(Poetnina pladana ▼ goto?ini.) Srscheinl wöchentlich zweimal- TonuerStag «vd Sonntag früh. .. . »». «*r™,th,nn- «Krfimtora ulica Nr 5 Telephon 21. — Anlündigsngen werben In bet Verwaltung gegen Bercchnnna billigster Gebühren entgegengenommen-"?iw ^ü7?°- Tin 26-, Attrifl Din 50 -, ganz>Shrig Dw 100-. 80t das Ausland entsprechende Sr^dhung. - S.n.e.ne Nummern Din l Nummcr 421| Sonntag, bcn 25. Mai 1924 1 49. Jahrgang Die vertagte Krise. N^ch achtunddreißig,ägiger Dauer hat die Re-gierungikrise endlich ein Ende gefunden, das jedoch in {einer Art ein« Tragikomik nicht entbehrt. Nach den verschiedenen Versuchen der Jovanov (, Triskooic, David ovi und St panovit ist unter dem Titel einer Geschästiregierung Pcst.Prib!eevit eine Lösung er« folg', die nicht« andere« als eine Betrauung befl zurückgetretenen Kabinettes »it der Weiterführunz der RegierungSgeschäste und somit ein« „Vertagung der krife" bedeutet, denn die neue Regierung wild nur die Verifizierung der Radic Mandate vornehmen und dann die Nationalversammlung biit zum 20. Ok> tober vertagen, üal dann eintreten wild, läßt sich heute noch nicht absehen. In Regierungikreisen hegt »an jedenfalls die Hoffnung, daß während dieser langen Ruhepause eine Entspannung der KaapseS-stimmung innerhalb der Opposition eintreten und man dann wieder unbehelligter Herr im Hause sei» werde können. Sine derartige Lösung einer Regierungskrise von der Schwere der eben beendeten mußte aber unbe> dtn>jt allgemein überraschen. Denn wenn mau sich voa der Möglichkeit einer Regierung Jovavovic oder Driskovi^ schon von allem Ansang an nicht allzu viel versprechen konnte, so war doch der Thes der Demokratischen Partei und Führer dt« oppositionellen Blocks Ljuba David»vi< daran, sich eine Regierungsmehrheit, die schon vor der Verifizierung der Radi» Mandate «ragsShig gewesen wäre, zu sichern. Diese Lösung«-Möglichkeit fand jedoch beim Könige keinen «nklanp, denn er höbe gefunden, daß eine derartige Mehrheit einer Regiern» g Davidovi« nicht genüge, da nicht alle Radikalen im Kabinette vertreten sein würden und daher eine solche Regierung nicht alS Lanzen« trationSregierung angesehen werden könnte. Zu dem war durch die Beograder Presse die Ansicht verbreitet worden, daß man die Rad^ianer noch n'cht al« rc-gierurgSsähig betrachten könne. Der wahre Grund dc« Mißlingen» der Mission Davidov^' bleibt aber derart in Dunkelheit gehüllt, daß man hierbei nur auf Vermutungen angewiesen ist. schon wenn man in Betracht zieht, welche sonderbare Rolle gerade im Falle Davidovt der Berliner Gesandte Balugl^c gespielt hat. Vorerst empfahl er dem Könige, alS dessen Freund er gilt, die Bildung einer Konzen-trationSregierung durch Ljuba Davüovi^ und kurz daraus »achte er in einem Beograder Blatte Stim-mung für die Einsetzung einer außerpirlamenlanschen Regierung. Wa« diesen p'ötzlichen Meiomrg«um-schwung ©alujtjif' verursacht hat. bleibt schleierhast. Egoistische Beweggründedürften ihn hierbei kau« geleitet haben, denn er hätte in beiden Fällen Außenminister werden können und wenn — wie e« heißt — er wirklich ein persönlicher Feind PcZic' ist, so ist seine Einsetzung für D-ividoviö nur erklärlich und daher seine Sinnesänderung umso unverständlicher. Man dürste Infolgedessen «it der Beharptung nicht allm fehl gehen, daß die Mission D^vidovit nicht zuletzt an dem Spiel Balugi^c' scheitern mußte. Und wirklich ist der König auch dessen zwe-ten Rat-schlag gesolgt und hat denWoiwoden Stepanov^»it ter Bildung einer neutralen Regierung, der Beograder und Zagreber Unioersitätiprosesioren angehören sollten, be-traut. Da aber ein solches Kabinett bei den Radikalen wie bei der Opposition aus unbedingte Ablehnung fließ, ist e» kau« bei einem Versuche geblieben. Dadurch tritt aber nur wieder de» König« Bestreben, dem wir in allen Phasen der Krise begegneten, deutlich zu Tage, dem greisen PnStf, seinem bisherigen ersten Ratgeber, einen möglichst ehrenvollen Abschluß seiner politi chen Laustahn zu ermöglichen und ihn nicht al« Bankrotteur von der politischen Bühne abtreten zu lassen. Den Fall ViSmarck Wilhelm II. dürfte sich der König wohl stet« vor Augen gehalten haben. Und dennoch konnte er sich in Versolgung dieser rein menschlichen Erwägungen gegenüber Pas!«! der Er» kenntni« deS Stärkeverhältnisse« im Parlament nicht verschließen. Außerdem wollte er nicht die herrschen-den Parteileidenschaften durch einen erbitterten Wahl» kämpf sich bi« zur Siedehitze steigern lasten, voraus sich erklär«, daß er eine ihm von PaZI6 wiederholt vor» geschlagene Wahlregierung beharrlich ablehnte. Um nun in einer solchen Situation einen Mittelweg zu finden, wollte der König, wenn er schon eine Regierung mit PcsK al» Chef nicht einsetzen konnte, doch nicht ein Kabinett gegen dessen Willen ernennen. Daher hat er dnrch Jovanoviö und Triskov! behaftet, baS man in Venedig die „Smara" nenne, ein« Art „Spleen-, bet in einem tiefen Lebensüberdruß unb in Lebensverachtung wurzele. Da» Histerisch« ihrer Natur änderte fich damals in konvulfivifchen AuSbrüchen einer Leidenschaft, di« sie erst in der Reife ihre« Könnens bändigte. Die Julia war ihr erster grober Erfolg, al» st« in V«nebig auftrat. AlS 19jährige fpielte sie bereit» «in« groß« Anzahl von Rollen, und das leicht begeistert« Publikum ber italienischen Provinz-stöbt« brachte ihr begeistert« Ovation«». — Di« Triumph«, di« damals di« gefeiert« Sarah Bernhardt wie in b«r ganzen 3B.Il, so auch in Italien erntete, sollen ihren Ehrgeiz angestachelt haben. Im Jahre 18S6 setzte st« «9 in Turin durch, daß st« sofort nach der Bernharbt in Duma»' „Prinzessin von Bagbad" bic Hauptroll« spielt«. Sie «rwie» srch d«r französischen Meisterin al» rollkommen ebenbürtig und lenkt« damit di« Aufmerksamkeit b«r Bernhardt selbst und de» jängeren Duma» auf stch. Ihr Skltruhm aber ging erst «in Jahrzehnt später von Wien au«, und »war war e» Hermann Bahr, d«r ste zufällig in St. Petersburg entdeckte. Bahr hat erst Aus dcm Leben der Zwfe. So viel wir auch au» der Vergangenheit von großen Schauspielerinnen und ihrem Zauber gehört hab«n, — wir wüßten kein« der Dus« zu vergleichen. Sie war ein Wunder, da» über all« Größe ber Bühnen-kunst hinaus ging. Sie ist von der vor einem Viertel-jahrhunbert maßgebenden Generation verehrt und ge» seiest worden mehr al» eine Königin, mehr al« die schönste Frau; st« galt al« drr Inbegriff edler und fühlender Weiblichkeit. Dana blieb ste viele Jahr« in einer stillen und geheimnisvollen Zurückgezogenheit. di« sie über alle« liebt«, und e« ist »i« der letzte späte Abendglanz eine« Ichridenben Gestirns, baß ste stch noch einmal in den letzten Jahren der Welt in d«r unbeschreiblichen Innerlichkeit ihre« Wesen« zeigte, bevor ste dahin-ging, unendliche Sehnsucht in den Herzen zurücklassend... Der LebenSioman der Duse ist ander« al« der der großen Beherrscherinnen der Bühne. Wohl hört man auch hier viel von glänzenden Triumphen, von Ehrungen, von Leidenschaften, die ste entfesselt, von Intrigen, die stch um st« abspielten, »ber da« ist nur die äußere Schale. Der Kern diese« Leben« ist «ine tiefe Traurigkeit, eine dunkle, zärtlich weiche Melodie, di« von der Sehn» sucht der Seele, dem L«id«n