Nummer 6. Lai Imeli, im Juni 1894. III. Jahrgang. Die Felsenburg Lueg in Innerkrain. (Schluss.) III. In Nr. 3 der ..Argo“ haben wir die baulichen Verhältnisse der Höhlenburg, so wie die des heutigen, fürstlich Windischgrätzischen Schlosses behandelt und durch Zeichnungen illustrirt. Es erübrigt uns nur noch die vielbesprochene romantische Geschichte, welche den Toclt des Eras m u s, des letzten Lueger’s, behandelt, etwas näher zu prüfen. Wir wollen die ganze, so breitspurig und sagenhaft ausgesponnene Geschichte in ihrem Ausbaue retrograd verfolgen. Den Besuchern der Adelsberger Grotte wird Gelegenheit geboten eine Broschüre zu erwerben, welche im Verlage des Hr. M. Schaber in Adelsberg unter dem Titel: „Felsen sch loss Lueg und Erasmus Lueger“ erschienen ist. Hier wird auf 30 Seiten die Geschichte des Lueger in Prosa ohne Angabe eines Verfassers erzählt. Auf weiteren acht Seiten ist derselbe Stoff von Johann Vesel (Ivan Koseski) 1818 versifizirt,* *) abgedruckt. Im Schlosse Lueg selbst liegt ein Fremdenbuch auf, dessen erste 35 Folioseiten die nämliche Geschichte handschriftlich enthalten und deren wörtlichen Abdruck wir in der Schäber'sehen Broschüre wieder finden. *) Das „Romanze“ betitelte Poem beginnt wie folgt : Seh’t ihr dort die Felskolosse In der Wälder wüstem Sehoosse Stolz und prangend aufrecht steh'n ? Wo der Poik beschäumte Wogen Rauschend in die Luft gezogen, Rastlos, brausend Wirbel droh'n. Dort, wo in der Berge Spalten Grause Klüfte sich gestalten, Wo die Trümmer hangend dräuen, Bis die Zeit den Sturz gebietet, Ruhet, vom Ruin verschüttet, Luegers moderndes Gebein, ete. Die im jetzt aufliegenden Fremdenbuche vorliegende Historie ist indess wieder eine Abschrift aus dem ersten für Lueg angelegten Fremdenbuche, welches noch unter den vorigen Besitzern1) den Grafen Coronini angelegt wurde, und dessen erste Eintragung das Datum 1822 zeigt. Dort ist also die heute durch die Welt gehende Form der Lueger-Geschichte zuerst niedergelegt. Sie ist betitelt: „Erasmus Lneger’s Anfang und Vernichtung. Vaterländisch-historisches Zeitgemälde von Kitter Joh. Nep. Edlen von Kalchberg. Den Besuchern des Schlosses Lueg zur Unterhaltung und zum Vergnügen gewidmet.“ „In Innerkrain ist das Schloss Lueg eine Meile von Adelsberg an der Poik, in einer Gegend, welche die Schöpfung zürnend über die künftigen Laster unclAus-artungen*ihrer Geschöpfe in einer ihrer bösesten Launen hingeworfen zu haben scheint; (! !) deren Anblick die Vorstellung erweckt, es sei hier der Ort, wo all’ die Felsmassen, welche die himmelstürmenden Giganten zum Wohnsitze der Götter hinangeschleudert, wieder auf die Erde hinabstürzten. (! !) — Eine fürchterliche Einöde ! von der stiftmütterlichen Natur alles Schmuckes beraubt, überhäuft mit all’ den schauerlichen Spuren ihres Hasses!“2 * * * * *) — (sic!) „Kings umher, wohin das Auge sich wendet, thürmen sich — kahl und todt — Felsen auf Felsen, in deren Mitte einer derselben, wie ein Kiese unter Zwergen, senkrecht emporstarrt.“ etc. In diesem geschmacklosen Tone, welcher bei Schilderung der Bittergeschichte in den reinsten „Dela-Bosa-Stil“ übergeht,8) geht es nun fort. 0 Die durchlauchtige Familie Windisehgrätz besitzt Lueg mit Haasberg seit 1846. 2) Diese ungeheuerliche Stilprobe schien Herrn Schäber den doch zu unsinnig, weshalb er sie beim Abdrucke wegliess und mit dem nunfolgenden Satze beginnt. s) Kalchberg nimmt natürlich für den Raubritter und „sein Ideal“ Baumkircher warm Partei. Dieser sonderbare Schwärmer war 1765 zu Pichl in Steiermark geboren, diente als Beamte und war Ständiseh-Verordneter, auch Ehrenmitglied der Aekerbaugesellsehaft in Laibach und starb 1827 in Graz. Kalchberg war auch Dramatiker romantischer Richtung; so existieren von ihm: „Bertram von Dietrichstein,“ (5 Akte) ; „DieTempelherren,“ (5 Akte); „DieGrafen von Cilli,“ (zwei Trauerspiele zuje 5 Aten); „Andreas Baumkircher oder die Ritterempörung,“ (5 Akte). Im letztgenannten Opus lässt er einen verwundeten Bären sich den Wurfspiess aus der Wunde reissen und das Loch mit Erde verstopfen ! ! — I. Akt, II. Auftritt. Kalciiberg weiss uns zu erzählen, wie Lueger „laut schrie über Undank und Ungerechtigkeit, behauptete die Unschuld seines gemordeten Freundes (Baumkircher) und verlangte den Abschied.“ Doch der Kaiser und sein Sohn bewegen ihn zu bleiben, „aber nie mehr kam ein Lächeln auf sein Antlitz. “ „Als Hauptmann der Leibwache“ musste er einst den Kaiser nach Frankfurt begleiten, avo, wie Kalchberg erzählt, ganze Nächte lang unbändig gesoffen wurde. Bei einem solchen Glelage wurde der Baumkircher gepriesen; dem wiedersprach Pap-p e n h e i m und nannte ihn einen Eebellen. Lueger fährt auf, verlangt Widerruf und da dies nicht geschah, ist der Handel schon fertig und Pappenheims Kopf entzwei Nun malt uns Kalchberg des Langen und Breiten1) das Arrest, die Gerichtsverhandlung, die „Rechtslosigkeit,“ endlich die Flucht des Luegers, zu welcher ihm Wilhelm v. Bärneck verhilft, und Ankunft in der Heimath. Geächtet besucht er seine Besitzungen im Lande „in das Gewand eines wendischen Bauers verkleidet.“ Nun tauchen neue Figuren auf. Ein alter, gebrochener treuer „Vogt 0 o n r a d, “ diverse Reisige, „an dieses Räuberhandwerk: schon gewöhnt, schwuren, mit ihm zu leben und zu sterben.