Mbacher IMng^ Nr. D< '^ !^>< d^bj. ft. ^ «). ftltt dlc Z»ft«llunb, l,»Il?>, st. V'.»«, Dienstag, 2. Iämm^ l8<<. Amtlichcl Tl^il, Je. t. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 23. Dezember v. I. dem Hiinisterialrathc im Finanzministerium Rudolf Ritter v. Prcchtl in Anerkennung seiner vorzüglichen Dienst, leislung das Ritterkreuz des Leopold'Ordens iarfrei aller-gnädigst zu verleihen geruht. 3e. t. und l. Nftostolischr Majestät haben mil Allerhöchster Entschließung vom 25. Dezember d. I. dem Scclioxschcf im Aclerdaumiiüsterinm Julius Schrö» ct inaer Freihcrrn v. Neudenbcrq in Anerkennung seiner vieljährigen ausgezeichneten Dienstleistung das Eomthurlrmz des Franz Joseph-Ordens mit dem Sterne allergnädigst zu verleihen geruht. NichtamtlWr Theil. Österreichischer Äeichsrath. 51. Sitz«ng des Herrenhause». Wien, ^6. Dezember. Nachdem der Präsident sturst Larlo« Auer « perg dem hilllltschieoenen Herrenhausmllgliede iio.iie stanfogna -inei, warmen Nachruf gewidmet und da« Haue durch Orhebcn oon den Sitzen sein Veiltid ausgedrückt hatte, würd: zur Erledigung der Taglsordnung geschritten. Die vom Abgeordnelenhause beschlossenen Gesetze, bcllefsend den H»ndelsvertrag mit Großbritannien, die Verlängerung des Handelsvertrages mit Frankreich und die Forliehung de» mil dem Finslenchumt Liechtenstein vesllhcliden Zoll< und Gteuervereinz, »erden ln zweiter Lesung angenommen. H« gelangt« sodann ou Glaatsooranschlag und das Finanzgefetz für da« Jahr !87? zur zweiten Lesung. Bei dcm Budget de« Ministerium« für Kultus und Unl^richt ergreift das Wort Fürfterzblschos von Wien. Dr. 5 utschler. Derselbe wll der Ansicht be> gegnen, als ob der Religionsfond ein Bestandttitil bcs Slaalsvermögen« sel. Man müsse die Oultuserfordermfse der verschiedenen Bekenntnisse strenge auseinanderdallei» Redner bcweist au« dem Entstehen des Religionsfonde« unter Kaiser Josef II.. daß derselbe eben nur ein Higen. lhum der Kirche sei. Os ware wünschenswerlh, aus dem Slaatsoorunschlage da« Vermsgen de« Religion«fo„t»e« auszuscheiden, ebenso wic der griechisch»orienlalische Re» ligionssond ausgeschieden wnrbe, m»d in denjeldtn nur jene Betrüge aufzunehmen, welch« aus allgemeinen Staatsmitteln fur Zwecke der katholischen Religion aus irgend eintm Grunde gespendet werden. Redner null leinen Beschluß de« Hause« provocieren, ersucht aber die Regierung bei H«s«tWme»ft-llung lxs Vud^ets für da« «üchste Jahr das Vorgebrachte in Erwügung zu ziehen. Redner bedauert außerdem die Streichung, welche das Abgeordnetenhaus bei der Subvention für die Harme» literlnnen in Prag und bli den Pensionen der Redemplori. stcn vorgenommen hat. Der Minister für Cultus und Unterricht, Dr. von Slremayr, führt aus, daß ein wesentlicher Unter» schied zwischen dem yriechijch'orie»tal gegenüber einfach auf seine Verfassung verweisen »olle, die allen Gebrechen de« ottomanischen Reiches abzuhelfen bestimmt sei. wahrend er doch offenbar mit diesem Gedanken an das Staalsrllder getreten ist; die VielounD» nuS Kunstantinopel stimm?,! lm «Ne^entheil darin Überä», oah die Antwort der tu,' gieru.lg auf die Ferde- rungen der Mächte nicht u"«."^ ablehnend Uwte, sondern daß sie Gegenvorschläge einbringe lie ist selbstverständlich, bemerkt hiezu die ,Presse", daß letzlere, wenn sie irgend welch' Aussicht ^,f VcrücksiHtillunll baden sollen, nicht dic 'ren dürfen, sondern ,li, ^v.^,l<,iv «u> . "v über welch- dir Mächte allrnsaUe laifen geneigt sind. Es lalm sich lllchl c^ulu l,ul^llu, die Grundzüge des neuen Bcr»altung«syslsm5 für die llujslündischen Provinzen, welche die VeooU», ieft- gestellt haben und die ei?" ......'ich »eitge^,,^ - ' ^» tralisatwn bedingen, zu c ndern um M ' /^ lionen in der Äussühruilg i>u»el Pläne, der Recht« der europäischen Coiltrolcommisn^:'. ws!ch? difjslb^ zu über« N' um sul) ^lich her N!i,,>«^'.,ii> ober p!.'.^,,.,.,-, ,> ^,^>^ ,^,^!,,,^l.^^^^, welche ihr beigrgeben werden jull. Und oas alle« alich nur jo nxll, als die ^o»ressil)nen der Machte an die »«cher-llchleiten der Souveränetäl li"s> ^nlfgrilät des osm«ni-jchln Reiches lcli.eswegs für die wirkliche Ausführung der erlangten -^,.,....<,, ,« jchwüchen geelßnet wären. Nach einer anderen Rill ie Hugeftünd-nisse der Müchle evei'jalle e, Hlenze h«b«l. Gegen Erwarten scheint Mithao Pascha »n der That doch zu der Ausflucht zu greisen, baß er die Vorschlüge der Mächte zu der neu erlasscue« Verfassung in Bez»ehu«g orm^tn wiU; er jchtml oon der Aüjchauung auszugehen, bi^elben ooer ein The»! c>c» «rohmschs'!chei' Refor»-plojlcle«. j« nach t»er ^uftß >»n dc: ollomaliischcn ^..„.^... , ^.^,»,,,^ ^ ^c»u»»lNtl> werbel. während sie ihre oeftniiivl Gancii»« durch d»« ollomni'ijchl P» , muhttl, De« ftehl enl-ich'slsn enlhegti sl'che lioi'ftltulion oon allen n als oüllig unwillialn »»< Beziehung auf die ... ^.luge der Honferenz. als e», bloßer diplomatlicher Echuchzug icitens dls Gi^oßofzier« ge^en die lionfeienz vlluchlel wirb. den die Machle auf mit-»s^us' ot>?s mittelbare W'«>e zu ru, «m ! sil'd. ^>.'us sie mit oer ab-^ . _. ,^.