Nr. > 2. Samstag, ) 6. Iämicr 1909. l 28. Jahrgang. Mlmcher Zeitung Prnnlimerntinnopreiö: Mi< Pustvi'lii'iidiinn: Mizialn'in :>0 «. hall'jnl>li,i 15 X, Im Nmttur: ,in„zilU,r>!, ^iv, yaldinliriss N K, ssnr dir ^»stcll»»!, i„s Hn„ö na»zi,Min 2 K. — I,isclt!!»,5l,rlM,r- ssNr llriiic Inirin!^ die zu 4 Zrilc» 5<« l>, siros^rc prv ^rilr >L k; vl'i üslrrrn Wirdschulmisil'» pll Zi'ilr «!>. Dir ^llibachrr ^situ»«' crlchri»! <äss!'ch, mi! V>»S!!nl)M!> dll Loiiu- »üb ^ciertng?. Tic Administlntion I'rsiiibet sich M!l!l>öiösti'us,r Nr 20; t>i? Mrdnltion Mil>r«i<'i!l<>s!f N>, 2». EplfchNuudrn dsl ^rdatlill,, l,on « bi« iu Uhr ummiüags, Uüfr^xlirlir ^'rirfr wrrbc» »ich! aünrnomnirü, Vinuoslliplc nick! ziilliclsslstsllt. Telephon-Nr. der Ncdattion 52. Amtlicher Geil'. Seine t. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchsten, Handschreiben vom 10. Jänner d. I. die Obersthofmeisterin Ihrer k. nnd k. Hoheit der durchlauchtigsten .Frau Erzherzogin Hiiaria Ännunziata Franziska Gräfin Hoyos von ihrer Stelle allergnädigst zn entheben nnd ihr in Anerkennung ihrer vorzüglichen Dienstleistung den Elisabeth-Orden erster Klasse huldvollst zu' verleihen geruht. Gleichzeitig gc-nihten Seine t. und t. :'Iposto-lische Majestät die Gräfin Henriette Bnquoy, geborene Gräfin Eappy, zur Obersthofmeisterin Ihrer k. nnd k. Hoheit allergnädigst zu ernennen. Seine f. und f. Apostolische Majestät haben nnt Allerhöchster Entschließung vom tt. Jänner o. I. dem Hofrate des Obersten Gerichts- und Kasfatwnshofes Alfred Ritter von Po so cho lost i anläßlich der von ihm erbetenen Versetzung in den dauernden Rnhestand tarfrei das Ritterkreuz de^Leovold-Oroens allergnädigst zu verleihen ge- Der k. k. Landespräsident im Hcrzogtume Krain hat dem pensionierten Stencrobcrvcrwalter Richard Murgel die mit Allerhöchstem Handschreiben vom 18. August 1tt!13 gestiftete Ehren-medaillc für 40jährigc treue Dienste zuerkannt. Den 14. Jänner 1909 wurde in der l.!. Hof-und Staat?, druclere, das 6XIII. Stück drr slournischen. das (XVI, Stück der rumamschm. das s'XVII. Stuck dcr sluvenischen, das CXXl und lHXII. Stück der italienischen nnd ilovenischen A>,saadl> des Nelch5c,cjcMattl's des Inlnnamies !W« snwie das I, Stück der italienische" A»ss,«bc des NeichSsseschblattes deS Iahrganacs 1!)V an^kneben und v.>rscnd.'t. ^> ^ u » 1...«^ «? ^ « ^ " Nr, 1 «I.u,I)«Ii6 rlnii<1)s, vom 8. Jänner 190!), ^lr. l <^»t,>n!!U58!l<> I.i«<^. uom ft, Jänner lW9. ^)ir, 4 «Nnsslss ssnrln^r Vollszeituna. voni 9. Jänner 1W9. ^ir. Ü «^l'I^6 Ks.v!l!)» vom w, Iänner 1^ l'9. ____Nr. 1 'Novil, ^i.-liä, IjHnl'l» vom 2. Jänner 1909. Nichtamtlicher Geil. Die Verständigung zwischen Österreich-Ungarn und der Türkei. Über den Eindruck, den die Prinzipielle Verständigung zwischen Österreich-Ungarn und der Türlei in Petersburg hervorrief, wird berichte:, die dortige öffentliche Meinung sei in der Anerkennung der Tatsache einmütig, das; das Wiener Ka. binett mit der Durchsetzung dieses Einvernehmens einen wichtigen Erfolg errungen hat. Manche Vlä>> ter suchen zwar den Wert des neuen Übereinkom^ mens durch verschiedene abfällige Vemcrtuugen, insbesondere aber durch nachdrückliche Vetouung des Grundsatzes zu schmälern, das; die „bosnische Frage" den Eharatler einer europäischen Angelegenheil trage und demgemäß ihre Regelung durch die Gesamtheit der Mächte nicht umgangen werden könne. Aber selbst aus solchen Äußerungen ist das Ver» ständnis dafür herauszuhören, daß das Einvernehmen zwischen Wien und konstantinopel einen Wendepunkt in der OrientPolitit bildet. Hinsichtlich der Stellungnahme der amtlichen russischen kreise läßt sich konstatieren, daß in denselben die Wichtigkeit der Verständigung zwischen Österreich-Ungarn und der Türkei und die Bedeutung dieses Ereignisses sür die Klärung der allgemeinen Lage rückhaltlose Anerkennung findet. Es lasse sich, wie be-tont wird, nicht leugnen, daß nicht bloß das Wiener Kabinett berechtigt erscheine, sich zu dem Ergebnis der von ihm zuletzt in Konstantinopel unternommenen Aktion zü beglückwünschen, sondern daß nmn überall, wo die Erhaltung des europäischen svrie dens gewünscht wird, Anlaß habe, dieses Einvernehmen als einen nicht geringen Fortschritt auf der zur Lösung der Valkmilrise führenden Bahn mil Nefriedignng zu begrüßen. Die Balkanpolitik. Aus Budapest wird der „Pol. >iorr." ein :>!r likel Gabriel Ugrons im „Magyar Nemzet" übermittelt, dem folgende Ausführungen zu entnehmen sind: Die Anerkennung Vosniens und der Her«,e. govina stellt keinen materiellen, sondern nur einen Politischen Wert dar und bedeutet eine Bürgschaft für die Ordnung und den Fortschritt in diesen Provinzen. Da wir nunmehr Vaikanftaaten geworden sind, werde sich am Balkan gegen uns nichts ereignen können, widrigenfalls nnsere Machtstellung hinreichen werde, unserem Willen Geltung zu verschaffen uud den Status quo auf dem Balkan aufrechtzuerhalten. Demzufolge werden wir diejenigen sein, die die Ruhe im Oriente zum Wohle Europas , sichern. Vermöge unserer Machtstellung werden wir auch in Mazedonien Ordnung und Ruhe diktieren können, wenn es not tut, auch mit Gewalt. Durch die Verständigung mit der Türkei werde die Annexion auch rechtlich perfekt. Wenn der Sultan auj sein souveräne Recht verzichtet, so habe niemand mehr etwas dreinzureden und bedürfe es keiner Konferenz mehr. Alles weitere lafse sich auf Grund eines Notenwechsels besorgen. Serbien und Montenegro kümmere dieser Besitzwcchscl um so weniger, da sie nicht Mitglieder des Berliner Kongresses waren, und was ihre Forderungen betrifft, so werde man ihnen die verdiente Behandlung zuteil werden lassen müssen. Die friedliche Erledigung in Konstantinopel sei zn begrüßen. Wir wünschen mit der Türkei in brüderlichem Einverständnisse zu leben, znmal wir beide durch die gleiche Gefahr, den Panslavisnms, bedroht werden. Bulgarien. Aus Sofia wird berichtet: Infolge einer bisher unaufgeklärten Unachtsamkeit wurde der königliche Hof zu dem am orthodoxen Wcihnachtstagc 'vom Wohltätigleitsvcrcinr „Eudoxia" veranstalteten großen Iahresballc nicht in der sonst üblichen Form, das ist durch eine Deputation des Komitees, eingeladen. Bei dem Umstände, daß die Präsidentin des Vereines die Gemahlin des hiesigen russischen diplomatischen Agenten Tementovstij-Kurillo ist, gab dies zu der Annahme Anlaß, es handle sich um eine Absichtlichkeit, welche auf das unklare Verhältnis zurückzuführen sei, das zwischen dem Hofe des noch nicht anerkannten Königreiches nnd dem diplomatischen Korps besteht. An russischer Stelle FruMrton. Was sie vorher waren. Nicht jeder berühmte Vühnensänger, so schreibl die „Nordd. Allg. ^lg.", hat das Glück, vorher Droschkenkutscher zu sein, wie einst der gefeierte Theodor Wachtel» Die meisten müssen sich nnt einer weit weniger interessanten Vorgeschichte begnügen. Wachtel war übrigens eigentlich'mehr ein Fuhrherr als ein richtiger Kutscher, und da er zu den geschicktesten und elegantesten Reitern und Fahrkünstlcrn Hamburgs gehörte, uannte man ihn den König der! Kutscher. Er ging auch gern in die Oper, nnd als er einmal ans der Heimfahrt mit schmetternder Stimme eine Arie sang, wurde er von dem reichen Weinhändler Gerstenkorn entdeckt, und aus dem König der Kutscher wurde schon nach ein Paar Jahren dei König der Tenore. Die Natur fragt eben nicht nach Stand und Nang, wenn sie einen Sterblichen mit dem Gnadengeschenk einer schönen Stimme beglücken will. Sie streut mit verschwenderischer Hand ihre Samen körner über die Erde und in den Niederungen kommen sie oft weit rascher und leuchtender znm Blühen als auf den Höhen des Lebens. Sehr selten sind Fälle, wie der L<^on Marios, eines der stimmengewaltigsten Tenore aller Zeiten, der im Leben Graf von Candia hieß und erst zur Bühue ging, als er sein ganzes großes Vermögen verloren hatte.. Inders dachten die Brüder Jean und Edouard de! Reszte, von denen der Tenor Jean nur noch als Gesanglehrer tätig ist, während der Bassist Edouard noch heute in Paris anf der Bühne der Großen Oper wirkt. Beide gingen znm Thentei, obwohl sie in Polen sehr wohlbegütene Grundbesitzer waren, und die Kunst wurde ihnen nicht bloß ein Notbehelf. Ebensowenig war sie es für Anton Schott, der es bis zum württembergischen :'!rtilleriehauptmann gebracht und den deutsch-flanzösischcn Krieg mitgemacht halte, ehe er seinen machtvollen Tenor für die Bühne ausbilden ließ und in Deutschland ebensolche Triumphe feierte wie in England nnd Amerika. Aber, wie gesagt, das sind alles vereinzelte Ausnahmen, genan wie die aus gelehrten Berufen hcrvorgegangenen Vühnensänger. Daß ein Tenor vorher praktischer Arzt war, wie Dr. Otto Briesemeister, kommt ebenso selten vor, wie daß ein ausgezeichneter Bariton es vorher auch nur bis zum angehenden Mediziner gebracht hat, wie Kammersänger Paul Knüpfer. Jurist war >larl Vurrian, der Heldentenor der Dresdener Hofopcr, nnd ziemlich viele Bühncnsänger haben als Techniker oder Polytechniter begonnen, ehe sie ihre Künstlcrschaft entdeckten. Zn ihnen gehörten u. a. Franz Betz, später der größte Bariton der Berliner Hofoper, der ursprünglich das Polytechnikum in Stuttgart besuchte, Fritz Feinhals, der Baritonist des Münchener Hoftheaters, und Marian Alma, der lyrische Tenor der Berliner Oper. ^ Albert Niemann, der unvergeßliche Tannhäuser, wollte eigentlich Ingenieur werden und mußte zu diesem Zweck ein halbes Jahr lang auch praktisch bei einen, Schlosser arbeiten. Durchaus als richtiger Schlosser dagegen hat Earuso seine Laufbahn begonnen, zu deren Anfang er sich mit einem täglichen Verdienst von zwei Lire begnügen mußte, bis er endlich Ehurist wurde und dann in Bologna als Rodolpho in Puccinis „Boheme" seine erste Solo-Partie singen durfte. Heute erhält Earuso für jedesmal, das er singt, zehntausend Mark. Der kleine Schlosser hat also eine ganz hübsche Karriere ge-macht. Nicht ganz so hoch, aber doch auch zu sehr achtbarer Höhe hat sich Leo 3 lezak, der Heldentenor der Wiener Hofoper, hinaufgearbeitet, der jetzt in der deutschen Oper in Newyort gastiert. Eine beträchtliche Anzahl bedeutender Bühnenkünstler hat der ehrsame Kaufmannsstano geliefert. Werner Alberti, der eigentlich Schiefnaas heißt und bei dem die Größe der Stimme im umgekehrten quadratischen Verhältnis zu der Kleinheit seiner Figur steht, war ursprünglich in einem Bankgeschäft tätig. Theodor Reichmann war Verkäufer in einem Zigarrengeschäft, Emil Goetze begann gleichfalls als Kaufmann, uud Duprez, der beste Meiierbeer-Sän-ger in Paris, um dessentwillen Nourrit freiwilliq in den Tod ging, war ursprünglich Kommis in einem Konfektionsgeschäft. , .. .. „,^ Kein Wunder ist es, daß Künstler, we spa er Sänger wurden, nicht ssleich von Ansang an lhrc Laibachcr Zeitung Nr. ?2. 