etbrifllttiuHQ: «atbausgasse Wr. 5 X«Ir»|*B Wt. »>. Intttarbaa. 6ttcftftuakc: Täglich WM: faMm »fr «»im-». SW«t-ttget Den 11—iJOtr cctw. twabWtirnbcB swrbrn ai4t »a rilitgtgrtcn. namöilele Kis-s k»d,»^» «'#< bmiifflchiigt. BatünMgangea ««ml tii iPfTSultuu# «Mm »nechaana dn dillig« (rft-«cfkltta «Mitten (tttaegrn. — Bei witderd»!»»««» *ni«-nadilafi. CM „CntlAr »oAt- nlfennt rftir «tiltw-a link E«aMta| •tat«. r,»»««» M.MO. ?r, 34 Unberufene Angriffe gegen die Südmark. Bor einigen Tagt» hielt der evangelische Psarrer Dr. Albani au« Leibnitz in einer Südmark. Ber-sammlung zu Leoben eine Rede, deren Inhalt in den kampsbedrohten deutsche» Gebieten ebensoviel Entrüstung ausgelöst hat. wie sie seitens der führen-den windischen Presse und insbesondere anch der deutschklerikalen Presse mit grinsendem Höhne b«. grüßt wurde. Dr. Albani sagte unter anderem folgende«: „Die einheimische deutsche Bevölkerung an der Sprachgrenze ist nicht viel wert. Sie ist durch die niederträchtige Subventionswirt-schaft korrumpiert. Auch die Sudmärler sind daran schuld. Man sagt: ..Den Brüdern im be-drohten Land warmfühlendes Herz, Hilfteiche Hand! Das .warmfühlende Herz" ist aber ein Lerhätscheln der Leute an der Sprachgrenze gewesen und die „hilfreiche Hand" ein Pumpen auf Nimmer-Wieder-sehen. Darum ist dort aueb alles verludert." Dr. Albani war jedoch mit seinem erhabenen Tadel nicht sehr einseitig, (fr findet auch, daß die Ansiedler aus Würtemberg in St. Egidi in sittlicher Beziehung nicht allzuhoch stehen, zumal ihre Töchter recht gerne mit verkommenen windischen Burschen tanzen und die Bater Beziehungen zu ihren Dienstboten nicht scheuen. Auch hat er an der Tätigkeit der Südmark da« auszusetzen, daß sie nicht nur windischen, sondern auch deutschen Grund und Boden aufkaust und mit Hillt, Mittwoch, 27. April 1910. ReichSdnttschen besiedelt, so daß sie gewissermaßen die heimischen Deutschen von der Scholle verdrängt. Schließlich behauptet Dr. Albani, daß zwischen den heimischen Deutschen im Ansiedlungsgebieie und den Ansiedlern selbst seindselige Beziehungen bestehen. Wenn diese Behauptungen deS evangelischen PsarrerS Dr. Albani der Wahrheit entsprechen würden, dann müßte man in der Tat die Südmark auflösen. Ein Verein, der zu solchen Zwecken schwere Opfer bringt, schädigt nur die deutsche Ehre und die deutsche Sache. Die slowenische Presse hat daher die Angriffe des Dr. Albani gierig aufgegriffen. So schreibt der klerikale Laibacher „Slovenec": »Die Dummheiten, die da Albani auSge-plaudert hat, wird die Südmark teuer bezahlen." Wir sürchten, daß das slowenisch klerikale Blatt recht hat, um so mehr in einem Zeit-punkte, in welchem sich die Südmark rüstet um im SchwurgerichtSsaale die klerikalen Angriffe zurückzu-weifen. Allerdings ist dem Dr. Albani in Leibnitz da« Wesen des völkischen Kampfes fremd, fremd sind ihm alle die lausend harten wirtschaftlichen Kämp'e, die im bedrohten Gebiete jeder einzelne Deutsche durchzuringen hat, Kämpfe, von deren -schweren Opsern an materiellen und geistigen Gütern, von deren sittlichen Ernst der evangelische Psarrer in Leibnitz keine dunkle Ahnung besitzt. ES ist daher eine Gewissenlosigkeit sondergleichen, wenn er sich zum Richter ausspielt auf einem Gebiete. daS ihm fremd ist, und jeder von un«, der genau weiß, daß die Beleidigungen des Dr. Albani gegen das am Zlnfer Jigeuneröub. Bon M. Blaschitz. Unter hohen Ulmen liegt ein kleines Grab. Lein Parkweg sührt dorthin, einsam grünt der schmale Hügel zwischen knospenden Sträuchern. Eine liebe Hand pflanzte Beilchen und Primeln hin. die blühen jetzt tiefblau und goldiggrlb und duften lieblich in den sonnigen Borsrühling hinein. Fink und Amsel setzen sich vertraut aus den epheuum-rankten Stein und zwitschern so sröhlich >n die grünenden alten Kronen empor, daß die ehrwürdigen Bäume leise ihr Haupt schütteln im Morgenwinde. Denn die wissen, wer da ruht, sie wissen, daß es ei» junge« Sinderherz war, klein noch und doch eine Welt von Kummer und Bitternis tragend; das tapser litt und sich einsam durchkämpfen mußte zu seinem stillen Ruheplätzchen. Und lauter rauschen die Ulmen und schütteln die Köpfe gegen die kecken lustigen Gäste, daß sie erschrocken schweigen und fortflattern. Da liegt der kleine Hügel wieder allein. Und sanft senkt die alte Ulme ihre dunklen Zweige über den stillen Liebling. Genau erinnere ich mich der Stunde, als er zu un« kam: Ein heiterer Sommertag war'«; die Sonne sickerte durch die dichtesten Zweige und legte sich brennend auf die lichten Kieswege; sUbst an den schattigsten Parkplätzchen war die Luft schwül und unerträglich geworden. Darum saßen wir alle nach Tisch im kühlen Spielzimmer. Ich weiß noch S,au, daß ich eben im Begriffe war. sanst einzu-lummern; au« irgend einer Ferne hörte ich noch die schläfrigen Ausnist der Spielenden, das Zu-sammenstoßen der Billardkugeln — draußen in den uralten Kiefern ein leise« Rauschen und des Schloß Verwaltn»,,: RathauSgasse Str. » ItlflftM Hr. «. tntcrwt«». ve;»gsdedt««ll»ge» ®aich Me tqog««: Mentiiilhni . . . I 8t* HÄ>Ii«rit . ... X «'44 «««jitzn» . . . . K >5»» Siir Still wU «tefftlum >»« H»a» : monatlich . . . . K > >» Bictletmcit > . • K . . . K «•— S»»,jähri» . . . . K 11.— Silit mullact «W<« M »U c;ag«grtillitca »«W* Mtirrta S.W tnli Ciagcidtctc »•aneaKBll Kilts H« ,»r H6K«cOa«g. 35. Jahrgang. Kampswalle stehende Deutschtum ganz und gar den Tatsachen zuwiderlaufen, wird sich fragen müssen, ob sich solche Behauptungen mit der sittlichen Rein-heit eines deutschen Priester« in Einklang bringen lassen. Die untersteirischen Ortgruppen der Südmark find es ihrer Ehre schuldig, die Angriffe des Doktor Albani bei der Hauptverfammlung in Linz zurück« zuweisen und eine offene Aussprache über diese Beleidigungen herbeizuführen. Wir stehen aus dem Standpunkte, daß ein Mann, der gegen seine eigenen Volksgenossen im bedrohten Lande derartig vorgeht, au« den Süd-markreihen auszuscheiden hat. Aus ein anderes Blatt gehört die Frage, wie sich die Stellungnahme de« Dr. Albani im Lichte der Los von Rom-Bewegung auSnimmt. Wir zwei-feln nicht, daß diese Bewegung angesichts de« Leobener Geschwätzes einen großen Schritt nach rückwärts tun wird. In den deutschnationalen Kreisen de« steirischen Unterlandes müßte einer Lo« von Rom-Bewegung Einhalt geboten werden, deren Träger im Gewände des Bolksverrate« austreten. Steuerreform und Üojial-politik Da« Abgeordnetenhaus hat am letzten SamStag die Anleihevorlage in dritter Lesung ausgenommen, um nun aus diese Desizitanleihe eine provisorisch« Steuer,.reform" zu pftopfen, die in mehr al« einer Hinsicht Bedenken hervorruft. brunnenS gemütliche« Plätschern — — als wir alle emporfuhren und horchten. Was da draußen im Gange erklang, mußte man näher hören; darum eilten wir hinaus. Das Bild dann ist mir mit merkwürdiger Deutlichkeit in« Gedächtnis geprägt: Alle standen wir am Gang; die Herren noch mit Zigarre, Queue. Kreide, meine Freundin und ihre blasse Miß, die unentbehrlichen Strickereien in den Händen. Drüben guckte das Küchenpersonal.durche Gangsenster und der Gärtner stand mit Kanne und Spaten am Tore. Draußen lag stolz und sonnbe-schienen der alte Schloßpark und fröhlich hing der blaue Sommerhimmel dort über den grünlich dunklen Bergen. Ich stand, den Arm um unseren Heinz ge-legt, der den „Guten Kameraden" ausgeschlagen unterm Arme schleppte und unbeweglich horchte und schaute: Da hockte am hellen Steinpflaster ein schmieriger Zigeunerbub; elf Jahre mochte er zählen. Die alte Zither hielt er aus den Knien, der dunkle Kopf war stolz emporgestreckt. So sang er; die kleinen, braunen Hände aber spielten auf der arm-seligen Zither eine so volle, wunderliche Begleitung, daß ich damals schon über da« Talent des Knaben staunte. Und seine Stimme! Seine süße, bezaubernde Stimme! Kraftvoll und hell klang sie durch den weiten, alten Gang, weich und schmelzend trug sie die Worte eines einfachen italienischen Liebchens; wollte man diese wehmütige südliche Kantilene aber recht verstehen, dann mußte man in des Buben Antlitz sehen. Rabenschwarz siel das lockige Haar in die schmale Stirn: das bräunliche, heiße Gesicht-chen aber war von rührender Schönheit und die tiesdunklen, glänzenden Kinderaugen blickten ab-wesend und traurig in die Ferne. Wir standen alle wie unter einem Banne, ganz still, als der Kleine geendet hatte. Bi« Heinz seinen „Guten Kameraden" mit Behemenz aus den Boden schmiß und dem kleinen, überraschten Künstler einen herzlichen Kuß gab. Bevor er aber noch seinen LobeShqmnu« an-stimmen konnte, erklang ganz rückwärt» ein schwache«, müdeS Stimmchen: „Papa!" Während wir gehorcht hatten, mußte die Pflegerin Gertis Krankenwagen hinter un« geschoben haben; meiner Freundin arme«, kleines Töchterlein litt an einem bösen Nervenleiden und war eben erst vom Krankenbette ausgestanden. Nun hatte Gerti de« Zigeuuerbuben Gesang mitan-gehört und was ich fürchtete, sah ich sogleich be-stätigt: Dicke Tränen rannen über das bleiche Ge-sichtchen und die Schulten, des Kinde« zitterten vor Schluchzen. Erschrocken eilten die Eltern zu ihrem kranken Liebling und wollten beruhigen, zureden, — doch Gerti weinte sort. DaS blonde Köpfchen au ihres BaterS Brust gedrückt, bat sie dann mit halb-erstickter, flehender Stimme: „Papa, lieber Papa, gelt, du schenkst mir den kleinen Buben? Gelt, du behaltst ihn da. daß er mir vorsingt und daß er mein Bruder ist?" Die Szene, die nun folgte, war für alle recht peinlich und auftegend. Gerti weinte, bat und fchrie, die Eltern redeten sanst und bestimmt, liebevoll und streng — umsonst. Wir halsen ihnen nach Kräften, natürlich ohne Wirkung. Der Zigeunerbub stand er-schrocken in einer Ecke, die Zither im Arm, blaß und erregt auf den AuSgang harrend. Er bedeutete den Sieg der kleinen Kranken, denn al« sie infolge der heftigen Erregung ohnmächtig in ihre« Papa« Armen lag. da redete Onkel Doktor ein ernste« Wort und damit war die Sache entschieden. Die nächsten Tage übergehe ich; sie brachten recht un«. quickliche Verhandlungen mit dem alten Zigeuner-führer, denn Eltern hatte der kleine Sänger nimmer. Wohl aber ein Schwestercheu, dessen Jammer meine ©ctie 2 Deutsche Wach» RumauT 34 Was die Dividenden» und Tantiemenstene? anlangt, so ist prinzipiell dagegen nichts einzuwenden, fraglich bleibt nur, ob dadurch auch wirklich das aus reinem Kapitalbesitz fließende Einkommen ent-sprechend getroffen wird. Umgekehrt würde aber die geplante Erhöhung der Einkommensteuer nicht nur dieses sondern zu einem großen Teil auch reineS Arbeitseinkommen treffen, zumal wenn das Abge-ordnetenhaus über den Borschlag der Regierung hinausgehen und auch die Einkommen unter Äronen 20.000 hoher besteuern sollte. Steuern sind bekannt« Iich nie populär, am wenigsten ist es aber die Ein-kommensteuer, weil sie einerseits nicht zwischen Kapitals- und Arbeitseinkommen unterscheidet, ander-seitS aber in ihrer ganzen Veranlagung mit außer-ordentlichen Sekkaturen, besonders sür den Geschäfts-mann, verbunden ist. Aus deutscher Seite hat man am allerwenigsten Ursache, sich für die sortgesetzte Resormiening der Personaleinkommenstener nach oben zu erwärmen, da durch sie die Deutschen als die Betriebsameren weit stärker getroffen werden als die Slawen. Nach den Borschreibungen tragen von der Personaleinkommensteuer die westlichen Krouländer . . . 