Wr. 4806. XV. 1918. Kolium officiale dioecesis Lavanti nae. Cerkveni zankaznik za Lavantinsko škofijo. Kirchliches Verordnungsblatt fiir dic Lavanter Diözese. Inhalt. 95. Suprema Sacra Congregatio 8. Officii. Decretum circa quasdam propositiones de scientia animae Christi. — 96. Sacrae Congregationis Rituum responsio de Missa votiva vel commemoratione pro sponsis. — 97. Gemeinsames Hirtenschreibcn ber Erzbischöfe und Bischöfe Österreichs über die Zeitverhältnisse. 98. Prie sterexerzitien im 5. Weltkriegsjahre 1918. — 99. Splošna mirovna pobožnost v Lavantinski škofiji nedeljo 6. oktobra vojnega leta 1918 — 100. Allgemeine Friedens-Bittandacht in ber Satianter Diözese atu 6 Oktober bes Weltkriegsjahres 1918. — 101. Einbringung ber Brot-srucht im Jahre 1918. — 102. Literatur. — 108. Diözesan-Nachrichten. 95. Suprema Sacra Congregatio S. Ofticii. Decretum circa quaedam propositiones de scientia animae Christi.1 Feria IV., die 5. lunii 1918. Proposito a Sacra Congregatione de Seminariis et de Studiorum Universitatibus dubio: Utrum tuto doceri possint sequentes propositiones : I. Non constat fuisse in anima Christi inter homines degentis scientiam, quam habent beati seu comprehensorcs. II. Nec certa dici potest sententia, quae statuit animam Christi nihil ignoravisse, sed ab initio cognovisse in Verbo omnia, praeterita, praesentia et futura, seu omnia quae Deus scit scientia visionis. III. Placitum quorumdam recentiorum de scientia animae Christi limitata, non est minus recipiendum in scholis catholicis, quam veterum sententia de scientia universali ; Emmi ac Rmmi DD. Cardinales in rebus fidei et morum Generales .Inquisitores, praehabito voto DD. Consultorum, respondendum decreverunt : Negative. Insequenti vero feria V. eiusdem mensis et anni, in solita audientia R. P. D. Assessori 8. 0. impertita, facta de his Ssmnio D. N. Benedicto Papae XV. relatione, Sanctitas Sua resolutionem Emmorum PP. approbavit, confirmavit et publicari mandavit. Datum Romae, ex aedibus Sancti Officii, die 7. luni 1918. Aloisius Castellano, S. It. et U. I. Notarius ' Acta Apostolica« Sedia. Au. X. Vol. X. Romae, die 1. Iulii 1918. Num. 7. pag. '282. 96. Sacrae Congregationis Rituum responsio ad dubia de Missa votiva vel commemoratione pro sponsis.1 Sacrae Rituum Congregationi sequentia dubia declaranda proposita sunt ; nimirum : Iuxta Canonom 1108 Codicis lur. Can. Ordinarii locorum benedictionem nuptialem permittere possunt, ex iuxta causa, etiam tempore Adventus usque ad Nativitatem Domini inclusive, et a Feria IV. Cinerum usque ad Dominicam Paschalis inclusive, salvis legibus liturgicis. Hinc quaeritur: I. Si Ordinarii ex hac licentia, quae non limitata esse videtur, benedictionem nuptialem permittant in Na- tivitate Domini et Dominica Resurrectionis, licetne Orationi Missae de respectivo Festo addere commemorationem pro sponsis, quamquam haec Festa, sicuti alia Festa Epiphaniae, Pentecostes, Ssmae Trinitatis et Corporis Christi, ullam aliam orationem excludant? II. Licetne tempore clauso Missam votivam pro sponsis celebrare? 1 Acta Apoatolicac Sedis. An. X. vol. X. Romae, dio 1. Augusti 1918. Num. 8. pag. 882. III. In vigiliis, occurrentibus extra tempus clausum, privilegiatis, nempe Pentecostes et Epiphaniae, licctne legere Missam votivam pro sponsis? Sacra Rituum Congregatio, audito specialis Commissionis suffragio, et prae oculis habito Canone 1108 Codicis luris Canonici una cum Rubricis Missalis, quaestionibus sibi propositis ita respondendum censuit: Ad I. Affirmative, sub unica conclusione. Ad II. Si Ordinarius loci ex insta causa permiserit etiam praedicto tempore clauso solemnem benedictionem nuptiarum, Missa votiva pro sponsis celebrari poterit; exceptis tamen Dominicis, Festis de praecepto etiam I. et II. classis, Octavis privilegiatis I. et II. ordinis, Feriis privilegiatis et vigilia Nativitatis Domini. Ad III. Negative in utraque Vigilia. Atque ita rescripsit ac declaravit, die 14. Iunii 1918. 4- A. Card. Vico, Ep. Portuen. et 8. Rutinae, S. Ii. C. Pro-Praefectus. L. 4* S. Alexander Verde, Secretarius. 97. Gemeinsames Hirten schreiben der Erzbischöfe und Bischöfe Österreichs über die Zeitverhältniste. Die Krzöischöfe und Mschöse Österreichs entbieten ihren Gläubigen Grufi und Segen in unserem Herrn Jesus Christus. Geliebte Diözesanen! Aum erstenmal itt der Menschengeschichte sind alle Völker und Staaten der Erde in einem Willen geeint, im Willen znm Kriege; nicht in den Werken des Friedens wetteifern sie, sondern in denen der Zerstörung. Es scheint das Wort des Herrn erfüllt: „Ihr werdet von Kriegen Hören., denn es wird Volk wider Volk aufstehen und Reich wider Reich." (Matth. 24, 6). In diesem wirkliche» Weltkriege, den wir schaudernd durchleben, geht alles ins Gigantische: Massenheere, Massenschlachten, Massenverluste. Und was er an Massenelend in die Welt einführen wird, auch wenn er nickst ein Ende mit Schrecken nimmt, läßt sich noch nicht überschauen. Mit diesem blutigsten aller Kriege der Weltgeschichte ist aber auch der Kulturstolz des derzeitigen Geschlechtes, das in einer langen Friedensperiode sich eingebildet hatte, Gott und seine Gebote entbehren und den ewigen Völkerfrieden in der Welt einrichten zu können, znsammengebroche». Eine gottentfremdete Wissenschaft glaubte an unaufhaltsamen Fortschritt und lehnte alle übernatürliche Wahrheit ab; die Technik, der viel gelungen, träumte in ihrem Reiche der unbegrenzten Möglichkeiten von einer Art Allmacht; durch den Weltverkehr, den sich das stolze Geschlecht geschaffen, wähnte es die Bitte des Vater unser: „Gib uns heute das tägliche Brot" überflüssig, Hunger und Not für immer beseitigt; eine soziale Fürsorge, die jedermann gegen Unfall, Krankheit, Alter, gegen Hagel und Feuer versicherte, galt als Ersatz der göttlichen Vorsehung. Dieser ungeahnte irdische Aufstieg hat im modernen Menschen den Wahn der Autonomie, der Selb st Herrlichkeit gegenüber Gott und seiner Offenbarung, die uns die Kirche vermittelt, gefördert. Und weil falsche Ideen folgerichtig zu unglückseligen Taten führen müssen, wurde diese Selbst- tierrlichkeit, welche die von der christlichen Gerechtigkeit gezogenen Grenzen nicht anerkannte, als „Politik ohne Moral", als „Wille zur Macht", als „das Recht des Stärkeren" auch in den wirtschaftlichen und nationalen Wettbetverb der Staaten und Völker hineingetragen. Damit war die Macht an die Stelle des Rechtes getreten. Wo aber der Grundsatz vom Rechte des Stärkeren besteht, dort sind Kriege unvermeidlich. Das Recht hat seine einzige Quelle i» Gott. Recht kann man nicht „machen", wie man Gesetze mackst. Nur Gottes Wille schafft das Recht. Wo aber Gottes geoffenbarter Wille nickst anerkannt wird, dort lebt der Egoismus, die Selbstsucht der Menschen, die notwendig zur Herrschaft des Geldes und Genusses führt. Und vollends Völker, denen die Wahrheit und die Segnungen des Christentums zuteil geworden, können — das erweist die Weltgeschichte — diese nickst aufgeben, ohne in Barbarei znrückznsinken. Wenn auch uns Katholiken diese Tatsachen geläufig und verständlich sind, so ist es doch notwendig, sie der entchrist-licksten Welt immer wieder vor Augen zu halten. Das gehört eben zur Sieghaftigkeit unseres Glaubens, daß er uns Einsicht gibt ins Weltgeschehen. „Die Erklärung deiner Worte erleuchtet und gibt Verstand den Kleinen". (Ps. 118, 180). Jesus sprach: „Ich preise dich Vater des Himmels und der Erde, daß du dieses vor den Weisen und Klugen verborgen, den Kleinen geoffenbart hast." (Mt. 11, 25). In einer Zeit, die so grundstürzende Änderungen im Leben der Völker mit sich bringt, halten wir es für unsere Pflicht, den rechten Weg ans dem Wirrwarr der gegenwärtigen Jrrtümer und Übeltaten heraus zu zeigen. Es ist eine Zeit, in der auch die Starken das Bangen oft an kommt. I. Ein- und Ausblicke. Bei aller Trauer, die uns beim Anblick der durch diesen Krieg in der Welt anfgehänften Ruinen erfüllt, tröstet uns das Bewußtsein, daß die Schuld an dein Blutvergießen unser Vaterland nicht trifft. Wenn wir den natürlichen Ursachen nachgehen, sv kam der Krieg nicht daher, daß für de» Mord an unserem Thronfolger Genugtuung und Sicherung vor revolutionärer Werbetätigkeit verlangt worden ist, sondern daher, daß unsere jetzigen Feinde, die längst die Zerstücklung unserer Monarchie beschlösse» hatten, unser berechtigtes Begehren zum Anlaß genommen haben, ihre Absichten durchzusetzen. Keiner aus der Zahl unserer gegenwärtigen Feinde war durch uns bedroht, niemals hatte unsere Monarchie Eroberungsabsichten. Das ergreifende Manifest weiland Franz Josefs, des Friedenskaisers, vom 28. Juli 1914 beweist der Welt, daß uns nie das Verlangen nach Fremdland erfüllt hat. Wenn trotzdem unsere jetzigen Feinde zu den Waffen gegriffen und wenn seitdem mehr als zwanzig Staaten uns den Krieg erklärt haben, sv hatten sie keine andere Ursache hiefiir, als ihren Willen, unser Reich zu zerschlagen. Wir haben das furchtbare Übel des Krieges auf uns genommen, weil wir dazu gezwungen waren: Es handelt sich n m S e i n o d e r N i ch t s e i n u n s e r e s R e i ch e s ! Wir kämpfen lediglich um die Wahrung unseres rechtmäßigen, Jahrhunderte alten Besitzstandes und um einen gerechten und dauernden Frieden. Und um dieses höheren Gutes willen war der Krieg nicht bloß erlaubt, sondern ein Gebot. Welche Anstrengungen machte nicht unser tre »besorg ter Kaiser, um den Frieden zu erreichen und seinen geliebten Völkern die Blutopfer des Krieges zu ersparen! Als Benedikt XV., der Friedenspapst, wie ihn die ganze Welt bezeichnet, mit l. August 1917 seine Friedensvorschläge machte, da war unser edler Kaiser der erste, der als getreuer Sohn der Stimme des Vaters der Christenheit Gehör schenkte. Käme es ans ihn an, erfreute» wir unslängstdesFrie de ns! Aber leider wurde bisher jedes Friedensangebot von unseren Feinden höhnend zurückgewiesen. Ja, in dem Lande eines unserer Feinde wurde die Anregung, am öffentlichen Gebete um Frieden teilzunehmen, von der Regierung fast wie eine Beleidigung empfunden. — Gleichwohl haben die Bemühungen des Papstes und unseres Kaisers auch in den feindliche» Ländern