, tbnbkota subtilitas, ti.ni.ko, ti.ni.cn minutim, ti.ni.čati V. 1. attenuare, thnböina tenuitas, ti.ui.6iti IV. minuere, ti.ni.6ica vestis aestiva; thin. f. lorum, ti.ni.ni. adj. lori, teneto, tenoto, tonoto rete, laqueus, decipula lat. tenus gr. rivwv skr. tan-tri restis, tonot'i, rete; tativa chorda; Coniposita werden mit is (izi.)- obi>-, prn-, st.- und u- gebildet; tag tagnmti II. trahere, tendere, tago gen. -žese lorum, tagosti. f. onus, indignatio, penuria; tagostbin. gravis; tagota onus; tagliti IV. trahere, tendere, bulg. teglilo, statera; russ. taglo pondus; lagati sa rixari, tagarhlivi laboriosus; tagotiti IV. gravare, -sa ßar/tti, tagotovati VI. gravare, tagothnt gravis; tag'i. labor, in Unterkrain frumentum, serb. tractus, opus, pondus und semontis, vgl. das Homerische eoy avO-Qwnmv Odys. 6, 249; taža judicium, lis, pugna, rixa, onus, nsl. pondus, opera; tažava pondus; tažaki» agricola, tažanije agricultura, labor, tazari. m. agricola, tažatelh, tažatelhniki, tažatelb-stvo, tazati III. 2. opus facere, tažeh. gravis: taženije extensio, tažestb onus, tažesthin. gravis; tažeta, tažina onus, tažiti IV. trahere, taži. f. onus; tažhba lis, taži.bivi. jurgiosus, tažbbbniki qui rixatur, tažhko graviter, tažhkt gravis; tažbniki agricola, taži.ur. angustus, tažbcn graviter, taži.6iti IV. gravidam reddere; tažanije obtrectatio, accusatio, tazati V. 2. obtrectarc, exigere, dis-ceptare, rixari, luero; zatagnmti conprimcre, cohibere, nsl. zatezati (besede); zatagotiti IV-librare; istagnxti extendere; istažanije cultura, istažati III. 2. colere, arare; istaži.nilvT. inquirens; istazavanije iuquisitio, istažanije quaestio; istazatelb in-quirens* istazatelbstvo quaestio, istazati V. 1. 2. scrutari, istazovati VI. ahsiv petere, natazati sa requirere; obitagicavati V. 1. gravare, ouerare, oln.tagi.6iti IV. oln>tažanije; obi>-tazati V. 1. tendere; oUtagnivti II. producere, -sa elongari; otitažati III. 2. portare, -sa contendero; oti.tazati V. 1. tendere, -sa abstinere; otagovati VI. otagotiti IV., otagotnvati V. 1., otagoštati V. 1., otagi-čavati V. 1., otagi.6ati V. L, otagi.6enije n., otagi.6ivati V. I,, otagi.6iti IV., otažati V. I. gravare; otaživi.otažiti sa IV. gravari; otaži.; otažbčati V. 1., otažbčenije ; otažbčiti gravidam reddere; otazati intendere, tollere; otazovati VI. scrutari; (otaštevati V.l.); nsl.'otezati ponderare, otezalo statera; potaga pondus, potagati V. I. trahere, potagnati II. valere, wiegen; serb. poteg perticn, russ potagi. lorum; potažati III. 2. operari, servire; po-tažina; potažbba violentia, rumor; potažbbhni; potažbniki. actor; potazanije n. actio, pacisci, debacchari, gloriari; potazatelb qui inquirit, potazati V. 1. 2. di-latare, valere, agere, accussare, calumuiari; prit/»gati V-1., pritegniti II., pritazati attrahere; pritažavati acquirere, pritažanijo possessio, opes, lucrum, pritažati V. I III. 2. acquirere; pritoževati YI., prit,«ženijo aggravatio, pritažbirt, pritažhsti>n'i. gravis; prutagnati If. extendere; prutažanije n., prutažati III. 2. vergere, prutaženije praeponderatio; prutaži, adj. indecl. vergeus; prutazati V. I. eiligere, praeponderare, nsl. pretezavica pandiculatio; rastagnati distrahere, imponere, crucifigere, rastagn*tije dis-traetio; rastagt, rastažati V. J.; rastazati sa V. 2. rixari; ras tag* rastašti I. Titvitv tendere; rastezavica pandiculatio ; si.tagati V. 1. fibula connectere, sitagliti sa eonferri, s'i,stagn*ti II. ovvtsivtv tendere, contrahere, stringere, comprimere, sitagnatije n. constringere, sitaža judiciifm, disceptatio, sitažavati acquirere, condere; ST.tažanica xzrj^dzinv, possessiuncula, sitažanije possessio, sitažatelh possessor, si.tažatehstvo lucrum, S’i.tazati III. 2. acquirere,' luere, si.taži>niki. arbiter pacis; s ttazanije disputatio, sitazateh. disputator, sitazatehitn. disputans, sitazati sa disputare; si.tazati Y. 2. 1. constringere, —sa coarctari, sitazovati disputare; utagati V, 1. posse, utagnati II., posse, otium liabere, praestare, differre, nsl. vtegnoti; utagotr.vati V. J. gravare, utažanije vis, utažati III. 2. operari, uta-žiti IV., utažhčiti gravare; tag — tmga afflictio, angor, nsl. togota, togoten, togotnež; taglivi angore plenus; trgovati VI. anxium esse, tsigosti, f. angor, tmgi. fortis, tažati V.l. vexare; tsženije angor, težiti IV. urgere, anxium esse, aegreferre; nsl. toži se mi, tožba querela; istmžati V. 1. affligero, potagi« lifiahtjiTig mendicitas, russ. potugi, vectigal, pondus; potmženije querela, potažiti IV. lugere, sa queri; pritažati V. 1. molestum esse, nocere, pritožiti IV., prit*ži>n’i» gravis; st,tmga conjunctio, s’ttsgi ligiium quod inter juncturas aedificiorum, est, sitažavati V. 1. affligero, sitažanije afflictio, sitažatelimt qui affligit, sitažati V. 1. molestum esso, affligero, afiiigi, siitaženije vexatio, angustia, indignatio, sitaživL moestus, si>tažiti IV, affligero, perturbare; utažiti IV. (sensus dubius). Ueber die Steigerung von a zu a s. Gr. I. p. 142, 7. 239. W. zen zeiQ-co, toi'-oi, zpi-ß-oj, rov-y-oi reibe, rto-yv (St. ztQiv) zart, n-znä-co, TE-xQccfo-c» zerreibe, durchbohre, teQ-i-w bohre, drechsle, ztn-e-zQov Bohrer, zooo-g Mcissel, toqo-s durchdringend, toq-vo-s Zirkel, Dreheisen, zoq--ev-oi schnitze, zQv-fia Loch. Skr. tar-una-s zart, jugendlich. Lat. ter-o, tcr-e(t)-s, ter-e-bra, trib-ula, tribulare, sal)in. terentu-m molle, Terentius. Ags. thra-v-an torquero, ahd. drä-j-an tornare, gotli. thair-ko Loch, Oehr (rQVficdiu). 23G. W. ibX, red, zlij-vui dulden, zuln-g (St. zuhtv), nn'kv-rXa-i, rala-o-s, rXij-/i(ov (St. elend, zaX-avzo-v Wage, Gewicht, u-ruXavzo-s gleichwiegend, gleich, zal-aoo-g Korb, ztXu-/4wr Tragriemen, Träger, Kraft zu tragen und zu wagen, zolftd-M trago, wage, Tm-zulo-g. Skr. tul tola-mi tollo, tul-j-ä-mi, tula-mi pondero, tul-a, libra, tul-ja-s similis, tölana-m ponderatio. Altlat. tul-o, te-tul-i, lat. tul-i, (t)lä-tu-s, toll-o, Subst. toll-o, tolleuo, tolerare. Gotli. tliul-a nrtyofini, us-thul-ain-s Geduld, alid. dolem, dultu dulde. Slav. W. tr I., tru I., tru I., tl III. 1. terere, absuraere; tr», tresi, truti I. Tolßtiv terere, abstergere, conterere; nsl. terica, terilja Breclderin; tren pot, tir, russ torniki. via trita; trlica cippus, malleus stuparius; trača Hantuch; traki, fascia nsl. Band, Strald; bulg. tor treske, zrel gnoj; serb. tor stabulum, crates; russ. tori., zaton, turba, vgl. ljudi je bilo, da se je vse trlo; poln. tarka Raspel; tn.ni spina skr. trna, gotli. thaurpus §. 47 Bild. d. N.; tritije tritura, trenije n. secare; trajati duraro vgl. toliti; trizna certamen §. Gl Bild. d. N., trizma eertainen, triznište vgl. nsl. torišče, trizno lucta, triznovati IV. pugnare, trizi.niki. athletlia; poln. vtora periculum; vis-tirati Y. I. abstergere; nsl. zator, ti si moj zator (pernicies), zatirati V. l. destruere, zatruti I. destrüere; serb. istrti fri-care ; istren pilom; istirati V. I. comminuere; istor damnum; istri-.ti I. exte-rere; natrv nsl. semita in montibus; natirati V.l. tergere; nsl. otre der beim Hecheln herabfallende Flachs; otiravati abstergere, otiratelhm. abstergendo insei'viens; otirati V. 1. abstergere, otr«ti I. abstergere; potirati V. 1. delere, potrt.ti I. contercre; pro-s-tiralo exsiccatio; protirati secare; protoriti impen-dere, proton, sumptus, protori.no sumptuose, nsl. toriti dispergere; prutira-nijo n. serra secare, prutirati; prutrana, pmtraništa n. pl. mortarium, prt-tn.ti I., prutn-.ti I. serra seccare, prr.tn.tijo fissio; pruturiti IV. poliere, nsl. tirati, pretirano; rastirati V. 1. l'ricare, rastri;ti I. conterere ; si>tirati confringere, st.-trenije contritio, si.trr.ti I. conterere, confringere; utirati V. 1. abstergere; utruti I., nsl. utor Nutl). Mit dentaler Erweiterung tratiti absumere, destruere, si,tratiti impendere, utrata jactura, utraštati V. 1. jacturam facere; mit gutturaler Erweiterung tn.-h-i.ti. minutim §. 109 Bild. d. N., troha mica, trošiti IV. impendere, consumere, dissiparc, nsl. strohuoti, strohljiv, strošek, strošiti. trxi tqv —; tn.iti I. roißar terere, conterere; zatnavalo iustrumentum quo teritur, zatriati I. destruere; istn.iti I. conterere, istrutije contritio, otruti I. abstergere, corrumpere; russ. otruvi. pars in qua aliquid abruptura est; potrxivati vnoTQißeiv fricare, potrxiti I., potruvati V. 1. atterere, prutruti I. findere, rastruti I. frangere, rastru vati V. 1., si.tri.iti I. conterere, utruvati V. 1. terere; tru tqv—; truti trova und truj« I. absumere, croat. confringere, serb. intoxicare; traviti IV. (Gr. I. p. 145. 10, b.) absumere, vesci; nsl. traviti in-toxicare; travilo toxicum; croat. traviti verliebt machen; serb. traviti, trovati intoxicare ; trava gramen das Nährende, travica, travina, travnina, travniki; istruti I. perdere; natruti, -• truj* - trovx 1., natroviti IV. nutrire, alere; otruti - uj« - ovjü 1. veneno interficero euphemistisch abfüttern vgl. jadi. venenum; otrava, otrovi. venenum; nsl. otravna nemoč morbus conta-giosus; otraviti IV. veneno interficere, otravi.iiiki,, otravi.nica, otravi.čij m,, otravbu'i. adj.; nsl. otrovati confringere, russ. dial. otruti. veneno interficere; potrava cibus, poln. Grummet; potraviti consumere, potratil, (sensus dubius); potruti.m. via trita; rastravati V. 1. rumpere, rastruti I. rumpere, rastrtva jactura; sitraviti consumere, čeh. strava cibus, strava epulum fu-nebre; si.truti praes. si.truja und si.trovA\ perdere, si.truti. eversio. trutiti laedere, trudi, labor, certamen sclieinen dentale, trupi., truplo, trupati, razstrupati, potrupiti labiale Fortbildungen der Wurzelform tru darzustellen. tl, eine Abart von tr, tl-n-ti, tl-®-j-x, ješi III. 1. corruinpi nsl. glimmen, ist also das Passivum zu truti, die Passivität der Bedeutung wird durch den Verbalclassencharakter t. liervorgebracht, Gr. III. §. 193, vgl. venumdo und veneo, perdo und perco, und Bopp, Vergl. Gramm. III. §. 730; tliti IV. corrumpere, tlja corruptio, tlunije corruptio, tl*ni.ni, tli.ni. corruptibilis, tlitelh qui corrumpit, tliteli.ni. ad corrumpendum aptus, tlivi. qui facile corrumpitur; istliti IV. perdere, istkti corrumpi, istluli. corruptus, istknije corruptio, istlünhm. corruptus, istljati V. 1. corrumpere, istljenije; potliti perdere, protltti III. 1. corrumpi, rastlitije corruptio, rast lt. vati corrumpi, rastlini je corruptio, rastlnti III. 1. corrumpi, rastljavati V. I. corrumpere, si.tlunije corruptio, ST»tlnti III. 1. corrumpi; toliti IV. placarc, compesccre das Causalo zu tn.pt.ti ferre, gotb. tbulan tolerare, ahd. doljan, dolen, ags. tholjan, and. thola, nsl. toliti otroka, utoliti IV. arcere, suadere, mitigare, utoljevati V. 1. compesccre; utoljenije n. sedare, nsl. tolažba, tolažiti; tuli. pharetra müsste nach Gr. I. 142, o und 145, 10, a gebildet sein, nsl. tul, tulec; prituliti IV. accomodare, zatuliti abscoudere, prov. russ. zatulje portus, poln. tulic applicaro vergleicht Mild. Wurz. d. Altsl. mit skr. tul-levare. tlo pavimentum nsl. tlo, tla pavimentum nserb. Tenne und nsl. tir, russ. torniki. via trita, srb. tor stabulum, nsl. torišče spatium scheinen sich in der Bedeutung des Getretenen, Gestampfton zu berühren, wie tla-k mit tlačiti, tolči, vgl. dXcor/ Ilias 20, 496 und Curtius N. 527, dann 344 pavimentum: pavio, ebenso ton. turba und tli.pa turba, wenn letzteres eine labiale Erweiterung der Wurzel tl darstcllt. (Wird fortgesetzt.) Corrigenda: p. 37 Z. 21 1. Variante f. Variente. p. 39 Z. 16 1. polacati f. pokčati. p. 42 Z. 20 1. (fita}'-*-#--« f. ykty-e-fr-w. p. 42 Z. 36 1. (jiQvy-e-tQov f, yQvy-s-TQo-r. p. 42 Z. 44, 45 ist prežati bis (glavine) zu streichen. p. 45 Z. 18 1. munimentum f. mumimentum. p. 47 Z. 36 1. zasUpljenije f. zastniplenije. p. 47 Z. 40 1. obi.stA-.pljcnije f. obi.sto^jilcnijc. p. 48 Z. 33 1. obturaro f. obtutare. Tabellarische Uebersioht der reg-elmässig-en Tempusbildung’ im Griechischen. Abdruck einiger Schülerarbeiten vom I. Semester der IV. Classe, als Beitrag zur Methodik des griechischen Sprachunterrichtes mitgetheilt von Prof. Šum an. 1. 