Stnstlrtwvs,: «^'»asSgassr Sir. 5. »<>««»«» fir. »I. tnlfnerton • lllMllX: I«gN» I«U >n«n»d«c dn v«-»- ». Keirr-lagt ,»» 11—1* Gfrt Mtw. H id'chreid« racrtm itt®! i»eAck>i»r>u>. Bosuablt faunnjn rtiAt berttrfftdtiijt. ■ itu a ela u n o « « »t»»I Mc etrtMltniu «e,n> •miSir.au kn MSijft k«- |e«rC n «KttjMC* fiel Birtrt6;lutti|i'a Drol-o«t£UI. Bu.^otlOc waidl' «rl-dctm du »'(tonet ant •»MM. M-900 Bmvaltung: «athauSgaffe Sir 5 r (Irrtum fix. St, totmiWi vkvia«brdiogiwge» »stA Me Po» iHwdtdjttQ ...IM . . . . K t *o Santlatiri). . . . K U M filh 4(1(1 oll ••.lntnuBi I»« faul i Knilllt . . . . R !•— KirrtrltstjHs . . . I «•— $«U>tsM» ....»« — t*>aüttna . . . .» W-Mrt tillnl «t<|n (M Mt fiq,,,««kd(t»r?i> s*i Äatonn,»-«»rt«»«ii Ctagclntctc tH jvxvmrnil gelten »»« ,«r StMtcttaai Är. 104 Hilli. Mittwoch den 29. Dezember 1915 40. Aavrgang. Jahrrswtndr. Zweite KriegSweihnachten! So schrecklich der Krieg ist, er birgt zugleich eine erhebende Wahrheit. ES erhärtet die Talsache der ungeheuren Macht und schier unmeßdaren Kraft eine» staatlich organisierten Volkes. SS war ein in FriedenSzeiten unangezweiselter Lehrsah, daß ein neuzeitlicher großer Krieg infolge der Inanspruchnahme ungeheurer Hiissmitiel hoch-stenS zwei diS drei Monate dauern weide. Wir ha-ben nunmehr eineinhalb Jahre Weltkrieg. Daß nicht bloß Millionenarmeen, daß ganze Völker einichließ' lich der nicht Wehrhaften (auch Frauen und Kinder halsen ja mit) in dem surchtbaren Ringen gegenein-ander stehen werden, daß die tüchtigsten Kräfte vom 17. di» zum 50. Lebensjahre aus dem Wirtschaft«-leben ausgeschaltet sein würden, und daß dasselbe trotz alledem nicht auslöscht, würde vor dem Kriege kein Mensch für möglich erachtet haben. Furchtbar gewaltige Zerstörungstiäsie sind Krieg und Tod. Aber stärker noch ist die Schöpfer k-afl der Name und der Lebenswille der Mensche». Dieser Weltkrieg ist der gewalligste Ausdruck dessen, was die Mensch-heil zu volldringen vermag. Welch ungeheure Kräfte dienen der bloßen Vernichtung! Um wie vieles grö-ßer aber sind die, welche fast zur selben Stunde wieder aufbauen und erneuern! Die Jahreswende 1915/16 wird wohl die be-deutsamste werden in der Geschichte aller Zeiten und Völker. Sie verleiht dem Antlitz unseres Planeten neue Züge. Und in un» Deutschen wird die Ersül-lung des DichterworteS: „Und es mag am deutschen Wesen, einmal «och die Well genesen", keineswegs wilde Machtgelüste hervorrufen, sondern den heiligen Willen, an ein zu höchst gestelltes Ziel mit gleicher Liebe, Treue und Pflichtbewußtsein heranzutreten, For dreißig Zabren. „Auf den Bergen die Durgen, Im Tale die Saale — —" Welch' kleine Spanne Zeit — ein Atemzug der Ewigkeit, ein Tropfen im Meere der Unendlichkeit, und doch wie viel Meoschenschicksal spielt sich in dem Zeitraum« eines Dritteljahrhunderts ab! Nicht nur äußerlich, iniem die Zeit au« lockigen munteren Knaben ernste Männer macht, den sonni-gen Mädchen die Würde der Frau und Mu:ter gibt — mehr noch innerlich — in dem Empfinden, in dem Fühlen, daß der Ernst des Lebens ohne Wahl «n uns herantritt, daß in der Mühle Gottes jedes Korn gemahlen, unerbittlich Spreu vom Weizen ge- schiede» wird-- Wer ständig an einem Orte sein Leben ver° bringt, mag der Veränderung nicht ganz bewußt werden, denn unmerkbar mit linder Hand malt der Griffel der Schicksale die Runen in d.e Züge des Menschen. Aber wer nach längerer Zeit in die lieb-gewordene Stätte seiner Jugend zurückkehrt, seine Spielgenossen teils als Träger von Amt und Wür-den — teils zerstreut oder als nicht mehr unter den Lebenden «eilend, findet — dem wird der Wandel der Zeit f« recht bewußt-- Cilli vor dreißig Jahren — wenig hat sich eigentlich an dem Stadtbilde verändert! Städte find nicht wie die Menschen dem Ver-falle unterworfen, wenn gesundes kräftiges Blut in wie an die harten Aufgaben der Gegenwart. Man kann diesen Krieg anstatt Weltkrieg auch den deut-scheu Krieg nennen und darum wird und muß auch ein deutscher Sieg kommen und nach diesem eine neue, bessere, deutsche Welt. Haben wir einen großen, herrlichen Weltberus vor uns, eine Wirksamkeit nach außen, so ist es un» sere selbilverständliche und nächste Ausgabe, erst bei uns selber, im eigenen Haus und Heim, im deut-ichen Land und Reich jene möglichste vollkommene Ordnung zu schassen, die dem Leben inneren und höchste» Wert gibt. Wir wissen, daß wir gegenüber allen übrigen Völkern an den wahren Grundlagen des VoltSwohles am sorgsältigsten und mühseligsten gearbeitet haben; daher unsere Ueberlegenheit, nicht an Reichtum, wohl aber an innerer Tüchtigteil und Kraft. Aber mit der uns Deutschen eigenen Atreng« gegen uns selber er« kennen wir gerade im Augenblick unseres Erfolges unsere Schwächen und alle ,cht deutschen, wahrheits-liebenden Männer, sind eifrigst am Werke, die Schä-den, die un« der Krieg erkennen ließ, rücksichtslos aufzudecken und auf ihre Behebung hinzuwirken. Diese Jahreswende wir» eine WeUenwende wer-den. Das alte bisherige Getriebe mit drin Grund-fatze des .heiligen Egoismus* ist vom Krieg völlig unierhöhlt worden; das muß jeder, der Augen hat, sehen. Die Jchanbeter werden sürderhin kaum weniger leidenschaftlich bekämpft werden, als dermalen die äußeren Feinde. Es werde», um die Fortentwicklung der Nation zu sichern neue Formen geschahen werden, in welchen sich die lebeiiSstarke Kraft des Volkes in reicher Fülle ergießen kann. Wir werde» staunen, welch reiche Blüte und Früchte die kommende neue Zeit mit neuen Zielen hervorbringen wird! ihre» Adern roll!, und wenn auch der tüchtigste Mann sich dem Geschicke des TodeS nicht entziehen kann, so bleiben Städte und Gemeinden immer jung und kräftig, wenn ein tüchtiges Volk, ieines Wertes bewußt, i» ihnen wohnt, und die Kraft »es sich immer erneuernden Stammes gesund und selbstbeniukt bleibt! Dies kann von unserer lieben Cannstadt voll-aus gesagt werden, denn schon durch ihre Lage — gewissermaßen als die südlichste deutsche Stadt stellt sie au die Gesinnung, Unermüdlichkeil und Taltrasl ihrer Bewohner viel stäikere Anforderungen als irgendeine Wohnstätte, nnd wenn anderswo durch den ehrlich erworbenen Besitz eine Erschlaffung ein-treten könnte, so ist dies in Eilli gewiß nicht der Fall, denn auf Schritt und Tritt begegnen wir den Zeugen einer unermüdlich zielbewußten Arbeit Wenn der Blick auf Cilli vor dreißig Jahren zurückgleiter, so mag einem der Unterschiev von einst und jetzt wohl erstlich auf der äußeren Erstal> tung der Stadt haften bleiben. Der Ausbau des Bahnhofes und das stattliche Postgebäude find schon auf den ersten Blick ein Zeugnis der erhöhten geschäftlichen und geistigen Tätigkeit, den» das Bedürfnis, die VerkehrLar.stalten zu vergrößern, muß bei der sonstigen Schwerfällig-keit unserer öffentlichen Anstalten ein dringendes ge» wesen sein! Der basaltierte BiSmarckplatz mit den in seinen Zügen großaitig wirkendem Deutschen Hause sagen den Ankommenden in ihrer stummen Sprache, daß Da und dort stellt einer mit Bangen und Za-gen die Frage, was wohl noch dem Kriege sein wird und was kommen mag. Nur Mut! Wir sehen tap« ferste Männer am Werke, die Ziel und Bahn weisen und die KriegSzeit hat uns viele Schriften gebracht, darunter etliche, die eine ganz neue Welt in ihren Umrissen erkennen lassen. Unser Gelöbnis sei, uni denen anzuschließen, die es gut mit unserem Volke meinen und ihr Werk mit aller Tatkraft zu fördern, damit nicht