und Lieben der Menschen «ad der kargen, schwer erkämpften Gabe der Schönheit klagt. Auch die Duse war, wie so viel« große Künstler der Bühne, ein Schauspieler kind, ur-d nur au« biefer ihr gleichsam in die Wieg« gelegten LebenSrichtung ist <« zu erklären, daß dies« Frau, der aller Schein und alle Aeußerlichkeit fremd war, den einzigartigen R iibtum ihrer Persönlichkeit in der Welt der Kulissen verschwendete. Ihre Biographen erzählen, daß ste, die Tochter und Enkelin von fahrenden Komödianten, in einem Wagen dritter Klasse, in dem die Gesellschaft nach der kleinen Statten Vigevano fuhr, da» Licht der Welt erblickte. Die Eltern gehörten zu einer jener armseligen JahrmarktStruvpen, die in den kleinsten Oertchen ihre dürftigen Künste zeigten, und baS Schmierenleben, an dem baS Kind teilnehmen mußt« unb au» dem un» so viel erzählt wird, hat zweifellos jene Grundlage der Schwermut, de» Mitleide», der Nervosilät. ja sogar wahrscheinlich der Krankheit geschaffen, au» d«r da» Zaub«rwesen ihrer Kunst erwuchs. All ihre verwandten waren Schauspieler, und der Vater zog später mit einer Art von Familieniheater herum, auf dem ste schon al« Vierjährige zum erstenmal in Chioggia die Bretter be-trat, die tatsächlich ihre Welt und damit die ganze Welt de« Menschenhcrzen« bedeuten sollten. Von der kleinen Eleonora wird erzählt, daß ste einstmals auf den Komödiantenfahrten mit thren Eltern zu guten Leuten kam, die da« herumgcstoßene Komö dianlenkind wie ihr eigene« pflegten und hegten und ihm eine schöne Puppe schenkten. Al« dann die Reise weiterging und da« Kind wieder auf di« Landstraße hinaus sollte, da weinte eS herzzerreißend. Dann aber legte e« die über alle« geliebte Puppe auf da« Sofa und nahm voa ihr gerührten Abschied. Al« man ihr sagte, ste dürfe die Puppe mitnehmen, sagteste: „Nein, ste soll Hierbleiben, damit ste e« wenigsten« gut hat!* »et* 2 €t 111cc Zeitung IlMMKC 42 kcise, die eine der längsten und spannendste« in dem jungen Staate war, wieder den Sieg davongetragen. In den nächsten Tagen wird die faktische Minder« heitSregierung Pai c« Pribii-vlö vor daS Parlament treten, um die Verifizierung der Radiö - Mandate vorzunehmen und um die Nationalversammlung mittels königlichen Erlasse« bis 20. Oktober zu vertagen. Die Gesahr, daß die Regierung bei einer solchen Tagesordnung überstimmt würde, besteht nicht, und so hat P^s t wieder einmal genügend Zeit gewonnen. Politische Rundschau. Inland. Der König verlangt von PaSI6 das Versprechen, jedweden Konflikt mit den oppositionellen Parteien zu vermeiden. In politischen Kreisen verlautet, daß der König in der Audienz, t» welcher er P^S d mit der W-iter-sührung der RegierungSgeschäste betraute, daS G.spräch aus die in der jüngsten Zeit erfolgten politischen Zusammenstöße gelegentlich von Wählerversammlunzen gelenkt und von PaSt daS Versprechen abverlangt habe, daß seine Regierung für die Ausrechte,Haltung von Ruhr und Ordnung Sorge tragen, sich strenge an Gesetz und Verfassung halten u.,d jedweden Konflikt mit den oppositionellen Kreisen vermeiden werde. Eine verläßliche Bestätigung dieser Meldung liegt nicht vor. ES wird aber angenommen, daß dieser vom König in die Form eine» Wunsches g'lleidete Austrag als eine ernste Willenskundgebung des Monarchen zu betrachten sei. PaSi« wird versuchen, G cupp :n der Opposition zu sich herüberzuziehen. Wie man annimmt, wird in der ihm zur Verfügung stehenden Zeit, d. i. bis 20. Ok-tober, versuchen, fllr die Koalitionsregierung eine tragföhige Mehrheit zu schaffen, da eS ihm un-möglich wäre, die RegierungSgeschäste über dielen Termin hinanSzusühren. Da e« der Regierung PaS'6 voraussichtlich nicht gelingen wrd, Gruppen der Opposition zu sich herüberzuziehen und dadurch di« eigene Minderheit in eine Mehrh'it zu verwandelü. so herrscht in der Opposition die feste U berzeugung, daß man nach dcm 20. Oktober, da Paö6 dann in der NUionalverfammlung in der unbezw:ifelbare.i Minderheit sein wird, der einzig möglichen gerechten Lösung, daß der Opposition die Regierungsbildung übertragen wird, nicht werde ausreichen können. In Hofkreisen erklärt man. di« Krise set wieder in den früheren Zustand zurückgekehrt. Ja gut unterrichteten Hoskreisen wird behauptet, daß die neue GeschästScegierung Pasi6 Pcibikeoiö weder die Versicherung des WchlmandateS noch irgendwelche andere Versicherungen erhalten habe. Die G-schäftSregierung werde vielmehr im Parla-mente die Mandate der Radi6partei beglaubige» und die parlamentarischen Arbeiten beginnen »üsscu, um Reparaturen und Reinigungen von ratilif* in seiner Selbstbiographie «rzählt. wie man ihm damals 1890 auf seiner russischen Reis« in Peteriburg vcn einer „gewissen Duse' erzählte, wie er mit «ainz und Mitterwurzer eine» Abend» in das Gastspiel der Italiener ging und hier einS der größten Erlebnisse seine« Dasein» fand. Er schrieb ei» ziemlich wirre» Feuilleton voller Schwärmerei in die »Frant> furter Zeitung", worauf ein Wiener Agcnt bet ihm anfragte, ob e» sich dabei „nur um ein Feuilleton" rder um eine wirkliche Schauspielerin handle. Ein Gastlplrl der Duse kam in Wien 1892 zustande: sie spielte erst vor leeren Häusern; dann wurde sie von den damal» jungen Dichtern, -on Bahr, HofmannStdal, al» die „ftBr.igin der Träum: und dcr Tränen" e-itdcckt. Ihre viel besprochene Beziehung zu d'Snnunzio kam hinzu. Überall wurde ste nun al» eine Darstellerin de» Seeleberi» gefeiert, wie sie noch nie erschienen. Freilich gab ste ihr Hcrzblut in ihrer Kunst und so zog sie sich früh immer mehr voa der Wett un» von der Bühne zurück, l.bie am liebsten in der Emfamk it: „Die groben Dmk-r meine Gesellschafter, mein Üben ein Sichversenk^n in» eigenste Jrnere, ein Ringen »ach Vollkommenheit" — wie sie es selbst einmal auZge» drückt hat. Ihre Liebe gehörte den jang-n Bühnen-IQustlninnen, für die sie ihren Florentiner Pilift. ihre Bücher und ihre Bilder stiftete, um ihnen eine Zuflucht zu gewähren. Sie schenkte in diesem Künstlcrtn-'enhnin den Gefährtinnen ihre» Schicksals da» B.fte, wa» sie an Dingen di fer Welt kannte, wie sie selbst gesagt hat: „Ein Buch und eine Blume". ihre Thele zu beweisen, daß sie über die Mehrheit in der Nationalversammlung verfüge. Nach Anficht der Hostreise ist die Krise wieder in jenen Zustand zurückgekehrt, in dem sie sich befand, al« Pasii den Rücktritt der Regierung anbieten mußte. Nikolaus Pa«i6 fei außerhalb des Parlamentes gefallen, weil feine parlamentarische Mehrheit nicht genau abge-grenzt war. In nicht allzu ferner Zeu werde eS sich zeigen, wer tatsächlich die Mehrheit hat, die Re» gierungSkoalition Pa« ö Pcibic'evit oder der oppositionelle Block. Die nächste Skupschtinasitzung. Im Sinne deS Beschlusses der Ministerrattsitzung, wonach sich Pasiö und Jovanovic über die nächste Zusammenkunft der Skvp'chlina zu verständigen haben, begab sich Pusii in die Skupschtina, wo er mit de« Skupschlinopräfidenten Jovanovic im Mi-Nisterzimmer eine Konferenz abhielt. Die Konferenz galt der politischen Lage. AuS informierten Kreisen erfährt man, eS fei noch keine Entscheidung über die Einberufung der nächsten Sitzung der Skupschtina gefallen. Der allgemeine» Anficht nach halte diese Sitzung am 