Cchriftleitung; N«tha»»gafl« Kr. S. T-l-v».» «r. Kl, intmzUn C»t< *•■*»€: titgll^roU »,,n»d»- »CT »°n,- », jfdtt-li|( am 11—1* ttt( NO. IH «Kr»™ M4t Mr»«^egktx«> namlsk ®v ftaina?™ «ick! i>m CaMtaa •trat«. *.»00. Vtnvalwnq: NathauSgafle R« t Irirem Hr. tl, uurartai, vei>»g«I-rdillM>gr» In« Mi »,» htHU MnttlWHit . . .1 no v-. . . .K .• •«auttTli. . . .» vm #«t «IIII «U flnUiSam tat «aal - Maaatn« ....«»-. ..*»■— »«ldj-dri, ....»»— «»aüiihrt, . . . . » w-»Urt «uiut» RtOn (la «k Vetzllstlzcdktzieu an (Mtlta*aao*- lautbarung hinauSgegeben: SamStag fand unter dem Vorsitz des gefchäft«-führenden Obmannes Dr. Groß eine Sitzung deS Vorstände» de« Deutschen Nationalverbandes statt, in der zunächst über die Ausführung der Beschlüsse der letzten Vollversammlung und die sich daraus er> gebenden mehrfache» Vorsprachen bei der Regierung berichtet wurde. Weiter wurde beschlossen, die in der letzten Sitzung vertagte Erörterung des Ausgleiches mit Ungarn und der einschlägigen Fragen in der nächsten Zeit durchzuführen. Bon mehreren Seiten wurde darauf hingewiesen, daß der mit den in der christlichsozialen Partei vereinbarten Grundforderun» gen enthaltene Satz betreffend die Ausgestaltung der Autonomie der Länder vielfach zu Mißdeutungen Anlaß gegeben und auch Beunruhigung hervorge« rufen habe. ES wurde festgestellt, daß diese Miß-deuiungen offenbar durch den Umstand hervorgerusen werden, daß die vom Deutschen Nationalverband allein ausgestellten Forderungen bisher au» preßpoli« zeilichen Gründen nicht verössentlicht werden konnten. Durch die Zustimmung zu der von christlichsozialer Seite verlangten Aufnahme der Forderungen nach Ausgestaltung der Länderautonomie werden die an-derweitigen Forderungen des Deutschen Nationalver-bandes nicht berührt. Besonders wird selbstverständ-lich nicht an eine einseitige slawische Autonomie in den gemischtsprachigen Kronländern gedacht, vielmehr wird sür die deutschen LandeSteile, namentlich Böh» menS, durch Schaffung von selbständigen Kreisen Vorsorge getroffen werden müssen. Mpad. Ungarisches H.idebild von Stesan Kassan. Arpad sitzt vor der Tür seiner Hütte und beißt in da» Mundstück seiner Ltummelpseise, ohne zu rauchen. Er starrt aus sein Kuluruzseld und seine Wiese und seine Fohlenkoppel — und in die Pußta, die da» alle» begrenzt — und er weiß, daß da» alle» morgen nicht mehr sein eigen sein wird, wenn der Tikely Santor kein Erbarmen mit ihm haben wird, der Wucherer, der verdammte, der die Hypothek gelaust ha«, die auf seinem Hab und Gute ruht. Tekely Sandor (Alexander Tek.ly) ist die Gei-ßel de» Landvolkes der ganzen Umgegend — kein Gut, keinen noch so kleinen Hos gibt eS, auf dem er nicht Geld stehen hat. Dem Aipad ist er aber besonder» Feind und auf Erbarmen hat er nicht zu Hossen, wenn er einmal die Zinsen nicht zahlen kann. Und er kann sie nicht zahlen — morgen sind sie fällig. Daß aber der Tekely Sandor dem Arpad so Feind und daß dieser dennoch sein Schuldner ge-worden, daS ist so gekommen: Die Aranka war eine» der schönsten Mädchen der ganzen Umgegend, ja, wohl im ganzen Ungar» lande. Große schwarze Glutaugen hatte sie und blau-schwarze armSdicke Zöpfe, die ihr bi« aus die Kniekehlen hinabhinzen. Sie und Arpad waren NachbarS- Wir stellen hiemit fest, daß die Forderung, die der Deutsche Nationalverband gemeinsam mit der christlichsozialen Partei nach Ausgestaltung der Au-tonomie der Länder erhoben hat. auch in den deut-schen Kreisen deS Unterlandes Befremden und Be° unruhigung hervorgerufen hat und zwar auch in je-nen Kreisen, denen die „anderweitigen Forderungen" de» Deutschen NationalverbandeS unbekannt sind. Die Geltendmachung dieser Forderung seitens de» großen parlamentarischen Verbandes, der da» dculschbewußte freiheitliche Bügertum vertreten soll, hat befiemden müssen, da ja diese Forderung zudem Rüstzeug der alten feudalklerikalen Partei gehört und gerade von jenen Richtungen der österreichischen Po-litik vertreten wurde, welche aus eine Niederringung deS deutschen Einflüsse» im Staate abzielten. Es waren die« jene Bestrebungen nach Wiederherstellung und Kräftigung der sogenannten historisch-politischen Individualitäten, Bestrebungen, die von den Trägern deS DeutschgedankenS seit der BerfassungSära auf da» heftigste bekämpft wurden. Bestrebungen, in de-rcn Verwirklichung wir feit unseren Jugendtagen die größte Gefahr für da« deutsche Bolk in Oesterreich erblicke» mußten. Und nun geht der Deutsche Nationalverbaud, dcm die parlamentarische Vertretung des freiheitlichen Bürgertum« anvertraut ist, her und erhebt, ohne mit der Wählerschaft Fühlung zu nehmen, «ine so gründ legende Forderung, die der gesamten deutschen Poli-tik in Oesterreich eine neue Richtung geben müßie, wenn die Forderung von dem deutschen Volke gut-geheißen würd«. Wir können aber die feste Ueberzeu-gung «»«sprechen, daß bei rinrr Neu vahl in deutsch-freiheitlichen Wahlbezirken kein Mann gewählt wer-den wird, der sich zur Vertretung dieser deutschseind» lichcn Forderung hergibt. Welche Absichten und Beweggründe die christ-lichsoziale Partei ha», wenn sie eine solche Forderung linder und hatten früh einen Gefallen aneinander gesunden, denn auch Arpad war ein hübscher, ja ein schöner Bursche. Aber al« der reiche Tekely Sandor Wiiwer geworden, da begehrte er die Aranka zur Gattin und Aranka« Vater hätte die Verbindung gern gesehen, denn er war nicht sehr begütert und ein ebenso wenig wohlhabender Eidam wie Aipad stand ihm lange nicht an. Aber die Aranka hatte halt auch ihren Kopf für sich — sie hatte sich aus den Arpad versteift und mochte von dem reichen Graukbpf nicht» wissen. U»d als einmal in der Csarda (Heideschenke) eine Zi geunerkapelle ihre feurigen Weis n ausspielte, da li.ß sich der alte Esel (so sagten alle Nachbarn) ve> leiten, noch einmal mittun zu wollen und die Aranka auf< zufordern. Die ab r — wa« tnt die? Sie läßt den Alten stehen, fliegt aus den Arpad zu — — nun schweben sie dahin im feurigen Wirbel. Nachher sitzen sie beide am Tisch und stoßen an mit feurigem Tokaier. DaS war vor jünf Monaten gewesen. Gleich ist dann der Tekely Sandor nach dem Amt gefahren, hat sich das Hypoihekenbuch zeigen lassen — ist dann zu der Bank gegangen, die einige tausend Gulden aus Aipad« Gut stehen hat — und hat «rsahren, daß es mit der ZnSzahlung hapert und daß er jede«, mal eine kleine Gnadenfrist brauche. Da hat er de»n gleich die nötigen Schritte getan, die Hypothek an sich zu bringen — und bald wais geschehen. Morgen n n soll Arpad zum ersten Male an Tekely den erhebt, und was sie bezweckt bei den Bemühungen, den Nationalverband zur Ausnahme dieser Forderung zu veranlassen, kann man heute nur ahnen, wir wer-den aber nicht weit fehlgehen, wenn wir annehmen, daß den Ehristlichsozialen in diesem Punkte die SU (Herstellung und Kräftigung ihrer Parteiherrschast i« Niederösterreich, Oberdsterreich, Salzburg und Tirol die Hauptsache war. Für un«, für die praktische Beurteilung dieser Forderung sind in erster Linie die Erfahrungen maß-gebend, die die Deutschen de« Nachbarlandes Krain au« der Erstarkung der Landetauionomie gewinnen mußten, wo eS der herrschenden Partei gelungen ist, sowohl daS Schulwesen, al« auch die gesamte Ge-meindepolitik deS Lande« in ihre Hände zu bekomme«. An all dem können die besonderen Forderungen, die der Deutsche Nationalverband in seinem eigenen Programm ausstellte, nicht« mehr ändern, zumal ja bei der vornehmen Politik, die der Deutsch- Natio» nalverband stet« befolgt hat, e« wohl ausgeschlossen ist, daß er gemeinsam mit den Christlichsozialen eine Forderung ausstellt, die er dann durch einen Gegen» zug in seinem eigenen, nicht veröffentlichten Pro» gramm wieder zunichte macht. Wir halten e« für ausgeschlossen, daß der Nationalverband ohne Füh-lungnahme mit der Wählerschaft so schwerwiegende Fragen einseitig entscheidet und wenn mit Rücksicht aus die Verhältnisse eine unmittelbare Fühlungnahme mit der Wählerschaft erschwert ist, so hätte man doch wenigsten« den Weg zu den VertrauenSmännerorgani» sationen und den VolkSräten finden müssen, um sich in einer so hoch bedeutsamen Angelegenheit die un-bedingt erforderliche Deckung de« deutschen Ostmark-Volkes zu sichern. Im übrigen muß festgestellt werden, daß die Länderautonomie der Todeskeim des neuen, nach dem Kriege verjüngt erstehenden Oesterreich sein würbe. Zin« zahlen — und er hat da« Geld doch nicht dazu. Alles da« geht Arpad durch den Kopf, wie er so sitzt und da« Mundstück seiner Stummelpfeife zer-beißt. Plötzlich scheint ein Entschluß in ihm gereift zu sein, er springt auf von der Bank, geht in« Hau«, sagt einer Magd ein paar Worte und erschein! wie« der vor der Tür. Er schreitet auf die Koppel zu, öffnet die Tür derselben und tut einen gellen Psrff. Eines der Tiere, angezäumt und mit einer Decke ge-gurtet, von der Steigbügel herabhängen, kommt her-beigestompft, Aipad schwingt sich auf de« kleinen ge-schmtidigen Tiere« Rücken und fliegt mit ihm über die Pußta dahin, nach Tekely« Gehöft zu — die zwei Stunden in kaum einer halben Stunde zurück-legend. Vor dem Gehöst springt er ab und wirst dem Pserdchen, da« ruhig grasend stehen blieb, den Zügel über den Hals. Al« er beim Tekely eintritt, empfängt ihn dieser, am Tische sitzend, mit breitem, wohlwollendem Lache«, da« dem Arpad aber hämisch und schadensroh klingt und ihm da« Blut zu Kopfe treibt. „Schau, Arpad". ruft Tekely, „ist recht, daß Du kommst und den Zins gleich schon am Tage vor« her bringst — Ordnung muß sein, das lobe ich mir — aber sieh — so