(Mbacher ML eltunM Dienstag öen 7. NZZril 1835. ML ten. vcn 3. April. 2?er Allerhöchste Hos wurde durch den Todes» fall Sr. k. k. Hoheit deü durchlauchtigste!, Herrn Erzherzogs Anton Biccor, Hoch- und Dcutschmei» siers lc. tc. lc., in die tiefste Trauer versetzt. Se. l. k. Hoheit sind gestern Abends um HM 10 Uhr verschieden. Se. k. k. Apostol. Majestät weiland Franz der Erste glorreichen Andenkens, haben vermög eines an den Kanzler des konigl. Ungarischen- St. Sce-phan'Ordens, Grafen v. Rcviczky, unterm »2. Fe> bcuar d. I. erlassenen 7lNerhö.dsten Oabiüetls> Schreibens, Sr. königl. Hoheit dem Kronprinzen von Bayern das Grohkreuz des besagten Ordc»» zu verleihen, und Hochstdemselben die Or0ens'De>.ola» tisn Selbst zU übergeben befunden. Sc. Majestät der ANerdurchlauchtigste Kaiser Ferdinand I. geruhten, — dem uralten, bei allen frühen ähnlichen Gelegenheiten Statt gehabten Herkommen gemäß, am 25. März d. I. cine fcicr' Ilche Deputation der Nieder Oest. Stande zu cm« pfangcn, in wclchcr dieselben die ehrerbietigsten Aufrücke ihrer treuanhänglichsten Empfindungen cn»g Anlaß des tief betrauerten Ablebens Sr. ^.a< jestät Franz I., und der glorreichen Tl)lond/>lci. gUNg Sr. Majestät Ferdinand I. darbrachten. Se. Durchlaucht der regierende Herzog von Anhalt - Dessau haben Ihrem Kamme.hcrrn und geheimen Legatilli'srath Von Berenh 0 r st dcn Auftrag zu ertheilen geruht, die Bclleiosbczeigun. gen über das Ablesen Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich, Franz I., so wie die Gluckn)iUl. sche zur Thronbesteigung Sr. jetzt regierendenMa« jcstät, des Kaisers und 5xönigs Ferdinand I., nach Wien zu überbringen, rro derselbe bereits eingetroffen ist. (Wien. Z.) V e u t s ch l a n v. 7lus Sigma ringen wird vom 16. März gemeldet: .Auf hochsicn Bcfchl Sr. hochsürstl. Durchlaucht irurde heute in der hiesigen Ltadtpfarr. tirchc für weiland Se. k. k. Majestät Franz I. ein fnrrlichcr Trauergotlesdieosi gehalten, welchem die höchsten Herrschaften, das gesammte Hof« und Dienstpersonal, die hohe» u»d nicdern Dicasicrien mit dem dazu gehörigen Kcinzlcipcrsonale, das lDf» siziercorps mit dem dahicr garniscnirendcn Militär, die Geistlichkeit, der Siadtmagistrat und eine große Anzahl aus der hiesigen Bürger- und Einwohner, schaft'und die Schuljugend beiwohnten.« — Auch in der Hospsarrkirche zu Hcchingen wurde sür Se. Majestät weiland Kaiser Franz I. ein fcicr« lichcr Trauergottcsdienst wie in Sigmaringcn ge« halten. ' (Oest. B.) München, 28. März. Hcutc hat der k. k. österreichische Fcllmarschall.Lieutenant Graf (Zecco« pieri Audienz bei Sr. Majestät dem König, worin derselbe die offizielle Anzeige von dem Ableben Sr. Majestät dc5 Kaife>s Franz. ss >rie des Regierungs» antritls Sr. Majest.il tes Kaisers Fet>inand ma« chcn l»ird. Se. (^'cellenz beglbl sich von hier nach Stuttgart, (Zarlsruhe, Darmstacl lc. (^lllg. Z.) Die Blaui'schircigcr Zeitung vom 2». März meldet: 'Wcg'l'u des Ablebens Sr. Majestät des Kaisers Franz I. von Oesterreich ist auf Beranlas. sung des um hiesigen Hofe accreditirten k. k.Oestcr« rcichischcn Gesandten, Freiherr« ?. Hluby Eelrnp n6 .heute Vormittags um 10 Uhr in der katholischen ^ Kirche hierseldst ein feierliches Traueramt gehalten worden. S<. Durchlaucht der Herzog, die Höchsten 'Hof. und Staatsbeamten, das gesamnnc Offizlcr- 6arpä der Garnison, der Stadt-Magistrat, die Geistlichkeit und viele Andere wohnten dcr ernsten (Zeremonie im Trauer ^ (Zostüme bei; eine Abchci« lung Grenadiere war in und vor der Kirche aufge» sicllt. Aus Freyburg vom 2I. März wird berichtet: Das hiesige