Striftlkittmsi: R-tha»S gaffe Kr. 5. l«IkVtz»» Nr. tl, l»ler»rdo». v itt»«»»««! t4g(ttt mit ltl>«tn« Ht V»i>». n. frf 1 ritt |< °>» 11—11 D*t o»cul H fl>(#mbra nnln nutt unü« nomeals)« El»- KMUlltn ci(S! bfrtttfRlttm. Iatlnktgua*«B Kumt tu KmHlnma «es« •ftwfctjoui 6rt dilUtzsi Ml« jrttl fn »ftiltr« tBtgnni. Sri «cluaorn uAU|. t«.U »Hat triftn« Irttn tdl!»»a »»» MM. ?«? parfoflra-tonrs M.940. ?lr. 33 Mi, Samstag den 2". März Win Lerwaltuig: «»tha»«gasse Nr. 6 Xriwtn fix. 21, totnitWi. Be;»i«de»i»io»«e» Butt* M( 0»? WiHOt' Wimrt|Mri| . . . K IM H»ldjüdn, . . . . K <-M . . . . K 1S-M v « *1111 Kit SnfttliM in» {«ll: «,>a»lia . . . .» 11t «irtelMH, . . . I » - £>al blitHrtg •anU ren Kalibers belegt. Gegen die Russen. Deutsche Kriegsbericht«. 17. März. Schwache russisch« Vorstöße auf Tauroggen und LaugSzargen wurden abgewiesen. Zwischen Szkwa und Orzye wurden russische Durch-bruchsverfuche zurückgeschlagen. Südlich der Weichsel hat sich nicht« verändert. 18. März. Die russischen Angriffe auf unser« Stellungen zwischen Pisiek und Orzyc sowie nord-östlich von PrasznySz wurden auch gestern ohne Er-solg fortgefetzt. Westlich der Szkwa machten wir 900, östlich der Szkwa 1000 Gefangene und er-beuteten vier Maschinengewehre. Einen billigen Er« folg errangen russische Reich«wehrha»fen beim Ein-bruch in den nöidlichsten Zipfel Ostpreußen« in der Richtung aus Memel. Sie plünderten und steckten Dörfer und Güter in Brand. Den Städten de» von uns besetzten russischen Gebiete« ist zur Strafe die Zahlung größerer Summen al« Entschädigung aus-erlegt. Für jede« von diese» Horden auf deutschem Boden niedergebrannte Dorf oder Gut werden drei Dörfer oder Güier de« von un« besetzten russischen Gebiete« den Flammen übergeben werden. Jeder Brandschaden in Memel wird durch Niederbrennung der russischen Regierungsgebäude in Suwalki und den anderen in unseren Händen befindlichen Gouver-nementShauptorten beantwortet werden. O«st«rreichifchr KritgSbrrichte. 17. März. In Rufsifchpolrn und Westgalizien wurden auch gestern vtreinzelte Angriffe des Fein-de« abgewiesen. An der Kar; athenfront keine wefent-lichen Ereigniffe. In der Gegend bei Wyszkow ver« suchten feindlich- Abteilungen durch wiederhol!? Vorstöße während d«r Nacht die von unseren Truppen genommenen Stellungen zurückzugewinnen. Die Arv griffe scheiterten durchwegs. Südlich de« Dnjeltr wird stellenweise grkämpft. Die Situation hat sich nicht geändert. Ein Vorstoß feindlicher Infanterie auf das südliche Pruthufer östlich Czernowitz wurde in unserem Feuer bald zum Scheitern gebracht. 18. März. In den Karpathen wurde aus den Höhen westlich Laborczrev der Angriff stärkerer feindlicher Kräfte nach blutigem Kampfe unter großen Verlusten für den Gegner zurückgeschlagen. Mehrere feindliche Kompagnien wurden hiedei vernichtet. Ebenso scheiterten in Südostgalizien wieder-holte Versuche der Russen, durch überraschende« Vorgehen zahlenmäßig überlegener Kräfte einzelne Stützpunkte in unseren Stellungen zu nehmen. Bei Zurückweisen dieser Angriffe, die überall aus den nächsten Entfernungen im Feuer unserer Truppen zusammenbrachen, wurden auch 280 Mann gefangen. Aus allen übrigen Fronten hat sich nicht« Wesentliches ereignet. Gegen England. Da« Reutersche Bureau teilt folgende amtliche Meldung mir: Der Dampfer .Fingal" (1563 Tonnen) wurde am Dienstag an der Küste von Northumberland torpediert und ist gafunken. S«chs Personen kamen dabei umS Leben. Der Dampser „Atlanta" (519 Tonnen) ist an der Küste von Westirland Sonntag ti'rpediert worden. Er ist nicht gesunken. — Die Hotlini« in Liverpool gibt be-kannt, daß am Montag drei Frachtdampfer der G«-ftllschast auf der Fahrt nach Lrrst, 15 Seemeile» westlich von Haversord, torpediert worden. Zwei Dampser sind gesunken. Die „Frankfurter Zeitung" meldet auS Lon» don: Die Admiralität gibt bekannt, daß auch der Dampser „Florazan", dessen Torpedierung seinerzeit gemeldet worden war, gesunken ist ÄuS Hoek van Holland wird gemeldet: Der britische dampser „Aceuwarden" ist aus der Fahrt von London nach Harlingen vier Meilen südöstlich te« Maa«leucht-schiffe« von einem deutschen Unterseeboot torpediert worden. Die 17 Mann starke Besatzung wurde durch ein Lotsenboot nach Hock van Holland ge-bracht. Die britischen Dampser „Avocal" und „Le-striS" von der Aork Steamihip Company .wurden von einem deutschen Unterseeboot verfolgt, da« aber die Verfolgung in den holländischen GebiclSgewäsfern einstellte. Der Krieg der Türkei. Einer Genser Drahtuag de« „LokalanzeigerS" zufolge gilt der englische Kreuzer .Amethyst", der in den Dardanellen bis zu dem Punkte Ragara vorgestoßen ist, infolge der durch die türkischen Ge-schösse erlittenen schweren Beschädigungen al« ver-loren. Die Wachsamkeit de« Leiter« der Uferbattr-rie» haben andere Kreuzer der Verbündeten verhin-dert, vor Nagara mit Volldampf vorbeizufahren. Letzte Nachrichten. Oesterreichischer Kriegsbericht. 19. März. Amtlich wird verlautbart: In den Karpathen im Raume bei Lupkow und Smolaik lebhafter Gtfchützkampf. Ein auf den Höhrn siid. westlich Baligrod angesetzter Nachtangriff der Russen wurde nach kurzem Feuerkampf zurückgeschlagen. Stärkere feindliche Kräfte gr'ffrn vormittag« unsere Stellungen nördlich des UzSoker Passe« an. S« wie am 14. d. wurden sie auch gestern unter schweren Verlusten abgewiesen. An der Schlacht-front in Südostgalizien wurde vormittag« erbittert gekämpst. Die zahlreichen Angriffe, die der Feind diesmal gegen die Mitte und den linken Flügel der Stellung richtete, scheiterten durchweg« an der feste» und standhafien Haltung unserer braven Truppe». Der G«gner erlitt sehr schwere Verluste. Da« ?»-griff«feld ist bedrckt von Toten. Fünf Offiziere uad 500 Mann de« F«i»deS wurden entwaffnet und ge« fang«». Deutscher Kri«gSb«richt. Westlicher Kriegsschauplatz. 19. März. Große« Hauptquartier. In der Champagne scheiterten wieder zwei französisch« Teil-angiiffe, riöidlich von Le Mesnil und nördlich von Beausejour; zwei Offizier«. 70 Franzostn wurde» gefangen genommen. Nach schweren Verluste» zog sich der zurückgeschlagen« F«ind in unserem ersolz-reichen F«u«r in seine Stellungen zurück. Südöstlich von Verdun wachten die Franzosen mehrere L«r-stöße, in der Worvre-Ebene wurden st« abzewiese». Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Lag« bei Memel ist noch ungeklärt. ?»-scheinend sind schwache russische Abteil»».,«» i» Memel eingedrungen. Gegenmaßregel» st&d ze- ■^mmicr 23 Leite 3 troffen. Sämtliche russische Angriffe zwischen Pissek und Orzic sowie nordöstlich und weltlich von PraSz-»y«; wurden abgeschlagen, zum Teile unter sehr schweren Verlusten für den Feind Die Beschießung der Dardanellen. Sieg der türkischen Festungswerke. Konstantinopel, 18. März. Das Hauptquartier meldet: Bei der heutigen Beschießung der Darda-Hellen ist das französische Panzerschiff „Bouvet" in» folge de» Feuert der türkischen Batterien in der Dardanelleneinfahrt gesunken. DaS französische Linien» schiff (Euirasfö d'eecadrr) „Bouvet* stammt auS dem Jahre 1896. ES hatte r2.000 Tonnen Wasserverdrängung, 8 4 Meter Tiefgang 18 2 Seemeilen Schnelligkeit und 608 Mann Besatzung Die Be« stückung bestand au« zwei 30 5 Zrnlimeter-, zwei 27 4-Zeirtimeler«, acht 14-Zeniimeter-, acht 10-Zenti-mete, und l4 4 7.Zentimcter-Geichützen. Um halb 12 Uhr vormittag« eröffneten vier, zehn feindliche Panzer schifse das Feuer gegen die Dardanellenbatterien. Um 3 Uhr nachmittags zog sich ein Teil der Panzerschiffe aus unserem Feuer juiück, während licht die Beschießung bis 5 Uhr nachmittags in sehr großen Zwischenräume» fort-setzten. Außer dem französischen Panzeikreuzer .Bouvet' ist auch ein feindliches Torpedoboot zum Sinken gebracht worden. Ein englisches Panzerschiff vom „Jrrefistible'.THp wurde kampsun fähig ge-macht, ein anderes vom „Eornwallis-Typ" beschädigt nnd gezwungen, sich zurückzuziehen. Aus Stadt und Klnd. Bismarck Gedenkfeier. Anläßlich der 100. Wiederkehr des Geburtstage» deS eisernen Kanzlers findet am 31. d. in der evangelischen Kirche ein besonderer Festabend statt. Da« Nähere wird noch bekannt gegeben werden. Die Beeidigung der Freiwilligen SchützenKompanie in Cilli. Unier klingendem Spiel marschierte gestern nachmittag« die hiesige Freiwillige Schützenabteilung in der Stärke von 154 Mann auf^die Festwiese, um dort beeidigt zu wer-den. Der feierliche Akt, dem der Bürgermeister Dr. Heinrich von Jabornegg und viele anvere Bewohner der Stadt beiwohnten, wurde durch eine Ansprache de« Major« von Klimbacher eingeleitet, worin er mit begeisterten Worten den jungen Schützen Lob und Anerkennung auSfprach dafür, daß sie sich in den Dienst des Vaterlandes gestellt haben und ihnen Mut zufpiach, daß sie auch auf ihrem Posten stand-haft autharren sollten. Mit einem begeistert ausge> nommenen dreifachen „H»ch* auf den Kaiser schloß der Redner seine An p»ache. Nachdem die Musik die volkShymne und da« Gebet gespielt hatte, ver-l«« der Kompanieführer Peter Derganz nach kurzen einleitenden Worten die Eidsormel, die 72 Schützen wiederholten. Die übrigen Schützen wurden zur Be-eidigung nicht zugelassen, da sie da« 17. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Zum Schlüsse rich-tete auch der Bürgermeister an die Schützen herz liche Worte des Dankes für ihr« bereitwillige Mit Wirkung im Dienste tes Vaterlandes. Der Redner gedachte der ruhmreichen Taten de« jungen heimi« schen 87. Infanterieregimentes, das sich in diesem Kriege ichon so oftmal» hervorragend ausgezeichnet hatte, und stellte eS den Schützen als voranleuchten de« Beispiel dar. Er forderte die Schützen aus, die-fem tapferen HauSregimente nachzuahmen. Der Bürge» meister dankte schließlich dem Major von Klimbacher und dem Kompanieführer Peter Derganz für ihre Bemühungen um da» Zustandekommen und vm die so stramme Auebildung der Schützenkom-panie. Die Worte deS Bürgermeisters klangen in un kräftiges „Hurrah" auf Kaiser und Armee au«, da» die Schützen begeistert erwiderten. Nach dieser erhebenden Feier fanden noch Exerzierübungen und Schwarmgeftchte statt, woraus die Abteilung wieder mit Musik in die Stadt einmarschierte. Der Cillier Freiwilligen Schützenkompanie sind auch die Abtei» lungcn von Tüffer, Store, St Georgen und Hochen-egg zugeteilt, deren Beeidigung i» nächster Zeit er-folgen wird. Schließlich fei bemerkt, daß sich Major von Klimbacher über die Au»bildung der Schützen-«bteilung fehr lobend ausgedrückt und dem >tom-panieführer Peter Derganz für feine Tätigkeit persönlich gedankt hat. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag findet um 10 Uhr vormittags in der EhristuS-kirche ein öffentlicher Gottesdienst statt. Die nächste SriegSbei stunde wird in Form einer PaffionSan-dacht am Mittwoch um 7 Uhr abend« abgehalten. Die Ortsgruppe Cilli des Ersten österreichischen Staatsdienervereines hielt am 14. d. im Gasthaus« Speglitfch ihre dieijähri e Generalversammlung. unter dem Lorsitze des Ob-manneS Matthias Lpeglitsch ab. Dieser begrüßte unter anderen auch den Straßenwärter Johann Ozebek auS St. Margarethen, der mit einer drei-fache« Verwundung, die er sich bei Grodno geholt hat, vom Kriegsschauplatz gekommen ist und der Versammlung beiwohnte. Die Tätigkeitsberichte der einzelnen Amtsverweser wurden mit Befriedigung zur Kenntnis genommen, worauf ihnen der Dank der Versammlung ausgesprochen und die Entlastung erteilt wurde. Die Neuwahlen hatten nachstehendes Ergebnis: Obmann Matthias Speglitfch, dessen Stellvertreter Martin Medveschek, Schriftführer Stephan Hotvat, dessen Stellvertreter Ludwig Lein» schitz, Kassier Franz Topolovschek, dessen Slellver-treter AloiS Ogrisek, Bibliothekar Simon Evar, dessen Stellvertreter Andrea« Turnschek, Kasfarevifor Martin Kos, Michael Lipovschek und Josef Krisch, Beisitzer Ludwig Schwiga, Franz Zagoritfchnik, Johann Derschek und AloiS Hribar. Nach kurzer Besprechung verschiedener Slandessragen schloß der Odmann die einmütig verlaufene Berf immlung und forderte alle Mitglieder auf, mit unermüdlichem Eifer den gestellten Ausgaben gerecht zu werden. Schüleraufführung des Mufikver-eines. Mittwoch den 24. d. um halb 8 Uhr abends findet im Stadttheater eine öffentliche Schüler-aufführung statt, bei welcher die Schüler und Schäle»innen der Klavierlehrerin Frau Marie Falkner die Violinschüler der Herren Hans Meißner und Hans Wamlek ausgewählte Stücke vortragen werden. Aus der Vortragsordnung stehen auch vonräge der Kindersingschule des Herrn HanS Wamlek. Die Preise sind wie folgt festgefetzt: Loge für Mitglieder 4 K, für NichtMitglieder 6 M, Sperrsitz 1 K oezw. 1 60 K, Stehplatz im Parterre 60 Heller, Schüler-karten 40 Heller. Prüfungskommission für Volks- und Bürgerschulen in Graz. In der letzten Sitzung des Lande«schulrales wuide der LandesauSschußbei-sitzer Professor Dr. Hosmann v. Wellenhos al« Mitglied und Direktorstellvertreter in die Prüfung?, kommission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen in Graz berufen. gum Tode des Herrn Richard Koroschetz. Den Eltern de» Juristen Richard Korojchctz. der im Februar einer lüctilcheo Krank« heil, die er sich am nördlichen Kriegsschauplätze zu» gezogen haite, zum Opfer gesallen ist gingen an-läizlich dieses Todesfalles zahlreiche he»zliche Beileid-schreiben sowohl seilen« cer Kameraden des ver« lichene», als auch seitens der Offiziere und der Mannschaft deS Feldkanonenregimenies Nr. 7 zu. Einer seiner Kameraden schreibt: Ich konnte zuerst den Sinnen kaum trauen, bis mir das Entsetzliche zur qualvollen Gewißheit wurde. Wir leben im Kriege. Täglich sterben junge Leben dahin. Fast ge-sühIlvS sieht und hört man zu. Jedem von uns kann das gleiche Los treffen Aber der jähe Ab« schied eineS Kameraden, mit dem wir durch ein hal-deS Jahr Freud und Leid geteilt, üble einen un vergtjzlichen Eindruck auf unsere kleine Schar und fand die Herzen warm von Anteilnahme und Schmerz. Die Tage von B. . wo Richard zwar viel über Durchfall klagte, verlebten wir mit ihm in Ruhe und Frieden. Nach harten Kämpfen endlich das bischen Ruhe, um Atem schöpfen zu können. Er ap mit uns und war guter Dinge. Später bemerk-ten wir ihn oft übelgelaunt, aber wir hielten eS für eine harmlose Marotte. Die Sendungen von daheim machten ihm große Freude, aber er hatte sür manche Dinge, die er sonst verlangte, keinen Appetit mehr. Auch begann er über Schmerzen in der Magengegend zu klagen, so daß wir ihm rieten, in« Spital zur genauen Untersuchung zu gehen, aber an etwas Ernstes »achte niemand von uns. Im Spital fand er Aufnahme und sollte als ruhrkrankverdächiig mit dem nässte« Zuge weg. Wir begleiteten ihn bis nach Br., wo er in den Zug stieg. Wie erichraken wir, als er nachmittags wieder heim kam. Er war direkt aus dem Zuge entsprungen, da er fürchtete, in ein Ruhrspital und später zur In-fanierie zu kommen, von da an war er fasfungS-loS nervös und gereizt, mit nicht» zufrieden. End-lich am dritten Tage schien mir fein Zustand so bedenklich, daß ich ihn gegen seinen Willen ins Spital drachie, wo er in einem schönen, reinen Zimmer bei Dr. Jranh untergebracht wurde. Die Untersuchung dauerte sast ein« Stunde und Dr. Jrany versicherte, Richard könne sorgenlos sein. In sechs Wochen werde er völlig gesund fein. DieS war am Tage vor seinem AbtranSporte. In der folgenden Nacht hatten wir Alarm und marschierten ab. Richards Tätigkeit wnrde von allen geschätzt und daS Regiment zeichnete ihn mit der großen Silber« «en TapferkeitSmedaille auS. Wir hatten einen von un» verloren und wollen ehren fein Andenken. Todesfall. Montag ist in Schönstein der GastbauS' und Realitätenbesitzer Anton Golof im 69. Lebensjahre gestorben. Schulgebet in der Kriegszeit. Die Ber-liner „Pad. Zeitung" bringt folgende« „Schulgedet in der Krieg«zeit" : Viel' Feind' um uns, du treuer Gott! All ihren Frevel mach zum Spott Und laß uns nicht erliegen! Hilf siegen, Herr, hilf siegen! Feldpostverkehr zur Armee im Felde. Behuf« Vermeidung von Rückstellungen der Feld-postbriefsendungen an die Absender beziehungsweise von verspäteten Ableitungen solcher Sendungen wird da» Publikum von berusener Stell« im eigenen In-teresse insbesondere auf folgende Bestimmungen auf-merksam gemacht: Für Zeitungen und Zeitschriften an dir Armee im Felde sind die normalen Postge-bühren zu entrichten. Die Feldpost-Mustersendungen dürfen die Länge von 30 Zentimeter, die Breite von 20 Zentimeter und die Höhe von 10 Zenti-meter nicht überschreiten. DaS zulässige Höchstgewicht beträgt 350 Gramm. Die Gebühren stellen sich bis 250 Gramm aus 10 Heller, über 250 bi» 350 Grnmm auf 20 Heller. Der Umschlag der Muster-sendungen muß zweckentsprechend und dauerhaft sein. Mustersendungen, die den vorstehenden Versendung«, bedingungen nicht ensprechen, sowie Sendungen mit ungenauen, unvollständigen und unzulässigen Aus. schriften müssen von der Postbeförderung ausge-schlössen werden. Die Rekommandierung privater Briessendungen an