III. Jahrg. Laibach, don 15. Februar 1875. l'r •> i» i. «i •r Die Krainer Biene. Illustrirtes Yereins-Örgan der Bienen freunde in Krain, Steiermark, Kärnten, Görz und Istrien. Keclamaiioiien etc. der Mitglieder des „Krainer Bienenzucht:-verein*" Kind zn richten: An d..n liieneu. uchuvereini-i'ri-idiuui zu Sinei ek. l'u.t IVWiidurf, in Kraiu: diejenigen der Mitglieder de« ,^tvierm4rki»ehen Ilienenzu. htuteieiu.:* An den Vontand de* „Verein« zur Ilelmng der Bienenzucht" in lirai, Uerangav-ii) 3. luhull: Neueste Bienenn&hifflanzen. — Uelier den Nutzen der Kienen/.uelit und (klier die Vortheile dieser Zucht mit dem beweglichen Baue. Von llicbard Mayr. (Fortsetzung.) Neues uud Altes beim Köuigin-Zusctzen. Von J. Schuld. — Die ungaiische Banaler Biene als .Krainer Biene." You A. Tltoman. (Schluss.) — Ueber praktische Anlage eines Bieuen-staudes. Von C. Klintcke. — Nuten oder Tragleisten? Von A. Schmidt. — Kin eigen-thümlicher Vorgang. Von A. Heitmann. — Nekrolog. — Vereinsnachrichten. Neueste Bieneimährpilaiizeii." Ich beuütze diese Gelegenheit, um auf ein paar sehr wenig bekannte vorzügliche Bieueupilauzcn anfinerksani zu machen, nemlich für die erste Frühlingstracht auf die Stuuntonia lat i folia, worüber Herr Stadt- und Gartendirector Petzold iu .Moskau unterm 7. .luni d. J. mir mitthoilt: „Ich besitze hier eine holzige Schlingpflanze (Schlingstrauch) aus Japan, welche ich vor längeren Jahren aus Belgien mitgebracht, sie heisst Staimtonia latifalia, Wall.; sie wächst ausserordentlich robust uud blüht im frühen Frühjahre reich in golblich-griiueu Dolden und hat eine immergrüne Belaubung; ich lege ein kleines Blatt bei, damit es in das Couvert geht, die Blätter werden aber doppelt so gross wie dieses. Iii Belgien hält diu Pflanze im Freien ans, hier aber nicht; ich habe sie in einem kalten Hause, dessen Wände sie ganz überzieht; in Köln dürfte sie wohl unter leichter Decke auch den Winter überdauern. Wenn die Pflanze blüht, also anfangs März im Hause, so sind auch gleich die Bienen da, und zwar in grosser Menge, niemand weiss, wo sie in dieser frühen Jahreszeit herkommen. Wenn Sie es wünschen, werde ich Ihnen gerne eine IMIanzo ablassen, die Sie ja an einer geschützten, sonnigen Stelle ins Freie pflanzen können, umsomehr, als dio Pflanze sehr decorativ ist; immerhin ist sie des Versuches werth." Da diese im „arboretum Muscaviense* S. 120 näher beschriebene, zu den Mc-nisparmacem gehörige Pflanze mit sehr wohlriechenden Blüten zum Durchwintern entweder ein mildes Klima, geschützte Stelle und leichte Bedeckung oder ein Kalthaus (wie die um diese Zeit in einem solchen blühenden, von den Bienen ebenfalls * Entnommen dem freundliehen Schreiben des Herrn Grubenbesitzer J. S auf Theresiagrubc bei Köln am Hliein vom IV Dezember 1*74 au den Vcreinaprlaidenten. stark besuchten Akazien, jasminum ttndifbrum, mahonia intermedia, laurustinus etc.; verlangt, so will ich im Frühjahre ein paar Exemplare bei Herrn Petzold (der die Pflanze nicht in seinem Kataloge pro 1875 anführt) bestellen, um sie hier selbst im Freien an geeigneter Stelle in der Nähe des Bienenstandes zu pflanzen, und wenn sie den Winter unter Bedeckung aushält, zu beobachten, ob die Bieuen Nektar oder Pollen oder beides eintragen. In Kraiu, und zwar in den Thälern der Wippach, Gurk und Kulpa wird die Stauntonia wohl ohne jede Bedeckung überwintern. Echium violaeeum grandiflorum. Diese einjährige Pflanze verdient im Garten eines jeden Bienenhalters jährlich ein Beet zu lullen, da sie von Anfang Juni bis Anfang November sehr reichlich und beständig blüht und bei geeignetem Schatten den ganzen Tag, selbst bei der grüssten Hitze, bei trockenem Winde und anhaltender Dürre beständig und stark nach Nektar beflogen wird, bei weitem stärker als die Stammart Echium vulgare; sie wird entweder im ersten Frühjahre in ein Mistbeet zum Auspflanzen gesäet oder später ins Freie sehr dünn an Ort und Stelle iu tief gegrabenen, gedüngten Boden, oder man überwintert im Kalthause oder in milden Wintern unter Bedeckung im Freien die sich sehr leicht von selbst säeudeu Pflanzen, um sio im Frühjahre lJ/i—l1/*' von einander im Verbände im behackten Boden umzupflanzen. Dio für grössere Gärten in sonniger, warmer Lage geeignete, pereunirende, erst im zweiten Jahro blühende bekanntere gemeine Kugeldistel Eeliinops sphaero-cepltalus, * Eeliinops gigant ans hört., welche in tief gelockertem, gutem Boden, in einer Entfernung von 2' gepflanzt, G—10' hoch wird und deshalb gegen Winde angebunden werden muss. Jede Pflauze hatte im vorigen Jahre hier durchschnittlich mehre Triebe, welche zusammen bis 50 kugelförmige Köpfe von verschiedenem Durchmesser trugen uud von oben nach unten aufblühen. Dio Kugeln waren stets bis zum späten Abend, diu grösseren oft mit 10 Bienen zu gleicher Zeit besetzt, welche bis zur letzten Blüte nicht bloss Nektar, sondern auch Polleu in weissen Höschen sammelten; dio Blüte beginnt ungefähr den 11. Juli, zu einer Zeit, wann (in hiosiger Gegend) die Cyano mit dem Getreide fällt, und dauert etwa 4 Wochen. Der sehr reichliche Same reift Anfangs September und fällt dann sehr leicht ab, so dass hiedurch die Pflanze oft sehr lästig wird. Nach Dr. Loebe in seinem „landwirtschaftlichen Futterbau" (Verlag von Wiegandt uud Hempel in Berlin, 1871), S. 56, wird der nahe verwandte Eeliinops lanaticus, in einer gewissen Höhe abgeschnitten, als sehr frühzeitiges und beliebtes Futter für Pferde, Milchkühe und Schweine sehr empfohlen. Ueber den Nutzen der Bienenzucht uud über die Vortheile dieser Zueilt mit. dem beweglichen Baue. (Von llii'huril Mayr, Mitglied des stcicrm&rkischcn Bicneiizuchtsvercins.) — (Fortsetung). 