fljatoaeli« 1§49. Mittheilungen D e s historischen Vereins für Krain. ^tvee/ea Die Stadt und das Quecksilberbergwerk Jdria (Elydria) (Mitgetheilt von dem Hochwürdigen Herrn Anton Kur», bis I8'i7 Schuldirector und Catechet in Jdrio, derzeit Dechant in Abelßberg.) bwohl über Jdria feit einer Reihe von Jahren her in mehreren vaterländische» Blättern, und noch zuletzt in den im Jahre 1848 erschienenen Reiseerinnerungen aus Krain, von Herrn Heinrich Costa, Seite 82 — 91, Vieles geschrieben wurde, so dürfte» doch die neueren, zum Theile noch in feinem Werke enthaltenen, und größteutheils auf eigene Anschauung sich gründende» Nachrichten hierüber von Interesse und willkommen seyn. Wo dermalen die anmuthige Stadt Jdria liegt, (ehemals nannte man sie Hydria), war noch im fünfzehnten Jahrhundert ein wildes Thal, eine Tränke der wilden Thiere, Hirschen, Gemsen, Baren, die da im Thale, um ihren Durst zu löschen, zusammenkamen. Von allen Seiten mit Tannen, Fichten und andern Bäumen bewachsen, war es ein besonderer Aufenthalt des Wildpretes. Ein Bauer, der in der Umgebung haus'te und hölzerne Geschirre verfertigte, brachte von ungefähr einige Schäffer zu einem kleinen Bache, um solche zu prüfen; er ließ auch welche über Nacht im Wasser. Als er »ach einiger Zeit wieder kam, fand er die Schäffer ungewöhnlich schwer und gewahrte in denselben eine flüssige Materie; es war Quecksilber. Unbekannt mit dieser Materie trug er sie zu einem Goldschmid, ohne jedoch de» Fundort anzugeben. Dieß geschah 1497. Endlich soll ihm ein Lanzkuecht, mit Namen Canzian Anderlei», durch ein großes Versprechen das Geheimniß abgelockt haben, wodurch es weiter bekannt wurde. Dieser Fundort war da, wo jetzt die Dreifaltigkeitskirche steht, am Stofen berge (Itoflmi hrib, auch Aiitouiberg genannt), bei 400 Lachter (zu 3'/a —4 Ellen) von der jetzige» Anfahrtsstube. Anfangs grub man nur lebendes Quecksilber, und zwar so lauge, bis man durch das Wasser gehindert wurde. Erst tm Jahre 1506 fing man bergmännisch an zu bauen; 1514 kam schon ein Bergrichter von 06er-vellach, wo das Oberbergrichteramt den Sitz hatte, unter welches alle Bergwerke von Kärnten, Tirol, Oesterreich und Steyermark gehörten. Dieser Dergrichter soll H a n n s Wagner geheißen haben. Dieser brachte erst bad Werk etwas in Ordnung, denn früher suchte man das Quecksilber nur gegen die Oberfläche. Diesem folgten als Verwalter: Polhauser, Agathes, Rindliffer, Florian Toller, welcher noch im Jahre 1544 als Bergwerksverwalter zu Jdria angestellt war. Das Oberbergrichteramt setzte später hier einen Berg-richter ein, Namens Stephan 3 er er. Dieser gab de» Grundriß zu allen öffentliche» Gebäuden und Grubenstollen, von denen jetzt keine Spur ist, wie z. B. zum Georgi- Senkel ic. Es dürften nun Häuser über dieselben gebaut sey». Nur ein Stolle» von den Alte» ist noch bekannt, der Achat», den der oben angeführte Bergrichter einschlagen ließ. Sonst gibt man auch, aber unrichtig, den Katharina-Schacht an, der im I. 1682 versetzt wurde. Der Achat»-Stollen befindet sich 20 Lachter von der jetzigen Einfuhr gegen Morgen, wo dermalen eine kaiserliche Wohnung für einen Beamten erbaut ist. Viele geben au, daß in Jdria au einem solchen Orte ober den Schächten ungesund zu wohnen sey; doch dieß ist irrig. Für Thiere ist es wohl nicht gleichgültig. Ein Beamter soll ein Pferd von brauner Farbe gehabt haben, welches er in seinem Stalle hielt, der neben einer kesselförmigen Vertiefung erbaut war. Das Pferd wurde allmalig weißer, und verlor seine Munterkeit, so, daß es endlich der Beamte aus dem Stalle übersetzen mußte. (Eine Sage.) Die Gewerkschaft in Jdria wurde im I. 1510 von den Ve-netianern mit Gewalt vertrieben; allein die Venetiauer behielten das Werk nicht über ein Jahr, denn Kaiser M a x i m i» lian 1. schickte ein Paar Hauptleute mit gehöriger Mannschaft und vertrieb dieselben. Im I. 1525 war in Jdria ein großes Erdbeben; ein Theil des Kalkberges gegen Unter-Jdria löste sich ab und stürzte mit sehr großem Geräusche in das Flußbett der Jderza. Das Wasser schwoll dergestalt an, daß es ganz Jdria den Untergang drohete und schon zur Grube kam; doch gelang es endlich durch unenmlbeten Fleiß, indem Tag und Nacht mehr alS 500 Menschen daran arbeiteten, einen Durchbruch zu bewerkstelligen, wodurch das Wasser wieder abfließen konnte. Das Wasser stand schon vor dem Einfahrtsstollen. Ein zweites Unglück für Jdria ereignete sich im Jahre 1532, wo in einer Stunde 40—50 Witwe» ihre Männer au der Grube beweinten, die durch Einsturz in einer Gell gend, wo sich mehr als 30 Gesenke befinden, umkamen. Dieser Ort heißt noch jetzt die „Todtentaufe". Im I. 1762 hat man noch etwas in der Gegend gebaut, und man fand nebst wenig Erz die Gebeine jener Unglücklichen und ihre Bohrer. Bis zum Jahre 1578 blieb das Werk in den Händen der Privaten, welche verschiedenes Loos untereinander theilten, und mit Glück und Unglück wechselten, indem Einige anfangs ganz veramten, Andere aber später bei bessern Ergiebigkeiten sich bereicherte», was besonders die Salzburger traf, unter welchen sich einer, mit Namen F r a n z K a i s e r, befand, der vom Werke großen Gewinn davon trug. Im I. 1578 schickte Carl II., Erzherzog von Oesterreich, Herzog von Steyermark, Kärnten und Krain seinen Abgeordneten, Franz Kißling, nach Jdria, um das Bergwerk mit allen Rechten zu übernehmen, und es den landesherrlichen Besitzungen einzuverleiben. Das Werk erhielt eine eigene Bergordnung, und wurde 8 Jahre nach der Uebernahme mit einer ordentlichen Tagfahrt und Triebschaft vermehrt, welche noch jetzt in gutem Zustande ist, nur, daß das Einfahren der Bergleute nicht mehr da ist. Dieß ist der Barbaraschacht. Seit der Zeit ist das Bergwerk landesfürstlich, und von der Grafschaft Tolmein ganz getrennt; doch behielt daS Kammergut Tol-tnein das Schwertrecht, welches aber im J. 1779 verloren ging, weil man unter den Tolmeinern die größten Erzdiebe entdeckte. Weil nun Tolmein solche Diebe ungestraft ließ, wurden vier derselben im I. 1779 außerhalb Jdria, gegen Unter-Jdria, ungeachtet aller Fürbitten Chr! st ine n's, der Gemahlin des damaligen Bergrathes Grafen von J n z a g h y, mit dem Strange hingerichtet. Noch erzählten mir alte Augenzeugen, daß man jeden dieser vier Deliguenten einzeln aus dem Schloßgefängniffe auf den Hinrichtungsplatz abführte, während zugleich vom Thurme der Pfarrkirche das Zügenglockchen ertönte. Indem die Tolmeiner merkten, daß sie von ihren Herrn nicht gestraft werden, so wagten sie sogar, mit Saumrossen zur Nachtzeit nach Jdria zu kommen, umbanden die Hufe der Pferde mit Fetzen, um kein Geräusch zu machen, und trugen so, unterstützt von einigen mit einverstandenen Bergleuten, das Erz weg, welches sie im Hochgebirge ausbrannten. Dieß dauerte so lange, bis, wie gesagt, Einigen dieser Frevel den Kopf kostete und das Kammergut das Schwertrecht verlor. Die Fahrtstraße von Oberlaibach nach Jdria wurde im Jahre 1763, als man daselbst den kaiserl. Prinzen und nachmalige» römischen Kaiser Joseph II. erwartete, mit einem Kostenaufwande von 92,000 fl., binnen 12 Wochen vollendet. In der Mitte zwischen Oberlaibach und Jdria befindet sich noch aus jener Zeit ein Denkstein mit dem kaiserl. Namenszuge M. T. und mit der Inschrift: Me Dia hIC CLaVsa Via. Arbeiter in J dria. Man hat hier verschiedene Arbeiter. Junge Knaben, oder Klauberbuben, erhielten in den frühern Zeiten 5 bis 6 Kreuzer des Tages. Sie mußten das Erz scheiden, und andere Arbeiten im Waschhause verrichten. Ein Umtreiber bekam 8 kr., der Lehrhauer 11 bis 12 kr., der Erzhauer 13 bis 15 kr., die Aufseher davon, als Krazenfüller und Mitgehilfen zu 16 bis 17 kr. Die Hutleute der Gruben haben jährlich 150 bis 156 fl., die Aufseher über das Waschhaus 130 fl.; — der Maurer-, Schacht- und Grubenmeister täglich 20 kr., ebensoviel auch die Kunststeiger und Zimmerleure. Sie bekommen auch Getreide im Limitopreife, und zwar nach der Anzahl der Familienköpfe. Die Arbeiter bei der Brennhülte haben noch andere Vortheile. Sie werden auch provisionirr, oder auch von einer schiverern zur leichtern Arbeit übersetzt. A n f a h r t s st u b e. Diese umfaßt bei 200 Mann. In dieser versammeln sich die Bergleute und verrichten da ihr Gebet in krainischer Sprache; sie erhalten auch da das Oel und Unschlitl zur Beleuchtung bei ihrer Grubenarbeit. G r u b e n f e l d e r: 1. Die Einfahrt oder der Antonistollen. 2. Der Acrems'sche Stollen. 3. Das Achazifeld. 4. Der Heitzfeld'sche Stollen. 5. Das Florianifeld. 6. Das alre Guglergeseuk. 7. Der Stephanistollen. 8. Das neue Mittelfeld. 9. Die versetzte Todtentaufe. 10. Der gemauerte Josephischacht. 11. Das wahre Gesenk. 12. DaS Hauptmanu'sche Gesenk. 13. Das Jnzaghi'sche Gesenk. 14. Der Leopoldischacht. 15. Der erste oder Barbaraschacht. 16. Der zweite oder Theresienschacht rc., bis auf 36 Felder. Kenner der Bergbaukunst geben den Jdrianer Berg- [eilten das Lob, daß sie die geschicktesten Arbeiter der Monarchie sind. Der Hauer ist zu einer jeden Grubenarbeit fähig, er ist ein geschickter Zimmermann, ein Maurer, er versteht alle Tagarbeiten in den Poch-, Wasch- und Schlemmhäusern, er versteht auch die Arbeit in der Breunhütte. Auf die Reinlichkeit wird sehr viel gehalten, daher auch Reisende und Bergbaukundige in diesem Puncte der Jdrianer-grube das beste Lob geben. Bei den Kunst-, Tag- und Triebschächten befinden sich zu Ende der Felder die Anschlagörter, welche man allhier 'Riegelwenden nennt; sie haben eine Höhe von 3 bis 4 Lachtern, und in der Breite ebensoviel, und sind meistens verzimmert. Man muß mit großer Verwunderung zusehen, wie sie die Stämpel einschlagen und dabei ihr Leben in Gefahr setzen. Die betrübte Gelchichte vom Jahre 1532, wo auf ein Mal 40—50 Man» verschüttet wurden, schreckt sie nicht, — die Todtentaufe ist in Vergessenheit. Im I. 1800 lenkte Kaiser Franz seine Aufmerksamkeit besonders auf Jdria, und sandte Herrn von Sy bold dahin, der in Jdria einen rationellen Bergbau einleitete, welcher bis zum Jahre 1803 ohne ein besonderes Ereigniß fortgeführt wurde. Im J. 1803 entstand in der Jdrianer Berggrube ein bedeutender Brand, und die brennenden Schachte mußten ertrankt werden. — 'S Jahre nach diesem Brande wurde in Jdria ein Mineral entdeckt, welches von den Bergleuten Brauderz genannt wird, und in der neuesten Zeit den Jdria verewigenden Nanien »Jdriatin» erhalten hat. Ein sehr großes Unglück traf die Jdrianergrube am 30. September 1837. Gegen 4 Uhr Nachmittags entstand ein Lärm in der Stadt, welcher die Gemüther Aller erschütterte. Es hieß, das Wasser ist in der Sohle des The-resienschachtes eingedrungen, und drohet die größte Gefahr. Gleich erkannte man, daß es ein Tagewasser sey, welches sich immer vermehrte. Eilends wurde eine Estafette an das Oberbergamt nach Klagenfurt, und von da nach Wien an die Hofkammer in Münz- und Bergwesen abgeschickt, tliv-verzüglich kamen zur Commission, von Klagenfurt der damalige Oberbergauilsdirector und Bergrichter Herr Joseph M ussak, und der zum Bergoberamtsvorsteher nach Przi-bram schon ernannte wirkliche Gnbernialrath Michael Layer, gewesener Assessor in Klagenfurt, dann der Berg-verwalcer vom Bergamte Naibl, Alois Siti von Lilienbach. Am 29. October 1837, Nachmittags, langten schon von Wien Herr Hofiath Alois Maier, und endlich der Oberkunstmeister von Przibram, Karl Heyrowski, an. Nach verschiedenen angewandten Versuchen, die kein glückliches Resultat hervorbrachten, wurde beschlossen, eine Dampfmaschine zu bauen. Die erste Dampfmaschine am Josephi-Schachte auf der Semlja wurde vom Mechaniker Carl Wurm mit einem Kostenaufwands von 43,471 fl 4 kr. erbaut. Darauf baute in dem nämlichen Schachte Herr Carl Heyrowski eine neue Kunst, id est Stangenkunst, mit einem Aufwands von 20,675 fl. 53'4, kr. Da diese daS Wasser nicht gewältigten, wurde noch eine Dampfmaschine im Theresicnschachte projectirt. Um diese zu erbauen, wurde der Engländer, Maschinist F lech er u. Comp., accordirt. Dieser kam von Wien mit eigenen Arbeitern und Maschinisten, und erbaute die Theresien-Dampfniaschine im Betrage von 65,076 fl. 5 I 3j4 kr. Oberkunstmeister H e y-rowSki verweilte einige Jahre mit seiner ganzen Fainilie in Jdria, und dessen Diäten allein beliefen sich auf 3846 fl. 163j4 kr., worauf er wieder nach Przibram abberufen wurde. Unter der Leitung des Herrn Bergraths Albert! wurde endlich eine großartige Verdämmung projectirt, und auch mit einem Kostenaufwande von einigen tausend Gulden unternommen, allein auch diese mißglückte. So wird nun das Wasser entgegen theils durch Stangenkünste, theils durch die erbauten Dampfmaschinen gewältigr, bis eine andere Abhilfe eintritt. 3. November 1 8 4 6. Dieser Tag war einer der schrecklichsten und unheilbringendsten für Jdria. In der Früh gegen 3 Uhr wurde angezeigt, daß es in der Grube hinter dem Leopoldistollen brenne. Gleich verfügte sich der Qberhuthmann, Herr Fercher, mit dem Huthmanne Re streßen in die Grube und kam schon nahe an den Ort des Feuers; allein die Stick- luft zwang beide, eilends umzukehren. Im Rückwege begegnete ihnen der substituirte Bergschaffer Herr v. Sz traz s a y, Schichtmeister Winkler und ein Kunststeiger Winkler, dann der Oberkunstnieister Grübler. Oberhuchmani: Fercher, der schon kaum seine Besinnung beibehielt, rieth allen diesen ab, weiter zu gehen, weil sich die Stickluft allzu sehr verbreite und Gefahr drohe; allein der kraftvolle und entschlossene Bergschaffer Sztrazsay sagte, ich muß zum Feuer; — ihm folgte der Huthtnann Re streßen und der Schachtmeister Winkler. Herr Grübler, den schon die Kräfte verließen, kehrte halb betäubt zurück und kam tioch glücklich mit dem Oberhuthmann Fercher heraus. Von den früher erwähnten vier Personen ivar nun keine Spur mehr. Als Herr Grübler seinen geliebte» Freund Sztrazsay in der Grube in der höchsten Gefahr sich dachte, munterte er einige starke Bergleute aus, in die Grube zu gehen, um die Vermißten aufzusuchen. So folgten diesem Aufrufe mehrere Bergleute, auch soll Herr Grübler eine Prämie von hundert Gulden für die Rettung des Herrn Sztrazsay versprochen haben. Doch, wehe! alle, die das Wagniß unternahmen, fanden in dieser christlichen Pflichterfüllung de» gähen Tod, denn sie erstickten, und so wurden bis Mittag (3. Nov.) bereits zehn Leichen herausgezogen, ohne eine Spur von Sztrazsay, Restreßen, der zwei Winkler und noch dreien andern Bergleuten zu haben, die also als Leichen in der Grube bleiben mußten. Nachmittag wurde erst beschlossen, alle Zugänge und Luftörter zur Grube abzusperren, und nun begann ein trauriges Schauspiel. Der Rauch drang so gewaltig bei dem Barbara und Theresienschachte heraus, daß Niemand lange in der Nähe bleiben konnte, es war Kohlenorydgas. Die Luftlöcher mußten verstopft werden, anfangs verdämmte man mit Lehm-erde, endlich mit Düngermist. Leute, die da arbeiteten, fielen wie die Mücken von der Stickluft betäubt, einige trug man davon, andere rief man dazu, und nur der großen Energie des Hütten-Controleurs, Herrn Martin Glow acky, gelang es, daß die Leute nicht verzagten. Man holte Feuerspritzen herbei, um im Schachte die Stickluft ettvas abzukühlen und zu reinigen. Abends spät wurde endlich glücklich die Verdämmung an allen Orten bewerkstelliget, an welchen Männer, Weiber, Jünglinge und Mädchen unermüdet arbeiteten, da es sich um ihren ferneren Lebensunterhalt handelte. Die Klopfe (Shina) ertönte zum öftern Male von der Anfahrtstube, und jedesmal eilten wieder haufenweise Leute herbei, um die Ermüdeten und Betäubten zu ersetzen. Bis Mittag, den 3. November, wurden todt aus der Grube herausgezogen: 1. Jacob Hladnik, ledig; 2. Jacob Gruden, verheirathet; 3. Andr. Liker, ledig; 4. Thomas Saiz, verheirathet; 5. J o h a n n Urshitsh, verheirathet; 6. Johann K u n st l, verheirathet; 7. Anton Router, verheirathet; 8. Joh. M ozh nik, ledig; 9. Johann Seger, ledig; 10 Valentin Suppanzhizh, verheirathet. In der Grube blieben als tobt: 1. Georg v Sztrazsay, snbst. Bergschaffer; 2. Johann Restreßen, Huthuiann; 3. Jos. Winkler, Schachtmeister; 4. Franz Winkler, Kunststeiger; dann die Bergleute: 5. Franz P i n k, 6. Franz B ru ß, 7. Franz Demsche r. 5. November 1 8 4 6. Um 8 Uhr früh wurde das feierliche Leichenbegängniß der zehn aus der Grube herausgezogenen Bergleute mit allen bergmännischen Festlichkeiten begangen. Unter dem Geläute aller Glocken in den Kirchen, wurde» die Leichen in den Särgen von uniformirten Bergleuten zur Stadt-pfarrkirche zusammengetragen, und nun eröffnete die gelammte Schuljugend, geführt von den Lehrern, mit der ge-sarninten Musik der Bergleute, den Zug. Eine große Zahl uniforrnirter Bergleute, dann 5 Geistliche, das gesarnnite Beamten-Personal und eine sehr große Menschenmenge begleiteten die Leichen auf den Friedhof zum heiligen Kreuze, wo dann nach vorläufiger Einsegnung alle zehn Leichen in einer geräumigen Grube bestattet wurden. Das Weinen der Aeltcrn, Freunde, Witwen und Waisen war herzbrechend. Gleich nach verbreiteter Nachricht kamen folgende Um tersuchungs-Commiffäre: Zuerst Gubernialrath Brandstetter von Laibach, dann Herr Kreishauptmann Ko shaker von Adelsberg, endlich Herr Oberbergrath Wisne r von Wien. Zugleich beorderte die Hofkammer den pension. Bergschaffer Michael Glantshnig als Grubenkundigen, welcher am 11. November in Jdria anlangte. Die Commission beschloß, das Wasser vom Rinnwerke einzulassen, um desto eher das Feuer zu gewärtigen, und am II. Nov. wurde das Einlassen begonnen. Mittlerweile kam auch der Herr Ober-amcsassessor, G A. Reste r, von Klagenfurt an, und von Schemnitz ein Schichcennieister, ein Huthmann und ein Schachtmeister. Am 26. November wurden erst die Schächte unter der Leitung einsichtsvoller und sachverständiger Männer, als: des Jdrianer Werksvorstehers k. k. Bergrathes, Herr» Franz Alberti, des Oberbergrathes aus Wien, Herrn Wisner, und der übrigen kunstverständige» Jdrianer Beamten, mit großer Vorsicht geöffnet, und die Grube wurde von dem Grubenpersonale an den wasserfreien Stellen befahren. Glücklich kamen alle bis zu dem Wrb na'scheu Gesenke, wo man aber eine starke Stickluft verspürte. Dieser gefährliche Ort wurde also wieder vermauert, und die übrige Grube zur Befahrung geeignet befunden. Nun wurden gleich Anstalten getroffen, die Dampfmaschine im Theresienschachte, und die übrigen Wasserkünste in Betrieb zu setzen, um das Wasser nach und nach zu heben, weil man das Grubenfeuer als erstickt befunden hatte. In dieser Zeit fing man an, einen neuen Dreiköuigsschacht am Rinnwerke, und einen Zubaustollen hinter der Brennhütte in den Antoniberg zu bauen. Die Leichname des BergschafferS G e o r g v. Sz tr az s a y, des Huthmanns Johann Restreßeu, des Schachtmeisters J o sep h W i n kle r und des Kunststeigers Franz Winkler lagen noch in der Grube, und man sah bald ein, daß man ihre Gebeine im I. 1846 nicht werde erreichen können, nachdem die Einstürze der zu ihnen führenden Stollen und Gesenke zu bedeutend waren. Am 16. Nov. 1846 wurde die Leiche des Bergmanns Franz Piuk in der Grube aufgefunden, und am 17. begraben; am 2. December aber die des Franz Demscher und Franz Bruß gehoben, und Nachmittag zur Erde bestattet. Bis zum Monat April 1847 sind bereits fünf Felder in der Grube gereinigt und zur Befahrung ganz brauchbar hergestellt ivorden, nämlich: 1. Das Achatifeld. 2. Das Florianifeld. 3. Das Mittelfeld. 4. Das Hauptfeld mit dem Josephistollen. 5. Das Wasserfeld. Am 24. April 1847 befuhren Herr von Ruttner, Wirthschaftsverwalter und substiknirter Bergschaffer, Herr Grübler, Architect und Oberkunstmeister, Herr Loschan, Bergamtspractikant, Adolph Harmel, Kunst- und Maschinenwärter, nebst einigen Kunststeigern die Grube; sie zogen über das Mittelfeld in den Josephischacht, und durch diesen auf das Hauptmannsfeld. Da auf diesem Felde das Kohlenfeuer sehr stickend war, ließ man auf dasselbe das Wasser von den Künsten hereinstürzen, dadurch wurde die Luft gereinigt, so, daß man auf diesem Felde mit großer Beschwerlichkeit durch den Schlamm und durch die vom Wasser zurückgelassenen Gegenstände kaum durchkommen konnte. Auf diesem Felde, im Lambergschlage, fand man die vier Leichen, das ist: die Leiche des Sztrazsay, Re-streßen und der beiden Winkler, alle vier gegen den Ort, wo das Feuer ausbrach, hingekchrt, woraus man vermuthet, daß sie nach einer kurzen Strecke, als sie den Oberhuthmann verließen, zusammen gesunken seyn mußten. Diese vier Leichen wurden TagS darauf, das ist am 25. April 1847, mit großem Gepränge zur Erde bestattet, und da eben dieser Tag Sonntag war, so kam eine ungewöhnliche Anzahl Menschen dazu. Das Weinen und Wehklagen der Anverwandten drang Allen tiefin's Herz. Sie wurden mit allen Ehren zu den frühern Verunglückten hingelegt und begraben. Die gestimmte Stadtgeistlichkeit, die Herren Bergamtsbeamten mit dem Bergrathe, die Schuljugend mit dem Lehrpersonale und die uniformirten Knappen gaben das Geleite. Mehrere Beamten in strenger Trauer trugen Windlichter, und acht Beamtentöchter, weiß gekleidet, umgaben mit brennenden Kerzen den Sarg des ledig gewesenen Bergschaffers Sztrazüay; die Bergmusik spielte die Trauermärsche und der Sängerchor sang harmonisch das Miserere. Nachdem die vier Särge in das Grab versenkt wurden, stimmte man das von T h e o d or K örn e r gedichtete und so lautende Lied am Grabe eines Bergknappen: 1. Glück auf! Glück auf in der ewigen Nacht! Glück auf in betn furchtbaren Schlunde! Wir klettern herab durch den felsigen Schacht, Zum erzgeschwäiigerten Grunde. Tief unter der Erde mit Grausen bedeckt, Da hat uns das Schicksal das Ziel gesteckt, rep. 2. Da regt sich der Arm, der das Fäustel schwingt, Er offnen sich furchtbare Spalten, Wo der Tod aus tausend Ecken uns winkt, In gräulichen Nebelgestalten. Und der Knappe waget sich muthig hinab, Und steigt entschlossen in's finstere Grab. rep. 8. Und bricht einst der große Lohntag an, Und des LebenS Schicht ist verfahren, Dann schwingt sich der Geist auS der Taufe hinan, Aus dem Dunkeln der Schächte zum Klaren. Und die Knappschaft des Himmels nimmt ihn auf, Und empfängt ihn jauchzend: Glück auf! Glück auf! rep. Se. Majestät, Kaiser Ferdinand I. der Gütige, bewilligten für die hinterlassenen Witwen und Waisen der in dieser Schreckensscene verunglückten Bergleute die nor-malmäßige Provision doppelt, den Arbeitern, die sich in dieser Gefahr muthvoll auszeichneten, angemessene Remune-rarionen; sämmtlichen Bergsbeamren aber von Jdria wurde für ihre kluge Leitung die allerhöchste Zufriedenheit zu Theil. — Der Anfang des Capuciner CloffterS zu Bifchoff-Laakh Anno I704 H a l Sich alßo zugetragen. Nachdeme wür Capuciner Erlich: und 60 Jahr bife Fürstliche Starr Laakh von Crainburg mit Beichthören und Predigen bediennel: Ist Endtlich die Affectiv» bey denn«» Herrn Laakhern gegen Vnns Capucinern also geiva.ren, mehr vnnd besser Vnnserer Geistlichen Diensten sich zu be--diennen, daß Sye einen Fassten Prediger begehret: Welli-cher auch gleich Ihnen Verwilliger worden Von dem A. R. P. Antonio Crainburgensi als damalligen Provincial, vnnd daraus der Parer Corbinian, von Bischvff Laakh (nämlich gebürtig) alhero geschikht worden, die Fassten Predigen zuverrichreii: nach disen aus schikhung GotteS, ist alleweill mehr vnnd mehr die affection von denen Herrn Laakhern, gegen der Religion Entzündet worden, daß Sye gar vor die Capuciner Ein Hospwium oder Closster auszurichten, vnnd bey sich zu erhalten, fieglicher »unserer geistlichen Diensten sich zugebrauchen, verwilliger: vnnd begehret, welliches ist geschehen Anno 1705. Daraus gleich anno 1706 R. P. Antonius Crain-burgensis ex Provincialis von dem damalligen A. R. P. Provinciali P. Lamberto IMiderdorff’ensi alhero nacher Bischof Laakh die Eigentliche Nachricht, vnnd dcro Eyffrigen Willen zu bewerkstelligen, vnnd Ein Plaaz zu Erpauung Eines ClossterS, geschickt worden, wellichen Plaz nach langer auß-suechung nicht rauglich, vnnd fieglich fünden Khönnen, biß Endtlich ein alter Rarhsherr, vnnd vorhin gemessener Statt Richter mit Nammen Mathias Tscherre, auS Göttlicher Eingebung sich Erindert in feinen vorige» Jahren gehört zu haben, von Einen Testament, welliches von Einen vnuerhey-rathen Herrn Sebastian Lukanlschiz Khauffmann alhier seel. gedechtnuS vor 60 Jahren, daß ist anno 1647 gemacht worden, vnnd fein haab und guett, mit fambt den grundt, welcher benambst würdt Paumbgarten, vor Ein Capuciner Closster, wann es Immer gebaurh solc werden, legiert worden, unud von sollichen ein Copcij mir seinen völligen haab: vnnd guntt denen hiesigen Closster Frauen 8 Clarae ordenS Eingehändiget, mit verbündtUng follicheS rhreylich zubewerkstelligen zu allen zeiten, wann die gelegenheir sich Eraignen wurde, zur Erbauung EineS Capuciner Cloffrers. Hierauf nach Erinderung des Testaments, vnd mit Vndterredtung mit andern Herrn biser Fürstl. Statt Laakh, Ist gemelrcr Herr Mathias Tscherre nebst hh. Georgen Läntschitsch, vnnd mehr ander» Herren, in die Statt Registratur gangen, dieselbe durchsehen, vnnd nach langen sue-chen daß Testament mir fambt den Jnventario gefunden, wie alhier in Closster Archiv, aus der abschrüffl des Testaments zusehen. Nach Erfundenen Testament, vnd desselbigen andei-thung denen Closster Frauen, Seindt vill Bitterkheilen vnd beschwernusse zwischen hiesigen Cloffterfrauen Ihren Herrn Bcichroatter Paul Wergamasch, vnnd vnther den Statt Rath Entstanden. — Nichts destoweniger durst) Eyffer, vnnd hilff, Jhro gnaden deS Frey Reichs Hoch: vnnd Wollgeboienen, Herrn, Herrn Joßeph Tsntoni Eusebi von der Halden zu Neidberg, freyherrn auf Autten Riedt, Herrn zu ?leichouen, vund Oxenbrun, Sr. Chursrtl: Di ll: zu Pfalz Cammerern, vnnd Ihrer Hochsürstl. gnaden Bischouen zu Freysing würklich gehaimben Rath, vnnd alß damalligen Herrn Haubtmann der Herrschaft vnnd Statt Laakh, vnnd Erlichen andern von denen süernembern Herrn allhier, vnnß woll gesündren, vnd der Ehr Gottes, der neben Menschen heill Eüffrigen, so weit gebracht worden, daß Sye vnnß den Consens Ertheilt, die Stritligkheit mit denen Closster Frauen durch einen gemachten Contract hindange-legt, mit yberlassung allein des grundts Paumbgartten be-nambset, zu Erbauung des Clossrers, wellichen Contract nachmallens die Lobl. Landrschafft in Crain Ratificier, vnnd Bekhrefftiget, vnnd von allen laukh des Testaments Ver-bündnuffen zum Closster gebey die Wohl Ehrwürdigen Closster Frauen 8. Clarae ordens allhier Entbundten ausser des grundts, wie oben gemelt, wo nun iezt daß Clossrer stehet: zu disen Contract haben aber vnnsere Superiores maiores vill geholffen: die sonsten allezeit disen Hochlöbl. Srüffr 8. Clarae ordens zu Bischoff Laakh zugethan, mit Rath vnnd that zur aufnembung, vnnd befüerdung desselbigen, sich allwegen zum guetten beflissen, auch inzr noch mehr in deine Ihr aigen sah, vnnd Interesse hindan ge-sezt, die verbüderce gemielter befriediget, vnnd Srriltigkeiten mit denen Herrn der Statt Laaks, vnnd denen Clossrer Frauen wegen der Eppensen zu den gebey vermüttlec, daß Sye Clossrer Frauen von allen Expensen zum Closster gebey Entbundten, welches sonsten lauth des Testaments, der noch wirkhlich bei Handen Habenten vnnd Besizeuden gülten geschechen her müssen. Nach sollicher aller hindangelegier Stiirrigkheit, vnnd von allen habenden Consens alß von Jhro Röm. Kayl. May!. Josephs den Ersten dieses Nammens, Jhro Hoch- 10 surfst. gnabtn Herrn Bischofs von Freysing, Patriarchen von Aquilcia, Jhro gnaden Herrn Erz Priester in Ober (Svain, und hiesiger Statt, wie in den Eloffter Archiv zufünden, Seindc wür den 13. Hugurti anno 1706 in dem Paumbgartten Jntroduciert, vnnd vnnß der PoßeS darin zu Einen Clossrer Pau ybergeben worden, von Hochgedacht Jhro gnaden Herrn Herrn Joseph Anthoiii Eusebi von d. Halden Freyherr», alß selbiger Zeith Haubtmann alba, In Nammen Jhro Hochfürstl. gnaden des Hochwürdigst. Hoch-gebornnen Fürsten vnnd Herrn Herrn Johann Francisci Bischouen, vnd des heyl. Rom. Reichs Fürsten zu Frrysing rc. rc. alß grundts Obrigkheit mit Einer tröstlichen wol! Erornisterren Sermon, wellich auch ingleichen zurukh der A. R. P. Provincialis P. Sambert von Niderdorff, in gegenwarth aller Starr Herrn, vnd Einer vnzahlbahren menge Volkhs dankbahrlich Hinwider abgelegt. Darauf den 7. September 1706 Seindt wür aus d. Statt, dann vorhin daß Hospitium nebst dem Kürchel 8. 