>eßln sie mit t»er ottomaniichen Regierung, mit dem Sulla» unl» dem Gioßoez»er ab, t»ie al'— e ..lle beldt nach de, Krfahrungen bieies Jahres ! , ^ verläßliche Garan-^ sind: die Huupiiuche dl:i)l ub^r immer, bah jec ?n sie unterschreiben, für d>e Müchle l.,^.. ___,....:cl gibl. Ob da» Parlament einmal eii'belufen und ob es dann mehr slin wiro als ein Spielzeug in l,en Hünden der Machthaber, da« kann ttulvpu nlchl abwallen. Die Bc»er- ller Fremdenverkehr in Oesterreichs Älpellländern. Vor Fr»,,, ftll,l»»rin o. Myrb«ch. V. Gtwehnttch besorgt die Hausfrau selbst die Küche und die Töchter und sonstigen weiblichen Familien-Mitglieder helfen in d»r Küche aus »nd besorgen t>ie V-dieinmg der Gäste als Stubenmädchen und Kellner» innen oder al« beides zugleich. <5we männliche Dienerschaft zur Vedienlmg der Ghle — mit Ausnahme des Hausknechte«, der zugl'ich auch den Stall zu besorgen hat — tMert nicht. Die Kellnerinnen, wo solche be-sonders ausgenommen werden müssen, sind zmmist auf das mäßige Trinkgeld oon den Gästen angewiesen und erhalten gewöhnlich „iir da« als Aufzahlung auf den bedungenen >salis.«lohl,. was ihnen h,,zu oon den tlngtnommnirn Trmlg.l.t>.s„ f,^, G^ ^^ y^,^ ^^h, An Morgen bis W die N,, «ro lil»e Postsla ion sich desi, , ^. tiger: Posthullerj zugleich Gajly. s'^nhadlr. : nur nhr wll'lgen Ausnahmen) auf den Ertrag oom Oaflhosbelritde nicht allein ange-witjen und hiedurch in den Stanc, geseht, sich mil linen, mäßigen Gewinne v?n diesem Beliebe zu be^nüg-.n. Zl, clnem Elt,öhel, jtiüer Preiit sich» er sich nur öurch eil, Steigen der Preise jener ttebensmlltel veranlaß», die er ielbst gegen Barzahlung einschaffen m«h. So haben die neu entstandenen oi> w' die Erhöhung des früher »och viel bll. hoslebene dalierl. . >^t ft,d zu guf« Rechner und haben das seil einigel, fahren ihr ^and besuchende Reiicpubllsum z» sienau lennen qeltlül, um mchl selbst einzusehen, daß ein Hinausgehcn mil it,ls» Pllisen sehr bald eine lkelmilidnu-g des ,5rrmdlN' bcjuches zur ^olge haben würde, denn der Besuch 5er sehr bemiltlllen Kiofse, welche sich um die höheren oder nun deren Pnife nicht s«m»ert, >? una aufhört ^n dem obtlha'b t.ll Ljlihl,sluli?n Welsber« i« Pustellhale ichr reizend am Rande eines dichten Walees gelegenen Bade Waldbrum. halle ftch im abgelaufenen 5-........ ' ewifscr Hvrjchlmann ',"»">' '?7 dieses ^ l„l samml der Gaft" oon >er <^> ,,„ ^lpa^! ^er hol,: pui!jms hatte ,^ ^ ,,l. tie 4 l ^og's und zljelkoil.gung elwa« hoher anzusetzen, als ftt in der Gegend üblich find. Hr verlangte fur ein groß«» 2i,„».,s j«mml Cabinet 2 ft. 50 kr. und für ein lk mmer oo» VO kr. uufwarls, ' "' ^eesjci, ^ sl. per tiouvert. Ich n^r^u^? " t>er <öinrichluna Xeses «,,.«>. ! in eincr sür Tirol ««!,-, uuuewbhnlichen Art, d. h. ^lil, bequem mit» lt, nchtet. und d»ch befanden sich in diesem ^lab,, - wätnend des ganzen S«»»' mers »Nr Mc> Familien au« Glaz, während mehr als dil Hälflt der ^'""^' »> ^'wohnl blieb, unc> der arme Pächter, der m- ' E'fer darauf beacht war, lil' ^wählll',^ :-' '.!!! !ur sei " .....shme,' ,u gt- wllilirn u»t uüin K u^ chen de«jl, 'ü«en, mlihle odl't alles lllibell Dli,Hulden, uls l.uii el e'tta« hsHere Preise si'fo.d-" l..!<«, tie mil de» Gebotenen durchuu, nicht auher ^ waren, d.c Sa.son m.l e.ne» sehr -mpfi„i".4c<. ^....^ abschlilßen. Die bei »ttte» 2 lung d:3 Sultan« in dtr Nudi.'liz Lord Salisbury's, er sei tin constitulioneller Monarch geworden, und die Rufe: „E« lebe die Verfassung!" haben in Konstantinopel selbst sicherlich nur Heiterkeit erregt. Die Gegenvorschläge, welche die Pforte der Confcrenz unterbreiten wird, wer» den also reeller Nacur sein müssen. Mithad Pascha ist der Letzte, der um solche in Ber-legenheit sein kaun, denn seine Verwaltung in Oulgarirn hat bewiesen, daß er vortrefflich mit alle:« wirksamen Mitteln vertraut ist, durch welche im oemanischen Reiche Ordnung geschafft werden kann; ein Gouverneur, der mit eben der Energie die widerhaarige» türkischen Elemente zu Paaren treibt und unter das Gesetz beugt, wie der heutige Großoezier die Bulgarei! hängen ließ, wäre, um nur ein B lspiel zu brauchen, für die Ausführung der Reformen eine sehr werthvolle Errungenschaft. Das ist es gerade, weshalb die Mächte jede Abmachung mit Mithab Pascha ernster nehmen müssen, als mit irgend «inem andern türkischen Staatsmanne; man hat es weder mit einem »ndalenlen, noch mit einem der unwissenden Leiter der türkischen Politik mehr zu thun, wie in de>, letzten Jahren, sondern mir einem Pclltiler, der sehr genau controllert werdcn muß, der um Mittel und W:ge nicht verlegen, Gewalt und List gleich meisterhaft z>, handhaben weiß, mit dem geistigen Erben der berühmten und berüchtigten „lkjöprölis," deren letzter noch Huropa mit seinen Rcformlünsten zu täuschen wußte. Die Proclamation der türkischen Verfassung. Wie bekannt, wurde in Konftantinopel am 23. v. gleichzeitig mit der Conferenz-Eröffnung d^e neue türkische Verfassung in feierlicher Welse proclamiert. Die Detail«, die gegenwärtig über die damit verbundene Solennitül bekannt werden, schildern dieselbe als in oleler Hinsicht sehr interessant. Eme eigenthümlichere Feier als dieje, hat man in der Hauptstadt des Islamismus niemal« gesehen. Dem