Personen de» Armee im Felde ist unzulässig. Bezüglich der Portosreiheit der Feldpost, karten ist in den bisherigen Bestimmungen keinerlei Aenderung eingetreten. Ausfall der normalen Stellungen. Zahlreiche Anfragen, ob un» wann oie normalen Stellungen stattfinden werden, haben die „Bohemia" veranlaßt, a» maßgebender Stelle Erkundigungen einzuziehen. Auf Grund der erhaltenen Auskünfte teilt das Blatt mit. daß Heuer die regelmäßigen Assentierungen der Jahrgänge 1892, 1893 und 1894 entfallen, weil diese Jahrgänge erst vor wenigen Monaten der Musterung unterzogen worden sind. Kein Kleingebäck mehr. I» etwa vier- zehn Tagen wird eine sehr wichtige Regierungsver« Ordnung erscheinen; den Bäckern wird das Backen von Kleingebäck verboten. Bloß das Backen von B>ot einer bestimmten Mehlmischung wird nach dem Erscheinen der Verordnung gestattet sein. Wir wer-den also in vierzehn Tagen statt der gewohnten Semmel ein Stück Schwarzbrot zum Morgenkaffee essen. DaS Erscheinen der Verordnung hat der Sek» t onSchef deS Handelsministeriums Franz Müller den Bei tretern der mehlverarbeitenden Gewerbe m einer S'tzung angekündigt. Auch die bevorstehend« Ausgabe von Brotmarken kündigte SektionSchef Müller an. Diese Brot- und Mehlka^ten werden am 28. d. zur Einführung gelangen. Sie werden für den Kopf und Tag, wie es jetzt in Berlin der Fall ist, «inen Verbrauch von 200 Gramm Mehl zulassen. Die Karte wird einheitlich für Brot und Mehl sein. Bier Siebentel gelten für Brot, drei Siebentel für Mehl. Die erste Mehlkarte in Oesterreich. Als erste in Oesterreich ist die Stadt Steyr in Oberöstereich schon am 11. d. mit der Au«gade von Mehltauen vorgegangen. Die Karlen lauteten aus 1 Kilogramm kochmehl für Kopf und Woche, wobei d«r Pi«>« d«r Karte mit 1 K bemessen ist. * Brotkarten in Troppau. Die Stadtge-meind« Troppau hat mit 15. d. Brotkarten ringe» führt, die gestern und heute zur Ausgabe gelangte». Es enifallen per Kopf der Bevölkerung 5 Kilogramm Mehl oder 6 6 Kilogramm Gebäck für 3 Wochen, die aus den städtischen Vorräten zu den von der Stadigemeiude festgesetzten Preisen zur Ausgabe ge-langen. Da» Mehl wird zur Hälfte in Weizen, zur Hälfte m Ersatzmehl (Gerste und Mai») verabfolgt. Roggenmehl wird nur an die Bäcker zur Herstel-lung von Brot abgegeben Broterzeugung in Privatwirtschaften. Durch die Beiordnung des Handelsministeriums vom 30 Jänner wurde da« absolute und allgemeine Ber-bot der Verwendung von seinem Weizenbackmehl und Weizenkvchmehl zur Broterzeugung ansgefproche«. Es dürfen zur Erzeugung von Brot nur mehr Weizenbioimehl, Weizcngleichmehl und Roggenmehl, und zwar nur in einer Menge verwendet werden, €xitt 4 A?eM!che xyau(i Summ 2 3 die 50 v. H. de» Gesamtgewichte» der zur verarbeitenden Mehlmenge nicht übersteigt. Der Rest hat auS Gersten-. Mais», Haser-, Reis-, Kartossel» walzen-, Kartoffelftärkemehl und Kartoffelbrei ein-zeln ober in beliebiger Menge zu bestehen. Auch kann Zucker, jedoch nur bis zu 5 v H. deS Gesamtgewichtes der zur verarbeitenden Menge, beige-mischt werden. Damit jedoch die gewerbliche Brot« erzeugung nicht in die Privatwirtschaften verlegt und dort die Verschwendung an Weizen- und Roggen-mehl fortgesetzt werde, sind die angesührten Mehl-Mischvorschriften nicht aus die gewerbliche Erzeugung von Brot beschränkt, sondern trifft auch die Brot-erzeugung in den Privatwirtschaften. Die behördliche Ueberwachung der Einhaltunz dieser Vorschriften hat sich daher gegebenenfalls auch auf die private Brot-bäckerei zu erstrecke«. Die Hausfrauen, die sich mit der Erzeugung von Brot für die Familie besassen, werden daher auf das Eindringlichste aufgefordert, die vorstehend angesührten Bestimmungen zu be-acht™. Schließlich wird bemerkt, daß die Erzeugung »on Brotwaren aus Gersten-, Haser> oder Mais-mehl allein oder auS nur beliebiger Mischung dieser Mehle, sei S mit oder ohne Zusatz von Kartoffeln. Kartoffelftärkemehl, Zucker und sonstigen zulässigen Mehlsurrogaten selbstverständlich nach wie vor sei» derlei Einschränkung unterliegt. Ein merkwürdiger Fund. Gestern nach-mittag» fanden spielende Kinder auf den Baron Bruckschen Gründen in einem Gebüsche den Zeige» finger der rechten Hand eines Menschen. Man brachte den Finger zur städtischen SicherhertSwache welche sofort die entsprechenden Erhebungen einleitete, die jedoch bisher noch ersolglos blieben. Man vermutet, daß eS sich um eine Selbstverstümmelung handelt. Meinem lieben Sohne beim Ab-marsch. Dieses Gedicht widmete der evangelische Pfarrer Dr. theol. und phil. Friedrich Eelle beim Abmärsche feinem Sohne Hermann, einem der ersten Kriegsfreiwilligen des Cillier Gymnasium«. Zum Morsche war geblasen und Du, mein Sohn, ziehst mit. Daheim konnt'st Du nicht Meiden, als alle Zugend stritt. „v'hüt Gottl", die Augen tränen, die Liebe drückt die Hand, Du bis jetzt „Wandervogel" zum wilden Feinde»» land. Du zählst kaum neunzehn Jahre, die Kindheit liegt unweit, Dein Herz ist kindlich blieben, nun wirst Du Mann im Streit, Trägst beider Kaiser Namen und .Hermann" steht voran, Daß Heldenväter weisen zum Sieg die taps're Bahn Die Sonne hat geleuchtet, wenn Du unS kamst nach Hau», Im Wissen und in Künsten Dein «eist sich baute aus. Zu Gott, Natur und Heimat geht hoch Dein edler Flug. Und geistig willst Du reisen mit ungehemmtem Zug. Nun sieh, solch Friedentgüter und alle deutsche Zier, Verruchte DiedeSkralle griff'» an mit Haß und Gier. Drum draus für» höchste Leben, schieß, stoß und wanke nicht, Du stehst in Gotte» .Solde und unser Gott heißt Pflicht. Wir müssen Dich nun lassen, kein Abschied war so schwer. Wir fallen still die Hände um Gotte» Schutz und Wehr. Doch kehrst gesund Du wieder, dann blüht Dir schönerer Stand, Neu-Oesterreich baut ihr Jungen im teuren Alpenland. Sinkst Du als Alpenrose im fernen Massengrab, Dann woll'n den Herrn wir ehren, der Opiersinn Dir gab. Wir fahr'n gen Berg dann nimmer, doch überm höchsten Grat Find't einst, mein Sohn, zusammen sich unser Wan- derpfad. Brand eines Güterwagens. Am 17. b. geriet zwischen den Statio en Pöliichach und Ponigl ein mit Jute belabener Wagen eine» Sillerzuge» in Brand. Die ersten Löichanstalten traf da« Zuzsper-sonal. Der Band düifte durch Funken der Maschine eweS Segenzuge» entstanden fein. gur Hochzeit und in den Tod^ Aus Rann wird berichtet: Am 4. d entfernte sich der 17jährige Josef Kovacic au» Birkdorf vom Eltern-hause und begab sich nach Gregersdors, woselbst er bei einer Hochzeit teilnahm, kehrte jedoch in sein Elternhaus nicht mehr zurück. Am 9. d. wurde seine Leiche im Sotlaflusse gesunden. Vermutlich fand er im Rausche des Nachts nicht den Heimweg, stürzte in den Bach und ertrank. Im Dienste gestorben. Im Zuge Nr. 3G fuhr am 16. d. al« Revision»londuk«eur der Ober-fchaffner Haberl ans Marburg. Zwischen Steinbrück und Cilli starb er plötzlich in einem Wagen zweiter Klasse an Herzlähmung. In Cilli wurde der Wagen abgestellt und die Leiche in die städtische Leichenhalle zur Ansbahrung gebracht, von wo sie nach Marburg überführt wurde. Hierüber schreibt die Marburger Zeitung unter der Ueberschrift: ..Unaufgeklärter Todesfall': Auf der Fahrt von Trieft nach Mar-bürg starb der Südbahnoberkondukteur Franz Haberl am 16. d. unter recht sonderbaren Umständen. Schon einige Stationen vor Laibach wurde er un» wohl, welcher Zustand sich bi« Steinbrück noch ver» fchlechterte. Es trat heftiges Erbrechen ein und an verschiedenen Stellen seine» Körper« bildeten sich dunkle Blutunterlausungen. Da man bis Cilli keinen Arzt finden konnte, mußte man den Schwerkranken bis dorthin mitnehmen, doch starb er schon vor der Ankunft in Cilli, wobei sein Kopf rasch eine dunkle Färbung annahm. Vorläufig wurde ein Schlaganfall mit besonderen Begleitumständen als Todesursache angenommen. Lichtenwald. Evangelischer GotteS-dienst findet am Donnerstag den 25. d. nachmittags 4 Uhr im Saale des Neuheim statt. Ein Gefangenenlager bei Pragerhof. Nach einer Mitteilung aus Marburg wird in der Nähe der Station Sternthal bei Pragerhof ein Ge-fangenenlager errichtet werden, in welch.