SU« putzen und VerMWN. ----!----« 25 ^«—---- Freytag den 2c». Iuny 162Z. N e c r 0 l 0 g b«< k. k. Ober-Kammerers, Grafen Ru-dolph v. Wrbna. (Fortsetzung). ^nchts desto weniger kämpfte der österreichische Krie« skr in ^llen Schlachten mit der höchsten Tapferkeit; "9 Ebtlsberg zeigte die Landwehr, was sie unter b" Leitung einsichtsvoller Befehlshaber zn leisten velmöge; bey Aspern erbleichte zum ersten Mahle daS Gestirn Napoleons; die Schlacht von Wagram nann-^n di, französischen Marschälle einen für die osterrei-^schen Waffen höchst rühmlichen Kampf, und vier ^°se darauf erschütterte die Hartnäckigkeit der öster-luchischen Krieger in dem zweytägigrn Treffen bey "Naym den Feind so sehr, daß er bereitwillig einen ^sssenstillstand einging, um Friedensmtterhandlun' 2lf zusah, und wußte, baß seine beyden Sohne, "üen und Dominit, sich auf diesen Posten befanden, . Er sprach ab«r erst dann seine Empfindungen au5, als er seinen verwundeten Sohn, Eugen, unter Freu-benthranen umarmte, und für dessen Erhaltung di« Vonthung prie^. In großen Gefahren, die dem Vaterland« drohen, erprobt sich der Adel des Staatsbürgers, und di« Treue des Untertans. Graf Wrbna, dess,n Grunh^ satze kein Los der Schlachten erschüttern konnte, war fest entschlossen, seinen geliebten Kaiser nie zu verlas sen, und bestellte gleich einem Sterbenden sein Haus. Er trat seinem ältesten Sohne, Eugen, der nach dem Wunsche des Vaters durch ein kaiserliches Hanb» schreiben aus Comorn, den i5. Iuly 1609, als groß« jahrig erklärt wurde, in einer zu Znaym den 6. Iuly ausgefertigten Urkunde sein ganzes Vermögen ab, und empfahl ihm auf das wärmste das Schicksal sei' ner Geschwister. Als er auf diese Weise seinen letzten Willen «r« klart, begleitete er den Monarchen aus Mähren nach Comorn in Ungern. Da der größere Theil d«r österreichischen Waffc». schmieden in den Händen des Feindes sich befand, wmd« Graf Wrbna nach Neusohl geschickt, um die Errichtung einer Gewehrfabrik zu beschleunigen, zu welcher der damahlige ArtiNene-Oberst, TihavSky, den Plan vorgelegt hatte. Der Graf wußte die Hindernisse glücklich zu beseitigen; wuvde «her, als der Friede dem Abschlüsse nahe war, als landesfürstlicher Hof-commissär wieder nach Wien gesandt, wohin ihn die all-gemeineStimme schon längst sehnsuchtsvoll gerufen hÄtte. Er verdiente von den Bürgern als ihr Retter ! begrüßt zu werden; denn alles, was er in der kurzen ' Frist gegen einen höchst übermüthigen Feind nur im- > mer bewirken konnte, geschah; er rettete durch seine ! Weisheit dem Staat« Millionen/ und bewirkte den ' Abzug der französischen Truppen zur festgesetztes Zeit. > Ali StaMbm'ger, Vater und Mensch würdigte er > auch den Mulh und die Treue je»,« Staatsbeamten, der bereits im Jahre ,8o5 ein« bedeutend« Summ«/, nnb jetzt unter weit drohenderen Gefshien abermahl , Million 2oo,ooQ Gulden gerettet halte. Auch jetzt i nur Einer unter den tausend Zügen von Vaterlandsliebe österreichischer Bürger, deren feste Treue stetS «it den Gefahren und Leiden wuchs. So wurde die Reise des Monarchen von Dotis nach Wien ein neuer Triumphzug, den Sein treues Volk dem Landesvater bereitete. Zu Preßburg, das die ohnmächtige Wmh der Feinde zum Theil in Asche gelegt, zeigte der Jubel der Einwohner bey der An? kunfc des Monarchen, daß ihre zertrümmerten Häuser noch immer dieW ohn statten echterBürgertug^nden seyen. Zu Wien begrüßte das Volt die «rsten vaterländischen Föhnen, den 2l).N?v. 18^9, mit Innigkeit und Rüh» rung, und bewirjhete mil Sorgfalt dis Krieger; aber beffen Begeisterung erreicht« Tags darauf die höchste Stuf«, als Graf Wvbnst ei um 2 Uhr Nachmittag« in einem kurzen Aufrufe mit der