85-79 Prozent, die östlichen u. südlichen Kronländer 14-21 „ Von den westlichen Grönländern entfallen wie-derum auf Niederösterreich 46-37 Prozent, Oberösterreich 2-39 „ Salzburg 079 .. Steiermark 4-53 „ «ärnten 0*98 .. Tirol 217 ,. Vorarlberg 047 „ Böhmen 1913 .. Mähren 6-98 Schlesien 198 .. Nimmt man nun an, daß in den Sudeten- ländern die Einkommensteuer sich zu gleichen Teilen auf Deutsche und Tschechen austeilt und auf die nichtdeutschen Steuerträger in den anderen deutschen Kronländern 1-75 Prozent entfallen, so sallen aus die Deutschen von der gesamten Einkommensteuer rund 70 Prozent. Die Deutschen müßten sich mit allen Mitteln dagegen wehren, wenn von nichtdeutscher Seite die Ausgestaltung dieser hauptsächlich aus den Deutschen lastenden Steuer nach oben betrieben würde, umso unbegreiflicher ist es, daß sich der deutsche Abgeord-nete Dr. Steinwender für diese Steuerreform ein« setzt. — Ehedem hat das Deutschtum unter der Flagge des Liberalismus große materielle Opfer gebracht, indem es die Nichtdeutschen politisch entwickelte ; an die Stelle der liberalen Schlagworte sind dann die sozialpolitischen getreten. Man macht Gesetze über Gesetze, die in der Hauptsache den Slawen als den weniger kultivierten zugute kommen, Freunde bewog, auch um sie zu bitten, doch um-sonst. Marietta ivar schön, gewandt und stimmen-begabt, die mußte bei der Truppe bleiben; Buben gab'S viele und so ließen sie den kleinen Giovanni bei unS. Blaß und stumm hatte er alles über sich ergehen laffen, nicht ein Wort de» Widerwillens war über seine Lippen gekommen. Nur als er seiner kleinen Schwester Lebewohl sagen wollte, da umschlang er sie in tränenlosem Schluchzen. Da ich bald darauf nachhause fahren mußte, kann ich alles weitere nur aus Briefen meiner Freundin berichten. Giovanni wurde als Perle ge-priesen; sehr melancholisch und verträumt, nicht wild und ungezügelt war sein Charakter; selten begabt, eiferte er den bequemen Heinz zu fleißigem Lernen an und war der Stolz und die Freude des MusiklehrerS. Rührend aber schilderten die Eltern seine Liebe zu Gerti; stundenlang fuhr er sie im Parke spazieren, sang und spielte ihr vor, so ost sie wollte, brachte ihr Blumen und hübsche Käser, erzählte von Italien und seiner Heimat und ivar fast unzertrennlich von der kleinen Kranken, die zur innigen Freude ihrer Eltern ein sröliliches, glück-licheS Rind wurde. Um Weihnachten aber bekam ich einen traurigen Bries: Gerti sei leidender als je, der kleine Giovanni aber huste und leide an Mat-tigkeit und Fieber; der Hausarzt habe ihm das Singen verboten und führe die Krankheit auf eine Vererbung und den rauhen Winter zurück, den der Knabe nicht gewohnt sei, da seine Truppe die kalte Jahreszeit stets in Italien verbracht habe. Und der Februar brachte mir eine Nachricht, die mich tief erschütterte: Unser lieber Zigeunerbub war ver-schwunden. Strenge hatte meiner Freundin Gatte verboten, ihn zu suchen oder auch nur von ihm zu sprechen. Denn daß mit dem Kleinen eine kostbare die Kosten dieser Sozialresorm sollen aber unaus-gesetzt wieder vornehmlich von den Deutschen ge-tragen werden. — Damit muß es nachgerade ein Ende haben; das Deutschtum ist uicht dazu da. um aus seine Kosten die Slawen politisch und wirt-fchaftlich zu kräftigen, und damit seine erbittertsten Gegner zu stärken ; es ist Zeit, auch die sozial-politische Begeisterung »ach Maßgabe der deutschen nationalen Interessen etwas abzudämpfen. Slawische Wünsche. Die slawischen Blätter werden nicht müde, sür die nächste Zeit wichtige innerpolitische Entscheidungen anzukündigen, iu deren Hintergründe natürlich die Rekonstruktion des Kabinetts erscheint. Selbst der Gedanke der Auflösung der Slawischen Union wird dabei erwähnt und angedeutet, daß die klerikalen Tschechen und Südslawen bereit wären, sich der derzeitigen parlamentarischen Mehrheit anzuschließen. Den Tatsachen entsprechen diese Mitteilungen nicht ganz. ES läßt sich gar nicht verkennen, daß zahlreiche Elemente in der Slawischen U.tion der bisherigen Politik des Perbandes müde sind, allein es liegt noch nicht das geringste Anzeichen dafür vor, daß diese Gruppe sich auch bereits über den Weg im klaren wäre, der sie aus dem Irrgarten Kram^rfcher Taktik herausführt. Von deutscher Seite hat mau gegen einen Anschluß der erwähnten Ele-menie von der Mehrheit grundsätzlich gewiß nichts einzuwenden, ebenso sest aber muß man auf deut-scher Seite daraus beharren, daß dieser Anschluß aus Grund des Programmes der gegenwärtigen Regierung zn erfolgen hat, das einseitige nationale Konzessionen weder im Wege der Gesetzgebung noch in dem der Verwaltung kennt. Gerade in diesem Punkte besteht aber zwischen den gemäßigten und den radikalen Elementen der Slawischen Union kein Unterschied. Aber, selbst wenn schon jene entschlossen wären, ihre aggressive slawisch-nationale Politik, die auf die Unterminierung der staatlichen Verwaltung gerichtet ist, auszugeben, so würden sie durch die in der Opposition verbleibenden slawischen Gruppen doch sehr bald wieder zur alten slawisch-revolutio-nären Taktik zurückgezwungen werden. Allein diese Neigung, aus Grund eines sachlichen Programmes mit Rückstellung der slawischen Sonderwünsche, mit den Deutschen im Reichsrate zusammenzuarbeiten, besteht bei den sogenannten gemäßigten Elementen der Slawischen Union zurzeit noch gar nicht und darum be>ltzeu auch alle die Meldungen von einer bevorstehenden Umbildnng beziehungsweise Erweiterung der gegenwärtigen parlamentarischen Majorität keine aktuelle Bedeutung. goldene Uhr und Geld vermißt wurde, traf ihn tief; er hatte Giovanni lieb gehabt, fast wie seine eigenen Kinder. Nun war er doch nur ein undankbarer, diebischer Zigeunerlump gewesen. Einige Wochen später wurde ich auss Schloß geruseu; Trauer, Verwirrung und Schrecken sand ich. Am vorigen Morgen hatte ein kleines Päckchen vor Klein-Gertis Fenster gelegen. Und den Brief, den lieben «inderbrief mit Giovannis steilen, unbe-holfenen Buchstaben will ich wiedergeben: „Liebe, liebe Gernschwester! Du hast mir so stark erbarmt, weil du so krank bist. Da habe ich gehört, daß man Zigeuner gesehen hat. Und mir ist eingefallen, daß die alten Zigeunerfrauen einen Tee machen, der sür alles hilft. Aber sie geben ihn nicht her für andere. Da habe ich die Uhr von der Mama und ihr Geld genommen, bitte sie für mich um Verzeihung, und bin die Zigeuner suchen gegangen. Ich habe sie sehr spät gefunden. Und für die Sachen haben sie mir den Tee gegeben nnd dann wollten sie mich nimmer sortlassen. Aber ich bin doch davongelauseu und bringe Dir die Medizin. Du wirst bestimmt gesund. Sei nicht bös auf Deinen Giouanni, ich habe Dich fehr lieb, aber jetzt muß ich meine Schwester suchen gehen. Und ich möchte auch gesund werden, aber bei euch ist eS so kalt. Ich komme bestimmt wieder, wenn ich gesund bin und groß werde. Dann wirst Du meine Frau, gelt, Gerti? Grüße alle nnd ich laffe allen danken, ich gehe sehr schwer sort von euch! Es küßt Dich tau-sendmal Dein Giovanni." Als meine Freundin mit allen, die im Schlosse waren, auf die Suche nach dem Kleinen gingen, da sand man ihn, gräßlich abgemagert, einige Stunden vom Schlosse entfernt, im Walde liegen. Er mußte kotz seiner Krankheit schnell gelausen sein, denn der Politische Rundschau. Inland. Reichsrat. Die Abstimmung bei der dritten Lesung der Sreditvorlage verlies in vollkommener Ruhe. Die Bänke der Tschechen und Südslawen wiesen große Lücken auf. Die An leihe vorläge wurde in dritterLefnng angenommen. Die Dringlich' keit des Antrages Bukovie wurde angenommen und der Inhalt des Antrages znm Beschluß« erhoben. Die nächste Sitzung wird am 6. Mai tagen. — Im Herrenhaus? wurde in der Montagssitzung die Anleihevorlage in zweiter und dritter Lesung unverändert angenommen. Die Wiener Gemeinderetswahlen. Bei den gestrigen Wahlen aus dem dritten Wahlkörper wurden in sämtlichen Bezirken die Christlichsozialen, welche Partei auch bisher die Mandate Innehatte, gewählt. Eine tschechische Ansprache an den Grafen Zeppelin. Die Handelskammer hatte bekanntlich mit der Zeppelingesellschaft Verhandlungen gepflogen, daß Gras Zeppelin in Prag Ausenthalt nehme. Der Stadtrar beschloß heute, den Grafen Zeppelin namens der Stadt in einer tschechischen Zuichrist einzuladen. Es wird salzendes Programm vorgeschlagen: Der Bürgermeister begrüßt den Grasen Zeppelin am Landungsplätze in tschechischer Sprache. ES sollen Maßnahmen getroffen werdet», um „großdeutsche" (??) .Kundgebungen bei der Landung des Grasen Zeppelin hintanzuhalten. Ein windisches Unternehmen verkracht. Die „Mizarska Zadruqa" in Salcano. die sich in Liquidation befand, ist in Konkurs geraten. Frankreich. Zn Frankreich fanden am Montag die Wahlen in die Kammer statt, die nach den vorliegenden Er-gebniffen keine wesentlichen Aenderungen in den Parteiverhalttusseu bringen und insbesondere die bisherige Regierungsmehrheit sort bestehen laffen. Die Wahlbeivegung war eine ziemlich flaue, dafür kam es aber am Wahltag selbst zu verschiedenen AuS> schreitnngen, unter denen auch der politische Mord nicht fehlt: der Vorsitzende einer Wahlkommission wurde von einem Wähler erschossen. England. Annahme des englischen Finanzgesetzes. Aus London. 26. ds, wird gemeldet: DaS Unterhaus nahm gestern daS Finanzgesetz mit 328 Doktor sagte, er müsse schon um Mitternacht aus-gelitten haben. All die Entbehrungen, das viele Wandern und die Aufregungen, dazu die kalten Märznächte und nun der Lauf vom Schlöffe her waren zuviel gewesen für den kleinen kranken Kör per. Die zerrissene lichte Matrosenbluse war blut-überströmt und das sanfte Gesichtchen unseres lieben Zigeunerbuben hatte einen wehen, bitteren Zug bekommen; es erzählte von Heimweh und Dankbar-keit, von Mitleid und Sensucht, von so viel Kummer und Herzensnot, daß wir dem Kinde leine Ruhe gerne gönnten, so bitter es uns war, es zu ver^ lieren. Nun liegt der kleine stille Hügel grün und friedlich unter den alten Bäumen. Die Mvrgensonne besucht ihn, wenn sie srenndlich über die alten nKrone gleitet; frische, kleine Blumen schmücken ihn. die Vögel kommen und singen; und die alte Ulme senkt die dunklen Zweige sanft über den stillen Liebling. Heiiieryand und Heilierfuß. Die Geisterhand ist eine in Ritterromanen, Sagen und Spinnstubengeschichten gern verwendete und wirksame Erscheinung. Sie zeigt sich in einem dunklen Winkel, sie zupft dich in der Nacht am Rocke oder am Aermel, sie streift dir kalt über das Gesicht oder über einen anderen Körperteil, kurz sie treibt mancherlei ungerechtfertigten Unfug, um dir das langweilige Leben durch gruselhaste Zer-ftreuung etwas angenehmer fühlbar zu machen. Es gibt Leute, die ohne Geisterhand gar nicht leben könnten und für diese ist ihr geheimnisvolles Deutsche Macht Seite 3 gegen 242 Stimmen in zweiter Lesung an. Die irischen Nationalisten stimmten mit der Regierungs-Partei, die Anhänger O'Briens mit der Opposition. Der Aufstand in Albanien. Zn Stimlia (Sandschak Prischtina) kämpfen auf der Straße Verisovilsch—Prizrend seit 23. ds. früh etwa 10.XX) Albanesen mit acht Bataillonen Soldaten. — Die Arnauten griffen die zwischen Prizrend und Verifovitfch verkehrende Post an. Es kam zu einem Kampse zwischen den Arnauten und den die Straße bewachenden Truppen, wobei es auf beiden Seiten Verluste gab. Die Arnauten zogen sich auf die umliegenden