u cl »‘«oriimii < ■» des k. k. Staats-Gymnasiums 1U Marburg. Veröffentlicht von der Direktion am Schlüsse des Studienjahres Iltft» MARBURG. Druck von Eduard JunschiU. 1876. — des k. k. Staats - Gymnasiums in Marburg. Veröffentlicht von der Direktion am Schlüsse des Studienjahres «■ MARBURG. Druok von Eduard Janschitr. 1876. rV;./l\<>riU\Nrb 1. lieber Schillers Verhiiltnis zu Christian Gottfried Körner. Vom wirklichen Gymnasial- lehrer Franz Lang. 2. Schulnachrichten. Vom Direktor. Ueber Schillers Verhältnis zu Christian Gottfried Körne Vorwort. Schillers Briefwechsel mit Körner, ein würdiges Denkmal des Dichters und der Nation, ist besoudors in der neuen von Karl Goedeke 1874 besorgten Ausgabe jedem Literaturfreunde ein wertvoller Schatz geworden. Mit wahrer Lust durchliest jeder Verehrer Schillers diese lebenswarmen Zeilen voll inniger Freundschaft. Und wenn unsres Dichters Leben ein harmonisch edles Bild des Strebens seiner Nation gewesen ist, so sind es die Briefe, die er mit Körner gewechselt, welche uns den Zauber erschliessen, in dem die Jugend, in dem jedes deutschen Mannes, jedes deutschen Weibes Herz gefangen ist, wenn es seinen Lieblingsdichter bewundert, Mehr als Goethe hat Körner auf Schiller gewirkt; denn hat jener nur in den späteren Jahren, wo Schillers Leben ruhiger floss, und vor Allen auf dos Dichters geistige Tätigkeit gewirkt, so hat Körner zur Zeit der höchsten Not Schiller aus geistigem und körperlichem Elend gerissen, gab ihm die Lust zum Leben und zum Dichten wieder und besnss seitdem des Dichters Herz sein Leben lang. Auch ist es Körner, der den Dichter auf das Studium der Philosophie hingeführt hat und hier sowie bei den historischen Studien ihn unablässig festhielt. Und diese Tätigkeit Schillers führte ja zur höchsten Entwicklung seiner dichterischen Kraft und hat ihn so zum Liebling der Nation gemacht. Bei seinen schwachen Kräften und geringen Hilfsmitteln ist es dem Verfasser dieser Zeilen nicht gestattet, Schillers Verhältnis zu Körner erschöpfend zu behandeln. Er schätzt sich glücklich, wenn es ihm gelingt, hier, wo eine zweite Nation an die deutsche sich schliesst, deutsche Geisteswerke zu erfassen strebt und auch unseren grossen Dichter ehrt *), diesen auch in den Zügen echter Menschlichkeit zu zeichnen, die durch jenen treuen Freundschaftsbund ihre Verherrlichung gefunden hat, „in dem die höchste Ausbildung der geistigen und sittlichen Kraft beider Freunde das Ziel, die nackte schonungslose Wahrheit das Mittel gewesen ist“. **) *) Es werden am hiesigen Gymnasium in den slovenisclien Unterrichtsstunden mit Vorliebo Koseski’s vorzügliche Uebersetzungen: Divica Orleanska (Jungfrau von Orleans), Mesinska nevesta (Braut von Messina) und Cegnar’s Ueborsetzung: ValonStajn (Wallenstein) gelesen. **) Aus dem Vorwort der ersten Ausgabe dos gon. Briefwechsels. I. Die Zeit des Don Carlos. *) Schiller in Mannheim. Schillers Jugend war voll bitterer Erfahrungen. Dennoch war ihm jenor liebenswürdige Humor nicht abhanden gekommen, der häufig den deutschen Bürger auszeichnet, dessen Gemüt in den einfachen Verhältnissen eines engen, aber innig vereinten Familienlebens eine gesunde Nahrung gewonnen hat, und dessen Geist, frei von den kränkelnden Auswüchsen höherer Gesellschaftskreise, an der Hand der ewig treuen Mutter Natur die ausdauerndste Kraft gefunden und ein edles Ziel sich gesetzt hat. Besonders müssen wir aber den Mut und die liebenswerte Geduld .des Dichters bewundern, mit der or die widerwärtigsten Schicksale liberwand, die ihn seit seiner Flucht aus Stuttgart bedrängten, ihm aber die Hoffnung nicht rauben konnten, dass er durch eigene Kraft noch bessere Tage sich schaffen werde. Seit 27. Juli 1783 war Schiller wieder in Mannheim, wo or schon 178*2 nach seiner Flucht aus Stuttgart vergeblich Zuflucht gesucht hatte. Das stille, glückliche Leben während des Bauerbacher-Aufenthaltes hatte ihn gekräftigt, ermutigt; auch empfieng ihn Freiherr von Dalberg diesmal freundlich und bot ihm die Stelle eines Theaterdichters, vorläufig für ein Jahr (1. September 1783 bis 31. August 1784), in welchem der Dichter dem Theater drei Stücke zu geben sich verpflichtete. So sehr nun auch diese Stellung der innersten Neigung des Dichters entsprach, so konnte sie doch sein äusseres Glück nicht begründen. Denn den meisten Gewinn davon hatte doch das Theater, des Dichters Gehalt aber war so gering, dass er die Auslagen nicht deckte. **) Zudem wurde Schiller in Folge der ungesunden Luft der Mannheimer Gegend und einer ausgebrochenen Seuche schou Ende August von einem hartnäckigen Fieber befallen. Dies hemmte seine geistige Kraft, schwächte seinen Körper. Eine Erholung war um so schwieriger, als Schiller durch den notwendigen Umgang mit Schauspielern und durch den Besuch von Fremden häufig gezwungen wurde gegen die Forderungen einer äussorst massigen Diiit zu sündigen. Auch entsprach der äussere Erfolg seiner Tätigkeit für die Bühne nicht den Erwartungen, trotzdem er alle seine Kräfte daran setzte seine hohen Ziele zu erreichen. Denn wo er seine Gesundheit opferte, um die Mannheimer Bühne zur ersten Deutschlands zu machen, da geizte Dalberg mit den Mitteln, welche dom Dichter ein erträgliches Dasein hätten bereiten können. Wo Schillers Geist im kühnen Fluge sich erheben wollte, da suchte dor Intendant ihn in die Fesseln seinor eigenen Bühnenerfahrung zu zwängen. *) Der Verfasser setzt diese Aufschrift, welche Toraaschok’s gokrönter Preisschrif't „Schiller in seinem Verhältnisse zur Wissenschaft“ entnommen ist, deshalb über diesen Teil seiner Abhandlung, weil er jone Lebeneverhaltnisse Schillors zur Darstellung bringt welche entscheidend aut die Entwicklung dos „Don Carlos“ eingewirkt haben. **) Fixer Gehalt 800 H., dazu von jedem Stücke die Einnahme einer vom Dichter zu bestimmenden Autiübrung, worauf aber Sch. bald gegen 200 11. Verzicht leistete. Das Eigentumsrecht seiner Werke blieb ihm gewahrt. Am 11..Jänner 1784 ward zum erstenmal Schillev’s Fiesko aufgeführt; der Erfolg aber konnte den Dichter nicht befriedigen. Einzelne Scenen fanden im Publicum begeisterten Beifall, aber fiir’s Ganze konnte die Mehrzahl sich doch nicht erwärmen. Der Dichter konnte sich insoferne trösten, als die Ursache hiezu in der Umänderung zu liegen schien, welche Schiller auf die Forderung Dalbergs und Ifflands hin am Schlüsse des Draina’s vorgenommen hatte, wodurch dem Publicum statt eines kühnen Verbrechers, wie in der 1783 in Druck erschienenen Fassung, „die plötzliche Tugend eines Menschen“ gezeigt wurde, „den man fast das ganze Stück hindurch einer solchen Tugend für unfähig gehalten hatte.“ *) Denn gerade in Berlin, wo das Stück mit dem tragischen Schlüsse aufgeführt wurde, konnte eine vierzehnmalige Wiederholung innerhalb drei Wochen der Begeisterung des Publicums nicht genügen. Auch verstanden die Mannheimer das Stück nicht, weil ihnen republikanische Freiheit ein Schall ohne Bedeutung war. Am 15. April wurde dann Kabale und Liebe aufgeführt. Das Stück hatte grossartigen Erfolg. Im selben Frühjahre wurde es auch gedruckt, doch die Presse verstand auch dieses Werk nicht zu würdigen. Eine Recension in der Berliner Vossischen Zeitung enthielt sogar die Worte: „Alles, was dieser Verfasser angreift, wird unter seinen Händen zu Schaum und Blase.“**) Die Bühnen aber nahmen das Stück sehr bereitwillig auf, und Schiller konnte durch diesen eigentlichen Erfolg im Innern über seine bisherige Tätigkeit als Theaterdichter befriedigt sein, und seine Begeisterung für die dramatische Kunst mochte um so mehr steigen, als er in Frankfurt Zeuge des Triumphes zweier Mitglieder der Mannheimer Bühne wurde, Iffland’s und Beil’s. Und da es Kabale und Liebe gewesen, worin sie den glänzendsten Ruhm geerntet, so mochte der Frankfurter Aufenthalt dem Dichter die genussreichsten Stunden jener Zeit geboten haben. Zudem reisten die beiden Schauspieler nun in des Dichters Heimat, um dort seine Schöpfung im glänzenden Lichte dem Vaterlande zu zeigen, aus dem er hatte flüchten müssen. Dies musste seine innere Befriedigung erhöhen. Doch um so mehr drückten den Dichter die äusseren Verhältnisse nieder; nicht bloss tauchten mahnend und drohend die alten Stuttgarter Schulden ***) vor ihm auf, auch in Mannheim reichte sein geringes Einkommen nicht aus, da er noch dazu in Geldangelegenheiten ganz unbeholfen war. Auch drängte Hauptmann Schiller, der bereits zwei kleinere Posten mit dem mühsam Ersparten gedeckt hatte, jetzt in den Sohn, er möge zu seinen medicinischen Studien zurückkehren, gerade jetzt, wo Schiller mehr als je den Dichterberuf in sich fühlte. Das Fieber quälte ihn von Neuem; auch hatte er den mühsamen Versuch gemacht, durch Vermittlung zwischen der kurpfälzischen „deutschen Gesellschaft“, deren Mitglied er seit 10. Februar war, und der Theaterintendanz *) E. Palleske, Schillers Loben und Werke, I. 461. **) Diese Recension war von Karl Philipp Moritz, der später ein Verehrer Schillers wurde. ***) Die hauptsächlich durch den Selbstverlag der Räuber begründet worden waren. ein dramaturgisches Journal zu gründen. Doch aller Aufwand von Zeit und Kräften war erfolglos geblieben. Uober all’ diesem aber hatte Sch. die kostbare Zeit und die geistige Sammlung verlorou, um das dritte Drama — Sch. hatte sich auf Dalbergs Ilat l'iir „Don Carlos“, dessen erster Entwurf schon in den Bauerbacher-Aufenthalt fällt, entschieden — den contractlichen Verpflichtungen gemäss bis September zu vollenden. In der ärgsten Misstimmung, im Misstrauen auf dio eig’ne Kraft, halb entschlossen dem Dichterberufe untreu zu werden und zu den medicinischen Studien zurückzukehren, ward er plötzlich durch ein Paket aus Leipzig überrascht, das ihm unverhoffter Weise neuen Mut verschaffte. In Leipzig nämlich hatte ein kleiner, aber um so trauterer Kreis von Verehrern unseres Dichters den Entschluss gefasst, diesem ein einfaches aber aufrichtiges Zeichen ihrer Dankbarkeit zu übersenden. Es waren Christian Gottfried Körner, seine Braut Minna (Anna Maria Jacobine) Stock und deren Schwester Dora *), die mit dem vierten im Bunde, Ludwig Ferdinand Huber **) ebenfalls so gut wie verlobt war. Dora hatte die Porträte beider Paare gezeichnet, Minna batte eine Brieftasche von blassroter Seide gestickt, Körner das Lied Amalias in den Räubern in Musik gesetzt. Diese Geschenke enthielt das Paket, überaus freundliche, begeisterto Briefe begleiteten sie. Diese innigen Zeichen begeisterter Verehrung rührten Sch. und erhoben ihn zugleich. Die Personen, die so sich fänden, waren aber auch einander wert besonders ist es Körner, der nicht blos dadurch dem Andenken der Nation teuer geworden ist, dass er sich so treu und ganz an Sch. schloss, er hat auch der Nation in seinem eigenen Sohne einen Lieblingsdichter geschenkt — Theodor Körner. Christian Gottfried Körner war am 2. Juli 1766 in Leipzig geboren, erhielt als Sohn eines lutherischen Superintendenten eine strenge Erziehung, trieb dann während seiner Studienjahre eifrig alte und neue Sprachen, versuchte es in allen vier Facultäten und widmete sich zuletzt dem Rechts -Studium. Zuerst studierte er an der Universität seiner Vaterstadt, dann zu Göttingen, 1777 erlangto er die Würde eines Doctors der Rechte, unternahm danu eine Reise durch die Niederlande, England, Frankreich und Deutschland. Nach seiner Rückkehr habilitirte er sich 1778 als Privatdocent zu Leipzig. 1781 wurde er aber als Consistorial-Advokat angestellt. Bereits im Jahre 1783 wurde er als Rat an das Oberconsistorium in Dresden berufen und erhielt bald darauf auch noch das Amt eines Assessors der Landesökonomie-Manufactur- und Kommerziendeputation. Sein'Streben war stets ein ernstes gewesen. Schiller selbst urteilt über Körner: „Sein Verstand ist richtig, uneingenommen und kühn“. „Er hat ein freies, philosophisch aufgeklärtes Gewissen für die Tugenden und Fehler anderer.“ ***) In seinem Herzen wohnte *) Töchter des Kupferstechers Stock in Leipzig. **) L. F. Huber, geb. 17C4 zu Paris, Sohn des um die Ausbreitung der deutsohen Literatur in Frankreich erfolgreich bemühten Michael Huber (seit 1766 in Leipzig). L. F. Huber starb nach erfolgreicher Tätigkoit als Uebersetzor 1804 in Leipzig. ***) Schiller und Lotto S. 124 und 157. echte Wahrheit, Treue und Liebe und sein ganzes Leben war durch die ruhige Kraft innerer Würde getragen. „So trug sein Thun nirgends die Spur leidenschaftlicher Glut; aber wohlthätige Wärme verbreitete sich über alles, was von ihm ausgieng. So war er mild und heiter beim Ernsten, mild und ernst beim Heitern, in diesem und jenem gleich anspruchslos. Und diese Züge seines Innern sprachen sich unverkennbar in seiner ehrwürdigen äussern Erscheinung aus.“ *) Dieser Mann war es, der sicli nun durch den einen Schritt an uusern Dichter schloss — für’s Leben. Körner that es wohl, in einer Zeit, wo die Kunst sich erniedrigte, in Sch. einen grossen Manu zu finden, der den bessern Teil der Menschheit mit sich zu erheben vermag, über das Gewühl ausgearteter Geschöpfe. Sowie Sch. mit aller Herzenswärme und mit aller Jugendkraft sich der Ideen derer, die ihm die Besseren seiner Zeit schienen, bemächtigt hatte, so zält sich Körner dem besseren Teil der Menschheit zu, den seines Zeitalters eckelt. Körner verschweigt jedoch in seiner Bescheidenheit im Briete seinen Namen und will ihn erst nennen, wenn er gezeigt haben werde, dass er auch zum Salz der Erde gehöre. Für Schiller aber waren die Worte der Leipziger Freunde Arznei. Einmal gewann er neue Liebe zu seinem Dichterberuf. Er schreibt in einem Briefe an Frau von Wolzogen vom 7. Juni: ,,Ein solches Geschenk ist mir grössere Belohnung als der laute Zusammenruf der Welt, die einzige süsse Entschädigung für tausend trübe Minuten — und wenn ich das nun weiter verfolge und mir denke, dass in der Welt noch mehr solche Zirkel sind, die mich unbekannt lieben und sich freuten, mich zu kennen, dass vielleicht in hundert und mehr Jahren, wenn auch mein Staub längst verwest ist, man mein Andenken segnet und mir noch im Grabe Thränen und Bewunderung zollt — dann, meine Theuerste, freue ich mich meines Dichterberufs und versöhne mich mit Gott und meinem oft harten Verhängnis.“ Und in einem Briefe an Dalberg, ebenfalls vom 7. Juni, heisst es: „Ein solches Geschenk von fremden Menschen, die dabei kein anderes Interesse haben, als mich wissen zu lassen, dass sie mir gut sind und mir für einige frohe Stunden danken, war mir äusserst wert und der lauteste Zusammenruf der Welt hätte mir kaum so angenehm geschmeichelt.“ Anderseits gewann Schiller nun auch neue Lust zum Leben und zur Liebe. Gewiss hat das innige Verhältnis zweier froher Liebespaare, die begeistert seine „Räuber“ gelesen und verstanden hatten uud nun auch seinem Herzen so nahe rückten, den sehnsüchtigen Hut nach einem Weibe, nach jenem häuslichen Frieden iu ihm geweckt, der ihm so gänzlich fehlte. Denn wenige Tage nach jener Ueberraschung schrieb Schiller au Frau von Wolzogen und bat geradezu um die Hand ihrer Tochter Lotte, die seit seinem Aufenthalt in Bauerbach ein Plätzchen in seinem Herzen behauptet hatte. Doch wieder einige Tage später war auch dieser kühne Gedanke — da er kaum Erwiderung seiner Neigung hoffen konnte — einer klügeren Ueberlegung ge- *) Aus dem von Karl Strcckfuss verfassten Nekrolog. wichen; Sch. bezeichnete ihn als einen närrischen I infall und — entsagte, ergab sich aber um so entschiedener der Tätigkeit für die Bühne. Am 21. Juni hielt er seine Eintrittsrede in dio deutsche Gesellschaft über das Thema: „Was kann eine gute, stehende Schaubühne wirken?“ Sie enthält eine meisterhafte Verteidigung der moralischen und nationalen Bedeutung der Bühne. Mit Bezug auf Lessing, der es für vergeblich hielt, den Deutschen ein Nationaltheater verschaffen zu wollen, „da die Deutschen noch keine Nation sind“, stellte Sch. geradezu die Behauptung auf: ,,Wenn wir es erlebten, eine Natibnalbühne zu haben, so würden wir auch eiue Nation.“ Mit Eifer machte sich jetzt Schiller an die Weiterführung des Don Carlos. — Aber so energisch diese Anfänge gewesen sein mochten, Sch’s Tätigkeit wurde plötzlich wieder gelähmt und auch dio freundlichen Zeilen der Leipziger Freunde blieben sieben Monate unerwidert. Daran waren eine Reihe von Unfällen schuld. Nachdem Sch’s Entwurf zu eiuer dramaturgischen Monatsschrift abgewiesen war, gab er doch den Plan nicht auf und suchte Dalberg dafür zu gewinnen. Sch. hätte diesem Plane zufolge jene Verständigung unter den dramatischen Dichtern in’s Leben zu rufen gesucht, welche allein den Deutschen ein Nationaltheater zu geben vermöge. Aber der Intendant lehnte das Project ab. Anderseits kam auch der Dichter nicht dazu, den Don Carlos zu vollenden; dadurch, dass Dalberg ihn „entsetzlich drängte“ und vorschrieb und riet, verlor Sch. alle Lust. Dazu kam noch die trostlose Lage Sch’s, sein Gehalt war in Vorschüssen zum Teil vorweggenommen, sein Vater machte ihm die bittersten Vorwürfe; auch die Hoffnung, Dalberg werde den Contract für’s kommende Jahr erneuern, erwies sich als trügerisch. Dalberg erkannte, dass er durch Sch. wonig Kassenstücke erhalten werde und Hess darum dem Dichter den Rat geben wieder zu seinem Brodstudium, der Medicin, zurückzukehren. Schiller meinte noch, dies sei nur Teilnahme an seinem Schicksale, dankte für alle bisher erwiesene Teilnahme und bat auch, noch das Beste für ihu zu tun und ihm noch tür’s kommende Jahr während seiner medicinischen Studien auf der Universität Heidelberg ein Gehalt zu bewilligen, indem er versprach, er wolle immerhin wenigstens e i n grosses Stück für die Bühne schreiben. Doch die Antwort des Intendanten war, dass er in des Dichters Planschmiederei anfange Mistrauen zu setzen und dio Pension des Theaterdichters nicht verlängern könnte. Noch dazu lud damals Sch. den Unwillen der Seinigen von Neuem auf sich, indem er seine Schwester Christophine, welche nahe daran war, eiue den Eltern erwünschte Verbindung mit W. F. H. Ileinwald, Bibliothekar in Meiningen, einzugehen, von diesem Schritte abbrachte, da er fürchtete, sie würde an dessen Seite, da er hypochondrisch und schlecht besoldet war, unglücklich sein. Auch starb damals (22. Juli) die Schauspielerin Caroline Beck, der Schiller herzlich zugetan war. Neuerdings suchte Sch. den Intendanten für sich zu gewinnen. Er stellt neue Stücke in Aussicht und zwar Bearbeitungen französischer u. englischer Tragödien; er gibt zu, Dalberg habe ganz Recht gehabt, in seine Planmacherei ein Mistrauen zu setzen, „aber, schreibt erj wenn Sic abrechnen, wio oft und viel Kränklichkeit und üble Laune gegen meinen besten Willen gestritten haben, so werden Sie mir wenigstens zugeben, dass dergleichen leere Entwürfe nicht aus dem Wesentlichen meines Charakters fliessen.“ Auch erfasste Sch. jetzt mit Liebe den Don Carlos um so mehr als er an Streicher einen Freund au der Seite hatte, der durch die neue Tätigkeit des Dichters erfreut, diesem wohltuende, Anerkennung und Bewunderung zollte, wenn sie Abends gemeinsam Scene für Scene durchlasen. Auch kam seiner Phantasie ein liebevoller Genius zu Hilfe in der Gestalt einer Frau, für welche Palleske die schönen Worte hat: „Sie war von allen Frauen, dio den Festzug unserer grossen Dichter begleiteten, ohne Frage die phantasievollste. Die Natur hatte sie vielleicht zum Dichter bestimmt, aber ,.sie vergrift sich im Thon“ und für das Weib blieb keine andere Aufgabe, als unserem grössten Tragiker Freundin und Muse zu werden.