J s H Katholische Miffionszeitfchrift öer Missionäre Söhne časfev;-.. Stem öee hist. Herzene Jeiu Jtummer 4 — 9snm.ff mn fitv Bum Titelbild. — Der Daum, der Eskimokinder trägt. — Die Schnee- und Eisfelder Alaskas, lassen der Vegetation wenig Raum. Auch unser Winterbaum trägt keine Früchte, sondern die Fugend Alaskas, die Hoffnung ihrer Eltern und der Missionare. (Fides Foto.) Inhalt: Die Tat eines Giftmischers, 6. 49. — Zehn Jahre Missionsarbeit in der Präfektur Lydenburg, 6. 52. — Wirksames Mittel gegen .den Tod in Ostafrika, 6. 54. — Sitten und Gebräuche bei den Bapedi, 6. 55. — Das Leid, S. 59. — Missionar in den Gefahren der Arktis, S. 60. — Ungeduld, S. 62. — Lanze und Kreuz, 6. 63. — Abbildungen: 9tomaqoi)c, getauft Anna, war die 9. Frau des Mjila, 6. 50. — Daliyebo, getauft Blasius, mit seiner Frau und 2 Kindern, 6. 51. — P. Bern. Zorn F. S. C. vor der protestantischen schwedischen Kirche bei Barberton, 6. 53. — Ein Wagenvoll Hochzeitsgäste vor der Kirche Maria Trost bei Lydenburg, S. 57. — Messe im ewigen Eis und Schnee, S. 61. — Katholischer Schillulmeger, S. 63. Preis: ganzjährig Italien 8 Lire, Ungarn 2.50 Pengö, Jugoslawien 25 Dinar, Schweiz 2.50 Franken. Versand durch Missionshaus Millan b. Bressnnone, Italia. Diesem Augustheft liegen für die Abnehmer in Italien Erlagscheine bei. Wer für diesen Jahrgang schon bezahlt hat, darf den Erlagschein — tins' erlauben wir gerne — zur Einsendung eines Missionsalmosens von beliebiger Höhe verwenden. — Die Abonnenten in der Schweiz und im übrigen Ausland sind ersucht, Zahlungen mittels Internationaler Postanweisung zu senden an die Adresse: Redaktion „Stern ber Neger", Missioni Afričane Millan-Bressanone, Bolzano, Italien. Herzliche Grüße vom Redakteur. Missions-Gebetsmeinung für den Monat August. Die Missionspresse. Eine staatliche Einrichtung neuester Zeit sind die Propagandaministerien, die mit Radio, Film, Zeitungen usw. den Interessen des Volkes in ausgiebiger Weise dienen. Das älteste Propagandaininisterium hat die katholische Kirche in der Kongregation für die Glaubensverbreitung, kurz Propaganda genannt. Eines ihrer Arbeitsgebiete, auf das wir diesen Monat unsere Aufmerksamkeit besonders richten sollen, ist die Missionspresse. Missionsarbeit ist ja im eigentlichen Sinn Propaganda, Wegbereitung, Ausbreitung des Reiches Christi auf Erden. Alles was solche Propaganda fördert,' muß uns am Herzen liegen. In der Heimat ist in den letzten unruhigen Jahren die Missionspresse schwer geschädigt worden — auch unser „Stern der Reger" hat darunter gelitten — und die Entwicklung der Missionspresse in den Heidenländern ist arg behindert. Wir wollen wenigstens durch eifriges Gebet mitwirken, daß Gott bald Wandel schaffe und der Missionspresse ein friedliches Gedeihen schenke. Herausgebern Kongreg. d. Missionäre Söhne d. hlgst. Herzens Jesu, Willan-Bressanonc. — Schriftleitung: Dr. ttjeol. et Phil. P. M. Rasseiner ESC , Millan-Bressanone. — Druck: A. Weger's Buchdruckerei, Bressanone Nulla osta. - E. Prefettura, Bolzano ■ Gab. No. 5087, 28 dicembre 1939-XVIII. Stern -er Neger Katholische Missions-Zeitschrift herausgegeben von der Kongregation: Missionäre Söhne des heiligsten Herzens Jesu Nummer 4 August 1940 43. Jahrgang Die Tat eines Giftmischers. (P. Karl Fischer F. S. C.) (Fortsetzung.) Sotwana richtete seine Medizinen her, verpackte sie in seine Taschen. Am anderen Tage machten sie sich unter der Führung des Sapukile auf den Weg zum Mjila. Der Weg war weit, ungefähr 40 Meilen. Sie mußten nochmals übernachten, das taten sie in der Nähe won Mondi im offenen Feld. Am 24. Jänner wanderten sie weiter und kamen gegen Mittag beim Mjila an. Sapukile trennte sich von ihnen oben am Berge, von dort konnte man gut auf das Gehöft des Mjila Herunterschauen. Bei Ankunft des Sotwana war Mjila nicht zu Haufe. Sotwana blieb und man ließ ihn auch übernachten. Am Morgen des 25. Fannuar wurde dein Sotwana gemeldet, der Häuptling sei nun da, er könne mit ihm sprechen. Sotwana mit feinem Begleiter begaben sich zu seiner Hütte und grüßten ihn. Sotwana sagte ihm, sie kämen vom Basutoland und seien unterwegs ins Zululand zum großen Häuptling Salomon. Mjila ließ sich mit Sotwana in weitere Unterredungen ein, und wünscht auch, ier der berühmte inyanga könne auch seinen Hof gegen Blitz und Hagel gefeit machen und sein Glück befestigen. Er ließ Sotwana gut bewirten, erklärte seinen Leuten, welch berühmter Mann Sotwana sei und befahl ihnen, ihn zu achten und seine Anordnungen zu befolgen. Sotwana stellte seine Medizinen auf, in der Hütte der Matsbekwana, des jüngsten Weibes des Mjila. Mjila war gefangen. Er schickte nach seinen Schafen, ließ sie von der Weide holen, und wählte das zum Schlachten bestimmte aus. Das Schaf ivurde in der Hütte der Matsbekwana geschlachtet, Sotwana nahm die Teile, die er als Beschwörungsmittel brauchte. Er mischte sie mit andern Medizinen zu einer schwarzen Schmiere. Mit dieser mußte dann sein Diener Sogadhla und ein Sohn des Mjila, Nkanda, das 4. Kind seines 5. Weibes Makro ata, Holzstücke anstreichen und öiefie dann um das Gehöft herum in den Boden beiten. Dann mußten sie mit derselben Schmier an alle Türen Kreuze zeichnen. Diese Kreuze konnte ich vor Jahren noch sehen. Diese Dinge sollten den Blitz und Hagel vom Gehöfte abhalten. Das Weib Matsbekwana mußte unterdessen eine Schüssel mit Amaheu bringen. Das ist ein erfrischender Traich, bereitet aus gegährtem Maisbrei mit Wasser vermischt. Auch die. Eßschüssel des Häuptlings mußte gebracht werden mit einem Mus. Sotwana ließ diese beiden Schüsseln in die Hütte stellen und erklärte, sie müssen bis abends dort bleiben. In jede Schüssel gab er etwas Medizin. Mit all diesen Vorbereitungen verging der Tag und die Sonne neigte sich zum Untergang. Die übrigen Frauen des Mjila — er hatte deren Zwölf — kamen mit ihren Leuten vom Felde, wo sie gejätet hatten zurück. Sir wunderten sich über alles, was in ihrem Heim vorging. Sot-wana gab