2. Einen weiteren Nutzen gewährt uns dio Biene durch ihre Fortpflan zung im weiteren Sinne — durch ihro Vermehrung als selbständiges Volk. Angenommen, zwei gute Strohkörbe koston im Frühjahre tl. 10 und geben im günstigen Falle zwei Schwärme, welche ihren Winterbedarf eintragen, so hat sich das Kapital bis * Findet lieh iu Krain hei Fort schach und Pergomen wild, ebenso Echinops exallatus (hohe Kugeldistel) zwischen Tolland und Gottschce. auch bei Loibach. — Bed. zum nächsten Frühjahre verdoppelt — die vier Zuchtstöcke sind 11. 20 worth geworden. Im zweiten Jahre geben drei davon Schwärme, die Zahl der Stöcke wächst auf sieben und den .Mutterstöcken können bei guter Heideutracht je 10 Pfd. Honig entnommen werden. Es hat sich daher das Kapital pr. 11. 10 in zwei Jahren auf S. 35 vermehrt und gibt an Zinseszinsen noch 40 Pfd. Honig ä 30 kr. = 11. 12. Nehmen wir nun als Durehschnittszifler nur die Hälfte der oben angeführten Summen an — da jedenfalls mehr mittelmässige und schlechte, als sehr gute Kienenjahre sind, — so kann das Kapital von 11. 10 bis Endo des zweiten Jahres sich immerhin auf tl. 23'50 vermehrt haben. Was aber starke Stöcke, von denen, wie ich es zu thun pllege, eine gewisse Anzahl nur zu „Honigstöcken" bestimmt sind (d. h. es wird von diesen Stöcken keine Biene entnommen, kein Schwärm verlaugt, sondern der Kaum stets vergrössert, so dass zur Zeit der Heidenblüte eiue riesige Anzahl Arbeiter vorhanden ist), — ich sago, was solche Stöcke in der Heidenblüte zu leisten im stände sind, davon hat ein Strohkorb-Bienenzüchter wohl keinen Begriff'. Der Nutzen, den uns die Biene gewährt, besteht jedoch nicht nur in dem Einsammeln vou Honig und Produciren von Wachs, sowie in ihrer Fortpflanzung als selbständiges Volk, sondern sie erhält eiue grosse Bedeutung iu dem Haushalte der Natur auch dadurch, dass sie die überreichen Honigsäfte, an denen Blüte um! beginnende Frucht oft ersticken müssen, entfernt und dass sie die Befruchtung der Pflanzen vermittelt. Durch das Sammeln von Bluinenstaub uud Honig bringt sie Staubfäden uud Griffel (Narbe) der Pilauzen in Wechselwirkung, wodurch die Befruchtung erfolgt, ohne welche kein Same, keine Frucht entstehen kann. Bei Pflanzen getrennten Geschlechtes ist ein Ucbcrtragcn des Blumenstaubes der Staubfäden (männliche Blüte) der einen Pflanze auf die Narbe (weibliche B'iüta) der anderen Pflanze absolut nothwendig. Von welch' grosser Bedeutung dioss im allgemeinen z. B. bei dem Obste, dem Getroido u. s. w. ist, leuchtet ein, und trägt die Biene auf diese Weise mittelbar zu einer guten Ernte vieles bei. 3. Einen wesentlichen Einfluss übt endlich noch die Bienenzucht — die Poesie der Landwirtschaft — an und für sich in moralischer Hinsicht auf den Menschen aus. Der unermüdliche Fleiss, die Emsigkeit, die Reinlichkeit und Ordnung, welche Eigenschaften alio die Biene in so hohem Grade besitzt, veranlassen — ja zwingen — den Menschen zum Nachdenken. Er bewundert iu der Biene dio wunderbaren Anordnungen der Natur, er geht nicht mehr achtlos au Pflanzen uud Blumen vorüber, er zertritt nicht mehr das Thier, welches auf der Erde kriecht, soudorn er sieht auch in diesem ein, wenn auch unbedeutendes Glied der grossen Kutte, und mit scharf beobachtendem Blicke verfolgt er das Erwachen alles Lebenden und Wachsenden nach langen Wintertagen, nnd mit dem frohen, freudigen Gefiihlo einer glücklich überstaiideucn Gefahr begriisst er das erste Vorspiel seiner Pfloglinge. Während andere häufig Jie freien oder auch nichtfrcien Stunden bei Trunk und Spiol vergeuden, verbringt dor Bienenzüchter seine müssige Zeit zu Hause iu dem Bieuongarten, liest oder fertiget Bienenstöcke oder andere Geräthe oder richtet das Nothwendige an Wabenanf&ngen u. s. w. für die Schwarmzeit und Heidetracht vor. Dieser moralische Einfluss, den die Bienenzucht ausübt, — dieses Wachsen der Sittlichkeit durch sie kann iu seiner Rückwirkung auf die gesammte Landwirtschaft nur von dem günstigsten Erfolge sein uud ist nicht minder hoch anzuschlagen, als der materielle Gewinn. Desshalb möchte ich jedem, der über ein. wenn auch noch so kleines Plätzchen verfügen kann,—jedem, sei erLandwirt.il, Gewerbsmaun, Lehrer oder Beamte, wenn er einen einträglichen Nebenverdienst sich verschallen oder seine freien Stunden angenehm und nützlich zubringen will, —jedem, dem Liebe und Sinn für die herrliche Natur noch nicht abhanden gekommen ist, — zurufen: züchtet Bienen, aber züchtet sie rationell! Lasst uns durch sie die reichen Schätze, welche als Honigsaft in den Millionen Blumenkelchen liegen und bisher durch keine menschliche