-m noch seiner Fertigstellung 10.000 Gefangene Aufnahme finden follen, da« aber 40.000 fassen kann. Lebensmüder Landsturmmann. Aus Marburg wird gemeldet: Der nach Marburg einge» rückte Landsturmmsanterift Egydiu» Zupan hat durch Durchschneiden der rechten HalSgesäße mittels eine» Rasiermessers Selbstmord veriidt. Ein Landsturmmann erstochen. Mon-tag NlichtS begegneten in Laidach der landsturmpfiich-tige Alfred Sedarcic au« dem Görzifchen und sein Freund vor der TaubstnmmenstiftungSanstall drei Burschen, mit denen sie in Streit gerieten. Als Sedaieic einen »on ihnen angriff und zu Boden warf, erhielt er von einem anderen einen Messerstich in die Herzgegend; dann ergriffen die drei die Flucht. Sedarcic schleppte sich noch di« zur Lipicgasfe, wo er sterbend zusammenbrach. Der Wert der Tätowierung. Da» Grazer Tagblatt vom IS. d. schreibt: Bor dem LandwehrdivisionSgericht stand der Grundbesitzer Vinzenz Brezovnik au» Fraßlau. Er war bei der ersten Mobilisierung nach Cilli gefahren, ohne sich bei seinem Truppenkü'per zu melden. Auf Befragen de» Bürgermeister» und der Gendarmerie erklärte er, nach Hause geschickt worden zu sein. In der VerHand ung errate« es sich al» notwendig, daS Datum der Affentierung festzustellen. Dazu war der Angeklagte, der weder Lesen noch Schreiben kann, nicht imstande. Er wußte aber «inen Ausweg. Der bedeutungsvolle Tag war in 'einen Unterarm täto-wiert worden. Aus diese Art kam der Gerichtshof zu der wichtigen Feststellung. Da» U teil lautete auj vier Monate Kerker. Dom Berbrennungstod gerettet. Au« Marburg wird gemeldet: Der bei der Firma Scher-bäum in KranichSfeld bedienstete Aneckt Johann Goricar zündete am 15. d. in einem Stalle, in >»em eis Rinder befanden, eine Zylinderlampe an und schlief aus einer Bank ein. Die Zylinderlampe explo-vierte und verursachte einen Brand. Ein Gendar» meriewachtmeister und Kausmann Schianetz au« Kra-nichSseld bemerkten den Feuerschein und hielte« Nach-schau. Sie sanden den Stall in Flammen, konnten aber daS Feuer noch rechtzeitig löschen, wodurch der unvorstchiige Knecht und die elf Rinder vor dem sonst sicheren VerbrennungStvde gerettet wurden. Pettauer Marktbericht. Der Austrieb aus den am 16. d. stattgesundenen Pferde- und Rin-dermalste betrug 117 Stück Pserde und 718 Stück Rinder. Der Auftrieb auf den am 17. d staitgefun-denen Schweinemarkte betrug 78« Stück Schweine. — Der nächste Pserde- und Rindermarkt wird am 6 April und der nächste Schweinemarkt am 24. und 31. Marz abgehalten werden. Frühjahrs- und Sommerkleider. Lei-nenkoftüme, seidene Nachmittagskleider, wie auch Blusen (besonder« für junge Damen) bringt in einer Fülle von Abbildungen da» Heft 25 der bekannten Zeitschrift „DaS Blatt der Hausfrau". Ein defon-derer Teil ist der Kleidung für junge Mädchen und Kinder gewidmet. Die im Handarbeitsteil enthalte-nen Borlagen sind zumeist für praktische Gebrauch«» gegenstände. Für unsere Kleinen liegt „Da« Blatt der Kinder" mit lehrreichen und unterhaltenden Er-zählungen bei. Im Unterhaltungsteil ist der Roman „Die goldene Kette' von Wilhelm Hegeler mit einer weiteren Fortsetzung vertreten und der hauS-wirtschaftliche Teil enthält einen Küchenzettel sür sparsame Küche mit Rezepten und vielen praktischen Winken. DaS einzelne Heft dieser nützlichen und unterhaltenden Zeitschrift kostet nur 24 Heller, die vierteljährliche Abonnementgebühr beträgt 3 8. Z» beziehen durch alle Buchhandlungen oder vom Der» lag Wien, 1., Rosenburfenstraße Nr. 8. Anzeige gegen einen Kaplan. Am 5. d. abends ließ sich der stjplan Simon Skiimonc aus Laporje bei Windischseistritz durch das elsjährige Schulmädchen Maria Urschitz aus einer Tabaktrafik in Laporje in leine Wohnung Zigarren bringen. Was sich dann ereignete, al« das Kind mit den Zigarren in die Wohnung de» Kaplan» kam, bil» dete den Gegenstand einer Strafanzeige nach § 128 St.-G, welche die Gendarmerie in Pöltschach gegen den Kaplan erstattete. Das Lokal-Museum. Tltiier an ßrinnernngen an die ?»ömerzett >« überreiches Aluleum ist an Donnerstagen an« Sonntagen von 9—1 Zlhrgeöffnet, an andere» Ka^eu der Woche von 10—12 Mr. Ite $!«» tritt»gebnhr betrügt 20 Keiler. Aauet Irüygemüse. Nach einem Vortrag des Herrn LandeSwandcrlehrcr« Josef Loh. Diesen Ruf hören wir jetzt vielfach in den ver-schiedensten Tonarten und Blättern erschallen. Der von unseren Feinden heraufbeschworene Völkerkrieg, der un« und Deutschland aufgezwungen wurde, hält nun schon sieben MonaU «n. Handel und Wandel sind unter-bunden, und eS treten die Wirkungen auf dem Se> biete der Lebensmittelversorgung in sehr unangenehm fühlbarer Weise zutage. Der fürsorglichen Hausfrau verursacht die ZusammenUellung de« Küchenzettel« für den kommenden Tag oder die kommende Woche nicht geringen Kummer und Sorge. Bei der Knappheit und den hohen Preisen verschiedener LetenSmittel erscheint daher jeder Fingerzeig, der hier eine Wendung zum Besseren andeutet, begrüßenSwert. Der Staat hat Bor-sorge getroffen, den Bedarf der notwendigsten Leben«» mittet sicherzustellen, aber trotz dieser Aktionen läht sich nicht hinwegleugnen, daß wir alle Ursache haben, sehr sparsam zu sein und Vorsicht am Platze ist. Durch die Beschränkung einzelner LebenSmittel im Verkehr und die enrme, ungerechtfertigte, gerade jetzt hartzufühlend« Preistreiberei auf dem Schweinemarkte, hervorgerafe» durch einige wenige gewissenlose Händler, weiden viel» fach unsere LebenSgewohnheittn in andere Bahnen ge» lenkt werden. Am härtesten leiden unter diese« Ver» Hältnissen, und teilweise sogar Entbehrungen, jene Kreist, welche bemüßigt sind, alle« zu kaufen. Wie glüctiich und beneidenswert der Besitzer von Srund «ad Boden und sei da« Fleckchen Erde euch noch so klein l Biel weniger werden ihn dies« harte» Sorgen treffen. E« o»liegt aber allen Besitzern die sta,t»erhaUend« Pflicht, die Srundstücke jeder nach seiner Art auf da« bestmögliche auSzunügen und ,u trachten, sobald al« möglich einen Ertrag abzugewinnen. Der Bauer mah mehr Sommergetreide, Kartoffeln und im Frühjahre schon Wasseriüben bauen. Der Gartenbesitzer und der Sartenpächier muh trachten, möglichst bald Senilst ernten zu linnen. Gerade diese« wird Heuer bnnfea sein, in der Zeit, bevor unsere Brotfrüchte eingeheimst werden, eine sehr wichtige Rolle in der Bolk«eniäh< rung einzunehmen. Kein Fleckchen Erde ist zu klein, «in nicht durch Anbau von Frühgemüse und Frühkartoffeln einen altfälligen Au«faII an Nahrung«mittein »ätz»-machen, der uns durch die noch unberechenbaren Fol-gen der kriegerischen Unternehmungen unserer nieder-trächtigen Feinde droht. Soll nun der beabsichtigte Zweck erreicht werden, so ist unverzüglich an da» Werk zu gehen. Sobald die Erde frostfrei ist, soll der Sode» zum Anbau vorbeieitet werden. Die Frühjahr«!,!»« darf Heuer keine leeren Beete bescheinen. in allererster Linie im HauSgarten nicht. Je früher e« un« gelingt, durch zeitigen Anbau die erste Ernte von Nahrung«» Mitteln zu erzielen um so besser sür un« und «« s» «her wird unser«n hahersüllien Feinden die Hoffnung zunichte, un« auszuhungern. Jeder Tag früher ist hier ein unermehlicher Gewinn. S« soll nun die Aufgabe sein, in kurzen Zöge» anzudeuten, wa« sollen wir andauen und wie habe» uSmark. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. «___».___» -im____ -ra .xiit i. xxirx Hovatagsbetkage der ..Deutsch,» ZVacht" t» Nr. 12 .Die 6 ü 6 m a r t" erscheint i»den Sonnraq al« unentgellliche veUag- sür die Lesers der »Deutschen Wacht". — Einzeln ist „Die Südmart" nicht täuftich | 1915 (Nachdruck verboten) Dardanellen und ZZosporus. Don Dr. Werner A. Rull. Die beiden Meerengen, die einerseits vom Süden, vom Aegäischen Meere, andererseits vom Norden, vom Schwarzen Meere her, nach der Hauptstadt des oSmanischen Reiche» führen, stehen wieder einmal im Vordergründe deS Interesses. Beide Meerengen die« ten für eine feindliche Flotte, die sie passieren will, ganj enorme Schwierigkeiten, und zwar schon von Natur aus. Die Dardanellen erstrecken sich vom Aegäischen Meere an bis an da» Marmarameer, an dessen nördlichstem Punkte aus europäischer Seite Konstantinopel, auf asiatischer Skutari gelegen ist. Der Name Dardanellen ist hergenommen von der einst aus der asiatischen Seite gelegenem DardanoS, der einstigen Hauptstadt deS vom trojanische» König Arncaä beherrschten Volkes der Dardaner, daS später zur Zeit der Römer völlig romanisiert wurde. Geschichtlich bekannt ist der im Jahre 480 v. Chr. er. folgte Uebergang über die Dardanellen seitens deS großen Pciserkönigs kerxeS, dcS AhaSveruS der Bibel. Sein erster Berfuch, mit einem gewaltigen Heere die Dardanellen zu überschreiten, mißlang, doch er entmutigte ihn nicht. Er ließ von neuem vom Strande von AbydoS au# nach SestoS auf europäischer Seite Brücken bauen, aus denen dann der Uebergang erfolgte, der sieben Tage lang währte. Anderthalb