sehr pressiert hätt« doch nicht! Wärst Du morgen gekommen, woS fällig ist, da hätt es auch noch Zeit gehab».' Arpad steht ganz verdutzt — er weiß nicht. « KriegSlage hatte ja zunächst gerade sür den Bier »«band günstige Verhältnisse in Albanien geschahen. Die vom Deutsche« Reiche »nd Oesterreich-Ungarn nach Skutari geschickte Schutzlruppe halte abgezogen werven müssen und so konnten sich dt. Vterve, band«, mächte ungehindert als Herren Albaniens dünken. Jetzt ist Albanien KriegSgebiet geworden und gerade rort entwickeln sich die Dinge so überau« kn» tisch sür den Bierverband. Daß österreichischungarnche Truppen jemals im Verlasse dieses grc ßen Krieges über die schwarzen Berge o»er durch Serbien bis nach Albanien und an die Küste de« adnatiiche» Meeres, «o e« sür die Italiener am heikelsten ist, gelangt« werden, damit hat niemand gerechnet. Jetzt ist die Talsache da, ganz Serbien ist von den Trnp pea der Verbündeten besetzt, die Montenegriner haben die Massen gestreckt, unsere Truppen sind vom Lovcen herabgestiegen inS Tal und in «kutari ein-gezogen. In der schönen Stadt am See. in der sich noch vor wenigen Wochen Italiener, Engländer und Franzosen in voller Behaglichkeit als unumschränkie Herren dünkten, sind jetzt österreichisch-ungari'che Truppe». Die „DetachementS". diese besonder« schlaue Erfindung der Londoner Botschasierkonserenz. sind längst abgerückt und i» den Kasernen, die englt'che, französische und italienisch- Truppen beherbergten, wohnen jetzt österreichisch ungarische Soldaten Bon Skutari aus ging der Marsch weiter die ganze Breite de« Landes entlang, vom Küstenort zu Küstenort und der größte Teil nordalbanischen G,viele« ist heute schon im Besitze österreichisch-ungarischer Truppen. N:cht mit überstürzter Hast, sondei» vor-sichiig, gründlicherwelse wird vorgegangen und dabei im wahre« Sinne de« Worte« tüchtige Kulturarbeit spricht der Mann da im Ernst, oder will er ihn höhnen l Wenn er die tetztere Mög ichkeit erwägt, so ballt sich ihm die Faust vor Zorn und Entrüstung. Tekely hat eine Pause gemacht, al» erwarte er eine Antwort, da aber wegen der Bestürzung seine» Ge-genüberS keine ersolgt, so fährt er fort: „Nun — wirst eben keine Zeil haben morgen. Mir kannS gleich sein — also — ich bitt schön, zähl da» Geld hierher aus den Tisch —" „Ja, Tekcly", sagte der Andere, sich zur Ruhe zwingend, „Geld habe ich nicht — und möchte schön bitten —" Tekely sieht verwundert und ärgerlich drein, rasch aber klärt sich sein Gesicht wieder auf und er sagt woblwollend: „Na — wie gesagt — e» muß ja nicht heule sein — e« hat ja Zeit bis morgen — ist ja e>st morgen fällig. — So setze Dich und — womit kann ich Dir dienen?" Arpad läßt sich schwer aus einen St»hl am Tische nieder und trocknet sich mit Sem Rucken der Hand den Qchweiß von der Stirn, der ihm nichi von der Hitze allein und von dem schnellen Ritt in großen Tropsen über da« Gesicht herabläust. „Nein, Tekely", fagle er dann mühsam, „ich hab« da« Geld überhaupt noch nicht zu'ammen — ich kann Dir auch morgen noch nicht all«s geben — und wollt Dich bitte« —" . Deutsche Wacht auch für da« Land selbst geschassen. An wa« e» Albanien bis jetzt gefehlt hat, da« bekommt e« durch die Arbeit der österreichisch-ungarischen Truppen, die hier im wahrste» und schönsten Sinne d«S Worte» »ultu> Pioniere sind. Straßen und Wege werden ge-baut, wohl zunächst im Jaterefs« der Truppen, um sür diese den Nachschub zu sichern. Aber dies« Stra« ßen und Wege wer en bleiben und gangbar sein auch sür die Bevölkerung, di« jetzt scho« aus dem Vorgehen unserer Truppen erkennen mag, wo sie ihre wahren Freunde zu suchen hat. Montenegnnee und Serben haben im Verlause de« Krieges, der ihne« so viel schreckliche« gebracht hat, Oesterreicher, Ungarn und Deutsche, in denen sie ihre ärgsten Feinde zu sehen gekernt hatten, auch richtig einzuschätzen Gelegenheit gefunden. E« fehlt auch nicht an freimütigen Aeußerungen, die gründliche Umkehr in der Gesinnung erkennen lassen. Man darf sich durch derartige Aeußerungen wohl nicht täuschen lassen, sie müssen nicht immer wahr und cht sein. E» ist auch nicht zu erwarten, daß uns di« Bevöl-kerunz deS Land«», da« bis jetzt mit un» im blutig, sten Kriege gestanden ist, sofort als Freuud anspricht. Aber die Wohltaten de« Frieden«, die jetzt schon in den besetzten Balkanländern von unseren Truppen geboten werden, wirken sichtlich aus die Stimmung unlerrr feinde ein. Wir leicht hat sich doch die Was-fenstreckung in Montenegro vollzogen! Auch da hat eS nicht an Stimmen gesebli, die meinten, gerade in Montenegro sei e»ne Wasjenstreckung, wie sie von Oesterreich-Ungarn als Vorbedingung eine» Frieden»-schlusjt» verlangt wurde, ein Ding der Unmöglichkeit. Einen Montenegriner, sagte man. könne man sich ohne Büchse, Pistole und Handschar gar nicht vorstellen. Und doch haben die Montenegriner ins-gesamt auch die Massen, die zu ihrem HauSgeräte zu gehöre« schienen, widerspruchslos vor unsere Trup-pen hingelegt. DaS ist ein bedeutsame» Zeichen be-ginnender gründlicher Umwälzung in der Stimmung. An Stelle de» grimmigen Haffe« setzt sich zunächst da« Vertrauen. Und da diese« nicht getäuscht wird, vollzieht sich weiter der Stimmungswechsel zu un-seren Gunsten. Der Krieg hat schon so manchem die Augen geössnet, daß er die Dinge ganz auder« sieht, al» zu Beginn de« großen Brande». Und wenn die« ser Umschwung, diese gründliche Aenderung der An-sichten zum Besseren, gerad« auf dem Balkan so weitgreifend sich vollzieht, ist die» wohl die sicherste Gewähr dafür, daß der Weltkrieg endlich auch voll-ständige Ordnung im Wetterwinkel Europa», im Bai-kangebiete, bringen wird. Der Weltkrieg. Der Krieg gegen Rubland. Die Berichte de» österreichischen Generalstab e». 12. Februar. Amtlich wird verlautbart: Ge-stern wurden abermals zahlreiche russische Aufklärung»-adteilunqen abgewiesen. E« kam auch zn stärkeren Geichützkämpsen. Vom Feinde unter schwerste« Ar-tilleriesener genommen, mußte in den Nachmittag»- Da verfinsterte sich ^a» eben noch so wohlwol« lende Gesicht de« Alten, er stößt sein Gla» ärgerlich auf den Tisch und sagt: „Ah — bossam — daS ist doch wohl Dein Ernst nicht. Arpad — da» wird mir fehr schlecht ge-satten — da« ist nicht — Ordnung muß sein — Du wirst mir den Zm« bezahlen — morgen wirst Du ihn bezahlen — nicht wahr — es war doch nur Dein Scherz vorhin — und solltest Du wirklich das Geld nicht ganz zusammen haben, so wirft Du« Dir verschossen —" „Aber woher denn in aller Heiligen Name»" stutzt ilrpad. „DaS ist nicht meine Sache — ich weiß aber Du scherzest nur und wirst pünktlich morgen da sein mit dem Gelde —" „Nein, Tekely — hör mich an — ich bitt Dich — ich habe^da« Geld nicht — u»d kann« mir auch bi» morgen nicht schassen — und wollte Dich bitten mir acht Tage Zeit zu lassen--einer meiner Hohlen —• „Ach wa» — gar nicht« will ich hören — Zeit lassen! Hast Du« D>r nicht schassen können, da Du fünf Monate Zeit gehabt hast, wie willst Du Dir« in acht Tagen" beschaffen? — hab ich morgen bi» Mittag mein Geld nicht, fahr ich noch am Nachmit-tag nach TemeSvar und in ein paar Tagen ist Dein Hof auf der Gant —" Nummer 13 stunden die schon mehrmals genannte Borpostenschanze nordwestlich von Tarnopol geiäumt wtrdtn. Die Russen setzten sich in der verlassenen Stellung fest» wurden aber in der Nacht durch einen Gegenangriff in heftigem Kampfe wieder hinausgeworfen. 13. Februar. Die Lag« ist im allgemeinen un-veränd«r». Oestlich von Baranowitichi wurden zwei von den Russe» noch aus dem westlichen Szczara» Ufer gehaltene Borwerke gestü-mt. 14. Februar. Abgesehen von einigen für unS erfolgreichen Patrouillenzefechten hat sich nicht« von Bedeutung ereignet. 15. Februar. In Ostgalizie» erhöhte Kampf-tätigtest feindlicher Flieger ohne Erfolg. Nordwest-lich von Tarnopol wurde ein russische« Flugzeug durch einen deutschen Kampsflieger zum Absturz gebracht; di« Insassen sind tot. Der Stellv« treter de» Chef« de« Generalstade«: v. Höfer, Feldmarfchalleutnant. Die Berichte der deutsche'' obersten HeereSleitu ng. 13. Februar. Vorstöße russischer Patrouillen und kleinerer Abteilungen wurden an verschiedenen Stellen der Front abgewiesen. 15. Februar. Die Lage ist im allgemeinen un-verändert An der Front der Armee de» General« Grasen v. Bottimer sand«n lrbhast« Aniller.ekämpfe statt. Bet Grvdla (am Sereth, nordwestlich Tarnopol) schoß ein deutscher Kampsflieger ein russische« Flug» zeug ob. Führer und Beobachter sind tot. Gegen Frankreich. Große« Hauptquartier, 12. Februar. Nach heftigstem Feuer auf einen großen Teil unserer Front in der Champagne griffen die Franzosen abend« ist-lich de« Gehöste« Maison de Champagne (nordwest-lich von Massige») an und drangen in einer vr»it« von noch nicht 200 Metern in unsere Stellung «in. Aus d«r Combre»höh« besetzten wir den Rand eine« vor unserem Graben von den Franzosen gespreng« teil Trichter«. 