8. Trinitatis in dem Ständlerifchen Hauß gehabt, gezogen, vnd den Paumbgartten zubewohnen angefangen. Anno 1707 den 28. April ist aber der erste Stain gelegt, nebst den Altar 8. Felicis in den Winkhl gegen den Claustro heraus mit biser vndterschribner schrüfft in Einen bley Eingeschlagen: Anno Domini M. D. CC. VII. Die XXVIII Aprils, Gubernante 8. R. E. Pohtifice mx° Clemente Xi. Romanum Imperium Josepho I. Austriaco: Loci u Dno Cellsissimo ac Rev-mo 8. R. Imp. Principe Joane Francisco Episcopo Frisingensi etc. eins vices gereute et praesente IlImo Dno. Dno. Josepho Antonio Eusebio 8. R. Imp. Lib. Barone ab Halden pro Ecclesia frum. IMinorum 8. Francisci Capucinorum Locopoli per Re-verendissimum Dominum Dominum Joanem Andream a Flachenfeldt, Archi-Diaconum Sup. Carnioliae etc. positus est primarius lapis iste : qui terras in häs imaš decidens, Domus Supernae et infinae utramque iunget angulum. Bey biser Solemnitet aber, der legung des Ersten Staines in beysein Jhro gnaden des gnädigen Herrn Haubtmann, seiner Hochadelichen Famili, des Statt Raths, vnnd deroselben Inwohner, hat sich Ein Vnglaubliche Menge des Volkhs der herumbligenden Erkern Eingefunden, die alle mit grösster freüdte disen Heilligen Werth beygewohnet, vnnd einen gliklichen fortgang von Gott erbetten, alwo der Hochwürdige Herr Pfarrer von Laakh Andreas Hudatschuth Ein tr'öffliche Predig gemacht, daß Volk zum Eyffer vnnd hilffe dises göttlichen Werthes aufgemundert. Alßdann hat man gleich angefangen die fundamenta oder grundt zu der Kürchen graben, wie aber der Eyffer des herumbligenden Volkhs, vnnd dieser Statt Inwohner dises göttliche Werth zu beschleinigen vnd baldist aufzurichten gewesen, ist nicht genugsamb zubeschreiben, in deme vill wie hierundten Specificiert reichliche Allmuesen zum gebet) liebreich dahero geschaffen, daß Paurn Volkh aber' mit einen sollichen Vnglaublichen Eyffer vnnd freüdt die Stainer Holz vnnd Kallich vnnablesslich zugefiehrt, ja so gar vill Tausent Ziegl, die alle von Laybach geholt mit vnuerdrosse-ner liebe in Schnee, Regen vnnd yblen Wedrer, wann Sye nur Ermanet oder Erbetten worden, ohne einzige zeitliche Vergeltung herzue gebracht. Vnnd waß mehr zuveewundern, zu Einen sollichen grossen gebey, die Weiber, Madien, ja gar die Kleine Künder sowoll aus der Statt alß herumbligenden Dörffern mit einen sollichen Fleiß vnnd Freüdt den völligen Sandt, den mann mit Erlichen Tausent Wägen khaumb zuegebracht hat: auf Ihren Haubt alle» zuegetragen, wie auch daß Wasser zum Khalchleschen, so offt Sye Ersuechc sein worden, melliches alle anschbuenden, nebst Einer grossen Freidt Ein Verwunderung gemacht, daß Sye Klärlich abnemben khönnen die Vorsach vnnd schikhung Gottes, dieses göttlichen Werths, indeme die Mädlein also schaarenweiß zuge-loffen, vnnd zusambe» getragen, daß Sye Khaumb einer der andern haben außweichen khönnen, nicht anderst zusehen gewesen, alß wie bey Einen zeritkten Amäiß Hanffen: weilt offt zu 600, ja gar zu Tausendt sein zusamben Kommen, nach dem die Gelegenheit vnnd die Zeit gewesen. Disen aber allen beuor, hat die Ersambe Schmiden Zunffl Ihren Vnuerdroffenen Eyffer bey disen Heilligen Werth, ohne alle zeitliche Vergeltung, erzaigt, in Erachcung Eines sollichen Gebeys, alle grossen Stainer zu der Haubt Mauer in den Kürchen-Cloffter Grundt, ja vor die völlige Gartten Mauer, mir sollichen Freüden vill Tausent Wägen aus den miehefamben Stainfelssen heraus, vnnd von Einander 6 ganzer Jahr zerbrochen, vnnd kheinen andern zuege-lassen, solliches zuthuen, sondern allein sye die Ehr und Verdienst bey Gott hoffent vnnd suechent, bewerkstelliget: in denen sye sich offt hören lassen, wann noch Ein Eloffter solle gebauth werden, so wöllen wür annoch Vnnser miehe anwenden zur Ehr Gottes. Hie lasse den günstigen leser bedenkhen vnnd betrachten den grossen Eyffer, sowoll der Adelichen in darreichung des Heilligen Allmuesen, alß bero' Mannbahren gemeinen Jungen, vnnd Weibs Personen in Vnablesslichen Fleiß, aus wellichen allen abzunemben, die göttliche Vorsichtigkeit, die sich in disen lezten Zeiten hat sehen lassen in Verordnung dieses Göttlichen Werths. Anno 1710 den ersten Januarii ist die Kürchen von Jhro gnaden Herrn hrrrn Erz Prieffter Joannem Andre von Flachenfeldt bey Einer großer Menge bei Volkhs, daß nicht allein die Kürchen, Chor, Capellen voll, sondern auch heraus der Kürchen der völlige Plaaz mit Volkh angestekht gewesen, in beysein Jhro gnaden Herrn Haubrmann ec. vnnd seiner Hochadelichen Famili mit grosser Solemnitet Bene-diciert worden, vnnd von oben gedachten Herrn Erz Prieffter Solemniter die Erste Messe mit Erschallung des groben ge-schij zur Sechsmälliger ablassung derselbigen, vnnd darauf Ein Schönne Predig von Ihme Herrn in Teürscher Sprach gehalten worden: vnnd also forthin in diser Heilligen Kürchen, die Messen, vnnd Göttlicher Dienst mir Predigen die befördung genomben, daß allein in den Ersten Jahr yber 1300 vnnd etlich 60 Messen sein gelesen worden. Zu Endt dises 1710 Jahrs in 9b=f hat mami ange- l fangen den Prun zugraben, alwo nach 3 oder 4 Klafftet d. Erden, gleich der Stain Felffen gewesen, wellichen mann hat müssen durchhauen 5 Mam: .tiff, vniid verwunderlicher weiß in dem Stainfelffen zum Wasser Komben, vnnd 3 Adern Erfunden, die von der Seithen der Pfarr St. Georgen (Alrenlaakh) reichlichen fließen. VerzaichnuS Aller der Jenigen -Wolthätter welliche zu disen gebey der Kürchen und Closs-ters zu Bischofs Laakh, mitReichlichenAllmue-sen sein beygesprungen. Erstlichen, vnnd der greffte Wolthätter, ja Ein Anfang vnnd fundator dises Heilligen Werths, wellichen nach Gott die aufrichtung, vnnd bewerkstöllung dises Clossters zuege-messen würdt, ist der gnädige Herr Herr Josse pH ?{n-thoni Eusebi, des heyl. Rom. Reichs Freyherr von der Halden rc. alß damalliger Haubtmann der Herrschaft, vnnd Statt Bischoff Laakh, Wellichen mit Rath vnnd that vnuer-drossen, mit grössten Eyffer in allen zuefallen daß heil. Werth befürderc, ja Ein Vnaußsprechliche freüd Erzaiget, wann es woll von statten gangen, vnd daß gebey also be-schleiniget worden. Diser gnädiger Herr Haubtmann, hat lassen zwey Altar machen: alß den Hohen Altar, darzue daß Köstlich schönne Bildt 8. Annae verehret: in der Ersten Capell Vnnser Lieben Frauen Altar Mariae Hilff, mitsambt dem Bildt, welliches warhafftig daß Original beriehret, wie in dem Archiv zusehen aus der auteutica: mehr einen woll vergulten Khöllich: ja alle bilder in Refeclorio vnnd in den Cloffter mallen lassen. Dessen gnädige Frau, Frau Maria Anna, geborne von Sterling zu denen ?lltären gehörige fachen geschafft. Die gnädige. Freylle Maria Claudia vill schönne Sachen mit Ihren aignen Handen außgearbeiter, alß zu den Baldäkhin, Cibori Mantl, die Stükherey, Reliquienen unnd dergleichen, vnnd alhero verehret. Maß dieser gnädiger Herr Herr Joseph Anthoni Eusebi Freyherr von der Halden in andern fachen gethann, vnnd zu disen gebey mit seinen aignen Mittlen, wie auch durch Eyffer, vnnd zuesprechung der andern, ist Gott allein bewußt. Dann 1709 ist diser gnädige Herr, Herr auf Augspurg zu seinen güetern gerätst: hat seinen Substituten Herrn Lorenzen Feichtinger hinterlassen . . . . 900 fl. Daß andere Jahr 1710 widerumb . . 900 — In den dritten Iahe 1711 vor seiner abraiß in Teütschland nacher Autten Riebt gelassen . 930 —• Woher diser gnädige Herr Herr discs alles be-khomben, haben wür nicht Khönnen alles penetri-ren: rotiti obbenannter gnädiger Herr gesagt, daß vill Ihme Allmuesen schikhen zu diesen gebey, vn-wissent den Namen, wer es geschikht, welliches leicht abzunemben ist, daß sein freygebige güette vnnd Eyffer daß beste darzue gethann hat. Jedoch diser nachfolgenden haben wür zur Bekhandtnus Ihre Nammen bekhomben, die etwas zu derselbigen Summa beygelegt, vnnd Ihre gnete I Mainung zu disen heil. Werth Erzäigt, wie vol-gundts verzaichnek. Weill auch auf sein ansprechung Jhro Hoch-fürstl. gnaden Bischoff zu Freysing rc. rc. alle Tram Paumber vnnd großes gehilz zum Poden-bröttern vnnd Tischler arbeith von Dero Fürstl. Herrschaft aus der Ehrengrueber Waldung hergegeben. ' Die Hochlöbl. Landschaft in Crain hat auch geben . . . ... . . 150 Vnnd daß völlige Puluer zu Zersprengung der Stainfelffen. Der Gestrenge Herr Michael Puschär hat auch legiert Landls Wehrung . . ... 1000 Der Herr Mathias Tscherre Raths Verwandter vnnd gewesster Statt Richter alhier in der Bischofflichen Statt Laakh hat vill gethann, mit seinen aignen Mittlen bey disen gebey, Er hat von Anfang vill Instrumenta zu disen, ja alle Fenster zu der Kürchen, Chor, Cappella vnnd Refectorii, Kuchl, mit sambt de» Beschlag machen lassen, Item ein grosse quantitel Kalch Erkhaufft. Jhro Excellenz Graff vnnd Herr Weykhardt von Gallenberg Landts Verwalter in Crain Einmall gegeben....................................50 Daß andere mall • . . . 300 Drr Herr Lorenz Feichtinger Raths Verwandter alhier ... . . . 600 Der Herr Thomas Jugoniz Raths Verwandter del Statt Bischoff Laakh . . . 2350 Darumb aber Ein Stukh vom Paumgartten Ihme cediert worden, weill wür souill nicht von-nelhen gehabt, iedoch bey weichen der grundt nicht souill außgeträgen, sonderst sein freygebigkheit zu disen Heilligen Werk btfeA dargestrekht. Der Statt Rath alhier hat auch sein freygebige hilff Erzaigt: Jndeme die Herrn die völlige Behilzung zu denen Dächern gerüst vnnd andern nothwendigkheiten hergegeben. Der gnädige Herr Max von Oblakh zum Wolkensperg rc. hat auch legiert in Landts Mehrung . . . . • * 1000 Der Wollehrwürdige Herr Pfarrer zu Alten Laakh Andreas Hudatschuch hat die Glokhen pr. 100 fl. Bezalt id est . .... 100 Mehr zu dem gebey dargeben . . . 100 Die Burgerschaffc in der Statt Bischoff Laakh hat die Stiell (Bänke) in der Kürchen machen lassen. Der Wollehrwürdige Herr Paul Wergamasch 50 Der gnädige Herr Adam von Erberg, Jhro Rom. Kayl. Mayl. Ober MittldingS Einnember vnnd Land Rach in Crain rc. von 20,000 Mauer und gewölb ziegl .................................200 Item dieser gnädige Herr hat auch lassen S. Felicis Altar machen, vnnd alle z»gehör dar-zue geschafft. Herr Petronelli von Laybach L. W. . . 300 fl. Die gnädige Frau Maria Cordula Firn-pfeillin, Ein gebornne Rafftin . . . . 150 — Der Wollehrivürdige Herr Pfarrer zu Burk-schleiniz in Oesterreich alhier gebürtig Mathias Sluga . . . . . . . 100 — Der Wollehrivürdige Herr Pfarrer von St. Marthin außer Crainburg Georg Rossa . . 28 — Der Wollehrivürdige Herr Pfarrer von Na-clas Bartholomäus Jenkho Einmal . . . 50 — Daß andere mall 130 fl. vmb die heyl. Messen, welliche er aber hernachen in Etwas cediert id est . . . . . . 130 ___ Herr Georg Schüffrer Raths Verwandter alhier auch sein Mildte Erzaigt, vnnd vndter andern guetthaten die er «rwisen, dargeben . . 200 — Die gestrenge Frau Agnes Puscharinn Ein geborne Oblakhin von Wolkhenbruch (sollte wohl heißen Wolkensberg), hat Etliche Antipendia zu dennen Altären machen lassen, auch 300 fl. vor das Ewige Liecht vor den Hochwüidigsten Sacrament gegeben, vnnd solliche zu der Bruderschafft Corporis Christi dargelegt, daß von dorthen Jährlich daß Ewige liecht würdt alhero mit dem Oell versehen..................................... 300 — Ein ehrbahre wollbedachte Jungfrau von Neü- märkhtl gegeben L. W..............................30 — Margaretha Pikhischin Wittib . . 40 — Daruor aber aus Ihren willen, vnnd des vill Ehrwürdigen P Provincialis licenz d. Cornelius a lapide mit allen thomis Erkhaufft worden. Der gestreng« Herr Matheus Segalla hat 100 Taller gegeben, vnnd S. Antonii Altar, mit sambt den Bildt, vnnd allen angehör mache» lassen. Der Wolledlgestrenge Herr Johann Jakob von Kossen Hochfürstl. Freystngl. Rath vnnd gesicht, vnnd gegenschreiber der Herrschaft vnnd Stakt Laakh, hat den völligen Cafften in der Sacristeij mit sombr dem Beschlag machen lassen. Der gnädige Herr Franz Oblakh hat lassen in der letzten Cappell den Creuz Altar machen. Ei» Frau alhier Margaretha Warbonin L W. 10 — Der Herr Mathias Rosmann vnnd MarcuS Kallan, wie auch die Herrn von Eysnern vnnd Kropp haben rill mit Eysen Nögl zu disen gebry geholffen Die Hochlöbl Bruderschafft 88. Corporis Christi hat 1710 zu disen gebey Ihr hilff Er-zaigl in Darstrckhung ..... 300 — Wie auch die Bruderschafft des Rosenkhranz zu Alten Laakh ....... 200 __________________________________ Mehr 1712 die Bruderschafft Corporis Christi zu Laakh..................................... 300 fl. Die Bruderschafft aber SS. Rosarii zu Alten Laakh............................................100 — Von der Kürche St. Jacobi alhier in der Statt auch zu hilff des gebeys gegeben worden . 100 — Nach außgebauthen Clossrer seindt noch etliche Ver-hinternusse gewessen, wellichen vorzukhomben, vnnd sye hindan zu sezen, hat mann 1712 mit dem Herrn Mathias Tscherre den 6. Merzen verglichen, vmb Einen große» Stadl vnnd zway Gartten, die bey den Refectorio gegen der Statt in der gaffen gelegen vmb 450 fl.; weil! dise gar nachendt an den Refectorio waren, vnnd vill verhindlich der Geistlichen rhue, wie auch von wegen der gartten Mauer, die nicht hat Khönnen geradl von den grossen gartten Thor, durch die gaffen hinauf gezogen werden, discs aber hat allein bewerkstelliget der vnverdrosscne Eyffer Jhro gnaden des vorhin offc benandten gnädigen Herrn Haubtmann vnnd Baron von der Halden, in demme stch der Herr Mathias Tscherre gar nicht leicht hat wollen diser schönnen nuzbahr-lichen gelegenheit berauben: auf ansprechen aber des gnädigen Herrn guetwillig hernach hergeben, darauf gleich in Sommer die Mauer gezogen worden in den Gartten, vnnd weill wür von diser seithen deS Clossters gegen der Statt haben den Gartten rrweiterth, zur wellicher Erweitterung vnnd fieglicher fiehrung der Gartten Mauer hak auch Herr Val-lenthin Zewall seinen Eyffer Erzaigt, vnnd vnnß Ein Gartten cediert So haben wür aber auf der andern seithen gegen der Pfarr sollichen verschmellert, vnnd ein Slukh den Herrn Thomas Jugouiz Raths Verwandten vnnd Khauff-mann alhier gegeben, wellicher schon vorhin auch die helffre des PaumgarltenS an stch genomben, wellichen wür nicht vonnethen gehabt, daruor er vor alles gegeben vorhin 2000 fl. letztmällig aber vor Ein Stukh 350 fl. Vnnd weill noch auf der seithen gerath von der Sacristeij aufwerts gegen der Pfarr noch ein Stadl mit Einen grossen schändtlichen s. v. Mist Pfize vnnß in de» Chor verhinderlich gewesen, vnnd vnnsere Patres dises Stadl aus grosser nachsehung vnnd Milde gegen dennen Clossterfrauen alhier in nembung des Pau Plazes vnnd Possess solche Verhinternus in Anfang ybersehen, vnnd nicht Eingebildet, welche hernach bey den aufgebauten Closster Erst wargenomben. Diser Verhinternus aber in etwas abzuhelffen scheinet« nach dem auffgebauthen Closster drey Jahr schier vnmöglich, weillen stch die damällige Frau Susanna Abbtesin Ein gebornne Hochenwartherin gar widerspenstig«! Erzaiget. Nachdem aber bife mit Todt abgangen, vnnd die Frau Maria Ein gebornne Pettritschin Abbtesinn Erwöhlt worden, wurde dise sach der Verhinternus so weit widerumb bittlich Ersucht durch den P. Guardianum des Clossters P. Christophorum Labacensem ex Commissione des damalligen Adm. Rev. P. Provincialis Patris Christophori Graecensis, daß die gnädige Frau Abbtesin Maria Pettritschin stch Ergeben diser Verhinternus abzuhelffen, vnnd die s. v. Khüe-stall mit sambt den Dröschthönn, Heyschupffen Mist Pfizen bis zu den Roß Stall auf Ihre aigene Vnkhöfften nach dem geschlossenen Vergleich abbrechen zulassen, wellicher, Vergleich auch geschehen den 30. Juny 1715 durch zue-thuen vnnd gnädige hilfflaistung Ihro gnaden des gnädige» Herrn Haubtmann der Herrschaffc vnnd Statt Laakh Herrn Herrn Baron Anrhonio Egkher alß vnnseren Sindici, vnnd Ihro gnaden deS gnädigen Herrn Herrn Erz Priesters An-drcä von Flachenfeldc alß Ordinarij der Clossrer Frauen gegen parer Bezallung 200 fl Teutscher Wehrung mit schrüfftlicher Anffsetzung des Contracts beider seilhS vndter-schriben, vnnd verfertiget in zweyen abschrifften Eines vor die Closster Frauen, daß andere aber vor vnnß Capucincr zu Handen gegeben, darauf gleich in Julio vmb Jacobi die Abrechnung der s. v. Skäll Erfolgt, von vnnß aber die Mauer aldorten vmb den Gartten zu ziehen zu Spörung des völligen Clossters, den Anfang genomben. Anno Domini 1713 Die vero 22. Junij Gubernante Ecclesiam Elemente XI. Romanum uero Imperium Carolo VI. Austriaco, Loci Domino Celsissimo et Reuerendissimo Sac. Rom. Imperij Principe Joanne Francisco Egkher, Episcopo Frisingensi, ejus vices hic tune gereute Illustrissirno Domino Domino Antonio Lib. Barone Egkher, ejusdem Principis Consan-guineo: per Dispensationen» datam ab Eminentissimo Cardinale de Piazza tune residente Nuntio Viennensi dementis XI. ac eliam ex Benigno Consensu Ordinarij nostri Illustrissimi ac Revdmi. D. D. Dionysij Delphin! Palriarchae aquileensis haec Ecclesia Loco-politana Fra trum Minorum Capucinovum ab Illustris-simo et Celsissmo. Dno. Dno. Francisco Carolo Dei et Apostolicae Sedis gratia Episcopo, ac Sac. Rom. Imp. Principe Labaccnsi ex Comitibus a Kaunitsh Conse-crata est. In honorem S. Annae Die 22. Junij Anno 1713. Et in Maiori Altari reposuit Reliquias 8 Cres-centij M , 8. Modesti M., et 8. Prosperi M. In altari 8. Antonij reposuit. Reliquias Liberati M., 8. Benigni M., S. Theodati M. In altari 8 Felicis reposuit Reliquias S. Celestini M., 8. Fausti M , 8. Benedict! M. In altari B. Mariae V. reposuit Reliquias 8. Do-nati M., 8. Felicissimi M,, 8. Victorini M. In altari 8. Crucis reposuit Reliquias 8. Vincenti* M., 8. Constant!! M., 8. Victoris M. (Sie Lauretanische Kapelle allda ist erst nach der Mitte des vorigen Jahrhunderts aufgeführt worden.) Cujus Ecclesiae Consecration! adstiterunt. lllustrissimus“ et Excellentissimus Dominus, Dominus Joanes Antonius Josephus Sac. Rom. Imp. Princips ab Eggenberg Incliti Ducatis Carnioliae Capi-taneus, etc. etc. Adm. Redus. Dominus Andreas Hudazhut A A. LL. et Philosophiae Magr. Protonotarius Apostolicus et Parochus Locopolitanus. Adm. Redus. Dominus Joannes Schilling SS. Theo-logiae Doctor Parochus Crainburgensis. Adm. Redus. Dominus Carolus Valerius a Forst-lehner Parochus in Zeyer. P. Cyrillus Gurgfeldensis Conr. et Guardianus Localis. Redus. P. Joachimus Adelspergensis, Conr. Definiter et Guardianus Rudolphsbertensis. P Cherubinus Locopolitanus Conr. et Guardianus Labacensis. P. Christophorus Labacensis Conr. et Guardianus Crainburgensis. P. Maximilianus Cilliensis Coar. Vicarius Localis. Hujus nostrae Ecclesiae Anniversarium Dedications semper proximo Dominica post testom S. Joannis Baptistae celebrabitur. (Mitgetheilt con dem Hochwüidjgen Herrn Simon Wilson, Pfarrer ju Kronau.) Einige geschichtliche Notizen über 1 das Krouaner-Thal im HcrLogthume Krain. (Son Simon WiIfan, Pfarrer.) I. Lage und Inbegriff des Kronauer-Thales. Unter dem Namen des Kronaucr-Thales wird verstanden: die äußerste nordwestliche Spitze des Herzogthumes Krain, und führt seinen Namen von dem im Orte Kronau befindlichen Amtssitze des löbl. Bezirks-Commissariates, welchem dieses Thal untersteht. Dieses Thal, der höchstgelegene LandeSstrich Krains, liegt zwischen den norischen und karuischen Alpen, in ivelche sich an dessen äußerster Gränze gegen Kärnten, gleichsam am Ursprünge der Save, die aus Kärnten einlaufende Ceutralkette der norischen Alpe» vertheilt. Durch den von dort eingehenden linken Gebirgsflügel, der seinen Namen von der Centralketce beibehielt (später aber unter dem Namen „Karvanikas» vorkommt) wird daS Thal nördlich von Kärncen getrennt, und durch den rechten Gebirgsflügel, welcher den Namen der karnischen Alpen annahm, wird es südlich vom Küstenlande, das ist, vom Görzer Kreise, geschieden. In dieser Gebirgskette kommen folgende vorzügliche Berge vor, welche das Thal berühren: der Manhart, Pezh, Ponza, Mojstrovka, Resorka, Prisanik, Shpek, Lipna Poliza, Kazhja Poliza, Triglav und Meshakla. In jener Gebirgskette aber: Pecelinjik, Wurzen, Kamenverh, Vojster, Bashkiverh, Jepa oder der Mittagskogel und die Roshza, wovon das jenseitige kärntnerische Thal de» Namen Rosenthal entlehnt. Das Kronauer- Thal enthält in sich die Pfarren: Weiffenfels, Kronau, Lengenfeld und Aßling; dann die Lokalien: Razhah, Hl. Kreuz in den Alpen bei Aßling und Karnervellach, mit einer Bevölkerung von beiläufig 7200 Seelen. — Es beträgt in der Länge an 51j2 deutsche Meilen , und wird von der Save, welche darin entspringt, durchflossen. II Beschaffenheit des Bodens. Der obere Theil des Thales, von der äußersten nordwestlichen Gränze Krains an Kärnten, über Weissenfels, Razhah, Wurzen, bis vor die Ortschaft Kronau abwärts, scheint seine dermalige Gestalt und ergiebigere Fruchtbarkeit (insofern tiefe, nicht von dem rauhern Klima beeinträchtigt wird) wegen der Mächtigkeit des Erdbodens, schon von uralten Zeiten her besessen zu haben, und war allem Anscheine nach eine Hochebene. _ Dieß ist aber mit dem von Kronau nach abwärts an der Save gelegenen Flächen nicht der Fall; denn diese Strecke des Thales ist ursprünglich weit tiefer gelegen, und ist erst in der Zeitfolge zu dieser Höhe gelangt, und zwar durch folgende Verursachung: Aus einer vom Orte Kronau südlich gegen das Jsonzo-Thal gelegenen Schlucht, entspringt aus der rechten Gebirgskette ein Bach mit dem Namen Pish a nza, eigentlicher Kopi' shanza, welcher vor Alters die ganze Fläche, wo jetzt das Dorf Kronau sammt den dazu gehörigen Grundstücken liegt, beherrschte, und sein Flußbett nach Belieben, von einer Stelle zur andern, ohne Beeinträchtigung in dieser noch unbewohnten Gegend versetzte, bis er sich unweit unter dem heutigen Dorfe Kronau in die Save einmündete. Dieser Bach bildet sich von jeher bei Regengüssen zu einem mächtigen Wildstrome, welcher ungeheure Massen deS von den Kalkgebirgen abgelösten Gerölles gleich von seinem Ursprünge mitführt, und sie dann in den untern Flächen, die er stürmend beherrscht, nach und nach absetzt, wodurch es geschah, daß durch derlei Ankragung des Gerölles, die einstigen Niederungen des Bodens im Laufe vieler Jahrhunderte verschüttet, geebnet, und zur jetzigen Höhe gediehen waren. Dieses ergibt sich daraus, indem man beim Nachgraben über zwanzig Klafter in der Tiefe noch immer auf gleich angeschwemmtes Gerölle stößt. Die Save befolgt von ihrem Ursprünge aus dem Wurzner See einen stillen friedlichen Lauf; allein sobald sich dieser vorbenannte Pishanza-Bach mit ihr vereiniget, theilt er ihr sammt seinem Wasser, auch die ihm bei Regengüssen eigenthümliche Wuth und das Gerölle mit, zufolge dessen sie beide