Jahrhundert später war es dann Alrxan-der der Große, der mit einem Heere im Jahre 334 v. Chr. die Dardanellen von Europa auS über-schritt. Ein eigenes Geschick war e», daß irrst» sehr bald wieder nach Asien zurückmußte und daß auch Alexander keinen Nachfolger fand, der daS von ihm auf europäischem und asiatischem Boden ge» schaffen« Weltreich zusammenhalten konnte. Ende de« 12. Jahrhunderts n. Ehr. brachen wiederum auS Persien, und zwar auS Nordpcrsien, die kriegerischen oghusischen Türken gen Westen vor. Ihrem großen Sultan OSman gelang eS, seinKeich bis an die Westgestade Kleinasiens zu erweitern. Sein Sohn Orchan überschritt im Jahre 1356 die Dardanellen und eroberte ein Jahr später da» auf europäischer Seite gelegene Gallipoli. Seit dieser Zeit sind die beiden User der Dardanellen Im Be-sitze der OSmanen, und wenn auch die Lsmanen mit der Zeit den größten Teil ihres europäischen Besitzes eingebüßt haben, fo besitzen sie doch gerade noch denjenigen Teil, der in kommerzieller wie in militärischer Hinsicht am bedeutungsvollsten ist, die Dardanellen. Durch die Dardanellen muß ein-Macht, die vom Aegäischen Meere her nach Kon« stantinopel und diese« an sich reißen will. Konstan» tinopel hat die gleiche Bedeutung sür eine See-macht, wie das am AuSgange des MittelmeereS ge-legene Gibraltar. W e diese« sich England zu er» gattern verstand, so will <» nun Konstantinopel sich zu eigen machen. Bisher hatte eS wohl nicht diese Absicht, brauchte sie auch nicht zu haben, denn die Türkei war ja bislang mehr oder weniger dank deS große« briiifcheS nach Konstantinopel gelangen kann. Wenig auSsichlSvoll ist aber auch ein Heranrücken an die türkische Hauptstadt aus dem Landwege vom Golse von SaroS, der nordöstlichsten Einbuchtung de» Aegäischen Meeres zwischen der türkische» Halbinsel Gallipoli und dem thrazischen Festla«de au«, zumal ein Vorrücke» auf diesem Landwege wohl auch «lSbald Bulgarien sich gegen England nnd Frankreich wird wenden lassen, denn auch Bulgarien kann nicht» daran liegen, daß Konstantinopel ein englische« Gibraltar wird. Wie die Dardanellen vom Aegäischen Meere her die Wasserstrabe nach Konstantinopel bilden, so ist der Bosporus die Wasserstraße vom Schwarzen Meer« au«, und wie England, so reflektiert nicht minder Rußland auf die Hauptstadt der OSmancn. Der Appetit de« russischen Bären auf die Sladt am goldenen Horn ist eigentlich ganz selbstver-ständlich, denn gerade dieser Krieg hat so recht dl» unschätzbaren Wert Konstantinopel» für Rußland erkennen lassen. Dadurch, daß sich die Türkei an Deutschland und Oesterreich - Ungarn angeschlossen hat, ist ja gegenwärtig Rußland« Zusuhr au« euro-pSischen Häfen fast gänzlich abgeschnitten. Der Bosporus bildet durchweg« eine sehr enge Wasser-straße. Seine breiteste Stelle ist zweieinhalb Kilo-meter, seine engste nur 550 Meter breit. Auch über den BoSporu» drang einst ein gewaltige« Heer au« Asien in Europa ein. ES war daS 700.000 Mann starke persische Heer unter dem gewaltigen König DariuS I., den die Aegypter als ihren sechsten Gesetzgeber verehrten. Zwischen Anadoli Hissar auf asiatischer und Rumeli Hissar auf europäischer Seite erfolgte sein Urbergang. Auch Gottsried von Bouillon mit dem ersten Kreuzzuge ging von Konstantinopel nach Asien über. An ihn erinnern noch zu Tderapia die „sieben Brüder', die sieben au» einer Wurzel gewachsenen riesigen Platanen. Am Ufer deS Bosporus befinden sich zahlreich« LieblingSsitze reicher Türke« und Europäer. Bon Konstantinopel au« dehnen sich recht« und link« die Ansiedelungen. Auf asiatischer Seite breitet sich Skutari mit seinen Vorstädten, an die sich bi» zum Schwarzen Meire eine Reihe von Städten und Ortschaften anschließt. Am interessantesten ist aber da« europäische User. An der Südspitze liegen Galata und Pera. Nördlich von ihnen erhebt sich die kleine Vorstadt Dolma-Bagdsche-Serail. Dann solgt da» Dorf Beschik-Tasch, in dessen Nähe sich der berühmte Iildi» Kiosk, zu deutsch Stern Land-hau», mit seinen Palisten, Landhäusern und Käser-i cn erhebt. Ununterbrochen erstrecke» sich die An-si«»elungen mehr denn 19 Kilometer weit über Therapia und Böjükdere hinaus. I» Therapia haben d«r deutsche, englische, sranzösische und italie-nifche Botschafter, in Böjükdere der österreichisch-ungarische, russisch« und amerikanische Botschafte? ihr« Gommerpaläste. Weiter nördlich tritt da» Ge» birge dicht an den BoSporu» heran. An d«n Usern dieses nördlichsten Teile« de« Bosporus befinden sich dann zur Abwehr einer au» dem Schwarzen Meere eindringenden seindlichen Flotte starke Be» sestigungSaulagen, so die Festungswerke von Madjiar und Anadoli-Kawak und noch weiter nördlich die von Fil-Burun und Poira» auf asiatischer und die von Rumeli Kawak, Böjük-Lim.rn und Gharibidsche auf europäischer Seite. Natürlich sind auch die äußersten Landpunkte deS B»5poru« am Gestade deS Schwarzen Meere« sehr stark befestig». Die Durchfahrt durch de» Bosporu« zu er-zwingen ist noch weit schwieriger als bei den Dar-danellen. Rußland wollte sie bei Beginn d:S Krieges durch einen Handstreich erreichen, aber eS wurde bekanntlich mit blutigen Kopsen heimgesandt. Nach dem Ausbau, den sowohl die Dardanellen» sowie die BoSporuSfortS besonders in jüngster Zeit ersah-ren haben, kann man wohl sagen, daß jeder Ber-such, sie zur Kapitulation zu zwingen, ein vergeb-licher sei« wirb, und man kann auch ferner sagen, daß jeder Versuch, sie zu umgehen, Konstantinopel von der Landseite au« zu erobern, mit schweren Verluste» sür de» Angreifer abgewiesen werden wird. Zur rechten Zeit verfügt ja auch die Türkei über Männer wie den energischen Enver Bey und de» geniale» deutschen Strategen von der Goltz. Konstantinopel wird ebensowenig in die Hände von Engländern, Franzosen oder Rosse» gelangen, wie Berlin und Wien je Truppen de« Dreiverbandes die Tore öffne» werde». Ruhig sieht die Türkei den kommenden Ereignissen entgegen und der türkische Botschasier am Berliner Hose erklärte selbstbewußt: .Die Befestigungen an den Dardanellen sind erst-Massig und mit modernsten Geschützen ausgerüstet. An den Geschützen aber stehe» Männer, von denen jeder einzelne weiß, daß e» sich heute um Sei» oder Nichtsein de» O»ma»envolk« handelt, und die dem-gemäß ihre Pflicht tun werde». Z)ie Laus und Anderes. von R. W. im Grazer Wochenblatt. Wir lebe» gegenwärtig im Zeichen der galizi-sehen Lau«. In den deutschen Landen würde da« ge-samle Lau«getrer wohl schon längst ausgerottet sein, gleich Bären, Wölsen und ähnlichen ziemlich über-flüssigem Gezüchte, wenn nicht durch die unaushö» lrche Zuwanderung au« dem unsauberen Osteuropa sür stet« srischem Nachwuchs gesorgt worden wäre. Und bekanntlich kann die Nachkommenschaft eines einzigen LaufeweibchenS in acht Wochen allein 5000 Stück betrage» l Nach den neuesten Erfahrungen wird das unheimliche Fleckfieber fast ausschließlich durch Läuse übertragen, c» hat aber einmal eine Zeit gegeben, wo man eS zuwege brachte, dem ekel-haften Schmar»tzertiere sogar heilsame Eigenschaften abzulausen. So sand ich einst i» einem alten Buche dieses: Läuse vor die Gelbsucht. „ES ist nicht« so klein, fv unansehnlich, so ver-ächtlich in der Natur zu finden, welche« nicht von ©ott be« Schvpser |u einem gewissen unfc verordneten Zweik und Nutzen hiefür gebrach! wiire; zum Beispiel setzen wir eine Lau«. Webe einem Gelbsach. tigen neun Läuse, aber getöiet, to einem gebratenen Apsel, Rosine« oder Feigen unwissend ein, e« wird merklich helfen." Eben dasselbe Buch empfiehlt fer-ner bei Harnzwang den Gebrauch der Läuse. ..weil sie in allen Berstopfungen die Kraft »u eröffnen haben*. In G, W. Geßmann'« Katechismus der Symathitlthre (Berlag von Karl Siegi«mund zu Berlin) steht folgende« Mittel gegen Schwindsucht: .Man gibt dem Kranken vier Tage nach dem Neumonie nüchtern, ohne daß er e» weih, in einem Bissen trockne» Brot fünf Läuse zu essen und lasse ihn darauf zwei Stunden fasten." O Hörga« ! o Alland I Gute Nacht! (Sure Tage sind gezählt l Läuse zur Erprüfung diese« Mittel« haben wir jetzt mehr als übergenug, und öde und leer werden in Bälde Eure sonst so über-füllten Hallen, wenn da« Läufefresien oder, um ein feiner klingende«, wissenichaftlichcre» Wort zu ge-brauchen, die Phtbiriophagie einmal in Schwung kommt. Auch Hottenlolen und Neger, die rühmlichst bekannten Boikämpfer der .lateinischen' Kultur, essen ja ihre Läuse im kurzen Verfahren mit wonnigem Behagen auf, und weitverbreitet ist die