1Ul) I«. Jänner l90l). bestreitet man aber entschieden, daß es sich um eine absichtliche Übergehung des Hofes gehandelt habe, und schreibt die Schuld an dem unliebsamen Zwi-schcnfalle dem Komitee zu, welches sich bezüglich der Festsetzung des Tages, an dem der Ball stattfinden zollte, nur an die Hoffunktionäre gewendet hatte, statt, nach früherem Brauche, um eine Audienz bei der Königin Eleonore anzusuchen. Der Vorfall rief in den politischen Kreisen Sofias um so größeres Aufsehen hervor, als unter den Offizieren der Garnison das 'not 6' <>l'6i-<' ausgegeben wurde, sich gc> schlössen dem Balle fernzuhalten, was auch geschah. Ein großer Teil der Sofiancr Presse hat aus diesem Anlasse Angriffe gegen die russische Diplomatie gerichtet, welche nun schon zum zweitenmale einen Anlaß benützt hätte, das bulgarische Volk in seinem Königshaus zu verletzen. Diese Angriffe wurden in offiziösen Blättern fortgesetzt, auch nachdem der Vorfall an maßgebender Stelle als ein auf einem Mißverständnis beruhendes Verschen bezeichnet worden war. Politische Ueverftcht. Laib ach, 15. Jänner. Die „Wiener Abendpost" schreibt: Die Negierung, welche die Ordnung der nationalen Streitfragen in Böhmen zu den dringendsten Notwendig' leiten rechnet, hält an der Ansicht fest, die zu diesem Zwecke dienenden Gesetzentwürfe, die bereits in allen wesentlichen Punkten feststehen, in kürzester Zeit den berufenen gesetzgebenden Körperschaften vorzulegen. Die Regierung vermag weder der Mitwirkung der verantwortlichen Politiker zu entraten, noch bedarf es des großen Apparates einer Konferenz, da es sich nicht um den ganzen Aufbau der Materie, sondern um Fragen handelt, welche die Regierung, wie die Entwürfe zeigen, zur Erörterung in der Hauptsache für spruchreif hält. Sie ist darum der Ansicht, daß es der Erreichung des angestrebten Zieles wesentlich zustatten käme, wenn die berufenen Vertrauensmänner der beteiligten Parteien die Grundzügc der vorbereitenden Gesetzentwürfe vor deren Einbringung in den gesetzgebenden Körpern zur Kenntnis nehmen und in eine wechselseitige Aussprache hierüber eintreten würden. Bei diesen Besprechungen wird die Negierung die Gegensätze überprüfen. Diese festgestellten Entwürfe würden für ein einverständliches Vorgehen der Parteien allenfalls für die gemeinsame Durchsetzung durch die Koalition der Parteien die sicherste Grundlage bilden. Die Regierung gedenkt bereits in den nächsten Tagen die Einladung zu diesen Besprechungen ergehen zu lassen und deren Gang so zu beschleunigen, daß ohne Aufschub und zu dem ursprünglich in Aussicht genommenen Zeitpunkt die Möglichkeit vorliege, die Gesetzentwürfe den gesetzgebenden Körperschaften endlich zu unterbreiten. Sie glaubt, auf diesem Wege das eingeleitete Verständigungswerk nachhaltig fördern zu können und wird in jedem Stadium der Verhandlungen, in dem die Voraussetzungen für eine einvcrständlichc Lösung zutage treten den beteiligten Faktoren die verantwortliche Mitwirkung einräumen. Das Zustandekommen einer nationalen Waffenruhe in Böhmen würde die haltbarste Grundlage für ein ungestörtes und dauerndes Zusammenwirken der Parteien im Parlamente und der Regierung bilden. In einer Betrachtung über die Lage in Serbien führt die „Zeit" aus, daß die Serben über den bosnischen vandcl auf der Suche nach AllerweltS-freundschaften die einzige Macht vcrgesfen haben, die wirtlich aufrichtiges Interesse an Serbien nimmt. Österreich-Ungarn ist trotz aller schwarzen Pläne, die ihm die serbischen Phantasten andichten, der einzige Freund Serbiens, nicht aus Samariter-gcfühl, sondern aus Räson. Nir haben alles Interesse, daß unser südöstlicher Nachbar wirtschaftlich blühe und sich politisch kräftige. Nur von Oster-nich-Ungarn kann Serbien jene wirtschaftlichen Zugeständnisse erlangen, die das Land vorwärtsbringen. Die Monarchie macht kein Hehl, daß sie bereit ist, nun auch mit Serbien sich zu verständigen. Wenn man in Belgrad dem zwecklosen Selbstbetrug abschwört und sich kluger Realpolilil zuwendet, so wird man die Freundschaft Österreich-Ungarns erfahren. Wie man aus Paris schreibt, reiht sich den französischen Stimmen, die in letzter Zeit an dem französisch-englischen Einvernehmen abfällige Kritik übten, ein im „Eclair" veröffentlichter Artikel von Ernest Iudet an, in dem ausgeführt wird, es sei hoch an der Zeit, daß Frankreich sich von der Illusion der „Entente cordiale" befreie. Dieses Einvernehmen sei in diplomatischer und politischer Hinsicht gebieterisch, in militärischer Hinsicht trügerisch. England benötige Frankreich und nütze es aus. England fühle sich seit der Zeit beunruhigt, als ein Staat entstand, der seine Zutunft ebenfalls auf dem Ozean sucht. Es habe einen tapferen Sekuuoanlcn gesucht und ihn in Frankreich gefunden. Frankreich sei auf diese Weise an den Wagnissen Englands, aber nicht an der Rubrik der Gewinste beteiligt. Die Franzosen bilden sich ein, daß England ihnen behilflich sei, während letzteres es sei, das die französische Armee nicht entbehren kann. England verstehe es vortrefflich, Eifersüchteleien zu nähren, Empfindlichkeiten zu reizen, Mißverständnisse zu verschärfen und den Frieden illusorisch zu inachen. Nach einer Mitteilung der „V. Z." sind die in Kapstadt stattfindenden Besprechungen zwischen den Vertretern der südafrikanische,« Siedelungcn nunmehr bei der schwierigen Erörterung über die Festsetzung der künftigen Hauptstadt des Vundes-staatcs angelangt. Während Vertreter des Orange-Staates und des Kaplands vorschlugen, die Wahl der Hauptstadt dem ersten Vundesparlamcnt zu überlassen, suche Transvaal durch die Forderung einer sofortigen Entscheidung Pretoria als Hauptstadt durchzusetzen, was infolge der wirtschaftlichen Abhängigkeit Süd-Afrikas von Transvaal gelingen dürfte, zumal da Transvaal seinen Beitritt zum Bundcsstaatc von der Wahl Pretorias als Hauptstadt abhängig inachen soll. Stimme entdeckten, sondern der Frau Musika erst in irgend einer anderen Weise zu dienen suchten. So war z. B. Georg Anthcs, der als Sohn eines Mitgliedes der Kurkapelle in Homburg geboren ist. erst Geiger, ehe er Sänger und zuletzt Heldcntenor in Dresden wurde. Otto Brucks, der Varitonist, hat seine Laufbahn als Bläser des Kontrabasses begonnen; Faure, der berühmte französische Bariton, war Chorknabe in der Madclcinckirchc. Alvarez, ein tüchtiger Tenor, der eben aus dem Ensemble der Pariser Großen Oper ausgeschieden ist, begann als Pistonbläser in einer Militärkapelle und war dann Orchestermitglicd im Theater des Ehateau d'Eau in Gent, Lyon und Marseille. Ehaliapine, der große russische Bassist, war Chorist, wie auch der „alte" Kindcrmann, der dem Chor der Berliner Oper angehörte, nachdem er, der Sohn armer Webersleute, zu allererst Lehrling in einer Buchhandlung gewesen war. Begreiflich erscheint es, das; Söhne von Künstlern Künstler werden, falls sie nur das nötige Talent dazu haben. So war der prachtvolle Bariton Theodor Bertram, der auf der Höhe seines Könnens durch Selbstmord endete, der Sohn eines nicht minder trefflichen Baritonisten. Nicht ganz so leicht wurde es Mar Alwary gemacht, der ein Sohn des bekannten Landschaftsmalers Andreas Aschenbach war. Anfangs wollte er gleichfalls Maler werden, wurde auf Wunsch des Vaters aber Kaufmann und sattelte dann zum Baufach um, bis in Mailand Professor Lampcrti seine Stimme entdeckte und ihn zum gefeierten Wagnersänger machte. Ähnlich war das Schicksal Leon Achards, des ersten George Brown in der „Weißen Dame". Sein Vater war der berühmte Komiker Achard, der ihn durch- aus nicht zur Bühne lassen wollte. So wurde der junge Leon erst Kaufmann, bis er doch an die kölnische Oper in Paris kam, wo er neben Eapoul erfolgreich wirkte. Aber am häufigsten verirrt sich die Kunst zu den ganz handfesten Gewerlen, um ihren Jüngern nicht bloß eine schöne Stimme, sondern auch eine robuste Körperlichkeit mit auf den Weg zu geben. Ernst Kraus, der Heldcntenor der Berliner Königlichen Oper, hat heute noch die muskulösen Glieder eines Adepten des Braugewerbes, der er war. Wilhelm Virrenkoven, der jetzt in Hamburg tätig ist, war einstmals Hausdiener in Köln. Konrad Bost, vor 50 Jahren der glänzendste Baßbuffo der Berliner Oper, war ursprünglich Sattler, der Pariser Sänger Eellier, der seinerzeit von dein Romancier Konrad Mont entdeckt wurde, war Kellner in einer kleinen Weinstube. Alois Vurg-staller, der kraftstrotzende Sohn des bayerischen Hochlandes, ist ursprünglich Uhrmacher gewesen. Tamagno hat in Turin als einfacher Arbeiter begonnen und nur Karl Pfann ging sofort zur Bühne, obwohl er in Wien das Licht der Welt als Sohn eines Fleischsclchers erblickt hatte. Aus dem Journalisten stände sind dagegen nur ganz wenige berühmte Vühnensänger hervorgegangen. Eigentlich nur der Tenor van Dyck, der zuerst belgischer Journalist war, und Heinrich Ernst, der wenigstens der Sohn eines Dresdener Journalisten war. Daß hin und wieder aber auch der alleraus-gcfallenste Beruf einen tüchtigen Künstler hervorzubringen vermag, das beweist Nikolaus Nothmühl. Er hat seine Laufbahn in Warschau als — Asphal-teur bcaonnen. Tagesneuigtciten. — j(3inc Visitenkarte von 50 Metern Länge.j Eine 15 Zentimeter dicke Nulle von 30 Zentimetern Länge war ein Geschenk, das ein französischer Diplomat, de Lagren«^, von dem chinesischen Gouverneur in Macao zugesandt erhielt, als er dort eine diplomatische Mis-sion erfüllen sollte. Der Diplomat war, so schildert der „Gauluis", natürlich äußerst erstannt, denn so ein Ding hatte er noch nie gesehen; er öffnete die Rolle, nm dar. aus einen Papierstreifen hervorzuziehen, der beim Ausrollen immer länger zu werden schien nnd erst mil 50 Metern ein Ende nahm, als der Boden des Ge» »inches darnnter verschwunden war. Endlich sand sich ein Chinese, der dem Diplomaten das Nälsel löste. Es handelte sich um eine Höflichkeit des Gouverneurs, des» sen Visitenkarte der papierene Vandwurm war. Herr de Lagreiw mußte natürlich die Höflichkeit erwidern nnd war ein wellig beschämt, denn seine. Visitenkarte maß nnr wenige Zentimeler. sl5in tapferer Arzt.j Aus Paris, 14. d., wird telegraphiert: Der Präsident der Nepnlilil verlieh das Ritterkreuz der Ehrenlegion dem sünfundzwanzigjäh' rigen Ärankenhcnisarzt Dr. Vazy, der vor einiger Zeit ein Auge eingebüßt hatte, weil er eine gefährliche Ope» ration nicht unterbrechen wollte, als ihm dabei eine Menge Eiter in das Auge gedrungen war. — lNoman an der Stätte deo Todes.) Unter diesem Titel berichtet Antonio Scarsoglio im „Matin" die seltsame Geschichte zweier Liebenden, deren Abschlnß er Mischen den Trümmern von Messina miterlebt hat. Francesco Gatiu liebte mit der leidenschaftlichen Hin-gelmng des Süditalieners eine Si^ilianerin, die in Messina im Dienste des pensionierten Hanptmannes Facciola stand. Die Geliebte