Vereinigte Laibacher Zeitung. Gedruckt mit Edlen von Hlei7may?r'schen Schnften. Dienstag den 22. A p rill 1817. I n n l a n d^ Ungarn. -Äus Klausenburg in Siebenbürgen schrieb man unter dem 2^. Februar, die allgemeine Noth des armen Holks sey daselbst unter den Wohlhabenden so theilnebmcnd gefühlt worden , daß man, um dieselbe zu mindern, sich aUe sonst üblichen Faschingslustbarkeiten versagte. Zuletzt wollte doch die adeliche Jugend sich ein Mal mit einem Tanzfeste ergötzen , und es wurden 3ocx> fi. dazu zusammengelegt; doch bald erinnerte sie sich, daß es sehr viele Mitmenschen gäbe, die das tägliche Brod bey gegenwärtiger Theuerung nicht haben, und änderte edelmülbig ihren Beschluß, widmete diese Summe für die Armen, und überlieferte sie dem ftochverelnten «andesgouverneur, Sr. Erzell. Grafen Georg Länl')', znr gutachtlichen Vertheilung. Eine, durch ihre Tugenden bekannte nnd aU-niein verehrte Dame übernahm es, diese Summe Sr. Erzellenz einzuhändigen, und legte großmüthig noch 1200 fi, aus Eigenem hin-l", so dclß nun ^200 fi vertheilt, und manche 5h<äue h^ Kummers gnrocknet werden konnte. Ein gleich edler Zug geschah in ^05. v^^iixlv, allwo dick. Landes-Tafel ik< ren Sitz hat. Auch hier hatte der n,„ae Adel zur Besirettnng der Kosten eines Nob Plqueniques eine ansehnliche Geldessumme zusammengelegt, und als dieselbe einstimmia der Slrmen-Kasse überlassen wnrde, aal, e 3 verdlenstooller 3/delicher zur Erhebung dj" ser edlen Handlnng, auf eigene Kosten einen glanzenden Ball; um aber den Bcytraq für d,e Noch eldenden zu vermehren, bestellte er Er ag von 100 fi. ,n die Armenkasse de^Ein^ u''be""nte^auer wurde nichl nur'hineing" «nd ^n'!3 l"'^ g'st^eundlich empfangen und lhm ein S«z lm Tafclsaale angewiesen. ^"" Betragen war so gesittet und unterlegen, daß man sich mlt ibm viel besprach, wobey sick d^elbe ganz schicksam benahm, und ohne Unterschied mit Speise und Trank bewirb wurde. Unter „ehrercn andern kam der ^5 Landes-Prochonotär von O.^-lv in d-n! Laden des Gesprächs aus seine Vermöge^ Umstände, derselbe bekannte freymüthlg, daß er ein armer Bauer s?ye, dteß Geld von seinem zu verschweigende« Grnnd-Herrn zur Abgabe in die Armenkasse übernommen ba-be. Bey der sicheri, Ueberzeugung der Dürf' tigkeit dieses Manl^es, und seiner offenherzigen Redlichkeit, machte der junge Adel sogleich eine freiwillige Sammlung für diegierullgen jetzt ausgetragen, jede, in öffentlichen Blattern vorkommende Ätüge zu untersuchen, und die Herausgeber Hur Mitteilung der Beweismittel aufzu-sorde^l Werden sie wahr befunden, dann sollen die Schuldigen gestraft werden. Im Gegentheile aber trifft die Strafe den Einsender oder die Herausgeber. Ich weiß, t>aß der Beamteugeist vielfach verdorben ist; «ber das wird sicb andern, wenn erst ein halbcs Dutzend pflichtwidrig befundener Beamten auf die Festung geschickt ist. In Zeit von fünf Jahren müssen alle Schlechten ausgemerzt, und der alte, rechtliche Beamtengeist hergestellt seyn. Ich werde in meine?:, Departement Ernst gebrauchen." (S. Z.) Deutschland. Frankfurt. Mehrere Gesandten^ '.vc)ne sich mit der Aufstellung der Grundsätze )'d>'. Anch dcr, konl^l. preußische bevollmächtigte Mtinster, Gcas vou dec Golz, b'^ibt'Nln bier an'.ue:cnd uno läßt darum seine ^anilie hierher nachkommen. Fasi alle Gesandten sind über die^von dem Kurfürsten von Hessen eingereichte )l0te aufs Höchste entrüstet worden und meb^re sollen sogar bei lhren Höfen nm ihre Dc"^ sion nachgesucht baden , im Zalle de >^^lw^ destage nicht Mittel eingeräumt würde", seine Würdc und Autorität zu behauptn -der würdige prasidicende kaifcrl. öfterlelcyl^ sche Gesandte,' Grafoon Bnol-^chauensiel" / hat den kurhessischen Löwcnordeu, womlt e während seiner Anwesenheit in Kassel de^ rirt worden war, sogleich abgelegt. ^' Gleiches ist auch dem Vernehmen nach " , dem Direktor der Bunbeskanzlei, dem ka''^^' österreichischen Hofrathe v Hände, , der ^ > kürzlich den kleinen hessischen Orden emp^ gen hatte, geschehen. «) Die ^.olizeyverhöre in dieser Sacy.^ ern fort. Der Anzeiger dcr ^^n-von Unbekannten, wclck.c °azn ^h, . lassung gaben, ein Spenel""^ f „.' mens Lindbom, befindet si^ U .