den Friedenswillen angeregt und eine Friedensbewegung geschaffen, gegen welche die Regierungen dieser Länder zwar anfs schärfste vorgegangen sind, die aber immerhin in der Hand der göttlichen Vorsehung ein Mittel werden kann, die Regierenden, die noch immer der Vernichtungswille erfüllt, durch den Friedenswillen der Völker zu einem Verständigungsfrieden zu bewegen. Unser Auge ruht auch noch auf einer weiteren tröstlichen Tatsache: Die Not des bedrohten Vaterlandes hat die bis dahin wetteifernden nationalen Gegensätze zurückgestellt und die von unseren Feinden mit Recht so gefürchtete Einheitsfront im Felde im Nn geschaffen. Die Völker unseres Reiches haben im Lause der Geschichte so manchen Beweis ihrer Liebe zum gemeinsamen Vaterlande und ihrer Opserbereitschaft gegeben; aber sv viel Be- geisterung für Kaiser und Reich, so viel freudige Hingebung an das gemeinsame Reich, so viel rührende Fürsorge für alle Kinder des weiten Vaterlandes ohne Ansehen der Person haben auch viele von uns nicht zu hoffen gewagt. Der Erdensinn unserer Zeit mit seiner feigen Liebe zu einem möglichst bequemen und genußreichen Leben schien Opferst»» und Pflichttreue gewichen zu sein. Aber die unerwartet lange Dauer des Krieges hat äußere Entbehrungen und See len nöten gebracht: Zweifel, Entmutigung, Erbitterung, Lebensmüdigkeit erfüllen gar manchen; der Wahrheitssinn ging in einer Welt, die in ihrem öffentlichen Leben die Lüge zum System gemacht, vielfach verloren ; das Gerechtigkeitsgefühl verblaßte beim Anblick sv vieler schreienden Ungerechtigkeiten; das christliche Mitgefühl mit fremder Not, das dem Volke sonst so eigen war, verkehrte sich in krasse Selbstsucht. Kurz, der religiöse Sinn i st verringert, die sittlichen Kräfte sind erschüttert, die niedrigen Instinkte aber sind ver-mehrt und vergröbert. Kein Wunder, daß mit der Erschütterung des Glaubenslebens und der christlichen Sittlichkeit auch die Achtung vor der Autorität ins Wanken gekommen. Und darüber ein ernstes Wort! II. Die Achtung vor der obrigkeitlichen Gewalt. Die Ehrfurcht und der Gehorsam gegen die von Gott morditele Autorität sind die Grundlage aller Ordnung in der menschlichen Gesellschaft. Das Grundübel unserer Zeit ist die fieberhafte Sucht nach Unabhängigkeit und Willkür. Der moderne Mensch will nur von sich selbst abhängig sein. Auch hier sind falsche Ideen: „Souveränität des Volkes", „Volks-mehrheit Quelle des Rechtes" u. s. tu. am Werke, die Grundlage einer Gesellschaftsordnung nach der Auffassung der christlichen Rechtsweisheit zu untergraben. Schon in Friedeuszeiten hatten sich ordnungswidrige Bestrebungen durchzusetzen gesucht und in radikalen Forderungen sich geäußert. Nun aber haben, wie Ihr alle wißt, unsere Feinde mittelst gewissenloser Helfershelfer eine Bewegung in unser Reich getragen, die unter uns wirken sollte wie der Funke in Pulverfaß. Es ist beschämend genug für uns, daß unsere Feinde, die uns mit Waffengewalt nicht zu besiegen vermocht, den Versuch wagen durften, zum Treu-bruch an Kaiser und Reich zu verleiten. Offenbar ließ sie der innere Unfriede in unserem Reiche, der sich auch nach außen drängte, von ihrem sündhaften Beginnen Erfolg hoffen. Mit noch größerem Schmerze aber erfüllt uns, daß V e r l e u m d e rz u n g e n geschäftig, in Schrift und Wort, selbst von Man it zu Mann die sprichwörtliche österreichische Treue gegen das a n g e st a m m t e H e r r s ch e r h a u s zu vergiften und den inneren Zerfall vorzubereiten sich bemüht haben. Leider konnten sie ungestraft eine geraume Zeit hindurch ihrem diabolischen Werke, das ejuer moralischen Re- volutimi gleichkonimt, diene». Unwillkürlich gedenkt man hier der Klage in der Hl. Schrift „Den ganzen Tag sinnt, deine Zunge Frevel, wie ein scharfes Scherinesser übst du Trug. . du liebst nur verderbliche Reden (der Verleumdung), trügerische Zunge." (Ps. 51, 4, 6) „Sie rede» wider mich mit arglistiger Zunge und umgeben mich mit Worten des Hasses und befeinden mich ohne Ursache. Statt mich zu lieben, verleumden sie mich, ich aber bete fort und fort. Sie vergelten Böses für Gutes und Haß für meine Liebe." (Ps. 108, 3—5). Es bedurfte der energischen Selbsthilfe des Volkes, um die Bosheit und Lüge verstummen zu machen. Die bekannten geheimen Gesellschaften, deren Anteil an diesem Kriege wiederholt öffentlich dargelegt wurde, haben dieses moralische Zerstörungswerk unserer Feinde zielbewußt gefördert. Wen» wir an diese schmerzliche Wunde gerührt habe», o taten ivir es nur, um sie zu heilen. Denn die Wunde, die verborgen und der Hand des kundigen Arztes entzogen wird, kann gefährlich werden. In seinem Weltrnndschreiben vom 1. November 1914 hat unser Hl. Vater, Benedikt XV., mit unvergleichlicher Geisteschärfe eine gewichtige Ursache der allgemeinen Wirre» darin gefunden, daß „die Autorität derjenigen, welche die Gewalt in den Händen haben, der Menge des Volkes nicht mehr heilig ist. Seitdem man nämlich angefangen hat, den Ursprung jeder menschlichen Gewalt nicht von Gott, sonder» von der freie» Entschließung der Menschen herzuleiten, sind die Bande der Pflicht, die Vorgesetzte und Untergebene verbinden sollen, so locker geworden, daß sie beinahe gelöst zu sein scheinen. Der maßlose Drang nach Freiheit, verbunden mit dem Geist der Widersetzlichkeit, hat nach und »ach alles durchsetzt . . Daraus entsteht die Mißachtung der Gesetze, die Auflehnung der Volksmassen, die Sucht, alles zu bekritteln, was von oben an-geordnet wird, daher jene ungezählten Versuche, die straffe Zucht der Ordnung zu lockern, daher die entsetzlichen Frevel jener, die laut erklären, daß es für sie ein Gebot nicht gebe, und die darum auch Gut und Blut der Menschen nicht schonen." Wen» unser Glaube im Gewissen verpflichtet, der Obrigkeit Ehrfurcht zu erweisen, io erleichtert er uns zugleich diese Pflicht, indem er »ns lehrt, daß wir diese Ehrfurcht Gott selbst erweisen, dessen Bollmachtträger die Oberen sind-Und nicht bloß die obrigkeitliche Gewalt an sich kommt von Gott, sondern auch die Wahl der Persönlichkeiten, die in Gottes Name» die Gewalt üben, ist das Werk seiner Vorsehung. Darum stellt der Apostelfürst diese beiden Pflichte» nebeneinander: „Fürchtet Gott, ehret den König!" (I. Pet. 2, 17). Die erste Pflicht ruft die zweite. Staune» aber muß uns ergreifen, wenn wir sehen, wie Jesus Christus selbst durch sein Beispiel uns die Ehrfurcht und den Gehorsam gegen die Obrigkeit lehrt. In Kaphar-»anni verlangt man die Tempelstener von ihm. Er beweist vorerst, daß ihn, den Gottessohn, diese Verpflichtung nicht treffen könne. Sofort aber spricht er zu Petrus: „Damit wir sie aber nicht ärgern, so gehe hin an das Meer und wirs die Angel aus und den Fisch, der zuerst heranfkommt. ergreife. Und wenn du ihm den Mund öffnest, wirst du eine Münze finden Diese nimm und gib sie für mich und dich." (Mt. 17, 26). Und als der Herr kurz vor seinem Tode vor Pilatus stand, der von seiner Gewalt einen sv schlechten Gebrauch gemacht hatte, sprach er: „Du hättest keine Gewalt über mich, wen» sie dir nicht von oben gegeben wäre." (Joh. 19, 11). Klarer konnte unser Herr über den Ursprung der obrigkeitlichen Gewalt nicht reden. Darum erklärt der Völkerapostel nur den Willen des Herrn, wenn er schreibt: „Es gibt keine Gewalt außer von Gott; die aber, welche bestehen, sind von Gott gesetzt." (Pom. 13, 1). Und er führt fort: „Darum ist es euere Pflicht untertan zu sei» nicht um der Strafe willen, sondern des Gewissens wegen." (Rom. 13, 5). Also nicht in die eigene Einsicht, nicht in die Angemessenheit des Befehles, nicht in die Notwendigkeit der gesellschaftlichen Ordnung verlegt der Apostel die Gehorsamspflicht, sonder» ins Gewisse», wo Gott selbst auch seine» Thron hat. Wenn man weiß, in welchen Hände» zur Z-'it der Apostel die obrigkeitliche Gewalt sich befand, so vernimmt man nur mit ehrfürchtiger Bewunderung das Wort des hl. Petrus: „Seid daher untertan aller menschliche» Ordnung um Gotteswillen, sei es dem König als Oberherr», oder den Statthaltern als solchen, welche von ihm bestellt sind.." (I. Petr. 2, 13. 14). Dcnans folgert der Apostel Paulus mit Recht: „Wer demnach gegen die obrigkeitliche Gewalt sich auflehnt, widersetzt sich der Anordnung Gottes, die sich aber widersetzen, ziehen sich selbst Verdammnis zu." (Rom. 13, 2). Eine Empörung gestattet also der Apostel unter gar keinem Vvrwande. Auch erlittenes Unrecht entbindet nicht die Untergebenen von der Pflicht des Gehorsams. Nur eine Ausnahme hievon kennt der Apostel: Wenn der Vorgesetzte etwas befehlen würde, was Gott verbietet oder wenn er etwas verbieten würde, was Gott befiehlt. Denn „man muß Gott mehr gehorchen als de» Menschen." (Act. ap. 5, 29). Aber auch in einem solchen Falle ist es nicht erlaubt, Gewalt gegen Gemalt zu setzen, sondern der Widerstand dürfte nur darin bestehen, das Unrecht durch Geduld und ans dem Boden und mit den Mitteln der bestehenden staatlichen Ordnung zu überwinden. Nur so ruht die Ordnung in der menschlichen Gesellschaft ans festem Grunde, nur solche Abhängigkeit um Gotteswillen schafft wahre Freiheit. Warum so viel Unruhe und Unordnung in der Welt? Warum verlernt schon das Kind, seine» Vater zu ehre» ? Warum ist die Achtung vor der priesterlichen und königliche» Würde sv vielfach erschüttert? — Weil Sophisten, spitzfindige Wahrheitsverdreher, die Autorität Gottes untergraben haben. Und zu diesem Zerstörungswerke braucht man nicht Geist und nicht Beweise; man braucht sich mir mit den Leidenschaften der Menschen zu verbinden, dann ist die Logik feil. Aber in einer Welt ohne Gott und ohne Vorsehung, ohne unverletzliches Recht und Gesetz, ohne Freiheit und Vernnt-wortlichkeit, ohne absolute Gerechtigkeit und Vergeltung im Jenseits gibt es weder Gut noch Bös Da gibt es vielleicht Sitten aber keine Sittlichkeit mehr, da gibt es Taten aber keine Grundsätze mehr; da ist Pflichttreue Torheit, das Recht wird Lüge, das Gewisse» eine Schwäche genannt, Tugend ist Einbildung. Ausopferung wird zum Spott, und Ewigkeit heißt Priestertrug. Wo gibt es in solcher Nacht noch einen Leitstern? Was ist mit einem Volke anznfangen, das von solchen Jrr-tüniern erfüllt ist? Für die strenge Folgerichtigkeit der christlichen Lehre von der gvttgesetzten Autorität hat ein solches Volk keinen Sin». III. Pflichten der Autorität. Wenn der Glaube die Würde und Macht der Obrigkeit schützt und unverletzlich macht, so legt er ihr aber auch große Pflichten ans. Das Amt der Oberen ist nicht Herrschaft, sondern pflichtmäßige Hingebung an das Wohl derjenigen, uni deren Willen es Gott verliehen hat. Die Obere» werden Gott einmal umso strengere Rechenschaft geben müssen, je höher sie an Würde und Macht über andere gestellt waren. „Das strengste Gericht ergeht über die Machthaber. Dem Geringen wird Barmherzigkeit zuteil, aber die Gewaltigen werde» gewaltige Züchtigungen zu erdulden haben." (Woish. 