“ Es ist Charlotte v. Kalb. Am 9. Mai war es, als Schiller zum ersten Male in Mannheim die geistvolle Frau mit den Augen der Liebe erblickte — er hatte sie schon in Bauerbach kennen gelernt —, die ohne Neigung, ohne Hoffnung und Vertrauen an die Seite des weit älteren Majors Heinrich v. Kalb seit November 1783 gefesselt war. Eine innige Freundschaft im Sinne jener Zeit entstand zwischen dem Dichter und der geistreichen Frau, was ihm den Aufenthalt in Mannheim für einige Zeit erleichterte, da Frau v. Kalb, während ihr Genial in Landau in Garnison stand, in Mannheim verblieb. Unter dem Einflüsse dieser Liebe entstanden jene Seeneu zwischen Don Carlos und der Königin, entstanden auch dio Gedichte „Freigeisterei der Leidenschaft“ und „Resignation“, beide ein trotziger Ruf für das Recht der Leidenschaft. Wenn Sch aber aus dem berauschenden Genüsse glücklicher Stunden im Hause Charlottens in seine ärmliche Zelle zurückkehrte, an seine Schulden dachte, an die trübe Aussicht in die Zukunft, da mochte er wohl sein Elend um so tiefer fühlen. Seine Stellung zum Theater war ihm auch im Laufe des Sommers unerträglich geworden. Eine Schaar von Feinden war dem Dichter erwachsen, selbst der Hof scheint ihm mistraut zu haben, da man den Dichter für einen kirchenfeindlichen und revolutionären Kopf hielt. Auch musste Sch. die Hoffnung aufgeben, dass Dalberg den Contract erneuern werde. Deshalb trat er eines Tages plötzlich mit dem Entschlüsse vor Charlotte, Mannheim zu verlassen. Der Brief Körners mag ihm vor Augen geschwebt haben. In der Bedrängnis ihres Herzens machte Charlotte dem Dichter das Geständnis ihrer Liebe. Sch., überrascht von ihrer hervorbrechenden Leidenschaft, gab das Versprechen, Mannheim nicht zu verlassen. So war der Conflict zwischen der Pflicht, die er seinem Beruf schuldete und einer neuen Pflicht des Herzens ausgebrochen. Sch. dachte vor Allem wieder an ein Brodstudium. Die Mittel dazu wollte er nun, da er sie von Ändern nicht hoffen durfte, aus sich selbst gewinnen — er wurde Journalist, indem er eine Zeitschrift begründete, welche zum Teil dramaturgisch sein sollte, zum Teil aber auch dein Dichter freien Spielraum gewährte, die „Rheinische Thalia“. In der Ankündigung derselben wirft sich Sch. vertrauensvoll dem Publicum in die Arme mit den Worten : „Das Publicum ist mir jetzt alles, mein Studium, mein Souverain, mein Vertrauter. Ihm allein gehöre ich jetzt an. Vor diesem und keinem ändern Tribunal werde ich mich stellen. Dieses nur fürcht’ und verehr’ ich. Etwas Grosses wandelt mich an bei der Vorstellung, keino andere Fessel zu tragen, als den Ausspruch der Welt; an keinen ändern Thron zu appellieren, als an die menschliche Seele. Den Schriftsteller überhüpfe die Nachwelt, der nicht mehr war als seine Werke, und gern gestehe ich, dass bei Herausgabe dieser Thalia meine vorzügliche Absicht war, zwischen dein Publicum und mir ein Band der Freundschaft zu knüpfen.“ Dennoch war ihm nicht ganz wol bei dieser Selbsthilfe. „Ich weide dieser Thalia alle meine Kraft hingeben, aber das läugne ich nicht, dass* ich sie (wenn meine Verfassung mich über Kaufmannsrücksichten hinwegsetzte), in einer ändern Sphäre würde beschäftigt haben“, schreibt er wenige Wochen später (7. December) in einem Briefe an Huber. Auch liess ihn jetzt das Publicum ebenso im Stiche, wie früher der Intendant; denn trotzdem versprochen worden war, Name und Charakter der Subscribenten dem Journal Vordrucken zu lassen, war au der iunern Seite des Umschlages im ersten Hefte der Zeitschrift, das im März 1785 herauskam, Folgendes zu lesen: „Da nur der kleinste Teil meiner Herren Subscribenten sich mir genannt hat, so musste mein Vorsatz, sie dem I. Hefte dieser Thalia Vordrucken zu lassen, unterbleiben.“ Und doch hatte es dem Dichter ungeheure Mühe gemacht, nur die bedeutenderen Schriftsteller jener Zeit für das Unternehmen zu interessieren. Hatte die Zeitschrift an Freunden Mangel, so entbehrte sie viel weniger der Feinde. Es erschienen sogar Spottgedichte auf Schiller. Dazu kam nun noch die iiusserste Not. Ein Freund Schillers, der für eine Schuld von 300 Gulden gebürgt hatte, wurde, da er nicht zalen konnte, sogar gefaugeu gesetzt, und Schiller musste, um soine Ehre zu retten, den Freund durch die Erstattung der Summe befreien, nahm er sie wo immer her. Ein einfacher Mann aus dem Volke war os, der Schillern dieso Hilfe leistete; der Baumeister Anton Hölzel in Mannheim schoss die nötige Summe vor. Aber das war wol nur Rettung für den Augenblick; auch in Mannheim drängton Gläubiger. So war Schiller neuerdings zum Entschluss gedrängt, Mannheim zu verlassen, trotzdem die Freunde Alles aufboten ihn zu halten und der Abschied von Charlotten sehr schwer wurde. Alle Hoffnungen hatten ihn gotäuscht; da erinnerte er sich jener Zeilen von Leipzig, dio ihn einst so freundlich ermuntert; und als ob ihm jetzt in der grösston Bedrängnis auch nur von dorther wieder Mut und Loben Zuströmen könnte, schloss er in einem Schreiben vom 7. December den Leipziger Freunden sein Herz auf. Er schämte sich seiner unerhörten Nachlässigkeit, und wenn er auch keino Worto fand, sie zu entschuldigen, so wusste er sie doch einigermassen begreiflich zu machen durch die traurige Gemütsverfassung, die sich seiner bemächtigt hatte, und in der er nicht gerne den edlen Menschen, die ihm ihre Vorehrung so liebevoll zum Ausdruck gebracht hatten, sich zum ersten Malo vor Augen führen wollte, ln der vergeblichen Hoffnung auf eiuo bessere Stunde, die für schönere Gefühle seinem Herzen Raum gebe, sei die Zeit verstrichen. In aufrichtigen Worten dankte dann Schiller in dem Briefe, den er an Huber gerichtet hatte *), für die Güte, mit der man ihn so angenehm überrascht, für die herzliche Anerkennung seines Dichterbcruis, die ihn für manches ver-driessliche Schicksal schadlos zu halten vermocht habe. Schiller stellt auch die Möglichkeit eines Besuches in Aussicht und freut sich im voraus innig darauf. In zarter Weise dankt er auch den Frauen für die Zeichen ihrer Verehrung, indem er sagt: „Minna und Dora werden es wol geschehen lassen müssen, wenn sie mich bei meinen neueren poetischen Idealen über einem kleinen Diebstale an ihren Umrissen ertappen sollten“, und versteht es meisterhaft die enthusiastischen Fraueuseelen neuerdings sich zu verbinden, wenn er am Schlüsse des Briefes sagt: „Frauenzimmer sind sonst unver- söhnlicher als wir, also muss ich den Pardon von solchen Händen unterschrieben sehen“. Als ob mit diesem Schritte die Aussicht in eino fröhliche Zukunft gewonnen worden wäre, reichte jetzt auch dem Dichter jenes glänzende Glück die Hand, welches oft leichter zum Ruhme führt, als die eigene Kraft. Schiller hatte sich nämlich, wahrscheinlich auf Charlottens Rat entschlossen, dem Herzog Karl August von Weimar, der damals am Hofe seines Schwiegervaters, des Landgrafen Ludwig IX., in Darmstadt sich aufhielt, sich vorzustellen und wo möglich durch eine Vorlesung des Don Carlos den Fürsten für sich zu interessieren. Es gelang. Gedicht und Dichter gefiel. Schiller ward hiedurch ermutigt, sprach den Wunsch aus, dem Herzog seinen Don Carlos widmen zu dürlen, und während er noch in Darmstadt weilte, wurde er am ‘27. December mit einer Entscheidung überrascht, wodurch dem Herrn Doctor Schiller der Charakter als Rat in herzogl. weimarischen Diensten erteilt wurde. Dieses kleine Wörtchen „Rat“ war für Schiller von grösser Bedeutung, denn es schloss für kurze Zeit den Mannheimer Gläubigern den Mund, und auch der Vater des Dichters ward dadurch versöhnt. Dazu kam jetzt auch die überaus freundliche Antwort der Leipziger Freunde vom 11. Jänner 1785. Körner war erfreut über Schillers Zeilen; er war durch sie überzeugt worden, dass er Schiller jetzt ebenso als Freund lieben könne, als er ihn bisher als Dichter verehrt. Sein freundschaftliches Gefühl zeigt sich auch bereits in jenem Einfluss auf Schillers literarische Tätigkeit, der später so woltätig sich äussern sollte, indem er den Dichter auf das Drama hinweist, dem er seine ganze Tätigkeit widmen sollte; alles, was Shakespeare noch nicht erschöpft habe, das sei gleichsam bestellte Arbeit lür Schiller. Nur die Früchte von Erholungsstunden möge er der Thalia gönnen. So war ein Bund zwischen dem Dichter und seinen begeisterten Verehrern in aller Stille und Kürze geschlossen. Freudig hatte Schiller der Ueberzeugung Raum gegeben: „Diese Menschen gehören dir, diesen Menschen gehörst du.“ Um so mehr war dies ein Trost für ihn, als ihm neuerdings unan- *) Dieser Umstand macht es wahrscheinlich, dass Huber im ersten Briefe sich genannt und später den Dichter auch mit den Namen der Freunde bekannt gemacht habe. genehme Erfahrungen Mannheim verleideten. Eine Aufführung von Kabale und Liebe war schlecht ausgefallen, trotzdem Iffla.nd und Schiller die Schauspieler im Einstudieren der Rollen unterstützt hatten. In energischen Worten ergoss sich am nächsten Morgen des Dichters Tadel in einem Schreiben an Dalberg. Gewiss kam es auch zu persönlichen gereizten Auseinandersetzungen, da Schiller der Ueberzeugung war und sie auch aussprach, dass bis jetzt das Theater mehr durch seine Stücke gewonnen habe, als diese durch das Theater. Auch sein Verhältnis zu Charlotte v. Kalb wurde unhaltbar. Schiller kämpfte denselben Kampf, in dem sein Don Carlos erliegt. Bei seinen revolutionären Gefühlen musste die Anwesenheit von Charlottens Gemahl umsomehr ihn beengen, und es galt für ihn sein Leben zu retten, indem er einen Kampf aufgab, der für ihn ohne Aussicht blieb. Um so inniger schloss er sich jetzt an seine Leipziger Freunde, und war zur Reise nach Leipzig entschlossen. Am 2‘2. Februar schrieb er an Körner: „Ich kann nicht mehr in Mannheim bleiben. In einer unnennbaren Bedrängnis meines Herzens schreibe ich Ihnen, meine Besten! .... Ich habe keine Scolo hier, keine einzige, die die Leere meines Herzens füllt, keine Freundin, keinen Freund; und was mir vielleicht noch teuer sein könnte, davon schciden mich Convenienz und Situationen ü meine Seele dürstet nach neuer Nahrung — nach besseren Menschen — nach Freundschaft, Anhänglichkeit und Liebe.“ Er hofft glücklich zu sein, was er noch nie war; in glücklicher Ahnung freut er sich, dass auch soinem Dichterleben das Licht eines rosigen Morgens aufgehen, und dass seine Entwürfe, die bisher vom Schicksale gehemmt, jetzt neu und mächtiger sich entwickeln werden. Und als ob ihm schon im brieflichen Verkehre mit den neu gewonnenen Freunden alter Lebensmut und Lebenslust zurückzukehren vermöchte, der Schluss dieses „in unnennbarer Bedrängnis“ des Herzens geschriebenen Briefes zeigt eine liebenswürdige Zuversicht, wo er schreibt, dass er so eitel sei auch seine Zeichnung schicken zu wollen, so wie ihm die Freunde ihre Bilder geschickt; aber die grössere Eitelkeit, dass vielleicht Dora ihn zeichnen werde, habe ihn zurückgehalten. Und nach dem Kupferstich, den man kürzlich von ihm in die Welt gesetzt, möchten sie ihn um’s Himmels willen nicht beurteilen, sonst könnten sie zwar die Räuber, aber den Schiller nicht mehr begreifen. Freudig teilt er auch mit, dass Minna’s Brieftasche am Darmstädter Hofe selbst von der Frau Erbprinze8sin bewundert worden sei, und zuletzt begründet er launig die Länge seines Briefes, indem er schreibt: „Ich bin immer der gewinnende Teil, weil ein Brief mir vierfach bezahlt wird; aber bei Ihnen will ich nicht gewinnen, darum musste dieser Brief viermal so gross sein.“ Auch jenes Band knüpfte sich nun, welches ein Freundschaftsbündnis zwischen guten Menschen noch recht zu befestigen vormag, jenes Band nämlich, wie es zwischen einem edelmütigen, selbstlosen Gläubiger und dem ehrlichsten, strebsamsten, aber nur allzu hoffnungsseligen Schuldner besteht, von denen der eine nirgends so gerne geben, der andere nirgends so gerne empfangen möchte. Auf der einen Seite hatte Schiller in einem Briefe an Iluber (28. Februar) freimütig das Geständnis seiner Not gemacht und um die Vermittlung eines Vorschusses von 300 Thalern „von Buchhändlern oder von anderen Juden“ auf die Einnahme des Dichters, die er durch die Thalia zu erhalten hoffte, gebeten, auf der ändern Seite folgte nun die edelmütigste Hilfe. Körner schrieb nämlich dem Buchhändler Göschen (6. März 1785), dessen Teilnehmer am Geschäfte Körner seit kurzem war: „Es äussert sich eine Gelegenheit, Schillern einen Freundschaftsdienst zu erweisen und ihn zugleich für unsern Verlag zu gewinnen. Huber hat Ihnen davon schon ausführlich geschrieben. Mein Entschluss ist, ihm die 3D0 Thaler vorzu-schiessen, doch muss es das Ansehen haben, als ob es von Ihnen geschehe, um den Verlag der Rheinischen Thalia zu bekommen.“ Körner half schnell und bereitwillig, aber so, dass er selbst den Schein vermied, als ob er sich daraus ein Verdienst machen wollte. So handelt nur der uneigennützigste Freund. In seinem Briefe an Schiller vom 3. März äussert Körner seine Freude, dass Schiller durch seine Aufrichtigkeit und durch den Entschluss die Freunde in Leipzig zu besuchen, die Echtheit ihrer Gefühle gewürdigt habe. „So haben sich denn also unsere Herzen trotz aller Entfernung gefunden — wir sind Freunde — und bald wird der erste Blick und Händedruck den Bund unserer Herzen versiegeln.“ So wie Schiller aufrichtig einen Blick tun liess in seine freilich nicht geordneten Verhältnisse, so erzählte Körner von seinem um so geordneteren Verhältnisse zu Minna, das schon 3 Jahre dauere und nun nach vielem Kummer dem Ziele nahe führe. Durch den Tod seines Vaters nämlich, der am 5. Januar 1785 erfolgt war, sah sich Körner in den Besitz eines Vermögens gesetzt, das seine eheliche Verbindung ermöglichte. In dieser seligen Zuversicht auf eine endlich geborgene glückliche Zukunft erwartete man Schiller mit herzlicher, gehobener Stimmung. Schiller wieder hoffte von seinem Aufenthalte in Leipzig auch eine Verbesserung seiner äusseren Lage, indem er in weniger als einem Jahre die Rechtsstudien nachzuholen und in der Folge eine Austeilung an einem der sächsischen Höfe zu erhalten gedachte. In einem Briefe an Huber teilte nun Schiller offenherzig seine häuslichen Wünsche mit; er wolle keine eigene Oekonomie mehr, denn es koste ihm weniger Mühe, eine ganze Verschwörung und Staatsaction durchzuführen, als seine Wirtschaft; ein zerissener Strumpf vermöge ihn aus seinen idealischen Welten zu stürzen. Vor allem brauche er einen Freund, dem er auf kürzerem Weg als durch Briefe und Besuche seiue Ideen mitteilen könne. Also mit den Freunden zusam menzuwohnen war der erste Wunsch. Schiller versichert, er sei kein schlimmer Nachbar und schicke sich in einen Freund leicht. Auch die Hausgoräte zählt er auf, die er sich wünscht. Parterre und unter dem Dache kann er nicht wohnen, und möchte auch durchaus nicht die Aussicht auf einen Kirchhof haben. Wenn es nicht möglich wäre, mit den Freunden zusammen zu essen, so möchte er sich an die Table d’höte im Gasthole engagieren, denn er faste lieber, als dass er nicht in Gesellschaft (grösser oder auserlesen guter) speiste. Im März erschien auch noch das I. Heft der Thalia; es enthielt den ersten Act des „Don Carlos“ mit einer Widmung an den Herzog Karl August und nebst mehreren Aufsätzen auch eine Reihe von Kritiken über die Theatervorstellungen vom 1. Jänner bis 3. März 1785. Hierin verdarb cs Schiller mit den meisten Schauspielern, umsomehr als dieselben darin, was damals nicht üblich war, geradezu genannt waren. Scharf und rücksichtslos schreibt z. B. Schiller: „Madame Rennschüb würde eine der besten Schauspielerinnen sein, wenn sie den Unterschied zwischen Affect und Geschrei, Weinen und Heulen, Schluchzen und Rührung immer in Acht nehmen wollte.“ Die Erbitterung der Schauspieler gieng so woit, dass unter anderem Bück, wie Schiller selbst an Dalberg schreibt, nicht errötete, auf öffentlicher Bühne unter Fusstritten und Gebrüll auf die pöbelhafteste Art vom Dichter zu reden. Das vertrieb Schiller vollends aus Mannheim und er entschloss sich nun schnell zur Abreise nach Leipzig. Der Abschied von Charlotten und seinem Freunde Streicher *) ward ihm am schwersten, da dies die einzigen Menschen in Mannheim waren, welche ihn treu liebten. Schiller in Leipzig. Ganz zerstört und zerschlagen von der Reise (Schiller meinte, der Weg sei schlecht und erbärmlich gewesen, wie man von dem erzählt, der zum Himmel führt) kam am 17. April Schiller in Leipzig an. Körner war aber schon nach Dresden abgereist, wohin ihn sein Beruf wieder zuriiekgerufen hatte, und so konnte nur Huber und die Frauen den Freund empfangen. Das geträumte Zusammenleben war also vorläufig nicht möglich. Zudem machte das Treiben der Buchhändlermesse den Aufenthalt in Leipzig selbst unruhig. Da Schiller übrigens das Gedränge der Menschen liebte, so bewegte er sich gerne im gedrängt gefüllten Richter’schen Kaffeehause. Da wurde freilich der Verfasser der Räuber angegafft wie ein Wunderthier. Vielen wollte es gar nicht zu Kopie, dass ein Monsch, der die Räuber gemacht hatte, wie andere Muttersöhne aussehen sollte, wenigstens rund geschnittene Haare, Curierstiefel und eine Hetzpeitsche hatte man erwartet. Anderseits lernte Schiller viele mehr oder minder bedeutende Männer kennen. (Chr. F. Weisse, Musikdirector Hiller, Maler Oeser, Prediger Zollikofer, Hubers Vater u. a.) In ein näheres Verhältnis trat er abor zum Hause des Steinguthändlers Wilhelm Kuntze, der auch mit Göschen und mit Körner eng befreundet war. Auch einen Mitarbeiter an der Thalia gewann Schiller im Lustspicldichtor Johann Friedr. Jünger; durch ihn kam auch Schiller wieder in nähere Beziehung zur Bühne. Er fand hier seine Freundin Sophio Albrecht mit ihrem Manne wieder und schloss sich auch au andere Mitglieder der Bühne.**) *) Andreas Streicher war der treuesto und uneigennützigste Freund Schillers gewesen. Bevor die beiden Freunde schieden, gaben sie sich das schwärmerische Versprechen, einander nicht zu schreiben, bevor nicht Streicher Kapellmeister, Schiller Minister geworden sei. Beide wurden mehr. Streicher ward 1795 Begründer der berühmten Clavior-fabrik in Wion, Schiller wurde ein König — der Dichter. **) ln Folge der Aufforderungen von diosor Seite soll Schiller den Don Carlos sovvoit er in Jamben fertig war in Prosa aufgelöst und zu Ende goführt haben, um ihn in dieser Gestalt der Leipziger Bühne zur Aufführung zu übergeben. S. Nachträge von Boas III. 438 ff. Zur persönlichen Begegnung Schillers mit Körner sollte es vorläufig noch nicht kommen; umso inniger wurde der briefliche Verkehr. Denn einen so begeisterten Bewunderer er auch in Huber fand, einen thatkräftigen Freund konnte er in ihm nie gewinnen, denn Huber war weich und unentschieden, ohne Thatkraft und Ausdauer. Schiller suchte freilich auf Huber wohltätigen Einfluss zu üben, vor allem erst ihm Freiheit, Bestimmtheit und Selbstständigkeit zu geben. *) Da dem Dichter, um zu seinen Arbeiten zurückkehren zu können, ein ruhiges Plätzchen sehr erwünscht war, so folgte er im Sommer der Familie Stock, welche im Dorfe Gohlis nahe bei Leipzig den Aufenthalt nahm. Schiller gewann die Landschaft sehr lieb. In der Nähe einer Mlihle hatte er seine Wohnung. Auch der Buchhändler Göschen, der Kupferstecher Ender und Lustspieldichter Jünger wohnten in Gohlis. Göschen führte bald noch eine neue Persönlichkeit dem Kreise zu, jenen Karl Philipp Moritz, welcher Kabale und Liebe in der Vossischen Zeitung so masslos recensiert hatte. Schiller stellte ihn heftig zur Rede. Trotzdem kam es zu einer Verständigung, wenn auch zu keiner engern Vereinigung. Um so herzlicher gestaltete sich das Verhältnis zu Körner. Ergreifend ist die Herzlichkeit, mit der sich in dieser Zeit Schiller und Körner immer enger verbanden. So schrieb Körner am 2. Mai: „In einer unaussprechlich seligen Stimmung setze ich mich hin, an meinen Schiller zu schreiben . . . Jetzt fange ich zu leben an. Bisher habe ich nur vegetiert und zuweilen vom künftigen Leben geträumt.