^K 42. »844. -^-^M^<^ Vaterländisches. Die dritte innerosterreichische Industrie - Ausstellung zu Laiback im September »844. (Beschluß.) VN, Papier, Buchbinder- und Buchdrucker-Arbeiten, Lithographien u. s. w. ^Don den drei Ma sch i li e n papierfab r ike n Innerösterreichs hatte bloß die Iosephsthaler (bei Laibach) verschiedene Sorten ausgestellt, welche hinsichtlich ihrer Festigkeit, Reinheit und Weiße nicht) zu wünsche,, übrig ließen. Dieses noch nicht lange bestehende Etablissement beschäftigt bereits ?0 __ 80 Personen, besitzt eine Bischof'sche Zeugputzmaschine, und hat den Kreis seiner Abnehmer bis nach Italien, Steyermark und Kärntcn ausgedehnt. Die Breite der Papiere ohne End ging bis zu 53" und mehrere Sor-ten waren sehr schön im Zeug gefärbt. Ausgezeichnet schöne Preßspäne und Eichspandeckel lieferte Werner Grundner von Ladia bei Gö'rtschach; auch seme Büttenpapiere waren ein gutes Erzeugnis;. Die ausgestellten Spielkarten gehörten zu den allcrge-wöhnlichsten Erzeugnissen dieser Art. Die typographischen Leistungen von Fr. und Ale),-. Eurich in Linz im Fache des Farbendrucks, der Stereotypie und der Schriftgießerei haben sich langst emen wohlverdienten Ruf errungen. Diesmal wurden auch auf galvanoplastlschem Wege erhaltene Matrizen und Patrizen ausgestellt, welche durch ihre hohe Reinheit überraschten. Weniger können wir uns mit den jetzt üblichen farbigen Tableaur befreunden, welche ofc mit bewunderungswürdigem Fleiße aus dem spröden Stoffe zusammengesetzt, diesen doch nimmer zu bewältigen vermögen, und als Resultat gewöhnlich cine, alles höhern Kunstsinnes bare, Künstelei liefern, die durch ihren Anblick mehr beleidigt als erfreut. Die richtige Gränze, welche bei ähnlichen Leistungen nicht überschritten werden darf, wenn die Kun mit verfinsterten Augenbrauen und gefalteter Stirne öffnet Dich der Richter bei Ausfertigung eines Urtheils; bedächtig, mit emporgezogencr Unterlippe, das Haupt wiegend, klopfr am Krankenbette der Arzt auf Dich, um den Umstehenden das Schwierige des Falles und die Wichtigkeit seines RatheS bemerkbar zn machen. Minutenlang hac der Denker seine Finger wie ein Fuchseisen in Dich gesenkt, ehe er sie, die Augen nach der Decke gewandt, tiefeinziehend an das Organ des Geruchs bringt. Schnell öffnet Dich der um einen Reim verlegene Dichter und achtet nicht, daß Dein Inhalt vergeudet wird. Dich dreht, die Blicke schief nach der Seite gerichtet, die Lippen ausgeworfen, der hohe Gönner in den Händen , weun ein unterrhänigst Bittender, oder einBuch-händler, wenn ein armer Schriftsteller mit emem Ma-Mlscrlpre vor «hm steht. Der Näscher und der Geizige , so sehr sie Dich achten, trage» Dich selten oder nie bei sich, sehen Dich aber bei Bekannten und Freunden um so lieber. Du knüpfst Unterhaltungen an und brichst sie ab. Du dienst zur Empfehlung und zur Entschuldigung. Du machst den Eingang in man-ches interessante Gespräch. Dli vereinst streitende Parteien und lässest es dabei am Meisten über Dich gehen. Du kürzest der Langenweile die Zeit, und verlängerst dem Spieler die Ueberlegung, Durch die Gemälde, die Dich zieren, bist Du das Mittel, Moral, Politik, Geschichte, schöne Wissenschaften und Bildung bis in die niedrigste Volksclasse zu verbreiten und Vaterlandsliebe zu erwecken. Du bring,? Leben, wenn auch nur durch Annehmen, Verweigern und Niesen, in die ledernste Gesellschaft. Du bist d.:s Hilfsmittel so manchen seichten Kopfes, der den Nachsatz oder den Beweis schuldig bleiben muß. Du bist der Schild , hinter den sich das Lächeln des Satyri-kers versteckt. Nach Deinem Werch^, nach Deinem Acußern beurtheilt mau, oft wohl zu vorschnell, Deinen Besitzer, seinen Geschmack, sem Handwerk, sein Treiben, seinen Charakter, seine politische Meinung. Du bist im bürgerlichen Leben mehr, als man glaubt. (Das Buch von der Nase. Leipzig, Iackowltz.) Verleger: Iguaz Alois Edler v. Kleinmayr.