Erfindung gesammelt werden konnten, heben, und Tausende von Gulden werden dem Lande erhalten bleiben, die bis jetzt für oft schlechten und ekelhaften Honig oder für unpraktische Wachssurrogate ins Ausland wandern. (Fortsetzung folgt). Neues und Altes beim Königiii-Znsetzeii. (Von J. Seliflbl, corresp. Mitglied) Ein jeder Bienenzüchter weiss wohl, dass vor oder in der Schwarmzeit eine fruchtbare Königin fast den Werth eines Schwarmes hat; denn hat man nur einige stärkere Stöcke, so lässt sich schon mit einer Königin eine neue Colonie mit weit grösserer Sicherheit herstellen, als die Herstellung eines Brut- oder Zellenablegers Wahrscheinlichkeit dos Gelingens hat. Es ist daher gewiss sehr ärgerlich, wenn einem die vielleicht junge Königin (und vielleicht gerade deswegen, weil sie jung ist) bei der Zugabe von fremden Bienen abgestochen wird. Wir wissen, dass ein mit fruchtbarer Königin hergestellter Schwärm („Kunst-schwarm" wird er in den Bienenschriften genannt) selbst in honigarmen Gegenden, wenn er nicht gar zu spät hergestellt wurde, schon im Herbste den vollen Werth eines alten Stockes erreicht und dann die besondere Freude eines jeden Imkers ist. Wir kennen schon mehrere Methoden, nach welchen die Zusetznng von Königinnen vorgenommen wird. Das Zusetzen mittelst Wefraicheur wird gerühmt; dieses Verfahren ist indessen nicht für jedermann. Nicht jeder Bienenzüchter (besonders der Anfänger, und oft sehr alle Anfänger) haben die Courage, den ganzen Bau einer Beute auseinanderzunehmen und ihn in der erforderlichen Weise zu behandeln, wie es das Verfahren mittelst des Refraicheur erfordert. Auch lässt. sich der Befraiclienr bei Bildung eines Kunstschwarmes durch Zu-fliegcnlassen der Bienen (Versetzen) gar nicht anwenden, und gerade das Versetzen wird vom Anfänger seiner Einfachheit haibor sehr gerne angewendet. Die Anwendung des Bofraicheurs erlaubt das einfache Zulanfcnlasscn der fremden Königin, also ohne Einsperren derselben, zum Zwecke der Bekanntmachung mit dem fremdem Volke. Diese Methode basirt auf der Herstellung eines gleichen, wenn auch neuen Geruches. Ich habe gleiche Versuche beim Zusetzen oder richtiger Wechseln von Königinnen augestellt, die sich auf Herstellung eines gleichen Geruches gründen, die aber die Auseinandernähme dos Baues der Beute nicht verlangen Diese meine Art lässt sich auch heim Versetzen der Völker in Anwendung bringen, erfordert aber eine planmiissigo Vorbereitung am Vorabende jenes Tages, 1111 welchem man die Arbeit unternehmen will. Wio man sich beim Befraiclienr des Pfeffermünzgeistes bedient, so brauche ich den Moschus. Wie beim Befraiclienr die compriinirte Luft die Zertheilung des Geruchsmittels bewirkt, tbut es sich beim Moschus ganz von selbst durch Ausdünstung. Jenem Stocke, dem man die alte Königin nehmen will, und jenem (Weisel-zuchstöckchen z. B.), dem ich die junge Königin entuehmen will, gebe ich abends jeder Partei ein bischen Moschus iu eiuer Papierkapsel in die Stöcke. Den andern Tag werden Stock. Bau und Bienen den eigentümlichen Moschusgeruch besitzen. Jetzt fängt man jeder Partei die Königin aus uud verwechselt dieselbe. Fängt man dem alten Stocke die Königin zuerst aus, so merken, während man dem Weiselzuchtstocke dieselbe nimmt, bei einiger Verzögerung die Bienen den Verlust ihrer Königin uud nehmen die neue, gleichen Geruch besitzende, junge fruchtbare Königin des Weiselstockes desto sicherer sofort au. Bei Bildung von Kunstschwärmeu durch Versetzen muss man nebst den zwei Völkern auch uocli die neue Wohuuug parlumiren. Die Königin des neueu Volkes nimmt man sammt der Wabe und allen daransitzenden Bienen, auf der sie gefunden wird, und hängt selbe gerade vor das Flugloch, stattet die neue Wohnung sonst gehörig aus und versetzt mit dem ausgewählten Volke, wie es sich gehört. Bei diesen Kuustsch wärmen mit Versetzen ziehe ich es jedoch vor, auf die alte Art mit dem Weiselhäuschen vorzugehen, da man oft den Kill schluss und die Ausführung in einer uud derselben Stunde zustande bringt. Man wird mir vorwerfen: wer eine Beute nicht auseinanderzunehmen vermag, wird auch keiue Königin ausfangen, und ich gebe das vollkommou zu. Kin solcher Anfänger kann aber mit ein wenig Geduld auch zum Ziele kommen. Zu jener Zeit, wo man alte Königinnen ausfängt, um sie durch junge zu ersetzen, ist in der Kegel der Stock voller Brut, das Brutnest wird in der untersten Beute bis zum Fenster oder nicht weit davon reichen; hier nimmt man nun eiue Bruttafol iu dem Falle weg, wenn dieselbe voller Eier oder olfener Brut wäre, und gibt an deren Stelle leere Zellen: ist dio Brut besetzt, so braucht man nichts zu ändern. Die Königin ist selten von dort weit eutfenit, wo es Eier gibt, desgleichen erscheint sie bald, wo eben Brut auskriecht, um neue Eier in die Zellen zn legen; hat man nun leeren Bau am Ende des Brutnestes, so wird es nicht so lange dauern und die Königin wird darauf erscheinen, wenn das Bienenvolk die Tafel selbst zum Schauplatze seiner Thätigkeit macht. Geht man nun übertags öfter zu seinen Bienen und sieht auf der Tafel nach, so wird man bald die Königin erlauscheu können, was hei