vereinigt mit gleichen Verheerungen und Versandungen ihren Lauf um desto sichtbarer bezeichneten, als ihnen noch im Thale selbst durch andere Wildbäche Wasser und ähnliche Steinablösungen von der beiderseitigen Gebirgskette zugeführt wurden. III. B evölkerung des Thales. Das Kronauer Thal ist weder zu gleicher Zeit, noch von der nämlichen Seite, oder von einem und dem nämlichen Volke auS bevölkert worden, sondern es führten verschiedene Umstände, zu verschiedenen Zeiten, und von verschiedenen Seiten Bewohner in dasselbe hinein. Die Lage und Beschaffenheit des Bodens, die Sprache, so wie die Sage selbst/ stimmen dafür überein, daß das jetzt genannte Weißenfels zuerst bevölkert gewesen wäre. — Die Lage des Bodens bringt es in eine weit natürlichere und nähere Verbindung mit Kärnten, inSbesonders nii t dem alten, schon den Römern im damaligen Noricum unter dem Namen ad tres vials (daher Trebish) bekannten Tarvis, alS mit Krain selbst. Von da, als vom alten Norico, zu welchem es gehörte, bekam es seine Bewohner, daher auch demselben die ihm noch immer mit Kärnten gleiche deutsche Mundart verblieben ist. — Dafür spricht ferner die Beschaffenheit des Bodens, welcher ob seiner Culturfähigkeit immerhin einige Familien ernähren konnte, die sich zudem noch in den chmals allda mächtigen Waldungen durch Erzeugung der Kohlen und durch deren Ablieferung derselben in die Gewerkschaften, des von jeher, wegen seinem Eisenreichthume berühmten Noricums, hieher anzusiedeln eingeladen fühlten, welche Beschäftigung die dasigen Bewohner durch alle Jahrhunderte bis auf die jetzige Zeit fleißig betrieben. — Endlich befindet sich hier die an einen Weg, so wie an ein Thal innigst verknüpfte Sage, welche sich durch die Tradition fortpflanzt, daß Julius Cäsar bei seinem Einfalle in's Noricum, diesen Weg über daS Gebirge mit seinem sieghaften Heere eingeschlagen habe, während ihm die übrigen Eingänge in's Land, von den dortigen Bewohnern durch tapfere Gegenwehre streitig gemacht waren; daher dieser Weg noch immer der Römerweg, und das Thal, das Römerthal, benannt wird. — Dieses beweiset, daß schon zu JnliuS Cäsar's Zeiten diese Gegend bewohnt gewesen seyn mag. Von Weißenfels das Thal abwärts fuhrt uns der Weg zuerst in das eine Stunde davon entlegene große Dorf Razhah, welches die höchstbewohnte Ortschaft Krains ist. Der Name ist slavische n Ursprunges : Ratezhe oder Rastezhe bezeichnet nämlich eine Gegend, in der sich ein Fluß aus seinen engen Ufern im Laufe endlich in eine breitere Fläche ausgießt; oder aber bedeutet es eine Wasserscheide, von welcher aus die Gewässer ihre Richtung nach verschiedenen Seiten nehmen. Dieß Letztere ist in dieser Ortschaft der Fall; denn einige Quellen bestimmen in Vereinigung mit der nahe daran entspringenden Save ihren Lauf zum schwarzen, andere hingegen in der entgegengesetzten Richtung zum adriatischen Meere hin. Sowohl die natürliche Lage dieses knapp an der Gränze Kärntens gelegenen Dorfes, mit weichem Lande es von jeher in einem häufigern Verkehre als selbst mit Krain steht, dann der hierorts herrschende kärntnisch - windische Dialect, wie auch übrigens die ganz ähnliche Lebensweise und Benehmungsart der Bewohner, spricht sich deutlich dafür aus, daß es ursprünglich durch die kärntnischen Winden bevölkert war, obwohl sich in der Zeitfolge zwischen die windische» Urbewohner Geschlechte aus den untern Gegenden Krains, aus deutschen Ortschaften Kärntens, und auch aus dem nahen Italien, wie es die Namen der Cavallare, Benete, Popodei u. s. w. erweisen, untermischten. Zudem spricht sich das hierortige Volk selbst für jenen Ursprung aus. Schwieriger durste wohl zu beantworten seyn, „wann" Razhah seine ersten Ansiedler erhalten habe, als jene Frage, „woher" sie einwanderten? Zur Beantwortung jener schwierigern Frage möge Folgendes verhilstich seyn. Die Oertlichkeit an sich — die Sage des Volkes — so wie das Kirchliche deutet dahin, daß nach Weißenfels Razhah das älteste Dorf, wo nicht deS ganzen, wenigstens des obern Kronauer Thales sey. — Zweifelsohne werden nämlich die ersten Ansiedler wohl eher die Beschaffenheit des Bodens geprüft, und das Verhältniß zu andern auswärtigen Gegenden erwogen haben, bevor die Wahl für einen festen Wohnsitz ausgesprochen war, Nun ist aber im obern Kronauer Thale der Räzhaher Boden sowohl zum Feldbaue der ergiebigste, wie auch für die Viehzucht der geeignetste, daher vermochte er mit diesen Eigenschaften, und zumal wegen der Nähe und seinem ebenen Zusammenhange mit Kärnten, die ersten hierortigen Ansiedler für sich zu gewinnen. — Dieses aus der Oerclichkeit sich natürlich darbietende Ergebniß bekräftiget ferner eine im Volke vorfindige Tradition, nach welcher ein zwischen Wurzen und Kronau am linken Saveufer liegendes, durch eine Hügelreihe wider die Wafferverheerungen geschütztes, von jeher culturfähiges Thäl-chen vor Alters, und vor dem Bestände der Ortschaften Wurzen und Kronau der Gemeinde Razhah zum gemeinschaftlichen Weideplätze angehört habe. Daher wurde ihm der Name „Stane" beigelegt, welchen eS noch heutigen Tages führt, ohngeachter es schon über die Hälfte von seinen nunmehrige» Besitzern aus Wurzen und Kronau zu Aeckern, zum Theile aber zu Wiesen umgestaltet ist, welcher Name nach der Volkserklärung im besagten Kronauer Thale einen mit Hütten zur Unterbringung deS Viehes versehenen Weideplatz bedeuten soll, weil die Razhaher denselben derartig zur Weide für ihre Heerde» benützten. — Zudem scheint sich für das höhere Alterthum Razhah's vor andern Dörfern des obern Kronauer Thales auch das Kirchliche auszusprechen. Dieses Dorf befindet sich im Besitze zweier Kirchen: die eine, welche im Jahre 1785 von einer Filiale der Pfarr Kronau zur Curackirche der damals zu Razhah errichteten Localie erhoben wurde, ist die des heil. Geistes; die andere, um welche der dortige Friedhof angebracht ist, ist die Filiale des heil. Apostels Thomas. — Von der ersten geht die Sage, dieselbe habe bestanden (wenn auch nicht das jetzige, sondern unter dem Namen der Filiale des heil. Geistes zu Razhah an der nämlichen Stelle vielleicht ein anderes Gemäuer) als einst eine Türkenhorde bis vor dieselbe vorgedrungen, von dort aber umgekehrt sey. Befragt man nun die Geschichte um die Zeit dieser Begebenheit, so wird man an die Jahre 1473— 1478—1480—1483 und bis 1492 zurückgewiesen, in welchen Jahren die Türken bis in's Kärntnische vorgedrungen sind; später werden sie wohl nie so weit gekommen seyn. Allein weit altern Ursprunges als diese, ist die dortige Filiale des heil. Apostels T h o m a s. Nach der Tradition ist sie die älteste Filiale des obern, einst zur Pfarre Rad-mannsdorf gehörigen Thales. Diese Aussage von ihrem hohen Alterthume beurkundet aber auch ihr Bau und das in derselben, nach Art, wie in Pfarrkirchen angebrachte Behältniß znr Aufbewahrung der heil. Oele, welches ehemals hie und da in Pen weit entlegenen Filialen zu finden war, daß der zur Abhaltung des Gottesdienstes dahin excurrirende Priester in unvorgesehenen Fällen nötigenfalls den Kranken auch das Sacrament der letzten Oeluiig zu ertheilen im Stande war. Das Alterthum der Kirche läßt denn wohl auf das »och höhere Alterthum des Ortsbestandes schließen. Endlich noch ein Wort zum Beweise des Alterthumes, sowohl der Filia.e'8. Tlioinae, und des Dorfes Razhah: Da in den zum Ehristenrhume neubekehrten Gegenden anfänglich der religiöse Eifer in Zunahme, der Gottesdienst hingegen, ob Mangel der Kirchen, besonders aber ob Ab-gang der Priester zwas schon gar in den windischen Gegenden Kärntens und an feine Gränzen anstoßenden Krams häufig wegen Unkenntnis der Sprache der Fall war) selten zukommlich gewesen ist, so fand ein starker Andrang des Volkes aus weiter Nachbarschaft zu den allererst errichteten Kirchen Statt, wenn in selben der Gottesdienst abgehalten wurde. Als aber mit der Zeit wegen Zunahme der Kirchen und Priester auch der Gottesdienst häufiger geworden ist, und da der merkantile, wie der überhaupt genannte selbstsüchtige Geist über den religiösen die Oberhand zu gewinnen anfing, hat jener die religiösen Concurse zu den ursprünglichen Kirchen in Märkte und Iliiterhaltungszusammenkünfte umgewandelt. — Gleiches Bewandtmß mag mit einem jährlich einmal bei der Filiale des heil. Thomas zu Razhah abgehaltenen kirchlichen, in Begleitung eines Jahrmarktes begangenen Coiicurse gewesen seyn, welcher allda von undenkliche» Zeiten her, aus verschiedenen Gegenden Krains, Kärntens, Italiens und auS dem Görzerifchen stark besucht war. Da sich jedoch vor vielen Jahren, bei einem derartigen Concurse, zwischen den verschiedenen Nationen ein Handgemenge ergab, daS mit dem Todtschlage eines Menschen endete, wurde dieser Markt für die Zukunft abgeschafft. Allein sein ehemaliger Bestand diene jetzt zum Beweise der Alterthümlichkeit jener Filiale und des Dorfes Razhah. Möge aber dieß Alles immerhin dem Dorfe Razhah den Beweis eineS hohen Alterthums ausdrücken, und auf eine frühe Einwanderung der ersten Ansiedler hin anweisen, so wird es dennoch dem Kenner dieser Gegend und ihrer Bewohner nicht entgehen, daß eine hierortige Ansiedelung doch durch windische Familien zuerst geschah. Ohne Berücksichtigung des Ortsnamens, der nach obiger Andeutung rein slavischen Herkommens ist, beliebe man daS Augenmerk nur auf die dortigen Bewohner zu wenden; Ihre Sprache, ihre Sitten und Gebräuche, ihre Tracht und sämmtliche Lebensweise, ihre Vorliebe zur Feldwirthschaft, Vieh- und Bienenzucht, linterscheidet sie gar sehr von den nahen deutschen Nachbarn, und beurkundet .sie als Nachkömmlinge der ivindischen Slaven. Zudem aber wurde man allda auch vergeblich geschichtliche Spuren aus einem Hähern Alterthume suchen. In Erwägung dessen bürste wohl die erste Ansiedelung in Razhah nach dem Jahre 548 nach Chr., um welche Zeit sich die Wenden (Slavine») in Pannonien und Noricum (im heutigen Krain und Körnten) niederließen, ,;u setzen seyn. _ Ferners aber in Erwägung dessen, daß sich bis zum 14. Jahrhunderte schon die jünger» Ortschaften, Wurzen und Kronau, zu einer Bedeuteiiheic erhoben, zu welcher die Zeit von Jahrhunderten erforderlich war, daß wenigstens im 15. Jahrhunderte schon Kronau als Pfarr-ort vorkommt, mußte man bald in die ersten Jahrhunderte der Niederlassung der Wenden in Kärnten und Krain, die Einwanderung derselben nach Razhah annehmen. Und deutet nicht etwa der dortige Kirchenpatron, der heil. Thomas, auf jene Zeiten zurück, da bei ihnen das Bekehrungsgeschäft zum Christenthume vorgenommen wurde? Zeigt er nicht nämlich an, wenn sich die windischcn Stämme in Krain und Kärnten, wie es geschichtlich bekannt ist, gegen die Be. kehrung zum Christenthum hartnäckig bewiesen, day die in Razhah angesiedelten Familien noch hartgläubiger waren, weßwegen man ihnen den wegen seiner Hartgläubigkeic bekannten Apostel zum Kirchenpatrone ivählce? Wenn man nun diese Muthmaßung zu den übrigen vorangeführte» Umständen zusammenhält, so gewinnt sie viel an Wahrscheinlichkeit. Demnach könnte man gleichfalls mit Wahrscheinlichkeit aunehmen, daß die Ansiedelung in diese Gegend, und die Gründung des Dorfes Razhah zwar nach 548 n. Chr., jedoch vor 790, als dem muthmaßlichen Todesjahre Inguonis, Herzogs von Kärncen,zu setzen wäre, indem sich unter dessen Regierung die letzten und hartnäckigsten Wen-denstämme in Kärnten und Krain zum Christenthume bekehrten. (Fortsetzung folgt.) Auszüge aus einem Manuscripts, betitelt: Itotaten oder eigentlich Materialien zu weiterer Ausarbeitung, bas Herzogthum Krain betreffend* *). Landesbeschaffenheit in Ansehen der Cultur und Industrie (anno 1728). Im obern Viertel haben die Unterthanen theils so enge Hübe», oder Grundstück, daß der wenigste so viel Traid erbauet, daß er das schuldige Zinns Getraid in's Urban um abfuhren, und zugleich sich und seine Familie das Jahr hindurch mit Brod nähren kan; sie befleißen sich dann mit Fabricirung Merolan, Leinwand, Sippböden, dann mit der Fracht, Kollbiennen, Aerzl graben u. bgl. ihre Nahrung zu erobern, dann in diesen Viertel ist das Bergwerk Sava, und Jauerburg, allwo meistentheils der Stahl fabricirt wird ingleichc» das Bergwerk Eißnern, Kropp, Steinpüchel und Neumarkrel, allwo lauter Nägel, Hacken, Sicheln, Sengsen, und dergleichen Schmitten seyn. Diese Berg- und Hammerwerke alle brauchen eine große Quantität an allerlei Traidsorten, welches sie zum Theil in Leybach, theils aber zu Krainburg erkaufen, oder per Contracrum über-nemmen und hiermit die Bergleut verpflegen, auch wird in diesen Orten eine namhafte Anzahl von Wein consumirt, so entweder aus dem Wippacher Boden, Görz, Unter Crain oder aus Steyer dahin geliefert wird. Karst, Poick und Jsterreicher Viertel: Die Unterthannen in diesem Viertel haben nicht so viel Erdreich vor sich die Nahrung zu erbauen, befleißen sich demnach mit Transportirung allerley Eisens, Kaufmanns- und Commercial-Waaren und Meersalz ihr Brod zu gewinnen, wie sie dann continuiilich gegen Triest und Fiume beschäftiget seynd zu fahren. Da jedoch im Sommer eine große Hize regieret, werden ihre wenigen Früchte, als Traid, Weinpeer und anders völlig verbrannt, daher sie kaum wack zur Nahrung haben, auch müssen sie aus Mangel des Wassers ihre Kühe U. Ochßen entweder weiter vertreiben, oder verderben lassen, wodurch sie sich zu solcher Zeit so verschulden, daß sie sich in vielen Jahren mit allen anwendenden Fleiß nicht erhöh, len können; in Mitterburg insonderheit haben die Jnnwoh-ner mehrer Traid und Wein, dann etwas von Baumoes, dagegen selten eine Versilberung. Mitter Krain: Die Jnnwohner in diesem Bezirk haben etwas von Traid weiter zu verführen, welches sie meist über Oblack auf Zirknitz liefern, und da, sonderlich die Nahrung am Karst gebricht, entweder versilbern, oder gegen Salz verstechen. Diese haben zugleich an einigen Orten den Weinbau, den sie pro parte auf Laybach bringen, und verkaufen, leben doch miserabel, weil sie kein Commercial-Straßen in ihrer Revier haben, behelfen sich gleichivohlen mit Sämmen so viel es die Gelegenheit zulasset. Unter Krain: in diesen Theil des Landes wird viel Traid und Wein erbauet, beides weiter herauf in's Ober-krain versilbert, weil der Wem außer Landes aus der Ursache nirgends angebracht werden kan, daß der Steyerische und Kroatische in der Güte und Stärke den Vorzug hat, und in großer Quantität in das Land geführt wird, hiemit den Verschleiß des einheimischen Hemel, also daß man oft die auf Bearbeitung der Weingarten erforderliche Spesen nicht einbringen, folglich auch die Anlagen in das Generaleinnehmer Amt nicht bezahlen kan. *) Zur Vergleichung mitgetheilt. (Wird fortgesetzt.) Uebeihaupt hat das Laud aus Mangel des reichen suiters kein erträglich oder zulängliche Viehzucht, sondern muß das Horn Rindvieh meistentheils aus dem Land Steyer, und Kroaten erkaufen und darmit den Sommer hindurch das Erdreich bearbeiten: im Herbst wird aus Mangel des Heu, so in Inner Krain auf das zu Lipiza und Adelsberg haltende kais. Gestüte verwendet wird, bcmelt erkauftes, und das im Land erzieglende Vieh gemästet, von welchem der Appaltist die größer» Ochsen nimmt, die andern werden pro parle auf Görz, Gradišča und Triest geschickt, und dar übrige Vieh im Land consumirt; ein gleiches von dem kleinen Vieh, als Kastrainer, Geise, Küz, Lämern ic. Der Consumo vorn Fleisch, Getreid und Wein, so viel davon das Land hat, beschicht mehrentheils in den Landesf. Städten, von denen darine befindlichen Civilen Personen, Beamten und allerley Handwerksleuten, so atu Land weder Getreid noch Weinwachs haben: wie auch an Körnern die Provianrirung der Meergränz, und Versorgung des Kaiser!. Bergwerks Jdria und dieser Consumo ist der Behuf denen Herrschaften, daß sie ihre gaaben doch pro parle von dem Unterthan erhalten: denn an mehrcsten Orten muß der Unterthan das weiße Getreid, sammt Wein und Vieh der Herrschaft a» der Urbarsgab geben, weil man das baare Geld zu erhalten, außer Hofnung ist; wenn aber eine Mißrärhigkeit sich ereignet, und die Ansaat nichts abwirft, da kan auch die Herrschaft ihre Urbarsgaben nicht einbringen. Aus S teyer wi r d e i n geführt: fl. ., kr. Wein 431,174 Viertel oder 400 auf einen Scartin 1078 Starti» das Viertel ä 2 kr. 14371 43 Getreid 13245 Schefel, vier auf ein Krain. Star, machen Star 3311 ä 30 kr. der Schefel, oder 2 fl der Star . . . 6365 — Häure und Leder 9252 Stück, 12 St. auf 1 Sämin, das Stück 28—30 auch mehr Pfd. in Gewicht und 8 fl. im Preiß, von Sä mm 24 fl., also in 1285 Sä mm nach den lOren auf ein Jahr . . . 9252 — Kupfer in 10 Jahren 120 pp. oder 360 Centen, seder Seilten ä 40 fl. das lOte . 1440 — Schwarz Blech in 10 Jahren 105 pp. oder 315 Centen a 10 fl. das 1 Ote . . 315 — Horn Vieh jährlich in circa 1000 Stück a 16 fl.................................. 16000 — Zuchtschwein jährl. circa 5000 Stück ä 1 fl. 5000 — Aus Kär n t h en: Stahl- und Eisenwaar 15000 Pfd. oder 15 Meiler, diesen zu 60 fl.................. 900 — in slinili 1380 Meiler wie vor, obwohlen der Meiler Eisen noch auf 64 fl. und der Stahl ä 70—80 fl. kostet . . . 82800 — insimili 455 Meiler ä 60 fl. . . . 27300 — Diatt 25 Centen oder 2'j2 Meiler ä 70 fl. . 175 — Bley 7 Centen a 7 fl. . . . . 49 — Flinten und Pistollen in 10 Jahren 2998 fl. kr. Stück, ein Stück circa 1 fl. 30 kr. thut 4497 fl. das lOte . Messing und Zinn 68 Centen a 40 fl. item 42 Centen Messing der Meiler pro 70 fl. . . . • . Spinnhaar 1473 Centen ä 10 fl. wo er doch manchmal 16 fl. kostet . AuS Görz und Gradišča An Wein 5565 Sämm a 6 fl. . Brandwein 150 Sämm a 20 fl. Obst................................ Aus Triest: An Wein 5314 Sämm a 6 fl. . Jngleicheii an Merrproducten u. Früchten Summa . . . 256284 43 Körner Fechßung. In dem sub dato 18 Decem-bris 1766 von der Landeshanbtmannschaft abgegebenen Gutachten wurde angegeben, daß nach dem Rectificalorio über Abzug zweyer Körner für den Samen, und für die Broderey an Dominicali sowohl als Rustical! an allen Getreid Sorten erzeuget wurden 1,217,256 Metzen, an Weitzen insbesondere ebenfalls wie vor nach Abschlag der zweyen Körner 223,546 Metzen. Darunter wurde aus den jährl. Consumo in Laybach gerechnet.............................. 7720 Metzen. Jener der übrigen Landesf. und Mu- 449 — 720 — 294 — 14210 — 33290 _ 3000 _ 2400 _ 31884 — 2400 — nicival Städte eben so viel Auf die Jdrianer Erforderniß Auf die übrigen Bergwerke Zur Militär Proviantirung Auf den Consumo der gründ Civil und unterthanigen Personen obrigk. 7720 5000 5000 6000 147106 Summa . 178546 Metzen. Hiemit erscheint ein Ueberschuß von 45000 ___ oder l'jjj Metzen auf ein Veneiianer Star gerechnet von 30000 derley Star welches Quantum zur Ausfuhr stabilirl iverden könnte. In diesem Gutachten wurde behauptet das Krain, das Quantum was ä 8 Metzen auf ein Kopf zu rechnen; und also bey der Population von 228129 Köpfen so ausmachte 1,825,032 Metzen abginge id est pr. jährl. 607,776 Metzen bey weitem nie von Sreyer und Kärnthen einführen, folglich nicht so unbeglücket seye; im Gegentheil behauptet daß dieser Divident zu hoch genommen seye. 2'J,, Merling Krain. Waizen wägen 1 Centner. sj3 Star machen in Triest einen N. O. Metzen. Nach bem Rectificalorio ist der Wert des Walzens in Ober Krain auf 1 fl. 6 kr. bestimmt worden und vermög 30>ähr. Comaun Zetteln ab anno 1726—1755 fallere dar 30. somit der Preiß eines Mornings Walzens nach der alten Mefferey die um 2 Maaß ringer war, auf 1 fl. 1 16j30 pf. aus. ex A. anno 1773. Maut Erträgniß in Krain. Nach einem von der Banco Administration abgegeben, jedoch selbst für ziemlich 12 unrichtig angegebenen Verzeichnis; soll an die Maute in Krain, so unter dem Banco stehen in 5 Jahren abgeworfen haben, als: Die Roßmaut . , . CO o > 49 — Die Wusse: maut • 67157 ,, 42 — Summa . 139809 fl. 46 kr. Konnte also auf I Jahr daS fünftel mit 27961 fl. 57 kr. 4j5 pf. anno 1780 in Cons. Donum Gratuitum in Krain hat außer der besoldeten Partheyen die nicht zugleich stärker begüttert, oder größere Kapitalien hatten anno 177sjg betragen vom Dominicah deren....................................174572 fl. 26 kr. 50 Procent ..... 87256 » 13 — vom Rustical! deren 170570 fl. 6'i, kr. Procent ..... 34114 >, 1 — Summa . 12 1370 fl. 14 kr. dann ward nachgesehen 'j4 fl. mir . 30342 " 33*J2 — Blieb netto Abfuhr . . . 9,027 fl. 40'z,kr. anno 1780 in Cons, ex au. Privat Maute Ertragnis; in Unter Krain belief sich in einem Jahr nach eingelangten FechSwein auf 2200 fl. etliche Gulden ex Cons, anno 1780. Erbsteuer Pausch Quantum der Geistlichkeit in Krain betragt jährl. 1600 etliche Gulden, ex Con. 24. Xbr, 1780. Privat Maute Erträgnis; in Inner Krain von einem Jahr, und zwar von anno 1780 belaufen sich auf 1607 fl. 28 kr. ex Cons. 20. Januare 1781. Rattmannstorf Pfarr wirft nach Abzug der recrificako-rischen Abzüge jährl. ab . . 1236 fl. 10 kr. 2 pf. die Einkünfte des sämmtlichen Lay-bacher Dohm Kapitels . . 42,3 „ 4 » 3 „ zu verstehen deren Canonicorum Regiae collationis ,Eomt also das 6te auf einem, hiemit auch auf den Probsten . . - • 702 „ 10 „ 3 » Mit Zuschlagung obiger . 1236 » 10 „ 2 „ Von der mit der Probstey vereinbarten Pfair Ratt-mannstorf, in Summa 1938 fl. 21 kr. 1 pf. Dagegen hat selber qua Pfarrer das onus dem Vica-rio, zwey Kaplanen und den Schullmeister die standeSmä-fiige Kost abzureichen, in wessen Rücksicht also die jährlichen Einkünfte davon nicht höher angesezet werden kann, als zu jährlichen . . . - - - 800 fl und das Canonical qua die Probstey da davon oben die onera als (Srbfteuer Aequivolent, sub-sidium ecclesiasticum, Dohm Kirch beytrug abzuziehen ä jährl............................... 500 — Summa • 1300 fl. ex A. de ,771. Landschaft Krainerisch. Brückengefäll bey den drei Brücken zu Tschernutsch, dann die zwey Feistrizer Brücken haben in zehn Jahren eingetragen 44177 ff. und die Unter Krainerische Weg Gefälle in diesen Jahren 23,99 fl. in Cons. 9. Febr. 1781. Aich. Pfarr Realitäten sind buchhalterisch angeschlagen worden, in Kapital auf 2180 fl. 52*j2 kr. anno 1771 aber via licitationis verkauft worden für 2928 fl. 57 kr. folgsam höher um 748 fl. 4% kr. ex Au. Mannspurger Pfarr und dortiger Bruderschaft S. M-chaelis Realitäten sind verkauft worden pr. , 4930 fl. 36 kr. Corporis Christi Bruderschafts Realitäten in Laybach bestehend 10'lg Mieth Huben an Hubert Gr. Barbo pr. 2100 fl. ' ' ib. Poganig. Gut dem Augustiner Kloster vor dem Spi-talthor in Laybach gehörig, wurde vr ,0500 fl. anno 1777 an Anton Baron Apfalter verkaufet, und har sich gegen den Anschlag ein Profit von 500 fl. fürs Kloster Hiebey geäußert. Die anderiveite Gülten dieses nämlichen Klosters zu Ratschach und Gurgfeld sind nach dem Rectificatorio ge-schäzet für 15000 fl. ex Au. Bruderschafts Vermögen in Krain. Nach der Zahl deren Geistlichen Bruderschaften von 396 besizen solche an Vermögen in Summa 90650 fl. 48 kr. und an jährlichen Einkünften 5502 fl. ,1 kr., es sind aber nicht alle satire worden. Ex. Au. de anno 1773l4, Thall. Gut in Unter Krain. Ist anno ,779 an Qpvar-nik in Licitatione verkauft worden pr. 4700 fl. ex An. St. Jacobi Kirche in Laybach. Indem die Jesuiten Kirch besizt unangreifliche Kapitalien 18656 fl. ex Aa de anno >780. Musique fond bey dem gewesten Seminario allda in Laybach ist richtig gestellt worden auf 27050 fl. Stipendiaten Stiftungen eben daselbst, auf 35450 fl. zusammen also auf 62500 fl. ex Aa. de anno 1779. Landstraß Cisterzieyser Stift hat in Activo an Realitäten und Kapitalien 238142 fl. 19'|4 kr., in Passive 73000 fl. ex Aa. de anno 1779. Freudenrhall Karthauß hat an Dominical- und Rusti-cal-Realitäten 271 Pfd. 8 kr. I 'j3 pf. an Kapitalien 45100 fl. Das Manuscript enthält sehr genaue Listen über die anno 1771 conscribirten Ortschaften nach den Pfarreyen, über die darin befindlichen Häuser, „Mannes- und Weibspersonen" über das Zugvieh. — Der summarische Ausweis enthält 16 Städte, 22 Märkte und 3308 Dörfer. „L a n d e s f ü r st l i ch e O r d ! n a r i-E i n k o m m n >' s se" werden in der Totalsumme mit 611833 fl. 20 kr. ausgewiesen , das Catastrum mit 35,089 fl. 21'j„ kr. dargestellt. — Ueber die Rusticalabgaben, Contribution, Steuer und Ansage, läßt sich der Verfasser folgendermaßen vernehmen: Rustical-Gaben: Seit anno 1730—1750 incl. durch 20 Jahre fallen solche, das ist von Einer Huben zu verstehen, nach dem Mittel jährlich auf 9 fl. 20 kr. aus: von anno 1751 an aber bis 1772 incl. ergibt sich das Mittel mit 11 fl. 45 kr. ja, wenn die Spazenköpf Relui- rung, Fleisch-Kreuzer und Militär-Quartier Zinns Beytrag dazu geschlagen werden, beträgt das Mittel 12 ff. M. Elsner ex oflo. anno 1773. Kontribution: Eine Anlage welche anno 1633 zur Zeit des schwedischen Kriegs in Krain aufgekommen ist: man hat sowohl das Pfund heir» Gült, als auch die Huben, über die Ordi nari-Steuer beleget, um zu Verzinnsung der Hof- und eigenen • landschaftlichen Schulden die nothwendige Mittel aufzubringen ist sie sodann erhöhet worden. Sie muß nachdem sie bey den Landtagen von denen Ständen anrepartieret wird, welches alle Jahre nicht gleich von den Herrschaften zu Ende des Jahrs, und zwar spätestens mit ultima Decembris bei Straf 10 Proc. in die landschaftliche Cassam erlegt werden. IN. de M. P. de anno 1730. Steuer: Die Gabe in Krain so der Unterthann seiner Herrschaft nebst dem ihro kraft Urbar gebührenden Zinns, und andern entrichtet, welch leztere der Herrschaft bleiben, wogegen die Steuer unter Haftung der Herrschaft und bey der Ausgebsstrafe von lO Proc. längst bis lezten April jährlich in das Landschaftliche General-Einnehmeramt entrichtet werden muß, und da die Herrschaften zum Thei auch noch Gerreid- und Weinzehende, Bergrechte und Albendienste haben, so muß von biesein die betreffende Herrschaft die darauf liegende Pfundgelder ohne Entgelt des Unterthans alleine tragen. Die Steuer bestehet in folgenden Theilen und wird folgendermaßen angeschlagen und calculirt. Z. B. Die Herrschaft Neudegg zahlt die 2li8 Gült id est 2 fl. 30 kr. von jedem Pfund Herrngült, so da betragt von Pfd. 175 28 . . 