Phthnivpha-gie desgleichen unter den Indianern, den jüngsten Stützen de« britischen königthrone». Könnte e« un« deutschen .Barbaren" da verübelt werden, wenn wir auch unter die Läusefrefser gehen? Auf die Gefahr hin, von sämtlichen Zahnärzten in der Runde wegen Gewerbestöiung beklagt zu werden, will ich noch ein Mittel gegen Zahnfchmer zen preisgeben, daß ich ebenfall« im Geßmannifch.n Kaiechismu« aufgestöbert habe: „ES lamei: Nimm eine Bohne (Fada), bohre ein kleine« Loch hinein und stecke eine Lau» darein, wickle hierauf das Ganze in ein kleine« Slückchen Seide und hänge e« um den Hai«." Da« lautet schon etwa« annehm-barer l Und um die guten Seiten de« osteuropäischen Haupt AusiuhrgegenstandeS möglichst kräftig zu be leuchten, fei schließlich nicht vergessen zu erwähnen, daß der Lau» in den Träumen alter Weiber beider-Ici Geschlechte« die Bedeuiung von vorwiegend an> genehmen Dingen, namentlich von Geld, zukommt. Im Wortschatz? de« Bolle« hat sich die Lau« ziemlich breitspurig eingenistet. Hier nur einige Beispiele: Magere Läuse beißen scharf. Läuse und Kinder geraten alle Jahre. Je schlimmer der Bettler, je dicker die Lau«. Er schindet die Lau» um den Balg (von einem Geiz-Hammel). Ihm ist eine La»« über die Leber gekrochen (da» heißt ihm ist etwa» sehr Unangenehmes wider-sahren, wa« ihm ergrimmte «der verstimmte). Besser ein« Lau« im Kraut al« gar kein Fleisch. Er hat'« im Griffe wie der Bettelmann die Lau« (da« heißt er ist einer Sache wohlbewandert und geübt). Sr Hai sich ein, Lau« in den P»l» grse», (da« heiß« er Hai sich einen unangenehmen 21!e»ich«n »der eine schlimm« Sache aus den Hat« geladen). Er kriechi wie «ine Lau« auf der Teerionne (da» heißt er kommt nicht vom Flecke). Er prangt dort wie eine Lau« auf dem Samlkrage» (da« heißt er paßt mit feinem Anzug« nicht in die Gesellichast „besserer" Leutel. DaS tut keiner Lau« im Auge weh (von einer win-zige Gabe). Da« Aasthau« znr „goldenen Lau«" (Spott aus eine Bettelherberge). Da« Lau«quar,ier — Gesängni» der Sicherheit«- wache (Wiener Scherzwort). Lau«bude, junge -kerl, Lauser - Nisser, Lotter, Lump, Taugenichts, Tunichtgut schlechter Kerl. Lausewenzel — schlechte», stinkende« Rauchkraut. Lauihutschen • Judenlocken, „Peie»" (vergleiche da» 3. Buch Mose, 19 Kap.. 27. Ber«: „Ihr sollt euer Haar am Haupt nicht rund umher abschneiden, noch euren Bart gar abscheren"). Läuse-Ctiaussee = Teilung der Haare in der Mitte des Aorderhauple». lausig - schädig, erbärmlich, armselig usw. Lauscrei — Filzigkeit, Knauserei, Knickerei, Pfen-nigsuchserei, dann Lumperei, Läpperei. Kleinig-seit, Geringigkeit, Bettel, Wenigkeit, Unerheb-lichkeit, Quark, Pfifferling. Lausepack — Lumpen oder Lottergesindel, Hudel-pack, litderlicheS Zeug. Takelpak, -zeug, heil-lose« Gelichter, Geschmeiß usw. mit Anmut und Geschick. Die Gallier nennen den unfruchtbaren Teil der Champagne zwischen Bitry und Sezanne Lau>e-Champagne (Champagne pouilleuse). Sonderbare'weise begtgmt da« Wort „Lau«" auch in deutschen Berg und Hügelnainen Josef von Zahu sühn in seinem Ort»»amcnduche der Steier-mark im Mittelalier zum Beispiel Lausbüchel aus: bei Baieidorf nächst Schöder, in der Radmer bei Hieflau, bei St. Martin nächst «eckau, bei Eggen-feld nächst Gratkorn, bei Trieben, bei Aussee, bei Zadendurg und bei St. Lambrecht. Unsere besonder! «uimelkiamkeit fesselt hier und heute der LauSkogee bei Eisenerz, von dem un» Johann Kainz die »achstehende Sage erzählt: „Auf dem LauSk«gel, einem kleinen Voriprung der von Psaffenstein auslausenden Keffelmauern, befindet sich mitten im Walde und hart aeben dem Wege, der zur hohen P, offen führt, eine durch, wühlte Stelle, d>« deutlich von hier stattgehabten Giadungen zeugt. Wenn man fest darüber geht, so scheint e» einem, als ob der Boden unterhalb hohl wär«. Hier soll nun der Sage nach ein goldene« kalb vergraben sein. Dieser Schatz ist nur in der heiligen Ehiislnacht während der Metten zu haben und h»t der Gräber drei Proben zu bestehen. So-bald die Mitl«rnacht»stunde schlägt, kommt ein gro-ße» fhzivarzeS Schwein, das mit schauerlichem G>un-zen aus den Schatzgräber totfährt. Doch dieser darf sich nicht umsehe», weder jetzt noch später, wenn er nicht de» T«de» sein will; dann läust da» gespe»- stifche Xiet ungeheuer polternd fort. Hierauf erscheint eine groß« Schlange «it furchtbar«, Zahnen im Rachen und au« diesem Feuer und Schwefeldämpfe sprühend. Zischend und drohend nähert sie sich dem Schatzgräber, um diesen in Angst zu versetzen. Doch läßt er sich nicht irre machen und gräbt er rüstig wiiter, so verschwindet der Spuk und e« solgt nun die dritte und letzte, aber Ihr schwer zu widerstehende Probe. Schon klingt die Haue dumpfer, schon Höbt sie an den harten metallenen Schatz — da sprengt ein schwarzer Ritler in glänzender Rüstung auf weißem, feuer schnaubendem Rosse in faulendem Sprungrilt daher, richtet an den Schatzgräber einige Fragen und sagt dann: „Hier nimm den Schatz!" Bei diesen Worten blickt nun den Schatzsucher, wen« er auch bisher mulig auSgehallen, immer gerne um, und — weg ist der Spuk; aber auch die Arbeit ist umsonst. Mancher soll nach Bestehung der ersten beiden Proben schon vas Gold durch die Erde leuchten ge» sehen haben und doch war e» nicht möglich, den Schatz zu heben, da er dem falschen Hinweise deS Ritters auf denselben Gehör schenkte und die Spuk-gestalt ansah. Viele sollen auf der Stelle tot aufge-funden worden sein; andere, welche noch lebend da von kamen, hatten in dieser Rächt weiße Haare und Falten im Gesichte bekommen, auch waren sie stets in tiefes Nachdenken gesunken und starben alsbald I* (Schluß folgt.) Airmilchtes. Heiraten, Geburten und lodtSfälle. Am wenigsten geheiratet wird in Jamaika (19>0: 8 Eheschließungen auf 1U0O Einwohner), am meisten in Serbien (li'10; ÜÜ Ö Eheichliehungen auf 1000 Einwohner). Von 1901 biS 1910 «st die Zahl der Ehe» fchließungen sich gteichgedltrben in Schweden und Frank-reich (12*1, beziihungSiveis« 15*6,) gestiegen in Dänemark, Italien Rumänien, Seibien, Bulgarien, Japan, Kanada und Nlus.etand, in allen übrigen Ländern ist sie ge-fallen, in O, in Ungarn von 17 6 auf 17*3, in Deutichland von 16*5 auf 15 4 — Die stätkste Sieigerung weist Ru-mänien aus (von 14*2 auf lb*4). Die Geburtenziffer ist am höchsten in Bosnien (40*8 v, T ). worauf Rumänien mit 39 8 v T. folgt; am niedrigsten «st st« in Frankreich mit 19*6 v. während ste daselbst 19ül noch VI v. T. betrug. Gehoben hat sich die Geburtenziffer in Borneo, Italien, Serbien, Bulgarien, Japan C ylon und «anava; gl.ichgeblieben ist ste nur in Chile, während ste in allen anderen Ländern ge-funken «st, u»d »war in Oesterreich «on 36 6 aus 32 o v in Ungarn von 378 auf 35 7 und in Deutichland von 35 7 aus 29'8. Am stärksten ist st« in Belgien, nämlich um 6*3 gesunken; bezeichnend ist, daß auch im europäischen Rußland ein Rückgang von 47 9 auf 44 eingelreten ist. Die Todetziffer ist am kleinsten in Neuseeland (>910: 9*7 v T.) und am höchste«, in Chile (1910: 31 v. T. gegen 36 4 ». T. jm Jahre 1901 — Der Geburtenrückgang in den Jtuiturflaatcn wirb zum Teil »»«geglichen durch da« Sinken ihrer Sterbeziffer. SrhSht hat sich namentlich die Sterblichkeit nur in Serbien, Bulgarien, Japan und Kauada, während st« in allen übrigen Länder-, gesunken ist. Von Chile abgesehen Ist ste am stärksten gesunken in Deulschland, nämlich von 20'7 aus 16 2 v. T., während sie in Oesterreich von 24°1 auf 213, in Ungarn von 25.4 aus 23 6 zurückgegangen ist. FRITZ RUSCH, iiedmM«!. CILLI. Schrifttum. A«S dem befreiten Ezernowitz bring« die .Wiener Illustrierte -jertung- einige sehr interessante Ausnahmen, darunter die erneS von den Russen erbrochenen Getdschranke?, ein lustige« Heugni» von der Ruffenherrschast. In dieser Nummer de« interessanten Wiener Blatte« be-ginnt auch ein neuer Roman: Bella Donna", ein polt« liicher Roman, in dem man manchen g iten alten Be-kannten wieder begegnen wird. Man kaust die »Wiener Illustrierte" in jedem ZeiluagSoerschle 6 »um Preise von 14 H«'I«rn oder beliebt sie direkt vom Verlage, Wien, VI/2, Gumpendorserstrab« 87, zum Preis« von K I.S0 sür das Quartal. Arena. DaS neueste Heft (S) der Oktav-AuSgabe von »Ueber San' und Meer" ist eine ichmucke Galerie kriegS -geschichtlicher B lder, durch die zu wandeln ein besondere» Vergnügen ist, ist eine Schatzkammer belehrender und unter, haltender Dinge. Mit geschickter Hank, ist aus der Fälle de« ungeheuren Stoff s das