war seine Vraut geworden, und mit Ungeduld wartete Gatiu auf den Augenblicl, da er seine Dienstpflicht als Soldat in Neapel beendet haken würde, um nach Hanse zu eilen und seine Meni-chella zu seiner Frau zu machen. Als dann der Tor» pedubootzerstörer „Cpiga" die erste Kunde von der furchtbaren Katastrophe in Messina nach Neapel brachte, geriet der junge Soldat in die höchste Erregung. Am nächsten Tage war er nach Sizilien unterwegs, und vierzig Stunden später stand er vor den» zerstörten Messina. Das Haus des Hauptmanns in der Via Scutto war eingestürzt, die Bewohner verschüttet, aber Menichella war verschwunden und nicht aufzufinden. Umsonst irrte der Liebende durch die Trümmerstätle, fragte und rief, leine Antwort, lein Wint, leine Spur, nichts, was einen Trostesschimmer hätte erwecken lön. nen. Und doch klammerte Francesco sich an das starle Gefühl: Wenn sie dich wirklich liebt, so muß sie das Furchtbare überlebt haben. Die Nacht hindurch irrte er durch die Trümmer, bis er schließlich zusammen-brach, unter dem Druck seiner Seelenverzweislung wie l^n 5lind zu weinen begann und endlich mit erschöpften Nerven einschlief. Er träumte von ihr, sah sie an den Fenstern eines brennenden Hauses stehen, sah, wie die Flammen ihr Gewand erfaßten, nnd hörte dann ihre Stimme, wie sie ihn rief: „Hilf mir, Francesco, hilf mir, rette mich!" Francesco erwacht und unter der Ein» Wirkung des erregenden Traumbildes stürzt er zum San Martinoplcch, läßt den Leutnant im Zelle wecken und beschwört den Offizier: „Sie lebt noch, sie muß gerettet werden!" Stotternd und in der höchsten El/ regung erzählte er seinen Traum. „Sie muß unter den Trümmern sein, ich bin sicher! Wozu hätte sie mich sonst gerufen? Vei der Liebe zu Ihrer eigenen Nraut be> schwüre ich Sie, helfen Sie!" Und von Entkräflung geschwächt, bricht Francesco vor dem Offizier zusam-men. Der Leutnant Gallu, von Mitleid bewegt, gibt den Bitten nach. Eine Viertelstunde später eilt Fran» cesco mit einer Truppe Kameraden zur Trümmerslätle. Vor dem eingestürzten Haus bleibt Francesco stehen und noch einmal erhebt er seine Stimme: „Menichella, bei unserer Liebe beschwüre ich dict^ antworte mir!" Aus deu Trümmern ertönt jeht eine schwache Stimme; dcutlich versteht man jedes Wort: „Ich lebe rettet mich!" Nach sielienstündiger Arbeit, am nächsten Mol' gen hat man Menichella Spadaro ans ihrem Grabe be> freit. Sie war frisch und rosig, als lehrte sie von einem Spaziergange zurück; nur eine leichte Verwundung am Fuß erinnerte an das Schreckliche, dns hinter ihr lag-Weinend fiel sie dem Geliebten in die Arme. — sDer Neloid einer Bergsteigerin.) Aus New» yorl wird berichtet: „Als eine der eifrigsten und erfolci/ reichsten Anhängerinnen des Bergsports mnf; Fräulein Annie G. Peck aus Providence sNhode Island) gelle», die soeben ans Pern zurückgekommen isl, wo sie, ihren Berichten zufolge, den 24.000 Fuß hohen Nerg Huara» caran bestiegen hat. Sie hat damit einen Nelurd gc-schassen, denn die größte vorher erllummene Höhe war 23.000 Fnß, die W. W. Graham im Himalaya erreichte-Fräulein Peck war von zwei Schweizer Alpenführern bcgleitet, Rudolph Taugwalder und Gabriel zum Tauss" wäld. Ersterer hatte beim Abstieg von dem Verge aM 2 September seine Handschuhe verloren und infolge dessen erfroren ihm beide Hände. Die linle hat ihm in einem Hospital abgenommen werden müssen, die recht/ kann wahrscheinlich gerettet werden. Sem Genosse ip ^bei ihm geblieben, um ihn zu pflegen. Fräulein P^ Laibacher Zeitung Nr. 12. 101 _________16. Jänner 1909. erzählt, sie sei erst beim zweiten Versuch, den Aufstieg zu bewerkstelligen, erfolgreich gewesen. Beim ersten war Taugwalder in einer Höhe dun 16.000 Fuß von der Bergkrankheit befallen wurden. Nachdem man neu» Tage auf dem Eise kampiert hatte, mußte man um» kehren. — Fräulein Pect hat früher schon in Alaska als Vergsteigerin von sich reden gemacht. Lotal- und Provinzial-Nachrichten. Arainischer tandtag. Siebente Sitzung an, Ib. Jänner 1909. Vorsitzender: Landeshauptmann Hufrat Franz von Negierungsvertrcter: k. l. Landespräsidcnt Theo-dor Freiherr von Schwarz und k. t. Bezirlshmipt-mann Karl Gras K ü n i g l. Schriftführer: Landeslonzipist Johann 8 l a r j a. Der Landeshauptmann eröffnet die Sit. zuna. um 11 Uhr 10 Minnlen. Das Protokoll der sechsten Sitzung wird verlesen und genehmigt. Die eingebrachten DringlichkeitS» cmträge der Abg. Dr. Zajec, Dr. Lampe und Matja^iö, betreffend die Errichtung von Stistun-gen für in Krain gebürtige Mediziner, die Errich-tung von Haushaltungstur'sen, wozu ein Kredit bis 3000 X bewilligt werden soll, sowie die Unterstützung der Abbrändler in Nu/.jalovo, luerdcn dem Finanzaus, schusse zugelviesen. Abg. Puv,^e berichtet namens des Finanzaus-schusses über den Dringlichkeilsantrag des Abg. Dr. Küsters und Genossen, betreffend die'Aufnahme eines Landesanlehens bis 10 Millionen Kronen. Der An-trag fei vom agrarischen Standpunkte aus wärmslcns zu begrüßen, »veil er die Lage des Bauernstandes ver-bessern wolle, der seit jeher das erhaltende Element des Sluvenenlums gewesen sei und an die Scholle ge-fesselt werden müsse, wodurch der Auswanderung ge-steuert würde. Abg. Pov^e führt die bisher ausgeärbei-te:en Meliorationsprojelte sowie solche, die noch der Er-lcdigung harren, der Reihe nach an. Das Land Krain werde aus dem staatlichen Meliorationssonds entspre-chend betellt lverden, nnd dies sei anch ein geluichtiger Grund das in Frage stehende Melioratiunsaesetz'zu bcschllehcn, das folgenden Wortlaut hat' ,., ii. !- Zur Ausführung von Wasfcrleilungsbauten, fur d>e Regulierung von Flüssen und Bächen, für die ^loclenlegung von sumpfigen Gründen, sür Bewäsfe-rungen von Wiesen und anderer trockener Grundstücke und überhaupt für streng landwirtschaftliche Meliora» tionen, ferner zur Verbesserung der Alpen- und Hut. Weiden und schließlich sür Straßen und Wege, kann eine Landesanleihe bis 10,000.000 l< aufgenommen werden. 8 2. Die Einsen von der im H 1 erwähnten Anleihe dürfen höchstens 4'/^ ^, betragen und muß die Anleihe innerhalb längstens 50 Jahren rüctgezahll werden. Das Erfordernis für die Verzinsung und die Annuitäten bestreitet der Landesfond. Der Landesausschuß ist er-mächtigt, dieses Anlehen entweder selbst aufzunehmen oder dessen Ausnahme durch ein Kreditinstitut mittelst der Überweisung der Verzinsungs» und Tilgungsannui» täten an dieses letztere durchführen zn lassen. Auch beantragt der Ansschuß folgende Resolulio. nen: 1. Sollte das Anlehen von 10 Millionen Kronen uu Wege der Ausgabe von Obligationen anfgenommen und durch den Landesnnsschuß selbst efsektuiert werden, >o wird die t. f. Landesregierung ersucht, ein Reichs-gesetz solgeuden Inhaltes zu erwirken: Die Obligalio» nen, die im Sinne des 8 2 des Gesetzes ausgegebei, werden, dürfen für fruchtbringende Anlage von Slif. tungskapitalien, der unter öffentlicher Kontrolle stehen-den Anstalten, des Postsparkassenamtes, weiters der Pupillar-, Fideilommiß. und Depositengelder und nach dem Vörselnrse, aber nicht über den Nominalwert sür Dienst, und Geschäslslautionen, verwendet werden. Der Landesausschuß wird beauftragt, wegen Vcrwal-tlmg dieses Anlehens und defsen Verwendung detaillierte Übergangs» uud sonstige Bestimmungen rechtzeitig vor» zubereiten uud sie dem Landtage zur Genehmigung vor-zulegen. II. Die k. l. Negierung wird dringend ersucht, zwecks einer ordnungsmäßigen und erfolgreichen Ablei. tung der Überfchwemmlmgsgewässer, der Entwässerung, der Verbesserung und Bewässerung der Inner-lrainer und Unterkraiuer Dolinen und Kesseltäler durch staatliche und landschaftliche Sachverständige so» wie andere Fachleute ein Delailprojeli ausarbeiten zu lassen. Die k. l. Landesregierung möge zu diesem Zwecke den hydrographischen und hydrologischen Dienst iln ganzen Karstterritorium vervollständigen, bezw. reorganisieren. 111. Es werden süns Stiftungen zu 700'l< sür Hochschüler an der Technik gegründet, die sich verpflichten müssen, nach Vollendelen Studien in Landesdienste wenigstens aus 10 Jahre zu treten. über Alltrag des Abg. Freiherrn von S ch wegcl wird der Gesetzentwurf ohne Debatte an den Finanz-ausschuß znrückgeleitel, aus daß er ihn im Sinne eines von diesen Abgeordneten gestellten Zusatzanlrages for-muliere und im Laufe des Nachmittages wieder eiu» bringe. Abg. Dr. Krek berichtet namens des Finanzaus, schusses über den Dringlichleilsantrag des Abg. Dr. Plantan und Genossen, betreffend die an die Stadt-gemeinde Laibach zu erteilende Bewilligung zur Auf. nähme eines Darlehens in der Höhe von 2,450.000 l<, und empfiehlt ihn zur Annahme. — Angenommen. Derselbe Abgeordnete berichtet namens deo Finanz» ausschusses über deu Dringlichtcitsantrag des Abg. Dr. Triller und Genossen in betreff der Befreiung der neu-erbauten Häufer in Laibach von den LandeSumlagen. Der Finanzausschuß stellt folgende Anträge: 1.) Auf» gehoben wird folgender Beschluß des Landtages vom 24. November 1905: Von den Landcsumlagen werden alle jene Gebäude und auf jene Zeit befreit, die uud solange sie im Sinne der Gesetze vom 23. Juni 1695, R. G. BI. 88, vom 24. Juni 1900, R. G. Bl. 100, und vom 23. Mai 1905, R. G. Al. 89 von der Haus-zins» und Haustlassensteucr befreit sind. Jenen Haus-besitzern aber, die diese Auslagen entrichteten, weil letz» lere von den Steuerämtern eingefordert waren, sind die eingezahlten diesfälligen Beträge zurückzuerstatten. 