starken Stöcken gar leicht sein wird. Hat man nuu gesorgt, dass die Wachstafel nicht zu fest angebaut ist, das Fenster lose in der Baute steht, so wird man die Königin sammt der Tafel heransnehmen können, oft ohne dass dieselbe sich in der Eierlage stören wird lassen. Natürlich lässt mau das Händlern weg uud hantirt ruhig uud sicher. Dieses Abpassen der Königin ist besonders bei solchen Stricken zu empfehlen, welche man zu Houigstöcken bestimmt; solche Stöcke sind iu der Kegel stark uud meist ausgebaut, wio ausgemauort; sind die Waben nur au Stäbchen, so wird ein Auslangen der Königin oft unmöglich. Diesen Sommer nahm ich einem Stocke, mittags (8. Juli) die Königin auf dieselbe Art; nachmittags um etwa 3 Uhr setzte ich ihm eino Weiselzelle eiu, deren Alter ich nicht grade wusste. Ich habe die Gewohnheit, jeden Abend in der Trachtzeit bei Kerzenlichte meine Bienen durch die Fenster der Stöcke zu besehen, und ich empfehle dies aus Erfahrung einem jeden eifrigen Imker, da man dabei oft die schönsten Entdeckungen und Pläne auf den folgenden Tag macht. Diesen Abend nun (S.Juli) konnte ich meiner mir lieb gewordenen Gewohnheit Um- stände halber erst um 10 Uhr abends nachkommen; als ich zu obigem Stocke kam. sah ich die nachmittags eingesetzte Weiselzelle leer uud die junge Königin daneben herumkriechen. Ich hatte also zufallig eine völlig reife Weiselzelle eingesetzt und der Stock hatte in zehn Stunden wieder eine neue Königin und gedieh vorzüglich. (Seliluss folgt.) Die ungarische Banater Biene als „Krainer Biene." (Von A. Thomas. Vereiiisbienenmeister). (Schluss). Die Märkte des Oberlandes liefern diese Schwärme in die Herbsttracht der Umgebung Laibach hinab und aus den Mittelgebirgen Innerkrains selbst geht der grösste Theil in jene Voralpenthäler hinab, welche sich längst der Reichsstrasse von Pösen-dorf bis Treffen erstrecken, deren geschütztes Klima den Anbau des Ruchweizens als Zweitfracht nach der Korn-, Wintergerste- und Winterflachserute noch gestattet. Auf Grund dieser Thatsachen lässt auch der Pöseudorfer Handelsbienenstand seinen jährlichen nicht unbedeutenden Nachschub an Bienenvölkern meistenteils aus den Hochalpen kommen, weil der notorische Unterschied bezüglich der Farbe und Flugfahigkeit zwischen den aus der Ebene und jenen aus den Hochgebirgen bezogenen hier jedem Bauer bekannt ist. In diesem Umstände nun, dass nomlich Farbe und Raceneigenthümliclikeiten bei der Krainer Hiono nur in den höheren Alpenlagen constaut vererben, finde ich eine um so vollero Berechtigung zu der Forderung, unserer „Alpenbieue" — der wirklichen „Krainer" — die Stelle einer besondern Varietät einzuräumen, und es findet die Ansicht des weitaus grössten Theils der Dzierzon-Bienenzüchter, dass die Krainer Biene abgehärteter, scliwarmliebender, und — wenn Sanftmut vom Werth — auch in dieser Beziehung vorangeht, ihre Begründung nicht nur iu der Existenz dieser Alpcnbieno in einem Wechsel vollen, schwankenden Klima, iu dem Frühjahrs-Pollen-rcichthum der Natur, sondern auch in dem fünf- oder scchshunderljährigeii Gebrauch der landesüblichen niedrigen Lagerstockform von nur 2000 Kubikzoll, ferner in der reichen licrbsttracht und in dein Betriebe der Wunderbienenzucht; schliesslich auch in der Thatsache, dass unsere Biene nie wie die deutsche in Wäldern, sondern seit undenklichen Zeiten nur unter dem Hausdache der bäuerlichen Bevölkerung gezüchtet und geliubt worden ist. Das Klima dos ungarischon Banats aber, der Ebeno, seine Trachtverhältnisse und sein« Stockformen (Körbe) — alles das ist so total von unseren Hoehgebirgsverhült-nisseu verschieden, dass diu vor Jahrhunderten von den Slaveu dort eingoluhrten Bienen wohl jeden Anspruch auf den Namen „Krainer" verloren haben. Ist demnach die graue Krainer nur eiu Kind der Alpen, dann kann der Bezug von Surrogaten aus dem Bauato niemals zu der sonst sehr nahe liegenden Beantwortung einer Frage führen, wie sie der Berichterstatter in jenem Blatte aufzuwerten für nölhig erachtote. — Gründlich aber irrt er in der Annahme, dass grosse Lieferungen von Ablegern oder Völkern überall „Schleuderwirthschaft" im Gefolge haben. — Es dürften wohl die Bienenstände unseres Herrn Vereinspräsidenten den grössteu Verkehr von allen ähnlichen Etablissements des Reiches haben, und da möchte ich deun nur rathen. diese Stände einmal während stärkster Lieferzeit zu besichtigen. Jeder der drei- oder vierhundert Mobilstöcke führt auf besonderer, jährlich erneuerter Etiquette die Daten der Entwicklung jeder Königin durch die von acht zu acht Tagen fortlaufenden Revisionen des Volkes, und die Expedition von zehn bis dteissig Bienencolli täglich geht in gleich ruhiger und orduuugsmässiger Weise fort! Wer überhaupt — und das weiss jeder halbwegs vorgebildete Landwirth als Thierliebhaber — zur Blutauffrischung oder Racenveredlung, betreffe es nun l'ferde, Rindvieh, Schafe, Geflügel oder Bienen, bei Bezug fremder Bacen unter Vernachlässigung der allergewöhnlichsten Vorbedingungen groschensparend Surrogate statt Originale anschafft, kann nur erwarten, dass die Güte der Ware entsprechend den eigeuen Anschauungen sich verhalte. Ueber