“ Nun beginnt ein lustiges Räuberleben, bis Erasmus den tollen Streich begeht vor Kleinhäusel den kaiserlichen Hauptmann Räuber aufzusuchen und zu sich zu laden. — Nun beginnt die Belagerung und die Sendung des „Knappen Franz“ mit Obst, Fischen etc. Den Plan, den „Knappen Franz“ zum Verrath zu bestimmen, entwirft „ein listiger Fr i an 1 er. “ Zum Unglück hat „Knappe Franz“ in Wippach eine Dulcinea, die er heirathen möchte und zu welchem Geschälte der Judaslohn gerade gut wäre. Nun wird der Verrath besprochen, nicht ohne dass dem Lueger „Baumkir-chers Geist im Traume“ warnend erschienen wäre ! Nach der Besitzergreifung durch die Truppen Räubers musste „Knappe Franz“ ihnen den Gang zeigen, welcher „stundenlang“ nach Wippach führt. — Da erhebt sich der „alte Konrad“ und ersticht den „Knappen Franz.“ Natürlich wird auch er dafür erschlagen. Leute aus der Nachbarschaft begraben die Todten, auf deren Grab sich „zwei Rüden“ Luegers legten, wo sie schliesslich auch verendeten. Wir werden nun sehen wie diese weitausgesponnene Geschichte immer mehr einschrumpft, je mehr sich die betreffenden Quellen der Zeit näher n, in welcher die Geschichte spielt. Schon gleich Valvasor, welcher zunächst ausgebeutet wurde, und die Geschichte im IV. Buche, VII. Gap. erzählt, behandelt, unseren Helden wenig simpatiseh. Valvasor's Schilderung ist darum wichtig, weil er die Quellen angibt, aus welchen sie zusammengestellt ist, und weil seine Darstellung allen späteren zu Grunde liegt. Er schreibt 1. c. wie folgt: „Allhie aber müssen wir noch diese denckwürdige Geschichte beifügen, so sieh mit dem Yormaligen Herrn dieses Schlosses, oder dieser Bergfestung Lueg, Herrn Erasmus Lueger, begeben.“ „Derselbe war ein guter Soldat, und Parthey-Gänger; hat auch offt sonst mit Manchem Händel gehabt. Als er nun auch endlich am Keyserlichen Hofe den Marschall von Pappenheim umgebraeht (welches, wie P. Bautscherus in seinen Annalibus gedenckt, im Jahr 1483 vorgegangen seyn soll), Q hater sich eilends davon gemacht und in di ss sein Schloss geretirirt.1 2 3) Von welchem Schloss damals noch Niemand oder je selten Jemand was gewusst: denn es lagen umher die grösseste Wildnissen.“ ..Da er nun zu Hause gewest, hat er überall den Benachbarten grosse Ungelegenheiten gemacht:“ „Er war gewohnt sich mit Federn so er Andren ausgerupfft, zu zieren ; verstehet, lieber von einem Fremden Gut, weder von seinem, eigenen zu leben. Wer ihm nicht gutwillig gab, der musste es wieder Willen thun: denn er nahm ilnns alsdann mit Gewalt“ etc. „Obgedachtes Herrn Barons Rosetti,s) Herr Vater christlichen Andenckens, hat oft erzählt, er bette mit einem alten Bauren geredt, der vielmals gegen ihm gedacht, dass sein (des Bauren) Vater, als derselbe noch ein junger Knabe war, gesehen, wie dieser Herr Lueger seinem Vater, nemlich des jungen Bauren-Bubens Grossvatern, indem derselbe geackert, ein paar Ochsen von dem Joch ausspannen und wegführen lassen.“ Nun folgt die Erzählung seines Einverständnisses mit den Ungarn4) anno 1488, und wie Herr Caspar Räuber den Befehl erhält den Lueger zu fangen. Nun soweit wäre alles gut möglich. Romantisch klingt aber die Geschichte vom Ritt des Luegers nach Kleinhäusel und der Ladung nach 1) Hier citirt Valvasor in einer Note den B a u t s c li e r, auf welchen wir weiter unten noch zurüekkommen. 2) Valvasor weiss somit von einem Zweikampfe mit Pappenheim, parteiischem Gerichtsverfahren, Flucht aus dem Gefängnisse etc., womit Kalchberg renommirt, noch nichts! 3) Valvasor erwähnt seiner p. 523 als Zeitgenossen, welcher „vor etlichen Jahren“ die Grotte unter dem Schlosse besuchte, bei welcher Gelegenheit die Affaire mit dem Hündchen passirte. Cf. „Argo“ Nr. 3, p. 67, Note 1. 4) Welches Kalchberg als „lügenhafte Anklage seiner Feinde“ seiner Burg, welche Rauher angeblich nicht finden konnte. Es wird wohl niemand glauben, dass ein Schloss, welches ein berüchtigter Stegreifritter bewohnte, und welches nur zwei Kilometer abseits der alten Römerstrasse und späteren stets belebten Handelsstrasse1) nach Triest liegt, der ausgeplünderten Bewohnerschaft unbekannt bleiben konnte ? so dass der freche Räuber seine Verfolger erst durch „zw een Brav ad-Schüsse“ zu sich loken musste.“ Nun beschreibt Valvasor die Belagerung und die Verproviantirung Räuber’s durch den Lueger. Letzterer soll ihm ganze Ochsenviertel hinabgeworfen haben und ihm selbst Wippacher Obst und Meerfische durch einen Diener, welcher ihn später verrieth, zugesendet haben. Hier schmückt die Sage wieder die Geschichte dahin aus, es hätte der „Kammer-Diener“* 2) gerathen: „Dass man die Stücke auf ein gewisses Loch richten sollte, bei welchem Loch er nach seiner Wiederhinauf-Kunfft ein Tüchlein heraushenken wollte.“ „Und wann er bey einem anderen Loch würde ein Licht hinaus zeigen, sollten sie solches für die Losung erkennen und gleich darauf aus den Stücken zugleich Feuer geben.“ Nach Valvasors Beschreibung wäre dies der Abort gewesen, und zwar in der oberen, von einer jetzt halbzerstörten Mauer geschlossene Oeffnung, seitwärts über dem gothischen Thore. Of. „Argo,“ Nr. 3, Taf. VI, Fig. 1. Hier soll „ein abgesprengter Felsen-Schiefer dem Lueger das Schinnbein zerschmettert und ein anderer ihn an den Kopf getroffen“ haben. „Hierauf hat der Kammer-Diener dieses Loch oder Bergschloss übergeben, auch den langen Durch- und Ausgang gezeigt.