Charakter der Nation enlspre- j chcnd, bildete die Scene ein eigenthümliches Gemisch von orientalischer Einfachheit und Großartigkeit. Als die Stunde herankam, um welche die türtische Regierung vom autolratischen zum demokratischen System übergehen sollte, erschienen die Straßen zwischen dem Ministerium des Auswärtigen und der Hohen Pforte überfüllt. Da! gab es Trachten, wie man sie nirgends in solcher Ver.! einigunq zu Gesichte bekommt, ^emc aus fast allen Na-! tionalltüten, die unter der Sonne leben. Cirlafsier in langen Mänteln, mohamedanische Frauen dicht ver. schleiert. Neger, Türken im Fez und im Turban, Grie» chen. Armenier, Araber, Franken — und dazwischen Fahrzeuge abenteuerlichster Art. Die Menge erstürmte die Häuser, besetzte Fenster und Dächer; alle Gasthäuser in der Nähe waren occu-plcrl; die Ruinen, welche die Feuersbrunst von 1863 zurücklassen, verschwanden unter der Volksmenge, welche ftch auf ihnen festgesetzt halte. Die Mitte der Straße nabm eine lange Wagenreihe ein, vor weichc herrliche Pferde gespannt waren und die meist den türkischen Groß« Würdenträgern angehörten. In den Wag«n befanden sich auch zahlreiche vornehme türlisch: Damen, glanzvoll gc> kleidet m,d, wie selbstverständlich, tief verschleiert. Man denke sich ringsum noch die übliche Anzahl von Bettlern, Kindern, Straßenjungen und einige Abtheilungen Solda» ten, und man wird sich annähernd eine Vorstellung von dem Bilde machen liinnen. Die Pforte ist ein großes Gebäude, mit zahlreichen Fenstern, welche sämmtlich nach der Straße zu gehen. Ueber dem Eemrum des Gebäudes war eine Loggia errichtet, mit reichen Draperien ausgestattet, über denen minderen Gastböfe in der kleinen Ortschaft Welsburg so wie die benachbarten, minder guten, aber billigeren Bade Etablissements in Alt» und Neu.PragS, Mailust lc. waren mit Gästen überfüllt. DaS war die Antwort ^ deS ReisepublilumS auf Hörschlmanns höhere Tarife. > Dieses Hai da« billige Tirol zu seinem Sommeraufent-halle gewühlt und würde dem theuer werdenden Tirol bald wieder den Rücken lehren. Das mögen jene Gast, Wirthe, welche ihre gegenwärtigen Tarife zu erhöhen etwa geneigt wären, wol beherzigen. Die Sommergäste Tirol« lassen sich in drei Kate« gorien theilen, und zwar: 1. In die Kategorie jener wolhabenden Ausländer — darunter meistens Engländer, — welche ganz beson« deren Gegenden und dem höchsten Comfort nachgehen. 2. In die Kategorie der meraner Kurgäste, welche für die Sommerzeit kühleren Aufenthalt suchen; dann je> er Bewohner Bozens, welche den Aufenthalt in lüh» leren Thalern der Villegiatur der Bozner am Ritten vorziehen, und endlich vieler Bewohner Süd-Tirols, namentlich auS Trient und Roveredo, welche der sengen« den Hitze ihres Heimalsaufenthalles entfliehen. 3. In die Kategorie jener zahlreichen Reisenden aus allen Bändern Europa's, zumeist aber aus den Staaten des deutschen Reiches und aus Oeslerreich der Halbmond ^:d der Stern erschienen. Von hier aus überblickte man die Menge deS Volke«, man blickte nicht nur über ganz Etambul, sondern auch über dcn Bo« porus hinweg, bis nach Asien, bi» zum See von Mar» mara selbst. Der Tag war prächtig — da« Panorama ein unoergl:lchllche«. Die Truppen kamen und nahmen Aufstellung. Die Musik begann tne türkische Nationalhymne zu spielen. Endlich um 1 Uhr verkündeten Fanfaren und Trompeten die Ankunft des Secretärs des Sultans, der zu Pferde erschien, umgeben von einem glänzenden Hof. Der Secretär brachte den kaiserlichen Firman, der in einer Enveloppe von rother Seide sich befand, die mit gol-denen Schnüren und Edelsteinen verziert war. Der Großvezier nahm die Enveloppe, küßte die» selbe, führte sie an die Stirn und überreichte sie dann den übrigen Würdenträgern, welche in derselben Welse verfuhren. Mit lauter Stimme verlas Mithad Pascha so« dann die Constitution. Ringsum standen alle Wür-oenlräger, jeder in dem prächtigen Eostüm, das seiner Vtellung entspricht. Da der Scheil-ul-Islam in einem weißen Mantel, mit Gold durchwirkt, neben ihm der jüdische Rabbiner in einem blauen Turban mit Silber durchwirkt und weiter ein armenischer Priester in seiner curiosen, malerischen Tracht. Es ist unmöglich, die Dekorationen sämmtlich zu nennen, doch ist zu bemerken, daß die meisten in der Loggia anwesenden Personen das rothe Band des Meoschidjs-Ordens trugen oder das grüne Band des OSmanli-Oroens. Eine kleine Pause trat ein, dann erschien der Imam der Pforte und recitierte mit lauter Elimme zehn Gebete. Wie er die Arme zum Gebete ausstreckte, folgten seinem Beispiele alle türkischen Anwesenden, ein tiefes „Amen" ertönte, während die Musik eine feierliche Me. lodie spielte.....Dann kam ein Gebet für den Sul» tan Abdul Hamid, daS mit lautem Jubel aufgenommen wurde. Plötzlich ertönten die Kanonen und verkündeten der Stadt, daß die Constitution proclamiert sei. Als die Nacht hereinbrach, war die Stadt illuminiert und ein großer Fackelzug bewegte sich nach dem Paläste des Sultans. Das Voll schien außer sich vor Freude, Musik überall, Feuerwerke, glänzende Decora« tionen und dazu das unvergleichliche Nachtbilo von Kon-stantinopel. Ein Zwischenfall