nun den Auftrag, alle sollen vom gekochten Schaffleisch lessen und nichts übrig lassen. Wenn alle gegessen haben, sollen sie sich, jeder in seine Hütte zurückziehen, die Türen gut verschließen, nicht mehr sprechen, schlafen und in dieser Nacht nicht mehr herauskommen. Alle erfüllten bereitwillig den Auftrag, das mußte ja so sein, denn der Medizinmann beschwor die Geister. Sotwana und sein Diener Sogadhla waren nun allein mit Mjila und seinem Weibe Matsbekwana. Mjila mußte persönlich kuriert werden, um seinen .Hausstand zu befestigen. Zuerst bekam er von dem Amaheu. Einen Mundvoll mußte er nehmen und es dann ins Feuer spuk-ken. Mjila tat es, nahm seinen Mund voll, gurgelte sogar noch, Im mit er es richtig mache und spuckte es dann voll Würde ins Feuer in der Meinung so die bösen Geister von sich zu treiben. Nun mußte von dem Amaheu auch sein Weib trinken und auch Sogadhla. Dann bekam Mjila den Auftrag, das Mus zu essen, aber schnell, und dann ebenso schnell sich in die Hütte zu begeben, wo er diese Nacht schläft. Die mehrere Frauen haben, schlafen abwechselnd bald in der Hütte her einen, bald in jener der andern Frau. An diesem Tage kam die Hütte der Nomaqoye, des neunten Weibes, an die Reihe. Nachdem Mjila das Mus lgegesfen hatte, zog er sich in jene Hütte zurück und legte sich auf seine Schlafmatte, die ihm Nomaqoye am Boden zurechtrichtete. Als Mjila weggegangen war, hatte Sotwana große Eile. Er packte schnell seine Medizinen in die Taschen, gab diese seinem Diener Sogadhla und machte ihn verstehen, so schnell als möglich ihm zu folgen. Zu Matsbekwana, dem Weibe des Mjila sagte er, er ziehe sich auch zurück zur Ruhe. Aus der Hütte heraus, verschwanden sie im hohen Gras und flohen auf demselben Wege, auf dem sie gekommen waren. Sie suchten und warteten nicht auf Sapukile, ihren Führer, wie es ausgemacht war. Sie eilten, um aus dieser Gegend fortzukommen. Cs dauerte gar nicht lange, da stellten sich die Wunderdinge des Sotwana ein. Sie waren eben oben am Berge, da hörten sie von unten aus dem Gehöft des Mjila Schreien und Rufen. Mjila war nämlich noch nicht lange auf seiner Matte gelegen, als sich starker Brechreiz einstellte. Er mußte erbrechen. Da er auch Blut erbrach, wußte sich sein Weib Nomaqoye Foto P. K. Fisch-r F. S. C. Nomaqoye, gelaust Anna, war die 9. Frau des Mjila. nicht mehr zu helfen, sie trat aus der Hütte iund rief nach Len anderen Frauen. Das ganze Gehöft wurde lebendig, ein Feuer angezündet, um dem schon besinnungslosen Herrn zu helfen. Man hatte gleich Verdacht auf den Medizinmann, suchte nach ihm, aber vergebens. Das bestärkte den Verdacht. Nkwatshu war der zweite Sohn des ersten Weibes Mamcafa. Der Großsohn des Mjila machte sich mit anderen Männern, die ebenfalls auf den Lärm herbeigeeilt waren, auf die 6itc()e nach dem Fliehenden. Fm Dunkel der Nacht fanden sie aber nichts. Sotwana verbarg sich im Walde von Centocow und roanberte am nächsten Tage auf Abwegen zurück nach Fxopo. Nkwatshu und die Männer kamen erschöpft gegen Morgen ohne von dem Fliehenden auch nur eine Spur,gefunden zu haben. Sie kamen zn-rück und fanden ihren Häuptling tot. Cr starb am frühen Morgen des 26. Fannuar 1921. Er war gründlich „kuriert": ins Mus, das er essen mußte und das den ganzen Tag in der Hütte der Matsbekwana stand, hatte Sotwana heimlich neben feinen Medizinen auch etwas Gift gemischt. Sotwana's Tat war vollbracht, er hatte den Feind des Misikofini rnie schädlich gemacht. Sotwana kam so heimlich wieder an die Stelle im Busch zurück, wo er seine Freunde vor ein paar Tagen verlassen hatte. Misikofini wurde benachrichtigt, er kam und hörte von der großen Tat des Sotwana. Sot-wana wollte nun auch schnell seinen Lohn. Doch Misikofipi zögerte. Bevor nicht Sapukile, mein Diener, zurück ist und mir die Wahrheit deiner Tat bezeugt, kann ich dir nicht glauben. Sapukile von der Mordtat dessen überrascht, dem er Führer sein mußte, wartete nicht länger auf Sotwana, der ihm sagte, er werde ihn am dritten Tage wieder treffen, sondern eilte zu seinem Häuptling Misikofini und teilte ihm mit, was er von der Vergiftung des Mjila gehört hatte. Misikofini machte sich so schnell als möglich frei vom Sotwana, zahlte ihm statt der 16 Ochsen 15 Pfund aus und gab ihm noch ein Pferd mit Sattel, damit er chligst ins Basutoland zurücksliehe. Misikofini freute sich über den Erfolg seines Unternehmens. Der Häuptling Mjila war aus dem Wege geräumt, er hoffte, daß die Regierung sich jetzt besinne, das Volk der Amakuza von Fxopo und der Loc. 1 im Poleladistrikt wieder unter einen einzigen Häuptling zu vereinigen. Das geschah auch wirklich, aber Misikofini erlebtie nicht mehr die Freude, der Daliyebo, getauft Blasius, mit feiner Frau (sitzend) und 2 Kindern. Er ist Lehrer. - Seine Schwester Satani (links) ist noch Keidin. Ihr Junge ist getauft. Häuptling der vereinigten Amakuza zu sein. Der Arm der Gerechtigkeit erfaßte ihn. Misikofini der Häuptling und Gedhluinoba sein Beamter und Sotwana der Medizinmann wurden des Mordes üblerwiesen und Ende des Jahres 1921 endeten sie am Strange. Etwas zum Trost. Misikofini erkannte das Unrecht seiner Tat im Gefängnis. Er faßte Vertrauen zum kath. Missionär von Pieter Maritzburg, der die Gefangenen besuchte, und ließ sich vor seiner Hinrichtung taufen. Sein Leichnam wurde auf Verlangen seiner Familie nach Mariann-hill gebracht und dort am Friedhof beerdigt. Gedhlumoba und Sotwana blieben verhärtet. Misikofinis Sohn, Zulu Dhlamini vom Großweibe Immaculata, hat vor ungefähr vier Jahren das Häuptlingsamt der wieder vereinigten Amakuza angetreten, das während seiner Unmündigkeit von seinem Onkel Isigilandi vertreten war. Seinen Wohnsitz nahm er etwas oberhalb neben dem des Mjila. Seine Mutter Immaculata eine Katholikin, hat ihm das Gehöft gebaut. Die erste große Hütte.segnete ich am Ostermontag 1928 igitt; damals hatte ich noch keine Ahnung von der Geschichte des Häuptlings. Zulu selbst ist Protestant, aber uns sehr