Wertvollst« und Wichtigsie gewählt worden, damit der Leier nicht an langweiligen Wiederholungen die Luft zum Studium verliert. Was Pros. Borultau über Volkeernährung und Krieg deiipiel«halber ichreibt. svUte jeder aeleien haben, dem die LolkSwohlfahrt am Herzen liegt. Wie ein Schützengraben entsteht, verrät unS in einem Artikel Siegfried Hurtmann: seine Tar> legungen werden lebdast unterstützt durch einige hübsche Ausnavmen. Ueber^aupt sei aus den Bildichmuck dieie» neuesten HesleS mit besonderer Betonung verwiesen. So bedeutend ja an und sür sich die Lichtdildkunst in diesem Kriege ist: » ist eine Wohltat, hin und wieder Bildern zu begegnen, die von Künftlerhand an Oct und Stelle gezeich-iet worden sind. Arivur Grimm ist mit acht Zeich-nungen vertreten vom westlichen Krieg«schauvlas — mit Biär««rn, die trotz der scheinbar fläch!i,{«n Struktur doch voller Leben sind. Aehniich o»ihäl« e« sich mit den Werten Tilte», die den Aussatz: ,Ouer durch oen «aukasu»» illu-filteren. Möchte dieser Amte« nich« unbeachtet bleib,n, denn e« führt uns in ein Gebirge Europas, wie es so leicht kein zireileS mehr gibt. Wir wollen weiter nicht» au» dem Hejte verraten. Greise >ever darnach; e» ist >ür t M. 25 Pf. üb. rall zu haben. Wer sich einmal mit der „Arena" befreundet hat, wird sie nie mehr verlassen. Spendet Zigaretten für unsere Verwundeten!_ eutfchösterreichifcher Prehverein bekämpft den Schund, fördert die Volks» bildung. Mitglieder erhalten jährlich einen reich illustrierten Kalender und noch vier Bücher oder auf Wunsch vorzügliche Jugendfchriften mit Bildern. — Jahresbeitrag 2-20 K. Haupt-leitung: Graz, Grauistraße 33. Nummer 23 Seife 5 Grösstes Spezialgeschäft Cillis in Fahrrädern und Nähmaschinen. Lageren l^gcppiiiler, !»» i'älZti', Ha slVnräder " ■ " ' Alleinverkauf! «•«-•----»- —" - -- Fahrüder von 120 K aufwärts. %■ lein verkauf! Grosse Reparaturwerkstätte. Singer-Nähmaschinen von 65 K auswärts. Anton NcgOr, Mechaniker, Cilli, Hsrrengasss 2 Sämtliche Bestandteile, LnftsrhlSnche, Müntel, Sättel, Pedale, Laternen, Ketten, Lager, Fr,-ilnnfn»ben, Alte Fahrräder Pumpen, SchlfiaMel, Veutilachl&uche, Griffe. Bremsjrnmmi, Lenkutanicen, Glocken, werden einootauscht vw»>mil«,«»s, Ho*enlialter, Oel, Kngeln u. » w. Elektrische Taschenlampen nnil Batterien. Ratenzahlung. wir vorzugehen. Im Garten sind in großer Menge nach der nötigen Bodenvorbereilung anzubauen: Schnitt« salat, amerikanischer, breitwürfig auf sonnig« Beet«; Eommerspinat, Mangold; Fiühe Erbsen, Maikönigin, Wunder von Amerika: Kopfsalat, alle Steinkopfarten, Maikönig, Kaisertreib; Karollen, frübe Pariser und Duwicker, Schnittkohl, Speiserüben, frühe, glattrund«: Frühleblrabi, Wiener; Frühkraut, Wiener frühe«. Jo-baimittag, Frühkohl, Eisenkops, Zwei-Monatkohl; Kar-fiel, frühester. AIS besonder? wichtig aber sind sehr diel Frühkartoffel anzubautn, welch« in «in«m warmen lichten Raume vorzutreiben sind und rrst dann in di« Erde gel«gt werden dürfen, wenn diese genügend er-wärmt ist. also bei un» nicht vor Mitt« April. Sorten: frübe Rosen, Pauls««» Julie. Soll unsere Arbeit von Ersvlg geklönt sein, so sind richtig« Bodenvorbereitung, guter Samen und richtig erzogen« Gemüsesetzlinge die ersten Vorbedingungen. 1. Bei der Bodenvorbereitung ist ein wesentlicher Unterilbied zwischen den bereit» im Vorjahre mit Ge» müse bebautem Lande und mit jenem, welche» im Borjahre anderen Zwecken diente. Aus solche Reu-brüche, be onder» wenn eS im Vorjahre Wi«s« war, können nach zeitigen Stürzen mit dem Pfluge ohne wiitere» Kartoffeln, Erbsen und Bohnen gebaut wer-den. Ein« Düngung ist nicht nötig. Könnt« jedoch »in Kunstdünger, 2 kg SuperphoSphat, 1 kg Kalkstickstoff und I'/, kg 40°/otgea Kalisalz bei 100 m* ausgestreut werden, so wird diese» den Ertrag wcstntlich steigern. Sieht guter Stalldünger oder Komposterde zur Ver> sügung, so kann nach dem Umstechen jede Gemüseart getaut werden. Aus bereit» bestehendem Gemüseland ist die Betriebsweise insofern ein« andere, al» zu einem vollen und frühzeitigen Ertrag« nicht da« ganze Ge müseland gedüngt wirden dars, E» soll diese» Land Olanmäßig so eingeteilt werden, daß der mit Kohlge-wichsen, also Kohl, Kohlrabi, Schnittkohl, «raut, Karfiol, ferner Salat, Spinat und Gurken zu bebauend« Teil gedüngt wird. Jener Teil, welcher im Vorjahre «in« Tüngung erhielt, soll mit Wurzel- und Zwiebelge-wachsen bestellt werden. Erbsen und Bohnen brauchen am allerwenigsten einen Stalldünger und ist er hier direkt insofern nachteilig, al» der Eintritt de» Frucht-ertrage» wesentlich hinautg-schoben wird. Für einen frühzeitigen Anbau ist e« von besonderem Vorteile, wenn da» Umstechen und dort, wo notwendig, auch U» Düngen b«reit» im Herbste erfolgt«. Dadurch ist nicht nur ein frühere» Bearbeiten bloß mit Häundl imk Rechen möglich, fondern «» bleibt auch die ganz« in den oberen Erdschichten befindliche Winterfeuchtigkeit für die Pflanzen erhalten. Ist die Bodenbearbeitung erst im Frühjahre zu besorg«», so darf sie rrst dann vor genommen werden, wenn die Erde soweit abgetrocknet ist, daß sie nicht mehr schmiert. 2. Samen. Ein guter keimfähiger Samen wahrt un» vor Enttäuschungen. Infolge Au»suhrverbote» einiger Samrn au» Deutschland empfiehlt sich «ine dawige Samenb«sorgung bei den heimischen Samen-Handlungen. E» sind die»: »Schwarzer Reltig", Graz, Rmplatz und Karl Prantstraller, Graz, Klosterwi«»-gasie. Aber auch Samenvorräte au» dem Vorjahre können verwrndrt werden nur ist e» notwendig, di«-selten einer Keimprobe zu unterziehen. Der Samen bleibt keimfähig: Von Salat, Spinat. Erbsen, Karotten, Petersilie, Salatrüben und Rapunzel !!—4 Jahr«; Johnen, Zwiebel, Majoran und Thymian 2—3 Jahre; Xohtgewächse, Radie», Rettig und Endiviesatat 4—5; Öhirfen und Kürbisse ü—8 Jahre. B«im Anbau de» Eamen» ist zu trachten, daß er möglichst gleichmäßig imd nicht zu tief untergebracht wird. Al» Reg»! gilt, den Samen mit einer zweimal so starken Erdschicht« •U der Durchmesser de« Samenkorne» beträgt, zu be-decken Die Aussaat auf den Beeten soll tunlichst immer m Reihen erfolgen 2. Gemüsepflanzen. Wer nicht im Besitze «ine» Mistbeete» ist, muß sich die Setzlinge von Frühgemüse «'«Kohlrabi, Frühtraut, Frühkohl, Salal, Kaisiol u. dgl. keusea. Sehr wichtig ist e«. daraus zu sehen. daß diel« Setzlinge genügend abgehärtet sind, weil hievon da» fernere Gedeihen derselben abhängt. Ungenügend erstarkt« und zu wenig abgehärtete Gemüsepflanzen können den ganzen Ersolg sehr fraglich machen Sehr wichtig sür da» Gedeihen der Gemüse ist den Pflanzen genügend Raum zu geben. Zu «uger Anbau, bezw. Pflanzung rächt sich immer durch «inen geringeren Ertrag. Auf ein 1'3Ü m breite» Gartenbeet sollen angebaut werden bei Spinat, Schnittsalat oder Schnittkohl 5—ti Reihen, Karotten, Petersilie, Zwiebel, Schalotten, Knoblauch 4—5 Reiben, Schwarzwurzel. Pastinake, Früherbsen 4 Reihen, Kopssalat. Frühkohlrabi 4—Ö Reihe», injber Reihe ein Abstand von 25—3*) cm, Frühkraut, Frühkohl. Karfiol 4 Reihen und in der Reibe 4t)—50 cm, Kartoffeln sollen ein« Rcchenenlfcrnung von 70 cm und in d-r Reih« 40 cm erhalten. Von ganz besonderer Bedeutung ist im Bedarfsfälle ein ausgiebige» Angießen und außerdem da« Vertilgen de? Ungeziefer». E» sind die» bei trockenem Wetter die Erdflöhe auf den Kohl-und Rettiggewächsen. die Krautwürmer-Raupe deZ Kohl-Weißling», welche durch mehrmalige» Bespritzen mit einer 2% Tabakextrakt-Schwierseisenlösung, d h. auf 100 Liter Wasser 2 kg Tabakextrakt und 15 kg im heißen Waffer aufgelöst« Schmierseife. W«iler» sei noch «rwähnt, daß man wegen etwa auftretenden Krankheiten bei dem Bezüge von Dünger für da« Gemüieland möglichst gut v«rrodten Stalldünger und nicht solchen von fraglicher Herkunft verwende, da man ja doch viel« G«mü>«, wie Salat und Radie»ch«n im frischen Zustande genießt. Die anderen Gemüse werden gekocht gegessen und besteht ein Bedenken nicht. Ist nicht genügend Dünger, schon auch intotg« Mangel an Fuhrwerk zu beschaffen, so verwind« man lieber den schon vorne an-geführten Kunstdünger. Nachdem mit der Zeit auch ein Mangel an den fr«md«n Gewürzen eintreten bürste, so pflanz« man im Garten Thymian, Majoran, Psefferkraut und Bertram. Eine besondere Bedeutung wird in der Krieg»zeit der Geflügelzucht zukommen, weil wir durch retche Eierprodukiion da» teure Fleisch ersetzen können und hier die Möglichkeit geboten ist, die Abfälle au» Garten und Küche durch Verfüttern an da» Geflügel für un» nutzbar zu machen. Wer also «inen geeigneten Platz hat, trachte zur Hühnerhaltung. Bei dem sonst im Frühjahre au» dem Süden kommenden Frühgemüie ist auch nicht mit Bestimmtheit auf ein« genügende Menge zu rechnen. Der Bedarf an solchem zur Ernährung aller Bevi>lkerung«schichten, zur Versorgung der Krankenhäuser und Genesungsheime wird ei« anhaltend großer sein. Zudem kommt noch die unbestreitbar« Tatsache, daß da» im «igenen Garten gezogen« Gemüse bedeutend bekömmli.her und frischer ist. Deswegen ist e» Heuer besonder» wichtig: Bauet Früh-gemüse l MATsTONTs EINZIG IN SEINER /ANALYTISCHEN I BESCHAFFENHEIT.!! BESTES | ALTBEWÄHRTES FAMILIEN-6ETRÄNK. GIESSHÜBLER .