2. Praesens, Imperfect, Activi, M edii (Passivi) V erbalstamm, Verbalclasse XQi-a, yQi-ofitu 8-%oi-°v, £-yoi-6fiijv affxs-co, affxs-ofiai kgxcS, daxov/icci ijgxs-ov, Tjffxs-opirjv i'irjxovv, TjCXOVUljV nstö-co, e-TieiO-ov, i-7tciO--6fii]v Cf) dt io-bl, cpiHio-ofita, s-cpO-etQ-ov, i-cpüeiQ-öfir/v Ti'-frtj-fit, zi-Oe-uat i-ri-d-Tj-v, Xelti-co, Xsin-Ofiui e-Xetn- ov, i-Xstnofirjv Öt-tt), ÖOV/lKl eäovv, SÖOV-flTJV (sSeov) ix-nXrj, &X-7llri 8-718(171—ff Ct 1/1 , i-7Ti!l7l_<7(t[lT]V y]-ca i- Oa Vfia[d]-ad fiTjV f 6- TIQCty (JCC £ , t-noay_ Gttfirjv fyystX-ct 7]yysiX-dfii]V 17T_ (TM Xsir^1 ätj-ffco ärt-aofini ix-TtXijy^Gco , £ ix-TtXijy. Goficti • I (*y—črto ,V cty-ofiat M XOftl-tÖ xofii-ovfiai ■ V> nifinLaco / v ntfin—aofim {>nvfin[d].GOficti . $ 7I(ICiy_(7(x) ,T 7r(i(ty_aofiai ciyyeX-iö ctyytX-ovftai xs-yQi-xa i-xe-yni-xtiv i]) 8-cpO-ao-fiai i qiüdn-firiv ts-0 ei-fiai s-re-tfet-firiv Xi-Xstfi-fiai (n) i-Xe-Xetu-fiyv (n) dfde-[iai S ÖS-Öf/lTJV ix-fis-nXt]y-[iKi ii‘S-7T8-nXijy-fitjv r/y-fica r/y-HTjv XS-XOUKT-flUt V) i-xe-xofifo-firjv (*) nt-7r(fi[n]- fi ai £-ne-7tifi[n]-[iiiv Ts-ftavfid[d]-(rn[i(U r8-0nv(iaa-(iM TS&avuaxcag isffofitti (rf) 1 t-re-Octvfidff-nriv W) rtk-nnuy-K k-7ts 7lQCiy-tlV nt-7iQCty-a i-Tit-ngay-uv fjyytX-xci tjyyiX-xuv ns-nony^aofiui 7Tl770((yb]t; SffOflCCI, rtSTiQnycog eaoftcd ijyyeXxois saofica ns-7ZQayiiai ns-nnny-firp’ VyytX-fiat ‘fjyytX-firjv »Starker ; Aorist Passivi Schwacher Aorist Passivi Futurum passivum (II.) Die beiden Verbal-adjectiva XQtcrthj GOfini XQi-G-zog XQt-G-ziog rfffxij.Oyv doxridrj-ffoncti c(Gxt]-z6g dffxtj.ztog s-cp&ctQ-rjv S-7lBl'(T-th]V " w- Tttiff&rj.ffofini Cp\)«OT]-(70U(a (rzeiG-zog ) (&)f TtiG-zog Ttslff-Ztog (tf) cpO-ciQ.zog cpOao.ztog e-zs-ftijv {&) zsO-ij-ffoficu ös-zog fts-ring £ Xtlcf-OrjV {71) XiicpOr/.ffofini (Xsm-zug) XsiTt-ziog t-öi-\hjv äs&ijcrofini äs.zog äe.zsog ^e.TiXdy-rjV 8-nXriy-Tjv ix-TzXuyrj-Goncu (ix-TtXrjx-zog) (?) ix-TtlrjX-ziog (7) fo-v-v £-/uOXor Grundlage ,temelj', xlj-xy Theke Behälter, ßißXio-O-rjxti Bibliothek; Deutsch: thun, That; Slav. de-ti, de-jäti, de-vati, de-lo. Xtfirtavi» verlasse, Xei/i-fia, Xttipavov üeher bleib sei, Xoinog übrig. Lat. linqu-o, re- linqu-o, re-liqu-us, lic-et, lic-eor■ 8i öij-ftt binde, dtf-eng Binden, ös-zij Bündel, de ff-jiog Band; xQTj-üt-iivov did-dy-fia Diadem Kopfbinde. TrXrjy-i’i Schlag, nXd£co verschlage. Lat. plango, plangor, planctus, plaget Plage Schlag. Deutsch : Fleg-el. ny-ivüo treibe, dy-og, nx-zcon Führer, icy-iov Wettkampf, dy-vtd Strasse, oy-fiog Schwad. Lat. ag-o, ag-men, ag-ilis agil, ac-tor, ac-tus Act, ac-tio. xofitS-r, Bringen, xo/uäij genau, xofua zrjQ, xofiiff-zi'ig Besorger. nofin-r) pompa Pomp, 7ro[i7z.og Sender, Bote, nonjx-tvg, nofm-ivm, Tiofin-ixög. W. OaF, woher Octv-ita Wunder, thd-o/ica. schaue, ■Oin znov Theater Schauplatz, von, {f-nv/tn ist abgeleitet mittelst <5—|—f, Verbalclasse IV. b: ■Oavfid^cü. nnny-fiu, 7tQn§tg Praxis That, 7tQny~ftci-zix6g pragmatisch, ngctx zixög practisch, rrQctx-zijQ, nfntx-zcoo. dyyeX-og Engel Bote, ei-nyyeX-iov Eva ii ge lium gute Bot sch aft, clyytX - in, nyytX-iict Botschaft, dyytX-zri/t Bote. Praesens, Imperfect, Activi, Medii (Passivi) zeXe-oj, ztXe-Ofini zeXcö, ziXov/ini t Ztll-OV, i-ZtXt'O/ltjV i-rü.ovr, v i-aTrj-fit, (•rTTU-UKi i-ozij-v, i-trzd-fiijv 4. 5. Qinz-w, QUiz-ojint io-uinr-ov, iq-qmz ■ ontjv OQVrTIT-ft), 0OV(7fT-0UI(l caQvaa-ov, wQVGV-ojnqv čdco, td-o/mi tcü, iäfxm eict-ov, eia-o/ir/r ti’av, limnjjv St-Sco-jju, ffi-do-jini i-dt-fico-v, i-di-do-fir/v (Schulaufgabe.) ffcpdXX-o], crcpdiX-o/nu i-crcpaXX- ov, i-rrtptcXX-duriv X071Z-0), XOTlZ-OflCU e xo7iz-ov, e-X07iz-0(ii]V (jilXs-O), fflXf-O/lUt cfiiXn, (f.tXovu/yj u-nr]V bindevocallos io dm, ioa-tiai (Bed. act.) iqcS Tjoci-ov, tjoK-fiyv T/Q (0V iQQcSfiai (Pass. Bed.) ■fjoatjiriv Verbalstamm, Verbalclasse rsXe(e) I. vollenden azn 1. (ii. sta-re Starker Aorist Activi, Medii Schwach. Aorist, Activi, Medii Futurum (I) Activi, Medii Starkes Perfect, Schw. Perfect, Plusquamperf. Plusquamperf. Activi Activi Futur, exact (III.) Medii (Passivi), Activi (periphr.) Perfect, Plusquamperfect Medii (Passivi) starker Aorist Passivi Schwacher Aorist Passivi Futurum passivum(II.) bindevocallos e-fTTTj-V qi cp III. werfen 6qv% IV. a. graben in 1. lassen do 1. iui. geben GCpCtX IV. C. wanken machen x<>n III. hauen cpiXs I. Lieben t 1. in. sende I. ackern znecp I. nähren nXn, f. Praes. u. Imprf. I. ui., ttXtj'O- (nXq-Oco) I. f. d. übr. Formen, füllen TtQa, f. Praes. u. Imprf. 1. (ii., 7i(ir/O (nntjüa) I. f. d. übr. Formen, brennen tQK I. f. d. übr. Formen mit a erweitert Dual ti. pl. bindevocallos s-do-zor, s-fto-fiiv Med. vollst. i-Sö-firiv (e-crcpaX-ov i-ffCf aX'OHTiV) i-riXt-tyn i-rsXe-(Tcc(iT]v s-GTrjact i-ffTrj-crcifitjv Dual, pl. bindevocallos ei-zov, ei.-jj.tv Med. vollst, ei-firjv SQ-oicp _nn , , . V’ ’ iQ-QICp^Gn;lt]V . £ wnvy__(Ta , V, uQV^na/iTji’ itn-ffct eicc adtir.v e-dco-xa, sing. g-acpijX-a i-i7cpt]X-ciu7’v V’ g-XOTl—Ga V> • e.xo7tLcTC(iir,v i-cpiXrj-cra i-cpiXrj-Tciu^r T]-xa, sing. jjoo-cra ^QO-adfiTjV xli e-üQtcp—aa ziXi-aca und zeXco ziXi-cjopictt u. zeXovpat imj-ffo) miq-GO}lKl ip , s-&Q(cpLaKji.rlv LnXr^O^-na i.7rXri[{X]-(Tci)ir]V e.TTQriid^-cra i-7iQTj\-&l-(Tctnriv 7iQnGa(iriv u. riQMact(iiiv{ep.) " V l>lCfL(T6) .. V (IKpLtJOflKl , , f OQVX_(JM , , Š OQV'/^CTOIIKI iu-ljb) ed ffofiai, Pass. ÖCO-ITCÜ ÖM-ao/iai (TipaX-b) ayccX-ov/iai. , ip X07I_(TW , V X071—GO/JCCI ipiXrj-iTU) (jtXij-crofiai ij-ff co ri-aofitti «()0-ff0) do6-cti , Xl.l &QECp-GCO (r) , Xf) &Q6CpL(rO(lCCl P. (r) ^ nXtilftl-aofiai -<7C0 7iQrj[0-]-iTOnai Dual, pl. bindcvocallos t-oxa-xov k-GTCt-(ltr, i-GTCi-GCiV sg-Qtcp-cc in-ritip-lll' OQ-caQV%-a Ö(m)o-co(>v%-ih’ xs-xoep-n i-xe-xocp-tiv r e-isXs-xct i-rt-reXt-x.nl' firzrj-xn č(ei)-rTzij-xfiv eia-xct ün-xtiv de-dco-xa i-dt-fiai-xtiv e-cTCpaX-xa i-ffcpdX-xsw TZt.CpiXlj-XK i-7T(-CpiXtj-X£ IV ti-xa st'-xav [aQ-ijQO'xa d{7])Q'tJQO-Xtir). Ti-TQoqi-a i-je-TQBcp-eiv re-ziXi-cToiicii TtreXixcog eaofiai 7it-7rXrj[&]-xa i-nt-7iXri[0]-x(iv iTS-iTpJjU?)-*« i-ns-7iQri[0-]-xeiv fc 6-ffT7/X_ffM . ,T i-arrjx^oiiui iQ-^icp—aofiai eii-nicpmg eaoficti oncoriv^big eaoficn tiaxciii ecTO/ini dtdcoxcog E/ro/ica trrqiccXxo'; g icrofiai , rl> xi-xm Lao/icci xexocpcog erro/ica 7it-(piXrj.(T0(iai TzscpiXrjxüg ino\ictt sixmg eaojini (_Tt-xr) otcp'Lffo/tai) (t) ' ztrgocpo'jg e/roucu (ff«-wJ.jf[t9-]-ffOft«i^ 7Tt7iXt]Xi>)g eaoiiai m-7tQTi[0]-aonai 7rt7TnrjXMg iao/uu zE-ziXta-ficti i-zt-ztXscr-fitjv (t-(JZft-UCU t.ffzd-iirjv) en-Qi/J-iiai (ovy-^v (X) lin-fiHi sid-/irjv dt-do-(ii]i;cT-fitjv (-’) ■ijQCtff.fim (Bed. activ) iQ-Qicp-rjv e-aqidX-rjv S X07T.TIV t-zQcccp-rjr i-ltXtfT-r>TjV s-azd-x'Jijv ig-otcp-ihjv tict-ftrjv zeXtafrri.ffOfiHt azu&ri.ffoiicti Q«pt]v tl-O-TjV i-&QČCp Oyi’ (t) i~ 7iXr[(T-xhiv (Ö) i-Tiorp-ftriv {■») ioda-&tjV (Bed. activ) Die beiden Verbal-adjectiva Anmerkungen, zum Theile reproductiv zsXta-rog ziXtrrzeog Gzcczog (Tza-zeog oiTt-zog (cp) , QiTt-zeog W ÖQVX-zog {%) , öovx-rsog {X> (ia-zog) ia-ziog do-zog öo-zeog cpiXtjQ-v- dopcu i^-dOjiCU nQo&ti. öovy-rj; oQvy fin, Graben, Grab ; oQvx-zyjg, (jqvx-zt/q Gräber. do-zrjQ, deo-zr/o Gebar; öoi-g, dcö-rig, do-Gig Dose Gabe, öcS-qov Geschenk. Lat. da-re, da-tor, do-s, do-num. Slav. da-ti, da-r, da-vek. aqidX-fta Fehltritt, d-acpaX-rtg sicher, acpaX-EQog unsicher. — Lat. fall-o, fal-sus falsch, fall-ax, fallacia. — Deutsch: fallen. xöfi-fin Komma Einschnitt, xoTi-rj Hauen, xon-t'g Messer, Slav. kopje. cpiXog lieb, qiXo-rroqu’n Streben nach Weisheit, cpiXia Liebe, cpiXrjfxa Kuss, CplXzfZCÜQ. fi'/iui eile, strebe nach etwas, luiinsche. doo-zr\QAckersmann, doo-zogAckern uno-znov Pflug, uqovqcc Ackerland. Lat. ara-re, ara-tor, ara-trum, ara-tio. — Slav. ora-ti, ora-lo, ora-tar, ora-S. zQocp-r) Nahrung, zQocp-ivg, zQocpev-M, zQocp.6g Erzieher, ihnn fia Zögling. 7iXs-cog, nXri-Qrjg voll; jrXrj-ftvg, nXri-■0-og Menge. Lat. im-ple-o, plen-us. — Deutsch: füllen, voll. — Slav. poln, polniti. 7ZQt]-Scov Brand, TTiitjtj-zijo Blitz, Sturm, 77or/-[ii(h'b> blase heftig, 7TQrjffig, ti o ij a/j k. — Slav. pal-iti, j>la-men, pe-pel, pal-ez, za-pal. tob)g Liebe, tQcozixög erotisch, iquct-z\g Liebhaber, iguzeivog lieblich. Jahresbericht. 05 rfl OO •H CD {> GM ^ fl ci v: 0? H3 rS C/3 co OO ti a) > ^.255 CO 00 CO rfl < ” £rd "rt ot fl o> ! ? 5£ . §J5 2 ** >-W a> ^ S-g.3 »Sg £ *5 «h: -fl pH —’ »O , CÖ © £ » o CT fl a> tf fl o ‘So fe 0) ,ct» .CD o; d g «♦- •- je .2 2S p,«*-. *-■ c «‘C äi CÖ gja ö «H ° ü S 0)2™* Ph ^'H Ö * 2 « c JS,S §o cö^Sä t- ^ ~ 5 Li- «5'S — -'4 S sl ’Z# h »- cd p. £ Q- ©'as O o-S1 e—• cu *CP o co oo00 © drfll3 ,2 u ft 53 42 s« I wPl cu O ~ ^ (1 Ö'o “ 2 « 42 '3 S "& a s? ► -3 fl o.S -*-* pj rfl Q. O {r4 as ^ bo co O CU 0) o o co 3 co 5 .CÖ : CO “ a >■3 25 ft. fc- 41 <♦- ^ 05 ^ CO o M —■£ a a.5 T3 fl fcD fl rO < T3 fl fl bO fl fl *a r3 fl fl bo fl s ra «D 3 fl rfl N fl o> H3 fl fl fco fl fl <1 bx) fl o n3 fl fl bo fl ^fl 'I ja H 1 s i|: O M <» 2 -J-s r«rd u ^ 09 a .LJ a> I— 0> 05 ^ rv Ih c« 2 >s 521 Q »Š s . H IO n3 fl cö O o> * 2 ro pH I fl a> 3 "öS fl bß ’ß rO »fl o 'B X a> 2 Ph o e«H fl'Ö 0) fl -+-> ” f- CÖ rfl -M äfrl 0> M 'S ö ii 03 C> bD-S QJ “ o g S i.d |o| g^3 fl 2 fl fl j» 3 ČC 'S Ö ^ -M m s *c * n3 fl v a> bo cfS Oi ^ 3 CT bo (ü pH w.S Q i.T.iT-THpr r I. Olasse (42). Babnik Johann. Dečko Johanu. Ferenc Josef. Fischer Andreas. Igričevič Jakob. Ilešič Josef. Jenko Karl. Kadlik Josef. Kager Raimund, Knapp Eduard. Krajnc Josef. Lang Florian. Lešnik Michael. Majcen Felix. Majcen Josef. Matschnik Kalisto. Mayer Georg. Mlaker Johann. Oreskovič Johann. Ozim Anton. Paukert Frauz. Pehar c Franz. Polak August. Pöch Alexander. Radaj Franz. Freiherr v. East Kuno. Roschanz Adolf. Safošnik Blasius. Scherr Josef. Schwarz Franz. Senekovič Alois. Simchen Hugo. Simonič Franz. Slekovec Andreas. Spechtl Karl. Šalamon Franz. Šumer Georg. Tutta Anton. Verständig Julius. Weitzl Ferdinand. Wessellak Johann. Wisiak Alois. II. Classe (36). Belec Anton. Beranek Rudolf. Diez Jaroslav. Gasparič Johann. Jamerneg Josef. Jurkovič Ferdinand. Kaisersberger Anton. Kapus Hermann. Kerschitz Ottokar. Kolarič Franz. Kostanjovec Josef. Kovačič Jakob. Leske Ernest. Modrinjak August. Mule Jakob. Ritt. v. Neupauer Karl Pajtler Johann. Pirš Paul. Possek Rudolf. Postružnik Johann. Prolog Ignaz. Pušnik Markus. Radaj Karl. Ruhri Franz. Saukal Jakob. Sever Martin. Sirk Stefan. Slavinec Josef. Stauder Johann. Šunkovič Martin. Thurn Julius. Tschebull Karl. Ulrich Franz. Velca Matthäus. Wolf Johann. Zeilhofer Josef. III. dass© (34). Čelo figa Johann, čerič Jakob, čiček Peter. Fistravec Josef. Galovics Arthur. Gutscher Johann. Hauska Otto. Hvalič Blasius. Kelc Johann. Kermek Philipp. Klasinc Johann. Krajnc Alois. Edi. v. Kriehuber Alois. Kronabetvogel Josef. Majcen Gabriel. Matzl Richard. Mešiček Matthäus. Nawratil Leo. Papež Michael. Pelz Julius. Plaveč Andreas. Potočnik Johann. Freiherr v. Rast Max. Roth Josef. Rudi Josef. Sabati Josef. Sagai Karl. Simchen Gustav. Smole Josef. Staudinger Ferdinand. Sterbak Martin. Strauss Josef. Tabor Anton. Tumpej Georg. IV. Olasse (39). Bezjak Anton. Bratschko Rudolf. Brumen Anton. Cvahte Simon. Cvetko Johann. Črnko Markus. Dekorti Josef. Dubsky August. Gaberc Maitin. Gorup Karl. Hartmann Karl. Heider Adolf. Irgl Franz. Jelovšek Martin. Kocmut Julian. Krajnc Ferdinand. Kral Johann. Legat Michael. Liebezeit Philipp. Mileritsch Gustav. Perko Franz. Philipovich Edler von Philippsberg Eugen. Pommer Josef. Postružnik Franz. Rath Paul. Rola Georg. Schreithofer Ferdin. Schuster Franz. Sevšak Vinzenz. Sovič Johann. Stolz Martin. Suhač Matthäus. Toplak Jakob. Vaupotič Mathias. Vilčnik Mathias. Vohl Johann. Vrečko Josef. Weiugraber Alois. Willner Heinrich. V. Olasse. (40). Babič Andreas. Bač Jakob. Baumann Camillo. Bedijanič Martin. Belec Karl. Graf Brandis Karl. Cajnkar Thomas, von Chiapo Leopold. Dominkuš Georg. Družovec Franz, Felber Alfons. Gajšek Matthäus. Haus Heinrich. Heric Mathias. Isöo Eugen. Jobst Julius. Jurančič Matthäus. Jurtela Franz. Kaukler Johann. Kociper Johann. Kollegger Johann. Kukula Richard. Lasbacher Josef. Lešnik Peter. Missia Anton. Osenjak Martin. Osterc Franz. Pevec Thomas. Postrak Franz. Purgaj Franz. Reidinger Anton. Sabin Georg. Strammer Anton. Šubic Albert. Vedernjak Franz. Verona Emil. Vuk Mathias. Wisiak Eduard. Zaplata Alois. Žolgar Franz. VI. Classe (24). Adamič Johann. Ambrož Vinzenz. Bratuša Alois. Ferk Ernest. Fluclier Karl. Heider Karl. Koch Maximilian. Krainz Heinrich. Kreuch Jakob. Lang Karl. Lavrenčak Wilhelm. Lederhas Ludwig. Majcen Ferdinand. Nedog Johann. Očgerl Jakob. Pernat Anton. Pichler Josef. Regholetz Ferdinand. Rotner Josef. Rudolf Ferdinand Sketa Johann. Sok Lorenz. Spatt Bernhard. Šket Andreas. VII. Classe (18). Auditor Alois. Feguš Michael. Heber Franz. Hoffmann Josef. Hofstätter Karl. Honerlein Josef. Horvat Thomas. Jandraschitsch Franz Kolarič Mathias. Kotnik Josef. Postružnik Anton. Sket Jakob. Šmid Michael. Šosterič Ferdinand. Tauerer Hubert. Temniker Valentin. Verlič Michael. Vodopiuz Gottfried. Bratkovič Kasimir. Fekonja Andreas. Feuš Franz Knauer Ottokar. Kocbek Martin. Kröll Jakob. Classe (12). Legat Josef. Schmidt Wilhelm. Schmirmaul Mathias. Slavič Franz. Terčko Josef. Vodušek Andreas. AAA/UVVVVW III. Lehr A. Obligate Klasse. Sturi- den- zal. Religion Lateinische Sprache. Griechische Sprache. Deutsche Sprache. I. 24 2 Stunden. Kurze Ue-bersicht der Glaubenslehre. 