Erscheint jeden Samstag abends. Echristl«,tung und «rrwaltung: Zjr«»ernova ulica Nr. 5. Telephon tl. — Ankündigungen nimmt die Verwaltung gegen Berechnung billigster Gebühren entgegen. Bezugspreis: Vierteljährig li ü.—. halbjährig ^ 10—, ganzjährig K 20.— Für« Ausland entsprechend« Erhöhung. — Einzelne Rummern -to Heller Nummer 4 Cilli, Samstag den 7. Juni 1919 11.l44.iJahrgang. Tifl lllllti' M — —------------- -- |P|inpm; i Wohl seit Monaten ist jeder unserer totbauyn verdüstert durch da» Unglück unsere« Volke«, d/rch den Haß und die Verfolgung, die gegen un«/lo«-gelassen find. Nirgend« steht aus unserem Wfg die Achtung uno nirgend« da« Mitleid. Die »under-baren Taten unsere« Bl'lke«, da« durch Hfahrhun» derle in der ersten Reihe der Kulturnatianen mar» schiert ist, sollen verworfen und vergesse/ sein. E« soll die Spur von unieren Erdemagen untergehen. Und doch! Max Kliuger, einer unserer großen deutschen Meister, hat ein Bild geschossen, das un« einen waffenlosen Jüngling durch nit furchtbaren Gefahren der Nacht mit erhebe«» Armen dem neuen Sonnenaufgange entgegens^fteuend zeigt So müssen wir jetzt empfinden! Unser /Kolk wäre un« nicht« gewesen, olle unsere Worte Ion Liebe ju ihm wären Rausch und Lügen gewesen, wenn wir seinen ewigen Geist und seine «ultizt nicht »psermutig und begeistert durch seine slhrcckliMste Zeit tragen wollten l Man mag e« mit bell Evangelien holten, »ie man will — sie sind mildesten« voll wundererbarer »leichuisse. Den Jüngers« war e« feit dem Tod de» Herrn einsam un» furchtbar. Sie hatten sich und seine» Geist verloren. Am Pfingstfest fanden sie ihn wieder und sie zogen erfüllt von seiner Gnade freudig hinaus in dle Welt, trotz Spott, Verfolgung und Tcd, und trachten den Menschen «in reine«, edle« Glück. Unser Erdeureich ist zerschlagen. ^Doch »er an sein Volt geglaubt und von seinem Geist nur einen Hauch ist sich hat, der muß ein Jünger «erden. Und wahrhast, nicht au« Eitelkeit oder Starrsinn »der au« Anvermigeu im Anpassen, sondern im festen, festP» Vertrauen, daß e« für Alle ein Glück und niemandem zum Leid fein muß, wenn der Geist unsere« V»lke«, der Geist der Treue und Arbeit und Der hohe Flug feiner Gedanken weiterwirken. Im Wahnsinn! ??n Emma Ruiß'Wradatsch. (Fortsetzung.) So »ar der Abend hereingebrochen und die kleine Vesellschaft brach auf. «l« sie den Berg herunter war, sing e« zu du»-kein an, die Luft war herrlich; kühlend umfächelt« sie die Dahinwandelnden, welche sich in zwei Paar« teilten. Ch.istos führte Trübt, Margit hängte sich an de» alten Freunde« Arm und folgte dem voranschreitenden Paare »ach. Ueber eine W«ile sagte Dr. Sander: .Margit, mrin jkind, wa« sagen Ei« zu bin Beiden da vorn« ? Ein Paar, wi« man sich'« nicht schöner und b«sier denken kaun, nicht ? Ich meine immer, die zwei «er-den Ernst machen!" »Doktor!" rief Margit entsetzt au«. „Sie scherzen doch nur. Sie glauben doch nicht wirklich, daß Christos — nein, ich kann'« nicht .ru»> sprechen, da» schreckliche Wort"-- »Heiraten wird?" vollendete Dr. Lander den Satz. »Und warum nicht, meine Liebe, warum soll Ihr Bruder, der so recht all« Eig«»schaft«n «ine« dra-ven Ehemanne« an sich hat, nicht daran denken, sich eine Familie zu gründen, warum soll er nicht den, Zweck de« Mann«» erfüllen, ei» Weib z» ti«b«n und wieder geliebt zu werden, Kinder zu haben, sür die- Unsere Wirtschaftslage. Einize slowenische Blätter machen den Kauf-leuten ihre« Lande« den Vorwurf, daß sie sich zu wenig beweglich und energisch erweise» und so ein Großteil de« Verkehre« in die Hände der zielbewußteren und tüchtigeren kroatischen und serbischen Händler übergeht. Die Tatsache selbst, daß der Schwerpunkt des geschäftlichen Leben« immer mehr von un« weggerückt wird, ist unumstößlich. Diese Tatsache ist aber viel zu folgenschwer, al« daß man sich begnügen darf, ganz »berflächlich die Schuld daran einzig und allein den beruflichen Fähigkeiten der hiesigen Kaufleute zuzuschreiben. In dem Einen m?g e« ja stimmen, daß die hiesigen Händler weni-ger .tüchtig* al« ihre Kollegen jenseit« der Sotla sind, wobei wir allerdings Händler jüdischer Kon-fesston zunächst im Auge haben, aber eS geht auch da nicht an, das Ding nnr mit den moralischen Namen von Beweglichkeit, Zielbewußtsein und Energie zu nennen und in Zusammenhang zu dringen, man muß vielmehr sagen, da« die größere Kniffigkeit und Skrnpellosigkeit 'aus der anderen Seite den Au«-schlag gibt. Den Erfolg hat jetzt der und mit ihm feine Landgenofseu, der feine alle Solidität möglichst bald ge.^en „östlichere" Gebräuche umtauscht. Da« ist aber nicht so wichtig und allein ent-scheidend, sondern von weitaus größerem Einfluß ist da«, was die HandelSbehörden jetzt tun und lassen, denn dies« haben jetzt da« Heft mit den Verkehrsmitteln und den zwischenstaatlichen Ver-trägen fast ganz in der Hand. Und da scheint noch immer etwa« von der alten Oesterreicherart in den Knochen zu stecken; vertrauensselig, reell und fleißig, doch nirgends oder fast nirgend« freund-fchaftliche« geschäftliche« Zusammenwirken mit den kaufmännischen Beruf Meisen. So wurde jetzt in Belgrad und Wien durch Monate an einem Kompensationsvertrag mit Deutsch-österreich gearbeitet, welcher uns gegen L«ben«mittel-lieserungen unsererseits v«n draußen unentbehrliche Jndustrieartikel verschaffen sollte. Ab und zu tauch» ten in Laibach Gerüchte aus, wie der Vertrag au«-sehen wird, doch offiziell wurde nicht« bekannt ge-geben. Immer häufiger kamen dagegen Nachrichten, daß der und jener aus Kroatien oder Bosnien sein Komvensationsgeschäjt schon in der Tasche hat. selbtn zu arb«it«n, zu sorge» ? Ebenso, wir Sie auch daran lenken werden, sich einen Mann zu wählen, ihm eine liebend« Gattin zu »erden und--" „Nein, nein, nie Doktor, ich bitt«, sprechen Si« nicht w«iler.»lrude ist mein« Freundin, sie wird mich »icht hintergeh'n und meinen Bruder heiraten woLen, sie wird nicht so falsch sri« und mir Sbristof nehmen wollen und er, er soll ein andere» Weib an seiner Seit« dulden wollen, all mich ? Ich kann den Gedan« ken nicht fassen, Doktor" — — ».Sagen Sie lieber, «i« hjh«« darüber noch niemals nachgedacht, liebe» Sind, aber zu fassen mögen Ei« «» g«wiß, denken Sie nur ein bitchen darüber nach, die Liebe unter Geschwistern ist gewiß recht schön, aber sie füllt de» Menschen Lebenszweck nicht au». Der Mann hat andere Wege zu wandcln, al« «ur die Schwester zu schützen »nd zu lieben, ebenso wie da» Weib ein andere« Ziel vor A«gen haben muß, al» nur für den Bruder zu s«rgen und zu schaffrn. Braucht drshalb Ihr« gtgenseitige Liebe und Verehrung zu einander eine g«ring«re werden, oder die Sorge und Anteilnahme Ein«» für'» Ander« aufzu-hören? Nein^ mein Kind, Sir beide werden sich stet» daistlb« bleiben, wa» Sie stch heute find, ein sich »reu liebende» Geschwisterpaar. Die äußeren Umstände natürlich werden sich verändern, je nach dem. vielleicht würden Ei« im Hause Ihre« Bruder« selbst gar nicht mehr bleiben wollen.' Dann gab Agram an seine Leute öffentlich Einfuhr-bewilligungen aus, in Laibach war »och immer n icht einmal die Art der Abwicklung de« Verkehre» be-kannt. Die Belgrader und Sarajewoer Händler fuhren an un« vorbei nach Wien, um ihre Geschäfte perfekt zu machen, und zwar meisten« für Artikel, die sie früher kaum vom Hörensagen gekannt hatten, »nd hier konnten die meisten Kaufleute nicht einmal eine Reisebewilligung erhallen. Endlich gab da« Laibacher HandcISami die Weisungen zum Tausch vertrage heraus, wie, wann und wo die Einsuhr-bewilligungen eingereicht werden können, ein Abgt-. sandte? suhr dann mit dem ganzen Aktenbündel — e« war eine ansehnliche Kiste — nach Belgrad und mußte nun dort erfahren, daß der Kompensation«-vertrag mit Deutschösterreich durch frühere Aumel-düngen und vcw'llignnzen schon fast ganz erfchöp ft Ist! Da« ist stark, doch wir wollen sachlich bleiben. Wer die Leten«»iNel nach Deutschösterreich liefern wird, ob unser Handel vielleicht doch auch dabei etwa« mitwirken dürste, darnach scheint gar nle-maiid vo» dn, HandelSbehörden hierzulande gefragt zu haben! Daß die« eine passive Maßregel