Bürgec»()orps, »velchcö unter der Re< gierung Sr. Majestät Kaiser Franz I. gegrün' det wurde und durch vielfache Ermncnmg an die-sen durch fürstliche und bürgerliche Tugenden so ausgezeichneten Regenten geknüpft war, hatte auf heuce einen feierlichen Traucrgcttcsdicnst für den verewigten Kaiser angeordnet. Sc. i'omgl. Hoheit der Großherzog von Baten habcn das deßfaNsige Gesuch nicht nur gerne genehmigt, sondern auch den geheimen Nathuno Regierungs«Director Beeck beauftragt, in Hochstihrem Name» der Feierlich-teil beizuwohnen. Heute Morgens wurde nun in der Dömtirche ein feierliches Tadlenamc abgehalten, welchem dcr Stellvertreter des Grohhcrzogs, daä sämmtliche Bürger.ch dem Nsrten einen Ehrendegen aus der Hand der Königinn. Er befehligt fünf Bataillons der alten Truppen. Graf Mirasol ist zum Ehcf seines Generalsiabs er« nannt. Man schreibt von der spanischen Gränze: »Mi« na zog am 20. März von Elisondo ab, und nahm die Kanonen der (Zarlisten und eine große Zahl von Gefangenen mit sich. Er läßt im Bafianthale den Brigadier Barcna mit acht Bataillonen zurück. San Esieoan, Urdax, Roncevaux und Burgctte sollen bcfcstigt und beseht werden. Mina bewaffnet die Freiwilligen im Bastanthale. Die Gießerei von Donal Maria, die Gießerei von San Estcvan und mehrere Hauser von Arrayoz wurden verbrannt.« (Mg. Z.) Portugal. Lissabon 2. März. Ginige Deputirte ha. ben vorgeschlagen, Eolonisten aus England, Ir-land, Schottland, Deutschland und der Schweiz auf Kosten der Regierung einzuführen, und ihnen eine gewisse Zahl Acres Land zu einer ganz niedri. gen Pachtsumme, so wie auch andere Unterstützung zum Anfang zu verleihen. — Eine Taucherglocke ist in Peniche auf ein tief im Wasser licgrndes Wrack herabgelassen worden, und hat eine bedeu» tende Quantität spanischer Dollars ans Tageslicht befördert, sie waren aber von den Wellen so abge-waschen, daß jeder nicht mehr als drei englische Schillinge werth war, auch sind eine Menge Ku» pferdlöcke aus dem Wrack geborgen worden, die in« wendig edle Metalle enthalten sollen, weil die Spa« nier in Amerika diese MetaNe stets in geschmolzenes Kupfer einzubetten pflegten. — General Rodil sell hier angekommen seyn. (Allg. Z.) Großbritannien. In London war am 23. März das Gerücht verbreitet, ein amerikanisches Schiff, das einem englischen auf offener See begegnet sei, habe die Nachricht mitgetheilt, daß die vereinigten Staaten Frankreich den Krieg erklärt hätten. —? Die Lon« doner Blätter messen diesem Gerüchte wenig Glau« ben bei. Einem viclverbrciletcn Gerüchte zufolge wäre Graf Ieesey der neu ernannte Botschafter für den Hof von St. Petersburg. (Allg. Z.) Schwrvcn unv jZorwegen. Berichten aus Stockholm zufolge hat die Nachricht von dcm Ableben Sr. Majestät des Kai. sers von Oesterreich, Franz I., welche am ,4. zwischen i2und » Uhr Nachmittags in dieser Haupt» li3 stadt eingetroffen ist, Se. Majestät den Köni'g und ten gesammten Hof in die tiefste Trauer verseht. Es war auf diesen Tag, zur Feier des Geburls« tagcs Ihrer k. Hoheit der Frau Kronprinzessinn, großes Diner bei Hofe, uno Abends festliches Schauspiel im Opernhause angesagt. Das Diner^ wurde sogleich abgesagt und der Hof wohnte dem Schauspiele nicht bei. Der König hat sogleich, ohne die officiclle Natification abzuwarten, eine vierwocdenl. liche Hoftrauer anzuordnen geruht. (Oest. B.) Afrika. Der zu Tripolis in der Berberci aufgestellte englische Consul, Hr. Varing ton, hat die englischen Kaufleute und Rheder benachrichtigt, daß die englische Negierung so lange die Küsten dieses Raub-staates in Blockadestand erkläre, bis nicht