438 fl. 40 kr. — pf. Die Anlage, dadurch die alte Anlage verstanden wird, muß von jedem Pfund Herrngült mit 8 kr. bezahlt werden, so da betragt von 1757j,5 Pfd. oder Pfd. 175 28 23 „ 23 » 2 „ Das Hubgeld, oder der Hueb-gulden, da gedachte Herrschaft Hue-ben hat 123 fl. 41 kr. 2 pf. beträgt 123 „ 41 „ 2 n Neue Anlage von jeden Pfd. Herrngült 30 kr. sind wie oben 175 ,) 28 oder 28j60 fl. ä 30 kr. thut..............................87 „ 44 » __________ „ Neues Huebgeld von jeder Hue-ben 45 kr. seynd Hueben 123 fl. 41 kr. 2 pf. oder 123. » 'j2 Proc..................................92 „ 46 >> 1 » Summa . 766 fl. 15 kr. 2 pf. Alle diese Posten zusamm nennt man die Steuer, welche, in casu Exempli, Neudegg zu bezahlen hat. Die erste Gibheit id est, die 2 fl. 30 kr. von jedem Pfund Herrngnlt die man gemeiniglich die 2'z2 Gült nennet, ist anno 1542 auf de» Prager Congreß aufgekommen, und zu Unterhaltung der Kraincrischen Gränze gewidmet worden. Die alte Anlage id est die 8 kr. von jedem Pfund Herrngült, dann das Hubgeld, oder der Hubgulden: diese zwey Anlagen seynd anno 1608 anstatt der bis dahin gedauerten Leibsteuer (an welchen Namen die Stande, weil es geschunen, als ob sie Leibeigene wären, einen Eckel gehabt) dem Landesfürsten bewilliget, und sogeflalt die Leibsteuer, die eben so viel betragen hat, gehoben worden. Aus der General Einnehmer amtlichen Quittung, kan man leicht sehen, wie viel Hueben eine Herrschaft zu versteuern hat, nämlich ans der Post des Hueb Gulden; dana eben so viel Gulden, als sie bezahlen muß, eben so viel Hueben hat sie. In exemplo zu bleiben, die Herrschaft Neugeld zahlt Huebgeld 123 fl 41 kr. 2 ps. sie hat mithin i 23 Hueben, jede Hueben hat 60 Theil, welche zusammen die Hueben ausmachen, wie die 60 kr. einen Gulden: ein jeder 60. Theil hat wieder 4 Theil, welche 4 Theil 'JG0 fl. machen, wie vier Pfennige einen Kreuzer. Die neue Anlagen, id est die 30 kr. von jeden Pfund Herrngülc, und das neue Hubgeld ä 45 kr. von der Huebe seynd anno 1624 zu Bezahlung des damals ausständig gewesenen Gränitz Sold bewilliget, und bis Ende 1631 dahin verwendet nach der Zeit aber, nachdeme der ausständige Gränzsold völlig abgeführt war, sind diese Anlagen auf Verinteressirung der anno 1632 übernommenen 800,m fl. Hofschulden gewidmet worden. Aus der vorletzten Gibigkeit, id est aus der neuen Einlage deren 30 kr. vom Pfund Herrngülc, kann man die Zahl der Pfunde, so eine Herrschaft zu versteuern hat, am leichtesten wissen; wenn man solche nämlich, wie sie in der Steuer Quittung im Geld ausgeworfen ist, verdoppelt. Die Herrschaft Neudegg z. B. zahlt hieran 87 fl. 44 kr. Das doppelte davon macht 175 fl. 28 kr. oder Pfund Herrngült netto 175 fl. 28J60 Theil oder so viel Theil von einem Pfund in die 60 gerechnet, welche 60 Theil ein ganzes Pfund ausmachen. ut Supra. Ansage: Durch die Ansage wird in Krain verstan- den, die Kraft und Stärke einer Herrschaft in particular!; oder auch des ganzen Landes, in welchen damit die Güter nach dem Verhältniß ihres Nuzens angeschlagen, daß ist mit Steuern und Kontribution belegt werden mögen, man sich deren Ansage gemäß richten muß. Z. E. diese, oder jene Herrschaft ist beansaget mit 30 Pfd. Herrengült, und 29 Hueben, eine mit mehr, die andere weniger, nach solcher Ansage wird sie auch belegt, daß sie z. B. so viel vom Pfund, und dann so viel von der Huben, nach Proportion nämlich der Summen die der Landesfürst von dem Lande verlanget, und die ihm von den Standen bewilliget werben, in das Generaleinnehnieramt zahlen solle. Vor alters im 14. Seculo war man in Krain durch die Türken Einfälle stets beunruhiget und Niemand sicher dermaßen, daß, um sich in bessern Wehrstand zu sezen die Herrschaften Ihre Size und Wohnungen meist auf hohen Bergen gebauet haben. Auch die hiedurch noch nicht gehemmte stette Furcht und Unsicherheit zu beseitigen, haben sich die Herrschaften nach Proportion ihrer Kräfte der Landschaft, und dann die Landschaft dem Landesfürsten gerne und freiwillig beansaget; damit der Landesfürst, um das Land schützen zu können, die zu Besezung und Bewachung der Gränzen, dann Erhaltung der Festungen benölhigten Gelder hade. In dem Maaß als eine Herrschaft vor der andern sich in dem Eifer vor das Vaterland hervorthun wollte, in dem Maaß haben sie ihre Kräfte mehr oder weniger beansaget. Die so darunter sich reel und am genauesten beansaget haben, von denen psiegc man noch itzt zu sagen, daß sie im Landgültbuch in hoher Ansage stehen; dergleichen seyen insonderheit die alten Lamberg 'scheu Güter, welche Famille um selbe Zeit die höchste Landes Chargen als von Landeshaubtleuten, Landes Verwesern rc. begleiteten, und welche sich eben daher andern zum Beyspiel desto genauer beansaget hatte. Auf obige Veranlassung hat sich das Land das erste mal dem Landesfürsten beansaget mir S2jm Pfund Herren-gült und a2j,n Huben. Bis anno 1726 ist es bei dieser Ansage ruhig geblieben, ohne daß Jemanden eingefallen wäre, eine Untersuchuug fürzunemmen, oder einen Zweifel daran zu haben. Merkwürdig aber ist es, daß sich in gedachten Jahr ein so maliziöser Landesmann gefunden, der gerade an ©. M. den Kaiser zugeschrieben, und selben be-richrer har, daß das Land Krain aus 3t\m Pfund Herrngült und a4jm Hüben bestünde, womit derselbe nicht so viel dem LandeSfürsten einen Nuzen, als dem Vaterland eine Schlappe versezen wollte. Unter der Aufschrift an das Wiener Ober Postamt schickte er das Schreiben ab, ermahnte aber in dem Copert den Postverwalter mit erlichen Zeilen, das eingeschlossene Schreibe» dem Kaiser sicher zukommen zu lassen, mit dem Beysaz, daß cs eine Verräthe-rey des Landes Krain betrefe, und unterschrieb sich mit dem verlarvten Namen Kranciscus Nut tan Juris Con-sullus in Krain. Der Brief ivard richtig abgegeben, und der Kaiser Diplomatarluiti Cariiiolicmii. Äns den Materialien des histor. Vereines für Krain. (Fortsetzung.) Urkunde Ulrichs, Herzogs zu Kärn then und Herrn zu Krain de dato 1256, wodurch der» Convente zu Sittich in allen Gebieten des Herzogs Ulrich ■— nebst andern Gerechtsamen — die Maurhbefreiung zugestanden wird. In dem namen der heiligen tinnb vngethailten Dri-nältigkait. Wir Vlrich von Gottes genaden, Herrzog In Kärndten, vnnd Herr zu Crain. Allen den gegenwärtigen vnnd znknnfftigen, die bife geschrifft ansehen, des vnbegreifflicheii liechtes klarheit zngebranchen ewiglich. Nachdem als Wir Werden geboren,' so gehen Wir zn dem todt, vnnd Wir Wartten alle den betrüebten auf gating des lebens, vnnd ist nichts gewisers das Wir annders hoffen, dann das seyen »unser guter Werkh fruchtbarer mach In znekünfftigen Zeytten. Wann nachdem als der ZwelffPott *) spricht, Wir glauben das vnns allen hie auf dieser Wellt ist vberflüffiglichen znsäen, auf das Wir In der gefegnmtß miifen schneiden, das vnns In dem einigen leben ist ewiglich Zubesizeii, Darnmb sollen Wir alle säen die Zergeng-licheit für die bleiblichen, die zeytlichen für die ewigen. Wann es ist ain ehrliche Wechslung vmb des Willen alle ding zunerlaffen, Welcher so Er gcrounnen Wirbt, ain Mensch alle ding besizt, Darnmb Wällen Wir das Wissen, sollen all Inn der gemain, das Wir für alle andern Stetten, die Gott geeignet seindt oder geeignet werde, mit gültiger gnnst liebhaben das Cloffter Sittich, Inn »unser Herrschafft gelegen, Und In solche haben genommen »nufer eigen »und besonndere gnad, vnnd wollen, das die lentt, vnnd auch die eigenschafft die zn dem Closter ans volkhommenden Rechten gehören, von »unfern Richtern, Vrteilern, Schergen vnd Ambtlentten sein frey vnnd aufgenommen, Wir wollen auch das alle die Zwittrecbtigkait, Widerfetznng, Cla-gnng, vnnd all annber fachen, die minder seinen leütt entspringen, Wemb der Abbt seine gemalt benilcht, soll solchs genneglieb straffen und bessern, vnnd sein nicht Pflichtig »unfern Richtern bannn zn annt-wortten. Wir wöllen auch so yemannds von »unser Lanndtschafft, »6er ainetn des Clossters Güeter zn klagen hat, mit reebter Vrsach soll Er gehen für »unsern Richter, die gerechtigkait znsnechen, vnnd die lentt des Closters, so sy von demselbigen erfordert werden, mit dem Pötten desselbigen Closters sollen sy erscheinen zn anntworten, ober die furge-legten stnekh vor »unfern Richtern, Aber zn keinem andern Gericht oder Closters, die zu vnns oder zn »unsern Richtern werden erkannth, zu zuhören soll sein desAbbts, vnnd dieselbigcn »unser Richter, bey vorbe-halltiing »unser gnaden, sollen wieder die nicht sprechen von diesen vnn-sern gnaden, vnnd sein aufgenommen, des Gerichtstodts sein verdambt. Aber Ire Güeter vnnd besezmig sollen bleiben dem Cluster. Allein sollen sy durch des Clossters scherzen mit der güertl vmbfanngen zurichten, vnnsern Richtern geamitwortt werden. Aber vmb überflüssiger gnaden, vnns »und der feeste »users Vetters löblicher gedächtnns Bern-hardi, ctioan erleuchten Fürsten zn kärndten, vnnd annderer frenndt vnnd »unsern Erben von dem Sinn der hochgelobten Jnnckfraven Marie seliglich zn uerbienen, Wollen Wir das alle die, die Güeter zn nnz dem vorbenannten Cloffter oder sein höhnen, durch die Stett vnnd Märkht, da zn mautten ist Inn vnnsern Lannden öder Herrschafften, von dem Connent brnedern oder anndern Iren biennern vnnd Botten dnrchgefüert werden , sollen sy gannz frey, seyn Mantt, Zoll, Aufschlag, Wechsel, Fnehrlohn vnnd aller gäbe. Ist das fach das yemannds ans vnnsern nachkhommen diser »unser gnad, die Wir dem Abbt vnnd brnedern von Sittich gnediglich haben gethan, Würde die myiiiiern oder znstörn, der wirdet von Gott dem Almächtigen verflucht vnnd verdambt, vnnd geb darnmben anntwortt am Jüngsten tag. Darnmb das keiner vonser nachkhommender oder Erben, bife »unser gnad vnnd Freyheit fräffllchen nicht haben anzngreiffen oder zn-uerännbern. Haben Wir heissen machen vnnd schreyben bifeit gegenwertigen brief, vnnd mit »unserm Sigel beneßtiget, vnnd ewiglich' bestatt. Geschehen seindt die ding nach Christs gebnrdt, Tansent Zweihundert , vnnd Im Sechsnndfiinffzigisteii Jar, In der gegenwärtigfeit der Nachnolgenden Zeugen, Herrn Vlrichs, Granen zn Sternberg, Vlrich Granen von Hemberg, Hang von Fyser, Friedrich Abbte zn Vietring, Rndolff Abbte zn Landstraff, Rrdolff Abbte zu Sauet Pauls, Conrad Probst zn Greyffentall, Vlrich Probst zn Velekeenmarekht, Otto von Traabnrg, Rndolff vnnd Fobolt gebrüeder von Roffegckh, Vlrich Hannbnrg, Hardwig von Kreyg, Archolff von Ossterwiz, Jacob von dem Perg Herboye, Zacho von Hymelberg, Julian von Seebnrg, die vnnd all annber Prekaten vnnd Edellentt, die denselben Tag In »unsers Vatters löblicher gedächtnns begrebnns sein gegenwärtig gewesen, zn Sanct Paul Im Lanental haben, geben im warhafftige Zengnnß. Porten beputivt worden, eine Verordnung nachgeschicket und mitgegeben, daß er hierüber m der Durchreise zu Laybach die nähere Kenntniß einziehen, die Oekonomie und den Statum provincialem untersuchen, sofort den Bericht über den Erfund abstatten solle. GrafWagensberg der sich desfalls angemeldet, wurde, obschon dem Land von Hof nichts intimiret worden, als einen Justiz liebenden und dem Lande allezeit affect. Kavalier, ohnbedenkich alles realiter ausgewiesen und dar gethan, daß die durch obigen Angaben angeführte 8im Pfund und ajm Hüben von Ge-treib und Wein Zehendern, Bergrechten u. dgl. ungewissen Gefällen herrührten auf welche kein so steifer Grund zu bauen seye, und dann seyen auch unter denen 3njm Pfund die Pfandschillings Güter mitbegrifen, welche in das Landes Vizedohmamt ihre meisten Gaben, in das Landesfürstl. Generaleinnehmeramt aber das wenigste zahlen, so daß sie in to turn hieher auch nicht könnten gerechnet werden. All dieses harte Graf Wagensberg wohl erwogen, und darnach seinen Bericht abgeben, seit welcher Zeit die Sache wieder still und beim alten geblieben ist lind obschon das Land die 30jm Pfund und die s4jm Huben wirklich hat, so wäre doch eine Unbilligkeit, wenn es bey seinen kleinern und weit schlechter» Grundstücken, gegen die aneern Vorlande, allein so hart gehalten werden sollte, anerwogen die Vorlande in dem Verhältnisse wohl um viel weniger angesaget haben, als Steyrmarkt mit 72|m Kärnthen mit 36jm, da daß erste ißt doch 92jm und das andere 40jm gegen den Hof selbst bekennen, ohne zu gedenken, daß dem ohngeachcet ein und das andere noch einen guten Theil werde verschwiegen haben. N. P. M. de 1730. ') Der heil. Apostel Paulus. Eine Berufung auf das Artheil unparteiischer Leser. Di,! Nummern 50, 51 und 52 des „Jllyr. Blattes" cnt--halten die „Würdigung einiger Rechfeld'schen Noten ohne Text."') — Jeder Leser der „W ürdigu n g" mußle einsehen, daß es mir der Verfasser schon durch seine glän-zendr, circa 170zeilige Einleitung unmöglich gemacht hat, mich mit ihm in eine wissenschaftliche Unterhaltung einzulassen. Daher wandte ich mich in einem berichtigenden Aufsatze auch nur an die verehrten Leser jenes Blattes. Allein da der Redacteur des besagten Blattes meinem Aufsatze keinen Raum zu gestatten befand, so sehe ich mich bemüßiget, ihn diesen Mittheilungen anzuvertrauen. Da er auch für andere, als die gewöhnlichen Leser der Mittheilungen bestimmt ist, so ivird er nothwendigerweise manches sonst Ueberflüssiige, manche Wiederholung enthalten. Ich könnte zwar durch Safarik mich von einer langwierigen Arbeit, die Leser von einer wenig erquicklichen Lecture entheben lassen. Eine einzige Stelle des ehrfurchtge-bietenden Slawisten „ Slowanske Starozilriosti " (Prag 1837) dürfte die Aufschrift: „ W ü r d i g u n g " (zu den im Jllyr. Bl. Nro. 50, 51 und 52 auf zwölf Spalten enthaltenen critischen Beleuchtungen) als einen Druckfehler darstelle». Doch die Umstände gebieten es, diese Stelle, oder, wenn der Ausdruck erlaubt ist, diesen Stellencomple.r als bloße Einleitung vorauszuschicken. „In Betreff der Aufhellung unseres ani meisten verbrei. tete» und am längsten im Gebrauch verbliebenen 1 2) heimischen NamenS, d. i. Slo w ane... halten wir," sagt Safarik 3) S. 461, „vor?lllem für höchst nothwendig, uns bis zu den ältesten fremden und heimischen Zweigen selbst durchzuwinden ... Die erste Frage also und die Hauptfrage ist, von welcher Zeit an, in welchen Zweigen und in welchen Formen lebte dieser Name fort? Dann ist die zweite und daneben liegende, welches ist seine Ableitung und ursprüngliche Bedeutung?... Nun führt Safarik alle Benennungen für unser „S l a w e" und „slawische Sprache" von Ptolomäus bis 1 643 an. Darunter S. 405 Slawen, © Io men 6 f bei den Walachen. 4) I Exarch bucharsky (um 900) nach einer Ausgabe aus dem I I. Jahrhundert Slowensko in den «ethischen Glossen (1 10.) Zlouenin, Zlovveue, b. i. (sagt © a f a r i 1) Slowetijn, Slowene; bei Nestor (1114 nach rkp. 1377.) Slowens, S1 o \v j e n s k’ ja zik; dann „jetzt Slowjansk im Gouv. Wilna;" in der Uebersetzung des 1) ßu diesem Titel gab freilich ein guter Freund von mir unschuldiger Weise die Veranlassung. Mau habe mich nicht verstanden- bedauerte er. 2) Ich unterlasse es, den oechischen Text vorzulegen, im Vertrauen daß die verehrten Les.r in die Treue meiner Uebersetzung keinen Zweifel setzen werden, wenn sie auch mehr Rundung im Ausdrucke wünschen loUte, die ich um der Sache selbst willen zu bewerkstelligen bisweilen unterlassen habe. . 3) Die Druckerei besitzt die in der oechischen Sprache vorkommenden Accentbuchstaben nicht. 4) Naproti toniu u W alachuw uziwagj se formy Slowen, S1 o-wenesk. In der Note. Lex,, valack, Budae 1825 S. s. v. Slovenil etc. Agap. Kret. v.'S. Bnkečič 1688 Slowenski jazik* (Slowacy); eben so in den in Italien und Dalmatien gedruckten Werken mit lat. Buchstaben (1582) n slovignschi jazich, 1617 u s !o v i n s ki jazik; B Kacsicha Ritual r inski u R. ] 620 istumaesen slo vinski; J. VIic. Tlics linguae illyricde 1649 jezika slovinskoga. In den illyrischen mit cyrillische» Buchstaben gedruckten Bür chern: Levakovicha Azbiik. s I o v in sk i (1629), dessen Missal va jezik slovenski (1631). _ In den älteste» kroatischen Büchern : F. na szloiiienski jezik obernieu ; Ant. Vrameze Kronika, v Lublane 1578 szlouenskim jezikom (1578). In Dalmatinischen, Kroatischen und Sloveiiischen: ctenj z evvangelij .. Ktoremi szvela czir-k v a zagrabeeska s z 1 o ve n s k ä ... sive s lovens k o m szlovom na szvel.'o vundani (1651); in den ältesten Büchern der krainischen, kärntnischen und steyrischen S l o w e n e n ; ') Pr. T r n bera Abcdarium .. 1550 SI o-u e n i, SI o u e n z o u,dessen Katech 1550 vsem Sloven-zoiii gnado; dessen Kaiech. (1555) v S1 o u e n sk i m j e-siku, SLouenciu. f. f. (S. umen.) negflii del slovenskih desliel F. Sloueiii, Slouenzi, Slovenzcliina ; a) in den ältesten eechischen Handschrifien uus der 1. Hälfte des 14. Jahrhund, ii dedieewi sjovvenskem bei D ale mil ten ai'cibisknp Rusjn biese niši (svvatan) slowe n s k y 3) shiziese (1495) ; in den alten p o! n i sd) e n Chroniken (1 597) Slowi a nie, Slowiani», Sloiva ken, Sloivak, slo-w i e ii s k i narod,4; slo w i e n skie pismo (1611) Slo-vviane oder Slowacy, $ 1 o w i a n s k i narod, s low i an ska ziemia, slowiausky jezyk, bisweilen auch Slowacy oder Slawinowie: 5 6) in einem Kasubischen Buche: S1 o w i e u-ski jezyk , womit „sliwensVa ric" überstimmt0) — Nun aber folgen die höchst merkwürdige», alle Ziveifel abschneidende» Zeilen in Bezug auf die B e d e n c u n g aller dieser Benennungen, in Bezug aus den heutigen Gebrauch und Bedeutung des Ausdruckes Slowene und sl o w e u i s ch des im Sitin'» so genauen Slawisten Safaiik. Er sagt S. 469 : »Mid diesen alten Zeugnissen stimmt auch der herrschende Gebrauch bei jenen beiden slawischen 7) Stämme», welche sich diesen Name» bis zum heutige» Tage nusschließlich in seiner u v sp r ü »gliche n R e i n heit bewahrt haben,8) d. i. der S lo-waken9) in Ungarn und der Slowenen 10 11) im Steyrischen und Kärntnischen,") denn jene haben zur Bezeichnung ihres 1) d. i. Slawen, die die N e st o r i s ch e Urbenennung beibehalten haben 2) Alles von Trüber, Dalmatin, Krön citirt. Ich habe nur ein paar Stellen genommen. 3) Ob die Čecb.n auch generaliter genommen nach D a l e m i l — nicht nach R e ek f e l d — sl o v enisch, d. i. slawisch gesprochen haben ? die Russen nack Nestor? 4) Slawische (5tamm. .5) Ob wohl 0.1 fur iE alle diese Benennungen für gleichbedeutend hält ? 6) gakozto prawidelnau zinenau lilasky o, w i powstale (drew, sliwi ces, slowo, wiz .. . 7) ,slowanskeho narodu; als Lechischer Schriftsteller sagt Safarik, Slo-XVan, Slowansky, wie die Leser schon bemerkt haben werden. 8) wyhradne a w puwodnj presnosti zachowal. 9) Slowak u 10) Slowenen* 11) w Styrsku i Korutanech. Stammverwandten den Ausdruck Slowak,') die angestammte Sprache heißt ihnen die slowenische,1 2) Sloweneina; diese haben den Stamninamen Sloveuiz, Slovenez, Slovenz, für die Sprache (ree) Slo venshina, Slo venzlii na, zeme slovenska, deshela.______ „ Auch das Russische Volk, fährt Safarik fort, obgleich es heut zu Tage diese Benennung nicht mehe gebraucht, weiset doch viele nach den einstigen Slowa-nen 3) benannte Dörfer, Städte, Flüsse und Seen, darnach geformt, auf.»4) _ S. 470: »Nach der Wurzelsylbe, so gibt es zwei Haupcformen (wie ans obiger Uebersicht deutlich hervorleuchtet, sagt Safarik: a) Slavi und Slavini bei den Fremden, Slawjane, Slawjene bei den Heimischen, b) Sloveni5 6) bei den Frenidländigen, und S1 awjane, Slow-j ene bei den Heimische». 5) Wir hoffen, daß nach criti-scher Erwägung des innern Gehaltes (Werthes) eines jeden der oben angeführten Zeugnisse, und zwar sowohl was die Her-leitung und den Stamm, als auch, was die Zeit und Alter anbelangt, kein vorurtheilssreier NichLer sich sträuben wird die eine und die nämliche Form, Slowane und Slowene mit ihren nebenliegenden Ableitungen (odlikami) Slowene!, 8 1 owaei als altzeitige, heimische, ursprüngliche und reine anzuerkennen. 7 8; — Bedarf es noch mehr?______ Ist nun nach Safarik Slowene gleich Slawe? slowenisch gleich slawisch? Das Treuber'sche Slouene, Slouenei gleich Slawe? Safarik verfolgt den Gegenstand noch auf weiteren 10 Seiten dieses 36 Seiten einnehmenden § 25, betitelt: Zprawy o Windech, Antech, Slowanecli. — Ich werde später Safarik noch ein paar Worte reden lassen. Hier möge noch eine adnotatiuncula von Anton Johann Murko einen Platz finben: s) »Ich nehme,» schreibt er auf der ersten Seite der Vorrede, »das Wort »Slowene, slowenisch» in weiterer Bedeutung, und verstehe darunter den slawischen Dialect, wie er in Steperma r k, Kärnten, Ära in und den westlichen Di stricte» vor Ungarn gesprochen wird. In engster Bedeutung des Wortes ist Slowene mit Winde (dem Slowenen in Steyermark und Kärnten, zum Unterschiede der in denselben Provinzen wohnenden deutschen Nachbarn) und im weitesten Sinne mit S l a w e 9) gleichbedeutend Nun bitte ich die Leser, mir mit einiger Geduld zu folgen, in Berücksichtigung dessen, daß es oft mehr bedarf, um 1) slowe rodak. 2) slowenska. Man sieht, daß die Benennung «Slowak« den Gebrauch „slowensko” nicht hindert. 3) oder Slowenen. 4) z. B. Slowatina im Gouv. Twersk, Slowcy in Minsk, Sloweny im Mohylew'schen ... Slowena im Witepskjschen-, ... Slowisk, Slo-wyt’, Slowjansk, oder Slowinsk, Slowenesk, Slovun, Slowjany u. f. f. 5) Sloveni, wegen des lateinischen Ausganges fremdländig genannt. 6) Da wäre ja der cech doch auch ein Slowene. 7) Daufame že po Kritickem uwäzenj wnitrny cenj gednoho Kaž-deho z nabore uwedenych swedeetwy gak co do pogitj a rodu, tak i co do času a starjgeho , zadny nepredpogaty saudee zpeco-wati se nebude gedinau formn Slowane, Slowene, s wed-leg šj mi gegjm odlikami Slowenei, Slowaci, uznati za staro-bylau, domacj, puwodny a presnau. 8) Theoretisch praktische slowenische Sprachlehre für Deutsche nach der Volkssprachart der Slowenen in Steyermark, Kärnten, Krain, und Ungarns westlichen Districten. 9) Also der eech? der Kroat ?.. . einen unordentlichen Schutthaufen hinwegzuräumen, als ihn zu verursachen. Wollen übrigens die geehrten Leser nach Nro. 50 nicht etwa schließen, daß die Beweisführung keine dialectischen — Feinheiten enthalte. Alles, was ich in den »Mittheilungen des historischen Vereins für Krain« ') in Betreff deS „Pudels Kern», ivie es Bl. Nro. 50 genannt wird, wirklich geschrieben und nur gele-genheitlich gesagt habe, ist in seiner Zusammenfassung Folgendes: 1. Kopitar schreibt in seiner Grammatik der Slawischen Sprache in Krain, K ä r n c e n und Sleyer-ina r k (Laibach bei W. H. Korn 1808): Slovenc (S lo-wene) sey kein Special-Name für die Bewohner von Krain, sondern der anfängliche Ge sa m m tu a m e 2) sey nur ein Special - Name der Steyrer und Kärntner geworden; er schreibt h i c r l a n d s (in Krain) habe der Special- Name Krainer gegolten; 2. ich habe auch in andern Büchern dasselbe gelesen, habe es sonst im gewöhnlichen Leben üblich gefunden, und ich meine, daß Kopitar gesagt haben würde »k ra i n i sch» (nach dem gewöhnlichen Sprachgebranche nämlich, obwohl die Krainer eben so gut Slowenen sind, wie die Steyrer und Kärntner, die sich Slovenci y.az i^op/v zu nennen für nothwendig fanden,________ nach Kopitar;) 3. doch habe ich die Ansicht, der Grund, den Kopitar angibt, hindere nicht, daß der Ausdruck Sloivene und Slowenische Sprache5) in allgemeine (d. i. sich nicht bloß auf Bücher und Parteien sich beschränkende) Ucblichkeit gebracht werde; historische Beispiele, das Gemeinsame der Sprache rechtfertige den Gebrauch, ohne daß man zu sagen brauche, es sey im m iner so gehalten worden; 4. nur der Ausdruck Slowenien (man liest in Slowenien) sey eine Jnconvenienz, lasse sich nicht rechtfertigen. Ich werde nun, damit die verehrten Leser den fraglichen Theil meines Aufsatzes wirklich in seiner „ganzen Blöße" betrachten können, I. die Stellen vorlegen, aus denen man etwas Anderes geschöpft hat, als hätte ich behauptet, z. B. die K r a i n er seyen keine S l o w en e n, nämlich nicht vom gleichen Aste mit den slavischen, zuerst in die griechischen Provinzen übergangenen, und von dort in diese 1) Das Ziel dieser Mittheilungen ist: Aufhellung der Geschichte des Landes, seiner Schicksale, einzeln und im Verbände, Darstellung früherer und jetziger Zustände u. dgl. Reflexionen, durch allgemeine Zustände Europa's hervorgerufen, — werden das Ziel doch nicht verrücken? Und unsere Zeit, hat sie nicht, leider! einen langen traun# gest Text zu langen Roten geliefert? Daß ich nur die allgemeinen Zustande unseres österreichischen Vaterlandes, die Zustände Europa's vor Augen gehabt, daß jetzt, wie früher, sich aus meinen schlechten, unwürdigen Aufsätzen nur der österreichische Staatsbürger darstcUc, wird einem jeden Unbefangenen klar seyn. — Wer zweifeln wollte, den bitte ich nur S. 72 u. a., Jahrg. 18'i8 anzusehen. — Uebrrgens sind diese Mittheilungen weder ein Unterhaltung s-blast, noch ein Reuigkeitsblatt, und nehmen allerdings eine größere Aufmerksamkeit von Seite der Leser in Anspruch. 