Hummer 15. pettau, den 21. Mai 1892. III. Jahrgang. Ptttmr ZeitiiU. Erscheint jeden 1., II. und 21. des Monates. Preis für Pettau mit Zustellung ins HauS: Vierteljährig fl. — halbjährig fl 1.68, ganzjährig st 3.30; mit Postversendung im Iulande: Vierteljährig fl. — vt, halbjährig st. 1.H8, ganzjährig fl. 3.70. Zchriftleitnng unb Verwaltung: Puchbruckerei Wilhelm Blanke, Hauptplai? Nr. nt. DaS weiß ja jede« Kind, dass der .Herrgott mich nach memem Martertode zum Himmelspförtner gemacht hat." „Das wohl," entgegnete Dvo, „aber bist Du auch sicher, dass Du dies Amt für alle Ewigkeit bekleiden wirst?" „Eine neue seltsame Frage," sagte PetrnS, „was sollte ich nicht sicher sein? Der Herrgott kann doch sein Wort nicht zurücknehmen." 2 Pcttaucr fleinnig vom 21. Mai 1892. Nr. 15 bekommt aber, weitn nicht ein Überschuß an Geld vorhanden ist, für beide Aniveisungen gleichviel Waaren. E« ist nnr eine Frage der äußeren Ausstattung deS Geldes, wenn ein Land sich des Hartgeldes erfreut. Die StaatSnote ist daher vollivertigeS Geld. Die Bank-note dagegen ist halb Geld, halb Schuldschein. Sie ist Geld, so lange ihr der Staat diese Eigenschaft verleiht, sie ist Schuldschein, da die Bank unter gewissen Voraussetzungen die Note einziehen muss. Der Staat als oberster Gläubiger aller Staatsbürger, als der Urquell alles Credits. .Herr der Ein-fünfte von 1000 Millionen, die ein Capital von 20 Milliarde» repräsentieren, kann überhaupt nichts schuldig sein, aber er wird Schuldner, insbesondere Schuldner des Auslandes durch die Einbildung, das« er Hartgeld ausgeben müsse. ES fehlt blo« die Überzeugung, das« da« einzig rationelle Geld da« Staat?papiergeld sei. um den Staat zum Herrn des ganze» Ereditwesen« zu machen. Dabei kommt in Betracht, das« da« Geld mich zur Abstattung der Steuern dient und dass die modernen Staaten enorme Einkünfte haben, welche mit Notbwendigkeit den gefammten Güterumlauf in ihren Kreislauf ziehen, daher offenbar alles das Geld ist. womit man Steuer» bezahlen kann. Auch konnte nur dieses Geld bis in die Bauernstätte dringen, denn was kann dem Bauer eine lebendigere Ueber- Sigung von dem Werthe einer Münze oder eines Staats-eines gewähren, als dass da« Stcueramt sie in Zahlung nimmt! Weshalb sollte der Staat nicht Papiergeld in Umlauf setzen dürfen, wodurch er gewissermaßen Handelsumsatzmarken für den gesammten Verkehr schafft? Dass das mit aller Sicherheit geschehen kann, beweist die Geldgeschichte Österreichs in den letzten 25 Jahren. Das StaatSpapiergeld hat sich so eingebürgert und solches Vertrauen erobert, dass die Bürger und Bauern sich nicht davon trenne» wollen und mit ganz richtigem Iustiiikte der Marotte nationalökonomischer Dogma-tiker und conimissionShungriger Banken Widerstand entgegensetzen. Das« der Wert eines bestimmte» nationalen Gelde« im internationalen Verkehre ganz unabhängig ist vom inneren Werte der Münzen, zeigt die Münzgeschichle der letzten Jahre. Der französische Silberfranc gilt um 40—50 Prozent mehr, als er feinen, inneren Werte nach gelten sollte, ebenso die dentsche Silbermark; dagegen gilt der österreichische Silber-gülden, obwohl er »ach demselben Feingehalte ausgeprägt ist, . »Hast Du etwa« Schriftliche« über Deine Ernennung?" fragte Avo weiter. «Wieso, etwa« Schriftliches?" "Run. ich meine ein Dokument mit Unterschrift und Siegel, wie mein Papier vom heil. Vater, ohne welches ich ja nicht in den Himmel hineingekommen wäre. An Deiner Stelle würde ich mich auf ähnliche Weise zu sichern suchen. Besser ist auch im Himmel immer besser." Petrus wollte gerade etwas antworten, als hoch im Äther eine Engelsschaar vorüberschwebte und einen herrlichen Gesang anstimmte. Nvo lauschte andächtig und als er wieder ausblickte, war PetruS verschwunden. Dieser hatte sich nämlich die Mahnung deS Advokaten Herzen genommen und war sehr unruhig geworden. End* (ich faßte er einen muthigeu Entschluß AIS ^die Ttiiiide der Audienz gekommen war, näherte er sich dem Strahle» throne de« Herrn, ivarf sich nieder und betete an. Dann bat er in tiefster Demuth, ob er ihn, den Herrn, wohlauf einige Minuten allein sprechen könne. Die w raphim und Cherubim, welche den Thron um» standen, wunderte» sich über die Kühnheit, aber der.Herrgott neigte sich mild auf seinen Diener herab und sagte: „Wo« Du mir zu vertrau- Käst, kann jeder wissen, rede nur." Run brachte Petrus ehrfurchtsvoll ^ein Anliegen vor: El habe seines Amte« bisher immer treu gewaltet, und hoffe auch von der Güte feine« Herr» noch länger darin zn bleiben, aber er möchte doch gern zu seiner Beruhigung etwas Schrift» nur 15—20 Prozent mehr und die un sich wertlosen Papier -gülden gelten ebenso viel. In Deutschland und Frankreich (wie auch in Nordamerika) cursirt nun neben dem Silber-gelde da« Goldgeld, welche« ersterem feinen Wert verleiht, bei un« -aber besteht ein Silbergulden, dessen Silber heute doch nur etliche 70 kr. wert ist und der doch einen VerkehrSwert von 100 kr. hat. ohne dass neben ihm eine höher bewertete Münze circulieren würde, zu deren höherem Werte er durch das Gesetz erhoben würde. DaS ist ein Beweis, dass der Metallivert einer Münze thatsächlich ohne Einfluß auf den Wert deS Gelde« ist und dieser nnr au« dem Verkehre, auS der Handelsbilanz des Staates entspringt. Wir bedauern, ohne gar zu weitschweifig zu werden nicht des Näheren auf die Ausführungen des Verfassers über die vorgeschlagene Feststellung deS Agio'S, die Ansammlung eine« KrieqSschatzes u. s. w. eingehen zu können. Wir wollen mit dem Kernpunkte schließen, der darin gipfelt, dass es ein Verbrechen oder eine Narrheit wäre, dem Staate zuzumuthen. seine Staatsnoten zu kassieren, und dafür Goldstücke auSzu-geben, obwohl er dies Niemandem versprochen hat, sondern nur die Annahme der Noten von allen Cassen. Infolge der Laune jener .Herren, die dem Staate zumuthen, 5i>0 oder 600 Millionen gegen Zinsen aufzu-nehmen, würden wir eine jährliche ' Zinsenlast von 25 Millionen Gulden erhalten, wir hätten keine Gewähr, dass