Vereinigte G^W Laibacher Zeltung. Gedrückt bei Ignaz Aloys Edlen v. Kleinmayr^^ .^' Freitag den ,5. Mai 1818. I ll n l a n d. Oesterreich. ^Ü)er ehemahlige Redacteur der Wiener, Böhmischen Zeitung ist so glücklich gewesen, merkwürdige Ncberresie uralter böhmischer Dichtung aufzusindcn und zwar in der Stadt Köuigimchof, Könlggratzcr .Greises, am da«? sigcn Kirclienchurm. Man ^'lgte dort eine Met'ge Geschoß aus Zizk«'s Zelten, und als er unter diesen herumwühlte, weil an mehreren Abschnitzel von a5ten Manuskripten ttcbten, stieß er ganz unten aufein Heftchcn von 1/, Pergamentdlssttern, auf welchen er nach mühsamer Anstrcna ng hcrrlickc Gedich» te c»> deckte. Die ^ckriit rüh.t ans dem i3. Jahrhundert der, das Alter des Werks aber scheint noch höher zu reicken. Das Ganze wt>r e'ne Sammlung mehrerer Gedichte, "'eist bisiorilchcn Inhalts in BaUadenform. ^s scheint kaum der fünfzigste Theil eines herrlichen Ganzen zu seyn. ^ s sind 7 Bruchstücke, größten Theils ans der böhmischen Geschtcht?. Die Sprache ist einfach , die Bilder lebhaft, d,e Empfindung so stark und doch so zart, daß man es für ein äußerst ge. lungencs Gedicht erklären muß. Der Entdecker wird es bald, mit einer Uebersetzung begleitet , bekannt machen. (Wdr.) Lombardisch-venetianisches Königreich. Mailand, den 26. April. Der Ge- ueralvikar machte hier die Ernennung des Grafen Karl Kajetan v. Gaisruck zum Erzbi« schofe von Mailand bekannt, und ermahnet das Volk znm würdigen Empfange dieses s» eifrigen Leelenhirten. Zur Feierlichkeit wurden am 26. , 27. und 28. d. Abends eine Stunde laug die Glocken der Otadt gelautet. Am 27. wird in der Domkirche, in den Kollegial« und Pfarrkirchen e n 1> De^in. und am 28. eine solenne Prozession von der Metropolnankirche nach der (5t. Ambrosikirche abgeballen werden. > ? sönne seyn, daß dieser schon im August erfolge. Der ka'serl. rus, sische Gesandte zu Frankfurt, Freiherr v. Anstötten, habe nach erhaltenen Depeschen eine Stafette nach Aacben geschickt, um fü« seinen Monarchen ei,. Wohnung zn bestell u. Bremen, vom 2V. Ap^ll. Die neueste Vremer Zeitung enthält nachstehende Be« kanntmachung: ,,^'e ' l ben denischen Pub« likum wird hierdurch dekonnt gemacbt, daß die Bremer Zeitung, anf Befehl des Senates dieser sleien Stadt, von heute, an unter Censur gestalt ist." (S. Z.) Sachsen. Unser Land siebt zwey seltenen ebrwürdi« gen Feierlichkeiten entgegen. Se. Majestät der König wird nehmlich am l6. Sept. d. I» setn 5ojadrigcs Negierungsjahr und am 29. Ja ner künfugen Iabrcs seine goldene Hoch» ze»t degcl en. Zu dem ersten, dem Negiernngs-Inbc'.fest, ist so eben zu Dresden elne Denk' münze erschienen. Auf der elnen Seite liegt der .^önig auf den Knien und bethet: „Der Herr ist meln Fels und meine Burg und mem Erretter." 