bloß der Sieg, sondern auch dessen Früchte unserem braven, opferfreudigen Volte gesichert werden. Sr Groh über Dir Lage u»ö öir politisch,' Arbeit ör0 Drutichri! Alitionai-verbandrs. Der geschästsführende Vorsitzende des Deutschen NationalverliandeS. ReichSrattabgeordneter Dr. Gu» sta» Groß, sagt in den „Deutschen Nachrichten* unter der Aufschrist „Die Pflicht der Dahcimgeblie« denen" unter anderen folgendes: Unsere Pflicht tonn nicht nur erfüllt werde» durch Dantestundgebungen an unsere Helden, so be« rechtigt diese gewiß sind, noch auch für die Fürsorge für Verwundete und Kranke und für die Hinterbliebene» der Opfer des Krieges. Wir im Hinterlande müffen weiter denken, wir müssen auch für die Zu-knnft Vorsorgen, soweit dies in unsere» Kräften steht. Der Deutsche Natioualverband hat in den letzten Jahren sich mit Ersolg bemüht, sür die Wehrhaftig-keit unsere« Heeres einzutreten, und mit.Stolz dür-scn wir darauf zurückblicken, daß wir trotz mancher Gegnerschasttn unter Miseren Wählern, auch trotz des Widerstandes einzelner Abgeordneten nicht dem albernen Schlagworte vou StaatSnotwendigkeit und Cilli eine deutsche Stadt ist, und der Roseggerring mit seiner stattlichen geschlossenen Häuserreihe zeugt von der Voraussicht des BauamleS, daß Cilli Groß-»adt werden kann. Auch die in ihrer lieben, alten Art gebliebenen ältere» Häuser zeigen Veränderungen an den Fron» ten und Eingängen. Sie haben ihre Auzen geöffnet und dem licht- und lustliebenden heutigem Geschlechte Rechnung tragend, Fenstern und Türen ihren jünge« ren Ncbenhäusern angepaßt! Es würde zu weil sühren, alles was sich Neues d rbinet, zu besprechen, nur die zahlreichen Villen seien erwähnt, welche von dem Bedürfnis der Be-wohner nach freierer Luft sprechen, und von welchen vor dreißig Jahren noch keine standen. Daß Beleuchtung, Pflasterung und vieles an-dere sich damals noch in der ersten Entwicklungszeit befand und jetzt in tadelloser Weise durchgeführt sind, sei erwähnt, die unveränderte Erhaltung der historischen Denkmäler, insbesondere der herrlichen Ruine, zeugt von dem echten deutschen Sinn und der Eh> furcht vor einer ruhmreichen Vergangenheit, welche besonders in Crlli die fchönsten Früchte tragen. Nur eines sei nun erwähnt: die großartige Entwicklung deS Schulwesen» in unserer lieben St.idt! Kaum wohl «in Ort mit gleicher Einwohnerzahl mag über Anstalten von ähnlicher Größe verfügen, und wenn auch dieselben jetzt einem anderen gewiß noch viel edlerem Zwecke: der Heilung der Kriegs« wunden unserer Helden dienen, so vermag sich doch BolkSnotwendigkeit n ichgclausen sind, sondern alles getan haben, waS zur Stärkung unseres Heere« notwendig war. Jetzt aber ist an uns die Pflicht herangetreten, soweit eS unter den gegebenen Verhältnissen möglich ist, auf die zukünftige Gestaltung der Verhältnisse in unserem Valerlande einzuwirken. Die Ziele, die wir dabei zu verfolgen haben, sind Von selbst gegeben. Daß der Krieg einen noch enge-ren Zusammenschluß der beiden Kaiserreiche herbei-führen muß, liegt auf der Hand Diese Zusammcnsassung kann nicht nur eine politische und militärische sein, sie muß und wird sich auch aus wirlschafilichem Gebiet vollziehen, wenn auch heute noch von manchen Seilen ängstliche Be> fürchtungen und Besorgnisse dagegen laut werden. Eine unerläßliche Voraussetzung dasür, daß Oesterreich-Ungarn die nötige Krast erlange, um im Bund-ni« mit dem Deutschen Reich als vollständig gleich-wertiger Fakior zu erscheinen, ist aber auch eine einschneidende Aenderung unserer iunerpolitischen Verhältnisse. Der Deutsche Nationalverband ist seit mehr als Jahresfrist bemüht, die Grundzüge für die künftige Gestaltung der Dinge festzulegen und auf deren Verwirklichung hinzuarbeiten. Selbstverständlich konnten wir nns dabei nicht auf unseren engeren Ber» band allein beschränken, sondern wir mußten bemüht sein, alle deutschen Volksvertreter zur Mitarbeit her-anzuziehen. Es ist auch gelungen, mit der Christlich-sozialen Partei gewisse Grundsätze zu vereinbaren, für deren Verwirklichung wir gemeinsam einzutrete» uns verpflichtet haben. Mag auch heute ein ficht barer Erfolg noch nicht festzustellen sein, so ist doch allein varin, daß es gelang, die christlichsoziale Partei dasür zu gewinnen, daß sie mit un« für die wichtigern nationalen Forderungen der Deutschen eintritt, ein nicht hoch genug anzuschlagender Erfolg zu erblicken. Wir glauben, daß dieser Zusammen-schluß eine Bürgschaft dafür ist, daß die Stimme der deutschbürgerlichen Volksvertreter nicht unerhört ver« hallt, wenn auch ein gesetzlicher Einfluß der Adge-ordneten aus die öffentlichen Angelegenheiten heule nicht besteht. Abwärts. Die gegenwärtige griechische Regierung hat bei den Kammerwahlen einen durchschlagenden Ersolg er-rungen. Das griechische Volk hat sich in seiner über, wältigenden Mehrheit sür eine Politik entschieden, die kein Mittel unversucht lassen will, um dem Lande den Frieden zu «rhiltrn und nur dann zu den Was» sen greifen will, wenn die Unabhängigkeit und der Bestand des Staates gefährdet wird. Das ist genau da« Gegenteil dessen, was der Vierverband von Griechenland verlangt. Die Eni-scheidung in Griechenland ist mithin gegen den Vier-verband gesakle», am selben Tage aber sahen die niemand dem Gedanken verschließen, daß besonders in Cilli die Schule eine große Rolle spielt, daß Cilli eine Schulstadt ersten Range» ist, von welcher das Licht deutschen Wissen» besonder» nach dem Sü-den ausstrahlt! Nicht der in Verruf gekommene Vergleich, der unser Wissen als Kulturdünger »ieler — mitunter recht undankbarer Völker erscheine» läßt, sei ange-wendet, nein, nur aus jene immer mehr zum Be. wußlsein kommende Erscheinung sei hingewiesen, daß auf der deutschen Schule das Schönste und Beste ge» lehrt wird! Und damit wendet sich der Blick unwillkürlich aus das altehrwürdige Gymnasium, welches schon taufenden von Jünglingen von nah und fern die Lehrmutter gewefen." Unerschütterlich in seiner Ruhe und unveränderlichen klassischen Altertümlichkeit liegt es zwischen Kirche und Museum, mit seinen ausge-tretenen Stiegea, seinen i» immerwährende Düm-merung getauchten Klassenzimmern — in denen al-lerdings nicht mehr die gemauerten Ziegelöfen steheu, welche Prosessor Knitll als aus der Pfahlbautenzeit stammend bezeichnete. Noch immer hängt das schwarze Brett an der gleichen Stelle und bleibt der kleine, bei Hochwasser überschwemmte Hos das Paradies der «Studenten in den Zwischenpausen--* «der Kinder der Knaben von einst tollen darin, und unter den Spendern deS Wissen» ist nur einer der Gleiche geblieben! Und über die Schwelle schreiten — im Geiste — die geliebten Lehrer von einst, Prosefsor Ploner, Kurz, Gubo, Kaittl — Pischek und um sie die englisch-französischen Truppen sich gezwungen, unter schweren Verlusten ihre Stellungen auf Gallipoli zu räumen. — Al» England und Frankreich im Fe-bru-r d. I. den Angriff auf die Dardanellen be-gannen. hofften sie in wenigen Wochen sich deS Schlüssels zweier Weltteile bemächtigen zu können. Ruhmlo» endete das Unternehmen nach zehn Mo» naten mit einem Verluste von mehr als einer halben Million Soldaten Frankreichs und Englands, mit einer schweren Erschütterung dc» Ansehens der beiden Siaaten im ganzen Osten und nun sollen die Reste der geschlagenen Gallipoliarmee die Armee SarrailS bei Salonichi verstärken, um diesen Punkt dem Vier» verbände zu