. Kamstag den e. KePtember 1828. M» einer silbernen Mochfeit. Im May «828. ^m May, da ward geschlossen Zum erste» Mal der Vund, Mayluft hat ihn umfiossen, Drum blieb er so gesund; Im May, da wird geschlossen Zum zweiten Mal der Vund, Maylllft hält ihn umflossen, Drum bleibt cr so gesund! Im May, im May zu freyen Hat keinen noch gereut. Dem May enlsprießen Mayen Und Mayenscligkeit; An MayenseUgreiten, Ist auch die Erde reich, Seht frohe Kinder breiten Die Arine aus nach euch. Sie segnen mit Entzücken, Den May und seine Lust; Dm May in Euren Nlicken, Den May in Eurer Brust; Und diesen May zn wahren Geloben sie Euch jetzt, Zu wahren bis nach Jahren Euch seine Frucht ergötzt. O ftligeü Entzücken! Wenn einsten» diese Fruchs Vermag Euch zu erquicken Nach mancher Tag« Flucht! Dann wird, dann wild erneuert Das heut'ge schöne Fest, Dann wird, dann wird gefeyert Das — gold'ne Hochzeitsfcst. Halirsch. Türkische Art unv NNeist. (B « s ch l u si. ^ Die Frau. Ich habe dich noch nach setwas zu fragen. Mein Mann ist auch krank. Arzt. Was fehlt ihm denn? Die Frau. Er eilte in dieser Nacht voll Schrecken über das Geschrey, das ich in Folge meines Trau» nics erhob, zu mcincr Hülfe herbei, und da «s sinstcr in der Kammer war, sticß er sich an di« Thür. Arzt. Schon gut (sucht in sein« Büchse). Ach du mcin Gott! Nun habe ich kein« Purganz mehr bei mir! Doch das schadet nichts, gib ihm nur die Hälfte von dem Pulver, das ich dir gegeben hade. Die Frau. Es wäre mir aber doch liebn, .5,, kim-Vaschi, wenn du ihm ein äußerliches Mittel gäbst, damit er sein Fasten nicht zu unterbrechen braucht. Die Buße, die er dann thun müßte, ist gar zu hart. Arzt. Nun, so nimm das. (Er gibt ihr c'in anderes Päckchen und geht ab), Beck - Taschy. Das ist ein Djifuty (ein Unreiner) , ich kenn ihn schon lange. Diese Hikims sehen einander alle ähnlich. Sie betrügen euch itben Tag aufs gröblichste, und doch lauft ihr ihnen immer wieder zu. Der Himmel aber unterhält in dieser Stadt ehrwürdige Derwische, die allein im Stand« wären eure Leiben HU lindern; ihr hüthet euch aber wohl, sie um Rath zu fragen. Immer wendet ibr euch an einen Franken ei- nen Juden, oder an jeden andern Ungläubigen, der eine Pelzmütze trägt. Wirf das Pulver weg und laß dir das zur Lehre dienen. (Die Frau wi'rft das Pulver weg.) Ich hoffe, daß dir Gott Ali-Pa-scha-Mahalessi gehen, wo man jetzt Ab-nirca y stherit (Wasser von dem heiligen Gewände*) verkauft. Da soll er sich eine Flasche kaufen und auf cilfmal cmstrin-ken, das wird ihm mehr helfen als alle Arzneymittel in der Welt. Vergiß auch nicht, an dein Bett einige Knoblauchzwiebeln zu hängen, vielleicht ist ein böses Auge Schuld an allen diesen Krankheiten**). Die Frau. Und was habe ich für alles das zu zahlen H ^ Beck - Taschy. Was dir gefällig ist, die kleinste Kleinigkeit, so ein zehn Piaster. Die Frau. O Derwisch-Effendi!-das ist viel. Beck - Taschy. Gibst du es nicht von Herzen gern, so wirst du nur zur Hälfte gesund. Die Frau. Wir sind nicht reich und «man muß nicht mehr auf einen Esel laden als er tragen kann.