2 Sam. 22, V 2; ,,5o Iabre Vater meines Volks." Auf der andern Seite ist ein Kranz von Eichen!anb, der goldene Aehren, einen freundlichen Qlivenzweig und eine Fackel umschllcht, weil unrcr des Königs Regierung der Ackerbau, der Handel und die Wiss.n!chaftcn s«h dlük<'nd erhoben. Die Hlnstenschwerter sind von Lorbeer«« muwunden. Die llnnchrl»: ist aus Spr. Sal. 2«, V. 28. genommen, und lautet: ,,Fromm und wahrhaftig seyn, behüten den König, und sein Th^ou henetzt m Frömmigkeit." (Wdc.) M V a i e e n« Berichten aus München zufolge baden Ge. königl. Hoh. der Kronprinz Ihrer Ab-s'cht, in diesem Sommer eine Reise nach Griechenland zu unternehmen, entsagt, und werden.um die Mitte dieses Monachs, aus Italien zurück, in München erwartet. (Wdr.) Schwei z. (Aus Schweizer Zeitungen vom «.Mai.) Bei mebreren löbl. Standen sind Nachrichten Von lebhaften Unruhen zu Nidwalden einge, troffen. Sie begannen mit Elnsammlung von Unterschriften gegen die Anschließnng an den Kirchspre>.-.gel von Luzern; Rtttierun-gen fanden statt; bald forderte man Zurückberufung der im F. i8iä Landesverwi^senen, endlich Äbtrennul'-g von dcm so geheiffenen Züricderbnnde. Dle Obrigkeit ließ drei der küdnstenMcntllnge erqrelfeil .... Das Wet-tere und Umständlichere w8l,5, betreffend die Bezahlung der von Frankreich vor jener Epoche außerhalb seines gegenwärtigen Gcbieths kontrahirten Schulden, vollständig zu erfül-l n, wird ein? ewige Rente von 16,0^0,000 Fr. (ein Kapiral von ^2(1,8^0,000 Zr.) er« schaffen , und mit Zinftnqenuß vom 22. März i8l8 in das große Buch der Staats« schuld ewgeschneben. §. 2. Dem Finünzminister wird ein Kredit von 2/> Mlll. Renten eröffnet; in Folge dessen ist die Regierung ermächtigt, eine« gleichen Betrag von Renten zu erschaffen, und in das große Staatsschuldenbnch eintragen zu lassen, welcke zu keinem andern Zwecke verwendet werde« können, als um die Abzahlung dec den verbündeten Machten in Folge des tz. 4. des Vertrags vom 20. November 1515 schuldigen Summen vollständig zu berichtigen. §. 3. ^m Laufe der Sitzung von l3»3 soll über die Vorkehrungen , welche Kraft vorstehenden § 2. werden gct offen worden seyn, Rechnung gelegt werden. (W. Z.) Am 2/;. April wurden in der Deputie« tenkammer dle von dcn Ministern zu ^ Mil« lionen angeschlagenen Ausgaben des Mari-neminssteliums, nach dem Vorschlag dce Kommission, mit ^2ls2,Mlll., vorbehaltlich einer wettern Summe von ungefähr 70o,(xx> Fr. für die Pensionen, worüber die Kommission noch elnmahl gehört werden sml, bewilligt. Die Ansgaben des Polizeymun« sieriums beschäftigten hieraus die Versamm« 'lung. Gras de sa Bourdonay hielt öei dieser Gelegenheit eine merkwürdige Rede / dic er mit den Worten schloß: , ,Die Generalpolizei ist eine Tochter der Rcvoluzion, mit der /ie dabcr auch «'«.tergedn sollte; kci-, ne Regierung wird Festigkeit gcw-ii'.ne?'