sichern. Wozu — fragt man sich un-willkürlich. Unfähig, die Türken auf Gallipoli zu schlagen, sind Engländer und Franzosen in ein neu-traleS Land eingebrochen, um von dort aus den Durchbruch der Mittelmächte nach dem Osten zu ver-hindern; allein dieser Durchbruch ist längst ersolgt und bals wird der Pfiff der Lokomotive den Sieg der Mittelmächte bis nach Bagdad verkünden. Wenn französische Blätter versichern, daß von Salonichi aui der Vierverdand im Frühjahr mit zwei Mil-lionen Soldaten eine neue Offensive uulernehmen wolle, so ist vielleicht nicht einmal in Paris jemand so töricht, dergleichen Phantasien ernst zu nehmen. Sarrail und Manroe wurden geschlagen, al» sie in Mazedonien unserem Angrifft standhalten wollten, die Gallipoliarmee ist geschlagen worden, als sie ihre Loslösung!bewirkeu wollte, und mit solchen HeereS-krümmer» will man eine Ossensive vorbereiten in einem fremden Lande, dessen Bevölkerung sich mit großer Mehrheit gegen den Anschluß an den Vier-verband entschieden hat? Alle Gründe der Vernunft sprechen dagegen, allein die Kriegspolitik deS Vier« verbände» bat bereits wiederholt solche Rät'el aus-gegeben. Es ist möglich daß Grey und Poincare noch glauben, in Salonichi den Angriff auf Aegyplen aushalten zu können, allein der Zug nach Salonichi wird ebenso enden, wie der nach Gallipoli. Mit i essen Räumung hat die Liquidation Englands und Frankreichs im Osten begonnen, in Salonichi wird sie sortgesetzt werden. Es geht merklich abwärts mit unseren Feinden und der englische Sozialift Snow den bekundet eine gute Einsicht in die Sachlage, wenn er im „Ladour Leader" wein», daß es für England Z«!t sei, Frieden zu schließen. Der Weltkrieg. Der Krieg gegen Rußland. Die Berichte des österreichischen Generalstabes. 24 Dezember. Amtlich wird verlautbart: An-griffsverfuche der Russen gegen Teile der bessarabi-scheu Front wurden unter schweren Verlusten sür den Fe^nd abgewiesen. schlanken JünglingSgestalten der Schüler der oberen Klassen mit den ungebärdigen Sttrnlocken — die Bücher unterm Arme-- --»Ihr werten Gesährten, wo seid ihr, zur Zeit mir--* Doch kein trauriger Gedanke kann auskommen I Das neue Geschlecht ist mindestens ebenso kräftig und deutsch wie wir einst — ebenso drängt es sich im Stehparterre des Theaters wie einst wir, um den Worten unserer Dichter zu lauschen, und wenn auch der Ernst der Zeit nicht jene laute Lust von einst erlaubt, >o rollt doch in den Adern da» frische gesunde Blut ve» markigen Stamme» der Eillier Bürger! Und es eint sich das Bild von Stadt und Volk! Hier und dort gesundes freit« Deutschtum, da die aufblühende Stadt immer weiter iore Straßen-züge ausbreitend über die fruchtbaren Felder bis zu den dunklen schweigenden Eichenwäldern, dort da« rastlo» schaffende, sich stels erneuende Volk, eines Sinnes in liebendem Wirken für Kaiser, Reich und Volksium! Und nur sroh kann der Rückblick auf die kurze Spanne Zeit enden : wenn auch der Einzelne fchwin-det, der Stamm bleibt unzerstörbar, und wie sich Cilli im Lause der Zeiten gestärkt und verschönt hat, so wird unser Deutschtum sich erheben und erglänzen als Licht der Welt, und da« Herzblut unserer Söhne und Brüder wird nicht vergeben« vergossen sein: die Nachwelt wird jubeln über die Erlösung von dem Drucke unserer Feinde! Das walte Gott l Cilli, Dezember 1915. R. Lidisch. 25. Dezember. Feindliche Kräfte, die sich nach dem gestern abgeschlagenen Angriffsversuche auch vo» Rarancze nahe vor unser.n Stellungen eingegraben hatten, wurden nacht« überfallen und vertrieben. Zwei Maschinengewehre blieben in unserer Hand. Sonst keine besonderen Ereignisse. 26. D«',emder. Im Sumpsgebiete der Polesie wurden an mehreren Stellen starke seindliche Aus-klärungsabteilungen zurückgeworfen. Sonst nichts NeueS. 27. Dezember. Die Lage ist unverändert. 26. Dezember. A-, der desiarabilchen Froat und am Dnjestr nordöstlich ZaleSzczyki wurden ge-stern wiederholt Angriffe starker russischer Kräfte dlitig abgewiesen. Besondere Anstrengungen richtete der Feind gegen den Abschnitt zwischen Pruth und Wald;o»e nördlich Toporutz. Nach Artillerievorbereitung. die den ganzen Vormittag anhielt und sich stellenweise bis zum Trommrlseuer schwerer Kaliber steigerte, erfolg'en in den ersten Rachmittagsitunde» fünf Jnfanterieangriffe, die abgewiesen wurden. Ei» anschließender Massenangriff, 15 biS 16 dichte Reihe» lief, brach im Ärtillericfeuer unter schwersten ver-lusten zusammen. Da» gleiche Schicksal hatten die feindlichen Angriffe nördlich de» Dnjestr. Unfere Verluste sind gering. Nachtsüber herrschte Ruhe. Der Stellvertreter des Chefs deS «eneralstabeS: v. Höfer, Feldmarschall Leutnant. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 25. Dezember. An verschiedenen Stellen der Front sanden Patrouillengefechl« statt. Russische Auf-klärungsabteilungen, die an unsere Linien heranz». kommen suchten, wurden abgewiesen. 26. Dezember. Deutsche Patrouillenunterueh« mungen in Gegend von Dünaburg waren erfolgreich. Stärkere russische Erku.idungSabteilunge» wurde» nordwestlich von Czarlorysk und bei Berestianh süd-östlich von Kolli abgewiesen. 28. Dezember. An der Beresina sowie »ord-westlich von Czartoihik und rei Berestiany wurden russische Erkundung«adteilungen abgewiesen. Gegen Frankreich. Großes Hauptquartier, 24. Dezember. Das feindliche Artilleriefeuer war stellenweile lebhaft, be-fonders in den Vogesen. Ein nächtlicher Hondgra-natenangriff gegen unsere Höhenstellung nordöstlich von Souain wurde leicht abgewiesen. Die Stellung auf dem Hartmannsweileitopf ist restlos zurückge-wonnen. Auch aus dem Grabenstück auf dem Nord» hange sind die Franzosen vertrieben. 2b. Dezember. Westlich von La Basse« wurden die feindlichen gegen unsere Stellungen vorgetrieb«-nen Minenanlagen durch eine ersolgreiche Sprengung unserer Truppen zerstört. 26. Dezember. Bei andauerndem Regenwetter war die GcscchiStäligkeit aus dem größten Teile der Front nur gering, lebhafter hingegen nördlich »on Albert, an einzelnen Stellen in der Champagne und in den Vogesen nördlich von Sennheim. 27. Dezember. Ein von den Franzosen nord-östlich von Neuvill« vor unserer Stellung gesprengter Trichter ist von unS besetzt. Eine seindtiche Spren-gung auf der Combreshöhe richtete nur geringe Be« fchädigungen an. 28. Dezember. Durch das Feuer eines feindlichen Monitor» wurden in Westend-Bad drei Ei»-wohner, darunter zwei Frauen, getötet. An der Front entwickelten sich zeitweise ledhaste Artillerie-, Hind-granaten- und Minentämpse. Am Hirzsteiu ersolgte heute früh ein französischer Vorstov; nähere Mel-düngen liegen noch nicht vor. Reger Zugsverkehr aus dem Bahnhöfe von Soiffon wird »on unserer Artillerie beschossen. Die Franzose» haben seit kur-zem das in unmittelbarer Nähe des Bahnhofes liegende Hospital, anscheinend zum Schutze deS Bahn-hose«, mil Rote Kreuz-Flaggen versehen. Zufalls-treffer in das Hofpital sind bei der Nähe des Spi tales am Bahnhos« nicht ausgeschlossen. Der Krieg gegen Italien. 24. Dezember. Amtlich wird verlautbart: Der besestigte Raum von Lardaro und unsere Stellunge» am Brückenkops von Tolmein wurde» von der italie-nijchen Artillerie heftiger beschossen 25 Dezember. Das feindliche Geschüyseuer ge^ gen einzelne Stellungen des Brückenkopfes von Tolmein dauert« tagsüber fort. Aui den Nordhänge» deS Alt ssimo wurde der Vorstoß einer feindlichen Kompanie abgewicsen. An allen übrigen Frontab-schnitten auch am gestrigen Tage Ruhe. 26. Dezember. Annäherungsversuche gegen den Kummer 104 Veuifcke Wacht Seilt 3 Südteil der Hochfläche »on Doberdo wurden leicht abgewiesen. 