praktische Anlage eines Bienenstandes. (Ein für die XIX. Wanderversammlung deutscher und listerr. Bienenwirthe zu Halle a. d. Saale bestimmter Vortrag, der aber wegeu Mangels au Zeit austiel. — Vmi C. Klimcke, Vereiusiuitglied und Secretär des schlesischen General-liieueuzucbtvereins.) Unter „Bienenstand* versteht man gewöhnlich den Ort, wo mau die Bienenstöcke aufstellt. Nicht jeder Platz ist dazu geeignet. Bevor man Bienenzüchter wird oder Bienen aufstellt, prüfe man sorgtältig, ob der gewählte Ort sich zur Aufstellung von Bienenstöcken resp. Völkern eignet. Infolge schlecht gewählten I'latzes ist manchem Autäuger die Bienenzucht verleidet worden, da er fortwährend mit Schaden imkerte. Neben der Ueberzcugung, dass die Gegend genügend reich mit Trachlpllauzen vorsehen sei, damit die Bienen auch das Erwünschte leisten können, ziehe mau folgende Puukto in Betracht: 1. Man lege don Bienenstand nicht auf hochgelenou Plätzen an, wenn er nicht mindestens von drei Seiten: Westen, Norden und Osten, entschiedenen Schutz hat. Es bleibt stets ein Fehler, Bienenstöcke auf freiliegenden flachen Dächern aufzustellen. Nach Süden kann dio Lage offen sein uud der Ausflug der Bienen dahin gerichtet werden, weil von dort her kalte Winde denselben nicht Naclitheil bringen können; die Luftströmungen aus Südeu sind zu allen Zeiten mild, im Sommer sogar lieiss. 2. Man lege auch einen Bienenstand, wenn es irgond möglich ist, nicht zu tief an, weil der Erdboden dort immer kälter und deu Bienen dies nachteiliger ist. Sie fliegen dann gewöhnlich später aus und kehreu früher iu ihre Stöcke zurück. Im Winter schimmelt auch der Bau iu deu tiefstehciidoii Stöcken viel eher uud dio Bioneu loiden durch eino empfindliche uasskalto Temperatur. 3. Mau suche einen Platz aus, wo scharfe Zugluft namentlich im Winter uud Frühjahr nicht weht. Nichts ist den Bienen hei ihren Ausflügen so gefährlich, als Zugluft. Dieselben sind oft glücklich bei ihren Ausflügen bis in die Nähe ihrer Wohnungen zurückgekehrt, werden aber hier erst vom scharfen Windo zur Erde geworfen, erstarren und sind verloren. 4. Mau lege seinen Bienenstand nie in der Nähe grosser Wasserflächen au. Winde oder im Sommer oft schnell eintretende Gewitterstürmo werfen Tausende von Bieueu bei ihrer Heimkehr ins Wasser, zumal wenn sie den Flug gerade über die Wasserfläche nehmen. 5. Man lege den Bienenstand so au, dass dor Ausflug der Bienen durch hoho Gebäude. Mauern etc. nicht gestört werde, achte auch darauf, dass schattende Bäume vorhanden sind, unter welchen während der Sonnenhitze die Kienen kühl stehen und si h nicht so massenhaft uud unthätig vorlegen. Ein ziemlich reicher Baumgarteu (Obstgarten) erscheint mir zur Anlage eines Bienenstandes am praktischsten, wenn er sonst deu übrigen Anforderungen entspricht; nur sehe man darauf, dass sich nicht zu viel Bieneufeinde in demselben ansiedeln. (Wenn es gewünscht wird, soll mein nächster Artikel ausschliesslich über Bienenfeinde handeln.*) ij. I)or Bienenstand darf wo möglich nicht zu weit vom Wohnhause entfernt sein. Kann mau ihn vom Fenster seines Wohnzimmers aus beobachten, ist dies sehr günstig. Näschereien und Bäubereien können dann leicht verhütet und das Schwärmen wohl zu jeder Zeit beobachtet werden. 7. Ein Bienenstand darf auch nicht zu nahe an öffentlichen Strassen aufgestellt werden, sondern inuss mindestens 12 Meter von denselben entfernt sein. Bei starkem Frost entstehen durch schnelles Fahren oft starke Erderschütterungen, welche die Bienen beunruhigen und vielen, welche die Wiutertraube im Stock verlassen, den Tod bringen. An Scheunen, überhaupt iu der Nähe menschlicher Widmungen, wo (wie bei Schmieden etc.) durch starkes rochen uud Hämmern ebenfalls Erderschütterungen entstehen, darf man nie seinen Bienenstand aulegen, wenn man nicht grosse Verluste erleiden will. Wenn nun kurz noch die Frage erörtert werden soll: wie stellt mau die Bienenstöcke auf? so sei zunächst gesagt, dass man dies iu einzelnen Stöcken, die mit Dach versehen sind, tliue, auch wohl zwei oder drei unter ein Dach bringe. Will man mehr Stöcke neben einander haben, so baue mau ordoutliche einfache Bienenhäuser. Die Stöcke müssen darin so aufgestellt sein, dass die Fluglöcher mindestens '/* Meter von einander entfernt sind. Die Träger der Bienenstöcke müssen mindestens % Meier hoch vom Erdboden entfernt stehen. Der Baum, iu welchem die Bienensföcko stehen, muss namentlich von oben durch ein Dach, sowie von allen Seiten durch Bretterverkleidung geschützt sein. Sind die Bienenwohnungen wariuhal-tig gebaut, dann bedarf es im Winter keiner äusseren l'mkleidung der Stöcke. Xnten oder Tragleisten? (Von A. Selimiilt. Obmann ilea steierm&rkischen ßienenxnchtsvereini). Iii einem Berichte, wenn ich nicht irre, über (lie Expositionen auf der Wiener Weltausstellung, wurde einer Beute, welche anstatt der Nuten Tragleislen zum Aufhängen der Waben enthielt, dies als Cardiiialfchler angerechnet. Wenn es auch nicht bestritten werden soll, dass die Nuten entschiedene Vorzüge den Tragleisteu gegenüber beanspruchen dürfen, so soll jedoch mit Nachstehendem bewiesen werden, dass