^z seinem Hause. Niemand '»l verhastet worden. M Cobald sich dies? Neuigkeit verbreit't hatte , ciltcn sogleich dic Rc'.chshervcn , Depu, tatioi'cn vom Äriegsbcfehl, von decVürger-schcift, von dem Bauernstände zum Kron-prlnzen, um ibre Trene und Ergebe,/)eit zu bangen nnd zugleich ibrcn Abscheu gegen soibc auszudrücken, welche die c^taatsver-fassl'.'^g anzngven'cn versuchen möchten. Der Kro-iprinzvcrdav> siä> Deputationen der übri: gen Stande uu^ Vchirden. . Der Kronpruvz ccrdeUn auf dle Anreoe des Feldmars-ckaUs Grafen von Stedmak lm Nabmcn der Acmee, ^es Direcwrs Schwan im Nahmen der Bürgerschaft, und des Vauernstandcs Lars Olsson hochheryge Antworten, ^ur m'ü'narischen Deputatton sagte cr: „Wenn ich, mcinem Rühmend mei, nem ^nttresse zuwider , Sie nicht boren will, so kehren (^ie dieselben Waffen gegen mich, die Sie letzt zu uuiner Vertheidigung angebothen baben. -^ Zum Bauernstände: ,,Ich und mein Sohn können zwar vieUercht bald sterben, gieichwobl bin ich überzeugt, daß dle schwedische Nation ihre Beschlüsse ausrecht erhalten wird." Großbritannien. Der Gcmcinderath von London hat in einer neuerlichen Versammlung einen Beschluß gcqcn die Lotterie gesetzt welche er dem Unter-Hause tc einn 3'uszug des Edikts mit, welches dcr K.'ser von Cdina übcr die ?ortseudunq cr cr.gli^ schen Gesandtschaft an dcn V'c^öniq von Eän-, ton erlassen hctt. Es ist vom ;5. Taae, des 9 Monden des 2». Negier «gsjabres des Kaisers Hia-Hmg (5. Sept. 18^6) datirt u»d benachrichtigt den Dic^fönig: „Daß als der Bo tbschafter des brittischen Holes im Haven von Dlc".slng angclon'men war, und er nebst seinem Gefolge vom Hafengouvcrneur zu einem Bautet eingeladen ward, er und sein Ge<'olge nicht das übliche Ceriwon iel beobachtete», und nicht für die genossene Gastfreund- schaft und Aufmerksamkeit dankbar schiene«. Zu Tomcken verspracheil sie das Ceremoniel des KniebeugenS und Niederw^-fens zu befolgen , und kamen nach Ychnen (Gommerp aUast des Kaisers). Der Kaiftr stieg zu ihrem Empfange auf seinen Thron, aber sie entschuldigten sich unter dem Vorwande einer Unpäßlichkeit, ibn zu sehen. Nun befahl der Kaiser, die Gesandtschaft solle auf der Stelle in ihr Land znrückkehren. Indessen erwog er daß nur der Gesandte der Unckrerbiethigkeit schuldig war, nachdem ihn sein König soweit und über so viele M^cre hergeschickt hatte, um dem Kaiser einen Brief und Geschenke zu überbringen, welches unstreitig die Absicht des Königs bewies, daß sein Gesandter der» Kaiser mn Ehrerbiethung behandeln sollte. Er glaubte also, die Geschenke nicht ganz zurückweisen zu dürfen, wenn er sich nicht von seinem Grundsatze, gegen die kleinen Staaten gutig zn seyn , entfernen wollte. Erwählte al!o unter den ihm bestimmten Geschen» ken die mindest koftbiren: ^ Landkurten, 2 'Gemälde und 96 Kupferstiche. Dagegen schenk te erden, Könige einen Pai (Edelstein), ein Izcouchen (Zierrath von 108 Edelsteinen). 4 große und 8 kleine Börsen. Er wollte ihm dadurchbcwki'en, daß erden unwandelbaren Grundsatz befolge: Nehmt wenig , gedt vt>. D,e Gesandten waren sehr zufrieden und dan!-dar; 1,e zclgten scheinbare Reue u,id Furcht und sind ,eit dem nach Tomchen zurückgekehrt " — Das Edikt befiehlt hierauf dem Viceköni-ae von Canton , ihnen bei ihrer Ankunft ein Bankctzu geben, und ihnen zu sagen: ,,^br habt wcn.g Muth; ihr seyd vor der Thüre des ^ftromaalcs des Kaisers argckommen, und habt sem himmlisches Antlitz nickt sebcn können! Unser großer Kaiser hat Mitleiden mn eurem v. Eßlmg Herzog von Rivoli, in Zo^// ner langen Krankheit im aasten Lebensjayr^ Er war i?58 in Nizza geboren. Wechsel-Curs i« Wie« am 16. Aprill 1817. Augsb. fürl wo fi, duri-. fi.l ^^5 2 V?"' Eonventionsmünze vvn Hundert 36o U« Dold-nnd Silber - Einlösungspreise bey dem k. k. Einlösungs - Amte zu Laibach. Inn-und ausländisches Bruch, und Pagament, dann ausländisches Stcn^engold geg^ f. k. einfache Dukaten die Mark fein..... 362 st> -^ Inn-und auslandisches Bruch und Pagament, dann ausländisches Stangensilber gegen konventionsmässige Silbermüuze, die Mark fein: « ,ft kl^ Im Gehalte von »3 Loth 6 Gran,^ und darüber fein ... »3 ft- ^" ^ — — unler 13 Loth 6 Gran, einschlüßig 12 Loth fein . . 23 - " ^ ^. — unter 12 Loth, einschlüßig 9 Loth 6 Gran fein . . ^3- 2/ - — — unter 9?oth 6 Gran, einschlüßig 8 Loth fein . . -3 - " , — — unter 3 loch sein ..,.<.."'"