Ali Pascha seine bewaffneten Fahrzeuge entwaffnet, die Kanonen von den Batterien des Kastells weggeschafft habe, und alle uilter bnttischer Flagge se« gclnden Fahrzeuge in den stixulirten Trattaten schützen wolle, ((;. cli 51.) Amerika. New-Yorker Blätter vom i^. Februar schreiben: Der Kongreß wird vor seinem Auseinander« gehen die entschiedensten Schritte thun, um das Land zum Angriffe und zur Vertheidigung fertig zu machen. Unscr Geschwader im Mitlclmcere ist nach Gibraltar beordert, um Beschlagnahme ame« rikanischcr Schiffe in FranMschcn oder Blockirung derselben in spanischen Häfen (durch französische Schisse) zu verhindern. Commodore ENiot steckt seine Flagge auf dcr Constitution auf und geht in das Mittelmeer ab. Capita«! Cunadu wird mit dem Peacock und dem Boxer nach China ab« gehen, um da unsern Handel zu schützen. Die ganze Seemacht wird auf den Krieqswß gesetzt werden. (Wien. Z.) Im Augenblick, rro die Offiziere der am 2o. Februar angekommenen französischen Kricgsbrigg Assas, die auf der Rhede vor New-York liegt, wcl-chc bekanntlich bestimmt ist, den französischen Ge«. sandten Hrn. Srrr^rier abzuholen, an's Land siie< gci», um sich zu dem französischen Consul zu bege«, ben, wu^en sie von 5« bis 60 Vagabunden um» geben, die si> m.i t beleidigendem Geschrei bis zur Wohnung des Konsuls verfolgten. — Am Mon. tag, dem Geburtstage Washingtons, hat die ganze ehrenwerthe Bevölkerung der Scadt, die ersten Autoritäten und die Offiziere der Miliz durch die ausgesuchtesten Aufmerksamkeiten den Offizieren dre Injurien des vorigen Tages, die sie gewiß nicht erwarteten, und nicht begreifen konnten, wieder gut zu machen gesucht. Die Genugthuung war eben so vollständig als aufrichtig, und wir hör. ten dieß die Offiziere dcv Bligg laut erklären. Der französische Generalconsul, den wir als einender festesten und aufgeklärtesten Wächter der Ehre sei« ncr Flagge betrachten, hat sich eben so erklärt. Nach einem Gruße von 24 Kanonenschüssen von dem Assas, der an der Spitze seineS großen Masts die amerikanische Flagge aufgezogen hatte, begab sich der Commandant desselben, der auf dem Quai von dem Mairc der Stadt empfangen wurde, mit seinen Offizieren zum General Morton, wo ein Mahl bereit war und die größte Herzlichkeit herrschte. Abends gab ihnen der Generalsiab einen glän« zenden Ball, wobei sie der Gegenstand der aufmerksamsten Höflichkeiten von allen Seiten waren. Sie kehrten mil der Ueberzeugung zurück, daß ei« nige unsclige Gelderörtcrungcn die Sympathien zweier Nationen nicht erkalten können, die durch Bande der Freundschaft, des Interesses und der Erinnerung so eng verbunden sind. Dem Vernehmen nach sind auf den Werften van Philadelphia Befehle eingetroffen, die im Bau befindlichen zwei Linienschiffe vollständig auszurü« sien. Das eine derselben heißt Pennsylvania. Das Packctschiff United States hat Nachrichten aus Ncw.Vork hjK ^m 27. Fcbr.-Uberbracht. Die Kunde von der Zurückderufung des französischen Gesandten hatte, n?ie in New-Vork, sa auch an dem Sitze der Regierung zu Washington tiefe Sensation erregt. Der Präsident soll sich unumwunden dahin ausgesprochen haben, wenn die französischen Kam» mern nicht durch Annahme des Cntschädigungs« Vertrags den Vereinigten Staaten Gerechtigkeit er« zeigten, so dürfe der Congrcß keine halben Maßre» geln mehr fassen, sondern müsse ihn ein für alle« mal zu einer Kriegserklärung autorisiren. ' tANg. Z.) ' Dieser 5cittmg ist die Beilage der eingegangenen Museums'Beiträge Nr. 7, ^ " angeschlossen. Redacteur: Fr. kav. Meinrich. Verleger: Dgnaz M. Evler v. RleinlNllVr.