Höhen zurück. In Prizrend herrscht große Erregung. Bon Berisovitsch sind zwei Bataillone dorthin abgegangen. Aus Konstantinopel wird gemeldet: Infolge des Wiederauslcbens der ausständische» Bewegung in Albanien beschloß der Ministerrat, die Redis-brigaden Saloniki und Smyrna zu mobilisieren und nach Oberalbanien zu entsenden. China. Der HauptKriegshafen Chinas. Wie der „Morning Post" aus Schanghai ge-meldet wird, ist der Nimrod-Sund zum Hauplkriegs-Hafen Chinas bestimmt worden. Aus Stadt und Land. Cillier Gemeinderat. Am Freitag, den 29. April um 5 Uhr nach« mittags, findet eine außerordentliche öffentliche Ge-meindeausschußsitzung mit folgender Tagesordnung statt: Bericht in Angelegenheit der Erbauung eines Kindergartengebäudes. Bericht in Angelegenheit der Erbauung einer neuen Damenbadehütte. Rofegger-Abend im Deutschen Hause. Die beiden Ortsgruppen des Deutschen Schulvereines am veranstalten Sonntag den 1. Mai im Speisesaale des Deutschen Hauses einen Unterhaltungsabend, welcher nach dem guten Zwecke, dem der Ertrag zugewendet werden soll, R o s e g g e r-abend genannt wird. Die Festordnung ist eine überaus reichhaltige und anziehende. So gelangt Morres köstlicher Einakter «Bor dem Suppen-essen" zur Aufführung und es werden unter unseren Dilettanten die bewährtesten Kräfte sich in den Dienst der hinreißenden Komik unseres heimischen Dichters stellen. Die Hauskapelle desSillier Wirken eine wahre Wohltat. Wenn es keine Geister-Hand gäbe, müßte sie sür gewisse gute Leute er-funden werden und eS ist auch nicht zu bezweifeln, daß sie ihre Existenz nur dem Bedürfnisse der Menschen verdankt, sich durch Gruseln das Leben zu verschönern. Nach dem hohen Alter der Geisterhand zu schließen, ist auch jenes Bedürfnis schon sehr alt. Schon dem babylonischen Könige Belsazar ließ man von einer Geisterhand das bekannte „Menetekel" an die Wand schreiben, woraus der König in der nächsten Nacht verschied. Die Geisterhand dürste also in Babylonien eine wohlbekannte Erscheinung gewesen sein, da sie, als sie dem Belsazar erschien, schon so ausgebildet war, daß sie schreiben konnte. BelsazarS Geisterhand hatte das Schreiben wahr-fcheinlich von denselben Leuten gelernt, die dem guten babylonischen König in der folgenden Nacht den GarauS machten. Bon jener Zeit bis zur Gegenwart ist ein ziemlich langer Weg, den über das kindlich gläubige Altertum und das finstere Mittelalter hinau» bis zur erleuchteten Gegenwart schon viele Gene-ratlvnen beschritten haben. Gar vieles haben die Menschen im Laufe dieser langen Zeit abgelegt und verloren, aber die Geisterhand haben sie sich nicht nehmen lassen. Sie ist ihnen tteu geblieben wie da» Bedürfnis, zu essen und zu trinken, und wie die Gewohnheit, einander und sich selbst zu täuschen. Wenn sie sich allzu lässig zeigt und nicht erscheinen will, so hak man Mittel gesunden, sie zur Erfüllung ihrer Pflicht zu zwinge». Dies gelingt freilich nur gewissen bevorzugten Menschen, die man Medien nennt, aber diesen gelingt eS dafür so gut, daß nicht nur eine, sondern sogar zwei zusammengehörige MännergesangvereineS, die schon so viele schöne Proben ihrer LeistungSsähigkeit gegeben hat, wird ein gewähltes Programm zum Bortrage bringen. Außerdem sollen noch ganz hervorragende gesang-liche Ueberraschungea bevorstehen. Wir sind über-zeugt, daß die Deutschen unserer Stadt und der Umgebung der Einladung, diesen ebenso unterhaltungS-reichen wie hoffentlich national ertragreichen Abend zu besuche», in großer Anzahl Folge leisten werden. Evangelische Gemeinde. ES wird hiemit nochmals auf die Feier deS zehnjährigen selbständigen Bestandes der evangelischen Gemeinde, welche am Freilag. 29. ds. im kleinen Saale des Deutschen Hause Gemeindemilglieder und Freunde zu einem Familienabend vereinigt, hingewiesen. Deutsche Gäste herzlich willkommen. Maivorrückung. Im Jnf.-Reg.-Nr. 87 wurden befördert zum Major der Hauptmann Franz Hoßner; zum Hauptmann der Oberleutnant Ferdinand Schmid; zu Oberleutnante die Leutnante Alois Weiß, Anton Mayer, Stephan Velebir und Theodor Freiherr von Bolschwing. Im 26 Landwehr-Jnf.»Reg. wurden befördert: Zum Hauptmann der Oberleutnant August Frauendorser; zum Oberleutnant der Leutnant Jaraslav Koier. Todesfälle. Am 2l. ds. nachmittags starb in Marburg Joses Roth, Weinhändler und Reali-tä^enbesitzcr in Rothwein in seinem 69. Lebensjahre nach langem, schweren Leiden. — Am gleichen Tage starb in Marburg infolge eines Schlaganfalles der Kerkermeister des Kreisgerichtes Herr Karl Dernov-schek im 59. Lebensjahre. Silberhochzeit. Der k. k. Oberlandesgerichts-rat Herr Dr. Hermann S ch ä f t l e i n seierte dieser Tage in Graz mit seiner Gemahlin im engsten Familienkreise das Fest der silbernen Hochzeit. Vom Postdienste. Der Postmeister Anton Steuber in St. Peter-Freienstein wurde zum Post-adjunkten der l0. Dienstallersklasie für Marburg ernannt. Das Galanteriewarengeschäft des Peter Koftic am Hanplplatze hat Herr Johann Koß angekauft. Herr Kostic gibt das Geschäft auf. Besitzwechsel. Der Steinmetzmeister Herr Johann Gütlich hat die dem Herrn Pros. I o s t gehörige Villa in der Gartengasse käuflich erworben. Damit ist erfreulicher Weise wieder ein slowenischer Besitz in deutsche Hände übergegangen. Eine windische Weinstube in Graz unter falscher Flagge. In der Wartingergaffe zu Graz befindet sich eine Weinstube, welche unter dem Namen einer gewissen Anna Stuchec geführt wird. Der Eigentümer dieser Weinstube ist jedoch der bekannte slowenische Arzt Dr Beta Stuchec in Petlau, welcher daselbst den Wein auS seinen Geisterhände mitsamt dem dazugehörigen Kopse und Leibe und sogar mit den Füßen erscheinen, obgleich die Füße sür Geister, die ohnehin nur schweben, vollkommen überflüssig sind. Nichtsdestoweniger hat jüngst anstatt einer Geisterhand gar nur ein Geister-fuß einen geistersüchtigen Herrn am Rockzipfel ge-packt. DaS wäre ein schöner Beweis dasür gewesen, daß die Geister Greiszehen an den Füßen haben, wie die Affen; leider aber hatte sich diesen Greis-suß der gerufene Geist nnr ausgeliehen, denn er gehörte dem in Spiritistenkreisen hochangesehenen Medium Eusapia Palladino an. Wer weiß, was dieser Geistersuß noch für staunenswerte Kunststücke ausgeführt hätte, wenn ihn nicht ein ungläubiger Geselle, der sich hinterlistig unter den Tisch gelegt hatte, mit lästerlichem Griffe gesaßt und aus der vierten in die dritte Dimension zurückgezogen hätte. Selbstverständlich bleibt Eusapia Palladino trotzdem das hochangesehene Medium, wie alle Medien echt bleiben, wenn sie auch einmal dabei ertappt werden, daß sie unechte Geisterbeschwörungen machen. Dies ist gar kein Beweis dasür, daß sie überhaupt nichts können, geschweige denn, daß sie schwindeln, sondern es beweist im Gegenteile ihre Echtheit. Manchmal haben eben die Medien ihre Kraft aufgebraucht oder die Geister haben ihre Launen und zeigen sich widerhaarig; da bleibt nun den armen Medien, nur um den guten Ruf der Geister zu retten, nichts übrig, als die Geister zu vertreten. Dafür erweisen sich diese ein anderesmal wieder dantbar, machen verblüffende Kunststücke, lassen alle möglichen Gegenstände durch die Lust schweben, balancieren wie ein japanischer Jongleur Tische und Stühle auf ihrer unsichtbaren Nase und überschütten die Gesellschaft, die ihrer gläubig harrt, mit Blumen. Gläubig aber müsse» die Leute sein, Weingärten zum Ausschank bringt. Eö ist bemerkenS-wert, daß in dem Lokale allerdings auch Slowenen verkehren, sich jedoch mit größter Borsicht den An-schein geben, als ob sie Deutsche wären, um die deutschen Grazer, welche dieses Lokal sehr stark be-suchen, nicht abzuschrecken. Wir haben hier wieder ein sehr bezeichnendes Beispiel dasür. in welcher unauffälligen Art und Weife sich unsere nationalen Gegner in der Landeshauptstadt festsetzen. Nach Graz! Der Deutsche Schulverein erläßt einen Aufruf, der zur Teilnahme an der 30. Haupt-Versammlung einlädt, die zu Pfingsten in Graz statt-findet. In demselben heißt es: ..Ernster, völkischer Arbeit gewidmet, soll diese Tagung dennoch ein sest-liches Gepräge tragen. Begeht ja doch der Deutsche Schulverein die Feier seines 30jährigen Bestandes, ein Ereignis, das gewiß in allen deutschen Gauen umsomehr Begeisterung wachruft» wird, als der Gedanke der völkischen Schutzarbeit gerade am Schlüsse des dritten Jahrzehntes unseres Vereine« im Hochfluge kraftvollster Sieghastig keit einen Triumph erzielte, dessen Werte unserem BolkStum noch in den fernsten Zeiten zum Segen gereichen werden! DaS große Wirf, das Peter Rofegger vertrauensvoll be-gönne» und mit ganzer Hingebung gefördert, ist vollendet, das Wort „Zweitausend Kronen — zwei Millionen" ist zur Tat geworden! In der Stadt unseres treubewährten Bolksdichters wollen wir darum das Gründungsfest des Deutschen Schulvereines seiern und, so hoffen wir, unsere Mitarbeiter, die deutschen Frauen, Mädchen und Männer, werden zahlreicher denn je in die gastliche Hauptstadt der grünen Mark kommen, um Zeugen dieses denk-würdigen TageS zu sein und neue Kraft und Zn-verficht für den Kampf um unsere deutsche Scholle zu schöpfen." Eine Kollaudierung mit Hindernissen. Kürzlich sand in Bischofdorf die Kollaudierung der Regulierungsarbeiten im Köttingbache statt, wobei die Sachverständigen die Durchsührung dieser Arbeiten als sehr zufriedenstellend bezeichneten. Es erregte großes Aufsehen, daß kein Vertreter der Gemeinde bei der Fertigung des Kollaudierungsprotokolles an-wesend war. Es heißt, daß die Regulierungsarbeiten den Privat-nteressen des einen oder anderen Ge» meinderates nicht ganz zusagten. Schließlich wurde doch ein Gemeinderat geholt, welcher aber unmittelbar nach Untersertigung des Protokolles zusammenstürzte. Zum Glück war das Leiden nicht schwer, sondern aus leichte Vergiftung zurückführen mit einem Gifte, das hierzulande zur Weinlesezeit in großen Massen erzeugt wird. Ein deutsches Bollwerk in Trieft. Der Zentralbank der deutschen Sparkassen in Prag, die auch in Graz, Innsbruck, Klagenftirt, Linz und Wien Zweig instalten unterhält, ist es nun nach jahrelangem Bemühen gelungen, auch in Trieft eine um der Vorführung solcher Kunststücke würdig be-sunden zu werden. Wenn nur ein Ungläubiger in die gläubige Gesellschaft sich geschlichen hat, so sühlen sich die Geister gekränkt und streiken; da erscheint keiner und das arme Medium strengt sich umsonst an. Nur der Anwesenheit jenes Ungläu-bigen ist es zuzuschreiben, daß Eusapia Palladino, das berühmte Medium, einen Mißerfolg hatte; wäre der Mensch nicht aus so unmenschliche Weise unter dem Tische gelegen, so hätte er die Eusapia auch nicht am Fuße packen können. Das ist doch logisch? Darum ist es auch begreiflich, daß in jene Zirkel, in denen man mit Geistern verkehrt, nur Menschen zugelassen werden, die über dem Verdachte erhaben sind, daß sie zu den bösartigen Zweiflern oder unbedingt Ungläubigen gehören. Solchen Spielverderben», die die Geister davonschrecken wie die Vogelscheuchen die Vögel, bleiben die Türen zu den Geistersitzungssälcn verschlossen. Nur selten gelingt es einem solchen Wolf im Schasspelz, sich mit vertrauenerweckender Miene in eine Geistersitzung ein-zuschmuggeln, aber dann ist auch das Unheil sertig. Wie sich gläubige Menschen vor Geistern sürchten, so graut den Geistern vor den ungläubigen Menschen. Einen durch ein Medium gerufenen und