2) Welches war denn der anfängliche Gesammtname, den Kopitar meint? — Doch S. 2oi, Sp. 2 des 2». Dl. hat mit wissenschaftlicher Schärfe alles — untereinandergemischt, dicta et non dicta, di-cenda et non dicenda. 3) AIs Specialname in Krain u. s. w., d. i. statt „Krainer« und „k r a i n i s ch- « Länder eiiigmanbevten Steyrer» und Kärntnern; als hatte ich behauptet, slowenische Sprache, Slovenski Jezik, sey etwas Neues, etwas von den Gelehrten Erfundenes; als hatte ich untersucht, ob die Slawen künftighin Slawen genannt werden dürfen u. s. f. Die Leser werden sich überzeugen, daß ich den Namen Slowenen ölten Slawen zuerkenne, ') mithin auch den Krainer», gerade wie Kopitar und Vodnik gethan, denen ich es nur nachbete; * 1 2) daß also schon in dieser Beziehung auf mich gar keine Schuld fällt, daher die in enthusiastischer oder vielmehr dialecti-sch er Aufregung in die Welt hineingerufenen Worte (im 3tips. Bl. Nro. 52, S. 208 Sp. 2.) „wenn sogar der ehrwürdige glorreiche Name unserer Väter in Frage gestellt wird, — dann ist es die Pflicht eines Jeden, in dessen Brust auch nur Ein Funke slawischen3) Ehrgefühles glüht, solche Aufsätze in ihrer „BIöße" darzustellen, (selbst auf die Gefahr hin, von sogenannten Gutgesinnten u. s. f.”'i ohne Zweifel als das von den Lesern werden erkannt werde, was sie auf mich bezogen, wirklich sind. Diese Worte, die man vielleicht eine Vertheidigung der nicht zu vertheidigenden „W ürd i g u njg" nennen könnte, würden die verehrten Leser tun so besser würdigen können, wenn ich eS nach dem Jllyr. Blatte Nro. 50 noch wagen düifce, „die Perle meiner Aufsätze" vom I. 1846 und 1847 zu citiren, worin ich der Slawen Ehre und Ruhm nebst ihren Namen gegen Horvath, der ein ganzes Werk bloß zur Schmach der Slawen erscheinen ließ, allerdings mit großem Aufwands vertheidigte, mit einem Auf-wande, der dem unparteiischen Manne von wahrhaft wissenschaftlichem Sinne nur als Beweis der eigenen Geringschätzung erscheinen und gelten wird, nicht als daS, >vie es das Jllyr. Bl. darstellt. II. Hierauf werde ich den Lesern die classischen Stellen Vorlegen, welche sehen lassen, daß alle gegen mich angeführten Beweisstellen nach gehöriger (im Jllyr. Bl. und sonst unterbliebenen) Vervollständigung, gerade für mich beiveisen, daß Trüber und B oh orte u. s. f. slovenski jezik mit lingua Slavica übersetzen, ^ Dalmatin auch die Gechen und Russen u. s. f. gerade wie die Krainer und Andere W i ti- li Dos »zuerkennen» werden die wohlwollenden Leser gewiß nicht als im anmaßenden Sinne gebraucht ansehen. 2) Haben diese Vormänner unrecht gehabt anno I8O8...1811..., Io ist 111 i r die Schuld nicht aufzuwalzen. Ich habe nie eine Untersuchung über die Benennungen der Krainer angestellt, sondern genommen, wie ich'« vorgefunden, was ich gelesen. was ich gehört, nicht ob das Gelesene, das Gehörte richtig oder unrichtig fei), und das Letztere nur nenne i ch untersuchen. 3; Dieser Ausdruck „slawischer», der von mir unterstrichen worden ist, führt mich auf den Gedanken, ich müsse sogar allen Slawen den Namen Slawen abgesprochen haben. Gott weiß wo? In der Perle meiner Aufsätze etwa? in den Noten ohne Text vielleicht? Meine alten Augen sind zu schwach, zu abgebraucht, um etwas dergleichen zu entdecken. 4) Natürlich, weil diese eben so wenig gewusst, wie man slovensko l a-teinisch sagt/ als wie nach dem Jllyr. Bl., @. 207, der arme Vodnik notbgedrungen (weil er keinen slowenischen Namen für alle Slawen gefunden! in Gottes Namen den Pemcc, den Horvaüi auch Slovenec nannte. Wie nennen denn heut zu Tage die bierländischcn Slawisten die Slawen? Ich höre Slowene, oder Slowac. So? Einige wußten keine Auskunft. Der tschechische Gelehrte sagt S 1 0- dlsche nennt, d. i. Slawische (nach dem Urgeneralnamen), daß Vodnik auch den Peineč (0echen) einen Slowe-II e n nennt; ich weide dieß aus dev Novice, Nv. 22, nachweisen ; ja selbst aus den Versen desselben, Nv. 25, S. 108, wird hervorgehen, daß Vodnik betn Slowensko eine weitere Bedeutung gegeben hat; weiter, daß Vodnik slowensko mit slavice übersetzt u. s. f. Endlich werde ich nachweisen, daß Kopitar in seiner Grammatik v. 1808 (tt. da Schoforik, den Kopitar von 1808 und 1822 noch anno 1826 citiit, doch vermuthlich auch noch anno 1826) überall stereotyp Krainev, Krai ni sch, Krai nische Sprache schreibt, daß er gerade der kroinisch-slowenischen, oder, wie er einfach sagt, den (ganz speciell genommen) kroi-nischen Dialect') iinb mit Rechts für den reinsten unter den slowenischen Dialecten im engeren (nicht engsten) (Sinne zu erheben und ausjubreiten gestrebt hat, nicht minder vom w i ss e n sch a ftli ch e n, als vom patriotischen Gesichtspunkte ausgehend; ferner, was Kopitar unter Garant anus, unter k a r a n ta n i sch e n Slawen und Slotvenen versteht, und warum er sich am liebsten den Karan tan en nannte (in späterer Zeit nämlich); die angeführten Stellen ans Schafarik (vom I. 1826), der größten Autorität unter den Slawisten, werden noch mehr erkennen lassen, daß die in Nro. 51 driften Stellen ans Kopitars Glagolita Clozianus Vind. 1836 gor nichts weiter, gor nichts Anderes beweisen, als daß ich hätte sagen sollen: »wie Kopitar anno 1808 ganz gewiß gesagt haben mürbe."3) Ich lebe der tröstlichen Ueberzeugung, daß mir die Manen dieses gelehrten Slawisten, mit dem ich schon anno 1821 Bekanntschaft gemacht habe, meinen Fre v el verzeihen werden, um so mehr, da selbst Schafar i k noch im I. 1826 die nämliche Stelle (S. weiter unten Nr. 1) von Wort zu Wort citiit, ohne Auslassung, ohne Zusatz, ohne Berichtigung, ohne über eine etwaige Zurücknahme des im I. 1808 Gesagten, Auskunft zu geben, so daß mein chronologischer Fehler sich nur auf 10 Jahre beschränkt. Nirgends werde i ch reden, sondern überall die Schriftsteller reden fassen, freilich ohne dialectische Vergeßlichkeit. Meine Worte aus den Mittheilungen, den Gebrauch „Slowenen", „Slowenisch" betreffend 4) sind : 1. S. 283 : „ES dürsten den verehrten Lesern die Worte wan oder Slowak. S. Sung mann, und — i» kann nickst helfen: S. auch die «Perle meiner Aufsatze», wo ich eben, weil ich weder ein Gelehrter bin, noch mich als einen solchen brüsten will, Alles den Lesern zur ei g e n e n B e u r t h e i l u n g vorgelegt habe, damit sie sähen, ob meine Folgerungen stichhaltig seyen oder nicht. Doch Lafarik stehtja schon in der Einleitung für Alles ein. 1) Die Krainische Sprache, gerade die war ihm in weiterer Ausdehnung die slowenische, wenn nicht olle Stellen täuschen; allein „ad vitandam invidiam «, wie er sagt, gefiel ihm der Ausdruck kara n tani sch e Sprache von dem alten Namen des Londes Cava n-tanien. Doch ich habe nichts gesagt, denke es für mich im Stillen. 2) Schon geographische Verhältnisse sprechen dafür. 3) und auf Lafarik gestützt auch 1822 , — wer hätte gedacht, daß für den Satz: „Sonst pflegte man schlechtweg, «krainisch" zu sagen, und slowenisch bedeute slawisch» alle slawischen Autoritäten aufgeboten werden müßten. zt) Ich lasse nur jene Sätze und Wörter aus, die an der Sache gar nichts ändern. im Eingangs dieser Riefen- und Sturmnote auffallen," oder wie Kopitar sagen würde, „der k ra i n i sehe Sprachunterricht." — »Zur Aufklärung und Rechtfertigung') Folgendes: Kopitar, nachdem er in seiner „„Grammatik der slawischen Sprache in Krain, Kärnten und Sreyer-mark (Laibach bei W. H. Korn >808) Schlötzers „»unvergeßliche Bemühung"" — durch welche sich über das Chaos der Geschichte der Slawen Licht zu verbreiten angefangen, ge-rühnit. ... macht zu »»Winden"" die Note: „„Diese zum Citiren so bequeme Benennung ist nicht ganz richtig. Nur die Step rischen und Kärntnischen Slawe» werden zum klnterschiede von ihren deutschen Mitbürgen Winden, d. i Slawen genannt; denn Weud e, Winde ist das d e ut sch e Synonym für Slawe, eben deßwegen neuneu sie sich auch selbst Slovenzi, d. i. Leute vom Slavischen Volksstamme, nicht vom Deutschen. Der ©efommhmntc der Nariou ward ein Species-Name. I» Krain hingegen, wo das ganze Land von Slawen bebaut wird, fiel dieser Anlaß weg, und der Special-Name Krainer, Krajnzi, gilt ausschließend seit Man-nesgcdenken. Sprache, Kleidung, Lebensart ist die nämliche bei den Winden, wie bei den Krainer», aber nie wird der Krainer Slovenz im specialen Sinne, und umgekehrt der Slovenz nie Krajnz genannt."" 2. „Ich habe durch Leciüre, wie durch eigene Erfahrung geleitet, das hier (von Kopitar) Ausgesprochene bis zum Monate März 1848 für eine unbestrittene Thatsache angesehen." — 3. »Nach Kopitar" (laut Citat I.) „ist Slowene eigentlich nur ein Generalname, der dem Oechen eben so gut zukäme, und dem Polen u. a. wie dem Kra i ner. Allein, wie 6ech ein Special-Name der Slawen in Böhmen ist, so ist Krajnz ein Special-Name der Slawen,^) und Slowene ist als Synonym von Sla>ve zu betrachten." — 4. S. 25. »Slavinen, Slaven, Slowenen und Slowiane^) stellen sich eben so als G en e ra l. Benennungen heraus, wie Slawen, daher der Grund, den Kopitar für das Slowenez (Slowenz) des windischen Stey-rers und Kärntners angibt, Jedem einleuchtend seyn muß, der es nicht anders haben will." * 1 2 3 4 5 * *) 1) Diesen Ausdruck wollen mir die geneigten Leser zu Gute schreiben. 2) Und diese ganze Stelle hat Safaris. auf welchen alle Sprachforscher mit Ehrfurcht Hinblicken, in leiblicher Gestalt in seine Geschichte der Slawischen Sprache und Literatur nach allen Mundarten, Ofen i826, aufgenommen, von: diese (wofür »die» gesetzt ist) bis Krajnc genannt. Man findet sie S. 271 3) Versteht sich wohl von selbst, der Slawen in Krain, und eben deßhalb, weil Slovenz ein Synonym ist von Slawe, so ist schon hier aus, gesprochen, daß bcm Krainer der Name Slowenz , Slowene, gebühre. Weil er aber die Sprache der anderen Slovenci spricht unv auch aus historischen Gründen, so gehört er zu dem Specialstamm der slav. Steyrer und Kärntnkr. Ich weist nicht, in wie vielen Weisen eine Sache gesagt seyn muß, damit sie nicht anders ausgelegt werde. — Aber vielleicht irre ich in Allem? Auch gut. 4) Auch S la wi a n i. 5) Bei dieser Gelegenheit wiederholte ich die Darlegung meiner schon i847, also lange vor den Märztagen ausgesprochene Ansicht, daß die Benennung Slavinen, Slavenen die ursprüngliche gewesen seyn mag, und nicht S l o w e n i, weil bei Griechen und Römern, (und 5. S. 25. ,.Nnn frägt es sich: Soll die Benennung Slowene» künftighin zur Bezeichnung der slawischen Bewohner von Steyermark, Kärnten, Istrien und der Bewohner deS Herzogthums Krain, als General-Na ine (d. i. als Generalbenennung in Bezug auf alle hier genannten Bewohner «) gelten? 8; ... „Wenn . .. gleich in Krain der Grund (wie Kopitar sagt) wirklich wegfällt, ans welchem der slawische Steyrer sich auch den slawischen oder slovenischen Steyrer, den Slovene» (Slowene) nennt, und wenn gleich die Benennung Slawen e für Krai-ner „eigentlich analoa wäre mit der Benennung Slo wan" oder Sloivak für Cecl), 3) so mag man doch immerhin, ohne die schuldige Achtung vor der Geschichte zu verletzen," (d. h. ohne zu sagen, es war immer so in Gebrauch) „für die Landessprache in Krain und die Sprache der slawischen Bevölkerung der obgenannten Länder den Ausdruck „slowenisch" in Aufnahme bringen. ^) Die krain., steyr., kämt, istr., slavischen Dialecte, obwohl in Etwas verschieden, gestatten doch eine Verständigung. Und so mag der General - N a m e (Slawen) wieder zutu Special - Namen 5) gewählt werden, tun so mehr, da die Wahl von Seite der Steyrer und Kärntner schon vor Jahrhunderten geschehen ist. — Es ist historisch, daß allgemeine Benennungen oft bald verschwinden, nachdem sich ein Stamm in mehrere Aesie getheilt hat, obgleich sie in anderen Fällen wieder Special-Namen werden. Hierüber spricht sich auch nur tiefe müsse mau fragen) von 500 n. Chr. angefangen, nur Sclavi, Sclüvini, Sclaveni, fein einziges Mat (ei müßte mir nur irgendwo entgangen fegn) Sclobi, Sclobini, daß alfo Slo erst durch Corruption entstanden, oder weil man die Ableitung von Slovo der »on Slava vorzog. Safaris hat eine andere Ansicht. Er hat a und o, meine ich. Vielleicht ist o aus a, und umgekehrt. Ich wiederholte, daß Sclavini und Sclavi steht, weil weder Griechen Noch Römer ant Anfange eines Wortes sl hatten, sondern ein c einschalteten (sogar hie und da till. £ic6 führe tch nur an, um. Me geehrten Leser erkennen zu lassen. daB mich weder das 2ahr 1819. noch irgend Jemand geleitet bat. — UebrjgenS ob Slaveni oder Sloweni, oder Slavinen, die Sache bleibt dieselbe, Grast oder Grast, die Stadt bleibt dieselbe. — Noch fand iib's bemerkenswert!!, daß der gelehrte Tschech sagt S l o w a n (und Slowak) © lowa n sky, d. i. Slawe, ©las wisch. Das ©toroanffi) entspricht wieder dem Slawensky, wie die Gelehrten die sl a Iv I sch- (slawenisch) russische Kirchen-sprache nennen (bet gemeine Russe nennt sie S t a r o - N n s s k i) Kopitar vindicirt 1822 die Kirchensprache feinem Zweige. Nicht um auf dem Paradepferd eitler Gelehrsamkeit zu stolziren, Halle ich diese Note gemacht, Ein und der andere Leser konnte etwas für diese Gilegenheit Brauchbares finden durch die Zusammenstellung, 1) So und nicht anders wird birr tin Jeder das Wort Generalname verstehen, und nicht © I a ro e gleich Slawe. Um 23 Zellen, S. 2oh des Lllhr, Bl., und wieder, um viele Zeilen von 2OI sammt mehrere» edlen Phrasen, zwar nicht zu entschuldigen, aber doch in etwas zu begreifen, hätte ich so stylisiren müssen : „ Soll der Gene-ralname „Slowenen» u. f. f. Doch auch da noch hätten meine ©chlußzeilen Aufklärung geben können, 2) „Gelten" ist nur für Grübler etwas; Andere werden es nur als eine Reminiscenz nach der oben (Nr, 1.) atmen Buchstelle ansehen. 3) Ich babe mich anheischig gemacht, zu zeigen, dass Vodnik das Wort auch in diesem Sinne gebraucht Hat. 4) Nämlich in „Hufnabme bringen us aus, indem er sagt: ... ,9Me Völkerschaften, die an den Rheinufern gewohnt haben, hatten ihre eigenen Benennungen. Eine von diesen Nationen wird Germanen genannt, welche Benennung einst allen gemeinschaftlich war »» ') — »Nur der Gebrauch des Ausdruckes Slowenien 2) läßt sich nicht rechtfertigen.» »Doch dem sey, wie ihm wolle, ich rufe hier den Slowenen, d. i. den das slawische Idiom der mehrmals angeführten Länder Sprechenden 3) zu : Glück auf! Gesegnet mögen euere eifrigen, alle politischen Experimente ausschließenden Bemühungen werden, eueren slawischen Dialect zu erhalten, und durch geschickte Wahl den Anforderungen an echte Sprach--bildner entsprechend, aus den verschiedenen slowenischen^) Dialecten zu veredeln, Bemühungen, welche ohne Stützung ans imaginäre Zahlenverhältnlffe vor jedem Billigen anderer Zunge oder anderen Dialectes hinlänglich gerechtfertiget erscheinen. Phantasien oder Erdichtungen schaden timber guten Sache, erwecken ihr wohl auch Feinde. Wer z. B den Görzern einreden will, daß die Brivohnerschafc ihrer Stadt 8600 Friauler zähle, die Bevölkerung der Vorstädte jedoch 3439 5 *) Seelen als rein s I a w i s ch anzunehmen sey, der wird kein guter Anwalt für die Lp l o w e-II e n bei den Görzern seyn, von deren Bevölkerung er so Monströses behauptet. Ich möchte nur die Vorstädte von Görz kennen, die überhaupt 3439 Bewohner zählen, 3) abgesehen davon, wie viel wirklich slawisch sind, man müßte denn einen Theil von Salcano, dann Pmimn und etwa auch Podgora, St. Andrea und Vertoiba für Vorstädte von Görz erklären wollen." 6. S. 31. Aber wenn der selige Vodnik, dessen Verdienst in diesen Blättern gewiß alle Anerkennung gefunden, 7) auch die Krainer Slowenen %<•:?.’ e^oy-r/ ," (b. i. gegen Kopitars Ansicht vom I. 1808 und wohl auch noch 1826) genannt hätte.. . würde er selbst ®) ... geantwortet haben .,. sim Krajnz, vergessend auf das ...Schreibpult. — 1) Welche Namensveränderung haben nicht bei den deutschen Stämmen Statt gefunden. Wic haben Germanen, Deutsche, Teutsche, Die lUten seltnen Thuringi, mir Thüringer. . Alles «lana cap rin aM. Germane war ein General-, dann ein Specialname, dann fing man ihn wieder an als Generalname hervorzusuchen u. f. w. Germania sagen die Italiener noch immer; der Germane ist Tedesco. 2) Nicht «Slowenier«, wie im Illyr. Blatt fleht. (Druckfehler vermuthe ich) 3) Mithin zu einem Stamm Gehörigen. 4) Und nicht anderen slawischen Dialecten 3* merke wohl mine wohlmeinenden philologischen Bemerkungen haben keinen Beifall. Werden schon unterbleiben. 5) Das ist die imaginäre Zahl, vor der ich erschrocken bin, als ich sie in einem Blatte las. 6) Ich werde schwerlich irren, wenn ich die ganze Seelenzahl aller Vorstädte auf 700—800 Seelen schätze. Ich überschätze sie vielleicht. 7) Sein Itinerarium, obwohl sehr fragmentarisch, ziert ein früheres Quartal der .»hist. Mitth." 8) Nämlich der fröhliche Wanderer Vodnik, vas i^oyr/v, welches ich gewählt habe, weil ich glaubte, es bezeichne etwas schärfer, was ich sagen will, bat eben so wenig geholfen, wie special. Oder hat man gar das special ron Species , als stammbezejchnend, a b, k u nft bezeichnend genommen? Dann helfe Gott! Dann könnte ich begreifen, wie man gesunden hat, daß ich die nächste Blutverwandtschaft der Krainer, slov. Kärntner und Steyrer in Abrede stelle. Doch halte ich dieses Mißverständniß für unmöglich, und muß leider auch aus andern Umständen darauf schließen. 7. 0. 22. »K ra i n kennt seine vorzüglichsten Dichter; »»aber d i e N i ch tkr a i u e r, dasAuSlaiid ignoriren sie"" ') ____ » Der Grund hievon liegt keineswegs in der Nichtachtung der Nationen. Wenn die slawischen * 2) Dichter, darunter selbst die der größten, mächtigsten Zweige der Slawen nichtslawischen Völkern wenig bekannt sind, oder auch gar nicht, so mag man eS der Menge dcr Dialecre zuschreiben? — Nu» appellire ich an die verehrten unparteiischen Leser! Ist ivchl in allen diesen Zeilen etwas Anderes zu finden, als ich oben in den Eingangssätzen N, o. I, 2, 3 und 4 in Kürze zusammengefaßt, ausgesprochen habe? sinder sich eine lächerliche Tautologie vor? eine Interpolation? Habe ich irgendwo die Behauptung aufgestellt, daß die Krainer nicht zu dem nämlichen Slawenaste gehören, wozu die slawischen Steyrer und Kärntner? nicht mit ihnen, mit denen sie doch eine gemeinsame Sprache, wenn auch mit Varietäten, besitzen, früher in den griechischen Provinzen eine zeitlang sässig waren? War hier nicht immer bloß die Rede von dem alltäglichen Gebrauche des Special-Na me II? Die verehrten Leser haben nun die Stelle S. VI. ans Kopira t's Grammatik in ihrer ganzen Ausdehnung vor sich. Bl. Nr 51, 0. 203 des »Illyr. Blattes" ist sie nur angedeutet; das, »feit M a n ii es g ed eü ke n," ist allerdings erwaS zu stark. Dutch die Stellen im Glagolita Cloziaims 3 *) D Im Abdrucke der Mitth. sind zwar die Anführungszeichen ausgeblieben ; aber schon aus dem Umstande, daß die Worte durchschossen sind wäre zu ersehen gewesen, daß dieß als ein Ein Wurf zu nehmen sey. 2) Man sieht, daß ich alle slawischen Dichter meine, und nicht die Krainer allein, ich spreche von nichtslawischen Nationen, denen sie unbekannt sind. Und wenn Prescberns Gedichte einem Kollar bekannt und von ihm geschätzt sind, ist das genügend? Macht ein, machen mehrere Gelehrte die Nation aus? 3) Wo unter Den südslavischen Dialecten aufgeführt wird slovenita, Slavorum velcris Carantani per hodiernam Carinthiam, Go riti am, Litorale, Carniolam, Styriam, Styriaeque adjacentes Hunga-riae et Groatiae partes. »Der slove nische Dialect wird also von den Slaven des alten K a r a n t a n i e n im heutigen Kärnten, im Görzerjschen, im Küstenlande, in K r a in, Steyermark ulid Den an Sceyermark angranzenden Theilen Ungarns unD Eroatbnö gesprochen .... remansere“. Welter: .... slovenicam (dialectum) propriam bin or um lere million um, qui de Pannonia seu Carantanis Slaviš olim longe amplioribus . , . . »Den sloveni-sehen Dialect sprechen alfo gegen zwes Millionen Slaven, welche von den einst viel mehr ausgebreiteten pannonischen oder caranta, Nischen'Slaven .... übrig geblieben sind». — .,Jn dialecto hodierna slovenica slovenorum Carniolae seu Carantanorum . . . „©te Krainer nennt er ( Kopitar ) hier durchgehends bis auf eine Stelle (roo Carniolos) ,,bie «Blomnen in Krain", Slovenes Carniolae, auch die Unt.-tEruiner Dialect ist ihm Dialectus hodierna slovenica Slovenorum Carniolae inferioris p. LX. Uno die Benennung Sloveni, lingua slovenica ist ihm hier nicht etwa eine generelle, allen Slaven, oder doch wenigstens den Südslaven im Allgemeinen zukommende, sie wird vielmehr nur für die carantanischen Slaven im Gegensatze zu den Bulgaren....also stets nur als rine specielle gebraucht'' ,,Auch in stimm lctzlen, sowohl an linguistischen als auch an polemischen Debatten so reichhaltigen Werke «Hysichii Glossografi Disci-pulus .... Vlnd. i83g, ist Kopitar der oben ausgesprochenen Meinung treu geblieben: • . • Suntque (slavicae dialecli) i. Slovenorum in Pannoniis a Dravi tonte ad ejusdem ostia, itein-que a pörtis fere Vindohonae per Zagrabiam, Tergestumque, Car-nlcum ab hominum memoria emporium et ultra alpes JVoricus habitantium Estque hoc primum par m i 11 i o n u m reliquiarum Slavorum, qui primi cis Danubium coluerint .... Altarum par 2) earundem reliquiarum per Moesiam nunc inferiorem, Thra- I ciam, Macedoniamque dispersuni colit . . . . 1836 »erscheint die Note VI, die Heer Rechfeld zum Anhalts-puncte seiner Discussion genommen, hinlänglich berichtiget" ist im ..Jllyrischen Blatt" zu lesen. Ich lasse 7llles dahingestellt seyn, was Kopitar gesagt, wie es zu nehmen und in Verbindung anderer Stellen, und warum er Alles das gesagt hat im Glagolita, wie auch in seinem letzten »sowohl an linguistischen als an polemischen Debatten" ') so reichhaltigen" Hys Gloss. Discip., — ich halte mich, und konnte mich nur an dieWorte halten; Seit M a n-nesgedenken gilt der Special na me Krainer ausschließend, nie wird der Krainer »Slowenz" in speci a lem Sinne genannt, — und ich frage die verehrten Leser, ob ihnen da eine Berichtigung gedenkbar scheint im Jahre 1836, in Bezug auf die 1808 übliche Bene n-nung nämlich? Kopitar war zu Commenda S. P. geboren ; er war der Sohn ehrenwerther Landleute: hat er nicht hinlängliche Gelegenheit gehabt, zu erfahren, welcher S peci a l - Ausdruck zur Bezeichnung der Bewohner (nicht der Herkunft [rod , narod] nach) seines Geburtslandes der dem Volke geläufige sey? Daß er hier den im gewöhnlichen Umgänge gebräuchlichen Namen meinte, darüber läßt das Wort »Citiren" * 2) keinen Zweifel zu. — Er schrieb ferner sogar eine slawische 3) Grammatik für die Bewohner von Krain, Kärnten und Steyermark. Dic Einleitung beginnt: »Die Million Slaven 4) in Jn-nerösterreich, mit deren Grammatik sich gegenwärtiges Werk beschäftiget, sind ein kleiner, aber alter und durch seine geographische Lage —- am Eingänge Italiens und Deutschlands — nicht unwichtiger Zweig der ausgebreitetsten aller Völkerfamilien auf Gottes Erdboden. 5) — Was Kopitar, ,) Man hat mit Kopitar's Autorität sogar bestreiten wollen, der selbst bem š afarik in der von mir angeführten Berufung Auctorität ist. Wohl hat Kopitar mit seinen gelehrten Landsleuten früherer Zeit manchen literarischen Krieg geführt, wobei es mitunter ziemlich hitzig hergegangen seyn soll. — In dem »offenen Schreiben" der N o-vic e an mich, welches, wie auch die Zeilen in der Slovenija noch mit einiger Mäßigung abgefaßt ist, obgleich es an Empfindlichkeiten nicht fehlt, lese ich ... . de Kopitar — slava njegovi učenosti! — se je antokrata slovanskima dozdeval, ki je hotel, de bi celi svet po njegovi pisal plesal kar je rajnki Dr. Prešern v zabavljih napisih svojih »poezij" kratko pa dobro povidal". — Kopitar wollte also, „daß Alles nach seiner Pfeife tanze? Die literarischen Kämpfe mögen ihm wohl auch ,838 und >839 nicht ganz ausgeblieben seyn! ich vermuthe nur — kann ja irren, 2) Diese zum „E i tiren so bequeme Stelle" . . . 3) Warum nicht slowenische? „Weil", antwortete man, „er die drei Zweige besonders benannte."—Nun es blieb ihm noch immer Grund genug zu lagen, der „slovenischen Sprache für Krain, Steyermark und Kärnten", da es nach dem Glagol. Cor. šalarik u. a. noch andere Slowenen gibt; nach dem Glagol, f @. oben Anmerkung i) im Görzer'fchen, im Küstenland, Ungarn, Kroatien (an Steyermark angränzend) nach Kopitar ,83g a portis Vind.u. Zagr.,— und auch i8o8 gab. 4) Warum nicht Slovene» schlechtweg? 