“ Man sieht, dass Valvasors Schilderung weit massvoller und natürlicher gehalten ist, als die Kalchberg’s. Dazu nennt er uns als seinen Gewährsmann den B a u t s c h e r u s und ausserdem die mündliche Volkstradition, als deren Repräsentant Baron Ross et i erscheint. — Wir schreiten zur Quelle Valvasors: zu Bauz er. Dieser verfasste ein Manuscript in Folio, von welchem die Laibacher Studienbibliothek sub Msc. Nr. 56 eine Abschrift bewahrt. Diese Handschrift führt den Titel: „Historia Rerum noricarum et forniulensium Conscripta et Ab Adln Rndö P. Martino Bauzer Soc. I. Sacerdote Cuius Autographum Auctoris propria manu exaratum in Archivo Col-legii Goritiensis Anno 1773 inventuru fuit ab — Rudolpho Ooroninio etc. qui ut Commissar ins Re- *) Vier Kilometer von Lueg entfernt war die „Bisenmauth“ in Landol 2) Der „Knappe Franz“ bei Kaleliberg. gius interfuit, quando Goritiae Bulla abolitionis Jesuitarum publicata fuit 1773, 16. Sept.“ Die Abschrift ist 1777 von Carl Novak, Lector der Theologie und Guardian am hl. Berge angefertigt worden. Das Manuscript hat 263 fol. und reicht sein Inhalt bis zum Jahre 1654. Lib. I, c. 22, auf fol. 36 beschreibt Bauzer Duino und den berühmten Nussbaum von Corneal, dessen auch Valvasor IV, p. 579 erwähnt, und fährt dann fol. 37, c. 23 fort: „Non procnl inde lugea specus Germanis Lueg nuncu-pata, occurrit, gemina alto saxoque monte in est rima; per superiorem patulus sub monterà ducit aditus mirrato instructus ostio, mons superne herbis, ac arbustis vestitur. Rimam hane ingresso eapax ad dextram occurrit culina muro extructo. As-cendentem altins sub monte ampia excipit area, in cuius iim-billica arte factus putens potabilem, ac nunquam defleientem propinnat laticem : ad ejus areae luterà slant conclavia arte murarii erecta, mons ipso tecti vices agit. Specus inde in augustum collecta tractum, sub ipso monte per vito (pervio?) prope millia passuum porrigitur exitum sortito in medio Burni saltu. In hoc antro sedes olim fuit Dominorum de Lueg nun-cupatorum, de quibus inferius dicemus.“ „Nicht ferne von hier ist die Lugeahöhle von den Deutschen Lueg genannt; in einem hohen Steinfelsen ist eine Doppelhöhle; durch die obere führt ein geräumiger Gang-unter dem Berge, versehen mit einer wunderbaren Mündung. Rechts vom Eingänge ist eine geräumige gemauerte Küche. Weiter hinauf unter dem Berge folgt ein erweiterter Raum, in dessen Mitte ein künstlich angelegter Brunnen, eine trinkbare, nie versiegende Wasserader enthält. Zur Seite dieses Raumes stehen gemauerte Gemächer, der Berg selbst ersetzt das Dach. Die Höhle erstreckt sich von da zu einem schmalen Gange verengt unter dem Berge beinahe 1000 Schritte zum Aufgange Mitten im Birnbaumerwalde. In dieser Höhle war ehemals der Sitz der Herren von Lueg, von denen wir weiter unten sprechen werden.“ Lib. VIII, fol. 222, c. 95, erzählt Bauzer z. Jhr. 1483 wie folgt: „Erasmus de Lugaeo et Burggravius Leontij, quod in curia Oaesaris Marescallü de Papenhaim oe eidiss et, fuga se receperat in castrü suurn Lugaeum, de quo castro superius egimus : quo loco dum moratur Erasmus, manus Ungarorü a rege Mathia in Carniolam immissa, plura ejus ducatus castra obruerat: haeserat vero in arce Clingenfelsia, unde frequen-tibus eruptionibus agros Carnioliae vellicahat, ad portas usque Labacensis oppidi pregressa, nonnulos inde raptos ab-duxerat. Ejusdem Erasmi impulsu bis mille equites Ungarici feruntur superato Carsiae tractu mense Decembri ad Tergestini oppidi moenia delati, rejecti vero a eivibus Tergestinis ad arma eoncurrentibus. Ferunt exinde memoratum Erasmum in suo Lugeo castro imperatoris mandato obsessum fuisse a Gasparo Raiibero Tergestino praeside, et Caesareis copiis, adempto illi omni potente exitu. Erasmus vero obsidione cinotus occulto, ac subterraneo exitu, qui ex ejus castri antro sub monte ad medium Burni saltü proeurebat, comeatu illae illato abundabat, suorü tandem proditione periit, qui noctu obsidenti hosti looum faeibus designaverant, quo bellica dirigeret maehinam : globus vero machina in castrü injectus saxü ex muro excussum ex-torserat in Erasmum, illumq. Deciderai“ Laz. L. ( migr. Labaeensf tabulae. „Erasmus von Lugeum (Lueg) und Burggraf v Leon-tium (Luentz, Lienz?), entfloh, da er am Kaiserhofe den Marschall Papenhaim ermordete, in sein Schloss Lueg, von welchem wir oben gehandelt haben. Während Erasmus hier weilte, überfiel ein Haufen Ungarn von König Mathias nach Krain gesendet, mehrere Schlösser dieses Herzogthumes. Sie lagen aber im Schlosse Klingenfels, von wo aus sie in häufigen Ausfällen das Land Krain bedrängten, ja selbst bis vor die Thore Laibachs rückten und von da einige Geraubte weg-fiihrten. Auf Anstiften desselben Erasmus sollen 1000 ungarische Reiter, nachdem sie den Karst übersetzt, im Monate Dezember vor den Mauern von Triest erschienen sein ; sie wurden aber von den Bürgern von Triest zurückgeworfen, welche zu den Waffen griefen. Man sagt, dass darnach der besagte Erasmus in seiner Burg Lueg auf Befehl des Kaisers von Caspar Räuber dem Hauptmanne von Triest mit kaiserlichen Truppen belagert, und ihm jeder Ausweg abgeschnitten wurde. Erasmus aber, obwohl eingeschlossen, hatte Ueberfluss an Lebensmitteln durch einen verborgenen unterirdischen Gang, welcher aus seiner Burghöhle unter dem Berge in die Mitte des Waldes Burnurn (Birnbaumerwald) führte; doch unterlag er endlich durch Verrath der Seinigen, welche dem belagernden Feinden bei Nacht mit Fackeln den Ort anzeigten wohin er das Geschütz zu richten hätte. Eine Stückkugel, welche in das Schloss einsclilug, drehete einen aus der Mauer herausgeschlagenen Stein auf den Erasmus und tödtete ihn.