blos störte die Schönheit des Festes — ein leichter Regen stellte sich ein und vertrieb die Träger der glänzenden Festcostüme von den Straßen. Politische Uebersicht Latba«, l.IHnner. Im ungarischen Ministerium benützt man die Pause, welche in den Parlaments-Verhandlunaen ein< getreten ist, um jene wichtigeren Gesetzentwürfe endgiltig festzustellen, welche dem Abgeordnetenhaus nach dessen Wiederzusammentritt vorgelegt werden sollen. Der eine derselben bezieht sich auf die Militärbequartierung; dieser soll bereits alle Stadien der ministeriellen Berathungen durchgemacht haben. Der andere jedoch, der von der Errichtung der Comitats'Domesticallassen handelt, be« findet sich noch in der Arbeit. Wie die „Presse" zu melden weiß, beabsichtigt die Regierung, bei Lösung dieser hochwichtigen Frage einen Mittelweg einzuschlagen und ,zu beantragen, daß jene ärmeren Eomitate, welche die Kosten der Selbstverwaltung nicht aufzubringen vermögen, mit Subventionen aus dem Staatssäckel betheilt werden. ! Angesichts der in Deutschland bevorstehenden > Neuwahlen für den Reichstag veröffentlicht nun auch die i national-liberale Partei einen Wahlaufruf. In voller Würdigung der vielen Angriffe, welche diese Partei auS Anlaß der Neichsjustizgcsetze erfahren, knüpft dcr Wahl-aufruf direct an die Iustizreform an und sucht den Beweis zu führen, daß die von der national.liberalen Partei hiebei geübte Resignation durch die Wohlfahrt des deutschen Reiches geboten gewesen sei. i Die Beilegung des französischen Budget-^ conflicts mittels eines Compromises scheint gesichert. In der letzten Sihuna der Deputiertenkammer wurde mit 369 gegen 145 Stimmen der Beschluß gefaßt, in die artilelweise Veraihung des von dem Senat: ametldierlen Budget« einzugehen. Damit ist da« Vudgeirecht des Senat« al« anerkannt zu betrachten. Vergeben« bemühte sich Gambetta, diese« Recht in wiederholter Rede zu be-streiten. Iule« Simon «klärte, daß durch Artikel « der Constitution da« Recht de« Senat« klar festgestellt sei und daß eine Fortdauer des Zwiespalt« zur Auslösung führen müßte. Gambetla hat jedenfalls eine schwere par« lamentarische Niederlage erlitten, Iult« Simon dagegen einen bedeutenden Sieg errungen. In England hat die Nachricht, Lord Salisbury habe dem Sultan mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen und der Rüclberufung der Flotte aus der Aesila.Vai im Falle der Ablehnung der Conferenz. vorschlage gedroht, großes Aufsehen gemacht, da man dem Lord Beacontfteld eine solche energische Politik schwer zutrauen konnte. Die türsenfreundliche „Morning Post" hat indeß die Meldung bereit« dementiert. , Der „GaM Narodowa" zufolge hätte sich der Ge. sundheitszustand des russischen Großfürsten Nilolaj derart verschlimmert, daß die Aerzte sogar an dessen Wiedergenesung zweifeln. Für keinen Fall werde abrr der Großfürst das Obercommando behalten. — Alle zumeist in polni scheu Zeitungen clnsierendcn Gerüchte über den schlechten Zustand, i>? welchem angeblich die russische Armee sich befinden soll, entbehren jeder thatsächlichen Grundlage. Die numerische Stärke dcr Armee ist eine ihrer Mission vollständig entsprechende. Mit den Reserven ist sie 274,600 Mann stark und verfüat über 245 Geschütze. An Cavallcric verfügt t,ic Hüdarmee über 12,330 Reiter. Man betrachtet es übrigen« als ausgemacht, daß schon in den nächsten Wochen weitere vier Armeecorps mobilisiert werden. Im Falle des Be» darfes wird auch die Süoarmee bis 15. Februar durch 120,000 Mann verstärkt werden können. In der Sitzung des italienischen Senats vom 27. Dezember kam gelegentlich der Debatte über daS Budget des Innern neuerdings die auf Sicilien herrschende Unordnung zur Sprache; Nicotera sprach dabei die Ansicht aus, daß zur Regenerierung Sicilicns nicht Politiler, sondern Männer berufen werden, welche die Geheimnisse der öffentlichen Sicherheit genau kennen; Sicilien bedürfe vor allem der Aerzte, welche rück' sichlslos den Finger auf die offene Wunde zu legen verstehen. DaS Project einer belgischen Argonautenfahrt nach Bulgarien wird in der „Indöpendauce Äelge" als eine bare Unmöglichkeit behandelt. UcbrigenS bestätigt das Blatt die Existenz eines vertraulichen Rundschrei' bens Malou'S. Der geographische Forscher Petermann empfing die Benachrichtigung, daß die Regierung von Portugal eine halbe Million Francs für eine große wlsscnjchast' liche Expedition nach Crntral'Afrika bewilligte. Die Expedition ist bereits organisiert und gehl unverzüglich nach der Congo-Mümnmg ad. Die rumänische ttammer ist mit der Budget- , Vorlagt beschllfligl. Das Einnahme-Budget im Betrage ' von 80.487,172 Fra»cs wurde in Erwägung gezogen. Auch die directen Slcuern und der gröhle Theil der in-direclcn Abgaben sind bereite definitiv votiert. Nach den letzten au« Konstanlinopel eingelanq. ten Telegrammen erwartet di: Pfurtc angeblich die dcm> »ächsligc Occupation vonseile Oestcrre chs, E^lanc« U"d Rußlands und bcabsichtigt einer solchen Euglunds u>,o Oesterreich« sich „icht zu wi^r, sehen. Der Tullan würd' sich in diesem Falle nach Adrianopcl begeben und scinm Truppen die Offensive gegen Rußland