5) Kopitar beruft sich hier auf S ch l ö tz e r, Göttingen 1802, — wahrscheinlich aus Grl-hrtthuerei? — Vielleicht aus Bescheidenheit. Indessen berichtiget er bald darauf in derNote, dieich mirzum„Stütz-Puncte" gewählt habe, die Benennung Winden, d. i. S l a wen. Nehmen wir nun den Kopitar'schen Ausdruck „G e sa m in t-name der Nation" in eingeschränkterer Bedeutung, nämlich Gcsammtname der Steyrer, Krainer und Kärntner — so bleibt die Sache dieselbe. Bedenk' ich aber, daß Kopitar sagt, Slovene!, d. i. Leute vom slavischen Volksstamlne, nicht vom als Mann aus dem Volke, und im Lande aufgewachsen'genau wissen mußte, daS wird ihm also auch auf wissenschaftlichem Wege erhärtet wvlden seyn, obgleich es nicht einmal ein Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen ist, wie sich eben in der Gegenwart ein Volk nennet. Es mußte also zu Kopitar's Zeiten Slo, wen; als Speeial-Benennung in Krain noch nicht gang und gebe gewesen seyn, und auch früher nicht seit Manir es g e d e u k e n, denn e r wird doch den Namen nicht »leichtsinnig in Frage gestellt ha b e n?" und was 1808 seit Mannesgedenken nicht ivar, konnte ja nicht anno 1836 seit Mannesgedenken bis 1808 gewesen seyn. Der Grund, den Kovi-tar anno 1836 fand und hatte, den Special-Nomen — (ich rede nur immer von der üblichen Benennung, und habe nur stets von dieser geredet)— der slavischen Steyrer und Kärntner weiter auszudehnen, kann seine bis 1808 gemachte Erfahrung nicht umstossen, wenn er anders zu jener Zeit mit einem gesunden Gehör- und Gesichtssinn begabt war. Aber warum kämpft man gegen einen Schatten? Kopitar harte ja auch 1808 nicht sagen wollen, daß die Krainer keine Slowenen sind: wenn er also 1822, 1836, 1839 von Slovenen , als. von einem Slaven aste spricht, und alle zusammen fassend, die Krainer »Slowenen," sonst einfach Krainer nennt, weil Jedermann, der den Namen Krainer hört, weiß, daß von einer flaw. Nation die Rede ist, (nicht so, wenn man sagt, Steyrer, Kärntner;) — wenn er den Ausdruck: lingua Slovenica Slovenorum Carniolae gebraucht, weil er auch von Slowenen in Ungarn (fast vor den Thoren Wiens angefangen, ja auch in Mösien, Thracien und Macedonien) spricht, wie aus p. XXXII des Glagol, unbezweifelt hervorgeht: so liegt hierin gar nichts Widersprechendes. Da dieserAufsatz für das »JllyrischeBlatt« bestimmt war, und nicht alle verehrten Leser dasselbe bei der Hand haben dürften : so gebe ich in der gedrängtesten Uebersicht die Beschuldigungen und Verhöhnungen, die jenes Blatt gegen mich enthält : 1. a) Anmaßungen; b) Unwahrheiten; c) Veroächci-gungen und d) logische Ungeheuer. 2. Kopitar hat nicht gesagt Slo ivenz ist eigentlich nur ein Gesammtname, Sloivenz oder Slovene ist als ein Synonym von S l a w e zu betrachten *). 3. Ich interpolire die Einsichten, die der Verstorbene wohl niemals gehabt. 4 Ich frage, ob man die Slawen, Slawen neu-nen solle in Steyermark, Krain u.s. f. 5. Ich frage, ob man die Slaven künftighin Slawen nennen solle odernicht; untersuche, ob den slavischen Krainern der Generalname Slovenen zukomme. Deutschen, so finde ich nichts Anderes, als was und wie ich eS gefunden habe. 1) Der dem Ezechen eben so zukäme, ist nur meine Folgerung; ich hab' diese Worte Kopitar nicht in den Mund gelegt. — Wir werden auch »och Šafarik hören. Im «Illyr. Dl." 'S.200 sind meine Worte citirt: „Nach Kopitar ist Slovenj eigentlich nur ein Genernlnamc, der den Ezechen eben so gut zukäme und dem Polen 11. a. . . . wie dem Krainer . . . Slowenz oder Slowene ist als ein Synonym von Slave z» betrachten."—.„„Kopitar also hätte dieß Alles gesagt? Nein!" " 6. Obgleich die slavischen Krainer keinen Grund, haben sich Slaven oder Slovene» zu nennen, so erlaube ich ihnen doch ihre Landessprache und die Sprache der slavischen Bevölkerung index obgenannten Ländern die slove nische zu heißen, jedoch nicht plötzlich, sondern gemacht). Alles zusammengefaßt werden die verehrten Leser in den Schlußworten des Aufsatzes finden1 2): „Wenn jedoch in den der vaterländischen Geschichte gewidmeten Blättern die Parteileidenschaft das Paradepferd eitler Gelehrsamkeit besteigt, wenn statt einer, die Würde historischer Forschungen angemessene Sprache 3) eine an gemeinen und verdächtigenden Ausfällen 4 5) überreizte Geschwätzigkeit den Mangel an Logik und Gründlichkeit ersetzen soll, wenn sogar der ehrwürdige, glorreiche Name unserer Väters) leichtsinnig in Frage gestellt wird — dann ist es die Pflicht eines Jeden, in dessen Brust auch nur ein Funke slavischen Ehrgefühles glüht, solche Aufsätze in ihrer Blöße darzustellen 6)., selbst auf die Gefahr hin, von sogenannten Gutgesinnten als Zelote und Wühler verdächtiget zu werden." ad 1. a) Die „A n maßun ge n" dürften die verehrten Leser höchstens in den Wörtern „ gelten" u. „mögen" ahnen7). — Ueber »gelten" S. 52 Nore 2 „mögen?" Ich bin ja ganz durchdrungen gewesen von meiner Nichtigkeit, noch vor meiner „Würdigung" in den „Jllyr. Blättern" Nr. 50, 51 und 52, wie die wohlwollende» Leser meiner „labyrinthischen" Aufsätze eben aus der Unterbreitung der zahllosen, in extenso gegebenen Citaten werden erkannt haben, so wie, daß ich sie dadurch gleichsam nur zu Theilnehmern und Mitarbeitern bei den Untersuchungen, oder wenn sie dieß ablehnten, doch zu Richtern über die von mir geschöpften Resultate erbat. Wie sollte ich also das „mögen" in einem andern Sinne gebraucht haben, als es so oft geschieht, wenn man in einer Sache eigentlich gar nichts genau bestimmen will, oder zu bestimmen hat! ■— b) u. c) Die „Unwahrheiten" und »logischen* Ungeheuer" werden aus den angeführten 1) Ich hatte schon in früheren Blättern von einer U-'berstürjnng beim Geschäfte der Sprachbildung gesprochen. S. Note 37, 3. i818. 2) Die Leser des «Illyr. Blattes» werden gefunden haben, daß dieser Aufsatz ein Universal-Verdammungsurtheil aller meiner unwürdigen, Aufsätze seit ,8^6 bis auf den heutigen Tag enthält. 3) Die „der Würde historischer Forschungen angemessene Sprache, bitte ich jene verehrten Leser der Mittheilungen, die daS „Illyrische Blatt» nicht besitzen, in Nr. 5o, 5i 5a deS Blattes einzusehen, vielleicht wirb Ihnen Nr. 5o allein genügen, — Daß übrigens hier gar von keinen historischen Forschungen die Rede sey» kann, wird den Lesern auch nicht entgehen. 4) Gegen wen? 5) ,.Jch glaubte vielmehr überall nur für den rühmlichen Namen geschrieben zu haben 1846, i817, i819 und 1819, wo ich freilich mich felbst citirend und nachdruckend" — Iveil es «das erste Quartal eines neuen Jahrganges war, — dieß und jenes ju wiederholen für nothwendig fand. — Ich bedaure es, mich hier wieder citi-ren ju müssen, und dießmal wirklich um meiner Person und nicht wie sonst, um der Gache willen, — und es geschieht, weil nicht alle Leser die Nr. HO, St U. S2 des ,,Jllyr. Blattes diese Mittheilungen besitzen, weil meine „Noten ohne Tert» mit einem besonderen Text und Commentar unter ein zahlreiches Publikum gebracht worden sind. 6) Und zugleich den ganzen R-chfcld'schen Plunder sammt seiner Persönlichkeit in scharfen Zügen der Welt zur Verhöhnung und abschreckendem Beispiele vorzustellen. 7) Es war wohl schon eine große Anmaßung, daß ich überhaupt geredet habe. — Geschieht auch jetzt das letzte Mal — in diesen Bingen- Stellen ersichtlich, d) Die unbefangenen Leser des letzten Quartals der Mittheilungen (1818) werden in den „A u s-fällen" des ersten Quartales ( 1849) nur den Mann erkennen, wie ich mir schmeichle, der als Mensch, als österreichischer Staatsbürger schreibt, der unsere Zeit, damit die Panluskirche, Baden, und vieles Andere im Auge gehabt, was w e l t k u n d i g ist7). c) Die verehrten Leser finden in einem früheren Quartale 1848 zur Biographie des k?. G lav a r eine philologische Note 2), worin in Hinblick auf die unglücklichen Prager Ereignisse die Ausdrücke „u to p i sch, unfreundlich, c ulturfein dl ich vorkommen." Diese Note citire ich wörtlich, da ich über Wortbildungen (der slav. Idiome, namentlich der cechischen) gegen die Analogie spreche. Aus der ziemlich langen Stelle, ive'che gegen die erfundenen und unnöthigen („Sprach-) Delirien" wie ich sage, gerichtet ist, har das „Jllyr. Blatt" Nr. 50 etliche Ausdrücke auf die „Ne o sl o v e n en" 3) bezogen. Die unparteiischen Leser werden mir billig seyn. Ad 2. Möglich, daß ich nicht verstehe, was das heißt: „ Slovenzi», d. i Leute vom Slavischen, nicht vom Deutschen Volksstamme. Die Leser werden entscheiden. Irre ich, nun so werden sie es keiner Böswilligkeit zuschreiben.— Doch Safarik behebt ja, glaube ich, allen Zweifel. Ad 3. Wie ich Absichten interpoliren konnte, die der Verstorbene wohl niemals hatte, begreife ich nicht. — Ueberhaupt aber dürften die Leser mich von aller Interpolation frei sprechen, da ich die Ausgabe (Jahrg. 1808) angegeben habe, also höchstens in einem Irrthume befangen seyn konnte, in Folge meines Zurückbleibens und des „hohen Grades der Unkenntniß" in den fraglichen Dingen. Ad 4. Wenn Kopitar sagt: „Nur die steyrischen und Kärntnischen Slaven werden — Slaven genannt, so dürfte er scharfen Logikern gegenüber wahrscheinlich mein Loos theilen. Doch die Leser werden den Slavisten darum nicht verketzern, weil sie gleich erkannt haben, daß er „ S la- 1) Es ist nur ein Widerhall aller Stimmen der Redlichen jeder Zunge, jedes Landes, die sich durch die Presse allenthalben kund gegeben Haben. 2) ,,Ich macke diese Bemerkung nickt ohne Hinblick auf die in den slavischen Idiomen, im Neckischen wenigstens, in der neueren Zeit — versuchten, der Analogie oft wenig zusagenden Bildungen, auf die häufig geschraubten Wendungen, da doch der alte Kern, wie wires unter andern in der Königinhofer Handschrift zu bemerken Gelegenheit gefunden, meines Erachtens gar nichts von seiner Frische eingebüßt hat. Nur diesen Kern wolle man erhalten. Was ich in diesen „Mitth. Jahr. 18'*7» — bemerkt, halte ich für einen wahren Vorzug, den man bei den jetzigen, an sich rühmlichen, wenn nur nicht mit unfreundlichen, culturfeindlichen und utopischen Tendenzen verknüpften linguistischen Bestrebungen ja im Auge behalten sollte." — Dieß datirt sich aus der ersten Hälfte des Jahres i8'i8, wo ich noch bei Gelegenheit eines Aufrufes an die Mitglieder des historischen Vereines und an alle Freunde der Geschichtsforschung und des vaterländischen Bodens, diese Mittheilungen mit Aufsätzen zu beehren, sagen konnte, und durfte: Doch solle die rege Theilnahme der Mitglieder des hiftor. Vereines, wie sie sich vor den „^Errungenschaften"» der letzten acht Monate so lebhaft ausgesprochen hat. von dem Glanzmeere der goldenen ,, „freien"» Tage verschlungen worden seyn? Auch diese Worte drucke ich hier nach, nicht, weil sie mir gefallen, sondern in einer anderen — guten Absicht. 3) Diesen Ausdruck, den ich sonst noch nirgends gehört, werden die Leser S. 200 des Jllyr. Blattes Nr. 50 finden; ich sage dieß nur, damit nicht Jemand glaube, es sey meine Erfindung. ven" einmal im weiteren und einmal im engeren Sinne nimmt._____ Ich stelle mich auch unter ihren Schutz. Ad 5 unD 6. Wo ich untersucht habe, ob den slavischen Krainer» der Generalname der Slawen, in der anderen Form „Slowenen" zukomme, kann ich nicht finden. Das lag und liegt ja außer allem Zweifel. Wenn ich mich auf Kopitar b e r u fe, wenn ich eine g a n ze S te l l e anführe, so werde ich doch Alles, was darin enthalten ist, als wahr, als richtig annehmen; wenigstens kann Niemand behaupten, ich thue es nicht, — wenn ich anders nur nichts dagegen bemerke. Kopitar sagt: Nie wird der Krainer Slovenz im specialen Sinne genannt, — also ist er doch Slovenz, Slowene (wie die Oechen Slowane, ') Andere Slaviane), nur nicht im specialen Sinne, nach Kopitar vom I. 1808 und ... S. w. u. — Dem habe ich nirgends widersprochen.1 2) Ich nenne den Namen „ Slovene»" eben, S. 52. Nro. 5, in seiner weiteren Ausdehnung von den Steyrern und Kärntnern auf die Krainer und Jstrianer einen Generalnamen. Dieser General-name^) wird in Zusammenstellung mit der alle Slawen umfassenden Benennung eine Specialbenennung, wie Jedermann erkennen wird, der die ersten Zeilen, @. 52, Nr. 5, mit dem weiter Folgenden: „Und so mag denn der Generalname... u. s. f.", vergleichet. Kurz, ich nehme Slowene im weitesten, eng ere n und engsten Sinne, gerade so wie Murko 1832 (S. oben S. 50, Sp. I)4 5) Im engeren Sinne nannte ich die slavischen Steyrer, Kärntner und Krainer u. s. f. Slowenen dem Namen nach, — von der gemeinschaftlichen Abstammung (rod, narod) dieser genannten Zweige, d. i. nach ihren früheren gemeinschaftlichen Sitzen war an keinem Orte die Rede, sie ward nirgends in Zweifel gezogen. Habe ich hie und da einen genauer bestimmenden Beisatz vernachlässiget, um ganz außer Zweifel z» setzen, was ich sagen will, so hat sich's aus der vollen Annahme der Kopitar'schen Stelle ergänzen lassen. So viel hat mir jeder Leser zumuchen können, daß ich weiß, wie die Krainer, die slawischen Steyrer und Kärntner ein gemeinschaftliches Idiom haben, welches für Alle sloveni sch, in specie für die Krainer krai n i s ch genannt zu werden pflegte. Da hab' ich in meiner kleinen Büchersammlung ein altes Werklein, gedruckt bei Fried. Kleinmayr's seligen Erben in Klagenfurt 1758, betitelt: Grammatica oder Windi sch es Sprachbuch. In der Vorrede steht: Gleichwie ich nicht geringe Mühe angewendet, damit demselben zur Erlernung der W i n d i sch en und E ra i n i sch en Sprache ... Und S. I. V. der Orthographie der Windisch- und Era inerischen Sprache.. §. 1. Buchstaben in der Windischen und Crai-nerischen Sprache... §. 3. Ob zwar schon die Erai ner im Gebrauch haben... um zierlicher Crainerisch zu reden. 1) Einst auch Slowene, S. oben die Einleitung. 2) Wie, sollte ich auch? Ich werde doch den slavischen Sicherern und Kärntnern keinen Vorzug, oder was man meint, einräumen? 3) Generalname, oder Gesammtname, wie man mill. — 4) Nur ist meine „engere» Bedeutung noch etwas weiter geworden, als bei Murko, da ich auch die Jstrianer aufnehme — ohne irgend eine Anmaßung gesagt: — die Jstrianer mögen meine Worte anch als nicht gesagt ansehen. Wer würde durch dieses und vieles Andere nicht verleitet worden seyn, zu sagen, „ kra i n isch" sey der gewöhnliche Speciulname für die heimische Sprache gewesen? Ueber die Bedeutung des Wortes slowenisch jedoch entschied nicht ich, sondern Kopitar (1808...) und wie die verehrten Leser in der Einleitung (S. 49 ti. 50.) gesehen haben, Sa-fortf ') Wenn ich solchen Autoritäten folgte, so war dieß eine Freiheit, die, glaube ich, einem österreichischen Staatsbürger, der seit dem Jahre 1821 gar oft den angefochtenen Satz vorzutragen hatte, wohl gestattet werden dürfte, ohne ihn der Verhöhnung preis zugeben. — S. 50, Z. 13 lies Slovvjane statt Slaw. Da hier die Bedeutung des „Slowene" und „Slowenisch" der eigentliche Angelpunkt ist, für „Slowene» und „Slowenisch" oft „Winde" und „Windisch" gesetzt wird, so ist es nothwendig, darauf aufmerksam zu machen, daß die Aeltern unter „Winden" und »Windisch" überhaupt „Slawe" und „Slawisch" verständen haben.2) Ich lasse Georg Dalmatin, einen einheimischen Schriftsteller (Ober-Krainer) reden: 3) „So wie es mit der Teutschen Sprach auch zu Zeiten Carol! Magni, und auch noch hernach, ein Gestalt gehabt, daß man dieselb nit wohl schreiben, sondern alle Contractus und Brief in lateinischer Sprach hat stellen müssen: inmaßen denn solches die Teutschen und Chronikschreiber urkundlich bezeugen und dar-thun und allerhand Instrumente, so gemeiniglich in Lateinischer Sprach gestellt worden, noch vorhanden seyn, das bezeugen: Also ist auch die W i n di sch e Sprach, besonders wie sie in diesen Landen gebräuchlich,4) nit vor hundert oder mehr, sondern allererst bei b. eisig Jahren, nit geschrieben oder auf Papier gebracht worden: Auch viel Leut vermeint, daß dieselbe, von wegen ihrer besonderen und etlichen Wörtern, in andern Sprachen ungewöhnlicher und schwerer Aussprechung, nit wohl könnte in die Feder geeicht, und mit lateinischen Buchstaben zum Druck gebracht, und noch viel weniger, daß die ganze Bibel darin3) könnte rransferirt werden. Welches tun so mehr zu beklagen gewest, da die Windische Sprach nit in ei in Winkel verborge n, sondern durch ganze mächtige und viel Königreich (gleichwohl in etliche Dialeckos abgetheilt) heutiges Tags im Schwung gehet. Denn der Windischen Sprach, nit allein die, so im ganzen Krainland, Untersteher, 1) Au» Hobe ich es anno 1817 von N e g e dIy, Prof, der böhm. Spra- che und Literatur an der Universität zu Prag, so gelernet; das ist freilich schon langt her 2) Ich hatte mir nie vorgestellet, daß es in unseren rührigen Tagen eines eigenen Apparates bedürfe, um, sonst bekannten und unbezweifel-ten Dingen Eingang zu verschaffen. Noch heut zu Tage ist Windisch ..statt Slavische (böhmisch, polnisch u. s. f.) unter dem gemeinen Volke in Gebrauch. Hört der gemeine deutsche Mann slavisch sprechen, sey es böhmisch oder anders, so sagt er ,,der spricht w i n-b i f 4) nur wenn er weiß, daß er einen Cecfcen vor sich hat, nennt er es „b öh misch". So ist es. 3) Diese Stelle führt Kopitar in einer andern Beziehung gegen Lin- hart vor. Sie deutet übrigens Manches an. was auch in meinen ..Anmerkungen und Bemerkungen^ des vorigen Quartals ausgesprochen wurde, und könnte somit diese und jene Mißdeutung heben, selbst meine Hinweisung auf die fliegenden Blätter- 4) Der Ausdruck verdient Aufmerksamkeit- 5) Im Slavischen überhaupt. Kärnten sammt den angränzenden Landen, als Krabaten, Dalmatien und Windischer Mark, Karst, Metling und Jsterreich') gesessen, sondern auch in Böhmen, Polaken, Moskoviten, Reußen, Bosnaken und Walachen, und auch schier der meiste Theil der Völker, so unser Erbfeind, der Türk, der Christenheit abgedrungen, dieser Zeit gebrauchen; also daß auch am Türkischen Hof, zwischen den andern, in der ganzen Türkei ingemein, und auch in Kanzleyen gebräu-chichen Sprachen, dieWindische auch ein Hauptsprach ist. Bey welchen allen, auch unser La n d spr a ch, wenn ste recht gered und ausgesprochen, oder geschrieben, gar wohl und viel leichter mag vernommen und verstanden werden, als wir gedachte andere Windische Völker^) in ihrer Sprach, von wegen ihrer schweren und sonderbaren Pronunciation und Orthographia, vernehmen oder verstehen mögen, jrcie solches die Erfahrenheit lehrt." — Kop. Einleitung in der Gramm. XXXI. Verbreitet diese einzige Stelle (eines Krainers) auf den fraglichen Gegenstand nicht das stärkste Licht? Die verehrten Leser wollen selbst alle Folgerungen daraus ziehen. Dalmatin hatte mehrmals Gelegenheit, slawisch und slowenisch^) zu sagen, wenn windisch und slowenisch ihm etwas Anderes bedeutete, als —slawisch, — dem Haupt-begriffe, dem ursprünglichen Begriffe nach. Dalmatin sagt: „die Windische Sprach besonders, wie die in diesen Landen gebräuchige (in Ärain, Steyermark und Kärnten), — er konnte sagen: die Slawische, besonders die Slowenische.— Doch ich vergesse, daß ich noch vieles Andere anzuführen habe. Nun werde ich getreu alle Stellen aus Kopitar anführen, deren Inhalt meine crasseste Ignoranz hat erweisen sollen, die Stellen, die mich schon allein bewogen haben könnten, meine frevelhaften Worte ansznsprechen über die sonst gewöhnliche, allgemein übliche Benennung „Krainer" und „Krainisch" — specie! — und über die ursprüngliche Bedeutung der Benennung „Slowene" und „Slowenisch". Wofern es aber den Lesern zu langwierig schiene, Alles durchzulaufen, was ich zur Erzielung eines scharfen Typus anführen zu müssen glaubte, so bitte ich dieselben nur 1) Kopitar bemerkt: „Nack damaliger Verfassung waren die Windische Mark. Karst und Metling noch nicht integrirende Theile von Krain. 2) Die anderen Slavischen Völker. 3) Den verehrten Lesern dürfte schon mehrmals die verschiedene Ableitung von Slawa und Slowo: Slowenen, Slowenen, (JE-Aaßoi., Jl'xXaßt/vnr, JtVf/.aßivloi) Slawiane, Slawonien, Slowan c u- f. f. in den Sinn gekommen seyn. als bloße Verfchie* denheil von Slawa ntib Slowo, daher hei den Gelehrten Slowenin, Slovani, Slowiani, Slowanjn ™ Slawe. Jungmann sagt : (@. Slownjk češko-nemecky): Slav?, Slawi, ein Slawe, „Winde;" und in der Note : Slav? cst peregrinum, Slowenjn et re centi us „Slovan — patrium.1 2 3’ — @8 freuet mich, daß ich schon in der „Perle meiner Aufsätze" ) oder auch nur die mit größeren Lettern gedruckten oder mit NB. versehenen zu beachten. Die Leser werden finden, daß Kopitar „Krainer" und „Krainisch" constant gebraucht, daß er die Ausdrücke Winden ^) und Krainer verbindet; daß er die kr a i nische Sprache als dcn Kern ansieht, die slowenische^) der Steyrer und Kärntner nur als eine Fortsetzung der K ra i n isch en betrachtet, „ad vitandam invidiam" eingeführt wissen will: Karankaner, Karantanische Sprache; daß er ü b e r a l l, wo von s l o w e n s k y Jezik die Rede ist, eben deßhalb »krainisch" sagt, das slowensky Jezik eines citirten Schriftstellers „krainisch" 4) nennt; ihr Lubi Slowene! mit „Liebe Slawen" übersetzt; daß die citirten Schriftsteller i()r slovenski jezik selbst mit lingua sla vica, schlavica, sla-vonica mit windisch übersetzen, — etwa, weil sie für slovenskj nicht haben sagen können slovenica, wohl aber slavonica? wie ziemlich analog wegen des von mir bemerkten slovensko des Vodnik für slawisch dieAus-kunfc ertheilt worden ist: Vodnik habe für „Slaive" im S lo >ven i sch e n keinen Ausdruck gefunden („Jllyr Bl." Nro. 52, S. 207.)!! — Haben diese Schriftsteller, auf die man sich berufen hak, um mich über den Sinn des Wortes S l o w e n e und S l o we n i sch zu belehren, und auf die auch ich mich berufe, aber um mittelst gewisser Nachsätze das Gegentheil darzuthun, 5) haben sie Alle unrecht? — gut, so hab auch ich unrecht, ich, der ich mich hiemit für den Unwissendsten selbst erkläre, indem ich Alles bloß nachbete. 1) Die Unordnung in der Zahlenfolge dürfte sich als Ordnung herausstellen. — Uebrigens hat es mir. Alles zu sondern, nicht an Willen gefehlt, sondern an Zeit. 2) Winden im engern Sinne. 3) Zm engsten Sinne. 4) Mögen mir es die Manen des Verblichenen verzeihen, wenn ich irre. 5) ,,Und mit einem so unnöthigen Aufwands darzuthun 'bürsten manche dsr Leser ausrufen. — Aber ich konnte es nicht unterlassen, wo möglich die Sache zur Evidenz zu bringen. Irre ich nicht, so mag man vermuthet haben, ich kenne nur zufällig die Stelle des Kopitar; auf die ich allein gestützt, ohne weitere „gründliche Behandlung," etwas ausgesprochen habe, was ich für unbezweifelt hielt; oder gar Jemand habe sie mir gereicht. — Mir unbegreiflich! Um wieder von mit zu sprechen: meine Bekanntschaft mit Kopitar schreibt sich )chon vom Jahre 1821, her, und so habe ich vom Slowensky jezik des Trüber schon zu einer Zeit gewußt, wo Rabener's beißende Satyre: „Noten ohne Text- — welche die Eitelkeit „obscurer Gelehrten," (d. h. mich nach demJllr. Bl. Nr. 5o) „in geistreicher Weise gegeißelt hat» — noch um 28 Sommer weniger zählte. als 100 Jahre, wie uns ihr Alter im Jllyr. Blatte angegeben wird. — Es ist zu bedauern. daß eine Sache von gar keiner Wichtigkeit, weil sie ins Gerede gebracht worden ist, nun so behandelt werden muß, als hinge davon. weiß Gott was ab. Ich zweifle, daß die S l a w o n i e r, wenn ich mich unterfangen hätte, einmal zu sagen: „Ihr habt diesen Namen, weil ihr S lawe n seyd/' es gewiß für keine Unehre würden gehalten haben. Die Leser bitte ich inständigst um Nachsicht. daß ich mich so ausbreite. Ich finde einen Grund, mich lieber dem Vorwurfe einer ,,l a b y r i n t h i s ch e n" Schreibart auszusetzen . als dem Verdachte, ich hätte nur einige wenige günstige Stellen, die mich von der Beschuldigung der Anmaßungen, der Unwahrheiten u. f. f. wahren dürften. A. Aus d e r Einleitung in die Grammatik der Slavischen Sprache u. s. f. von Kopitar. 1) Die Slaven in Krain XXVI. 2) Slavische Dilettanten in Krain XXVIII. 3) Es ist nicht wahrscheinlich, daß die Krainische Sprache vor der Reformation wäre geschrieben worden. Unseres Geschichtschreibers Linharr’s Behauptung, daß die Krainer XXIX. 4) . . . zwei Pergamentblätter . ... die Sprache ist uichtKrain i sch . . . beweisen, daß die Krainer auch ihre Landessprache geschrieben haben XXX. 5) Der größte Theil der Slaven im Lande (Krain) XXX ... und anderen eingebornen Krainern XXXI. 6) Zur Zeit der Reformation also ward unser Dialect zuerst geschrieben und gedruckt. ... 7) Urn’s Jahr 1550 versuchte es. .. Trüber, das Kr ai n i sch e mit latein. Buchstaben nach der deutschen Aussprache derselben zu schreiben XXXIV. 8) während Trüber schlecht bei der gemeinen Windischen Sprach .... bleiben und ungewöhnliche Krabatische Wörter weder aufnehmen, noch selbst bilden wollen ') (Schmierer) XXXVI. 9) Oberkrain o start a (Slo start Sla, der Unterkraiuer u oder a start 0.— 10. Adam Bohorizh schreibt: »Utego... ad promovendam Slavicam linguam . .. literatura latino — Car ni o I an a in Carniolia nostra ... perscriberetur (NB.) Carnio-lanorum et his proximum et affine per Styriae et Carinthiae majorem partem usitaturn idioma ... Grammaticam (NB.) Čarni olanam XXXIX. Nun-quam vero dissirnulavi, in quo Carniolana* 2) lingua latina divortium faceret. Bona enim me spes habet, fore ut optimus quisque (modo diligentius exami-naverit rem) libenter fateatur, me ad rectius et lo-quendnm et scribendum (NB.) Carniolanum Sermo-nem aliquid adjumenti ad tulisse. 11. Auffallend ist es, daß die (NB.) K rai ni sch e Sprache etc. XL 12. B o-horich' s Lateinisch geschriebene Grammatik erschien mit Dalmatin’s Krainischer Bibel zu gleicher Zeit. XLI. — 13. Der Capuziner Hippolyt gab sich mit unserer Sprache viel ab: er ließ 1715 drucken Grammatica La-tino-Germanico-SIavonica 3) XLIII. (d. i. slavische, sl o- ,) IP mir vorgeschwebt, als ich die Bildung der Sprache berührte. 2) Jllyr. Bl. S. 207 ist zu lesen: Auch unserm ersten Grammatiker Adam Bohorju... . dem Schüler Melanchthou's erschien der Ausdruck „krainische Sprache," lingua carniolana, zu wenig bezeichnend". — „Wo steht b»8?