13. Fcbruar. In Flandei n drangen nach leb« hastem Ariillerirkampj« Patrouillen und starke Er« kundungSabieilungen in die feindlichen Slellungen ein. Sie nadmen einige wiikungsvolle Sprengungen vor und machten südöstlich von Boesinghe über 40 Eng-Iänder zu Gesangenen. Englische Artillerie beschoß gestern und vorgestern die Stadt Lill« von gutem sachlichen Ergebnis. Verluste oder militärischer Scha-den wurde un» dadurch nicht verursacht. Auf unserer Front zwischen dem Kanal von La Bassee und Arra», sowie auch südlich der Somme litt d t Äefechiölät'g-keil unter dem unsichtigen Wetter. In den Kämpfen in der Gegend nordwestlich und westlich von Vimy bi» zum 9. Februar sind im ganzen neun Ofjiziere, 682 Man» gefangengenommen worden. Die gesamte Beule beträgt 35 Maschinengewehre, zwei Minen-werfer und andere» Gerät. Unsere Artillerie nahm die feindlichen Stellungen zwischen der Oise und ReimS unter kräftiges Feuer. Patrouillen stellten gute Wirkungen in den Gräben des Gegners fest. In der C.iawpagner stürmten wir südlich von Samte Marie a Py die französtichen Stellungen in einer „Tekely — hab Erbarmen mit mir — ich bitt Dich —' Da lacht der Andere laut auf: „Ich Erbarmen mit Dir — nein, Brüderchen — daS glaubst Du ja doch selbst nicht — hättest Dir da» Geld schaffen sollen — al« Du erfuhrst, daß Du mein Schuldner geworden bist, mußlest Du auch wissen, daß Du aus Erbarmen nicht zu rechnen hast — ich warte keinen Halden Tag — keine halb« Stund« —* „Ja — alle Heilige«, Tekely — wa« soll ich denn ansangen, wenn Du mich von Hau« und Hos jagst — soll ich denn in die Pußta gehen und Rau-der werden —" „Od e« jetzt geschieht oder später — da« ist gleich — ein Ittensch, der nicht Ordnung hält in seinen Sachen, bringt» ja doch zuletzt zu weiter nicht«!" Wut. Verzweiflung. Qual, wahnsinniger Schmerz überwältigen da den hüuenhaften jungen Mann, er legt da« Haupt auf den Tisch und wcint bitterlich. Da tutt der Anbei« mit satanischem Grinsen zu ihm: „Weist, wa», Brüderchen" — sagt er wieder wohlwollend, „gib alle Deine Ansprüche aus die Aranka auf — dann erlaß ich Dir den Zin« auf «in ga»re« ,V»hr. Du kannst Dich dann erholen und wirst nachher pünktlich sein. Du mußt ihr ober auch zureden, daß sie mich nimmt!" Aipad ist ausgefahren, zuerst sprachlos, dann DcnKrfte Dacht Sri,« 8 Ausdehnung toi etwa 700 Meter» und «ahme« 4 Offiziere. .202 Mann gefangen Nordwestlich von Massige« scheiterten zwei heftige feindliche Angriffe. Un dem vorgestern von den Franzosen besetzten Teile unsers» Graben« östlich von Maiion de Champagne dauern Handgranaienkämpfe »hne Unterbrechung fort. Zwischen Maas und Mosel zerstörten wir durch fünf große Sprengungen die vorderen feindlichen Grüben völlig in je 30 bi« 40 Meter Breite. Lebhafte Nr« »illeriekämpf« in Lothringen und in den Vogesen. Südlich von Lusse (östlich von St. Die) »rang eine deutsche Abteilung in «inen vorgeschobenen Teil der französischen Stellungen ein und nahm üb. dreißig Jäger gefangen. Unser« F1ugzeugg«schwab«r belegten die feindlichen Etappen und Bahnanlagen von La Panne und Poperingh« ausgiebig mit Bomben. Ein Angriff der feindlichen Flieger auf Ghistelle« (süd-lich von Osteode) h«t leinen Schaden angerichtet. 14. Februar. Die lebhaften Artilleriekämpfe dauerten aus einem großen Teile der Front an. Der Keind richtete nachts sein Feuer wieder auf LenS und Lievin. Südlich der Somme entwickelte« sich heftig« Kämpf« um «inen vorspringenden erweiterten Sap-penkops unserer Stellung. Wir gaben den umfassen« den Angrif'en ausgesetzten Graben aus. In der Champagne wurden zwei feindl'che Gegenangriffe südlich von Samt Mari« a Py glatt abgewiesen. Nordwestlich von Tahure entrissen wir den Fran-zoien im Sturme über 700 Meter ihrer Stellung. Der Feind ließ 7 Osftzier« und über 300 Mann Gefangene in unserer Hand und büßte 3 Maschinell« gewehre und 5 Minenwerfer ein. Di« Handgranaten-kämpfe östlich von Maison de Champagre sind zum Stillstände gekommen. Südlich von Lusse (östlich von Saint Die) zerstörten wir durch «ine Sprengung einen Teil der feindlichen Stellung. Bei Oberfept (nahe der französtichen Grenze nordwestlich »on Pfirt) nahmen uns« « Truppen die französischen Gräben in einer Ausdehnung von etwa 40V Meiern und wiesen »ächtlich« Gegenangriffe ab. Einige Dutzend Gefangene, zwei Maschinengewehr« und drei Mineawerfer sind in unsere Hand gefallen. Die deutichen Flug« zeuggeschwader griffen Bahnanlagen und Truppen« lager deS Feinde» auf dem nördlichen Teil der Front a». 15. Februar. Südöstlich von Ipern nahmen unsere Truppen nach ausgiebiger Vorbereitung durch Artillerie- und Minenwerferfeuer etwa 800 Meter der englischen Stellungen. Ein großer Teil der feind-lichen Grabenbesatzung fiel, ein Offizier, einige Dutzend Leute wuiden gefangen genommen. An der Straße Lens-Belhune besetzten wir nach erfolgreicher Sprengung den Trichterrand. De Gegner setzt die Beschießung von Lens und seiner Vororte fort. Süd« lich der Somme schloffen sich an vergebliche fran-zösifche Handgranatenangriffe heftige bi» in die Nacht andauernde Artilleriekämpfe an. Nordwestlich von Rei n« blieben franzüsifche Gegenangriffsversuche wir-kungsloS. In der Champagne ersolgte nach starker Feuervordereitung ein schwächlicher Angriff gezen un-fere neue Stellung nordwestlich von Tahure; er wurde leicht abg'wiesen. Oestlich der Maas lebhaftes Feuer gegen unsere Front zwischen Flaba« und Or-ves. Ein nächtlicher Gegenangiiff der Franzosen ist bedeckt Zornesröte sein Gesicht, sein Auge flammt, er schüttelt die Faust gegen den Frechen. „Lump, niederträchtiger, erbäi mlicher Schurke!" donnerte er, ,,l)üic Dich vor mir." Er stürzt hinaus, wirft sich aufs Pferd und jagt feinem Gehöft zu. * Am nächsten Mittag sährt Tekely wirklich die Straße nach Temesvar zu. Aber er kommt nicht hin. In der nähe eines einsamen Heidebrunnrn« fällt plötzlich ein Schuß, Tekely stürzt lautlos blutüber-strömt vom Wogensitz herab in den Siaub der Straße, während sein Ge p inn führerlos weilergaloppiert. Da« schöne Ungarland aber ist um einen küh nen Räuber reicher — und beim einsamen Lagerfeuer erzählen sich Csiko« (Roßhirten), Schaf» und Schweine« hirlen von den unerhörten, tollkühnen Heldentaten des Räubers Aipad. Deutsche, unterstützet eure ^chutzrereine durch die Verbreitung der von ihnen heraus gegebenen Wirtsch.iftsgegenstände (Zündhölzer, Seife u. dgl.) da« euch nichts kostet und den Vereinen Nutzen bringt! Gebraucht fleißig du Wehrschatzinarken! vor der ihnen entrissenen Stellung bei Obersepl ge-scheitert. Oberste Heeresleitung. ' Der Krieg gegen Italien. 12. Februar. Amtlich wird verlautbart' Au der küstnilä»dischen Front finde« seit einigen Tagen wieder lebhaftere Artilleriekämpfe statt. Bei Flitfch eroberten unser« Truppen heute srüh eine feindliche Stellung im Rombongebiete; sie eroberten drei Ma» schinengewehre und nahmen 73 Alpini gefangen. 13. Februar. Ei» nächtlicher italienischer An« griff auf di« von »ns genommen« Stellung im Rom« bongebiet wurde abgewiesen. Stellenweise fand leb« hafte« feindliche Artillerietätigkeit statt. Auch Görz erhielt, wie fast alltäglich, einige Granaten. 14. Februar. Die Geschützkämpf« an dir kü« stenländischen Fionl waren gestern an einigen Stellen sehr heftig. Unser« neu gewonnene Stellung im Rombongediete wurde gegen mehrere feindliche An-griffe behauptet. 15. Februar. An der Kärntner Front beschoß die feindliche Artillerie gestern unsere Stellungen bei-derieits des Seisera- und S«tbachtaleS (westlich Raibl); um Mitternacht eröffnet« sie ein heftiges Feuer gegen di» Front zwischen dem Fellatal und dem Wifchberg. Bei Flitfch griffen die Italiener abends uiisne neue Stellung im Rombongebiel« an; sie wurden unter großen Verlusten abgewiesen. Di« heftigen Gcschützkämpse an der küstenländischen Front dauern an. Gestern früh belegt« eine« unserer glug-zeuggeschwader, bestehend aus 1l Flugzeugen, den Bahnhos und FabrikSanlogen in Mailand mit Vom-ben. Mächtige Rauchentwicklung wurde beobachtet. Unbeirrt durch Geschützseuer und Abwehrflugzeuge de« Feuers bewirken die Beobachteroffiziere Plan-mäßig den Bombenabwurf. Der Luftkampf wurde durchweg« zu unseren Gunsten entschieden ; die feind-lichen Flieger räumten das Feld. Außerdem belegten mehrere Flugzeuge eine Fabrik von Schio mit sicht-lichem Ersolg mit Bomben. Alle Flugzeuge kehrten wohlbehalten zurück. Der Stellvertreter des Chefs des GeneralstabeS: v. Höfer, Fcldmarfchall Leutnant. Zur See gegen Italien. Am 12. Februar mittags hat ein Seeflugzeug« geschwader in Ravenna zw i Bahnhofmagazine zer« stört, Bahnhofgebüude Schwesel« und Zuckerfabrik schwer beschädigt, einige Brände e>zeugt. De Flug-zeuge wurden von einer Abwehrbatterie im Hafen von Cosini heftig beschossen. Ein zweite« Geschwader erzielte in den Pumpweiken von Codigoro und Ca» vanella mit schweren Bomben mehrere Volltreffer. Codigoro ist eine Gemeinde in der Provinz Ferara, Distrikt Comacchio, Cavanella ein Ort im Benetia-nischen, Eisenbahnstation der Linie Dofsobiiono-Chi-oggia. Unser Vormarsch in Albanien. Die Berichte d«s österreichischen General st ab« s. 12 Februar. Amtlich wird verlautbart: Westlich von Tirana versuchten italienische Kräfte sich der von uns genommenen Höhenftellungen zu bemächtigen. Unsere Truppen schlugen alle Angriffe zurück. 14. Februar. Die in Albanien operierenden k. u. k. Slreitkräjte haben mit Vortruppen den un« teren Arzen gewann««. Der Feind wich auf das Süd-ufer zurück. Der Stellvertreter des Chef« des GeneralstabeS: v. Höfer, Feldmarschall Leutnant. Der Krieg zur See. Das Wolffbureau meldet: «kin deutsches Unter-seeboot versenkte am 8. Februar an der syüschen Küste südlich von Beirut daS französische Linienschiff „Suffren". DaS Schiff iank innerhalb 2 Minuten. Die gesamte Besatzung. 