aubefchlen; Mon« lenegro würde Begünstigungen erhaltei' und Ruu'änien als unabhängiger Staat anerkannt werden. Die Mächte erwarten inzwischen die Antwort der Pforte auf du« ihr vorgelegte Programm, »crd:n eventuelle Bemerkungen emgegennchmen und behalten sich vor, allsälligc daran nothwendig werdende Aeuderunge» vorzunehmen. Sollte die Conferenz abgebrochen neiden, so werden dn Specilll-Beoollmächtigten abreisen, die gewöhnlichen Botschafter verbleiben jedoch auf lt,r«n Posten. Das serbische Amtsblatt melde' hinsilllich der Minister-Demission die defmliive fürstlich? Entscheidn^, daß die ael,c,'wärtigen Mnustcr in iyltn Slell'n ocl< bkiben. Zulit lehrt aus seinen Posten nach Wie,, znrück und der präsumtive Ministerpräsident Mnrinoric' bleibt bis auf weitere« im Petersburg. chlMsncuullicilen. Die Todten des Jahres ltt?6. Der Tod hat in dem abgelaufenen Jahre wied-r reiche Lrnte gehalten, und wenn auch alle Stünde von den Verlusten hart betroffen wurde,, die sie mit dem Hinscheiden hervorragender Persönlichkeiten zu erleiden hatten, so wurde doch die empfindlichste püctt in die Reihen deutscher Dichter und Künstler gerissen. Auf der Tootenliste dieses Jahres stehen Namen die wol ewig in dem Gedächtnis der Welt fortleben werden, deren Träger jedoch, indem sie den Ueberlebenden den Ruhm der Nation vererbt, diese selbst mit ihrem Tode in ticse Trauer versetzten. Wir erinnern hier nur an Anastasius Grün, Freiligrath, Eimrock. Führich und andere. Im Nachstehenden lassen wir nach einer Züsammenstrlllma der „N. fr. Pr." die hervorragendsten Todten aller Stünde und VerufSllassen deS Jahre« 1870 folgen: Fürstliche Personen: Großfürstin Maria Nilolajenma, Prinzessin Helenc Reuh. Prinzessin Isabella von Portugal, Sultan Abdul Aziz, Königin.Mutter Io-sephine von Schweden, Herzog Georg von Mecklenburg. Slrelih, Prinzessin Anna Maria ^ascaris Palaeologa, Herzogin von Aosta, Prinz Hermann Otto Christian von Waldeck. Aristokratie: Graf Alexander Telcki. Marquise v. Clanricarde (Tochter George Cannings,) Bisscount Amberley (Sohn Earl NüssellS.) Elizabeth Gräfin Thun-Hohenstem. Cugenie Gräfin Stadion, Gräfin Mensborff-Pouilly, Philippine Gräfin Nostih, Gräfin Anna WalliS, Eleonore Grüfw Windischgrätz. Philipp Graf Coudenhove. Prinzessin Marie Eszterhazy. Herzogin von Acerenza-Pignatelli, Gräfin Muvanna ^amarmora, Gräfin de Vogu6, Graf Ludwig Folliot de Crenneville. Graf Ferdinand Consolali. Graf PoninSti. Fürst Wilhelm AuerS« perg (siel im Duell), Landgraf Karl Fürstmbei Unarte, Graf Rudolf Apponyi, Graf Rudolf « Graf Josef Saint-Julien, Fürst Paul Sa»a.u5zlo, Philipp Reichssreiherr von Slrbtnsly.Hrislie, Prinzessin z Constanze Vonaparte, Marquis Nnnlbale Eaorianl, Rudolf Graf St. Genois de Grandbrencq, Gräfin Adele llndrafsy, Herzog von Galliern, Landtagsabgeordneter Freiherr v. Korv-Weioenheim, Herzog von Montebello, Gräfin iiaura (ördlidy. Diplomatie undVeamtenthum: Section«-rath Dr. R. o. Falb, der russische Staal«secrctür Korss, Vleglerungsralh iiudwig Redlenbacher, Kreisgerichls.Prü. fident Slumer in Pilsen, Sectionschef Franz Lharwat, Minister Ricard, der mefllanijche Slaat«ralh Scherzen-lechner, Minister Wydenbrugl (Partelgünger des Herzog« von Nuguflenburg), Rcich«.ginanzmin»fter Freiherr von Holzgethan, Minister Raschid Pascha. Vezirt«richter »n-drtlls Gretsch in Wien, EtaalSminisler Hcnnmg von Wlftphalen, Easimir Parier, der dünische Gesandte Wulss von Gcheel.Plessen, der schwedische Unterrichl«mimster H. Nitlerhold, Slaalslauzler des Reiche« der Mille Wen-Tzcong, Schulralh Wenzig (Verfasser de« Sprachen. zwang'Oesehes), Director de« Vtllchsrlllh«-Stcnograpyen» Oureau« Lonn, der würllembergjchc Slaalsminifler Frciherr v. Neuralh, üommunicalion«.Minlster Emerich Milo, Geschäftsträger der Schweiz »ldeil Freiherr von Efflnger.Wlldegg. Oberbuchhalter der Nalionalbant Hof-rath Karl Freiherr v. Vuschmann, der auherordenlllche Gesandte, Heinrich Frclherr o. Tcsta, Präsident de« müh» rischen Ober.^andesgeiichle« Freiherr v. Laminel, Fi-nanzminister Üommendalore Giovanni Valdasseroni, t. l. Internunliu« Ocaf Prolcsch Osten, der badijche Han-dcl«mlnistcr Ulelander o. Dusch, General.Vuchhalter der Sübbllhn Domini! Seidl, Ober.Burgtrmtlslec Koch in Leipzig, Karl Lang. «rster Kassier der Ereditanstall, In. spector der Südbahn I. Hall in Graz, Freiherr von Eonntag, Prüsident de« lralauer Ober»Lande«gerlchte«. Finanz- und Handel«well: »nlhony Noth-schild, Varon <5«lele«, Wilhelm grelherr v. Henitstein, Johann Szongolt, Ferdinand Figdor, Varon Gma, Frei« Herr Georg Adolf von Cotla, H. A. v, Reischach und dessen Sohn Hermann, (iisenbahn-IndustrieUer Gustav Ockmann, F. A. Sarg, Sigmund Lanzer, Ouchdruckerei. Vesitzer P«mba Giuseppe. Ritter o. Manner (Vesiher der ebenfurlher Papierfabril), Hermann Freiherr von Todlsco, Vaudireclor Niederhoffheim, Hermann Oppen-heim in Pari«, Varon Olio Morpurgo in Trieft. Moriz Elisson in Pari«. Wichmann (Director der deutschen Le-bensucisicherungs.Gtsellschafl) in Lübeck, Anton Kilian (Director der Gpaitasfe), Franz Oüdl (Gründer d« plltener Papiers«^,!), Robert Haa«. Parlament«. Mitglieder: Vteichsraths-abgtordneter Wenzyl, gränz Deal. Reichsrath«abgcord. neter Graf (ihristtan Spiegel, Reich»tag«abgeordneter Professor TeUlampf in Vreslau. Major Lobbla (Mit-glied des itallcnlschcn Parlament«), Joses Tomcsanyi (Mitglied der ungarischen Magnalenlastl), Alfon« O«-quiros in Paris. Proscssor Dr. H. Miller (Mitglied des frankfurter Parlament«), Saujel (Prüsioent der Depulierlenlammer unter Louis Phillpp), Ivan Fielherr v. Npsaltrern ^Heilenhauemllgliel)), Michael ll> hi,durch l'tlllNlilgeinach!, bah da« Folgende während der Neise Ihrer Majestät der Kaiserin nach Kioto beobachtet werden muh, Di, slloß», d,l Ihre Via,eslill zu nehmen beabftchligl. muh au« dem Vrund, gerlimgl weiden; i?