8 St. Regelmässige und das notwendigste aus der unregelmässigen Formenlehre, eingeübt an den entsprechenden Stücken des Uebungs-bnches. Vokabellernen. Im I. Semester zuweilen ein Pensum, im 11. monatlich 2 schriftliche Arbeiten. — 3 St. Formenlehre, der einfache Satz. Lesen, Erklären, Wiederorzälon, Memorioren, und Vorträge ausgewälter Lesestücke. Orthographische Uebungen und monatlich 2 schriftliche Arboiten. II. 25 2 St. Erklärung der gottes-dienstlichen Handlungen der kathol. Kirche. 8 St. Formenlehre der selteneren und der nnregel-mässigen Flexionen und Elemente der Syntax, eingeübt an den entsprechenden Stücken des Uebungsbuches, Vokabellernen. Monatlich 2 schriftliche Arboiten. 3 St. Wiederholung d. For~ mcnlohre, zusammenges. u-verkürzter Satz, Interpunk-tionsl., Lesen, Erklären, Wiederorzälon, Memorieren und Vorträge ausgewälter Lesost ücke. Orthographische Uebungen und monatlich 2 schriftliche Arb. III. 26 2 St. Geschichte der Offenbarung im alten Bunde. 6 St. Wiederholung der Formenlehre und die Casus-lehre, eingoübt an entsprechenden Stücken d. Uebungsbuches. Aus dem Lesebucho dio Abschnitte 1, 3, 9. Monatlich wenigstens 2 schriftliche Arbeiten. 5 St. Formenlehre bis zu den Verben auf [il, eingeübt an den entsprechenden Stücken des Uebungsbuches, Vokahel-lerneu. Im II. Seinestor monatlich 2 schriftliche Arboiten. 3 St. Wiederholung der Grammatik, Lesen, Erklären, Wiedererzälen, Memorieren und Vorträge ausgewälter Lesestücke. Monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 1 iv. 26 2 St. Geschichto der Offenbarung Gottes im neuen Bunde. Kirchenge-schichtlichc Skizze. G St. Tempus- und Modus-lehre, eingoübt an entsprechenden Stücken d. Uebungs buches. Elemcnto der Prosodie und Metrik. Cäsars B. G. I- IV. Monatlieh 2 schriftliche Arbeiten. 4 St. Wiederholung der Verba auf 0), die Verba auf [ll und dio der übrigen Klasson, oinge-übt an den Stücken dos Uebungsbuches, Vokabel-lernen, ausgow. Griech. Lesestücko d. Uebungsl*. Monatl. 2 schriftl. Ärb. 3 St. Wiederholung der Grammatik, Lesen, Erkläron, Memorieren und Vorträge ausgewälter Lese-stücko, das wichtigste aus der Lehre von den Go-scliäftsaufsätzon und die Grundzügo der deutschen Motrik. Monatlich 2 schriftliche Arbeiten. V. CI 2 St. All gern ei no katholische Glaubenslehre. (5 St. Livius XXI. und ein Teil des XXI1. Buches, Auswal aus Ovid, Wiederholung der Grammatik. Wöchentlich l Stundo grammatisch-stilistische Hebungen, monatlich 2 schriftliche Arboiten. 5. St. Xenophon : Aus der Chrestomathie 5 Abschn. der Kyropädie. Homer : Ilias ,/i. Wöchentlich 1 Grammati kstunde(Casus • lehre, oingeiibt an den betreffenden Stücken des Elementarbuches u. Wiederhol. d.Formcnl.) Monatl. 2 schriftl. Arbeiten. 2 St. Lesen und Erklären ausgew. Stücko des Lesebuches, Vorträgo memorierter Stücke, Elemente der Metrik undPoeiik und epische Dichtung nach dem Lesebucho. Monatlich 2 schriftliche Arbeiten. VL 26 2 St. Die besondere katholische Glau-benslehro. (> 8t. Vergil: Ecloge VII und IX. Aeneis 1. Sallust: BellumJugurthinum. Wiederholung der Prosodie und Metrik. Wöchentlich 1 Stunde grammatisch-stilistische Uebun-gen, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 5St. Homer:Ilias /£. TI, 0 / Herodot VII. Wöchentlich 1 St. Wiedorh. d Formen- u. Casuslehre, Erklär, u. Einübung der Lehre übordio Präposit., Fürwort., Arten d. Verba, Zeiton und Modi. Monatlich 2 schriftl. Arb. 3 St. Lesen und Erkläron ausgow. Stücke des Lesebuches, Vorträge momorier-ter Stücko. Abschluss der Poetik, didakt. u. dramat. Dicht., die pros. Formen, Uiowicht. Erschein, d. ält. Litteraturperioden nach dem Lesebuche. Monatlich 2 schriftliche Arbeiten, VII. 1 1 27 2. St. Katholische Sittenlehre. 5 St. Vergil: AonoisIII. und Episoden aus X. und XI. Cicero: Oratio pro lego Ma-nilia. Wiederholung der Prosodie und Metrik. Wöchentlich 1 Stundo grammatisch - stilistische Uebun-gen, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 4 St. Demosthenes: I)io3 Olynth. Reden und dio Rede über den Frieden. Homer: Odyssee l. X. Alle 14 Tage 1 St. gram.-stilist. Uobungon unter Wioderh. ausgew.Partien der Formen- u. Satzlohro Mon. 1 od.2 schriftl. Arb. 3 St. Dio wichtigsten Erscheinungen der deutschen Littoratur von Luther bis zum Tode Lossings nach dem Lesobuche. Uöthes Hermann und Dorothea, freie Vorträgo, Monatlich 2schriftlicho Arbeiton. VIII. 27 (28) 3 St. Geschichte der christlichen Kirche. 5 St. Auswal aus lloruzens Oden, Epodon, Satiren und Episteln. Tacitus: Agricola und Annalen I. Wöchentlich 1 Stunde grammatisch-stilistische Uebun-gen, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 5 St. Platon : Apologie und Kriton. Homer : Ilias Z. T. T. Allo 14 Tage l Stunde grammat.-stilistischo Hebungen, monatlich 1 schriftl. Arb. 3 St. Die wichtisten Erscheinungen in der Litte-ratur des 17. und 18. Jahrhunderts nach dem Lose-buche, Gi'itlies Egmont, freie Vorträge. Monatlich 2 schriftliche Arbeiton. plan. Lehrgegenstände. Slovenische Sprache. Geschichte und Geographie. Mathematik. Naturwissen- schaften. Pliil. Pro-1 pädeutik. 3 St. Formenlehre, Lesen, hrklären, Wiedererzälen, Memorieren und Vorträge ausgew. Lesestücke. Monatlich 2 schriftliche Arb. 3 St. Das wichtigste aus der mathematischen und physikalischen Geographie und die politische Geographie. Versuche im Kartenveichnen. 3 St. Arithmetik: Das Zalen-gebäude, die 4 Spezies, Teilbarkeit, gemeine und Dezimalbrüehe. Geometrie: Linien, Winkel, Dreiecke, Parallelogramme, ihre Eigenschaften und Konstruktion. 2 St. Zoologie: Säugethiere, Insekten, Spinnen, Krebse, Würmer, Weich-thiere. — 3 St. Formenlehre und dabei ausführlichere Behandlung desZeitwortes. Lesen, Erklären, Wiedererzälen, Memorieren und Vorträge ausgew. Lesistücke, Monatlich 2 schriftliche Arb. 1 St. Alte Geschichte bis •17G nach Chr. Alto und neueGeographie v. Asien, Afrika, Süd- und Westeuropa. Uebungen im Kartenzeichnen. 3 St. Arithmetik: Verhältnisse und Proportionen, Zweisatz, einfache Regeldetri, Wälsche Praktik, Münz-, Mass- und Gewichtskunde. Geometrie : Umfangs- und In-haltsberechuung geradliniger Figuren. Verwandlung und Teilung uerselb., Aehnlichkeitd. Dreiecke. 2 St. 1. Semester: Zoologie: VÖRel, Amphibien. Fische. II.Semester: Botanik. — 2 St. Wiederholung der Formenlehro, Lesen, Erklären. Wiederer/älen, Memorieren und Vorträge uusgew. Lesestücke. Monatlich 2 schriftliche Arb. 3 St. Gesch. des Mittelalt. mit Hervorliobung der Oesterr. Gesch. Allgem. Geographie von Europa, spezielle Geographie der Schweiz, dor südwestlichen, westlichen und nördlichen Länder Europas, Uebungen im Kartenzeichnen. 3 St. Arithmetik: Die 4 Spezies in Buchstaben, Klammern, Potenzieren, Quadrat- und Kubikwurzeln. Geoniotrio : Der Kreis mit don Konstruktionen in ihm uud um ihn, lnhalts-und Umfangs^erechnungen, Grundeigenschaften und Konstruktionen der Parabel, Ellipse und Hyperbel. 2 St. I. Semester: Mineralogie; II. Semester: Allgemeine Eigenschaften der Körner, Wärmelehre, Chemie. — 2 St. Dio Hauptpunkte der Satzlehre und die Lehre von der Wortbildung, Lesen, Erklären und Vorträge ausgew. Lesestücke. Monatl. 2 schriftliche Arb. 3 St. Geschichto der Neuzeit mit Hervorliobung der Oesterr. Geschichte. Geographie Deutschlands und bei der Entdeckungsperiode jene von Amerika und Australien Oesterr. Vaterlandskunde, Kartenzeichnen. 3 St. Arithmetik: Zusammengesetzte Verhältnisse und Proportionen nebst ihrer Anwendung, Gleichungen des orsten Grades mit einer und mehreron Unbekannt. Geometrie : Lage der Linien und Ebenen iin Raume, Berechnung der Oberfläche und des Inhaltes der Körper. 3 St. Mechanik, Akustik, Magnetismus, Elektrizität, Optik, Grundlehren dor Astronomie- — 2 St. Lesen und Erkläron ausgewälter Stücked. Lesebücher, ! Vorträge memorierter Stücke, Uebersetzuu-gen ins Slovenische aus Ovid. Monatlich 11 oder 2 schriftl. Arb. | 4 St. Geschichte des Altertums; dio oriental. Staaten, Griechenland, Makedonien und das Römische Reich bis Au-gust.us. Geographie des alten Asien, Afrika und südlichen Europa. 1 St Arithmetik: Zalensystem, die <1 Rechnungsarten mit positiven und negativen Zalen, Teilbarkeit, gemeine, Dezimal- und Kettenbrüche, Verhältnisse und Proportionen. Geometrie : Longimetrie und Planimetrie. 2 St. I. Semester: Mineralogie in enger Verbindung mit Geologie. II. Semester: Botanik in Verbindung mit Paläontologie. — 2 St. Lesen und Erklären ausgewälter Stücked Lesebüchor, Vorträge memor. Stücke, Uebersetzun-gen ins Slovenische aus Vergil. Monatlich 1 oder 2 schriftliche Arbeiten. 3 St. Geschichte der Römer und des Mittel alter* bis Heinrich 1. Geographie des Römischen Reiches. 3 St. Arithmetik: Verhältnisse und Proportionen, Potenzen und Wurzeln, Logarithmen, Gleichungen des ersten Grades mit einer und mehreren Unbekannt. Geometrio : Ausmessen des Kreises, Grundeigenschaften und Konstruktionen dor Parabel. Ellipse und Hyperbel, Stereometrie, Goniometrie und Auflösung der rechtwinkligen Dreiecke. 2 St. Zoologie in Verbindung mit Paläontologie. — 3 St. Lesen und Er-klären ausgewälter Stücke d. Lesebücher u. Schillers Wallen-stoin, Uebersetz. der Deinosth. Rede über d. Frieden ins Slov-, Litteraturgesch. von Trubar an,freieVortr. Mon. 1 od. 2 sehr. Arb. 3 St. Geschichte des Mittelalters uud der Neuzeit von Gregor VII. bis zum Ausgauge dos dreissig-jährigen Krieges mit besonderer Hervorhebung der Oestcrrcichischen Geschichte. 3 St. Arithm.: Gleich, d. 1. Grad. mit 1 u. mohr. Unbek. nebst Ansatz, unbest. Gleich, quadrat. u. höh. Gleich., die sichauf quad. znrückführon lassen, Exponentialgleich., arithm. n. geom. Progress, nebst Anw. auf dio Zinseszinsrech , Perinut. u. Kombin. Geom.: Oberfläche u. Inhaltsberechn, d. Körp., Grundeigensch.u. Konstrukt. d.Par., Ellipso u. Hyperbel, Anw. d. Alg. auf d. Geom. analyt. Darst. d. Ger., d. Kreises, d. 3 St. Allgemeine Eigenschaften undUnterschiede der Körper, chemische Verbindungen uud Zerlegungen, Statik und Dynamik. 2 St. ! Allge meino 1 Logik, j 2 St. Altsloven. F<*r-tneul., Leien u. Erklären ausg. Stücke aus der Altsloven. Chrestomathie und den Lesebüchern, Ue-berblick der Litteraturgesch.,freieVortr. Monatlich 1 oder 2 schriftliche Arb. 3 St. Geschichte der Neuzeit vom Wostphäli-sclien Frieden bis zum Wiener Kongresse mit besonderer Hervorhebung der Oesterr. Geschichto, Oesterr. Vaterlands-künde. Par., Eli. u. Hyp. Im I. Semester 1, im 11. 2 St. Zusammenfassende Wiederholung des mathematischen Unterrichtes und Uebungen im Löseu von Problemen- 3 St. Magnotis-mus, Elektrizität, Wollenlehre, und Akustik, Optik, Aerostatik und das wichtigste aus der Wärmelehre. 2 St. | Empirische Psychologie. B. Freie Lehrgegenstände. 