schon sehr stark verkörperlichten Geist hätte einmal beinahe der Schlag getroffen, als ein Ungläubiger in frevelhaftem Uebermute nach ihm greife» wollte; nur der Geistes-gegenwart des Mediums, daS in Vertretung des Geistes rasch blaß und ohnmächtig wurde, verdankte dieser seine Rettung, sonst wäre er tot auf dem Platze liegen geblieben. Der tote Geist! Der wäre die Zierde jedes Museums geworden und aus aller Welt wären die Leute herbeigeströmt, um das seltene Wunder zu schauen. Seite 4 solche zu errichten. DaS ist von hohem Belange, weil dadurch das dortige Deutschtum wirtschaftlich unabhängig von den welschen und windischen Banken wird. Verkapptes Wendentum! In vielen deutschen Blättern schaltet die Erste Ferlacher Waffenfabriks-Gefellschast Peter Wernig, G. m. b. H. zu Ferlach in Samten Anzeigen mit Empfehlungen ihrer Erzeugnisse ein. Dies Unternehmen ist aber wendisch, seit eS im vorigen Jahre an die unter des Laibacher Deutschensressers Hribar stehende Laibacher Kreditbank verkauft worden ist. Die Deutschen sollen sich also hüten, dieses wendische Unternehmen zn kräftigen, um so mehr, weil Ferlach einer der wich-tigsten Stützpunkte des südlichen Dentschtnmes ist. Freie Lehrstelle. An der fünfklassigen, in der ersten Ortsklasse stehenden Volksschule in Rad-kersbnrg Umgebung kommt eine Lehrerstelle zur definitiven Besetzung. Gesuche bis lf>. Mai an den Ortsschulrat. Die Tätigkeit eines Wendenpriesters. Vor einiger Zeit hat der Kaplau Augustin Jager in Pettau ans deutsche» Schulmädcheu einen Kirchen« chor gebildet. An und sür sich könnte man gegen dieses sonst unschuldige Unternehmen nichts ein-wenden, wenn man nicht wüßte, was sür eine ge-sangliche Ausbildung die Kinder bei diesem Herrn erfahren und in welcher Weife er unter Benützung der Religion sie zu „erziehen" sich bemüht. Es werden dortselbst nicht nur die in der Kirche zum Vortrage gelangenden Lieder, sondern auch solche gesungen, die man sonst einem deutschen Kinde nie zutrauen würde. Was nützt denn da die srei-heitlich deutsche Erziehung in der Schule, wenn der windische Agitationshochwürdige alles dies wieder zu unterdrücken sucht nnd dies wird ihm, wenn auch nicht in allen, doch in deu meisten Fällen ge-lingen. Es ist eben traurig, daß die deutschen Katholiken sich solche windische Spechte aufhalsen lassen, oder wird sich doch einmal jemand finden, der in dieser Hinsicht ein donnerndes „Halt!" ruft? Wenn e« dann nur nicht zu spät ist. ES gäbe übrigens genügend Mittel, sich dieses Herrn zu ent-ledigen, aber eS traut sich scheinbar niemand, in dieses Wespennest zu greifen. ES ist doch da gar nicht zu wundern, wenn deutsche Fraueu sich in einen unter dieser Herrschaft stehenden Frauenbund vereinigen, zu dem einzigen Zwecke und unter dem Schutze der Kutten — „Feste" zu seiera. Die Er-ziehung hiezu beginnt schcn bei den Schulmädcheu, schreibt hiezu die Marburger Zeitung. Konkurs. Das Kreisgericht Marburg hat die Eröffnung des Konkurses über das Vermögen des Georg Kaiser, Gemischtwarenhändlers und Gastwirtes in Monsberg, Bezirk Pettau, bewilligt. Konknrskommissär der Gcrichtsvorsteher des Bezirks-gerichtes Pettau, Dr. Ivan Fermevc in Pettau einst-weiliger Masseverwalter. Doch vielleicht dars man zu solchen Dingen gar nicht Wunder sagen. ES vollzieht sich nach den Erklärungen der Spiritisten ja alles so natürlich und so zweckentsprechend. Und man muß ihnen Recht geben oder wenigstens stillschweigend Recht geben, wenn man sich nicht als einen beschränkten Kops erkennen lassen will. Es ist doch immer sehr schmeichelhaft, wenn man sür einen geistreichen Menschen gehalten wird, der mit sich reden läßt. Wem also daran liegt, für einen klugen Menschen erklärt zu werden, der braucht nur zuzugeben: 1. Daß es Geister gibt; 2. daß die Geister den Lebenden erscheinen; 3. daß die Geister des Rufes von Menschen, die man Medien nennt, stets ge-wärtig sind; 4. daß die Geister leidenschaftlich gerne Möbelstücke von ihrem Platz« rücken, allerhand große und kleine Gegenstände durch die Lust fliegen lassen, Blumen weisen, die Leute zupseu, aus Tischen klopsen und mit Tischbeinen schreiben ; 5. daß der schönste und erhabendste Berus des Menschen nach seinem Tode m der Ausübung solcher Kunststücke besteht; 6. daß der Fuß eines Mediums nie eine Geisterhand ist nnd 7. daß nur ein beschränkter Mensch an alles dies nicht glaubt. Wer also den ersten Grund zu seiner.Aner-kennung als geistreicher Mensch legen will, dem bietet sich jetzt hiezu eine günstige Gelegenheit. Er braucht nur dem Medium Eusapia Palladino sein Bedauern darüber auszudrücken, daß er von den Geistern gerade in einem kritischen Augenblicke schmählich im Stiche gelassen wurde. DaS war von den Geistern gar nicht schön und kann ihnen sehr viel schaden. Sie haben es aber auch nicht besser verdient. Dr. Hermann Feigl. Ein Messerheld. Der nach Eilli zustä.idige Oberbauarbeiter Joses Gostviuschegg, der zu->tzt bei der Südbahn inJnnSbruck beschäftigt war. wurde von dort flüchtig, nachdem er in einem Wort-Wechsel einen Arbeitskameraden durch Messerstiche schwer verletzt hatte. » Marburger Schützenoerein. Am 1. Mai ludet das Probeschießen für das große Festsreiichieße» des Marburger Schützenverein statt, bei welchem die vom k. u. k ^andwehrinfanterieregiment Nr. 26 beigestellten Schreiber und Lieler mit den modernen Einrichtungen der Schießslütte vertraut gemacht werden. Nach Einladungen und Ehiengadenverzeich-nifsen, welch letztere Beste von 800, 200, 2 i 150, 120, 10 ä 100. 80, 70. 60. dann 10 ä 50 K nnd not. viele kleine Beste enthalten herrschte rege Nachfrage und es ist daher anzunehmen, daß dieses Schieße» zahlreich besucht werden wird. Der Mar* burger Schützenverei» wird gewiß alles aufbieten, jeiticn Gästen den Aufenthalt in den Mauern Marburgs so angenehm wie nur möglich zu machen. Ein Narr als Opfer von Glaubens-eiferern. Ans Laibach wird dem „Grazer Tag« blatt" gemeldet: In der Gemeinde Ban mali lebte ein armer, geistig zurückgebliebener Mensch namens Joses Ticar; dieser geistesschwache Mann, der schon einmal in der Irrenanstalt angehalten wurde, kam am 11. d. M. in die Kirche von Reu-LourdeS und nahm das Bild des Kaplans Kolbezen ans dem Rahmen, zerriß es und wars die Stücke zu Boden. Dann nahm er der 'Diarienstatue den Zopf ab und trug ihn umher. Als die Bevöllerung von diesen Taten des Narren erfuhr, banden ihn einige Männer und trieben ihn zum Gendarmnieposten nach Sankt Barthelmä. Die Gendarmen erkannten es sosort, daß man es mit einem gutmütigen Narren zu tun habe, und erklärten, mit der Sache nichts zu schasse» zu haben. Man ließ den Tiear lausen. Zweisellos hatte ihn aber die brutale Art, wie man mit ihm verficht, außerordentlich erregt. Er ging, kaum frei, wieder in die Kirche nach Lourdes, entzündete einen Holzstoß und trag aus diesen alles zusammen, was ihm von den Wunderdingen erreichbar war. Vom Altar nahm er ein Marienbildnis und warf es ins Feuer. ?a die Figur aus Ton war und nicht verbrennen wollte, zerschlug er sie in kleine Stücke. Erst am Tage daraus erfuhr die Bevölkerung von der neuen Tat des Ticar. Es rottete sich eine große Zahl von Bauern mit Weibern und Kindern zu-sammen, die auf die Suche nach Ticar auszogen. Sie fanden ihn ruhig schlafend. Sofort bände» ste ihn mit Stricken und trieben ihn zur iiirche Neu-Lourdes. Dort sesselten sie ihn an einen Baum und banden ihn so fest, daß er kein Glied rühren konnte. In ihrem Glaubensfanatismi^ schlug ihn die Menge nun halb tot. DaS Blut rann dem armen Narren vom Leibe. Einige wollte» die trockenen Rebschnitt« stück: aus den Weingärten herbeibringen, um einen Scheiterhausen zu errichten nnd den Narren zu verbrennen. Nur dem gütlichen Zureden zweier Herren ans Landstraß gelang es, die Menge von dieser graueavolleu Absicht abzubringen. Schließlich gelang es, den Mann wieder in die Irrenanstalt zu bringe». Warnung. Die Leitung des Deutschen Schul-Vereines in Wien warnt die Ortsgruppen vor einem gewissen Herrn Roland, der die allerorts bestehende Begeisterung sür Rosegger geschäftlich sür seine Person zn verwerten sucht. Dieser findige Herr tritt an die SchulvereinSortsgruppen heran, sie mögen einen Rvseggerabend veranstalten, wobei Roland a»S den Werken des Dichters vorlesen soll. Die Urteile über dessen Können sind geteilt. Sicher ist aber, daß von dem versprochenen Reinertrag sür die OrtS-gruppen nicht viel übrig bleibt, denn unter verschiedenen Vorwänden und unwahren Behauptungen (z^ B., daß er Tantiemen nach Graz zahlen muß u. a.) nimmt Rolaud den Löwenanteil sür fiel, auch dann, wenn es sich um uamhaste Beträge handelt. Aus Grund der bisherigen Ersahrangen werden die Ortsgruppen gewarnt, sich mit Herrn Roland in Unternehmungen einzulassen. Todschlag. Auf der Straße bei Zellnitz an der Drau kam es in der Nacht zum 25. d. zwischen den Brüdern Franz Hörner, Schuhmacher und Johann Horner, Schneider aus Feistritz bei Lembach und einigen slowenischen Burschen aus Zellnitz an der Drau zu einem Streit, in dessen Verlaus Franz Horner durch Messerstiche am Kopse verletzt wurde, so daß er gestern vormittag diesen Verletzungen er-lag. Die Leiche wurde in die Totenkammer des OrtSsnedhofe« von Zellnitz gebracht, wo eine Ge> richtskommission aus Marburg die Obduktion der Leiche vornehmen wird. Die Gendarmerie hat den Täter in der Person deS 29jährigen landwirtschast- Nummer 34 lichen Arbeiters Julius Sernetz auS Johannisberg verhaftet. Unter die Räder des guges geraten. Aus Kötsch wird berichtet: Am 24. ds. abend suhr mit dem Peltauer Zuge He hiesige Bahnwächterssrau Erlaisch vom Besuche ihrer Angehörigen nach Hauie. In der Station halte sie sich beim AuSsteigen etwas versäumt. Sie wollte dies erst tun, als sich der Zug wieder in Bewegung setzte. Da sie ein kleines Kind auf den Armen trug, konnte sie stch nirgends an-halten und glitt am Trittbrett so unglücklich aus. daß sie stürzte und mit dem linken Fuß unter die Räder deS Waggons geriet. Der Fuß wurde ober-halb des Knöchels gänzlich abgequetscht und wird abgenommen werden müssen. Die beklagenswerte Frau wurde sosort in daS Marburger Krankenhaus übersührt. Saccharinschmuggel nach Untersteier. In Oscupest ist man der Organisation eines großen Saccharin- und Zuckerinschmuggels auf die Spur gekommen. Auch nach Uutersteiermart würbe dieser Schmuggel betrieben. Die Versendung ersolgte aus Oscupest mittelst 'Nachnahme. AIS Empsänger der Nachnahinepostanweisnngeu fungierte ein Konto des ungarischen PostsparkassenamteS in Ofenpest. Da schon mehrere Postämter deS Unterlandes derartige Sendungen infolge Erlasses ihrer vorgesetzten Behörden wegen Saccharinverdacht den Finanzbehörden überstellt hatten, deren Inhalt von letzteren als Saccharin erkannt wurde, werden iich die Adressaten wegen Schleichhandels zu verantworten haben. Es dürfte ihue» eiue empfindliche Geldstrafe hieran« erwachsen. Dom Grazer Geroerbeinspektorate. Der Kaiser hat der Uebernahme des Hofrates und Gewerbe-Oberiuspektors Dr. Valentin Pogatschnigg in deu daueradeu Ruhestand über dessen Ansuchen genehmigt. Als Nachsolger des Genannten, der seit der Errichtung der österreichischen Gewerbeinspektion, dem Jahre 1864, daS Grazer Aufflchtsamt in aus-gezeichneter Weise leitete, soll Gcwerbeinspektor Jng. Liehm aus St. Pölteu in Aussicht genommen sein. verdächtiger Vertrieb eines Geheim-mittels. Einer