“ Bauzer oitirt in margine wieder zwei Quellen, auf welche er sich beruft; nämlich zum Morde an Pappenheim auf L a z i u s Werk ; De gentium m i g r a t i o n i b u s, Q und zum Ungarneinfall auf verlorene „Labacenses tabulae,“ wahrscheinlich Annalen der Stadt Laibach. Die Geschichte der Belagerung schliesst er darin mit: „ferunt“ man erzählt, somit wieder nach mündlicher Tradition. Wolfgang Lazius (1514—1565), also c. 80 Jahre nach Luegers Ende, weiss 1. c. Lib. VI, p. 201 Folgendes unter dem Titel: „Burggravii de Luencz et Lueg: hoc est, veteri Lontio et Lugeo Oarnorum: quorum meminere Strabo et Antoninus.“ (Folgen sieben Namen). 8. Erasmus filius Nicolai secundi, aulicus Friderici tertii. Qui cum marescalcum a Pap-penhaym in èli ri a O a es ariš interfecisset, fugiens, ac sese in Lueg castro occultans, cum illud p o-stea a Caesarian is obsiđeretur, ictu tormenti oppetiit. Is ex Catharina Christophori Vngnad baronis Alia suscepit tres filios, qui per indignationem patris haereditatem accipientes, fugerunt ad Mathiä Hungariae regem: nempe hi, Nicolaus, Erasmus et Andreas.“ „Erasmus, Sohn Nikolaus des zweiten, Hofmann Friedrich III. Dieser starb durch einen Geschütz-Schuss, da er nach Ermordung des Marschalls Pappenheim am kaiserlichen Hofe, floh, und sich im Schlosse Lueg verbergend, von den Kaiserlichen belagert wurde. Er hatte von der Catharina der Tochter des Barons Christoph Un-gnad drei Söhne, welche gegen den Willen des Vaters die Erbschaft antraten und zu Mathias, dem Könige von Ungarn flohen: diese waren nämlich Nicolaus, Erasmus und Andreas.“ Nun das ist freilich herzlich mager aber dafür wenig romantisch. Wir sehen somit, wie ursprünglich bei Lazius nur eine einfache Thatsache kurz verzeichnet erscheint. Der Grörzer Bauzer und Valvasor besuchten den Schauplatz selbst, und erfuhren, er-sterer etwa 160, letzterer c. 200 Jahre nach dem Ereignisse, Details über die Belagerung, welche sich im Volks in unde erhalten hatten und welche sie aufzeichneten. Wir finden zuerst die kurze Notiz des Lazius als Quelle für Bauzer. Dieser fügt die Tradition und eine massvolle, vernünftige Beschreibung der Höhle und der Buine hinzu. Valvasor wird schon gesprächiger, bis endlich der schwülstige Kalehberg das ganze zu einer parteipolitisch gefärbten Caricatili’ verzerrt. Versuchen wir das wahre Bild herauszuschälen und den einfachen historisch begründbaren Vorgang festzustellen, so dürfte sich die ganze Lueger Geschichte auf Folgendes reduziren lassen. Erasmus Lueger bekommt am Hofe des Kaisers mit Pappenheim Streit und erschlägt ihn einfach. Q Der Mörder flieht in seine unnahbare Felsenburg, in welcher er sicher liegt, da er durch den geheimen Gang mit der Aussenwelt behufs Verproviantirung in Verbindung steht. Als geächteter Mörder beginnt er den Krieg gegen alle und conspirirt selbst mit den Ungarn gegen den Kaiser, was seine Lage noch verschlimmert. Hauptmann Räuber belagert ihn nun mit kaiserlichem Volke und einem aus Triest mit gebrachtem Geschütze. Möglicher Weise verspottete Erasmus den kaiserlichen Hauptmann in der von der Tradition aufbewahrten Weise, durch Zusendung *) Dergleichen Affairen waren bei den lieissbliitigen Herren unter jener wohlgenährten Menschheit nichts seltenes. Herrn Archivar Fai gl in St. Florian verdanke ich folgende Geschichte, welche ein hübsches Seitenstüek zu unserer Lueger-Affaire bildet. Es war 1256 ; Witigo, Landsehreiber in Ens, früher Hauptmann in Steiermark, ein besonderer Günstling König Ottokars von Böhmen, damals im Interregnum auch Herzog über Oesterreich, speiste mit Ortolph von Volkenstorf an der Tafel des Probstes Arnold von St. Florian. Aus unbekannter Ursache kamen die beiden Herren in Streit, der Volkenstorfer stiess mit dem Messer nach Witigo und verwundete ihn; nicht genug daran, zog er noch sein Schwert und schlug ihn todt. Ottokar hielt strenges Gericht, verurtheilte den Mörder, seinen Bruder und seinen Neffen zur Landesverweisung, Güterconfiscation und Nie-derlegung der Schlösser. — Nun ja, — in einer Zeit, in welcher wie 1483 Schenk Erasmus zu Erbach verordnet, dass : „Alle Taglöhner sowie die Fronleute sollen jeden Tag erhalten zweymal Fleisch und Zukost und eine halbe Krause Weyns, ussgenommen die Fasttage, da sollen sie Fische haben oder sunst narhafte Speisen,“ da mochten wohl die Reichen und Herren etwas gar blat- und temperamentvoll gewesen sein. ') Frankfurt 1600. von Früchten etc., um ihm die Unbezwingbarkeit seines Schlosses zu demonstrieren. Nun bedenke man aber die Situation der Eingeschlossenen. In einer feuchten, finstern Höhle lagen sie seit Monaten ohne freie Bewegung in diesem unheimlichen Kerker. Der Abzug durch den Verbindungsgang konnte ihnen nicht viel nutzen, da sie im Freien heute oder morgen doch der Justiz verfallen wären. Es scheint sich somit unter den paar Knechten des Erasmus die Ansicht gebildet zu haben, es sei besser i h n auszuliefern als dieses Leben weiter zu führen, und so einigten sie sich mit Räuber. Nun wäre die Frage des „T o d e s s eh u s s e s“ zu