gegen die hier noch zahlreich ansässigen deutschen Kaufleute und Unternehmer sein soll, da« können wir nicht glau-ben, obwohl wir in letzter Zeit Einige« mitgemacht haben, da« wäre auch handelspolitisch sehr unklug. H« muß doch jedeS Lind einsehen, daß derweilen hier Handel und Verkehr unterbunden werden, drü-den eine Vermögen«bildung vor stch geht, die nie-mal» eingeholt werden kann. Drüben wachsen Han-delSorganisationen au« dem Boden, weil sie engen Anschluß mit der Behörde finden, die »iele hier seit langem bestehenden Organisationen überflüssig machen »erden, ob sie^nun so oder so national ge-leitet sein werden. Die Geschichte mit dem Kompensationsvertrag ist nicht »ereinzelt, sie stellt ein allgemeine« Symp-ton unserer wirtschaftlichen Situation vor. Da« gleiche Lied »nd Leid beginnt bei den Steuern. Nicht gegen die Steuern an und sür sich oder gegen unsere Steuerpraxi« im besonderen kann und soll gesprochen werden, sondern gegen die Verschieden-heil der Gesetze und die Verschiedenheit der Hand« habungen hier und dort müssen im allgemeiiea schwerste Bedenken erhoben werden. Die Teile, die .Doktor!" unterbrach ihn beinah« weinend Mar» glt, ,,wa» habe ich Ihne» getan, daß Sie mich heute so «uälen, fort von der Seite meine» Bruder», nie-mal»!" „Ruh«, Ruh«, liebe Margit, ich weiß, daß ich Ihr gute« Herzchen empfindlich treffe, aber Sie »er-den auch noch einsehen, daß ich «S gut meine mit Ihnen. Schon seit einiger Zeit merke ich eine« inni-gere» Verkehr zwischen Christof und Trude, besonder« Letzter« vermag ihr Interesse kaum mehr zu verbergcn. Daß Si« ahnungtlo« darüber hin»rgg«h«n, w«iß ich. »weiß aber auch, daß Si« auf diesen eventuellen Fall schonend »orderritrt werden sollen und die«« Aufgabe »ollte ich mich, al« Ihr väterlicher Freund unterziehen. Sie sehen, e« wird mir leicht gemacht" „Aber, lieber Doktor/ fiel nun Margit »i«d«r «in. »Hat Ihnen — hat Ihnen am Ende — Christ«? schon gesagt, daß Sie mir e» sagen sollen, daß e« schon soweit ist?" Dabei konnte sie ihre Tränen kaum gebieten. „Bewahre, mein liebe» Kind, vielleicht täusch« ich mich auch, aber e« kam mir so der Gedanke und ist'« nicht Trude, so wird e» einmal doch eine Andere sein und Sie sind auf solch' einen Fall wenigsten» rorb«< reitet und werden gewiß ruhiger über solche Möglich-kett nachdenken und wenn st« zutrifft, nicht plötzlich, al« «ie au» allen Himmeln gerissen, dasteh'n, doch überdies und noch Andere«, lieb« Margit, sprechen wir Seite 2 Cillier Zeitung Nummer 4 au« Ungarn zum Staate dazugekommen sind, haben tm Frieden kein Einkommensteuergesetz gehabt und was darin in den Kriegijahren geschaffen wurde, ist echteste Krieg»ware, wozu noch al« besonders wichtig der Unterschied in Qualität der Steuer-beamten kommt. Das kann auf die Dauer der tüch-tigste und energischeste Gewerbsmann hier »icht er-tragen und, wenn es so weiter geh», so wird die Steuerbehörde bald keine Objekte zur Besteuerung mehr finden. Dazu noch die vielfache, auch persönliche Unsicherheit vieler im hiesiqen Gebiet lebender Unter-nehmer, die jede Schaffenslust lähmen und damit wieder indirekt andere Gebiete auf Kosten bei Wohl-stände» des engeren Lande» stärken muß. Dann der freie Handel. Er hat un» zu Gunsten der GttrcidcproduklionSländer schon Millionen und Millionen gekostet. Da« ist so arg, daß in Folge deS freien Handel« bei uns schon äußerst bedenklicher Bargcldmangel eingetreten ist Unsere Regierung soll von der bezüglichen Verordnung einfach über-rascht worden sein. Wenn heute einer hier an den mit den freien Handel zusammenhängen»«» Gewinnen seine Freude hat, so ist da» auf einen ähnlichen Tiugschlnß aufgebaut, wie die Freude am vielen Papiergeld an sich: Drüben wird ein, vielfaches de« Nutzens eingesteckt, und nicht die gewonnene Geldsumme an sich sondern da? Verhält«"; unserer Gewinne zum Gesamteinkommen der anderen gibt schließlich recht bald den Ausschlag. Wie die mit dem freien Handel zusammenhängende Teuerung auf die Preise unserer Jud»striearutel wirken muß ist schon zu ost am Beispiel de» seinerzeitigen Ber-hältnisseS zwischen Oesterreich und Ungarn erklärt worden, als daß eS dazu nach langer Ausführungen bedürfte. Da wird insolge der höheren Mehl- und Kleischpreise die Kohle teuerer, w'il die Bergleute mehr Lohnteile zum Essen verbrauchen und neue Zulagen fordern müssen, um die au» den gleichen Gründen gestiegenen Picise für Kleider und Schuhe u.f.w. auslegen zu linneu; dann werden die andere» Rohstoffe ebenfalls teuerer, weil die Kohl« überall ein grundlegendes Rechnungselement für alle In-dustrien ist und da» Alle« summiert sich so, daß 5V % Aufichtag auf die Getreidepreise leicht 100 und mehr % Steigerung, der Industrieprodukte bedingen kann, sofern daran nur genügend Arbeitshände schaffen müssen, die ihre Kraft auS der Ernährung schipsen. Und dann kommt bald der Zeitpunkt, w« e» heißen »ird, die Inlandspreise sür Jndustrieprodukte sind unerträglich hoch, man muß die Grenzen ausmachen, damit die Konkurrenz, verbilligend wirken kann, und es hat den Anschein als ob dieser Zeitpunkt nicht allzu ferne wäre. Damit ist dann die Industrie erschlagen! So ließen sich noch viele Argumente anführen, welche die Kaufmannschaft vom Vorwucs der Saum-seligteit entlasten, dafür aber die Handelsbehörden und die urteilSlose^vffentliche Meinung umso stärker belasten müffen. aber erst, wenn der Fall eintritt, vielleicht tritt er auch niemal« ein, e« gibt ja auch genug Männer, die unverheiratet bleiben. Uebrigen» glaube ich immer, daß Ihr eigene« Herzchen sprechen wird und Sie noch früher, al« Ihr Bruder, tat richtige» Weg zur Ehe finden werden. Die« geschieht oft genug unerwartet — ganz plötzlich — denn werken Sie stch, mein Kind, jedem Menschen schlägt einst seine Stunde und ich wünsche nicht« aufrichtiger, al« Sie Beide glücklich ver-heiratet |U sehen!"| Margit ging schweigsam an der Seite de« Doktor« einher, sie schien nachzudenken, dann sagte sie: „Lieber Doktor, Sie mögen recht haben in Allem, nur in dem Einem nicht, dab mein Herz stch einem anderen Manne zuwenden könnte al« Christof, dab e« eine andere Liebe empfinden könnte, al« diejenige zu meinem Bru der und wenn Christof über stch ander« denkt, dann kann ich'« natürlich nicht ändern, aber hineinfinden, glaube ich, werde ich mich nie, mag nun meine Freun-bin Tiude oder eine andere seine Frau werden, denn — —• . Sie wollte noch weitersprechen, doch Christof, der mit Trud« schon eine Weile stille stand, um auf die beiden Zurückgebliebene» zu warte» rief: «Ja, wa« habt Ihr den» so Wichtige« heute zu verhaudel», daß wir ganz au« Eurer Gesellschaft au«-geschlossen werden?" Margit, die nun nahe gekommen war, seufzte tief auf und sandte ein paar wehmütige Blicke auf die Beiden hin, während Dr. Sander scherzend erwiderte : „Ja, »icht wahr, da« möchten Sie jetzt gerne wissen? Nun, vielleicht erzählt e« Ihnen Margit, wir haben eben Philosophiert l" E« gibt nur zwei Wege, die erkannt und be-gangen werden können: entweder muß Alle» auf da» niedrigste Niveau geschäftlicher Moral, da» irgendwo i« Staate geduldet wird, heruntergeben, der Kausmann und die Behörde zusammen gewisser-maßen die Konkurrenz mit der irgendwo im Reiche gebräuchlichen geschästlichen Weitherzigkeit ausnehmen, oder man miiy alle Kräfte, die vernünftig arbeiten und denken gelernt haben und die die Sicherheit der Zukunft nur aus solider Basis sehen, und muß mit diesem achtunggebietenden Stock gehörig auf-treten. Doch da müffen alle gutwilligen Kräfte Aufnahme finden, weil ilzrer nicht allzuviel? sind; dieser Gedanke scheint sich allerdings noch nicht in allen Kreisen durchgerungen zu haben. Mit dem nationalen VereiniguugSörang allein kann man die Wirtschaft nicht ohne schwerste Gefahren weiter laufen laffen. D>e Litauer waren immer treue Volksgenossen in Kroatien und zuverläffig national. Ihre reicher:» Nachbarn hallen sie darum recht gerne, aber auch deswegen, weil man mit den in wirtschaftlichen Dingen ein wenig unbeholfenen Leuten „gute" Ge schifte machen konnte, wenn man nur rechtzeitig und scharf auf da» Hereinbringen