Reihe von Personen wird in letzter Zeit von der Post mit einer Sei dung aus dem Norden beglückt, die zwei kleine FMchchen mit einer grünen Flüssigkeit enthält. Das Universalmittel soll nach der Anpreisung „alle Schmerzen stillen" und Rheumatismus, Gicht, Ischias, Erschlaffen der Glieder, Gliederreißen, Ueberanstrengung, überhaupt alle erdenkliche» Krankheiten heile». Ein Fläschchen dieser Universalmedizin wird mit bloß 2 K berechnet. Es wäre gewiß am Platze, wenn die Sanitätsbe Horden dem seit nenerer Zeit immer mehr aus« »retenden Geheimmitteischwindel energisch zu Leibe rücken würden. Lehrer-Ferialkurs. An der k. k. Handels« akademie in Graz wird mit Genehmigung des Mi-nifteriumS fiir Kultus und Unterricht der VII. Fe-rialkurs zur.Heranbildung von Fachlehrern an kaufmännischen Fortbildungsschulen in der Zeit vom >5. Juli bis 14. August 1910 abgehalten. Unterricht und Uebungen finden täglich von 8 bis 12 Uhr statt; es werden keinerlei Taxen ein^ehobe». Die schriftlichen Anmeldungen zu dem Kurse, von der Schulleitung gezeichnet, sind bis 20. Juni an die Direktion der Handelsakademie in Graz zu richten. Das vom Ministerium für diese Kurse neu erlassene Regulativ samt Lehrpla» ist von der Direktion der Anstalt unentgeltlich zn beziehen. Deutscher Fremdenverkehr. Während der Fremdenverkehr und seine Organisation einen internationalen Charakter trägt, erkannte man längst auch schon seine nationale Bedeutung. Es hat nch kürzlich nach einer Besprechung in Villach, an welcher Vertreter aus Kärnten, Krain, Untersteiermark. Salz-bürg und Trieft teilnahmen, ein „Fremdenverkehrs ausschuß der deutschen Volksräte sür die Alpenländer" gebildet, dessen Zweck es ist. sowohl die Interessen der deutschen Reisenden, als auch der ansäßigen deutschen uud deutschfreundlichen Bevölkerung in den südlichen Alpenländern zu wahren. ES wurde in 2 Sitzungen ein umfangreicher Arbeitsplan ent-worfen, aus dem die Verbreitung des deutschen GaststättenverzeichnisseS. sowie die Herausgabe eines kurzen Wegweisers durch die Karawanken, julischen und Sanntaler«(Steiner«-Alpen genannt seien. Letztere Schrift wird auch im deutschen Reiche vertrieben werden, sowie überhaupt eine besondere Ausgabe des neuen Ausschusses in der Werbung für den Besuch der südlichen, durch hohe Schönheiten ausgezeichneten Alpenländern bestehen wird. Ueber andere Arbeiten, die zum Teil schon im Zuge sind, wird seinerzeit berichtet werden. Auskünste über alle den Fremden-verkehr bezüglichen Angelegenheiten werden gerne Rundschau auf dem Effektenmarkte. Zur Lage. Der Aprilkupon in Verbindung mit den Eingängen aus den Dividenden der Banken und Industrie-Gesellschaften haben auf dem heimischen Geldmarkt eine grosse Flüssigkeit hervorgebracht, welche allem Anscheine nach einer Potenzierung entgegengeht, da noch zahlreiche Dividendenzahlungen ausständig sind und die Einlagen bei den Sparkassen und Banken so grosse Dimensionen angenommen haben, dass Zinsfussherabsetzungen für dieselben ernstlich in Kombination gezogen werden. Auf dem internationalen Geldmarkte ist die Lage ebenfalls günstiger geworden — übrigens wird unsere Monarchie von derselben weniger berührt und wenn auch die Bank von England sich in einem späteren Zeitpunkte veranlasst sehen sollte, eine neuerliche Diskonterhöhung vorzunehmen und die Deutsche Reichsbank diesem Beispiele folgen würde, so würde dies kaum von besonderem Einfluss auf unsere Geldverhältnisse sein und die Wiederbelebung des seit einiger Zeit sich einer gewissen Zurückhaltung befleissigenden Unternehmungsgeistes nicht hindern können. Die Voraussetzung für diese Wiederbelebung wird aber gegeben sein, wenn der Reichsrat das ihm vorliegende Anlehensgesetz genehmigt haben und die Regierung dadutch in die Lage versetzt werden wird, die Investitionen, welche wegen Geldmangel zurückgestellt werden mussten, nunmehr durchzuführen und so eine Reihe von Industriezweigen zu alimentieren. Aus diesen Alimentationen wird auch die Börse Nahrung schöpfen; sie werden ihr und dem Kapital neue und wirksame Anregungen bieten. Der Markt der heimischen Anlagewerte bietet heute, wie schon seit langem nicht, dem Kapitale die günstigsten Gelegenheiten zur Erzielung hoher Zinsenerträgnisse und gewährt überdies die nahezu sichere Aussicht auf Kurssteigerungen, wenn man bedenkt, dass zurzeit niedriger notieren als vor einer Reihe von Jahren die 4%ige österreichische Goldrente um Kronenrente „ 9°, 4 . d'5 , » 4 „ ungarische Goldrente . - «°/o - - 10% 11% 4 , Kronenrente , . . 8% 35 , » » • • • 10 o innerhalb der nämlichen Zeit sind die Staatsschuldverschreibungen der Franz Josefs-Bahn sogar um 11% und die 3° #ige Ungarische Eiserne Tor-Anleihe um 13'V0 zurückgegangen. Kann nun auch nicht angenommen werden, dass die höchsten Kurse der Oesterreichischen und Ungarischen Staatsfonds so bald wieder in Erscheinung treten werden, so kann aber doch wohl mit einiger Sicherheit eine kräftige Erholung der jetzigen gedrückten Preise dieser Titres in Aussicht genommen werden. Die 4%ige Oesterreichische Kronenrente bietet heute ein Erträgnis von 4 22°/. und die 4%ige Ungarische Kronenrente ein solches von 4 32°/#. und man begegnet hier sonach Kapitalserträgnissen, wie sie bei gleicher Sicherheit der Anlage nicht leicht geboten werden können. Diejenigen, welche bei den heutigen Kursen der Oesterreichischen und Ungarischen Renten in diesen Werten Kapital investieren, erwerben jedenfalls die Anwartschaft auf eine befriedigende Verzinsung sowie auf einen unter Umständen beträchtlichen Kapitalsgewinn. Neben den fest verzinslichen Papieren gibt es auch eine grössere Anzahl von Werten, deren Erträgnissen wohl keine stabile Höhe garantiert ist, die aber in erfolgreicher Weise für Zwecke der Kapitalsanlage in Betracht gezogen werden können. Es handelt sich hier hauptsächlich um Aktien von Unternehmungen, welche wechselnden Konjunkturen nicht unterworfen sind und deren Dividenden daher gar keinen, oder doch nur geringen Schwankungen unterliegen. Kapitalsanlage in Aktien. Für Anlagezweck« mit beschränktem, spekulativem Hintergrunde und unter Ausschluss eines irgendwie belangreichen Risikos eignen sich namentlich die Aktien der Hypothekarinstitute, der Banken, welche sich im wesentlichen auf die Pflege des laufenden Geschäftes beschränken, sowie industrieller Unternehmungen, die mit stabilen Absatzverhältnissen zu rechnen haben. Zu erwähnen sind hier unter anderem die Aktien der Zentralbodenkreditbank, Rentabilität 5°0, des Kreditinstitutes för Verkehrsunternehmungen, welche sich auf Grund ihrer letzten Dividende mit 6°/0 verzinsen, der Depositenbank, welche 5 15°/,, der Oesterreichischen Hypothekenbank, die 5*24% tragen, der Landesbank für Bosnien und Herzegowina, die eine Verzinsung von 512% bieten. Von Industriewerten sind es namentlich die Aktien der Oesterreichischen Eisenbahn-Verkehrsanstalt und der Ungarischen Eisenbahn-Verkehrs-Aktiengesellschaft, welche sich für die Kapitalsanlage eignen, nachdem diese Unternehmungen, welche nahezu ausschliesslich Spezialwagen auf Grund längerer Verträge vermieten, von dem Wechsel der Transportkonjunktur nur in geringem Masse abhängig sind. Die erstere der beiden Gesellschaften hat für das vergangene Jahr eine Dividende von 27 Kronen und die letztere eine solche von 26 Kronen ausgeschüttet und verzinsen sich auf Grund dieser Erträgnisse die Aktien der Oesterreichischen Eisenbahn-Verkehrsanstalt mit 6% und jene der Ungarischen Eisenbahn-Verkehrs-Aktiengesellschaft mit 59"/^ Die Aktien der Kreditbanken. Nach der Verteilung der Dividenden für das Jahr 1909 hat sich das Interesse für die Aktien der Kreditinstitute einigermassen abgeschwächt. Das verflossene Jahr war bekanntlich für diese Anstalten ein sehr erfolgreiches und sind dieselben in die Lage versetzt worden, zumeist höhere Dividenden zur Verteilung zu bringen, als sie für das Jahr 1908 zur Auszahlung gelangt sind. Die Aussichten für das laufende Jahr sind gleichfalls günstig, wenn auch nicht ausser acht zu lassen ist, dass mehrere Banken ihr Kapital teils bereits erhöht haben, teils zu erhöhen im Begrifle stehen und bei diesen Unternehmungen daher zunächst wohl nicht mit weiter steigenden Dividenden gerechnet werden kann. Als besonders chancebietend dürfte von Bankwerten die Aktie der Creditanstalt, der Niederösterreichischen Escompte-Sesellschalt, der Unionbank und der Verkehrsbank anzusehen sein, von denen man mit einiger Sicherheit annehmen kann, dass sie, wenn sich das Bankgeschäft bis zum Jahresabschlüsse so entwickelt, wie dies vorausgesetzt wird, höhere Dividenden ausschütten werden, als dies für das hinter uns liegende Jahr der Fall gewesen ist. Transport werte. Die Zahl der dem Wiener Effektenmärkte zur Verfügung stehenden Eisenbahnaktien ist durch die fortschreitende Eisenbahn Verstaatlichung auf ein Minimum reduziert worden, und kommen von österreichischen Eisenbahn-Werten, welche eine internationale Stellung einnehmen, nur noch die Aktien der Ssldbahn in Betracht. Bezüglich dieses Papieres muss jedoch konstatiert werden, dass dasselbe einer gesunden Phantasie vorläufig nicht viel Spielraum mehr bietet, da die finanzielle Lage der Südbahn-Gesellschaft eine solche ist, welche den inneren Wert der Lombarden als einen geringen erscheinen lässt. Die Aktien der böhmischen Bahnen, welche vordem, insbesondere an d.n deutschen Börsen eine hervorragende Rolle gespielt haben, sind in den letzten Jahren im Kurse mehr und mehr zurückgegangen, entsprechend der starken Abnahme der Dividenden, welche seit 1907 bei der Aussig-Teplitzer Bahn um 40 und bei den Aktien Lit. A der Buschtiehrader Bahn sogar um 75 Kronen betragen hat. Zwar haben die Tarife dieser beiden Bahnen zu Beginn des laufenden Jahres eine Erhöhung erfahren, allein im Verkehr ist heuer eine weitere Abschwächung eingetreten, da die Frachtenbewegung in Kohle erheblich abgenommen hat. Die Staatsbahn-Aktie hat aufgehört ein Trausportpapier zu sein, sie ist zu einer Industrie-aktie mit stark staatlichem Renteneinschlag geworden und unterliegt als solche naturgemäss einer anderen, als der früher üblich gewesenen Beurteilung. Die Dividende der ataatsbahn-Gesellschaft für das Jahr 1909 wird dieselbe sein, welche pro 1908 zur Verteilung gelangt ist. Sehr beachtet werden neuerdings die Aktien der Betriebsgesellschaft der orientalischen Bahnen, denen eine 61 ,"/,'ge Dividende in Aussicht steht. Günstige Meinung hat die Böise allgemein für Schiffahrts-Aktien, nachdem sich sowohl die Sie- als auch die Flussschiffihrt grosser staatlicher Förderung zu erfreuen hat und gegenüber dem Jahre 1908 der Oesterreichische Lloyd eine um 3' und die Donau-Dampfschisl-fahrts-Gesellschaft eine um 2° „ höhere Dividende bezahlen wird und die Entwicklung der Einnahmen der beiden Unternehmungen auch im gegenwärtigen Jahre eine sehr befriedigende ist. industriewerte. Der Beschäftigungsgrad in der Oesterreichischen Industrie ist seit einiger Zeit kein gleichmässiger. In manchen Zweigen hat er eine Ab-Schwächung erfahren, was namentlich von der Eisen- und Kohlenindustrie zu konstatieren ist. Der schwächere Absatz der Eisenindustrie hat seinen Grund hauptsächlich darin, dass es an staatlichen Bestellungen mangelt, was, wie bekannt, daraus zurückzuführen ist, dass die von der Regierung für Investitionen und die