6, 6. 7). Der Glaube hat für das Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Untergebene» das Bild eines Oiga-»ismus, eines vollkommenes Leibes. „Denn so wie wir an einem Leibe viele Glieder habe», alle Glieder aber nicht dieselbe Verrichtung haben, so sind wir, die vielen, ein Leib in Ehristo, die einzelnen aber einer des ander» Glieder." (Rom. 12, 4.) Das Haupt ist nicht seinetwegen da, sondern wegen der Glieder; es soll jedes, auch das kleinste, schwächste Glied betreue», auf daß dieses finde, was es braucht. So wird der ganze Körper sich wohl befinde». Nur so wird auch das Glied ein Interesse für das Wohl des ganzen Organismus finden. Die Macht der Obern ist nur dazu da, um Recht und Gerechtigkeit zu schützen. Die Erfüllung dieser großen Pflicht aber erheischt Gewissenhaftigkeit. Das Gewissen ist unveränderlich wie das Recht, das im unveränderliche» Willen Gottes ausgesprochen ist. Was gestern schlecht war, ist es heute und morgen ebenso. Das Gewissen kennt keine Kompromisse, keinen Vergleich mit dem, was man Zeitgeist nennt. Das Gewissen kennt nur ein Gebot: Tue deine Pflicht, es mag kommen, was da will! Aber dazu ge. hören Grundsätze und Grundsätze gibt es nur. wo es ein lebendiges Gewissen gibt. Und das Gewissen kann sich nur orientiere» am Wille» Gottes, den uns der Glaube vermittelt. Hier scheiden sich die Geister. Der eine fragt sich: „Ist das, was ich tun will, gerecht? Wird dadurch Gottes Wille erfüllt und mein Gewisse» befriedigt?'Wenn ja, so liegt wenig daran, wenn mein Interesse darunter leidet. Die Zufriedenheit meines Gewissens und das Wohlgefallen Gottes entschädigt mich für alles " Ein anderer aber fragt: „Was wird man von mir sagen, wenn ich das tue? Wird das mir nützen oder schaden?" Und er wird seinen Nutzen allein ändern vorziehen, im günstigsten Falle einen Vergleich mit seinem Gewissen eingehen. Wenn aber solche Kompromisse alltäglich würden oder gar noch cfls Geschicklichkeit belohnt würden, dann erlahmen die Gewissen und Grundsätze stürze» zusammen. Dann aber herrscht Unordnung, die die Bösen nicht befriedigt und die Guten erbittert. Wenn das Volkswohl die erste Aufgabe der Obrigkeit ist, dann kommt dieser als wichtigste Pflicht der Schutz des Glaubens und der Sittlichkeit zu. Denn es gibt kein Volkswvhl ohne Sittlichkeit und keine Sittlichkeit ohne Glaube». Darum muß besonders das arme Volk in seinem Glauben und in seiner Sittlichkeit geschützt werden,- da diese durch des Lebens Not den größten Gefahren ausgesetzt sind. Was immer an sozialer Fürsorge geleistet werden mag — die Lage des Volkes wird immer eine harte sei», denn ihm falle» doch alle schweren Arbeiten und alle Entbehrungen zu. Darum bedarf besonders das arbeitende Volk eines starken Glaubens an die ewige Seligkeit. Die Sicherheit des ewigen Glückes kan» auch Arme reich mache». Mit Recht ruft daher unser Hl. Vater in dein genannten Weltrundschreiben den Träger» der obrigkeitlichen Gewalt zu: „Mögen die Fürste» und Lenker der Völker bedenke», ob es klug und für die öffentliche Gewalt und die Staate» heilsam ist, sich von der Religion Jesu Christi zu trennen, von der ihre eigene Macht getragen und gestützt wird. Immer wieder mögen sie erwäge», ob es ein Beweis von Staatsklugheit ist, die hl. Lehre des Evangeliums und der Kirche aus Staat und Schule ausschließen zu wollen. Leider hat die Erfahrung nur zu deutlich bewiesen, daß dort das Ansehen der menschlichen Autorität am meiste» darnieder liegt, wo die Religion ihres Rechtes und Einflnsses beraubt ist. . . So pflegt es zu geschehen. daß, wo die Lenker der Völker Gottes Autorität verachten, die Völker ihrerseits sich nicht kümmern um die Autorität der Menschen. Eines bleibt freilich übrig, das man anzuwenden pflegt, erregte Volksmasseu nieder zu halten: die Waffengewalt. Jedoch mit welchem Enderfolge? Mit Waffen-gewalt zwingt man zwar die Leiber nieder, meistert aber nicht die Geister." Es ist aber auch Christenpflicht, die St. Paulus ans-spricht, denjenigen, die nach Gottes Fügung die Sorge um »ns tragen und einen so großen Einfluß auf unser zeitliches und ewiges Wohl übe», mit Gebet zu Hilfe zu eilen. „Ich ermahne nun vor allem, Gebete, Bitten, Fürbitten, Dank-sagunge» zu verrichten für Könige und für alle, die in obrigkeitlichem Ansehen stehen, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit." (1. Tim. 2, 1). IV. Ein Feind, der besiegt werden muß. Die Sorge um das Bolkswohl drückt sich vor allein in einer guten Gesetzgebung und deren gerechten Handhabung ans. Aber auch von der besten Gesetzgebung kann man nicht alles erwarte», wenn ihr die großen Masse», von Selbst, f « ch t und Genußsucht erfüllt, untätig oder gar feindlich gegenüber stehen. Keine Zeit hat die G e m e i » g e f ä h r l i ch k e i t der ungeordneten menschlichen Selbstsucht so aufgezeigt, wie der gegenwärtige Krieg. Wir begegnen heute Menschen, die aus Erz gegossen zu sein und ein Herz von Stein zu haben scheinen. Die bittere Not und die Seufzer der Armut um sie rühren sie nicht. Die Selbstsucht kennt eben nur einen Lebenszweck: zu erwerben, zu besitze», zu genießen und zu glänzen Es könnte ganz Europa in Feuer und Flamine auf-gehen, wenn nur sie ihr Ziel erreichen. Für sie ist der Krieg nicht der Menschenfeind, der Millionen ins Grab legt, Gattinnen und Müttern und Geschwistern blutige Tränen erpreßt, sondern eine glückliche Gelegenheit, empor zu kommen. Diese Menschen sind die geborenen Feinde der sozialen Ordnung, ob sie dies sein wollen oder nicht. Jedenfalls sind sie eine Kriegsgeißel für die Armen. Gott hat das seine getan und uns eine genügende Ernte geschenkt. Wenn nicht rücksichtsloser Egoismus auf der einen, Unfähigkeit und Pflichtvergessenheit auf der ändern Seite es verhindern, können Alle das unumgänglich Notwendige an Nahrung und Kleidung erreichen. Gott hat, wie der Psalmist sagt, „die Erde den Menschen gegeben." (Ps. 113, 16). Er sprach gewissermaßen: Herrschet über die Erde durch euere Arbeit, die sie fruchtbar machen sott. Was eure Mühe euch erbringt, soll euer Eigentum sein, das nicht mit eurem Leben aufhören, sondern auf eure Nachkommen übergehen soll; denn in euren Kindern lebet ihr selbst fort. Hierin wurzelt das Recht des Eigentums, das nicht von menschlichen Gesetzen begründet, sondern von Gott auf dem Berge Sinai verkündigt worden ist. „Du sollst nicht stehlen," garantiert die Unverletzlichkeit des Eigentums. Ohne Eigentum gäbe es keine geordnete Gesellschaft, wie uns ein Blick auf das geborstene Riesenreich des Ostens zeigt. Die Welt würde eine große „Räuberhöhle". — Ohne Eigentum gibt es keine Nation und kein Vaterland, denn das ist der erste Akt derselben, daß sie ein Gebiet besetzt. — Ohne Eigentum gibt es keine Freiheit und keinen Ansporn zum Fleiß, keinen Fortschritt in der Kultur. Aber dieses in der menschlichen Natur begründete Recht hat einen großen Feind, die Habgier, die sich in Diebstahl und Wucher äußert. Wenn erstem die Sünde der Armen geworden ist, so ist aber der Wucher in unserer Zeit geworden, was Moloch einmal für die Kinder der alten Heiden gewesen ist. Wenn der Großwucher unserer Zeit unbehindert gerade die Ärmsten und Wehrlosesten auszuplündern und der gerechten Strafe sich so leicht zu entziehen vermag, so liegt hierin nicht bloß eine sünd hafte Unterlass u ng der obrigkeitlichen Gewalt, sondern auch eine öffentliche Aufforderung an die übrigen, es nachzumachen. Ist es da unbegreiflich, daß die Armen, die trotz ihres Fleißes Not leiden, nicht mehr an soziale Gerechtigkeit glaube» und der obrigkeitlichen Gewalt keine Achtung mehr entgegenbringen? Wer will dem schutzlose» Kleinen verdenken, wenn er den Lockrufen verführerischer Umsturzreden Gehör schenkt? Hier tut Abhilfe dringend not, aber ganze, ernste Hilfe, im Geiste der hl. Schrift, die über den Wucher sagt: „Wer das Kor» verbirgt, wird vom Volke verflucht werden; aber Segen kommt ans das Haupt derer, die es verkaufen." (Spr. 11, 26). Wie viele, die der Krieg unerwartet und ungemessen bereichert hat, scheinen den Spruch des Volkes rechtfertigen zu wollen: „So viele Kapitalisten, so viele Blutegel," als ob nicht geschrieben wäre: „Wer wird wohnen in deinen Zelten, o Herr... der sei» Geld nicht gibt auf Mucker." (Pb. 14, 1, 5). Diese Missetaten, die den Frieden der Gesellschaft bedrohen, haben, auch wenn sie sich der öffentlichen Gerechtigkeit zu entziehen wissen, doch zwei Zeuge», denen sie nicht entkommen: vorerst das Gewissen, das ihnen Tag und Nacht znrufen wird: Das ist Blutgeld — und Gott, der die Verachtung seines Gesetzes und die Ausplünderung seiner Armen ahnden wird. Aber täuschen wir uns nicht! Keine noch so gutgemeinten Gesetze werde» gegen die menschliche Habgier ausreichend zu schützen vermögen. Das kann nur die Abwendung der Einzelnen und des öffentlichen Geistes vom M a m m o n s d i e n st e und von der Genußsucht. Das lehrt der Krieg mit Flammen -schrist: Wen» die staatliche Ordnung nicht im Gewissen der Bürger fundiert ist, dann besitzt sie kein genügendes Fundament. V. Noch eine Zeitnotwendigkeit. Eine der empfindlichsten Kriegsfvlgen ist der M angel an jenen Lebensmitteln, mit denen man hauptsächlich den Hunger zu stillen pflegte; dazu kommt nach die ungeheuere Verteuerung derselben. Die Armen suchen heute vielfach nicht Geld, sondern Nahrung und Kleidung. Gewiß ist es vorerst Pflicht der Staatsgewalt, für eine gerechte Verteilung