850 Mann, ist ertrunken. Der amtlichen Veiöffenilichung vom 11. d. ist noch über die Vernichiung der „Arabis" durch un-sere Torpedoboote hinzuzufügen, daß, wie die »ach-t> «glichen Feststellungen mit Sicherheit ergeben haben, auch das durch einen Torpedo getroffene zweite eng-lische Schiff gesunken ist. DeS s«rn«ren wurde fest» gestellt, da« im ganzen der Kommandant, der Schiffs-arzt, ein Offizier, ein Deckvffizier und 27 Mann von der „ArabiS" gerettet worden sind. Hievon sind auf der Rückfahrt infolge des Aufenlhalie« im Wasser der Schiffsarzt und drei Mann gestorben. Der „Lokal Anzeiger" meldet aus Lugano: DaS französische Schiff „Dupleix" lies im Miltelmeere aus ein« Mine aus und sank. Die Besatzung ist ertrunken. Elbasfan von den Vulgären befetzt. DaS bulgarische Hauptquartier teilt unter de« 13. d. mit: Bulgarische Truppen haben gestern El-bassan besetzt. Die Bevölkerung bereitet« ihnen «inen fthr warme» Empfing. Die Stadt ist beflaggt. Der Krieg der Türkei. Die Berichte des türkischen Haupt-quarti« rs. 12. Februar. Zrakfront. Ein« Eikundungtab, teilung, dir wir in der Richtung auf Scheich Seid auSgesandt hatten, zerstörte feindliche Telegraph««-veibindungen. B«i Felahi« und Kut-el-Amara zeit-weise aussetzende« Infanterie- und Artilleiiefeuer. Unsere Freiwilligen-Abteilungen griffen am 7. d. «I» seindliche« Lage»' westlich von Korna an. Der Kampf dauert« bi« in di« Nacht hinein. Der Feind wurde zur Flucht gezwungen und dabei ließ eine Anzahl Toter auf dem Platze. Wir machten einig« Gefan» gene und erbeuteten eine Menge Waffen, Munuio» und Tier«. KaukasuSfront. Auf dem linken Flügel Geschütz« feuerwechsel ohne Bedeutung. Zm Zenlrum forige-setzte Vorpostengesechte. Der Feind, der eine unserer Stellungen besetzt hatte, wurde durch Gegenangriff wieder »ertrirdr». Er v«rlor hiebei eine Anzahl Toter. 14. Februar. Jrakfront. Es wurde festgestellt, daß infolge eine» erfolgreichen Uebrrfalle«, den wir am 7. d. vormittag» gegen da» englisch« Lager d«i Batiha östlich von Korna vollführten, der Feind di« Flucht ergriff und sein Lager im Sliche ließ. 500 Toie blieben auf dem Schlachifelde. Weiter« wurde eine kleine Abteilung de» Frinde«, die sich hier be» fand, vleichfalli in «inem Hinirrhalte umzingelt und vollständig ausgerieben. Bei einem anderen Ueber« falle, den wir gegen Suhelschiub zwischen Korna und Nasria ausführt«», erlitt der Feind große Brr» luste. Auch «in englischer politischer Agent wurde verletzt. An zwei Stellen wurde eine Str«itkrast des Feindes, die in drr Umgebung ihr Lager aufgefchla-gen ha«, als sie znr Hilfe kam, zum Rückzüge ge-zivunge», wobei sie eine Menge Tote zurücklieg. Bei Felahja und Kul el Amara keine Aenderung. Kaukasussront. Die Vorpostengefechie im Zen« ttuin haben an Heftigkeit zugenommen und sich an einigen Stellen jüngst zu den vorgeschobenen St«l-hingen ausgedehnt. Wir Hielten durch unser« Gegen-angriffe die Angriffe des Feinde« auf. Zwei ruffische Flugzeuge wurden durch unser Feuer be'chädigt «nd zur Landung gezwungen. Sonst nichts Neue». Aus Stadt und Land. Kriegsauszeichnungen. Der Kaiser hat dem Oberstabsarzt 2. Klaffe Dr. Eduard Neuman» deS ZR Nr. 87 das Ritterkreuz des Franz Joses« orden« am Bande bt« MilitirdienstkreuzeS verliehen. In Anerkennung tapseren Verhaltens vo, dem Feinde wurden ausgezeichnet mit ber silbernen Tapferkeit»« mebaille 1. Klaffe: der Leutnant Egon Riav'tz. der Fähnrich i. b. Ref. Franz Volavfek, die Korporale Franz Ursic und Thomas Brantusa; mit ber silber« nen TapserkcilSmedaiUe 2. Klasse: der Leutnant Friedrich Walland, die SanitäiSfähnriche Ernst Sorger, Homer Mandruzatto, die Fähn ich« t. d. Ref. Stephan Buchla, Andreas Korent, Michael Lewicki uud Franz Strommer; mit der bronzene» TapferkeitSmedaille: der Leutnant HanS Hämmerle, der Leutnant i. b. Ref. Adolf N ftpsa, die Fähn» riche i. d. Res. Wolfgang von Bischoff, Hans Fuch«, Nikolaus NazrrevicS und Jaroslav Seifen, allr vom 87. Jnf Reg. Belobung. Dem Fähnrich einer Gebirgs« Telephvnabieilung HanS Mahr, dem Sohne deS hiesigen pensionierten Stadiwachtmeisters Franz Mahr, wnrde aus Anlaß unserer Aktion bei Osla-vija Mittel« Dekret die Korpskommandobeiobung sür hervorragende Dienstleistung vor dem Feinde ausge« sprachen. Der fteiermärkische Landesschulrat hat am 5. d. ernannt: Die proviiorische Lehrerin in Moi'Sberg Emilie Jug zur definitiven Lehrerin. Genehmigt wurde: die Errichtung eines Voiderei» tungekurse« für Volksschüler zur Aufnahme in ein« Mittelschule in Marburg dmch die pioviiorische» Fachlehrer Ferdinand Bucher und Zohann Schmid. Nachiräglich genehmigt wurde die Verletzung in den dauernden Ruhestand: de« definitiven Lehrer« in St. Maiei» b E. Johann Dedelak, der im zeitliche» Ruhestande befindlich:« Lehrerin Stephanie Lecker i» Schlrinitz bei Cilli und der im zeitlichen Ruhtstande ' befindlichen Arbeitslehrerin FranziSka Krisa. «fite 4 Soldatenbegräbnisse Ja den letzten Ta- ge» sind nachstehende Soldaten, die hier an einer vor dem Feinde erlittenen Krankheit b«;w. Verletzung Gestorben sind, am städtischen Friedhose zur letzten Ruhe bestattet worden: am 13. Februar Infanterist Philipp Dreo de« J.-R. 87, Honved Ins. Sandor Kooac« de« H. J-R. 17; am 15. Februar Jnf. Marko Vulesica des J.-R. 22; Ldw.-Jnf. Wladi. mir Kubelka, de« Ldw.-J. R. 12. Jnf. Marko Mil-jak de« J.-R 22, Zivilarbeiter Gltjv Ratkovic der Staffe«. 6./3. d 6. Jnf. Tr.-Div. Für den Labedienst am Bahnhofe haben gespendet: Frau Hauptmann Lern bei« 600 Zigaretten, 1 Flasche Rum: Ungenannt K 25; ein Keldkurat 1rd, wird sür jede Brotkarte zugunsten dcS Fo»oe« zur Ernährung notleidender Bewohner ein Sirasde-trag von 10 H'ller eingehoben werden. ES müssen «un auch alle Gastwirt«, Bäcker und Mehlverkäuser für ihren gesamten Haushalt ausnahmslos Brot-karten beheben. £Uüd)t Tod eines Cillier Dichters. Am 5. d. ist in Leipzig an den Folgen einer Operation der Dichter Franz v. Kö»ig«brunn gestorben. Er stammle aus Cilli un» lebte seit Jahren in Dresden. Sein österreichischer Roman die „Bogomilen" bracht« ihm viel Erfolg. Offiziere für die Südmark. Die Offi- ziere der 13. Feldtompanie eine« älplerischen Jnsan-terieregiment« haben de« Vereine« Südmark mit einer Spende von 100 K gedacht. — Ein Major sandte durch die F>ldpost an die Hauptleitung 50 K al« KriegSspende, die über seine Anregung 14 einem un« garischen Regiment« angehörend« deutsche Ossiziere sür den Schutz deutschen Bosten« widmeten. Zur Übermittlung des Betrage» bemerkte der wackere Vorgesetzte: „Wenn sich in jedem unserer Regimen-ter nur ein Herr befände, welcher die nützlichen Ziel« der Südmark erkennend, solche Sammlungen veran-lassen würde, e« müßt« ein schöne« Ergebnis werden. Wollen wir« hosfen!* Möge der Ruf diese« Süd-markfreunk-eS im Felde zu Widmungen an Kriegs« spenden auch andere gleichgesinnt« Kri«g«r zu Gaben sür dir SiedlungS« und Fürsorgebestrebungen de« Vereine« veranlassen. Butterpreis für die Stadt Cilli. Das Stadtamt hat mit Genehmigung der Statthaltern den Höchstpreis für den Kleinverfchleiß der steierischen Butter für da« Stadtgebiet Cilli mit 5-20 K sür ein Kilogramm festgesetzt. Als Kleinverfchleiß gilt der Verkauf in Mengen von weniger als 5 Kilo-gramm. Uebertretungen diefrr Verordnung wrrdcn vom Stadlimte gemäß der Verordnung vom 20. April 1854 mit einer Ordnungsbuße von 2 bi« 200 K oder mit sechsstündiger bi« 14>ägiger AnHaltung bezw. § 131 der Gewerbeordnung mit Geld-strafen bis zu 1000 K o'«r mit Arrest bi« zu drei Monaten, allenfalls mit Entziehung der Gewerbe-be?echligung für immer oder auf bestimmte Zeit bestrast. Beimengung von Ersatzstoffen bei der Broterzeugung. Die Staiihalterei hat durch rinr soeben im Landesgesetz- und VerordnungSblatte unter Zahl 17 veröffentlichte Verordnung vom 7. d. angeordnet, daß Weizenbrotmehl, Weizengleichmehl und Roggenmehl künftighin zur gewerbsmäßigen Er-zeugung von Brot nur im Ausmaße von 80 v. H. de« Gesamtgewichte« der zur Teigb. reitung verwen-beten seften Stoffe herangezogen «erden dürfen. Die zur Btoibereitung verwendeten Ersatzstoffe haben daher mindestens 20 v. H. de« eben erwähnten Ge-samtgewichtk« der verwendeten seften Stoffe oder 25 v. H. deS Gewichte« des verwendeten EdelmehlS zu betragen. Da Geiste und Hafer bei der Broierzen-gung nicht verwende! werden dürfen und MaiS auch nur im beschränkten Umsange verfügbar ist, kommen zur Beimengung hauptsächlich Kartoffeln in Betracht. Die politischen Bezirksbehörden sind nun ermächtigt. Sie Beimengung von Ersatzstoffen jederzeit auch im weiteren Umfange anzuordnen. Die Gewerbebetrei« benden sind verpflichtet, den Zusatz von Ersatzstoffen beim Verkaufe des Brote« ersichtlich zu machen. Die ser Verpflichtung kann man jedoch nach der Verord> nung schon durch daS Einbäcken de« Buchstaben« K genügen. In ganz außerordentlichen Verhälinissen, inSbesvndere dort, wo die Beschaffung der iiö igen Ersatzstoffe nicht möglich sein sollte, kann die Statt halierei aus Antrag der politischen BezirkSbehörde von der Verpflichtung zur Beimengung von Ersatz-stoffen Ausnahmen gewähren. Mit Rücksicht auf die Notwendigkeit möglichst weitgehender Mehlersparni« können solche Aus»ahmen jedoch nur dann gewährt werden, wenn sie nach den Verhältnissen unbedingt notwendig erscheinen. Die Verordnung tritt am 20. d. in Krast. Legitimationen für den Bertrieb der Kriegsfürsorgeartikel. Da« Krieg»i)>lssbüro hat in dem Bestreben, die angebahnte Regelung dr« «ammlungSwesenS für KriegSsüisorgezwecke auSzu bauen und das Publikum entsprechend zu schützen, einvernehmlich mit dem KriegSfürsorgeamie die An ordnung getroffen, daß alle Personen, welche die von diesen beiden KriegSsürsorgestellen ausgegebenen VertausSgtgenstände oder auch dt« von nnzelnen Fir« mcn zugunsten der offiziellen KriegSjürsorge in Hun« del gebrachten Bücher und Bilder vertreiben, Legitimationen zu führen haben, die au« schwarzen, an der Außenseite mit dem Monogramme der KiiegS