Verstärkung der Kassabestände in Anspruch genommene Summe von 182 Millionen bisher noch nicht beschafft werden konnte. Min hat jedoch Grund zu der Annahme, dass es möglich sein wird, die Investitionsanleihe noch vor. Schluss des gegenwärtigen Monates zu begeben, so dass sich alsdann unserer Eisenindustrie die Aussicht auf eine intensivere Beschäftigung eröffnen wird. Was die Unstimmigkeit im Eisenkartell anlangt, so ist denselben kaum eine grössere Bedeutung beizulegen und eine ernstliche Erschütterung dieser Organisation nicht in Aussicht zu nehmen. Die Kohlenaktien sind in letzter Zeit allgemein und nicht unerheblich zurückgegangen. Der anormal milde Winter hat auf den Kohlenabsatz einen restringierenden Einfluss ausgeübt, und da auch der industrielle Bedarf vorübergehend ein geringerer geworden ist, so haben sich die Kohlengewerkschaften genötigt gesehen, Feierschichten einzulegen und . die Förderung einzuschränken. Es ist damit jedoch noch nicht gesagt,dass die Dividenden-Aussichten der Kohlenbergbau-Gesellsc lasten für das lausende Jahr ungünstig zu beurteilen seien. Die Kohlenpreise sind in Oesterreich so hohe, dass die Gewerkschaften auch bei einem Rückgange des Absatzes, soferne derselbe über ein gewisses Mass nicht hinausgeht, noch sehr gut prosperieren. Für das verflossene Jahr verteilen alle österreichischen Kohlenzechen gleich hohe Dividenden wie sie pro 1908 zur Auszahlung gelangt sind. Jedenfalls bieten Kohlenwerte ä la longue noch bedeutende Chancen. Mit stark reduzierten Erträgnissen hat die Zementindustrie das verflossene Jahr abgeschlossen. Alle Zementfabriks-Gesellschaften ohne Ausnahme schütten nahmhaft niedrigere Dividenden aus, als sie für das vorausgegangene Jahr bezahlt worden sind. Bekanntlich ist das Zementkartell pro Ende des laufenden Jahres gekündigt worden und wenn es auch nicht unwahrscheinlich ist, das ein neues Kartell zu stände kommt, so muss doch damit gerechnet werden, dass der im Zuge befindliche Konkurrenzkampf noch eine Zeit andauern wird. Allerdings ist die Bautätigkeit im Aufschwünge begriffen und bei dem Umstände, als der Betoneisenbau immer mehr um sich greift, muss naturgemäss auch der Zementkonsum steigen. Nun sind aber in den letzten Jahran so zahlreiche neue Zmnentfabriken errichtet worden, dass sich eine sehr wesentliche Ueberproduktion von Zement und infolge dieses, ein empfindlicher Rückgang der Zementpreise herausgebildet hat. Dagegen sind die Aussichten der kartellierten Ziegelindustrie sehr günstig und verdienen die Aktien der Wienerberger Ziegelfabriks- und Baugesellschaft mit Rücksicht hieraus, als auch in Hinblick aut den ungemein wertvollen und äusserst niedrig zu Buche stehenden Grundbesitz des Unternehmens vollste Beachtung. Von den Baugesellsohaften wird die Allgemeine Oesterreichische, welche für das Jahr 1909 eine 5°/#ige Dividende bezahlt, am günstigsten beurteilt, da das Unternehmen über Barmittel in der Höhe von 1 Million verfügt und Bauten für eigene Rechnung nicht mehr unternimmt; auch Wiener Bau-Aktien können als preiswürdig und steigerungsfähig bezeichnet werden, da von der jetzigen, grossen Bautätigkeit, die Jahre hindurch andauern dürfte, sicherlich auch die Wiener Baugesellschaft entsprechenden Nutzen ziehen wird. Von Maschinenfabrik^Aktien begegnen insbesondere die Aktien der Skodawerke lebhaftem Interesse. Die Gesellschaft ist fortgesetzt sehr gut beschäftigt und sieht grossen Bestellungen für die Marine, sowie für auswärtige Staaten entgegen, Sie hat auch die Errichtung einer Kanonenfabrik in Ungarn beschlossen und könnte für das vergangene Jahr eine um mindestens 2 Kronen höhere Dividende verteilen, hat es aber vorgezogen, den Reservefonds auf das Ausgiebigste zu dotieren. Skoda-Aktien gelten noch im erheblichen Masse als steigerungsfähig. Auch die Aktien der Simmeringer Maschinen- und Waggonfabrik werden als noch sehr entwicklungsfähig angesehen. Die Gesellschaft soll die Absicht haben, mit ihrem gesamten Betrieb nach Mähren, und zwar in die Nähe von Brünn zu übersiedeln und ihren Wiener Grundbesitz äusserst vorteilhaft realisiert haben. Die Dividende pro 1909 wird auf 20 Kronen taxiert. Lose. Auf dem Losmarkte gibt es nur noch ein relativ billiges Los: Das Türkenlos. Bezüglich desselben ist geplant, die Zahl der jährlichen Ziehungen auf 12 bis 14 zu erhöhen, wenn die Erhöhung der Einfuhrzölle in die Türkei um 4% durchgeführt sein wird. Aus dieser Erhöhung wird eine Einnahme von 34 Millionen Francs erwartet, wovon ein sehr bedeutender Teil gesetzlicher Bestimmung zufolge für eine schnellere Amortisation der Lose zu dienen hat. Es steht daher in Aussicht, dass das Material von Türkenlosen rapid abnehmen und gleich den anderen Losen auch das Türkenlos zunehmend eine.i Seltenheitswert erlangen wird. Bank- und Kommissionshaus FRANZ KflPUN H (Komtuaudit-GeselJ.schat't) Wien, IX/, Maria Theresienstrasse 3. Rentabilitätslabelle der gangbarsten und empfehlenswertesten ANLAGE- und DIVIDENDEN-PAPIERE. Anlage-Papiere Derzeitiger Kurs Rentabilität Prozent Dividenden-Papiere Der zeitiger Kurs Rentabilität Prozent 4*2 prozentige Einheitliche Notenrente 4 2 „ „ Silberrente 4 „ ,, Notenrente 4 „ „ Silberrente 4 „ Österreich. Kronenrente • 4 prozentige Eisenbahn - Staatsschuldver-schrtibungen der Elisabethbahn • • • 4 prozentige Prioritäts-Obligationen der Albrechtsbahn............ 4 prozentige Prioritäts-Obligationen der Franz Josefs-Bahn..... - - 4 prozentige Anleihe der Stadt Wien vom Jahre 1898 .......... 4 prozentige Anleihe der Stadt Wien vom Jahre 1900 .......... 4 prozentige Anleihe der Stadt Wien vom Jahre 1902 .......... 4 prozentige Pfandbriefe der österreichischen Zentralbodenkreditbank • • • • 4V, prozentige Pfandbriefe der galizi-schen Aktienhypothekenbank . • • • 4V* prozentige Pfandbriefe der Bukowinaer Sparkasse • • • • s...... 4'/, prozent. Bosnische Eisenbahnanleihe 4'/, prozentige Kohlenindustrie - Verein Schuldverschreibungen........ 4'/» prozent. Budapester hauptstädtische Sparkassen-Pfandbriefe....... 47s prozentige Österreich. Alpine Montan- Prioritäten............. 4 V» prozentige Skoda-Prioritäten . . . 99.— 99.10 95.05 95.05 95.05 116.25 96.— 97.40 96.65 96.30 98.05 424 423 420 4 20 420 3*44 4 17 4 11 4 14 4 15 408 96.50 4 14 93.75 451 101.— 446 100.45 4 48 95.70 470 99.75 4-51 96.80 464 100.55 448 Aktien Anglo-Oesterreichische Bank-Aktie • Aktien des Kreditinstitutes für Verkehrs Unternehmungen......... Galizische Hypothekenbank-Aktie • • Oesterreichisch-ungarische Bank-Aktie Oesterreichische Kredit-Aktie .... Oesterreichische Länderbank-Aktie • • Ungarische Agrar- und Rentenbank Aktien ............ Unionbank-Aktie........... Dynamit Nobel Gesellschafts-Aktie • • Hirtenberger Patronenfabrik-Aktie - « Oesterreichische Alpine Montan-Aktie Oesterreichische Eisenbahn - Verkehrs Aktie............... Ungar. Eisenbahn-Verkehrs-Aktie . • Simmeringer Maschinen- und Waggon fabrik-Aktien........... Skoda-Aktie............. 319.— 564 560.— 500 694.— 489 1793.— 508 666.— 479 496.— 524 472 600. 1575.— 1118.— 739.25 449.— 434 — 350 — 347.25 508 533 635 536 541 601 59 457 461 Kurstabelle für Exoten. EFFEKTEN Nominale letzte I Oivi- Geld j Ware dende in Kronen EFFEKTEN in Kronen Bahnen. Gablonzer Strassenbahn- u. Elektrizitäts-GeseUsck. Gail talbahn . .........Prioritätsaktien Grazer Tramwaygesellschaft........- Karlsbad-Johanugeorgenstadt .... Stammaktien Lokalbahn Fehring-Fürstenfeld . . Prioritätsaktien ^ v „ ... Stammaktien Lokalbahn Saita-Göding ..... Prioritätsaktien Mährische Wostbahn (Frossnitz-Trübau) ... Mühlkreisbahn.......Prioritätsaktien Niederösterreiohisch-steierische Alpenbahnen,früher St. Pölten-Kirchberg-Mank (Mariazell) . . Salzkammergut-Lokalbahn . . . Prioritätsaktien Tramway- u. Elektr -Gesellsch. Linz-Urfahr, Prioritätsaktien ................. Tramway- u. Elektr.-GeseJIsch. Linz-Urfahr, Stammaktien ...................... Banken. Adriatische Bank................ Lftibacher Kreditbank.............. Triestor Volksbank..... ....... Wiener gewerbliches Kreditinstitut Prioritätsaktien Bauwerte. Krainischo Baugesellschaft............ Oberösterreichische Ballgesellschaft ....... Reichenbergor Baugesellschaft...... . . Schattauer Tonwarenfabriks-Aktiengesellschaft . . Steirische Baugesellschaft............ Brauereien. Aktienbrauerei in Pardubitz........... Aussiger bürgerliches Brauhaus, Aktiengesellschaft Brüder Reininghaus, Aktienges. für Brauerei und Spiritusfabrik................. 400 6.- 200 250 200 8— 160 180 400 40. - 750 770 200 _ 20 40 400 26. - 375 — 400 26. - 350 — 400 10. 215 215 400 6.50 140 160 200 7.— 145 165 200 100 110 400 11.68 180 210 400 20— 420 440 400 20— 410 435 4O0 24— 430 460 400 26— 450 4*0 100 11 — 200 210 200 »- 130 145 200 12— 200 220 200 16.- 310 360 400 190 240 400 15 250 290 200 20 — 260 400 401) 500 400 26— 510 560 400 20— 400 — Erste Fgerer Aktienbrauerei ........... Gmundner Aktieubierbrauerei . . . ltamur-Malzsabrik in Kremsier . Prioritätsaktien „ „ „ „ . Stammaktien Smichower Aktienbrauerei . ........... Wiener Brauhausgenossenschaft ......... Wiesel burger Brauerei, vormals Bartenstein . . Maschinen. Akt.-Gesellsch. der Email- u. Metallfabriken Bielitz „ f. MetaUwarenindustrie Prag-Smichow Brankaer Eisenwerke-Aktiengesellschaft..... Lampen- u. Metallwarenfabrik Ditmar-Brünner ^ . Köhrenkesseltabrik Mödliug, vorm Dürr, Gehre &Cie. Staudinger Waggonfabrik ............ Textil. Aktien-Gesellschaft' der Baumwollspinnerei zu Theresiental und Münchendorf........ Bielitz-Binlaer Kammgarnspinnerei....... . Branner Kammgarnspinnerei .... Stammaktien t, „ ... Prioritätsaktien Friedlander Flachsspinnerei ...... Neunkirchner Druckfabriks-Aktiengosolischatt . '. Spinnfabrik Teesdorf.............. Trumau-MarientalorBaumwollspinnereiStamm-Akt. „ „ Priori t.-Akt. Zucker. Chropiner Aktien-Zuckerfabrik..... Doloplasser Aktien-Zuckerfabrik . . . . Gross-Zinkendorfer Zuckerfabrik . . . . Hotzenplotzer Zuckerfabriken..... Oboraer Zuckerfabrik»-Aktiengesellschaft 400 400 2000 400 400 2D,e be.den «chuU vereinSortSgruppen) haben den Beschluß ge-saßt, ans Anlaß des 30jährigen Bestandes des Deut-scheu Schulvereines am 21. Mai einen Theaterabend bei Jeglitsch und am 22. Mai einen Mai-ansflng zu veranstalten. Römerbad. (Todesfall.) In St. Mar» gareten bei Römerbad starb der Vater oes slowenischen Schriftstellers Askerc. des bekannten moder-nistifchen. beziehungsweise im josefinischen Geiste wirkenden Geistlichen, im 85. Lebensjahre. Rohitsch. (Im Steinbruch verun glückt.) Am 20 d. stürzte hier ein Steinbruch ein; acht Meter Schiri verschütteten einen Steiubrucharbeiter, der lebeusgesährlich verl.tzt. mittels Bahn nachCilli ins Giselaipital gebracht wurde. Er brach sich eine Hand und einen Fuß und hat sich so schwere inner« liche Verletzungen zugezogen, daß an seinem Aus-kommen gezweifelt wird. Rohitsch-Sauerbrunn. («us unserem K n r o r t e.) Infolge der andauernden milden Witterung sind die Herstellungen im Kurorte Rohitsch-Sauerbrunn zum Empfange^ der Gäste bereits so weit fortgeschritten, daß mit saisonbeginn, das ist Mitte Mai. schon alle Kurbetriebe eröffnet sein we^ei,. DaS günstige Frühjahr ladet zn leb haftem Besuche insbesondere sür jene Gäste ein, die als Uebergangsstation vom Süden nach dem Norden ziehen, sowie auch für jene, die auf die erste Früh-jahrssonne warten, um ihren von Krankheit heim-gesuchte» Körper einer Kur uuterziehen zn können. Die windgeschützte Lage nnd die günstigen anderen klimatischen Faktoren von Rohitsch-Sanerbrnnn bieten die Gewähr, daß auch im Monate Mai die Kuren mtt den besten Erfolgen gemacht werden könne». Die Knreinrichtnngen, insbesondere die Bäder, sowie auch alle anderen physikalischen Heil-Methoden entsprechen den modernsten Ansorderungen der Neuzeit, die hygienischen wie sanitären Verhält-wisse des Kurortes sind als die günstigsten zn be-zeichnen. Gäste, welche besonders die Ruhe lieben und die Schönheiten des Frühlings schätzen, finden unterstütz« von den bewährten Heilmitteln hier Linderung und Genesung. Der Kurort wird be-sonders von Magen- und Darm kranke», Gichtigen nnd D'abetikeru mit großem Erfolge aufgesucht. Schon am Tage d:r Eröffnung erfreut die Kur-gäste eine vorzüglich geschulte Knrkapelle.^ die weit ausgedehnten Promenaden sind ans das Sorgsamste gepflegt und nicht unerwähnt soll es bleiben, ^ daß ;n der Vorsaison infolge der herabgesetzten Preise auch den Minderbemittelten es möglich gemacht ist, eine Kur in dem heilkräftigen Kurort Rohitsch-Sauerbruuu mitzumache». Rann. (Weinkrise.) Die Weinkrise macht sich im Unterland? immer fühlbarer. Nicht nur in der hiesigen Gegend, sondern selbst in der Kolvs haben die Landwirte die Keller angefüllt mit Wein, ohne daß sich jedoch ein Käufer einsinden möchte. Hrastnigg. (Gewalttätige Berg-knappen-) In der Nacht von Sonntag auf Mon« tag haben windische Bergknappen in der Glasfabrik mehrere Fenster eingeschlagen, sind dann in ein Zimmer eingedrungen nud haben hier die Ein-richtting zertrümmert. Den Bemühungen der Gen-darmerie ist es gelungen, bereits Montag vormittag vier der Täter zu verhaften und dem Gerichte zu überstellen. Der Schade» wird auf ungefähr 100 K geschätzt. Hrastnigg. (Eröffnung »fchießen.) Sonntag den 1. Mai findet auf der neNhergerichteien Schießstätte daS Eröffnungsschießen statt. Gewehre und Munition stehen zur Verfügung. Fremde Schützen und Gäste sind n Ultimi. Seite 5 Deutsche Opferwilligkeit. Eine der schönsten Erfahrungen auf dem Gebiete deutscher Schutzarbeit ist die Tatsache, daß jene Volksgenossen, welche den großen Zielen nnd Ausgaben der deut-scheu Echutzvereine näher getreten sind, immer mehr von der hohen Pflicht, für die bedrohten Stammes« brüder einzutreten, beseelt und erfüllt werden, fo daß sie sich auch gerne und freudig zu stetig wach-senden Opfern bekennen. Allerdings erklären sich auch viele erfreuliche Ergebuiffe durch die regere Betätigung breiter Volksschichten an dem Werke deutscher Schutzarbeit. Dies zeigt sich namentlich in dem Steigen der Sammelturmerträgnisse. Die Orts-gruppe Rumburg des Deutschen Schulvereines hat durch die Sammeltürme, die in fünf Gasthäusern ausgestellt waren, sür das Jahr 1909 rund 500 K. erzielt. Ganz ausgezeichnet werden die Sammel türme in Gablonz betreut, woselbst in 18 Gast-Häusern Ergebnisse erzielt wurden, die zusammen den bedeutenden Betrag von nahezu 1800 K aus-machten. Die Ortsgruppe Warnsdorf hat dasselbe Ergebnis erzielt, nämlich 1712 K. Die Ortsgruppe Reichenberg in Böhmen aber hat für die ersteren drei Monate des lausenden Jahres 1910 bereits 818 st als Sammelturmerträgnisse abgesührt. Aeyn-liche Leistungen sind anch von vielen anderen Orts-gruppen zu verzeichnen. Das Gesamtergebnis würde aber ein wesentlich höheres sein können, wenn das nationale Pflichtgefühl bei allen Schichten de» deutschen Volkes so rege wäre, wie in jenen Kreisen, die sich schon bisher an deutscher Schutzarbeit eifrig betätigen. Im neuen Heim. Mit 140.000 Mit-gliedern, 1800 Ortsgruppen nnd nahezu einer Million Jahreseinnahtnen ist der Deutsche Schul-verein die größte nationale Vereinigung der Deut-scheu in Oesterreich. Die unermüdliche Arbeit der Gaue, Ortsgruppen und einzelner werbesüchliger Mitarbeiter findet ihre notwendige Ergänzung nnd Förderung in der Tätigkeit der Vereinsleitung in Wien und in der Arbeit der Beamten und Ange« stellten der VcreinSkanzlei. Die erfreuliche rasch aufsteigende Entwicklung des Vereines hat auch die Vermehrung der Beamten und die Inanspruchnahme größerer Räume zur notwendigen Folge gehabt, so daß schließlich die Uebersiedlung aus dem Hause I. Bezirk, Brännerstraße 9, in welchem der Deutsche Schuloerein 20 Jahre lang sein Heim hatte, ins Werk gesetzt werden mußte. DaS neue Heim, in welches sich der Deutsche Schulverein einmietete, be-findet sich im 6. Bezirk. Magdalenenstraße 6, in der Nähe des Naschmarktes, vom Opernring nur 5 Minuten entfernt, unmittelbar an Straßenbahn-linien, also leicht und mühelos zu erreichen. Der schöne Nenbau bietet Licht. Luft und Raum nnd so läßt sich hoffen, daß die pflichtgetrene Arbeit im Dienste unseres Volkes auch hier wieder eine gute UutcrknnstSstätte gefunden hat. Möge ihm immer der gleich schöne Srsolg beschieden sein, der dem Wirken deS Deutschen SchnlvereineS bisher treu war! Tagesneuigkeiten. Das Luftschiff „Z. II." — zertrümmert. DaS Luftschiff „3- II." riß sich am Montag um I Uhr mittag, nachdem eS eine neue Gasfüllung erhalten hatte, plötzlich von der Verankerung los und flog in nordwestlicher Richtung davon. Das führer« loie Luftschiff ging um halb 2 Uhr bei Webersburg in der Nahe von Weilburg nieder und wurde ganz-lich zerstört. Der Aetna wieder in Ruhe Aus Rom. 24. dS,, wird gedrahtet: Der Aetna scheint voll-kommen zur Ruhe gekommen zu fein. Profesior Ricco, Leiter des Observatoriums, drang vorgestern bis zum Gipfel empor und stellte se», daß auf dem i Krater weder Lava ausdricht noch Rauch aussteigt. Das Aussehen deS Aetna hat sich nach dem letzten Ausdnich vollkommen geändert. Professor Ricco zählte 16 neue Krater, während neun der früher be-standenen ganz verschwunden sind. „Fritzi' Zeller. Die traurige Heldin der bekannten Mordaffäre, die im Jahre 1906 so große» Aussehen erregte, die hübsche Fritzi, die Geliebte des Sängers Vrohaska. ist am 20. d. im Strasanstalts-gebäude in Vigaun gestorben. Sie wurde bekanntlich vom SchwurgerichtShose in Leoben zum Tode durch den Strang verurteilt, doch wurde die Todesstrafe in eine 20jährige Kerkerstrase umgewandelt, die sie in der Weiberstrafanstalt Vigaun verbüßte. Eine langwierige Tuberkulose enttückte die stets schwächliche Zeller frühzeitig der weiteren Ausübung der irdischen Seite 6 Kemsche xvaast Nummer 34 Gerechtigkeit. Ihre Schwester Marie Zeller verbüßt ihre Strafe in der Weiterstrafanstalt Echwaz in Tirol. Volkswirtschaft. Die neue Rentenanleihe und die S ü d b a h n f r a g e. Mit dem Beschlusse des Budget-ausfchusies, die neue Rentenanleihe dem Abgeordneten-Haufe zur Genehmigung zu empfehlen, tritt die Frage der Begebung der neuen Anleihe in ein aktuelles Stadium. Die letzte Anleihe wurde bekanntlich unter der Führung der Postsparkasse begeben bei gleich, zeitiger Beteiligung einer Anzahl von Banken, die zum großen Teile nicht dem sogenannten Rothschild« Konsortium angehörten. — Wie nun verlautet, be-wirbt )ich diesmal das Rothschild-Konsortium mit großem Nachdrucke um die Anleihe und soll bereit sein, der Finanzverwaltung ein verhältnismäßig sehr günstiges Anerbieten zu machen. Man spricht jedoch auch davon, daß damit gleichzeitig auch die Ver« staatlichung der Südbahn in Zusammenhang gebracht werden soll und eS liegt nahe, daß sich das Haus Rothschild durch Uebernahme der neuen Renten-anleihe günstige Bedingungen für die Verstaatlichung der Südbahn sichern will, an der es als Haupt-besitzer der die Bahn besonders belastenden Obliga« tionen interessiert wäre. — ES scheint indessen, daß nicht viel Aussicht auf Realisierung dieses Planes vorhanden ist. DaS Zündholzmonopol. Wie die .Wiener Deutsche Korrespondenz" meldet, ist über die Frage der Einführung deS ZündholzmonopolS wohl nicht formell entschieden, doch gilt e« in par« lamentarische» Kreisen als wahrscheinlich, daß das Projekt in der Form der Einführung eineS Handelsmonopols des Staates zur Durchführung gelangen wird. Der ursprüngliche Plan, den Betrieb deS Monopol» zunächst für eine bestimmte Anzahl von Jahre» an eine BetriebSgefellschaft unter der Fiihrung der Länderbank zu verpachten, stieß vor allem auf den Widerstand der Sozialdemokraten. die für den staatlichen Betrieb eintraten, weil dadurch die Zahl der staatlichen Beamten und Arbeiter wieder sehr wesent-lich erhöht worden wäre und der sozialdemokratischen Partei damit Gelegenheit gegeben worden wäre, im Parlamente fortgesetzte Lohnerhöhungen für einr neue Kategorie staatlicher Arbeiter zu erpressen. Aus dem-selben Grunde können sich aber die bürgerlichen Parteien nicht sür den staatlichen Betrieb erwärmen, da der finanzielle Effekt deS Monopols infolge der durch die sozialdemokratische Agitation bedingte fort-gesetzte Erhöhung der Gestehungskosten sehr bald auf Null herabgedrückt werden würde, wie daS bei den Staatsbahnen schon geschehen ist Das finanzielle Ergebnis des staatlichen ZündholzmonopolS würde also nicht den Staatsfinanzen und damit nicht der Gesamtheit der Steuerträger zugute kommen, sondern mit der Zeit ausschließlich den in der staatlichen Zündholzindustrie angestellten Arbeitern. Deshalb ist es, wie schon erwähnt, wahrscheinlich, daß man sich dahin einigen wird, daß der Jnlandhandel mit Zündhölzern als Staatsmonopol erklärt wird und der Staat den bestehen bleibenden privaten Zünd-Holzfabriken, die sich wahrscheinlich zu einer Betriebs-gen einschaft zusammentun werden, die sür den In-landkonsum bestinmten Erzeugnifs« zu einem de« stimmten Preise abkaust, um sie dann wieder zu einem höheren Monopolpreise in den Handel zu bringen. — In finanzieller Beziehung unterscheidet sich dieses Projekt von dem ursprünglichen dadurch, daß der Staat nicht schon von vornherein mit Bestimmtheit auf den Minimal ertrag von 15 Mil-lionen Kronen rechnen kann, den ihm die Betriebs-gefellfchaft, der da« Erzeugung«- und Handelsmonopol übertragen worden wäre, garantiert hätte. Wer es weist, daß man sich heute über da« langsame Trocknen, Nachkleben und Abspringen der Fußbodenl.rckfarbc nicht mehr zu ärgern braucht, der« wendet nur die gesetzlich geschützte echte Eifenstädter'sche „Eglafine" » Fubbodenlackfarbe. welche innerhalb drei Stunden mit prachtvollem Hochglanze auftrocknet und durch ihre eigenartige Zusammensetzung eine unbegrenzte Haltbarkeit verbürgt. „Eglastae"-Fubbodenlacksarbe ist in jeder größeren Material-, Färb- und Spezereiwaren-Handlung vorrätig. Alleinige Erzeuger: Lackfabrik Ge-brüder Eisenstädter, Wien, 1 V/l. Man achte genau auf die Schutzmarke „Eiserner Ritter"/ welche auf jeder Dose ersichtlich ist. Schrifttum. Dr. Adolf Koelsch, Pflanzen zwischen Dors und Trift. Mit einem farbigen Umschlagbild und zahlreichen Abbildungen nach der Natur, zum Teile nach Originalen von Felix Hollenberg. Heraus« gegeben vom KoSmoS, Gesellschaft der Naturfreunde (Stuttgart, Franckh'sche Verlagshandlung). Broschiert Mark 1'—; geschmackvoll geb. Mark 180. Die Forderung weiter Kreise nach intimer Kenntnis der landschaftlichen und naturwissenschaftlichen Verhält-nisse der Heimat wird immer dringender. Deshalb wird dieser lebensvoll geschriebene botanische Führer großen Beifall finden. — An einem Tauwettertag führt uns der Verfasser hinaus und erzählt uns von dem Erwachen der Natur. Die Frühlings-nnd Sommertage benutzt