„ .Rectius ? — weil die Bibel für Krain, Steyermark und Kärnten-------vielleicht. Doch es geht mich nichts an, es wir« Alles seine Richtigkeit haben, — die Leser mögen es nehmen wie sie es finden. — 3; Hat es dem Bohorič nachgeschrieben. Das ,,lingua slavonica" und alt Slavonien Biblia des Bohorič scheint das Jllyr. Bl. S. LMgenirtzu haben; doch es weiß st» zu helfen, es e r k 1 ä r t; — es erklärt B o 6 o r i č für einen Puristen, der hätte sagen sollen, slovenica; er leitet, wie Bohorič, das Slavenica von Slava her, also wohl Slovenica Bon Slovo? Da hätien wir auf einmal mein frevelhaftes „Slavenen“ oder Slavincu statt „Slovcnen“. Ich glaube, so lange der Name Slawe kein unrühmlicher ist, so lange wird auch Slowene, selbst in der Bedeutung Slawe y.n.r sio'/r/ji nur etwas Rühmliches bleiben. Ich wüsste nicht, ob es die Sachsen, die Bayern, die Hessen, die Nassauer übel nehmen würden, wenn sie den Specialname» „Deutsche" oder Germanen angenommen hätten, und man ihnen dann sagte, es sey eigentlich ein Eeneralname. Hier drängt sich mir unwillkürlich auf, daß das carniolana, rectius Slavonic» Biblia i. e. Biblia die nicht für Krain allein, sondern auch für Steyermark und Kärnten berechnet ist. — Doch ich behaupte nichts. venische) Grammatik mit lat. Buchstaben nach deutscher Aussprache.) — 14. Es befindet sich auch ein vollständig Deutsch-K ra in i \d) e 6 Wörterbuch von diesem Hippolyt (handschriftlich).— 15. Evangeliau in» Lyfltivi in Graz gedruckt.. . einige deutsche Wörter durch echt gangbare — Krainische ersetzt. XLII.— 16. Pater Markus (Pochlin) ... Krai ui scheu Grammatiker. — 17. Herr Kum mer-dey, dessen (NB.) Kra i n isch-Slav i sche Grammatik schon Linhart in seiner Geschichte von Krain angekiiiidigt hatte. XL,VI.— 18. Parva spes Crainae (Vorlesungen für angehende Priesters,- durch die feindliche Invasion I 797 gestört . .. Ware die Krainische Sprache in eim Winkel verborgen, wie Dalmatin oben gesagt hat,') so könnte mau sie immerhin mit den mächtigeren Nachbarinnen sich vermischen und endlich sich verlieren sehen; da sie aber ein alle und vielleicht der am meisten verfeinerte (von Härten befreite) Zweig der so weit verbreiteten Slavischen Sprache ist, so war’s doch Schade darum! XLV11 — 19. Der Verfasser (Kopitar) denkt sich vorerst nur die Volkslehrer und irgend einen Slavischen Sprachforscher als Leser einer (NB.) Kra i nisch en Grammatik. XLVIl. — 20. Japel . . . dieser enthusiastisch fleißige Slavist, der eigentliche Urheber der neuen (NB.) K ra i u i sch e n Bibelübersetzung, ivard voriges Jahr (1807) von einem Schlagfluß gerödcet, eben als er den Druck seiner (NB.) K r a i n i sch e n Grammatik beginnen wollte. XLVIII. Wollen die geehrten Leser Nr. 18 und 19 aufmerksam betrachten: sie werden vielleicht auf die Idee geleitet werden, daß Kopitar unter Kr an isch er Sprache die Sprache aller Slovenen in engerer (nicht engster) Bedeutung genannt hat, oder die—C a r a n cü n i sch e. Es verdient eine Betrachtung. Die in jenen Jahren mit Kopitar nähern Umgang harten, werden wissen, wie sich’s damit verhält. —. Eine Zusammenstellung dieser Nummern mit dem Tite! seiner Grammatik könnte auch, selbst ohne andere Daten, schon einen Schlüssel zu seinem: „ad vitandam invidiam” geben. (S. weiter unten.) — B. Aus der Grammatik. I. Theil u. s. f. ‘20. Anno 1550 (hat) Prim. Trüber namentlich unsern Krain ischen Dialecc mit lat. Buchstaben zuerst „in die Feder gerichtet und auf Papier gebracht.” S. 1. ____ 21. XONb (russisch) lautet wie im Krainischen Konj. S. 5. — 3. oder, wenigstens in unserem Krainischen Dialect. S. 5. -—22. oder, wenigstens in unserm Krainischen Dialect. S. 5. — die Slaven in der Bulgarei lesen vira ... wie die Krainer. S. 6. — 23. (NB ) SB i r Kra i- ner vermissen im Cyrillischen Alphabet L. S. 7. ___ 24. Die Illyrier: ja, jas, (NB.) mir Krainer aber jis und jest. S. 11. — 25. Trabers Einrichtung des lateinischen Alphabetes für die (NB.) Krainische Sprache. S. 13 . .. Diese Buchstaben gebrauchte Trüber zur Schreibung des (NB.) Krainischen alle. S. 16. — 26. des Kra i-n ischen Vaterunser. — 27. Der Leser sieht selbst, daß i) Hier entlehnt Kopitar, wie Jeder sieht, nur den Ausdruck: ,,eim Winkel," von Dalmatin. Trüber deutsch schreibt mit kraiiiischeii Wörtern. S. 28. 28. 23 o t) o r i 11 ch, Verfasser der ersten Krainischen Grammatik. S. 37. — 29. Literae (NB.) Carniolanae simpl. sunt viginti quinque, quas hie (NB.) slavice appellare liceat: As, A, Boga, B, Ci C, Dobru D u. s. f. S. 39. — 30. Aber der Sprachfreund muß bedauern, daß Bohoricsch, den vom Po still Uebersctzer Dalmatin 1578 so audsichtSvoll betretenen Weg — die Kra ini sche Sprache den übrigen Slavischen Schwestersprachen') zu nähern... 53. — 31. ... der Krainische Scribenr ... Krai-nisch der Städter ... Kra ini schen Syntax. S. 54. — 32 ta, ta, tu häufig als Artikel ganz U n - K r a i n i sch (in Trüber)..S. 55. — 33. ... ein v o l l stä n d i g es . . . vor allem treues Wörterbuch, und — statt alles dieses eine permanente Kanzel der (NB.) Krai nischen Sprache a» der Theologie wären sichere unfehlbare Mittel wider daS Uebel. S. 56. — 34. Der Krainische Lexikograph. S. 56. - 35.Tru ber, Dalmatin und B o horisch. . . Zc--lotismus (religiös.) hätte sie zu Kraini scheu Schriftstellern gemacht, ei» Unhold, vor welchem die liberalen Musen fliehen. S. 57. — 36. Wenigstens findet man in den wenigen nach der Vertreibung der Protestanten geschriebenen Krainischen Merkchen keine Spur irgend einer Bekanntschaft mit oberwähnten Horulis (des Bohor je): Alle reden nur von (NB) antiquis libris Carniolicis et Slaviš: — 37. und Castellez (1678) redet ausdrücklich von (NB.) Idiornate Car niolico carenti Grarn-matica. S. 58. — 38. Scho „leben (um sein Kraini-sches Vaterland wohl verdient) nahm ... die U„-Slavischen Wörter ... wieder auf. S. 59. — 39. Aus seinem Vorberichte: ... cum Carniolia nostra non ex ineris Slaviš, sed Germanis et Slaviš (NB.) jam inde a principle adventus Slav or um in has terras mixtim habitantinm coaluerit eie. S. 59. 40. 93. A. 1678... Tu je prolosbenu s’Neml'bkiga, Lafhkiga, inu Latinfkiga na (NB.) Crainl'ko bessedo skusi Mattbia Castelza. S. 61. — 41 in idiornate Car-niolico. S. 62. — 42. der Kapuziner P. Joannes a S Croce ... (Vipävz) der von 1691—1700 vier oder sechs Quartbande Krainischer Predigten herausgab ... juxla antiques libros (NB) Carniolicas el Slavo s. S. 74. — 43. Hippoljtus ... Dictionarium . . . ut novellis nostris concionatoribus (Slavonicis 76. ... cum idioma (NB) Sclavonicum sit una ex Ori-ginalibus linguis neque orbata (lingua) genuinis et pro-priis significationibus, quae vulgaris plebi op time novit: quod au lern plerumque in Literatis a sua perlectione deficiat ... idcirco ... semper desideratum suit Dictionarium (NB.) Sclavonicum.. . nunc enim inquirendi rriodum commodissimurn judicavi Latino, Germane et S1 a vo. & 76-82. — 44. Krai nische Orthographie. S. 85. ___________ 45. De literis (NB.) Sla vonicae linguae (llippol. V. oben). S. 99. — I) st-y?r., tarnt. , slav. oder stow. — ni sailor, denn sonst wäre das „Schwester ... ." mehr als mützig. — Nur mein geheimer Gedanke; slavisch ist bei Kopitar. 46. Wen» z. B. Bohoritsch vergißt, daß er eine (NB.) Krai-n i sche Grammatik schreibt. S 100. — 47. Spricht w i r k-lich irgend ein (NB.) Krainer oder Winde pe— 1? S. 102 ... juxta morem inferioris Carnioliae incolis et Carinthianis (NB.) Slaviš consuetnm est... (Hipp.) S. 102. — 48. 1719 erschien von P. Hyppolyt die erste K ra i n i sch e Uebersetzung des BucheS Thoinae a Kem= pis : sedej pervizh s’ nemfhkiga na (NB.)Slovenski-Crainskijesik prestavlne. i0. 104. Skusi taku krajn-sku pisanje jest Slovenzam. S. 120. — 49. Umgang s-sprache der Krainischen Bauern. — 50. inu Branie ... is Latinskiga na Crainski Jesik ... preloshene de lingua. 51. Pagloviz, von der Stadt Stein (Kamnik) gebürtig, der erst gegen 1770 als ein Greis von 80 Jahren starb, und Ja pels Lehrer im Slawischen (wohl nur im (NB.) Krainischen ') gewesen war. Es mögen noch mehrere Krainische Uebersetzer ihn zum Urheber haben. S. 125.— 52. Folglich hatte er nie ein gutes, reines Krainisch sprechen hören. (P. Markus.)... In dieser Rücksicht nur haben seine Klagen über die gänzliche Verdorbenheit der Era ini schen, oder (um sie mit ihrem Ur-tirel zu nennen) (NB.) Jllyri schen(!)°) Sprache... daß selbe die ältern Crainer kaum mehr kennen würden, einigen Grund. S. 127'und 128. 53. Unglücklicherweise mußte er (Pat. Markus) sich in die Krainische Sprache verliebt haben. S. 129. — 54. Krajnska Grammatica S. 130. — 55. Es ist zu fürchten, daß... des P. M. Sprache für Krainisch figuriren dürfte. S. 130. — 56. Trub er war der erste, derKrai-nisch schrieb.^) S. 146. — 57. da er als Krainer. S. 155. — 58. Ehe mir zu den bisherigen langweiligen, aber nöthigen, und nun ein für allemal abgethanen Untersuchungen weiter schreiten, wird es unsere Leser vielleicht interessiren, das bisher zerstreut Verglichene Lucae X, 30 bis 36... mit einem Blicke zu übersehen, und zwar zuerst den griechischen Originaltext, daneben die Slawische Uebersetzung, (in die slavische Kirchensprache), dann mit Krainisch-L a t e i n - O r t h o g r a p h i e, weiter die Krainische Uebersetzung nad) den orthographischen Moden von 1578 bis 1808. S. 157. (Dieß Alles sagt Kopitar) Nun nennt Kopitar unter andern fünfzehn! Krainische^) Bibelübersetzuligen, und zwar nach dem Texte der Ostrov. Bibel v. 1581, Krainisch orthographirt, Tr liber's N. Test. v. 1557, Dalmatin's Postille (Sp.) v. 1578, Dalmat. Bibel v. 1584, Bisch. Krön. Evang. 1612, Schönleb. Evang. 1672, Anonymus 1730, 1741, 1764, 1772, 1777 Jappel Evang. 58. Unsere ersten Schreibmeister, theils weil sie nicht allein für Krainer, sondern auch für Kroaten... zu schreiben glaubten. S. 179. — 59. Der Engländer hat ge- 1) Das sind K o p i tar's Wort?, nicht meine, ich spreche hier nirgends in meiner Person. 2) Das rlusrufungsjeichen hat Kopitar setzen lassen. 3) Daß Kopitar vieles wiederholet, werden ihm die Leser nicht übel nehmen; er hatte gewiß seine Gründe. ä) So von Kopitar benannt. rade wie der Krainer, fh. *) — 60. Eben weil es ei» drittes neues, und nicht z. B. das Böhmische (hier sogenannte Gay'sche?) Kroatische, Krainische rc. Alphabet wäre. 0 204. 61. So könnten auch unsere Dialecke, wie einst die Griechischen, alle neben einander auch in Schriften fortleben, bis, wie dort, am Ende der würdigste allgemeine Schriftsprache würde- — Man sieht, 2) mir überlassen die Einführung einer einzigen Schriftsprache für alle Slawischen Stämme lieber dem allmaligen, aber sichern Gange der Natur, als einem National-Eoncilio von Gelehrten aller Dialecte. S. 205. — 62 Noch eines, was aber bloß uns Krainer angeht. Dobrows-ky's Slavin... Wenigstens kann ich doch fordern, das; sie, die Krainer und Winden. (NB.)* 1 2 3) S 206. — 63. Kroatiens Bevölkerung von Engel auf 600.000 Seelen, die Reste der Karantanec- Sl a ven. 4) S. 206. ... daß wir daher nicht wissen, warum man uns den Kroa-ten ... unterordnen will... — 64. . .. nicht weil die damaligen Krainer (NB) so geredet, hat Bohoritschauch diese om stakt am genommen, sondern .. . S. 235. — 64. Und wiewohl unser Crei nerische Sprach, auf die ich hierin als Creiner fürnemlich gesehen, sich mit einer sonderbaren Eigenschaft etwas von den andern Windischen Dialec-tis abzeucht: so hab ich doch... daß nit allein in Crei», Untersteyer und Kärnten, sondern auch in andern benachbarten (NB.)Windischen Landen, diese meine Verdolmetschung . .. fruchtbarlich .. . mag gelesen und gebraucht werden, sagt Dalmatin in der Vorrede seiner Bibel. S. 335. — 65.... die Unterkrainer ... die Oberkrainer... die Winde» sagen statt ta, ta, to — analogischer ti, ta, to. s) S. 293. 66. Die Krainische Conjugation. S. 300. — 67. Krainische Leser,") die noch weniger, als ich, in Russischen Grammatiken geblättert haben. S. 303. — 68. ... quod miror (Appendini) Adamum Bohorizh in sna (NB.) Grammalica Carniolana intulisse ... S. 334. — 69. Nur idem ich gehe (statt dessen (NB.) mir Krainer im Präs, lieber grem (gredem) gebrauchen ... Im Präs, nämlich sagen wir (NB.) Krainer grem. S 338. __ 70. Nach der Natur der Slavischen Sprache. S. 344. — D. Aus der Nachschrift. 71. Der Verfasser?) mußte den Druck dieser Beiträge zur (NB.) Krainische» Grammatik8 9 10) beginnen lassen. I) Kopitar tadelt hier die Orthographie der Böhmen. z) sagt Kopitar in der Note. 3) Nun wenn D o browsky's Slavin von K r a i n e r n und W i n; den, d. i. Krainern und Slovenen (im engsten Sinne) spricht? — 4) Das sind die Slawen, die im alten Karantanien die Wohnsitze genommen. 5) Hier tritt Winden als Speeialname dem Specialnamen Krainer gegenüber. 6) Kopitar schliesit doch die slav. Kärntner und Steyerer nicht aus? Also 7) Kopitar spricht hier von sich selbst. 8) 3m weiteren Sinne. Wollen die geneigten Sefer den Titel der Grammatik mit dieser Stelle vergleichen, so wird sich ihnen sogleich die S. 385. _____ 72. In Dobrowsky's Slawin ... daß ein Windischer in Krain oder Kärnten. S. 385.— 73. Der uns Krainer angehende Theil. S. 386. — 73. A. Krainische ') Bücher mit lat. Buchstaben, a) Titel: Ca-techismus der Wind, scheu Sprach ... „?(uf die Teutsche Vorrede folgt" (sagt Kopitar) ^) „auf 6 Seiten eine (NB.) K r a l u i sch e Vorerinuerung: Vsem Slouenzom") Guado ... S. 389 und 391. — b) Titel: Abcdarium In der Windischen Sprach. Ane Buquice, is tih se ty Mladi inn preprosti S I o u e n i mogo .. . brati nauzhiti ... das gauze Werkchen (f.K. )... enthält eine Kraini-sche Vorerinnerung. S. 391 und 392. c) Ta Euan-geli Suetiga Alateusha, sdai peruizh v ta 4) Slouen-s k i (NB.) Jesig preobernen. Euangelimn D. N. Jesu Christi Authore Matthaeo, nunc primum yersiim in lingiiam (NB.) Šchlauicam 5) ... »bann kommt (s. K.) eine (NB.) Krainische Vorrede: Tei prani cerqui Boshy liga flouenskiga6) Jesika ... Drigazhi go-iiore (NB ) Crainzi ... (Oberkram und Laibach) drigazhi Coro s lici, drigazhi Shtajerci inu Dolenci tar Befiaki, drigazhi Krashouci inu Istriani, drigazhi(NB.) Croati ... »Nach Trüber würde also unser Dialect in der (NB.) weitesten Bedeutung (wo man ihn (NB.) ad vitandam invidiam7) mit einem altberühmten Namen (NB.) Karantanisch nennen sonnte,8) in 5 Mundarten zerfallen: «) in die der Oberkrainer, /?) der Kärntnischen Slawen, )■) der Steyrer, U n t er-krainer und Besiaken, ü) der Karstner und Jstrianer, 0 der (heurigen Gränz--) Kroaten» (s. K.) »Nach dieser Vorrede» (s. K.) ... »wieder ein Wort an die (NB.) S l a-ven”: Lubi Slouenci °) ... Diesem Krai ni scheu Werke sind einige seltene, andern Slavischen Dialec-ten angehörige Stücke beigebunden. Seile 392 und 394. d) Abcdarium... (1555.) ti mladi ... (NB.) Slowene! . .. »Auf -der Rückseite» (s. K.) steht ...: Lubi (NB.) Slovenci ... ta nash flouenski iesig. e) Catechismus-Vslouenskim Jesiku ... Vorrede; Vsem vernim Kerszhenikom tiga (NB.) Crainsk iga inu Slouenskiga ,0) Jesiga ... ta nasha (NB.) SIo- Vermuthung aufdringen. Kopitar habe „Krainjsch" auf alle z ad vitandam invidiam ,,K a ra n tanif c6,/ genannte Slawen ausgedehnt. Doch die Sache ist ja klar ausgesprochen. 1) Nirgends „slowenische Bücher*'. 2) Ich werde weiterhin ,.sagt Kopitar durch s. K. bezeichnen- 3) Dieses nnb die folgenden Werke hat Lafarik auch angeführt, zum Beweise, daß Slowene eine uralte Benennung für unser Slawe 4) 1a ist hier, so wie überall, nur der auf g e r m a n i s ch e od- teutonische, ob. deutsche, ob. teutsche Weife gebrauchte Artikel und nicht das anzeigende Fürwort. 5) Was bedeutet wohl Slouenski? Ich bitte die verehrten Leser des Jllyr- Bl. Nr. 52. S. 206 aufzuschlagen. 6) Die Uebersetzung „slawisch" ist im Vorhergehenden schon gegeben, und zwar von denAutor selbst. 7) Ist wohl deutlich genug gesagt. 8) Da haben wir zugleich einen Schlüssel tum Jahr i836. Kopitar nannte sich am liebsten einen Carantanum. 9) Ob Kopitar hier Slouenzi wohl mit ,,S laven" übersetzt? Ich glaube die Leser werden die Frage bejahend beantworten. 10) Sonderbar! Und doch erklärlich! uenska besfeda ') ... 396 und 397 .. .Trüber war (s. K.) wirklich ein Slawe und fein ©ermannt inter hos Venedos8) nalus. S. 397. f) Ein Gebet, zuerst in krainischer, dann in ital. Sprache. S. 398. g) ta perui deil .. . tiga nouiga Testamenta ... sdai peruizh via Slouenski Jesik skusi Primoslin Trabe r i a ... in die gemeine Wind! sch e ^) Sprach jetzuud zum erstenmal verdolmetscht. Tübingen 1557. __ V letih Buguah, Lubi Slouenci imate na proprei ... Gebet, so Trüber (s. K.) unmittelbar darauf auch in K ra inisch er Sprache folgen läßt. »Die deutsche Vorrede (über Trader's Weise) ist (|. K.) sehr interessant; wir erlauben uns nur Folgendes hier auszuheben: »Wir Krainer und Windische verstehen die Kroatische Sprache viel besser, denn die Böhmischerc." 402. h. Ta drugi Deil tiga Nouiga Testamenta . .. sdai peruizh vta (NB.) Slovenski skusi Primosha Tru-beria Crain za fueiflu preobernen. S. 41 6. i. ..is Latiuskiga inu Nembshkiga Jel'yka, uta Slouenski sueistu Islolmazbeni... skusi Prim Tru-beria Crainza. S. 417. k. Poslilla (NB.) Slovenska ... von Trüber. »Auf der Rückseite des Titelblattes" (s. K.) Literarum (NB.) (Slavicarum Appellationes. S. 418 und 419. Imena slovenski h Literae Latinae utcunque Puhstabov, Slavicas experimentes. Ass a buki b Vidi c Krells Vorbelicht: imafh Postillo v’ nafh Slovenski Jesik . .. tolmazheno . . . Inu spomisli tudi na vezh nafhiga Imena inu Jesika Liidy, kejr so okuli nas, Dolence, lstriane, Vipavce, etc. Kateri skorai povsod (NB.) zbite f hi slovensko *) govore. Kakor mi po Kraniu inu K or o sliki desheli do polu (NB.) n e mb sliki. Inu so edni navaieui na to staro-Slo vensko, H e r-vatsko ter C h uri lsko Pisme ... Ti pak, ker ne saflopish kai p r o p r i e t a t e s linguae inu si se navadil na Gospod T r n b e r i o v o K ran sc h in o. »Ein Mißgriff" (f. K.) war es auch, die Neu-D alma ti sch e» Formen edan, ferfhen ... den eben so guten, (...ja noch besseren) ... eigentlich K r a i n i s ch e n eden, ferfhen ... vorzuziehen. S. 418—427. l. Bibliae ... vta Slouenski sueistu ftolrna-zhene ... register v katerim so, sa (NB.) Haruatou inu drugih (NB.) Slovencu1 2 3 4) volo nekotere (NB.) Kranske, inu druge bessede ... »Seine Uebersetzung 1) Jeder sieht, baß der Verfasser hier Slouenski zuerst in engerer dann in weiterer Bedeutung nimmt: in weiterer, indem er sagt: „na-sha Slovenska beseda“ (Ärain, Kärnten, Steyermark). 2) d. i. Slawen im weitesten Sinne. 3) Schon durch die Uebersetzung des Wortes Slouenski Jesik mit Wi ndisch gibt Ausschluß über die Bedeutung. Wohl zu berücksichtigen ist auch der Umstand, daß es damals deutsche Bibeln im Lan-gab, slawische fehlten. li) für die Kroaten und andere Slowenen. (s. K.) würden verstehen nicht allein die Krainer, Unter* steyrer, Karner, sondern auch die Krobateu, Wefiaker, Aster-reicher, Karstner u. a. ... Die K r a i n ische Vorrede hat 7 Blatt. S. 428 und 429. in. Biblia... Slovenski tolmazhena skusi Zur. Dalmatina, d. i. Bibel .. . Windisch. — » Dieß ist der Haupttitel (s K-) dieser bekannten ersten K raiuischeu Uebersetzung der ganzen Bibel von Dalmatin" ... Novi Test ... (NB.) Slovenski ... »Am Ende" (s. K.) ist noch ein Verzeichniß einiger K r a inischer Wörter mit ihren Synonymis anS andern benachbarten Dialecten, wie es Dalmatin schon 1578 gegeben hat; nur ist es hier erweitert und auf mehrere Dialecte ausgedehnt. Die Rubriken sind ft) (NB.) Crainfki, / ) Coroskki, ;.) (NB.) Slovenski oli Besjazhki, ö) Harvazkkj, Dalmatinski , Iftrianski, Crafbki ... Krainische Literatur. S. 430—432. Nur noch Einiges: Ta celi noui Test... skusi Prim Truberia Crainza Rafizhizheria ... 434. — Adami Bohorizh Arcticae borulae succsivae de Latino — (NB.) Carnioliana literatura ... Der Dialect dieses Dictionarii sollte der (NB.) K ä r n t n i s ch - Win d !-sche seyn; (s. K.) manche Wörter ... sind als Carn. den Krain ern zugetheilt.. 434 — 435. — »Die Windische Sprache in der engsten *) Bedeutung ist nichts als eine Fortsetzung der Krainische» und zwar gehört das Windische in Kärnten zum -Oberkrainischen, das in Untersteyermark zum Unterkrainischen Dialect... daß aber besondere Grammatiken der Windischen Sprache e.riftiren, kommt daher) weil diese Slawen politisch und hierarchisch in andere Wirkungskreise gehören, als wir Krainer S. 457. Dazu die Nore: „bie Gram-matica, oder Win d i s ch es Sp rachbuch mit einem Vo-cabulario. Clagenfurt 1758, die L i» de. . . unter den W iu-d i scheu aufführt, ist nichts als eine Uebersetzung der von P. Hippolyt 1715 epitomirten Bohoritschische, und ist in so weit — Krainisch. Nur das angehängte Vocabula-riiim ist von zwey ganz uncritischen Notaren aus bem Munde des gemeinen Kärntnischen Slawen niedergeschrieben. — Nun dieß ist doch deutlich genug! »Die Windische Sprache (slowenische) in der engsten Bedeutung (b. i. die slavische Sprache der Steyrer und Kärntner) ist nichts als eine Fortsetzung der Krainische». Also findet er den Kern der Sprache in K ra in, und was Andere die slowenische Sprache nennen, nennt er die krainische und „ad vitandam invidiam," um den Kärntnern und Steyr er n daourch nicht wehe zu thun, macht er" den Vorschlag, die Gesammtsprache der slaw. Steyrer, Kärntner und der Krainer — — carantanisch zu nennen. —■ Darum nannte er sich anno 1836 am liebsten Garanta-nus — mein’ ich. Die verehrten Leser wollen entscheiden, so wie die Frage beantworten, warum Trüber sein slovensko mit slawisch übersetzt,____er selbst übersetzt, und I) engste ich auch bei Kopitar durchschossen. Safaris macht einen erläuternden Zulatz. S unten. um mit dem Titel ber Grammatik aufzuhören, warum Kopitar gesagt hat: Grammatik der Slawischen Sprache in Krain, Steyerniark und Kärnten.6G) Raj Vodnik od nas (NB.) Slovencev in s loven ski ga jezika na dalje piše „Novice“ List 22. Hören wir, was Vodnik schreibt: Krajnci so pisati znali, preden so bili ločeni od Slovencev na (NB.) unim kraji, Donave in so le sem blizo Laške dešele peršli, zato ker imajo enako besedo (NB.) povsod; Krajnc pravi: pisati, (NB.) Pemec p sati, (NB.) Polec pisač, (NB.) Moško vitar pisati. Vielleicht übersetze ich schlecht, vielleicht interpolire ich, wenn ich sage: die (NB.) Kra in er konnten schreiben ehe sie sich noch von den (NB.) Slowenen auf der anderen Seite (jenseits) der Donau getrennt haben, und hieher, näher an Wälschland kamen, darum weil sie (die Slowenen) auch insgesammt ein und dasselbe Wort (dafür) haben; der (NB.) Krainer sagt pisati, der (NB.) Böhme psati, der (NB.) Polak pisač, der (NB.) Mo s kowiter (Großrusse) pisati. _______ Man möchte schwören, Vodnik nenne hier den Krainer einen Slowenen, den Böhmen einen Slowenen, den Polen einen Slowenen und somit den Slawen (NB.) überhaupt einen Slowenen. — Hören mir weiter, nicht (NB.) m i ch sondern (NB.) Vodnik: Beseda „pišem“ je silno stara .... (NB.) Slovenci imajo dvoje čerke; ene se imenujejo (NB.) Buk vica, druge (NB.) kjurilica. Buk vi c a je v navadi per Slovencih (NB.) ta kraj Donave; kjurilica (NB.) uni kraj Donave. Učeni se prepirajo, ktere čerke dvojih so stariši. Jez menim, de si zastonj trudijo, in de na tem ni dosti ležeče. Ako je prepir, se lahko zastopi, de nobeden resnice ne ve. Navada besede m a 1 a t i je bila po celim svetu, preden so bile čerke znajdene. Od tega pride, de smo v besedi „pisati*6 (NB.) vsi Slovenci enaki, alj keso čerke bolj n o vi ga znajdenja, zatorej čerk vsi enako ne imenujejo. Cerke so potlej znajdene, kar so se (NB.) slovenski rodovi (NB.) razdelili. (NB.) K rajne c pravi čer k a, (NB.) Polec liter a, (NB.) Šerbec pismik , (NB.) Hrovat slovo, (NB.) Pemec in (NB.) Moškovitar slo v a. Krajnci so tedaj ob času svojiga prestopa čez Donavo proti Laškim bres čerk bMi 67).— Ich hatte nicht gedacht, daß 1) Den Titel der Ausgabe von 1822 kenne i-b nicht, ist auch die S a ch e selbst ganz gleichgültig, weil dadurch kein einziges Citat umgestoßen werden kann, wenn es auch nicht noch andere „Weil" gebe- 2) Das Wort „„ich schreibe"" ist sehr alt.... Die Slowenen haben zweierlei Buchstaben ; die einen heißen Bukwiza, die anderen K j u-riliza. Di- Bukwiza ist im Gebrauch beiden Slowenen auf dieser Seite der Donau, die Kjuriliza auf fder anderen Seite der Douau. Die Gelehrten zanken sich darüber, welche Buchstaben von beiden die älteren sind. Ich meine, dass sie sich umsonst abmühen, und daß daran nicht viel liegt. Wenn ein Streit ist, sieht man leicht ein, daß Niemand das Wahr- weiß. — Der Gebrauch des Wortes Ej „mahlen" bestand aus der ganzen Welt, bevor die Buchstaben ersun- ich in der Novice neuerdings eine Bestätigung meiner i„ den Mitth. S. 3t Sp. 2 ausgesprochenen Anficht in Betreff Voduik's vorfinden sollte, wo ich nämlich von Slowenen xetr t^o/Tjv. sprach. Freilich darf man Stamm, Ast und Zweige mit betn N a m e n des Stammes, Astes oder des Zweiges nicht verwechseln. Weil die Fruchte und alle literarischen Bestrebungen der Krainer Gelehrten der Nachwelr aufbewahrt werden sollen, habe ich, als umtun biger Redacteur der „Mittheilungen des hist. Vereines für Krain," auch ein Manuscript Voduik's, obwohl es nur ein flüchtig skizzirtes Jcinerarium enthält, im letzten Quartal 1848 abdrucken lassen. Das Jtinerarium ist rheils lateinisch, theils deursch, theils französisch untermischt mit einzelnen slovcnischen Ausdrücken. Da fällc mir denn auf, S. 88. Planities vero ornnis, quae circurn jacet, vo-catur germanice Jgg, (NB.) Slavice Jig (Jih) et Jug (Juh); germanieum nomen absque signisica-tione est, (NB.) s la vic u m vero idem quod Auster Latinis signifleat. . . . S. 93 lese ich: Rud. Ruda Bleibau, unter Loka __ G e i r a ch po (NB.) slovensko. Geyrach po slovensko? Da kann ich mich des Gedankens nicht erwehren, (NB) Slovensko sey (NB.) Slavice. Doch es wird nicht so seyn. _ Das „Jllyr. BI.", Nr. 52, S. 207, vermuthet zwar, warum Vodnik unter Slovenci alle Slawen aufnimmt, ____ warum er aber Slovensko mit slavice (slawisch) und nicht mit slo venice übersetzt, warum er Slavs cum sagt? Es wird sich schon finden. Vernehmen wir den (NB). Geschichtschreiber Vodnik. Geschichte des Herzogthums Krain, des Gebietes von Triest und der Grafschaft Görz. S. 22. „Die Slaven sind in der Geschichte ein neues Volk. In der zweiten Hätfte des VI. Jahrhunderts treten sie aufgeführt von Jornandes, Prokop und Menander . . . hervor. . . . Ueberhaupt wohnten sie vorhin jenseits (na unim kraje Donave) der Donau. . . . Ein Zweig von diesen Slaven, welche der Deutsche Wenden oder Winden') nennt, nahm beständige Wohnsitze an der obern Drave, Save, Kulpa, am Sontius, Timavus und an dem Meerbusen von Triest. Der Abkömmling dieses Stammes nennt sich noch bis auf den heutigen Tag einen (NB.) Slaven (S lo venez) * 1 2 3j." — Also ist Slawe — Slovenez — Slovene. — Weiter: „Im Len waren. Daher kömmt es, Lasi in dem Wort- „pisati“ (schreiben ) wir alle Slowenen übereinstimmen; aber, als die neueren Buchstaben erfunden wurden, ist die Benennung „Buchstaben" nicht überall gleich. Die Buchstaben sind dann erfunden worden, als sich die Slowenischen Stämme von einander trennten. Der Krainer sagt č e r k a der P o l e 1 i t O r ->, der S e r b e pismik, ber K roate slovo, der Böhme und Mofchkowitar slova, — Die Krainer sind also zur Zeit ihres Ueberganges über die Donau gegen Wälschland ohne Buchstaben gewesen. 