2.) Der Landesauoschuß wird beauftragt, den Hausbesitzern zwecks Rückerstalluug der Umlagenrückslände, von denen im Beschlusse des Landtages vom 24. November 1905 die Rede ist, in Fällen besonderer Notlage entsprechende Raten zu bewilligen. Abg. Dr. Triller meint, die Angelegenheit sei noch nicht reif für eine so radikale Lösung, wie sie der Fiuanzausschuß beantrage, und erklärt, daß nach An» ncchme diejcS Antrages cm Prozeß uuauSwelchlich sei. Es sei nicht billig, zwischen Bauten vor oder nach dem Erdbeben einen Unterschied zu machen. Die natürliche Folge davon werde eine Erhöhung der Mietpreise suwie eine erhöhte Teuerung in Laibach sein. Vorläufig möge die Eintreibung der Landesumlagen sür die nach dem 2. Juli 1900 aufgeführten Gebäude, insoweit sie die Zeit von 5 Jahren nicht überschreiten, suspendiert werden. Der Landcsausschuh möge die Frage noch ein-mal, namentlich mit Rücksicht alls die Bedürfniss der Hausbesitzer studieren und in der nächsten Session ge-eignete Vorschläge erstatten. Der Antrag des Finanzausschusses wird, nachdem Abg. Dr. Lampe dafür eingetreten war, uud nach dem Schlußworte des Berichterstatters angenommen, der Abänderungsantrag des Abg. Dr. Triller hingegen abgelehnt. Abg. Dr. K r c l berichtet über den Dringlichkcits-anlrag des Abg. Dr. Lampe und Genossen, betreffend das Budgetprovisorinm pro 1909. Abg. Dr. Tav^ar leitet die politische Debatte mit einer Besprechung der Vorfälle vom 20. September 1U06 ein. Im Jahre 1908 habe eS dem deutschen Ehauuinismus gefallen, in Pellali seine Orgien zu feieru. Dieser Ehauvinismus scheine auch in Kraiu Platz greifen zn wollen; wenigstens träumen einige Her. ren noch immer von« „alten deutscheil Bundeslande Kram" und Dr. Ege,r habe noch vor lnrzem erklärt, daß sich die Deutschen den Weg nach der Adria nicht versperren lassen »vollen. Ill Steiermart und Kärnien werde der deutsche Ehauvinismus auch von der Regie» rung unterstützt; ill Krain sei Landespräsident Freiherr von Schwarz ein Prolonsul der 20.000 Deutscyen. Österreich werde vom ^ui-c»,- wmnnicu« beherrscht. Beim Empfange des Landesausschusscs durch Seine Majestät den K a > s e r habe der Landeshauptmann dem Monarchen gegeuüber die Liebe, Treue und Ergeben» heit der Slu'venen betont. Darauf fei die Bevölkerung lit Kram zur Toleranz und gegenseitiger Duldsamkeit ermähnt worden, aber der Vertretung des Herzogtums Cleierniark gegenüber, wo die Deutschen in Eilli nnd Pellau derart gegen die Sloveuen gewütet hätten, sei lein ähnliches Mahnwurl gefallen. — Die Zustände, die zu den Seplemberdcmunstralionen in Laibach führ. ten, habe das Regierungssystem verschuldet. Sie haben nach den Vorfällen in Petlau erfolgen muffen. Seiner Überzeugung nach habe das Militär ohne Grund auf wehrlose Leute geschossen. — Abg. Dr. Tavöar triti-sierl in scharfen Worlen das Vorgehen der Militär-behörden, die niemals ein begangenes Unrecht einge-stünden, uud bemängelte Weilers die Disziplin des 27. Infanterieregiments, dessen Abteilung in der kri-tischen Nacht, nach der Erklärung des Kriegsministers, geschossen habe, ohne erst das Kommando abzuwarten. Was sür Leute müssen das sein, die nicht abwarten können, aus ihre Mitmenschen zu schießen! Einer von der betreffenden Abteilung sei sogar belobt worden, daß er das Schnellfeuer unterhalten habe, nnd der Offi-zier habe die Äußerung getan: „So Gott will, werden wir noch weiter schießen." «Entrüstungsruse.) Leutnant Mayer sei der Typus eines Hallsmaul-Leutnants; er sei als der strammste Deutsche gefeiert worden. Wenn er in letzterer Zeit in eine Beobachlungsanstalt gebracht worden sei, so habe dies wahrscheinlich darin seinen Grund, weil er m der OssizierSmesse einen Dienstzetlel slines Kompaniekommandanten mit der Äußerung zer» rissen habe: „Was soll mir der Wisch" und »veil ma» die Untersuchung gegell ihn niederschlagen wolle. — Abg. Dr. Tav6ar bezeichnet das Verhalten des genann-ten Leutnants nach dem 20. September als überaus provokatorisch, bespricht dessen Überfall auf einen wehr-k-sen Journalisten und kehrt sich sodann gegen den Korpskommandanten Puliorek, der den Leutnant Mayer nach den, 20. September wieder von Graz nach Laibach zurückgeschickt habe und der ans die Meldung über einen von der Mannschaft des 27. Infanterieregiments gemachten kleinen Bajonettangriff erklärt habe: „Ein Bajonettangriff ohne Verwundung ist für mich lein Bajonettangriff." «Entrüstungsruse.) — Redner schließt mit den Worlen, daß man ihm in der deutschen Presse d,e Äußerung von deutschen Geiseln in den Mund gc-legt habe; aber er habe nur gesagt, daß die slovenische und die deutsche Nationalität in Kram fortan durch zwei Tote getrennt bleibe. „Ich fürchte, daß diese beiden Toten auch zwischen uns und der Dynastie liegen wer» den." «Lebhafter Beifall.) Abg. Dr. Vilfau bringt einige Wünsche, so in betreff der Einreihung von Bezirksstrahen im Rad» mannsdorfer Bezirke in die Kategorie der Landes» siraßen, der Errichtung einer landwirtschaftlichen Schule in Obertrain fowic des Ankaufes des Veldeser Sees, vor und kehrt sich sodann gegen den Landespräsi-denten, der in der Allerhöchsten Kabineltslanzlei erklärt habe, daß die Slovenen zu Boden gedrückt werden müf-scn. «Lebhafte Zwischenrufe.) Man muffe darnach stre-bln, einen südflavischen Minister, aber auch einen den Slovcncn wohlgesinnten Lanoespräsidenten in Krain zu erhallen. Abg. Dr. Vilsan bemängelt die Forstämter, die zum größten Teile denlsch seien, und bespricht suhin das Schulwesen, dessen Referat ein Beamter führe, der zu wcuig objektiv sei uud sich deshalb nicht dazu eigne. Er bespricht das ohne den Willen des Bezirksschulrates in Radmannsdorf bewilligte Offcntlichleitsrechl für die Schulvereinsschule ill Äßling, die Einführung des Unterrichtes im Deutschen bereits in der zweiten Klasse der Volksschule in Neumarktl, die Einrichtung der l. l. Lehrerbildungsanstalt in Laibach, wo die Unterrichts» spräche zum größten Teile deutsch sei und auch all den Vürgerschullursen ausschließlich in deutscher Sprache unterrichtet werde, die Inspizierung der gewerblichen Fortbildungsschulen durch Prof. Vesel, der von der gleichen Art wie Landesschulinspeltor Belar sei, die UnlerrichtSlurse für Lehrer an den gewerblichen Fort-bildungsschnlen, a» der k. k. kunstgewerblichen Fach-schule in Laibach, die auch nur in deutscher Sprache ab. gehalten werden. Im weiteren Verlause seiner Rede kritisiert Abg. Dr. Vilsan die Personalangelegenheiten bei der krainischen Finanzverwaltung und zählt einige Fälle aus, wo Beamte ohne jeden sachlichen Grund ver-setzt worden seien. Den sprachlichen Verhältnissen im Lande Rechnnng tragend, müßten 96 ^ der Beamten» schaft slovenisch fein. Bei der Finanzverwaltung aber gebe es unter 42 Beamten 13 Deutsche, bei den Steuer» behörden seien 12 ^ der Beamtenschaft deutfch. Deutsche Beamte versetze man überhaupt nicht aufs Land; so diene denn die übrige Beamtenschaft mit Unwillen. Abg. Dr. Vilsan bespricht die Versetzung Grabners nach Laibach und Aims nach Loitsch, worauf er die (^erichtsverhältnisse beleuchtet, wo es auch 20 »^ deutsche Beamte gebe. Er beantragt znm Schlüsse eine Resolu» lion, betreffend die Errichtnng eines Oberlandes» gcrichtes in Laibach für die Tlovenen in Krain, Steier-mark und Kärnten. Solange diese Errichtung mcht er» solge, müsse eine Teilung des Obcrlandesgerichtes in Graz in eine slovenische und in eine deutsche Abteilung eintreten. «Beifall.) Abg. Turk bespricht die Vorfälle am 20. Sep. timber, für die er den Landesches verantwortlich macht; namentlich lehrt er sich gegen das Vorgehen der Gen» darmerie. Weilers protestiert er dagegen, daß Organe, dic für die öffentliche Ruhe und Ordnung zu sorge» hätten, nicht einmal der slovenischen Sprache mächtig gewesen seien; es seien doch Geiidarmen sogar aus Nie» deröslerreich reauirierl worden. In den kritischen Tagen habe nicht der Landesches, sondern der deutsche Volts» rat, Minister Prade nnd die Gendarmerie alle Macht' Vollkommenheit gehabt. Der gegenwärtige Landesprä-sidenl sei den Slovene» feindlich gesinnt und müsse das Land verlassen. «Beifall.) Abg. Dr. Eger wendet sich gegen die Behauptung, daß Landesgerichtsrat Einspiclcr ans Betreiben des Vollsrates vom Bezirksgerichte zur Abteilung für Strafsachen versetzt worden wäre. In Krain herrsche der Usus, daß alle Vorladungen, Prototolle usw. in jener Sprache versaßt seien, in der die Eingabe ei-solge. In den Jahren 1900 und 1907 seien beim La,-bacher Bezirksgerichte gegen diese Praris, speziell gegen deutsche Eingaben, einige Verstöße geschehen, und Red-ner habe daraufhin beim Landesgerichtsratc Einspiele; Vorstellungen erhuben, ohne eine Beschwerde zu über. reichen. Im Jänner 1908 habe Einspieler zwei Erlässe hmansgegeben, in denen er die Verhältnisse zugunsten der sluvenischen Amtsführung geändert habe. Auch da sei leine Beschwerde überreicht worden, aber die vor. gesetzte Behörde habe diese beiden Erlässe kassiert. Nur mit Rücksicht darauf habe Redner in der Versammlung des deutschen Vullsrates erklärt, daß die Gerichtsbehör-den den deutschen Beschwerde!« Rechnung getraa/n hat-ten. Weiteres habe er nicht gesagt. Übrigens sel an die Stelle EinspielersOberlandesgerichtsrat Andokek gesetzt worden, der sich ja doch auch zur slovenischcu Natio-nalilät bekenne. — Die Invasion von deutschen Ge» richtsbeamlen in Krai» könne sich nur auf den Staats-anwallsubstitulrn Boschel beziehen. Da müsse lousta» lierl werden, daß dieser Beamte der Rangälteste unter den kompetenten gewesen sei. Bezüglich der Efzesse sei zu bemerken, daß die Teutschen in Laibach dazu leine Veranlassung gegeben haben. Redner hätte auch nicht dazu gesprochen, wenn nach diesen Vorfällen nichl die Boylottierung eingeleitet worden wäre. Es gehe nicht an, in dieser Angelegenheit im Wege der Presse so einzugreisen, wie es jeder Einzelne als Privatmann nicht verantworten könnte. Die Deutschen in Kram seien erbgesessene Bürger, die gerade so an ihrer Schotte hängen wie andere Staatsbürger. — Abg. Dr. l5qer verwahrt sich gegen die ihm vom Abg. Dr. Tavc-ar «m-putierten hochverräterischen Absichten, d.e er auf dem Parteitage bekundet hätte. Er habe nur ge ag, Kram ,>i ein deutsches Bundesland gewesen und man mu,se Laibacher Zeitung Nr. 12. 1 02 16. Jänner 190». bestrebt sein, durch gemeinsames Zusammenhalten dir Rechte zu wahren, die den Deutschen iwch im Lande zustehen. Der Landeshauptmann nnterbrichl die Sitznng um 2 Uhr auf zwei Stunden. In der Nachmitlagssitzung ergreist als eisler Abg. Dr. Oraöen das Wort. Er beschäftigt sich unter anderem mit der Krainischen Sparkasse sowie mit der l. t. Landesregierung, deren Ehef und einigen Be-amten. Abg. Gangl bespricht die Verhältnisse in Idria sowie die Umstände, die zur Auflösung des dor> tigen Gemei »derates geführt haben, und stellt am Schlüsse mehrere Resolutionen. Landespräsident Frei» Herr von Schwarz tritt verschiedenen gegen ihn an» läßlich der Septemberdemonstralioncn erhobenen Be» schuldigungen entgegen, beschäftigt sich mit der Agita» tion gegen die Krainische Sparkasse nnd weist die ihm unterschobenen Germanisiernngsbestrebnngen zurück. Abg. Dr. Kuster5i<' hält eine längere Rede, worin er die Sesitembervorfälle bespricht und das Verhalten der Militärbehörden kritisiert, das Rcgiernngsfystem in Krain erörtert, teilweise den Landespräsidenlen Frei. her?n von Schwarz gegen übertriebene Angriffe m Schutz nimmt und sich schließlich für die reale Arbeit ausspricht, damit ein südslavischer Staat unter dem Szepter der Habsburgischen Dynastie erstehe. Abg. Frei-Herr von Schwegel kehrt sich gegen den wirtschaft, lichen Noykott, speziell auch gegen den Run anf die Krainischc Sparkasse. Abg. .Dr. 51 r e k bespricht die Septemberereignisse nnd tritt für die politische Organi-salion aller Parteien ein. Schließlich wird das N u d g e t p r o v i s o r i n m erledigt und das A nlehensgcsetz zum Beschlusse eihoben. Schluß der Sitzung um 9 Uhr 25 Minuten; nächste Sitzung Samstag den 16. Jänner um l 1 Uhr vormittags. Einen ausführlichen Bericht über den Verlauf der Sitzung behalten wir uns für die kommende