frohen Nachricht überraschte: Noch Heine werde der Landesvarer in die Mitte treten Bürger zurückkehren. Lauter, als Kanonendonner und Glockengeläute ,^ Yerwocht hatten, verkündigte um 4 llhr h«r Jubel des Volkes die Ankunft des H^ißersehnien. Sein Wa-konnte wegen der ihn umringenden Menge nu« langsam die Burg exreichen, wo einige rüstige Bürger »en Landesfüvsten beym Aussteifen faßten, und Ihn bis m die kaiserlichen Gemächer trugen / während die freudige Schar nachstürme, da jeder die Züge des gellebten Monarchen noch länger zu betraHten wünschte. Abends wmde die Stadt sammt allen Vorstädten aus sxeyem Antriebe erleuchtet.' und der Jubel erneuerte sich, als der Monarch, nur vom Grafen Wrbna be« gleitet, in einem einfachen Wagen durch die Straßen fuhr, um sich Seinem guten Volke zu zeigen. Der «9. NsV. both dasselbe rührende Schauspiel >ar. Der Kaiser fuhr nach St. Stephan, u« he» Allmächtigen für die Abwendung großer Gefahren zu danken, und derselbe Jubel des Volkes begleitete Ihn 5is in die Kirche, und von da in oie Burg zurück; Abends wurde wieder die Sradt sammt den Vorstädten erleuchtet, und überall, wo der Monarch sich zeigte, bewies die «ÜZemeine Begeisterung: das österreichisch« Volk, weder durch Unglücksfall« erschüttert, noch durch künstliche Lockungen der Feinde irr« geführt, habe sich den Beynahmen des Treuesten M b«r Welt, zeschicht« «robert? In diesen denkwürdigen Stunden erinnerte si^ Graf Wrbna mit beseligender Zufriedenheit der vielfältigen Gespräche, die «r in früherer Zeit mit dem Monarchen geführt. Er war stets der warme Lodred-ner der guten Bürger WienS geweftn, und hatte sich für ihr« Treue verbürgt. Nun lös'«» dies» zum zwey» len Mahl d.ie ehrenvelle Bürgschaft auf eine Weis«, die den Monarchen eben so sehr mit inniger Rührung, «ls mit hoher Freude erfüllte: der Vater eines so guter, Polkts zu seyn. Die Tage des Friedens waren der Heilung del Wunden geweiht, die der Krieg dem Vaterlande g" schlagen, und Graf Wrkmci wirkte hierbey mit dem ih< eigenen reinen und glühenden Eifer. Als im Jahre »8»« in Folg« oes neuen Fmanz^PlaneS ein neuet Papiergeld (die Einlosungsschzine) ausgegeben nulde, bewog das hohe Zutxauen, das sein verehrter Nahm« aN«n österreichischen Staatsbürgern einstoßt», Se. Majestät, den Grafen zum Präsidenten der bey diese"' Anlasse aufgestellten Eir.lösungs - uno Tilgungs. D« nutation zu ernennen, auf deren Arbeiten der Staats Credit zum große,! Theil beruhte. Gr^f Wrbna blieb fort«n mit dem vollen Zutrauen seines Kaisers beehrt, und seine Brust konnte mit ein.'s' eh:wüvdiHen Grabgewölbe verglichen werden, das dit wichtigsten Geheimnisse, die den österreichischen Staat/ oder bi« zartesten Verhältnisse des Kaiserhauses berühr ten, fest in sich verschloß. So oft aber der Monarch sein« Meinungen über Geschäft« und Personen zu hereN , verlangte, sprach er, nur her Stimme seiner innel» , Überzeugung folgend, dies« frey und unbefangen su^ und glich stets »inem v«inen Spiegel wieder, in we>' ! chem sein Kaiser die Wahrheit «blickt». Ali der Gnadenfptnder eines de« wohlthätigsten ' 3irften theilte er allein während der 16 Jahre seiner ! ehrenvollen Bestimmung Millionen unter Hülfsbebüch ! tige au«; das angenehmste Geschäft für sein edles wohl. wollendes Herz, das allen Unglücklichen zlt halfen wünschte. Wenn indeß trotz aller Sorgfalt und Prüfung nicht immer d«r Würdigste die Gabe erhielt, ss "innere sich der Tadler, daß gerade der bessere Mensch '"chter getauscht werden kann; dsß der Graf in Aewis-s" Fallen lieber zu inen , als daß Zartgefühl des Em-p^ngns z„ beleip.igen wünschte, und daß ihm —" die Allwissenheit fehlte, die allein das menschliche Herz zu durchblicken vFrmgg. Als Oberstkämmerer wurde er auch btl Sprecher vielem Unglücklichen und Getränkten; er öölte j«hz^ mit Sanftmuth an, «ntließ keinen ohne "n Balsam d?