sürsorge, dem goldenen kaiserlichen Adler und dem roten Kreuz aus der Brust versehenen Büchlein be-stehen und ausschließlich vom LriegshilsSbüro auSge-stellt werden; sie enthalten Namen, Adresse und Photographie des Inhaber« und bezeichnen die &t genstäude, zu deren Vertrieb derselbe berechtigt erscheint, nebst Preisangabe, bezw. Hinwegs aus die offiziellen Pleietisten, die mitzufühlen sind. Selbst- Nummer 13 verständlich entheben diese Legitimation?» die Agenten nicht von der vorherigen Erwirkung der im Sinnr der Gewerbeordnung bezw. de« Preßgesetzes ersor-derlichrn Bewilligung un» von der genauen Einhal« tung der sonst für da« Sammeln von Bestellungen oder Subskripenten geltenden gesetzlichen Bestimmun -gen. Da« Publikum wird hieraus mit der Einladung aufmerksam gemacht, Bestellungen aus KriegSsürsorge-artikel nur an Personen, welche mit den vorgeschrie-denen Legitimationen ausgestatiet sind, zu erteilen und solche Personen, welch« nicht im Besitze dieser Legitimationen sind, zurückzuweisen oder zur Anzeige zn bringen. Da durch die neue Verordnung der wei-tere Verkauf aller Artikel zugunsten der einzelnen Vereine oder Kriegssinsorgestcllen an die einzuh«-lende behördliche Bewilligung geknüpft ist und im Falle der Erteilung der Bewilligung den Verkäufern entsprechende Legitimationen ausgestellt werden, ist da« Publikum in der Lage, die Behörden bei der durchaus notwendigen Regelung dieser Art Eammel« tätigkeit zu unterstützen. vorzeitige Reifeprüfung im Kriegs-fahre ISIS? Die UnterrichiSbehörde erwägt im Einvernehmen mit den Lehrkörpern die Möglichkeit, die Reifeprüfungen an Mittelschulen und gleichgeitell-ten Anstalten in diesem Jahre schon vorzeitig, und i vax im Mai, teilweise f»g«; schon Ende April, ab-zuhalten. Da zu erwarten ist, daß alle dientitauglich dejundenen Mittelschüler der für die Reifeprüfung in Benacht kommenden obersten Klassen in diesem Frühjahre einrücken müssen, soweit sie nicht schon in Waffen stehen, soll unseren Jünglingen einerseits ohne weitere Formalitäten das Linjährigenrecht mit der Anwartschaft auf den OffizierSrang gesichert, an-dererfeilS der UnterrichtSbelrieb auf »er oberste» Stufe di« zur äußersten zeitlichen Grenze in norma-ler Weise durchgetührt werden. Kriegszulage für Staatsbedienftete. Eine zur Veiöffentlichung gelangte Verordnung de« Finanzministerium», betreffend die Gewährung vo» Zulagen an staatSbediennete au« Anlaß der durch den Krieg geschaffenen außergewöhnlichen Verhält« nifsr, «kennt allen aktiven Staaisdedienstetra (Staats-beamten, Staal«lehrprrsonrn). welche einen Gehalt von 1600 K bi« einschließlich 14.000 K beziehen, sür da» Jahr 1916 monatlich fällige Zulagen im Jahre«betrage von 180 K bi« y00 « zu. Die Höh« der Zulagen richtet sich nach dem Familienstand« der Bediensteten und sind in drei Klassen abgestust: 1. Klasse. Ledige oder verwitwete und kinderlose Staaisbrdienstrtr. 2. Verheiratete und kinderlose oder verheiratete, bezw. verwitwete und im Besitze von ein bi« zwei Kindern. 3. V'rheiratete, bezw. ver« witwete und im Besitze von mehr als zwei Kinder». Den in ein« Ranfl»klasse eingereihten Staatsbeamte« und StaatSlehrpersonen wurden folgende Zahlungen gewährt: Bei einem JahreSg halte von 10000 bi« ein-schließlich 14.000 K Jahre«betrag der Z tlage erster Klasse 580, 2. Klasse 800, 3. »lass« WO. Bei 6400 bi« einschließlich i 0.000 K Gehalt 1. Kl. 500, 2. Kl. 700, 3. Kl. 800 K. Bei 4800 bis einschließlich 6400 K Gehalt 1. Kl. 440, 2. Kl. 620, 3. Kl. 700 K. Bei ;<600 bi« einschließlich 4800 K Gehalt 1. Kl. 380. 2. Kl. 540 3. Kl 600 ». Bei 2800 bi» einschließlich 3600 K Gehalt 1. Kl. 320, 2. Kl. 440. 3 Kl. 500 K. Bei 2200 bi« einschließlich 2?u0 K Sehalt 1. Kl. 250, 2. Kl. 350, 3. Kl. 40iJ «. Bei 1600 bis einschließlich 2200 K Gehalt 1. Kl. 180, 2. Kl. 250, 3. Kl. 3j0 K. Die Quinqutnnalzulag'i, der StaatSlehipersonen sind bei Ermittlung obiger Zulage zu dem Gehalte hinzuzurechnen. Für die Pialtikanten (Rechtrprakli-kanten, dienstjüngere Auskultanten, Assistenten, Sup-plenten) beträgt die Zulage in den drei Klassen >40 k, 200 K und 240 K D'e verschiedenen Grup« pen der anderen Bediensteten (Uuierdeamte, Diener, Sicherheiiswache, Finanzwache, Gefangei.oberaufseher, Gefangenaufseher, Kanzleibilfepersonal und Aushtls»« diener, die in der Verordnung gleichmäßig behandelt erscheinen, erhalten eine in d ei Klassen auSgtmessene einheitliche Zulage von 140 K, 200 K und 240 K. Bediensteten, die eine Miliiäigage beziehen, gebührt dle Zulage nur dann, wenn sie einen eige»en Hau«-stand mil Frau oder Kind haben und außerhalb ihre« normalen DienftoitrS vei wendet werden. Um Zweijel zu vermeiden, wie sie aus Anlaß von Teue-rungszulagen in einem früh re« Kall aufgetaucht sind, wurde die ExeknnonSsrecheit durch eine besvn-dere kaiserliche Verordnung ausgesprochen. Da die Zulagen auch bei Bemessung des esekulwnSsreien Betrage« außer Anschlag zu blöden haben, können sie auch mittelbar nicht ein« E.öhung de« bish:r Nummer 13 Deutsche Wacht Seite 5 dem Zugriffe der Gläubiger unterliegenden Betrages bewiiken. Die Gewährung von Zulagen für Staat«. Bedienstete anderer als der angeführten Gruppen bleibt besonder n Vorschriften vorbehalten. JnSbe-sondere werden gleichartige Zuwendungen an die StaaiSeisenbahnbedienfteten, wie dieS auch im Staat»-bahnbereich üblich, mit besonderer Verfügung getroffen, deren HinouSgabe im Zuge ist. Der Schritt der Staatsverwaltung wird allgemeine Anerkennung finde» — die Aushilfe ist herzlichst gegönnt, wenn sie auch gerade in den unteren Gehaltsstufen — — bescheiden ist. Nachdem nun aber der Staat die Notwendigkeit einer Aushilfe iür den Festangestellten anerkannt hat, dürfen und können auch die Privat-Unternehmungen nicht mehr zurückstehen. Auch für den Privatangestellte» herrscht Teuerung und auch sür eine noch so einsache Lebensführung langen die Bezüge nicht, die in FriedenSzeit genügten. Fahrbegünstigung der Offiziersgat tinnen. Vom 1. März 1916 an haben die Gattinneu und die über zehn Jahre allen unversorgten Linder der aktiven (Berufsoffiziere), im Ruhestände befindlichen oder mit Wartegebühr beurlaubten Offi-ziere und Mititärbeamten sowie die in einem dau-ernden VersorgungSgenuffe stehenden Witwen und Waiie» nach solchen Militärpersonen Anspruch auf fünfjährige Eifenbahn-Fahrlegiiimationen. Von die-sem Tage kann die Fahrbegünstigung nur mehr bei den Personenkassen gegen Vorweisung der Legitima-tion in Anspruch genommen werden und es entsal len daher die bisher ersorderlichen sallweisen Ansu-chen um Anweisung der Fahrbegpnstigung sür ein-zelne Fahrten. Die vor dem 1. März bereits auSge-folgten Fahrbegünftigungsanweisunzen behalten ihre dreimonatige Billigkeit. Eine Verlängerung dieser Anweisungen ist ausgeschlossen. Gesuche sind bei den Ersatz- und Siammkörpern einzubringe». Die Vorschriften für das Ueberschrei-ten der deutschen Grenze sind, wie aus Lo-dendach gemeldet wird, neuerlich verschärft worden. Nach den neuen Bestimmungen können Reisepässe nach Deutschland nur noch ausgestellt werden, wen» zuvor die unabweisbare Notwendigkeit einer Reise nachgewiesen ist. Der gleiche Nachweis ist bei An-trägen auf Verlängerung eines Reisepasses zu er« blinken. Der Zeitpunkt des beabsichtigte» Antritte« der Reise und die Dauer der Reise sind genau an-zugeben, Zweck und Ziel der Reise durch Einsendung schriftlicher Unterlagen genau nachzuweisen. Die nur vom Gesuchstcll« gemachte Angab« allein genügt nicht. Für BciuchS- und Erholungsreisen werden Pässe nach Deutschland nicht mehr ausgestellt. Wird der Reisepaß sür eine Reise in Oesterreich Ungarn benötigt, so sind Reisezweck, daS Reiseziel, die Reise-dauer nnd der beabsichtigte Antritt der Reise anzu-geben. Für die Richtigkeit seiner Angaben bleibt der Antragsteller verantwortlich AIS Legitimationepavier sür den ständigen Aufenthalt in Oesterreich oder in Ungarn werden Reisepässe nicht mehr ausgestellt Gesuchen um Ausstellung eine« Reisepasses ist der Heimatschein beizufügen. Wehrpflichtige haben außer-dem die Miliiärpapiere beizulegen. Das Los der aus Serbien nach Na-lien beförderten österreichisch ungarischen Kriegsgefangenen. Amtlich wird miigeierlt: Die von der spanlichen Botschaft in Rom eingelangten Nachnchten lassen eine durchgreifende Verbesserung der Lage aller jener Kriegsgesangenen erhoffen, die der italienischen Regierung durch die serbische Re» gierung zufolge der kriegerischen Ereignisse übe-geben wurden. Die den kranken und durch die überstände« nen Strapazen erschöpsten KriegSgesangenen zuteil werdende äiziliche Pflege wird bewnderS erwähnt. DaS Eintreffen der NamenSlisten. de>en Fertigste!