bei sinkender Handelsbilanz. — also dann, wenn die Einfuhr nach Österreich dessen Ausfuhr übersteigen sollte. — das müh-selig erworbene Geld abfließt, dass daher die Einführung von Metallgeld der politische, finanzielle und volkswirtschaftliche Ruin Österreichs wäre, wie sie der Ruin Italiens und Griechenlands war._..cMbiwpeuii." Die Bekämpfung der Reblaus (Phylloxera vastatrix) und des falschen Mehlthaues s?eronospora vitlcola) in Steiermark Referat, erstattet beim östcrr «euibautage in Wikn am 8. April 1892 von Ludwig I Beer. Weingutsbesiher in Murhos bei Mureck. (8ortluu»i|.) Wie arg übrigens nusercm Weinstocke, respective dem Ertrage desselben zugesetzt wird, zeigt ein Verzeichnis der Feinde des Stockes und der Traube, welche übrigens auf Vollständig-keit keinen Anspruch macht. Es sind mir 34 derartige Feinde bekannt. licheS besitzen mit Unterschrift und Siegel, den» besser fel immer besser. Man sieht, er hatte sich den Rath des Advokaten gut gemerkt. Da zoq über die unendlich milden und gütigen Züge des Herrn eine flüchtige Wolke de» Unmuths: „Petrus! P'ettuS! was muß ich hören? Hast Du denn zu mir kein Vertrauen mehr? Wer hat Dir diefe» unwürdige» Gedanken eingegeben? Denn a»S Deinem redlichen Gemüth kann er nicht gekommen sein." Bei diese» Worte» siel Petru« reuevoll auf die Kniee und erzählte alle«, wa« wir bereits von dem Advokaten Avo wissen. Der Herr blickte den Büßenden gnädig und versöhnend an: „ES freut mich, PetruS, dass der schlimme Gedanke nicht von Dir ist. deshalb sei eS Dir verziehen. Dem Avo müssen wir, da er einmal hier ist, freilich behalten, denn wir müssen Brief und Siegel deS heil. Vaters in Rom nicht mißachten. Aber das merke Dir. PetruS, ei» zweiter Advokat soll nicht mehr in den Himmel kommen: wir haben an einem reichlich genug!" Amen! sangen die Engel im Chor uud Amen schallte eS melodisch durch den ganzen Weltraum. DaS. lieber Leser, ist die Geschichte vom heil Dvo. dem einzigen Advokaten, der im Himmel ist und den die franzö« fischen College» deshalb »och heute als ihren Schutzpatron verehre». Vtr. 15. Pettauer Zeitung v»m 21. Mai 1892. 3 1. Phylloxera vastatrix, RtblauS. 2. Phylloxera quercus, EichenlauS. 3. Holophora artnta, eine Milbe, 4. Iromdidium holosericeum, gemeine Sammtmilbe, 5. Leptus autumnalis, HerbstgraSmilbe. 6. Tetranychus (Tetrauclus) tellarius, Milbe, 7. Bdella, eine Schnabelmilde. 8. Weinzikade. 9. Kleine Asseln, 10. Kleine Ta»sendfüßeli, 11. Anqnillula lineata (erzeugt Nodositäten). 12. Pyralis vitana. Springwurmwickler. 13. Tortrix ambiguella, .Heu- und Sauenvurm, 14. Bhynchitis betuleti, Rebenstecher. 15. Phytoptus vitis, Blattmilbe. 16. Coccus vilis, RebenschildlanS. 17. Itanium vini, kleine RebenschildlanS, 18. Oeidium Tukeri, 2raiitwnpi(j(, 19. Spha-celoma ampelium, schw. Brenner. 20. Agaricus melleus, Wurzelschimmel, 21. Peronospora vilicola, falscher Mehlthau, 22 Aureobasidium vitis (neu), 23. Phoma uvicola, Berk, Black-rot, 24. Goniothyrium diplodiella, White rot, 25. Stockmaus und andere Mäuse. 26. Engerlinge. 27. Maul-wurfSgrille. 2»<. Der Hase, 29. Die Stare. Amseln und an-dere Vögel, 30. Früh- und Spätfröste während der Vegetation. 31. Strenge Fröste im Winter. 32. Schneedruck. 33. Hagel und Stürme, 34. Der Mensch als Dieb. Diese Zusammenstellung, einem unserer Abgeordnete» mit-getheilt, veranlasste ihn zu dem Witzworte: „Da müsst Ihr armen Weinbauern ja den ganzen „schwarzen Hund" gegen diese Feinde loslassen!" — Sie müssen mir gestatten, bei dieser Gelegenheit meine Erfahrungen in Bezug auf Anzucht der amerikanisdien Wurzel- und Schnittreben mitzutheilen, welche ja auch gegen die vorstehenden Feinde theilweise Widerstands-fähig sind. Leider bekommt und bekam man nirgends reme Sorten; es war, wol)er mau auch Schnitt- oder Wurzelma-terial bezog, überall nur ein Gemisch von verschiedenen Sorten zu haben. Wenn dann die Stöcke herangewachjen waren, sah man erst das Durcheinander; das Aussuchen der richtigen guten von den weniger anempsehlenSwerten Sorten ist aber eine sehr mühselige Arbeit, zudem entstellen in de» Anlagen Lücken, die man nicht ersetzen kann. Anfangs musste man - auch sehr viel Geld ausleben für neue Sorten und haben sich die Herren Franzose» besoi ders in der Erzeugung neuer Kirret-tragender Sorte» hervorgetl>a.i. welche dann über alles gepriesen und »m einen sehr hohe» Pr is verkauft wurden; ich erinnere nur an die St. Sanveur. '.utiche anfangs mit 10 FrcS. — 4 fl. per Stück Sdinittrebe bezahlt wurde! Rachher stellte sich allerdings hera»S, dass au der vielgepriesene» St. Sauveur nicht viel daran sei. Tann wurde immer Biparia Sauvage 'anempfohlen. Diese wurde wirklich im Großen gezogen — jetzt will plötzlich alles nnr Biparia portalis ((»loire de Montpellier), wo sollen denn auf einmal so viele Portalis herkommen, wenn alles Sauvage gezüchtet hat. wie eS anempfohlen wurde? Die Situativ» klärt sich aber aud) nach und iiach und hat man eS schon zu einer gewissen SortenkenntniS gebracht. Ich wende bei allen nicht direct tragenden Amerikanern den Kopfsdinitt an. schneide im November, nachdem die Saft-Circulatio» geschlossen und verwahre die Reben, in Bündeln zu 100 Stück mit Weiden gebunden, in einem großen Einsatz-feller, in dem friiljer Gemüse verwahrt wurde. Von Zeit zu Zeit wird eine Schwefelschnitte angezündet: diese Bündel stehen un Sande, der sencht erhalten ist Mit dem.Herbstsdinitt er-zielt man den Vortheil, dass die Winterfröste nichts schaden können und man die Reben, wen» Bestellungen kommen, gleich bei der Hand hat. Öfters habe ich schon probirt, die Reben, besonders die, welche ich selbst verwenden wollte, in, Freien in Gruben einzuschlagen und mit Erde und Dünger zu bedecken; diese waren aber immer verschimmelt oder gar vo» Mäusen angenagt, daher ich mich auch für die Kelleraufbewahruiig, Lüftung. Feuchthaltung und Anbrennen von Schwefel entschied. Ein Stürzen der Reben ist im Frühjahre nicht nöthig, sogar gefährlich, weil die Mncn Murzelansätzk (Cnllus) sofort au der warmen Frühlingsluft vertrocknen-besser ist, die Rebenbündel durd) einige Tage in fließendes Wasser zu legen; jedenfalls muss aber vor dem Einlegen in die Erde ein schräger frischer Schnitt durch den wurzelbildenden untersten Knoten gemacht werde». Dadmch erzielt man Reben, welche ein großes Wurzel- vermögen habe» und die stärksten auSgebreitetsteu Wurzeln treibt eben der unterste Knoten. Aus Samen amerikanische Reben zu ziehen ist eine ziemlich heikle Arbeit, weil man dazu Mistbeete braucht, die sehr genau beaufsichtigt werden müssen; je früher man dieselben anlegen kann, desto besser ist eS; der Same soll mindestens einen Monat früher in nassen Sand gebracht werden und mit diesem wird er nun in die Mistbeete ausgestreut und mit einer Schicht Sand gleichmäßig bedeckt und angedrückt. Ein Haupt-übelstand ist. dass nicht alle Samen gleichmäßig keimen. Haben dann die Pflänzchen außer den Keimlappen 3—4 Blätter und ist kein Frost mebr zu befürchte», so kann man dieselben in sehr fruchtbares, fein zugerichtetes Gartenerdreich pikiren. Wenn dann noch das Unkraut und die Schädlinge vertilgt, die Erde immer hiibsd) locker gehalten ist und auch oft begossen wird, so haben dann die Pflanzen mit SdilusS der Vegetationsperiode l—N/, Meter lange Triebe. Man kann allerdings durch Samen große Massen von Pflänzchen erzielen, dieselben brauchen aber 3 Jahre bis sie veredluugSfähig sind. An« Schlüsse deS ersten Jahres muss man sie ans der Erde nehmen und in einem Keller sehr sorgfältig aufbewahren; war der Boden ein guter, so werden die Wurzeln genügend groß und kräftig sein. Direktor Goethe schreibt in seinem Werkche» „Weinbau trotz Reblaus".*) welches vom Steiermärkischen VolkSbildungS-verein herausgegeben wurde, uud das id) nicht warm genug anempsehlen kann: „Wenn alles so verbreitet wird (nämlich, dass man trad)tet, be> Zeiten sich in den Besitz vv» amerikanischen Unterlagen zu setzen und diese grün veredelt), kann es dann ganz gleid)giltig seilt, ob später einmal die Reblaus dort auftritt oder nid)t und der Weinbauer kanu trotz ReblanS wieder Weinbau treiben, wie bisher" — id) füge hinzu, noch besser, da die veredelten Reben früher blühen, daher auch früher reifen, reichlicher tragen, die Beeren größer werde»; von einem Vergruben sann dann natürlich nicht die Rede sein, man würde ja wieder die Wurzel der nicht widerstandsfähigen europäischen Rebe erhalte». Man muss sich also eine kleine Reservc-Rebschnle anlege», a»S welcher zur Ausfüllung etwa eingegangener Stöcke etliche veredelte Stöcke herangezogen werden. Hier möchte id) erwähnen, dass der grüne Silvaner. die Rislingforten, der Burgunder und der MoSler auf Riparia und SoloniS besonders starke und kräftige Stöcke er-geben. Goethe rechnet aus. dass ein Jod) neu angelegt und grün veredelt auf 300 fl. zu stehen kommt. Unser Weg. den wir zu gehe» habe», ist demnach deutlich und klar vorgezeichiiet und vo» ihm dürfen wir nicht ab-»veichen: Jeder Weinbauer verschaffe sid) eine entsprechende Menge VeredlnngSnnterlage» durd) Anzucht von aiuelikanischen Rebe»: gute Ripariasorten, SoloniS oder die großblättrige RnpestriS; welche von diesen ans seinen Boden am besten pasSt, muss sid) jeder selbst ausprobireu. Nachdem diese Wnrzelrcbcn mit reid)lichein Compost oder mineralischem Dünger in weiteren Reihen in den Weingarten versetzt sind, veredelt derselbe, welcher während der Zeit irgendwo einen GrünveredlungScurs mitgemad)t hat. die jungen Triebe durch Grttncopulation mit dem Gummibändchen, lässt die Triebe bis V« Meter lang wachsen uud legt sie dann in den Boden als Ableger ein. oder vergrubt de» ganzen Stock, wie wir die Arbeit gewöhnt sind, und der veredelte Weingarten ist fertig. Oder der zweite Weg wird eingeschlagen: Man veredelt zwölfjährige Wurzel»eben von Amerikanern mit dem englischen Znngeiischnitt und dem Korkverbande, setzt sie in den Kleingarten immer zwei zu einem Wciugarlslcckcu. Wachse« dann alle beide an. so muss einer vorsichtig heraus-genommen werden; mit diesem ergänzt man entstandene Lücken oder setzt ihn in die Reserve-Rebschule. zolljk»A!ig folgt. ») Bonäthig bei W. B l a« t c in Pettau. 4 Prll-nikr Zeitung vom 21. Mai 1892. Nr 15 Pettauer Nachrichten. («in grschtiterttt Floss.) Am 17. b. M. scheiterte an der hiesigen Draubrücke eine mit Mercantilhölzern beladene Plätte. Zwei der Flößer fielen in den eben sehr angeschwol-lenen Fluss und wurden nur dnrch die Geistesgegenwart der übrigen auf dem Floße gebliebenen Flößer gerettet. In diesem Augenblick jedoch zerbarst da« Fahrzeug in drei Theile und die Ladung trieb den FlusS hinab. Zwei der Flößer retteten sich in diesem kritischen Augenblicke dadurch, dass sie an dem Brückenjoche emporkletterten, ivährend drei der üb-rwen auf einem Theile der Plätte den Flus» hinab-schwammen und mit vieler Mühe das rechte Ufer gewinnen konnten. Die Ladung ging zum größten Theile verloren. <«aofereit. Sonntag den 15. d. M. verletzten der Grundbesitzer Murko und der Inwohner Sluga in Poppen-dors den Grundbesitzer Berluga anläsSlich 'einer Rauferei durch Messerstiche und Schläge lebensgefährlich. Der Verletzte liegt an den erhaltenen Wunden darnieder, die Thäter wurden Montag den 16. durch die Gendarmerie dem hiesigen Straf-gerichte eingeliefert. Unfall). In PanluSberg, Kollos, bei Neukirchen, gerieth em Weinfuhrmann beim Herabführeu von Wein unter das Gefährte und erlitt lebensgefährliche Verletzungen. (LtNksilk Conrert) Wir machen unsere Leser auf daS morgen stattfindende Benefice-Concert des Herrn Philipp Emerfchitsch aufmerksam, welche« bei günstiger Witterung im Garten, sonst im Saale der bürgerlichen Schießstätte stattfindet. Im ersteren Falle beginnt das Concert um 5 Uhr. im letzteren um 8 Uhr abends. Das sehr interessante Programm verspricht einen genußreichen Abend und ist zu hoffen, das« wieder ein recht zahlreiches Publikum den schönen Klangen, die Herr Emerfchitsch feinem Instrumente zu entlocken versteht, lauschen wird. (fian eines Musikpavillons im Atadtpark am Vrail-qoai.) In Anbetracht der in Aussicht stehenden öfteren Veran-staltung von Promenadeconcerten im Stadtpark hat die Direction des Pettauer Musikvereine« an den !