erwägen und da bitten wir den geneigten Leser die Taf. II, „Argo“ 1892 und Taf. VI, „Argo“ 1894, Fig. 1, zu vergleichen. Die Taf. II zeigt uns das Felsengemäuer von Aussen, Taf. VI von Innen. Es sind hier zwei Oeffnungen sichtbar, welche beide mit Mauern geschlossen sind : eine grössere untere, mit Thor und Fenstern und eine kleinere höher gelegene, mit einer niedrigen Mauer geschlossene. Da die erstere Mauer noch heute ganz intact dasteht, so kann der Schuss gegen diese nicht angebracht worden sein. Er muss somit gegen die Mauer der oberen Oeffnung abgegeben worden sein, welche auch wirklich zerstört ist, wie wir oben „Argo,“ Nr. 3, p. 64, nachgewiesen haben. Der c. 16 m2 grosse Raum hinter dieser Mauer hatte einen Bretterboden, war durch eine 80 cm dicke, und von Innen gemessen, mindestens 3’5 m hohen Mauer abgeschlossen. Hier dürfte die Wohnung des Burgwartes gewesen sein ; nicht unwahrscheinlich ist eS auch, dass hier in einem vorspringenden, pe c hn a s e n f ö r m i g e n Erker, wie dies in alten Burgen gewöhnlich ist, der Abort angebracht war. Jedenfalls ist dieser Raum als Schauplatz von Luegers Ende festzuhalten. Das Fackelzeichen der Knechte signalisierte die Anwesenheit des Ritters im Gemache und der Schuss wurde gegen die Mauer abgegeben, wie dies Bauzer ausdrücklich ausspricht. Diese wurde zertrümmert und ein Mauer stück traf den Erasmus zu Tode. Für diesen Vorgang spricht, abgesehen von der Tradition bei Bauzer und den localen Verhältnissen, welche wir oben geschildert, auch der Umstand, dass ich im Juni 1892 hier nebst Armbrust!) olzen auch die Hälfte einer Stein-k u g e 1 fand, welche u n t e r M a u e r s c h u 11 un d li alb verkohlten, halb vermorschten F i c h t e n h o 1 z b a 1 k e n und B r e 11 er n begraben lag. Die Kugel hat 22 cm Durchmesser. Merkwürdigerweise waren zu Ende des XV. Jhrh. wirklich Geschütze von solchem Kaliber im Gebrauche. Im Buche Demmin’s über die Kriegswaffen, ist auf pag. 671, Fig. 11, eine schmiedeeiserne Bombarde aus der Schlacht von Murten (1476) herrührend sammt der Lafette abgebildet, welche in Murten aufbewahrt wird. Das Rohr ist 75 cm lang und die dazugehörige Granitkugel hat 24 cm Durchmesser, also nur 2 cm mehr, als unsere Lueger Steinkugel. Ueber die Bauanlagen in der Höhle könnten Grabungen vielleicht manche interessante Aufschlüsse gelien, vielleicht auch Fundgegenstände zu Tage fördern, wenngleich bei den, in früheren Jahrzehenten, ehe die merkwürdige Höhlenburg in den Besitz Sr. Durchlaucht des Fürsten Hugo zu Windischgrätz überging, welcher sie gründlich restaurieren liess, von Unberufenen vorgenommene Schatzgräbereien, so manches Fundstück verloren gegangen sein mag. Milliner. ----------- Kleinere littheilrnigen. Funde antiker Gräber in Veldes. (Schluss.) In Nr. 4 der „Argo“ haben wir uns über die localen Verhältnisse und die Nomenclatur der im Nachfolgenden zur Erörterung kommenden Localitäten orientiert und wollen nun die Funde selbst näher ins Auge fassen. Die Arbeit zur Gewinnung des Schotters für den neuen Strassendamm begann am östlichen Ende des oben beschriebenen Hügels „brda“. Taf. X, Fig. 1 a. Bald stiessen die Arbeiter auf Knochen und ganze Skelette von Erwachsenen und Kindern. Dieselben lagen in einer gewissen Ordnung, so dass die Köpfe nach Westen, die Füsse nach Osten gerichtet lagen, das Antlitz somit nach Osten gewendet war. Als im Verlaufe der Grabungen immer mehr Skelette zu Tage kamen, begann man sich für die Sache zu interessieren und sowohl der Unternehmer, Herr A. Hudovernik wie auch Herr Photograph B. Lergetporer wendeten den Vorkommnissen alle Aufmerksamkeit zu. Sie sammelten die vorkommenden Fund 6 stücke und Herr Hudovernik übergab dieselben nach Abschluss der Grabungen dem Laudesmuseum. Ich selbst besuchte zweimal die Fundstätte. Die östliche Partie des Hügels, Taf. X, Fig. 2 a, enthielt zahlreiche, dichtgedrängte Skelette ohne Beigaben. Weiter westlich bei b waren die Skelette noch immer ziemlich zahlreich und mit einzelnen Beigaben, erst in der Mitte des Hügels bei c erscheinen die Leichen sparsamer. Im Allgemeinen lagen sie hier 1 m unter Terrain. Am östlichen Ende des Hügels gar nur 40 cm tief. Vom ganzen, c. 80 m langen, 25 m breiten und 7 m hohen Hügel wurden eine etwa 50 m lange Hälfte abgetragen. Dieselbe enthielt c. 100 Leichen. Doch bemerkte man, dass neben solchen, welche in ungestörter Lage sich befanden, auch durcheinander geworfene Knochen älterer Skelette mitlagen, so dass es den Anschein hatte, als ob ältere Gräber später wieder eröffnet und jüngere Leichen beigesetzt wurden. Ein Skelet lag in einem a r g v e r m o r s c h t e n h o h-len Baumstamme. Die bei den wenigen mit Beigaben versehenen Leichen gefundenen Schmucksachen zeigen einen ganz eigen-thümlichen, bis jetzt in Krain noch nicht beobachteten Typus. Wir sehen hier Ohrgehänge aus dünnem Bronzeoder Silberdraht mit Glasperlen daran und mit Behängen von Drahtkettchen oder feinen Spiralen. Taf. X, Fig. B bis 10. Die auf den Draht gesteckten Perlen bestehen aus gemeinem, von, durch Eisenoxydul lichtgrün gefärbtem Glase. Die Fingerringe Q sind aus Bronzeblechstreifen zu-sammengebogen, Fig. 11, 12, selbst ein massiver Bronzering ist nicht geschlossen, sondern offen. Der Silberring, Fig. 13, besteht sogar aus zwei durch Nieten verbundenen Hälften, deren vordere mit