3. Jini stattzufinden, während einige schon mit einer Montagssitzung rechnen. Man nimmt an, daß in dieser Sitzung der Beschluß über die Vertagung deS Parlamente? bis zum Herbst durch einen königlichen UkaS erfolgen soll. gur Erklärung valugbiiS'. Die in der Beograder .Politika" erschienene Erklärung deS Gesandten Balugdj l hat, wie dasselbe Blatt meldet, in allen politischen Kreisen groß« Ber-wirrung hervorgerufen. Es mußte, sagt .Politika", eist längere Zeit vergehen, bis sich die Güster wieder zu beruhigen begannen und die Erklärung ruhiger betrachteten. In Blockkreisen tauchte soso« die Frage auf, warum der König Davidovit daS Mandat zur Regierungsbildung übertrug, wenn er schon im vorn» herein darüber «it sich im reinen war, wie er die Krise lösen will. Die anfängliche Erregung legte sich aber bald und im größeren Teile deS Blocke» war «an überzeugt, daß kein Grund zur Besorgnis vor-liege. Rar ein kleinerer Teil hielt sich reserviert. Auch in radikalen Kreisen rief die Erklärung Baluz^t' Erbitterung hervor. Man sagte offen, daß «ine außer-parlamentarische Regierung ein Ding der Unmöglichkeit sei. DaS Parlament sei da und dürfe nicht umgangen werden. Man würde, sagten die Radikalen, lieber eine Regierung deS oppositionellen Blocke» sehen, alS eine außerparla»entarische Regierung, wie sie Balugdjic ankündigt. Beschwerde gegen die Auflösung de» Schwäbisch-deutschen Kulturbund«». Der Abgeordnete Dr. HanS Moser und der ehemalige Sekretär des Schwäbisch deutschen Kultur-buudlS Dr. Georg Grahl haben heute beim StaatSrat die Klage gegen die Verfügung deS Innenministers betreffend die Auflösung deS Kulturbundes eingereicht. In der Klage wird gefordert, daß die Entscheidung deS Innenministeriums aufgehoben und de« Kultur-bui»e die weitere Tätigkeit im Sinne feiner Satzungen gestattet werde. Schreibmaschinen Ant. Rud. Legat, Brunetta. Don Hausi Rubin. Am St. Geor,Stag war ste zur Welt gekommen. Ihr erster Schrei klang wie Lerchentriller am Frühling»-morgen: „Tirili, tirili — ich din da, ich bin da I" Der „grüne Georg' hörte ihn und ließ ein Büschel vo3 grünsilberner Birkenlchleier zum Fenster herein wehen. Da zog da» erste Lächeln über ihr Anllitz und da» trug die Ganz: Seligkeit da llnbewumheit in stch, die ste noch au» dcm Dämmerlraum im Mutterschctz herübergenommen hat in» il btn. Au» ihre» Augen, di: balo hell wie Bernstein, dann wieder dunkel wie Sapbiie schimmern, spricht da» Wunder geheimnisvollen Werdens. Funer, linder Regen träufelte bernied.r, alZ ste am Arm der Mulier ihren ersten Gang in» Freie unternahm. E-n Tröpflein netzte ihreSiirn und glänzte dort wie ein Dtamamstein. war da» Diadem, w.'lcheS ihr der Himmel verliehe!: halte, weil ste eine kleine Märchenprwzesstn ist. Der FrübliagZwiNd zauste an den «irschbtütenbiumen und e» sielen die weihen zartcn Blätcnblätter auf ste berab und zwischen ihr« Händchen, dt- ihnen auf ein Haar gleichen. Zuletzt — pardauz! — kam auch ein Maikäfer dazu uav krabbelte neugierig auf ihrem Sviftenkisien: .Goldbraune Prinzessin Brunetta, verz.'lh — aber ich gehör« auch in dein Leben chineln, in da» Leben eine« Frühlingikinde» l" li pelte er, breitete die glänzend- Kurze Machrichten. I« Kriegsministerium in Pari» ist eine Feuers-brunst auSgebrvchen ; es gelang erst nach zweistündige» Anstrengungen des Feuers Herr zu werden, da« zahlreich«, zu» Teil wichtige Dokumente zerstört hat. — Zn der Gesellschaft der Arrzte macht der Wiener OberstadtphysikuS die Mitteilung, daß nach den bei den Wiener Schulkindern vorgenommenen Erhe» bongen über die Hälfte aller Kinder mit Kröpf de« haftet find. — DaS italienische Königspaar wird am 26. Mai in London eintreffen. — Schweden rüstet für Ende Juni eine geologische Expedition nach Spitzbergen au«; Aufgabe dieser Expedition soll e» fein, die Mineralschichteu zu unter>uchen und die Kartenverzeichnisse zu erweitern. — Zn Kopenhagen ist ein französische« G-schwader von vier Torpedobooten eing«troffen. das während der nächste» 6 Wochen in der Ostsee Übungen abhalten wird; in Libau ist da» Eintreffen eine» anderen franzöfi» schen Geschwader» von vier Torpedobootzerstörer» für den 20. Mai angekündigt. — Nach einer amt« lichen Mitteilung der lettländifchen Regierung werde» in der Zeit vom 17. bis 18. Juni verschiedene eng» lische Kreuzer «it Zerstörern und Uaterse:boo;ea ia den Gewässern de» lettiichen Hoheitsgebietes Flotten-Übungen abhalten. — P.äsi»«nt Masaryk kehrt be» reitS am 27. Mai aus Sizilien nach Prag zurück. Aus Stadt und Land. Evangelische Gemeinde. Anläßlich der diesjährig«« Eenioratstagung der evangelischen Ge-meinden in Slowenien findet am Sonntag, de» 25. Mai. um 9 (nicht 10) Uhr vormittag« in der ChristuSkirche ein FestgotteSdieast statt, vie Predigt hält dabei Herr Pfarrer Arquint; Herr Ingenieur Hermann Reiser auS Maribor wild »a» Lied „An-dacht" von Alexander Wioterberger zum Bortrag bringen. — Am Himmelfahrtslage findet um 1V Uhr die Konfirmation «it Feier des hl. Abend«ahle» statt. Umwandlung der Gmailfabrik A. Westen in eine Aktiengesellschaft. Die Emailfabrik A. Westen in Gabnje wir» in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden. Die diesbe-»üzliche Hauptversammlung findet am Sonntag, dem 25. Mai. in E?lje statt. Einschränkung der Krankenaus» nähme beim hiesigen Krankenhause. I« Sinne der Verfügungen des Jnspeklorat« des Volk»» ges undheitSrninisterium« in Liubljana wird die Kcankenausnahme auch beim C'.llier Krankenhause eingeschränkt werden. ES werden daher bis auf Widerruf im Krankenhause nur solche Kranke Auf-nähme finden, di« in häuslicher Pfleg« oder amba-lutorischer V«han»lung absolut nicht geheilt werde» können. Desgleichen werden au» de« Krankenhaus« nur solche Kranke entlassen werden, die ohne Scha-den in häuslicher Pfleg« oder a«bulatoriicher Be« Handlung belassen werden können. Ohne Em-jchränkulig werden jedoch weiter Kranke mit akute» und ansteckenden Krankheiten in die Pflege de« Krankenhause» genommen werden. larifcjor, Slovonska ul. 7, Tel. 100. braunen Scidenflägel ouä und flog — surr, surr! — durch die Luft. Da sah ihm Brunetta nach, verzog ihr winziges Mündchen, da» ei'er reifen Erdbeere gleicht und schrie: „La, la!" b:« ste schlafmüd« die seinge. äderten Augenlider schloß und selig lächelnd im Traume Maikäfer und den grünen Georg wiederfand. Eine kleine U «manier hat P inz?ßchen auch: sie lutscht an ihren schlanken Fingerlet« und ärgert sich dabei nicht wcnij?, weil ihnen keine süße Milch enlqniUt. Dann steigt Zornröte in ihr weiß!» Antlitz b!S an die Wurzeln der goldbraunen Haare und «» gibt ein laute« Geichrei wie bei gewöhnlichen Menschenkindern. Aber gleich darauf besinnt sie sich und liegt taab.