1. Slo venis che S p ra c Ji e für Schiller Deutscher Muttersprache und zwar für die Schüler des Untergymnasiums in vier, für die des Obergymnasiums in zwei Abteilungen. I. und II. Klasse, je 3 Stunden: Formenlehre, Vokabellernen, Uebersetzen. III. Klasse, 2 Stunden: Formenlehre, Vokabellernen, Anfang der Satzlehre, Uebersetzen. IV. Klasse, 2 Stunden: Schluss der Formen- und Fortsetzung der Satzlehre, Vokabellernen, Uebersetzen, Sprechübungen. V. und VI. Klasse (Separatkurs I), 2 Stunden: Wiederholung der Formen-und Schluss der Satzlehre, Uebersetzung aus dem Slovenischen ins Deutsche und umgekehrt. VII. und VIII. Klasse (Separatkurs II), 2 Stunden: Wiederholung der Grammatik, Uebersetzung aus dem Slovenischen ins Deutsche und umgekehrt. 2. Französische Sprache. Untere Abteilung, 2 Stunden: Formenlehre, Lektion 1—GO- Obere Abteilung, 2 Stunden: Zweiter Teil der Formenlehre und elementare Satzlehre, Lektion 61 bis zu Ende. Lesen und Uehersctzon der im Lehrbuche enthaltenen Lesestücke. 3. Steiermärkische Geschichto, 2 Stunden: Geographie, Statistik und Geschichte des Landes. Dieser Unterricht wurde vom Dezember bis Mitte Juli erteilt. 4. Gesang, 2 Abteilungen zu je 2 Stunden. Dio erste Abteilung umfasst die Anfänger, dio zweite die schon geübten Sopranisten und Altisten und den gesammten vierstimmigen Chor. Anfangsgründe, Treffübungen, Lieder und Messen für gemischten Chor. 5. Zeichnen in 4 Abteilungen, die erste und zweite zu je 3, dio dritte und vierte zu je 2 Stunden. Geometrisches Zeichnen: Nachhilden mehrseitiger gerad- und krummliniger Figuren mit Benützung geometrischer Figuren, für die erste Klasse nach Hillardts System mit dem Punktennetze, für dio zweite mit Anwendung des Zirkels und Transporteurs. Freihandzeichnen: Zeichnen nach Vorlagen (der Anfang mit Contouron), enthaltend Arabesken, Blumen, Teile des menschlichen Körpers, besonders Köpfe, Zeichnen von Landschaften verbunden mit der Erklärung der Perspektive und Schattiren der gezeichneten Gegenstände (zum Teil nach Vorlagen) als Vorunterricht zum Naturzeichnen. 6. Stenographie. Erste Abtoilung, 2 Stunden: Wortbildung, Wortkürzung und Leseübungen. Zweite Abteilung, 2 Stunden: Lohre von den Form-, Klang- und gemischten Kürzungen, Wiederholung aus der Wortbildungslehre, praktische Uebungen im Schnellsehreihen und Uebertragung von gekürzten Reden. 7. Turnen in 4 Abteilungen zu je 2 Stunden: Ordnuugs-, Frei- und Goriit- Ubungen. Für den Unterricht in den Froigegeusttinden bezogen dio botrefi'enden Lchror Remunerationen aus dem Studienfonde. C. Lehr-, Hülfs- und UebungsbUcher. Religion: Regensburger Katechismus (I.); Dr. J. A. Frenzls Liturgik (II.); Fischers Geschichte der göttlichen Offenbarung des alten Bundes (III. IV.); Siemers Geschichte der christlichen Kirche (IV.); Dr. Martins Lehrbuch der katholischen Glaubens- und Sittenlehre (V. — VII.); Dr. J. Fesslers Geschichte der Kirche Christi (VIII.). Lateinische Sprache: Dr. F. Schultzens kleine Lateinische Sprachlehre (I.—VIII.); K. F. Süpfles Aufgaben zu Lateinischen Stilübungen 1. und 2. Teil (V.—VIII.); L. Vielhabers Uebungsbücher zum 'Uebersetzen ins Latein (III. IV.); desselben Verfassers Uebungsbuch zur Einübung der Formenlehre und Elementar-Syntax 1. Heft(I.); J. A.Rožeks Lateinisches Lesebuch für die untern Gymnasialklassen 2. Teil (II.); Ellendt-Seyfferts Materialien zum Uebersetzen aus dem Lateinischen ins Deutsche (III.); Caesar de bello Gallico ed. Teubner oder Doberenz und Kraner-Ditten-berger (IV.); Livius ed. Teubner oder W. Weissenborn und Ovid ed. C. J. Grysar (IV. V.); Sallust ed. Teubner oder R. Jacobs (VI.); Cicero ed. Teubner oder K. Halm (VII.); Vergil ed. Teubner oder Th. Ladewig (VI. VII.); Horaz ed. C. J. Grysar oder Oden und Epoden ed. C. W. Nauck, Satiren und Episteln ed. G. T. A. Krüger und Tacitus ed. Teubner oder Annalen ed. Nipperdey (VIII.). G r i e clx i s c h e Sprache: Dr. G. Curtius’ Griech. Schulgrammatik (III.—VIII.); Dr. K. Schenkls Griechisches Elementarbuch (III.—V.) und Chrestomathie aus Xenophon (V.); Homer ed. Teubner oder Fäsi, La Rocho und Ameis (V.—VIII.); Herodot ed. Teubner oder Stein undAbicht (VI.); Demosthenes ed. Teubner oder Westermann (VII.); Platon ed. Teubner oder Cron (VIII.). Deutsche Sprache: F. Bauers Grundzüge der Neuhochdeutschen Grammatik (I.—IV.); Neumann-Gehlens Deutsche Lesebücher (I,—IV); A. Eggers Lehr- und Lesebücher (V.—VIII.); Göthes Hermann und Dorothea (VII.) und Egmont (VIII.), Textabdruck oder die bei Cotta erschienenen Schulausgaben mit Anmerkungen. Slovenische Sprache: a) Für Slovenen: Janežič’ Slovenska slovnica (I.—VIII.) und Cvetnik für Unter- (F. H.), für Obergymnasien (V.—VIII.); Miklosichs Lesebücher für Obergynmasien (V.—VIII.) und Chrestomathia palaeoslo-venica (VIII.); Bleiweisens Lesebücher (III. IV.); Schillers Wallenstein in der Uebersetzung von Cegnar (VII.); Süpfles 1. Teil (V.). b) Für Deutsche: Janežič’ Slovenisches Sprach- und Uebungsbuch (I.—VIII.); Miklosichs Lesebücher für die V. (V. VI.) und VII. Klasse (VII. VIII.); Süpfles 2. Teil (VII. VIII.). Geschichte: Gindelys Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für die unteren Klassen der Mittelschulen (I.—IV.); Piitzens Grundriss der Geschichte und Geographie (V.—VIII.). Geographie uud Statistik: D. Grüns Geographie (I.); Dr. V. Kluns Leitfaden für den geographischen Unterricht (II.—IV.); Dr. E. Hannaks Oesterreichische Vaterlandskunde für die mittleren und höheren Klassen der Mittelschulen (IV. VIII.); Atlanten von Kozenn, Stieler (I.—VIII.) und Kiepert (II. V. VI.). Mathematik: Dr. Fr. Močniks Lehrbücher für das Unter- (I.—IV.) und Obergymnasium (V.—VIII.); Vegas logarithmisch-trigonometrisches Handbuch (Vi.—vin.;. Physik: Piskos Lehrbuch der Physik (III. IV.); Dr. S. Šubic’ Physik für Obergymnasien (VII. VIII.). Naturgeschichte: Pokornys illustrierte Naturgeschichte der drei Reiche (I.—III.); Bills Botanik und Fellöckers Mineralogie (V.); Giebels Zoologie (VI.). Philosophische Propädeutik: Dr. G. A. Lindners Lehrbücher der formalen Logik (VII.) und empirischen Psychologie (VIII.). Französische Sprache: Dr. K. Ploetzens Elementar - Grammatik der Französischen Sprache. Steiermärkische Geschichte: R. Reichels kurzer Abriss der Steierischen Landesgeschichte, Geblers Geschichte Steiermarks und Tombergers Heimatskunde des Herzogtums Steiermark (IV.). Stenographie: H. Rätzschens kurzer Lehrgang der Stenographie nach Gabelsbergers System. D. Themen. a. Zu Deutschen Aufsätzen, V. Klasse: 1. Die Unannehmlichkeiten des Herbstes. 2. Welche Verhältnisse begünstigten die Entwickelung der Schifffahrt und des Seehandels bei den Phöniziern? 3. Der heroische Vers der Griechen, Römer, Franzosen und Deutschen. 4. Was bedeutet das Papier in unserer Zeit? 5. Die Tempelanlagen im Aegyptischen Theben. 6. Die Römische Gesandtschaft unter der Führung des Q. Fabius im Jahre 218 v. Chr. (nach Livius XXI, 18 ff.) 7. Die Bedeutung der Jüdischen Feste. 8. Die Mythe von der Gründung des Ackerbaues (nach Schillers Gedicht: „Das Eleusische Fest"). 9. Die menschliche Hand. 10. Ein Spaziergang beim Erwachen des Frühlings. (Eine Schilderung) 11. Prosaische Erzälung des Inhaltes des ersten Gesanges von Wielands Oberon. 12. Alexander der Grosse und Hannibal. Historische Parallele. 13. Die Ursachen und die Vorteile der Griechischen Kolonisation. 14. Senne und Matrose. Schildernde Parallele. 15. Hund und Katze. Charakterparallele aus dem Thierleben. 16. Die Verkehrsmittel der Gegenwart, ihre Bedeutung und ihr Nutzen. 17. Der Kampf mit dem Drachen, erzält nach Schillers gleichnamigem Gedichte. VI. Klasse. 1. Siegfrids Tod. (Nach dem Nibelungenlied). 2. Selbstbiographie. 3. Die neunte Ekloge Vergils. 4. Wie reist man mit Nutzen? 5. a) Der Auszug des Plebs auf den heiligen Berg oder b) L. Quinctius Cincinnatus oder c) Marcius Coriolanus. 6. Welche Gründe veranlassten Servius Tullius eine neue Verfassung zu geben und inwieferne unterschied sich diese von der früheren? 7. Ein Seesturm. (Eine Schilderung nach Vergils Aeneide I.) 8. Glaukos und Diomedes. (Nach Homer.) 9. Die sozialen Zustände im Römischen Staate zur Zeit des Auftretens der Gracchen. 10. Zwei Arpinaten, die Retter des Römischen Staates. 11. Das Thierepos Reinhart Fuchs. 12. a) L. Cornelius Sulla oder b) Cn. Pompejus. 13. Gedankengang der Einleitung zu Sallusts Bellum Jugurthinum. 14. Gedankengang der Chrie Döderleins über den Ausspruch Goethes: „Es ist zu wünschen, dass die klassische Litteratur die Grundlage aller höheren Bildung bleibe“. 15. Gedankengang der Rede Adherbals im Römischen Senate. (Nach Sallust.) 16. Das Forsthaus. (Eine Beschreibung.) 17. Mohammed. VII. Klasse. A. Themen, welche von der ganzen Klasse bearbeitet wurden: 1. Die Sacbsenkriege Karls des Grossen, deren Ursachen und Folgen. 2. Die Auswanderung von ihrer Lichtseite betrachtet. 3. Inwiefern sind Heinrich I. und Otto I. als die Gründer des Deutschen Reiches anzusehen ? 4. Welchen Nutzen gewährt die Führung eines Tagebuches? 5. Inwieweit macht uns Goethe im ersten Gesänge der Dichtung Hermann und Dorothea mit dem Schauplatze und den handelnden Personen bekannt? 6. Gedankengang der ersten Olynthischen Rede des Demosthenes. 7. Martin Opitz. 8. Welche Vorzüge rühmt Sallust an den Römern der Vorzeit? 9. Klopstock. 10. Wie kommt es, dass so viele mit ihrem Stande unzufrieden sind? 11. a) Wie beurteilt Klopstock in seiner Abschiedsrede die epischen Dichter der verschiedenen Nationen? oder b) KarllV. als Deutscher Kaiser und als König von Böhmen oder c) der Charakter der Hussitenkriege. 12. Der Wirt zum goldenen Löwen, sein Haus und seine Familie. 13. Wie sucht Cicero zu beweisen, dass Pompejus die zur Führung des Mithridatischen Krieges geeignetste Persönlichkeit sei? (Nach Ciceros Rede pro lege Manilia.) 14. Die Normannen als Entdecker und Staatengründer. 15. Gedankengang der Demosthenischen Rede über den Frieden. 16. Ueber die Ursachen unseres Interesses an Robinsonaden. 17. Welchen Einfluss übte die Erfindung des Schiesspulvers auf die politischen Verhältnisse aus? B. Themen, welche von einzelnen Schülern der Klasse bearbeitet wurden •' 1. Alkibiades. 2. Perikies. 3. Die Solonische Verfassung. 4. Die Reformen der beiden Gracchen. 5. Tu ne cede malis, sed contra audentior ito. 6. Alfred der Grosse. 7. Rudolf von Habsburg. 8. Rüdigers Tod. 9. Der Charakter Hagens. 10. Was bewegt den Max in Schillers Wallenstein den Tod zu suchen? 11. Warum gelang trotz der Ermordung Caesars die Wieder- 5* herstellung der Republik nicht? 12. Welche Rolle spielt das Mittelmeer in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit? 13. Luthers Einfluss auf die Entwickelung der Deutschen Tjitteratur. 14. Wie kommt es, dass die Verdienste grösser Männer meist erst nach ihrem Tode anerkannt werden? 15. Welche Charakterzüge Egmonts sind aus seinem Gespräch mit dem Secretär zu entnehmen? 16. Der Charakter Leicesters in Schillers Maria Stuart. 17. Der Charaktdr des Apothekers in Goethe’s Hermann und Dorothea. C. Reden und Vorträge: Themistokles. Alkibiades. Perikies. Ti. Gracchus. Herodot und sein Werk. Ciceros Verdienste um den Römischen Staat und die Römische Litteratur. Otto der Grosse. Alfred der Grosse. Friedrich Barbarossa. Rudolf von Habsburg. Heinrich IV. von Frankreich. Peter der Grosse. Shakespeare. Rede des Alkibiades für die Sicilisclie Expedition und Gegenrede des Nikias. Kreuzzugspredigt Bernhards von Clairveaux. Rede gehalten bei der Einweihung des Hermannsdenkmales. VIII. Klasse. A. Themen, welche von der ganzen Klasse bearbeitet wurden: 1. Inhalt und Gedankengang der ersten Satire des Horaz 2. Der Apotheker in Goethes Hermann und Dorothea. (Eine Charakterschilderuug,) 3. Wie verteidigt sich Sokrates gegen die Anklagen des Meletos? (Nach Platons Apologie.) 4. Mit des Geschickes Mächten ist kein ew’gerBund zu flechten. (Eine Chrie.) 5. a) Gustav Adolf in Deutschland oder b) Maria Stuart in Schottland oder c) der Kampf Karls I. von England mit dom Parlamente. G. Ueber den Wert der öffentlichen Meinung. 7. Sokrates’ Abschied von seinen Richtern. (Nach Platon.) 8. Wielands Bedeutung für die Deutsche Litteratur. 9. Warum fand das Christentum leichter bei den Griechen und Römern Eingang als bei den Juden? 