Kreis- und Streichornamenten verziert ist. Ganz interessant sind die Fibeln, deren drei vorgefunden wurden. Zwei bestehen aus Eisenblechplatten, welche mit Bronzeblech überzogen sind. Die eine, Fig. 14, hat in der Mitte einen blauen halbkugeligen kobaltblauen Glasfluss eingesetzt. An der Rückseite ist ein mittelgrobes Leinwandgewebe 3) in Eisenoxydhydrat verwandelt, angerostet. Eine zweite Fibel ist kreisrund mit geperltem Rande. Auf dem vorderen Bronzeblech ist die rohe Darstellung einer Jagd in flachem Relief sichtbar, Fig. 15. Ein langhaariger Schütze spannt einen Bogen. Neben dem Schützen steht ein Thier mit Hörnern. Das Ganze zeigt in seiner Unbehilflichkeit von der barbarischen Rohheit des Verfertigers. Ein Fragment einer ähnlichen Fibel zeigt auf der Rückseite ebenfalls Leinwandreste. Von Glasperlen sind vorwiegend blaue vertreten. In geringer Anzahl kommen vor : grüne, gelbe, weisse, braune, ferner blaue mit weiss- *) Ihr Durchmesser beträgt 2 cm. -) 5—6 Fäden messen 3 mm. blauen Augen oder weiss-rothen Bändern. Ausserdem fanden sich hohle Gefässränder aus weissem und lichtgrauem Glase. Aus Eisen fanden sich einige Messerklingen vor, Fig. 16. An einer ist der Rest eines Knochengriffes bemerkbar. Zwei Schlüssel haben die in Fig. 17 und 18 abgebildete Form. Sehr interessant sind die beiden Töpfe, Fig. 19 und 20. Der erstere wurde Fig. 2, bei c, der zweite bei b gefunden. Sie haben 5—6 mm Wandstärke, sind sehr roh ohne Töpferscheibe gearbeitet. Nur bei Fig. 19 sind am und unter dem Rande Spuren von unregelmässigen Rillen sichtbar. Am Boden von Fig. .20 ist ein erhabenes Kreuz sichtbar, was darauf sehliessen lässt, dass ein Modell1) zur Herstellung b e n ü t z t w u r d e, in dessen Boden das Kreuz eingeschnitten war. Würden diese Töpfe nicht in diesen, durch den gleich zu besprechenden Münzfund chronologisch bestimmten'Gräbern gefunden worden sein, so würde man sie ohne Anstand für s. g. prähistorische-Arbeit erklären. Ueber die Zeit, welcher diese Gräber annähernd angehören, geben uns zwei Münzen Aufschluss, welche nebst einigen Glasperlen bei zwei Leichen am südlichen Rande des Tumulus und im Querschnitte, Fig. 2, bei b gefunden wurden. Daseine Stück ist eine Kleinbronze von Valens (364—378 n. Ohr.) Av. D • N • VALENS ■ P • F • AVG. — Rv. GLORIA ROMANORVM. (Coh. 11). Damit ist jedoch noch nicht bewiesen, ob die Gräber nicht noch in eine spätere Zeit reichen, ja ein noch zu beschreibender Münzfund beweist, dass noch im VI. Jhrh. hier Leichen begraben wurden. Die beigegebenen Fundgegenstände aber sprechen dafür, dass wir es hier mit Siavengräbern -zu thun haben. Wir dürfen aussprechen, dass diese Gräber der spätesten Zeit des römischen Reiches angehörten und sogar wahrscheinlich in den Anfang des Mittelalters hineiureichen. Den Beweis dafür liefert eine Fibel, welche nach einer gothisehen Münze durch rohe Imitation derselben aus, Kupferblech hergestellt ist. Diese Münzfibel ist kreisrund und scheint vergoldet gewesen zu sein, die abgerostete Nadel war aus Eisen. Diese Münzfibel hat 39 mm Durchmesser, zeigt im Averse innerhalb fünffachen Perlenkranzes den Kopf des Königs nach rechts mit der Umschrift: j IIOIIVAEC'.TIVIIEGEDOTA Im Reverse ist ein Kreuz innerhalb eines vierfachen Perlenkranzes. Hier sind auch der Nadelbügel und die Nuthe angelöthet. Die Fibel ist somit nach einer Kupfermünze von Tlieodahat* 2) (| 536 n. Ohr.) angefertigt. *) Ich glaube, dass alle die sogenannten Freihandgefässe in Holilmodelle, in welche allfällige Ornamente eingegraben waren, hin-eingestrieken wurden, bisweilen wurden die Ornamente, nachdem das Gefäss aus dem Model herausgenommen war, aufgesetzt. 2) Nach Jordanis folgte auf Theo dori eh sein Enkel Atlia-laricli, ein Knabe von 8 Jahren, für den die Mutter Amalasuentha Tuf.X S c{.icc^e. JLCL. '/4y-ao - //* 6. tZ, 0ĆA . Cin4tei/t ifvn J^iein, et Zù>VOuZ Herr Begierungsrath Director Dr. Ken ner in Wien bestätigte diese Ansicht, nnd bemerkt: „Nach meiner Meinung kann das Original nur eine jener Kupfermünzen sein, welche Theodahat mit seinem Brustbilde allein zu schlagen das liecht hatte, während auf den Silbermünzen zugleich Bildniss und Name des K. Justinian d. Gr. als Oberherrn gesetzt werden musste. Jene Kupfermünzen haben genau 25 mm Durchmesser wie das Innenbild der Fibula, und zeigen den Kopf des Gothenköniges von der Seite mit der Krone und manchmal bärtig, dies ebenfalls wie die Fibula.“ Von den Begrabenen sind 7 Schädel, nebst diversen Lang- und Kurzknochen mehr oder weniger gut erhalten, geborgen worden. Wir werden über dieselben später noch eingehender berichten. Wie schon oben pag. 80 bemerkt wurde, heisst das c. 200 Joch grosse Terrain nördlich der Pecovca Se-lisce. Hier besitzt Herr Anton Vouk aus Veldes einen Tumulus, welchen er behufs Gewinnung von Culturterrain abriiumen wollte, Fig. 1 c. Der Tumulus hat 15 m Durchmesser, ist D5 m hoch und besteht aus Steinen mit Erde gemischt. Die Aufschüttung bedeckte ein „Dolmengrab.