-nianft un» still mit großen Frageaugen, die über ihr z?eite» It zu grübeln scheinen. Sieben v-m Namen, den ste in der Tause erhalte«, führt ste noch unzählige andere, di- die Liebe für ste ersonnen hat. „Augentrost" ist der schönste darunter. Brunetta» Lächeln tröstet über die mannigkachen Kümm-rnisse der Welt. E» strahlt einen Himnel un-irdischer Älürkselizkeit au». Vor ihrem Lächeln schwindet alle T'übial de» AlltagZ hinweg. Rar ,n>ei M nichen wissen um da« Geheimnis ihres wunvervoaen LZ i>eln». Wer kennt nicht die Märchen von tausenrunSeiner Rächt 1 Ein sZSnere» Märchen kann Brunetta erzählen. Ei» Märchen von einer einzigen Nacht. Wer Brunetta ist? Ein Kind de» Frühling» unter Wehen und Wonnen geboren. Sin Kind der Sonne, der Liebe und Eehnsuchterfüllung. Mein Kind. ftnwmcr 42 «tlltei Beitang Celte S Todesfall, Am Freitag, de« 23. d. M. ist Frl. Anny Potz"er, GpenzlermeisterStochter in Eelj« nach langem, schwerem S-iden, im blühenden Alter von 85 Jahre» entschlafen. DaZ Leich nbegängn « firdet am Soun'az dem 25. d. M. um 6 u>ir nachmittag« von d;t Leich «Halle dcS städl. FcledhofcS au« statt. __ Tödlicher Unfall Am Mittwoch, dem 21. d. M., wollt« bei Teharje der 64jährige be schäftigungSloie Knecht Vinzenz Zuparc trotz g«se»k!« Schranken da« Bahngeleile überschreite». In diesem Augenblick- brauste der NachmittagSschnellzug daher, welcher zwar ein WarnungSfiznal abgab und auch zum Stehen gebracht wurde, doch schon zu spät. Die Lokomotive hatte dem Unglücklichen bereits den Kops vom Leibe getrennt. Die Leiche wurde in die Toten kaamee in Teha'je gebracht. Mit dem Baden in der Sann ist Dank der andauerrden günstigen Wilternng dieser Tage bereit« begonnen wmden. Tombola. Die WohltätigkeitSlombola deS .UnlerstützungSvereine« sür arme Kinder in Ga-bnje" findet am Sonntag, dem 25. d. M, um 14 Uhr im Kinogarten in Gaberje statt. Die WohnnngSbehörde in Eelje macht alle Parteien ausmerksam, daß allen 8:n-gaben und Rekursen eine Bestätigung üb-r die be zahlten StaatSsteuern im ltz'en Bierteljahr beige, schloss!« weiden muß. Ohne diese Beilage kann ketne Eingabe erledigt werden. Apotheken-Nachtdienst. In dieser Woche versiebt die Apotheke „Zum Kreuz". Cmkargafse, den Nachtdienst. Brückenbau. Zwischen der Gemeinde SRu«; nnd der Gemeinde Selnica soll an Stelle der be« stehenden Ueberfuhr eine Holzbrkcke über die Drau erbaut werden. Zur Berwuklichung diese« ProjckteS hat fich bereit« ein rührige« Komitee gebildet, in welchem die Gemeinden und Hauptinteressenten ver. treten sind. Auch hat der Obergespan Dr. Ploj, welcher fich per öalich von der Notwendigkeit der Brücke überzeugt ha», in dankenSweiter Weise zu. gesagt, sür den B'ückenbau bei der Regierung eine Unterstützung zu erwirken. Die Kuranstalt Rogaüka Slatina b«gm»t sich immer »ihr zu süllen. Die Miiitärmusik dec Draudivisiou konzertiert täglich zweimal im Pro »enadepavillon. Alle Betriebe sind schon geöffnet, die Wege schön gepflegt und da« Wetter überaus herrlich. Autschreibung der Gemeindewahlen im Kreise Maribor. Der Obergespan de» Kreise« Maribor hat die G.meindewahlen sür da« ihm unterstellte Gebiet auf den 10. August d. I festgesetzt. Di« Gemeindewahleu !>» Bereiche der Bc> ztrköhaupimannschaft Lju'omer finden am 13. Juli statt. Im Bezirk Eelje find die Wahlen Mitte Juni in Aussicht gestellt. Ja Prekmmje wie auch in den autonomen Städte« Maritor, Eelje und Ptuj soll«» die Gemeiudcwahlen zu eioem späteren Zeitpunkt stattfinde». EntseffelungSkünstlervorst-llungenin trna Wie un« au« Erna berichtet wird, produ zierten sich dort vom 14. bi« zum 17. Mai »Charl y Tom Jack ein Pettauer, und „Marijan Mtt«j v'c', ein Cllier, al« Entfefselung?künstler. Charley Tom Jack« Leistungen al« mexikanifcher AuSdrecherlönig stehen einzig und unübertroffen da. Besondere ffic-wähnung verdienen die ZwangSjacktnbesciiungen, da« Anschmieden der Hände und Füße sowie de« ganzen Körper« an Mauern, Brettern u. dgl., dessen sich Charl, r> Tom Jack zum Erstaunen deS Publikum« binnen 8—10 Minuten mit lächelnder Mrene rntle-digte. Lang andauernder Befall folgt« seinen Leistungen, denen die „Marisan Ma>ij?vii" nicht nachstanden und die nicht minderen Beifall ernteten. Neuer Sommerfahrplan. Da« Ber. kehr«millisttrium hat sür den Sommer «Ire« neuen Fahrplan auSgearbeiiet, der am 1. Juni in «rast tritt. Der neue Fahrplan wird demnächst erscheinen und enihält wesentlich« Aenderungen im Z>rgSverkchr. Die Ferien an den Mittelschulen. Nach richten au» B.ograd zufolge beginnen die Ferien an den Mittelschulen sür Maturanten am 26. Mai, sür die übrigen Mittelschüler am 12. Juni. D e Reifeprüfungen beginnen am 5. Juni. Wiedereröffnung des Eichamt,» in Rogatec. Der Minister für Handel und Industrie hat die Wiedereröffnung de« Eichamt«« in Rogat.e bewilligt. Al« Leiter de« Eichim'e« wurde Herr Hau« BerliSg aufgestellt. Al« AmtStoge wurden jeder erste und drille Eam«taa im Monat bestimmt. Wiedereröffnung des Hilfspostamtes in St. Oibalt ob Dravi. Das Hilfspost amt in St. Ojbalt ob Drasi wurde am 1. Mai l. I wieder eröffnet. Eröffnung einer Telephonjentrale in Podöetrtek. Mit 1. Mai I. I. wurde beim Postamt« in Polcetrtck «in« Telephonzentrale mit öffenilicher Sp echzelle für den Oc!« und Jnter urbanveckehr eiöffnet. „SimpliziffimuS' und „Muskete" wieder gestattet. D.'n beiden polnischen Witz blättern ^SimplizifsimuS^ und „MuSkete", di« einige Zeit lang verholen waren, ist der Postdebit sür Jugoslawien wieder «rtrilt worden. Neue Zündhölzer. Die Verwaltung der StaatSmonopole hat beschlossen, in Kürz« mit der Herstellung von LuxaSzündern, sog. „Venezianischen Z'indhölzern' in Kar'onschichleln zu beginnen. Di? neuen Zünder kommen mit Ansang S ptember In den Verkehr. Neue Postwertzeichen. Nachrichten an« Beograd zufolge ist dieser Tage au« England die erste Partie der neuen Briesmarken im Werte von 50 Millionen Dinar eingelangt. Die neuen Marken werden sofort in den Verkehr gesetzt werden, w.il die Marken der ersten Ausgabe schon vollkommen vergriffen sind. Pardany - Nin6i6evo. Kürzlich meldete sich beim Außenminilier NnW je eine D putation au« Pardary und Mode«, um ihm de« Dank der beiden Ortschaften für ihre Vereinigung mit dem Königreich« SHS aukzusprechc«. Auljr.de« erklärte die Pardadher Deputation, daß der dortige Gemeinde-ausschuß brfchlossen habe, den Oct aus den Nimen ?e« Außer, minist er« umzubenennen. Wir haben also außer P^S^cvo und Pctbiiiörvs auch ein Nint ^evo. Eine blutige Maibaumseier. Ber-gangenen Sonntag fand im Gasthaus Pototaik in K ievina bei Ptuj «in« Mnbaumserrr statt. Bald kam auch hier d«r Alkohol zu Worte. Zwei Gruppen von betrunkenen Burschen gerieten wegen eine« Mädchen« in heftigen Streit, dem bald eine wüste Schlägerei und Messerstecherei folgte. Dabei wurden zwei Burschen m«hr oder minder schw.r verletzt. Der Kampf hätte zweifellos noch weitere Opfer «e-fordert, we- n die Gendarmerie n cht eingegriffen und dem gefährlichen Streit ein E^de bereitet hätte. Verhaftung eines modern.n Apoi^elS. Ole Polizei verhafiet« dieser Tage einen Schuster« gehilfen aus Barozdin, einen gewissen Johann Pl-ö-k, wegen Verbreitung falscher Lehren und wegen »»berechtigter Verteilung von Druckschriften. Der Verhaftete gehört der Sekte drr Adventist«» an. Gin deutsches Sängerfest in Beffa rabien. Anfang Juni and drr vor fünf Jahren in Tarmino, einer deutschen Siedlung Beffnabien«, gegründete deuische Gesangverein „Besfarabia* fein Sliftungtfest feiern. Da« Fest wird 4 Tage dauern und wir» von allen deutschen Gesangvereinen Ru mäniens befch ckt werde«. Außerdem werden am Fest« die führenden Männer de« großrumänischen Deutschtum« teilnehmen. Gin betrügerischer Viehhändler. Bor