10. Warum durften die Bildhauer den Laokoon nicht schreiend darstellen? (Nach Lessings Laokoon.) 11. Lessings Hamburgische Dramaturgie in ihrer Bedeutung für die Deutsche Litteratur. 12. a) Wie beurteilt Lessing Voltaires Semiramis? (Nach der Hamburgischen Dramaturgie) oder b) Gedanken über die Anwendung der Dampfkraft und der Elektrizität in der modernen Kriegführung. 13. a) Domitians Verhalten gegenüber den Erfolgen Agricolas oder b) Durch welche Motive suchen Agricola und Calgacus ihre Truppen zu begeistern? (Nach Tacitus Agricola.) 14. Warum ist Italien das Land unserer Sehnsucht? lö. Wie kamen die Herzogtümer Oesterreich und Steiermark an das Habsburgiscbe Haus? 16. Euch ihr Götter gehöret der Kaufmanu, Güter zu Buchen Geht er, doch an Bein Schiff knüpfet daa Gute sich an. (Maturitätsprüfungsaufsatz.) B. Themen, welche von einzelnen Schülern der Klasse bearbeitet wurden: 1. Der Wirt zum goldenen Löwen. (Nach Goethe.) 2. Maria Stuart. 3. Die Auswanderung von ihrer Lichtseite betrachtet. 4. Die Schlachten von Marathon und Tours, eine Parallele. 5. Wie soll der Schauspieler Sentenzen vortragen? (Nach Lessings Hamburgischer Dramaturgie.) C. Reden und Vorträge: Ivarl V. Zriny. Gustav Adolf. Friedrich der Grosse. Washington. Die Ursachen der Französischen Revolution. Die Deutschen Landsknechte. Reden Hannibals und Scipios vor der Schlacht am Ticinus. (Nach Livius.) Ein Portugiese fordert seine Landsleute zum Abfalle von Spanien auf. Anmerkung: Die Themen zu den Reden und Vortrügen in der VII. und VIII. Klasse wurden teils vom Fachlehrer gegeben und den Schülern zur Auswal überlassen, teils von diesen selbst gewält. b. Zu Slovenlsclien Aufsätzen. V. Klasse. 1. Začetek in razvoj historike pri Grkih. 2. Bratev na spodnjem Štirskem. 3. Hanibalova mlada leta in jegov značaj. 4. O začetku šolskega leta. (V podobi pisma.) 5. Cir in Astiag. (Prosto po Ksenotontu.) 6. Kako je to, da so Feničanje tako imenitni v zgodovini? 7. Pismo mladenča do nekega prijatelja, v kterem popisuje svoj domači kraj. 8. Kako se delajo ledniki ? 9. Naj starejši izdelki grškega slovstva. 10. Bitva pri Trebiji. (Po Livijtf.) 11. Ovidijevo življenje. (Po 10. el. 4. knj. „Tristium".) 12. Orfej in Evridika. (Povest po Ovidiju.J 13. Starim ljudem imamo spoštovanje skazati. VI. Klasse. 1. Kratek popis mojih najzanimivejših prigodkov v preteklih vakan-cijah. 2. Vergilij, njegovo življenje in glavni spisi. 3. Kakove lastnosti razločujejo prvotne životinje od naj razvitejših živali? 4. Misli mladenča o prestopu v novo leto. 5. Kteri so bili vzroki, da Pir Rimljancev ni zmogel. 6. Življenje in dela Salustijeva. 7. Kratek pregled Rimskega zgodovinarstva. 8. Značaj Salustijev. 9. Štirikratni prevodi prvih bukev Vergilijeve Enejide. VII. Klasse. 1. Glavni členi Mahomedove vere. 2. Zasluge Karla Velikega v oziru na prosvečenje in poduk ljudstev jemu podvrženih. 3. Kteri za povestnico evropskih držav imenitni prigodki so se za časov Karolingov vršili. 4. Kakove lastnosti pripisujejo Valenštajnovi vojaki svojemu vojvodi ? 5. Naj se razložijo glavne moči pri jednostavnih mašinah. G. Prevod iz Abrahama a St. Clara, 7. „Nič trdno, stanovitno ne stoji, , I vse razpada, koder vere ni“. Pokažite resnico tega izreka na Grški zgodovini za dobe Demostenove. 8. Kako je prišlo, da je Demosten sodržavljanom nasvetovati mogel mir z Filipom? 9. „Biti slovenske krvi bodi Slovencu ponos". Značaj slovenski. 10. Kako jo to, da ljudje zasluge slavnih mož dosti krat še lc po smrti jihovi cenijo? 11. Popotvanje, brati, je našo življenje. 12. Govori od učencev o razvili predmetih izdelavi in v šoli govorjeni. VIII. Klasse. 1. Pomen, začetek in razvitek latinske satire. 2. Kako je prišlo, da je občno mnenje Sokrata tožilo in obsodilo? 3. Vojvodski prestol na Koroškem; vstanovitev koroških vojvod in pomen te vstanovitve za slovensko zgodovino. 4. Povej nam Sokrates, zakaj se pečaš z rečmi, ktere te spravijo v smrtno nevarnost? 5. Pomen in važnost Češkega v tridesetletni vojski. 6. Pokažite puhlost povsodniškega načela: „Ubi bene, ibi patria". 7. Kornelij Scipion nagovarja vojake pred bitvijo pri Ticinu. 8. Zvon spremljevavec človeškega življenja. 9. Ciril in Metod; jujno življenje in jujne zasluge za slovenstvo. 10. Ščit Ahilov. 11. Razna imena, domovina in imenitnost staroslo-venščine. 13. Pokažite iz zgodovine resnico izreka: „Concordia parvae res crescunt, discordia maximae dilabuntur“. 13. Zakaj se učimo zgodovine ? (Spis za dozrelni izpit.) 14. Govori od učencev o raznih predmetih izdelani in v šoli govorjeni. IV. Vermehrung der Lehrmittel. A. Bibliothek. a. Geschenke. 1. Geschenke des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht: a) Ulomci svetega Pisma obojega uvjetastaroslovenskim jezikom von Ivan Berčič. 1. Bd. b) Oesterreichische Geschichte für das Volk. 1.—6. 9. 11. 12. 14.—17. Bd. c) Germania. Vierteljahrsschrift für Deutsche Altertumskunde. Neue Reihe. IV. Jahrg. 2.—4. Heft. V. Jahrg. 1. und 2. Heft, d) Gedichte von Adolf Ritter von Tschabuschnigg. 3. Aufl. 1 Bd. e) Jahresbericht des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht für 1871. 1 Bd. f) Kroatisch-Deutsches Wörterbuch für Schullehrer von Fabian Hauszer. 1 Bd. g) Wörterbuch der Littauischen Sprache von Friedrich Kui'schat. 3 Lieferungen- h) Ethnographie der Oesterroichischen Monarchie von Karl Freiherrn von Czörnig. 3 Bde. i) Statistisches Jahrbuch der Oesterreichischon Monarchie für die Jahre 18G3 und 1864. 2 Bde. j) Statistisches Ilandbüchlein für die Oesterreichische Monarchie für die Jahre 18G1.18G5—1868. 5 Hefte, k) Industrie-Statistik für die Oesterreichische Monarchie für die Jahre 1856—1868. 3 Hefte. 1) Das Oesterreichische Budget für 1862 von K. Freiherru von Czörnig. 6 Hfte. m) Oesterreichische botanische Zeitschrift. 22. Jahrg. 1.—6. Hft. 2. Geschenke der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien: a) Archiv für Kundo Oosterreichischer Goschichtsquellen. 1. Bandes 2—5. Hft. 2. Bd. b) Archiv für Oesterreichische Geschichte. 43. Bd. 2. Hft. 45. 46. Bd. 47. Bds 1. Hft. c) Almanach (1er kais. Akademie der Wissenschaften. Jahrg. 1871. d) Sitzungsberichte der kais. Akademie der Wissenschaften. Philos.-histor. Klasse. 1, Bd. 2. Bds 1. 2. 4. 5. Hft, 3. Bd. 8. Bd- 66. Bds 2. und 3. Hft. 67. Bd. 68. Bds 1. Hft, e) Mathem.-naturwissenschaft-liche Klasse. 1.—3. Bd. 8. Bd. 62. Bds 1. Abtlg. 3.-5. Hft. 2. Abtlg. 62. Bds 4. und 5 Hft. 63. Bd. 3. Geschenk der k. k. Zentral-Kommis-sion für Erfors chung und Erhaltung der Baudenkmale: Mit* teilungen. 16. Jahrgang, Juli — Dezember. 17. Jahrgang, Jänner — August, 4. Geschenke des hi storischen Vereines für Steiermark: a) Beiträge zur Kunde Steiermärkischer Geschichtsquellen. 8. Jahrg. 1 Bd, b) Mitteilungen dieses Vereines. 19. Heft. 5. Geschenk des F. B. Lavanter Konsistoriums: Personalstand des Bistumes Lavant im Jahre 1872. 1 Hft, 6. Geschenk des Herrn Gy mn.-Pr o fe sso r s Alois Siess in Linz: Preis der Gerechtigkeit und der Menschenliebe vom Verfasser der Henriade. l.Bdch. 7. Geschenk des Herrn Anton Fr. Reibenschuh, Professors der k. k. Oberrealschule in Marburg: Der Wartburgkrieg herausgegeben, geordnet, übersetzt und erläutert von Karl Simrock. 1 Bd. 8. Geschenk des Herrn Gymn.-Professors Joh. Pajk: J. Pajka izbrani spisi. I. zvezek. 2 Exemplare. 9. Geschenk des Herrn Gymn.-Professors Karl R. Rieck in .Wien: Aufgaben aus der Arithmetik und den Elementen der Algebra für Untergymnasien von Parthe. 1 Hft. 10. Geschenk des Herrn Verfassers, Gymn.-Professors in Wien: Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung für die unteren und mittleren Klassen der Gymnasien, Realschulen und verwandten Lehranstalten von Gus t. Herr. 1. Kursus. 1 Heft. 11. Geschenk des Herrn Verfassers, k. k* Telegraphen-Am tsleiters in Marburg: Der Morse-Telegraph von Johann Kral. 1 Bd. 12. Geschenke des Herrn J. C. Hofrichter, k. k. Notars in Windischgraz: a) Verhandlungen des historischen Vereines von Oberpfalz und Regensburg. 27. Bd. b) Die Kronprinz Rudolfsbahn im Bereiche von Steiermark und Kärnten von J. C. Hofrichter. 1 Hft. c) Beiträge zur Geschichte des Nassauischen Altertumsvereines und biographische Mitteilungen über dessen Gründer und Förderer von Dr. Karl Schwartz. 11. Bd. d) Annalen des Voreins für Nassauisclie Altertumskunde und Geschichtsforschung. 5. Bds 2. Hft. e) Chronik der Pfarre Maria-Rast in Untersteier von J. C. Hofrichter. 1 Hft. f) Lebensbilder aus der Vergangenheit. Als Beitrag zu einem Ehrenspiegel der Steiermark, besonders der Stadt Marburg von J. C. Hofrichter. 1 Hft. 13. Geschenke des Herrn Dr. C. Senior in Graz: a) 8 Hefte der Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark, b) 15 Hefte der Veröffentlichungen der Matica Slovenska in Laibach, c) Mitteilungen des historischen Vereines für Steiermark 8. Jahrg. 1 Hft. d) Beiträge zur Kunde Steiermärkischer Geschichtsquellen. 1 Bd. 14. Geschenke des Herrn Eduard Janschitz in Marburg: a) Andreae Reyheri lexicon Latino-Germanicum. Leipzig und Frankfurt 1686. 1 Folioband. b) Der politische katholische Passagier von Johann Josef Pockli. 10. T. Augsburg 1722. c) Schematismus für Steiermark und Kärnten fllr das Jahr 1808. 1 Bd. d) Der Triumph der christlichen Religion. 1. T. 15. Geschenk des Comites der Grazer Ausstellung vom J. 1870: Amtlicher Bericht über die im Jahre 1870 in Graz abgehaltene landwirtschaftliche und Industrie- Ausstellung. 1. Lieferung: Die Erzeugnisse des Bergbaues und Hüttenwesens. 16. Geschenke der Beckschen Universitäts-Buchhandlung (Alfr. Holder) in Wien: a) Leitfaden der Zoologie von Dr. Johann N. Woldrich. 2. und 3. Teil, b) Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters für die unteren Klassen der Mittelschulen von Dr. E. Hannak. 1 Bd. c) Aufgaben zum Ueber-setzen ins Lateinische zur Einübung der Syntax von Leopold Vielhaber 2. Aufl. 1. Hft. d) Lehrbuch der Deutschen Sprache von Edwart Hermann. 4. Aufl. 1 Bd. e) Deutsches Lehr- und Lesebuch für höhere Lehranstalten von Alois Egger. 3. T. 1. Bd. 17. Geschenk der F._Tempskyschen Verlagshandlung in Prag: Geographie von Oesterreich-Ungarn. Bearbeitet von Anton Steinhäuser. 18. Geschenk der Ferdinand Schöninghschen Buchhandlung in Paderborn: Lateinisches Lesebuch für Quarta, beziehungsweise Tertia Deutscher und Oesterreichischer Gymnasien von Anton Schwarz. 1 Hft. 19. Geschenke des Herrn Franz Achatz in Klein: a) Vier Predigten von Ehrhard Schultz. 3 Hfte. b) Steuererleichterung, Ziel der Bauern. Wurf von Achaz. 1 Hft. üO. Geschenke des Oktavaners J. Kröll: a) Lehrbuch der Weltgeschichte für Gymnasien und höhere Bürgerschulen von Th. B. Weiter. 1. T. b) Der Herr der Inseln von Walter Scott. Deutsch von Reinhold Jachmann. 21. Geschenke des Quintaners Franz Jurtela: a) Der Strandfischer von Franz Hoffmann. 1 Hft. b) Die Geschwister von Julius Hoffmann. 1 Hft. c) Zvon, lepoznanski list. Leto 1870. 1 Bd. 22. Geschenk des Quintaners Albert Šubic: Aus dem Hauptquartiere und Feldleben des Vater Radetzky von F. J. A. Scbneidawind. 1 Bd. 23. Geschenke des Quartaners Johann Kral: a) Darstellung des grossen Feldmanövers bei Pesth am 24. und 25. September 1852. 1 Hft. b) Karte der Umgebung von Ofen, c) Plan von Sebastopol. d) Plan von Mailand. 24. Geschenk des Quartaners Ferdinand Schreithofer: Länder und Leute. Schildernde Reiseberichte, Bilder und Szenen aus der Erd- und Völkerkunde. 1 Bd. 25. Geschenk des Sekundaners Ernest, Leske: Der Seelsorger oder das praktische Christentum zum zeitlichen und ewigen Heile. Eine Erzälung von Eduard von Ambach 1 Hft. 26. Geschenke Slovenischer Schüler des Gymnasiums: a) Letopis Matice Slovenske za 1871. 1 Bd. b) Schoedler: Kniga prirodo. III. snopič. b. Ankauf. 1. Franz Hochegger: Schulkalonder für die Oesterreichischen Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen im Schuljahre 1871/72. 1 Heft. 2. Johann E. Dassenbacher: Jahrbuch der Unterrichtsanstalten der im Reichsrate vertretenon Königreiche und Länder. 5. Jahrgang. 1 Hft. 3. Dr. Ed. Mushacke: Deutscher Universitäts- und Schulkalonder auf die Zeit vom 1. Oktober 1871 bis 31. März 1873. 