auch Tragleisteu ihre guten Seiten haben, es mindestens aber kein Haupt fehler einer Bienen wohiiuug ist. wenn dio Nuten durch Tragleisteu orsetzt sind. Zunächst ist es einmal feststehende Thatsache, dass der Tischler oine Haupt -grosse ist, mit der man zu rechnen hat. Da hilft alles Demonstriren und sellist das lebhafteste flesticuliren nichts, es wird und muss gepfuscht werden, und so ist oine Nut bald etwas zu hoch oder zu nieder angesetzt, zu seicht oder zu tief eingeschnit- * Wir bitten durum Anni. der Red. ten und der Stock hat duiuit in zwei Fäileu gewiss einen fatalen Fehler, der ganz, voll stündig nicht zu repariren ist. Es kann aber auch der Fall sich ereignen, dass ein Bienenzüchter iu eine andere Gegend übersiedelt, wo die Tracht- uud klimatischen Verhältnisse eine andere Etugeneintheilung erheischen. Ohne eine Verunstaltung lassen sich Nutstöcke gar nicht Qberändern, während ein Stock mit Tragieisteu, der früher zwei Etagen von it Zoll Höhe hatte, spielend in einen drei-«tätigen umgewandelt ist. und umgekehrt. Uud selbst die Manipulation ist in Stöcken mit Tragleisten iu mancher Hinsicht erleichtert. Ich sehe es z. B. für keinen geringen Vortheil an, wenn mir der Wabenträger iu jedem Theile des Stockes passt. So kann ich eine halb abgetrennte Wabe ganz prächtig umgekehrt auf deu Boden des Stockes stellen uud sie wieder befestigen lassen, sowie ich nicht minder eine Menge anzubauender Wabenautange förmlich übereinander im Stocke aufschichten kann, um sie von deu Bienen fest bauen zu las«eu. Für den Züchter, der mit Bähmchen imkert, wird die Bähmchenfabrication vereinfacht, da Ober- und Untertheil des Kähmcheus gleiche Lauge erhalten können. Welch' eiu schwer anzufertigender und deshalb thenrer Stock ist die Berlepschbeute. welche die Einrichtung zum Tieferhängen der Waben des Hmiigriumes um die Höhe des entfernten Beleges haben soll, und wie einlach wird die ganze Sache bei Anwendung von Tragleisten! Ein zweites im Honigraume angebrachtes I'aur derselben repräsentirt die ganze Vorrichtung. Uebrigens kommt auch der Kostenpunkt in Betracht, denn Nutstöcke verlangen bestimmt mehr Arbeit, als solclio mit Tragieisteu. Dass diese aber, wenn sie einmal angewendet werden sollen, wie alles beim Bienenstock, genau und in einem Querschnitt von 21/SI Linien im Quadrat ausgeführt sein müssen, versteht sich, besonders bei Benützung von Bähmchen, von selbst. Ein eigenthiimlicher Vorgang. (Vom Vcreinsmitglicd A. Ileilmann, I'farrer in Kattenberg. Übcrosterrcich.j Am 21. September v. J. um 1 Uhr mittags sah ich. dass bei meinem Krainer Stocke eine Menge Volkes vorlag, als ob ein Schwärm abgehen wollte. Zugleich bemerkte ich daselbst eine arge Üauferei. der bereits viele Bienen zum Opfer gefallen waren. Der Boden vor dem Krainer Stocke war mit Todten übersäet und auch die Königin war darunter. Mein erster Gedanke war. dass ein Hungerschwarm sich auf meinen Krainer geworfen habe. In dieser Meinung wurde ich dadurch bestärkt, dass schon um nem-licheu Tage vormittags uud einige Tage früher einzelne fremde Bienen gewaltsam aus dem Stocke hinausgepeitscht erschienen. Ueberdies brachte ich iu Erfahrung, dass eiu in einer Entfernung von ß—SOO Schritten aufgestellter Stock um diese Zoit ganz leer an Bienen und Honig aufgefunden wurde. Was aber nun tliuu ? Zuerst wollte ich mir die Uobcrzeugtmg verschaffen, dass die todte Königin wirklich die meines Krainer Volkes uud nicht die des Bäubers sei. Ich zerlegte deu Stock und fand richtig die schöne Königin nicht mehr vor, aber auch — was mich sehr wunderte — gar keine Brut, weder bedeckelte noch uu-bedeckelte. Da das Volk stark war und Keichthum au Honig uud Waclisbau hatte, entschloss ich mich dazu, demselben eine Königin zuzusetzen, die ich denn auch sogleich bestellte. Mittlerweile sollte eingehängtes Wabenrähmclien mit offener Urut das Volk iu Kube und Thätigkeit erhallen. AVas geschah aber? Nach vier Tagen war nicht blos keine Wei-elzolle angesetzt, sondern auch die eingehängte uubedeckelte Brut gänzlich vertilgt Nach 8 Tagen kam die Königin an. »Sie war irisch und gesund uud wurde in einem Krainer Käfige dein weisellosen Stocke eingehäugt. Ich hielt täglich llevisiou, wobei ich Honig reichte, und fand jedesmal, dass die Bienen der Königin zürnen. Am 3. Oktober traf ich endlich die Bienen beruhigt und hoffte nun, die Königin ohne weitere Gefahr dem Schwarme zulaufen lassen zu können. Doch welche Ueberraschung V Dio Königin lag todt im Käfige: die hinteren Fiisse waren ihr abgebissen! — Somit wars wieder nichts und der Stock war und blieb weisellos. Bei dem ganzen Vorgange blieben für mich folgende Fragen ungelöst: 1. Warum hat sich in dem "der Königin beraubten Stocke gar koine Brut vorgefunden? Die Königin war eine heurige und bis September linunterbrochen thätig. Ist sie auf einmal erkrankt, dass sie die Eierlage aufgeben mussteV Wurde sie infolge ihrer Kränklichkeit auch um so leichter eine Beute der fremden Eindringlinge? Bei allen anderen Stöcken fand ich noch Mitte Oktober Brut in allen Stadien. 