rinigeu Tagen verhaftete die Polizei den Viehhändler Prater, weil er am 12. April d. I. in Gemein-schast eine« Kollegen von «inem Russen eine Kuh um den Preis von 5000 Dinar kaufte, diesem jedoch nur 50 Dinar Angabe und für den Rest eine schriftliche Anweisung gab. Der Verkäufer mußt« jedoch bald nach dem Verkaufe zu feinem Schrecken feststellen, daß die „Anweisung" nur einige unlefer-iiche Worte enthielt. Der Verlust träger mache sofort die Anzeige, worauf die Verhaftung de« betrüge-rifchen Viehhändler«, der die Kuh rinem Fleisch-Hauer bereit« um 3000 Dinar verkaust hatte, er-folgte. Gin neues WohnungSgefetz in Bulgarien. Das bulgarische Ministerium de« Innern hat eine« Gef tzentwurf zur Aenderung de« Wohnung« gesetzt« eingebracht. Wohlhabende« Mietern wird der Mitterschutz entzogen, die Mietzinse werden auf da« Zwölffoche der gegenwärtigen Beträge erhöht, öffenttiche Angestellte erhalten den halben Mietzin« au« einem Fond« rückoergütet, an den di« Hau«-UgenlÜmer 15 Piozent de« Ge amtzinfe« abzuliefern haben. Neue Kurse für Maschinenschreiben^ slowenische und deutsche Stenographie sowie Buchhaltung (Prwatuut-rrichi) beginnen an der Puvat-L.hranstalt Ant. Rad. Legat in Maribor am 2. Juni d. I. und dauern vier Monate. Einschreibungen und Auskünfte i» Schreibmaschinen-geschäste Ant. Rud. Legat. Maribor, Slo« venika ul. 7, Telphon 100. Was St« brauchen» da« ist Elsafluidl Dieses wahre Hausmittel, welche« Ihr« Schmerzen vertreibt! P obesendnng 2? Dinar. Apotheker Euz. v. Felle., Stubica Donja, Elsaplatz Nr. 33b, Kroatien. Waröurger Nachrichten. Tode«sälle. Am DienStag verschied »ach längere» Leiden Frau Marie Kubes. geb. Mandl. — Am 20. d. M. starb Frau Elisabeth Marko, geb. NameSnik. im Alter von 64 Jahre». — ver-gangenen Dien«tag ist Herr Albert Sobotka, Maschinenmeister i. P. und H->u«besitzer, im 68 Leben«-jähre verschieden. — Am Mittwoch, dem 21. b. M., starb Herr F^anz Lekjak, Reisender I» Maribor. — Vorvergangeiien Mittwoch vormittag« verschied Frl. Jos'phive Schmidt, Sprachlehreria in Maribor, im Alter von 62 Jahren. Hauptversammlung de« Hau«be-sitzerverrine« sür Maribor und Um-geb ung. Am Montag abend« fand i» Götzsaale die bieSjäh'.ig« ordentliche Hauptversammlung dt« hiesigen Huisb-fltz?rvereine« statt, die einen außer-ordentlich starken Besuch ausweisen konnte. Die Ber-sammlung. an der Herr Dr. „^vojin Moskovljevic au« Beograd und die H-rren Freiich, Obmann be« Verbandes der H ,u»besitzelvereine in Slowenien, und Stm6, Obmann de« H iusblsitzervereine« in Lj«blja»a, teilnohmtn, wurde vom Bizeobmann, Herr» Marko, In flowenifcher und vom Obmanne, Herrn Glaser, in deutscher Sprache eröffnet. Daraus gelangten die Referate drr einzeln«« Funktionäre zur Verlesung. Der Berein zählt gegenwärtig kaum 330 Mitglieder, eine sehr bedauerliche Tatsache, wenn ma» bedenkt, daß es in Maribor fast viermal soviel H-uSbefitzer aibt. Da« Bereinivermögen beträgt 1572 Dinar 30 P.ira. Bei den Wähle« wurde drr alte An«-schuß mit Herrn Stadtbaumeister Glaser an der Spitze wiedergewählt. Der Vereiv«bellrag wnrde wie folgt festgesetzt Für ein ebrnerbige« Hau« 14, für ein einstöckige« 20, für ein zw-istockigt« 2ü, für ein drei- oder mehrstöckige« 30 und sür jede« weitere Hzu« je 10 Dinar. Darauf rrsrrierte Herr Doktor Moskovlj v t über verschirdrne Tazr«sragea. Redner verweist aus die traurige Tatsache, daß da« Privateigentum, da« bi« vor dem Weltkriege durch tausend, jlhrige Gesetze geschlitzt war, nunmehr jeglichen Schutze« entblößt sei. Um sich aber den notwendigen Schutz wieder zu verschaffen, fei e« rötig, daß fich die Hausbesitzer ohne Rück-icht auf ihre nationale, politisch« oder religiöse Zugehörigkeit zusammen-schließen, um al« starker und Respekt eirflößender Block auftreten zu können. Damit aber de« vereine und seinen Mitgliedern auch die «olwendige materielle Aalerstützung gewährt werden könne, arbette man bereit« an der Gründung einer Versicherung«onstalt sowie einer Bank. Die Bank würde nicht nur den Hausbesitzern, sondern auch solchen, die sich erst ein Hau« bauen wollen, billige Kredite verschaffen und aus diese Weise auch der Wohnungsnot steuern. Weiter« betonte Redner, daß e« ein verdienst de« Vereines sei, daß da« Mietrrfchutzgrsetz nicht um weitere fünf Jihre verlängert wurde. Der Staat würde nach Aufhebung de« Mieterschutzgesetze« fast zehnmal so viel an Einnahmen zu verzeichne« haben al« heute. Außerdem bestehe die große Gefahr, baß dir Häuser dem allmählichen verfalle preisgegeben werden, wenn nicht rechtzeitig den Hausbesitzer« mit der Beseitigung de« herrschenden WohnungSgesetze« di« nötigen Mittel gewährt werde». Da» Mieter-schiitzgefetz vergrößere nur noch di« Wohnung«aot, denn neue Häuser werden au« Angst vor de« Wohnung«gesetz und ähnliche» Eingreifen vonfeilen de« Staate« fast nirgend« gebaut, während die alten Häuser infolge Verarmung der Hausbesitzer nicht auSgebeffert werden und daher dem vollkommene« Verfalle entgegengehen. Es sei also im Interesse der Allgemeinheit, wenn da« Mieterfchvtzgesetz so bald wie möglich aufgehoben wird. Der Red« de« Beo-gradrr Delegierten folgte stüiMischer Beifall. Herr Oömann Glaser sprach dem Redner i» Namen der Versammlungsteilnehmer für die glänzenden Au«, führ, ngen den herzlichsten Dank au«. H-.erauf sprachen noch der Obmann des Verbände« der HiuSbefitzer-vereine In Ljubljana, Herr Freiich uad der Obmann d.« Ljubljanaer Hautbcsitzervereine«, Herr Star 6. Herr Freltch verweist auf den Umstand, daß da« WohnungSgesetz fast überall ander« gthandhabt werde. Während z. B. in Zagreb für eine au« Suche und einem Zmmer bestehende Wohnung 120—1b0 Dinar g>zahlt wird, wird dieser Betrag bei un« erst für eine füufzimmerige Wohnung gr. boten. Redner »eint u. a. auch, daß nur die Auf-Hebung de« Mieterschutzgesetze« imstande wäre, der ichon erschreckende Dimmensionen annehmenden Land« flucht zu steuern. Den Ausführungen de« Herrn Fr.Iich und de« Herrn Staiä, welch letzterer mit semer witzigen Rede de« öfteren allgemeine HeituktU auslöste, wurde reicher Beifall gespendet. Nach Er« Ccitc 4 «lllltt Bcttaag Wn««et 42 ledigung der Tagesordnung ffchloß Herr Obmann l Glaser die Versammlung. Die Au«schußwahlen der Gastge> werbeaenoss«nschaft, die im Mirz statisanden, wurden dieser Tage von der Gewerbehörde bestättigt. Ein ungewöhnlicher VersammlungS» stör er. Bei der Hauptversammlung de» Hau«-besitze, vereint» kam «» während der heiteren Rede et Herrn Star6 au» Ljubljana zu einem Zwischen-falle, der die anwesenden Damen in größten Schrecken versetzte, bei den Herren aber die Heiterkeit nur noch erhöhte. Während der Red« sprang nämlich plötzlich eine große Ratte au« dem Ösen und rannte da» Saalinnere. S« instand eine allgemeine rnif. Einige Domen sprangen sogar auf ihre ühle, um stch so vor dem unheimliche Gast in Sicherheit zu bringen. List al« die Ratte ihre» Weg ia den Ofen zurückgefunden hatte, legte sich die große Aufregung und die Versammlung konnte ihren Fortgang nehmen. Einbruchsdiebstahl. Ein äußerst frecher Einbiuch«diebstahl wurde in der Nacht vom Samt-tag auf Sonntag in Hoiinja va« bei Maribor ver übt. Ein bisher noch unbekannter Dieb brach in die Wohnung des