“ Er fühlte sich überglücklich, dass zu seiner innigen Liebe zu Minna jetzt auch das Gefühl der innigsten Freundschaft kam. Und wie denkt er sich dies Freundschaftsverhältnis? „Um ganz glücklich d. h. beim Genuss der angenehmsten Empfindungen mit mir selbst zufrieden zu sein, muss ich so viel Gutes um mich her gewirkt haben, als ich durch meine Kräfte und in meinen Verhältnissen zu wirken fähig bin. Und das werde ich, wenn ich meinen Schiller an meiner Seite habe. Einer wird den ändern anfeuern, einer sich vor dem ändern schämen, wenn er im Streben nach dem höchsten Ideale erschlaffen sollte. Wir gehen auf verschiedenen Bahnen, aber einer sioht mit Freuden die Fortschritte des ändern.“ Körner gesteht, dass es sein Wahlspruch geworden sei „Vitam impendere vero“, und erzählt dann über seinen Lebenslauf, wie er früh eine Neigung *) In dieso Zeit fällt auch Schillers Brautwerbung um Margarotha, die Toehtor des Buchhändlers Schwan in Mannheim, für die er schon in Mannheim eine unentschiedene Neigung hatte. Doch Oharlottens Einfluss war stärker gewesen. Nun aber zeigte sich doch ein Rückschlag, denn Schiller hielt in einem Briefe vom 24. April bei Schwan geradezu um die Hand seiner Tochter an — wurde aber abgewiesen. Schwan gab vor, der Charakter seiner Tochter passe für Schiller nicht. Es mag wol Schillers Vater die Ursache dioser Werbung gewesen Boin. Auch mochte nur die momentan unsichere Lage Scliillors es sein, welche eine Werbung um die Hand dor reichen Buchhändlorstochter, die beim Abschied Schiller ja ein Zeichen ihrer Zuneigung gegeben hatte, anriet, ohne dass man dem Dichter wol berechnete Absichten auf Schwan’s Vermögen zu iuiputieren braucht. Schiller hätte in diesem Falle über Schwan’s Abweisung sich nicht so leicht hinaussetzen können, als es tatsächlich geschehen ist. zur Speculation gefasst und viel Philosophie getrieben habe, obwol er der Jurisprudenz sich gewidmet Latte, die einer philosophischen Behandlung in jener Zeit nicht gewachsen war. Durch Reisen habe er dann seinen Beobachtungsgeist geschärft, seinen Geschmack mehr gebildet und besonders seine Begriffe über menschliche Fertigkeiten erweitert. Und um dem Freunde sich ganz bekannt zu geben, legte Körner in einem Briefe vom 8. Mai sein Glaubensbekenntnis über Kunst ab. Eltern und Lehrer hatten durch eine Art von leidenschaftlicher, mönchsartiger Frömmigkeit den Knaben so sehr zur Resignation gewöhnt, dass er sich nicht erlaubte, beim Genüsse dichterischer und selbst musikalischer Schönheiten zu verweilen. So habe er früh die Kraft sich angeeignet, dem Gedanken au Pflicht gerne gehorchen, der Lockung des Vergnügens aber, wofür er ja die Kunst zu halten gelernt hatte, widerstehen zu können. Erst spät entstand in ihm der Gedanke, „dass Kunst nichts anderes ist, als das Mittel, wodurch eine Seele besserer Art sich ändern versinnlicht, sie zu sich emporhebt, den Keim des Grossen und Guten in ihnen erweckt, kurz alles veredelt, was sich ihr nähert.“ Körner hofft von seinem Umgang mit Schiller auch in dieser Beziehung für sich noch wohlthätige Folgen und schreibt: „Wer weiss, was dies alles noch aus mir machen kann! Wenigstens muss Schiller nicht zu sehr über mich emporragen, wenn uns ganz wohl bei einander sein soll.“ Schiller lernte durch die Art und Weise, wie Körner sich ihm mittheilte, desseu Geist verehron, sowie er schon das edle Herz, den ausdauernden Mut die Entschlossenheit des Freundes bewunderte. „An Körners warmem Freundesherzen gesundete nun Schiller zu innerer Versöhnung, zu vertrauender Lebensfreudigkeit.“ *) Erfreut und begeistert schreibt er (7. Mai): „Glück zu also, Glück zu dem lieben Wanderer, der mich auf meiner romantischen Reise zur Wahrheit, zum Ruhme, zur Glückseligkeit so brüderlich u. treulich begleiten will.“ Verbrüderung der Geister sei der unfehlbarste Schlüssel zur Weisheit. Freilich sei dio Menschheit dazu nicht reif. „Das Leben von tausend Menschen ist meistens nur Circulation der Säfte, Einsaugung der Wurzel, Destillation durch die Röhren und Ausdünstung durch die Blätter; das ist heuto wie gestern, beginnt in einem wärmeren Apriltage und ist mit dem nämlichen October zu Ende.“ Körner dürfe dem Himmel danken für das glückliche Talent der Begeisterung, das ihm gegeben sei. Don preise er selig, dem es gegeben ward, der Mechanik seiner Natur nach Gefallen mitzuspielen und das Uhrwerk empfinden zu lassen, dass ein freier Geist seino Räder troibt. Und auch er ist durchdrungen von dem Wort dos neuen Frcundschal'tsbundes und schreibt darüber: „So viel ist gewiss, dass ich von Euch aufgefordert sein möchte den Riss zu dem schönen, stolzen Gebäude einer Freundschaft zu machen, die vielleicht ohne Beispiel ist.“ Auch äusserlich wird das Verhältnis zwischen Schiller und Körner noch inniger, indem Körner in einem Briefe vom 14. Mai das brüderliche „Du“ *) H. Hettner, Geschichte der deutschen Literatur im lö. Jahrhundert, III. Huch, I. Abteilung, S 377, vorschlägt mit den Worten: „Das ,Sie‘ in unseren Briefen ist mir zuwider. Wir sind Brüder durch Wahl, mehr als wir es durch Geburt sein könnten.“ Am 1. Juli endlich lernten sich Schiller u. Körner persönlich kennen, indem sie in Gesellschaft Hubers, der Schwestern Stock und anderer Freunde auf dem Gute Kahnsdorf +) zusammentrafen. Aber am ändern Tage schon, dem Geburtstag Körners, fuhren Schiller, Göschen und Huber wieder nach Leipzig zurück. Die persönliche Begegnung war nicht so, wie die Freunde sich gewünscht hatten. Die Gesellschaft, von welcher jeder auf Körner Anspruch nahm, war zu gross. In den Briefen hingegen gehörten sie sich ganz und allein. Doch hatte die Begegnung ein Gutes zur Folge, ja Körners echt männliche, liebenswürdige Persönlichkeit musste sogar einen mächtigen Eindruck aui Schiller gemacht haben, denn er fühlte sich nun gehoben, angeeifert für die ganze Zukunft. Sei bisher durch wahnsinnige Methode seiuer Erziehung und die Misslauno des Schicksals die eine Hälfte der kühnen Anlagen seiner Kräfte zernichtet worden, die zweite und grössere durch ihn selber, so habe sicli ihm jetzt Kopt und Herz zu dem herkulischen Gelübde vereinigt — die Vergangenheit nachzuholen. Begeistert schreibt Schiller (3. Juli): „0 mein Freund! Nur unserer innigen Verkettung, unserer heiligen Freundschaft allein war es Vorbehalten, uns gross und gut und glücklich zu machen .... Der Himmel hat uns seltsam einander zugeführt, aber iu unserer Freundschaft soll er ein Wunder getan haben. Eine dunkle Ahnung liess mich so viel, so viel von Euch erwarten, als ich meine Reise nach Leipzig beschloss, aber die Vorsehung hat mir mehr erfüllt, als sie mir zusagte, hat mir in Euren Armen eine Glückseligkeit bereitet, von dor ich mir damals auch nicht einmal ein Bild machen konnte.“ So empfand endlich Schiller im Genüsse echter Freundschaft ein wahres Glück. Unterdes waren aber seine Geldverhältnisse um so misslicher go-worden. Der Aufenthalt in Leipzig seit einem Vierteljahre hatte ziemlich viel gekostet. Anderseits waren Subscriptionsgelder von Mannheim noch nicht ein-gelauien, und das II. Heft der Thalia vor sechs Wochen nicht fertig zu bringen. In dieser Not wandte sich Schiller an Körner, indem er die eigentliche Geldfrage hinter dem Project versteckte, eine neue Auflage seiner Stücke **) in Göschen’s Verlage zu veranstalten, was um so gerechtfertigter war, als die Buchhandlung Schwan und Götz in Mannheim, ohne Schiller ein Wort zu gönnen, seinen Fiesko neu auflegen und Exemplare, die der Dichter zum eigenen Gebrauch aus der Handlung genommen hatte, sich bezalen lioss. Körner sollte’ die Vermittlung mit Göschon übernehmen. Durch Körners Edelmut aber erfolgte nun über die Geldangelegenheit eine zuverlässigere, die aufrichtigste Verständigung; denn Körner schreibt: „Ich sinne blos darauf, alles zu entfernen, was uns im Genüsse unserer Freuden stöien könnte. Wenn dann die Stätte wird bereitet sein, die uns aufnehmen soll, wenn ich alles werde erschöpft haben, um die Dauer unseres Zustandes, *) Etwa 5 Stunden von Leipzig; den Verwandten Körners, dor Familie Ernesti, gehörig. **) Zugleich wollte Schiller auch einen Nachtrag zu den Räubern schreiben in einem Act: „Räuber Moor’s letztes Schicksal.“ Der Entwurf dazu ist erhalten. soviel als menschliche Vorsicht vermag, zu sichern — dann biete ich jedem von Euch Trotz, mich an Wärme zu übertreffen.“ Und in freundlicher Sorgfalt schreibt er weiter: „Wenn ich noch so reich wäre, und Du ganz überzeugt sein könntest, welch ein geringes Object es für micli wiiro, Dich aller Nahrungssorgen auf Dein ganzes Leben zu überheben, so würde ich es doch nicht wagen, Dir eine solche Anerbietung zu machen. Ich weiss, dass Du im Stande bist, sobald Du nach Brod arbeiten willst, Dir alle Deine Bedürfnisse zu verschaffen. Aber ein Jahr wenigstens lass mir die Freude, Dich aus der Notwendigkeit des Brodverdienens zu setzen.“ Für den Verlag der neuen Auflage der Schiller’schen Werke bei Göschen war auch Körner eingenommen, doch wünschte er, dass diese Angelegenheit Schiller im Carlos nicht unterbreche. Schiller bedauerte hingegen die Bedenklichkeit, welche er gehabt hatte, in seiner Geldverlegenheit Körner geradezu um Hilfe zu bitten. „Ich hätte ja zu mir selbst sagen können: Dein Freund kann unmöglich einen grösseren Wert in seine Glücksgüter setzen, als in sein Herz, und sein Herz gab er dir ja schon.“ Und dass Schiller Körners schönes und edles Anerbieten freimütig und freudig annahm, kann beide Freunde nur ehren. Am 7. August 1785 endlich verheiratete sich Körner in Leipzig mit seiner Minna. Auch Schiller war glücklich darüber; er schenkte ein paar Vasen zum Andenken an die schöne Feier, schrieb ein Hochzeitslied und verherrlichte sein Verhältnis zum neu vermählten Paare durch folgende Allegorie: „Heute vor fünftausend Jahren hatte Zeus die unsterblichen Götter auf dem Olympus bewirtet. Als man sich niedorsetzte, entstand ein Rangstreit unter drei Töchtern Jupiter’s. Die Tugend wollte der Liebe vorangehen, die Liebe der Tugend nicht weichen, und die Freundschaft behauptete ihren Rang vor Beiden. Der ganze Himmel kam in Bewegung, und die streitenden Göttinnen zogen sich vor den Thron des Saturnius. Es gilt nur e i n Adel auf dem Olympus, rief Chronos Sohn, und nur e i n Gesetz, wonach man die Götter richtet. Der ist der Erste, der die glücklichsten Menschen macht. Ich habe gewonnen, rief triumphirend die Liebe. Selbst meine Schwester die Tugend kann ihren Lieblingen keine grössere Belohnung bieten als m i c h — und ob ich Wonne verbreite, das beantworte Jupiter und alle anwesende unsterbliche Götter. Und wie lange bestehen deine Entzückungen? unterbrach sie ernsthaft die Tugend. Wen ich mit der unverwundbaren Aegide beschütze, verlacht selbst das furchtbare Fatum, dem auch sogar die Unsterblichen huldigen. Wenn du mit dem Beispiel der Götter prahlst, so kann ich es auch — der Sohn des Saturnus ist sterblich, sobald er nicht tugendhaft ist. Die Freundschaft stand von ferne, und schwieg. Und du, kein Wort, meine Tochter? rief Jupiter — was wirst du deinen Lieblingen Grosses bieten? Nichts von dem Allen, antwortete die Göttin, und wischte verstohlen eine Thräne von der errötenden Wange. Mich lassen sie stehen, wenn sie glücklich sind, aber sie suchen mich auf, wenn sie leiden. Versöhnt euch meine Kinder, sprach jetzt der Göttervater. Euer Streit ist der schönste, den Zeus je geschlichtet hat, aber keine hat ihn verloren. Meine männliche Tochter, die Tugend, wird ihre Schwester Liebe Staud-hnftigkeit lehren, und die Liebe keinen Günstling beglücken, den die Tugend ihr nicht zugeführt hat. Aber zwischen euch beide trete die Freundschaft und hafte mir für die Ewigkeit dieses Bundes.“ In Körners väterlichem Gartenhause wurde das Hochzeitsfest gefeiert. Ein Nachhall dieser fröhlichen Stunden vielleicht ist jene herrliche Hymne Schillers an die Freude, die einen hervorragenden Wendepunkt in seinem Leben bezeichnet. Oie Glückseligkeit seines im Glück der Freunde befriedigten Herzens hat sich in diesen harmonisch sich steigernden Accorden ergossen, und in den Worten : „Wem der grosse Wurf gelungen, Eines Freundes Freund zu sein, Wer ein holdes Weib errungen, Mische seinen Jubel ein ! Ja — wer auch nur eine Seele Sein nennt auf dem ErdenrundI Und wer’s nie gekonnt, der stehle Weinend sich aus diesem Bund.“ hat Schiller seines Herzens Drang Liebe um Liebe zu geben tiefinnig ausgesprochen. Schiller und Huber begleiteten das junge Ehepaar, welches nach Dresden zurückreiste, bis Hubertsburg. Auf der Rückkehr erlitt Schiller einen Unfall, indem er kurz vor Stötteritz mit dem Pferde stürzte und dio rechte Hand quetschte; doch scheint die Heilung rasch gewesen zu sein, und Schiller hiess die Narben an der Hand willkommen als liebes Andenken. Im Uebrigen war ihm das einsame Leben in Gohlis *) jetzt verleidet. Er wollte nun um jeden Preis nach Dresden. Wenn er an Körner schreibt: „Schreibe mir, bester Körner, mit dem ersten Posttag — nur in zwei Zeilen — ob ich kommen kann und darf1*, so bezieht sich dies wol nur auf dio Geldfrage. Schiller hatte kurz zuvor, um mit der Veränderung des Fiesko für das Theater (sie bestand in einer Abänderung des Schlusses) fertig zu werden, einen Schreiber ausgenommen; am 22. September sollte das Stück in Leipzig gegeben werden. Aber Schiller glaubt die Aufführung nicht abwarten zu können, und, nachdem er Minna und Dorchen noch gar schön gebeten hat, in Dresdon die notwendigen Möbel für ihn zu besorgen, schreibt er in überschwenglicher Sohnsucht an Körner: „ 10,(100,000,OOOmal empfiehl mich den Beiden.“ Körner war natürlich selbst erfreut, seinen Freund bei sich zu sehen. Nun betriob Schiller seine Abreise, und auf der Adresso des Briefes, worin *) Man liatto beschlossen, Schiller'solle in Gohlis bloiben, bis sich Hubers Zukunft entschieden habe, der sich damals oben um eine öffentliche Stellung bewarb, was ihm jedoch als Katholiken erschwert war. er seinem Freunde seine Ankunft für den 11. September Abends meldet, war die dringliche Bemerkung zu lesen : „Ein hochlöbliches Postamt wird ersucht, den Brief baldigst zu befördern.“ Denn um der gepressten Situation des Abschiednehmens von einigen guten Menschen zu entgehen, hatte Schiller den Antrag des Dr. Albrecht*) angenommen, mit ihm mittelst Extrapost am 11. September um 4 Uhr früh nach Dresden zu fahren. Die Reise war angenehm; besonders als Schiller die Elbe erblickte, war er entzückt, da die ganze Gegend ihn an seine eigene Heimat erinnerte. Um 12 Uhr Nachts kam er in Dresden an und logirte sich im goldenen Engel ein. Schiller in Dresden. Am nächsten Morgen fuhr Schiller in einer Portechaise (weil es „ganz entsetzlich“ regnete) in Körner’s Wohnung in der Neustadt auf dem Kohlenmarkt im Faustischen Hause. Körner war ganz glücklich; beim Mittagessen gedachte man fleissig auch des Fünften im Bunde; nach dem Kaffee spielte Körner auf der Harmonika, was auf unsern Dichter eine mächtige Wirkung übte. Am Abend gegen 5 Uhr fuhr man nach dem Weinberg beim Dorfe Loschwitz, in dem Körners den Sommeraufenthalt bezogen hatten. Und hier war jetzt Schiller aufgehoben wie im Himmel. Während dio beiden Frauen auspackten und im Hause sich beschäftigten, hatten Körner und Schiller philosophische Gespräche. Begeistert schreibt er über diese fröhlichen Stunden an Huber (13. September): „0 liebster Freund, das sollen göttliche Tage werden. Diese Nacht habo ich zum erstenmal unter einem Dache mit unsern Lieben geschlafen. Minna ist ein *so liebes Ilauswoibchen. Sie haben mich gestern Nacht in Procession auf mein Zimmer gebracht, wo ich alles zu meiner Bequemlichkeit schon bereitet fand. Heute beim Erwachen hörte ich über mir auf dem Claviero spiolen. Du glaubst nicht, wie mich das belebte.“ Mit erhöhtem Seelenfrieden gewinnt Schiller auch erhöhte Lust zur Arbeit wieder. Den Flau zum Don Carlos ergreift ein neuer Geist; nicht mehr eine Satire gegen Pfaffentum und Inquisition, wie im ersten Entwurf zu Bauerbach, nicht mehr die unglückliche Liebe des Carlos, wie in der Mannheimer Bearbeitung, sollte in den Vordergrund treten, sondern Marquis Posa war es, dom jetzt jene begeisterten Worto für Völkcrglück und Freiheit verliehen wurden, die ihn zum Heldon des Dramas machen. Eine schwere, vielleicht die schwerste Scene im Carlos, die mit der Fürstin, wird zu Endo gebracht, auch liest der Dichter eifrig im Watson **), wonach dom Philipp und Alba im Drama wichtige Reformen drohen. Sowie er selbst tätig ist, sitzt er auch Körner ein bisschen auf dem Nacken, dass er etwas arbeiten solle ***), und eifert auch Huber an, ihm einen *) J. Fr. Ernst Albrecht, gob. 1752, Arzt, Theaterschriftstollor, starb 181U ; seine Gattin Sophie Albrecht war schon in Mannheim oino Freundin Schillers. **) Geschichte der Regierung Philipps den Zweiten von Roh. Watson (Uebers.). ***) Körner hatte im Sinne, einen Aufsatz über die Mittel gegen Ausartung, über Künstlerverdienst u. s. w. zu schreiben, aber eben das Schreiben ward ihm schwer, da er fürchtete, die Sprache nicht genug in der Gewalt zu haben. Beitrag zur Thalia, den er längst versprochen, zu senden. — Wie die neue Lage auf des Dichters Gemüt erheiternd und beglückend wirkte, können wir aus dem frohen Humor erkennen, mit dem er damals sein Leben betrachtete. Als er nemlich eines Baues wegen vorübergehend in’s Winzerhäuschen übersiedeln musste, und ihn liier das Treiben in der Waschküche in seiner Arbeit (dem Don Carlos) störte, überreichte er am anderen Morgen den Damen des Ilauses eine Klageschrift. Sie lautet: „Bittschrift eines niedergeschlagenen Trauerspieldichters an die Körner’schc Waschdeputation! Dumm ist mein Kopf und schwer, wie Blei, Die Tabacksdose ledig, Der Magen leer — der Himmel sei Dem Trauerspiele gniidig. Feu’r soll ich giessen aul’s Papier Mit angefror’nem Finger, 0 Phöbus, hassest du Geschmier, So wärm’ auch deinen Jünger. Die Wäsche klatscht vor meiner Thür, Es scharrt die Küchenzofe Und mich — mich ruft das Flügelthier Nach König Philipp’s Ilofe. Ich steige mutig auf das Ross, ln wenigen Sekunden Seh’ ich Madrid, am Köuigsschloss Ilab’ ich es angebunden. Ich eile durch die Gallcrie Und, siehe da! belausche Die junge Fürstin Eboli ' In süssem Liebesrausche. Jetzt sinkt sie an des Prinzen Brust Mit wonnevollem Schauer, In ihrem Auge Götterlust, Und in dem seinen Trauer. Schon ruft das schöne Weib: Triumph! Schon hör’ ich — Tod und Hölle! Was hör’ ich — oinen nassen Strumpf Geworfen in dio Welle. Und hin ist Traum und und Feerei, Prinzessin, Gott befohlen! Der Henker mag dio Dichterei Beim Hemdewaschen holen. *) Schiller, Ilaus- und Wirtschaftsdichlor.