der im eigenen Lande vorhandenen und aus dem Auslande erreichbaren Lebensmittel zu sorge». Besonders hat sie hierin die Armen zu schützen. Leo XIII. hat in seiner unvergänglichen Enzyklika „Rerum novarum“ diesen Gedanken in folgende glänzende Form gekleidet: „Eine ganz besondere Fürsorge muß sich der Staat für die niederen und nnvermöglichen Volksschichten angelegen sein lassen. Die Klasse der Wohlhabenden hat eben in ihren eigenen Mitteln gleichsam einen Schutzwall und braucht darum den öffentlichen Schutz weniger; die besitzlose Menge dagegen ist der eigenen Hilfsmittel bar und ist darum auf die Hilfe des Staates auge- wiesen. Darum muß der Staat die Besitzlose» iit seine de-sondere Obhut nehmen." > Vermeidbare Mängel in der öffentlichen Ernährung haben großen Unmut im Volke hervorgerufen. Nun ist Kritik, ehrliche, verständige Kritik erlaubt, fachmännischer Rat sicher erwünscht. Aber Murren. Drohungen, Empörung, A usstän de bringen kein e i n z > g e s W e i z e » k ö r n ch e n und keine Kartoffel mehr ins Land, bringen aber wohl unser Land in Verruf und bestärken die Hoffnung unserer Feinde, uns doch besiegen zu können, wenn sie nur genug lange im Kriege a u s h a r r e n. Niemals leuchtet die Schönheit und Fruchtbarkeit wahrer Gottes- und Nächstenliebe so glänzend auf wie in de» Zeiten gemeinsamer Not und Gefahr. „Vor allem lasset euere Liebe zu einander eine anhaltende sei», denn die Liebe bedeckt eine Menge von Sünden. Seid gastfrei gegen einander ohne Murren. Dienet einander, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als gute Verwalter der mannigfaltigen Gnade Gottes." (I. Petr. 4, 8—10). „Ein Gottesdienst rein und makellos vor Gott und dem Vater ist dies: Die Waisen und Witwen in ihrer Trübsal besuchen und sich unbefleckt bewahren durch Abwendung von dieser Welt." (Jak. 1, 27). Wer nicht bloß Hörer sondern Vollbringer dieser Apostelworte sein will, der mag seine Liebe anspornen zur Leistung nicht bloß der auferlegten, sondern auch freiwilligen Lieferungen notwendiger Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände. Gewiß hat jeder Produzent ein Recht auf einen den Zeitverhältnisse» und seinen Mühe» entsprechenden Arbeitsertrag. Aber was über den gerechten Sohn, über den notwendigen Eigenbedarf und über die christliche Sorge um die Zukunft hinaus zurückgehalten wird, ist heute un-rechtes Gut, Mißbrauch des Eigentumsrechtes, Raub am Armengut und eine Herausforderung der Notleidenden zur Störung der Ordnung im Staate. Gebt darum, geliebte Diözesancn, mit einer mutigen, großmütigen Freigebigkeit! Gebt in der festen Über-zeugung, daß ihr dadurch die größten Guttaten für die Zeit eures Gerichtes in die Ewigkeit vvrausschickt! Den» in Wahrheit sind wir ja alle vor Gott nicht unbeschränkte Eigentümer der Erdengüter, fonder» mir Verwalter, die Rechenschaft darüber geben müssen. Gerade dazu hat Gott de» Wohlhabenden Überfluß gegeben, damit sie sich damit Freunde im ewigen Leben machen. Mit freudigem Gebe», Geliebte im Herrn, macht ihr euch die Arme» und ihre Schutzengel zu Freunden, ja den Herrn selbst, den „Vater der Armen". Denn jeder Arme ist ei» Binder Christi und in jedem darbt und bittet Christus selbst. Freilich gibt es auch Vordringliche genug, die ihre Armut zum Deckmantel ihrer Begehrlichkeit mache» ; aber diese Erfahrung rechtfertigt nur Klugheit und Vorsicht in der , Freigebigkeit, keineswegs aber darf diese darob eingestellt oder auch nur eingeschränkt werden. Öffnet euer Herz, Geliebte im Herrn, einer zeitgemäßen Mahnung des hl. Paulus: „In der gegenwärtigen Zeit soll euer Überfluß deni Mangel der Dürftigen abhelfen ... damit Gleichheit werde, wie geschrieben steht: Wer viel hatte, der hatte nicht Überfluß und wer wenig hatte, der litt nicht Mangel." (II. Kor. 8, 14). „Gott hat die Macht, euch jegliche Gabe überreich zu ersetzen." (II. Kor. 9, 8). Den Hartherzigen gibt der hl. Johannes zu bedenken: „Wer die Güter dieser Welt hat und seinen Bruder notleiden sieht, sein Herz aber gegen ihn verschließt, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm? Lieben wir nicht m't dem Worte und nicht mit der Zunge, sonder» in Werk und Wahrheit." (I. Joh. 3, 17). Freigebigkeit gegen die Armen aber setzt möglichst reiche Produktion, eifrige Arbeit im lückenlosen Anbau aller kultur-fähigen Flächen und Sparsamkeit im Gebrauche der Lebensmittel voraus. Wenn großmütige Freigebigkeit in heutiger Zeit eine Großtat der Gottes- und Nächstenliebe ist, so ist sie nicht minder Arbeit fürs Vaterland. Der Soldat schützt das Vaterland, indem er mit seinem Leibe dem Feinde wehrt. Der christlich gesinnte Besitzer aber, der den Preis seines Fleißes mit seinen darbenden Mitbürger» teilt, wehrt der Not und dem Hunger, die dem inneren Frieden gefährlich werden. Was die Zeit von Uns fordert, ist der christliche Gemeinschaftssinn, der in dem volkstümlichen Worte Ausdruck findet: Einer für Alle, Alle für Einen. Schlußwort. Alle diese Sorgen und Bitten, die wir in diesem Hirten-schreiben ausgesprochen, legen wir vertrauensvoll euch vor, damit ihr sie „in aufrichtigem und gutem Herzen behaltet und Frucht bringet in Geduld". (Luc. 8, 15). 4 Jahre lang habt ihr tapfer ausgeharrt und alle Lasten des Krieges getragen, der nichts anderes ist als das harte Joch der Sünde. Trotz aller Kampfeslust unserer Feinde, die sich nur mit unserem Untergange zufrieden stellen wollen, muß doch einmal der Friede kommen. Der Arm des Herrn ist nicht verkürzt. Noch regiert Er seine Welt. „Den Willen derer, die Ihn fürchten, tut Er und ihre Gebete erhört Er und erlöst sie." (Pa. 144,19). Hört nun noch das Wort des hl. Paulus: „Brüder, seid stark im Herrn und in der Kraft seiner Macht... Ergreifet die Waffenrüstung Gottes, auf daß ihr am bösen Tage widerstehen und in alle» vollkommen standhalten könnet. Sv stehet denn, euere Lenden »mgürtet mit Wahrheit, angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit, eure Füße beschuht mit der Bereitschaft des Evangeliums des Friedens, zu Allem den Schild des Glaubens ergreifend . .. Nehmet de» Helm des Heiles und das Schwert des Geistes (welches ist das Wort Gottes) unter Gebet und Flehen jeder Art!" (Eph. 6, 10 ff). Ja, ergreift den Schild des Glaubens an die 'göttliche Bvrseb„»fl. „Sie reicht mit Kraft von einem Ende zum anderen und ordnet alles lieblich." (Welsh. 8, 1). Der Krieg, von Gott nicht gewollt, aber zugelassen, ist in der Hand Gottes Strafmittel und Gericht über Böller, deren Geschicke jetzt vielleicht für Jahrhundert bestimmt werden. Die Übel des Krieges und die Leiden der Unschuldigen werden dazu dienen, nns von dieser Erde mit ihren Dunkelheiten n»d Widersprüchen innerlich loszumache» und vollends in die Arme Gottes zu treiben. Und das Evangelium des Friedens, tragt es hinein in unser Reich, um den inneren Frieden zu fördern, und hinaus in-die Lande unserer Feinde, um den unchristlichen Völkerhaß zn besiegen! Wir haben nicht Ursache zu zagen. Unser Reich hat sich bisher einer besonderen Obhut der göttlichen Vorsehung erfreut. Denkt nur an die Gefahren, in denen wir durch die Übermacht der Feinde geschwebt und die nun glücklich abgewendet sind! Das erfüllt nns mit froher Hoffnung für die Zukunft. Österreich hat eine providenzielle VricsterererMen im 5. Jlu den diesjährigen, in der Zeit vom 9. bis 13. September 1918 abgehaltenen Priesterexerzitien, zu deren Teilnahme die hochwürdige Divzesangeistlichkeit rechtzeitig im üblichen Wege des Kirchlichen Verordnlingsblattes 1 eingeladen worden war, beteiligten sich mit dem Hochwürdigsten Oberhirten an der Spitze 81 Priester aus allen Teilen der weiten Lavauter Diözese, darunter auch drei Feldkuraten. Die geistlichen Übungen, die in ihren wohl-durchdachten und initempfnndenen Meditationen und Kon-siderationen ebenso ausgezeichnet tuie eindrucksvoll waren, leitete in der Pricsterhauskirche zu Marburg der hoch-würdige 1*. Boitifatius Vordermayr Ord. Praed. aus Graz. In alphabetischer Ordnung waren die Teilnehmer nachbenannte hochwürdige Herren: Arliò Karl, Vvrstadt-pfarrkaplau zu St. Magdalena in Marburg; Bohak Franz, Stadtpfarrer in Wind. Feistriz; Božiček Franz, Kaplan in Sauritsch; Bračič Andreas, Pfarrer in Lembach; Bratušek Franz, Pfarrer in Svetinje; Brdnik Blasius, Kaplan in Franz; Čižek Josef, Dechant in Jaring; Dvoršak Blasius, Pfarrer zu St. Primo» am B. ; Gliele Andreas, Dechant in Frieda» ; Grušovnik Adam, Dechant in Kutsch ; Guček Karl, Kaplan zu St. Loreuzen am Draufelde; Gunčcr Josef, Pfarier zu St. Michael ob Praßberg ; lieber Franz, Pfarrer in Unterpulskau; Holcman Paul, Vorstadtpfarr-kaplau zu St. Magdalena in Marburg; Hrastelj Franz, ' lUlH. A mn. IX. Abs. <;r>. S. 114 f. imh Ainu. XIII. Abs. H3. 3. 