2 Hfte. 4. K. A. J. Hoffmann und Dr. Gh.F. A. Schuster: Neuhochdeutsche Elementar-Grammatik. 8. Aufl. 1 Bd. ö. Jakob und Wilhelm G r i m m: Deutsches Wörterbuch. IV. Bds 5. Lief., IV. Bds 2. Abtlg 5. Lief., V. Bds 11. Lief. 6. Ernst von Seydlitz: a) Kleine Schulgeo-graphie. 13. Aufl. 1 Hft. b) Schulgeographie. 13. Aufl. 1 Bd. 7. Orts-Repertorium des Herzogtumes Steiermark. Auf Grundlage der Volkszälung vom 31. Dezember 1871 bearbeitet von der k. k. statistischen Zentral-Kommission. 1 Hft. 8. Ch. Beck: Fahrten und Abenteuer zu Land und zur See, 8. Aufl. 1 Bd. 9. Karte der Oesterreichischen und Ungarischen Eisenbahnen der Gegenwart und Zukunft. 10. Dr. Georg Weber: Allgemeine Weltgeschichte. 9. Bds 2. Hälfte sammt Register für den 5.—8. Band. 11. Dr. J. B. Weiss: Lehrbuch der Weltgeschichte. 5. Bd. 12. Dr. J. F. Hcssler und Dr. Fr. J. Pisko: Lehrbuch der technischen Physik. 3. Aufl. 2 Bde. 13. Dr. Moriz Willkomm: Führer ins Reich der Deutschen Pflanzen. 1 Bd. 14. Veröffentlichungen der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien: a) Verhandlungen XXL Bd. b) Die unseren Kulturpflanzen schädlichen Insekten von Gustav Künstler, c) Ueber die Weizenverwüsterin Chlorops taeniojms Moig. und die Mittel zu ihrer Bekämpfung von Dr. Max Nowicki. d) Die Grundlagen des Vogelschutzgesetzes voe Georg Ritter v. Frauenfel d. 15. Konversations-Lexikon von F. A. Brockhaus. 11. Aufl. 15 Bde. IG. Dr.Fr. Zarnke: Litterarisches Zentralblatt. Jahrg. 1872. 17. Zeitschrift für die Oesterreichischen Gymnasien. Jahrg. 1872. 18. A. Fleckeisen und II. Masius: Neue Jahrbücher für Philologie und Pädagogik. J. 1872. 19. Dr. A. Kuhn: Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Griechischen und Lateinischen. Neue Folge. 1. Bd. 20. II. v. Sybel: Historische Zeitschrift. Jahrg. 1872. 21. Mitteilungen der geographischen Gesellschaft in Wien. Jahrg. 1872. 22. Natur und Offenbarung. Jahrg. 1872. 23. Illustrierte Deutsche Monatshefte von Westermann. Jahrg. 1872. 24. Daheim. Jahrg. 1872. 25. Hoffmanns Deutscher Jugendfreund, Jahrg. 1872. 26. Deutsche Jugendblätter. Jahrg. 1872. 27. Besednik. Jahrg. 1872. Anmerkung. Zur zweckdienlichem Verwertung des Büeherschatzcs der Bibliothek für die Schüler des Obergymnasiums wurden an jedem Mittwoch, Sonn- und Feiertage Lesestunden im Gymnasium unter der Aufsicht dos Direktors gehalten, wobei der Sextaner Ludwig Lederhas sehr anerkennenswerte Dienste als Amanucnsis leisteto. Für die Verleihung von Büchern der Schülerbibliothek an die Schüler der vier obern Klassen zur Hauslektüre ist die Lehranstalt den Herren Professoren J. Majciger, .1. Schall er und R. Reichel zu grossem Danke verpflichtet. Dio Verleihung von Büchern der Jugendbiblio-thek an die Schüler der vier unteren Klassen zu demselben Zwecke besorgte der Diroktor, ebenso die Instandhaltung der Bibliothek. Ueber dio Lehrmittel für den geographischen Unterricht führte der Herr Professor J. Schall er dio Aufsicht. B. Physikalisches Kabinet. (Unter der Obhut des Herrn Gymn.-Lehrers Dr. Andreas Wrotschko.) a) Geschenk. Geschenk dos Quartaners Johann Kral: Eine Daniellsche Batterie mit vier Elementen nebst vier Reservediaphragmen. b) Ankauf. 1. Eine Gauginsche Tangentenboussolo. 2. Drei verschieden lange Magnetstäbe, davon einer über i' lang. 3- Wallastons Kryophor, 2 Stücke. 4. Maximum- und Minimumthermometer mit einem Quecksilber- und Weingeistthermometer. C. Naturalien-Kabinet. (Unter der Obhut des Herrn Gymn.-Lehrers Franz Standfest.) a. Geschenke. 1. Geschenk des Naturalienhändlers Herrn Platow: a) Ein grösser Nautilus, b) Zwei Korallen. 2. Geschenk des Herrn Joh. H. Rössner zu Altendo r f in Mähren durch die Vermittlun g des Herrn Ruprecht, Beamten der h. o. M as c hin e nwerk stätte der Südbahngesellschaft: 32 Stück Mineralien. 3. Geschenk des Herrn Magisters der Chirurgie Felix Ferk: 12 Stück Quecksilbererze. 4. Geschenke des Herrn Photographen H. Krappek: a) 7 Stück Gesteine, b) 1 Saturnia pyri. 5. Geschenk des Herrn Karl Ritters von Neupauer, k. k. K r e i s i ngeni eu r s: 8 Stück Abendfalter. 6. Geschenk des Herrn Johann Ulrich: Ein ausgestopftes Exemplar von Falco tinunculus. 7. Geschenk des Herrn Mathias Löschnigg: 1 Falco milvus. 8. Geschenk des Sextaners Karl H eider und des Quartaners Adolf Heider: Ein kleiner ausgestopfter Haifisch. 9. Geschenk des Primaners Kalisto Matschnik: a) 1 Scorpio Europaeus. b) Eine Schachtel Käfer. 10. Geschenk des Primaners Karl Paukert: 2 Stalaktiten. 11. Geschenke des Primaners Julius Verständig: a) 10 Stück Käfer, b) 1 kleine Krabbe. b) Ankauf. 1. Accipenser sturio. 2. Asterias aurantiacus. 3. Raia clavata. 4. Zeus faber. 5. Teredo. 6. Stellaria. D. Musikaliensammlung. (Unter der Obhut des Herrn Gesanglehrers Johann Jooha.) Von dem Quartaner Ferdinand Schreithofer, dem Tertianer Ferdinand Staudinger und dem Primaner Franz Paukert wurden zehn Hefte weltliche Lieder enthaltend abgeschricben. V. Unterstützung der Sohtller. A. Von der Entrichtung des Schulgeldes waren befreit: Im I. Semester unter 258*) Schülern 100. _____________________n H. „ „ 250**) „ 126. *) Diese Zal umfasst jono Schüler, welche zur Zeit der Einhebung des Schulgeldes der Lehranstalt noch angehörten. **) Unter dieser Zal sind sowol jene Schüler begriffen, welche nach Bezalung dos Schulgeldes ausgetreten sind, als auch diejenigen, welchen die Sistierung der Schul-geldzalung vom hoehlöbl. Landesschulrato bis zum Schlüsse des Semesters bewilligt wurde. ♦ B. Stipendisten. Klasse. Namen der Stiftlinge. j Benennung Betrag der Stiftungen • ■■ ■r r ::l» fl. kr. n. Jamerneg Josef II. Josef Kostanjovetzsches Stipendium 95 — d Jurkovič Ferdinand Martin Kautschitschsches „ 43 61 n Slavinec Josef II. Katharina Jagrowitschsches „ 42 — n Velca Matthäus 8. Platz der IV. Franziska Freiin von Schwitzenschen Stiftung . . . 115 71 m. Hvalic Blasius I. Franz Zwetkosches Stipendium . . 52 — n Pelz Julius III. Otto Freiherrv. Billoisches Stipend. 88 99 IV. Bezjak Anton I. Josef Kostanjovetzsches „ 95 — n Perko Franz Andreas Schamperlsches Konviktsfonds- Stipendium 48 86*/« n Schreithofer Ferdinand. I. Josef Pichlersches Stipendium . . 70 50 n Sovič Johann I. Gregor Plochlsches „ 144 36 n Vrečko Josef III. Kaspar Moffrinsches „ 42 65 v. Babič Andreas I. Katharina Jagrowitschsches Stipend. 43 86‘/j, n Belec Karl Mathias Krambergersches „ 113 50 n Dominkuš Georg II. Gregor Plochlsches „ 144 36 n Gajšek Matthäus III. Franz Zwetkosches „ 52 — n Jurtela Franz VII. „ 52 — n Kukula Richard Andreas Schamperkches „ 31 28 )} Lasbacher Josef Martin Verschitzsches „ 67 75 Va n Missia Anton V. Franz Zwetkosches „ 52 — n Sabin Georg Johann Augustin Flämisches „ 71 18'/j VI. Lederhas Ludwig Alois Mannersches „ 61 50 ■ Pichler Josef VI. Franz Zwetkosches „ 52 r> Sketa Johann II. Kaspar Doblersches „ 32 87 n Šket Andreas IV. Franz Zwetkosches „ 52 VII. Auditor Alois II. Albelsches Seminar „ 70 —— n Hoffmann Josef 2. Platz der V. Franziska Freiin von Schwitzenschen Stiftung . . . 121 48 71 Postružnik Anton IV. von Anna, Königin von Polen, ge- stiftetes Konviktsfonds-Stipend. 200 — n Sket Jakob II. Franz Zwetkosches Stipendium 52 — VIII. Feuš Franz I. von Anna, Königin von Polen, ge- stiftetes Konviktsfonds-Stipend. 200 — n Krüll Jakob Peter Margintersches Konviktsfonds- Stipendium 22 56 V2 Summe . 2331 4V* C. Die Andreas Kautschitschsche Studentenstiftung, bestehend in der von dem hochw. Herrn Canoniens, Dom- und Stadtpfarrer Georg Matiašic gegebenen vollständigen Versorgung, genossen die Schüler Alois Zaplata und Franz Wachschitz *) der V. Klasse. D. Die Zinsen der Andreas Kautschitschschen Stiftung von 5 fl. 991/, kr. wurden der Absicht des Stifters gemäss auf Anschaffung von Schreib- und Zeichnungserfordernissen für Schüler der sechs uutern Klassen verwendet. E. Mit den für 1871/72 fälligen Zinsen der Anton Ilummerschen Stiftung im Betrage von 5 fl. 25 kr. wurde der aus Marburg gebürtige Schüler der IV. Klasse Gustav Mileritsc h beteilt. *) Letzterer nur bis zu seinem am 4. April d. J. erfolgten Austritte aus dem Gymnasium. F. Aus der Ringaufschen Stiftung wurden an dürftige Gymnasialschüler in Krankheitsfällen Arzneimittel im Werte von 15 fl. 86 kr. verabreicht. G. In die Kasse des Vereines zur Unterstützung dürftiger Schüler des Gymnasiums haben als Jahresbeiträge oder als Gaben der Wolthätigkeit für 1871/72 eingezalt: Se. Gnaden, der hochwürdigste Herr Fürstbischof von Lavant Dr. Jakob Maximilian Stepisehnegg. Der hochwürdige Herr Franz Sorčič, infuliorter Dompropst „ „ „ Canonicus Senior Mathias Pack, Mitglied des k. k. Steier märkischen Landesschulrates ..... Der hochwürdigo Herr Canonicus Genrg Matiašič, Dom- und Stadtpfarrer „ „ „ Ignaz Orožen, Direktor des Diözesan-Priesterhauses „ „ „ Mathias Modrinjak .... „ „ „ Franz Kosar . Herr Anton Magditsch, Dr. der Medizin in Friedau „ Michael Spechtl, gräfl. Henkelscher Werksarzt in Schwanberg „ Johann Kral, k. k. Telegraphen-Amtsvorstand „ Adolf Lang, k. k. Landes-Schulinspektor in Wien, Ritter des Franz Josef Ordens ....... „ Martin Valenčak, k. k. Gymnasiallehrer, Gründer der südslavischen Akademie in Agram und der Matica Slovenska in Laibach, lebenslängliches Mitglied des Hermagoras-Vereines in Klagoniürt „ Franz Voregger, k. k. Gymuasial-Professor .... „ Johann Pajk, „ „ .... „ Josef Schaller, „ „ „ Rudolf Reichel, „ „ .... „ Johann Gutscher, „ Gymnasial-Direktor .... „ Dr. Ferdinand Duc hatsch, Hof- und Gerichtsadvokat, Mitglied des Gemeinde-und Stadtschulrates von Marburg, unter dem Titel: „Ein wider eine hochgeborne Partei im Rekurswege ersiegter Expensarsbetrag“ Ebenderselbe als Jahresbeitrag ...... Frl. Aloisia und Frl. Josefa Stachel, Realitätenbesitzerinnen Der hochwürdigo Herr Philipp Jakob Bohinc. Alumnats-Spiritual „ „ „ Martin Kovačič Professor der Theologie Herr Alois Edler von Feyrer, Gutsbositzer ..... „ Max Freiherr von Rast, Gutsbesitzer, Mitglied des li. Steiermärkischen Landtages ......... „ Josef Röckenzaun, Dr. der Medizin und Realitätenbesitzer Ein ungenannt bleiben wollender Wolthäter .... Frau Maria Schmiderer, Realitätenbesitzerin .... „ Franziska Dolago, „ .... Herr Franz Oehm, Realitätenbesitzer ..... „ Dr. Franz Radoy, k. k. Notar und Realitätenbesitzer „ Karl Lang, k. k. Finanz-Bezirkskommissär .... „ Josef Wundsam, Handelsmann ..... „ Dr. Johann Kotzmuth, Hof- und Geriohtsadvokat, Mitglied des Gemeinde und Stadtrates von Marburg. ..... „ „ Matthäus Kotzmuth, Hof- und GerichtBadvokat in Graz „ Michael Marco, Notariats-Konzipient, Mitglied des Gemeinde- und Stadt schulrates sowie des Bezirksausschusses von Marburg „ Dr. Matthäus Reiser, k. k. Notar und Bürgermeister von Marburg Herr Johann Girstmayr sen., Realitätenbesitzer .... v Johann Wellner, Viertelvorstoher und Realitätenbesitzer „ Karl Reuter, Handelsmann, Mitglied des h. Steiermärkischen Landtages, des h. Hauses der Abgeordneten und der Bezirks-Vertretung von Marburg sowie Viee-Bürgormeister von Marburg Frau Josefine Freiin von L a n o y Herr Friedrich Leyrer, Buchhändler, Realitiitenbesitzer, Mitglied des Gemeindc-und Štadtrates von Marburg ...... Eduard Janschitz, Druckerei- und Realitätenbesitzer, Mitglied des Ge-meinderates von Marburg und der Grazer Handelskammer . „ Karl Bitterl Edler von Tessenberg, k. k. Hauptmann in Pension ” Dr. Anton Wibmer, Hof- und Geriohtsadvokat .... Frau Agnes Krulletz, Ilaus- und RealitätenbeBitzerin .... Herr Mathias Lösch nigg, Realitätonbositzer . Fürtrag . , fl. kr. 20 — 10 — 5 — 5 — 5 — 5 — 4 — 8 — 4 — 2 — 2 ______ 2 2 2 2 2 19 5 6 96 5 — 2 2 ß 10 2 ____ 2 — 5 — 2 — 197 G fl. kr. Uebertrag 197 6 Herr Alois Edler von Kriehuber, Gutsbesitzer und Mitglied des Stadtschulrates von Marburg . . . . • • . 5 25 trau Josefa Koll^ggß^ ]r ]j Notarswitwo und Realitätenbesitzerin . .1 — Herr Anton Hohl, Handelsmann, Realitätenbesitzer und Mitglied des Gemeinde- ratrs von Mai burg . . . . . . .8 — !i Friedrich Edler von Kriehuber, Expeditor der Südbahn . . 