27. Dezember. Die Tätigkeit der italienischen Artillerie gegen die Tiroler Südfront war gestern wieder lebhafter. Bei einem Gefechte, daS aus den östlichen Begleithöhen des Etschtales südlich Rovereto stattfand, verlor der Gegner 200 Mann an Toten und Verwundeten. An der Jsonzosront vereinzeltes Geschützfeuer. 28. Dezember. An der Tiro^r Süd- und Süd-Westfront dauern die Geschützkämpfe sort. Der Stellvertreter de» Chef» des GeneralstabeS: o. Höfer, Feldmarschall-Leutnant. Am Balkan voran! Oesterreichischer Bericht. 24. Dezember. Amtlich wird verlautbart: Bei kleineren Unternehmungen in de» letzten Tagen wurden gegen 600 Gefangene eingebracht. 27. Dezember. In Bjelvpolje wurden bisher an Beute 5400 Handfeuerwafsen eingebracht. 23. Dezember. Bon unseren Kräften verfolgt, zogen sich die Montenegriner von Godijewo nach BlSce zurück. Nächst Kovren wurden drei montene-grinische Geschütze modernster Konstruktion von un-seren Truppen aufgegraben. Der Stellvertreter de« ChesS deS GeneralstabeS: von Höfer, Feldmarschalleutnant. Türkischer Kriegsbericht. Mitteilungen des türkischen Haupt-quartier?: 24. Dezember. Dardanellensront. Zeitweise aussetzende« Artillerie-, Infanterie- und Bombenseuer von beiden Seiten. Unsere Artillerie brachte drei feindliche Batterien zum Schweigen, erzielte gute Wir-kung gegen feindliche Truppen, die mit Befestigungs-arbeiten beschäftigt waren, u, d zerstörte einen Teil der feindlichen Schützengräben. Am 22. d. näherte sich ein Torpedoboot der Küste bei Ariburnn, seu-erte wirkungslos einige Geschosse ab und zog sich dann zurück. Einige unserer Meerengenbatterien beschossen gestern wirksam die Landungsplätze von Teke Buruu und bei Sedil Bahr, die in der Nähe befind-lichen Baracken und Schaluppen und verhinderten aus dilse Weise den Transport von Truppen. Sieben Baracken wurden zerstört und zwei beladene Scha-luppen versenkt. Die Zahl der dem Feinde in Anasorta und An-burnu abgenommenen Kanonen hat sich auf zehn er-höht, davon sind acht großkalibrig und zwei Feld-geschütze. Die Station für drahtlose Telegraphie ist gleichfalls in unseren Händen. Am 2l. d. bargen wir alles Brauchbare »on den zahlreichen an der Küste gescheiterten Schissen, die wir dann zerstörten. 25. Dezember. Jratsront. Die Einschließungs-bewegung um die in Äut ül Amara zu'ammenge drängten feindlichen Truppen dauert von allen Lei-ten mit Erfolg an. Die Beschießung der feindlichen Stellung und der Depots in Kul ül Amara seitens unserer Artillerie zeitigt günstige Ergebnisse. Dar danellenfront. Am 24. d. vormittags erzielte unsere Artillerie drei Tresser aus einem Kreuzer, der sich dem Golfe von Saros zu nähern versuchte. Der Kreuzer entfernte sich hierauf. Am Nachmittage schaff fen ein Kreuzer und ein Torpedoboot einige Gr« naten auf Kiretsch Tepe, Büjük KiiniNi und Ariburnu ab. Unsere Artillerie erzielte einen Tresser auf dem Torpedoboot. Bei Sedil Bahr beschoß unsere Ar-tillerie die feindlichen Schützengräben gegenüber un< ferem linken Flügel und beschädigte sie beträchtlich DaS seindliche Flugzeug, das wir bei Bir el Seba heruntergeschossen hatten, wird nach Durchführung einiger Ausbesserungen von uns verwendet werden Der gesangen genommene Flugzeugführer, der am Leben ist, ist ein französischer Hauptmann, der Be obachter, ein englischer Leutnant, ist tot. 26. Dezember. Die Krieger des Scheichs der Senussi seyen mit Ersolg in mehreren Kolonnen ihre Angriffe gegen die Engländer in Aeghplen fort. Die Gegend von Siwah wurde von den Engländern voll ständig gesäubert. Die längs der Meeresküste vor-rückende Kolonne hat die Ortschaft Matruh, 240 Kilometer östlich von Solum, angegriffen. Im Ver laufe deS Kampfes wuiden der Befehlshaber von Matruh und 300 englische Soldaten gelötet. Der Rest des FeindeS flüchtet in östlicher Richtung. Mu selmanaische Krieger nahmen den Engländern in Solum und Matruh zwei Feldkanonen, eine Menge Artilleriemunition, zehn Kraftwagen, darunter drei gepanzerte, sowie eine Menge Kriegsmaterial ab. 27. Dezember. Sedil Bahr. Der Feind war eine ziemlich große Menge Bombe» uud Torpedos Unsere Artillerie zerstörte einige seindliche Bomben wurfstellungen und richtete in der ersten und zweiten :t!inic der feindlichen Schützengräben bedeutenden Schaden an. Unsere Artillerie erzielte auf einem eindlichen Kreuzer, der wiederholt Altschitege und Umgebung beschoß, vier Treffer. Unsere Meerengen-baltcrien beschösse» wirkungsvoll die Landungsstelle» von Sedil Bahr, die Sammelplätze an der Morto-Bai, feindliche Schützengräben in der Nähe deS Ke-revizbaches, eine Reservekolonne westlich von Eski Hissarlik und eine Haubitzbatterie. Es wurde dort ansehnlicher Schaden angerichlet. Ja der Morto-Bucht wurden zwei gepanzerte Schaluppen versenkt. Am 25. De»ember führte eüieS unserer Wasserflugzeuge über Tenedos, der Insel Mavra und den feind-lichen Stellungen bei Sedil Bahr erfolgreiche Er» lundungSflüge auS. Südlich von Sedil Bahr wurde ein Torpedoboot von einer von diesem Flugzeuge aus geworfenen Bombe getrossen. Aus Stadt und Zand. Tillier Gemeinderat. Am DonnelStag den 30. Dezember um 4 U'ir nachmittag« findet eine außerordentliche öffentliche Gemeindeausfchußsitzung mit fügender Tagesordnung tatt: Mitteilung der Einläuft. Bericht des RechtSauSschusseS über: 1. die Hin-gaben wegen Zueikennung des HeimatSrechleS auf Gkund des zehnjährigen ununterdrochencn Aufenthaltes betreffend: die Bedienerin Brigitte Cilenschek, den LandeSobstbaumschulleiter Michael Podlogar und die Private Maria Lprager; 2. das Ansuchen deS Wachmannes Josef Gratjchner um Zuerkennung der 5. Dienstallerszulaze. Berichte des BouauSschusseS über 1. einen Amls-bericht i» Angelegenheit der Herstellung eines Ka nales in der Sanngasfe deim Hause Matschek und die Beschwerde der Johanna Voichnjak in Angelegen-heit des SchweinestallcS. Berichle des Finanzausschusses über 1. die Ein-gäbe des steiermäikische» GewerbeförderungSinstituteS um Widmung eines Beitrages; 2. die Eingabe des Deutschen OrlsschulvereineS in Hrastnigg um Wid« mung eines Beitrages; 3. das Ansuchen derTheres« Fiömel um Vergütung von UebersiedlungSkosten; 4. daS Ansuchen der Lehrer an den städtischen Schu-len um Wciterbewilligung de« WohnungSgeldbeitrages; 5. das Ansuchen des Anton Gollob betreffs Führung des Parteienmeldewefens; 6. den Rechnungsabschluß der Stadtzemeinde für daS Jahr 101*1 und 7. den Voranschlag der Ltadtgemeinde sür daS Jahr 1916 Berichte des «SewerbeauSschusfeS über das Kon-zesfionsansuchen des Johann Fiedler uud das An-suchen der Agnes Debenjak um Verleihung eineS Standplatzes. Todesfall Am 26. d. ist in Hrastnigg Frau Baronin Emma de Seppi, geborene Goßleth von Weikstätten, nach kurzem Leiden verschieden. Mit ihr ist eine edle Wohltäterin und Menschenfreund!« heimgegangen. Ein lieber Gruß aus dem Felde. Herr Oberst Hoßner hat dem Bürgermeister Dr. v. Ja-bornegg auf einer Feldpostkarte nachstehenden Neu-jahrSgruß übermittelt: Die herzlichsten Wünsche zum Jahreswechsel Ihnen und allen Herren der »erehrten Gemeindevertretung sendet in Neuer Anhänglichkeit an das lieb« Cilli Ihr aufrichtig ergebener Hoßner, Oberst. Der Dank für die Cillier Teekessel. Herr Oberstleutnant Rudolf Thom, RegimentSkom Mandant des L.