Nummer vor. _______ - lMnl Iustizdienstc.j Seine Exzellenz der weiter des Justizministerinms hat den Richter Dr. Karl 5t raufen eck in Gottschee nach Eapodiftria verseht. — lDer Laibacher 05emcindcrat> hält Dienstag, dcn 19. d. M. um 5 Uhr nachmittag? eine außerordenl-liche Sitzung mit folgender Tagesordnung ab: 1.) Be» richt der Personal', Rechts- und Finanzsettion über die Zuschrift des Bürgermeisters, betreffend die Errichtung eines städtischen Pfandamtes (Referent Dr. Ora-5l'u). — 2.) Berichte der Finanzsektion! n) über die unverhoffte Skontrierung der Stadtkasse am 19. Novem-ber 1908 (Referent Knez)' 1') über das Gesuch der Slovcuischen Philharmonie in Laibach um eine Jahres» si.'wie um eine außerordentliche Snbvenlion (Referent Milohnoj a)- c>) über den Voranschlag des allgemci-ncn Stiftnngsfonds pro 1909 (Ref. Milohnoja)' (N über den Voranschlag des städtischen Fonds pro 1909 (Referent M i l o h n o'j a). — 3.) Bericht der Perso-nal- und Rechtsfeltion über das Gesuch der Sloveni-schen Philharmonie um Delegierung von drei Gemeinde-raten in deren Ausschuß «Referent P l a n t a n). — 4.) Berichte der Schnlsektion (Referent D i m n i k): ») über die Verwendung der Dotationen für die WcihnachtS-fcicrlichleiten am Ersten nnd Zweiten städtischen Kinder-garten: k) über die Zuschrift des Bürgermeisters in betreff der weiteren Erhaltung der gewerblichen Hort» bildungsschnlen. — 5.) Bericht der Bausektion über den Erlaß des Landeöausschufses, womit der Beschluß des Gemeinderates, betreffend die Vaubewilligung für einen Umbau im Hause des Dr. von Valenla in der Franziskanergasse außer Kraft gefetzt wurde (Referent Hanu^). — 6.) Bericht der Direktion des städtischen Schlachthauses über die Zuschrift des Stadtmagistrates, betreffend den Umbau der Kanäle im städt. Schlacht-hause (Referent Dr. Ritter von V l e i w e i s). — 7.j Bericht des Direktoriums der städtischen Wasserleitung über das Gesuch des Emanuel Zelinla um Abschreibung der Hälsle her Kosten für die provisorische Regung der Wasferlcilungsröhren in seine an der Rosenbachstraße Nr. 5 gelegene Villa (Referent HanuZ). — 8.) Be-richte des Direktoriums des städtischen Elektrizitäts-wertes (Referent 5ubic): n) über den Voranschlag des städtischen Elektrizitätswcrkes' l») über die Zuschrift des Bürgermeisters, betreffend die Abänderung des ge-meinderätlichen Beschlusses in betreff der Fahrordnung der elektrischen Straßenbahn auf der Unlerlrainer Straße und der Revision des Fahrtarifes. — Hieraus geheime Sitznng. — (Vom lüstenläudischcn Landesschulinsveltorate.j Seine Mazestät der Kaiser hat den bei der Statt-halterei in Trieft, bezw. bei den Landesschulräten in Görz-Gradiska und Istrieu in Verwendung stehenden Professor am Staatsgymnasium im 13. Wiener Ge-meindebezirke Dr. Robert Kauer zum Landesschul-inspektor ernannt. Landesschulinspettor Dr. Kaner wurde den Landesschulbehörden im Küstenlande znr Dienstleistung zngewiesen. — („Unsere Kriegsflotte.") Seine Majestät der Kaiser geruhte die Kircherschen Originale zu den Vildern des im Verlage der hiesigen Buchhandlung Jg. v. Klcinmayr A Fed. Bambcrg erschienenen Werkes ..Unsere Kriegsflotte" allergnädigst anzukaufen. Über das Werk, dessen Erscheinen allseits berechtigtes Aus-schen erregte, schreibt das „Allgemeine Litcraturblatt" unter anderem: „Das vorliegende monumentale Werk nimmt — schon rein buchhändlcrisch betrachtet — ohne Zweifel den ersten Rang unter den Erzeugnissen der österreichischen Verlagstätigteit ein und kann sich kühn auch neben den hervorragendsten ähnlichen Nnchuntcr-nehmungcn des Auslandes sehen lassen: der prächtige Druck — zweispaltig auf großen Folioblättern, deren jedes eine originelle, sachgemäße künstlerische Uinrah-mung trägt, die dem weiten Satzbild Schmuck und Leben verleiht — wie nicht minder die, erstklassigen farbigen Bildbeilagen, welche die Schönheit der Originale unver-mindert wiedergeben, sind ein Denkmal heimischer Bnchindnslrie, aus das wir mit Recht stolz sein dürfen. Und der prächtigen Ausstattung durchaus würdig ist der Inhalt — rührt er doch von nnserem ersten Marine-schriftsteller her, dem wir schon mehrere grundlegende Werke zur Geschichte und Organisation der üslerrei-chischen Seemacht verdanken, dem gegenwärtig als stell, vertretenden Präsidialchef der Marinesettion des k. n. k. RcichstriegSministerinms wirkenden Fregattenkapitän Freiherrn v. Kuudelta. In sieben Kapiteln, deren Glie-dcrnng schon ein Bild des allmählichen Werdens der österreichischen Seemacht gibt, führt nns der Verfaffer in fesselnder, trotz aller sachlichen Geuauigkeil nirgends ermüdender Sprache und mit plastischer Änschaulichkeil den Weg, den die k. u. l. Kriegsmarine seit vierthalb Jahrhunderten von ihren ,'rsten, halb verborgenen An» sängen bis zn ihrer jetzigen musterhaften Ausgestaltung emporgestiegen ist. Möge das vorliegende Prachtwerk, das sich nach Inhalt lind Ausstattung in ganz hervor-ragender Weise zu einein Geschentwerl eignet, dazu bei-tiagen, das Verständnis nnd das Interesse für unsere Flotte immer weiter und tiefer zn gestalten!" " (Einrichtung von 1I»tcrrichtslurscn zur Heran» bildung von Organen der Gesundheits- und Lebens» mittelpolizci.) Gemäß H 5 der Ministerialverordnung vom 25. Mai 1908, R. G. Bl. Nr. 155, betreffend die Einrichtung von Unterrichtsknrsen Zur Heranbil» dung von Organen der Gesundheits- und Lcbensmitlel» Polizei, werden alle jene Personen, die an diesen Kursen teilnehmen wollen, aufgefordert, sich im Monate Fe-bruar l. I. unter Nachweis ihrer Vorbildung beim Vorstande der t. k. allg. Untersuchungsanstall für Lebensmittel in Graz mündlich oder schriftlich anzu-melden. Zum Besuche der Kurse werden solche Kandi-datcn zugelassen, welche eine Vorbildung nachweisen, die zum mindestens jener der absolvierten Bürgerschule eul-spricht. Die Dauer der Kurse wird auf fechs Wochen festgesetzt. Das Unterrichtsgeld beträgt 50 l< und ist acht Tage vor Beginn des Kurses bei der t. k. Finanz, landcskasse in Graz zu erlegen. Mittellose Kandidaten können von der Zahlung des ganzen oder halben Unter» richtsgeldes befreit werden. Etwaige Ansuchen um Be» freiung vom Unterrichtsgelde sind gleichzeitig mit der Anmeldung einzubringen. Die Kurse werden nur ab. gehalten, wenn sich eine genügende Anzahl von Teil» nchmern meldet. Die Abhaltnng des Kurses wird den zugelassenen Kandidaten vier Wochen vor Beginn des Knrses bekanntgegeben. —r. — (Horte für die gewerbliche Jugcnd.j Das Mini-sterium für öffentliche Arbeiten hat im k. k. Schul-bücherverlage nntcr dem Titel „Die Errichtung von Horten für die gewerbliche Jugend" eine Anleitung für die Errichtung von Lchrlings-Heimen und -Horten vcr-öffcntlicht. Die Broschüre bringt den Wortlaut von zwei Erlässen, worin die Notwendigkeit einer ausgiebi-gcn Fürsorge für die erwerbende Ingend, insbesondere die Bedeutung von Heimstätten für Jugendliche betont wird und die Bedingungen festgesetzt sind, unter denen die Regiernng gewillt ist, solche Schöpfungen aus Staatsmitteln zu unterstützen. Die Anleitung enthält ferner eine ausführliche Schilderung der notwendigen Vorarbeiten nnd Vorsorgen, gewährt einen Einblick in d,e Geschäftsgebarung der einschlägigen Institutionen, gibt Ratschläge für die zweckdienliche Führung des Hortebetriebes, für die Anlage der Bücherei, die Ver-anstaltung von Vorträgen, Spielen und Leibesübungen; ein Normalstatut und eine Normalhansordnnng, sowie das Regulativ für eine Hortsparlasse und ein umfang-reiches Bücher- und Spieleverzeichnis folgen. Der Preis der Broschüre ist mit 50 1> festgesetzt. * (Konsens zur Beniihung des neuerdautcn Tvi» tales für weibliche Kranke in Nudolfswert.j Wie wir erfahren, hat die k. k. Landesregierung für Krain nach Anhörung des Landessanitätsrates der Sanitäts. distriltsvertretung in Rudolfswert die Bewilligung zur Errichtung eines Krantenhanses ohne Össentlichteits-charalter, be^w. den Konsens zur Benützung des im Jahre 1908 in Rudolsswert neuerbauteu Spitales siir weibliche Kranke zu Kranlenhauszwecken unter der Be-dingung erteilt, daß die Behandlung in dieser Anstalt nach anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen unler ärztlicher Leitung und verantwortlicher Überwachung durchgeführt werde. —i-. — sDie Generalversammlung des Muscalvereines für ttrainj findet Freitag, den 29. d. M., nm 6 Uhr abends im Musealgebkude Rudolphinnm statt. — (Konzert.) Heilte abends um 8 Uhr findet in der Bahnhufrestauration sIos. Schrey) ein Konzert statt. Eintritt 50 I>. Näheres besagt die heutige Annonce. — (Todeöfall.j In Smollw ist der Besitzer Mat-thias Zu pan, ein Bruder des Munsignore Pros. Tomo Zupan, gestorben. Er war ein Mann von unge-wohnlicher Charakterfestigkeit und erfreute fich allge-meiner Wertschätzung. — (Kirchengcsang.) Morgen, Sonntag, singt Herr Eunte Tellini beim um 5 Uhr nachmittags begin-»enden Gottesdienst in der evangelischen Kirche das „Vaterunser" von Krebs und die' Damen Michae -lobits und o. Sesmont bringen das Duett von Rnbinstcin „Der Engel" zum Vortrage. ^— (Tanztränzchen.) Der Zweigverein Laibach des I. österreichischen StaalSdienervereines veranstalte! Samstag den 23. d. M. im großen Saale des Hotels „Union" ein Tanzkränzchen, dessen Reinertrag dem Unterstützungssonds dieses Vereines zufließt. Die Musik besorgt das Orchester der Slovenischen Philharmonie. Bcginn um 8 Uhr abends. Einlrillsgebühr I K. — (Verein „Pravnik".j Montag, den 18. d. M., nm 8 Uhr abends findet im Restanralionslulale des „Naruoni Dom" in Laibach ein Geselligleilsabend des Vereines „Pravnik" mil dem Vortrage des Herrn Be-znlsrichlers Dr. M o h u r i <"- über das Prinzip der Amlswegigkeit im Vollstreckungsverfahren statt. Die Mitglieder des Vereines werden zu zahlreicher Nelei-lignng eingeladen. " lKrankenbewegung.j Im Landesspitale in Laibach smo im Monate November v. I. 408 kranke Personen, und zwar 206 männliche und 202 weibliche Personen verblieben. Im Monate Dezember wurden 658, und zwar 353 männliche und 305 weibliche Personen auf. genommen. In Abgang wurden gebracht, nnd zwar als geheilt 187 männliche und 209 weibliche, als gebessert 112 mannliche und 84 weibliche, als ungeheilt 15 mann-liche und 8 weibliche, nnd transferiert wurden 20 mann. liche nnd 2l weibliche Personen. Gestorben sind 12 mannliche und 21 weibliche Personen. Mit Ende des Monates Dezember verblieben daher noch 213 mann-l'chc und 164 weibliche Personen in ärztlicher Nchand-lung. ^. " lttrankcnbcwcguug.j Im Kaiser Franz Josef. Kranlenhans in Gnrkseld sind im Monate November v. ^. 