seiner Forderung bedacht war. Darum haben die Litauer aus dieser Erfahrung das wehmütige Sprichwort ersundeu: Unsere Herzen find wohl Brüder, «der unsere Taschen sind nicht Schwestern. Die Lehre daraus zu ziehen, ist Sache der verantwortlichen Führer. Für Kultur und Nächsten-liebt. Unter diesem Titel veröffentlicht Dr. Tavcar, der Führer der jugoslawischen demokratischen Partei im „Slovenski Narod" einen Aufsatz, der. von sozialen und nationalen Belangen vorläufig abgesehen, auch für un« Deutsch: vom menschlichen GesichlS-punkle aus der Beachtung wert erscheint und wel-cher Aussatz in einem Teile der übrigen südslawi-scheu Presse bereit« Erwiderung gesunden hat. Dr. Tavcar bemerkt einleitend, daß die slowenische Presse ihrer vornehmsten Ausgabe, der Erziehung de» Volkes zu dienen, nicht gerecht geworden sei. Zur Zeit des Zusammenbruches de» alten Oester-reich hab« die Preffe Oel in« Feuer gegossen und das slowenische Volk wäre in Mancher Beziehung vielleicht besser gesahren, wenn eS diese Presse nicht gehabt hätte; doch werden die Gesetze der Brüder-lichkeit und Nächstenliebe ihre Geltung haben, trotz aller Revolutionen. Der »Slovenöki narod" wird daher in Zukunft an einem wüsten, ganz unwürdi- Unter verschiedenen weiteren Scherzreden. die noch geführt wurden kamen ste. es war schon ziemlich spät geworden, bei dem Hause der Seichwister an. Doktor Sander und Trud« empfahlen stch auf da« Herzlichste und wandtlten heimwärts, da sie in derselben Straße wohnten. Christof und Margit begaben stch zur Ruhe. Er herzte sein Schwester! inniger al« sonst, glaubte er doch, ihr bekümmerte« Gesichichen rühre noch von den trüben Grinnetmigen an die Mutter her und sagte heiteren Tone»: „Geh', mein Täubchen, schlüpfe schnell in dein Nest, berge der« Köpferl unter die warmen Feder» und träume sfl&l" „Margit!" sagte eine« Tage« Christof zu seiner Schwester, al« ste in der Laube den Nachmittagskaffee einnahmen, .du verbirgst mir etwa«, du bist feit eini-ger Zeit nicht wie sonst, ich lese eS dir von der Stirn» ob. Komm', sag' mir, wa» Fremde« zwischen dich und mich getreten ist. Es wird nichts Arge« sein, da« weiß ich schon, «ielleicht scheust du d ch nur, e« mir zu sagen — rate ich recht — der junge Apotheker, der so oft hier vorüber muß und gerade immer, wenn du auf der Altane bist. Nun, erschrecke nur nicht, Schwester!," setzte er hinzu, al» er fie erblaffen sah. „ich würde mich freuen, wenn ich richtig sähe, denn nur ihm würde ich von allen für dich in Betracht kommenden Partien de» Städtchen« deine Hand ver-tranenSvotl in die seinen legen.' „Christof I" schrie Margit verzweiielt auf und warf stch weinend an ihre« Bruder« Brust. .Du willst «ich lo« sein, da» ist'« — drr Doktor hatt« schon t recht vermutet, alt er »rir neulich die Möglichkeit dei gen und ia jeder Hinficht unanständigen und durch und durch rohen Treiben nicht mehr teilnehmen, weil diese» un» vor uns selbst und vor dem Au»-lande erniedrigt. Diese» Treiben wurde durch die Preffe verursacht, da» slowenische Volk al» solche» trifft kein Vorwurf. In Zukunft will da« Blatt der Bruder- und Nächstenliebe eingedenk sein und ist nicht.mehr willenS, sich im Kote niedriger Leiden» schasten zu wälzen, di« schließlich da» Volk selbst verrohen. Daher muß auch gegen daS „Reinemachen" (Absetzung und AnSweisizng nichijlawischer Personen), da» jetzt so in Mode gekommen sei. Stellung ge-nommen werben. Da« Blatt will sich in Zukunft auch aller Nachrichten deouriziaiorischen Charakters enthalten und wird nicht darin seinen Ruhm suchen, ein Dienstmädchen, da» zufällig ein puar deutsche Worte gesprochen hat. an den Pranger zu stellen und um daS karge Brot zu bringen. Der Aussatz lehnt weiter» das vom allen Oesterreich übernom-mene System der „Geiseln" ur.» deren Behandlung ab, wenn auch vielleicht slowenische Geiseln von den Deutschen gleich schecht behandelt werden, weil da» slowenische Volt eben ein besseres sein will. E» soll ein Staat der Kultur uno Nächstenliebe ge-schaffen werden. Wie erwähnt, wird dieser Aussatz von einem Teile der slowenischen Presse bereit» besprochen. Da« klerikale Blatt .Slooeuec" äußert sich zu-stimmend. Die radikale.„Jugoslavia' nimmt dagegen gegen die in diesem Aufsatze entwickelten Grundsätze entschieden Stellung und verwahrt sich dagegen, daß der Obmann der jugoslawischen demokratischen Partei alle Arbeit und Ideale der Partei mit Kot bewirst. Nach einigen persönlichen Auasälleo gegen Dr. Tav« rar sagt da» Blatt, daß, al» der Tag der Besrei» ung und Erhebung gekommen war, alle vom Ge-danken durchdrungen waren, zu herrschen aus eige-nem Grunde. Ein Miteigentum oder Mitbesitz wird nicht ouerkannt. Alle« muß dem slowenischen Volke zurückgegeben werden, wa» diesem geraubt wurde, die» sei aber nur möglich, wenn man die deutschen Eindringlinge abschüttle, die man ohnehin nicht slo-wenifieren könne. Schließlich verlangt die „Jugo-slavia', daß Dr. Tavcar. der alte Despot, von se'uem Platze entfernt werden müsse, aus welchem er dem Volke mehr schade, al» nütze. Die .Jugoslavia" hat übrigen» ia einem srühe» ren, der Zukunft de» südslawischen Kaufmannsstan» de» gewidmeten Artikel gesagt: „So viel wird von unseren Wasserkräften und vom Reichtum unserer ner Verheiratung vorstellte, ja deiner mit — trübt", stieb si« barsch hervor un» al« er zu lachen anfing, erzählt« st« hierauf von der Unterredung, die ste mit Dr. Ea»v«r vom ^Weinberge herunter hatte. Christof wurde ernst und hörte aufmerksam zu, ohn« ste zu unterbreche», denn tonn auch bi« jetzt zwischen den beiden Geschwistern, von Heirat noch nie g«sproch«n würbe, so befremdete ihn doch ihre Anschau» ung diesbezüglich unb er sagte, indem er ihr sanft die Tränen von den Wangen wischte: „Liebe Margit, wenn etwa« dein Herz bedrückt, warum kommst du nicht gleich unb sagst e« mir. D» siehst, ich habe e« gemerkt, wenn ich auch die Ursache ganz wo anber« suchte, glaubst bu wohl, wenn ich die Abftcht hätte, Trübe zu heirate», bah ich selb« vor dir verberge» wollte, zwischen uns braucht nicht« geheim zu bleiben. Trübe ist wohl ein liebe«, nette« Mäbchen, ich bi» ' ihr gut, wie einer Schwester, aber »ie werbe ich baranbenke», ste zu meiner Frau zu machen, dab du aber eine Heirat deiner« ober meinerseits al» ganz etwa» Undenkbare» hinstellst, finde ich unvernünftig, ja überspannt, mcinjtinb! Glaubst bu wohl, bab c« unseren Eltern recht wäre, wenn ste uns einsam burch die Welt ziehen wüßten, ohne unser Ziel. wklcheS jedem M-nne und Weibe vsrgesteckt ist, erreicht zu haben? Dr. Sander hat vollkommen recht. Doch vor-h.r müssen wir Beide erst da» Wahre gefunden haben, sehe», wo der Funk« sprüht, der unsere Herzen eni-flamme» macht zur Liebe, zu der, die anber« ble Pulse schlagen macht, al« jene zwischen Bruber unb Schwester — die siebend heiß burch'« Herz führt unb, unb--" (Fortsetzung folgt.) 3 Stile 3 sten und fruchtbarsten Länder der Erde umfaßt und noch immer vergröbert wird. Au» diesen unerschöpf-lichen Kolonien fließen Reichtümer in Hülle und Fülle in die Heimat — und die GtaatZauSgaben werden leicht bestritten. Man muß die Engländer bewundern, daß sie solche StaatSgröße erreichen und erhalt?» konnten und «» ist menschlich begreiflich, daß sie bei den anderen Weltbürgern den Geschmack an solcher Größe und an den schätzen der Erde nicht auskommen lassen wollen. Ru»«er 4 Heimat gesprochen, aber was nützt die», wenn Fremde über diese Güter herrschen werden. V«r-schieden« Unternehmunge» Fremder wurden zwar schon unter Staatsaufsicht gestellt, aber damit haben wir noch nicht da» Wasser auf unser« Mühle geleitet. Die Fremden herrschen noch immer in diesen Unternehmungen und meiden sich wahrscheinlich infolge unsere» weichen und unentschlossenen Eharak-t«rS weiter breit machen Diesen Hähnen müssen die Flügel gestutzt werde« und e» muß ihnen unter den Füßen so eingeheizt werden, daß ihnen die Hitze unerträglich wird und sie gerne da» Bersteck ver-lassen. Mit aller Energie müssen wir an die >r-beil. damit wir un« s» viel als möglich aneignen." Auch der „Slov Narod" dringt in der folgen-den Nummer eine Arußtrupg des Vorstandes der jugoslawischen demokratischen Partei, daß da« söge nannte ^Reinemachen*, insbesondere solange der Staat noch nicht konsolidiert sei, — notwendig sei, soweit dies im staailichen und nationalen Interesse liege. Dabei mögen aber die Volks leidenschafttn nicht künstlich erreg« werden. Dir Iriedeusbedingungen für Deutschösterreich. Den 2. Juni abends wurde der deutschster-reichischen Friedensdelegation der erste Teil der Friedensbedingungen in St. Germain übergeben. Zur Beantwortung wurde eine 15tägigx Frist be-willigt. Clemenceciu erwähnt in seiner Ansprache, daß dl? Bedingungen folgende Punkte enthalten: 1. Einleitung. 