Schneidermeister« BerbanjSak ein und entwendete zwei graue Ueberzither, einen braunen Hut, ein schwarze« DamenNeid, einen braunen Herrenrock, Schuhe und noch andere Kleidungsstücke im Gesamtwerte von zirka 4400 Dinar. Der unbekannte Täter hatte die außerordentliche Frechheit, einen Teil der neuen Aleider sofort anzulegen und feinen alten Anzug dem bestohlenen Schneidermeister zurückzulassen, vom Täter fehlt vorderhand noch jede Spur. Wäschediebstahl. Montag abend« brach ein unbekannter Täter in die Waschküche des hiesigen Krankenhause« ein und entwendete eine größere Menge noch nasser Wäsche. Die gestohlene Wäsche ist jedoch «it den Zeichen deS K.ankrnhauseS versehen. Ein gestohlene« Pferdegeschirr? Ein Lbjähriger Mann bot vergangenen Montag in Orehova va» ein Pferdegeschirr zum Saufe an. Al« er aber einen Gendarmen auf sich zu kommen sah, ließ er da» Geschirr fallen und sucht« da« Weite. Da« Pferdegeschirr befindet stch jetzt beim Gendar »eriepofien in Hoc« bei Maribor. Nähere Auskünfte erteilt auch da» Polizeikommissariat (Kriminalabteilung 1) ia Maribor. Berschieben« Diebstähle. Ein unbe-kannter Mann entwendete der HruSbesitzerin Alice Savi in der Stroßmoyergasse ein K-llerfenster im Werte von 300 Dinar, vom Täter fehlt jede Spur. Unbekannte Dieb« stahlen der Gastwirtin Nendl vom unverschlossenen Dachboden eine dreiteilige Matratze. Die Verlustträgeria erleidet einen Schaden von un-gefähr 1500 Dinar. vom städtischenDraubad. Da» städtische Dranbad wuid« dieser Tage ei öffnet. Bon der staatlichen ArbeitSbörfe. Die staatlich« ArbeitSbörs« hatt« in der Woche vom 11. bi» 17. d. M 183 freie Dienstplätze vorbereitet, 187 Personen suchten Arbeit, 71 Personen bekamen durch die ArbeitSbörse ihre Posten, 26 Personen reisten ab. Bo» 1. Jänner bi« 17. Mai d. I. waren hingegen 316S freie Dienstplätze vorbereitet, 4410 Personen suchten Arbeit, in 1654 Fällen er. hielten die Arbeitsuchenden durch die Börse ihre Dienflposien und S8S Personen reist«» ab. In Maribor herrscht ein Ueberfluß von Arbeitern niederer Kategorien; in Jugoslawien ist ein Mangel a« Bergarbeitern, Srankenwärterlnnen und Hotel-köchinnen. GesundheitSwochenbericht. Da» Mar-burger Stad'physikat veriff ntlicht sür die Zeit vom 11. bi» 17. d. M. nachstehenden Wochenbericht: Scharlach! geblieben 4, neu 0, geheilt 0, verbleiben 4; Baucht yphuS: geblieben 1, neu 0, verbleibt 1; Ruhr: geblieben 2, neu 0, geheilt 0, verbleiben 2; Trachom: neu 1; Rotlauf: geblieben 2, neu 0, geheilt 0, verbleiben 2. Fetlauer Nachrichten. Todesfall. Am Dien«tag starb hier Frl. Berta Zorman, eine Tochter de« hiestgen Steuer-Verwalter« Herrn Zorman, im Alter von 17 Jahren. Die verblichene würd« am Donnerstag unter zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung zur letzten Ruhe bestattet. Gründung eine» Kreditvereint». Die städtisch« Sparkasse hat in ihrer letzten Ausschuß-sihung beschlossen, einen Kreditverein. wie er zum Bei piel in Maribor besteht, in« Leben zu rufen, um den wachsend«« Kreditwünschcn der interessiert«« Kreise Rechnung trage» zu können. E« hat stch bereit» ein« größer« Anzahl von Kaufleuten und Ge> ORIGINAL- SCHICHT-SEIFE ^ saich. Marke „Hirsch" war stets dio beste, ist die beste und wird immer die beste sein. Achtung aui den Namen Schicht und Marke «Hirsch"! wnbetreibenden gemeldet. Die gründende General-Versammlung diS Kredllvereine« sand am Donnerstag im großen RathauSsaale statt. Durch seine ver-einsachi« Geschäsiösührung wird der Berein in der Lage sein, billiger« Kredit« zu gewähren al» dies der Konkurrenz möglich sein wird. Einbruch. Ja der Nacht vom 14. auf den 15. Mai hat ein unbrkannter Täter die Geschäft« auSlage des hiesigen Kaufmannes Rofenfeld gewalt-fam gröffaet und darau« verschiedene Gegenstände eniwendet. Leiche »fund. Bor einigen Tagen zog man au» der Drau zirka drei Kilometer unterhalb von Ptuj eine männliche Leich«, deren Identität sofort sestgestellt werden konnte, weil man außer einer Uhr und Brieftasche auch «ine Legitimation vorfand. ES ist die» der Kondukteur Johann Kop!t aus Maribor, d«r bereits drei Monate verschollen war. Aushebung der Hundekontumaz. Da in den letzten drei Monaten kein neuer Fall von Hund»wut zu verzeichnen war, wurden dt« diesbezüglichen veterinärpolizeilichen Verfügungen außer Kraft g«srtz'. Aanner Nachrichten. Todesfall. Im Alter von 76 Jahren verschied auf ihrem Gute in Loibenberg Frau Antonie Falefchint. Einer alten Ranner BürgerSfamilie entstammend, war die verblichen« in allen Kreisen beliebt und geachtet. Die irdischen Ueberreste wurden von Loibenberg nach Brejice überführt und hier auf dem städtischen Friedhof zur ewigen Ruhe gebettet. Tödlicher Unfall. Am 19. d. M. ver-unglückt« der Besitzer Lepsina aus Slozonsko unweit der kroatischen Grenze tätlich. Er fiel in den Mühlgang und ertrank, ohne daß ihm Hilfe gebracht werden konnte. Jagdlizitation. Im Lause der vergangenen Woche wurden aus der kgl. BczirkShaup mannschast die Jagdgebiete Rann, Sakot, Globoke, Pischätz und Sromle versteigert. Die hiesige Jagdgesellschaft er-wab die meisten Gebiete und ist so eine Hebung de» arg zurückgegangenen Wildstande» zu erwarten. DerZagreberFischereiverein hat die Gewässer der Herrschaft Mokritz gepachtet. Gemeindewahlbewegnng. Trotzdem die Gemeiudewahlen noch nicht ausgeschrieben sind, herrscht unter den Parteien bereits eine lebhafte Bewegung. Die slowenischen Gewerbetreibenden beabsichtigen eine eigene Liste auszustellen. Die verschiedenen Angriffe in den Zeitungen sollen wohl a!S Stimmungsmache für die einzelnen Parteiführer dienen, doch werden sie ihren Zweck kaum erreichen, da die persönlichen Wünsche darin zu durchsichtig sind. Wie man hört, will der Bürgermeister auch bei etwaiger Wiederwahl die Stelle nicht mehr be kleiden. Er gehört der Demokratischen Partei an. Wirlschasl und Verkehr. verfahr«« bei Aufhebung des Sequester» vom Vermögen unserer Staat» dürqer in Oesterreich. Laut der Verordnung der österreichischen Regierung vom 17. April d. I. haben unsere Staatsbürger, in der Angelegenheit der Aufhebung des Sequesters von ihren vermögen, die sich in Otsterreich befinden, während der Frist von sechs Monaten — vom 5. April d. I. angefangen — d. h. spätesten» bi» 5. Okiober d. I. um die Aushebung de« Seqatster» bei jenen Behörden in Oesterreich anzusuchen, bei welchen ibr vermögen deponiert wurde. Dem betreffenden Gesuche find der Heimatschein, al» Dokument der jugoslawischen SlaatSzugehörigkeit und ein« amtliche Bestätigung der politischen Behörde, daß der Bittsteller am 5. April d. I sein Dowozil in Jugoslawien gehabt hat. Diese beiden Dokumente müssen bei der öster-reichischen Gesandtschaft in Beograd legalisiert werden. Die Gesellschaften, di« den Charakter einer juristischen Person hab«», müssen nur b«weis«n, daß fich ihr Sitz in Jugoslawien befind«». Die österreichische Regierung behält sich aber da» Recht vor, auch an» dere Dokumente für den Fall zu verlangen, falls die jugoslawische Regierung bei den österreichischen Gesellschaften ander« Vorschriften bezüglich der Natic-nalität vorschreiben würde. Wa» den Sequester der österreichischen BorkriegSobligationen anbelangt, die Eigentum unserer