59 kranke Personen, nnd zwar 24 männliche und 3.) weibliche Personen, verblieben. Im Monate De-zember wurden 64, lind zwar 39 männliche und 25 weibliche Personen anfgenommen. In Abgang wurden gebracht, und zwar als geheilt 23 männliche und 25 weibliche und als gebessert 8 männliche und 7 Weib-liche Personen. Gestorben ist l männliche Person. Mit Elide des Monates Dezember verblieben daher noch 3l mannliche und 28 weibliche Personen in ärztlicher Be-Handlung. ^.^ " Mrtrunlcn.j Am 12. d. M. abends wartete der 53iährige, an Fallsucht leidende Besitzer Franz Iel» n'tar aus Kresniäke Poljane am Saveufer auf ^den Überführer Johann Smrekar aus Oberfischern, um sich überführen zu lassen. Bevor aber Smretar zu ihm ge-langte, erlitt Jelnikar einen epileptischen Anfall, stürzte von der Uberfnhrbrücke ins Wasfer nnd ertrank. —0— — lSelbstmord.j Man schreibt uns aus Gottschee: Am l4. d. M. morgens um 4 Uhr hat sich der Besitzer Josef Jallltsch, vulgu „Schneidermall" im Bette neben seiner Frau eme Revulverlngel durch den Kops gejagl. Die schwer kranke Frau hörte plötzlich einen Knall und fragte den Mann: „Wer hat geschossen? Hast du „ichlS gchmt?" woraus er ruhig antwortete: „Ich habe mich erschossen!" alsbald zu röcheln begann nnd in wenigen Minuten verschied. Hänsliche Zerwürfnisse sollen den in geordneten Verhältnissen lebenden, 78jährigen Greis m den Tod getrieben haben. ^ — iVortrag.j Aus Gutlschee wird nns gemeldet: Der erste Vorlrag des Herrn Prof. Dr. Friedr.' H irsch begegnete großem Interesse uud fand beifällige Auf. nähme. Ein ausführlicher Bericht darüber wird folgen-heute sei uur daraus hingewiesen, daß der zweite Vor-trag „Die Lyrik der Gegenwart" anf mehrfach ge-cil'ßerte» Wunsch MiUwoch den 20. d. M. stattfindet. ^Polizeiliche Anmeldung der Pslcgclinder.) Im allgemeinen herrscht noch immer die irrige Ansicht vor, daß Pslegeeltern ihre Pflegelinder polizeilich zu melden nicht gebunden sind, da ja ohnedies deren Eltern, bezw. Mütter gemeldet seien. Diese Annahme ist jedoch gründ, falsch, denn die Meldevorschrift kennt eine solche Aus-nähme nicht und hat ihre volle Gültigkeit siir alle Ve-wchner Laibachs ohne Unterschied ans ihr Aller, ihren Stand oder Berns. Nach den bestehenden Meldevor-schriften hat sonach eine jede in Laibach wohnhaste Person polizeilich gemeldet zn sein. Dawiderhandelnde haben recht empfindliche Strafen zu gewärtigen, ks, . " sSpazicrgang zweier Zwänglinge.j Kürzlich hielt ein Sicherheilswachmann auf der Marlinsstraße zwei Zwäng!ina/, nnd zwar den Krainer Josef Strubelj nnd den Islrianer Karl Deponte, an, die bei der Ar-bcitsableilung in der städtischen elektrischen Zentrale beschäftigt gewesen waren, nnd führte sie in die An» stalt zurück. Der Zwängling Deponte halte sich schon mit einem anf den Namen Johann Sim<"-i<- lautenden Militärpaß versehen. * Mne Vergnügungsfahrt.) An, 31. v. M. hat der 19jährige Knecht Franz Nolimann seinem Dienst» geber, einem Handelsmanne, de» Betrag von 50 X, dcn er aufs Postamt hätte tragen sollen, desraudierl, woraus er eiue Vergnügungsfahrt nach Trieft, Finme nnd Agram unternahm. Als er vorgestern abends wohl» behalten, aber ohne einen Heller in der Tasche, nach Laibach zurücklehrte, wurde er auf dem Ralhausplatze von einem Sicherheitswachmanne verhaftet und sodann dem Gerichte überstellt. Laibacher Zeitung Nr. 12. 103 16. Jänner 1909. " lllnfall.j AIs diesertage vormittags eine Eskadron Dragoner auf der Uilterlrainer Straße dahinritl, scheute das Pferde des Korporals Michael Salnilacher vor einem elektrischen Straßenbahnwagen und spraug übel' einen Drahtzann, wobei es sich am rechten Hinterfüße solche Verletzungen znzog, daß es in die Kaserne ab» geführt werden lnußle. ^ Mn ^rauenliebhnber.) Als dissertate in einer Gasthanstüche in Ndmat der Gastwirl mit'der Köchin sprach, kam ein Bescher ans der Grünen Grnbe hinzn nnd mischte sich in das Gespräch. Auf einige derbe Bemerkungen seitens der Magd warf er diese mit sol> cher Gewalt zu Boden, daß sie aus dem Mnnde blu-tcle und ihr ein Schneidezahn abgebrochen lvurde. Dieser Vorfall wird ein Rachspiel vor dem Gerichte haben. ^" ^Gefährliche Drohunss.j Der li'^ährige, in Ladja bei Zlvischenwässern wohnhafte, verehelichte Taglöhner Anton ^aleti<' lebt getrennt von seiner Ehegattin Ma-rianna, die das Hausierhandelgewerbe betreibt. Am 7. d. M. nachmittags begab sich Falelu', mit eineln scharf geschliffenen Stemmeisen bewaffnet, in die Wohnung seiner Ehegattin nach Nakovnil. Die Frau traf er im Vorhause an. Indem er das Stemmeisen aus der Rocktasche zog, bedrohte er sie mit den Worten: „Schan, das ist dein Tod, dann aber der meinige." Durch diese Drohung eingeschüchtert, flüchtete sich Marianna ^a-letiV- in die Stube der Milinwohner Gloria»«'>'<'', wohin ihr Faleti5 nachrannte. Er wurde jedoch zurückgehalten und mit Gewalt aus dem Hanse entfernt. Faleti«"- ist dem Trnnke ergeben; als arbeitsscheues Individuum wollte er von seiner Fran dnrch Drohungen Geld er. pressen. Er ist derzeit flüchtig nnd wird gerichtlich ver» folgt. ' —o— " Mn gewalttätiger Stromcr.j Der 62jährige Ta> przierer Hei'nrich Vrnck ans Budapest ist der Typus eines Stromers, der von Land zu Land ^ieht nnd nur vom Vettel nnd Diebstähle» lebt. Aus seiner steife be» rührte er anch unsere Stadt. Vorgestern mittags ver» irrte er sich ins Hans der „Ljudsta Posojilnica", wo er betteln wollte. Da er alle Wuhnnngslüren versperrt sand, geriet er in solchen Zorn, daß er mit seinem Wan« dcrstlibe znerst bei der Wohnung des Dr. 6nsterÄ5 drei Fensterscheiben und dann auf dem Gange zwei Scheiben »zertrümmerte. Der herbeigeeille Hausmeister übergab chu einem herbeigerufenen Sicherheitswachmann. Die Pulizei fand beim Stromer eine Kollektion von ver. schiedenen Amlssiegeln vor, die als Mnster für Fäl-schlingen dienen sollten, ferner ein weißes, mit den Buchstaben V. K'. gezeichnetes Handtuch. Brnct wurde dem Landesgerichte eingeliefert. — Weischbcdnrf der Stadt Krainlinr.q im Jahre 1U08.) In der städtischen Schlachlhalle in' Krainbnrg wurden im Lause des Jahres l!108 geschlachtet: 814 Rinder, 834 Kälber, 642 Schweine,'i 72 Schöpse, 2>, Zicklein; auf den Fleifchmarll wurden in gefchlachtelem Zustande importiert: 1 Nind, 267V2 Kälber, 530^ Cchloeine, 75'/. Schafe, 40 Zicklein, 129 Lagen Speck, 89l5 Kilogramm Fleisch und 43l3 Kilogramm Knttel. fleck. ' ' —^. — lIm städtischen Tchlachthausej lvurdeu in der Zeit vom 27. Dezember bis 3. Jänner 90 Ochsen, 6 Kühe, 2 Stiere und 1 Pferd, »veiters 409 Schweine, 125) Kälber, 18 Hammel und Böcke sowie 14 Kitze ge> schlachtet. Überdies wurden in geschlachtetem Zustande 4 Kuh, weiiers ? Schweine nnd 2> Meterzentner Lebendgewicht. — (Pin Caiablia et 8ici!ia) sind l'iö Ili. Jänner 1W9 dem Kassier Apotheker Piccoli in Laibach folgende Ve° trässc czespcndct worden: Bürgermeister Ivan Hribar 20l), HuIMndler Grnssi 200. I. (5. Mayer 100, Apotheker Picculi U»l». Fräulein L. '.'l. und M. Piccoli 100. G. 6 N. Frih-Peholdt ^ Sich. ^ros^drogist in Wien. 100, Francesco Cascio 100. Gebrüder Serravalli ^ PonteNu U0. Dr. Fa-leschmi t)0. Antun Stacul, Handelsmann 50. Ccsare Me-nordi. .HandelSlnann 50, Leonardo Galante 50. Apotheker von Trntoczy 50. ?r. Piccoli M). Tl. F. (5. Tali^her «0, Lilen,. Handelsmann. 20, Tenente, Kaufmann, 20, Perdcm, Kaufmann, 20. Michael Kastner, Knnfmnnn. 20, F. (5. Roger sen. ÜU, Johann Iax 15, Oberst von Lulauc 10. Tr. Iarnil 10. Professor Funtct 10. Leopold Burner, Handelsmann. 10, ssränlein Königsberner 10. Fräulein Vchar. Leiterin der Fachschule. 10. Fabrikant Lüdersdorf in Saaz 10, F. E. Znpan 10, Jakob Rapsch U>. Milan Nosner 10, Adolf Lorant 10. Fabrikant Glaser in Wien 10. Weinhändler Zajec in 5i5la 10. Fabrikant Scholz in Gra,, 10. Fränlein Matlanovi^,. Lehrerin. 10, Apotheker Mol'Iel in Nadmnnnsdorf ti, Massistratsrat Zc^ek 5. Fabri. tant Pecher in Wien 5, Mate nnd Maria Ttrlovic- 4, Feltich°Frankhenn !i, Iosipina ^agar :i. N. N. 2. zusammen 156>i Kronen. Thratrr. Kunst nnd Litrratur. " (Deutsche BUHnc.) Dem gestrissei, Abende leuchtete ein glücklicher Stern: Ein total ansvcrtaufles .^aus und der durchschlagende Erfoln einer Opercttcnnovität. die voraussichtlich der «Lustigen Witwe" Konkurrenz machen wird. Die Operette „Der Licbeswalzcr" von Bodansly und Grün- dallin, Musik von Z^chrer, gehört zur Gattung der anspruchslosen, zottcnfreicn. gemütlichen Wiener Operetten; die Handlnnn beschwert nicht das Denken, plätschert munter im behaglichen Wiener Fahrwasser, stellt die urwüchsige Type eines Wiener Fiakers samt Frau und Tochter in die Mitte der Handlung, verherrlicht natürlich das goldene Wiener Herz samt der Wiener Gemütlichkeit und erweckt dnrch nnverfäschten Wiener „Hamur" rasch fröhliche, be° häßliche Stimmung. Die Musik ist echter, alter, unverfälschter Zieh r e r; sie erfreut durch einfache, zum Herzen und in die Füsze gehende Tanzweisen, frei von rhythmischen und harmonischen Verrenkungen, einschmeichelnde, süße Walzerlieder, mit ein wenin Sentimentalität gcmcnnt, und fesche Märsche; hiezu kommt eine diskrete Instrumentation, die im erfreulichen Genenscche zu den in neuerer ^eit üverwucheruden massigen Operneffekten steht, welche der Operette ein ganz fremdes Gepräge aufdrücken. Der protze Erfolg ist natürlich auch der trefflichen, stimmungsvollen Aufführunn, zu danten. Der musitalische Teil war von .Napellmcisteu Herrn K u r in a n n mit aewohnter Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit vorbereitet nnd einstudiert worden, er leitete die Operette temperamentvoll und feinfühlig-, das Orchester hielt sich trefflich. Um die geschmackvolle Inszeneschuna, machte fich Herr Spielleiter Ernest Mahr verdient. Die Glanznummern der Operette: der einschmeichelnde, wohlige Liel'eswalzer im ersten Akte von Herrn Harden und Fräuleiu K e r n anmutig und ausdrucksvoll gesungen und sehr hübsch getanzt, mutzte wiederholt werden, das reizende opereltenartige Liebcsductt im zweiten Akte fand ebenfalls lebhaften Antlang. Das populär gewordene Marschtcrzett der Fiaterfamilic flott und urwüchsig von Herrn Ferdinand Walter. Fränlcin Wan -drey nnd Frau U n a, a r vorgetragen, schlug kräftig ein, das fesche Fiaterlied, schneidig und gemütlich von Herrn W alter nnd Fräulein W a n d r e y gesungen, gefiel ausgezeichnet uud das wehmütige Walzcrlied des Alternden, von Hcrru Walter ergreifend zum Ausdruck gebracht, wurde über stürmischen Beifall ebenfalls zur Wiederholung verlangt. Die charakteristischen Einzclleistungcn werden wir gelegentlich noch näher besprechen. Ein eifersüchtiges Ehepaar wurde von Herrn B i u d e r und Fräulein B a u in mit Ergebung in zwei sogenannten „Wurzcurullen" verdienstvoll gegeben; einen unbeholfenen Liebhaber spielie Herr Kraus mit humorvoller Äeweglichtclt, .1. - lslus der deutschen Thcatertanzlei.j Morgen ge° langt die erfolgreiche Operellennenheit „Liebeswalzer" von Ziehrer zum zweitenmale zur Ausführung. Mon-lag wird die Operelle „Die ^urster°(5hristl" zum sieben° tenmale gegeben werden. Mittwoch findet die Premiere der Oper '„Tiefland" von D' Albert statt. — l^D o in i ii 8 v t> t.) Inhalt der ersten Nummer: 1.) Venceslav V e l <^ Christnachtperlen. 