„„e aus der Gllah» hoben Ihre M,it nich! flehe» tonnen, haben sich >n ihre Ihi,„n ,u setzen und Ihre Majesilll siljsl'd zu bsgillhen. Da« Giuheu bestell in regen der Hllndl °u< die Knie n«d lieser veugung de« Obs'lötpsl« Da« slnchlen von Vamboo-Pallssadtn lc. zur Vrdeckui'g unreiner Olle ifi un» nijlhig, ebenso das Schlagen von lempoiilreu «VlUcken und Dämmen, V« ist Ubllhaupl nichl »ölh>g, unieme Orte belonde»« zu vet> decktn; bajUr ,st umlomehs s>orgl aus d»t Reinhollung b,r Stlaße z„ verwenden und duselbe auch von Slaub ftei zu hallen. Ihrer Muj.ftat Gcschrnle daizuvimgen «vltd mcht unleljag», Wilhreüd der Ih„ Mat/llill begleilende Zu« Ihre Majeftlll v°,uver ,N. 3« jeder S'adt oi»»r j,d,m Do,f. duich welche« Ihre Majtftll, «'st. sollen Borleyrunqm »„.often wtlden. um „nn Feu,r«. blunfi vorzublugsN. P», 0l>,nst,hsndt muH ,,nau beacht,, wer. den. ebenlo wie die vef,h>,. b„ y,„ ^„ ysllmien d„ »un»,»ho und «euch» weiden gelben weiden. D.e «sumten werden an. gewxjen. dem «oll, N'ch« Unn0,h.g, M«he j„ bere.len. Jh., Mojlsti» wild von I°l'° °" 5"r Slolion KoungliwH die «,s,n. bahn benUlzen und voi: doll °u« d>» «,^<» »m Tragsch,, r,i "" ^''"«"v,,. ,«. oswber ,876« Hochi Shimbun berichtet. d°ß b>e ^'l"'" b«<,»sill,,ig,. »us ihr,s «eise nach «,°l° alle keute llbel »0 ^°"re „. b,sch,.,,.r,, d.< m d« Umgegend de« °°u 'hr g'N°mMsne» W^e« w°h..en D.e verschiedenen »encho stellen d°h« l«»» tMt ^h.ung der be.rcf. senden Glschtnlw'planger ««> — l 2 in Vefnch in Hiylen «.) Nn« Vthen »m Dezember schreibt man der „Nal Z'g " : »bald die i'ente Schliemann« ertannlr». louter mllnnlich schöne Veftollen, tie uns >n sich'llch gut,r Stim» niung «hr ,.li»l' e«l»«s,l!" «^Vuleu Abend) zuriejen. Schl>em»nn sahen wir uuter dcu letzlen die btr«hs herabrellen, einen Vtann von milllerei. gebrnügencr Statur, dem man »ol die so osl be» wiesene Energie und n hohem Vrabe zutrauen mochte. Ihui ftan!» tln Hau« zur Verfügung, dessen Zimmer bi« »or lnrzem s,in Phologiaph innegehalil halle, der b»e Ausnahmen zu den beabftchtlglen umsnfsendeu Publicationen machte. Vezeich« neud ist e«, daß d„ser Mann, trotz de« Nnerbielen« einer doppelten und drrisachen Elhvhung seine« V,halle«, nicht zn bt» wlgen gewesen »ar, noch länger d«e Vlnsamleil und d»e sUr ihn oelhä:lni«miih!g geringen Veschwelden zu theilen. Nur wahre Vegelfterung lonnlen diese ilu«bauer entwickeln, rvelche Schliemann seil der Sommerhitze de< Juli uliunleiblochen an den Tag >«» legt hall,. Da« sollten wir nnt jeder Slnnde beutl>ch,l erlenneu, ltoh tlne« Unlvohlsrln« seiner V,malm, der getreuen Venossm »Uei Strapazen, gefiallete un« Schliemonn nur, das V-pllck in der sür uns bestimmten Wohnung Niederzulegen, um nn« dann sosorl in seine eigene Vehausung zu sllhren. Wahrend sonst, »ie wir e« osl erfahren, in griechischen DVrsern jede« Hau« nur einen einzigen Nanm auszuweisln hat, welcher jedem Zweck, sowie ber ganzen Familie gememsam dicnt, so war hier wenigsten« sllr Hllchc und Dienerfchasl durch Vretter eine besondere Abtheilung geschossen, unser Empfangszimmer bagegen galt zugleich al« Vi» bliolhel, al« Speist' und Wohnstube, sowie als Schlasgemach. 2>n I'sch und wenige S'ilhle vollendeten die Ausstattung. In diesen mehr als einsachen Räumen lebte nun schon se:t mehr »l« v«er Monaten ein Mann, der ftch wllhelos jeden erreichbaren Wunsch elsllllen, jeden Lurns gestatten lonnte. — (Das lturbau'Vairamsefi.) Der Islam lennl nur zwei Feste: da« Vairamseß und da» KurdllN'Vll,rc>m!tst; erstere«, da« nur drei loge dauert, wird immer am Vnde des gloßen Uamazansasten» gefeirrl und nahm am 20. Ollober seinen Ansang; letzteres hingegen lvirb sechzig läge nach genanntem Fesie b,gongen, douerl vier Tag, u»>d nahm am 27. d. W. seinen Ansang, Um nun dies,« leylere Fest in der Stadt des Propheten zu Metta seiern zu ldnnen, unternehmm die Moslim« e»n« Wall. fahrt dahm, zu der sie au« allen i'llndern herbeiströmen. Vei Veginn dieses Feste» verlussen alle Pilger genannte Sladl und zilhen insgesammt nach dem einige Stunden von dorl ,nlf,rnl,n Verg Aras» (Verg ber Eltenntni«, weil hier Adam seine ssran nach einer hnndertundzwllNjigjährigsn Trennung wieder gesunden haden soll), aus dem dann ein Imam lPlldigsr) eine mehlere Stunden dauernde Predigt häl«. von hier begeben sich die Pilger nach dem nahcn Thnle Mina. in dem ein jeder von ihnen ,«n i,'amm, Schaf oder Zicklem schlachtet und da« Fleisch davo» ge-bralen verzehrt. D'ese Leremonie