-luiig in Italien bevorsteht, beim gemeinsamen Zen lralnachweisbureau, AuskuuftSstelle iür KriegSgesan-gene, Abteilung C, Wi n 1., Fischhos 3 wird sei-nerzeit zur »inntnis gebracht werden; auch sollen die KriegSgesangenen mil Postkarten zur Verständigung ihrer Angeliörigen beteilt worden sein. Die Auflösung des Südmarkgene sungsheimes in Kroisdach bei Graz. Das Kiie^Sminislenum hat „aus Rückxchr auf die unbe-dingt gebotene Oekonom>e mit Personal und Mate rial" die Anflölung der kleineren SanitZisanstalten verjügt. Bon dieser Maßregel ist mit Zustimmung de» Roten KreuzrS auch das SüdmarlgenesungSheim getroffen worden, obwohl diese Anstalt bekanntlich mit den Milicln deutichpairiotisch-r Südmärker ohne Kost«» sür die Militäiverwallung im Oktober 1914 gegiündet und seither durch sreiwillige Beiiräge er-halten worden ist. Erst ab Oktober 1915 wurde w,gen der ungeheuren Teuerung aller Lebensrnittel vtm Kriegsmlnisterium ein BerpflegSkostenbeitrag von täglich 2 K für den Mann gewährt. DiS Militär« komm an do Gra'z erklärt in einer Mitteilung an die Hauptleitung deS Vereines Südmark, daß die Auf-löfung lediglich aus „allgemeinen militärischen Grün-den erfolgen mußte und anerkannt hiebet auSdrück-lich. „daß die Leitung uns Verwaltung der Anstalt durch opferwillige patriotische Betätigung deS Süd-maikvereines tadellos geführt wurde". Die Haupt« leiiung dankt hiemit allen Südmärkern, welche ihr wohltätiges Herz dem Genesungsheime zugewendet hatten, aus da« herzlichste und bittet sie zugleich, be-achten zu wollen, daß auch die vom Vereine eingeleitete Fürsorge für die KriegSinvaliden und Kriegs-waisen der größtmöglichsten Förderung bedirf. Das tierquSierifche Abwägen von Schlachtkälbern. Die Statthalter« hat dem Grazer Tierschutzverein (Wielanogasse 19) danken«-wert mitgeteilt, daß ein Fall vorgekommen ist, wo ein Fleischhauer «in lebendes Kalb zwecks Feststellung seines Gewichte« an den zusammengebundenen Hin-terfüßen auf den Hebel der Laufwage aushängte und sein Vorgehen damit rechtsertigle, daß dies« Art des AbwägenS von Schlachtkälbern allgemein geübt werde. AuS diesem Anlasse wurden die Gemeinde-vorstehungen und k. k. Gendarmeriepostenkommaiiden beauftragt, der Art des Abwägeus von lebendem Stechvich ihr besonderes Augenmerk zuzuwenden, da< mit derlei tierquälerische Handlungen in Zukunft nicht mehr vorkommen Namentlich wurden auch die .5leischbefcha»er angewiesen, daß sie die angeführte Art des AbwäzeuS nicht zulassen dürfen und daß sie jeden Fall einer solchen Tierquälerei entweder im Wege de« Gemeindeamtes, der Gendarmerie oder di-rekt an die Siauhalterei anzuzeigen verpflichtet sind. Mit dem Inhalte dieses Erlasse« sind die in den Gemeinden ansässigen Fleischhauer bekannt gemacht und es ist ihnen eröffnet worden, daß Uebertretun-gen desielben aufs strengste bestraft werden. Lokalbahn Radkersburg—ungarische Grenze. Das Eifenbohnwinifterium Hut dem Pri-marar te, Bürge»meisterstellvertreter und Obma >n de« Eisenbahnausschusses der Stadt RadlerSburg. Dr. Franz Kamniker, im Bereiue mit dem Land-tagSabgeordnelen und Bürgermeister der Stadt Rad-kersburg, Oswald Kodolitsch Edlen von NeuweinS-berg und zum Khag und d?m Landtagsabgeordneten ii»d BczirksvcrtretungSobmann Johann Reitter, sämt-liche in RadkerSburg, die Bcw'lliguiig zu technischen Vorarbeiten für et»« normalspurige Lokalbahn von der Station RadkerSburg der Südbahn b>S zur steiermärkifch—ungarischen Grenze in der Richtung gegen Muraszombal aus die Dauer eine« JahreS neuerlich erteilt. Südmarkzünder werden weiter erzeugt. Die ZU»dwaeenne Veruntreuung unt«rb'ochen, hinter sich hat. Sechs, neun, achtzehn Monate, einmal sogar sechs Jahre schweren Kerker lauten seine Vorstrafen. Der Krieg machte ihn zum Landsturmmann; bei seiner Superarbitrierung am 10. Jänner wurde der Fünfzigjährige als zu jedem Landiturmdierste ungeeignet, doch bürgerlich erwerbs-fähig klassifiziert und am 12. Janner entlassen. Ende Jänner trieb er sich in der Umgebung von Petta» herum und entlaste in Pobrefch, Budina, Sadofzen, Pichldorf, Werstje und anderen Ortschaften verfchie denen Frauenspersonen Geldbeträge von 1 und 2 K, indem er sich die schwarzgelbe Landsturmbinde um den Arm gab und behauptete, er sei Beamter der Bezirkshaupimanlischast Petlau und alS solcher beauftragt, die Angemeffenheit der vom Staate aus-bezahlten UnlerstützungSbeuräge zu überprüft» und sie »ach d,m Ergebnisse seiner Befunde zu erniedrige» oder zu erhöhen. Unter Ausstellung von zum Te«le ganz unverständlichen Quittungen, die er mit 1 oder 2 Heller-Stempeln versah, verlangte er von de» leichtgläubig«» Frauen eine oder zwei Kronen, indem er ihnen vorspiegelte, et werden ihre Unterstützungen enisp'echend erhöht werden. Die Höhe der heraus-gelockte» Beträge überstieg 200 K. Der Gerichtshof verurteilt« ihn diesmal zu sechs Monaten schweren Keiker Lierverkauf beim Stafcfamte« Vermischtes. Gold. Ueber dieses Metall, da« als ei» Le-benSnerv im jetzigen Weltringen seine gewaltig« Macht offenbart, spricht Dr. Adolf Reiz im zweiten Fe-diuarheft de« von Freiherrn von Grotthuß heraus-gegebenen „Türmers" (Stuttgart, Greiner u Pfeiffer). „---Drei Jahrlausendr vor Christi Geburt war e« in Mitteleuropa schon ein Wertstück, vor allem wegen seiner Unbeeinflußbarkeit durch die Lust, durch Waffer, selbst bei langer Ausbewahrunz. Ge-biegen, d h. ohne mit anderen chemischen Stoffen verbunden zu sein, als Berggold findet e« sich in der Erde meistens, geschmiegt an Quarz und oft Kristalle zeigend, aber selten in größeren Mengen. La« Waschgold entnehmen wir dem Sand, in den es au« ursprüngliche» Lagerstätten in Be^gschichten durch Abschwemmen gelangt ist. Gold, wie eS aus den Fundplätzen zutage gefördert wtrd, ist fast regcl-mäßig silberhaltig, zuweilen 40°/0 Silber enthaltend (Eleklrum). Auch die Silberschätze aus der Erde, die Kupserstücke sind häufig mit geringen Mengen GoldeS vermischt. Erze, die goldhaltig sinv, wie StjW vanit (eine Verbindung von Golo, Silber und Tel-lur), Tellurgold, werden wenig zur Guldverarbei» lu»g verwendet. Kupferkiese, die zuweilen Gold be-herbeigen, spaltet min öfters, um die Spuren des werivouen Metalles aus ihnen zu holen. Goldhal-tiger Sand wird in Holzichalen mil Waffer längere Zeit ausgeschwemmt, wobei der leichtere Inhalt all-mühlich weggeht und da» schwerer« Metall zruück-bleibt. Steine, die vom Golde befreit werden sollen, werden zermahlen, wobei sie mit Wasser zu dehan-deln sind. Größere Behiebe verwende» eiserne Gesäße m>t Quereinschnürungen, durch welche daS Waschwaffer getrieben wird. Erze «erden zur Gold-gewinnung geröstet, hernach mit Quecksilber zerdrückt, ivoduich eine Lösung des GoldeS in dun zugesetzten Quecksilber eisolgt. Diese Mischung wird vurt» Le« der Leder gepreßt, ein goldarmer Teil geht durch die Ledersch?chien, da« eigentliche Gold passiert dieses Lede,filier nicht, e« bleibt in fester Form zurück. Der goldarme Teil wird wieder mit der übrigen zu reinigenden Meng« vermischt. Da» Quecksilber wird durch Erwärmung fortgetrieben, so daß schließlich Seite 6 Nummer 13 reine» Gold zurückbleibt. — Huf «ine and«rr Weise geht «an bei dem Chlorextraktion»v«rsahrtn vor, wo-bei geröstet wirb, zum Schlüsse unter Zuführung »ou Chlor. Di« geröstet« Masse wird mit Wasser »errührt, Chlor wird nochmal« eingeleitet. Man läßt daS Ganze kochen, so daß sick, ein Bodensatz bilden kann und fchipit di« überstehrnd« Flüssigkeit, welche da» Gold gelöst enthält, ob, um auf einfach« Weife au» ihr da» Gewünschte vollend« zu bekommen. Ost wird diese Lösung auch über Holzkohle geschüttet in der sich denn da» Gold ausscheidet. Die Kohle wird verbrannt, Gold bleibt übrig. — Da» Verfahren, da« sich in den letzten Jahren fehr gut bewährte, ist da» Zyanidlaugeversahren. Zyankalium löst Gold auf. Leitet man in solche Lösungen den elektrischen Strom, so scheidet sich da« Gold an der Eintritt»-stelle deS elektrischen Strome« au». Gold, da« nach einem dieser Verfahren hergestellt wurde, birgt im-m«r noch Spur«n von Silber. Ein« Erfahrung au» der Praxi» ermöglichte e». ein« scharf« Trennung beider Metalle herbtizuiiihren, Schmilzt man nämlich drri Teile Silber mit einem Teil Gold zu einer Le- giening und setzt konzentrierte Salpetersäure hinzu, so löst sich nur da« Silber, nicht da» Gold. Gold kann Kristalle bilden; häufiger erhält e« der Ehe-miker au« den Lösungen al« schwere«, purpurrote« Pulver da» sich schnell in Flüssigkeiten zu Boden senkt. Sotdlöfungen, die fehr verdünnt sind, scheiden, wen« mau sauerstofsentziehend« Mittel zuletzt, da» Gzld in besonderer, sogenannter kolloidaler Form au», in der da» Gold nicht zu Boden fällt, sondern sich in eigenartiger Färbung, je nach der verdün-»ung kundgibt. C» gib» rosarote, blaue, violette Goldlösungen mit allen Farbenadstufungen. Der Schmelzpunkt de« %*«Idrt liegt in Kohlenfäureatmo-fphäre bei 1060 Grad Celsiu«. In Lust schmilzt e« einige Grade niedriger. Der Siedepunkt de» Gol> de« ist etwa 2b00 Grad Celsiu«, wobei «s sich aus chemische Weis« verflüchtigt, ein Verfahren, da« in da Praxi« de» LebeuS durch einfaches Ausgeben bekanntlich ersitzt worden ist. Metallische» Gold kann auf keine Weise mit dem Sauerstoff der Luft ver« bunden werden. Eisen rostet, e« oxydiert, Gold bleibt Gold. ES bekümmert sich nicht um den gaSjörmigen Nachbar. Wenn sich unser« Goldmünzen in der Hitz« de« Tage» und be» Geldb«utel« bräunten, so wäre» e» Staub, Zutaten de» Betrieb», in dem e» hauste. Glänzend steht e« im Reiche der «toffe, glänzend hängt e« am Geschmeide der «ich«» Frau — und glänzrnd lockt e« den trüben Augen der Rr»en Eingesendet. Oeffentlicher Dank! Für die liebevolle Ausnahme und Pflege, welche ich im hiesigen Noten Kreuz.Spitale genossen habe, spreche ich allen, insbesondere dem Herrn Chefarzt Dr. G ollitfch, den Herren Dr. Kokofchinegg, Oberleutnant S ch e r r und den verehrlicheu Damen vom Roten Kreuz meinen herzlichsten Dank au». Franz Urch. k. u. k. StabSunteroffizier des Jnf.-Regmt. Nr. 87. IH65 Sparkasse der Sladtgemeinde Cilli. IIIIHIIIHNIUIIIHIltHNIIHIIIMII Kundmachung. Die Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli gibt bekannt, daß Spareinlagen wie bisher auch weiterhin mit 4 l 0 0 verzinst jederzeit, werden. Ueber neue Einlagen oder Nacheinlagen kann der Inhaber eines Einlagebüchels auch bis zur ganzen Höhe der Einlage, verfügen. Spareinlagebücher der eigenen Ausgabe und die Kriegsanleihe werden kostenfrei in Ber« Währung übernommen. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlagscheine kostenlos zur Verfügung. Aus Anlaß des 50jährigen Bestandes der Sparkasse werden im laufenden Jahre schön aus-gestattete Einlagebllcher, die sich besonders zu Geschenkzwecken eignen, herausgegeben. t4V & «L •M •'» «U l't «'* <&**-M- *>9 «'» T T T T T T T t*X Postsparkasse Nr. 36.300 oo Fernruf Nr. 21 oo Dtt-mÄiul>hruckmi Cclejal Herstellung von Druckarbeiten wie: Werke, Zeitschriften, Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Kuverts, > Tabellen, Speisentarife, Geschäfts» und Besuchskarten, Etiketten, tohn-II listen, Programme, Diplome, Plakate Inseratenannahmestelle für die Deutsche Waclit 1 vermählungsanzeigen, öiegelmarken Bolletten, Trauerparten, Preislisten, Durchschreibbücher, Drucksachen für Aemter, Aerzte, Handel, Industrie, Gewerbe, tandwirtschaft u. private in bester und solider Ausführung. III:: Cilli, RathausMc Nr. s :: || INMWKWW WM | MWWWWMlIj MM. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für HauS und Familie. $»attt«asßrtfaar M „CentsAn -Nacht" in fiiSi. Nr. 6 Vie „6abmalt" tri&eint jthtn Sonniaq al« unenlueUtiche Beilage für bic üflf» .Die fcObmart" nicbt fdufUd» 'et »Deutschen WaSt". — Einzeln ist 1916 Morgenrot. Noman aus brr Zeit der Befreiungskriege von Ludwig Richard. l. Die Nacht war kaum geschwunden. ES däm-werte nur langsam, denn die Wolken, aus denen stundenlang dichter Regen niedergeftrömt war, »er. deckten noch den Himmel. Leiser Morgenwind schüt-leite unablässig die Tropsen von den schwer durch, näßtcn, mächtigen Bäumen de« Waldes, in welchen noch kein Schimmer des grauenden Tage? schien. Kein Vogel, keine Biene regte sich. — Mitten durch daS Holz, mühsam nur den dichien Stämmen aus« weichend, ritt ein junger Offizier mit dunklen Locken und noch wenig Barthaar auf den Oberlippen. Er trug die Uniform der Lützowfchen Jäger, den schwär-zen Waffenrock mit rotem Kragen, aber er zog den Mantel beständig dicht um sich, um die glänzenden Epauletten und gelben Knöpfe zu verhüllen. Vor-sichtig, doch nicht ängstlich, blickten seine grauenAu-gen nach allen Seiten, wenn er die nassen Zweige, die ihm oft inS Gesicht streiften, mit rascher Hand zurückbog. Schwer arbeitete sich sein Fuchs durch den feuchten nachgiebigen MooSboden, aber dennoch feu-erte ihn der Reiter, wo eS halbwegs ging, zu ra-fchem Trab an. Jetzt endlich teilten sich die Bäume und eine Lichtung wurde sichtbar. Ein freudige« Lächeln glitt über des jungen Mannes Gesicht. Jetzt wußte er. wo er war. Bald mußte er an die breite Fahrstraße kommen, die den Wald durchquerte und aus dieser konnte er rasch sein Ziel Erreiche». Mit einigen Sprüngen flog er über den freien Fleck, dann wieter kühn durch da« Dickicht — und der Saum des Waldes zeigte sich durch einen helleren Schein, der über die Büsche siel. Aber noch war eS nicht Tag. Undeutlich grau schimmerte die Straße durch die Bäume. Desto früher hoffte der Offizier den Weg unbemerkt denützen zu können. Doch ehe er da« schützende Holz verließ, prüfte er nochmals feine Pistolen. Dann ritt er langsam aus dem Bnsch-werk hervor und stand auf dem vasien aber wenig» stenS festen Boden der Straße. Er spähte nach alle» Seiten. Nichts war zu sehen. — War nicht ein leises Geräusch zu hören? Der Jüngling wandte sich um. Richtig! Fern am Horizont tauchte u Ungeschick, die gute Tasse; bringe eine andere! Und nun, Kurt, erzähle! Lege doch Deinen Mantel ab — Anna, ist Butter aus dem Tiiche? Ja — nun eile! Kurt — von wo kommst Du denn her?' Ehe der Gefragte noch antworten konnte, ging nochmals die Türe auf und ein großer Mann mit grauem Schnurrbarte, in kurzem Reitrocke und hohen Stieseln trat ein. „Kehlt doch wenigsten» erst die Scherben weg. Ihr mit Eurem dünnen Schuhzrug werdet Euch noch wa» in die Füße treten. — Sei gegrüßt. Kurt!' „Anna",, rief die Frau wieder, „es sind ja noch genug Zivilkleider von Kurt hier. Bringe ihm etwas Rasch!" DaS junge Mädchen flog aus der Stube und wieder herein, erst mit einem Besen, um auszukehren, dann mit anderen Kleidern, und zuletzt mit der dampfendere Kaffeekanne. Die Gesell-schast saß beim Frühstücke und ein eisrigeS Hin- uud Herreden begann. „Kurt", sagte nun der Verwalter Thalau, „Du bist ein großer Leichtsinn. So allein diesen Ritt zu wagen." „Wa» hätte ich denn tu» sollen, Vater? Ich hatte gestern noch keine Idee davon, daß ich heute hier sitzen würde. — Wir sind eben alle versprengt worden. Wohl wußte ich. als wir gestern früh überS Feld zogen, daß wir unS meiner Heimat etwas nä> herten, aber daß wir so weit gekommen sind, war reiner Zufall, wir bildeten überhaupt nur einen steinen Trupp und wollten wieder zu unserem Korps kommen, als wir des Nachmittags auf die verdamm-ten Franzosen stießen. Wohin die eigentlich wollten, weiß ich nicht. ES war ein« Abteilung Reiter, aber vielleicht dreimal so viel als wir. Es ging alle» wie im Traume und eS ist ein Wunder, daß ich mit hei-ler Haut davon kam. Ein kurzes Gesicht, wülendeS um nns Heruwhauen, ein Krachen von Pistolen, und auS war». Wer nicht fallen wollte, mußte fliehen. Meine Pistolen waren ausgejchossen und zum Lade» hatte ich keine Zeit. So stürmten wir, die noch Un-verletzten, zurück, so rasch die Pferde laufen konnten, um un» im Walde zu verbergen. Ich sage wir — 3 aber aus einmal war ich allein. Anfang» sah ich Andere Uneben mir dahinrasen, dann sah ich nur aus mein Pferd, daß eS nicht etwa stürze und al« ich endlich wieder um mich blickte, sah ich Niemand alS mich. Seinen Freun» — keinen Feind I E« war ziemlich dunkel um mich. War es schon Abend oder war es da« Dunkel der alten Bäume — ich kann ei nicht mehr genau sagen. So hielt ich denn eine Minule au, vergewisserte mich noch einmal, daß ich unversehrt geblieben, besah meinen Fuchs und sand auch ihn ganz und heil. Wohin mich aber wenden? Zurück konnle ich nicht, denn hätten die Kerle mich entdeckt, wäre ich verloren gewesen. Und wo waren die Anderen von un«? Waren sie gestürzt? Waren sie aus einen anderen Weg geraten? Wer weiß? Auch sür mich war die Gegend noch keineswegs si-cher. Ich lud nun meine Pistolen und ritt nun lang, sam hin und her, ob ich nicht vielleicht einen von den Unsern wo im Grase entdecke. Aber alles ganz umsonst. Der Abend war nun wirklich da und ich saß im Walde und wußte nicht wo. So ritt ich denn geradeaus, so lange als möglich, dann stieg ich ab, um kurze Zeit zu ruhen. — ffi« war völlig sinster und sing zu regnen an. Aber ansang« gewährten mir die Bäume Schutz. ES war gerade keine gemüt« liche Rast. Im Grase saß ich, halb an einen mäch-tizen Bnchenstamm angelehnt, in einer Hand die Zügel meine« PserdeS, in der anderen die Pistole. E» versank >ch in eine Art Halbschlaf, dacht« an nicht« und horchte nur auf das eintönige Geräusch des RegenS. Lange kann das Lager nicht gedauert haben, denn mein Sitz wurde immer unbequemer. DaS Moos wurde naß, ich saß wie in einem Sumpfe. Mein Pferd machte ungeduldige Bcwcgunzen mit dem Kopfe und riß dabei immer an meinem Arme, mit dem ich den Zügel hielt. Ich fprang also wieder «us, und weiter ginqS in die unbekannt« Finsternis. Zum Glück war mein Fuchs tlüger als ich. Ich merkte bald, daß er, ohn« sich um mich zu kümmern, eine bestimmte Richtung verfolgte. Ich ließ ihn nach Belieben traben, und al« sich di« Nacht langfam verzog und da? Regengeplätscher aufhörte, sah auch ich, daß ich mich in bekannten Gegenden befand. Hätte sich das Pferd den Ort, wo eS groß geworden. nicht besser g«m«rkt al» fein Herr, wer weiß, wie noch alleS gekommen wäre." Hierbei lehrie Kurt znm dritten Male seine Kasfeeiasse, die ihm seine Mutter au« der grundlosen Kanne immer wieder fällte. Sie hatte sich von ihre« Schrecken erholt, die Freud« hatt« die Oberhand gewonnen, und so sagte sie nur: „Dank dem Himmel, daß Du wieder hier bist!" „Ja, aber aus wie lange!'' entgegnete Kurt. „Ich muß doch gleich fort!" „Unsinn, Kurt — ich lasst Dich nicht und der Vater wird mir helfen, Dich festzuhalten." . „Soll ich gesund und heil hier sitzen und —" «in trüber Schatten huschte über da« eben »och so fröhliche Gesicht de« jungen Manne« „Die Anderen", fuhr er wehmütig fort, „wo mögen sie jetzt sein? Vielleicht liegt einer noch blutend in irgend einem Gebüsche, ein zweiter ist vielleicht gesangen." Er sah ernst vor sich hin. Anna überfiel ein leiser Schauer und sich ängstlich an den Bruder schmiegend, sagte sie: „Gehe nicht fort." „Ich muß!" war die Antwort, und wieder leb» hast wie früher sprang Kurt in di« Höh«, „Ich bin aus gut preußischem Boden, die Grenzen de» Rhein-bundeS sind weit von hier", rief er. „Aber wenn Du wieder zurück willst —" warf Anna ängstlich ein. Der Verwalter, der bi« jetzt stumm zugehört, strich nun seinen langen Schnurbart und begann: „Ich habe ja auch noch mitzureden. Kurt, Du hast immer aus mich gehört, tue eS auch diesmal. E« ist nicht daran zu denken, daß Du jetzt sobald daS Hans verläßt. WaS willst Du tun, wenn Du allein in die Hände der Feinde fällst? Auf diese Weife nützest Du der guten Sache wenig. Warte hier, bi», wa« ganz gut möglich ist, eine Abteilung von Deinem Korps hierherkommt. Wäret Ihr gestern schon in der Nähe, so kann der Trupp, wenn er sich wieder gesammelt, bald auch hier durchgehen. Oder, e» können, wie oft schon, preußische Soldaten durchmarschieren. Auch diesen kannst Du Dich anschließen und Dein« übernommene Pflicht wetter erfüllen. Solange aber mußt Du Dich schon gedul-den." — Frau Thalau und Anna wechselten rasch frohe Blicke des Einverständnisses, Kurt sah sinnend auf feinen Vater, dann sagte er übermütig lachend an alle gewendet: „Ja — ihr habt Recht. — Ich habe auch gar keine Ahnung, wo ich mich hinwenden sollt« I" Geviüllich. als löge nicht« hinter und läge nichts vor ihm, dehnte er sich in seinem Armstuhle und frug: „Anna, ist meine Uniform schon trocken?" „Nein — so rasch geht da« nicht." „Sie muß überhaupt erst unter den Glättestahl kommen!" ries Frau Thalau dazwischen. „Und überhaupt", sprach de, Verwalter sehr ernst, „wäre e« mir am liebsten, wenn Du hier sie gar nicht anzögest." Vetrosfen blickte Kurt auf den Vater. 