1) Wendenod. Winden,der erste allgemeine NamealterSlawen vor Jornandes und anderen. Vgl.übrigens das frühere. 2) Also ein Abkömmling des Stammes der Winden. 3) nennt sich einen Slawen. — Slowenen — Slowe n enl! l Glücklicher Vodnik! Du durstest sagen? Slowene seh der Bedeutung nach so viel als Slawe.... wenn ich llicht anders deine Ansicht interpolire. — (NB.) engsten Sinne zwar werden nur die steirischen lind kärntnischen Slawen (NB.) Winden (Slovenzi) genannt. __ Jedoch erkennt sich in der weiteren Beden-- tung auch noch der K r a i n e r an diesem (NB.) G esamm t-namen" _ d. i. bei Rechfeld (NB.) Generalname — „wenn die Rede von seiner Herkunft und Sprache im (NB) Geg ensatze des Deutschen ist H."— Noch jetzt ist daS bezeichnete Buch, das für die Gymnasien vorgeschriebene Schulbuch. Ich habe die Auflage vom Jahre 1825 vor mir. — Nun noch die Vodni k'scheu Verse. In der Novice lese ich: Ilirsko me klice Lalinic in Grek Slovensko me pravio Domači vse prek Od prviga tukaj Stanuje moj rod Ce ve kdo za drujga Naj reče odkod. Ich erlaube mir nun zwischen dem 4. und 5. Verse „och vier andere cinzuschieben mit zwei vorläufigen Versen, nebst der vom Autor selbst gelieferten lateinischen Ueber-setzung *) : Ilir po v tamnize Posable 11 e g»e Illyrius autem in tcnebras Oblivionis abit. Ilirsko me ldizhc Latiniz in Grek, Slovensko me pravio Domazhi vsi prek. Dobravzhan, Kotoran-Primoriz, Gorenz Pokbpjan, po starim Se sove slovenz Od perviga: tukaj, Stanuje moj rod Zhe vb kdo sa drujga Nai rezhe! odkod? Illyrium e um vocat, Latinus et Graecus Slovenos se dicunt Indigenae omnes passim Ragusinus, Catarinus, Litoris accola, Garniolus superior. Colapianus more antique Se vocat Slovenum Ab origine hie Colit ista gens Si seit quis de alio Dicat: unde ? Hier dehnt also selbst der Dichter Vodnik das se sove Slovenz auch auf den Ragu saner und Cata-rin er (Dalmatiner), auf den Croaten aus, mithin ist's doch in weiterer Bedeutung genommen. Das more an ti quo weiset auch auf etwas hin. Wir haben den Geschichtsschreiber, den D i ch t e r V o d n i k gehört; vernehmen mir nun auch den Lexikographen. In 1) Die letzten Zellen, von: ..Jedoch erkennt" n. s. w. Bat man auch gegen mich anwenden wollen ! Und wenn nichts vorausgegangen wäre, so wär-de schon der Schluß .»wenn die Rede von seiner Herkunft und Sprache im Gegensatze des Deutschen ist" — daß »erkennt sich, eingeschränkt haben, hätte daß Alles nur für und nicht gegen mich vorgebracht werden müssen, — dürfte es den verehrten Lesern scheinen, warum er aber Slowensko mit slavice (slawisch) unt nicht mit slove nice übersetzt ? warum er Slavi cum sagt? Es wird sich schon finden. 2) 0. Telegraphe Ofliciel (Provinces Illyriennes ) No 6r — 3i Juil-let i8ii.— Uebrigens ist es auch der enthusiastische Dichter der spricht, der von der Liebe zu seinem Vatertande hing.rifsiiie Oi liter, der singt, da so eben ein neues Königreich Jllyrjen errichtet wurde, bestehend aus 6 Eivllprovinzen: Krain. Kärnten, Istrien, Eivilcroatien, Dalmatien. Ragusa, nebst der Militärprovinz (Kroatien, — „wobei jedoch auch Krain willkürlich getheilt wurde". „Wie Napoleon das Land Krain willkürlich theilte, ist aus dem kais. Decrete über die Organisation Illyriens gegeben im Pallast d.r Tuilerien den i5. April 1811 ersichtlich, welches wörtlich lautet rote folgt": (sagt der k. k Guber-nialrath, Herr Friedrich Ereitzberger Ritter von Kreiz-berg. S. Mitth. i8'i6, S. 49). seiner Ankündigung des d e u t sch-w i n d i sch-la t e i ni sch en Wörterbuches, Slovar Nemschko-Slovensko-Latinski, im I. 1813 sagt Vodnik S. 3: „Warum dieses Wörterbuch mit dem allgemein slawischen') Namen Slovar, nicht aber mit einem neugeprägten Worte benennt worden, ist der Beweggrund, daß, gleichwie andere grammatische Kunstnamen aus den alten slavischen Grammatiken genommen wurden, man gleichfalls diesen sonst überall, nur bei uns nicht völlig bekannten Ausdruck, des Strebens nach einer unter den slowenischen Mundarten literarisch ermünschlichen Vereinfachung und Annäherung^) wegen, lieber einführen wollte, zumal da sein Stammwort slovo in einer freilich nuninehr (NB.) engeren Bedeutung allhier noch lebt und folglich sein Abkömmling leicht wieder aufleben kann. — Warum Slovenski, Wi n d isch? Weil der Verfasser bemüht war, sein Werk nicht nur aus (NB.) Krain, sondern auch aus allen benachbarten (NB.) slo v enlsch en Provinzen zu bereichern1 2 3) und die sehr unbeträchtlich abweichenden Mundarten demselben zu ihrer eigenthümlichen Einheit zu bringen4), vorzüglich aber deßwegen, weil hier nicht von der Oertlichkeit, sondern von der Sprache, welche Georg Dalmatin auf dem Titelblatte seiner in dieselbe übersetzten Bibel Slovenski jesik nennt, die Rede seyn kann5 6 7 8 9). Aus Safari k's Geschichte der slawischen Sprache und Literatur nach allen Mundarten. Ofen 1 82 6. 1. Wenn es gleich einleuchtend ist, daß ein so großes Volk (die Slawen) von jeher in mehreren Stämmen getheilt, auch mehrere Namen geführt haben, so sieht man doch, daß gar viele derselben irrig und mit Unrecht gewöhnlich geographisch"), den Slawen beigelegt worden sind, wie es mit den W i n d en (Slowene,') H in Krain"), Böhmen (Cechowe) in Böhmenheim, Illyriern (Srbi) im alten Jllyricum der Fall ist. Daher ist für den slavischen Geschichtsgelehrten die Erörterung der Frage: wie haben sich die slawischen Stämme selbst genannt, und wie sind sie von den Ausländern genannt worden? unerläßlich. Was die Namen Heneten . . . Wenden, (NB.) Winden, Wandaken anbelangt, so scheinen sie insgesammt mit dem Worte Anten verwandt und auf die (NB.) Slawen nur (NB.) geographisch übertragen 'H. — S. 5. — Vgl. D o- 1) Slovar. 2) Zu beherzigen. 3) Nach diesen Wollen zu urtheilen, wäre mein „aus dem Slowenischen zu veredeln" doch nicht etwas ganz Verwerfliches gewesen? i) Dieser Ausdruck ist wohl sehr bemerkenswerth. 5) Mir scheint es, als Vodnik sich hier entschuldiget, daß er Slovenski und nicht k ra i n isch . sagt, daß er „fl o v e nisch" in etwas weiterer als der gebräuchlichen Bedeutung nimmt, Dalmatin habe das letztere ja auch gethan — Es enthält (das Lexicon) den reinen sloven Ischen Sprachvorralh der „Wenden oder Winden" (sagt Vodnik) in Krain. in der Steyerinark in Kärnten, Triest und G o r z. 6) Ist sehr beachtenswerlh. 7) Ist von šafarik eingeschaltet. 8) Wird sich gleich erklären. 9) O. i. in Meißen heißen z. B. die S l a v e n Wenden (xar’ E^oyrjr') in Steyermark, Kärnten, Krain Winden (Slovenci) — scheint ša- browsky's Slawin 202—203*)." . . . „Die Slaven nannten sich von jeher Slow ane, (NB.) Slowene." . . . Die Bedeutung dieses Namens ist in dem Worte slowu, slowirn, heißen, reden, appellor, loquor und slo-wo, Wort, Rede . . . durch Uebergang o in a slawa. . . . Es ist demnach gleichgültig, ob man den Eigennamen Slo wan, Slawe mit slowu und slowoofc. mit slawim und slawa vergleicht. . . . Die Böhmen, die Slowaken, die südlichen Slawen in Krain, Kärnten und Steyermark, die Dalmatiner, die Slaivonier, die Russen und die Serben selbst bis ins XVII. Jahrhundert st ! m m e n in der Sprach-- und Schreibart Slow ane und des Beiwortes slowenesk , (NB.) slowe n s ki j a z ik ganz überein, und noch heut zu Tage nennt sich die Mehrzahl der slawischen Stämme nicht Slawiani, sondern Slo-w a n e, S l o w a c i, Slowene! zum Beweis, daß die Sprach-und Schreibart S law e statt Sl owa n, (NB.) slavisch statt slowenisch, abermals den Ausländern zuzuschreiben sey." . . . „Die slawischen Stämme nannten sich selbst S l o w a n e, S l o w e n c i, Slowaci, weil sie einerlei Sprache redete» und sich gegenseitig verstehen konnten. . . . S. 5. *). — 2. „Win bischer Stamm (Slowe nzen). Die in den, ehemals unter dem Namen J n n er ö ste r re i ch begriffenen Herzogrhümer Steyermark, Kärnten und Krain, . . . ferner im westl. Ungarn an der Mur und Rab wohnenden Slawen, werden im Inland Slo-we nzi, im Auslande Winden genannt. Ungefähr 800,000 .... S. 25. — Davon (als Stammverwandte) in Steyermark 300,000, in Kärnten 100,000, in Krain 350,000, in Ungarn 50,000, S. 26. — Mundarten, slowenisch oder windisch: a. O. krainisch, b. U kra i-nisch." Hier werden die verehrten Leser bemerken, daß 8 a s a r i k nach der „Pfeife des Autokraten Kopitar tanzt.'^ — Oder warum führt er unter den Ordnungen, Mundarten, Unterarten das S teyri sch- und das Kärnth--n i sch--Slawische oder Slowenische gar nicht an? 1 2 3 4 5) ■ gar nicht! Ist S. 51 zu finden. S. mehrere Noten zu dem Ausdruck karantanisch, vor allem S. 61,Sp.2, Z. 24 u. unten Nro. 8. 3. S. 103 : „Herr Kopitar, der im I. 1808 die Sprache der kyrillischen Bücher ebenfalls für die altserbische farik sagen zu wollen? welche Benennung aber, da kein Itnlafi dazu rc«r, und sich die Bewohner von dem flow. Kraj selbst den Namen Krainer Krajnzi, d- i. Leute, die an der Gränze wohnen, analog mit den Milit. „Gränzern," (Märkern, wie in der Mark Brandenburg) zu geben für zweckmäßig fanden, als ganz specie! den flaw. Steyerern u. Kärntnern belassen wurde? Citirt Šaiarik. 1) Nun hätte ich schon mehr als genug citirt, werden die verebrten Leser ausrufen? Slawisch, Slowanisch. Slowenisch sind nur verschiedene Spreche und Schreibeformen, und auf die Benennung Slowene kann auch der Lech noch immer Anspruch machen, und der Kroate, wenn ihm seine Form Sl owan nicht mehr behagen sollte, das dürfte Safarik’s Ansicht seyn? 2) Er folgt hierin, wenn ich es wagen darf, zu bemerken, dem Caranta- n u s , der das stkyer. u. körnt. Slowenische nur für eine F o r t-setzung des Krainischen erklärt hat — mir erklärt zu hoben scheint. Andere sind in diesen Dingen besser bewandert, mögen nach ihrem Wissen und Gewissen entscheiden. > hielt, nimmt 1822, bei Gelegenheit der Recension von Dobro w sky's altslavischer Grammatik feine Meinung zurück uud erklärt die Karan tan er') oder die (NB.) heutige» Winden für die geraden Descendenten von K y r i l l' s und Method's Sprachgenossen 2). — Das heißt nicht etwa diese Slawen haben vor Alters Kara ntall er geheißen, etwa den Namen mitgebracht „. dgl. ^ . 4. §. 33: „Der südliche Theil des nachmalige» österreichischen Kreises, das heutige Kärnten, ist seit uralten Zeiten der Sitz desjenigen slawischen Stammes, der bei den Ausländern der Stamm der Winden heißt, sich selbst aber den Namen der S lo we nzen beilegt." So sagt 8 a farik und citirt nun die von mir zur unglücklichen Stunde zum „Anhaltspunkte" meiner „Discussion" gewählte Stelle des Kopitar vom I. 1808 ganz so, wie sie die verehrten Leser oben gelesen haben, nur fängt die Stelle bei 8 a farik an mit: „Die zum 5t--tiren" (vielleicht vom I. 1822) während ich habe: „Diese zum Cicilen" u. s. f. Es geht fort bis „nie Krajnz genannt." — 8 a farik fährt fort: „Ob das alte Ka ran tali ien slavisch gewesen, darüber sind die Meinungen verschieden; so viel scheint gewiß zu seyn, daß die ersten Ansiedelungen der Slaven in diesen Gegenden bereits in's 5. Jahrh, nach Chr. fallen. . . (Es) überging ein Theil derjenigen Slawen, die zwischen der Theiß und der Aluta ihre Wohnsitze aufgeschlagen hatten . . . nach Steyer-mar k, Kärnten u. Krain. . . . Mit dieser Annahme stehen die spätern Einwanderungen der Winde» bis 611 und ihre successiven Niederlassungen an der Mur, Save und Drave nicht im Widerspruch. ... Die (NB.) W i n-dischen in Kärnten und Steyermark geriethen sammt den (NB.' Krainer» schon unter Dagobert 629 mit den Franken in Streit H." S. 271 und 272. . . . Die Winden dehnten sich bereits in den ältesten Zeiten außerhalb Steyermark, Kärnten und Krain in den westlichen Comitaten Ungarns .... bis an die Thores) Wiens auö. . . . Ungefähr 800,000 an der Zahl, nämlich 300,000 in Umersteyermark, 100,000 in Unterkärnten — denn die obern Theile dieser Prnvinze» sind von Deutschen besetzt — 350,000 in Krain und 50,000 in Ungarn. S. 273. 1) Wie Kopitar alle Slowenen zusammen nennt, welche das alteKa-rantauien inne haben- 2) Und das ist Alles, was Kopitar i822 zurückgenommen zu haben scheint, wie wir noch sehen werden. 3) Der alte Name des Landes war Karan ta nie n, Slawen wanderten ein, diese nennt Kopitar Karantanen — Slawen oder Slower nen . kurzweg K a r a n t a n e n. Das ist Alles. Böhmen hat feinen Namen von den Bojern, und doch führen die heutigen auch o e ch i-scheu Bewohner, den allgemeinen Namen Böhmen. — Kopitar klagt (1822). man habe die anderthalb Millionen nach sechs bis sieben Mittelpunkten — Ungarn, Kroatien, Steyermark, Kärnten, Krain, Littorale. Görz und Gradišča (?) — zerstreuten . - . . Karantaner - Slawen — von der Concurrenz in Betreff der geraden Descendenz ihres Sprachdialectes von Method ausgeschlossen. S. Safarik S. lo3 (Aufl. I826). 4) Aimonius erzählt die Veranlassung , nennt Sclavorum patri am und Slavi . unb nennt sie Winidarum genlem. S. die „Perle meiner Aufsatze". 5) Kopitar sagt a portis fere Yindobonae. 5. Die rot»bi f$e Sprache in (NB.) weiterem '.) Sinne, roie sie von den (NB.) Slowe n z en in Utiter--körnten und Untersteyermarß, ferner in den ipestli-chen Gespannschafcen Ungarns, und von den (NB.) K r a i n-zen in (NB.) Krain gesprochen roirb, hübet nur eine Mundart." S. 274. Hier, also noch im Jahre 1826 stehen (NB.) Slovenci den Krajnci gegenüber. S 274. Und gleich weiter: 6. S. 275 sagt Safaris in einer Note: „S. K o-pitars Gramm. Vorro. XXXVI. Nachschrift S. 457a) Sprachbücher: Grammatiken I. Von (NB.) Winden. O Gutsmann . . . Sellen ko . . . Schmigotz . . . Dain ko II. von (NB.) Krainer». Bo h o r i zh arct. horulae." u. s. f. Dann führt er auch an: Kopitar's Gramm, der flaw Spr. in Krain, Kärnten und Steyerm. Laib, IS083). ... Dann „W örterbü-cher I. Von (NB.) Winden II. . . . von (NB) K r a i-nern. H. Megiseri .... germ. lat. illyr, (b. i krainisch und tu in bi Cd)" sagt Safaris). 7. Allerdings zerfällt das Windische in Krain in zwei Spracharten, in daS Ober- und Unterkra,nische; aber diese können höchstens nur als zwei Varietäten einer und derselben Mundart . . . und keineswegs als zwei verschiedene Species gelten. ______ Nun schreibt Safaris unsern Kopitar fast von Wort zu Wort ab, nimmt alle Beispiele v. S. XXXVII. der Kopitar'scheu Grammatik vom I. 1808 (oder 1822) und schließt auch mit Ko pita r's Worten: „dem nur in etymologischer Rücksicht der Vorzug vor dem mehr abgeschliffenen Ober k rainisch en gebühren mag." S. 274. 8 Die roindische Mundart in der (NB) engsten4. Bedeutung, nämlich die in Kärnten, Steyermark und roestl. Ungarn ist demnach nichts, als eine Fortsetzung der k ra int-schen, und zwar gehören das Windische in Kärnten zum Oberkrainischen, das in Untersteyer zum Unterkrainischen. Daß aber besondere Grammatiken der roindischen Sprache eristiren, kommt daher, weil diese Slawen politisch und hierarchisch eine Zeit lang in andere Wirkungskreise gehörten, als die Krainer. Doch ich fahre nicht fort, die S. 457 und 458 der Kopit. Gramm, v. 1808 (oder 1822) weiter abzuschreiben, denn die Stelle ist noch um sechs Zeilen länger. Nieine Absicht roar nur, den verehrten Lesern augenscheinlich zu machen, daß Kopitar vom J. 180S noch im I. i826 bei den berühmtesten Slavisten unserer Zeit Geltung hatte, es mithin um mein Citat vom I. i 808 noch im I. 1826 nicht so schlecht würde gestanden haben. 9. S. 277 beruft sich Safaris' wieder auf K op i-tar „denn was der k rain i sch e5, Geschichtsschreiber Linhart von dem Gebrauch der glagolitischen Schritt sagt" u s. f. . . Die Sprache darin iit nicht k a i n isch S. oben Einleit." Kopitar wird wörtlich copirt Seite XXIX und XXX, was oben 3 und 4 in der Einleit, als Auszug. 1) Durcksldossen. 2) Sie ist oben zu finden. 3) Und von i822? 4) Ist auch bei šafarik durchschossen. 5) Krainisch eben, weil slowenisch zu unbestimmt wäre. — S. 278 die (NB.) roindische') Sprache (sagt D a l m at! n) roie sie in diesen Landen (K är n ten, S teyer-mark und Krain) gebräuchlich ist" u. s f. Und so schreibt 8af arik, nämlich sich (NB ) berufen d, Kopitar v. 1808 im I. 1826 ganz ab, nämlich XXIX, XXX, XXXIV (ganz ad verhütn) XXXVI, XLII. XLIII, XLVI, XLVII — Seite 277 (in Kop.) macht Soff. zu Literal den Zusatz: „oder Altslawische." — 10. Dann führt Safaris an: die Grammatik der slawischen Sprache in Krain, Kärnten und Steyermark vom kais. Hofbibliothekscustos Kopitar Laib. 1808 (nachdem er alle Grammatiken, die Kopitar recensirt hatte, darunter auch die (NB.) k r a i n isch-slaroi s che Grammatik des K umerd ey, u. s. f.) dieses um das gesummte slavische Sprachstudium so hochverdienten, verehrten Forschers, der in der krainischen Li t e r a t u r Epoche macht," sagt Šafarik. — Im Jahre 1811 gab auch Herr Valentin Vodnik, Schulaufseher zu Laibach, bekannt durch die Ankündigung seines de u t sch-k r a > n i sch e » Wörterbuches ... 8. Pisipenost heraus." — „Die neuesten roindischen 1 2) Sprachbücher sind die Grammatiken von Herrn Pet. Dain ko und Herrn Ser. Metelko. Das wichtigste Werk in der neueren (NB.) krainischen Literatur ist unstreitig die katholische Uebersetzung der Bibel... 1791_ Nachtrag aus Safaris’» slawischen Alterthümern (1836). Nestor... wedle slowa lij urik klade sIowoSIow-jene ... na dukaz, žel’ on puwodnj obywatele Illyrie za Slow any pokladal... »Ot sich” (s. Nestor) „že 72 jazyku by st’jazyk Slowjenesk ot plemeni Afetowa Narci (čti II-jurci) ježe sut’ Slo wjene. Pomnozjechže wremjanjech sjeli sut’ Slowjeni po Dunajevvi, gdje jest' nyne Ugor ska zemlja i Bolgarska. Ot tjech Slowjen razidosa sja po zemlje i prozw'a.la sja imeny swojimi, gdje sjedee na kotorom mjestje. Jako prisedse sjedoša na rjecje imjanem Maraw'a, i prozwala sja Maravva, a druzii Cesi narekoža sja ; a se t i ž e Slowjeni: Cliro-vvate bjelii, i Sareb’, i Chorutane. Wolchom (a! Wo-locliom) bo nasedlem na Slowjeni na Dunajskija sjed-lem wnich i nasiljaleem im, Slowjeni že owi priledle sjedola na Wislje i prozwTala sja Ljachow'e; a ot ijech Ljachow prozwala, sja Poljane, Ljacliowe druzii Lu-tici, ini Mazowlane, ini Pomorjane. Takože i li S 1 o wr-j ene priledle, i sjedola po I) n j e p r u , i narekola sja Poljane; a druzii Drewljane zane sjedola w Ijesjech; a druzii sjedola mežju Pripel’ ju i D win oj u, i narekola sjo Dregowici; rječki radi, jaže wtecet’ w I)wind, imjanem Polota, ot seja prozwala sja Potočane. Slowjeni že sjedola okolo jezera Umerja, prozwala sja swoim imjanem, i sdjelasa grad, i narekola i Nowgorod ; a druzii sjedola po Desnja, i po Šemi, po Sulje, i narekola sja Sjewer. Tako razide sja Slowjen’ skii jazyk ; ... Woiclii i Slowjeni... Bje jeden jazyk Slow- 1) Die slawische Sprache. 2) Vgl. das Obige, Nr. 6. — Es wird sich, hoffe ich, in Allem. eine beruhigende gufammenliimmung zeigen. jenesk: Slowjeni, iže sjedjachii po Dunajewi, ich že prijaša Ugri, i Marawa, Cesi, i Ljachowe, i Poljane, jaze nynje Zowomaja Rus’.” Naposledy, po wypra-wowänj o preloženj biblj a bohosluzebnych knih od Cyrilla a Methoda bo gazyka slowanskelio , zavvyzä temito slowy: »Tjemže Slowjen’sku jazyku učitel’ jest’ An’drouig apostol; w Morawy bo cliodil i apostol Pawel, učil tu; to bo jest’ Iljurik, jegože dochodil apostol Pawel. Tu bo bješa Slowene perwoje tjemži i Slowensku jazyku u eitel’ jest’ Pawel.” Ta tot gsan mjsta w Nestorowych Ietopisech, we kterychz o dre "mj ch sjdlech Slowanuw pod Ta trami a na Du-nagi swetlegi nebo zatmelegi zmjnka se činj. »Das sind,” sagt Schafarik, » die Stellen') aus 31f--ftor’3 Jahrbüchern, in welchen von den festen Sitzen der Slowanen (Slowenen, Slawen) im Tatra und in den Donaugegenden deutlich Erivähiiung geschieht.” Und weiterhin: »Aus allem diesen geht deutlich hervor, a) daß Nestor geglaubt hat, die Slowenen seyen schon in den ältesten Zeiten, d. i. nach der Zerstreuung der Menschengeschlechter und bei der Bevölkerung Europa’s auch in den Do-naugegeiiden, von ihm Jllyricum genannt, d.i. irn heutigen Ungarn und den anliegende» Ländern sässtg gewesen. Dieß erhellet deutlich auS dessen Ausdrücken: Iljurik Slowjene 1 2) Iljurici ježe s u t’ SI o w j e n e 3) ... po mnozjech wrem-jenech sjeli sul’ Slowjeni po Dunajewi4) ... Wol och om bo našedšem na Slowjeni na Dimaj-skija ... SI o wj e n ’ s k u jazyku žiušče na Dunaji ... u. f. w. — b) Weiter gibt Nestor zu erkenne», daß die Slowenen aus dieser ihrer Heimat vertrieben wurden von einem Stamme, der Wlachen hieß; was gewiß hervorgeht aus: Wolochom bo nasedlem na Slowjeni na Du najskiju u. s. f. ... »Weßhalb die Slowenen vor den Walachen fliehend aus diesen Theilen weiter gegen Norden gezogen sind und sich daselbst mit ihren Brüdern vereinigt haben; c) von der Zeit, wann dieses geschehen, weiß Nestor nichts Gewisses, u. s. w. Nach seiner Vermuthung wohnten die Slowenen »och zu de» Zeiten der Apostel 5) an der Dona» ” ... Auch vermengt, nach Schafarik, Nestor die Wolachen mit den heutigen Walachen. S. 191 und 192.___Und S. 208 sagt Schafarik: Ich halte dafür, daß der griechische Name Kavpatus, d. i. Tatry, bei den Russi-nen noch jetzt Chorby, Horby, das Wort Chrbet, den Griechen und Lateinern gänzlich unaussprechbar, nach dem ihnen bekannten Namen ihrer Insel Karpathos, zugeschnitten ist. Das Wort čhrb, chrib (hrib) bedeutet 1) Die Citate aus Nestor erstrecken sich über mehrere Blatter in der gedrungensten Schrift, wie denn das ganze, aus i004 groß Oktav-Seiten bestehende classische Werk die strengste Rechenschaft über die Aussprüche des Verfassers enthält. — Den verehrten Lesern, die ein slavisches Idiom können, dürften die Paar Stellen des alten Russen Nestor (der fast vor tausend Jahren gelebt hat) überhaupt von Interesse seyn. 2) Illyrische Slowenen. 3) Illyr i scher oder Südslowene (Südslowe). i) „In vielen Zweigen saßen" (glaub' ich) die Südslowenen an der Donau. 5) An d r o nig und Pawel. de» windischen Slowenen \) noch heut zu Tage einen Berg s) ... Die Leser werden bemerken, daß Schafarik hier den Ausdruck windisch geographisch (örtlich) braucht, wornach die Tautologiesich behebt. —»Celed windicka (windisches Geschlecht), — und ... Preistet! Kme-nuw Windy čili Slowany M e z u g j c j c h, 3) liest man S. 223 und 224. Und Seite 483: Nach D obrow-sky’S Bestimmung theilen sich die Slowenen (Slawen) rücksichtlich der Sprache in zwei Hauptäste______I. I) Oddjl rusky, 2. Oddjl bulharsky, 3. Oddil illyrsky. 3n Nro. 3 a) die Donauserben, b) Kroaten, c) Kärntner Slawen oder windischen Slawen, anders Slowenen (Slowenci) *). II. ... 2. Oddil češko - slovensko ä). Schafarik drückt sich auch aus ... »den windischen 6) Slowenen, zu denen auch die Krainer (Kra-ginci)7) gehören s). ” Und S. 687 (im Kapitel o slo-wan ech K or u tanski ch) »die slawischen Zweige, die ...in Jnnerosterreich, d. i. in Ober- und Unterösterreich, in Steyermark, Kärnten und Ära in, oder in dem einstigen sogenannten Karantanien in dem ältesten Sin »e dieses Wortes wird den gleichzeitigen Chronisten überhaupt mit dem fremden Namen Winden bezeichnet ” _______________ »Wir aber weichen aus ... und nennen sie nach Nestor und Da lern il Korntanen ... (Kärntner) im aller-weitesten Sinne, also in einem viel weiteren Sinne, als bei Nestor b). — S. 706. untersucht Schafarik, wann und wie der Slawische Name Kraina oder Krajina entstanden ist.. . . Was die Bedeutung dieses Namens anbelangt .. . slowanska Kragina, d. i. Rragiste (•Warf, Gränzland und die sogenannte (slowenska stran (Windische Mark) ... Doch es ist höchste Zeit, daß ich diese »Berufung auf das Urtheil u n p a r t e i sä) e r Leser” schließe, eine Berufung, die in eine Art Abhandlung oder vielmehr in eine Compilation für eine Abhandlung ausgeartet ist. Es handelte sich aber auch um Darlegung desjenigen, was die Slawisten des ersten und jeden Ranges in den fraglichen 1) Her Ausdruck hat viele Aehnlichkeit mit dem alovenica Slovenorum im Glagol- Uebrigens spricht Šafarič oft von wi n di c k e im» new indicke narody ... za narod kmene windickeho oder serbskeho : ihm ist au» Winde ein Ehrenname. 2) Dobrewsky lnsl. 1. slav. p 214. Jarnik’s Etymologie S. 229. s. V. herb. Daher Slovenski hribi gleich Windische Bühel we Styrsku. 3) Uebtrfvt't der Windischen oder Slowanen. -sches Archiv für vaterländische Geschichte," herausgegeben von diesem Vereine X. Band. 2 Heft. 8. München. 1848. Mit 3 lithogr. Tafeln. (Forts,tzung folat.) Druck von Ignaz Alois Kleinmnyer.