gewogen und kommt regelmäßig am Sonntag zum Gottesdienst nach Centocow. Das Gehöft des Mjila besteht noch. Viele seiner hinterlassenen Frauen bekehrten sich und ließen sich taufen und auch die Kinder derselben. Zehn Jahre Missionsarbeil in der Präfektur Lydenburg. (P. H. 2., F. S. C.) So sehr es den Bergsteiger nach der Höhe verlangt, so zähe er auch dem Gipfel zustrebt, gelegentlich wird er doch haltmachen, ein wenig „verschnaufen", einen Blick hinabwerfen ins Tal, aus dem er gekommen, und sich der bereits überwundenen Schwierigkeiten freuen, um dann mit frischem Mute weiterzuklettern. Je schwerer der Aufstieg, desto herrlicher schwellt das Hochgefühl über das Errungene seine Brust. So denkt auch der Missionär manchmal zurück; den Missionsfreund, der so wesentlich beiträgt zum Fortschritt des Missionswerkes, freut es, hie und da eine kleine Uebersicht zu erhalten über das, was gelungen im Kampfe für das Reich Christi auf Erden. Vor mir liegt der Rechenschaftsbericht, den der Apostolische Präfekt von Lydenburg 1939 an die Propaganda in Rom eingeschickt hat, und ich vergleiche die trockenen Zahlen mit denjenigen, welche den Stand der Präfektur 1929 zeichneten. Die Sturmtruppe an diesem Abschnitt der Front ist verstärkt worden. Die Zahl der Missionspriester ist von 16, die der Missionsbrüder von 15 auf je 24 gestiegen. Waren es 1929 46 Schwestern, die in der Präfektur arbeiteten, so sind es ihrer jetzt 70. Wenn wir hier bloß cm die Ausrüstung all dieser neuen Arbeiter, an die Kosten der weiten Reise nach Südafrika denken, so fühlen wir uns gedrängt zu einem Worte des Dankes an unsere Wohltäter. Glücklicherweise dürfen unsere deutschen Missionäre auch trotz des Krieges ihre Arbeit fortsetzen. Die schwarze und weiße Bevölkerung des Missionsgebietes, die im übrigen wie in anderen Kolonien beständigen Schwankungen unterworfen ist, wird heute wie damals auf schwach 500.000 geschätzt. Missionsniederlassungen (Haupt- und Nebenstationen) zählen wir jetzt 63 gegen 17 vor zehn Jahren. Die Katholikenzahl wurde im Jahre 1929 mit rund 1800 angegeben, der Bericht von 1939 nennt 2683 kath. Neger, 1315 weiße und 86 „farbige" Katholiken. Der Iahreszuwachs beträgt somit im Durchschnitt 220. Das ist wenig, wttn wir andere afrikanische Missionen zum Vergleich heranziehen, ist aber doch wieder viel, menn wir all die Verhältnisse in Rechnung stellen, unter denen die Missionäre unseres Gebietes arbeiten. Der protestantische Einfluß ist sehr groß. Stellen doch die Mitglieder bet andern christlichen Kjirchen rein zahlenmäßig eine überwältigende Mehrheit dar. Die Präfektur zählt etwa 210.000 Protestanten, Weiße und Schwarze-. Die verschiedenen Siebten stellen auch meist nicht so hohe Anforderungen an die Katechumenen wie wir, geben also das Christentum „billiger". Ein weiterer schwerwiegender Grund langsameren Fortschrittes unsres Missionswerkes ist dann, daß der Eingeborene als Dienstbote, Minenarbeiter usw. unter die Weißen kommt und damit den strengen alten Stammesgesetzen entfremdet, natürlich mehr vom schlechten als vom guten Beispiel der Weißen beeinflußt wird. Um einen dritten Grund kurz zu streifen: 3nt Jahre 1938/39 sind an Taufen Erwachsener 164, an Kindertaufen 411 angegeben. Das gäbe also einen Zuwachs von 575. Dann sind aber neben 88 Todesfällen nicht weniger als 131 Auswandecher verzeichnet, die das Gebiet der Präfektur verlassen, um vielleicht in einem anderen Teile Transvaals Arbeit zu suchen. Die großen Städte des westlichen Transvaal ziehen wegen besserer Verdienstmöglichkeit viele an. 3as' sagt uns, daß mit dem obigen Durchschnittszuwachs die Arbeiten und Erfolge der Missionäre ganz unzulänglich gezeichnet sind. An heiligen Kommunionen gibt das Verzeichnis von 1929 34.035 an, der Bericht von 1939 zählt 1974 Osterkommunion und 69.651 Andachtskommunionen. P. Bern. Zorn F. 8. C. vor der protestantischen schwedischen Kirche bei Barberton. Krankenbehandlungen durch die Missionäre sind 1929 2987 angegeben,, im Jahre 1939 20.299. Schulen waren 1929 18 vorhanden mit 250 weißen und 734 schwarzen Schülern: der Bericht von 1939 verzeichnet 28 Volksschulen mit 2400 Schülern und 3 Mittelschulen mit 127 Schülern. Katechumenen zählte man 1929 264 gegen 783 im Jahre 1939. Den Missionären stehen jetzt 43 eingeborene Lehrer, Lehrerinnen und Katechisten zur Seite. Eine ganz schöne Zahl: eine schreckliche Zahl, wenn ich mir die Frage stelle, wovon die immer bezahlt werden. Nun, ein Teil hat staatlichen Lehrergehalt, eine sehr erfreuliche Tatsache! Dank der hingebungsvollen Arbeit unserer Laienbrüder auf den Feldern und in den Werkstätten unserer Missionsstationen ist auch nicht bloß für den Unterhalt der Missionäre zur Not gesorgt, sondern sogar für die ihnen zugeteilten Lehrer. Einige Hilfe kommt von der Seelsorge unter den weißen Katholiken des Landes. Gewohnt für ihren „Pfarrer" aufzukommen, tun diese ein Uebriges, sodatz auch für die Missionsarbeit unter den Schwarzen ein Schärflein abfällt. Ihr „Pfarrer" ist ja auch Ordensmann und Missionär und legt den „ungerechten Mammon" nicht für seine Altersversorgung zur Seite, sondern legt ihn fruchtbringend an beim Herrn der Ernte. Und Rom, die Kongregation der Propaganda hilft auch in den schlimmsten Zeiten immer wieder in allen Teilen der Welt, soweit eben die Mittel reichen. Leider reichen sie nie weit genug, denn in den letzten Jahren sind die Missionsbedürfnisse ins Unermeßliche gestiegen, die Almosen Per europäischen Christenheit aber immer mehr versickert. Der Missionär bleibt nun einmal der ewige Bettler um Christi Willen und so schließe auch ich mit einem Aufruf an unsere Freunde und Wohltäter, die alte Treue nicht rosten zu lassen. Wirksames Mittel gegen den Tod in Ostafrika. Nyegezi (Mwanza). — Seit Tagen macht in den Bazinzalanden in Mwanza am südlichen Viktoriasee eine aufsehenerregende Nachricht die Runde, und allabendlich erzählt man sich ums Feuer gelagert: ist der Tod noch nicht völlig