« Trostes, und öfilN'le ihnen, seinem wütdevHllen Amte gemäß, in »ringenden Fällen den ^g jum Throne des Kaisers selbst. Diese 5e?;twür. ^g«" Augenblicke entschieden nicht selten das Glück pochst achcüügswürdiger Bürger; deßhalb nennen ihn auch Tausende laut ihren Wohlthäter und R,tter; «ber ^"^ch Iv'.nde tein« Stimme gehört, die selbst nach seinem ^db« sich erhoben und behauptet hatte: Graf Wrbna ^^e das Unglück auch nur Eines Menschen bewirkt. Als eifriger Freund der Cultur nahm GrafWrbna "" thätigen Antheil an der Gründung und Besorgung ,ener gemeinnü!.'iZen Anstalten, durch deren Stiftung d« Stände Böhmens ihren Eifer für die Wohlfahrt ihres Vaterlalides «probt. Die patriotisch-monomische Gesellschaft, das polytechnische Institut, alz hgz ^.^ z,^ österreichischen Kaiserstsate berühiBl, b'e Mahlerschule, die Gesellschaft patriotischer Kunst-'"Unde, das > ^„sfrvatoriuw der Musik, die hydro. ^chnische Gesellschaft zur Vereinigung und Schiffbar-^achung der Flüsse Böhmens, und das National-Museum dieses Königreiches, stnd bleibende Denkmahle ^ reinen vaterländischen Sinnes, durch den die ^tänd. Böhmens gch dey Pant künftiger Iahrhun. ""te g«sich«„. 2l'ls Freund und Beförderer der Wissenschaften war raf Wrbna ein .vieloermögender Gönner der Gelehr. .^" w Österreich, und die Würdigsten, die, der Slolz ^r«Z Vai«rlandes, sich die Achtung fremder Volker er. "s»n, wmdtn auf seine Vptträgt vpn dem OÜtjgen Monarchen mit manchen Auszeichnungen beehrt. D«d der Grsf auch die Herausg«de gediegener wissenschaftlicher Werke beförderte, mag Re ichezers Geog, nosie beweisen. DZ sein heller Blick sogleich die großen Vortheile erkannte, fvclche diese Wissenschaft, auf den Bergbau angewendet, für dessen Emporblüheu bewirken tonne, unterstützte er den würdigen Verfasser auf das Thätigste, dessen Werk bereits in d«r zweyten verbesserten Auflag« erschienen ist. Wenige Menschen sind auf einer so hohen Stufe, als GrafWrbna gestanden, sich und ihren alten Grundsätzen gleich geblieben. G,af W>bna rühmte sich nie des Zutrauens, das sein Kaiser in ihn gesetzt, erlaubt« sich keine Eingriffe in einen fremden Wirkungskreis, und erfüllte aNe Pflichten feines hohen Berufes mit der Gewissenhaftigkeit und Bescheidenheit eines Mannes, in dessen Prust der feste Glaube lebt: Die Vorsehung habe ihm dieses wichtige Amt anvertraut, um nach Kräften Gutes zu wirken; sein heiteres Gesicht zeigte' die Eintracht mit seinem Gewissen, unb^d« Gunst des Lan.dtsfürsten bewirkte kein« andere Veränderung in ihm, als das; scin Herz sich noch zu veredeln schien, je naher Flüche.' tragen. (Per Beschluß folgt.) Zug aus Sully's Leben. Bois » Nose, Gouverneur von Fescamp, hörte, daß Heinrich IV. dem Admiral Villars di?se Festung übergeben hatt«; da ihm keine Entschädigung zu wer« den schien, wollte er sich bey dem Könige beschweren, «yd seine Klage durch die Fürsprache eines am Hofe Vertrauten unterstützen lassen. Er lam nach Louviers, und stieg i>, demselben Gasthause «b, in welchem der Baron Rosni (Gully) auf der Durchreise eingekehrt war. Er vernahm durch die Bedienten, daß ein Herr vom Gefolge des Königs im Gasthause wohn«; ohn« nach dem Nahmen zu fragen, eilte er in Rosni'» Gemach, und begann, nachdem er ihm seinen Nahmen , genannt, sich sehr über einen Herrn am Hofe, der Ba-ron Rosni heiße, zu beschweren; er hab«, sagte Bois-Rose^, die Gunst beS Königs gemißbraucht, und ihn 5em Admiral Villars geopfert: «r bath Rosni um sein« Fürsprache gegen diesen