“ Auch der Winter vergieng dem Dichter auf’s angenehmste. Er wohnte jetzt in Gemeinschaft mit Huber im Floischmann’schen Hause in Dresden — in der Nähe Körners. Der äusseren Welt blieb er zwar ziemlich ferne, aber *) IloIVmeister citirt das Gedicht in etwas anderer Fassung und lässt es durch einen anderen Anlass entstehen; auch ist dort das Datum beigefügt: „Gegeben in unserer jammervollen Lage, unweit dem Koller.“ S. Schillers Loben I. 25(>. im Hause Körners fand er geistvolle Unterhaltung, denn ein Kreis namhafter Künstler und Gelehrter pllegte sich hier zusammen zu finden; daneben fand die Musik im Hause eine eifrige Pflege, und Schillers Sinu für Musik wurde hiedurch geweckt. Zu Anfang des Jahres 1786 erschien nun auch das zweite Heft der Thalia bei Göschen, welches neben dem Gedicht an die Freude, der Resignation und Freigeisterei der Leidenschaft, auch noch die Erzählung Schillers „der Verbrecher aus Infamie* („aus verlorener Ehre“) enthielt. Auch eine Uebersetzung von Mercier’s „Portrait de Philippe II., roi d’Espagne“ hatte Schiller darin veröffentlicht. Die Vorarbeiten zum Fiesko und Don Carlos hatten ihn zu historischen Studien angeregt; durch den letzteren war er zunächst für das Zeitalter Philipp’s II. interessirt, und fasste nun den Plan zu einer Geschichte der „niederländischen Rebellion“, deren Vorbereitung noch in diese Zeit fällt. Zugleich bearbeitete Schiller auch St. Real’s „Verschwörung des Marquis von Bedemar“ für eine Geschichte der merkwürdigsten Rebellionen, die er aber erst 1788 herausgab. Der Don Carlos gieng jedoch sehr langsam seiner Vollendung entgegen ; hingegen scheint sich Schiller während des Winters auch mit dem Entwurf zum „Geisterseher“ beschäftigt zu haben. Schiller hat jedoch in dieser Zeit, angeeifert durch die wissenschaftliche Ueberlegenheit Körners und dem eigenen Triebe nach Ausbildung folgend mehr gelernt, als gedichtet; vor allem bewirkte aber Körners klare und' massvolle Besonnenheit, dass Schiller ganz mit den Ideen der Sturm- und Drangperiode brach, welcher seine ersten Dramen noch angehörten. Seit 9. April 1786 waren Huber und Körner mit der Familie in Leipzig, und letztere reisten später zu Verwandten nach Zerbst. Schiller empfindet die Trennung schwer und bedauert, dass er jetzt, wo er den Kopf voll auf-keiiuender Gedanken hat, wieder den Freund iu der Ferne suchen soll. Schiller hatte sich in Abbt’s *) Schrift vom Verdienste vertieft, durch welche Körner unbefriedigt geblieben war. Schiller findet allerdings auch ein gewisses Chaos des Ausdrucks und Unbestimmtheit einiger Sätze, aber auch wahres echtes Gold des Genius darin, und besonders viele Anregung zur speculativen praktischen Psychologie; besonders die Lieblingsmaterien der beiden Freundo „von den Quellen der Handlungen, von der Menschenschätzung und Prüfung der moralischen Erscheinungen“ seien darin enthalten. Deshalb wünschte Schiller, dass sio beide mit einander das Buch läsou, was auch einen besonderen Wort habe, weil es roher Demant sei, au dem sie sich die angenehme Mühe des Schloifens geben könnten. Schiller fühlt Verwandtschaft zu Abbt. Dieselbe Mischung von Speculation und Feuer, Kälte und Wärme meint Schiller zuweilen an sich selbst zu beobachten ; ebenso auch die Dunkelheit, diese Anarchie der Ideen, durch eine Zusammengerinnung derselben mit dem Gefühle und durch eine Ueberstürzung der Gedanken erzeugt, finde er bei Abbt, nur dass dieser mehr dem scharfsinnigen Philosophen, Schiller hingegen dem Dichter, dem sinnlichen Schwärmer sich nähere. *) Thom. Abbt., gob. 1738 zu Ulin, starb 17(i6 zu Bückeburg. Betont Schiller in edler Selbstachtung seine Vorzüge, so ist er nicht blind seinen Mängeln gegenüber. Er fühlt, dass er noch erstaunlich viel lernen müsse, säen müsse, um zu ernten. Und er schreibt: „Täglich wird mir die Geschichte teurer. Ich habe diese Woche eine Geschichte des 30jährigen Kriegs *) gelesen, und mein Kopf ist mir noch ganz warm davon. Ich wollte, dass ich zehn Jahre hintereinander nichts als Geschichte studirt hätte. Ich glaube, ich würde ein ganz anderer Kerl sein.“ Auch bewirkt Schiller eine Verständigung mit Körner wegen des Stoifcs in den philosophischen Briefen zwischen Julius (Schiller) und Raphael (Körner), die als ein Ergebnis ihrer philosophischen Gespräche in der Thalia erschienen, und in denen Schiller seine philosophischen Ideen, die zum Teil schon in früherer Zeit entstanden waren, zum Ausdruck brachte. Er schlägt das Thema vor, welche Tätigkeit — bei gleichen Kräften — die vorzüglichere sei, politische oder idealische, bürgerliche oder gelehrte? Schiller war aber durch die Einsamkeit, in die er neuerdings versetzt war, recht verdriesslich. „Alles lebt und webt hier und freut sich und Hiegt aus und liebt und begattet sich, und ich — mein Zustand ist trostlos“, schreibt er in einem Briefe vom 20. April. Zum Glück habe ihm Freund Archenholz seinen gedruckten Brief an Neumann eingeschickt und seinen Besuch angekündigt, und der „Pachter **) aus Elysium“ (eine Villa dieses Namens oberhalb Dresdens an der Elbe) habe persönlich zu einer grosseu Wasserreise nach Wittenberg eingeladen. „In seiner Gesellschaft zwischen Himmel und Wasser auf einigen Brettern, rechts und links die Elbe, dass man nicht ausweichen kann und in seiner Gesellschaft!“ Auch Professor Becker ***) (ein nicht eben lieber Bekannter Körners) habe zu einem Morgenspaziergang nach Körners Weinberg eingeladen; auch habe das „himmlische Antlitz“ der Hausfrau, der Frau Hofgärtnerin, Schillern freundlichst gelächelt. So äusserte sich Schillers verdriesslicher Humor. Unterdes hatte sich Körner wieder zur Rückreise nach Dresden entschlossen. Schiller wollte ihn anfänglich in Meissen empfangen, fürchtete aber nicht genug Schlafstellen im Posthause anzutreffen und versprach dafür am nächsten Tage Früh beim Cafe in Meissen einzutreffen. So ward nach Schillers Wunsche das Zusammenleben wieder liergestellt. Aber die kurze Trennung hatte eine gewaltige Veränderung in seinem ganzen Wesen hervorgerufen. Wenn auch das Zusammenleben mit Körner seinem Herzen wol tat, seinen Ehrgeiz konnte es nicht befriedigen; und gerade weil er während der kurzen Trennung gefühlt hatte, wie schwer er den Freund entbehre, mochte er erschreckt über die Uebermacht dieses *) Nach einem Briefe an Iluber war dies Bougeants Werk. **) Schiller macht sich über diese im Ruf eines Knickers stehende Persönlichkeit lustig; „Stadtrichter“ nennt er ihn im selben Briefe auch und erzält, derselbe habe ausgerechnet, dass der Nachen bis Wittenberg 12 Thaler koste. Wenn sie nun zu vier wären, so kiime er für 8 Thaler nach Wittenberg. Daher die Sehnsucht nach Schillers Gesellschaft. ***) Willi. Gottlieb Becker, geb. 1753, starb 1818, damals Professor an der Ritter-akademic in Dresden, bekminter Vielschreiber. Gefühles daran denken, was er seinem Berufe schulde. Hatte er bis jetzt im Kreise der Freunde Mut für’s Leben gewonnen, so trieb es ihn jetzt diesen Mut in einem neuen Leben und in selbstständiger Stellung zu erproben. Auch empfand er es bitter, dass er nicht unabhängig sei; er empfieng ja seine Existenz vou seinem Freunde, und selbst dieses eine Jahr, in welchem er Körners Wohltat angenommen hatte, war um. Dazu kam, dass auch Körner zu Ende des Sommers durch eine schwöre Krankheit Minnas betrübt wurde, was Schiller auf’s tiefste ergriff. Die wenigen Briefe Schillers aus jener Zeit (der Briefwechsel mit Körner weist hier eine Lücke auf vom 24. April bis 18. December 1786) sind voll Hypochondrie. In einem Brief an Huber vom 1. Mai schreibt er: „Ich bin jetzt fast untätig. Warum? wird mir schwer zu sagen. Ich bin mürrisch und sehr unzufrieden. Kein Pulsschlag der vorigen Begeisterung. Mein Ilerz ist zusammengezogen, und die Lichter meiner Phantasie sind ausgclösclit. Sonderbar, fast jedes Erwachen und jedes Niederlegen nähert mich einer Revolution, einem Entschlüsse um einen Schritt mehr, den ich beinahe als ausgemacht vorhersehe. Ich bedarf einer Krisis — die Natur bereitet eine Zerstörung, um neu zu gebären. Kann wohl sein, dass Du mich nicht verstehst, aber i c h verstehe mich schon. Ich künnto des Lebens müde sein, wenn es der Mühe verlohnte zu sterben.“ Was aus diesen Zeilen spricht, das ist der Unmut darüber, dass es ihm so schwer ward, ohne vollendete Brotstudien eine öffentlicho Stellung zu erlangen. In einem zweiten Briefe an Huber vom 17. Mai, in welchem er von fortdauernder Untätigkeit berichtet, zeigt er wie dennoch sein Urteil kräftig und richtig war, indem er, dem Freundo von Uebersetzungon englischer Stücke abratend, die Worte schreibt: „Es gab eino Epoche in Deutschland, wo es Verdienst hätte heissen können, aber jetzo verachtet der Luxus der Literatur diese Beisteuer aus fremden Landen.“ In dieser Zeit hypochondrischer Stimmung machte Schiller wahrscheinlich den Anfang zum „Menschenfeind.“ Doch ward noch einmal sein Unmut betäubt durch die Liebe, die ihm wieder den genialen Leichtsinn verlieb auf die Zukunft zu vergessen. Ein Brief an den Sclmuspiel-Director Koch in Berlin vom 1. Juli klärt uns hierüber auf; dort heisst es: „Als wir uns hier trennten, ist mir von einem Mädchen, das Sie gesehen liabon, der Kopf so warm geworden, dass ich Ihre Adresse in Berlin darüber vergessen habe. Wir sind ja allzumal Sünder, und Sie werden ja wohl auch an die Zeiten zurückdenken, wo Sie von ein paar Augen aus dem Concept gebracht wurden.“ Die Augen aber, die es Schiller angetan hatten, gehörten dem Fräulein Henriette Elisabeth v. Arnim, einer vollendeten Schönheit, welchor Schiller zum ersten Mal in Sophie Albrecht’s Hause begegnet war. Ueber die erste Annäherung au das Fräulein aber gibt uns ein Stammbuch-Blatt Schillers vom 2. Mai 1787 Aufschluss, worauf er schrieb: „Ein treffend Bild von diesem Leben, I^in Maskenball hat dich zur Freundin mir gegeben, Mein erster Anblick war — Betrug. Doch unsern Bund, geschlossen unter Scherzen, Bestätigte die Sympathie der Ilerzon otc.“ Aber nicht blos auf diesem Balle (im Winter 1786/7) behielt die Dame die Maske vor, die ganze Liebesgeschichte war Betrug. Henriettens Mutter, einer Officierswitwe, die nicht in den besten Verhältnissen lebte, war die Huldigung des berühmten Dichters willkommen, weil dadurch der Preis ihrer lochter in den Augen anderer Anbeter gesteigert wurde. Uebrigens gedachte sie, durch eine gute Speculation mit der Tochter ihre Verhältnisse zu bessern. Und Schiller wurde nun das Opfer dieser raffinirten Industrie. l'rau v. Arnim verstand es, Männern aus den verschiedensten Ständen, dio, durch Henriettens Schönheit gefesselt, ihr Haus besuchten, oft auf ziemlich unverschämte Weise wertvolle Geschenke zu entlocken. Auch von Schiller wurden Briefe, Geschenke, ja, wie es heisst, Geldsummen dahin geschickt. Er war ganz und gar befangen in dem Glücke, das er sich einbildete; denn was ihm gewährt wurde, ward auch ändern gewährt; nur darum durfte er im Hause der Frau v. Arnim nicht erscheinen, wenn er Licht an gewissen Fenstern sah; es wurden dann eben andere Liebhaber empfangen. Es konnte nicht ausbleiben, dass dieses verderbliche Verhältnis die freundschaftlichen Gefühle Schillers zu Körner störte. Zwar so lange diese Liebe erst im Entstehen war, blieb Schiller ganz wie zuvor ein heiterer Hausgenosse. Zu Körners Geburtstage (2. Juli 1786) bereitete er in alter Liebenswürdigkeit eine heitere Ueberraschung duich komische Bilder. Körner hatte sich früher füx* dio Idee eines iu Dresden lebenden Franzosen, Namens Duchanteau, begeistert, eine Ileise nach Aegypten zu unternehmen. Auf öcliillers Bild zeigt sich nun diese Expedition: Körner schreitet voran, um den Weg zu weisen. Duchanteau folgt auf einem Esel reitend, der iiher seine furchtbare Last blutige (mit Zinnober angedeutete) 1 Iminen weint. Man sieht den Nil, eine Pyramide, neben welcher Cleopatra ruht, wie im Texte steht: „noch immer schön!“ Auf einem anderen Bild steigt Dora auf einen Stuhl, um ihrem langen Ferdinand einen Kuss zu geben u. s. w. Als iiber Körner im Dezember 1786 für einige Wochen nach Leipzig verreiste, scheint die Neigung zur Arnim bereits feste Wurzel iu Schillers Herz gefasst zu haben. Denn während er sich in einem Briefe an Körner vom 20. December 1786 noch bestimmt äussert, einer Einladung Gharlottens v. Kalb nach Kalbsried Folge leisten zu wollen, zeigt er sich in einem der nächsten Briefe vom i30. December schon wieder unentschieden, o b und wann er sie besuche. Dio schönen Augen der Arnim hielten ihn zurück. Und doch bot die pflicht-mässig spröde Schöne dem Dichter kaum so viel Hoffnungen, als jedem ihrer anderen Verehrer. Ein Brief vom 30. Dezember 1786 ist wieder sehr hypochondrisch. Schiller schreibt unter anderm: „Die Feiertage haben mich vollends verdorben. Es ist so etwas Hergebrachtes, dass an diesen Tagen alles Feierabend machen soll. Das Vergnügen ist an diesen Tagen eine Art von Arbeit und Bestimmung. Dieses dunkle Gefühl hat mich am Schreibtisch verfolgt, und ich musste ausgehen. Aber immer kam ich unbefriedigt und leer zurück. Würdet Ihr wol an unserer Stelle Euch ebenso nach uns zurücksehnen? Wird mein Bild nicht früher bei Euch erlöschen, als das Eurige bei mir. Ich fürchte es beinahe, denn bis diose Stunde war unsere Teilung sehr ungleich. Ich habe Euch ganz geniessen können, Euch ganz durchschauen und fassen können, aber meine Seele war für Euch von trüben Stimmungen umwölkt. Ihr wäret mir soviel und ich Euch noch wenig — nicht einmal das, was ich fähig sein könnte, Euch zu sein.“ Und über den schlechten Fortgang seiner poetischen Arbeiten schreibt er: „Willst Du wissen, wie weit ich in meiner Arbeit gekommen bin? Mitten in der letzten Scene des Marquis mit der Königin, die Du ja kennst. Jetzt fängt es an sehr interessant zu werden, aber ich zweifle, ob meine Ausarbeitung nicht unter, tief unter meinem Ideale und dem Interesse der Situation bleiben wird. Noch habe ich keinen Pulsschlag dieser Empfindungen, von denen ich eigentlich bei dieser Arbeit durchdrungen sein sollte. Ich habe keine Zeit, sie abzuwarten. Wissentlich muss ich mich übereilen — Dein Herz wird kalt bleiben, wo Du die höchste Rührung erwartet hättest. Hier und da ein Funke unter der Asche, und das ist alles.“ So schien dio neue Wendung in Schillers Leben sehr verderblich zu werden. Doch er besass in Körner einen Freund, der nicht so leicht seinen Schiller aufgab. Er schreibt am 31. Dezember zurück: „Ueber das, was Du uns gewesen bist, kannst Du Dir wol nur in dem grössten Anfalle von Hypochondrie Vorwürfe machen. Schäme Dich eines solchen Gedankens. Diese Stelle allein überzeugt mich, wie sehr Du Aufheiterung bedarfst. Ich rechnete viel auf Deine Arbeit. Sie war anziehend genug, um Dich ganz zu beschäftigen. Und ich kenne nichts als Beschäftigung oder Taumel der Zerstreuung, was solche Trennungen erträglich macht.“ Und im nächsten Briefe vom 2. Januar 1787: „Was Du mir vom Carlos schreibst, ist traurig. Nur nicht wissentlich übereilen, wenn Du hoffst, ihm eine grössere Vollkommenheit in Deiner jetzigen Lage geben zu können. Noch ist das Werk in Deiner Hand. Was davon bekannt ist, ist an wahrem Gehalte dor kleinere Teil. Schade vor lumpichte hundert Thaler, die Du zur Messe mehr bekommst.“ Uebrigens, tröstet Körner, würden sie ja in einer Woche wieder vereinigt und Alles wieder auf dem alten Fasse sein. Wie sehr Schillers poetisches Gefühl darnieder lag, beweist der Umstand, dass ihm eine Blumauersche Odo an den Nachtstuhl, welche bei einer Abendtafel des Finanzrates vorgelesen wurde, gefallen konnte, indem er es ganz charmant nennt, und es ihn ärgert, dass er das Gedicht nicht abgeschrieben habe. Seine Besuche erstreckten sich in dieser Zeit meist nur auf das Arnim’sche Haus. Zum Glück verreiste die Arnim’sche Familie im Frühjahr, und os liess sich jetzt Besserung für Schillers Herz und Geist hoffen. Doch die verderbliche Neigung hatte in seiner Brust schon zu tiefe Wurzeln gefasst. Die einst so gerühmte und ersehnte Vereinigung mit Körner vermochte jetzt nicht, ilim einen Ersatz zu bieten. Unbefriedigt zog er auf’s Land hinaus, und nahm seinen Aufenthalt in Tharand. Doch hier fand er unglücklicher Weise nur schlechtes Wetter und keine rechte Gesellschaft. I\un verlangte ei um (Jott.es willen von Körner Bücher für seine lange Weile; den Kliuger hatte er bereits ausgelescn und auch einen Teil der Contemporains von Retif de la Bretonne. Aber wie wenig er sich noch dem Liebesverderben entrungen, geht aus den Zeilen hervor, worin er schreibt: „Ich habe des Tages ein halb Dutzend fürchterlich leere Stunden, wo ich melancholisch werden müsste, wenn ich sie nicht verlesen könnte. Ich stehe alle Morgen um halb sechs, auch fünf Uhr auf, weil ich nicht länger schlafen kann, aber arbeiten kann ich nichts vor acht Uhr“, und ebenso aus den Zeilen: „Meinem beleidigten Dorchen schicke ich diesen Einschluss zur schleunigsten, gewissenhaftesten und piinkt-lichst-gütigsten Besorgung“*), und wieder aus den Worten: „Ich bin oft bei Euch — und aus mehr als einem Grunde. Glaubt mir das.“ Und wiederholt fragt er an, ob Arnim’s schon wieder in Dresden seien. Bei diesem Zustande hatte er allerdings Recht, wenn er in Beziehung auf seine Arbeiten schrieb: „Der Wille ist gut, aber Wind uud Wetter kämpfen dagegen.“ Körner tut Alles, um den Freund zu zerstreuen und von einer verderblichen Leidenschaft zu befreien; er schickt wiederholt englisch Bier und Bücher, um Seele und Leib zu versorgen; auch freundliche Briefe schreibt man dem armen Freunde (Schiller nennt sie „verflucht hübsche Briefe“, die ihm den Kopf ganz verwirren). Vielleicht auf Dorchen’s Rat hatte man in etwas boshafter Absicht den Werther mitgeschickt, von dem aber Schiller schreibt noch keinen Gebrauch machen zu können. Glücklicher W oise fand Schiller unter den erhaltenen Büchern eine Lectüre, die ihn befriedigte, die „Liaisons dangerouses.“ **) Er fand das Buch allerliebst geschrieben, und schreibt darüber an Körner: „Du wirst mich für paradox halten, aber ich muss Dir gestehen, dass es mir feine und wirklich edle Gefühle gegeben hat .... Uebrigens wünschte ich von diesem und ähnlichen Büchern die nachlässig-schöne und geistvolle Schreibart annehmen zu können, die in unserer Sprache fast nicht erreicht wird.“ Auch Körner stimmt hierin mit dem Freunde überein und schreibt: „Wer diesen leichten, anmassungslosen Ton erreichen kann, hat freilich einen grossen Vorteil. Jede Idee von Gehalt wird ihm doppelt hoch angerechnet, weil er sie nicht ankündigte, weil er auch ohnedies Vergnügen macht. Es ist, wie mit dem Ton der feinen Lebensart in der Gesellschaft. Die französische Nation hat, däucht mich, hierin wirklich etwas Atheniensisches.“ Als Schiller dann sich in die Lectüre des Voltaireschen Charles XII. vortieft hatte, und durch Körners sorgfältige Mühe fast eine Heilung erreicht *) Es war ein Brief an Frl. v. Arnim. Es ist erklärlich, dass Dorchen durch Aufträge dieser Art beleidigt sein konnte. **) Amsterdam 1782, vier Bände. Von Laclos. war, wurde er leider durch einen Besuch der Familie Arnim in Tharand überrascht. Dies scheint in ihm den Entschluss gefördert zu haben, nach Dresden zurlickzukehren. Noch tauscht er brieflich mit Körner seine Ansicht über den Charles XII., der ihn entzückt hat. Er findet ihn mit mehr Genie sogar geschrieben als das Siecle de Louis XIV. Begeistert schreibt er: „So wünschte ich mir eino Geschichte des Königs von Preussen.