nennt man „lluiban" (Opser), duher drr Name dies,« Feste«. Wer bus, n»p»lenl ^Hoch m, sein, allseitige Zustimmung zu erlenn-n gab — lVenesice.Anz-ige.) Zum Vortheile unserer verbien-len Nnftanbsdame Frau Anna Schuber>»v»lbitli a.ela»ßt Freitag ben 5». b Vl »n nl,s,r,r vllhn, eine Novität' »Dle Illbin von Vorm«", historisch-« VolfoftUcl mü Gelang in 5 Ac»en von lheobor Gahmann, dem Versass,r der „^„nhände" n. a , mit ber Vnfil von Gdu«rd Schulten znr Aufillhrnng Die V,n,fkianlin zählt b,l»nntlich zn ben in lllnstlerischer H-^^» hervl>rrog,ndstln nnd verdientesten SlNyen unleres heurigen Il^ ^ und hatten wir bereit» ost Gel-gent- .....ch' ves»higung sowie ihre stet« g,schmaclvolle nnd n .lftellung »n»uer- lennen Diese allgemein »uerlannten vorjllge empfehlen ßra» Schuberi-Varbieri gewiß am nachbr«,, unter Acclamation dec Versammlung das - Hhrena»« «»uch fernerhin beibehol'en ,n wo»e» er« llärt,, fterners »urden gewählt: zum vorstand, «lellvertr^er Herr G ° l < ° s . »um Vecretär V"l « rl ° , zu d,ssn, S„ll-vertrt'er Herr «umar und zn «u«schuß»'l«ll,dern di, Herrn»: Dobrin. Qua«. Feilsch. Slapniiar. «,ll«lz ,dl,r von Glernhof. »lan,scher und I"«»"''' '.Ieb,r «nlr.L de« ««lfttzenv-n wurde b,I«!,sse». der »>e<«"lll«" Feuerwehr i»> r»,b°ch, den beiden ^it'gellorp« zu Gurlseld «» l?«nbst.ah. l°w.< den veleranenoereinen ,u Vialbur« «,« Vo», z°l, zu. Vemneruna «n .hre freundlich, «elhe.l.gung vei de« F.hn.nw,.h,,eft, de. ullaemeineu lraiuijchen V.l.l».. «""»»e. __4^ »«lins in Laibach laligraphisch aulgtftattele Dankschreiben zu-lommen zu lafscn; desgleichen wurde dem Nu«schußmitgliede Herrn Pobzimel für seine hervorragenden Verdi'nfte u» den Verein der Dank de«sclbeu votiert. Vlit einem die Oefühle loyaler Dankbar« leit de» Virein« für die anläßlich feiner heurigen Fahnenweihe vom Allerhöchsten Kaiserhanse wiederholt erhaltenen Vewtlse kaiser« licher Huld in paffender Weise zum Ausdrucke bringenden Schluß« Worte, fchloß der Vorsitzende unter dreimaligen Hoch« und Hivio« Rufen der Anwesenden auf Ihre Majestäten die Versammlung. — (Sylvester. Kneipe.) Die Samstag abend» ab« gehaltene Syluefter.Kneipe de«,.Laibacher Turnverein«" versammelte ein äußerst zahlreiches Herrenpnblilum im lafino« Glassalon. Obwol der Veginn der Kneipe auf 8 Uhr angekündigt war, nahmen die Production«» doch erst um halb 10 Uhr ihren Anfang und hatte das erschienene Publilum somit vollauf Velegen» heit, sich bis dahin in Veduld zu Üben. Künftighin wäre daher wol zu wüufchen, daß dasfelbe vor »hnlichen Veduldproben be« wahrt bliebe, soll nicht die gute Laune bedenklich gefährdet werden. Im übrigen find wir jedoch in der angenehmen Lage, nursün« ftige« zu berichten und tonnen wir mit Vergnügen constatieren. daß es den Faifeur« der Kneipe vollauf gelang, die auf harte Probe gestellte Veduld de« Kneip.Publilum« nachträglich in best. möglicher We,se zufriedenstellen. Da« an gelungenen humoristischen Piecen reiche Programm wurde rasch und humorvoll abgespielt und erhielt da« Publilum bis gegen 1 Uhr nacht« in uuuntei. broche« heiterer Stimmung. Der vorgerückien Nachtftunde wegen mußt? da« Programm sogar um einige Nummern gekürzt »erden. Zu den durchschlagendsten Piecen zählte die „weltberühmte Me. nafcherie des Ml. Hawthegeu", deren reiche Serie von sehen«» werthen wilden Thieren — wenngleich dieselbe vielleicht die Kür« zung um «nige Exemplare ganz gut vertragen hätte — doch sehr »«el an komischen Pointen bot und von Herrn ka «la auch in vortrefflicher Laune vorgeführt wurde. Auch die tragilomifche Theatervorstellung verfehlte. Dank den eifrigen Vemühungen und der äußerst sorgfältigen Inscenierung seilen« der Herren La«la, Lberl u a , ihre drastische Wirkung nicht. Einen würdigen Schluß und zugleich den Glanzpunkt de« Abend« bildete da« „große Vallet", da« von den darin beschäftigten Herren, von denen einige in der Th«t ganz verlockend aussahen, mit echt ^oi-pz-^e-V.IIel mäßigem « ein wirklich sehr geringer und ist d»e Anschaffung des Werke« jedermann« sicherlich dadurch erl,ichtrrt. daß dasselbe in halbmonatlichen Lieferungen 4 6 Vog,n zum L :ise von 50 kr. per Heft erscheinen soll. In Ve,ug auf d«e Vlft m« mung der Druckauflage ist es sehr iß die Sub« scrlplions'NnmelbUl'gen möglichst rasch eifolgen. — (Vom Eisenmarlte.) Den triften Verhältnissen entsprecheud, die seit drei Jahren am österreichischen Eifenmallie herrschen, hat auch der Verwaltungsralh der hllttenberger Elstnwerls-Etsellschafl in Klagenfurt in seiner lehtrn Sitzung vom 22. d. M. beschlossln, den Iänner-Toupon », icht einzulösen. — verstandn!« zu erlangen; es llegc im Interesse der Türle!, die Vorschläge der Mächle anzunehmen. Die übrigen Veoollmüchligten stimmten diesen Ausführungen zu. E« scheinen die Diplomaten geneigt, einige Modify»»» nen der Details, welche llnliichcrseits beantragt werden lünnlen, anzune>,m n. Die Hoffnung auf eine friedliche Losung ist fortdauernd. Semlin, 30. December. (P"fse.) Drei der auf dem Monitor „Maroe" verwunotten Matrosen sind bc reits gestorbin. Liniensch>ss«'ähniich Pfusterschmied wic die übrigen Verwundeten befinden sich auf dem Wege der Besserung. Semlin. 