öbl. Gemeinde-rath das Ansuchen gestellt, derselbe wolle den Bau eines zweck-entsprechendes Musikpavillon» für den Stadtpark beschließen und ehemöglichst zur Ausführung bringen lassen. Wir hoffen, das« der löbl. Gemeinderath diese kleine Auslage nicht scheuen und den Bau eine« Musikpavillons noch im Laufe des heurigen Sommers durchführen wird, umsomehr. da der Pavillon bei der in« Monate September stattfindenden Wein- und O b st'A u sstetlui, g sehr oft benützt werden könnte. .. f(t,ön *ci,f d" Schnllritang) der hiesigen Mädchen-Volksschule wird uns mitgetheilt: Vor zwei Jahren musste die Mädchenschule zu Pettau wegen großer Frequenz durch eine Paralellelasfe zur 2. Classe erweitert werden Diese vor-'äufigc Erweiterung jeooch i>t keine periodische mehr sondern eine bleibende. Die Direktion der Volksschule konnte daher über Anfrage des LandeSschulratheS bezüglich der Frequenz dieser Paralellclasse berichten, dass diese Erweiterung noth« wendig erscheint, da mit Bestimmtheit anzunehmen ist, dass diese Schülerinnen-Frequenz eher noch mehr zunehmen als ab-nehmen dürste und empfahl dem hohen LandeSfchulrathe. die gegenwärtig vierclassige Mädchenvolksschule zu einer fünf-klassigen zu erheben, wodurch auch den Wünschen der Bevölke-rung entsprochen würde. (Sorstrnvikhmarkt.) Die seinerzeitige Anregung, einen regelmäßigen Borstenviehmarkt abzuhalten, scheint sich nicht der gebührenden Aufmerksamkeit zu erfreuen. Um diesem Markte allwöchentlich einen entsprechenden Auftrieb zu sichern, müßten allerorts Verlautbarungen und wiederholte Bekannt-machungen vorangehen. Dieser Viehmarkt wäre gleichzeitig eine gewiß nicht zu unterschätzende Einnahme für den Gemetndesäckel. (fcoöfflfiillr.) Am 15. d. M. starb in Graz Frau Marie Kottowitz, Edle von Kortschak, Mutter des hiesigen Kaufmannes Herrn Ferdinand von Kottowitz. — Sonntag den 15. Mai starb hier Frau Katharina Rodoschegg, k. t. RotarSwitwe, im 68. Lebensjahre. DaS Leichenbegängnis fand am 17. d. M. unter zahlreicher Betheiligung statt. «varnisonsverstärkuog.) Am 15. d. M. kamen hier 100 Mann Geuie-Truppen an, um die Übungen der hiesigen Garnison mitzumachen. iTheatrr in Nadkersborg.) Sonntag den 22. Mai findet die erste Aufführung des „Napoleonschütz" von Aug. Heller im Stadttheater m RadkerSburg statt. (ftrientirrnngstafrl.) Wir inachen unsere Leser auf die interessante OrieutierungStafel aufmerksam, welche im Volks-garten am Aurelienhügel aufgestellt ist. Dieselbe ist ein Werk des Herr» Obergkometer« Krupiöka und als sehr gelungen zu bezeichnen. Schade ist eS nur, das« die große Mühe des Herrn Obergeometers durch die Arbeit des betreffenden Malers nicht besser unterstützt wurde. (Thierschutz.) Der steierm. Thierschutzvcrein in Graz hat über Antrag des Filialvorstehers in Pettau dem Fräulein Christine Kummer und der Aloisia TraSkoviü al« Anerkennung für ihr thierfreundliches Wirken eine Prämie von je 2 fl. zukommen lassen. Möge dies auch für Andere eine Aneifcrung zum Schutze unserer liebe» Bogelwelt sein. ipersonalnachricht.) Dienstag den 17. Mai hat Herr Notar Franz Strafella mit dem Frühpo 'zuge unsere Stadt verlassen, um seinen neuen Posten in Neumarktl in Krain an-zutreten. AuS diesem Anlasse hat der Männergesangverein Samstag den 14. Mai abends im eigenen Vereinslokale eine Abschiedsfeier veranstaltet, welche sehr gut besucht war uud an der auch mehrere Freunde des Scheidenden, die keine Mit-glieder sind, theilgenommen haben. Hiebei wurde Herr Notar Strafella sowohl in seiner Eigenschaft als ausübendes Mit-glied des Vereines, sowie als äußerst liebenswürdiger Gesell-schafter außerordentlich gefeiert. E« sprachen für de» Männer-gefangverein dessen Obmann Herr Franz Kaiser, für den 1. Tenor Herr Wilhelm Blanke, für den 2. Baß Herr Lehrer Metz in ger, jür den 2. Tenor Herr Heinrich Groß au er und für den 1. Baß Herr Commisfär von Kreutzbruck in sehr launiger Weise. Nachdem noch Herr Dr. Kleinsasser. sowie der Chormeister Herr Dr. v. Weis ge-sprochen. hielt Herr Notar Strafella eine sehr wirkungsvolle Tankrede, worauf Herr Kaiser nochmals tief empfundene Abschiedsworte an den Scheidenden gerichtet hatte. Unsere Stadt verliert in Herrn Notar Strafella einen äußerst lieben«-würdigen Gesellschafter und der Männergesangverein eines seiner tüchtigsten ausübenden Mitglieder, für welches ein passender Ersatz nicht leicht gefunden werden dürfte. Möge eS dem Scheidenden und seiner Familie an seinem neuen Be» stiiumungSorte recht wohl ergehen. Wir wünschen dies au« ganzem Herzen und rufen ihnen im Namen aller, die an dieser Abschiedsfeier nicht theilnehmei, konnten, an dieser Stelle ein letztes aufrichtiges „Lebet wohl!" zu. Rr. 15. Pettauer Zeitung vom 21. Mai 1892. 6 Vermischte Nachrichten. (Obrrlandtsgtrichtspräsldrnt Ar. 3osrf tt. o. Wajrr) hat einen Urlaub genommen und soll, wie das „Grazer Tagblatt- unter strengster Reserve mittheilt, beabsichtigen, in den Ruhestand zu treten. Der .Herr OberlandeSgerichtSpräsident erfreut sich trotz seine« Alter« noch völlig seiner bekannten Geistesschärfe, (Wie langt Kann ein gesunder iJlen|ch den Schlaf entbehren ?) Wie amerikanische Fachschriften berichten, wurde diese Frage jüngst durch ein Exveriment zu beantworten versucht, an welchem 6 Personen (Männer) theilnahine». DaS-selbe begann an einem Montag. Bi« zum Donnerstag mussten 4 Männer aus die Fortsetzung de« Experimente« verzichten, während 2 Versuchsobiecte eS bis zum Sonntage aushielten. An diesem Tage sank der Eine von ihnen, ei» Mr. Toren-send, vom Schlafe überwältigt, des Morgens zusammen, während der Andere, Mr. Cunuingham. die ganze Dauer von 7 Tagen aushielt. Als er jedoch kurz nach Ablauf dieser Zeit in einen Saal gefürt wurde, um dem Publikum vor» gestellt zu werden, verfiel er beim Betreten der