“ Auch habe Karl erstaunlich viel täuschende Aehnlichkeit mit dem Alexander des Curtius. Körner in seinem Eifer den Freund zu zerstreuen versorgt ihn auch noch mit den brennendsten politischen Neuigkeiten, wie : „Calonne ist nicht mehr Finanzminister. — Necker ist 20 Meilen von Paris exilirt und darf nicht über Administration schreiben. — Die Hessen sind aus Bückeburg abmar-schirt. Die Preussen und Pfälzer hatten schon Ordre, sie zu vertreiben. — Cagliostro ist aus London verschwunden und hat dio Juwelen seiner Frau mitgenommen.“ Und wieder sind dem Briefe Körners (2. Mai) vier andere Briefe beigelegt und 2 Teile Contemporains. Doch am selben Tage schreibt Schiller der Geliebten die Worte iu’s Stammbuch: „Dich zu verdienen will ich streben Dein Ilerz bloibt mir — wenn du das meine kennst.“ Aber schon im Mai war Schiller wieder in Dresden und wohnte fortan in Körners Hause. Hier gelang wahrscheinlich den Freunden, da es das letzte und einzige Mittel war, Schiller über die Arnim’sche Familie und das unwürdige Spiel, das mit ihm getrieben wurde, aufzuklären *), und so sehr sie selber darunter litten, ihn zur Entfernung aus Dresden zu bewegen. Schon im Herbste 1786 hatte Schiller an seine Entfernung von Dresden gedacht; denn in einem Briefe vom 12. September an den Schauspieldirector Schröder (den berühmtesten Schauspieler jener Zeit) suchte er eine Reise nach Hamburg vorzubereiten, indem er schrieb, dass sein Enthusiasmus für das Drama wieder erwacht sei, aber dass ihm vor dor Misshandlung auf der Bühne graue. Durch eine Verbindung mit Schröder hoffe er ein Ideal zu realisiren, das nur in Verbindung mit dem Genie eines Schauspielers zu realisiren sei. Zugleich bot er Sclirödern alle seine künftigen Stücke an. Schröder gieng erfreut auf diese Anträge ein und schrieb (18. October): „Ich wünschc nichts so sehr, als mich mit Ihnen zu verbinden — mit Ihnen, der allein meine Ideen realisiren kann. Ich fühle mich zu schwach dazu; aber ein langer und vertrauter Umgang mit dem Handwerksmässigen des Theaters kann Ihnen vielleicht von Nutzen sein. — Aber ein dramatischer Schriftsteller muss durchaus an dem Orte sein, wo sich die Bühne aulhiilt, für die er schreibt. Sind Sie- frei ? Können Sie Dresden gegen Hamburg vertauschen ? Und unter welchen Bedingungen?“ Aber zur Ausführung dieser vielversprechenden Verbindung kam es nicht; Schiller versprach zwar in einem Briefe vom 18. Dezember, den Don Carlos in Jamben Schrödern binnen sechs Wochen zu liefern, lehnte aber *) Zum vollständigen Bruch mit Arnim’s kam es jedoch nicht. Körnors Zartgefühl scheint demnach eine vollständige Aufklärung nicht vermocht und auch nicht gewollt zu haben. die Uebersiedlung nach Hamburg ab. Wir wissen, dass die aufkeimende Neigung zur Arnim daran schuld war. Jetzt aber war der Bann gebrochen, und Schillern stand nichts im Wege, jenen Plan von neuem aufzunehmen. Dennoch geschah es nicht. Denn gerade jetzt nach der bitteren Enttäuschung seines Herzens mochte er mit dankbarem Gemüte jener edlen Frau gedenken, die ihn einst hingebend geliebt, und die ihm auch jetzt noch ein treues Herz bewahrte. Charlotte v. Kalb war im April 1787 nach Weimar übersiedelt, wo sie einige Monate zu bleiben gedachte. Dies gab den Ausschlag. Schiller sehnte sich, sie wiederzusehen. Zudem hoflte er in Weimar eher als irgendwo eine Anstellung zu erhalten, hatte ja doch Herzog Karl August in seiner freundlichen Erwiderung (9. Februar 1785) auf Schillers Danksagung für die Ernennung zum Rat ihn einst aufgefordert: „Geben Sie mir zuweilen von Ihnen Nachrichten und von demjenigen, was in der literarischen und mimischen Welt, welche Sie bewohnen, vorgeht.“ Sollte er aus dieser persönlichen Zuneigung nicht vieles hoffen, nachdem ihr ein Goethe so viel verdankte? Die Heilung schien jetzt im Hause Körners schnell zu gedeihen, denn in einem Briefe (13. Juni) an Schröder, der noch immer auf den fertigen Don Carlos in Jamben wartete, finden wir die Worte Schillers: „Die Umstände, welche diesmal den Don Carlos verzögert haben, kommen zum Glück nicht so gar oft wieder, und wenn sie kommen, so kommen sie nicht zugleich. Eine Abhaltung und die stärkste könnte ich Ihnen nennen, weil sie sehr — menschlich ist, abor ich brauche mein Papier jetzt zu notwendigeren Dingen.“ Der Liebesrausch war vorüber, und Schiller war entschlossen, nach Weimar zu übersiedeln, was auch die Freunde, so schwer es ihnen fiel, für nötig hielten, um den Dichter vor jedem Rückschlag zu bewahren. Sein Carlos war unterdes bei Göschen in Leipzig erschienen, und am 21. Juli 1787 finden wir Schiller bereits in Weimar. Die Uebersiedlung Schillers nach Weimar bildet einen bedeutungsvollen Abschnitt in seiner Lebensgeschichtc und geistigen Tätigkeit. Er trat nun in neue Verhältnisse und vor allem in nähere Verbindung mit den grössten Geistern jener Zeit, mit Herder, Wieland, Goethe, und ward zum ersten Male inne, was an diosen und ihrem Rubine sei, und welche Kraft er selbst be-sitzo. Gehört schon ein nicht geringer Mut dazu, in den bedrängten und ärmlichen Verhältnissen, unter denen das physische Leben unseres Dichters litt, Geist und Herz vor’m Untorgange zu bewahren, so ist um so mehr der Mut zu bewundern, mit dem jetzt Schiller, nur gestärkt durch die unerschütterliche Freundschaft eines einzigen Mannes es vermochte einer fremden Welt entgegen zu treten, die ihn mit Selbstsucht und Vorurteil empfieng, dieser Welt entgegenzutreten — und dennoch sie zu besiegen, und wo sie von Liebe nicht loer, diese gänzlich zu gowinnen. Die freundschaftlichen Gefühle für Körner aber blieben sich gleich. Freilich die Zeit der Schwärmerei war vorbei; jetzt galt es die Freundschaft nutzbringend zu gestalten und ein dauerndes Zusammenleben für die Zukunft vorzubereiten. In diesem Sinne schrieb Schiller bald nach seiner Ankunft in Weimar, wo ihn doch Charlotte mit leidenschaftlich liebendem Herzen empfangen hatte, in einem Briefe an Körner vom 23. Juli 1787: „Meine ganze Seele ist bei Euch — denn sollte Freundschaft ein so armseliges Feuer sein, dass es durch Teilung verlöre ? Kein Geschöpf in der Welt kann Euch die Liebe, kann Euch nur den kleinsten Teil der Liebe entziehen, womit ich auf ewig an Euch gebunden bin.“ Und wieder am 8. August: „Es gibt für mich kein gewisseres und kein höheres Glück in der Welt mehr, als der vollständige Genuss unserer Freundschaft, die ganze unzertrennbare Vermengung unseres Daseins, unserer Freuden und Leiden. Wir haben dieses Ziel noch nicht erreicht, aber ich denke, wir sollen es noch erreichen. Welchen Weg ich dazu einschlagen werde, wird der Gegenstand meiner folgenden Briefe sein. Ich bin darüber mit mir einig, aber ich muss Dir’s und den ändern erst ab-gewinnen, wenn ich meine Ideen Euch mitteilen darf. *) Der Anfang und der Umriss unserer Verbindung war Schwärmerei, und das musste er sein ; aber Schwärmerei, glaube mir’s, würde auch notwendig ihr Grab sein. Jetzt muss ein ernsthafteres Nachdenken und eine langsamo Prüfung ihr Consistonz und Zuverlässigkeit geben. Jedes unter uns muss dem Interesse des Ganzen einige kleine Leidenschaften abtreten, und eine herzliche Liebe für Jedes unter uns muss in uns allen die erste und die herrschende sein.“ Auch Körner war ganz erfüllt von diesen Zukunftsplänen und schrieb darüber 14. August: „Deine Ideen über unser Verhältnis treffen ganz mit den meinigen zusammen. Wir kennen uns nunmehr genug, um die Ideale unserer Phantasie von Wirklichkeit zu unterscheiden. Alle Erwartungen, die sich auf diese gründen, werden früher oder später erfüllt werden, und diese sind hinreichend, unsern Enthusiasmus zu nähren. Alle Genüsse zu erschöpfen, die uns unser Beisammensein gewähren kann, ist ein begeisterungswürdiges Ziel.“ Zu diesem dauernden Beisammensein kam es aber dennoch trotz aller Pläne und Wünsche nicht mehr. Doch blieben die Freunde auch in der Ferne in unverbrüchlicher Treue vereint, und hielten fest zusammen bis zu Schillers Tode. Schiller äussert sich wiederholt in Briefen an Andere, wie echt dieses Verhältnis war; so schrieb er später an seine Geliebte, Charlotte von Lenge-feld, über Körner: „Es ist selten, dass sich eine gewisse Freiheit in der Moralität und in der Beurteilung fremder Handlungen oder Menschen mit dem zartesten, moralischen Gefühle und mit einer instinctartigen Herzensgüte verbindet, wie bei ihm. Freier als er von Anmassung ist Niemand; abor er braucht einen Freund, der ihn seinen eigenen Wert kennen lehrt, um ihm diese so nötige Zuversicht zu sich, das, was die Freude am Leben und dio Kraft zum Handeln ausmacht, zu gobon.“ Noch in den letzten Lebensjahren wechselte Schiller eifrig Briefe mit Körner und gedachte mit alter Wärme des alten Freundes. In einem Briefe vom 14. Februar 1803 schreibt er, indem er seino „Braut von Messina“ an den Freund nach Dresden schickt: „Es gehört immer unter meine besten Freuden, wenn ich etwas neues, fertig gewordenes an den alten Körner und *) Schiller dachte an oine Ui'bei’Biedlung Körners nach Weimar. ilie liebe» Weibchen einsiegeln kann.“ Und mit rührender Sorgfalt fragen Körner und Minna den Freund, als er wiederholt von schwerer Krankheit heinigesucht ward, um sein Befinden, wünschen ihn zu sehen und machen Pläne hiefür. Bedeutender aber als diese herzstärkenden Aeusserungen treuer Freundschaft wurden für den Dichter seit seinem Abgang von Dresden die wissenschaftlichen Ratschläge und kritischen Urteile seines Freundes. Mit eifrigem Bestreben gieng Körner auf Schillers Geisteswerke ein, um sie als der nächste Freund des Dichters auch am ersten zu würdigen. Und wir dürfen annehmen, dass Körners Urteil in vielen Fällen auf Schillers wissenschaftliche und poetische Tätigkeit Einfluss genommen hat, da doch Schiller selbst äussert: „Kunstkritik ist eigentlich das rechte Fach fllr meinen Freund Körner.“ *) „Nie habe ich einen Kunstrichter gefunden, der sich durch die Nebenwerke an einem poetischen Product so wenig von dem Hauptwerke abzielien Hesse.“ **) Welch hohe Meinung auch Goethe über Körner hatte, geht aus einigen Zeilen an Schiller hervor, worin es heisst: „Die Klarheit und Freiheit, womit er seinen Gegenstand übersieht, ist wirklich bewundernswert; er schwebt über dem Ganzen, übersieht die Teile mit Eigenheit und Freiheit, nimmt bald da, bald dort einen Beleg zu seinem Urteil heraus, decomponirt das Werk, um es nach seiner Art wieder zusammen zu stellen, und bringt lieber das, was die Einheit stört, die er sucht oder findet, für diesmal bei Seite, als dass er, wie gewöhnlich die Leser tun, sich erst dabei aufhalten, oder gar recht darauf lehnen sollte.“ ***) Diesen treuen Freund und kritischen Ratgeber nahm Schiller in sein neues Leben mit und konnte nun das Höchste versuchen, das Höchste erreichen, zu dem sein mächtiger Geist ihn hob. f) Marburg im Juni 1876. Franz de Paula Lang, k. k. Gymnasiallehrer. *) Schiller und Lotte, 261. **) Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe Nr. 48. ***) Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe Nr. 24G. f) Da den Verfasser der beschränkte Raum, der soiuer Abhandlung in dieser Jahresschrift gegönnt ist, zum Abschluss zwang, so behält er sich die Fortführung seiner Arbeit, in der hauptsächlich der Einfluss Körners auf Schillers historische Arbeiten und philosophische Studien zur Darstellung kommon soll, auf eine passende Gelegenheit. Jali resbericht. I. Personal slan «1, Fiiclicr- und Shunlon- verteilung. A. Lehrer. 1. Johann 6 u t s c h e r, Direktor, Ordinarius der VI. Klasse, Mitglied des Gemeinde- und Stadtschulratcs, Obmann dos Lokalausschusses und des Spar- und Vorschusskonsortiums des I. allgemeinen Beamten-Ver-eines der Oest.-Ungar. Monarchie, lehrte Latein in der IV. und VI. Klasse. 12 Stunden. 2. Johann Majciger, Professor, Ordinarius der I. Klasse, lehrte Latein und Deutsch in der I, Slovcnisch für Slovenen in der III. und VIII., für Deutsche in der I. Klasse und im Separatkursc II. 20 Stunden. 3. Martin Valenöak, Professor, Gründer der siidslavischcn Akademie in Agram und der Matica Slovenska in Laibach, lebenslängliches Mitglied des Hermagoras-Vereines in Klagenfurt, war im II. Semester krankheitshalber beurlaubt. 4. Franz S c h a g e r, Dr. der Theologie, Religionsprofessor, lehrte Religion in der I.—IV. Klasse. 8 Stunden. 5. Adolf N i t s c h e, Dr. der Philosophie, Professor, Ordinarius der VII. Klasse, Schriftwart des Marburger Turnvereines, lehrte Latein in der VII, Griechisch in der IV. und VIII., philosophische Propädeutik in'der VII. und VIII. Kl asse und Stenographie in 2 Abteilungen. 22 Stunden. ß. Heinrich Ilitter von Jett mar, Professor, Ordinarius der VIII. Klasse, lehrte Mathematik in der V.— VIII , Physik in der III., VII. und VIII. Klasse. Im I. Semester 21, im II. Semester 23 Stunden. 7. Josef P a j e k, Dr. der Theologie, Professor, lehrte Religion in der V. bis VIII., Slovenisch für Slovenon in der IV.—VII., für Deutsche in der II. Klasse und im Separatkurse I. 21 Stunden. 8. Jakob Purgaj, wirklicher Gymnasiallehrer, Ordinarius der V. Ivlasso, lehrte Latein in V. und VIII , Griechisch in der V., Slovenisch für Deutsche in der III. und IV. Klasse. 20 Stunden. 9. Johann Moser, wirklicher Gymnasiallehrer, war krankheitshalber seit 16. Jänner 187G beurlaubt. 10. Karl Zeiger, wirklicher Gymnasiallehrer, Ordinarius der III. Klasse, lehrte Latein in der III., Griechisch in der III. und VII., Deutsch in der 111. Klasse. 18 Stunden. 11. Franz Lang, wirklicher Gymnasiallehrer, Ordinarius der IV. Klasse, lehrte Deutsch in der IV., V. und VIII., Geschichte und Geographie in der III., IV., VI. und VIII. und Steiermärkische Geschichte in der IV. Klasse. 23 Stunden. 12. Franz Horak, wirklicher Gymnasiallehrer, lehrte Deutsch in der VI. und VII., Geographie in der I., Geschichte und Geographie iu der II., V. und VII. Klasse. 20 Stunden. 13. Valentin A mb rusch, suppliereuder geprüfter Lehrer, lehrte Mathematik in der I.—IV., Naturgeschichte in der I.—III., V. und VI. Klasse. Im I. Semester 22, im II. Semester 20 Stunden. 14. Raimund N a c h t i g a 11, supplierender geprüfter Lehrer, Ordinarius der II. Klasse, lehrte Latein iu der II., Griechisch in der VI., Deutsch iu der II., Slovenisch für Slovenen in der I. und II. Klasse. 22 Stunden. 15. Rudolf Mar kl, Nebenlehrer, Turuwart des Marburger Turnvereines, lehrte Turnen in 4 Abteilungen. 8 Stunden. 16. Johann Miklošič li, Nebenlehrer, Lehrer an der Uebungsschulo der k. k. Lehrerbildungsanstalt, lehrte Gesang iu 3 Abteilungen. 5 Stunden. 17. Ferdinand Schnabl, Nebenlehrer, Professor an der k. k. Staatsrealschule, lehrte Zeichnen in 4 Abteilungen. 10 Stunden. 18. August Ne me ček, Nebenlehrer, suppliereuder geprüfter Lehrer an der k. k. Staatsrealschule, lehrte Französisch in 2 Abteilungen. 4 Stunden. Die Professoren Dr. F. Sc hager und Dr. J. Pajek sind Weltpriester der F. B. Lavanter Diözese, alle übrigen Lehrer weltlichen Staudes. B. Gymnasialdiener: Franz Drexler. 11. Schüler. I. Iilasso (45). Binder Franz. Hubl Viktor. Petternel Friedrich. Borovič Alois. Hutter Johann. Pivec Rupert. Bratkovič Jakob. Ivanuša Matthäus. Pivec Stefan. Braun Auton. Jarz Ernest. Podkraischek Rudolf. Braun Philipp. Jauk Franz. llogina Johann. Cižek Josef. Kahn Eduard. Schneider Moriz. Duchatsch Konrad. Kokol Albert. Schreithofer August. Fleischer Karl. Kotuik Andreas. Sclnvagula Ignaz. Frank Friedrich. Krajnc Franz. Senekovič Matthäus. Fuhrmann Karl. Krall Josef. Sernc Anton. Gaube Franz. Kunej Franz. Slana Lorenz. Gorički Franz. Lorber Josef. Srabotuik Eduard. Götz Othmar. Lupša Mathias. Steiner Johann. Heumeier Emerich. Majcen Raimund. Zagajšak Josef. Holzinger Eduard. Mravlag Ernest. Zaplata Anton. Bezjak Matthäus. Ferk Johann. Frank Robert. Gregl Johann. Hamler Josef. Herberth Paul. Hohl Adolf. Janežič Michael. Jobst Paul. Kavčič Jakob. Kokoschinegg Robert. Brinšek Ernest. Dominkuš Andreas. Elschnig Anton. Frangež Bartholomäus. Fraz Markus. Geiger Ferdinand. Georg Josef. Grašič Franz. Klunker Alfred. Kocbek Franz. Kozoderc Andreas. Freiherr v. Lazzarini Leo. Baumayer Otto. von Calo Adolf, černenšek Franz. Frank Rudolf. Gutmann Max. Höhn Josef. Kadlik Josef. Babnik Johann. Dečko Johann. Fischer Andreas. Ilešič Josef. Jenko Karl. Kerschitz Ottokar. TI- Klas.se (31). Kontschan Adolf. Koser Ludwig. Kostjak Ferdinand. Krainz Alois. Freiherr v. Lazzarini Othmar. Novak Franz. Pavlič Johann. Reuter Karl. Robnik Franz. Rožman Franz. lil. Klasse (85). Mayer Josef. Modrinjak Moriz. Moik Karl. Ogrizek Georg. Pernat Bartholomäus. Pišek Franz. Polanec Stefan. Repič Franz. Rottmann Franz. Sagai Johann. Sattler Anton. Sauer Augustin, von Sauer Julius. IV. ISlasso (19). Lali Josef. Mahorko Franz. Mlaker Johann. Peharc Franz. Radaj Franz. Safošnik Blasius. Sakelšek Stefan. V. Klasse (2ö). Kostanjovcc Josef. Kronn Karl. Kukovič Blasius. Lešnik Michael. Marckhl Richard. Matzl Richard. Schönwetter Thomas. Špindler Josef. Strauss Franz. Ulčnik Martin. Ulm Anton. Urdl Gottfried. Wagner Hubert. Wieser Ludwig. Wiesinger Wilhelm. Žnidarič Josef. von Sauer Rudolf. Strucl Simon, Toplak Ignaz. Tschebull Aurel. Turkuš Stefan. Viher Josef. Wenedikter Ludwig. Wiesthaler Hermann. Wittmann Eduard. Zecha Arthur. Urbanitsch Karl. Vehovar Leopold. Vidovič Jakob. Weitzl Ferdinand. Žnidarič Alois. Mayer Georg. Ozim Anton. Podorgajs Anton. Pučko Georg. Radaj Karl. Roschanz Adolf. Ruliri Franz. Sever Martin. Simonič Franz. Simonič Josef. Čiček Peter. Frank Anton. Hergula Auton. Jamerneg Josef. Kaisersberger Anton. Kapus Hermann. Kolarič Franz. Meško Alois. Modrinjak August. Brenčič Alois. Čerič Jakob. Fistravec Josef. Frank Josef. Goppold Gustav. Gutscher Johann. Brumen Anton. Coliguou Karl. Cvetko Johann. Črnko Markus. Dekorti Josef. Dubsky August. Freiherr Skuhala Georg. Swoboda Willibald. Šalamon Franz. Štabne Bartholomäus. VI. Klasse (25). Mosshammer Franz. Mule Jakob. Munda Johann. Nawratil Leo. Ritter von Neupauer Karl. Pajtler Johanu. Papež Michael. Pušnik Markus. VII. Klasse (18). Hvalič Blasius. Kapun Alfons. Kermek Philipp. Klasinc Johann. Krajnc Alois. Kramberger Jakob. VIII. Klasse (IG). Gaberc Martin. Irgl Franz. Kocmut Julian. Krajnc Ferdinand. Lieb Alois. Mast Rudolf. I^rlvatlst. von Ettingshausen Othmar. Šunkovič Martin. Wessellak Johann. Sirk Stefan. Stauder Johann. Strašek Franz. Thurn Julius. Tschebull Karl. Velca Matthäus. Edler von Webenau Gustav. Wolf Johann. Kronabetvogel Josef. Freiherr v. Rast Max. Rath Paul. Sagai Karl. Stolz Martin. Strauss Josef. Purgaj Franz. Rola Georg. Schuster Franz. Suhač Matthäus. (I. Kl.) Von diesen Schülern erhielten die Vorzugsklasse: Rogina Anton und Frank Friedrich der I.; Wagner Hubert, Rožman Franz, Žnidarič Josef und F rank Robert der II.; Sagai Johann, Wenedikter Ludwig, El sehnig Anton und Domink uš Andreas der III.; Frank Rudolf, Vehovar Leopold und Urbauitsch Karl der IV.; Pučko Georg, Babnik Johann und Roschanz Adolf der V.; Ritter von Neupauer Karl, Kaisers her ge r Auton, Sirk Stefan und Frank Anton der VI.; F rank Josef und Gutscher Johann der VII.; Brumen Anton und Kocmut Julian der VIII. Klasse. III. Lehr A. Obligate Klasse. Stun- den- zal. Religions- lehre. Lateinische Sprache. Griechische Sprache. Deutsche Sprache. I. 24 2 Stunden. Katholische Religions-, lehre. 