2.) Dr. L. Lonard: Das Lied der Kraniche. 3.) Veloslao Ne-m e e: In stürmischer Nacht. 4.) Profeffor Andreas P l e^, n i k: Die beuronische Knust anf Monle Cnssino. 5.) Anton Viedved: Unsere Schreibweife. 6.) Lea F a l n r: ^iir die Adria. 7.) G. K u r i t n i k: Ich liebe den Kampf. 8.) Veloslcw Nemee: Die beiden Adler. 9) Ianko Barl<': Die Familie Ipcwee. ,10.) Siloin Sa'rdenko: Weihnachtsinelodien. N.) Rudolf Bn-dinra: Die Kreuzbergerhohle. 12. Vekoflao N emec: Der letzte Traum. 13.) Dr. Leopold Ldnard: Der Weihnachtsabend in der Utrame. 14.) Literatur. 15.) Dies und jenes. 16.) Schach. — Das Heft enthält 13 Illustrationen. " _^ sDcr Kunstwart.j Verlag Georg D. W. (lallwey, München, 4 Ml. im Vierteljahr. InHall des ersten Iannarhesles 1909: Verslehen und nacherleben. Vom Herausgeber. — Lose Blätter: Aus T^rederil van Eedens Schriften. — Nundschan: Der Impressionismus M v Scholz). „Vernunft wird Unsinn" lIuh. Buschmann). Besreinng ni,d Freiheit l^- Spilteler). ..Denlsche Poetik" <7v. Gregori). Kalender. Berliner Theater sFr. Dusel). Hamburger Theater lH. Franct). Goethes Faust anf der Bühne än er für Geistesarbeiter «l1vn« l»« nn« und Offerturium Ooniiwbor QilQi-«m xllliciuc' ^u<, 7 U. F. !?33 6! 4 0i . , . j 0 0 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur 14«, Normale -2 5°. Wettervoraussage für den 1K. Jänner: Für Stein» marl, Kiirntrn und it rain: Schönes Wetter, mäßige Winde, kalt, nnbcstimint, unbeständig-, für das Küstenland: Wechselnd bewöllt, mäßige Winde, mild, später Aufheiterung, schönes Wetter. Teismische Berichte und Beobachtungen der Laibacher Erdbebenwarte (Ort: Gebäude der t, t. Staats-Oberrealschnle.) Lage: Nürdl. Breite 46" 03'; Östl, Lange von Greenwich 14° 31'. Nebenberichte:* Am II. Jänner zwischen 0 Uhr und 2 Uhr Erdstöße in Torellc lCaserta); gegen 16 Uhr Erdstoß von 10 Sekunden Dauer in Tncoma srattle und Vancouver (Viewyort). Am 18, Jänner gegen 1 Uhr .-'<) Mm, Erdstoß V. bis VI. Grades in Unteritallen, als Erdstoß IV, Grades fühlbar in der Lombardei, als solcher It. ws 111. Grades in Lignrien. Vodcnunruhe** am 16. Jänner am 13'Sekunden Pendel «sehr schwach», an den beiden lurzperiodischen Pendeln «mäßig start." * Die Zeitangaben beziehe» sich auf mitteleolopHische Zeil »nb werben vo» Mi«el!,ach' bi« Mitternacht 0 Uhr bis 24 Uhr neMIt, '» Die Äub r n n » ruhr wird in folnent»'!! ^lärlenrabe» llalsifizier»: Vliislchlnns bis zn t Millimeter >!ehr schwach», von 1 bis 2 MUimcter «schwach», von ^ bi« 4 Millimeteii, »mäsiin starl», von 4 bis 7 Millimetern «ilarl», vun 7 bic, 10 Millimeliri, »lel» »nil» und über 10 Millimeter «auher-orden'lich slnrl», — >ÄllNl'i»ri,ie Bobenonruhe» bebeute! nleichzeilig «»ftrelenbe »stalle» Unrnlir an alle» Pendel». Telegramme des l. k. Telegraphen-ztorrespondenz-Vureaus. Die Pcrständissuug mit dcr Türkei. Velqrad, 15. Jänner. Nachdem sich die erste Be stürznnq über die Verslandiqung Osterreich'Unssarnö mit der Türkei geleqt Hal, schöpsl man in politischen Kreisen neue Hoffnungen aus dem Unlstande, daß diese Verstcindiqunq noch nicht protokollarisch seslqeselU sei und deuinach die Möglichkeit fortbestehe, daß bis dahin eiu Aieinunqsumschnulnc!. eilUrete. Auch wird in diesen Kreisen hervorgehoben, daß Österreich.Nuqarn und (Iliropci nur dann ans die Erhaltung des Friedens ,^äh» len können, loenn auch die ^ordernngen des serbischen Volkes voll berücksichtigt werden. Deshalb liege der Schwerpunkt der internationalen Lage nach wie vor in den Beschlüssen der europäischen Konferenz. Es wird betont, daß die Verzichtleistung der Türkei ans die Souvercinilätsrechte über Bosnien nnd die Herceguvina in gewissem Maße der serbischen Mtiunalfrage sogar zngute komme, da sich die bosnischen Serben mohamme-dänischen Glaubens nun überzeugt hätten, daß sie vom Snllcm nnd vun den Mohammedanern leine Hilfe mehr zn erwarten haben nnd ihnen die Freiheit nur vun Serbien nnd Montenegru erkämpft werden könne. London, 15. Jänner. Die „Morningpusl" sagt: Das Expose des Großwesirs nnd dessen günstige Aus. nohme seien von höchster Bedeutung für den frieden. (5o erübrige nur noch eine Versländiguug zwischen Österreich.Ungarn einerseits und Serbien nnd Monte, »egro anderseits. Serbiens erste Aufgabe sei, seinen territorialen Besitz zu bewahren und nicht einen Krieg zn riskieren, in dem es leine Hoffnung auf Erfolg gebe. Dcr Grubcnbrand in Ajka. Veszprim, 15. Jänner. Die mit der Untersuchung belrante Vehörde stellte fest, daß die Katastrophe in der Ajlaer Kohlengrube durch Kurzschluß in der eletlrischen Leilnng verusacht wurde. Iu der Grube befanden sich ^l><» Arbeiter, on denen 1W gerettet werden, tonnten. Vun den restlichen 7l! Arbeitern wnrden bisher 40 tot und 14 schwer verletzt heraus befördert. Nach dem Be» richte des Obersluhlrichters kann von einer Neltnng der noch in der Grube befindlichen 16 Arbeitern keine Nede sein und man hält sie für verloren. Der Vize. gcspan Koller hat sich heute früh abermals nach Ajla begeben, um die behördliche Aufsicht über die Rettungs-arbeiten zu führen. Zur ersten Hilfeleistung und zur Verpslegnng der .Hinterbliebenen der Opfer hat er sich tausend Kronen aus der K'omitatslasse ausfolgen lauen. Tie Leichen werden zur Schau gestellt. Ihre Agn^z'e-rung ist aber sehr schwer, da alle bis zur teit velbrannt sind. An den Netlungsarbe. e >e n Bergwerks- und Vezirlsärzte te.l »nd M" lln ' M groß r Selbstaufopfernng .hre Pfl.cht- ."" !«'" Laibacher Zeitung Nr. 12. 104 Ui. Jänner 1909. Komitlit ruft das Unglück cinc ticfc Vcwegung hervor. Eme große Hilfsaktion wuidc eingeleitet. Das Erdbeben in Tiiditalicn. Messina, 15. Jänner. Hcnte ift ein neunjähriger Knabe namens Franz Miniffale aus den Trümmern hervorgekrochen. Er zitterte am ganzen Leibe und hatte eine sehr schwache Stimme. Es wurde ihm mit der grüß» ten Sorgfalt Hilfe geleistet. Er erzählte, feine zwanzig, jährige Schwester und eine zwölfjährige Schwester be-finden sich, ebenfalls noch lebend, unter den Trümmern. Man schritt sofort zu ihrer Rettung. Veide Mädchen wurden geborgen und an Bord der „Savoja" gebracht. Sie erzählten, sie hätten neunzehn Tage von Zwiebeln, Wein, Ol und Wasser gelebt. Ihre Mutter sei beim Erdbeben getötet worden, ihr Vater befinde sich m Amerika. Eine große Menschenmenge umsteht den Ort, wo die drei gerettet wurden. Negqio di Calabria, 15. Jänner. Der im Hafen liegende Dampfer „Vayern" hat eine Zahl Kranker und Verletzter an Bord genommen. Die Ansspcisunc, der überlebenden wird täglich eine bessere. Es herrscht sehr gute Witterung, was zur Beruhigung der Ge> lnüter viel beiträgt. Die elektrische Beleuchtung sunktio-niert wieder. An der Wegräumung der Trümmer wird eifrig gearbeitet und in den Hauptstraßen herrscht schon einiges Leben. Hierdurch schwindet auch immcrmehr der traurige Aublict, den die Stadt geboten hat. Doch herrscht infolge der neuerlichen Erdstöße noch immer Besorgnis unter der Bevölkerung. In der vergangenen Nacht wurden drei stärkere Stöße verzeichnet. Die Un» tersuchung gegen jene Individuen, die vor das Militär» gericht gestellt wurden, hat bereits begonnen. Wien, 15. Jänner. Der Leiter des Handelsmini» stcriums hat im Hinblick anf die hentc erfolgten Vcr> öffeutlichungen die Beurlaubung des Vizepräsidenten der Prager Post» und Telegravhendireltion Karl Swo> boda verfügt und gleichzeitig angeordnet, daß über die von dem Genannten gestellte Bitte nm Einleitung der Disziplinaruntersuchuug gegen sich das Erforderliche veranlaßt werde. Tiefe Diszivlinaruntersuchung wird im Handelsministerium durchgeführt werden. Wien, 15. Iäuner. Eine in Budapest erscheinende Zeitung bringt heute längere Ausführungen über einen Kompromißvorschlag in den militärischen fragen. Von maßgebender militärischer Seite mnß diesen Darftel» lungen gegenüber festgestellt werden, daß ein Andrassy» Schöuaichscher Kompromiß nie existiert hat und daß auch die dort aufgezählten Hauptpunkte total falsch sind und jeder tatsächlichen Grundlage entbehren. Wien, 15. Jänner. Serbische Obligationen vom Jahre 1881. Der Haupttreffer mit 80.000 Franken fiel auf Serie 3683 Nr. 18. 8lM<) Franken gewann Serie 740 Nr. 45. Verlin, 15. Jänner. Der Dichter Ernst von Wil -dcnbruch ist heute mittags gestorben. Konalry, 15. Jänner. lFranzösisch-Guinea.j Das liberianische Zollkanoncnboot „Arl" hat vor Glocesler einen deutschen, zur Wörmannlinie gehörigen Dampfer beschossen. Das Stationsschiff in Kamerun ist nach Li> beria abgegangen. Deželno gledališèe v Ljubljani. Št. 60. Par. V aoboto, dne 16. JanuarJa 1909: Prviè: Simone. Igrokaz t petih dejanjih. Spisal Catulle de Nion (po Cbampolu). Zaèetek ob 7,8. Konec po 10. Landcstheater in Laibach. 61. Vorstellung. Ungerader Tag. Morgen Gonntaz, den 17. Jänner: Neuheit! Zum zweitenmal: Neuheit! Operette in drei Alten von Robert Vodansly und Fritz Giüübauln. Anfang um '/,« Uhr, Ende nach 10 Uhr. Verantwortlicher Redakteur: Anton F u n t e l. (M3i 40 ~3lJ Angekommene Fremde. Grand Hotel Union. Nm 13. und 14. Jänner. Fiedler, t. u. l. Oberleut,, ssrcit,rchen. — Pirc. Abgeord., Untertraiu. — Vlühweih, Frim^ mel, »fite.; Hirschfeld, l. u. l. Hptm.; Pehacil, Beamter; Äuf< muth. Rjd,. Graz. — Szente, Vertr.; Wiener, Flamm. Maier. Henl, Trenter, Elsner, Kolinel, i«öwy, Schick, Reih, Frommer, Weis;, Treutor, Vlaschte. Palenta, Schulhof. Rsde.; Müller; Deutsch. Rosaner, Stein. Iozseffi, Roumann, Glas, Kiraly s. Frau, Piper, Hermann, Ebner, Theimer, Ianeba, itfltc,, Wien. — Tolnay, Holländer. John, Rid.; Schönbaum, Ksm.. Vuda« pcst. — Cimpersel, Lehrerin, Trifall. — Zupan, Professor, Laibach. — Weiß. Fischer, ttflte.; Spanec, Prag. — Dr. V,l. fan, Radmannsdorf. — Lavrencit, Dechant, Stein — Arlo. Vozic, Kflte, Agram. - Gorup, Vertreter; Deutsch, »fm.; Sonc, Trieft. - Ermollo, Udine. — Osoforo, ssfm., Vicenza — Zabec, Oesißer. Kaucic f. Tochter, Rutwlfswert. - En« gelsbergcr, Kfm., Gurlseld. — Schafrauel, Iägerndors. — ^vancii, Rsd., Zwischeowässern. — Kaimegger, Rsd., Wr.Neu» stadt. — Pogatml, Abgeord., Podnart. — Taber, Pfarrer, Erzelj. — Kolalj. Dir., itrainburg. Kinematograph Pathè (früher Edison). vom 16. bla 19. Jänner 1909: 1.) Drei schlaue Diebo (komisch). — 2.) Bretonische Hauben (interessante Naturaufnahme). — Skloptiaohe Bilder: 1.) Laibacher Schloß; 2.) Staatsbahuhof; H) Ti-voli; 4.) Wintersonne; 6.) Der Saal fürs Kaiserjubiüium in der Schule her St. Jakob. — 3) Das Mädchen von Arles (Drama in 35 Bildern, Kunstarbeit). — 4.) Elastische Verwandlungen (wunderbar koloriert). — 5.) Herr Pomade (sohr komisch). Kreditno društvo v Kranju registrovana zadruga z omejeno zarezo ima v nedeljo dne 24. januarja 1909 ob pol II. uri dopoldne = v avojl plaarni = redni oMni zbor 8 sledeèim dnevnim redom: 1.) Poroèilo upravnega sveta in nadzorstra. 