er, um uns daS unbebaute Land an trockenen, feuchten und an sehr nassen Orten zu schildern: die Flora der Weg-ränder, Raine, sonnigen Hügel, steinigen Hänge, Straßengräben, Bach-, Flug- und Seeuser, Sumpf-grüben zieht in liebevoll ausgeführten wildern an uns vorüber. Ihnen folgen floristische Lebensbilder des bebauten Landes mit seinen Baumgärten, Ge-treideseldern. Wiesen, Weinbergen usw. — Der Verfasser führt die einzelnen VegetalionSgebiete Monat für Monat vor Augen, indem er mit dem Leser bald dahin, bald dorthin geht, um ihm zu zeigen, wie im Laufe des Jahres die Flora jedes einzelnen Gebietes sich ändert, wie zu dem Alten Neues hinzukommt usw. Naturgemäß berührt der Verfasser eingehend die anatomischen, morphologischen und physiologischen Verhältnisse der Gewächse und läßt auch erdgeschichtliche nnd andire Fragen, die die Pflanzenkunde berühren, nicht außer acht. Hingesendet. Hervorragendste» Näbnmltel sür aeiunde und schwächliche, in der Entwicklung »urück-gebliebene K,nder jed. Alter«. Es fördert die Mustet> und Änochenbildung. verhüt« und beseitigt wie kein andere« D'arrdö«, Brechdurchfall Tarailatarrhusw. Nnn bleibt mir gefälligst einmal Yom Leibe mit all dem faden Zeug, das mir gründlich den Magen verdorben bat. ohne g?gen meinen tlararrh wirtlich zu helfen. Jetzt will ich Sodener baden — aber daß mir auch nur die ächten von .Fay" ge-bracht werden. Man HSrt'S überall, da» die mit so einem Katarrh im iöandumdrehen aufräumen und nebenbei auch für Magen und Tarm eine Wohltat find. Fays ächt« Sodener gibt'« in Apotheken, Drogerien usw. für nur R 1 25 pro Tchachiel. Generalrepiäseman, für Oesterreich. Ungarn: W.TH Gunyere t. u t. Hoslieseraat. Wien IV/I, Grobe Sie^gaffe 17. Ausweis über die im städt. Schlachthause in der Woche vom 18. bis 24. April 1910 vorgenommenen Schlachtungen, sowie die Menge und Sattung des eingeführten Fleisches. Name de« Fleischers EHloHlunDeit b)t». W»a«ne«...... kosiär Ludwig . . LeStoschet Jatob. . Payer Samuel . . Planin, Franz . . Redeuschegg Josef . Sellat Franz . . . Stelzer...... Suppan ..... Storni...... Umegg Rudolf . . BoUgruber Franz . Gastwirte..... Private..... zl - 4 I 1 I I 4 - 1 1 1 2 - - I - - 7 II — — 11 3 - 1 4 - — -11 t 11 — ' — 8 ? i T «5 «5 - 4 - 3 4 b — 33 10 — 10 | — 7 I — . i __ K. i priv. Riunlone Urialica di üicurtä in Triesl Die heurige General-Versammlung dieser Versicherungs-Gesellschaft, welcher der Rechnungsabschluss für das Jahr 1909, das 71. seit deren Gründung, vorgelegt wurde, hat am 23. d.M. stattgefunden. Wir entnehmen dem Rechnungsabschlüsse die folgenden wesentlicheren Daten : In der Lebensversicherung-Abteilang winden Anträge über K 76,108.292 — versichertes Kapital eingereicht; die ausgestellten Polizzen beliefen sich ans K 67,022.909-—. Der Bestand erreichte Ende 1909 rund 436 Millionen Kronen versichertes Kapital und K 1,368.561*— versicherte Jahresrente. Die Auszahlungen für Todesfälle, Erlebensfälle und Renten haben K 9,609.539-— erfordert. Der subsidifireu Prämienreserve für Zinsfusserm&ssigung wurden weitere K 400.000*— zugewiesen. Die Prämien-reserven der Lebensversicherungen haben Ende 1909 zusammen K 122,190.407"— und nach Abzug des Anteiles der Rückversicherer K 122,556.567*— betragen, mit einem Zuwachs von K 6,964.348 — für eigene Rechnung gegenüber dem Vorjahre. In der Feuer-Versicherung belief sich die Prämieneinnahme auf K 26,255.223'—, in der Transport-Versicherung auf K 2,576.392-—. in der Einbruchs - Versicherung auf K 548.140*—. Für Rückversicherungs-Prämien wurden in denElementar-Branchen K 13,333.450 — verausgabt. Die Schadenzahlungen erforderten zusammen K 20,121.980— und abzüglich des Anteils der Rückversicherer K 9,971.911*—. Die Prämienreserven der Elementar-Branchen belaufen sich zusammen auf K 18,974.532— bezw. abzüglich Rückversicherung auf K 10,334.097-—. Die Prämienreserven der Feuer- und Einbruchs-Versicherungen erscheinen auch perzentueU wiederum erhöht. Aus dem nach Dotierung der verschiedenen Reserven erübrigenden Gewinn-Saldo wurden K 300.000*— der disponiblen Reserve der Bilanz ß. überwiesen und gelangt eine Dividende von K 280.— per Aktie gegen K 250.— im Vorjahre zur Verteilung. Die Reserven der Gesellschaft betragen Ende 1909 — die Reserven für schwebende Schäden im Gesamtbetrage von netto K4,089.477'— nicht mitgerechnet — über 134 Millionen Kronen und zwar: Prämien-Reserven (abzüglich Rückversicherung) K 121,590.664-—, subsidiäre Prämien-Reserve K 1,300.000—, Reserven für Kursschwankungen K 2,233.625*—, Gewinn-Reserven K 9,200.000*—. Das Vermögen der Pension»-Kaue und der Spar- und Versorgttng*-Kaste der Angestellten der Gesellschaft beläuft sich auf K 2,904.064*—. Die Gesellschaft hat im verflossenen Jahre den Umbau des neuen Anstaltsgebäudes in Mailand vollendet und zu Beginn des laufenden Jahres in sehr guter Lage befindliche Realitäten in Budapest und Prag käuflich erworben, welche gleichfalls in den nächsten Jahren zum Umbau gelangen sollen, um die Bureaux der betreffenden Zweigniederlassungen in die neuen Anstaltsgebäude zu verlegen. Nummer 34 Deu»>che Wacht Seite 7 s Nur über sagt der bekannt«' und »nge->el'en>> Chemiker der Seiseninduiitrie, Herr Dr. C. DEITE in Berlin. da»« essehr grosae Wuschkraft besitzt, grösser als Seife oder Seife and Soda, ohne dabei die Wüsche mehr anzugreifen. Minlos'sclBSWasclipnlver ist daher das Beste, was znm Waschen von Wäsche verwendet werden kann; es schont da» Leinen in denkbarster Weisp, im billig and gibt blendende Weiss« und völlige Geruehlosigkeit. Das V, Kilo-Paket kostet nur 30 Heller. z° >»>»»>» vr»?»«-. ».?>«»>. Engros bei L. MINLOS, WIEN, I. Mölkerbastei 3. Zwei Brunnen- Pumpen sind zu verkaufen. Anfrage Villenviertel, Theresienheim. Junger Mann der deutschen u. slovenischen Sprache mächtig, mit nachweisbarer Buchhaltung«- und Maschinschreibe-Praxis, sucht Posten. Gefl. Anträge erbeten unter »Bilanztüchtig* an die Verwaltung dieses Blattes. ftrudtsorten ßrninsgdjÖrucltmi^_ Jvnovik iDxfoymxxbk Fix und ferh'g-einedelicafe Suppe. !norrs ^uto^Makkaroni Huf '^^^^erstklassiges Fabrikat Paket ist 1 Gulscbein.^^^^^^^H^^^^^^^nthält 1 Gutschein. Für die liebevolle Anteilnahme anlässlich der Krankheit und des Ablebens unserer allzuLüb heimgegangenen Tochter und Schwester, Fräulein Mathilde Aistrich sagen wir auf diesem Wege für die tröstenden Beileidsbezeugungen, für die zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse und für die vielen Blumenspenden, allen teilnehmenden Freunden und Bekannten unseren tiefstgefühlten herzlichsten Dank. Ci! 1 i, im Aj»ril 1910. Franz und Rosalia Aistrich. liefert zu mäßigen Preisen schützt man sich vor Magen Leiden?! Solchen Leiden, mit denen die Menschheit bet Jetztzeit vielfach bebauet ist, erfolgreich onrjubeugen und energisch entgegenzutreten, empfiehlt sich der red»,zeitige Gehrauch de? XDr. Eng-elsclieii HSTecta-r. Denn ein kraftiger Magen n. eine gute Verdauung bilden die Fundamente e'neS gesunden KörperS. Wer also seine Gesundheit bi-> in sein spätestes Lehensalter .tbalten will, gebrauche den. durch seine ausgezeichneten Erfolge rühmlichst bekannten Dr. Engel'schen Nectar. Dieser Nectar, au* erprobten und vorzüglich befundene« Kräuteraäften mit gutem »ein bereitet, übt infolge seiner eigenartigen nnd sorgfältigen Zusammensetzung ans da» Yerdaunngnsystem äusserst wohltätige Wirkungen ans ähnlich einem gnten Magenlikör, beziehungsweise Magenwein, nnd hat absolut keine schädlichen Kolgen. Gesunde nnd Kranke können Nectar also unbeschadet ihrer Gesundheit genieasen. Nectar wirkt bei vernünftigern Gebrauche förderlich ans die Verdauung und anregend ans die Säftebildung. Deshalb empfiehlt sich der Genuß des JDx. Engel'sclaen. ISTectax für alle, welche sich einen guten Magen erhalten wollen. Nectar ist ein vorzügliches Vardenge-SIiltek gegen Maien-katattd. Maglakramps, Magenschmerzea. schwere Verdauung oder Äer-Ichleimu»A. Cbenjo läßt Nectar gewidnlidz weder Sluhlvcrstspsuniz nock Vrtirmiiivng noch AoliKdimrrjea nodi Her;tl»»sea ausiommen, erhält oielmedr guten »dilaf und regen Appetit und verdatet alio Schlaflosigkeit, (Semüieoerftörunt, Kopfschmerzen und nervöse Abspannung In weiten Kreijen des Volte? durch seine Wirkungen geschäht, erhält Nectar Frohsinn und Lebenslust. Neckar ist z> haben in Flaschen zu K Z — und K 4 — in den Apotheken von Eilli, Vad Neubaus, Wind.-Landsderg, W i n d. - F t i st 119, Gonobiy. Rohitsch, Windischgraz, Marburg, Litlai, Gurtfe 1 d. Rann, Laibach usw. sowie in olle» grödeten und Heineren Orten Sieiermarks und ganz Oester-reich Ungarns in drn Apotheten. Au» versenden die Apotheke» in Ciüi Neckar zn Original« i reisen nach allcn Onen Oestkireich-Un.^ainS. SC Vor Nachahmungen wird gewarnt! *96 Man verlange ausdrücklich TDt. Engrel'sciien. IrTectar. ffltt» Si«t« in Jtin («ciitimmlttcl. f0,'. «Iqccttn 100.0, Mal rodn 100.0, iSS*«tefn(«ft IO¥. «irkdkll jou.O eq»»g,rd«»dlUl« SO.O. W«chH°Idcrdk,rr» 3«.0, fl»"tnuitt!r«ll #0 0. tijnfid. am*. ^tUmoitutjcI, Sttjia. urai| Zeilsihrist für Humor und Kunst. , BUicrteljährlidt 13nummern nur K 3.60, bei direkter j S Zusendung loöchenllidi vom Verlag K 4.— cs> i S Abonnement bei allen Budihandlungm und k Poftanßalten. verlangen Sie eine 6ratis-Probr- I « nummer vom Verlag. 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Gefällige Bestellungen sind zu richten an die Baukanzlei Wilh. Lindauer, Cilli, Balwhofstr. 6.1. St. um Waldgutsverwaltung Weitenstein Sirup Pagliano als bestem HlutreiniifuntjKiiiittel. ErsunJen von Prof. Girolatno Pagliano im Jahre 1*38 in Floren*. Ein- getragen in die offi«iclle Pharmakopie de« Königreiche« Italien. Man verlange ausdrücklich ans ftrstliche Ver»chreibunir in sämtlichen Apotheken n:>sere g-s. gi-scb blane Schotxinark», durchzogen von der sebwamn UnterBchrifs s Girolatno Papliano. Man hüte »ich vor Verfälschungen, welche unwirksam sind. Alle weiteren Auskünfte erteilt die Firma Prof. Girolamo Pagliano in Florenz, Via Pandolflni. Samstag, den 30. April Eröffnung der Kegelbahnen. jüngere Kraft, streng solid, beider Landessprachen mächtig, für alle Bureauarbeiten, im Expeditionssache versiert, wird für Anfang Juni von Verwaltungskanzlei gesucht. Anträge Bind zn richten an die Verwaltung der Zeitschrift „Stajerc* in Pettaa. Aviso. Verkäufer v. Realitäten, Güter, Villen, Fabriken u. Geschäften jeder Art erzielen den schnellsten Verkauf dnreb den grössten Käuferverkehr durch die Administration des Fachblattes »Verein für militär-humani-täre Zwecke Oesterr.-nngar. Invalidendank*, unter Protektorat Seiner k. n. k. Hoheit Erzherzog Franz Ferdinand Este, Wien, I. Nibelnngengagse 7. Liegt in dor ganzen Monarchie auf. Kostenfreier Besuch unserer fachkundigen Vertreter. Keine Provisionsgebühr. Falrtarra- wi Fracht* naoh Amerika kOnigl. belgischer Poetdampfer der ,Red Star Linie' von Antwerpen, dirert nach New-York nnd Boston eoneee». von der hob. k. k. Oiterr. Regierung Man wende eich wegen Frachten and Fahrkarten an die •' C 10271 Star Ltnl« t» Wie», IV, Wiednergftrtel 6, Julius Papper, Hndbahustrasin I I» Innsbruck, D*lene, Bahnhofstrajsse 41 1» Laibach. herjag ^proieol p«03mcii— ÄfieskennP »tt Brüder Taussky WIEMJI.PRATIRSTR.15 Ratschläge einer erfahrenen Hausfrau: Sei sorgfältig bei der Auswahl der Waschseife. 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