besiegt, so ist seine Macht doch stark erschüttert. Es gibt ein Mittel gegen die stärksten Gifte, gegen die bösen Mächte, die deni Menschen auflauern. Der neue Wundertäter, der „Gottesmann", der über das Wundermittel verfügt, heißt Cajetani Mayige. Es ist kein Aufschneider und Betrüger: er verabreicht sein Heilmittel um den mäßigen Preis von 5 Schilling für den Mann und von 2 Schilling für die Frau. Maistgi mußte einen weiten Weg in das Bakumbiland machen, um has Mittel von einigen „Bafumu" zu erhalten, die den Alleinvertrieb in ihrer Hand halten. Noch gibt es 10.000 Tonnen von der wirksamen Medizin, es sind die einzigen ihrer Art auf der ganzen Welt und darum wohl behütet. Mayigi mußte dafür den außerordentlichen Preis von einer Kuh und 20 Schillinge zahlen, aber was bedeutet ein solches Opfer, wenn es darum geht, bem Bruder zu helfen. Die Schwarzen auf der Insel Kirne (Viktoria-See) sind Lebemänner und Schoßkinder der Natur: die Bananen fallen ihnen in den Schoß und das Hirsenbier und der Orangenschnaps fließen in Strömen. Kein Wunder, wenn sie bereit sind, für die Lebensverlängerung Opfer zu bringen. Die Erfolge der Kur find noch nicht klar bekannt, aber Mayigi hat wenigstens inzwischen sein kleines Vermögen um zwei Kühe, acht Ziegen und 60 Schillinge vermehrt. (Fides, Mai 1940.) Sitten und Gebräuche bei den Bapedi. (P. M. R., F. S. C.) Anmerkung 2. — Gar nicht selten wiederum kommt es vor, daß ein Neger das Heiratsalter erreicht und wahrnehmen muß, daß der Vater gewöhnlich aus Armut, d. h. aus Mangel am nötigen Rindvieh keine Fürsorge ober Vorkehrung getroffen, ihm eine Frau zu verschaffen. Gewöhnlich trifft dies Los die jüngeren Söhne: denn zuerst muß der Aeltestei unter das Ehejoch gespannt weriden, und niemals wird ein.jüngerer heiraten, bevor der ältere Bruder diesbezüglich versorgt ist. In diesem Falle schaut er sich selbst um eine Braut um; das Vernünftigste, was er tun kann. Hat er eine Schönheit — immerhin aus demselben Stamm und der gleichen Sippe — entdeckt, mit der er hofft, sein Glück zu machen, dann sucht er mit ihr eine diesbezügliche Aussprache gelegentlich einer Festlichkeit. Hebt hervor, auch wenn er das Blaue vom Himmel lügen muß, welche Unmenge von Rindern er besitzt etc. Kurz, daß er gewillt ist, für sie eine Lanze zu brechen. Dabei gibts keine schmachtenden Gebärden und Liebesbeteuerungen, auch keine Küsfereien und Ab-busseleien, die überlassen die Bapedi den Kühen und Katzen. Es wickelt sich alles ab wie eine gewöhnliche Geschäftssache. Ist das gnädige Fräulein einverstanden, dann wendet sich der Bewerber >etiva nicht selbst an dessen Vater, sondern er schickt einen fachkundigen, wohlmeinenden Boten hin, um jenen uoii seinem Wunsch in Kenntnis zu setzen. Dann erst eröffnet er dem eigenen Vater seinen Wunsch, daß er heiratM möchte und auf wem er es abgesehen habe. Frägt ihn der, ob er schon diesbezüglich Schritte getan, so leugnet der Junge es keck weg, das'gehört sich einmal zur Mode, wie das Altersbekenntnis bei den Damen. Der wahre Grund der Lüge liegt in der Höflichkeit verborgen. Der Junge will den Rechten des Alten nicht vorgreifen; denn in Wirklichkeit werden nun alle Verhandlungen ausschließlich von beiden Vätern geführt. Er entläßt scheinbar ärgerlich den Sohn, begibt sich selbst zum Heim der Auserkorenen und tritt vor die Familie mit ber Bitte um eine Schale Wasser. Des Mädchens Vater, der den Ankömmling bereits erwartet hatte, tritt nun vor und frägt, was er will. Die Antwort ist stereotip und lautet: „Eines von den kleinen Hündchen, die in deinem Kraal herumlaufen." Neue Frage: „Suchst du das Hündchen für dich oder deinen Sohn?" Nach erhaltener Auskunft wird dem Brautwerber mit gewichtiger Miene der Bescheid, man werde die Sache erst gut überlegen und jener kanns heimkehren auf lange Sicht; denn genau biefelben Formalitäten wiederholen sich nun viermal hintereinander im Abstand von ein paar Monaten. Der Neger überstürzt nichts, ben Bierhafen ausgenommen. Er weiß sich zu beherrschen zumal in wichtigen Fragen. Die Verzögerungszeremonie soll den Beweis erbringen, daß es dein Jungen ernst ist mit seinem Heiratsantrag. Denn keinem Bapedi wird es einfallen, sich solange am Narrenseil herumführen zu lassen, wenn es ihm nicht einst ist mit dem Antrag und mit der Absicht, die lenyalo Rinder zu zahlen. Selbst beim vierten Besuch wird dem Brautwerber nur angedeutet, er möge ruhig heimkehren. Nun werden die Verwandten, d. h. die Männer aus der Sippschaft der Braut zu Rate gezogen. Machen diese keine Einwendungen, dann geht ein Bote ab an des Heiratslustigen Vater, der nun die bokgoenyana mit den lenyalo Rindern seridet. Alles andere wie schon früher angedeutet. 3. Die Lenyalo Rinder: Ein Extrakapitel. Das wären so in groben Zügen die Heirats- und Hochzeitszeremonien bei den Bapedi-Negern. Die notwendigste Rolle spielen die bokgoenyana, die Zeugen, die heikelste, schwierigste, folgenschwerste die lenyalo, die Heiratsrinder, sie verdienen also unsere besondere Aufmerksamkeit. Wjer sich in dieser gehörnten Geschichte immer zurechtfindet, kann ruhig Domoder Hoszevemoniär werden. Auf den ersten Blick könnte ein Außenstehender den Eindruck be-> kommen, so eine Negerehe sei im Gmnde genommen eine reine Geschäftssache, ein Warenaustausch, ein regelrechter Kuh- und Mädchenhandel, und es fehlen nicht Bücher von Reisenden, die gewöhnlich nur fliichtig mit einem Volksstamm in Berührung kommen; auch nicht Berichts von Missionären, in welchen dies behauptet wird. Der Schein ist da; aber der Schein ist kein Beweis, sonst müßten wir manchem Mitglied der ehrsamen, menschlichen Gesellschaft in Ehrfurcht die Füße küssen, das in Wirklichkeit eine Tracht Prügel verdiente. Wie sehr sind doch die modernen Totengräber der Ehe bestrebt, ihre Freveltat und ihr zügelloses Leben mit dem Hinweis auf die Natur — die Naturvölker — zumal die Neger, auch damit zu beschönigen. Vergebliche Mühe; denn die Negerehe ist eben kein