2. Warum hat das weisellose Volk keine Weisel wiegen angesetzt und obendrein die eingehängte offene Brut vertilgt? War dieses eine Folge der übergrosseu Aufregung, welche sich des Volkes durch den Krieg mit den Fremdlingen bemächtigt hatte? 3. Warum wurde die eingehängte Königin massacrirt? Sie war nach allen Anzeichen gesund und bekam im Käfigo alle Tage Futter. -1. Ist es überhaupt schon einmal gehört worden, dass selbst der Drahtkäfig nicht gogeu die Wutli erzürnter Bienen schütze? Die Königin ist für den Fall einer speziellen Untersuchung aufbewahrt worden. It. II. — obgleich die Ansicht des Herrn Fragestellers, dass eine unvorhergesehene Störung der Geschlechtsorgane der sich bisher als fruchtbar erwiesenen Königin die Eierlage unterbrochen und infolge dieser Untüchtigkeit des Wechsels der Stock in der Vertheidigungskraft erlahmte, das Volk also leicht die 1 leuic fremder Eindringlinge wurde, möglicherweise liegründet sein kann, so bin ich liier, da solche Vorkommnisse immerhin abnorme Suppositionon erheischen, anderer Meinung. Die Eierlage der Königin nemlich wird immer den Existciixl'ordcrungcii des Volkes gemäss geregelt sein. 1st dasselbe stark, steht es einmal im passenden, das Gesainintwesen sicherstellenden Verhältnisse zu den lnagnziuirten Vorrüthen und stellt keine Tracht mehr bevor, dauii stellt auch dio Königin gewöhnlich die Flerlage ein, ja es kann wohl uiitcr solchen Umstunden auch die angesetzte Krut hinausgeworfen «erden Der Instinct treibt den Staat uud das Oberhaupt unterwirft sieb der zwingenden Notbwendigkeit, überflüssige Coiisumenten zu beseitigen! llcbcrhaiipt ist die Königin im Hicucuwescn mehr das Fortptlauzungsmittel, dio liedingung der fortlaufenden Verstärkung, d. h. der Verjüngung des Volkes. Der bewegende Factor der Thätigkeit uud Organisation sind doch dio Arbeitsbienen als Vollzugs- und Executivorgane, als Xiihror und W obrer, eng verbunden der licgcntiu und gemeinsam geleitet durch dio solidarische Wechselwirkung der Interessen, der Instiucte. Dass dies wahr ist, zeigt sich oft im Frühjahr, noch häutiger in trachtloscr Hochsommerszeit in Gegenden guter Herbstweide, wo trotz Aussicht auf letztere die Eiorlage auf eiu Minimum beschränkt, bisweilen ganz ausgesetzt wird. Was das Ahheisseu der Füsse im .gut verschlossenen- Weiselkatige hetriiYt, so ist di.s nur möglich, wenn die Drahtmaschen zu weit; übrigens habe auch ich schon hier iu Smerek beobachtet, dass wenige Völker absolut keine lrenide Brut oder Königin annehmen. Die Analogie mit deu Zuständen eines sich selbst aufreibenden anarchischen Staatswesens liegt nahe. Vou äusseren Feinden erdrückt, in der moralischen Spaunkratt vernichtet, können die F.lcineute der Oriluuug nicht jene der Zwietracht und herrschbegieriger Prätendenten überwinden uud der Staat zerfallt ]\ e k i* o 1 o Hü1. Nach mehrjährigem Leiden starb am 25. November vorigen Jahres unser auch in weiteren Kreisen als Förderer der Kienen zucht bekanntes Vereinsmitglied, der königl. Pfarrer Herr Friedrich Schmidt zu Gesees (Bezirksamt Bayreuth). Derselbe wurde geboren am 2ü. März 1805 zu Crenssen, woselbst sein Vater Schullehrer und Organist war. Dem Wunsche seiner Eltern gemäss sollte er sich dem Lehrerberufe widmen. Da er jedoch eiue grosse Neigung zum geistlichen Stande fühlte, so brachte ihn sein Vater auf das Gymnasium zu Bayruth. Hierauf bezog er im November 1827 die Universität zu Erlangen und vollendete daselbst sein Studium, dem er mit grösstem Eifer oblag. Im Jahre 1834 wurde er als ständiger Vicar nach Kemmoden in Oberbaiem und nach vierjähriger angestrengter Wirksamkeit dortselbst im Jahre 1838 als Verweser nach Erlach iu Unterfrauken berufen, welch' letztere Stelle er nach einigen Jahren iu definitiver Eigenschaft erhielt. Seine dortige 27jährige Wirksamkeit war von sehr segensreichem Erfolge; er erwarb sich daselbst, wie auch in seinem früheren Wirkungskreise, durch seinen biederen Charakter allgemeine Liebe uud Achtung, was dem Dahingeschiedenen um so mehr zur Ehre gereichen muss, da er 31 Jahre in simultanen Gemeinden wirkte. Seinem Amte stand er stets mit grösster Gewissenhaftigkeit vor; dennoch legte er auch grosses luteresso für die Landwirtschaft: itn den Tag. Eine besondere Vorliebe hatte er für die Bienenzucht. Seineu Bemühungen gelaug es, im Kreiso Unterfranken einen Kieuenzüchtervereiu ins Leben zu rufen, dessen Vorstand er so lauge war, als er iu diesem Kreise weilte. Seine Bestrebungen waren hauptsächlich dahin gerichtet, die vorteilhaftere Dzierzon'sche Betriebsweise uud bessere Hienen-arten, wie die italienische uud krainer Biene, einzuführen. Er hatte selbst eine grosse Anzahl Dzierzon'sche und Berlepsch sehe Bienenstöcke und ging den Bienenzüchtern stets mit Kath und That au die Hand. Viele Jahre redigirte er die von dem unter-fräukischeii Bienenzüchterverein herausgegebene Bieueuzcitung unter dem Titel: „Bienenzüchternachrichton" und empfing in Anerkennung seiner Bestrebungen mehrere silberne Medaillen und Ehrendiplomc. Im Jahre 1805 wurde ihm die erste Pfarrstelle zu Gesees verliehen. Bald überzeugte er sich, dass dio Bienenzucht auch in Oherfranken der Hebung bedürfe. Bei den landwirtschaftlichen Versammlungen auf der Schwärz