150. Ausgabe zn erfüllen als katholische Vormacht im Herzen Europas und als Vaterland des Völkerbundes, den es beherbergt. Ö st e r e i ch s Kraft ruht in der Einigkeit seiner Völker und diese ruht im katholischen Glaube» Für nns gibt es darum nur eine ernste Gefahr: de» Abfall vom katholischen Glaube». Wenn es den Feinde» gelänge, den Völkern dieses Reiches de» katholische» Glaube» zn nehmen, dann wären die Ströme Blutes, die für ein neues und starkes Österreich vergossen werde», umsonst geflossen! Beherzigt darum die Mahnung des Apostels Johannes: „Das ist sei» Gebot, daß wir glaube» sollen an den Namen seines Sohnes Jesus Christus und daß wir nns untereinander lieben sollen, wie er »ns befohlen hat." (I. Job. 3, 23). Amen. Gegeben am 4. August 1918. Die Erzbischöfe und Bischöfe Österreichs. Anmerkung. Vorstehendes Hirtenschreibe» ist am 21. und 22. Sv»»tage nach Pfingsten, den 13. und 20. Oktober 1918, den Gläubigen von der Kanzel zn verlesen. Weltirriegsjahre 1918. Archiviato» in Gonobiz; Hribernik Jakob, Ehrendomherr in Fraßlau; Janežič Rudolf, Direktor im F. B. Priesterhaus in Marburg; Janžekovič Veit, Pfarrer in Witschein; Jarh Konrad, Kaplan in Laporje; Jerovšek Anton, Dr. Rom in iur. can. in Marburg; Jazbinšek Franz, k. u. k. Feldkurat; Jurbar Martin, Spiritual in Marburg; Jurkovič Martin, ins. Propst in Pettau; Kačičnik Kaspar, Pfarrer zu S. Kaveri im Sanntal; Kolarič Anton, Professor in Pettau ; Kolenc Leopold, Pfarrer in Hirje ; Kos Michael, Pfarrer in Ober-St. Knnigund ; Kovačič Franz, Theologie-Professor; Kranjc Josef, Kaplan zu St. Barbara bei Aukenstein; Kropivšek Valentin, Pfarrer in Franheim; Krtišič Johann, k. u. k. Feldknrat in Marburg; Lajnšic Anton, Pfarrer zu St. Martin bei W. ; Lassbacher Josef, Pfarer in Bclevode ; Lorger Eugen, Chorvikar in Marburg; Dr. Lukman Franz, Theologie-Professor in Marburg ; Majcen Josef, Domdechaut in Marburg; Matek Martin, Dr. Rom., int'iil. Dvmpropst in Marburg; Dr. Medved Autvu, k. it. k. Professor in Marburg ; Medved Martin, Pfarrer in Laporje; Mihalič Josef, Pfarrer in Schleiniz; Moravec Franz, Dom- und Stadtpfarrer in Marburg ; Novak Anton, Pfarrer in Gamr ; Ost rž Franz, Kaplan in Hl. Kreuz bei Luttenberg; Ozimič Josef, Kaplan in Oirkovce ; Panič Josef, Pfarrer zu St. Urban bei Pettau; Paulič Peter, Kaplan in Kutsch ; 1' Pavec Johann, 0. S. B , Administrator zn St. Peter bei Radkersburg; Petelinšek Martin, Katechet in Marburg; Pivec Stefan, Dechant in Saldenhofen; Pšunder Ferdinand, Pfarrer zu St. Wolfgang in W. B. ; Rampre Franz, Kaplan in Gams; Ravsl Anton, Pfarrer in Cirkovce ; Simonič Franz, Domvikar in Marburg; Dr Somrek Josef, Thelogie - Professor in Marburg; Špindler Franz, Pfarrer zu St. Georgen an der Peßniz ; Dr. Stegenšek Augustin, Theologie » Professor in Marburg; Stergar Anto», Vorstadtpfarrer in Marburg; Stermšek Franz, Stadtpfarrkaplan in Wind. - Feistriz; Sušnik Johann, Rech.-Rev. in Marburg; Šegula Franz, Vorstadtpfarrkapla» zu St. Magdalena in Marburg; Škof Franz, Kaplan zu St. Lorenzen in W B. ; Škorjanc Matthias, Pfarrer zu St. Johann am Draufelde: Špari Au gust, Chorvikar in Marburg; Štrakl Matthäus, Pfarrer zu St. Peter bei Marburg ; Šebat Anton, Pfarrer in Oberpulskau ; Škamlcc Ignaz, Pfarrer in Leskovce ; Šoba Alois, Pfarer in Zdole ; Tkavc Anton, Domkaplan in Marburg; Toman Johann, Pfarrer in Haidin ; Dr. Tomažič Johann, Domherr in Marburg; Tovornik Franz, Kaplan in Schleiniz; Trafenik Josef, Domkapellmeister in Marburg ; Umek Michael, k. u. k. Feldkurat in Marburg ; Voran ič Anton, Kaplan zu St. Marein b. E. ; Volčič Friedrich, Pfarrer in Fresen; Vraber Max, Dr. Rom. in iure can ., Domherr in Marburg ; V račko Ewald, Pfarrer zu St. Aegiden in W. B.; Vršič Felix, Kaplan zu St. Thomas bei Großsvnntag; Zadravec Johann, Pfarrer zu St. Lorenzen am Draufelde; Zajc Johan», Kaplan zu St. Peter bei Marburg; Zidanšek Joses, Regens des F. V. Knaben-seminars. Einige der vorgenannten Herren nahmen an den hl. Exerzitien nicht gänzlich teil, indem sie entweder zu denselben zu spät erschienen oder sich von ihnen zu früh entfernten, was künftighin wohl zu vermeiden wäre. Am Morgen des Schlußtages ergriffen Seine Fürstbischöflichen Gnaden nach der letzten Meditation und nach Persolvierung der Ablaßgebete zu der nachstehenden ergreifenden Ansprache das Wort. Allocntio des Obersten am Schlüsse der Priesterexerzitien in der Seminarskirche zum Hl. Aloifins am 13. September des fünften Kriegsjahres Ist 18. Im Herrn geliebte Seelsorger! Exerce teipsum ad pietatem ! Übe dich in der Frömmigkeit! (I Tim. 4, 7). Diesem apostolischen Aufträge, der wie ein Kommandowort des besten Kriegers Christi, des hl. Paulus, lautet, sind wir in diesen Tagen der heiligen Exerzitien nach allen Kräften des Geistes und des Körpers freudig und willig nachgekommen. Wir haben uns in diesem fünften furchtbare» Kriegsjahre gut geübt in der Frömmigkeit/ die da zu allem nützlich ist, da sie die Verheißung dieses und des zukünftigen Lebens hat. (I.Tim.4, 8). Wir haben einen erfolgreichen Feldzug geführt gegen das eigene aufrührerische Ich, gegen die arge, lüsterne Welt und gegen den nie ruhenden listigen Widersacher, den Satan. Bei Beendigung dieses großen Exerzitiums mit Geisteswaffen muß ich mit der Mutter Kirche in der Osterprä-fation rufen: Vere dignum et iustuin est, aequum et salutare, te quidem Domine omni tempore sed in liac potissimum die gloriosius praedicare. Jederzeit zwar, aber besonders am heutigen Tage müssen wir den Herrn loben und preisen, ihm demütigst danken für das große Glück und die hohe Gnade der Teilnahme an den gemeinschaftlichen Priesterexerzitien in dem fünften Jahre des grauenvollen Weltkampfes. Bis zum Ausbruche des gewaltigsten Krieges aller bisherigen Kriege, bis zum 28. Juli 1914, wurden in der Diözese jährlich gemeinsame Exerzitien zur Glorie Gottes, zum Seelenheile der Priester wie zur Wohlfahrt der Christgläubigen abgehalten. Die herrschenden Zeitstürme haben uns zu meinem unaussprechlichen Leidwesen gehindert, in den Weltkriegsjahren von 1914 bis 1917 die so notwendige wie heilsame Geisteserneuerung zu wiederholen Erst im fünften Weltsturmjahre gelang es uns nach Überwindung unsäglicher Hemmungen und Hindernisse, die segensreichen Geistes- und Herzensübungeu wiederzuhalten. In Gott Geliebte! In diesen der Gottesmutter Maria als ihrer Geburt, ihrem Namen und ihren Schmerzen geweihten Tagen haben wir uns mit unserem göttlichen Herrn und Heiland in die selige Einsamkeit zurückgezogen, um, von allen zeitlichen Sorgen frei, uns durch einige Tage ausschließlich mit Gott und unserem Seelenheile zu befassen, damit wir, die wir anderen predigen nicht selbst verworfen werden. (1. Cor. 9, 27). 1. Durch die heiligen Exerzitien sind wir vom Staube der Welt gereinigt worden, de pulvere mundano mundati sumus. In dieser anmutigen St. Aloisikirche versah ich einstens das nicht unwichtige Amt eines Sakristans. Alle Samstage staubte ich die Altarleuchter ab. In einer einzigen Woche legte sich gar viel Unrat auf diese heiligen Geräte. — Wir Priester sind auch Leuchter, die nicht unter den Scheffel gesetzt, sondern auf denselben gestellt sind, damit die Leute unsere Werke sehen und den Vater loben, der im Himmel ist. Diese lebendigen Leuchter werden auch vom Staube der Welt gar leicht verunreinigt, beschmutzt und entstellt. Sie bedürfen immer wieder der Säuberung, Reinigung, Ausbesserung. Und diese Purgation erfolgte während dieses Turnus der frommen geistlichen Übungen. Dort oben vor dem Tabernakel des Hauptaltars füllte ich von Zeit zu Zeit die Hängelampe mit Olivenöl, auf daß sie vor dem eucharistischen Gvttkönig stetsfvrt brenne und nicht erlösche. Jeder Priester soll gleich Johannes dem Täufer sein lucerna lue m et ardem, eine brennende und licht ge ben de Leuchte. (Ioan. 5, 35), Wir Priester des Herrn müssen dafür sorgen, daß unser Licht vor den Menschen leuchte, glühe, Wärme ausstrahle. ES darf nickt zum glimmenden Dochte werden. Geht das Öl der Gnade aus, dann erlischt unsere Lampe. Durch die heiligen Exerzitien ist luicberuut daS Öl der Gnade in unsere schmachtenden Seelen gegossen worden, so daß unsere geistige Lampe wieder hell leuchtet, loht und wärmt. Es ist eine katholische Grundwahrheit, daß die Gnade Gottes zur Erlangung der ewige» Seligkeit notwendig ist, daß wir ohne die Gnade Gottes nichts Gutes tun können. 2. Liebenswerte! Ober meiner Bettstätte hängt an der Wand ein größeres Bild des hl. Kirchenlehrers Hieronymus und trägt die Unterschrift: Sive edam nive hibam. Sive dormiam sive vigilem. Semper haec terribilis vox in auribus meis sonat : Surgite mortui ! Venite ad indicium ! In diesen gnadenreichen Exerzitien surreximus mortui, sind wir Tote aus dem Grabe der Sünde zu neuem Leben auferstanden. Für ein gutes, ewig beseligendes Gericht haben wir uns in diesen Heilstagen vorbereitet. O, setzen wir diese Vorbereitung ständig fort und fort. Der kundige P. Exerzitienleiter erzählte uns vom hl. Franz Borgia, daß er in einem Traumgesichte einen brennenden Berg in der Hölle sah, der aus Priestern bestand. Diese Bemerkung erinnerte mich an den folgenden Ausspruch des hl. Chryso stom us. Arbitror, non multos sacerdotes esse, qui salvi fiant, sed multo plures, qui condemnentur. Wen von uns, frage ich, erschüttert nicht dieses schwerwiegende Wort des größten Kirchenlehrers der orientalischen Kirche? Mit Dekret der heiligen Ritenkon-gregation vom 8. Juli 1908 ward er zum Patron der Prediger erhoben. Nun, sind die obigen Worte dieses größten Kanzelredners unwahr? Wer wagt es, diesen Gottesmann einer Unwahrheit, einer Lüge zu zeihen? Vitae eius sanctitudo apud omnes gentes summis laudibus celebratur. Cunctis fidelibus omnigenae virtutis ad imitandum exemplar — so wird St. Johannesder G o l d m u n d von Pius X. heilige» Angedenkens gefeiert. Was ist also von seinem schrecknisvollen Urteil zu halten? Der im Herrn selig ruhende Lavanter Fürstbischof Anton Martin äußert sich in seinem Schreiben an die Diözesanpriester vom 13. August 1853 darüber also: „Je älter ich werde, je näher ich dem Grabe zueile, je genauer ich unsere Pflichten erwäge und damit unseren Wandel vergleiche, desto einleuchtender wird mir die ausgesprochene Wahrheit des großen Johannes Chry so sto mus. Die Meisten fangen gut an, setzen immer schlechter fort, und wenn ich wenig sage: Ein großer Teil unseres Standes stirbt eines traurigen Todes. Und doch will Gott, daß alle Menschen, und vor allem seine Priester selig werden; ja wir können es vor allen Übrigen, wenn wir es nur ernstlich wollen." Ja und Amen, wir wollen es ohne Vorbehalt, wir wollen es ernstlich, fest und zielbewtißt. Deshalb oblagen wir, eingedenk der paulinischen Mahnung: Noli negligere gratiam, quae est in te, quae data est tibi cum impositione manuum presbyterii : mit Eifer den heiligen Priesterexerzitien. Deshalb haben wir uns als treue Hausverwalter Gottes dieses wirksamen Heilmittels zur Errettung unserer unsterblichen Seelen nach Kräften bedient; deshalb haben wir uns in diesen gesegneten Tagen mit geistigen Gütern versehen, um alle unserer Hirtenobsvrge anvertranten Schäflein Vvr dem ewigen Verderben zu bewahren und sie für das Reich Gottes zu gewinnen. 3. Teure Mitarbeiter im Weinberge des Herrn! Wir alle fühlen in unserem heiligen Berufe, daß bisweilen unser Mut sinkt, unser Eifer erkaltet, unser Pflichtgefühl ermattet, und daß eitle Gedanken an die Stelle jener heiligen Gesinnungen treten, mit denen nns die Gnade von Oben bei Beginn unseres hehren Hirtenamtes erfüllte, uns für die Sache Gottes begeisterte. Und deshalb müssen wir von Zeit zu Zeit in unser Inneres einkehren, in ernster Geistessammlung den Zustand unseres Lebens gewissenhaft prüfen, unser Verhältnis zu Gott und zur Ewigkeit ordnen. Surge, qui dormis, et illuminabit te Christus ! Und dies geschah in diesen gemeinschaftlichen Priesterexerzitien. 