2.) ltazdelitov èintnga dobièka. 3.) Potrjenje letnega racuna /.a leto 190H. 4.) Izvolitev upravuoga sveta in nadzorstva. 5.) Sluèajnosti. V Kranju, due 15. januarja 1909. (170) "CTpra^rzii s-v-et. Opomba: V smislu § 28. drnštvenih pravil ima Tsak èlan (zadružnik) toliko glasoy, kolikor je upla^al opravilnih dcložev po 5 krou, za vsak glavni delez po 200 krön pa 40 glasov. Zadružuiki, ki se ne udeležijo osebuo obènega zbora, morejo biti zautopani po drugih za-družnikih, kot pooblaHtilo Tolja dotiöna deležna knjižica, a pooblaäcencc sine z arojimi deleži skupaj zaatopati najrcè 4(XJ glasoT. Ferdinand S^bre/,! WIEN I; KOLP\AmATRIWiS| |fc^^^- Kauflnur mSeck-2^^Mapke auf derSohle- Eingesendet. Der Winter ist sehr schlimm. Kein Brennmaterial genügt mehr. Torf, Holz, Steinkohle, Klara-Briketts etc. alles wird bald zu schwach. Paulus-Briketts als das kräftigste Brennmaterial (8(XX) Kalorien) geben noch den beBten Erfolg. Schon mit einem Stück als Boi-gabe (brennt zirka 6 Stunden) erziehlt man großon Erfolg, und kostet ein Stück, 1500 Gramm schwer, nur 10 Heller. Als die stärkste Kohle gilt jetzt auch die Paulus-Stückkohle (6000 Kalorien). Preise nichtB erhöht. Beides empfiehlt der Alleinverschleißer «F. Pstiiliit Laibaoh, Neugasse Nr. 3. Telephon H2. (137) 3-3 lÄM ÜMtl l»» Gut ^^ I)eil! um 8 Ul,r abenil« in äer liasino-Glasballe Mlcs- ßWt>!tch«lWlI. —»>.— «. ^Hkresberickte. 2. Neuwakl äes ^urnr^tes. 3. Alllälliges. "^'" Der Turnrat. lla lur Ve«cliluhta5«ung äle Nnwezenlielt von l20 Mltgllcclern erforäerllln l«», nierclen äle Mltglleäer illcn Preislaqen, iowie stets das Neueste in schwarzer, weiszer u. farbiger „Ne2N«b«r^>8sl<1o" von Iv 1 35 bis X ^4 5s) per Meter. — Franko und schon verzollt (10) g__i ins Haus. Muster umgehend. Seidenfabriht. Ifcnnebcrs;, Züricli* Hofl. I. M. der Deutschen Kaiserin Laibacher Zeitung Nr. 12. « 105 16. Jänner 1909. Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Knrsblatte) vom 15. Jänner 1909. Die notierten Kurie verstehen sich in Kroncnwährung. Nie Notierung sämtlicher Altien und der «Diversen Lose» versteht sich per Ltück. Ocld Ware Allgemeine Staatsschuld. (tlnhciniche Nenle: 4"/n lunvrr. steuerfrei, Kronen (MaiNov.) per Kasse , . 94 3« 94 b0 detto (^ann.-IuIi) per «asje u^ 30 94 50 4 2°/,. ü, W. Nuleu (Febr. Äu„.) . prr Nasse......97 f>5 97'85 -»2°/« ü, W, Silber (AprilOlt.) ^.^,.<"r »assr......«7^5 »? »5 18«„er Staatslosc 500 sl, 4"/„ ,bl '58 - 1»"er .. ioü fl, . , LL4' L«8 - 18ft4tr „ 5l» ,1 .^,4 .. z,gg ^ »)0M,-P,<,ndl»l, Ä. 120 fl. ü"/„ 2'.'1 25 292 25 i Staatsschuld der im Rcichörate vertretenen Könistrcichc uud Länder. Ocsterr, Woldrente strucrfr., Gold per Kasse , , , , 4"/» 11470 114!'0 llesterr, Nrnte i„ Kronenwüh.. steuerfrei, prr irnsje, l"/<, 94 »5 <>! 55 detlo per Ultimo , , 4"/„ 84 »ü 9451» vest, Investiliu»« Nentl', Neuer- frei, Kr. per Kasse ^/i",« «3 80 84 — ! tk!sc»bnhn> Slaatöschuldvclschstlbnngen. Elisabeth ^ahn i, O., steuerfrei, zu 10,00a fl, , , . 4"/» — — — — Iranz Ioseph-Bahn, in Silber ldiv. Nt,j . , , I»V<"/„ 118 — 119 — Galizische «arl Ludwig-Bahn (div. St,) «rune» , 4"/„ 9475 0b 75 Nndolf-Vahn, in Kronenwähr, steuerfrei, (div. iit.) , 4"/» 95 - - 96 — Vorarlberacr Pahn, stcucrirei, ^lO» und ^000 Kronen 4"/„ 94 60 95 60 Z« Staattzschnlbuerschrel» chuugen nb»rstemprl5, 400, !.'0UN u, ^0,0W Kronen 4'V» 9Ü'»Ü 96 85 (!liilldclI,Äahn «00 u, U0N0 W, 4 ab lo^Vn......Nü'15 i,e i!> «tlisnbeth-Vahn 400 u, lt0»0M, 4"/„........N4 75 1lb'7b sscrdiliandö-Nurdoayn En,,I8«« »ü'7b W 75 detlo Em,NW^ 9L'— 87'— ssranz Iosefth-Valm Em, i!,«! (biv. St,>. Silber, 4"/« , 3b'»b 86'Uü Malizische Karl Ludwiss-Uahi, ldiv, Gl,), Ci,der, 4'V„ . 95'40 »6 4« U»n,.Gal!z,Bahn 2N" fl, S, 5'"/» ll »- lU4'--dettu N0<> K A'/""/n 8Ü'»0 8LÜ0 Vorarlbernrr üw!,,< Em, i«8l (div. St,), Silber, 4"/„ . 9505 86 0Ü Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. ^ 4'V„ UN«, Oulbrentc prr Nasse , 1l0'- l1U'2» 4«/« detto per Ultimo Ilv — ll0«U 4"/o nnss, Rente in tfronenwälir,, steuersiei, per Kasse , , 9l 10 9l 20 4'V„ betto per Ultimo 9>'<« !'l'30 «>/,"/n dr«o per Kasse , 8065 8»'8b Uns,, Prämienanleihe k lNU sl, 187-- 191'- dcttn i^ 5U sl, l87 - l',»1 — Theiß,-Nen,-Lu!e 4"/„, , , , >4«'5<> 14l50 4"/„ u»!,, Ornnd >tl,.Ol,!0 «!!l>« 4"/<, lruat, u, Oblissalioneil , , . . N2Ü0 04 ü<» Andere öffentl. Anlehen. Vosn, Landeöanlehrn (div,) 4"/„ S0b0 9115 Voün-Iiercen, (tiscnb,-Landes- Anlelien (biv,, 4'/,"/.. , , !'?'0ü 9805. l,"/„ DunauNen, Vliilelirn ,878 ,03 2U lO4'2li Wiener !i!> detto l9NU 4"/,i U4'5ü 95 üü «nlelien der Stadt Wien , , U>,— 10«'^ detto lS, oder G,) 1874 >2,'i0l22',o drtto («894).....936» V4'«>»' dettu (Gas) V, I, 1898 , 9K'-M »«'»« detto (ltlellr,) v, I. 1l>00 9525 96 ^ dttto (Inv, A,"! V, I, 1902 «i>'2s> 9S'25! bett» v, I. 1908 , , , !»5'4U ÜL'IÜ Vörsenban Änlchen verlM, 4°/„ Ub.8u SL'«0 Nnisijche Staatöanl, v, I, lüUS f. 100 X per Kasse , 5"/» ^'" ^-' detlo per Ultimo l,"/,i »«00 9710 Vulss, Staats Hl,potl,e!aranlehei! l«92 , , , , , , e"/o 119'85>I20'«0 ! Geld !/,,"/<, 87 40 8840 Pfandbriefe «sw. Vodeülredit, allss, üsterr., in 50 Ialnrn tierlosbar , 4"<> 94-—! 9b — Vühm, Hlipulhelenl!.. verl, 4"/„ 9«'40! 9740 ZfntraI,.Bud,.ltred,.Är,,ös/?"/<> l»2 —, — — e«o 65 I, vcrl, , , 4°/„ 96'50 9? b« «red. Inst,.iisterr,,j,Verl,-Unt, », ösfenl,, »lrl>, .«at, ^ 47 >,2 I, rückz, 4«/„ Ü3'i!0 94'LO Nähr. Hupothelenl,,. vrrl, 4«/„ Uü'65 »6 05 «, üstrrr,La»oeö-Hyp, «nst, 4«/,. »ö'bv 9?l>0 dettu inll, li"/« !l/,"/„ 88 25 8!!'2Ü detto «,.Lchuldsch, verl, :^/l"^ «8^5 89 85 detto verl.....4"/., 96'llü »7'2ü Oestrrr, !!»,,, Vant. 50 Jahre , verl,. <«/„ ü, W, ... U7'«5j 98 «5 drtto 4"c> Kronen W, . , 9»'70 8!!,?« Sparl,, Erstellst.,vcrl.4"/„ 99— 100 Eisenliahn-Prioritiitö' Oblisslltioncn. Oeslerr, Nuidwesllmh» WO fl. E- l0»'2Ü!lU425 Staat«!'«!», 500 Fr.....»90- :,97- Südbahn ^ 3"/,. Iänncr-Iuli ^ ÜU« Fr. (per St,) . . . 2L3 5l!^^5'50 Eudbahll ü, 5'V„ 200 !I. L.oO, 117'L5il18'L5 Diverse Lose. lPcr Stück.) Verzinsliche Uose. 2"/« Vobl-nlirdit-Lose Em. I8«0 270- li?«- dcüo Vm. l»8!» 2U4-50 !i70's><> ü"/,, Donau Nessl!,,.Lose 109 s>, 2üS'7b l!S2 7b Scrb,Pram,-AnI,p,N>0Fr,2«^ ^'-- — — Unverzinsliche Lose. Pudap, Basilika (Pombau) 5 fl. 20'40 llli'40 itrcbiOose ,00 fl...... 4«. —474 — dlar» Lose ,0 fl. »,-Vl, , "2 ^ 152- vfcner Lose 40 sl...... ^2H— —-. Palstp-Lose <0 ft, tt.-M, - - l9b- ll«ü ^ Note« ilrenz, iist. »es. v.. 1<»fl, 52'0 54 15 Rote» Nreuz, »nn. «es, »., 5 fl, L7 — zi<,-^ Nubols Lofe 1« fl......66 — 7«,-^ Ealm-Ul'lc 4N sl. ss.-M. . . ^ — — — Tllrl. (i.B.-Änt.-Piäm.-Oblig. 400 ssr. per »asse . . 185 — ,»«^ b. 188« 69— 73 — Aktien. Lranvpollllnltrnchmungen. j ! »luIsia-Tepli^er Viienb. 500 fl. 2295 — 231« — Böhmische Nordbahn 1b« fl. . 40U— 40, 50 Vu!cht!e!iraoerVi!b,l<00i!,«,-M. 284N — 2850 — betto lit, L) !.'0N fl, perUlt, !105U— 1000 — Donau-Dnn!plIch!Nahrls-Wl'l..1., ^ l, l, prw., 500 !I, K, M, , 935'— 948 — Dlll.-Vudl'nl>acherEise«b,4('UKr. 5W— 564-Ferdinand« ^tordb. 1000sIl!M, 5030'— 505b — ttascha» - Oberliera,er ltiscnbahn ^00 fl. S.......55S'b0 858 b? Lemb,- Lzern.-Iass« - lilsmbahn- Oesillschasl, 200 sl. S. . 550— 55,5 — Lw!,d, oslerr.. 40« Kronen , . 422— 425 — Orsterr.Noldwrs!bahn,^!00fl,K. 449- 45U — dettu ,!it. N)200f!,N,p, Ult. 447- 44900 Prä« TürerEisenb, looslabsssl. Ll7— 218 — Stnatoeijenb. !^00 fl S, Per Ult. 675 25 L7k>'25 Südbahn .»00 s!. S, per Ultimo 10»'55 l»4 !i0 Nüdnm'bdeulichr Vcrbindungsb. 20« j>. «f,M.....296 — 398 — Tlansportsselellschaft, internal., A, («,. 200 ttronen . , . 110— 120 — Unssar. Westbahn (Äaab-Graz) '^00 fl. S.......406— 408 — Wiener Lolalb.-«lt.-Ges, 200 fl. 200- 2«5 50 Vanlen. Ännlu Oesterr. Vanl, 120 fl. , «91-75 L92'75 Banlorrrin, Wiener, per Kasse —'— —'— dcüo per Ultimo 515— 51« — «wdtnlr..Anst.,lllln.üs«.,30U»i. 1052- 10^.8- ^«^.^^.«^»^.^»„LNofl. 526— 527 — Kreditanstalt für Handel »nd Wew., 320 Nr., per Nasse . —'- — — dettu per Ultimo «29 25 630 25 NreditdanI, unn. alln,, 20U Kr, 72725 728-85 Depositeiibanl. allg. 200 fl, , 455 — 456 — Eölumptr - «rfrlljchaft. nieder- > österreichifche. 400 Kronen j 588'— 59150 «iro- n, jlnssenv,. Wr., 20ü fl. 448— 452'— Hupothrlrnbl. iist,. ^00Kr, 5"/» 284'— 288 — Länbeibanl.ös!,, «00 fl,,p, Kasse - — - detto per Ultimo 438 »0 48490 »Merlur.. Wechsrlstub-Nttie!!- Gesellschaft, 200 fl, , , . 598'— 602 — vesterr.-nnn.VanI, I4«0»ronen 1728'—1748 — Unionbanl, 20« jl..... 532 50 533 50 Unionbanl, böhmische, 10« fl. . 245— 24« — Aerlehrclillnl. allss.. 14« sl, , 838-50 239 50 Gelb Ware Induftiilnnlernehmnnnen. VaugeirUschaft, allarm, österr,, 100 »1........ 154— 158 — Vrüxer Nohlenberndau-Gesellsch, 10« sl........ 70l>'— 712 — (tiscnbahnverlehrs-Anst,, österr.. 100 sl........ 39N — 399 — Liftnl'alinw-Lrihn,erste, 100fl, 204— UOb — «ltllieinüh!», Papieilabril und Perl,.Gesellschaft, 1«, fl, . 178 - 181 — Eleltr-Gcl, alla öslcrr,. 200sl, 8Ä6-— 398- Vleltr-Ge!,, intern , 200 fl. . —— — — lileftr.Altien.G?!., vereiniale , 215— Ll? — Hinterbernrr Patr-, ^ünbh,- u, Met,-ssai'ril, 40« Kronen 973— »77-— Liesiüaer Brauerei 100 fl, , , 2!« - l?2? — Muitta» Gel, üst, alpine, lyvsl, 634 50 «35 50 «Poldi - Hiiite., Tiegi-laufistahl. F-Ult-Vefelllchail, 20« fl. 417- 420 — Prasser Eifeninbuftrie^efellschaft 20« f>........ 2384 - 2394 — Nima Nluranli-Salgo Tarjaner Eüenw 100 fl..... ü2»W 5»t 80 Salno Tarj, Sleinlohlen 100 fl, 57«— 583 — 'Nchlüsssünühl.,Papiers,,200sl, 302— 306 — «Lchudnica.. «l-G, für Petrol.- Iubnstris, 50l> Kronen . 43»'«l! 4N-— ^erlanilssssellschaft . . . 430'— 4»b — Trifailer Kul,lenw,-Ges. 70 fl. 277— L7«'80 Tüll, Tabalreaifsses. 200 Fr. per «asje....... -- -- detio per Ultimo «3« — 334-— Waffens.-Gef.. österr , 100 5< 5« «07 — Wiener Nausselcllfchaft, 100 fl 148 —^ 151 — Wicnerbcrger Ziegelf.-Ält.-Gel. 67? - S83 — Devisen. ^ NurzeZEichten und Schecks. llmsterdam....... 1W 80'> 19S 10 Deuliche Vanlplähc ... 1I7U7 1172? Italienische Uanlplähc . . . 951« 9bü? London........ 23975 240 — Paris......... 95 40 !»b,6l) St. Petersbur« . 25,- - «b«'— Zürich und «ase! ! 85L5 8ü'40 Valuten. Dulaten........ 11'3« 1140 20-FrllnlcnStücl«..... 1907 i»lv 2«.Marl-Stücle....... L3.44 «bv Deutsche Nrichsbanlnoten . . 1,7 02'' I,?'»» Italienische Wanlnoten . . . «ü',5 »53b Nubel-Äioten....... ü 5V' »51 Ein- und Verkauf von Renten, Pfandbriefen, Prioritäten, Aktien, Losen etc., Devisen und Valuten. __________L os-Versicherung. J. C3. Miiyer Ba.nl*- und Wechslor^f'seh.'Vff Privat-Depots (Safe-Deposits) unter eigenem Verschluß der Partei. Ver7lnMinp von Barelnlafen im Konto-Ktrrent im* i»f flln-Xiiti,