Kuhhandel; mag auch der materielle Vorteil ein gewichtiges Wort mitsprechen. Seien wir doch keine Pharisäer! Wie schwer in die Wagschale fallen nicht oft selbst bei christlichen Ehen im „hochkultivierten" Europa ein voller Geldbeutel — Bündel guter Aktien, ein fetter Hof, ein wohlbestockter Wald, eine saftige Wiese, ein großer Düngerhaufen mit dem Vieh dahinter; und früher Adelstitel und Fürstenkronen seligen Andenkens? Deutete die Zahlung der lenyalo Rinder auf ein bloßes Geschäft hin, so würde die Tochter ja an den Meistbietenden verkauft, was keineswegs der Fall ist. Auch haben wir gesehen, unter welch komplizierten und oft langwierigen Zeremonien eine Heirat sich abwickelt; keinem Neger würde es einfallen, in dieser Weise einen Kuh- oder Bockhandel abzuschließen. Maßgebend in dieser Frage sind wohl die Negerinnen selbst, die sich nicht beim Eheabschluß als reinen Handelsgegenstand betrachten. Vor nicht vielen Fahren wurde in Natal von den Missionären eine Versammlung einberufen von katholischen Negerinnen, Lehrerinnen und angesehenen Frauen und diesen die Frage vorgelegt, ob sie bei der katholischen Eheschließung diesen Brauch der Ochsenablieferung, der doch einem Kuhhandel ähnlich sähe und wovon sie selber ja keinen Nutzen zögen, beibehalten oder doch nicht lieber abgeschafft haben wollten. Und siehe da: einstimmig traten sie für die Beibehaltung ein. Der Vorsitzende Missionär war mehr als überrascht und fragte um den Grund. Da stand eine schwarze Schönheit auf und sagte: „Bei leuch in Europa mNß die Braut Geld, ein Haus oder Ochsen dem Bräutigam bringen, sonst ist sie ihm nichts wert. Bei uns muß der Bräutigam viel Ochsen schwitzen, um zu zeigen, wieviel ihm die Braut wert ist." Das letzte Wobt Und das letzte Ja oder Nein haben Braut und Bräutigam zu sagen und zwar bei mehr als einer Gelegenheit, und sie sagen tz selbst dann, wench ih!uech oder ihren Eltern daraus dis größten Verlegenheiten bereitet werden. Die lenyalo Rinder also sind nicht der Kaufpreis für die Braut. Sie, find im Gegenteil das Fundament der Ehe und der Eherechte und der Ehegesetzgebung bei den Bapedi und andern Negerstämmen: sie ersetzen gleichsam unser feierliches Versprechen und den Ringaustausch am Altare:, binden die Ehe. Die lenyalo zwingen gleichsam den Ehemann, seine Frau oder Fragen ordentlich zu behandeln und alles zu unterlassen, wodurch diese berechtigt wäre, ihn zut verlassen. Sie binden nicht weniger die Frau an ihren Mann, damit sie ihm ohne schweren, gesetzlichen Grund nicht davonläuft. Davon später. Die lenyalo endlich bilden das Legitimations-dökument der Kinder. Sie spielen also eine — ja die größte Rolle beim Ehekontrakt und beim Negervolke überhaupt. Wer die diesbezügliche Auffassung der Eingebornen nicht kennt odey nicht beachtet, kann leicht in schwere Verlegenheit geraten und bei der besten Absicht der guten Sache schweren Schaden zufügen. Zum Beleg eine Geschichte, die auch dann wahr wäre, wenn sie von keinem Bsnschger erzählt würde. In Natal ist es gewesen und noch keine 15 Jahre ist's her. Auf einer abgelegenen Missionsstation schwingt ein junger Missionär, $s ist sein erster Posten, sein Zepter und wirft seine Netze aus zum Fischfang für den Himmel. Voll feurigen Eifers ist er und Opfergeist — aber als Neuling unerfahren auch. Die Station ist nicht Neugründung: sie zählt schon viele und alte christliche Familien oder Mitglieder davon. Ein christliches Negermädchen hat er in seiner Herde, das schon ein paarmal da war mit dem Wunsche, bei den Eingeborenen Schwestern einzutreten. Der Ein Wagenvoll Hochzeitsga'ste vor der Kirche Maria Trost bei Lydenburg. Missionär hat den Vater, der Heide war, wohl aufgesucht und bei ihm Fürsprache eingelegt für das brave Kind. Aber der Alte macht Schwierig-, beiten; er ist Witwer, ein armer Schlucker und möchte doch wieder heiraten. — Er hat nur die eine Tochter, durch ihre Heirat bekäme er Rinder, die seine zu bewerkstelligen; schlüpft sie ins Kloster, sind die Aussichten und Hoffnungen futsch. Daher der Widerstand. Leicht begreiflich auch für einen „Tölderer". Aber auch der Missionär ist zäh und läßt nicht lugg. Der Eifer und die Liebe sind erfinderisch; mitunter freilich auch blind- „Hör mal, du alter Sünder, wieviel Ochsen willst du haben? Sechs: wenn ich sie dir schenke, kann dann dein Kind ins Kloster gehen?" Dann kann es gehen. Der Missionär verschaffte nach und nach sich die Ochsen: sie kosteten damals bei der großen Trockenheit nicht viel: ließ sie dem Neger überbringen und dieser gab die Tochter frei. Wie erstaunt aber war der Missionär, als er in wenigen Tagen von allen Seiten im weiten Missionssprengel und noch weit darüber hinaus hören mußte, er habe genes Mädchen geheiratet. Alle Proteste und alle Aufklärungen waren für die Katz. Er hat die lenpalo Rinder hergegeben also nach Neger-Auffassung das Mädchen,geheiratet und' punctum. Er wurde unmöglich und mußte das Arbeitsfeld räumen. Vielweiberei. Sie ist nicht bloß Privileg der Häuptlinge wie bei manchem Neger-volke, sondern bei den Bapevi und bei den Basuto überhaupt — allgemeine Sitte, soweit die materiellen Verhältnisse es gestatten. Die Heirats- und Hochzeitsformalitäten bleiben sich dieselben nur mit dem Unterschied, daß die lenyalo Zahl vom Alter der verschiedenen Fraue>n stark beeinflußt wird. Die Sitte der, Vielweiberei wird je nach dem Standpunkt der 33eur=i teiler auf verschiedene Ursachen zurückgeführt. Die einen erblicken darin bloß einen Auswuchs der sinnlichen Negernatur. Sie schöpfen ihr Urteil aus dem Armutszeugnis der Lebemänner unserer zivilisierten Welt. Andere suchen die Erklärung im Geltungstrieb des Eingebornen: Je mehr Weiber, desto größer der Kraal, desto mehr Ansehen bei der Sippe. Die Tatsache stimmt ja, setzt aber schon voraus, daß der Stamm die Vielweiberei für sittlich gut betrachtet. Denn die Bapedi sind noch nicht so tief gefallen, daß sie alles das für rühmlich und lobenswert halten, was zeitlichen