“ Es fand sich nämlich im Hügel eine grosse Steinplatte von 2 m Länge, 1'5 m Breite und c. 60 cm Dicke, welche auf drei Steinen wie eine Tischplatte auf drei Füssen auflag. Die Totalhöhe des Steintisches betrug 1 m. Platte und Tragsteine waren schon weggebracht als ich dazu kam, das Grab zu untersuchen. Unter dem Dolmen lagern Brandgrab mit sehr zarten Knochen eines jugendlichen, wahrscheinlich weiblichen Individuums. Fig. 21. Dabei fanden sich : ein Spinnwirtel aus Thon, Perlen aus Bernstein und Glas, darunter eine gelbe mit den weissblauen Augen, ferner eine blaue mit weissen Zickzacklinien, wie sie in unseren sonstigen Gräbern mit Bronzebeigaben italienischer Provenienz Vorkommen. Eigenthümlick war der Inhalt der Aufschüttung. Hier fanden sich zwischen den Steinen und dem Erdreich zerstreut allerlei Artefacte. So z. B. Gefässscherben von rohen Freihandtöpfen, gemischt mit röthlichen Scherben von auf der Scheibe gedreheten Gefässen der Bö-merzeit. Ferner diverse Perlen aus Bronze, Bernstein und blauem Glase. Aus Bronze fanden sich mehrere tlieils ganze, theils fragmentierte Fibeln. So die schon der Bö-merzeit angehörenden Fibeln Fig. 22, und die altitalischen Formen 24, 25. Beide Formen auch aus anderen Fundorten bekannt; speciell Fig. 25 ist eine einfache Form der s. g. Certosafibel, welche aus den Gräbern von Podzemelj, Watsch, Nassenfuss und St. Magdalena bekannt ist. Eigenthümlich ist der mit Anhängseln versehene Drahtgegenstand Fig. 23, vielleicht ein Ohrgehänge. regierte. Nach dem frühen Tode des jungen Königs machte Amala-suentha ihren Vetter Theodahat (534 n. Ohr.) zum Mitregenten, der sie aber bald tödten liess. Dafür bekriegt ihn Justinian durch Belesar. Theodahat sendet den Vitiges gegen die Börner. Das Heer der Gothen aber erhebt Vitiges zum Könige, der dann den Theodahat umbringen lässt. Die hohlen gewulsteten Armringe, wie sie z. B. aus Watsch bekannt sind, sind durch ein genau entsprechendes Bruchstück Fig. 26 vertreten. Ferner fanden sich eigen-thümliehe Häckclien aus Bronze, Fig. 27, Kettenglieder, Drahtringelchen. Aus Eisen fanden sich mehrere sehr verrostete Fragmente unerkennbarer Bestimmung vor. Der Totaleindruck, denn die Untersuchung der Aufschüttung macht, ist ein höchst befremdender. Ein Dolmengrab erscheint hier mit einer Aufschüttung bedeckt, w’elche im wüsten Durcheinander zwischen dem Stein- und Erdmateriale theils ganz, theils fragmentiert, Dinge aus der italischen, gallischen und römischen (wenn auch nur Gefässscherben) Zeit enthält. Man sieht, dass das Grab in später Zeit aufgerichtet, und das Materiale der Aufschüttung aus der Umgebung zusammengerafft und hergetragen wurde. Auf Sel išče müssen zahlreiche Gräber aller genannten Perioden vorhanden gewesen sein, deren Beste hierher verschleppt wurden, so kamen auch die Bernstein-und Glasperlen unter den Steintisch über die Brandreste zu liegen. Indessen müssen wir hier noch eines Fundstückes erwähnen, welches in noch spätere Zeit als die Münze Theodahat’s herabreicht, nämlich eines fränkischen Scramasax,J) Taf. X, Fig. 28. Diese Hiebwaffe wurde bei Anlegung des neuen Friedhofes bei l) des Planes, Fig. 1, mit mehreren Skeleten 1888 gefunden. Hier war eine etwa 3—4 m hohe Aufschüttung, *) Man unterscheidet drei Arten des S a x : den kurzen Sax 22—23 cm lang, den Langsax 40—60 cm lang und den Scramasax oder das einschneidige Kurzschwert von 44—76 cm Länge und 4 bis 6 5 cm Breite und 6—12 mm Riiokenstärke. Er ist in den Gräbern der Burgunder, Alamannen und Franken häufig, häufiger als die zweischneidige Spatha oder das Langschwert. Der Sax ist eine altdeutsche Nationalwaffe und wird mit ihm der Name der Sachsen in Zusammenhang gebracht. Bei Nennius hist. Brit. cap. 46, sagt Hengist zu seinen Mannen : „Quando elamavero ad vos et dixero : E u, Saxones, nimith eure saxas! cultellos vestros ex fieonibus vestris educite, et in illos irruite et fortiter contra illos resistite“ : Wenn ich euch zurufen und sagen werde : Auf ihr Sachsen ziehet eure Saxe! zückt eure Messer und stürzt euch gegen sie“ etc. Und im Annoliede heisst es : „Cin Duringin duo der siddi was „daz si milili ili mezz ir hie z in sails „von den mezzerin also wahsin „wurdin si geheizin Sahsin. Gregor von Tours erzählt IV, 51, die Ermordung König Sigiberts (575 n. dir.) Die Mörder „stiessen ihm in jede Seite ein starkes Messer,“ welches man Scramasax zu nennen pflegt, (cul-tris validis, quos vulgo seramasaxos voeant) — das in Gift getaucht war. — Auch die mucrones bei Amin. Marc. XXXI, 7, mit welchen die Gotlien den Römern die Köpfe bis auf die Schultern spalteten, will man für eine mit dem Scramasax der anderen deutschen Völker identische Hiebwache erklären. Die Lex Wisigothorum kennt übrigens wirklich eine Waffe „Serama,“ welche mit Schild, Spatha, Speer und Pfeil genannt wird. Bei den Franken setzt die Lex Salica auf die Entwendung des!„eilItelius“ 600 Denare oder 15 Solidos Strafe. ■welche abgetragen wurde, bei welcher Gelegenheit die Waffe: hervor kam. Herr Dekan Bazboršek übergab sie mir für das Landesmuseum. Das Stück ist 68'5 cm lang, die Klinge 54 cm, und 4 cm breit. Längs des 8 mm breiten Rückens verlaufen bis dahin, wo die Verjüngung zur Spitze beginnt, jeder-seits eine Blutrinne, ein wahres „mihhili mezzir“ — gewaltiges Messer, — wie es das Annolied nennt. Von einem nicht genauer bekannten Punkte dieses Terrains, wahrscheinlich aus der Pecovca, stammt endlich noch eine Schwertklinge, welche Herr Hudovernik ebenfalls dem Museo verehrte. Sie ist zweischneidig und durch einen Hieb entzwei gebrochen. Die erhaltene obere Hälfte ist ohne Griff 88 cm lang und 5 cm breit, der Griffdorn stark abgerostet, Fig. 29. Durch die Mitte zieht