Tribüne in tiefen Schlaf. Eunningham hatte während dieser Zeit der Schlaflosigkeit 8, Townsenv 6 Pfund an Gewicht verloren. (Ein Siihueumord). Aus Venedig wird geschrieben: „Einen sehr modenusirte» Actschluss gab es dieser Tage in unserem Malibran-Theater, woselbst eine italienische Schau« spiel-Gesellschast gastirt. Der Held soll die ungetreue Geliebte erschießen. alS der Darsteller plötzlich zu seinem Schrecken be-merkte, dass die Pifh'.e der gewöhnlichen Theaterladung ent-Kehrte. Allein kurz entschlossen richtete er die Pistole gegen die Brust der Berrätherin und rief dabei in tragischestem Tone: „So falle denn, falle als erstes Opfer de« knall- und rauch-losen Pulver« 1" (Zwiegespräch am Schottenring). A.: Haste gelesen in der Zeitung, mein Schwiegersohn, der L ö w e ist geworb n .Ritter von Ehrenburg". B.: Wie haißt „Ritter", für waS i« er g'wvrdn Ritter? A.: Nu für saine „Verdienst aus industriellem Gebiet" — kannste nix lesen? Da steht'S in der Zeitung! B : Also a „Jdustrie-Ritter" iS g'word'n der Löwe! (Die Ähnen.) Jeder Mensch hat 2 Eltern. 4 Groß-eltern, 8 Urgroßeltem. 1« Urnrgroßeltern. 32 Boreltern in der fünften Generation, 64 in der sechsten, 128 in der siebenten, 25(5 in der achten. 512 in der neunten und 1024 in der zehnten Generation. In der sechzehnten Generation hat jeder K5.53K Voreltern. Sechzehn Generationen nehmen einen Zeitraum von fünfhundert Zahren ein. Unter den 65.536 Voreltern, die jeder der jetzt lebende» Mensche» im vierzehnten Jahrhundert hatte, befinden sich gewiß Personen aller Stände und Classen, Anne und Reiche, daher der Unterschied in der Herknnst der Manschen wohl kein großer sein dürfte. jwit die Völker schlafen.) Der Europäer oder Ameri-kaner schläft nur da«» angenehm und bequem, wen» er ein weiche« Kopfkissen nnter seinem Haupte hat. doch der Japaner streckt sich ans einer Mattte aus dem Boden hin uud schiebt einen harten viereckigen Holzblock unter seinen Kopf; ohne denselben würde n schlecht schlafen. Der Chinese, so lesen wir im „Für'S Hans", hält viel auf sein Bett, welche« sehr niedrig, aber öfter« sein aus Holz geschnitzt ist. Er bettet sich jedoch nie weicher, als Matten dies erlauben. Während die Lente nördlicher Länder nicht schlafen können, ohne genügenden Raum zu haben, um ihre Beine auszustrecken, rolle» sich die Einwohner der Tropen wie die Affen zusammen und schlafen auch in dieser Lage gut. Der Engländer bedeckt sich mit ein paar Decken, icklätt bei offenem Fenster im kalte:: Winter. Der Russe dagegen schläft »irgend« lieber als auf dem großen Ofen in seiner Behausung, «riecht er am Morgen anS seinem heißen Bette, so nimmt er ein falte« Bad. sollte er auch die Eisdecke von dein Wasser entferne» müssen. Der Lappländer kriecht mit dem Kopse in einen Sack aus Renn-thiersell und schläft darin warm und bequem. Der am an-deren Ende der Welt lebende Ostindier hat auch einen Schlaf- sack. doch ist dieser luftiger al« der de« Lappen und hat zum Zweck, die Moskitos fern zu halten. Der Engländer hat fein Federkopfkiffen, doch liebt er Stroh- und Haarmatratzen. Viele Deutsche schlafen ans und unter einem Federbette. Es ist für den Fninden oft ein Räthsel und eine Kunst, sich die ganze Nacht hindurch in einem solchen Bette bedeckt zu halten. (Der Weinbau, sein Lestand nnd Ende). Vo^i Joh. Heysig, Wien. Ein kleines Büchlein, worin ein Ökonom in Geyersberg in Böhmen auf die Unznverläffigkeit oder Schädlichkeit der Versuche gegen die Reblaus- und Mehlthau-plage hinweist und schließlich erklärt, dass er ein Mittel gegen diesen furchtbaren Feind gefunden habe, das einfach, billig und leicht antuwenden ist. (Älis Kindermund.) Lieschen zerbricht ihre Puppe und die Mutter bringt dieselbe behuss Wiederherstellung in einen Spiettvaarenlade». Nach einigen Tagen geht Lieschen selber in de» Lade», um ihre Puppe wieder abzuholen. Die Per-käuseri» kann die Puppe nicht finde» - darauf setzt Lieschen ihrer Beschreibung den Nachsatz zu: Sie heißt Grete. (Ein Gauner im Große».) Bor dem Pressburger Ge-richtshofe findet die SchlnsSverhandluug gegen de» Wiener „Ba»k"geschäftSi»haber Ludwig Heim statt. Heim ist des Verbrechens des Betruges in 280 Fällen, deS Vergehens des Betruges in 8V Fällen, des Verbreche»« der Unterschlagung in 267 Fälle» und des Verbrechens des betrüge»ischen Bankerott« angeklagt. Na. der Kerl hat ja ganz was Ordentliches geleistet! Alle Anerkennung! Schade, dass solche Talente schließlich nicht besser gewürdigt werden als durch'« ZnchtlMiS. Cs gibt keine Gerechtigkeit mehr auf der Welt! Wie frivol »er Betrüger im Laufe der VerHand-lung sich benahm, zeigt folgende«: Da von Fall zu Fall seitens des StacttSanwatteS angegeben wird, bei wem Heim die einzelnen veruntreuten Werthe verpfändete, sagte der An-geklagte kopfschüttelnd: „Sie haben also, Herr StaatSanwalt, nachsuchen lassen, wem jedes einzelne der vielen Tausende der verpfändeten Lose gehört? Kolossal! DaS mus« ja eine riesige Arbeit gewesen sein, die sich gar nicht der Muhe ver-lohnt." (Wie schwer wird unser Kleingeld sein?» Die Wiener Allgemeine Zeitung erhält folgende Zuschrift: Die nach dem Gesetz-Entwurf vorerst zur Ausprägung gelangenden 140.000.000 Kronen in silbernen Ein- und Halb-Kronenstücken werden das Gewicht von 700.000 Kilo Münzsilber — 7000 Meter-centner oder 70 Waggonladungen betragen. 3l,000.000 Kronen in Nickel-Zehn Hellersliicken wiege» 420.000 Kilo — 4200 Metereentner ober 42 Waggonladunge». 21,000.000 Kronen in Nickel-Zwanzig-Hellerstücken werbe» einem Gewichte von 630.630®', Kilo ober etwa 5:406V, Metereentner, beziehungsweise mehr al« 63 Waggon labn nge» entsprechen. Den geringsten EiuheuSivert — ober daS größte Gewicht haben na-türlich die für 18,200.000 Kronen in Bronze (K np ser) auszuprägende Zwei- und Ein-Hellerstücke — denn diese werden in Summe 30.333.33'/, Kilo ----- 33.333'/, Metereentner wiege», toflS 303'/, Wagenladungen entspricht Um baS ge-sammte in Österreich neugepragtc Silber-, Nickel und Kupfer-geld zu befördern, wären demnach 470 Eiseubahn-Waggons nöthig — wa« ungefähr viernndzivanzig Lastzüge» entspräche." Mittheilungen der Zchriftleitung. Herr Wilhelm Schwad in Petian ersucht un» mit Bezug aus den von uns »> Rr. 11 unsere» Malles gebrachten Bericht über die Sitzung de« Pettansr Merneinderathe» vom ♦. d M um Ausnahme der Mittheilung, das« er gegen den ihm in Ausführung de» iVemeinderotbs-beschlnsseZ vom l. d. Ä. bchüudigie» Nejcheiv des «ladtainte» Pettau vorn '>. Mai 18!