30. Dezember. (N. Wr. Tab'.) Die Summe, über deren Verwendung General Tsch:rnajcff leine Auskunft geben konnte oder woll:e, soU nicht wem» ger als eine MMion jechsmalhundertlausend Rubel aus« machen. Die Untersuchung über die Fluanzgearung de« russischen General« dauert fort. Velgrab, 30. Dezember. (Presse.) Der Waffen-l stillstand wurde bl« zum 1. März verlängert. Die fer-I bischen wie die türkischen Commandanten wurden bereit« davon verständigt In der serbischen Armee werden wi> der thellweise Veurlaubungen eintreten. Galatz. 29. Dezember. Der erkrankte Großfürst l Nikolaus Nlkolajevit wird nach Petersburg gebracht ' werden. Newyorl, 30. Dezember. Der Efprehzug der Pacificbahn gerlelh gestern infolge Schneetreibens au« den Schienen und stürzte bei Aschtabnla am Erics« (Ohio) 75 Fuß hoch über die Vrücke hinweg in den Fluß. Viele blieben todt, man glaubt gegen 100 Personen. Telegraphischer Wechselcour, vom 30. Dezember Papier « «ente 60 95. — Silber. «enle «6 40. — sold» Nente 70 80 — 1860er Sla°««-«nlthen I 10 25. — vanl-«ctien 818 -. «redit°«clien 135 60, — London 124 75. — Silber lI3 6b. — K. l. Mllnz-Dulaten 5 94. - «ap»leon«d'or 9 98 — 100 «eich«mart 61 50 Wien, 30 Dezember. 2 Uhr nachmittag«. (Schlußcourse.) liebitaclien 185 70. 1860er i?°se 110 25. i«64er i.'°le 131 —, Üßerreichische «enle ,n Papier 60 60. Gl»a«»b«hn 359 -. »tortz, bah« 177 50, 20 - Fr»nle,ftuckt 9 98, nngarilche »reditaciieu 102 —, österreichische Francobanl 6—, öNerreichilche Nuglobanl 69 75, Lombarden 78 50. Unionbanl 47 25. «uftro-orienl«lische V«nl —-, Lloybacllen308 -, auftro-otlomanische Vanl -—, türkische i!ol« 13 50 «ommunal« «ulehen — —. «gyptische 102 —. Voldrente 70 90. Fest. Verstorbene. Den 21. Dezember, Simon Vrohar, Hkbler, 3s I, Tivilspital. Lunqentuberculose. — Utfula Zabjel, Inwohnerin. 52I., Cioilspital. Kifhsdysllafif. Den 2ilftIehtr«wi«wen'Tochter, Mo,,. Polanastlaße Nr. 33. Wasserkopf, - «cznes Zvon. Küchin, 2» I., 7U. Mz. 7U7.,l i- 1° SV. schwach bewoll, 31. 2 « N. 735? > 7- SW. schwach bewölkt 0«, 9 ., «»'. 736 9? -i- 7« «W. lchwach be^olll 7 UM,. 735.^, . 7, SW schwach^ 5«»,,« j 2 N 734.«» > 6., sW.heM« bewölkt 0«o 9 «b. 734.« - 7« SW yew« bewolll Den 3C. December vormittag« heiter; nichmxtao« ,md abend« leicht bewöltl. Den 3!. Mo^o/moll,, taaüber lrttt,- dunstige Atmosphäre. Den l Jänner Mor^enrolh. »cig«»,^ ,^,h', ^„h,. Nbendrolh, Da« Tage«m llrl der Nilrme am 30 v M ^ 03» am ^i.n.M. j 5 4» und am 1. Iä.».er ^. 7 « . bez,ehunll«wf.se um 3 2». «3° und um 107' übe: dem Normal,, verantwortlich^ Redacteur: Oltomar »«mber». ^l^rlen^rli^t ^'c"' ^' Dezember. (I Uhr.) Die VUlse verl:hrte bei festen «oursen. deren Höhe der gestrigen meist gleichkommt. Diese« schlltßlick!, »llui^T'?««« "I" ^. . ..' I" ° V« . .^ ..«Ä°^ °7.°?" """'"' "" "" ^°"l' »""n abend« eme« heftigen «ugr.sse unterlegen waren, dessen V.rlungen eben Ate P»N desnedigende« fich auf Rente und Goldstücke. Im ubligen war »r von nur «ermgem «elange. ' » » » » ' „ » >,«»« v««!,,leil »urven. V« «,rtehr concen«r,erle «eld ««« Papierrente........601l» 6" 21 Sllbenente........6?»?b 65 8?» Volbrlnte.........7^85 7l 90 k«f«, 1689........«62 50 263 t," 1854........106— 106 5«» . 18«0........N0- 110 «5 , I860 (Fünftel) .... 117-75 1,8 25 „ 1864........12975 130 — Uug Prii«ien,«ul......69 <«) 69 7:» «redit'L..........164 2b 164 75 «ud°lf««L.........18 50 18 7b Prümieuanlehen der Stadt Wien 94 25 34 50 l>inau«8 72-- tew'ler «anat.......?l - 71 fy Ungarn..........7s 50 74 — «etle» »,» V«»le». »«U> W«« «n«l°«»sterr. Vanl..... 6850 6875 »redttantlalt........ 18260 18270 lltbitanftall, ung«..... 99 — 99 2l» V«compteanftalt...... 688 — 642 - ««tioualbanl....... 818— 820 — Oesterr. Vankgesellschaft . . . 158— Ib9 — Unlonbanl ........ 47 — 47«b «,rsebr«»,ank ....... 7550 7650 Wiener Vanlverein.....----------------- «etle» »«» Tr«»«A«rt-N»ter»eh' »«u» ««« »IM.Vahn........V250 98- Don°u.Dnnpschifi.,«estllsch«lft 842— 344- «lis°l,eth««estb»hn.....IK6— 18650 ßtrdiuand«««ordb»hn . . . 1775—17«0.. Franz. 5ole»h. «nhn .... 122 50 128 - Oallzische Koschau-Oderberger Vohn . . f>32s» KZ7h kcvbtr°-C<,lnowche? Bllhn . 1>0- I1«»5' . klohd.Elsellsch. . . 8' 6 - 81< Oenerr. NolO»>tftb»hn .... 117 11750 »ndols«-Vehn .... 9l,75 100 G,»al««,»yu........256 — «5«l0 Gudbahn.........?7f>0 7» — Theih-Vabn........16 ' 162 — Ungar.lgllliz. Verbwbuug«d»hu ?4 50 75> Ungarilchc ^orooftbahn ... 84 bO 8b Ungarische Oftbahn.....3050 80 7b Wiener tramway'Sesellsch. . —— —«— Pf«»D»rt«»e. »lla.«»««deucrtdil»uft.(i.««ld) >06— 106 f>0 „ . ^ (i.V..V.) 89 25 89 75 »lat^ualbaul.......96 »0 9625 Ung.Vodtllcrldil'InstilutlV.'v.) 8b b0 »0 75 Prl«rU«te». Elisabeths. 1. «tm.....91' 91 50 ßerd.-siordb. in Silber . . . 107 - 107 «l Fr«n,.I°stPh.«ahn.....90 70 W»u Val. K°rl.?nd»i,,«.. , ,«. 99 «) ,.,s^ l?rN,ri »< tl. S fi/- lr. «°>«le«n«d'«r , . W^07'/. . iu. oy . Deutsche ».ich«. banknote« ... 62 » - , «2 ^ ,0 , Silderguldn, . . 114 »2b 114^50 , ' «r««nilche Gruube»tl«stnn««.0bl<ß«»i««, Pli»»»««ti«nnz: tUelbw»—, N«« -. —. ^..H^^.'i«VN^°i«^.^^^^^^^ «'«'^ «-"««...7««., .^..,««.'.«,««««, ..^.«.7° «.