8 Stunden. Die regelmässige und das notwendigste aus der unregelmässigen Formenlehre, eingeübt an den entsprechenden Stücken des Uebungs-buches, Vokabellernen, im 11. Semester monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Formenlehre, der einfache Satz, Lesen, Erklären, Wiedererzälen, Memorieren und Vorträge ausgewälter LeBestücke, orthographische Uebungen, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. II. 25 ' 2 Stunden. Katholische Liturgik. 2 Stunden. Geschichte der Offenbarung des alten Bundes. 8 Stunden. Formenlehre der selteneren und der unregelmässigen Flexionen und die Elemente der Syntax, eingeübt an den entsprechenden Stücken desUebungs-buches, Vokabellernon, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 8 Stunden. Wiederholung der Formenlehre, der zusammengesetzte und verkürzte Satz, Lesen, Erklären, Wiedererzälen, Memorieren und Vorträge ausgewälter Lesestücke, orthographische Uebungen, wöchentlich 1 schriftliche Arbeit. III. 26 6 Stunden. Die Kasuslehre, oin-geiibt an entsprechenden Stücken dos Uebungsbuches, aus dem Lesebuche die Abschnitte 2, 3 und 6, wöchentlich 1 schriftliche Arbeit. 5 Stunden. Die Formenlehre bis zu den Verben auf eingeübt au entsprechenden Stücken des Uebungsbuches, Vokabellernen, im II. Semester monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Wiederholung der Grammatik, Lesen, Erklären, Wiedererzälen, Memorieren und Vorträge ausgewälter Lesestücke, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. IV. j 27 2 Stunden. 1 Geschichte der Offenbarung dos neuen Bundes und Geschichte der christlichen Kirche. 6 Stunden. Lehre über Eigentümlichkeiten im Gebrauche der Bei- und Fürwörter, über Zeiten, Modi, Infinitiv, Partizip, Gerundium und Supinum, eingeübt an entsprechenden Stücken desUebungs-juches, Elemente der Prosodie und Metrik, Oaosars Bell. Gali. I und IV, monatlich 2 oder i! schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Wiederholung des Verbums auf w, die Verben auf ft« und der übrigen Klassen, eingeübt an entsprechenden Stücken des Uebungsbuches, Vokabellernen, aus-gewiilte Griechische LeseBtiicke dos Uebungsbuches, monatlich 2 schriftliche .Arbeiten. 3 Stunden. Wiederholung der Grammatik, Lesen, Erklären, Wiedererzälen, Memorieren undVortriige ausgewälter Lesestücke, das wichtigste aus der L hre von den Geschäftsaufsätzen und die Grundzüge dor Deutschen j Metrik, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. I plan. Lelirgegenstände. Slovenische Sprache. Geschichte und Geographie. Mathematik. Naturwissen- schaften. Philosoph. Propädeu- tik. 3 Stunden. F’ormenlehre, der einfache Satz, Lesen, Frkläron, Wiedererzälen, Memorieren und Vorträge ausgewälter Lesestücke, monatlich in der Regel 2 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Das wichtigste aus der mathematischen und physischen, Uebersicht der politischen Geographie, Elemente der Kartographie. 3 Stunden. Arithmetik: Das Zalen-gebäude, die 4 Rechnungsarten, Teilbarkeit, gemeine und Dezimalbrüche. Geometrie: Linion, Winkel, Dreiecke, ihre Eigenschaften und Konstruktionen. 2 Stunden. Säuget hiere und Insekten. . 3 Stunden. Formenlehre, dabei ausführlichere Behandlung des Zeitwortes, der einfache und zusammengesetzte Satz, Lesen, Erklären, Wiedererzälen, Memorieren nnd Vorträge ausgewälter Lesestücke, monatlich in der Kegel 2 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Geschichte des Altertums, alte und neue Geographie von Asien, Afrika, Süd- und Westeuropa, Uebungen im Kartenzeichnen. 3 Stunden. Arithmetik: Verhältnisse und Proportionen, Zweisatz, einfache Regeldetri, Wälsche Praktik, Münz-, Mass- und Gewichtskunde. Geometrie: Vier- und Vielecke, Umfangs- und Inhaltsberechnung geradliniger Figuren, Verwandlung und Teilung derselben, Aehnlichkeitslehre. 2 Stunden. 1. Semester: Vögel, Amphibien und Reptilien. H. Semester: Botanik. — 2 Stunden. Wiederholung der Formenlehre, Wortbildungslehre, Losen, Erklären, Wiedererzälen, Memorieren und Vorträge ausgewälter Lesestücke, Uebungen im Uebersetzen aus dem Latein, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Die Geschichte des Mittelalters mit Hervorhebung der Oesterreichischen Geschichte, Geographie Deutschlands, der Schweiz, West- und Nordeuropas, Amerikas und Australiens, Uebungen im Kartenzeichnen. 3 Stunden. Arithmetik : Die 4 Rechnungsarten mit besonderen und allgemeinen ein-und mehrgliedrigen Zal-ausdrücken, Potenzen, Quadrat- und Kubikwurzeln und Kombinationslehre. Geometrie: Die Lehre vom Kreise, der Ellipse, Parabel und Hyperbel. 2 Stunden. I. Semester: Mineralogie. H. Semester: Allgemeine Eigen-schaften der Körper, Chemie, Wärmelehre. — 2 Stunden. Oie Satz- und Wortbildungelehre, Losen, Erklären, Wiedererzälen, Memorieren und Vorträge ausgewälter Lesestücke, Uebersetzungen ins Deutsche, monatlich 2 schrift-| liehe Arbeiten. 4 Stunden. Geschichte der Neuzeit mit Hervorhebung der Oesterreichischen Geschichte, Oesterreichische Vaterlandskunde, Uebungen im Kartenzeichnen. 3 Stunden. Arithmetik: Zusammengesetzte Verhältnisse und Proportionen nebst ihren Anwendungen, Gleichungen des ersten Grades mit einer und mehreren Unbekannten. Geometrie: Lage der Linien und Ebenen im Raume, Berechnung der Oberfläche und des Inhaltes der Körper. 3 Stunden. Mechanik, Magnetismus, Elektrizität, Akustik und Optik. — Klasse. Stun-" den- zal. Religions- lehre. Lateinische Sprache. Griechische L , „ Sprache. Deutsche Sprache. V. 27 2 Stunden. Allgemeine katholische Glaubenslehre. 6 Stunden. Livius I. Ovid : Trist. I, 3. IV, 10; ex Ponto II, 1; Her. 1; Ainor. 1,15; Fast. I, 548-586; Motam. I, 89-415. III, 511-733. IV, 140 - 312. Wiederholung ausgewälter Abschnitte der Grammatik, wöchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Uebungon, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. Privatlektüre : Liv. XXI, 38—52. Ovid: Fast. II, 83-118. 195-242; Met. II, 1-3150. VII, 1—158. VIII, 260-545. 611-724. X, 1—77. XIII, 1-398. 750-895. 5 Stunden. Xenophon : Die Abschnitte 1 -5 der Anabasis. Homer und B, 1—483. Wöchentlich 1 Grammatikstunde (Wiederholung der Formenlehre des Verbums, Erklärung und Einübung der Syntax bis einschliesslich der Lehre über die Präpositionen), monatlich 1 oder 2 schriftl. Arbeiten Privatlektüre; Xenophons Kyrop., Abschnitte 2 und 5, Anab., Abschn. 6-8- Hom. r, 1-258. Z, 1-241 und H. 2 Stunden. Elemente der Metrik und Poetik, epische und lyrische Dichtung nach dem Lehr- und Lesebuche, Lesen und Erklären ausgewälter Lesestücke und Vorträge memoriortor Stücke, monatlich 1 oder 2 schriftliche Arbeiten. VI. 26 2 Stunden. Die besondere katholische Glaubenslehre. 6 Stunden. Sallnst: Bell. .Tugurth. 1 — 65. Vergil: Eklogo I, IV, V. VII und IX, Georg. I, 1-42. 118-159. II, 136 -176. 458-542. IV, 315 —566. Cicoro: Orat. Ca-tilin. II. Wiederholung ausgewälter Abschnitte der Grammatik, wöchentlich 1 Stunde grammat.-stilistische Uebungon, monatlich 2 odor 3 schriftliche Arbeiten. Privatlektüre: Cic. or. Gat. I. Sallust: Bell. Jug. 66 bis zu Ende, £ Vorgil : Georg. 1,43—121. III, 470-566. IV, 149-314. 5 Stunden. Ilomer X, .Q, 1—158. Herodot VII, 1-60. 196-230. Wöchentlich 1 Grammatikstunde (Wiederholung derFormen- und Kasuslehre, Fortsetzung und Einübung der Syntnx bis zur Lohre vom Infinitiv inclus«), monatlich 2 schriftliche Arbeiten. Privatlektüre: Hom. //. z. r. ß. f. Herod. VI, 1—70. Auswal aus Lukians Göttergosprächen. 3 Stunden. Die lyrische, didaktische und dramatische Dichtung, die Formen dor Prosa und dio wichtigsten Erscheinungen dor Littoratur vom Anfänge bis Klopstock nach dem Lehr- und Lesebuche, Lesen und Erklären ausgewälter Lesestücke, Vorträge memorierter Stücko, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. VII. 27 2 Stunden. Die katholische Sittenlehre. 5 Stunden. Cicero : Oratio pro Roscia Ainerino. Vergil : Aen. I, 1-156. II. 1-558. III. VII, 1-36. 148-817. Wiederholung ausgewäl-tor Abschnitte der Grammatik, wöchentlich l Stunde grammat. - stilistische Uebungon, monatlich in der Kegel 3 schriftliche Arbeiten. Privatlektüre: Cic. orat. pro Milono, pro Archia poeta, pro lege Manilia, Somn. Scipionis und aus-gowälte Briefe an Atticus aus der Zeit des Ausbruches des Bürgerkrieges. 4 Stunden. Demosthenes : Dio I. Olyn-thische und III. Philippi-sehe Kode. Homer V, 1-127. TT,1-224. Q, 1-9. 85-408. . Alle 14 Tage 1 Grammatikstunde (Beendigung der Syntax und Wiederholung ausgewälter Abschnitte der Formen- und Satzlehre), monatlich 1 oder 2 schriftliche Arbeiten. Privatlektüre: Hom. jT, y. Plat. Kriton. Thukyd.: Perikles’ Leichenredo. 3 Stunden. Die wichtigsten Erscheinungen der Littoratur dos 18. und 19. Jahrhunderts nach dom Lohr- und Lesebuche, Lesen und Erklären ausgewälter Lesostücke und Schillers Braut von Messina, freie Vorträge, monatlich 1 odor 2 schriftliche Arbeiten. Anmerkung. Bei der Privatlektttre wurde don Schülern der Umfang derselben und die Wal der Schriftsteller aberlassen. Slovenische Sprache. Geschichte und Geographie. Mathematik. Naturwissen- schaften. Philosoph. Propädeu- tik. 2 Stunden. Lehre von den Tropen und Redefiguren, Elemente der Metrik, Epik, episch-didaktischen und lyrischen Dichtung, Lesen und Erklären ausgewälter Lesestücke und Vorttäge memorierter Stücke, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Geschichte des Altertums und Geographie des alten Asien, Afrika und des südlichen Europa. 4 Stunden. Arithmetik : Die arithmetischen Grundoperationen, Zalenlehre, Messung der Grössen, Verhältnisse, Proportionen und Ketten-bri'iche. Geometrie: Longimetrie und Planimetrie, Konstruktions- und Rechnungsaufgaben. 2 Stunden. I. Semester: Mineralogie in Verbindung mit Geognosie und Geologie. II. Semester; Botanik in Verbindung mit Paläontologie. — 2 Stunden* Elemente der dramatischen Dichtung, Lesen und Erklären ausgewälter Lesestücke, Schillers Jungfrau von Orleans, Uebersotzen aus Sali. Bell. Jugurth. ins Slovenische, Vorträge memorierter Stücke, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Geschichte des Mittel-alters mit besonderer Hervorhe'»ung der Oester-reichischon Geschichte. 3 Stunden. Arithmetik: Potenzen, Wurzeln, Logarithmen, Gleichungen des orsten Grades mit einer und mehreren Unbekannten. Geometrie; Stereometrie, Goniometrie uud ebene Trigonometrie. 2 Stunden. So matolog io des Menschen und Zoologie in Verbindung mit Paläontologie. — 2 Stunden. Littoraturgeschichte von Trubar an, Lesen und Erklären ausgewälter Stftcke der vorzüglichsten Vertreter der Littoratur, Grundsätze für die Deklamation uud Aktion des Redners, freie Vorträge, monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Geschichte des Mittelalters von Rudolf von Habsburg an und die dor Neuzeit bis 1815 mit besonderer Hervorliobung der Oestorreichischen Geschichte. 3 Stunden. Arithmetik: Wiederholung der Gleichungen des 1. Grades, Gleichungen des 2. Grades mit 1 und meliroren Unbekannten, unbestimmte Gleichungen, höhere Gleichungen, die sich auf quadratische zurückführen lassen, Exponentialgleichungen, arithmetische und geometrische Progressionen nebst ihrer Anwendung auf die Zinseszins-rochnung, Permutationen und Kombinationen, binomischer Lehrsatz. Geometrie: Anwendung der Algebra auf die Geometrie, trigonometrische Aufgaben und analytische Geometrie der Ebene. 3 Stunden. Allgemeine Eigenschaften uudUnterschiedo der Körper, das wichtigste aus der Wärmelehre, Mechanik foster und flüssiger Körper, chemische Verbindungen und Zerlegungen. 2 Stunden. Formale Logik. 2 Stunden. Altslovenische Formenlehre, Ueborblick der Litteraturgosehiclite, Lesen und Erklären ausgewälter Lesestücke, freie Vortrage, monatlich 1 oder 2 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Geschichte dor Neuzeit von 1815 an bis zur Gegenwart mit besonderer Hervorhebung derOestor-reichischon Geschichte, Oesterreichischo Vaterlandskunde. 2 Stunden. Zusammenfassondo Wiederholung des mathematischen Unterrichtes und Uebung im Lösen von Problemen. 3 Stunden. Magnetismus, Elektrizität, Wellenlenre, Akustik und Optik. 2 Stunden. Empirische Psychologie. B. Freie Lehrgegenstände. 1. Slovenische Sprache für Schüler Deutscher Muttersprache und zwar für die des Untergymnasiums iu vier, für die des Obergymnasiums in zwei Abteilungen. I. und II. Klasse, je 3 Stunden: Formenlehre, Vokabellernen, Uebersetzen. III. Klasse, 2 Stunden: Formenlehre, Vokabellernen, Anfang der Satzlehre, Uebersetzen. IV. Klasse, ‘2 Stunden: Schluss der Formen- und Satzlehre, Vokabellernen, Uebersetzen, Sprechübungen. V. und VI. Klasse (Separatkurs I), 2 Stunden: Wiederholung der Grammatik, Uebersetzungen aus dem Deutschen und Lateinischen ins Slovenische uud umgekehrt. VII. und VIII. Klasse (Separatkurs II), 2 Stunden: Wiederholung der Grammatik, Uebersetzen aus dem Deutschen ins Slovenische und umgekehrt. 2. Französische Sprache. Untere Abteilung, 2 Stunden: Regeln über die Aussprache, Formenlehre des Haupt-, Bei- und Fürwortes, die Hülfs-zeitwörter avoir und etre und die regelmässigen Zeitwörter in ihrer geschichtlichen Entwicklung auf Grundlage der entsprechenden Lateinischen Konjugationen, Grundregeln der Satzlehre. Obere Abteilung, 2 Stunden : Wiederholung des Lehrstoffes der untern Abteilung, die orthographischen Eigentümlichkeiten der regelmässigen, die Formenlehre der unregelmässigen (starken) Zeitwörter mit Rücksicht auf das Latein und auf die Grundregeln der historischen Grammatik der Französischen Sprache, Grundzüge der Satzlehre (Wortstellung, Inversion und Umschreibung, Zeitenfolge, Gebrauch der Zoiteu und Modi), schriftliche Uebungen und Lektüre. 3. Steiermärkische Geschichte und Heimatkunde, 2 Stunden: Geschichte, Geographie und Statistik des Landes. Dieser Unterricht wurde vom Jänner an erteilt. 4. Stenographie. Untere Abteilung, 2 Stunden: Lehre von der Wortbildung und Wortkürzung und Einübung derselben Obere Abteilung, 2 Stunden: Lehre von der Satzkürzung, schnellschriftliche Uebungen, Uebertraguug gedruckter uud eigener Stenogramme. 5. Zeichnen. Erste Bildungsstufe. I. Klasse, 3 Stundon: Formenlehre, das geometrische Ornament. II. Klasse, 3 Stunden : Fortsetzung des geometrischen Ornamentes, Anfangsgründo des Flachornamentes. Zweite Bildungsstufe. III. und IV. Klasse, 2 Stunden: Elemente der Perspektive, Zeichnen von Intarsien in Farbe. Dritte Bildungsstufe. Obergymnasium, 2 Stunden: Zeichnen von technischen Objekten nach perspektivischen Grundsätzen, Stillehre. 6. Gesang. Erste Abteilung zu 2, zweite und dritte Abteilung und Gesammt- chor zu je 1 Stunde: Das Ton- und Notensystem, Bildung der Tonleiter, Kenntnis der Intervalle und Vortragszeichen, Einübung vierstimmiger Gesänge für Sopran, Alt. Tenor und Bass im einzelnen und im Gesammt-chore, Einübung solcher Gesänge für Männerstimmen. 7. Turnen in vier Abteilungen zu je 2 Stunden: Orduungs-, Frei- und Gerätübungen. C. Lehr-, Hlllfs- und Uebungsbücher. Religionslehre: Dr. Franz Fischers katholische Ileligionslehre (I.), Lehrbuch der katholischen Liturgik (II.) und Geschichte der göttlichen Offenbarung des alten und neuen Bundes (III. IV.); CI. Siemers’ Geschichte der christlichen Kirche, bearbeitet von A. Hölscher, 6. Aufl. (IV.); Dr. K. Martins Lehrbuch der katholischen Religion für höhere Lehranstalten (V.— VII.); Dr. J. Fesslers Geschichte der Kirche Christi (VIII.). Lateinische Sprache: M. Schinnagls theoretisch-praktisches Lateinisches Elementar- (I.) und Lese- und Ucbungsbuch (II.), bearbeitet von H. Maschek; Dr. F. Ellendts Lateinische Grammatik, bearbeitet von Dr. M. Seyffert (II.—IV.) und Dr. Schultzens kleine Lateinische Sprachlehre (V.—VIII.) und Aufgabensammlung zur Einübung der Lateinischen Syntax (III. IV.); Ellendt-Seyfferts Materialien zum Uebersetzen aus dem Lateinischen ins Deutsche (III.); Caesar de bello Gallico ed. E. Hoffmanu, Teubner, A. Doberenz oder Kraner-Ditteuberger (IV.); Ovid ed. C. J. Grysar oder J. Siebelis (IV. V.) ; Livius ed. Teubner oder W. Weissenborn (V.); Sallust de bello Jugurthino cd. Teubner, G. Linker oder R. Jacobs (VI.); Cicero ed. Teubner oder K. Halm (VI. VII.); Vergil ed. Teubner oder Th. Ladewig (VI. VII.); Tacitus ed. Teubner, A. A. Draeger oder K. Nipperdey (VIII.); Iloraz ed. Teubner, C. J. Grysar, G. Linker oder Oden und Epoden cd. K. W. Nauck, Satiren und Episteln ed. G. J. A. Krüger (VIII.); K. Süpfles Aufgaben zu Lateinischen Stilübungen, 1. (V.) und 2. Teil (VI.—VIII.). Griechische Sprache: Dr. G. Curtius’ Griechische Schulgrammatik (III.—VIII.); V. Hintners Griechisches Elementarbuch (III. IV.) ; Dr. K. Schenkls Chrestomathie aus Xenophon (V.), Griechisches Elementarbuch (V.) und Uebungsbuch zum Uebersetzen aus dem Deutschen und Lateinischen ins Griechische (VI,—VIII.); Homer ed. Teubner, La Roche, Faesi oder Ameis (V.—VIII.); Herodot ed. Teubner, Stein oder Dr. K. Abicht (VI.); Demosthenes od. Teubner, A. Westermann oder C. Rehdantz (VII.); Platon ed. Teubner, E. Jahn oder J. Deuschle (VIII.); Sophokles ed. Teubner, S. W. Schneidewin-A. Nauck oder G. Wolff (VIII.). Deutsche Sprache: A. Heinrichs (I. II.) und L. Englmanns (III. IV.) Grammatiken der Deutschen Sprache; A. Neumanns und 0. Gehlens Deutsche Lesebücher (I.—IV.); A. Eggers Lehr- und Lesebücher, l.und 2. Teil (V.—VIII.); Göthes Egmont und Schillers Wilhelm Tell (VII.), Schillers Braut von Messina (VII. VIII.), Textausgaben. Slove ni sehe Sprache. Für Slovenen: Janežičens Slovenska Slovnica (I.—VII.) und Cvetnik für Unter- (I. II.) und Obergymnasien (V.—VIII.); Bleiweisens (III. IV.) und Miklosichs Lesebücher (V.—VIII.); Schillers Jungfrau von Orleans in der Uebersetzung von Koseski (VI.). Für Deutsche: Janežičens Slovenisches Sprach- und Uebungsbuch (I.—VI.) und Cvetnik für Obergymnasien (V.—VIII.), Livius I. (V. VI.); Süpfles 2. Teil und Miklosichs Lesebuch für die VIII. Klasse (VII. VIII.). Geschichte und Geographie: Dr. A. Gindelys Lehrbücher der allgemeinen Geschichte (II.—VIII); G. Ilerrs Lehrbücher det' vergleichenden Erdbeschreibung (I 11); Dr. A. Supans Lehrbuch der Geographie für Oesterr. Mittelschulen (III.); Dr. E. Hannaks Lehrbücher der Oesterr. Vaterlandskunde (IV. VIII.); Atlanten von Kozenn, Stieler oder Sydow (I.—VIII.), von Kiepert oder Menke (ll. V.). Mathematik: Dr. Fr. Ilitter von Močnika Lehrbücher der Arithmetik und geometrischen Anschauungslehre für Unter- (I. — IV.), der Arithmetik und Algebra für Ober- (V. VI.) und der Geometrie für Obergymnasien (V.—VIII.); Dr. J. Frischaufs Lehrbuch der allgemeinen Arithmetik für Mittelschulen und Dr. E. Heisens Aufgabensammlung aus der allgemeinen Arithmetik (VII. V111.); A, Gernerths logarithmisch-trigonometri-sches Handbuch (VI.—VlII.). Physik: Dr. F. J. Piskos Lehrbücher der Physik für Unter- (ITT. IV.) und Obergymnasien (VIII.); K. Koppes Anfangsgründe der Physik für den Unterricht in den obern Klassen (Vll.), Naturgeschichte: Dr. A. Pokornys illustrierte Naturgeschichte der drei Reiche (L—III.); Dr. M. Wretschkos Vorschule der Botanik und Dr. Fr. Hornsteins kleines Lehrbuch der Mineralogie (V.); Dr. 0. W. Thomes Lehrbuch der Zoologie (VI.). Philosophische Propädeutik: Dr. G. A. Lindners Lehrbücher der formalen Logik (VII.) und empirischen Psychologie (VIII.). Französische Sprache: Dr. K. Plötzons Elementar-Grammatik der Französischen Sprache (unt. Abtlg.), Syntax und Formenlehre der neufranzösischen Sprache mit Berücksichtigung des Lateinischen und Lectures choisies (ob. Abtlg.). Steiermärkische Geschichte und Heimatkunde: K. Reichels kurzer Abriss der Steirischen Landesgeschichte und W. von Geblors Geschichte des Herzogtums Steiermark, Dr. E. Netoliczkas und F. Tombergers Heimatkunde des Herzogtums Steiermark. Stenographie: L. Conns Lehrbuch der Deutschen Kammer-Stenographie. D. Themen. a) Zu Deutschen Aufsätzen. V. Klasse. 