>2 ad Rr. IHH:i, mit dein er unter Bezugnahme aus den Wortlaut der ihm unterm April tH!>2 Rr 18HH ^gefertigten Entscheidung de» h t. 1 Ministerium» des Innern ersucht wurde, die Mauthgebühren für 82 Mahlsuhren zu und von seiner Mühle in Ober-Rann au» der Zeit vom X. bis einschließlich W. Avril 18V2 mit je 22 fr. beim Stadtamtc Pettau einzuzahlen, die Beschwerde an die h. t. f. Statthalter»! in Graz eingebracht hat, da die Ministerialenischeidnng mit den Bestimmungen des 8 l. lii. 0. Z 3 des mit Hofkammer-Prä-sidial Decrete» vom 17. Mai 1821, Z 9W (Pr. ® S. Band », Rr. 90) 6 Pettauer Zeitung vom 21. Mai 1892. Nr. 1b publizirten Mauthnormale» und der 11. §es ............ ---------------- — ... „inanz -Minist-Berordnuna vom „ bruar IH60 3. 2440 A-M -B -Bl Nr 11) begründet ist. nach diesen «ese«e»stellen aber Mahlfuhren die Mauthsre.heit genieben. mit ^N?N ÖVtTVth* k*A unA..*fc__- cm denen ««treibe eine» Eiaenthämer» de« MauthoNes' a^r"de'n°Mauth" ine zum Mnuthorte conscribirte Mühle zum Vermahlen schranken in eine ------,— ............. „ „llllul| u"d da» Mehl al» Eigenthum desselben Einwohner« in den Mauthort zurückgebracht wird, mag da« Mahlproduct zum Verbrauche in dem Hau«-halte oder im Bewerbe der Mahlkunde bestimmt sein. Zum verbrauche im »«Werbebetriebe von Mahlkunden bestimmte« Getreide und beziehung». Welse Mehl sei aber mit den obigen 32 Fuhren über die Pettauer Drau-brücke von ihm verführt worden ^ (Mehrere treue «binnente» der „Pettauer Zeitung.") Wir eCT1? betreff« der Haltung der hiesigen mabgebenden «kreise in puncto Bahnbau Radker»burg-»rapina.Pettau vollständig bei. ^— roif ®if wünschen — mittelst eine« .scharfen" Artikel» diese «reise au» ihrer Lethargie zu wecken, denn, wenn auch Druckerschwärze nicht eben gar so theuer ist. etwa» kostet sie doch und e« ,st schade, sie zwecklo« zu vergeuden. Wir haben unser« Schuldigkeit gethan und nun da» Leitmotiv gewisser Kreise! ,,E» hilft eh' nir", auch zu unserm gemacht. * * ' Zn Verkaufen! 2 ChifToniers, 1 Waschkasten, 1 Umschlagtisch bei Feldwebel Müller, kleine Kaserne. Hagelversicherung in Steiermark, Kärnten und Krain leistet zu billigsten festen Prämien die General-Agentschaft in Graz (Bureau: Thonethof, Pfarrgasse Nr. 2) der Ungarisch-Französischen Versicherungs-Gesellschaft ■ü „Franoo-Hongroise." —- Gewährleistnngjjsond Ober 6»/» Millionen Gulden «. W. Vorkommende Schäden werden coulant liquidiert und prompt bezahlt. 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Zum Au88chanke kommen: I Liter Feinstes Märzenbier.....20 kr Feinster 1890er Saudischer . . 48 „ Villänyer..........48 „ Feinster 1890er Stadtberger . . 32 „ „ 1801er Grossonntager . 28 „ „ Äpfel-Wein, Prima . . 14 »1 I Kilo Fleiachpreise: Bestes Rindfleisch......60 kr. Kalbfleisch ohne Zuwage . . . 5,0 „ „ mit Zuwage .... 44 „ Kuck sei Intimi hl« empfohlen! 7_Pettauer Zeitung vom Das verlassene Gasthaus vo« X Ä. Green. „Als sie abgeladen wurde, habe ich mit augefasst und ich war der Erste, der Hand anlegte, als sie wieder hinaus-geschafft werden sollte. Aber, Madame" fuhr er in dumpfem Tone fort, „ich sage Ihnen, sie war nicht mehr so schwer, als da wir sie vom Wagen hoben, auch trug sich die Last oanz anders. Es muss etwas damit geschehen sein — ich frage nur. wo hat er daS Zeug hingethan, das er da heraus« genommen hat?" Er flüsterte das alles so leise und mit solcher Grabes-stimme, dass ich mich vorbeugen musste, um ihn überhaupt zu verstehen Mich überlief eS kalt, als er mich so anstarrte. „Du willst mir nur bange machen. Burritt", rief ich, sobald ich mich von dem Schrecken, denn er mir eingejagt, wieder erholt hatte. .Wie kann denn die Kiste gestern schwerer gewesen sein, als heute. Hätte sich eine Veränderung damit »ugetragen, so müssten wir doch hier eine Spur davon ent-decken. Du bist letzte Nacht um Deinen Schlaf gekommen und da bildest Du Dir allerlei Schwachheiten ein." „Man fühlt sich aber doch nicht stärker nach einer schlaflosen Nacht? Glauben Sie mir, die Kiste war jetzt lange nicbt mehr so schwer und nur halb so voll. Heute war etwas Lose» darin: gestern war sie festgepackt". AerqcbenS sträubte ich mich gegen daS beklommene Ge-fühl, daS BurrittS Reden mir verursachten. Seine Auge» wanderten jetzt zu dem Fenster hin und auch ich blickte nach dieser Richtung. „AuS dn Thür hat er eS nicht getragen, das weiß ich", erklärte er bestimmt, „denn dort hielt ich Wache. Aber als ich das Ohr zuerst an das Schlüsselloch legte, glaubte ich ein seltsame» Knirschen zu hören, gerade als würde das Fenster leise und vorsichtig aufgemacht, eS ist nur drei Fuß vom Boden. Soll ich einmal hinaussehen. Madame?" Statt der Antwort trat ich selbst rasch an das Fenster und öffnete eS. Mein erster Blick fiel auf den Garten und den Pfad, der zum Fluss hinabführte, dann wandte sich meine Aufmerksamkeit der unmittelbaren Nähe zu. Mit nicht geringer Bestürzung bemerkten wir. Burrit und ich. dicht unter dem Fenster den Abdruck eines fein bestiefelten Fußes in der losen Erde, und gegen die Mauer lehnte ein großer Stein, der tagS zuvor noch nicht dagewesen war, wie wir beide wussten. „Er ist noch gestern Abend im Garten umhergestreift und hat den Stein mitgebracht", rief Burritt. „Zu welchem Zweck?" Ein Schauder ergriff mich. Doch fiel mir noch zu rechter Zeit ein, dass ich ja die junge Frau noch vor wenigen Minuten gesund und glücklich hatte wegfahrn sehen. Die Verwirrung, in der ich mich befand, war unbeschreiblich. „Den Stein will ich mir einmal