im Hummelgau suchte er durch belehrende Vorträge Interessenten für die Sache zu gewinnen und ging mit dem Plaue um. einen Bienenzüchterverein tür den Hummelgau uud später wo möglich für den Kreis Oberfranken zu gründen, wurde aber an der Ausführung dieses Planes durch ein schweres Nierenleiden gehindert, von welcher Krankheit er nicht mehr geuass. Er ruhe iu Frieden! Verein s nacli rich ten. jJtT" .Mit Bezugnahme auf den an die k. k. Landesregierung für Krain gprichtcten Bericht .der geehrten Landwirthschaftsgesellachaft ddto. 17. Oktober 1*74, Nr. 947, finde ich derselben „mitzutheilen. dass ich dem An: neben des krainischen Bienenzuchtsvercincs um eine Subvention .vi», 41011 zur Deckung des Deficits i in Jahre 1878 und von weiteren 1290 fl. für die unbedeckte „Mehrausgabe im Jahre 1H74 keine Folge geben kann. .Denn abgesehen davon, dass ich mir au- dem hierüber erstatteten Gutachten der ge-,,ehrt"n LuiidwirthschaftsgcselKchaft die Ueberratgung von einem gedeihlichen Wirken des .genannten Vereines nicht verschaffen konnte, siud auch die mir pro 1*74 zur Verfügung gewesenen Mittel gänzlich erschöpft, weshalb ich erst im Jahre 1875 in der Lage sein werde." deu .reservierten Betrug von 4NO tl zur Anweisung gelangen zu la.lsen. .Ebensowenig linde ich mich veranlasst, die projectirte Herausgabe einer populären slove-„nischen Zeitschrift* Uber Bienenzucht zu uuteistützen, nachdem bereits eine Fachzeitschrift in slo-.veniRclier 8prache, die „Slovenska čebela,erscheint und das Bedürfnis einer zweiten Zeitschrift „nicht vorliegt " Wien, am 8. Dezember 1874. Der Ackerbauminister: Cllllimecky m. p. zjW Zur llehiiiur der liieueiiweide wird der Vereinsuussehuss, wie 1874. an alle fltserr. Vereinsuiltarlieder. welche bis 15. März, als dem letzten Anmeldungstermine, darum die Verei-isleituiis ersuchen, nachstehende Siiiiiereien von Iiiciiciiiiiihrgcwilch.seu unentgeltlich verlheilen uud franco zusenden: Fürs Keld: 1. Winterraps (Biwitz;, 2. Incarnatklee, 8. Luzerne, 4. Esparsette. 5. Pferdehohne, 6. Onlrettig, 7. Schwarzkümmel, 8. Buchweizen, 9. Futterwicke, 10. Bastardklee, 11. gelber Steinklee, 12. Bokkharaklee, 13. Balsamklee. 14. Weissklee, 15. Seradella; l'llr Kdclieiiailrton: Iii. Anis, 17. Basilicum, 18. Bohnen- mler Pfefferkraut, 19. Boretsch. 20. ('itroneuuielisHe, 21. Feuchel, 22. Vsop, 23. Lavendel, 21. Majoran, 25. Mariendiestel, 26. Salbei, 27. weisser Senf, 28 Thymian, 29. Nachtschatten, SO. Rhabarber; Mr industrielle Zwecke: 31. schwarze Malve, 32. Herbstzeitlose, 3*. Hundzunge, 34. Natternkopf, 35. Männertreu, :!•!. Hederich. 37. Zahntrost, 3K. Augentrost, 39. Sflssholz, 40. Son-nenbluine, tl. Bilsenkraut. 42. Kuhblume (Löwenzahn), 43. Arkersteiuhirse, 44. Siegmars würz, 45. Kasepappel, Hi. Kosspappel, 47. Andorn, 4H. Klatschmohn, 49. Wegerich, 50. Wiesenknote-ricli, 61. Schlüsselblume, 52. Beseda- Wan, 53. Bittersüss. 54. WiesenabMss, 55. liainfarrn, 56. Quendel, 57. Hufluttich, 5*. Königskerze; nir Zierffilrten: 59. Sc.höngesicht izweifarbig), IUI. Kornblume, 61. weisse Flockenblume, baue Flockenblume. 63. Klarkia elegans, 64. Klarkia pulcbella, 65. Kittersporn, 66. Drachenkopf, 67. Kutnca, 68. Gutierrezia, 69. Gartenmohn. 70. Gartenreseda, 71. Phacelia congesta, 72. i'hacilea tanacetifolia, 73. Küchenschelle, 74. Ijöweninaul. 75. syrische Seidenpflanze. 76. Kuhblume iDotterblume), 77. Schneeglöckchen, 78. Nachtkerze, 79. akeleihlätterige Wiesenraute. 80. gelbe Wiesenraute, Hl. Goldruthe. Ks KcuOgt, durch Torrespondenzkarte (ä 2 kr.i zu verlangen: .Ich wünsche von nachfolgenden Sämereien Nr. . . . etc." — Mit 15. März wird das ganze Quantum unter die Interessenten vertheilt. Selbstverständlich können auf den Kinzelnen keine grossen Quantitäten entfallen und soll überhaupt diese Samenvertheilung nur zur Erprobung der einzelnen Gewächse dienen, die möglicherweise in manchen Gegenden recht passend sich erweisen! jjfV Diejenigen P. T. Mitglieder aus 1874, welche aus dem Vereine auszuscheiden beabsichtigen, wollen gefälligst die Vereinsblatter Nr. 1 und 2 an die Vereinsl'-itung nach Smerek zurücksenden, also die Annahme verweigern, oder den rückständigen Mitgliedsbeitrag pro 1875 anweisen. Andernfalls wird der Verein rechtlich auf Grund der Statuten hinnen 14 Tagen die Einzahlung des Mitgliedsbeitrages von 'l fl. (Volksschullehrer und Kfcingrundbesitzer aus den südlichen Kronländern die Halite I) durch Nachnahmekarte unter Zuschlag von 16 kr. cinheben. * Her Bieiienzuchtsverein hat nichts derartiges angesucht Einen öffentlichen Vergleich der'rhätiükeit unseres Vereines, d Ii. des Vercinsausschusscs. mit .jeuer des heutigen Centrale der k. k. l>audwirtlischaftgesellKcball haben wir und unsere 6(H) Vereinsmitglieiler wahrlich nicht zu scheuen Der Vereiusaiisschusx protestirt in dieser Hinsicht gegen jede alleufallsige verleumderische Insinuation und wird an massgebender Stelle sowohl wie in den l&udwirthschaftlichen Blättern die Thätigkcit der Ausschüsse beider Vereine beleuchten Verlag und licdartion: Präsidium des krainer Bieuenzuehtsvereins unter Verantwortlichkidt von .1 Jerič — Dmck v Kieinmavr £ Bamberg in Laibach