2. Bölktibund. 3. Oesterreichische Grenzen. 4. Politische Klauseln hinsichtlich des süd-slawischen nnd tschechoslowakischen Staates. 5. Po» litische Klauseln brn»fsn>t> verschiedene europüiiche Staaten. 6. Minoritätenschutz. 7. Allgemeine Be-stimmungen zum Schutze der Oesterreicher außer-halb Europas. 8. Klauseln hinsichtlich der Meer-und Luftschiffahrt. S. Kriegsgefangene. 10. Schutz der Kriegergräber. 11. Wirtschaftliche Bestimmungen. 12. Regelung der Luftfahrt, der Häfen, Wafser-straßen «nd Eisenbahnen in. Bestimmungen über Arbeite, gejctzgcbuug uuö 14. verschiedene andere Bestimmungen. Staatssekretär Dr. Renner verlangte in seiner Antwort unter anderem, daß alle aus der früheren Österreichischen Monarchie neu entstandeneu Staaten für die Folgen des Krieges verantwortlich zu machen seien und nicht bloß Deutschöst«rr«ich. Die Klausel über Heeres, und Entschädig,.ngsfragen sowie über die Grenzen sind angeblich in diesen ersten Vertrags-teil noch nicht enthalten. Nach der ..Marburger Zeitung" soll der Ver-trag folgende Bedingungen enthalten: Der österreichische Vertrag folgt genau den Um-risse» des deutschen und ist an vielen Stellen His auf die Aenderung des Namens ihm identisch. Oester reich (der Name Deutschösterreich wird vermieden) wird durch den Bertrag ein Staat von etwa sechs Millionen Einwohnern, die ein Gebiet von 50.000 bis 60.000 Ouadratmeilen bevölkern. Oesterreich erkennt die vollständige Unabhängig-feit Ungarns, der Tschechoslowakei und des serbisch-kroatisch slowenischen Staates an und tritt andere Gebiete, die früher mit ihm zusammen das öfter-reichisch.ungarische Kaiserreich bildeten, ab. Oesterreich stimmt zu. den Völkerbundsvertrag und die Ardeitercharta anzuerkennen, auf alle seine außereuropäischen Rechte zu verzichten, seine gesamten maritimen und Luftstteitkräste abzurüsten, den all, , ierten und assoziierten Mächten das Recht zur ge-richtlichen Verfolgung derjenigen seiner Untertanen zuzugestehen, die sich der Verletzung der Rechte und der Gebräuche des Friedens schuldig gemacht habe», und detaillierte Bestimmungen über Beziehungen und Freiheit des Transitverkehr«», ähnlich denen im deutschen Vertrag, annehmen. Der Abschnitt 2 behandelt die Grenze». Die Nordgrenze mit der Tschechoslowakei solgt den alten administrativen Grenzen, die die Provinzen Böhmen und Mähren von Ober- und Niederösterreich trennten, mit einigen kleineren Berichtigungen, vor allem in der Gegend von Gmünd und Feldberg und längs deS MarchflufseS. Die Südgrenzen mit Italien und dem serbo-kroatisch-slowenischen Staate sollen später von den Cillier Zeitung hauptsächlichsten alliierten und assoziierten Mächten festgesetzt werden. Im Osten geht die Grenze knapp östlich von Bleiburg und überschreitet die Drau knapp oberhalb der Lavant; von dort wird sie nördlich der Drau weiterlausen, wodurch der serbo-kroatisch-slowenische Staat Marburg und RadkerSburg erhält, und gerade nördlich von RadkerSburg in die ungarische Grenze einmünden. Die westliche und nordwestliche Grenze mit Böhmen, die westliche Grenze mit der Schweiz und die Ostgrenzen bleiben unverändert. Im Abschnitte 3 anerkennen die vertragschließen-den Teile die Grenzen Bulgariens, Griechenlands, Ungarn», Polens, Rumäniens, des serbokroatisch-slowenischen Staates und des tschechoslowakischen Staates, die jetzt oder schließlich festgesetzt werde«. Oesterreich verzichtet zugunsten der hauptsäch-lichsten alliierten und assoziierten Mächte auf alle seine Rechte und Borteile über die Gebiete, die früher ihm angehörten und jetzt anderen Staaten zuge-wiesen sind. Oesterreich anerkennt die vollständige Unabhängigkeit des tschechoslowakischen Staates mit Einschluß deS autonomen Gebietes südlich der Kar-pathen. Die genaue Grenze zwischen Oesterreich und dem neuen Staate soll von einer Kommission von sieben Mitgliedern gesaßt werden, von denen fünf von den hauptsächlichsten alliierten und assoziierten Mächten und je eines von Oesterreich und der Tschecho-Slowakei ernannt werden. Die Tschechoslowakei stimmt zu, in dem Vertrag mit den hauptsächlichsten alliierten und assozi-ierten Mächten Bestimmungen, die zum Schutze reli-giöser, sprachlicher und Rassenminverheiten für notwendig erachtet werden, und für die gerechte Be-Handlung des Handels der anderen Nationen sestzu-setzen. Dasselbe gilt für den serbo kroaiisch-sloweni-schen Staat. Rumänien stimmt zu, einen ähnlichen Vertrag wie die Tschechoslowakei abzuschließen^ Oesterreich anerkennt die volle Unabhängigkeit aller Gebiete, die zum srüheren russischen Reich ge-schlössen worden sind. Die Allierlen machen einen Vorbehalt bezüglich aller Rechte seitens Rußlands aus Wiedergutmachung oder Genugtuung. Oesterreich nimmt es auf sich, seine Einrich-tungen in Einklang mit den Grundsätzen von Frei^ heit und Gerechtigkeit zu bringen und anzuerkennen, daß die Verpflichtungen zum Schutze der Minder-heiten in den Bereich des internationalen Interesses fallen, worüber der Völkerbund die Jurisdiktion ausübt. Alle österreichischen Staatsangehörigen ohne Unterschied der Rasse, Sprache und Religion sind vor dem Gesetze gleich. Der freie Grbrauch ihrer Sprache im privaten und öffentlichen Leben muß unbeschränkt sem und eS müssen dafür billige Er-leichterungen gewährt werde». Oesterreich verzichtet aus alle Rechte. Titel und Privilegien außerhalb Europas. Die militärischen Bedingungen werden vorbe-halten. Alle österreichisch-uugarischen Kriegsschiffe mit Einschluß der Donauflottille werden endgültig den hauptsächlichsten alliierten und assoziierten Mächte« als ausgeliefert betrachtet. Aus dem Staatshaushalte Englands. Ganz ungeheuerliche Ziffern brachte der eng-lische Schotzkanzler, M. Auslen Chamberlain, im Wirlschafisplan für das UeberganzSjahr vor die Oeffentlichkei». Die Ausgaben sind im StaatSooran-schlag mit über 33 Milliarden Franks angegeben, die Einnahmen werden auf ungefähr 29 Milliarden geschätzt, das Defizit für da« lausende Jahr auf rund 6 Milliarden. Die Staatsschulden betrugen vor AuSbruch de« Krieges 16 Milliarden und stiegen seitdem aus 185 Milliarden. Seinen Alliierten lieh England <3 Milliarden, davon allein 14 Milliar-den an Rußland. Für die Deckung dieser Riesen-summe» ist durch den Reichtum der Staatsbürger ausgiebig gesorg», nicht einmal besondere neue Steuern werde» gebraucht (nach laiigerem Hin und Her kum man sogar von der geplanten LvxuSsteuer ab) und überdies erwartet sich der Kanzle» schon für das nächste Jahr eine wesentliche Besserung iusolge des kommenden AusschwungeS, eine Annahme, die sür da« Britenreich wohl zutreffen wird. Da« klein« Mutterland brach!« «S ja im Laufe der Zeit zu «in«m fcOmal so großen Kolonialbesitz, der die reich Politische Rundschau. von der Kärntner Front. Vom 31. Mai. Halbamtlich Unsere Offensive schreitet günstig vorwärts. Im Laufe deS 30. Mai haben unsere Truppen Bo'vvlje und Suhi vrh (am NordauSgaog de« RosendachtunnelS) eingenommen. Lavamünd ist in unserem Besitz Die Deutschen ver-wüsten aus ihrem Rückzüge. Alle Häuser in Unter-draudurg wurden geplündert, die Eisenbahnanlage zerstört. Unser« tapferen Truppen haben b.Sher er-beutet ungefähr 20 Geschütze verschiedenen Kaliber», eine große Zahl Maschinengewehre. Munition, La-stenautomobil.' usw. Eine große Zahl Gefangener wurde gemacht. Vom 3. Juni. Halbamtlich. Unser vordringen ist erfolgreich. 