4 „Wenigst«»» nicht so lange die Herrschast hier ist", setzte dieser fort. „Ist denn die Herrschaft hier? — Ja, recbt — da fällt mir ein — alS ich hergeritten kam, sah ich daS Schloß geputzt und hergerichtet." „Nun, ste stnd noch nicht da", sagte die Frau, „aber wir erwauen ste täglich." ,.WaS ist denn die junge Gräfin für eine Dame?'' „Wir kennen sie noch nicht." ,-,Nun", frug Kurt weiter, „er hat doch schon im Herbste geheiratet. Da ist er mit ihr nicht hier gewesen?" „Mit ihr noch nicht", sagte der Verwalter scharf, „desto öfter kam «r allein." „Ost?" wiederholte Kurt. „Sonst kam er doch -höchstens einmal im Jahre zur Jagd." „Sonst — wohl", war de« VatcrS kurze Antwort. Anna erhob sich über und über errötend, räumte das Geschirr ab und verließ schweigend daS Zimmer. Frau Thalau folgte unter dem Verwände, einmal nach der nassen Uniform zu sehen. Kurt bemerkte eS. Verwundert sah «r aus feine junge Schwester, die eben die Türe hinter sich und hinter ihrer Mut,er schloß, dann richtete er seine Blicke wieder aus den Vater — aber er frug nicht. Herr Thalau ging einige Male stumm im Zim» mer auf und ab, danu drehte er gewaltig am SchnurbaUe. Dieses war immer die Einleitung zu einer Rede. Kurt wartete also noch einen Moment bis der Vater begann: „Ich weiß noch nicht, wie ich verschiedene Dinge ändern soll. — Ich habe schon daran gedacht, Anna aus dem Hause zu geben. Aber bei diesen Zeiten! Wohin? Und kann ich wissen, wie lang« sie dann ge« wissen Leuten verborge» bleibt?" Jetzt konnte Kurt seine Ungeduld nicht mehr meistern. Hitzig, aber doch mit unterdrückter Stimme rief er: „Hat sich Anna etwas zu Schulden kommen lassen?" „Nein, das Mädl kann nicht» dafür. Auch ist bis jetzt noch kein Grund gegen ihn — D« weißt, wen ich meine — einen direkte» Vorwurf zu erhe« den. Was dicS anbelangt nicht. In allen andern Dingen aber — der Teufel hole — ach — und Jch bin doch deS Grafen Diener. — Wenn das sein Vater gewußt hätte." Thalau schlug mit der Faust auf den Fensterstock, vor dem cr eben stand, dann drehte er sich um, pfiff leise vor sich hin, wie um den Groll in sich zu unterdrücken und nahm seine Wanderung durch» Zimmer wieder auf. Kurt sah ihm eine Welle zu. Al» aber der Alte nicht weiter sprach, frug er ohne Umschweife: „Wa» meinst Du eigentlich? Du drückst Dich doch sonst immer gerne klar au«. Jetzt verstehe ich Dich nicht." „Recht hast Du, Kurt", antwortete Thalau stehen bleibend. „Du sollst klar sehen. Daß unser jetziger Herr bald nach seine» BaterS Tode heiratete, ist Dir bekannt. Nicht war?" „Ja, daS heißt, er hatte schon längere Zeit die Absicht, ein Bürgermädchen zu freien", sagte Kurt. „Ist eS dieselbe?" „Dieselbe. — Elsa Lasser — jetzt Gräfin Ro« denburg. Ich kenne sie noch ; ht, da eS der Herr noch nicht der Mühe wert fand, mit ihr hieher zu kommen. Du weißt ja, daß er Schloß Rodenwalde immer vernachlässigte. ES hätte uns also nicht so sehr verwundert Aber er allein war schon vor und dann nach der Hochzeit ein häusiger Gast. Immer nur aus kurze Zeit, aber lange genug, um Deiner jungen Schwester allen Frieden zu zerstören." (Fortsetzung folgt). Z)' Ke.raty. Mei Mualla moant « gar so guat, Sagt: „HeirUh schon; Steck 'S Sträußerl dir auf'n Huat Und wiar a Mon." „I woaß nit, versteh'S nit, Wenn'S moant allerweil. Doch i denk ma bei dera Bitt' Allweil mei' Teil." „A Dirndl, brav, kugelrund, Wär' ma schon recht; Bei so oan liebn HcrzenSbund Fahrt ma nit schlecht. Doch Göld müaßi'S ham a dazua, Weil ma'S im Ehstand braucht. I bin a armer Bua, Der gern d' Pfeif' raucht." — * .,J kenn schon mei saubers Wei Jrzt alS Braut a; Jrzt fehlt ma nur der Stehmirbei Und der Pforra. A Juchzer, — a Jodler dringt Aus meiner durschtgen Kehl', — Weil 'S Dirndl 'rüberwinkt Bei meiner Seel'!" „Jrzt hab' ii — irzt bin i A Mon — schöne Sach'! Mei Wei i» fürt granti, A Plag unterm Dach. — Soll hicka — nit raucka, O mei — so a Leb'n! Muaß d' Fliag'n fanga — jaucka, Dem Kind d' M'lli ged'n!" Zfis. Nummer 13 Deutsche Wacht ©eile 7 Möblierte Wohnung mit 2 Zimmern, Küche, samt Zu» gehör, >u vermieten. Anfrage Grabengasse 3, Parterre. Für ein Bpczerei-GronshandeUbaus in Cilli wird Praktikant oder Kontorgehilfe flinker Stenngiaph di-r deutschen and slowenischen Sprache miei.tip, »»kort aufgenommen. Adresse in der Veiwaltg d BI. Wohnung mit 2 Zimmern und Küche, möbliert oder unmöbliert, sofort zu mieten gesucht. Anträge an die Verwaltung des Blattes Für ein Material magazin bei einem Kohlenbergbau in Südsteierroark wird ein jnngtr, lediger Kanzlist oder ein Fräulein gesucht. Stenographie und Maschinschreiben Bedingung. Gesuche unter Angabe der bisherigen Verwendung, der Gehalts-Ansprüche und der Muttersprache sind unter ,,Materialmagaziii 21H92" an die Verwaltung d. 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Würfel (Kleinwürfel) in Kisten netto 108 Kristallwürfel In Kartons zo 5 kg brutto für netto 107 Ia Würfel in Kisten netto 107 Ia Würfel In Kartons zo 5 kg brutto für netto 106 Raffinademehl in Kisten netto 107 Griesszucker In Säcken in 100 kg brutto für netto 105 Griesszacker Kristallzucker In Säcken tu 50 kg brutto für netto 106 In Säcken zo 100 kg brutto für netto 103 Die kundgemachten Höchstpreise sind von den Kleinhändlern in ihren Verkaufslokalen sofort nach erfolgter Kundmachung an einer Jedermann ersichtlichen Stelle anzuschlagen. Uebertretungen dieser Verordnung werden, soferne sie nicht der strafgerichtlichen Ahndung unterliegen, vom Stadtamte als politische Behörde I. Instanz mit Geldstrafen bis zu 5000 K oder mit Arreststraf« bis zu sechs Monaten geahndet. Die Verordnung tritt mit dem Tage der Kundmachung in Kraft. Stadtamt Cilli, am 22. Jänner 1916. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. r\ r u d* sotten Vereinsbuchdruckerei ---(Celera" Cilli lirhrn tu «umtuen llrtithi ZI. 754. Kundmachung. Im Grunde des § 2 der Verordnung der k. k. steiermärkisehen Statthalterei vom 4. Dezember 1915, L.-G.-Bl. Nr. 93 wird mit Genehmigung der k. k. Statthalterei in Graz zufolge Erlasses vom 20. Jänner 1916, Zl. 4-233 W. M. hiemit der Höchstpreis für den Kleinverschleiss der IT steirisebe» Butter für das Stadtgebiet Cilli mit 5 K 20 h für ein Kilogramm festgesetzt. AIs Kleinverschleiss gilt der Verkauf in M^ngun von weniger als 5 kg. Uebertretungen dieser Verordnung werden vom Stadtamte gemäss § 11 der kais. Verordnung vom 20. April 1854, R.-G.-B1. Nr. 96, mit einer Ordnutigsbusse von 2 bis 200 Kronen oder mit 6 stündiger bis 14 läßiger Anhaltuuü bezw. gemäss § 131 der Gewerbeordnung, R.-G.-B1. Nr. 199 ex 1907, mit Geldstrafen bis zu 1000 Kronen oder mit Arrest bis zu drei Monaten, allenfalls mit Entziehung der Gewerbeberechtigung für immer oder auf bestimmte Zeit bestraft. Stadtamt Cilli, am 13. Februar 1916. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Seite 8 Deutsche Macht Numwer 13 ZI. 1003/16. Kundmachung betreffend die Ablieferung von Metallgeräten. i. Auf Grund des § 4 der Ministerialverordnung vom 29. Dezember 1915, R.-G.-B1. Nr. 401, betreffend die Ablieferung von Metallgeräten, wird Aber im Einvernehmen mit dem k. u. k. Kriegsministerium und dem k. k. Handelsministerium ergangene Weisung des k. k. Ministeriums für Landesverteidigung für die in den §§ 1 und 2 der bezogenen Ministerialverordnung genannten Gruppen von Ablieferungspflichtigen, das sind die Erzeuger un0 Kronen verhängt werden. Sonstiges Zuwiderhandeln gegen die getroffenen Anordnungen wird gemäß § 13 der Ministerialverordnung vom 23. September 1915, R.-G.-BI. Nr. 283, von der politischen Benördo erster Instanz mit Geldstrafe bis zu 5000 Kronen oder Arre.itstrafo bis zu sechs Monaten geahndet. Siadtamt Cilli, am 11. Februar 1916. Der BQrgeimcuter: Dr. Heinrich von Jabornegg. Ausweis über die im ftäbt. Schlachfhmue tn der Woche vom 7. bis 13. Februar 1916 vorgenommenen Schlachtungen. sowie die Menge und Gattung des eingeführten Fleisches. in unmittelbarer Nähe der Stadt Cilli, bestehend aus: einem Wohnhause mit 4 Wohnungen, einer modernen Villa mit 3 schönen Wohnungen, einem Wohnhause mit Stallungen für ein Pferd und Rindvieh, ein Bauplatz und einer gut besuchten Gastwirtschaft mit Kegelbahn, Teich- nnd Wiesenwirtschast ist unter sehr günstigen B dingungen zu verkaufen. Der Vtrkauf kann für die ganze Gruppe oder auch für einzelne Objekt« abgeschlossen werden. Anzutragen bei der städt. Realitätenverkehrsvermittlung in Cilli (Stadtamt) Sekretär Blecbinger. Name b;w. -djlaAtunflca Hingesührns Flei'ä, in Kilogramm des Fleischers 5 e •ff j» Z es m c 5 .5 e ■e Pol! r Luise...... , • 3 - • • • • • PteoSak Franz..... • • , . • Redeusibegg Josef .... 2 8 1 . 14 4 TeUal Fr»nz...... , . i 2 • • Srelzcr Joiej...... , 1 • . 1 • Sweul Johann..... . * . • . . . 8 ■ Gaitwute ....... , » 5 3 • • • Private........ Sldriftleiwnq, Verwaltung, Tiuck und Btilas: Vereinsbuchdruckerei »Celeja" in CUIi. — Verantwortlicher Leiter: Guido Schidlo.