« Veck - Taschy. Ich will einige Gebete an die Dives^'*) richten, sie werden euch einen Schatz zeigen und ihr werdet schr bald reich werden. Die Frau. Da nimm, hi?r sind dle zehn Pia-sttr, aber du mußt mir noch etwas sagen. Wir wollen unscr Haus verkaufen, well wir glauben, daß es behext ist. Dann wollen wir ein neues bauen, möchten aber gcrn wissen, ob wir dabei glücklicher seyn würben; wir hatten Lust, darüber einen Fakir ^'^) zu befragen. Beck - Taschy. Darauf will ich dir gleich antworten. sEr sieht in einen kleinen Spiegel, den er aus der Tasche zieht, denkt einige Zeit nach, nimmt ein? finstere Miene an und sagt dann mit heiterm Gesicht),' Ihr habt Neider, ihr werdet einige Unannehmlichkeit tcn erdulden, aber endlich wird Alles gut gehen, baut nur cucr Haus. »Was Gott in dein Herz geschrieben hat, muß geschehen.« ') Mni taucht ein heiliges Gewand des Propheten in« Was. ser, und fllllt mil dem letzten klnne Flaschgen, die man versiegelt, und in den ersten vierzehn Tagen dei Ramadan fur (Md vertheilt. In Konstantinopel gibt ,i „nei Gewänder Mahomctö, eiüH ist im Serail' und das andere vci cuicm Privatmann, der in d«r Vorstadt City-ali-Pascha< Mahalessi wohnt. ") Dieser bci den Türlen sehr vcrbr>ittte Aberglaube ist s»^' ^ «It. Vla'n wendet den bös«n (^inssns, ab, indem die Person, welche sich davor schützen will, Knoblauch, ein Ne<>,»s re. theö Vcmd, einen blauen Stein u. s. w. an sich trägt. "') Vci d«n Mahomedanern sind Dives Geister, denen die Bewachung der in der Erde v« versetzte der Frager , «ich glaubte, mcine Gnädige, Sie w3rm niemals verhei-vathet gewesen!« Epigramme. (Eingesendet.) Bemerkung zu einer Buche ran zeige. ,3u'r nächsten Leipz'ger Osierttiesse »Verläßt das erste Werk die Presse »Von dem FinanMmister Hott« — Sein erstes Werk? das könnt'«ch doch nicht sagen. Ich kenne ei,is, das schon seit Jahr und Tagen Von ihn im Drucke ist — das Volk. Der erste Sänger. Du nennest erster Sänger dich? das geb' ich zu. Der allererste Sänger sang vielleicht wie du«. Verleumdung. ^. Die schöne Dorilis» erst Wittwe seit vier Monden Kos't, scherzt und äugelt schon mit Philidor dem Blonden. N. Verleumdung ist's, ich kann mein Wort auch geben, ^ Dietj that sie schon bet ihres Mannes Leben. Goldschmied. Der Eifersüchtige. (Eine viersilbige Gharade.) Er; . Nicht zürnen soll ich, soll nicht fragen Warum so emsig Du am zweiten Paare weilst? Wenn vor der Wache sie die Trommel schlagen, Neßhalb Du dann zu den zwei Ersten eilst? Denn leuchtet nicht aus deinen Feuerblicken Verlangen, Sehnsucht, Wonne und Entzücken, Nach jungen Herren oder andern Gecken, Die nach dem Ganz « n, wo Du stehst, die Hälse strecken? Hie: Du zürnst und quälst mit Eifersucht un5 Beide, Die keinen Grund als deinen Irrwahn hat, Du störest meiner Unschuld reine Freude, Streust Dornen auf der Liebe Nosenpfad; Sieh' mir in's Auge Wilhelm! gleich den Letzte» Gewähr' ich Dir den Vlick in5 Herz hinein; Wie in den Ersten, die in Unmuth Dich versetzten, Fmd'st Du dein Vild darin, al» Herr allein. F. W. Iaggi. Nevactmr: Lr. Vav. Aeinrich. Verleger: Dgnaj AI. Gvler v. Rleinmayr.