'Wir haden St. Paul und St. Geor-gen eingenommen. Der Feind zieht sich in Unord- . nung zurück. Unsere Flieger beschießen mit Maschin-gewehren den weichenden Feind und verursachen ihm große Verluste. Es bestätigt sich die Nachricht, daß in den Reihen des fliehenden Feinde? infolge der fortwährenden Niederlagen eine Banik eingetreten fei. Die Deutschen haden um Waffenstillstand ge-beten und eine auS vier Mitgliedern bestehende De» legation entsendet. Die GafsepstillstandSoerhandlun-gen haben in Krainburg bereits begonnen. Vom 5. Juni. Halbamtlich. Unsere tapferen Truppen haben im gemeinsamen Sturme Böller-markt, Ruda, Grebep u d St. Andrä genommen. Die Borposten sind an der Gurk und bei Sankt Johann angelangt. Der Feind wirft die Waffen weg nnd ergibt sich. In Klagenfurt herrscht Panik gur Lage in Körnten. Wiener Blätter berichten, daß infolge de« drohenden Angriffe» der südslawischen Truppen die Behörden Klagenfnrt verlassen. Die katastrophalen Nachrichten au» Körnten haben in der deutfchiste»-reichifcheu Nationalversammlung großen Eindruck gemacht. Prof. Angerer äußert« sich, daß Klag«n-surt ohne Kampf übergeben werden soll. E» wird viel günstiger angesehen werden, wenn serbische Trupp«» die Stadt besetzen, al« slowenisch« Krainer. Weil sich die Behörde» zum Verlassen der Stadt vorbereiten, hat sich der Bevölkerung eine' große Aufregnng bemächtigt. Viele Bewohner haben die Stadt verlassen und sind über St Veit urd Oberfleiermark nach Graz geflohen. Die italienischen Blätter kommentier«» lebhast die südslawische militärisch« Aktion in Kärnten und alarmitren die Oeffentlichkeit gegen diese Aktion, da der Erfolg dieser Offensive für Italien von großem Schaden wäre. Die Nordgrenzen des SHS Staate». Nach Mitteilungen auS Marburg sind am 3. d. zwei französisch? Offiziere der interalliiertrn Mission des Generals Segre aus Wien in Marburg eingetroffen, haben dort verschiedene Besuche gemacht, so beim Bezirkshauptmann, beim RegierungSkom-missär und beim Fürstbischof und haben offiziell er-klärt, daß die Friedenskonferenz Marburg und Rad- -ker»burg als jugoslawischen Besitz erklärt hat. Alle öffintlichen und viele private Gebäude in Marburg sind beflaggt. In Wien herrscht ungeheure Aufregung und Erbitterung wegen der Grenzbestimmung in Kärnten und Steiernuiik. Don der Nationalversammlung. Anläßlich der Debatte über die Bewilligung eine« dreimonatlichen Budgetproviforiums kam e« während der Rede des Delegierten Percie (Star« c«v:c-Partei) zu großen Lärmscenen.. Pereic kritisiert« v«n seinem separatistischen Standpunkte aus in schaisster Weise den Staaisvoranschlag und bemerkte, daß Kroatien die Melkkuh sei für den ganzen Staat, von welcher alle anderen Gebiete leben. Kroatien sei finanziell und wirtschaftlich am stärksten, zahle jährlich über 300 Millionen Steuern, bekomme aber nach dem Voranschlage am wenigsten und Seite 4 werd« tosbefondm Slowenien aus sein« Kosten be-günstig!. Letztere Bemerkung rief aus Seile der Ilowenifchen Delegierten entschiedenen Widerspruch hervor. Auch während der Rede de« Delegierten Mehmet Spaho, der die Schulverhältuisse in Bosnien besprach und die Notwendigkeit betonte, dass ««« süßere Anzahl Volksschulen errichtet werden müssen, während zwei Universitäten genug seien, kam eS zu lebhaften Zwischenrufen seitens der slowenischen Delegierten, weil darin ein versteckter Vorstoß gegen »ie deabstchtigte Gründung einer slowenischen Uni-v »erfität in Laibach erblickt wurde. Steuerrückftände. Belgrader Nachrichten zufolge will der Finanz« minister der Nationalversammlung einen Gesetzen!-wurf vorlegen, nach welchem im Bereiche deS Königreiches die Steuerzahler von den Steuerrück-ständen um 50$ mehr zu bezahlen hätten, als sie sonst nach den bestehenden Gesetzen zu bezahlen hätten. Ueberdie» soll dieser Gesetzentwurf Straf« bestimmungen silr jene Beamten festsetzen, die erwie» senermaßen durch ihr Berfchulden eine säumige Zah-lung der Steuer verursacht haben. Da» n«ue Wappen Deutschösterreichs. Aus Wien wird berichtet: Deutschösterreich be. f,«mt ein Wappen; da« Gesetz über das Staats« wappen und das StaatSstegel der Republik lautet: Da» Staatswappen der Republik besteht aus einem freischwedenden. einköpsigen. schwarzen, golden be-waffneten und rot bezungten Adler, dessen Brust mit einem roten, von einem silbernen Querbalken durchzogene» Schildchen belegt ist. Der Adler trägt auf dem Haupte eine goldene Mauerkrone mit drei sichtbaren Zinnen, im rechten Fange eine goldene Sichel mit einwärts gekehrter Scheide, im linken Fange einen goldenen Hammer. Da» Staatssiegel der Republik weist da» Staatswappen mit der Um« schritt .Republik Deulschösterreich" aus. Je ein Exemplar des SiegelstockeS wird vom Präsidenten der Nationalveisammlung und vom StaatSkanzler verwahrt. Der neue steiermärkische Landtag. In der Sitzung de» neugewählrtn steirischen Landtage» vom *7. Mai wurde infolge einer Par« teixreinigung zum Landeshauptmann Dr. Rintelen (chiiftlichfozial), zu dessen Stellvertreter Pongratz (Sozialdemokrat) und zum zweiten Stellvertreter Ahm (christlichsozial) einstimmig gewählt. In den LanpesauSschuß wurden süns Ehristlichsoziale, drei «ozialdcmolraten und zwei Mitglieder des Bauern-Kunde» gewühlt. Ernährungsfürsorge. Ja Beantwortung einer Interpellation de» soz.» dem. Delegierten Kristan gab der ErnährungSmini-ster Dr. Korosec in einer der letzten Sitzungen der Nationaloersammlung an, daß er tatsächlich mit dem Verband« jugoslawischer Müller in Agram am 24. Mai in Belgrad «in Abkommen wegen Sicherung der Mehllieferung getroffen habe. Nach diesem Ver-trage würde der Verband den Einkauf des Getreides sür alle Mühlen besorgen, wodurch die Kontrolle wesentlich erleichtert werden würde. Das Mehl maßte» die Mülltr der Regierung über Verlangen zur Verfügung stellen, wird binnen 14 Tagen nichts verfügt, so können die Müller da« Mehl im freien Handel «eräußery. Festgesetzt wurde, daß von 100 kg Weizen auszumahlen sind: 18 kg Nuller-Mehl zu 5 50 S, 80 kg Kochmehl zu 4 K. 37 kg Brotmehl zu 2 K, 23 kg Kl«ie zu 60 h; für die Verstaubung wurden 2% bewillig«. Bei dieser Preisfeststellung wurde ein Einkaufspreis »on 2.25 K und Mahl-kosten von 31 K sür 100 kg Weizen angenommen. Zur Frage der Sicherung der zukünftigen Ernährung erklärte der Minister, daß seiner Ansicht nach mit Rücksicht auf die keineswegs günstigen Verhatiniffe wieder zur Requisition, zur Bestimmung »on Höchst-preisen und zur Rationierung der Lebensmittel werde gegriffen werden müssen, weil diese Maßnahmen zur Sicherung der Ernährung notwendig sind. Eine englische. Protestoersammlung gegen die Blockade Deutschlands. Holländischen Meldungen zufolge fand in der Albert Hall in London eine gi oße Protestkundgebung gegen dir Blockade d« deutschen Küste statt. Der Vorsitzende, Lord Daimor, erklärte, daß der Friede ein Friede de» Wohlwollen« und der Versöhnung sein müsse. Robert Smillie unlerdreilete einen iln« trag, worin auf die Noiwendigkeit hingewiesen wird, Hilfe zu leisten, um die schrecklich« Hungersnot in den notleidenden Gebieten Euivpas zu bekämpfen. Beauchawp vnterbreitete »wen Antrag auf Aushebung Cillier Zeitung aller Schranken, die die wirtschaftliche Entwicklung hemmen. Dr. Gwar erklärte, der geplante Friede entspreche nicht den Bedingungen, unter denen Men-schen getötet, verwundet und geblendet wurden. Smillie erklärte, die Kinder, die in Deutschland zu Zehn-taufenden sterben, seien nicht sür die Missetaten der Deutschen verantwortlich zu machen. Der eben von Berlin zurückgekehrte Korrespondent des »Daity Herald" wie» auf die Hirte deS Vertrage« hin, wonach Deutschland 140.000 Milchkühe, Schafe usw. ausliefern müsse. Beauchawp erklärte, daß dieser Friede im Gegenteil zur Wiederauflebung deS Militarismus führen müsse. , Die.angedlichen Grenzen. Die .Arbeiterzeitung" vom 3. d. bringt fol-geuden Bericht über die Grenzen: Mit Schweiz und Lichtenstein bleibt die alte Grenze. Die Grenze mit Italien ist im allgemeinen die der Wafienstill-standsbedingungen, doch im GerichtSbezirk Sillian geht die Grenze zwischen dem Simbach und «rnbach über die Drau. so daß auch Jnnichen. Sexien