2 10 „ Josef Noss, Apotheker und Hausbesitzer . . . ' . .2 — David Hartni ann, Realitätenbesitzer und Mitglied der Bezirksvertretung von Marburg . . . . . . . .2 — „ Ferdinand Graf Brandis, k. k. Kämmerer und Gutsbesitzer . .5 — Frau Aloisia Altmann, Realitätenbesitzerin . . . .2 — Herr Dr. Franz Rupnik, frei resignierter Huf- und Gerichtsadvokat, und Realitätenbesitzer . . . . . . . .2 — „ Bartholomäus Ritter v. Carneri, Gutsbesitzer, Mitglied des h. Steierm. Landtages, des h. Hauses der Abgeordneten und der rcichsrätliehen Delegation . . . . . . . . 5 — Erlös aus dem Verkaufe von Exemplaren des Workchens: „Lebensbilder aus der Vergangenheit“, welche dem Vereine von dom Herrn Verfasser J. C. Ilofrichter, k. k. Notar in Windischgraz, zum Geschenke gemacht wurden . . . . . ... . .2 — Ertrag einer unter den Schülern des Gymnasiums vorgenommenen Sammlung*) 44 64 Summe . 272 05 Rechnungsabschluss N. 15 ddo. 31. Juli 1872. Die Einnamo des Vereines in der Zeit vom 21. Juli 1871 bis einschliesslich 31. Juli 1872 besteht: 1) Aus den oben ausgewiesenen Jahresbeiträgen der Vereinsmitgliedar und den Spenden der Wolthäter ....... 272 05 2) Aus den Interessen der dem Vereine gehörigen Kreditpapiere . . . 112 78 3) Aus dem Barverlage, der laut des Rechnungsabschlusses Nr. 14 ddo. 20. Juli 1871 verblieben war ..... . . 274 35 4) Aus einem zum Ankäufe von Kreditpapieren aus der Sparkasse behobenen Be- trage von . . . . . . . . . 100 — Summo . 760 8 Die Ausgabe für Vereinszwecke in dor Zeit vom 21. Juli 1871 bis einschliesslich 81. Juli 1872 beträgt: 1) In der Unterstützung würdiger und dürftiger Schüler des Gymnasiums a) durch Bestellung von Freitischen ...... 185 74 b) durch Unterstützung mit Lehrbüchern und Scliroibroquisiten . . 57 65 c) durch Verabfolgung von Kleidungsstücken und B iargeld**) . . 17 70 2) In der Bezalung von Drucksorten . . ' , . . . 16 50 3) In Regieauslagen (Bezalung von Postporto und Entlohnung von Dienstleistungen.) 3 25 4) Im Ankauf von Obligationen der 6% einheitlichen Staatsschuld im Nenn- werte von 300 fl. Oe. W. . . . . . . 107 30 Summo . 428 23 Es verbleibt also mit 81. Juli 1872 ein Barverlag von . . . . 331 85 Ausserdem besitzt dor Verein eine Sparkasseeinlago von 50 fl., Staatsschuldverschreibungen im Nennwerte von 2800 11. Oe. W. ui:d Steiermärkische Grundentlastungs-Obligationen im Nennwerte von 150 fl C. M. II. Zu besonderem Danke sind viele Schüler des Gymnasiums den Herren Aerzten und Doktoren der Medizin Marburgs für deren bereitwillige und unentgeltliche Hülfeleistung in Krankheitsfällen verpflichtet. . I. Dem Unterstützungsvereine spendeten neue Lehrbücher die Herren Buchhändler Friedrich Leyrer im Werte von 8 fl. 57 kr. und Eduard Ferlinz im Worte von 7 fl. 06 kr., letzterer überdies eine Schachtel Stahlfedern und 51 Federhalter; bereits gebrauchte Lehrbücher spendeten die Herren Professoren Josef Sch aller (3 Bücher) und *) Die Schüler der 1. Klasso spendeten 7 fl. 85 kr., die der II. Klasse 4 fl. 8 kr., dio der III. Klasse 5 fl.- 55 kr., die der IV. Klasse 5 fl. 82 kr., die der V. Klasso S fl. 50 kr., die der VI. Klasäo 4 fl. 60 kr., die der VII. Klasse 4 fl. 54 kr. und die der VIII. Klasse 3 fl. 60 kr. **) Gelddarlehen auf kurze Zeit (eine andere Art der Unterstützung) wurden würdigen Schülern im Betrage von 14011. 01 kr. gewährt, meist gegen ratenweise Riickzalung. Karl R. Rieck in Wien (1 Buch), ferner die Schüler Jakob Kröll (2 Bücher), Franz Jurtela (1 Buch), Albort Šubic (5 Biicher) und der einstmali^o Schüler des Marburger Gymnasiums Karl Zelinka, jetzt Schüler dos Innsbrucker Gymnasiums (4 Bücher). K. Die Zal der Frcitischo, welcho mittellosen Schülern der Lehranstalt teils aus den Mitteln des Unterstützungs-Vereines, teils von edelherzigen Freunden der studierenden Jugond gewährt wurden, betrug H08 in der Woche. Für alle wio immer gearteten Wolthaten, welche den Schülern des Gymnasiums gespendet worden sind, spricht der Berichterstatter im Namen der gütigst Bedachten hie-mit den gebührenden innigsten Dank aus. VI. Chronik. 1871. Das Schuljahr 1871/72 wurde am '2. Oktober mit dem vom hochwürdigen Herrn Canonicus Senior Mathias Pack zelebrierten heiligen Geistamte eröffnet, nachdem am 28., 29., 30. September und am 1. Oktober die Aufname der Schüler stattgefunden hatte. Aus dem Lehrkörper, der im Schuljahre 1870/71 an der Lehranstalt gewirkt hatte, schieden mit Schluss jenes Schuljahres oder während der Ferien , die Herren Professor Karl 11. Rieck, Gymnasiallehrer Alois Siess und Supplent Anton Š a n t e 1 und traten die Herreu Dr. Andreas Wretschko und Martin Valenčak in denselben ein. Prof. K. Rieck wurde vom Gemeinderate der Stadt Wien eine Lehrstelle am Kommunal-Realgymnasium zu Maria Hilf in Wien und dem Gymnasiallehrer Alois Siess eine Lehrstelle am Staats-Gymnasium in Linz verliehen, während die weitere Verwendung des Herrn Anton Santel dadurch entbehrlich wurde, dass die von ihm supplierte Lehrstelle dem Herrn Dr. Andreas Wretschko, supplierendem Lehrer am k. k. Staats-Real- und Obergymnasium auf der Landstrasse in Wien, durch- den hohen Ministerial-Erlass vom 11. Juli 1871 Z. 4251 verliehen wurde. Eine erledigte philologische Lehrstelle erhielt Herr Martin Valenčak, wirklicher Lehrer an der k. k. Staats-Realsclmle in Görz, durch den hohen Ministerial-Erlass vom 1. August 1871 Z. 3720. Herr Prof. Karl Rieck wirkte seit dem Schuljahre 1856/57 am Marburger Gymnasium. Derselbe erzielte durch sein gediegenes Wissen, wovon zalreiche Aufsätze in unseren Programmen sowie in verschiedenen Zeitschriften Belege geben, durch seine praktische Lehrweise, insbesondere durch Ausflüge, welche er zum Zwecke des Botanisierens mit den Schülern unternahm, günstige Unterrichtserfolge und erwarb sich durch seinen offenen Charakter, durch sein wahrhaft kollegiales Benehmen, durch die liebevolle Behandlung der Jugend und durch die uneigennützige Bereitwilligkeit jedermann mit Rat und That an die Iland zu gehen die Liebe und Achtung aller, so dass ihn die Lehranstalt nur mit tiefem Bedauern scheiden sah. Ausser der Schule war er bestrebt Wissen und Können, namentlich durch wissenschaftliche Vorträge, in immer weitero Kreise zu bringen und Gemeinnütziges nach Kräften zu fördern ohne sich durch Hindernisse oder Verkennung seiner Absichten davon abhalten zu lassen. Deshalb wurden ihm auch bei seinem Abschiede von Marburg die verschiedensten Beweise der lebhaftesten Sympathie von allen Seiten entgegengebracht. v Wenn die Herren Alois Siess und Anton Öantel auch nur ein Jahr lang an der Lehranstalt thätig gewesen sind, so wird ihnen dieselbe dennoch für den Eifer, mit dem sie allen ihren Pflichten nachkamen, finden humanen Ernst, mit dem sie die Jugend behandelten, und für die Freundlichkeit und Geradheit, die sie im Verkehre mit ihren Kollegen bewiesen, stets ein ehrenvolles Andenken bewahren. Bei Beginn des Schuljahres traten die Herren Franz Standfest, Anton Tauss und Josef Pravdič als supplierende Lehrer in den Lehrkörper ein und wurden als solche durch den Erlass des k. k. Steiermärkischen Landesschulrates vom 26. Oktober 1871 Z. 5589 bestätigt und die für Herrn Josef Pravdič vorläufig auf die Dauer des I. Semesters beschränkte Bestellung durch den Erlass des k k. Landesschulrates vom 29. Februar 1872 Z. 1115 auch auf das JL Semester ausgedehnt. Herr Standfest aber wurde durch den hohen Ministerial-Erlass vom 11. Juni 1872 Z. 5350 zum wirklichen Lehrer am Marburger Gymnasium ernannt. Weil Herr Prof. Johann Pajk auf sein Ansuchen vom hohen Ministerium mit Erlass vom 16. September 1871 Z. 10716 die Bewilligung erhalten hatte, dass er zum Behufe litterarischer Arbeiten im Schuljahre 1871/2 nur durch sechs Stunden in der Woche Slovenischen Unterricht zu erteilen habe, weil Herrn Prof. Rudolf Reichel auch für das heurige Schuljahr die Supplierung des Französischen Unterrichtes an der hierortigen k. k. Oberrealschule übertragen worden war und weil Herr Gymnasiallehrer Martin Valenčak wegen seiner Kränklichkeit nicht das volle wöchentliche Stundenmass übernehmen konnte, was durch den Erlass des k. k. Landesschulrates vom 14. Dezember 1871 Z. 6513 auch anerkannt wurde, so bemühte sich der Gefertigte zur Vermeidung der Ueberbürdung einzelner Lehrer noch eine supplierende Lehrkraft zu gewinnen. Da ihm dies nicht gelang, so war noch im Monate Oktober eine Abänderung der ersten Fächer- und Stundenverteilung notwendig. Durch den hohen Ministerial-Erlass vom 20. Februar 1872 Z. 1383 wurde dem wirklichen Lehrer am k. k. Staats-Real- und Obergymnasium in Rudolfswert, Herrn Georg Mar ge sin, eine philologische Lehrstelle am Marburger und dem Herrn Prof. Johann Pajk eine Lehrstelle am dortigen Gymnasium, ferner durch den hohen Ministerial-Erlass vom 26. Februar 1872 Z. 767 dem Herrn Prof. Josef Šum an eine philologische Lehrstelle am k. k. Staats-Real- und Obergymnasium in Ried verliehen und durch die hohen Ministerial-Erlässe vom 12. März 1872 Z. 2521 und 16. März 1872 Z. 2876 angeordnet, dass für die Dauer des II. Semesters Herr M arges in am Ru-dolfswerter und die Herren Pajk und Šum an am Marburger Gymnasium zu verbleiben hätten, wobei jedoch der vorhin erwähnte teilweise Urlaub des Herrn Prof. Johann Pajk zum Behufe der Vollendung seiner litterarischen Arbeiten iu einen vollständigen verwandelt wurde. Zu gleicher Zeit wurde durch den Erlass des k. k. Landesschulrates vom 16. März 1872 Z. 1774 der geprüfte Lehramtskandidat Herr Anton Edler vonLeclair für die Dauer des II. Semesters zum Supplenten am Marburger Gymnasium bestellt. Durch die Beurlaubung des Herrn Prof. Pajk und den Eintritt des Herrn Supplenten A. von Leclair wurde die dritte Fächer- und Stundenverteilung notwendig, welche aber nach kurzem Bestehen abermals geändert werden musste, weil dem supplierenden Lehrer Herrn Johann Polanec durch den hohen Ministerial-Erlass vom 28- März 1872 Z. 3073 eine philologische Lehrstelle am Staats-Real- und Obergymnasium zu Rudolfswert verliehen wurde, wohin er alsbald abzugehen hatte. Herr Polanec wirkte seit Beginn des Schuljahres 1869/70 an der Lehranstalt und war vorzugsweise mit dem Unterrichte in der Slovenischen Sprache für Schüler beider Nationalitäten betraut, in dem er bei seiner guten Fachkenntnis, bei der sorgfältigen Auswal und genauen Korrektur der schriftlichen Arbeiten recht befriedigende Erfolge erzielte. Wegen seines bescheidenen Auftretens und verträglichen Benehmens wird er allen, die ihn kennen, in liebevollem Andenken bleiben. Durch den Abgang des Herrn Polanec erhielten fast alle Lehrer der Spracbfächer Ueberstunden und der Direktor das Maximum seiner Stunden-zal (8), wozu er am 20. Juni, weil Herr Gymnssiallehrer Martin Valenčak sich krank meldete und von diesem Tage an bis zum Ende des Schuljahres keinen Unterricht mehr erteilte, den Lateinunterricht in der VI. Klasse mit sechs Stunden wöchentlich übernahm, während den Slovenischen Unterricht die Herren Majciger, Šum an und Pravd ič besorgten. Aus dieser Darlegung ist ersichtlich, wie ungünstig für das Gedeihen des Unterrichtes die Verhältnisse waren, indem die Schüler'jeder Klasse mit Ausname der VIII in einem oder mehreren Gegenständen mindestens einmal, im Slovenischen aber einige Klassen sogar dreimal die Lehrer wechselten. Wenn dessenungeachtet der Erfolg des Unterrichtes ein verhältnismässig recht günstiger ist, wie die am Endo befindlichen statistischen Ausweise zeigen, und das Lehr- und Lernzicl erreicht wurde, so war dies einerseits nur durch den Pflichteifer, die Bereitwilligkeit zu Supplierungen und das Zusammenwirken aller Lehrej1, anderseits durch den lobenswerten Eleiss der bei weitem überwiegenden Mehrzal der Schüler möglich. INIit Schluss des Schuljahres verliess die Lehranstalt der suppliorende Lehrer Herr Anton Edler von Lcclair, welcher sich trotz der kurzen Zeit seiner Amtswirksamkeit durch sein umfassendes Fach- und allgemeines Wissen, durch die taktvolle Behandlung der Jugend und durch sein biederes, charakterfestes, jedem Scheine abholdes Auftreten die allgemeine Achtung erworben hatte. Durch den Erlass des k. k. Steierm. Landesschulrates vom 23. Oktober 1871 Z. 4498 wurde der Zeichenlehrer Herr Josef Rcitter für das Schuljahr 1871/72 bestätigt, durch den hohen Ministerial-Erlass vom 20. März lb72 Z. 2910 dem Turnlehrer Herrn Rudolf Markl und durch jenen vom 26. Mai .1872 Z. 5575 dem Gesanglehrer Herrn Johann Jocha die Dispens von den betreffenden Lehramtsprüfungen erteilt. Vom 2. bis 7. Oktober wurden die Ueber- und Aufnamsprüfuugeu abgehalten. Am 4. Oktober begieng die Lehranstalt die gottesdienstliche Feier des Namensfestes Seiner k. und k. Apostolischen Majestät und am 19. November die des Namensfestes Ihrer Majestät der Kaiserin. Am 14. October betheiligten sich Lehrer und Schüler an dem Leichenbegängnisse des jubilierten Herrn Gymnasial-Professors Lorenz Hribar, welcher einst am Marburger Gymnasium als Lehrer thätig gewesen war. Am 31. Dezember fand eine kirchliche Feier des Jahresschlusses statt. 