Herrn, und dieß so leiden» schaftlich mit Flüchen und Drohungen gegen Rosni, daß dieser die Rolle höchst tomisch fand, die er bey dieser Gelegenheil spielte. Rosni sagte/ er habe Ursache zu glauben, baß der besagte Rosni nichts ohne Befehl bei Kötn'gj gethan habe; daß er (BoiS-Rosö) nur «ach Paris kommen möge, und seiner Entschädigung gewiß seyn dürfe; daß e? ihm seine Fürsprache verspreche. Er empfahl sich sehr zufrieden gestellt; als er aberRos-ni's Nahmen von seinen Leuten erfuhr, setzte er ssch zu Pferde, und eilt« nach Paris, um Sully zuvor zu kommen, den er nun zu seinen Feinden zählen zu muffen glaubte. Als Sully nach Paris kam, erzahlt« «r dem Könige das Vorgefallene. Der König verwies Bois-Rose an Sully. Er tam zu diesem, und hatte j»de Hoffnung aufgegeben. Sully zog ihn aber auf «in« Weise, die ihn in Staunen setzt«, aus seiner ^Verlegenheit; er verwandte sich eifrig für ihn beym Könige, uud verschaffte ihm ein Geschenk von 2oc»a Thalern, eine Compagnie, und einen Iahrsgehalt von z2,ooo Livres. Aus Petrarch'K Leben. Petrarch war es vorzüglich, der seine Mitbürger «nt den altitalienischen Charakter» bekannt machte, und das Volk sah ihn selbst für einen solchen an. Man nannte seinen Nahmen mit Ehrfurcht. Seine kleinen Reisen durch das Land waren Triumphzüge; Fürsten fühlten sich geehrt, ihn in ihre Städte zu geleiten. . < Was er an Arme, Freunde Und Verwandte verschenkte, machte bedeutende Summen aus. Unter den vielen Schenkungen in seinem Testamente war seine Laute, die er einem Freunde vermachte, damit derselbe das Lob des Allmächtigen sänge; einem Diener vermacht« er eine Summe Geldes unter der Bedingung, sie nicht, wie gewöhnlich, im Spiel zu verlieren. Seinem Abschreiber hinterließ er einen silbernen Becher, und empfahl ihm, denselben statt des Weines mit Wasser zu füllen. Bonanio erbte einen Winterpelz für seine nächtlichen Studien von ihm.... Aus Vaucluse schrieb er wahrend seines sehten zm«!" jahrigen Aufenthaltes: „Ich bin wieder in Frankreich, nicht um zu sehen, was ich schon tausend Mahl gesehe« habe, sondern um Überdruß und Gram zu zerstreuen, indem ich, wie Alte zu thun pflegen, meinen Wohn» ort ändere. So habe ich keinen Ort, wo ich bleiben, keinen, wohin ich gern ziehen möchte; ich bin des Lebens überdrüßig; und welchen Weg ich einschlage, ich sind« ihn mit Steinen und Hörnen bedeckt. Wahrlich, der Ort, den ich suche, ist nicht auf Erden zu finden. Wäre doch dieZett schon gekommen, wo ich eine ander« Heimath, als die hienieden, suchen dürfte, in der ih mich so unglücklich fühle — unglücklich, vielleicht durch meine eigene Schuld, vielleicht auch aus Schuld der Menschen, oder der Zeit, in welcher ich zu leben be< stimmt bin!« Anekdote. Ein Londoner Arzt, Dr. Itbb, besuchte eine« Edelmann, von dem er fünf Guineen für leben Besxch erwartete; er empftng aber nur drey. Da er vermuchele, daß es ein Betrug des Haushofmeisters gewejen, n nächsten Besuch die drey Guineen vorsätzlich fallen« Man hob sie auf und gab sie ihm aufs neue. Er abtt behielt noch immer die Augen auf den Teppich gerichtet. Der Lord fragte demnach, ob alle die Guineen gefunden worden. „Es müssen deren noch zwey am Boden liegen," erwiederte der Arzt, „denn ich habe nur drey." Der Wink ward verstanden, und der Doclor erhielt feine fünf Guineen. Charade. Seh' ich aus deinen beyden Ersten holh Die Dritte sanft zu mir herüber gleiten, Tausch' ich für der Empfindung sel'ge Freuden Nicht Ruhm und Ehre, Thron und Gold-An deiner Hand, mit dir in seligem Verem, Wird mir mein Leben nur das Ganze seyn. Auflösung d«k Charade im vorigen Slück. Augenblick. G,druck» b«yIg na, Aloy« Vdlen von Xltinmft?'.