ansehen", meinte Burrit. Ohne auf meine Erlaubnis ^u warten, schwang er sich zum Fenster hinaus, hob den Stein auf, und betrachtete ihn von allen Seiten .Der kommt vom Uferrand", rief er. „das ist klar". Ehe ich mich'S versah, war er den Pfad hinab zum Fluß gelaufen. Bald kehrte er wieder zurück, mit noch nachdenklicherer, sorgenvollerer Miene als zuvor. „Dort vom Ufer sind noch mchr Steine weggetragen worden und Sand", sagte er. „Vielleicht finden wir Spuren aus dem Teppich". Richtig, gerade, wo die Kiste gestanden hatte, lagen einiqe Sandkörner, die nicht mit dem Straßcnschmutz herein-getragen waren. „WaS soll daS bedeuten?" rief ich. Burrit schwieg und blickte ins Weite. Plötzlich wandt? er sich und sagte mit gepresster Stimme: 21. Mai 1892. Nr. 15 ■ i riii* „Er hat die Kiste mit Erde und Steinen gefüllt und so haben wir sie auf den Gepäckwagen getragen. Aber beim Hereinschaffen war sie vollgepackt und sehr schwer. Ich frage nur — womit war sie gefüllt und wo ist der Inhalt hingekommen?" — Auf diese Frage haben wir aber beide keine Antwort gefunden, weder damals noch heute. Burritt glaubt an ein Verbrechen; er nhat den ganzen Tag über Nachsorschnngen am FlusSuser agestellt, 'jedoch ohne etwaS zu entdecken. Auch weiß er nicht zu sagen, waS er finden will, wonach er eigentlich sucht. DaS wundert mich nicht, denn meine darauf bezügliche» Gefühle und Gedanken sind nicht weniger unklar. Man muss aber nicht vergessen, in welchen unsichern Zeiten wir leben und dass sich überall der Geist der Revo-lution bemerkbar macht. Manchmal versuche ich mir einzu-reden — und eS ist auch gar nicht so unwahrscheinlich — dass der junge Ehemann sein Geld und sein Silbergeschirr hier vergraben hat, um eS für den Fall eines Krieges in Sicherheit zu bringen, Wäre dies richtig, so ließe sich die Angst und Unruhe, die das Wesen seiner Frau und sein eigenes zu verraten schien, sehr wohl aus der Spannung er» klären, ob eS ihnen gelingen würde, den Plan auszuführen. Kaum aber habe ich mir dies vorgestellt und meine ernstlichen Befürchtungen damit zu beschwichtigen gewuftt, so fällt mir immer wieder der entsetzliche Schrei ein, der mich aus dem Schlafe schreckte. Ich sage mir: „Den Schrei kann nur jemand auSqestoßen haben, der in Todesangst war. Wenn nicht die ju. ge Frau, so doch vielleicht---" Dritte» Kapitel. Eine furchtbare Entdeckung. Den 3. April 1791. Seit ich obiges schrieb, sind sechszehn Jahre verflossen. Warum blieb ich damals mitten im Satze stehen — warum fiel mir die Feder aus der Hand? Glaubte ich etwa ein Ge-rausch zu hören? Ich denke. daS muss es wohl gewesen sein, und ein Zittern überkommt mich noch heute. Dass ich meinem Bericht jemals auch nur eine Zeile hinzufügen würde, ließ sich nicht voraussehen. Das Gefühl, welches mich damals trieb, meine Zweifel über die beiden UrquhartS auf Papier zu bringen, war bald verflogen; ich hörte nichts mehr von ihnen und allmählich schwanden sie auS meinem Gedächtnis. Nur »venn ich zufällig einmal da? getäfelte Zimmer bettat, fiel mir ihr seltsame« Wesen, meine Furcht und alles andere wieder ein. Ein unbestimmtes Grauen überkam mich wie damals, wenn auch nicht mit gleicher Stärke, und die quälende Frage, wer den Schrei auSgestoßen habe, durch den ich in jener Nacht au» dem Schlaf geschreckt wurde, kam mir wieder in den Sinn. .Heute greife ich aber-malS zu der Feder, denn erst heute bin ich im Stande, diese Frage zu beantworten. Wie mir selbst, so sieht man auch meinem HauS diese sechzehn Jahre an. DaS eichene Zimmer — ich habe eS nie-malS neu möblirt — sieht düsterer, verwahrloster, unheim-licher auS, als in jenen Tagen. Barmherziger Gott, warum sollte eS das auch nicht! Wenn ich bedenke, waS mir erst vor einer Woche entdeckt worden ist, so wundert mich nur. dass nicht Schwamm und Moder an den Wänden kleben und jeden ein TodeSschauer befällt, der kiihn genug ist, den Fuß über die Schwelle zu setzen. Ich werde eS niederreißen lassen und vom Boden ver> tilgen, dies entsetzliche Zimmer — und sollte dabei mein ganzes Haus zusammensti " n. Niemand soll es je wieder be-Keten, weder ich, noch soi.,. ein Mensch. Es sind heute gerade acht Tage her, da setzte die New-Iorker Postkutsche vor meiner Thür einen Fremden von Rr. 16 ungewöhnlich einnehmendem Äußern ab. Nach seinem schnee-weißen Haar zu urtheilen, war er ein alter Mann, ober seine Beweglichkeit, sein muntere« frische« Wesen, schienen der Last der Jahre zu spotten; gewiss wusste er sich durch sein jugendliches Feuer überall die Herzen zu erobern. Wie damals vor sechzehn Jahren stand ich zufällig am Fenster, al« die Kutsche vorsuhr, und da mich die Erscheinung des Fremden gleich beim ersten Blick fesselte, beobachtete ich wie er auSstieg und sah ihn zu meiner Überraschung da» HauS von oben bis unten forschend und aufmerksam betrachten. „Wenn e« daS HauS seiner Bäter wäre, zu dem er heimkehrte, könnte er eS nicht eingehender und mit größcrem Interesse mustern", dachte ich bei mir und eilte in die Halle hinab, um ihn zu empfangen. Nach den ersten höflichen Begrüßungsworten wandte er sich jedoch wieder dem Eingang zu, staute neugierig die Straße hinunter nnd dann wieder nach dem Hause hin. .Sie scheinen in dieser Gegend bekannt zu sein", be-merkte ich. Er lächelte. „Wie lange bewohnen Sie dieses Hau«?" fragte er. „Das HauS ist viel älter al« Sie (— ich bin in meinem 5,5. Lebensjahr —) und mus« andere Besitzer vor Ihnen ge-habt haben. Wissen Sie vielleicht ihre Namen?" „Ich habe das Grundstück von Daniel Forsyth gekauft, der es von einem gewissen Hammond hatte. Weiter kann ich nicht zurückgehen. Ursprünglich gehörte das Hau« einem Eng-länder, von dem man sich seltsame Geschichten erzählte, aber die sind fast vergessen — es ist so lange her." Der Fremde lächelte abermals und folgte mir in da« Hau«. Hier schien sein Jnterresse noch zuzunehnie». Mir flog ein Gedanke durch den Kopf: „Wie, wenn das der erste Besitzer wäre, der Engländer, von dem man munkelt, er sei ein--» «Sie