Slaat»bürger stod und stch nun in Oesterreich befinden, so wird die Aushebung dei-ftlbtn «st nach Unterbreitung tine» genauen Verzeichnisse» der betresfinden Obligationen der öster-reicht chen Regierung durch die jugoslawische. Im Sinne der Ko'v.'ntion ist nämlich Oesterreich ver-pfl'chte», die Obligationen den Eigentümern ohne den österreichischen Stempel bi» zu einem Gesamtbetrag von 68,000.000 Kronen Nominalwert auszuzahlen und das Verzeichnis der Obligationen soll der österrei-chischen Regierung bi« 5. Mai aulgefolgt werden. Die Effekten und Mobilen unterliegen bei der Au»-fuhr au» Oesterreich keiner Steuer. Nur bei den Wertpapieren, welche aus Silber, Gold oder au»« läadische Valuta lauten, ist die Auisuhr uur in dem Falle, wen» fie spätesten« di» 10. September IS 19 von den Eigentümern erworben wurden. Die Bahn Ormot Ljutomer soll Heuer im Frühherbst dem verkehr übergeben werden. valutab«schaffung bei Reisen nach Deutschland. Auf Grund de» Artikel» 3 der Verordnung über den Verkehr mit den Devifeu und Valuten hat da» Generalinsp'kiorat de» Finanz-Ministerin«« eine Entscheidung gebracht, wonach auf Grund de» «it eine« visu« versehene« Passe« für Deutschland ohne besondere Bewilligung de» Finanz-minister» bei den bevollmächtigten Banken auch an» dere Valuten (Dollar», Pfund, F.anken usw.) bi» zu« Höchstbetrage von 3000 Dinar gekauft werden können. Für Su«men über 3000 Dinar ist eine Bewilligung de» Generalinspektorale« de» Finanz-Ministerium» notwendig. Neue Bestimmungen über di« Mitnahme von Geld beim Passieren der Staatsgrenzen. Laut Artikel 235 des Finanz, gesetzt« werden Personen, bei welche» bei Uebergang über die Staatsgrenzen mehr Geld al» erlaubt vor« gefunden wird, nicht «ehr strafrechtlich al» Schamgg-ler, sondern nur in ad«inistratidem Wege belangt. Revision gewerblicher Bewilligungen. Da dem Handel«- und Jndustrieminrsterium Nach-richten zugekommen sind, daß viele Ausländer i« Island Geschäfte eröffnen, ohne die Geneh«igung hiezu eingeholt zu haben oder zu besitzen, wurden den Lande!v:rwaltungen und Kammern Weisungen erteilt, alle an Ausländer erteilte Bewilligungen zu revidieren. Personen, die ohn« Bewilligung ange-troffen werden, werden zu hoh.n Strafen verurteilt und de» Lande» verwiesen. Der Verkehr mit b«n Ministert««. Die Industrie- und Handelsunternehmen wurden seilen» de« Handel«- und JndustrieministeriumS durch ein Rundschreiben verständigt, in Fragen allgemeinen Charakter«, sowie Fragen die sür die weiteren Kreise der Erwerbiwelt von Interesse und Bedeutung sind, sich an die Ministerien nicht direkt zu wenden, son-dern ihre diesbezüglichen Anfragen bezw. Gesuche durch die zuständigen Handel«- und Gewerbekammern zu leiten. Dadurch soll bezw ckt werden, daß die Handelskammern über di« Fragen allgemeiner Natur ihre» Kompetenzbereichs stet« unterricht» werden. Flugzeugpost. Wie die Zagreber Handel». ur.d G.wcrb^kammer melcet, können von 7. Mai angefangen die Bliefsendungen au» Beograd nach Bukarest, Budopest, Wien, Prag, Warschau, Pari« und Straßburg mit Flugzeugen abgesendet werden. Für diese Post werden Lrics« bei allen inländischen Postämtern anfgenommen und können a» beliebige Siädte der betreffenden Staaten adressiert werden. Die Brief« müssen die Bezeichnung „Poste anitnne-tragen. Die Toxen besteh«« außer der normalen Gewicht«., Eioschreib. und Expreßlose noch auch au» der 50prvzen«igen Einschreibgebühr, al« besondere T-l« für Flugze»gv«k«hr. Stummer 42 stiller Zeitung «ttte 6 55) (Nachdruck verboten.) Das Geheimnis des Schränkchens. Roman von Burton E. Stevenson. Auch keine andere Stadt besitzt, soweit ich sie kenne, etwas «ehnliche». An jenem Abend schlenderte ich ungemei« wohlgelaunt die Straße entlang und genoß den Anblick ia vollen Zügen. Dana und wann blieb ich stehen, um ein Schaufenster zu besichtigen. Alt ich den Mad^on Sq täte erreichte, trat ich unter die Bäume hinaus. um daS .Bügeleisen«, da« wnß gegen den Himmel stand, zu betrachten. Dana warf ich eine» Blick auf den Metropolitan Turm, der zwar höher, aber meit weniger malerisch ist. und erkannte auf der großen, illuminierten Uhr, daß e« beinahe halb zwölf Uhr war. Ich ging wieder über den Broadway zurück und bog m die Dreiuadzwanzizste Straße in der Richtung nach dem .Marathon' ein, als ich gerade an der Scke mit drei Männern zusammenstieß. Zi «einer Überraschung erkannte ich G.adq unv Simmond», die Pigot in ihrer Mitte hatten. Off-nbar halte eS Grady als feine besondere Pflicht betrachtet, fein Versprechen in der freigebigsten Welse zu «.füllen und die Wunder des „Großen weißen WtgtS' von einem Ende bis zum anderen vorzusllhren. Zu der Z:remonie hatte offenbar auch die Lorführung einer Reihe von typischen amerikanischen „Drinks" gehört. DaS Ergeb-uS davon war, daß der würdige Kom> miffär nicht mehr auf sehr festen Füßen stand. Ich verglich die Pigot» damit, aber sie machten einen in jeder Weise normalen Eindruck. AlS Simmond» mich erkannte, begrüßte er mich in eine« Tone, der mir v-rriet, dih auch er den Wirkungen der Genüsse dieser Nacht nicht ganz ent. gangen war. Auch Gcady nickie mir herablassend ;n, woraus ich entnahm, daß er sich ungewöhnlich glück-ich fühlte. Da Eim«ond» sah, daß ich in der gleichen Richtung ging, wie sie, blieb er etwa» zurück und blieb an meiner Seite. „Pigot ist zweifellos ein Wunder," sagte er. .Er will alleS seben und alle« kosten. Ec sagt, Part» könne an New Asrk nicht heranreichen." .Wo gehen Sie jetzt hin?" fragte ich. .Auf die Polizeistalion. Pigot fagt, er habe eine Ueberraschung für ur.s — eS hängt «it de« Schiänk-ch?n zusammen.'' .Mit de« Schränkchen?" .Ja — «it de« Möbel, daS mir Godfrey zum Einschließe» in die Stahlzelle übergeben hat." .©iramonW»,* sagte ich sehr ernst, .weiß God-fteq etwaS davon?" .Rein," antwortete Simmond» etwas verlegen. »Ich sagte Grady, wir sollten ihm telephonieren, damit er helkilm?, aber der Chef wurde wild und sagte «ir, ich lollc mich um meine eigenen Angele« genheiten kümmern. Sie stehen schon lange überS Kreuz, wissen Sie!" „Wie wär's, wenn ich ihm telephonieren würde?" schlug ich vor. „Dagegen kana nichts eingewendet werden, oder?" „Ich habe nicht» dagegen einzuwenden." sagte SimmondS, „und ich weiß auch nicht, wer es wollte, da ja niemand etwas davon erfahren wird." .Ganz recht. Und ziehen Sie die Borbereitungen solange al» mißlich hinaus, damit er noch beizeiten eintreffen kann." SimmondS nickte. „Ich werde tun, was ich kann." sagte er, „aber ich sehe nicht ein, waS eS nützen kann. Der Ch?f wird ihn nicht hereinlassen, auch wenn er kommt." .Da» werden wir Godfr,y überlassen müssen. Aber «an muß eS ihm doch wenigstens mitteilen. Er ist verantwortlich für das Schränkchen an feinem jetzigen AufbewahrungSo't." .Ich weiß es, und Pigot fap, es fei ungemein klag gewesen, eS da aufzubewahren, obschon ich keine Ahnung habe, warum. Benachrichtigen Se also Godfrey und sagen Sie ihm, er möchte so schnell als irgend möglich kommen. Gute Nacht I' — Damit folgte er den anderen nach der Poli^eistation. An der Ecke befand sich eine Apzih:ke mit einer öffentlichen Telephonzelle. Zwei Minuten fpäler verlangte ich eine Verbindung mit der Redaktion des „Recard". „Nein/ sagte eine anmaßende Stimme. Hzrr Godsrey sei nicht dort; er fei vor einiger Zeit weg» gegangen; nein, eS fei ihm, d-m Sprechenden, nicht bekannt, wo er hingegangen sei, noch wann er zu-rücktehren würde. „Die Sache ist sihr wichtig," sagte ich. „Ich möchte mit dem Lokalredakceur sprechen — bitte verbinden Sie mich rasch!' Einen Augenblick herrscht erstauntes Schweigen. „Ihren Namen bitte," «suchte dann die Stimme. „L-ster, von Royc! und Siestet — fagen Sie d m Lokalredakteur, daß Godstty ein intimer F eund von mir ist." Der L'kalredakteur schien zu verstehen, denn einen Augenblick später wurde ich mit ihm verbunden. Aber seine Auskunft lautete kaum befriedigender. „Wir haben Gs)f«y nach W^tchetter hinauf-g-sch ckt, um einen Mann zu sprechen," sagte er, .auf einen ziemlich guten Wink hin, den wir b:kamen. Er ist weggegangen, sobald er seineu Artikel über Pigot geschrieben hatte, und er muß jeden Augenblick zurückkehren. Kann ich etwi» sür ihn ausrichten?" .Ja — sogen Sie ihm bitte, daß P got aus der Station der Dreiundzwanzigsten Straß« ist und daß er sich so bald als möglich dort hinbegeben solle." Ganz recht. Ich werde eS ausrichten, fodal» er kimmt.' „Danke," sagte ich. — Ich war schwer enttäuscht. Als ich wieder auf der strafe war, blieb ich zögernd an der Straßenkreuzung stchen unv betrachtete nachdenklich daS rote L>cht der Pzlizetstatwn. Was war im B.'giiff, dort zu geschehen? Wa« h>ttr P got für eine Ueberraschung in Bereitschaft? Gab efi irgend einen Borwand für mich, »ort einzutreten? Uid dann erinnerte ich mich au GradyS N cken und unsichere Bcine — erinnerte mich auch daran, daß er m>ch schlimmstenfalls an d-.e Luft sttzen würde! — ging auf das Licht zu, mach e die Türe auf und trat ein. Außer dem Wachtmeister am Schreibtisch war niemand anwesend. „Mein Name ist Lester," sagte ich. .Sie haben ein Schränkchen hier, das zu der VermögenSmassc deS verstorbenen Philipp Bantine gehört." »Gewiß, wir haben ein Sch-änkchen in Ber-wahrung, aber ich weiß nicht, w-m e» gehört." .Es gehört zum Vermögen deS Herrn Bantine." „Ja, und Sie wünschen?' fragte er und blickte mich au, al» fei ich betrunken. „Hoffentlich sind Sie nicht um Mitternacht hierhergekommen, um mir da« zu sagen, oder?" „Nein, aber ich «ächte das Schränkchen rasch sehen." „Sie können «s heute Nacht nicht sehen. Korn-men Sie «orgen wieder. Äußerte« kenne ich Sie nicht." .Hier ist meine Karte. Herr Simmond« und Herr Grady kennen mich beide. Und «orgen ist e« zu spät." Der Wachtmeister nahm die Karte in die Hand, wars einen Blick daraus und sah mich dann an. „Warten Sie eine Minute,' sagte er schließlich und verschwand durch eine Türe, die sich an der anderen Wand de» Lokal« befand. Ec war schon drei oder vier Minuten verschwunden und die Uhr schlug AWÖlf. Ich zählte die klaren, bestimmten Schläge, un» dann begannen mir ta dem Schweigen, daß jetzt folgte, die Hände vor Ungedul» zu zittern. Wenn nun Gcady stch weigern würde, mich zu empfangen! Aber schließlich kam der Wachtmeister zurück. „kommen Sie mit," sagte er, öffnete da« Tür-chen tm Gitter und ließ mich ein. .Durch diese Türe geradeaus," fügte er hinzu und setzte sich wieder cm seinen Tisch. Mit einem verzweifelten Versuch, meine unbe-fangene Miene zu zeigen, machte ich die Türe auf und trat ein. Dann aber blieb ich unwillkürlich stehen. Denn vor mir, mitten auf dem Korridor, stand da« Boulk-Tchiäntchen, Pigo! stand daneben, und Grady und SimmondS saßen ihm gegenüber, b q iem in ihre Stühle zurückgelehnt, schwarze Zigarren paffend. Bei meinem Eintritt schauten sie mich alle a« — Pigot mit unverkennbar zusammengezogenen Auge«-brauen, wodurch er verriet, auf welche harte Probe fline Liebenswürdigkeit gestellt war, Simmond« mit geheuchelter Ueberraschung, Grady «it einem freund-l chen, aber etwas geistlosen Lächeln. Mein Herz frohlockte, al« ich diese« Lächeln bemerkte. .So, Herr Lester," sagte er, .Sie wünschen also diese« Schränkchen zu besichtigen?' „Jawohl," antwortete ich, „es gehört nämlich zu der VermügenSmaffe de« Herrn Bantine. Ich werde es in einer Eingabe zucückjordern — für den Fall, daß Sie eS nicht ohne Widerspruch herausgeben." »Ist Ihnen da« mitten in der N^cht eingcfalle»? fragte er spöttisch. „Nein," sagte ich kcck, aber ich sah Sie und Herrn Simmond« und diesen Herrn da' — ich verbeugte mich vor Pigot — „vor einem Augenblick hier eintreten, und da dachte ich mir, daß da« Schränkchen mit Ihrem Besuch irgendwie in Verbindung stehe. Natürlich möchten wir nicht, daß eS beschädigt wird. ES ist sehr wertvoll.' (Fortsetzung folgt.) INA KautschwUab. ; Narodna kavarna ■ ■ Preäernova ulica 17. - Schöne Räume und j (Garten zur Verfügung. Für gute Getränke \ und Labungen ist stets bestens vorgesorgt. ) (Täglich bis 1 Uhr offen. — Es ladet ergebenst ein 5 m DER CAFETIER. ) Wer repariert grOna Fenster-Jalousien, gewebte Holzrolletten,Leinenfensterplachen, OeachSftsplachon, Fensterrollbalken etc.? Zusammenlegbare Gartentische, Gartenstühle u. Krankenllege-ststhla billigst. Zur besten Reparatur und Nculie-ferung aller obge-nannten Artikel empfiehlt sich Ant. Baumgarftner Tapezierermeister Celje, Gosposka ulica Nr. 30. Schöncs «kruiarbigea Firmungskleid - für Mädchen von 14—16 Jahren, sowie ein eleganter Frühjahrsmantel sind preiswert zu verkaufen. Anzufragen in der Verwltg. d. BI. zvs?z Billig abzugeben braun gerädertes Bett mit Einsatz, Leibstuhl mit Wasserspülung, ungebraucht. weiss«s Etamiu-Mädchen-kleid, 1 Paarweisse Glace-Spangenschuhe 37 und 3 Paar weisse hirschlederne H albschuhe (auch Tennisschuhe) Nr. 35, 36 und 37. Vegova ulica 6. Jjaumschlägerungen mit Atitomobilbetrieb, nach neuestem eigenen Patent, kulantest. Anfragen unter ,A K. 29978" an die Verwaltung des Blattes. Drahtseil 30 Meter lang. 20 mm stark, ist preiswert zu verkaufen. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 29982 Geschäftshaus samt Einrichtung, sowie Gemüse-und Obstgarten in der Nähe einer Bahnstation unter leichten Bedingungen sofort zu verkaufen. Anzufragen : M. Zebec, Poljöane, Pekel 23. Junger, ausgelernter Dreher womöglich ledig, wird zum sofortigen Eintritt gesucht. Prva jugosloranska ziena induBtrija, Celje. Gesucht zwei elegant möbl. Zimmer mit 3 Betten ausserhalb oder in der Stadt, womöglich mit Verpflegung. Anträge an die Verwltg. d. BI. 2996» Besuchen Sie unter Ausstellungslokal in Maribor, Aleksandrora cesta 19, in welchem st&ndig neue und alte Automobile, Prima Marken, zum Verkaufe ausgestellt sind. Ebendort sind auch xu haben: Motorräder. Radio-Apparate, Schreibmaschinen u. s. w. — Theoretischer und praktischer Fahrunterricht wird erteilt. Ueberfahrene, jedoch nur ladellos erhaltene Wagen werden zum kommissionsweise» Verkauf abernommen. Streng reelle, hochsolide Bedienung. A. ST0INSCHEGG, R.PELIKAN, MARIBOR Aieksaadrova oesta Nr. 19. Llzltation Samstag, den 7. Juni findet um 9 Uhr vormittags im Hofe der Meetna hranilnica eine Versteigerung alter Möbel und Kleider, sowie gebrauchten Hausrates statt. Wäsche-Atelier „Valencienne" Maribor, Ob broda 1. Vornehme, bürgerliche Braut- und Baby-Auaatat-tungenj feinste gediegene Damenwasche. Xnuto, A nlegn and HnaaSgebn: C«M»«bu$b,u