Vorteil bringt. Dieser Grundsatz mächst und gedeiht unter ganz andern klimatischen Verhältnissen. Wieder andere Kritiker suchen diese Sitte durch die Profitgier dev Neger zu erklären. Denn tatsächlich kommt diese dabei auf ihre Rechnung. Fe mehr Frauen, destomehr Arbeitskräfte für den Mann, desto mehr Feld zum bebauen: Desto mehr Hoffnung auf eine Menge Rindetz durch die Verheiratung zahlreicher Töchter. Oberflächlich genommen scheint diese Erklärung ganz plaustebel. Aber man hat dabei vergessen, daß auch Buben mit aufwachsen, deren Heiratslust und -Recht dem reichen Papa! die Rinder wieder entführt. Nebenbei bemerkt, hat dieser nicht unbeschränktes Verfügungsrecht über die lenyalo Rinder seiner verheirateten Töchter. Allerdings .mitspielen werden alle drei angeführten Gründe: denn blutsverwandt mit uns tugendhaften Europäern durch unseren Großvater Adam und seine Gesponsin Eva sind sie wie wir auch dem harten Joch der dreifachen Begierlichkeit unterworfen: lind wenn wir Gnadenkinder trotz der vielen Gegenmittel schwer darunter seufzen rind Niederlagen erleiden, warum sollen wir uns wundern, wenn es Heiden passiert. Ich sagte mitspielen wird die Augenlust, die Fleischeslust und die Hoffart des Lebens bei der Vielweiberei unter ben Bapedi. Das richtige Licht auf die ganze Geschichte wirft aber vielleicht ein Umstand, ein sittliches Gesetz bei diesem Volksstamm, das man zu wenig in Betrackt gezogen hat und doch von ausschlaggebender Bedeutung ist: Das Sittengesetz verbietet nämlich der Bapedi-Frau wieder Mutterfreuden zu haben, bevor das vorhergehende Kind ein Alter von beiläufig 3 Jahren erreicht hat. Einerseits um die Frau zu schonen und arbeitskräftig zu erhalten, anderseits um dem Kinde lange die mütterliche Nahrung zu gewährleisten. Nun ist die Bapediehe noch nicht entheiligt durch das Laster bet Geburtskontrolle und -Verhinderung, so tief sind unsere „Wilden" noch nicht gesunken. Für sie ist das Kind noch immer der Che-Segen und nicht der Ehe Last. Welch grelles Licht wirft diese erhabene Auffassung auf unsere Kultur, auf die Mördergüube so vieler leider auch christlicher Chen. Durch diese sittliche Auffassung gerät der Mann in eine wahre Zwangsmühle! entweder muß er auf lange Distanz auf seine Eherechte verzichten oder er bringt seine Frau in Schande eben nach Bapedi-Auffassung — sie ist irrig, aber einmal da. Konkubinat ist glücklicher Weise auch nicht Brauch; schon deshalb nicht, weil für eine Gefallene kaum mehr ein alter Sünder Ehegelüste hat und höchstens eine alte Kuh dafür gibt. So ift’s verständlich, daß die Vielweiberei eingeführt und sanktioniert wurde. Schließlich und endlich ist sie ja nicht gegen das Naturrecht. Bemerkt sei, daß auch in dieser Hinsicht der Häuptling eine Ausnahmestellung hat. Daß die Vielweiberei ein großes Hindernis für die Bekehrung der Bapedi bildet, oder daß die Bekehrung heroische Opfer von ihnen verlangt, liegt auf der Hand. Aber die Gnade verschafft die Kraft dazu. Durch Gebet und eigene Opfer müssen wir sie ihnen verschaffen. (Fortsetzung folgt.) Das Leid. Ein Menschenkind, das nichts gelitten: Ein weinstock, den man nie beschnitten - Und eine Glocke ohne Klang, wem nie ein Schlag das LserZ durchdrang. * Der Kpfel braucht Zum Keifen Zeit; Daraus zu warten ist - dein Leid. * Mein freund, du tust mir leid; Dein Herz ist ach! so weit -Nie kann die Welt es füllen Und Erdenlust vergänglich, Bleibt ewig unzulänglich "Den heißen Durst zu stillen. * Mein freund, nicht eins vom Hundert Des Leides, das dir gebührt, Traf dich; Du schmollst und schaust verwundert, welch steinigen weg man dich führt, Bus mich, Der die Hitze des Tages getragen, — Statt in Demut mir Dank zu sagen. * wie oft hast doch du Gott den Krieg erklärt! Nun trage es, ist dir kein friede beschert, wenn Gott nun nach Kriegsrecht mit dir verfährt. * Die BrZnei all dein Leid zu behandeln? Mußt dein Leid nur in Mitleid verwandeln Mit dem Heiland und Seinen Getreuen, So wird dich es und andere freuen! 71 Missionar in den Gefahren der Arktis. Churchill (Manitoba, Kanada). — Am 10. November erhielt Sr. Exz. Mons. Clabaut O. M. I., der Koadjutor des Apost. Vikars von Hudson Bay, aus der Missionsstation Notre-Dame des Neiges (innerhalb des Polarkreises) die kurze aber vielsagende Radionachricht: „Die beiden Hände Buliard schwer erfroren, stop, Finger in gefährlichem Zustand, stop, Arzt sendet Behandlung mittels Radio." Soll der junge 25jährige Missionar P. Buliard, der seit einem Monat und zwei Tagen in der Mission steht, seine Hände verlieren? Der nächste Arzt ist vom Kranken und seinem Mitbruder über 600 km entfernt; dabei herrscht arktischer Winter und arktische Nacht. Zwischen dem Arzt von Chesterfield und P. Lecroix — das ist der ältere Missionar, der den jüngeren pflegt — entwickelt sich ein tragischer Radioaustausch. Am 17. November wird die Sache kritisch: das Fleisch der Finger scheint abgestorben, die Medikamente gehen aus, am 29. November öffnen sich die Wunden an freu Fingerspitzen, Eiter fließt heraus, ant 4. Dezember werden die Finger schwarz, am 5. Dezember nahm der' Brand zu. Diese Anrufe mitanhören und nichts zu unternehmen, um den jungen Priester zu retten, schien unerträglich. Mons. Turquetil, der zuständige Apost. Vikar, telegraphiert dem Apost. Vikar von Mackenzie, aber Mons. Breynat und sein Pilot sind auf Reifen; man weiß nicht wo. Der Flieger-pater Schulte der schoit 1938 einem Missionar im hohen Norden das Leben gerettet hatte, wäre bereit von Washington aus zu starten, aber er ist deutscher Staatsbürger; wie soll man in der gebotenen Eile all die Genehmigungen einholen. Der Bischof wendet sich an die Kanadische Luft-, schiffahrtsgesellschaft. Trotz des gefährlichen Wetters geht ein Flugzeug ab, muß aber wieder umkehren und acht Tage warten. Am 27. November startet das Flugzeug endlich, muß aber 300 km von Churchill entfernt die Räder in Schneereifen umwechseln. Am 30. November ivird der Flug wiederaufgenommen, die Eskimo sehen auf der Jagd voll Unruhe den großen Vogel der Weißen, der es wagt dem Zorn des Hohen Nordens zu trotzen. Schon in Chesterfield muß das Flugzeug von neuem acht Tage anhalten, während sich der Dialog am Radio einsilbig traurig weiterspinnt: „Die Hände schwellen an, die schwarzen Flecken werden größer." Messe in ewigem Eis und Schnee. 