1. Freie Uebersetzung von lib. I., cap. 29 aus Livius. 2. Welche Bedeutung hat die Kenntnis der Geographie für das Studium der Geschichte? 3. Die formellen Schönheiten des Gedichtes „Johanna Sebus“ von Goethe. 4. Die natürlichen Grundlagen der Lehre des Zoroaster. 5. Was mag den Nordpolfahrern bewundernswerten Mut verliehen haben? 6. Der Fasching auf dem Lande. 7. Das Auge im Dienste des Menschen. 8. Die Sage vom Nibelungenhort, erzält nach W. Jordans Nibelungen. 9. Welchen Wert hat die Beherzigung des Sprüchwortes „Finis coronat opus“ für die Schule ? 10. Ueber-sichtliche Darstellung der Machtentwicklung Roms. 11. Wie ist Goethes Spruch zu verstehen: „Mit einem Herren steht es gut, * Der, was er befolen, selber thut.“ 12. Gaius Marius. Ein historisches Charakterbild. 13. Die Pflanzen als festlicher Schmuck. VI. Klasse. 1. Wie unterscheidet sich die lyrische Poesie von der epischen und dramatischen und wie wird sie eingeteilt? 2. Wie kommt es, dass der Monat Mai von den meisten Dichtern aller Zeiten besungen wird ? 3. Warum war Sizilien ein so umworbenes Besitztum? 4. Wem Gott ein Amt giebt, dem giebt er auch Verstand. 5. Was versteht man unter Aufsatz und welches sind die Eigenschaften eines guten Aufsatzes ? 6. Der wahre Patriot. 7. Welche Umstände bewirkten den Zusammensturz des weströmischen Reiches? 8. Das Leben der Erde. 9. Kunst bringt Gunst. 10. Die Rechte gerüstet halte zugleich in der linken den Friedenszweig. 11. Es ist der Charakter der Hauptpersonen des Nibelungenliedes zu schildern. 12. Das Leben im Meere. 13. a) Der Schlaf, ein Wolthiiter dor Menschen oder b) Der Fluss, ein Bild des menschlichen Lebens. 14. Von des Lebens Gütern allen * Ist der Ruhm das höchste doch: * Wenn der Leib in Staub zerfallen, * Lebt der grosse Name noch. Schiller. 15. a) Wie unterscheiden sich das Nibelungenlied und die Gudrun von einander? oder b) Warum hat es unsere erste Blüteperiode der Litteratur zu keinem Drama gebracht? 16. Rede bei der Eröffnung eines neugebauten Theaters. 17. a) Warum erweckt das Zeitalter der Ilohenstaufon unsore besondere Teilname? oder b) Woraus erklärt sich die grosse Sehnsucht der Deutschen nach Italien ? VII. Klasse. 1. Das Altertum nach seinen Leistungen auf dem Gebiete der Baukunst. 2. Karthagos weltgeschichtliche Bedeutung. 3. Ueber den elegischen Charakter des Herbstes. 4. Welche Bedeutung hat Lessing für die Deutsche Litteratur? 5. Wesshalb wird Cicero Vater des Vaterlandes genannt? 6. a) Es ist der Charakter dor Personen inVossens Gedichte „Siebzigster Geburtstag“ zu schildern oder b) Charakteristik der Personen in Bürgers „Der Kaiser und der Abt.“ 7. Verbunden werden auch die Schwachen mächtig; * Der Starke ist am mächtigsten allein. Tell I. Aufz. 3. Szene. 8. Der Anfang aller Kultur war der Ackerbau. 9. Würdigung der Bedeutung des Suezkanals. 10. Hannibals Anrede an seine Soldaten nach dem Alpeniibergange. 11. Kriegserklärung dem Kriege. 12. a) Die Weltgeschichte ist ein sehr beachtenswertes Lehrbuch der praktischen Lebensphilosophie oder b) Quellen der Unzufriedenheit. 13. Sittliche Grösse der Iphigenie auf Tauris. 14. Welche Umstände bewogen die Seemächte an dem Spanischen Erbfolgekriege einen so regen Anteil zu nehmen? 15. Nur kleine Seelen knieen vor der Regel, * Die grosse Seele kennt sie nicht! 16. a) Ueber die durch die fortschreitende Kultur gebotene Anwendung der Aesthetik auf die Gegenstände des alltäglichen Lebensgebrauches oder b) Mit welchen Feinden haben geographische Eroberungen zu kämpfen? 17. Wie unterscheiden sich Göthe und Schiller von einander? Reden und Vorträge. Eiuiges über die Mathematik bei den alten Völkern, namentlich bei den Griechen. Verfall Roms. Ueber den Untergang der Freiheit der alten Völker. August von Platen. Karl der Grosse. Ueber das Götterwesen der Griechen. Das Deutsche Kaisertum bis zur Höhe seiner Entfaltung unter Heinrich VT. Hoffiuaun von Fallersleben. Entwicklungsgeschichte einiger Wörter. Ursachen der Französischen Revolution. Gibraltar und seine Bedeutung. Karl der Grosse und Maximilian I. als Beförderer der Deutschen Litteratur. Abhängigkeit des Menschen von der Natur des Landes, das er bewohnt. Berühmte Dichtermütter. Die Geldverhältnisse im Mittelalter. Wilhelm Müller und seine Dichtungen. Der Charakter und die Lebensweise der Russen. Das Theater im alten Athen. Die durch den Menschen hervorgebrachten Veränderungen in der Natur. VIII. Klasse. 1. Was heisst für das Leben lernen? 2. Hier (im Vaterlande) sind die starken Wurzeln deiner Kraft; * Dort in der fremden Welt stehst du allein. Schiller. Eine Rede. 3. Ueber die Kultur der ältesten Bewohner Oesterreichs. 4. Sei gut und lass von dir die Menschen Böses sagen; * Wer eigene Schuld nicht trägt, kann leichter fremde tragen. Rückert. 5. Die Fabel in Schillers „Braut von Messina.“ 6. Was soll und kann das Theater leisten? (Mit Bezug auf die Vorrede Schillers zur Braut von Messina). 7. Wol dem, selig muss ich ihn preisen, * Der in der Stille der ländlichen Flur, * Fern von des Lebens verworrenen Kreisen * Kindlich liegt an der Brust der Natur. Schiller. Lob des Landlebens. 8. Ueber den Einfluss der Armut auf die Arbeitskraft. 0. Nemo amat patriam, quia magna, sed quia sua. 10. Die Bedeutung der Sonntagsfeier. Eine Rede. 11. Ewig wechselt der Wille den Zweck und die Regel, in ewig * Wiederholter Gestalt wälzen die Thaten sich um. Schiller. Eine Chrie. 12. Ueber den Wert eines guten Vortrages und die Mittel sich denselben anzueignen. 13- Wie kamen Kärnten und Tirol an das Haus Habsburg? Reden und Vorträge. Der Krieg auch hat seine Ehre, der Beweger des Menschengeschicks. Schiller. Schön ist der Friede. Papst Gregor VII. und Kaiser Heinrich IV. Der Frühling, Die Freuden des Herbstes. De mortuis nil nisi bene. De mortuis nil nisi vere. Ueber Schönheit und Schönheitssinn. Giebt es ein wahres Glück auf Erden? Kunst und Wissenschaft Deutschlands im Mittelalter. Das Leben Leopold Schefers. Wodurch erlangte Rom vorzüglich seine Weltherrschaft? Die Machtentwicklung Spaniens unter Ferdinand dem Katholischen und Isabella. von Kastilien. Das Leben ein Traum. Zur Grünfeier. Die Bedeutung der menschlichen Hand. Ueber den Verdauungskanal. Wie oft hat Oesterreich für Europas Freiheit geblutet? Nihil mortalibus arduum est. Die Bedeutung der nationalen Spiele für Griechenland. Freiligrath und sein Verhältnis zur neueren Litteratur. Wechselwirkung zwischen Krieg und Poesie. Aufmunterung zum Studium der Natur. Shakespeare und das Englische Theater. Ueber die Ursachen der Französischen Revolution. b) Zu Slovenischen Aufsätzen. V. Klasse. 1. „Prava mati“ po S. Jenko. 2. Misli na vseh svetih den. 3. V čem se kaže zmožnost i krepost narodov? po „Kdo je mar?“ Koseskega. 4. Kteri narodi so bivali v starem veku o srednjem morji, pa razmere med njimi. 5. Vinoreja v Stajerskoj. G. Snubljenje in ženitvanje kakor se pri nas obhaja. 7. Koseskega „Slovenija cesarju Ferdinandu“ se naj predela v govor. 8. Paralela med reko in človeškim živenjem. 9. Ne ve mi levica, * Kaj desna poda: * Ne da nič desnica, * Nič leva ne zna. J. Z. v Čbelici. 10. Prešernovi soneti so jegov uajlepši životopis. 11. Temistoklej, spasitelj Grške. 1*2. a) Kjer laž kosi, tam ne večerja (N. r.) ali b) Mesec i kaj vemo o njem in kaj narod o njem baji ? VI. Klasse. 1. Quisautem ainiciorquam frater fratri aut quem alienum fidum inve-nies, si tuis hostis fueris? Sallust. b. Jug. 10. 2. Železo gospodari z zla- tom. 3. Korist zgodovine — po uvodu, kterega je pisal Livij svojej zgodovini. 4. Vodilne misli v predigri k Devici Orleanski. 5. Govor Adherbalov navzoči rimskemu starešinstvu. Prosto po 14. poglavi Sal. Jugurte. 6. Skopost s kupom raste. 7. Modri se skaže modrega tudi pri odberi kratkega časa. 8. Na slemenu visokosti ne pozabi, kaj velja prijatelj v sili. Koseski. (Dev. Orl.). 9. Zakaj imenujemo Karola „Velikega?“ 10. Sadno drevo i človek. 11. Človeški hrod. 12. Svojeglavnež. „Vsak po svojem,“ je djal tisti, ki je s svedrom kravo drl. N. r. 13. Smrt Darija III. Kodomana. 14. Otožnost po domovji. „Tam, kjer meglene gore v zrak molijo, * Začenja meja mojih se držav, * Oblaki, ki se tje na jug podijo, * Francosko morje gledajo z višav. * (Marija Stuart. III. dja I. nastop.) 15. Ilazni časomeri. 16. Petje in godba s posebnim ozirom na domače razmere. 17. Ako pridem, pridem sit, ali pa ne pridem več, rekel je komar. N. r. 18. a) Senca visokih dreves se daleč razteguje, n. r. ali b) Couscia mens recti famae mendacia ridet. Ovid. Fast. VII. Klasse. 1. Alter, uti dixit Isocrates, frenis eget, alter calcaribus. 2. Kako se je slovenski jezik popačil po tujem vplivu in kako ga toraj treba čistiti? 3. Goro- in vodopisni pregled slovenskih pokrajin. 4. Kako naj rabi govornik svoj glas? 5. Način vojevanja nekdaj in sedaj. (i. Ponaša govornikova, (actio rhetoris). 7. Sledi poganskega verstva med sedanjimi Slovenci. 8. Ni ga mojstra nad potrebo. N. r. 9. Ne bodi, človek, turnovska, * Pa solnčna vura bodi, * Negvišno stezo ova ’ma, * Po pravi poti hodi!“ Volkmer. 10. a) Podnarečja zastopana Volkraerom Jarnikom in Jovanom Kozeskim ali b) Razprava o Tomaž Morovih besedah: človek ostane brez pokoja, brez značajnosti in brez prostosti, dokler se suženj tujega mnenja vedno se spremen-jajočega in dokler je odvisen od hvale in graje večine ljudi, kajti slabih je vedno vičina. Pismeno izdelani govori: Vpliv narave na omiko. Odisej. Ozna-eaji starih Slovanov. Prešern. Zgodovina papirja. O slovanskem bajeslovji. Pad Rima. Snovanje dr žav pri Slovanih. O elektriki. Turški navali. Koseski. Vlil Klasse. 1. Kaj je jezik z ozirom na vsakdanje življenje? 2. Zakaj ljubim materni jezik? 3. Kako pride, da se zasluge velikih možakov dostikrat še le po njihovi smrti pravično ocenjajo? 4. Vse je truda polno, kar se z pridom dela. 5. Pomen Vodnikov za razvitek slovenskega slovstva in slovenske zavesti. 6. Zakaj nahajamo toliko ljudi, ki so z svojim stanom in pokliccm nezadovoljni? Razni govori: Za domovino moramo delati po besedah: „Volja se zbudi tedaj, truda no strašite se!“ Janežič in njegove zasluge za slovenski narod. Slovanska blagovestnika Ciril in Metod. Sloga jači, nesloga tlači. Zvesto prijatelstvo je velika sreča za človeka. O človeški omiki z posebnim ozirom na razvitek slovenskega ljudstva. O Turkih in njihovih napadih na Europo in posebno na Slovansko narode in nasledki teh bojev. O razvitku slovensko slovnice. Ločitev, človok boreč se z naravo se je razvil in izobrazil. O razvitku slovanskih držav za časa preseljevanja narodov. IV. Vermehrung der l^ehrm Ittel. A. Bibliothek. a) Geschenke. 1. Geschenke des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht: a) Germania. Vierteljahresschrift für Deutsche Altertumskunde. Neue Reihe. VIII. Jahrg. 2.—4. Hft. IX. Jahrg. 1. Hft. b) Systematischgeordnetes Verzeichnis derjenigen Abhandlungen, Reden und Gedichte, welcho in den Mittelschulprogrammen Oesterreichs seit 1870-1873 und in jenen von Preussen und Baiern seit 1869—1872 enthalten sind. II. Teil. 1 Hft. c) Jahresbericht dieses h. Ministeriums für 1875. 1 Bd. d) Sonnenbahnkarte sammt Erklärung von Th. Schlosser. 1 Tafel und 1 Blatt. 2. Geschenke der kais. Akademie der Wissen schafton in Wien: a) Almanach der Akademie für 1875. 1 Bd. b) Archiv für Oesterr. Geschichte. 52. Bd, 2. Hälfte. 53. Bd. c) Sitzungsberichte der Akademie: «) Philos.-histor. Klasse. 78. Bd, 2. und 3. Hft. 79. Bd. 80. Bd, 1.—3. Ilft. ß) Mathem.-naturw. Kl. 1. Abtlg. 70. Bd, 3.-5. Hft. 71. Bd. 2. Atlg. 70. Bd, 3.-6. Hft. 71. Bd. 3. Abtlg. 70. Bd, 3.-5. Hft. 71. Bd. 3. Geschonk der k. k. Zentral-Kommis- s i o u zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und h i s t o r i s c h c n Denkmale: Mitteilungen dieser Kommission. Neue Folge 1. 13d, '2.—4. Hft. 2. ßd, 1. und 2. Ilft. 4. Geschenke des historischen Vereines für Steiermark: a) Mitteilungen desselben. XXIII. Ilft. b) Beiträge zur Kunde Steierm. Geschichtsquellen. 12. Jahrg. 1 1kl. 5. Geschenke des h. Landesausschusses für K r a i n: a) Latinska slovnica za Slovensko mladež. Spisal P. Ladislav Hrovat. 1 Bd. b) La-tinsko-sloveuske vaje za I. in II. gimnazijski razred. Izdelal S. Žepič. S tremi slovarji. 1 Bd. 6. Geschenk des Präsidiums der 48. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte: Graz. Geschichte und Topographie der Stadt und ihrer Umgebung von Franz llwof und Karl F. Peters. 1 Bd. 7. Geschenke der Matica Slovenska in Laibach: a) Letopis Matice Slovenske za leto 1875. 1 Bd. b) Schöd-lerjeva knjiga prirode. Botanika z 240 podobami. Poslovenil J. Tušek. Zoologija z 227 podobami. Poslovenil Fr. Erjavec. 1 Bd. 8. Geschenk des F. B. L a v a n t e r Konsistoriums: Personalstand des Bistumes Lavant in Steiermark für das Jahr 1876. 1 Hft. 9. Geschenk des Rektorates der Grazer Universität: Dionysius Petavius. Ein Beitrag zur Gelehr-ten-Geschichte des XVII. Jahrhuuderts von Dr. Franz Stanonik. 1 Hft. 10. Geschenk des Herrn Johann Pajk, emeritierten Gymn.-Professors und Buchdruckerei-Besitzers: Venček domačih cvetlic. Prijatljem „Zore“ poklonil Janko Pajk. 1 Bdch. 11. Geschenke des Herrn Friedrich L e y r e r, Buchhändlers: a) Das Kaisertum Brasilien i. J. 1873. 1 Ilft. b) Leichtfassliche Darstellung der im Reichsrate vertretenen Oesterr. Länder von Ludwig Schmued. 1 Hft. c) Litteraturbuch, Deutsches Lesebuch nebst den Anfängen der Literaturgeschichte und Poetik, Mythologie und Altertumskunde von Theodor Vernaleken. 1. Teil. (2 Exemplare). 12 Geschenke des Herrn Dr. FriedrichLackner, k. k. O b e r-stabsarztes in Trient: a) Die zwölf Jahres- und der Schlussbericht des geognostisch-montanistischen Vereines für Steiermark. 13Hfte. b) Vierter uud fünfter Bericht des geog.-montan. Vereines für Inner-Oesterreich und das Land ob der Enns. 2 Ufte, c) Aus den Berichten über die Mitteilungen von Freunden der Naturwissenschaften in Wien, V. Bd, März 1849: Ueber-siclit der geologischen Verhältnisse des südlich von der Drau gelegenen Teiles von Steiermark von A. v. Morlot. 1 Bl. d) Separatabdrücke aus den Jahrbüchern der k. k. geologischen Reichsanstalt aus den Jahrgängen 1850, 1854 bis 1859, 1861, 1862, 1864 und 1865. 13 Hfte und 3 Bl. 13. Geschenk des Herrn Stefan Wolf, k. k. Schulrates uud Gymn. - Direktors in Czernowitz: Uebersetzung des Studenteuliedes „Bemoster Bursche zieh’ icli aus“ ins Griechische von demselben. 1 Bl. 14. Geschenk des Direktors Johann Gutscher: Wiener Abendpost. Jahrg. 1874 und 1875. 15. Ungenannt: a) Die Lehre vom Galvanismus und Elektromagnetismus von Gustav Wiedemann. 2 Bde in 3 Teilen, b) Denkmäler der Kunst. Bilder zur Geschichtc von Josef Langl. 28 Bilder sammt 2 Heften Text, c) Griechische Literaturgeschichte von Th. Bergk. 1. Bd. IG. Geschenke des Herrn Dr. Senior in Graz: a) Festgabe des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark an die 48. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerztc 1 Bd. h) Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark (Jahrg. 1875.) 1 Bd. 17. Geschenk eines ungenannt bleiben wollen-den Fre «ndes des Marburger Gymnasiums: Das Benediktiner-Stift Oberburg. 1 Bd. 18. Geschenk der löbl. Verlagsbuchhandlung Alfred Holder in Wien: a) Lesebuch für angehende Gabelsberger Stenographen von Karl Engelhard. 1 Bd. b) Leitfaden der allgemeinen Geographie von Richard Trampier. 1 Hft. c) Leitfaden der Mineralogie und Geologie für die obern Klassen an Mittelschulen von Dr. F. von Hochstetter und Dr. A. Bisching. 1 Bd. 19. Geschenk der löbl. Geroldschen Verlagsbuchhandlung in Wien: Beispiel- und Aufgabensammlung zur Einübung der Lateinischen Syntax von J. A. Rožek. 1. Teil. 1 Hft. ‘20. Geschenk der löbl. Verlagsbuchandlung F. Tempsky in Prag: Lehrbuch der Geographie von A. Steinhäuser. 2. Teil. 1 Hft. 21. Geschenk der löbl. Verlagsbuchhandlung Adolf Kunz in Brüx: Lehrbuch für den ersten Unterricht im Latein an Gymnasien und Realgymnasien von Fr. Ilübl. 1 Bd. 22. Geschenk der löbl. Verlagsbuchhandlung B ermann und Altmann in Wien : Lateinisches Uebungsbuch für die zwei untersten Klassen der Gymnasien und verwandten Lehranstalten von Dr. J. Hauler. Abtlg f. d. 2. Schuljahr, ö Exemplare. 23. Geschenk der löbl. Weidmannschen Verlagsbuchhandlung in Berlin: Zeitschrift für das Gymnasialwesen. Jahrg. 1875/6. 24. Geschenk des vorjährigen Abiturienten Albert Šubic: Heidelberg. Roman von G. P. R. James. 1 Bd. 25. Geschenk des Abiturienten Anton Brumen: Zvon. Jahrg. 1876, Nr. 1—12. 26. Geschenk des Septimaners Alois Brenčič: Die Geschichte unserer Tage, bearbeitet von Ernst Freymund und Dr. J. Mährlen, und zwar die Jahre 1830—1834, 11 Bde. b) Ankauf. 1. Verordnungsblatt für den Dienstbereich des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht. Jahrg. 1876. 2. Dr. K. A. Schmid: Enzyklopädie des gesainmten Erziehungs- und Unterrichtswesens. 101. und 102. Hft. Nachtrag. 3. Zur Gymnasialfrage in Oesterreich. 1 Ilft. 4. Franz llübl: Systematisch-geordnetes Verzeichnis derjenigen Abhandlungen, Reden und Gedichte, welche in den Mittelschulprogrammen Oesterreich-Ungarns seit d. J. 1850 -186‘J und in jenen von Preussen seit 1852 und von Baiern seit 1863 bis 1868 enthalten sind. 1 Bd. 5. T. Macci Plauti comoediae. Ex recogni-tioue A. Fleckeiseni. 1 Bd. 6. L. Döderlein: Des Quintus Iloratius Flac-cus Satiren, erklärt von L. Ileindorf, mit Berichtigungen und Zusätzen. 3. Aufl. 1 Bd. 7. Ernst Guhl und Willi. Koner: Das Lebon der Griechen und Römer nach antiken Bildwerken. 4. Aull. I,—8. Liefg. 8. und !). Dr. A. K i r c h h o 1 f: Die Komposition der Odyssee. Gesammelte Aufsätze, uuJ: Die Homerische Odyssee und ihre Entstellung. Text und Erläuterungen. 2 Bde. 10. G. C urti us und E. W indisch: Grundzüge der Griechischen Etymologie. 4. Aufl. 1 Bd. 11. Oskar Schade: Altdeutsches Wörterbuch. 1.“ 3. Liefg. 12. J. und W. Grimm: Deutsches Wörterbuch. IV. Bds 2. Abtlg 9. Liefg. 13. G. Freitag: Die verlorene Handschrift. 7. Aufl. 2 Bde. 14. J. V. Scheffel: Ekkehard. Eine Geschichte aus dem 10. Jahrhundert. 12. Aufl. 15. J. G. Seuines siimmtliche Werke. 8 Bde. 16. Dr. Greg. Krek: Einleitung in die Slavische Litteraturgeschichte und Darstellung ihrer älteren Perioden. 1. Bd. 17. Dr. Georg Weber: Allgemeine Weltgeschichte. 12. Bd, 1. Hälfte. 18. Dr. F. Kron es: Handbuch der Geschichte Oesterreichs. 1. Liefg. 19. Dr. Fried. Umlauft: Die Oesterreichische Monarchie. IG. und 17. Liefg. 20. A. Doležal: Schulwandkarte der Oesterr.-Ungarischen Monarchie. 21. F. Straha Im: Politisch-statistische Tafel der Oesterr.-Ungar. Monarchie. 22. J. A. Jani sch: Topographischstatistisches Lexikon von Steiermark. 4.—8. Liefg. 23. J. Payer: Die Oesterr.-Ungarische Nordpol-Expedition in den Jahren 1872—1874. 1 Bd. 24. Leop. von J edina: Reise Sr. Majestät Korvette Helgoland in den Jahren 1873—1875. 1.—6. Liefg. 