und Bierschach an Italien kommen. Dann fällt die ganze südwestliche Ecke Kärnten« an Italien, weiter die südlichen Bezirke Kärnten« »nd Steiermaiks mit Ausnahme von Arnoll»».in, Rosegg und Villach, hingegen aber Klagenfurt, Völkermarkt, Marburg und RadkerSburg an Jugoslawien. Bon Deutsch-ungaru erhalten wir kein Gebiet. Aus Staiit imii Land. Nachruf. Am 1. d. verschied in Liboje bei Eilli der Fabriksbesitzcr L.' R. Schütz, der seiner-zeit die Herstellung farbig glasierter Tonwaren in Oesterreich begründete. Ursprünglich war er Papier-sabrikant u d wuide als solcher ausgefordert, seine neuen Papiersortcn in Newyork einzusühre». Er übernahm jcdych die Tonwarenfabrik in Blansko bei Brünn und erbaute im Jahre 1870 eine gleicht Fabrik bei Pletrowilsch Eilli. Schon drei Jahre später beschickte er mit seinen farbigen Majoliken die Wellouistellung in Wien und trat in sreund-schasiliche Verbindung mit dem ersten Direktor deS k u. k. MuseumS sür Kunst und Industrie in Wien, Hoftat v. Eitelberger und mit (I. Wahliß, dem Begründer deS gleichnamigen WellhauseS, die seine junge Fabrikation mit künstlerischen Entwürfen und Aufträgen unterstützten. In den folgenden Jahren erwirb L. R. Schütz zahlreiche erste Auszeichnungen, darunter zwei goldene Medaillen in Australien, die goldene Ludwigmedaille in München u. a. Im Sommer 1879 wurde seine Fabrik durch den Be-such der deutschen Kronprinzessin, späteren Kaiserin Friedrich, ausgezeichnet. Der Mithilfe bedeuten»« Künstler, ehemals an der Lunftgewerbeschule in Graz, den Professoren Hellniessen, Lepuschütz und Petarz, verdankte er da« Entstehen erstklassiger kera-wischer Arbeiten, besonders auf dem Gebiet der Unterglasurmalerei. Todesfall. In Praßberg verschied am 3. d. die Fleischhauer- und Realitätenbesitzersgattin Frau Marie Perm ei er nach langem schwerem Leiden im 37. Lebensjahre. ^ Konfirmationsfeier. Am Pfingstsonntag findet in der evangelischen EhristuSkirche die seier-liche Konfirmation der Gemeindejngend statt. In Verbindung damit wird das heilige Abendmahl ge-feiert werden. Pfingsten selbst wird am Psingst» montag vormittags um 10 Uhr gefeiert werben. An ditfem Tag« wird das hl. Abendmahl nicht gelpen» det werden. Dienstjudiläum In den nächsten Tagen vollendet der Buchhalier der Zementfabrik der Tri-failer KvhleniverkSgeskUschast in Trifail H rr E. Werthtimer fein 25». Dienstjahr. Cillier Turnverein. Die Turuhalle und dir dazugehörigen Nebenräume, deren Benützung bi«-her verlragsmäßig dem Eillier Turnverein zustand, wurden nunmehr vom bestellten Sequester dem Bereine Sokol zugewiesen. Die Nova coda bemerk» hiezn, daß der Turnverein sich aus Kosten der Stadtgemeinde tatsächlich herrliche und musterhafte Räume habe herstellen lassen. Diese Bemerkung ent-spricht, wie allgemein bekannt, nicht den Tatsachen, da der Turnverein zur Erbauung und Einrichtung der Turnhalle einen namhaften Beilrag au« einem ihm seinerzeit z»gefallenen Legat geleistet hat. Zur Steuer der Wahrheit beschränken wir un« auf diese Feststellung. gur Autoplage. Man schreibt.uns: Es ist ersreulich, daß die Notiz in Ihrem Blatte über die Autoplage gewirkt hat, und die überflüssigt, gesähr- mer 4 liche und unser Gemeingut schädigende Raserei fast ganz aufgehört hat. Da aber all« Erfahrung dem Land- und Straßenftieden nicht zu lange zu trauen ist, so geben wir als weiteres, wichtiges Argument gegen die schweren Lastwagen die ungeheuere Gefahr sür unsere Kanäle'an. Weitere schwere Erfchütte« rungen müßten nämlich in kurzer Zeit die wegen Hochwasser seicht verlegten Kanalzüge vielseitig zum Einstürzen bringen, wofür die Schäden an den «chachtdeckeln und die vielseitigen Pflastersenkungen schon untrügliche Vorzeichen sind. ES wäre darum auch angezeigt, sofort eine genaue Untersuchung der Kanäle durch Fachleute vornehmen ^u lassen, damit allfällige Ersatzansprüche an das Militär — in den erlaubten Grenzen natürlich — rechtzeitig gestellt werden können, denn es ist für niemanden einzu-sehen, warum die Hausbesitzer von Eilli für alle» zahlen müssen. Mehr Reinlichkeit. Auf der Insel nebe» der Brücke ist ein großer Kehrichthaufen entstände». Eilli war al« saubere und gesunde Stadt mit Recht bekannt, und da kann es nur vom allgemeinen Nach-teil sür unseren Ruf und für unsere Gesundheit»« Verhältnisse sein, wenn es jetzt jedermann gestattet ist. an einer vielbegangenen Straße Schutt, Kehricht und sogar faulende Küchenabfälle hinzuwerfen. Mau macht dagegen gemeiniglich folgende»: Eine amtliche Verbotstafel — die privaten werden nach berühmten Mustern gleich zum Mist dazugeworfen und unkenntlich gemacht — ist aufzustellen, die nun sehr zahl-reiche Wache ist im Sinne des Verbotes anzuleiten und vor allem müssen öffentlich jene Orte in der Nähe der Stadt bekannt gegeben werden, wo Schun abgelagert werden darf. Das Gaswerk. Das Gaswerk ist seit langer Zeit schon eingestellt, während da« GaSwerk in Mar-bürg den ganzen Winter über in Betrieb war und noch heute in Betrieb steht. Es wäre wünschen«-wert zu erfahre», ob es wirklich billiger kommt, daß man nun alles elektrisch beleuchtet, und wenn sich das nachweisen läßt, was zum großen Teile sicher mit dem teueren Import ausländischer Kohle gelingen wird, so ist doch darüber eine ein» gehende Beratung notwendig, ob nicht wenigstens für Kochzwecke die Stranitzner Kohle herangezogen werden könnte. Und wäre dazu nicht auch der steuer technisch so ungeheuer wichtige Industriebedarf in Betracht zu ziehen? Es ist dabei wahrscheinlich not» wendig, daß darauf hingewiesen wird, daß die beste wirtschaftliche AtiSnützung der «ohlenkräste eben durch die Vergasung möglich ist. Und was denkt man schließlich, wenn alle Gegengründe zu leicht befunden werden sollten, mit dem GaSwerk selbst und dem ungemein wertvollen Rohrnetz zu tun? Für das serbische Militär. Vom Stadt» Magistrate in Eilli wurde folgende Kundmachung erlassen: In der Stadt werden verschiedene bis-willige und erfundene Gerüchte über daS Auftreten deS hiesigen serbischen Militärs verbreit«». Die Be-völkerung wird aufmerksam gemach», daß gegen die Verbreiter solcher Nachrichten auf das strengste vor-gegangen werden wird. Jedermann, der begründete Beschwerden gegen die hiesige serbische Garnison hat, möge sich an d«S BataillonSkommando in der El^emailkaserne wenden. Die Bevölkerung wird drin gend aufgefordert, jeden Verbreite, solcher Gerüchte, die die Ehre der mustergiltig disziplinierten Truppen zu beeinträchtigen geeignet sind, sosort der Pblizei-behörde anzuzeigen. Auszahlung der Pensionen. Um die am 2. d. sällig gewordenen Pensionen anweisen zu können, werden bie Zivilpensionisten deutscher Na« tionalität au» den GerichtSbezirken Mai bürg, Pettau, St. Leonhard und Radkersburg ausgesordert. Na-men, Wohnort, Eharakter und Höhe des Monats-bezuges der deuischösteireichischen Vertretung in Laibach, Balvosorplatz 6, bekanntzugeben und gleich-zeitig anzugeden, wann und von welcher Behörde die Pension zuletzt angewiesen wurde. Den Pensio-nisten slowenischer Nationalität wird die Pension von der FinanzlandeSdirektion in Laibach zukommen. Laibach, am 23. Mai 1Sl9. Die Vertretung bei-deulschöster»eichischen StaatSa^teS für Aeußere» in Laibach. Geschworene. Für die am 1«. d. beim K'eiSgerichte in Eilli beginnende Schwurgerichts» Periode wurden folgende Geschworne ausgelost: Jane« Zurmann, Beiitzer in Hl. Dreifaltigkeit; Jnrij Guzej, Besitzer in Prosenisko; Ant. Romih, Besitzer in Brezje ob Slom; Josef Berlisg, Kaufmann in Rohilsch; Andr. Freee. Kaufmann IN Gornja SuSica; Franc Vengust, Besitzer ii Bo-drus; Jak. Svert, Besitzer in Älanc; Miha Vizo-viSek, Besitzer iu Golovlje; Franc Stropi, Kauf» mann in Eilli; Ivan Srabccan, Besitzer in Avzen. — 4 ■ berg; Mathia« Goricar, Baumeister in Praßberz: Ferdinand Le«jak, Gastwin in St. Urban ; Josef Smodej, Besitzer in Markt Tüffer; August Drukar, Notar in Oderbnrg; Stefan Jakop, Bester in Berpele; Simon Smok, Besitzer inSiopce; Matt. Breck», Besitzer in Zegar; Miha Lormann. Bk-sitzer ia Golavabuka; Andrea« Antloga, Besitzer in Gotovlje; Franc Cvetanovic, Tapezierer