., wenn sie nicht damit anfangt, dieselbe aufzuopfern." (B. v.T.) Großbritannien. Der "Prinz Leopold wird seine vorgehabte R"ise nach dem Fcnlande in wenigen Wocix'n antrete.,. Er bat dem Herzog und der Her» zoginn von Cumberland Claremont wäbrend seiner Abweftlihcit zum Wohnsitze angetragen; allein auch sie wollen, dem Vernehmen nach, England au ku-ze 3?it verlassen. Gtati des der Prinzessinn Charlotte bestimmten Denkmahls soll, wenn die ^udscription reichlich genug ausfallt, eine Kirche erbaut werden. (Wdr.) Rußland. Der Kaiser wollte am 3o. März Warschau verlassen, und am i/,. April lnMos« fau eintreffen. Der Graf Bennigscn wird Sc. Majestät in Sta-oi Consianlinoff empfangen , und von da gerade nach Tiraspole geben, um den Kaiser, der die Reie inbes-sei! durch einen Theil Bessarabiens mackt, zu empfangen. Die ganze zweite Armee wird, bis auf die Reserven und einige Truppe«! , die in der Krimm stehen, in diesen beiden Lagern zusammengezogen werden. (Wdr.) Afrika. In dem am 8. März von dem Präsidenten der l^Ntution /^nti - pii'Z^ sSir Eibney Smitbzu Paris) erstatteten Bericht bemerkt man folgende Stelle: „Die Permanenz des vom deutschen Bundestage niedergesetzte!, Ausschusses , welcher sich mit den Feindseligkeiten der Barbarcsken gegen die einzelnen deutschen Nuudesstaaten zn beschäftig n hat, zeiqf, daß Dentscbland sich davon durchdrungen fühle, was es sich selbst scbnl-5lg ist, und die Einsichten und Kenntnisse der Mitglieder dieses "lus schubs gewähren die- Hoffnung, daß er irgenb eine deo N^:« lionalb Ehre wärdiqe 'Naaßregel vorschlageil werde , um die Sicherheit der Flagge der deutschen Bundesstaaten llnd das Necht dcc freien Handelsschiffabrt dieser Staaten i>» allen Meeren kraftvoll zu verbürgen. Dee gegenwärtige (bekanntlich seltd?« gestorbene) Den hat die Frage auf eine einfache Maaß« rcgA reduz'.^'t, nämlich di.' , ibi, von dcc Landscüe eben so, wie von der Seeieite,,^itt seiner Naubcrhsdle zu dlockiren. (Ol> dies so gar leicht ausführbar ftyn wpr^e, scheint uns zweifelhaft.) Dte Streitkräfte dieser Näudcr werden in Europa für weit furchtbarer gehalten , a!>^ ste wirkliS sind; die Hansestädte aUeln'besitzcn ein..' größere Sec-machtals Algicr. Man spricht innner von herkulischen Kräften; al'erv-auchl man wohl die Keule des HerlulcS, um elnen Wurm zu, zermallnen, den man so leicht mit Füßen zertreten kann." Damals^hatte man noch ntcht die Nachricht von dem Tode des Dcy's von Algier crbaltcn. Folgenderuiaaßen drückt sich der Berickt, aus, nachdenl diese Nachlicht cittgclaufen war: ,,Die NegierungsvcrÄ nnderung zu Alaier kannte vielleicht wlchttae Veränderungen tn den innern und äußern Vcr« hältnisseu-dieser Negcntlchait zur Folge daben, wenn Europa einmal aushört dieses Räuber-Handwerk durck Gct'ckenke an Waffen und Munition zum Nachtheil der S'cherhcil seines Handels zu ermuntern uud zu b.lobnen, und diese Gclegenheil ergreifen wollte, die Ab» schafmng der Seeräuberei und der Oc/ave» rei zn diktiren, u«o dem Negerhandcl uiit' te st Karawanen, durch Unterhandluilgeü mit dem neuen Del) und den afrikanischen Fürsten im Innern ein Ende zu machen, und solchergestalt der neuen ^schwarzen Armee die Mittel zu benehmen , sich zu vcrmchrcn und zu renlUiren " (B.v.T) , Wechsel-Cours in Wien vom 3. Mai l3i8< Conveittionsmünze von Hundert 2^9 is2