4. In dieser geheiligten Woche haben wir drei Steine des Anstoßes von unserem Lebenswege hinweggewälzt: den Fels des toten Glaubens, den Block der Lauheit im Dienste Gottes, den Grabstein des Verharrens in üblen Gewohnheiten, in Leidenschaften, in Sünden und Lastern. Wir kennen und haben zwei Adame, den Adam der Sünde und den Adam der Gerechtigkeit. Wir verließen in diesen Exerzitien den ersten und schloffen nns stark und fest dem zweiten an. Der erste Mensch aus Erde ist irdisch, der zweite Mensch vom Himmel ist himmlisch. Wie wir daher das Bild des Irdische n getragen haben, so laßt uns auch das Bild des Himmlischen tragen! (1. Cor. 15, 47. 49). 5. In diesen glücklichen Tagen wandelten wir drei heilvolle Wege, die via purgativa, die via illuminativa und die via unitiva. Und in diesem Wandeln sind wir auf den schmalen Weg gekommen, der zum Leben führt. A reta est via, quae ducit ad. vitam. (Matth. 7, 14). Wir sind zu Dem gekommen, der da ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. (Ioan. 14, 6). Und von Dem lassen wir nicht mehr ab — koste es, was es wolle koste es auch das irdische Leben. Nun haben wir den so ersehnten Frieden mit Gott, mit unserer Seele, mit dem Nächsten. Diesen inneren Friede,: kann uns niemand rauben, und raubte er uns auch alles Hab und Gut. Dieser kostbare Friede bleibt uns, wenn uns auch Kämpfe und Stürme umtoben. O, daß es doch auch zum Völkerfrieden baldigst käme! Meine Lieben! Zu den goldenen Früchten der diesjährigen frommen Übungen oerhalf uns der allgütige Gott durch den ehrwürdigen Pater Exerzitieuleiter aus dem berühmten Predigerorden. Außerordentliche Wohltaten erheischen auch außerordentlichen Dank. 1. Deshalb danke ich demütigst vorerst unserem göttlichen Herrn und Heiland, daß er uns in diesem feinem Heiligtum versammelt hat, in unserer Mitte weilte, uns tröstete und stärkte, uns als Hirt und Bischof unserer Seelen segnete. Nach dem Dankamte werden wir gehobenen Geistes das Te Deum laudamus anstimmen und beten. 2. Sodann danke ich im eigenen und der Exerzitan-ten Namen herzlichst dem bewährten Geistesmanne, dem hochw. Dominikanerpater B o n i f a t i u s, für die eindrucksvollen Vorträge, die da unseren Geist ergriffen, unser Herz bewegten, uns für alles Wahre und Gute, Heilige und Himmlische begeisterten. Die meisterhaften Ausführungen über den erhabenen Zweck der Priesterexerzitien, über die Bestimmung des Priesters, über seine Vollkommenheit, über die Entsetzlichkeit der Priestersünde, über die Hölle, über das Bußsakrament, über die wahre und falsche Tugend, über die Liebe zur Kirche, über die Reinheit, über das opus divinum oder das Breviergebet und die Messe, über Maria und schließlich über die heiligen Berge bleiben wohl unvergeßlich den Zuhörern, zumal ein Weltpriester und Patron der Seelsorger, der rühmlichst bekannte Pfarrer von Ars, als Muster und Vorbild der priester-lichen Tugenden so erhebend verherrlicht ward. Allen den salbungsvollen Betrachtungen habe ich nichts hinzu zu fügen als die innige Bitte an die Priester: Befolget die weisen Lehren und ihr werdet selig! 3. Ferner sage ich meinen oherhirtlichen Dank den heilsbeflissenen Diözesai,Priestern, die meiner väterlichen Einladung gefolgt sind und an den erhebenden Übungen teilnahmen. Das gottgefällige Werk ist unter vielen und gewaltigen Schwierigkeiten vollbracht und ist deshalb vor dem dreifältigen Gott um so verdienstlicher. Was wir nun gut begonnen, das wollen wir auch gut fortsetzen und es aufs beste vollenden. Künftigen Sonntag werde ich selbst in allen Pfarrkirchen predigen, um Ihnen einkleinwenig die nötige Erholung von dem auch körperlich schwierigen Exerzitium zu ermöglichen. Mein diesmaliges Send- und Lehrschreiben gilt den Priestern, zumal ihrem Nachwuchs. Lesen Sie dasselbe den Christgläubigen mit aller Liebe, mit Nach-druck und Hingebung vor! 4. In dieser harten und herben Zeit denke ich nicht selten an Jesus mit seinen Jüngern im Ährenfeld. Abiit Icsus per sata ; discipuli autem eius, esurientes, coeperunt vellere spicas et manducare. (Matth. 12, 1). Jesus ging durch die Saaten hin. Seine Jünger aber waren hungrig und begannen, Ähren zu pflücken, -Ae-zu zerreiben und zu essen. In harter Schule der Armut übte Jesus seine Apostel. Indes lebten die Apostel karg und hungerten mitunter, weil ihr Verwalter Judas ein Dieb war (Ioan. 12, 6) und die Gaben der Freunde und Anhänger Jesu mißbrauchte. Wir in der Stadt leiden auch schon an der Knappheit von Lebensmitteln, weshalb die Verpflegung der Herren Exerzitanten derzeit nicht so wie in Friedenszeiten erfolgen konnte. Doch, wir haben mildtätige Brüder im Priesterkollegium. Einige sorgten selbst für Kost und Wohnung, andere hatten die große Güte und schickten mit behördlicher Erlaubnis der Priesterhausvorstehung verschiedene Nahrungsmittel, wie Brot, Fleisch, Fett, Mehl, ja sogar kostbares Öl. Diesen hochherzigen Wohltätern rufe ich dankbarst zu: Vergelt's Gott! Ungleichen gilt unser aller wärmster Dank der hvchwürdigen Alumnatsdirektion für die gehabte Mühewaltung bei Besorgung der Lebensmittel während der Feier des geistigen Mahles, der Liebesagape. Berge von Schwierigkeiten waren wegzuräumen und sie sind mutig überwältigt worden. Retribuat Deus largiter otnnem laborem et sudorem! Letztlich muß ich noch der daheimgebliebenen Mit-brüder in Liebe gedenken. Viele waren Ihre Stellvertreter im Pfarramte. Andere wünschten, sich an diesem geistigen Turniere zu beteiligen, aber eine vis mai or hielt sie davon ab. Die Zeitumstände waren mächtiger als ihr Wille. Mögen sie aber zukünftig im Sinne des 126. Kanon des neuen Kirchenrechtsbuches an den gemeinschaftlichen, so anferbanlich wirkenden Priesterexerzitien teilnehmen! In diesen mühseligen Zeiten ist ja unsere Aufgabe als Priester, Lehrer und Hirten überaus schwer, unsagbar drückend. Wir vermögen sie nur in dem zu bewältigen, der uns stärkt. (Philipp. 4, 13). Und so ist auch das Bedürfnis fühlbarer als je, durch gemeinsame Erbauung uns geistlich zu stärken, neue Kräfte für unseren hehren und heiligen Beruf zu sammeln. In den Exerzitien verkosten wir. wie süß der Herr jenen sei, die ihn aufrichtig suchen und sich den frommen Übungen redlich weihen. In Christo diarissimi ! Wir trennen und verabschieden uns nun im Namen des Herrn. Den Abreisenden gebe ich vier kundige Wecker und Weiser mit auf den Lebensweg. Nach dem trostreichen Buche der Weisheit gibt es nichts nützlicheres im Leben für die Menschen als Klugheit, Gerechtigkeit, Starkmut, Mäßigllng. Prudentia, iustitia, virtus, sobrietas, quibus u-tilius nihil est in vita hominibus. (Sap. 8, 7). Um diese Hanpttugenden drehten sich auch die gewiegten Betrachtungen. 1. Der erste Wegweiser ist prudentia, die Klugheit, die uns auleitet, Gott dem Herrn zu dienen und uns so selbst und die uns Anvertranten ewig selig zu machen. Das ist unsere vornehmste Pflicht. Seien wir Freunde des Fortschrittes zum Guten! Seien wir weise und umsichtig in der Beurteilung der Umstände und Verhältnisse in diesen hochgehenbeit Zeiten! Die Kinder dieser Welt erheben in ihrer Leidenschaft nur allzuoft heute das zum Himmel, was sie morgen in den Schlamm werfen und treten. Unsere Arena sei die Kirche und die Schule, unsere Rostra seien vornehmlich die Kanzel und der Katheder. Fehlt es jemanden an Weisheit, der erbitte sie von Gott, der allen reichlich gibt, und sie wird ihm gegeben werden. Seien wir zu Opfern bereit, die die Not und Bedrängnis unserer Tage von uns gebieterisch verlangen. Unsere Rede zu den Pfarrgemeinden sei: Wir suchen nicht das Eurige sondern euch. Seien wir für die lieben Gläubigen ein leuchtendes Vorbild im Wandel, im Glauben, in Liebe, in der Selbstverleugnung und Selbstveredlung. Mit einem Gramm guten Beispiels nützen wir mehr, als mit einem Kilogramm schöner Worte. Suchen wir vor allem das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit; alles übrige wird uns zugegeben werden. Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewänne, aber an seiner Seele Schaden litte? Oder was wird der Mensch geben als Entgelt für seine Seele? Und wenn uns Kränkung und Schmach zugefügt wird, rechnen wir es uns zur Ehre, um des Namens Jesu und seiner heiligen Sache willen etwas zu leiden. Folgen wir unserem Meister nicht nur auf Tabor und in den Speisesaal zu Jerusalem, sondern auch in den Ölgarten Gethsemani und auf den Kalvarienberg! Was über uns kommt, wissen wir nicht; aber das wissen wir, daß denen, die Gott wahrhaft lieben, alle Dinge zum Besten gereichen. Wandeln wir wie Weise und erkaufen wir die Zeit; denn die Tage sind böse ! Wir sollen wohl verstehen, was der Wille Gottes ist. Und haben wir den erfüllt, dann werfen wir alle unsere Sorgen auf Gott. Er sorgt für uns 2. Der zweite sichere Wegweiser und Führer im Leben des Menschen ist iustitia, ist die Gerechtigkeit. Diese lehrt uns, unsere Pflichten gegen Gott, gegen uns selbst und gegen die Mitmenschen getreu zu erfüllen. Wer der Gerechtigkeit folgt, erlangt Leben und Ruhm, lustus ut palma florebit. 9 Splošna mirovna pobožnost v Lav vojnega ] V Gospodu ljubljeni verniki ! V es svet si želi konca strahovite svetovne vojske in koprni po miru. Hudo izkušanemu človeštvu vrniti 3. Ihr dritter Reisebegleiter sei virtus, der Stark-m u t. In diesen fährnisvollen Zeiten ist starker Mut, ist erhöhter Mut vonnöten. Großmut und Opfermut, Wagemut und Heldenmut bewähren sich jetzt ganz besonders; sie führen das Zepter. Kleinmut und Unmut taugen zu nichts. Und am wenigsten werten Mißmut und Hochmut. Sanftmut, Edelmut und Gleichmut halten stets stand. Fortiter agere, roman um est, fortiter pati, christianum immo apostolicum, schreibt der große Bibelerklärer Cornelius a Lapide. Kein Ungemach und keine Unbill vergälle uns das Arbeiten und Opfern! 