ia Eilli; Fravc Possek, Gutsbesitzer in Hl. Geist; Ivan Regvart, Gemeindevorsteher in Peilenstein: Ivan Hönigmann, Kaufmann in CiUi; Janez Os«t, Besitzer in Hrusovec; Matija Terslk, Besitzer iu Smar-jeta; Anton Kunej. Besitzer in Stolovnik; Konrad Gobec, Müller inPolze; Marto Kroslik, Gemeinde« Vorsteher in Cernooa; Vinko Zurmann, Besitzer in Hl. Kreuz bei Rohitsch: Ivan Gregore»cic, Kauf-mann in Druzmirje; Male TurnSek, Kaufmann in Zlabor; Anton L^povsek. Besitzer in Jankova; Franc J-v»>Sek, Besitz«! tn Brba; Leopold Vodu-scheg, Kaufmann in Weitenstein: Jancz Pikl, Be-sitzer in GreiS; Hermann Kincl. Gastwirt in Sankt Georgen; ErginzungSgeschwoienk: Ivan Kunst, Gastwirt in Goiovlje: Martin Kompolsek, Besitzer in Trnovlje; Zozef Flujs, Besitzer in Sachsenfeld; Franc Antloza, Be itzer in Gotvvlje; Karol Haus-wirth,- GeschästSleiter in C'lli; Zozef Grobeluik. Besitzer in Goiovlje; Zvzef Stozir, Besitzer in Trnovlje; Ivan Koß, Eaf«:ier in CiUi; Franc Zolnir, Besitzer in Si. Peter i. S. Konzert Hans Wamlek in Marburg. Am 10. Mai fand im hiesigen Kasinosaale ein Konzert deS jungen Komponisten und Lauienfängers Hans Wamlek statt, das dem Künstler in jeder Beziehung einen vollen und unbestrittenen Erfolg eintrug. Selbst jene, die der Laute als alleinherrfchendem ikvnzert-instrument von vorneherein ein wenig skeptisch gegen-überstanden (unb wohl nicht ganz ohne Ursache [), mußten bald entdecken, wie ihre-dunklen, grundfätz-lichen Bedenken in der Helle und Wärme deS klin-genden Augenblickes dahinschmolzeo, bis nichts mehr übrig blieb als eine stille, mailiche Freude: Das Lächeln des „genarrten Weisen" über irgend eine „Regel", die ja schließlich immer nur dazu da ist, einmal von irgendeinem mit Grazie übertreten zu werden. In den Händen Han« Wamlcks wird die Laute, dieses Mauerblümchen unter den Musikin-strumeuten, dessen eingeborene Bescheidenheit ja aller-dings unter dem Schwalle seobiftifcher Gießkannen nachgerade zu einer etwas mißverstandenen Ruhm-redigkeit und aufdringlicher Modernität emporge« wachsen ist, wieder zu dem, was sie von Natur aus ist: zu einer Feld- und Wiesenblume, die nur des stillen Güteblicks eine» Gärtners bedarf, um sich von den Kunstgriffen klebriger Schnwcke zu erholen. Hau» Wamlek ist, wie gesagt, so ein Gärtner. Die Einfachheit seiner Kunst, die konservative Anspruchs-lofigleit seiner harmonischen Erfindung, die Gerad-hei« und Sinnfälligkeil feiner melodischen Linien, sein musikalischer Humor, seine Innigkeiten. Sinnig-leiten und Mimigkeiten, — das alles ist bei ihm keine bloße Koketterie, keine Bemäntelung ..gend eines vagen GroßstadlwefenS, keine Ausflucht müder „Nerven", die — justcnnent! — mit genagelten Schuhen von der „Alpensymphonie" herunter schnür« stracks in eine Bolksliedwiese trampeln, — sondern all dies ist bei ihm der unmittelbare Ausdruck eines treuherzigen, urwüchsigen MusikerherzenS, das die subjektiven Echtheiien einer Wirkung über alle ihrer objektiven Berechnungen stell«, eines Herzens, daS, sein Steirerium bekennend, zwischen seinem Ehrgeiz und seinem Können, zwischen seinem Können und seiner Mitteln keine Klüfte gähnen läßt. — Die« Urteil, an und für sich vielleicht daS größte Lob für einen Schaffenden, beinhaltet freilich — im objek-tiven Sinne — eine Einschränkung: Wir sind überzeugt, daß un« Hans Wamlek in einigen Jahren mit einem ganz anderen Gesicht begegnen wird und daß ihm (wie jedem Bollblutmusiker) fein Verhält-ni« zur Laute, das ihm wie eine Ehe dünkt, später wie eine Liebschaft erscheinen wird. (Daß freilich, wie im Leben so auch hier, der Wert dieser Lieb-schaft momentan gerade durch den Glauben an ihr« Ewigkeit bestimmt wird, gehört in ein anderes Kapitel.) Alles in allem: Hans Wamlek ist ein Künstler von schönster und vielversprechender Begabung, die sich, nicht znletzt, auch in der Behandlung seiner Stimme äußert, deren glückliche Naturgewachsenheit er ohne allzuviel Technik zu immerhin recht ansehnlichen und innigen Wirkungen zu steigern weiß. Die Denkmäler in Marburg. Die in Marburg er cheinende „Sira^a" spricht sich sür «ine baldige Lösung der Denkmalfrage in Marburg au», da die leeren De»kmals»ckel einen sehr schlechten Eindruck machen uud die Fremden sich an diesem Bandalismu« erzürnen müßten. Da« Blatt spricht Tillier Zeitung sich für die Wiederaufsttllung de« Tegetthoff- und de« Erzherzog Johann-Denkmale« und für die Be-lassung der Ennnerungsfäule am Eingänge de« Stadtparke« aus. verlang« dagegen die endgiltige ( Entfernung deS Iahn- und de» Kaiser Joses-Denk« males. Die Blatterngefahr. Die Blatternepidemie will in der Umgebung der Stadt nicht zur Ruhe kommen, denn nach einem scheinbaren Erlöschen der Epidemie werden immer wieder neue Erkrankung»-fälle gemeldet. ES wären daher entsprechende Bor« kehrungen gegen die drohende Gefahr dringend not-wendig, aber man hört nicht« davon, da« solche Vorbereitungen getroffen worden wäre» und daß eine öffentliche Impfung angeordnet wäre. Kindesweglegung Donnerstag früh wurde im Jofesiwalde ein neugeborenes, einige Tage alte« Kind — ein Knabe — aufgefunden. Das Kind war gesund, bei guter Laune. Da die Stacht sehr kalt war, muß angenommen werten, daß daS Lind erst am frühen Morgen, vielleicht kurze Zeit vor seiner Auffindung weggelegt wurde. Die Wäsche deS Kindes weist auf eine Mutter aus den besseren Ständen hin. " Ein Wehrausschuh in Sulzbach. In Snlzbach soll sich ein WehrauSschuß gebildet haben, der jeden verhaftet und mit militärischer Eskorte direkt nach Laibach schafft, der keine Spezialleg'ti« malin» von seiner^Gemrindt hat, daß er vollkommen verläßlich und gleichzeitig berechtigt ist, sich im Ge-biete von Sulzbach uud d«r «lpen auszuhalten. DieS sei notwendig, weil das dortige Gebiet in un-mittelbarer Verbindung mit Kärnten steht und weil sich angeblich tn letzter Zeit mehrere Deutsche auS CiUi in diesem Gebiete ohne Berechtigung ausge-halten haden. Wir warnen daher unsere Leser noch-mals vor bem Besuche des Logar^aleS und der Sanntaler Alpen. Sollte ein Besuch später einmal empfehlenswert sein, so »erden wir rechtzeitig dar-auf aufmerksam machen. Gründung einer Handelskammer für Südstetermark. Pfingstmontag findet eine Versammlung von kaufmännischen und industriellen Vertretsrn aus Südsteiermark im Narodni Dom statt, um die Gründung einer eigenen Handelskam-mer für Südsteiermark zu besprechen. Wir bringen zufällig an leitender Stelle einen in das Gebiet einschlägigen Artikel un» machen die Besucher dieser Versammlung darauf aufmerksam. Ein südslawischer Touristenverein. In der letzten Sitzung des kroatischen Touristen-vereineS wurde der Vorschlag gemacht, alle Vor» arbeiten zu «reffen, damit «in südslawisch«? Touri-stenoerein gegründet werde, dem alle ähnlichen Ber» einigungen im ganzen Königreiche der SHS bei-tr«t«n sollten. Wirtschajl und ilerkrhr. Das Zollregime im Königreiche SHS. Zufolge «ine« Beschlusses deS Ministerrate« find aus dem ganzen Teiritorium de« Königreiche» SHS provisorische Zollämter einzurichten iznd ist mi« der Erhebung der tarifmäßigen Zölle zu beginnen. Zu diesem Zwecke w»rde die Guiigkeit de« serbischen Zollgesetzt« auf da« ganze 'Geb et deS Königreiches «HL ausgedehnt. Zollpolitik in Jugoslawien. Die .Agra-mer»Zei«ung" bring« unter der Aufschrift „Ein neurr Echlag sür unser ZeitungSwesen" einen Artikel, der die Zollpolitik im jugoslawischen Staate grell beleuchte«. E» heißt darin: „Bekanntlich besteh« im Staate der Serben, Kroaten und Slowenen keine einzige Fabrik, die Papier für Zeitungen erzeugen könnte. Die bestehe»»?» Papierfabrik-» verfügen tveder über die roiwendige maschinelle Einrichtung, noch Über das RobmaterKl zur Erzeugung von Zeitungspapicr. Daher sind die in unserem Staate erscheinenden Zeitungen gezwungen, das Papier aus dein Auslande zu dezieben. Mi« Rücksicht daraus, .daß eS Ausgabe der Press« ist. auch i» den breite-ste» Volksschichten aufklärend zu wirken und da dos Papier zu den Hauptbedingunzen dr« ZeitungSwesenS gehört, wird es aus jenen Staat'« bezogen, die im« am "nächsten liegen un» daher die kleinsten Transportkosten erwachs«». Ohnehin hat ber Preis für diesen Artikel schon »in« schwindelnde Höhe erreicht — er hat das zehnsache des Friedenspreises schon überschritte».