-J.-R. Nr. 26, Feldpost 48, hat dem Bürgermeister ein herzliche« Dankschreiben übermit seit, dem wir folgendes entnehmen! Es gereicht mir zur Ehre, Euer Hochwohlgeboren im Namen aller vor dem Feinde stehenden SechSundzwanziger für die unserem Regiment? von der Stadt Cilli gespendeten 300 Teekessel den herzlichsten und aufrichtigsten Dank auSzusprechen, mit der anschließenden Bitte, diesen Dank allen beteiligten Spendern in Euer Hoch wohlgeboren geeignet erscheinenden Form übermitteln zu wollen Die wackere, herzliebe und allzeit getreue Sladt Cilli hat mil dieser Spende neuerlich bekun det, wie sehr ihr daS Wohl und Wehe der zähen, trutzigen Söhne des schönen SteirerlandeS am Her-zen liegt. Hier unten wird der Kamps mit allen Mitteln deS verbisfendsten Hasse« geführt und nur derjenige, der die Bitternisse eines StellungSkampseS, der solche Formen angenommen hat, auS eigener Erfahrung kennt, der weiß zu schätzen, wie erheblich den knorrigen, durch nichts zu erschütternden Ver» leidiger der Südwestsront durch derartige praktische Gaben die harte, opserheischende Arbeit im Dienste iür Kaiser und Vaterland erleichtert wird. Die Nacht hat ihre ermüdenden Schleier aus die Erde gesenkt, der Mond tritt zeitweilig schüchtern aus dem zerrissenen Gewölk hei vor und friedevolle Ruhe cheint sich über alleS, waS da lebt und webt zu breiten. Doch dieser Schein ist tri'ge-»isch, wie keiner. Mit doppelt verschärften Sinnen paßt Freund und Feind auf, denn alle wissen, daß jeden Augenblick der Kamps mit erneuter, ver-»«ibenspeiender Macht auSbrechen kann. Ja unterschiedlichen Zwischenräumen steigen d« und dort Lichtraketen auf und unentwegt knattern die Gewehre oder treiben Minen und Handgranaten ihr tolles, verderbenbringende« Spiel. Unter solchen Planke-leien, die hie und da durch einen Feuerübersall oder rasch abgewehrten lokalen Angrisfsversuch des Feindes verschärft werden, neigt sich dann die Nacht ihrem Ende zu. Der Plänkler in der Lchtvarmlinie reibt und rüttelt seine halberstarrten und mit früher wohl nie gekannter Gewalt durch-dringt ihn die Sehnsucht nach einem belebenden ausmunteniden heißen Getränk. Und siehe, der Dienstsührende hat bereits so viel Tee oder Kaffee in den verschiedensten Kesseln oder Gesäßen heiß gemacht, daß jeder der Braven seinen erwärmenden Trunk erhält. Nur wer dies alles kennt, der wird auch verstehen, daß unser Dank für die gewidmeten Teekessel aus vollstem Herzen kommt. Unsere innig-sten Glückwünsche sür 1016 begleiten das Blühen und Gedeihe» der altehrwürdigen, sich stets ver° jüngenden Stadt Cilli mit der gleichzeitigen Ver ficherui'g: komme was und wer da wolle, locker lassen die Sechsundzwanziger nicht! Weihnachts - Bescherung für unsere Soldaten. Unsere Stadt hat auch heuer sur die Angehörigen unsere« heimischen 87. Jnfanterieregi« mente» und d«« 26. Landwchr-Jnf.-Reg,, wie auch für die in Cilli untergebrachte» Verwundeten eine WeihnachtSbefcherung aufgebracht, die ihrem Opfer-sinne da« schönste Zeugnis gibt. Die Sammlungen sür Weihnachten im Felde und für die unseren Ver-wundeten zu bereitende Weihnachlsbescherung haben rund 8000 K «geben. Hievon sind 40u0 K nach Graz gesendet worden, von wo au« sie der Bestim-mung zugeführt worden sind, daß jeder Soldat deS 87. Infanterieregimentes und deS 26. Landw. Jnf.-Reg. mit einer entfprecheilden Liebesgabe beteilt werde. Der Rest wurde für die in Cilli untergebrachten Verwundeten verwendet. Die Beschaffung der Liede«-gaben für diese wurde durch einen eigenen Ausschuß besorgt, an dessen Spitze Herr Bürgermeister Dr. v. Jalornegg stand. Die Geschenke bestanden aus Messern, Zigarettendosen, Tabakpfeifen und Tabak-beuteln siwie Rauchtabak. An Zigaretten allein de-trug da« Sammelergebnis 60.00(1 Slück und es wird für diese hervorragende Ausbringung der so opser« willigen Bevölkerung an dieser Stelle der wärmste Dank ausgesprochen. Die Einteilung der Gaben be-sorgten Schülerinnen der Handelsschule unter Auf-ficht der Frau Leopoldine Rakufch. Außerdem wurden von den Pflegerinnen und anderen Frauen LiebeS« gaben für die Spitäler im neue« Gymnasium und im Studentenheime sowie sür da« Rote Lreuzfpital gespendet, welche Spenden einen Wert von rund 2000 K darstellen. In allen Krankensälen waren reizende Christbäume aufgestellt und die Verwundeten wurden überall durch herzliche, weihevolle Ansprachen sowie durch reizende Lieder erfreut, die von jungen Mädchen gesungen wurden. Danksagung für die Weihnachts-bescherung. Wir erhalten salzende Zuschrift: Da« Spitalskommando bittet um die Ausnahme nach-stehender Zeilen in Ihr geschätztes Blatt: Da« Korn» mando de« ReservespilaleS in Cilli spricht allen, vie zum Gelingen der erhebenden und würdigen Weih-nachtsseier im Reserveipitale beigetrogen haben, im eigenen sowie im Namen bet Verwundeten und Kranken den tiefgefühlten Dank au«. Besonderen Dank dem Zweigvereine vom Roten Kreuze in Cilli für die vielen Liebesgaben, ferner allen Damen der freiwilligen Pfleg« des Refervefpitale« und allen übrigen Spendern, welch« mit Aufopferung von Zeit und Geldmittel es möglich machten, daß jeder ein-zelue Krieger reichlich bedacht werden konnte. K. u. k. Refervefpiial in Cilli: Dr. Schwarz, Stabsarzt, Spital«kommandant. Weihnachtsbescherung im Waisen und Lehrlingsheime. Unser Waisen- und Lehrling«, htim, daS durch namhafte Opser der Stadtgemeinde Cilli und des Vereines Südmark und Dank der un-ermüdlichen Tätigkeit des deutschen Waisenhaus- und Aiilderfürforgeschlttzvereines in Cilli ins Leb«» grrusen Seite 4 K^uische Wacht Nummer 104 wurde und im letzten Jahre einen so bedeutenden Aufschwung genommen hat, wir auch Heuer wieder der Schauplatz einer schönen WeihnachiSseier. Die zahlreichen Gönner der Anstalt hatten mit offenem Herzen und offener Hund gar viel schöne und nütz-liche Dinge herbeigeschafft, um der ZöglingSfchar, die nun aus 24 angewachsen ist, eine Weihnachts-sreude zu bereiten, die den braven deutschen Jungen für die ihnen versagte Weihnachisbefcherung im Kreise ihrer Familie einen Ersatz bieten konnte. Besonders hatte sich diesmal wieder die alte Gönnerin des Hei-mes Frau Leopoldine Rakufch hervorgetan nnd an ihre Seite war mit reichen Gaben Frau Auguste Dickin getreten. Die Weihnachtsbescherung wurde von dem Obmanne des Vereines Herrn Bürgermeister-stellvertreter Rauscher mil einer überaus warm em-psundenen Ansprache an die Zöglingöfchar eröffnet. Er gemahnte sie, durch gutes Verhallen und emsigen Fleiß all die Wohllaten, die ihnen «wiese» werden, zu vergellen und insbesondere auch dem Leiter des Heimes Herrn Lehrer Ferdinand Wolf und seiner Gattin, die sie mit liebevoller Fürsorge umgebe», stet# Dankbarkeit zu beweisen. Bei dieier Gelegenheit sprach Herr Rau'cher auch den Wohltälern des Ver-eines den wärmsten Dank aus. Der Ldler der Anstalt Herr Ferdinand Wolf dankte dem Ausschusse für oll das, was dem Lehrlingshcime und den Zöglingen im letzten Jahre wieder geboten worden war und knüpfte daran die Bitte, auch in Hinkunft der Anstalt die gleiche Fürsorge entgegenzubringen. Die Zöglinge trugen hieraus reizende Gedichte und Lieder vor, die von den Anwesenden mit lebhastem Beifalle ausgenommen wurden. An der Feier, die einen schö-nen, sinnig-deutschen Berlauf nahm, beteiligten sich auch die Gemahlin des ObmanneS Frau Betty R.u scher, die ebenfalls in opferfroher Fürsorge dem Heime gar viele