4. Unser vierter Lenker und Leiter sei sobrietas, die Mäßigung! Sustine et abstine, gilt heute. Mäßigung in allem und jedem ! Sobrii estote ! Adversarius Circuit, quaerens, quem devoret. Leoni huic resistite fortes in fide ! Ehrwürdige Priester des Herrn! Noch vieles hätte ich Ihnen zu sagen, aber die Zeit eilt. Dieses aber habe ich gesagt, damit sich die Zuhörer und die Leser erinnern, daß ich es Ihnen gesagt habe. Schön gekleidet, kehren Sie nun heim in beit Weinberg des Herrn. Die Mutter Kirche spendete uns in den heiligen Exerzitien von der Wolle und dem Purpur jenes Lammes, das uns entsündigt und geheiligt hat, um uns daraus ein Hochzeitskleid zu bereiten und uns zu bekleiden mit dem Gewände Jesu, mit der himmlischen Gnade. Mächtige Flügel leihe ich dem Glück- und Segenswunsche, der in den Worten des Meßkanvns enthalten ist — ich kann Ihnen nichts besseres wünschen und geben — orniti benedictione coelesti et gratia repleamini ! Amen. Zum Schlüsse zelebrierte der hochwürdigste Herr Fürstbischof unter Assistenz in gratiarum actionem eine heilige Segenmesse, während welcher die anwesenden Priester die heilige Kommunion empfingen. Hierauf wurde noch das Te Deum laudamus gemeinschaftlich abgebetet. Nach beendigter kirchlicher Feier nahmen Seine Fürst-bischöflichen Gnaden und Exzellenz im Refektorium des anschließenden F. B. Priesterseminars inmitten der hocherfreuten Teilnehmer an den geistlichen Übungen das möglichst einfache Frühstück ein, wobei Hochdemselben vom Herrn Archidiakon von Gvnvbiz im Namen der Priesterschaft für die Veranstaltung der schönen Kriegsexerzitien ehrfurchtsvollst gedankt wurde. A. antinski škofiji nedeljo 6. oktobra età 1918. mir, to si vedno prizadevljejo skupni oče krščanstva, Njih Svetost papež Benedikt XV., ki vladajo Cerkev skoraj že prav tako dolgo, kakor trpi vojska, in katerih znameniti mirovni predlogi z dne 1. avgusta 1917 se zmeraj bolj pripoznavajo kot edino mogoča podlaga trajnega, za vse pravičnega miru. Narodom naše drage avstrijske domovine zopet pridobiti težko pogrešane blagodare miru, za to se neprestano trudijo naš miroljubni deželni oče, Njih ces. in kralj. Apostolsko Veličanstvo cesar Karol I., ki so prevzeli cesarstvo sredi med ognjem grozne, od sovražnikov nam vsiljene vojske. Prav tisti preblagi namen ima najnovejša mirovna izjava visoke ces in kr. vlade z dne 14. septembra 1918, ki predlaga vsem voj uj oči m se državam, da naj po svojih zastopnikih skupno presodijo predpogoje za bližnja mirovna pogajanja in da se naj v ta namen udeležijo zaupnega in neobveznega pogovora na kakšnem kraju nepristranskih zunanjih dežel. 0, da bi se bili vsled tega sklepa našega blago-srčnega vladarja približali vnanjemu in notranjemu miru ! Seveda, božji Vzeličar pravi : „Vam ne gre vedeti časov ali ur, katere je Oče ohranil v svoji oblasti.“ (Dej. ap. 1, 7). Ni v človeški oblasti, določiti čas, ko bo Gospod Bog med sedaj razdvojenimi narodi sveta dal zopet zavladati duha spravljivosti in ljubezni. Toda z zaupno in s stanovitno molitvijo moremo pospešiti prihod tega časa, moremo Boga nekako nagniti, da nam v naši stiski nagloma prihiti na pomoč. Vse, karkoli hote prosili v molitvi, ako verujete, hote prejeli. (Mat 21, 22). Zatorej moramo ponižno moliti in potrtega srca prositi večnega Vladarja sveta, da sc naj usmili nesrečnega človeškega rodu, da naj odvrne od njega šibo krvave vojske in mu zopet milostno podeli tako vroče zaželjeni mir ! Vse kaže, da se bliža grozna svetovna vojska svoji odločitvi, in morebiti bo že bližnja prihodnost pokazala, ali nam je božja previdnost namenila časten, blagoslovljen mir. Pred to odločilno uro hočemo še prav posebej nujno in srčno prositi Gospoda vojnih čet, da nam naj po sklepu svoje večne Modrosti kmalu, kmalu vrne mirne, srečne čase! V tem zaželjenem zmislu in namenu odredim naslednje : 1. V naši škofiji tako udomačene in priljubljene, milosti in odpustkov bogate roženvenske pobožnosti se naj v petem vojnem letu ves mesec oktober ' še z večjo in višjo vnemo gojijo in vršijo, da hi se Kraljica presv. rožnega venca izkazala Kraljico miru in da hi nas po svoji mogočni priprošnji pri božjem Knezu miru pripeljala k časnemu in večnemu miru. 2. Prihodnjo roženvcnsko nedeljo dne 6. ok'obra 1918 se naj vrši po prejšnjem pravočasnem oznanilu v vseh župnijskih cerkvah Lavantinske škofije splošna m i ro vno-prosj vna pobožnost. Obstoji naj iz mo-litevnih ur pred izpostavljenim Najsvetejšim, iz prosivne procesije z molitvijo svetega rožnega venca in litanij, in če mogoče iz kratke in krepke tolažilne in izpodbudne pridige. Sklene jo naj molitev Benedikta XV. za mir „V bridkosti in sili vojske“, zakramentalni blagoslov in petje cesarske pesmi. Častitim dušnim pastirjem bodi prepuščeno, da določijo spored posameznih oddelkov in razvitek te času potrebne svečanosti, in da jo združijo ali s predpoldansko ali pa s popoldansko službo božjo. 3. V Mariborski stolnici so bo imenovano rožen-vensko nedeljo po začrtanem sporedu priredila devetnajsta vojna pobožnost V teku predpoldneva bo izpo- stavljeno Najsvetejše k molil vi, popoldan pa bo ob določeni uri blagoslov s prosivno procesijo in z mirovno pridigo. Združimo torej svoje vroče molitve in prošnje, da izprosimo po priprošnji preblažene Device Marije, mogočne vselej zanesljive vari hi nje staročastite Avstrije, naši ljubi domovini vzveličavni mir. Ipse autem Dominus pacis det vobis pacem sempiternam in omni loco! Sam Gospod miru pa vam naj daje mir vedno na vsakem kraju! (II. Tesal. 3, 16). Amen. V Mariboru, na god sv. apostola in evangelista Matevža, dne 21. septembra 1918. f Mihael, knezoškof. Opomba. 1’redstoječi poziv naj častiti dušni pastirji v nedeljo potem, ko jim dojile v roke, preberejo vernikom po pridigi s pridižnice, o uspehu naročene cerkvene slovesnosti pa naj v stalni spomin semkaj poročajo. 1 Cerkveni zaukaznik za Lavantinsko škofijo, 1883. Št. V. str. 1—4; 1894. Št. V. odst. 3. str. 4—6; 1886. Št. IV. odst. 1. str. 1. nsl. — Dr. Mihael Napotnik, Pastirski listi. V Mariboru, 1907. Str. 622—662. 100. Allgemeine Fnedens-KMandacht in der Lavanter Diözese am 6. Gktober der, WeilkriegsjaHres 1918. In Gott geliebte Gläubige! , hartgeprüften Menschheit den Frieden wiederzugeben, da- Die ganze Welt sehnt sich nach Beendigung des hin gehen stetsfort die Bestrebungen deS gemeinsamen furchtbaren Weltkrieges und lechzt nach Frieden Der Baters der Christenheit, Seiner Heiligkeit des Papstes Benedikt XV., der fast genau solange regiert, als der Krieg dauert, und dessen denkwürdige Friedensvvrschläge vom l. August 1917 immer mehr als die einzig mögliche Grundlage eines für alle gerechten und dauerhaften Friedens Anerkennung finden. Den Bölkern unseres teuren österreichische» Vaterlandes die schwervermißten Segnungen des Friedens wieder zu gewinnen, dahin zielen unablässig die Bemühungen unseres friedliebenden Landesvaters, Seiner k. und k. A-postolischen Majestät des Kaisers Karl I., allerhöchstwel-cher das Reich mitten in den Flammen des von den Feinden uns ansgedrängten Krieges übernommen. Dasselbe hochedle Ziel verfolgt auch die neueste Friedenskundgebung unserer k. und k. Regierung vom 14. September 1918, durch die allen Kriegführenden vorgeschlagen ward, gemeinsam die Voraussetzungen für die baldige Einleitung von Friedensverhandlungen zu untersuchen und sich zu diesem Behufe an einer vertraulichen und unverbindlichen Aussprache an einem Orte des neutralen Auslandes zu beteiligen. 0, daß wir durch diese Entschließung unseres hochherzigen Kaisers dem Frieden nach außen und nach innen näher gekommen wären! Freilich, der göttliche Heiland sagt: „Es steht euch nicht zu, Zeit oder Stunde zu wissen die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat." (Act. ap. 1, 7). Nicht in menschlicher Macht liegt es, jenen Zeitpunkt zu bestimmen, in dem Gott der Herr unter den gegenwärtig entzweiten Völkern der Erde den Geist der Versöhnung und Liebe wird wieder zur Herrschaft gelangen lassen. Aber durch vertrauensvolles und beharrliches Gebet können wir diesen Zeitpunkt näherrücken, können Gott gleichsam zwingen, uns in unserem Elend schleunigst zu Hilfe zu eilen. Alles, um was immer ihr im Gebete gläubig bitten werdet, das werdet ihr empfangen. (Matth. 21, 22). Darum sollen und müssen wir demütig bitten und demütig beten und den Weltenlenker zerknirschten Herzens anflehen, er möge sich des unglücklichen Menschengeschlechtes erbarmen, die zerfleischende Geißel des Krieges von ihm abwenden und ihm den so heiß ersehnten Weltfrieden wieder schenken. Allem Anscheine nach geht der grause Völkerkrieg seiner Entscheidung entgegen, und wird es sich vielleicht schon in naher Zukunft zeigen, ob uns die göttliche Vorsehung einen ehrenhaften, gesegneten Frieden beschieden hat. Vor dieser Stunde der Entscheidung wollen wir den Herrn der Heerscharen noch ganz besonders bestürmen, daß er nach dem Ratschlüsse seiner ewigen Weisheit die Wiederkehr friedlicher Zeiten gnädiglich beschleunige! Zu diesem angestrebten Zwecke und Ziele ordne ich Hiemit Nachstehendes an: 1. Die in unserer Diözese so beliebten, volkstümlichen, gnaden- und ablaßreichen Rosenkranzandachten während des ganzen Monates Oktober 1 sollen im fünften Kriegsjahre insbesondere als Friedensandachten mit erhöhtem Eifer gepflegt und abgehalten werden, aus daß sich die Königin des hochheiligen Rosenkranzes als Königin des Friedens erweise und uns durch ihre machtvolle Fürsprache beim göttlichen Friedensfürsten dem natürlichen und übernatürlichen, dem zeitlichen und ewiglichen Frieden zuführe. 2. Am kommenden Rosenkranzsonntage den 6. Oktober 1918 finde nach vorausgegangener zeitrechter Perkündigung in allen Pfarrkirchen der Lavanter Diözese eine allgemeine Friedens-Bittandacht statt. Sie bestehe aus Anbetnngsstunden vor dem ausgesetzten Allerheiligsten, aus einer Bittprozessivn unter Äbbetung des heiligen Rosenkranzes und der Litaneien, und womöglich aus einer kurzen und markigen Trost- und Aufmunterungspredigt. Den Schluß bilde das Friedensgebet Benedikts XV. „In der Angst und Not des Krieges", der sakramentale Segen und die Absingung der Kaiserhymne. Den ehrwürdigen Seelsorgern bleibt es überlassen, die Reihenfolge der einzelnen Punkte sowie die Art und Weise der Abwicklung dieser zeitnötigen Feier zu bestimmen und sie mit dem Vor- oder nachmittägigen Gottesdienste zu Verbinden. . 