— und ist Papier nur mit großen Schwierigkeiten, gegen Kompensationen. erhältlich. Nun ist aber sür den Warenverkehr mit dem seind-lichen Auslande, als» auch mit Deutsch-Oesterreich, woher die Zeitungen das Papier bezieh«, der ser« Seite 5 bische Maximaltarif in Kraft getreten. Da« heißt mit anderen Worten, daß sür jeden Waggon Zeitung«« papier 9000 Kronen Zoll bezahlt werden müssen, also etwa da« vierfache deS Papierpreises vor dem Kriege. E« wir« ja verständlich, wenn diese horrende» Zölle für Artikel eingehoben »erde» würden, die bei un« erzeugt werden oder die u»t«r gleich«» Bedingungen aus dem befreundeten AuSlano« be-zogen werdeu könnten. Unter den jetzigen Umständen bedeute« aber dieser Zollsatz einen schweren Schlag sür da» ganze südslawische ZeitungSwesen wie auch sür die Druckereiindustrie und nicht in letzter Reihe für das Publikum, daS auf die Zeitungen angewiesen ist und dem durch daS fortwährend« Hinaufschrauben der Preise schließlich jeder Kontakt mit den Ere.g» nissen im In« und Auslande unmöglich gemacht wird. Wir hoffen, daß die maßgebenden Behörde», »ie auch die Parteien und Politiker der National« Vertretung die Wichtigkeit dieser Angelegenheit für da« kulturelle Niveau unseres Volke» einsehen und ohne zu zaudern die notwendigen Schritte unlerneh-men wer»«», um diese Bedrohung der wichtigste» Garantie eines jede» demokratische» Staates, der Presse, abzuwenden. Der Verbreitung der Presse in unserem jungen Staate gerade im jetzigen Augen-blicke Hindernisse in welch immer Art in den Weg zu legen, ist einem Schlag gegen unsere Freiheit, sür die so viel Blut geflossen, nicht unähnlich. Eine Milliardenanleihe. Im Staat«-Voranschläge sür das Verwaltungsjahr 1919—1920 wird der Finanzm'nifter zum Abschlüsse eine» Ver» «rage« mit dem Auslande wegen Aufnahme einer Staatsanleihe in der Höhe einer Milliarde für Er» nährung und sonstige finanzielle Ers»rdernisse de« Staate« ermächtigt. Es wäre dies die erste au«-wältige Anleihe de« Königreiches. Der Voranschlag weist au« an Ausgabe» 1230 Millionen Dinar und 1170 Millionen Kronen, an Einnahmen 431 Millionen Dinar und 1086 Millionen Kronen, s» daß sich «in Abgang von 799 Millionen Dinar und 84 Millionen Kronen ergibt. Handelsverkehr im Inlande. Es wer« den alle Kaufleute^ Industrielle und Gewerdekreise aufmerksam gemacht, daß sie sowohl im allgemeinen geschästlichen Jntereffe, al« auch im eigenen Znte« r«ff« gegenüber ihren Kunden in Serbien mit größ-«er Koulanz vorgehen und alleS vermeide» mögen, wa» Unwillen hervorrusen und unseren slowenische» Handel «nd unsere slowenische Industrie in «in schlechte« Licht setzen könnt«. Kompensationsgeschäft«, die die Verhältnisse während der KriegSzei« hervor« gebracht haben, müssen im inneren Verkehre »er-schwinden, insbesondere sind solch« Geschäfte Ser-die» gegenüber nicht am Platz«, daS im Kritg« so-viel gelitten hat und sich erst tn allen Belangen erneuern muß. Es ist unsere Schuldigkeit, mit aller Macht dahinzuarbeiten, daß Serbien zu normalen Verhältnissen gelangt und sich wirtichastlich kräftigt. Die griechischen Behörden gegen un« seren Handel. Wie aus Belgrad berichte« wird, beklagen sich unsere Kaufleute, die Waren über Saloniki bez ehe», darüber, daß ihnen von Seite der griechischen Behörden ungeheure Schwierigkeiten bereitet werden. Die Arbeitsbedingungen der ameri konischen Industrie. Die Jndustriekommijsion in Newyork weist daraus hin, daß die Löhne in den Vereinigten Staaten sei« März 19l5 um 107 Prozente gestiegen find. Die Zahl der Anstellungen nahm um 18 Prozente zu. Die Engländer in Rijeka. Die Eng« linder haben >» Rijeka eine groß: Anzahl Häuser für ihre Handel«, und Jndustrtezwecke angekauft. Die Tätigkeit der Engländer in kommerzieller und industrieller Beziehung macht sich besonder« in letz-«er Zeit bemerkbar. Eröffnung des TelearammverK«hre« mit den früheren Gebieten Serbien». Der Post« und Telegraphenminister hat den beschränk» ten Telegrammverkehr in den früheren Geenzge-bieten Serbiens gestaltet. Uebernahme des oesterreichischen Lloyd und die Austro-AmeriKana durch die Italiener. Ein italienische« Siadiotelegramm aus Lyon meldet: Der Oesterreichische Ll»yd, der im Jahr« 183S gegründet wurde und im Jahr« 1913 über ein Kapital von 28 Mill. Kronen, außerdem über Obligationen im Werte von 30 Milli»« nen Kronen und Reserven von 17 Millionen Kro-nen verfügte, wird demnichst in ein große« italieni» sche« Uniernehme» umgewandelt werden, weil der größte Teil der Aktien »on einer italienischen Fi-»anzgesellschast zusammengekauft worden ist. Ein italienisches Bankkonsortium h»t 120.000 Aktien der Austro-amerikanische» DampfschiffahrtSzesellschas«, S«ilc 6 Ci llicr Zeitung Nummcr 4 kie im Jahr« 1912 eine Flotte von 52 Dampfern »it 14.",.000 Tonnen hatte, ausgekauft. guckereinfuhr aus Böhmen. Im Leufe bei Monate Juni, Juli und August werben, wie aus Belgrad berichtet wird, in unseren Staat au» der tschechoslovakischen Republik 60u Waggon Zucker und zwar zu dem Preise von 1V Kronen pro Kilo« gramm eingeführt werden. Laut dem Vertrage mit der tschechoslovakischen Republik werden, angefangen vom 1. Juni in unseren Staat noch eingeführt werden: 12.000 Tonnen Stein» und Holzkohle, 8000 Tonnen Koks, 12 Waggon Zündhölzchen, 5 Zisternen Automobilöl und 12 Waggan Rotation»-papier. Tschechoslowakische Waren für Iugo-slawien. Au« Belgrad wird gemeldet: Im Laufe der Monate Juni, Juli und Angust werden au» der Ttschtchoslooakei für unseren Staat 600 Waggon» Zucker eingeführt werden, und zwar zum Preise von 1 ß per kg. Ferner werden au» der Tschech». slowakei für unseren Staat vom 1. Juni an ein-geführt werden: 12.000 Tonnen Stein, und Holz- kohle, 8000 Tonnen Kok», 12 Waggon» Zündbilz-chen, 5 Zisternen Automobilöl und 15 Waggon» ZeitungSpapicr. t l Roman Fortsetzung folgt in nächster Nummer. Eingesendet. Y®rck»n«ngss8r<#r«d. \uS"ad!' ^^WATTON fS" GIESSHÜBLER REIN NATÜRLICHER ALKALISCHER. ■SdUERBRUNS. Letzte Nachrichten. Laib ach, 6. Juni um 18 Uhr. Heute um 16 Uhr wurde von den beiderseitigen Delegierten der Waffknstillftandsvenrag rechisgiltig in Laibach unterschrieben. Der jugoslawische Besitz umsaßt Rosegg, Klagenfurt, Bölkermarkt, den -Deutschen verbleibt St. Veit, Feldküchen und Billach. Nord-lich vom jugoslawischen Gebiet w»rd eine zehn Kilo-meter breite neutrale Zone festgesetzt, in welcher sich keine beutstösterreichischen Truppen befinden dürfen. Deutschösterreich bezahlt allen durch die militärischen Operationen verursachten Schaden. Die kärntnerische Landesregierung ist nach Spual übersiedelt. Vom 6. Juni um 13 Uhr, halbamtlich: Da die Deutschen die ihnen gestellten Waffenstillstand»-bedingungen in der vorgeschriebenen Frist nicht an-genommen haben, haben unsere tapferen Truppen Klagenfurt ohne Kampf besetz?. In der Stadt herrscht Ruhe und Ordnung, für welche die füdflaw -scheu Truppen bärgen. Buchhalter in allen Fächern tüchtig, sucht Posten. Gell. Anträge a. d. 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Rh., Ulünchen. * Erstklassiger Edison-Phonograph mit ungefähr 50—60 Prima üold-gusswalzen wird verkauft. Anzufragen Hugo-Wolfgasse 8. parterre link». A Polyphon samt Platten zu verkaufen. Gaberje Nr. lSl, nächst der Geschirrfabrik. 26 StQck gut ausgetrocknet« Bretter 11/t Zoll stark, Kieferholz, zu verkaufen. Gaberje Nr. 131, nächst der Geschirrfabrik. Gut erhaltener Kinderwagen zu verkaufen. Hauptplatz Nr. 20, 2. Stock. Verkaufe einen Brillantstein un gefasst, um 1800 Kronen. Oberkellner im Hotel Deutsches Haus. Schöner,'grosser, trockener Keller sofort zu vermieten. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 249*1 Damenschneiderin empfiehlt sich den geehrten Damen zur schnellen Anfertigung von Damen-, Mädchen- u. Kinderkleidern. Magda-iena Kindlbvfer, Oberkötting Nr. 42. Perlbeutel gefunden. Anzufragen ia der Verwaltung des Blattes. 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