Wohltaten erw esen hat, sowie die in Cilli weilenden Ausschußmitglieder. Evangelische Gemeinde. Am Alijah's-abend findet in der evangelisch»» Kirche um 5 Uhr ein JahreSschlußgvttesdicnst statt, in welchem Herr Pfarrer May predigen wird über „Nun danket alle Gott*. Am Neujahrsmorgen um 10 Uhr wird gleichfalls ein Gottesdienst abgehalten werden, in welchem Herr Vikar Lohmann predigt. Am Sonn-tag, 2. Zänner, wird wieder ein ÄdendgolteSdienst statlfinden und zwar um 5 Uhr nachmittags, in welchem Herr Pfarrer May predigen wird über „Der großen Dinge Glück und Ende'. Soldatenbegräbnisse. In den letzten Tagen wurden nachstehende Soldaten, die hier an den im Felde erlittenen Verwundungen erlegen sind, am hiesigen Friedhose zur letzten Ruye bestattet: am 28. Dezember Kadett Gustav Haller de» LwJR 23, Infanterist Franz Iagodic des JR. 87; am 29. De« zember Jnsanterist Michael Trenka des Armeewerk-ställenzugeS 4. Rudolf Wagner t- Aus Marburg schreibt man unter dem 26. d.: Der »ieljährige verdienst-volle erste Sangwart des Marburger Männerge-sangvereineS, Herr Rudolf Wagner, ist heule früh nach längerem Leiden einer tückischen Krankheit im 65. Lebensjahre erlegen. Wagner kann zu den bedeutendsten heimischen Musikern der Gegenwart ge-zählt werden, aus seiner überaus fruchtbaren musi-kalifch'schöpserifchen Kunst ist eine große Zahl präch-tiger Liedervertonungen hervorgegangen. Diese Lie-der werden nicht'nur in allen steirischcn deutschen Gesangvereinen m^t Eifer gepflegt, sondern sie haben WagnerS Namen auch weit über die Grenzen Sieier-markS und Oesterreich« hinausgetragen, da sie selbst im Deutschen Reiche in vielen Vereinen gesungen werden. Rudolf Wagner war auch sonst in der deutschen Sängerschaft bei Heimatlandes eine beliebte, weithin bekannte Persönlichkeit. Liebesgaben für Weihnachten am Bahnhof an die durchiahrende» Krieger haben »och weiierS gespendet: Frau Amalie Janitsch K 30; Herr «arl Socher 3 Flaschen Rum und 1 Kilo Tee; Frau Hauptmann Ella Reuß 300 Zigaretten; ein Freund 25 R; Firma Franz Zangger 3 Flaschen Rum; Herr Hauptmann Pra'chak 3000 Stück Zigaretten und Chokolade; Fräulein Emma Roschanz 300 Zigaretten; Ungenannt 20 K; Fräulein Anna Schwad 600 Zigaretten; Frau Marie Jeschounig 4 Flaschen Slioovitz. Den allerbesten Dank an die edlen Spender und Spenderinnen. Für das Rote Kreuz Spital liefen fol-gende Spenden ei«: Frau Jeschounig in Arndvrs 1 Korb Salat, 3 Stück Hasen, 3 Poulard und 25 ReiSwüiste; Filipp Jelen, Gemeindevorsteher in Heiterstem 100 Kilogramm Aepsel und trockene» Obst; Frau Michelcic in Lagor 3 große Gläser Marmelade; Fiänlein Jellenz 300 Zigaretten; Ungenannt 500 Zigaretten; Frau Oberverwalter Hafenbüchl 300 Zigaretten und 10 ?K; Frau Dr. Hofmann 500 Zigaretten; Frau du Nord und Frl. Czerny 1000 Zigaretten; Frau Costa Kühn 20 K; Herr Lehrer JanSkq 400 Zigaretten; Frau Anny Höniqmann 2 Gugelhupf; Frau Hnmiue Gärtner 1 Gugelhupf; Frau Erna Paul Lebkuchen und Bonbons; Frau Julie Lindauer Lebkuchen; Frau Dr. Dietz Punzen, Zigaretten; Frau Poldi Kullich Gugelhupf, Zigarette»; Frau von Langenmantcl BonbonS; Herr Hauptmann Bukovsky Christbaum-sckmuck, Bäckerei, Bonbons und 10 A; Frau Ella Wofchnagg 2 Gugelhupf; Frau Olga Matuschka Bäckerei; Frau Major von Klimbacher 10ii0 Zigaretten ; Ungenannt Zigaretten; Frau Rät in Roschan; 2 Gugelhupf, Zigaretten; Fräulein Alice Kofchell, Lehrerin an der Volksschule in Hrastnigg, durch Sammlung 1000 Zigaretten, 4 Körbe Aepfel; Herr Florian Baicr, Hotelier zur goldenen Krone 7 Liter alten Wein; Herr Karl Socher 3 Flaschen Rum, Kilogramm Cnilou-Tee; Herr Rebeuichegg 4 Stück Zungen; Herr Landesgerichtsrat Matzl l geputzten Christbaum und Zigaretten; Herr Vize-bürgermeistcr Rauscher 50 Flaschen Bier; Leutnant Walter Rasch Zigaretten; Frau Rosa Kürbisch 5)00 Zigaretten, 1 Korb Aepfel. Sllen Spenvern herz-lichiten Dank Für arme Verwundete in einem Spital spendeten die Postbeamtinnen des Postamtes Cilli 1600 Stück Zigaretten. Herzlichen Dank sür da» freundliche Gedenken im Namen der kranken Krieger. Sparet mit Mehl! DaS Stadtamt hat die Bäcker angewiesen, von nun an zum Zwecke der Ersparnis von Mehl bei der Brotdereitung einen Kartosselzusatz von 20 von Hundert beizugeben und wird die Bevölkerung dringendst ermahnt, bei der Brotbereitung ebenfalls durch Veiwendung von Kar-toffeln die giößl möglichste MehlersparniS eintretenzu lasse», damit wir über die Zeit der Mehlnot ohne schwerwiegende Gefährdung der ErnährungSfurforgc sür die Stadtbevölkerung hinwegkommen können. Iur (Basnot. Da» Bürgermeisteramt hat die Verfügung getroffen, daß die Gasbeleuchtung in allen Fomilienwohnungen, welche nicht über elektri scheS Licht verfügen, abgesperrt wird, in anderen Wohnungen, in welchen kein elektrisches Licht einge-leitet ist, daß nur eine GaSlampe zur Beleuchtung verwendet wird. Die Verwendung von Gaskochherden Ist nur in Wohnungen gestattet, in welchen keine an deren Herde bestehe». Die Verwendung der Gasbade-Öfen ist verboten. Ernennung im Poftoerkehrsdienste. Die Post* und Telegraphendirektion hat zu Post-offiziantinnen ernannt die Anwärterinnen Justine Hechcnberger sür Eibiswald und Wilhelmine Rovaclc für Rohilsch. gur Approvistonierung der Stadt Cilli. Da auch in Cilli Mehlknappheit eingetreten ist, ist der Verkauf von Mehl in Gemeinden, die nicht zum ApprovisionierungSbezirke der Stadt Cilli gehören, eingestellt worden. Zum Approvisionicrungs-bezirkt Cilli gehören die Stadt Ctlli und die Gemeinden Cilli Umgebung, Pletrowitsch, Bischofvorf, Tüchern, st. Loeenzen ob Proschin und die Ortschaft TremeiSseld der Gemeinde St. Christos. Leider sind die Mehlbestände derart zusammengeschmolzen, daß in einiger Zeit nur mehr jene Mehlvorräte übiig bleiben werden, welche der Bürgermeister Dr. von Jabornegg für die Stadtgemeinde Cilli selbst al» eisernen Vorrat gesichert hat. Dieser Vorrat kann selbstverständlich nur den Bewohnern der Stadt zugute kommen und es wird daher nötig sein, daß die Umgebungsgemeinden für ihren Bedarf unver« weilt Vorsorge treffen. — Die Stadtgemeinde hat kürzlich 50 prachtvolle Fettschweine aus Krain angekauft, die zu günstigen Zahlungsbedingungen an die Bevölkerung Citlis abgegeben wurden. — Die Befürchtung, daß die GaSnot auch in der Stadt größere Dimensionen annehmen werde, hat sich glück-licherweife bisher nicht bewahrheitet. Die Absperrung des Gases in den Famitienwohnnngen wurde nach kaum zweitägiger Dauer Dienstag zum g> oßen Teile wieder aufgelassen, so daß nur die Verwendung des Gases zu Kochzwecken und zur Beheizung von Bade-5fen untersagt bleibt. Infolge der duich die Kohlen-not herabgesetzten Gaserzeugung entfällt die Theater-Vorstellung am Mittwoch den 29. d. M. Steuerbekenntniffe. Ueber Eisuchen der Steuerbehörde machen wir aufmerksam, daß die Be-kenntnisse zur Einkommensteuer, die Bekenntnisse zur Rentensteuer und die Anzeigen der Dienstgeber über ausbezahlte Dienstbezüge sür das Steuerjahr 1916 bis längstens 31. Jänner bei der zuständigen Steuerbehörde einzubringen sind. Das Bekenntnis zur Ein-kommenstnur hat jedermann einzubringen, der ein Jahreseinkommen von mehr als 2000 K hat. Das Bekenntnis zur Rententteuer hat jedermanns einzu-bringen, der ein Jahreseinkommen von mehr als 1600 K und darunter renlensteuerpflichlige Bezüge hat, sofern er nicht schon im Jahre 1915 bei der gleichen Steuerbehörde rentensteuerpflichtige Bezüge in