1872. Am 19. Jänner nahmen Lehrer und Schüler am Leichenbegängnisse des jubilierten Herrn Hauptschul-Direktors Kaspar Wiederhofer teil. Am 10. Februar wurde das I. Semester geschlossen. Am 16. Februar begann das II Semester, in welchem auf Grund des Erlasses des k. k. Steierm. Landesschulrates vom 18. Jänner 1872 Z. 6130, welcher gestattete die schwächeren Schüler der VIII. Klasse zu einer zweiten Mathematikstunde in der Woche heranzuziehen, in dieser Klasse die wöchentliche Stundenzal um eine vermehrt wurde, weil alle Schüler derselben sich bereit erklärten dieser zweiten Mathematikstunde beiwohnen zu wollen. Am 11., 12., 13. März und am 16. Juli unterzog der Herr Landes-Schulinspektor Dr.MathiasWretschko den mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht einer eingehenden Inspektion. Am 24, 25. und 26. März wurden die österlichen Exerzitien abgehalten, an deren Schlüsse die Schüler die heiligen Busssakramente empfiengen. Ausserdem empfiengen sie dieselben zu Anfang und zu Ende des Schuljahres. Am 31. Mai wohnten jene Mitglieder des Lehrkörpers, welche an diesem Tago von 8 bis 9 Uhr keinen Unterricht zu erteilen hatten, in der Domkirche dem von Sr. F. B. Gnaden für Ihre kais. Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Sophie zelebrierten Todtenamte bei. Vom 3. bis 8. Juni wurden die schriftlichen Maturitätsprüfungen abgehalten. Das Ergebnis der mündlichen Prüfung, welche am 2. August beginnt, wird, wenn möglich, am Schlüsse dieses Berichtes mitgeteilt werden. Am 7. Juli fand dio gemeinsame Prüfung der Turnschüler des Gymnasiums. der Realschule und Lehrerbildungsanstalt statt, wobei insbesondere die Freiübungen mit solcher Präzision ausgeführt wurden, dass sie allgemeinen Beifall erweckten und die Abgeordneten der Grazer Turnvereine, welche zur Gründungsfeier des Marburger Turnvereines gekommen waren und der Prüfung beiwohnten, erklärten, dass sie selbe noch nicht so exakt hätten ausführen sehen. Dieses Lob spricht um so mehr für die vorzügliche Unterrichtsweise des Herrn Turnlehrers R. Mar kl, als er nur vier Gesammtproben hatte vornehmen können. Am 13. Juli wurde die Prüfung aus der Steiermärkischen Geschichte vorgenommen, welche der hocliwürdige Herr Canonicus Senior Mathias Pack und der Herr Landtagsabgeordnete Max Freiherr von Rast mit ihrer Gegenwart beehrten. Am Unterrichte in diesem Freigegenstande hatten bis zum Schlüsse 24 Schüler der IV. Klasse teilgenommen, um die vom hohen Lan-desausschusse für die vorzüglichsten Leistungen in diesem Studium gespeu- / deten zwei silbernen Preismedaillen bewarben sich die Schüler Rudolf Bratschko, Franz Perko,, Georg Rola, Ferdinand Schreithofer, Franz Schuster und Matthäus Suliač. Die vorzüglichsten Leistungen waren die der Schüler Bratschko und llola, welchen daher auch die beiden Preismedaillen zuerkannt wurden. Weil Franz Perko fast gleiches Wissen bekundete, so wurde ihm als Anerkennung seines erfolgreichen Studiums ein Exemplar des Werkes von Dr. Fr. X. Illubek: „Ein treues Bild des Her-zogtumes Steiermark“ gespendet, dessen netter Einband vom Herrn Landtagsabgeordneten M. Freiherrn von Rast bestritten wurde. An diese Prüfung schloss sich jeno aus der Stenographie an, an der Schüler beider Abteilungen dieses Unterrichtes y sich beteiligten und welche von don beiden Fachlehrern, den Herren J. Suman und F. Standfest, vorgenommen wurde. Die vorzüglichsten Leistungen wiesen die Schüler Karl Hofstätter (VII. Kl.) der zweiten und Josef Pichler (VI. Kl.) der ersten Abteilung auf, wofür sie mit Preisen, welche der Herr Gymnasiallehrer Frauz Standfest und der Direktor spendeten, beteilt wurden. Vom 11. bis 22. Juli und in einer oder der ändern Klasse, wo es noch nötig war, auch in einzelnen Stunden der folgenden Tage wurden die Versetzungsprüfungen abgehalten. Vom 23. bis. 27. Juli wurde die Klassifikation vorgenommen. Die Vorzugsklasse erhielten: Ozim Anton, Lang Florian, Oreskovic Johann, Ro-schanz Adolf, Babnik Johann, Pöch Alexander, Kadlik Josef, Ilešič Josef und Majcen Josef der I.; Sirk Stefan, Velca Matthäus, Kaisersberger Anton, Ritter von Neupauer Karl und Stauder Johann der II.; Gutscher Johann, Hvalič Blasius, Kermek Philipp und Pelz Julius der III.; Bratschko Rudolf, Brumen Anton, Heider Adolf, Philipovich Edler von Philippsberg Eugen, Kocmut Julian, Suhač Matthäus, Vohl Johann und Rola Georg der IV.; Jurtela Franz, Kukula Richard, Vedernjak Franz, Gajšek Matthäus, Missia Antou, Vuk Mathias, Las-bacher Josef, Belec Karl und Bedijanič Martin der V.; Lederhas Ludwig, Pichler Josef, Heider Karl, Ferk Ernest, Koch Maximilian, Majcen Ferdinand und Regholetz Ferdinand der VI.; Sket Jakob, Postružnik Anton und Auditor Alois der VII.; Schmirmaul Mathias, Feuš Franz und Fekonja Andreas der VIII. Klasse. Am 31. Juli zelebrirte der hocliwürdige Herr Canonicus Senior Mathias Pack zum Schüsse des Schuljahres das feierliche Dankamt^ .nach demselben fand die Verteilung der Zeugnisse und die Entlassung der Schüler statt. VII. Statistik. Lehrpersonale. Kategorie. -S © tii S o h ü 1 e r. I Schülor bei Boginn des 1 Schuljahres. W Ooffentliche Schüler 11 mit Endo des ii. Se- Muttersprache inesters. Religions- bekenntnis 2 ® n3 bo a ^ 'S •3 S CO QJ c • £ S o £ -S ■8’s * CO J3 S2 >• W) £ der am Schlüsse des II. g Semesters an der Lehran- X anstalt befindlichen offent- §• liehen Schüler. W |j Direktor. Wirkliche Lehrer. lteligions- lehrer. Supplenten. 1 Nebenlehrer. — I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. 47 88 36 42 45 25 20 13 24') 205) 193) 16 19 104) 9 7 20 17 17 23 21 14 9 5 ! 2 8 I Deutsch. ! 89 1 Katholisch ideslatein. Kitus. Evangelisch der Auga-burger Konfess. 'I " [Kroatisch. 1 !! Magya-1 1 risch. 243 Summe . 1 266 3 2 116 245 124 126 30 14 245 1 269 245 *) Darunter 2, welche nach Bezalung des Schulgeldes ausgetreten sind, und 2, denen die Sistierung der Schulgoldzalung bis zum Schlüsse des Semesters vom hochlöbl. Landesschulrate bewilligt worden ist. ’) Darunter 1, welcher nach Bezalung des Schulgeldes ausgetreten ist. *) Darunter 2, welche nach Bezalung des Schulgeldes ausgetreten sind. *) Darunter 1, dem die Sistierung der Schulgoldzalung bis zum Schlüsse des Seme- sters vom hochlöbl. Landesschulrate bewilligt worden ist. Ergebnis «1er Klassifikation vom IT. Semester. a) Allgemeine Klassifikation. E s erhielten Klasse. VET !*"<• ■1 Zweite Klasse. Dritte Klasse. Kein ZcugniB. Erlaubnis zu einer Ueber-prüfung. ! i- 9 24 6 3 _ 4 n. 5 25 6 — — 6 m. 4 22 7 1 — 5 ! IV. 8 24 4 L •J 4 V. 9 19 9 t *2 6 VI. 7 16 1 — - — ! vii. 3 14 — — i — VIII. 8 | ^ * ~ “ 2 Bobudi. 48 J 151 85 6 1 8 1 37 b) Klassifikation nach den Leistungen in den obligaten Lehr- gegenständen. Klasse. Noten. Religionslehre, j ; Latein. ! Griechisch. j . j j Deutsch. Slovenisch. I Geschichte und, !; Geographie. ! Mathematik. ; ! | Physik. i . . i \ Naturgeschichte.' 1 Philosophische • f Propädeutik. ! i Ausgezeichnet — l — — — 1 — — 1 — Vorzüglich 5 5 H l 8 3 10 — 7 I. Lobenswort 10 5 7 10 6 — 11 Befriedigend 11 H 15 12 12 11 12 1 Genügend 15 18 15 - 11 15 8 — | " Nicht genügend 1 6 o 4 3 — u Ganz ungenügend — 1 — — — — — I Vorzüglich 1 3 4 2 2 8 — 5 — Lobenswert 8 8 — 5 4 4 2 — D II. Befriedigend 10 10 — 11 9 8 11 — 14 Genügend 22 17 16 5 21 18 — 12 Nicht genügend — 3 — — 1 2 Ausgezeichnet — — — — — — 1 — — Vorzüglich 2 3 3 2 7 2 6 5 — III. Lobenswert ti 5 8 & 4 3 5 8 — Befriedigend 18 5 6 9 ti 16 ti 12 — — Genügend 8 14 20 1/ 3 11 16 9 Nicht genügend — 7 2 1 — 2 — — — Vorzüglich 8 7 4 3 5 7 4 8 — — Lobenswert 15 & 7 7 8 6 5 5 — 1 IV. Befriedigend 10 18 10 22 9 12 13 12 — ! Genügend 10 18 14 C 2 14 9 — Nicht genügend — — 8 — 1 3 — Ausgezeichnet — — — — — — 1 — — Vorzüglich 6 7 6 6 3 8 4 — 1 ■— Lobenswert 8 4 4 10 9 2 — 7 — ! v. Befriedigend 7 8 12 13 8 13 7 — 12 — Genügend 18 18 14 9 12 16 9 — 17 — Nicht genügend — 2 2 1 — — 7 —- 1 “““ Ganz ungenügend — — — — — — 1 — — Vorzüglich 6 8 3 — 2 1 5 — — — Lobenswert 7 6 4 6 11 & 4 — 8 — VI. Befriedigend & '7 7 13 4 11 2 — 10 — Genügend 0 7 9 6 1 7 13 — 5 1 “““ Nicht genügend — 1 1 VII. Vorzüglich Lobenswert 5 4 2 6 1 4 5 3 5 4 4 1 8 2 4 — 5 4 Refriedigend Genügend 4 6 6 4 ti 7 8 5 2 1 6 4 6 7 1 10 — 4 5 Vorzüglich Lobenswert 8 1 3 3 2 2 3 2 2 2 0 1 — 8 2 VIII. Befriedigend 8 2 3 4 1 8 2 8 0 2 Genügend 6 4 4 6 4 5 8 6 Nicht genügend 2 . Zal der Schüler, welche bis zum Schlüsse des Schuljahres am Unterrichte in den freien Gegenständen teilgenommen haben. 1 Lclirgcgeiisfaiiil. ScIiUler/.« 1. 1. 11. 111. IV. v. VI. VII. VIII. I Summe. Slovenische Sprache für Deutsche . . 12 11 7 4 6 1 3 3 47 Französische Sprache — 2 17 14 8 4 2 50 Steiermärkische Geschichte .... — — — 24 — — — 24 Stenographie — — 14 10 17 4 46 Zeichnen 34 27 20 20 8 11 3 — I 129 Gesang 19 12 7 5 3 8 4 81 Turnen •)•) 20 15 9 8 | 122 Von ändern öffentlichen oder Privatlehranstalten kamen bei Beginn des I. oder II. Semesters 83 Schüler an die Lehranstalt. An Aufnahmstaxen sind 1G5 fl. 00 kr. eingegangen. Zur Vermehrung der Schüler- und Jugendbibliothek wurden von den Schülern 43 fl. 14 kr. beigesteuert und zwar von jenen der 1. Klasse 8 fl. 29 kr., der II. 8 fl. 92 kr., der III. 4 fl. 93 kr., der IV. G fl. 26 kr., der V. 9 fl. 48 kr., der VI. 4 fl. 82 kr., der VII. 8 fl. 10 kr. und der VIII. 2 fl. 80 kr. Die Slovenische Sprache wurde für die Slovenen als obligater Lebrgegenstand in ihrer Muttersprache, alle übrigen Unterrichtszweigo in Deutscher Sprache gelehrt. Marburg am 31. Juli 1872. Nachtrag. Ergebnis der Maturitätsprüfungen im Schuljahre 1871/72. Beginn Ende1) des Schuljahres. Der Prüfung unterzogen sich.............................. . . 5S) 123) Für reif wurden erklärt........................................... 4 7 Darunter reif mit Auszeichnung................................— 3 Reprobiert auf ein Jahr wurde......................................— 1 „ bei wiederholter Prüfung wurde............................. 1 — Die Erlaubnis zu einer Ueberprüfung erhielt .... — 1 Von der Prüfung traten zurück................................— 34) Von den für reif erklärten Abiturienten wählten al« Berufsstudien: Die theologischen Studien.................................. 3 4 „ juridischen „ 1 1 „ medizinischen „ — 2 *) Die mündliche Maturitätsprüfung bei Beginn des Schuljahres wurde am 11. Oktober 1871, zu Endo desselben am 2. und 8. August 1872 abgehalten. ’) Vier davon machten eine Ueberprüfung aus l Gegenstände, einer, ein Externist, machte die Prüfung vollständig. J) Darunter einer, der im vorigen Jahre auf 1 Jahr reprobiert worden war. ') Darunter der unter 3) erwähnte Schüler. Verbesserungen. Seite 6, Zeile 2 iou unten; Seite 7, Zeile 3 von obon; Seite 13, Zeile 12 von unten: gieng otatt ging. Seite 7, Zeile 18 ton oben ist nach dem Worto „thun“ einzuschalten „gewesen*. Seite 8, Zeile 1 von unten: Als die Olynthier statt: Als sie —. Seite 9, Zeile 14 von oben: wertvollsten statt werthvollsten. Seite 9, Zeile 24 von oben: wertvolle statt werthvolle. Seite 10, Zeile 19 von oben: verwerten statt verwerthen. Seite 27, Zeile 9 von oben ist zu lesen: Nur eine kleine, aber rastlos thätige Partei —. Seite 27, Zeile 13 von oben: Organisieren statt organiairen. Seite 91, Zeile 4 von oben ist zu lesen: Ainphissaeer statt Amphisaer. .