2m Iglu der Eskimo ganz aus Schnee und Eis, .die Innenwände mit Tierfellen überzogen feiert P. Henry, einer der Oblatenmissionäre der Hudsanbay das hl. Opfer. Da am 9. Dezember erreicht das Flugzeug Repulse ®cu); doch ist die Sonne nur eine Stunde sichtbar und man muß den folgenden Tag abwarten, um den Kranken nach dem Hospital von Chesterfield transportieren zu können. Der Brand greift weiter um sich, und so wird der Transport schließlich nach Winnipeg bewerkstelligt. Mehrere Finger sind verloren, doch sind anscheinend Hände und Arme gerettet. (Fides, Januar 1940.) Churchill (Hudson Bap, Kanada). — Die letzten Nachrichten von dem Missionar der in Repulse Bap, der dem magnetischen Nordpol nächsten Station, seiner erfrovelnen .Hände wegen nach einem 500 km-Flug nach Chesterfield Inlet gebracht werden mußte, lauten günstig. Die befürchtete Amputation wurde vermieden, allmählig kann der Kranke wieder seine Hände und Finger regen. Ueber den Hergang des Unglücks wird noch berichtet: Der junge erst 25-jährige P. Buliard, der seit einem Monat sich im Hohen Norden befand, marschierte am 6. November 1939 auf dem Eis des Meeres. Er hatte das Unglück auszurutschen und unter dem Gewicht seines Falles brach das Eis. Mit ungeheurer Anstrengung arbeitete sich der Pater-aus dem eisigen Wasser heraus unid nahm die Richtung auf die Mission. Müde zum Umsinken hielt er inne, um Atem zu schöpfen und um Hilfe zu rufen. Vergebens: Die Eskimos hörten ihn in ihren eisbedeckten Iglus nicht. Die Handschuhe hatte der Unglückliche im Wasser verloren und jetzt fühlte er wie seine Hände zusehends erstarrten. Er konnte sie nicht einmal unter seinen eisbedeckten Kleidern bergen, denn er schrvankte förmlich über das Eis dahin und mußte jeden Augenblick einen neuen Fall fürchten. Als er feine armselige Hütte erreichte, hatte sein Gefährte alle Mühe ihn abzuhalten, daß er sich nicht auf den Ofen stürzte, um sich zu erwärmen: er mußte zu seiner Rettung zunächst ein kaltes Bad nehmen und darin Umschläge mit lauem Wasser. Trotz der Bemühungen von Bischof Tur-quetil, der ein Flugzeug schickte, kam der Patient erst am 10. Dez^mber im Hospital Chesterfield an. Seit dem 16. November hatte sich der Brand eingestellt: er war am 7. Dezember bis zu den Ellenbogen vorgedrungen. Die vom Arzt als notwendig erklärte Ueberführung — wiederum im Aeroplan — von Chesterfield nach Saint Boniface (1800 km!) verzögerte sich nach dein 13. Dezember um eine ganze Woche. Doch schreitet seitdem die Besserung vor allem auch durch die Behandlung mit X-Strahlen gut voran. An Weihnachten konnte der Schwergeprüfte wieder Messe lesen, bald wird er wohl seine Eskimo wieder erreicht haben. (Fides, März 1940.) ra Ungeduld, Er knirscht mit den Lahnen, Schlägt wütend um sich -Leichtsinniges Mücklein, Der 'Riefe meint dich! IX Lanze und Kreuz. Geschichtliche Erzählung von Br. A. Cagol F. S. C. I. Der Ilebersall. Die gebildete Welt schrieb das Jahr 1861. Es war im Monat Dezember. 3m Lande der wilden Schillukneger befand man sich im „Rudo", der kühleren Jahreszeit, unter der Herrschaft des Königs N j i a d o k. Kühlender Nordwind strich hin über das mit mannshohem Grase bestandene, flache Land am linken User des Weißen Niles, der feine' sumpfgeschwängerten Fluten trübe und träge nordwärts rollt. Seit drei Monaten hatten die Regen aufgehört, der Fluß war im Fallen, und feine Seitenwässer trockneten aus. Auf einem schmalen Landstrich von wenig mehr als taufend Metern Breite folgen sich die Dörfer, große und kleine, in kurzen Abständen und ununterbrochener Kette. Die Verbindung stellen schmale, gewundene Fußpfade her. Auf einem dieser Pfade, der vom großen Dorfe Akuruar zum kleinen Dorfe A bur führt, schreitet ein etwa 13jähriges Schillukmäd-chen einher. Bekleidet ist es außer mit einem Hüftenschurz mit einem Antilopenfell, dessen Beinzipfel im Takte des Gehens um des Mädchens Körper schlagen. In ihren Ohren stecken spannlange, goldfarbige Stroh-stengel, die sich bei jedem Schritte hin- un!d herbewegen und im Scheine der vollen Nachmittagssonne ein flimmerndes Lichtspiel erzeugen. Uni die Hand- und Fußgelenke trägt das leichtfüßige Kind der Wildnis glatte, glänzende , neben einander liegende Eisenringe und oberhalb der Hand- iKalholhcher Schillukneaer. Unser'Suöcmneger" aus oem Stamm der Schilluk fällt durch fein kunstvoll frisiertes Kopfhaar auf. Es ist unter dem Namen „Müh" bekannt. (goto Fides.) gelenkringe dichte Gewinde von grünen Glasperlen, die einen angenehmen Farbengegensatz zu dem schwarzen Hautton bilden. Das junge Menschenkind befand sich in der heitersten Laune. In den nächsten Tagen sollte ein großer Volkstanz stattfinden, und Ad or, so war ihr Name, .sollte zum ersten Male damn teilnehmen und durch die! Teilnahme an dieser wichtigen öffentlichen Handlung die Anerkennung ihrer Volljährigkeit und Heiratsfähigkeit erlangen. Schon seit dem letzten Rudo war Adors ganzes Sinnen und Trachten auf dieses Ereignis gerichtet. Nun eilte sie in das kleine Nachbardorf, um dort noch einiges mit ihrer Freundin Nstikaia zu besprechen. Das Mädchen trat aus dem hohen Steppengras hervor. Vor ihm lag das Dorf Abur. Tiefer Friede war darüber ausgegossen. Nur vereinzeltes Gekläff der rotbraunen Hunde und das Krähen der kleinen Hühnerhähne war zu vernehmen. Ador näherte sich dem Mattengeflecht, das die elterliche Behausung ihrer Freundin umschloß und betrat durch den schmalen Zugang den vor der Wohnhütte liegenden kleinen Hof. Vor dem rundlichen Eingangsloch der Hüttenmausr kauerte Njikaia am Boden, damit beschäftigt, getrocknetes Nilpferdfleisch in