gleicher Höhe einbekannt ha». Tie Anzeige über ausbezahlte Dienstbezüge ist vom Dienstgeber sür jeden Bediensteten einzubringen, an welchen Dienst-und Lohnbezüge (in Geld oder Naturalien) von mehr als 16(10 K jäh^ich verabfolgt werden. Außerdem hat jedermann ein Bekenntnis zur Einkommensteuer oder zur Rentensteuer, oder eine Anzeige über aus-bezahlte Dienstbezüge einzubringen, der von der Steuer' behörde hiezu aufgefordert wird. Maßgebend für die Einbekennung und Anzeige sind die im Jahre 1915 bezogenen Einkommen und Renten und ausbezahlten Dienstbezüge. Wer im Laufe des Jahres 1916 feste Dienstbezüge von mehr alS 1600 K jährlich erlangt, oder bei einem Einkommen von Über 1600 K in daS Inland übersiedelt, hat h!evo' binnen 14 Tagen die Anzeige zu erstatten und für den restlichen Teil deS Jahres ein Einkommensteuerbekenntnis zu lezen. Drucksorten sind bei de» Steuerbehörden erhältlich. öpendet Zigaretten für unsere ver-wundsten! Für durchfahrende und ankom-mende verwundete wollen sie bei der tabe-stelle ernt Bahnhofe, für die in den hiesigen Spitälern untergebrachten beim ötadtamte abgegeben werden. Jeder spende nach seinen Kräften. Der Bedarf ist groß. Beschlagnahme der Hasen zugunsten der Stadtgemeinde Graz. Ueber Einschreiten der Stadtgemeinde Cilli hat die Stalthalterei den politischen Bezirk Cilli, ausschließlich deS Gerichts-bezirkeS Oberburg den Bestimmungen deS Erlasses vom 15. November 1915, mit welchen die Beschlag-nähme der erlegten Haien für eine Anzahl politischer Bezirke (darunter auch Cilli) zu Gunsten der Stadt-gemeinde Graz ausgesprochen wurde, ausgenommen. Christbaumfeier der deutschen Schule in Lichtenwald. Zu dieser Feier sauden sich die Eltern der Schulkinder, Schulfreunde und Bewohner des Marktes in großer Zahl ein. Die Feierlichkeit wurde durch eine Ansprache des SchulodmanueS, Herrn OberlandeSgerichlSrat Dr. Wradatsch, eröffnet, in der er der Unte'stützung jener Vereine und Per-sönlichkeiten gedachte, die ihr Scherflein zur Beschaffung der Christgeschenke sür 80 Kinder beitrugen, sowie jener deutsche» Damen, die zur Bewirtung der Schuljugend Te: samt Grtäck gespendet hatten. Recht hübsch waren die Gedichte und die von den Schülern vorgetragenen Lieder. Oberlehrer Herr Stander hielt eine längere, von vaterländifchem Geiste beseelte Rede, die in ein Kaistrhoch audtlang. Zum Schluß wurden die Kinder bewirtet. Weihnachtsfeier im Landeskranken-Haufe in Rann. Wie alljährlich sand auch Heuer in der Anstalt eine Christbaumfeier statt Sie erhielt diesmal eine besondere Weih« durch die Beteilung der im Krankenhause befindlichen schwerverwundeten Krieger deS RefervespitaleS in Rann. In Anwesen-heil des Kommandanten, Regimentsarzte» Dr. Kemeny und Bürgermeister» Herrn Schniderschitsch sowie vieler andere Gäste hielt nach dem Vortrage eines weihe-vollen ChoralgefangeS durch die SanitätSmannschast de« ReiervefpitaleS Feldkurat Herr Prof. Dr. Revaj eine tiefergreifende Äifprache an die Verwundeten in deutscher und ungarischer Sprache. Hieraus w >rde zur Verteilung der i» großer Menge vorhandenen nützlichen Geschenke geschritten. Ein Beweis für den WohlläligkeilSsinn und dem Mitgefühle der Bewoh-ner war die ohne Aufforderung freiwillig erfolgte Zusendung von reichlichen Geldmitteln und Eßwaren. Eine namhafte Geldspende langte auch von der Fa-milie Franz Matheis aus Graz ein. Mit Absingen einiger Weihnachtslieder durch die Schwestern und Pfleglinge der Anstalt schloß die würdige Feier. Allen edlen Spendern sei hierorts herzlichst gedankt. Steinbrück im Zeichen der Weih-nachtsbefcherung. Der Opferwilligkeit der Be-völkerung Steindruck« ist es zu danken gewesen, daß in den Weihnachlstagen daS hier durchreisende Militär mit Zigaretten bedacht werden konnte. ES wur-den vom ).'abeauSschuß 12 000 Stück verteilt. Außer» dem verteilte Frau Anna Pstetschinger, Bahnhos-Restauraleurin, noch privat 3000 Stück. DaS «am-melergebnis betrug 246 20 K. Größer« Beträge spendeten: Frau Anni Pstetschinger 30 K, Frau Direktor Habianiisch 20, Zemenlfadrik 20, die Herren Südbahnbeamten der Slation Steinbrück 22 60, die Herren Beamten und Diener deS Postamtes 20 20, der Allgemeine Rechtsschutz- und Gewerk-fchaftsverein, Ortsgruppe Sleiubrück 15, Herr »on tfiünrnut 1U4 uanitfle iünajT «.UiC u Hornig 10, Frau Minkowitsch 5, die Schülerinnen der 4. Klasse 4, Büchsensammlung 3940, Frau Baronin Haan auS Retschach bei Tteinbrück 20, Herr Direktor Krisper auS Retschach bei Steindruck 20 K; Herr StationSches Motka spendete Zigarettenhülsen und Papier und in seiner lieben Familie wurden allein 10.000 Stück Zigaretten gestovst. Bahnbostrafikantin Frau Petermann spendete ü0 Pa-■feie Ta' ak. Der Konvent der ehrwürdigen Trappi. sten in Reich-nburg Aepsel und Nüsse. Baronesse Haan eine große Potize und Orangen, welche Spen den in den WeihnachlStagen zu Labezwecken verwendet wurden. Am 24. d. Nachmittag wurde bei den verschiedenen Züien mit dem Austeilen der Zigaretten begonnen. Um halb 7 Uhr abends rollte ein größerer TranSportzug ein und wurde das Ver-teilen der Zigaretten von der Mannschaft mit jubeln« der Freude begrüßt. Während deS AusemhalteS spielte die Regimentsmusik und unter Abstngnng deS LiedeS »Die Wacht am Rhein" und Heilrusen setzte sich der Zug nach kurzem Ausenthalte in Brwegnng. Wer Zeuge der Verteilung gewesen, hatte das Ge-fühl, unseren Helden eine wirkliche, wenn auch nur kleine WeihnachtSsreude bereitet zu haben. Die Au»> rufe „Wie schön, daß man sich unser erinnert" und s« manches andere DankeSwort bekundete die Freude der Mannschaft. Allen gütigen Spendern sei noch-mal» wärmstenS und herzlichst gedankt. Gegen die Preistreiberei im Wild-bretverkauf. Die LtaUhalterei bezeichnet für Wildbret nachstehende Preise als angemessen mit dem Beisügen, daß jede Ueberschreitung hierseits als Preistreiberei angesehen und den staaiSanwalischast-lichen Behölden zur Anzeige gebracht werden wird. Die P»eise sind ab Jagd gerechnet: Hirsch. Hirsch-tier, Hirschkalb in der Decke 1 60 K sür daS Kilo-gramm; Reh in i°er Decke 2 K für das Kilogramm ; Hasen 3 50 K das Stück; Fasane 3 K; Redhühner I 30 K daS Stück. Sache der Murktbehörden ist es, ume? Zugrundelegung dieser Preise nach § 10 der kaiserlichen Verordnung vom 7. August d. I. die Festsetzung der Markipreise vorzunehmen. vorm. R. v. Waldbeim, Joses Eberle u. Co., Wien, Andreasgasse 17). Diese KriegSchronik wird im nächsten Kalenderjahrgang ihre Fortsetzung finden und so den Kalender auch sür spätere Jahre wert-voll machen. WaS den übrigen Inhalt des Jadr-gangeS detrisst, so ist auch dieser durchaus der Kriegs-zeit angepaßt. Kriminalzefchichten von Auguste Gro-ner, die übrigen Erzählungen von Rudolf Kleiuecke, Karl Anzengruber und Albert Malden, haben durch» weg» Geschichten zum Vorbilde, die sich während der Kriegszeit ereigneten Außerdem enthält der Kalender noch interessante, statistische Daten vom Kriege, Ge-dichte und Rätiel, humoristisches Allerlei, sowie viele land» und hauSwirtschaftliche Winke, Tabellen und Tarife für den täqlichen Gebrauch. Jedermann er-wirbt mit dem .Wiener Boten" ein Hausbuch wie es kein bessere« geben kann. Für den Preis von 70 Heller kann der Kalender durch alle Buchhandlungen und Zeitungsverschleiße bezogen werden. Dieselbe Ausgabe aus stärkerem Papier in seinem Leinwand-band eignet sich besonders zu Gcschenkzwecken und kostet K 1-50. Herichtssaat. FRITZ RASCH, Bicbiindlußg, HchrifUum. Die wichtigsten Ereignisse des ersten KriegSjahre« sind in Wort uud Bild vortrefflich und ausführlich behandelt in dem soeben erschienenen 46. Jahrgange de» bekannten BolkSkalenderS „Wiener Bote" (Verlag der Druckerei- und Verlags Aktiengesellschast Empfindliche Strafe wegen Preis» treiberei. Der in Wallachnetzen bei Luttenberg geborene AloiS Sencar, Kaufmann in Peltau, wurde bereits einmal wegen Preistreiberei verurteilt; da er in Ausnützung der durch den KriegSzustand verursach ten augerordentlichen Verhältnisse nun auch bei Kup-servitriol sich der Preistreiberei schuldig machte, wurde al» Rückfälliger wegen des Vergehens der Preistreiberei vor dem Kreisgerichte angeklagt. Sen» car verkaufte daS Kupfervitriol um den Preis von 3 K sür daS Kilogramm; laut einer Faktura des Vereines sür chemische und metallurgische Produktion in Wien hatte er aber das Kupservitriol um l30 Kronen sür 100 Kilogramm bezogen. Der Marbur» ger Geuchtshof verurteilte ihn d'eSmal zu einer Woche Arrest und außerdem zu 2000 Kronen Geldstrafe. Preistreiberei. Martin Zaic, Geschäfte leiter der Firma Anton Kobi in Oplomitz, hatte für einen Liter Petroleum einen Preis von 96 Heller gesordert, dann hatte er am 26 Oktober Petroleum verschiedenen Käufern zu verabsolgen sich geweigert. Er wurde vom Bezirk«» gerichte zu 70 K Geldstrafe, im UneinbringlichkeitS-falle zu einer Woche Arrest verurteilt. Zl. 16.850/1915. Kundmachung. Mischverabreichung an Kriegsgefangene. Da durch die gegenwärtige außerordentliche Milch« knappheit die Deckung de« Milchbedarfes der Kinder, stillenden Mütter und Kranken gefährdet erscheint, hat die k. k. Statthalter« in Graz mit E>laß vom 12. Dezember 1915, Zl. 4—2840/2 W.M.—1915 aus Grund des § 6 der Ministerialverordnung vom 26. November 1915, R.-G.-Bl. Nr. 345, angeord-net, daß an Kriegsgefangene, die sich bei Landwir-ten oder bei Jndustrieunternehmungen in Verpflegung befinden, oder bei Ausführung staatlicher Bauarbei-ten in Verwendung stehen, Milch überhaupt nicht verabreicht werden darf, außer über Anordnung des mit der Beobachtung deS Gesundheitszustandes der Kriegsgefangenen betrauten Arzte«, wenn dieser eine solche Verabreichung in einzelnen Fällen auS Ge-sundheitSrückflchten für notwendig erachtet. Diese Anordnung wird mit dem Beifügen kund-gemacht, daß eine Uebertretung dieser Anordnung gc-mäß 8 10 der zitierten Ministerialverorvnung mit Geld biS zu 5000 K oder mit Arrest bi« zu sechs Monaten gestraft wird, sofern die Handlang nicht nach den bestehenden Gesetzen einer strengeren Strafe unterliegt. Stadtamt Cilli, am 22. Dezember 1915. Der Bürgermeister: Dr. von Jabornegg. Steckenpserd-Lilienmilch-Selfe von Bergmann & <5o., Tctscheu a. tflbc erfreut sich immer größerer Beliebtheit und Ver-breitung dank ihrer anerkannten Wirkung gegen Sommersprossen und ihrer erwiesenen Unübertreff-lichlei» ftr eine rationelle Haut» und Schönheit«psl?ge. Tausend« Anerlennung»lchrcib»n. Pielsache Prä-mierungen' Borsicht beim Einlaus I Man achte ausdrücklich aus die Bezeichnung „Steckenpserd" und aus die volle Firma & K 1 in Apoihcken, Drogerien und Parsümenegeschästen tt. DeSgl.ichen bewährt sich Bergmanns Liliencreme .Maierna" (80 ti per Tube) wunderbar zur Erhaltung zarter Tommhände 1805 parkasse der Stadtgemeinde Cilli. «»>5 Kundmachung. Die Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli gibt bekannt, daß Spareinlagen wie bisher auch weiterhin mit 4 l 0 0 verzinst werden. Ueber neue Einlagen oder Nacheinlagen kann der Inhaber eines Einlagebüchels jederzeit, auch bis zur ganzen Höhe der Einlage, verfügen. Spareinlagebiicher der eigenen Ausgabe und die Kriegsanleihe werden kostenfrei in Ber-Währung übernommen. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlagscheine kostenlos zur Verfügung. Aus Anlaß des 50jährigen Bestandes der Sparkasse werden im laufenden Jahre schön ans-gestattete Einlagebücher, die sich besonders zu Geschenkzwecken eignen, herausgegeben. ;v»>- -KMß J)ie J)almaiiner Weinhand/ung J. JVfatko vic Cilli 7jauptplatz ffr. 8 Jpauptplatz Jfr. 8 gibt hiemit den geehrten 7)ewohnern bekannt, dass jetzt vorzügliche 7)almatiner Weine lagernd sind, und empfiehlt diese vorzüglichen .Weine zum Tjezuge für die p'eiertage. Zwei Fräulein aus (rotem Harne Kuchen mit besseren Familien deutsche und italienische Konversation. Anzufragen in der Verw-iltung de« BhHe«. »Ml Sonnseitige Wohnung bestehend an» 1 grossem Zimmer. Küche. Spei«, sowie allim übrigen ZugehOr und G rtenauteil «t ab 1. Jäi.cer iu vermiete. Anrnfragen inder Verwalt?, de* Bl. Seh. Gewölbe samt Wohnimg und Zugehftr tu vermieten. 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Eine mehrjährige praktische Verwendung im Metallhüttenwesen. 3. Die Kenntnis der deutschen Sprache in Wort und Schrift. Auch ist anzugeben, mit welchen Beamten, Unterbeamten, oder Dienern der genannten Borg- und Ilüttenverwaltung der Bewerber verwandt oder verschwägert ist. Gesuche um diese Stelle sind entweder unmittelbar oder, wenn die Bewerber bereits bei einem staatlichen Werke bedienstet sind, im Wege ihrer vorgesetzten Verwaltung bis längstens 31. Jänner 1916 bei der k. k. lterg- und Hfittenverwaltung in Cilli, Steiermark, einzureichen. Cilli, am 27. Dezember 1915. Sehr nette Villa in der anmittelbarsten Nfthe von Cilii, ein Stock hoch, urit 17 Wohnränmun u?b«t grossen Gar'eu, rcitt-odi) Aussieht, ist »ofor* pre'-iwert xn ve k.inft n. Auskunft erteilt die R>alititenverk,ilir»fermittlnug der 8t«dtireineinde Cilli. Stadthaus in Cilli einstöckig, mit Vorgarten und Grundstücken, die sich vorzüglich als Ban/rand* eignen, enthaltend 4 grössere Wolwunge:i suiut ZubebOr, Wasserleitung u. » w. ist mit den Grundstücken oder ohne dieselben |iri'i&wdr<:ig tu verkaufen. Die Grundet.irke »erden euch u«ch Ansmanx ohne dem Hau« ■'•gegeben. •Auskunft erteilt die Realitäten-veckebravermittlung d Stadtgemein.l- Clili. Weingartenrealität in der Urui i 'HfTttchern, mit Wohlthun«, Stail, Presse, Huhlaje, Schweitnatall, 2 Jocb Bt-beug rund nebst »rosser W>e*>. Preis 5500 K. Sofort verkäuflich. All», -uiift erteilt die Realit&tenverkehrsver-mitllnng der Stadtgemeinde Cilli (Sekietär Hans Bl-c in_ Einstöckiges Wohnhaus nengt'oaui, mit ü»*i wirtschaft, Branntwein» ichaiik. Trafik und Garten dingungen zu verkaufen. Der V« rkauf kaun lür die ginze Gruppe oder auch für einzelne Objekte abgeschlossen werden. Arbitragen bei der siädt. Realitäten-verkehrsrermittlung in Cilli (Stadtauit-sekretär Blecbinger. Visiikarten Vereinsbuchdruckerei Celeja. Ü u e n» m 6 über die im l'täfct. SÄlachtHause in 5er Woche vom 20. bis 26. Dezember 1915 vorgenommenen Schlachtungen sowie die Menge und Gattung des eingeführte n Fleisches. jlaott «chlickt»»«» b,w. rinatfiiltrtrH liuMi I» ganien ©tiif;n ^ingelührles Fleisch m Kilogramm d»S Fleischers s g £i e c A x> •G r *5 e . e ? | e a £ i 5 •3 ET C i c £ 2 S s -V c rs i i' u « * « CO o, CQ tu U « ü? « <6 ,'levtal Franj..... — —. — .. — — — — — — — - — — — — 'Jiebeuidjnj^ Joses .... 1 >c» — - 11 8 — — — — — — - — — — — — — — äcUut ,Hatts ..... - 4 — — 3 1 — — — - - —. — — - | ötttjer Joses .... — 2 — — 1 i • «u?oan Jodann . . . — 1 Strcul Johann..... Hailioitte..... — — — — 3 4 — — — — — — — — — 32 — — — | WiOrtK....... I Dru ck und Verlag: Vereinsbuchdruckerei «Celeja" in Cilli. — Verantwortlicher Leiter: Guido Schidlo.