3. In der Marburger Kathedralkirche wird am genannten Rosenkranzsvnntage nach dem angedeuteten Programm im Laufe des Vormittags das Atterheiligste zur Anbetung ausgesetzt, nachmittags aber zu festgesetzter Stunde eine Segensandacht mit Bittprozessivn und Friedenspredigt — als neunzehnte Kriegsandacht — veranstaltet werden. Vereinigen wir also unsere heißen Bitten und Gebete, auf daß wir durch Vermittlung der allerseligsten Jungfrau Maria, der mächtigen allzeit bewährten Schntzfrau Österreichs, unserem lieben Vaterlande den Frieden erflehen! Ipse autem Dominus pacis det vobis pacem sempiternam in omni loco ! Er selbst aber, der Herr des Friedens, gebe euch Frieden immerdar an allen Orten! (11. Thess. 3, 18). Amen. Marburg, am Feste des hl. Apostels und Evangelisten Matthäus, 21. September 1918. t Michael, Fürstbischof. Anmerkung. Vorstehender Aufruf ist am Sonntage nach dem Eintreffen den Gläubigen im Anschlüsse an die Predigt Von der Kanzel zu verlesen. Über den Verlauf der kirchlichen Festfeier werden die hochw. Herren KirchenVvrsteher zum bleibende» Andenken anher berichten. ' Kirchl. Bcrord.-Blatt für die Lavanter Diözese, 1883. Nnm. V. S. 1-4; 1884. Rum. V. Abs. 3. S. 4—6; 1885. Rum. IV. Abs. 1. S. 1. f. — Dr. Michael Napotnik, Send nnd Lehrschreiben Marburg, 1911. S. 785- 828. 101. Einbringung der Krolsrncht im Jahre 1918. An die wohlehrwürdige» F. B. Pfarräniter. Aas hohe Präsidium des k. k. Amtes für Volksernährung hat mit dem Schreiben vom 23. August 1918 Pr. Z. 4000 nachstehendes anher mitgeteilt: „Die Bodenprodukte der neuen Ernte werden bereits in einem Maße verschleppt, das die Aufbringung und damit die Versorgung der Allgemeinheit in Frage gestellt wird. Es ist daher eine wichtige und dringende Aufgabe der Staatsverwaltung, dieser Gefahr schon im gegenwärtigen Zeitpunkte mit allen Mitteln zu begegnen. Zu diesem Zwecke ist zunächst die Bevölkerung über den Ernst der Situation aufzu-kläreu. Am 1. September d. I. wird daher der nachstehende Aufruf in sämtlichen Tageszeitungen erscheinen, soivie durch Maneranschlag und durch Veröffentlichung in den Provinzamtsblättern kundgemacht werden. Aufruf! Die Ernte ist eingebracht, der Drusch hat begonnen. Nach Wochen der Entbehrung könnten wieder alle Österreicher so viel an Brot und Mehl erhalte», als aus dem Ertrage des heimatlichen Bodens gerechterweise auf den Einzelnen entfällt. Aber Eigennutz und rücksichtslose Gier beginne» die Ernte zu verschleppen und gefährden dadurch die gesicherte Verteilung der Kriegsration. Leute, die wncherischen Gewinn erstreben oder eigennütziges Interesse verfolgen, überfluten das flache Land, beschädigen in unverantwortlicher Weise die Feldfluren und bedrängen den Landwirt, um sich in den unrechtmäßigen Besitz von Bodenfrüchten zu setzen. Was sie anftreiben können, wird unzweckmäßig und verschwenderisch verbraucht. Einige wenige verzehren, was anderen zu Recht gebührt. Wer aber wirklich Not leidet, mit wenig Geld ein karges Auskommen finden muß, iver seine Stunden in fleißigem Tagewerk verbringt, wer nicht nach Bereicherung strebt, der ist in Gefahr, daß ihm Eigenutz und Wucher sein Recht auf Brot nehmen. Ein gegenseitiges Überbieten hat eingesetzt, um auch alle redlichen Landwirte von der Pflichterfüllung abzubringen. Manche sind der Versuchung übermäßigen Gewinnes erlegen, und die städtische Bevölkerung sieht mit Empörung, daß die Habgier manches Landwirtes nicht nur Gegenstände täglichen Bedarfes, sondern alles, selbst Tand und Luxus und sogar das, Gold des Eheringes, zu fordern wagt, um Not und Angst auszubeuten. Dieses unverantwortliche Treiben rächt sich an der ländlichen wie an der städtischen Bevölkerung. Die Mehrzahl der Städter ist um des Vorteils einiger Rücksichtslosen der härtesten Entbehrung ausgesetzt, dem Bauernstände jedoch droht zu», schwersten Schaden jener, die ihrer Ablieferungspflicht redlich Nachkommen, im Falle einer allgemeinen Notlage die verhaßte Drangsal der Requisition. Dem Verschleppen der Ernte wird die staatliche Gewalt mit dem Aufgebote aller Macht entgegentreten. Die Habgier und das Unrecht muß bei Käufern wie bei Verkäufern bekämpft, dem Gesetze Achtung und Geltung verschafft werden. Dem Landwirt muß die Ruhe bei seiner wertvollen Arbeit gesichert bleiben, er soll nicht durch die Aufgebote zudringlicher Schleichhändler härtester Bestrafung ausgesetzt werden, der Städter aber soll ohne Verschwendung seiner Kraft und seiner Arbeitszeit zu rechtinäßigem Preise das wichtigste Nahrungsmittel erhalten können. Die Regierung ist fest entschlossen, die Wiederkehr der Schwierigkeiten, unter denen die Versorgung der Bevölkerung im abgelaufene Wirtschaftsjahre zu leiden hatte, unbedingt zu vermeiden. Sie wird daher jede Veräußerung von st a a t l i ch bewirtschafteten B o d e n e r z e u g n i s s e n , namentlich von Brotfrucht an Unbefugte mit allen Mitteln zu verhindern suchen. Die Behörden sind angewiesen, jeden, der Bodenprodnkte, insbesondere aber Getreide und Mehl, unbefugt veräußert, und jede», der diese Lebensmittel unbefugt erwirbt, kurzerhand mit strengste r Strafe zu belege». Die Arreststrafe wird im höchstzulässigem Ausmaße gegen Käufer und Verkäufer und iiebstdem die höchste zulässige Geldstrafe verhängt werden. Auf Stand und Rang wirb hiebei keine Rücksicht genommen. Was an Getreide oder Mehl wie immer getragen oder befördert wird, verfällt nachsichtslos it. zw. auch in kleinsten Mengen der Beschlagnahme. Desgleichen wird der Erlös n. zw. Geld sowie Tauschware für verfallen erklärt. Zur strengen Überwachung des Lebensmittelverkehrs sind alle Maßnahmen getroffen, zur raschesten Erfassung der verschleppten Vorräte und zur Ermittlung der Veräußerer wurde ein eigener Dienst organisiert. Die volle Schärfe des Gesetzes muß aufgeboten werden, um dem widerrechtlichen und wucherischen Treiben ein Ende zu machen, denn nur die völlige Erfassung und die gerechte Verteilung der heimischen Brotfrucht schützen uns vor schwerster Notlage, bewahren die innere Ruhe des Reiches und bringen uns dem Frieden näher. Der k. k. Minister und Leiter des Amtes für Volksernührnng: U C m. p. Mit Rücksicht auf den großen Einfluß, den die hochw. Geistlichkeit auf die Bevölkerung in diesem Belange nehmen kan», gestatte ich mir, Euere Exzellenz ganz ergebenst zu bitte», dieser im eminenten staatlichen Interesse gelegenen Aktion Hochihre Unterstützung angedeihen zu lasse». Insbesondere erlaube ich mir die Bitte, die Bevölkerung durch Einwirkung von der Kanzel auf die Bedeutung dieser Maßnahme aufmerksam zu mache» und sie durch Verlesung des Aufrufes auch von dieser Stelle ans zur Befolgung der behördlichen Vorschriften zu ermahnen. — Bezugnehmend auf das voranstehende Schreiben hat das hohe k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht unterm 27. August 1918 Z. 2311 folgende Zuschrift anher gerichtet: „Laut Mitteilung des Präsidiums des f. f. Amtes für Volksernährung vom 24. August 1918 Z. 4001 wurden die hochw. Ordinariate mit dem Rundschreiben des genannten Amtes vom 29. August 1918 Z. 4000 ersucht, der eingelei-teten Aktion gegen die Verschleppung der inländischen Brotfrucht ihre hochgeneigte Unterstützung angedeihen zu lassen. Ich beehre mich auch meinerseits an das hochw. Orbium iat die ergebene Bitte zu richten, der Geistlichkeit der dor- tigen Diözese die eheste und eindringlichste Förderung dieser Aktion in geeigneter Weise zur Pflicht zu machen." Im Sinne dieser Schreiben werde» die F. B. Pfarrämter beauftragt, die Bevölkerung von der Kanzel ehestens und eindringlichst über den Ernst der Situation aufznklären, auf die Bedeutung der staatlichen Maßnahme» aufmerksam zu machen und sie durch Verlesung des Aufrufes auch von dieser Stelle ans zur Befolgung der behördlichen Vorschriften zu ermahne». Den Aufruf wollen sich die F. B. Pfarrämter von den Ortsbehörden beschaffen. F. B. Lavanter Ordinariat in Marburg, am 80. August 1918. t Michael, Fürstbischof. 102. Literatur. Im Verlage von Ulr. Mosers Buchhandlung (I. Meyer-hosf) in Graz ist erschienen und wird dem hochwürdigen Seeljorgeklerus zur Anschaffung empfohlen : „Das K o n g r n a g e -setz, Gesetze, betreffend die Dotation und Ruhegenüsse des katholischen Klerus. Gesetzestexte samt Durchführungsvervd-nungen herausgegeben von Dr. Johann Köck, o. ö. Universitätsprofessor in Graz." Preis 2 K. Das -Büchlein enthält auf 82 Seiten eine übersichtliche Zusammenstellung aller die Dotation und Ruhegenüsse des katholischen Klerus betreffenden Gesetze. Grundlegend für die Kongrna des Seelsorgeklerns bleibt noch immer das Gesetz vom 19. September 1898, R. G. Bl. Nr. 176, bzw. für die Kanoniker das Gesetz vom 7. Jänner 1894, R. G. Bl. Nr. 15. Die seither erflossenen Gesetze ergänzen oder ändern einzelne Bestimmungen dieses Gesetzes ab. Die wichtigsten Abänderungen des Gesetzes vom 28. März 1918, R. G. Bl. Nr. 115, sind an gehöriger Stelle dem Gesetze vom 19. September 1898 in lateinischer Kursivschrift beigefügt. Nebenbei enthält das Büchlein die nötigen Formularie», wird daher einem jeden Seelsorger ein erwünschter Behelf sein. 103. Diö;esan.Nachrichten. Bestellt wurden die Herren: Johann Slavič, Kaplan zu St. Margareten unter Pettau, als Provisor daselbst (11. September 1918), und Johann Kotnik, Kaplan zu St. Anton in W. B., als Provisor dvrtselbst (27. September 1918). Gestorben sind die Herren: Alois Šuta, Pfarrer zu St. Margareten unter Pettau, Besitzer der JubiläuinS-Erinnerungsmedaille, am 10. September 1918 im 54. Lebensjahre, und Anton Vraz, Pfarrer zu St. Auto» in W. B., Besitzer des goldenen Berdienstkreuzes mit der Krone, am 23. September 1918 im 73. Lebensjahre. Unbesetzt sind geblieben die Kaplansposten an den derzeit im kanten Pfarren Maria Neustift bei Pettau, St. Mirgareten unter Pettau und St. Anton in W. B. K. B. Lavanter Ordinariat zu Marburg, am 1. Oktober 1918. Fürstbischof. 0t. Ctzrillu«.tvuchtzruck«r,t, Marbin