kleine, mundgerechte Stücke zu schneiden, wozu sie sich einer Lanze bediente. Beim unerwarteten Anblick ihrer Freundin ließ sie sogleich alles liegen und stehen und sprang auf, der Besucherin den landesüblichen Willkommgruß zu bieten: „Du bist gekommen! der große Geist hat dich hergeführt." Njikaias Tracht glich derjenigen Adors, nur daß sie auch Messingringe in den Ohren trug. Während i>er Begrüßung der beiden Freundinnen wurde der kahlgeschorene Kopf einer verblühten Schillukfrau im Hütteneingang sichtbar, der Mutter Njikaias. Nach der Begrüßung der jungen Besucherin nahm sie ihre Kocharbeit im Innern der Wohnhütte wieder auf, während die beiden jungen Mädchen sich im Kal (Hofraum) zu vertraulicher Aussprache am Boden niederließen. Inzwischen näherte die Sonne sich dem westlichen Gesichtskreise. Das Brüllen der Rinder zeigte die Heimkehr der Viehherde des Dorfes an, die von ber männlichen Bevölkerung in die großen Ställe untergebracht wurde. Die Hausfrau hatte den steifen Durrabrei bereitet und das Trockenfleisch in der üblichen Sesamöltunke gekocht. Nachdem das Vieh versorgt war, betraten A d j a k, der Vater Njikaias sowie deren älterer und jüngerer Bruder den Hof, alle in dunkler, einfachster Adamstracht, wie es eben Stammessitte war. Der Vater, ein Mann in den besten Jahren, hatte in längjähriger Pflege sein filziges Haupthaar so ausgerichtet, daß es die Form einer großen Scheibe angenommen hatte n.nd den Kopf wie einen Heiligenschein umgab. Dem Geschmack Luongs, des älteren Sohnes, entsprach es, in seinem Haarputz den Riesenkamm efnes Hahnes wiederzugeben. Der kleine Akwetsch, der dem schönen Geschlecht offenbar noch nicht zu gefallen suchte, ließ sein Knabenhaar noch so filzig wachsen, wie Mutter Natur es ihm gegeben. Der Mann trug an beiden Oberarjmen je einen dicken Elfenbeinring, der bei dem Jüngling durch eng aneinander liegende Ringe aus gedrehten Pflanzenfasern ersetzt war. Beim Eintritt in den Hof zollte weder der Vater, noch der jünger,e, Sohn dem weiblichen Besuche die geringste Beachtung. Ersterer ließ sich ohne Verzug vor den beiden dampfenden Schüsseln nieder, die die Hausfrau auf dem Boden bereit gestellt hatte. Nur das Apge Luongs ruhte' mit unverkennbarem Wohlgefallen auf der gut entwickelten Gestalt der jungen Besucherin. Indessen eilte Njikaia mit einer Kürbisschale Wasser herbei, lieh sich auf beide Knie nieder und reichte sie i>em Vater. Dieser nahm einejns tüchtigen Schluck, spülte den Mund ustd spie dann das Wasser mit großer' Fertigkeit in weitem Bogen von sich: zuletzt wusch er sich die Hände, indem er mit einer Hand Wasser über die andere goß und sie dann abschlenkerte. Sein Äjeltester folgte seinem Beispiele. Dann sprachen beide Männer ernsthaft den Schüsseln zu. Unter tiefem Schweigen widmen die hungrigen Esser sich der Mahlzeit, bis sowohl der Inhalt der Schüsseln, als ihr Eifer abnimmt. Endlich sind sie befriedigt und lecken abschließend die Finger ab. Njikaia erscheint wieder mit Wasser, und die beiden Männer waschen von neuem die Finger und spülen den Mund aus. Nun erst kommt eine Unterhaltung in Fluß. Die weiblchein Personen haben inzwischen die Schüsseln ins Innere der Hütte getragen, und sie und der Knabe halten nun ihrerseits Mahlzeit, an der Ador als selbstverständlicher Gast teilnimmt. Mit den Männern gemeinsam zu essen märe für weibliche Personen und Kinder nach Schilluksitte ein unerhörter Mangel an Achtung. Nach der Mahlzeit begaben die Männer sich zur Abendunterhaltung auf den Dorfplatz, in dessen Mitte der gegabelte, rauhe Stamm einer großen Dompalme mit rauschender Fächerkrone aufragte. Hier war es bereits lebendig; es ertönten Tronrmelschlag, Lachen und Singen. Die Alten hatten sich würdevoll auf kleinen, mitgebrachten Schemeln niedergelassen, und rauchend sprachen sie die Tagesneuigkeiten durch. Die Jünglinge standen in Gruppen beisammen riud unterhielten sich auf lebhaftere Weise. Unter dein Dorfbaum säßen zwei halbwüchsige Burschen, die abwechselnd oder gleichzeitig die große, fellbespaunte Trommel bearbeiteten, damit einen Teil der Jugend zu Spiel und Tanz anregend. Unerwartet tauchte die verspätete Gestalt eines jungen Schillrik ans, der nicht im Dorfe Abur wohnte: er mischte sich unter seine Altersgenossen, die ihn neugierig ausfragten. Allmählich wurde es stiller auf dem Dorfplatze: einer nach dem andern zogen die Schilluk sich in ihre Behausungen zurück. Die jungen Mädchen begaben sich in eine gemeinsame Schlafhütte: sie waren aber noch nicht gleich zum Schlafen ausgelegt: Ador, der muntere Gast vom Großdorf, sollte erst noch einige Fabeln und Rätsel zum Besten geben. Auf den harten Rinderfellen liegend lauschten die jungen Schiluk-schönen folgender Erzählung Adors: „Der große Geist hatte einem guten Knaben, den er sehr lieb hatte, ein Zauberlied beigebracht, das es ihm ermöglichte, Fische im großen Strome ans Ufer zu locken und zu fangen. Der Löwe belauschte den Knaben, hörte sein Liedchen und lernte es: es gelang ihm aber nicht, die Fische zu täuschen, weil sein Mund zu stumpf war. So ging er zur Ameise und fragte diese um Rat. Die Anreise, die-sich gut aufs Schmiedehandwerk versteht, nahm einen Hammer zur Hand und schmiedete den Mund des Löwen schöir spitz zu. Run gelang es dem Löwen, die Fische ans Ufer zu locken rind zu fangen. Dadurch hatte das Zauberlied seine Kraft für den Knaben verloren. Da kam der Hase und-half dem Knaben. Als der Löwe am folgenden Tage an einem Tanze seines Dorfes teilnahm und sich gerade der gefangenen Fische rühmte, schlich der Hase sich ins Haus des Lörven, wo er die Löwin fand, alt und blind, am Feuer sitzend und die Fische kochend. Der Hase schlich leise hinzu, nahm die Fische aus dem Kochtopfe, schnitt einem jungen Löwen, der in der Ecke schlief, den Hals ab, steckte ihn anstatt der Fische in den Topf und lief mit den Fischen davon. So erhielt der Knabe die Fische zurück, und der Löwe verlor die Zaubergewalt." (Fortsetzung folg!.)