-5 UCHERAL* Aerm lichtes E.ine Wendung. Der Kriegsberichterstatter der „New-Dorker StaatSzeitung", Artur G. Albrecht, gibt »n einer Skizze aus dem jetzt von Deutschland verwalteten Belgien folgendes Gespräch wieder: Ramur, Belgien, am Morgen im Dezember 1914. — Ich stand gestern abend» im Foyer unsere» Gasthoscs und wartete auf einen Kollegen. Da sprach der „Ober" mich an: .Monsieur sind Amerikaner?" — „Jawohl." — „Monsieur verzeihen, wenn ich vorlaut bin. Aber ich möchte mir erlauben, M»nsieur den Rat zu geben, »icht laut Englisch auf der Straße zu sprechen, da« könnte Ihnen übel bekommen." — „Wieso? Die deutschen Soldaten wissen, daß e» in Deutschland noch eine ganze Menge Amerikaner gibt und —" — „Pardon, Monsieur, daS wissen die Belgier nicht. Und wenn si: S>e für einen Engländer halten, dann schlagen sie Sie tot." Ueber Galizier erzählt Leo Heller im neuesten Heft der Zeitschrist „Arena" (Deutsche Ver-lag« Anstalt, Stuttgart) unter anderen dieses.- Ich bin an einem Freitag in daS Polenlager Wistritz, einem Dörfchen in der Nähe de» klimatischen Kur-orteS Eichwald, hinausgefahren. Ei» Junge halte mir den Weg zum Gasthau» zum Kronprinzen Rudolf gewiesen. Dort sind die Juden! hatte er ge-sagt, die nur Eier essen wollen und die so komische Locken über die Ohren hängen haben I In dem großen Saal, der schon im Halbdunkel eine» vorge-rückten Herbstnachmittags lag, gab eS ein ruhelose« Hinundher. Männer-, Frauen- und Kinderstimmen klangen durcheinander. Man nahm keinerlei Rück-sicht auf den Eintretenden. Die Männer, im Kaflan und den breitkrempigen Hut aus dem Kops, wan-derten, die Hände auf dem Rücken, in dem Raum aus und ab, die Frauen standen in Gruppen und redeten unter heftigen Handbewegungen aufeinander ein. und die Kinder hingen an den Röcken der Mütter. An der einen Längswand deS Saale« stau-den ein paar Kinderbetten, da» ganze Mobiliar de« weiten Raumes. Diese Männer, die an mir vor-übergingen, tragen alle lange Bärte und haben alle die gleichen bleichen Gesichter und die gleichen tiefen Augen voll Schwermut. Es sind viele hohe Ge-stalten unter ihnen, die freilich gebeugt sind, al» ob sie eine schwere Lost trügen. Der Kaftan schlottert um ihre Glieder. Als Kopfbedeckung dient ihnen zumeist ein schwarze« Seidenkäppchen, auf dem der breitrandige Plüschhut oder eine Persianermütze sitzt. Die Füge und ein Teil der Beine stecken in hohe« Schaftstiefeln. Diese Tracht wird von den Greise», von den Männern und Jünglingen und von den Knaben getragen. Frauen und Mädchen unterschei-den sich vor allem durch den schroffen Gegens«tz, der sich in ihrem Aeußern kundtut. Während e» unter den Mädchen ausgesprochene Schönheiten gibt, ausdrucksvolle und zugleich liedliche Gesichter u»d Gestalten, die trotz der dürstige» und kaum auf kokette Wirkung berechneten Kleidung, voll Anmut und Biegsamkeit erscheinen, sind die meisten der Frauen von unangenehmer Häßlichkeit. Man er-blickt Frauen, die man für fünfzig und sechzig Jahre halten könnte, die aber in Wirklichkeit das dreißigste Lebensjahr kaum überschritten haben. ES scheint, al« ob diese Wesen mit dem Augenblick, in dem ihr zumeist reiche» Haupthaar der Schere zum Opser gefallen ist, all ihren Reiz, oa» Schwebende ihre« Gange« und die Zierlichkeit ihrer Bewegungen verloren hätten. Im Kreise der Frauen bemerkte ich eine, die im Verhältnis zu den übrigen noch ziem-lich jung aussah. E» war eine Witwe von 35 Iah-ren, die bereit» eine« einundzwanzigjährigen Soh» ihr eigen nannte. Sie hatte al» Mädchen von drei-zehn Jahren einen sünszigjährigen Mann geheiratet un» ihm trotz de» Altersunterschiede» acht Kinder geschenkt. Ein richtiger Kindersegen scheint bei den Galiziern übrigens erst bei der Zahl „acht" zu be-ginnen. Ich hörte, daß man von einem Ehepaare, dem nur fünf Kinder zuerkannt worden waren, mit einem gewissen Ton der Verachtung spricht... ©.riu 6 Deutsche Wacht Stumm?. 23 KATARRHEN. HEISERKEIT, HUSTENREIZ, ff B«i Alroktloncn drr MmxthJhl«. 4m Hilie» indHichMi. In- warfbel5rdcrnid»rf. Schmerzerfüllt geben die Unterzeichneten allen Verwandten, Freunden und Bekannten die betrübende Nachricht von dem Hinscheiden ihres lieben guten Gatten, bezw. Vaters, Sohnes, Bruders und Schwagers, des Herrn Alexander Kruschitz Cafetier welcher am 19. März um l/47 Uhr abends nach längerem Leiden, versehen mit den Tröstungen der heiligen Religion, im 38. Lebensjahre gottergeben verschieden ist. Die entseelte Hülle des teuren Verblichenen wird Sonntag den 21. d. M. um 7,4 Uhr nachmittags in der Leichenhalle des Umgebungsfriedhofes eingesegnet und hierauf im eigenen Grabe zur ewigen Ruhe bestattet. Die heilige Seelenmesse wird am Montag den 22. d. M. um l/»8 Uhr früh in der Stadtpfarrkirche in der Schmerzhaften Kapelle gelesen werden. Cilli, am 19. März 1915. Helene Kruschitz Aerzte ^ ExjnHiam all »trtrtflliAcl (trt Kaiser5 Brust--\ V Caramellen mit den.,. 3 Tannen'.' Millionen \Ä Franziska Szlkely Mutter. Dr. Radoslav PipuS Advokat Schwager. Qattin. Alexandrine, Helene, Georg und Walter Kinder. Georg Kruschitz Bruder. Hedwig PipuS, geb. Kruschitz Schwester. (ciftrfrit, OerfAlttaiM«, »otorrb, Iffimtrsrnna £«". 'mit aM tfarbrufimtn jtjtn Erkältungen. Cinn «»t frenl. ron Srtj-.-n I I OlwW »n« irisoj« ctrtUTjcn k«a fi (turnt CrfaU »»«tlilon?k,kn»e (dJtt Ponton«. Po!-! SO uit 40 Art ®o(t so Hellri habe» bn: Cito e<4**n< * So- «fotlK'e >xr Sliria-Dill; St. ManMier, «vorhat-! 3»lan< j ftirbtt. Utoqftlf: ?. ft» ati). «wti-f. [ tat Mort-d>!f. WonobiJ. Ha»« Schatbk», i«i». «M'fcfc, IRa««; « "t)lun(irt €o:-»ot»i-«»ot»tt«, W>ab..?ood«b«,g! vi»»>«I. I ivti. JtoolV'. R«i!il1ch-^»»«>br»»l <«»>« m ollen «volorlra Visitkarten liefert rasch und billigst Vereinsbuchdruckerei Qeleja. Teile höflichst den sehr geehrten Bewohnern von Cilli und Umgebung mit, dass ich die Sargoicderla^ ven der Firma Wratschko käuflieb erworben habe und werde diese nebst meinem *■«»»«•!- und Tnpt'K'rrerft'iiehäft« weiter fahren. Um gesch&tzte Aufträge ersucht Cilli, Herrengasse 25. W Der Spar- und Vorschuss-Yerein r. G. m. u. H. in Cilli übernimmt Neu- sowie Nacheinlagen, welche jederzeit wieder zur Gänze behoben werden können, zu 4 ®/4 °/o bei täglicher Verzinsung. Bei den bereits bestehenden Einlagen bleibt der Zinsfuss wie bisher ebenfalls mit 4•/*•/• aufrecht. Schöne Wohnung bestehend aus 3 Zimmern samt Zu-gebör, ist ab 1. Mai oder auch schon ab 1. April zu vermieten. Anzufragen Neugasae 15, 1. Stock rechts. 2105 Fräulein mit guter Handschrift und Kenntnis im Rechnen, beider Landessprachen mächtig, wird in einem Komptoir sofort aufgenommen. Adresse in der Verwaltung dieses Blattes. Tüchtige MM der Geraischtwarenoranche, sucht Posten. Gefällige Anbote an die Verwaltung des Blattes. 210«0 Zwei Wohnungen davon eine schöne Wohnung mit 2 Zimmern, Küche und Zugehör, ist mit 1. April zu vermieten; die zweite mit 1 Zimmer, Kabinett und Zugehör ist sogleich zu vermieten. Anfrage „Grüne Wiese" 1. Stock. Z. 3 )"1. Imptuiig 1915. Die Rentensteuer trägt die Anstalt. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlag-scheine kostenlos zur Verfügung. Kundmachung. Die diesjährige Ö fsC II111C ll C IIII flsll »ff findet am Montag den 22. Miiiz um 3 Uhr nachmittags im Stadtamte statt. Mit Rücksicht auf die bestehende Blatterngefahr soll jedermann, der noch nicht geimpft oder nicht innerhalb der letzten 6 Jahre wiedergeimpft wurde, zur Impfung erscheinen. Die Impfung ist für jedermann unentgeltlich. Stadtamt Cilli, am 16. März 1915. Der Bürgermeister: Dr. v. Jabornegg. Vernioutli die feinste Qualität ist zu haben in der Dalmatiner m*» I. Hafkovie. Cilli En gvos. llniiptplntz 8. En detail. Schriftleitung. Verwaltung. Druck und Verlag: VereinSduchdruckerei .Seltja' in Silli. — Verantwortlicher Leiter: Suido Schidlo.