möchten wissen, wer ich bin?" sagte jener mit freundlicher Miene; „ich heiße Tamworth und bin Vir-ginier von tyeburt. Wenn Sie ein Zimmer für mich haben, bleibe ich zur Nacht bei Ihnen". Warum er mich so verständnisvoll anblinzelte, während er die Worte sprach, konnte ich mir nicht erklären; er blickte dabei die Halle hinunter und wie mir schien nach dem Gang, der zu den, Eichenzimmer führte. „Ich möchte im Erdxeschos« schlafen", fügte er hinzu. „Da habe ich nur e i n Zimmer —" begann ich. „Mehr brauche ich auch nicht", erwiderte er, mir einen raschen, bedeutsamen Blick zuwerfend. „Sie mögen vermutlich nicht jedermann in da« getäfelte Zimmer einquartieren. Manche Menschen verstehen eS nicht, dergleichen romantische Räumlichkeiten Zu würdigen". Ich starrte ihn verwundert an; auch sein Gesicht nahm einen Ausdruck der Überraschung und des ungläubigen Stau-nens an, der mich vollends verwirrte. „DaS Zimmer ist düster und wenig einladend", sagte ich endlich, „ich müsste nicht, was ihm ein besondere« Interesse verleihen sollte?" „Wie merkwürdig", versetzte er mit großem Nachdruck und schritt geradewegS nach dem bewusSten Zimmer hin. An der Thür stand er still. „Ist e« denn möglich, das« Ihnen das Geheimnis, welches sich hier verbirgt, völlig unbekannt ist?" rief er. mich mit funkelnden Augen forschend betrachtend. „Sind vielleicht die UrquhartS dabei im Spiel?" fragte ich betroffen. „Die Urqnhart«? Bon denen weiß ich nichts", erwie-derte er gleichgültig. „Ich rede von einer alten Überlieferung. Man hat mir erzählt — e« mag wohl jetzt sechzehn Jahre her sein — das« sich in dem westlichen Flügel dieses Hauses eine verborgene Kammer befindet, die mit einem gewissen getäfelten Zimmer in Verbindung steht. Das erregte meine Neugier, uud ich--Aber, Frau Wirthin, ich wollte Sie nicht erschrecken. Unmöglich können doch Sie, die Besitzerin de« Hauses, über diese Thatsache in Unkenntnis sein?" S „Sind Sie Ihrer Sache gewiss?" stöhnte ich. an allen Gliedern zitteret» Ich hatte kaum noch Kraft genug, die Thür hinter un« zu schließen, bevor ich auf einen Stuhl sank. „Seit zwanzig Jahren wohne ich hier", fuhr ich erregt fort; „ich kenne alle Zimmer und Gänge im Hause, wie ich mich selber kenne; niemals ist mir auch nur von ferne der Ge-danke gekommen, es könne irgend einen geheimen Winkel ent-hallen, der dein Tageslicht nicht zugänglich ist. Und doch — die Zimmer im Erdgeschos« sind wirklich kleiner, al« die oberen — diese« besonder«". Ich schaute mich ängstlich um und musste unwillkührlich darau denken, mit wie forschenden seltsamen Blicken Herr Urquhart vor sechzehn Jahren die Wände betrachtet hatte. „Wie e« scheint, hat man da« Geheimnis beim Ber-kauf de« Grundstück« absichtlich verschwiegen", bemerkte der alte .Herr. „DaS gibt der Sache noch ein besonderes Interesse. — Sobald ich wusste, das« mich mein Weg hier vorbeiführen iverde, hatte ich mir gleich vorgenommen, in dem alten Gast-HauS mit der verborgenen Kammer einzukehren, aber ich ahnte freilich nicht, das« es mir vorbehalten war, ihr Bor-Handensein dem jetzigen Geschlecht zu entdecken. Warum er-schütten Sie aber meine Mittheilung nur so gewaltig? Es ist doch nicht so schrecklich, zu erfahren, das» da« Haus einen un-benützteii Raum enthält, denn man hätte verwenden können, wenn man darum gemusst hätte?" Ich war keine» Wortes mächtig; ein seltsame« Grauen hatte mich befallen — nur der eine Wunsch beseelte mich, dass Burritt noch am Leben sein möchte, um mir in der furcht-bare» Stunde beizustellen, welcher ich entgegenging. ..Lassen Sie u»S sehe», ob ich recht berichtet bin", fuhr Herr Tamworth fort. ..Vielleicht beruht alle« auf einem Irr' thuin. Wenn die verborgene Kammer überhaupt vorhanden ist, im,)« sie sich hinter dem Kamin befinden. Soll ich nach der ösfnung suchen?" Ich schüttelte heftig den Kopf. Ncch fühlte ich mich nicht stark gemig und außer Staude, die Nachforschung zu beginnen. Ich bedürfte noch der Borbereitung. „Erst erzählen Sie mir, wie Sie überhaupt etwa« von dem Zimmer erfahren haben" bat ich. Er zog seinen Stuhl näher zu mir heran. „Warum sollte ich Ihnen die Geschichte nicht erzählen?" sagte er mit großer Verbindlichkeit, „ich will mich dabei so kurz fassen, wie möglich, denn Sie scheinen mir nicht gerade in der Stimmung, einen langen Bericht mit anzuhören. Es kam so; vor Jahren brachte ich einmal eine Nacht in einem Gasthaus? aufLong Island zu — e« war dem Ihrigen nicht unähnlich. Ich reiste ohne Gefährten, fand aber im Scl>enkzimmer eine lustige (Gesellschaft versammelt und da ich ein Freund munterer Unterhaltung bin. betheiligte ich mich bald an dem Gespräch. Diese« drehte sich sowohl um die Wirtshäuser im allgemeinen, als die verschiedenen romantischen Geschichten, die sich au diese oder jene abgelegene Schenke knüpfen. Jeder der Anwesenden hatte irgend ein komische« oder Ichauerliche« Abenteuer zu be-richten und wir hörten gespannt zu, bi« Mitternacht längst vorüber war. ..Nur ein düster blickender Herr saß schweigsam und verschlossen von den übrigen abgesondert da, ohne sich um die Gesellscl^aft zu kümmern. Sei» zurückhaltende« Benehme» stand in so aussallendem Gegensatz der heitere» Redseligkeit der andere», das« er bald die allgemeine Aufmerk-samkeit auf sich zog. und mehr als einer der munteren Gaste ih» darauf anredete, ob er nicht auch eine Anekdote zum Beste» geben wolle. Er wie» solche Anssvrdernng jedoch zwar höflich aber bestimmt zurück; augenscheinlich wollte er sich mit niemand näher einlassen. Erst nachdem die Gesell-schast sich zerstreut hatte und da» Schenkzimmer leer ward, brach er das Schweigen. Mit einem seltsamen Lächeln auf oeu Kippen wandte er sich zn mir und sagte: „Recht schwache, langweilige Geschichten! Da hätte ich von einem ganz andern Wirtshaus erzähle» können, wo es wirklich romantisch zugeht". ufortfrtu«a f#I«t.) I ■ i " Pettauer Zeitung v»m 21. Mai 1892. Rr. 15. Prltaucr Leitung vom 21. Mai 1892. 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