25. P. A. Secchi: Die Sonne. Autorisierte Ausgabe und Originalwerk von Dr. II. S ch e 11 e n. 1 Bd. 26. Radau: Die Lehre vom Schall. Gemeinfassliche Darstellung der Akustik. 1 Bd. 27. Dr. Fr. J. Pisko: Licht und Farbe. Gemeinfassliche Darstellung der Optik. 1 Bd. 28. Dr. P. Niemeyer: Gesundheitslehre des menschlichen Körpers. 1 Bd. 29. Festschrift zur Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der k. k. zoologisch- botanischen Gesellschaft in Wien. 1 Bd. 30. Verhandlungen der k. k zool. - botan. Gesellschaft in Wien. Jahrg. 1875. 1 Bd. 31. Dr. Fr. Zarncke: Literarisches Zentralblatt für Deutschland. Jahrg. 1876. 32. Zeitschrift für die Oesterr. Gymnasien. J. 1876. 33. Fleck eisen und Masius: Neue Jahrbücher für Philologie und Pädagogik. J. 1876. 34. Dr. A. Kuhn: Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete des Deutschen, Lateinischen und Griechischen. Neue Folge. III. Bd, 1.—3. Liefg. 35. H. von Sybels Historische Zeitschrift. J. 1876. 36. Mitteilungen der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien. J. 1876 37. Natur und Offenbarung. J. 1876. 38. G. Weste rmanu: Illustrierte Deutsche Monatshefte. J. 1876. 39. Die Heimat. Illustriertes Familienblatt. J. 1876. 40. Daheim. J. 1876. 41. Hoff mann: Deutscher Jugendfreund. J. 1876. 42. K. Petermann: Deutsche Jugendblätter. J. 1876. 43. Zora. Časopis zabavi i poduku. J. 1876. 41 B o s e d n i k. Kratkočasen in podučen list za Slovensko ljudstvo. J. 1876. Anmerkung. Zur zweckdienlichen Verwertung des Bücherschatzea der Bibliothek für die Schüler des Obergymnasiums wurden an jedem Mittwoch, Sonn- und Feiertage Lesestunden im Gymnasium unter der Aufsicht des Direktors gehalten. Für die Verteilung von Büchern der Schülerbibliothek zur häuslichen Lektiiro an die Schüler der vier obern Klassen ist die Lehranstalt dem Herrn Prof. Ileinr. llittcr von Je ttmar zu grossem Danke verpflichtet. Geeignete Werke aus der Lehrerbibliothek erhielten die Obergymnasiasten durch den Direktor, welcher auch die Verteilung von Büchern der 4 Jugendbibliothek zur Hauslektüre an die Schüler des Untergyinnasiums sowie die Instandhaltung der Bibliothek besorgte. B. Physikalisches Kabinet und chemisches Laboratorium. (Unter der Obhut des Herrn Prof. Heinr. Ritter von Jett mar.) Ankauf. 1. Grammgewichtssatz (die grösseren Gewichte von Messing und vergoldet, die kleineren von Platin). 2. Wage mit allen Korrektionen. 3. Well-rad. 4. Vier Schinidtsche Kreisel sammt Stativ, Laufteller und 2 Messingstäben zum Rotationsapparat. 5. Heronsbrunnen. 6. Quecksilberregen sammt Schale. 7. Dasymeter (Wagmanometer). 8. Plateaus Drahtnetze. 9. Siedepunkt-Apparat. 10. Fessels Wellenmaschine (einfach). 11. Chladnys Klangfiguren-Apparat mit 8 verschiedenen Glasplatten und 1 Schraubzwinge. 12. Königs Brenner. 13. Wheatstones Spiegel. 14. Spektralapparat mit 1 Prisma von 40mm Seite sammt Bunsens Brenner mit Hahn, Mantel und Kreuz. 15. Spektraldocht sammt Stativ. 16. y4 Undulations-Glimmerplatte. 17. Vier Quarze. 18. Coulombs Dreh wage (auch für Magnetismus eingerichtet). 19. Ein Probescheibchen. 20. Lanes Massflache. 21. Zwölf Cal-lansche (Zink, Eisen) Elemente (gross). 22. Prinzip des Kohlenlicht-Regu-lators. 23. Amperes Fundamental-Apparat mit Stromwenden und 5 Figuren (von Kupferdraht). 24. Siemens Widerstandseinheit. 25. Ein Paar Konduktoren mit Leitungsschnüren. 26. Coconfäden. 27. Vier Papierballons. 28. Ein Smeesches Element (Plattengrösse 10 □ Zoll). C. Naturalienkabinet. (Unter der Obhut des Herrn suppl. Gymnasiallehrers Valentin A m b r u s c h.) a) Geschenke. 1. Geschenk des Herrn Max Sc hur gast, Buchhalters: 1 Igolfisch. 2. Geschenk des Schülers Othmar Götz der I. Klasse: Sterna hirundo (Seeschwalbe). Anmerkung. Schüler der I. und II. Klasse Bammelten Insekten, durch welche die Insektensammlung des Kabinetes vermehrt oder schadhafte Exemplare ersetzt wurden. Besonders eifrig war der Schüler Friedrich Petternel der I. Klasse. b) Ankauf. 1. Mustela martes L. (ausgestopft). 2. Talpa europaea L. (ausgest.) 3. Sorex fodiens Pall, (ausgest.) 4. Gallus domesticus (Skelet). 5. Salamandra maculata (Skelet). 6. Alligator palpebrosus Cuv. (Mitt.-Amor.) 7. Alytes obstreticans Wagler (Süd.-Eur.) 8. Amphisbaena punctata Bell. (Kuba.) 9. Cephalopis dendrophila (Hayti.) 10. Crotalus. 11. Pseudopus Pallisii Cuv. (Dalmat.) 12.*) Siredon Humboldtii (Axolotl). 13. Axinella verrucosa Schmidt (trocken). 14. Myxilla rosacea Lieberk. (in Weingeist). 15. Suberites domuncula Oliv, (trocken). 16. Tethya lyncurium Lieberk. (in Weing.) 17- Hymenopteren-sammlung (mit besonderer Berücksichtigung der in Pokornys Lehrbuch der *) 6—12 in Weingeist. Zoologie angeführten Arten), 1Ü0 Arten in 180 Exemplaren. 18. Neurop-teren- und Orthopterensammlung (wie 17), je 30 Arten in 40 Exemplaren. 19. Dipterensammlung (wie 17), 100 Arten in 180 Exemplaren. 0. Musikaliensammlung. (Unter der Obhut des Herrn Gesanglehrers Johann M i k 1 o b i c h.) Ankauf. Regensburger Liedorkranz. Sammlung ausgewälter vierstimmiger Lieder, Partitur und 3 Exemplare für jede Stimme. 13 Bände. E. Münzensammlung. (Unter der Obhut des Direktors.) Geschenk des hochwürdigen Herrn Johann K u n e j, Pfarrers in Dobje : Eine aus der spätem Zeit des Altertums stammende christliche Silbermünze. Anmerkung. Für alle den verschiedenen Lehrmittelsammlungen gemachten Geschenke wird den hochherzigen Spendern im Namen der Lehranstalt hiemit der innigste Dank ausgesprochen. V. Unterstützung «1er Schüler. A. Die beiden Plätze der Andreas Kautschitschschen Studentenstiftung, bestehend in der von dem hochwürdigen Herrn Canonicus, Dom-und Stadtpfarrer Georg Matiasic gegebenen vollständigen Versorgung, genossen die Schüler Johann Wolf der VI. und Anton Zaplata der I. Klasse. B. Die Zinsen der Andreas Kautschitschschen Stiftuug im Betrage von 5 ti. 99V2 kr. wurden der Absicht des Stifters gemäss zur Anschaffung von Schreib- und Zeichnungserfordernissen verwendet. C. Die für 1875/6 fälligen Zinsen der Anton Humm ersehen Stiftung wurden dem aus Marburg gebürtigen Schüler August Schreithofer der I. Klasse zuerkannt. D. Aus der 11 i n g a u fschen Stiftung wurden an dürftige Schüler Arzneimittel im Betrage von 22 fi. 7 kr. verabfolgt. E. ln die Kasse des Vereines zur Unterstützung dürftiger Schüler des Gymnasiums haben als Jahresbeiträge oder als Gaben der Wolthätigkeit für 1875/6 eingezalt: Se. Gnaden, der hochwürdigste Herr Fürstbischof von Lavant, Dr. Jakob 11. kr. Maximilian Stepischnogg . . . . . 25 — Der hochw. Herr Franz Sorčič, infulierter Dompropst . . . 8 — n n n Canonicus Mathias Modrinjak . . . . 2 — „ „ „ „ Franz Kosar . . . . . 2 — „ „ „ j, Georg Matiašič, Dom- uud Stadtpfarrer . 6 — „ „ „ „ Ignaz Orožen, Direktor des Diozesan-Priesterhauses 2 — Herr P. M. P. F......................................................_ • 1 - fl. kr. Uebertrag 40 — Herr Bartholomäus Ritter von Carneri als Testamentsvollstrecker der Frau Josefine Freiin von Lannoy aus der von derselben für die Armen bestimmten Summe von 1000 H. . . . . . .100 — Ebenderselbe ......... 5 — Herr Johann Kral, k. k. Telegraplienamts-Verwalter .... 2 — n Adolf Lang, k. k. Landes-Schulinspector in Wien, Ehrenmitglied 2 — n Ferdinand Auchmann, Fabriksbesitzur ..... 20 — n Anton Magdič, Med.-Dr. und Realitätenbesitzer in Friedau 3 — Der hochw. Herr Martin Kovačič, Sub-Direktor des Diözesan-Priesterhauses 5 — » „ „ Dr. Johann Križanič, Professor der Theologie 8 — „ „ Dr. Leopold Greg«rec „ „ „ 2 — n „ „ Johanu Žuža, F. B. Ilofkaplan und Konsistorial-Sekretär 2 — V „ „ Josef Ileržič, Dom- und Stadtpfarr-Kaplan 2 — n r> n Anton Lacko, „ n n „ 2 — n „ „ Josef Fleck, „ „ „ -Vikär 2 — » „ „ Vinzenz Baumann, Kooperator in Radkersburg 1 — Herr Moriz Go pp old, k. k. Oberpostverwalter .... 10 — n Josef Hohn, k. k. Ober-Finanzrat und Finanzbozirks-Direktor . 5 — n Leopold Ritter von Ne up au er, k. k. Bezirksingenieur . 2 — n Ignaz Dubsky, Chef der Zentral-Wagendirigierung der Südbahn 8 — Alois Frohm, Weingrosshändler und Realitätenbesitzer 5 — Frau Maria Frohm, dessen Gemahlin ...... 6 — Herr Josef Holzer, Bauunternehmer und Realitätenbesitzer . 2 — 1» Julius Pfrimer, Weingrosshändler ..... 3 — Johann Wieser, k. k. Bezirksrichter . . . ... 2 — n Max Morič, Handelsmann . . . . . 2 — n Dr. Franz Radey, k. k. Notar und Landtagsabgeordneter 5 — n Dr. Johann Sern ec, Advokat „ „ . 8 — n Konrad Seidl, Reichsrats- „ „ . . 2 — n Karl Reuter, Handelsmann „ „ . 2 — n Franz Oehm, Gasthof- und Realitätenbesitzer .... 2 — n Dr. Johann Kotzmuth, Advokat in Marburg .... 5 — n Dr. Matthäus Kotzmuth, Advokat in Graz .... 6 — n Dr. Alexander Miklautz, Advokat in Marburg .... 2 — n Alois Edler von Kriehuber, Grossgrundbesitzer 5 25 n Friedrich Edler von Kriehuber, Expeditor der Südbahn 2 10 n Ferdinand Graf Brandis, k. k. Kämmerer und Grossgrundbesitzer 5 — Frau Franziska Delago, Realitätenbesitzerin . 5 — » Aloisia Altmann, 2 — Herr Dr. Matthäus Reiser, k. k. Notar und Bürgermeister 2 — n Dr. Ferdinand Duchatsch, Advokat, Vicebürgermeister und Reichsratsabg, 5 — » Franz Perko, Realitätenbesitzer und Gemoinderat 3 V Ludwig B i 11 e r 1 Ritter von T e s s e n b e r g, k. k. Notar und Gemeinderat 3 n Friedrich Leyrer, Buchhändler und Gemeinderat, Ehrenmitglied . 2 » Franz Stampfl, Gemeinde- und Stadtrat und Obmann-Stellvertreter des Stadtschulrates ........ 2 _ Herr Anton Fetz, Glashändler und Gemeinderat • . 2 n Dr. Josef Schmiderer, Hausbesitzer und Gemeinderat 5 __. » Franz Holzer, Realitätenbesitzer und Gemeinderat 2 » Simon Wolf, Hausbesitzer, Gemeinderat und Viertel Vorsteher 2 n Dr. Heinrich Lorber, Advokat und Gemeinderat 6 Uebertrag Herr Lorenz Modrinjak, Med.-Dr. und Gemeinderat . n Eduard Janschitz, Buchdruckereibesitzer und Gemeinderat „ Max Freiherr von Rast, Gutsbesitzer und Gemeinderat „ David Hartmann, Realitätenbesitzer „ „ „ Johann Girstmayr scn., Realitätenbesitzer, Gemoinde- und Stadtrat „ Johann Girstmayr jun., Hausbesitzer .... Frau Maria Schmiderer, Realitätenbesitzerin Herr Johann Schmiderer, Realitätenbesitzer „ Kajetan Pachner, Handelsmann ..... „ Roman Pachner, Handelsmann ..... „ Dr. Franz Rupnik, resign. Advokat und Realitätenbesitzer Frau Agnes Krulletz, Haus- und Realitätenbositzerin Herr Georg Stark, Lederermeister und Realitätenbesitzer Frau Agnes Mally, Med.-Drs.-Witwe und Realitätenbesitzerin Herr Anton Hohl, Handelsmann und Realitätenbesitzer „ Karl Bitterl Edler von Tessenberg, k. k. Hauptmanu in Pension „ Franz Sal. Gödel, k. k. Kreiskassier in Pension und Realitätenbesitzer Frau Josefa Kolleger, k. k. Notars-Witwe und Realitätenbesitzerin Herr Georg Hieber, Sparkasse-Sekretär .... „ Josef Noss, Apotheker und Hausbesitzer .... „ Josef Wundsam, Handelsmann ..... „ Karl Tschebull, Sektions-Ingenieur der Südbahn Ein ungenannt bleiben wollender Wolthäter .... Herr Johann Pajk, emer. Gymn.-Professor und Buchdruckereibesitzer Frau Maria Wellner, Huus- und Realitätenbesitzerin Herr Johann von Sauer, Gutsbesitzer ..... „ Dr. Othmar Reiser, Advokat in Wien .... Fräulein Aloisia Stachel, Realitätenbesitzerin Herr Jakob Philipp Bohinc, Dechant und geistlicher Rat in Frasslau „ Ignaz Pöch, Sektions-Ingenieur der Südbahn in Wien „ Josef Schaller, k. k. Realschulprofessor in Innsbruck „ Dr. Adolf Hromada, wirklicher Lehrer an der k. k. II. Deutschen Staatsrealschule in Prag ...... „ Franz Wiesthaler, k. k wirklicher Gymnasiallehrer in Laibach „ Martin Valenčak, k. k. Gymn .-Professor „ Dr. Adolf Nitsche, „ „ „ Heinr. R. von Jettmar, k. k. Gymn.-Professor „ Dr. Josef Pajek, k. k. Gymn.-Professor .... „ Jakob Purgaj, k. k. wirklicher Gymnasiallehrer „ Franz Lang, „ „ „ ... „ Franz Horak, „ „ n ... „ Johann Gutscher, k. k. Gymn.-Direktor „ Josef Frank, k. k. Realschul-Direktor „ Ferdinand Schnabl, k. k, Realschul-Professor „ August Nemeček, k. k. supplierender Realschullehrer Der hochw. Herr Franz Hirti, Dom- und Stadtpfarrkaplan »nn Franz Ogradi, Spiritual des Diözesan-Pricsterhauses „ „ n Anton Breznik, Kooperator in Maria Rast Herr Jakob Bancalari, k. k. Kreissekretär in Pension n Dr. Jakob Peüko, Advokaturs-Konzipient „ Emerich Tappoiner, Glashändler und Realitätenbesitzer fl. 303 2 2 3 2 5 5 5 5 5 2 2 5 2 6 3 2 2 1 2 2 5 2 2 2 2 2 5 3 5 2 2 2 2 2 2 2 5 2 2 5 2 2 2 2 2 1 10 2 2 fl. kr. Uebertrag 453 85 Herr Karl Böhm, Inhaber des Tabak-Hauptverlages . . . . 2 — „ Jakob Petternel, Handelsmann, tiemeinderat und Realilätenbesitzer . 2 — „ Thomas Gotscheber, Realitätenbesitzer . . . . 2 — „ Franz Kočevar, Wein-Grosshändler . . . . . 2 — „ Wilhelm Geuppert, Handelsmann . . . . . 2 — „ Ferdinand Jüttner, k. k. Yerpflegsbeamter in Pension . . 2 — „ Dr. Karl Ipavic, Aadvokat und Realitätenbesitzer . . . 2 — Ertrag einer unter den Schülern des Gymnasiums vorgenommenen Sammlung *) 66 31 Summe . 523 66 Rechnungsabschluss Nr. 19 ddo. 15. Juli 1876. Die Einnamen des Vereines in der Zeit vom 16. Juli 1875 bis einschliesslich 15. Juli 1876' bestehen: fl. ] 2 ® sSgj 5'» §-g- r* jj- ® ® « 13 iS ; o n o er S-q,®- «|S &IS® ® ra _ £ S® tdE-S* n» c a !2;ä P-« fTi m CD CD °3 33 P 3 g g OQ e® oq OTQ ® g.® sr ö*i© CD CD £• 1 rt O CD 0 0 03 ß 5 B > o 0 e p ►5" c 0 OQ »' 5' ^ Cb cc CD N P C 0 <*5 er c c- CD O o> **■ IO oo CO Co” 05 _«P_ to to o 05 CD er CD 0 c» c ►e CD* p CD O hj o sri? s g- PT* rt- O ES S S ^ I I - I I 05 to ►F* 05 IO 00 CO cn I I 05 00 to o« to 00 CO 1 35 09 ►—* 05 O CO C* CO to ►— 09 ►— 05 Oi CO 01 i ►— to M ►-* o ►p» CO 09 09 to 00 ►— c^ 05 00 to o to o to 09 •£k 05 00 to to t—1 t—1 o ►— ►— CO 4— O' 05 to ►P- 4- to 05 O' •1 05 r— o 1 C7« 1 1 H-* to to CO Geistliche, Weltprieater. Weltliche.___________________ tr* © ■3 CD H ca o H P Klasse. Oeffentlichc. Privatisten. Im ganzen. Vom Schulgelde befreite. S-^5'2. s“ py p s e-o-j? II I 00 T 09 Cn I I I I 05 I I I I I I I T~T i i i l i i i i i l ll i i oo 00 _05_ 00 to CO J_____L 1 I i I i 1 «P 05 I I I I I tO ►— 00 co CO CP 05 Schulgeld zalende. „I Betrag des Schul-| geldcs. Oett'entliche. (T> Cu 3 3> Privatisten. Im ganzen. Vom Schulgelde befreite. Scnulgeld zalende. I Betrag des Schul-Pj geldes. Stipendisten. Betrag der Stipendien. EL * Repetenten. Römisch- katholische« Et an gel. A. B. Evangel. II. B. Deutsche. Slovonen. Čechen. oo_ ►— _CO_ to _© to to tO______ Summe. »to ** £, to Zr. PO* ffi ss- 3 w ta- pS: CD ff a *IXIA 1 - o h Somme. CO »-H iA OO o 00 CM o CN CO T—i CO r-H 00 CM c« • 031)309 \ 1 1 II 1 " 1 1 1 rH D *13 •oaaiijqoaqais 1 i r i i i i i *—( ~ © U C/2 « •aai'j'BOJji ih i i i i i i •—• M O 3 J s •uai7i[ui) j i i i rt i i i i r—< •U91H0HPS ! i m i i i r rH 0Q -*^ *■* 00 ^3 •naxinH i 1 1 rH I 1 1 r—i CM •s-ž« •u9uiqoa i i i i i i rt i rH •(^89UX) p0«109)SllH ] rt m i i i i i r—i lil •oiwx 1 1 1 1 -1 © i? ® § •oo-»o«h 1 - 1 1 1 1 1 m m Ol rO •Sjnqzius 1 1 i 1 1 M 1 1 © -a *q3I9i91S9Q-J9qO ! 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Semester <3 Ui und vom 11. M © 11 iß fl ^ vV aj c tc J3 rt fl Oi 1 ^ o 00 CO rH CO i-H OS i—i IO T-i lO rH 20 1 1 ! 168 C w 3!- •—i o t» s S^p. -o § I CO -4 H-I hH III. 1 1 ‘AI > »—I > IIA VIII. 1 Summe. ' c a cij . c« Jh Ui O 3 Sh ^ O 0 «j* «2 j2 s« lO co CS (D JS g 03 05 Ja a « § co § SP fl S ^ 1 ° p* fci '"rrt S -S "S G 03 O © P C/2 »J- p -ea > cs a> S. > 'S ^ 'C '-' ^ P« |S | S 03 . ^'S a <= ja ® - o fl fl Cß © © CD S r&'X s -> ■g Sc s c :Q,T3 2 s a> cs *^3 2 ^ 1:313 a o .SP *S rQ :3 H V 5 P S t-* 0) — rQ fl -S ao n a> bD 55 ** ® ri ra^O o3 o *,!=>. 2 Q 2 3 J 4J © O ► ‘CZ2 O r-H Q) CD CO g£ N tJD bo a £ :3 h P« ■§ c "S ^ m N ca o .Z n l X «n t® q ^3 W J 'E 1 m a> ■*» An Aufnamstaxen sind 147 fl. eingegangen. An Bibliotheksbeiträgen flössen, indem von jedem Schüler, der vom Lehrkörper nicht befreit worden war *), der Betrag von 50 kr eingehoben wurde, 110 fl. 50 kr. ein. Aus dem Studienfonde erhielt die Lehranstalt folgende Dotationen: a) Für die Bibliothek 52 fl. 50 kr. als ordentliche und 47 fl. 60 kr. als ausserordentliche Dotation. b) Für das physikalische Kabinet 200 fl. als ordentliche und 400 fl. als ausserordentliche Dotation. c) Für das Naturalienkabinet 100 fl als ordentliche Dotatiou. Maturitätsprüfung im Schuljahr 1875/6. Themen l'lir die schriftlichen Arbeiten. 1. Aus dem Deutschen: Was hat mir das Studium der Lateinischen und Griechischen Sprache für das Leben genützt ? 2. a) Uebersetzung aus dem Lateinischen ins Deutsche: Tacit. Annal- VI., 50. b) Uebersetzung ins Latein : Das Sabinum dos Dichters Horaz. Aus Passows Leben des Horaz in der Vorrede zu seiner Uebersetzung der Briefe S. XCIV von „Das kleine Besitztum“ bis „und grössere Sorge bereitende Schätze verschmähen lässt.“ 3. Uebersetzung aus dem Griechischen : Plat. Phaidon c. 62. 4. Aus dem Slovenischen : a) Pomen in imenitnost sredozemskega morja v svetovni zgodovini. b) Uebersetzung ins Slovenische (für einen Schüler Deutscher Muttersprache) : Einiges über den Nutzen der Geschichte. Aus Süpfle, 2 Teil. 5. a) Bestimme die Wurzeln der Gleichungen 1 , . . 3a2+ b2 =MT 'md ** + y‘+b.;• (» a “ b) Das erste Glied einer geometrischen Reihe heisst ^-(l + x—x2—x-1), l)'* (1 x) das fünfte Glied „ .■ , „; wie heisst der Quotient, wie heisseh dio a-1 (1 + x)~ übrigen Glieder der Reihe, welche ist die Summe derselben ? c) Es ist die Oberfläche einer Pyramide zu berechnen, welche mit einem geraden, quadratischen Prisma die Grundfläche (= g2) gemeinsam hat und deren Spitze im Mittelpunkte der obern Grundfläche des Prismas liegt, wenn die Kauten des letztem (g, h) gegeben sind, g = 3‘1, h = 4-68. d) Es ist die Gleichung eines Kreises zu finden, wenn die Koordinaten seines Mittelpunktes und die Gleichung g = ax der durch den Anfangspunkt der Koordinaten hiudurchgehenden Tangente am Kreise gegeben sind. Zur Prüfung meldeten sich alle 16 Schüler dor VIII, Klasse und einer, welcher während der mündlichen Prüfung ain Schlüsse des Schuljahres 1874/5 von der Fortsetzung der Prüfung zurückgetreten war. *) Die Zal der befreiten Schüler beträgt 23. Vou diesen Abiturienten waren einer 18, acht 19, drei ‘20, drei 21 und zwei 22 Jahre alt. Die Studien dauerten bei fünfzehn 8 und bei zweien 9 Jahre. Ergebnis der Prüfungen. Beginn Ende des Schuljahres Zur Prüfung meldeten sich......................................4*) 17 Für reif wurden erklärt .............................4 15 Darunter für reif mit Auszeichnung .... — 1 Reprobiert wurde mit der Erlaubnis zu einer Ueberprüfung — 1 Von der Prüfung trat zurück...........................................— 1 Von den für reif erklärten Abiturienten wälten die theologischen Studien „ juridischen ,, „ philosophischen „ medizinischen den Militärstand 1 5 2 3 1 4 — 2 - 1 IX. Aufname :'• - ■ ■ ,* JV'■ ......... ■' . -.-;?>.■ f >.w,- ■-> ■■,'■ ■■:'V,;-': o ':: - :-•■ •-;' -v v •■■ ■ : ■■•■■■ >-v ' v-:va-; v ■ ■ ;■ ■■ ■ . ■ -'V •' ' ' l*''- ''' vi ••• '■■ , ■ ■,•<• ":■ .' .-.V .v-.v ■f ' V i-v'i Vi .>■■;. ■ ■ C aU •■■■:■- ,"v-: ■ ,V .v fc- X'K'; ^ : ;,r v-t* ' 53-:?- . ' ■ -•■■■■ š ■ v ■ : ' ■: " ' ■ ' -. - v ; v ■ jv,r',v ■ =:S':~?f ' a:a^r^'. -; . ■ :,>-■ •„..>•• v 'v*'-■■•-*.v, -v .• ;.r-;-v:X\r&%rs:\s. • .*vv *•• ' v-v* -*■ . ' - . . ;. ..v. ;;;, .. '-v.,. -v'" ' ■ /V'--.' :'■:■■■■"':;■■ - .■ •’ :■■'■' - v .-..:.? .:. ■'■ : • ,;. - . '- ■ ■■ ■■;■,„* , ......... -.■. J,, ■ v,.--/. --r^' ‘ • ' J. ■,f :> ■ . '*• V';*' 'l'.» •* ' * "t v -'j'' ■ • - - ■ ■. 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