jederseits eine Mittelrippe, zu deren beiden Seiten breite flache Blutrinnen verlaufen. Cf. den Querschnitt Fig. 80. Die Klinge ist aus sehr gutem Waffenstahle gearbeitet, den nur harte Feilen anzugreifen vermögen. Nächst der Bruchstelle der Klinge sind 15 mm von einander entfernt, drei 5 mm tiefe Scharten eingehauen, welche das Schwert indess noch nicht sprengten, erst am vierten Hiebe ist die Bruchstelle. Die Form der Waffe, speziell der charakteristische, geschweifte Bügel am Griffe lassen sie sofort als eine keltische Klinge von s. g. La Tene Typus erkennen. Die 8 tiefen Scharten aber zeigen, dass sie gewaltigen Hieben eines noch besseren Schwertes begegnete; der vierte Hieb sprengte die Waffe. Aus der Form der Scharten ist ersichtlich, dass dieselben in Primhieben geschlagen wurden. Fig. 31, stellt einen gallischen Krieger dar, welcher zu einem solchen Hiebe ausholt. Die Darstellung ist auf einem Belief im Louvre, und sie zeigt auch die Schäftung der gallischen Spatha. In den Holz- oder Knochen-griff ist der aufwärts geschweifte Eisenbügel eingesenkt. Er hatte den Zweck, die Mündung der Scheide, über welche sich die Parirplatte des Griffes schob, zu decken und so 'das Eindringen von Nässe in die Eisenscheide zu verhindern. Aber wer war der Gegner, der die -wuchtigen Hiebe führte? wo der Kampfplatz? — Da die Klinge ihrer Form nach der s. g. Mittel-la Tène-Stufe angehört, so dürfen wir sie um e. 100 v. Chr. setzen. So hätten wir den durch diese Funde die Umrisse eines Geschichtsbildes der Gegend von Veldes gewonnen, welches sich uns in folgenden allgemeinen Zügen entrollt. Schon in der ältesten „Metallzeit“ oder s. g. „alten Bronzezeit“ drangen Leute bis in die Wildnisse am Triglau vor, wo sie Eisenerze gruben und sie unter anderen in der Wochein auf der Aidna verhütteten. Ihnen folgten die Italer als Eisenschmelzer, wie dies die bei den alten Schlackenhalden gefundenen italischen Bogen-, Certosa- und Serpegiante-Fibeln beweisen. Für die Anwesenheit der Kelten und ihre Kämpfe spricht das oben beschriebene Schwert, und dass die Römer hier herrschten, beweisen die Funde ebenfalls. Von Slaven und Gothen haben wir endlich wieder in Veldes die Schmucksachen aus den Gräbern auf Berda und Münze Theodahats, und von Franken den schönen Seramasax überkommen. Müllner. Fund eines Bronzedolclies in den Woclieineralpen. Der Besitzer Franz Kristan in Veldes übergab jüngst dem Gefertigten für das Landesmuseum die untere Hälfte eines Bronzedolches, welchen derselbe vor circa 15 Jahren im Stein-Gerolle der Veldeser Alpe Lipanca in der Wochein gefunden hatte. Diese Alpe liegt in 1634 m Seehöhe, 7—8 hm in der Luftlinie östlich vom Triglav, zwischen Debela peč und Lipanski vrh, unter den Felswänden, welche die Ostseite des Kermathales abschliessen. Das Landesmuseum besitzt seit 1885 einen Dolch, welcher 1880 in St. Magdalena bei St. Marein gefunden wurde, und dessen untere Hälfte mit unserem Fundstücke geradezu congruent ist. Cf., Taf. IX, Fig. 32, wo das Stück a b die Form und Grösse des Dolchfragmentes von der Lipanca vorstellt. Dieses ist 10 cm lang und 2 cm breit, von rhombischem Querschnitte und aus schöner goldglänzender Bronze gearbeitet. Der Dolch von St. Magdalena, Fig. 32, ist 19 cm lang. Die Griffzunge an den Seiten mit aufgeworfenen Bändern versehen, um die Griffplatten aus Holz oder Horn aufzunehmen, und mit zwei Nuth-löchern versehen. Ein Stück von etwa 2—3 cm Länge mit einem dritten Nuthloche ist abgebrochen, so dass die Griffzunge ursprünglich circa 6—7 cm und die ganze Waffe 21—22 cm Länge gehabt haben dürfte. Diese Griffzungen entsprechen denen der Schwerter und Dolche unserer s. g. „alten Bronzezeit“, welcher wir auch unsere beiden Dolche zuweisen müssen. Aber wie gelangt dieses Fundstück in die Felswände der Lipanca, in fasst 5000' Seehöhe in den Alpenwüsteneien des Triglavstockes ? — Die Sache lässt sich erklären, wenn wir erwägen, dass sich unmittelbar südlich der Lipanca die Bohnenerzfelder des Woeheiner Hochplateaus ausdehnen. Unmittelbar an die Lipanca stossen die Eisenerzlager na Kapierci, an diese reihen sich die Erzfundorte Mrež išče, ferner pod Bazo v nächst der Alpe Javornik, ferner weiter südlich die Bohnerzlager von Rudno-polje und Mesnovec. Schon lange bekannt ist das prähistorische und römische Eisenwerk auf der Aidna bei Woeheiner-Feistritz. J) *) Herr Gašperin 1866, Werksbeamte in Jauerburg, erzählte mir am 12. October des genannten Jahres, dass der Knappenvorsteher Jakob Stare von Kersehdorf, zwei Jahre früher in einem alten Funde in der Wochein bezeugen, dass auch schon in vorrömischer Zeit hier Eisen gewonnen wurde. Der Fund unserer Dolchspitze scheint indess nicht nur Fingerzeige zu geben, dass hier die Eisengewinnung noch über die s. g. Hallstattperiode hinaufreicht, sondern auch anzudeuten, dass man schon in jener frühesten Zeit, als die ersten metallkundigen Leute in unsere Alpen kamen, jene hochgelegenen Erzfelder ausbeutete, welche noch bis in die jüngste Zeit die Eisenschmelzen von Althammer, Feistritz und Pozableno mit Erzen versorgten. Müllner. Ein slovenisclies bibliographisches Unicum auf (1er königlichen Bibliothek in Kopenhagen. Mitgetlieilt von P. v. Radios. (Schluss.) Die in deutscher Sprache abgefasste Widmung des Uebersetzers, Hanns Tulschack gilt: „Den Edlen vnd / Ehrutugenthaffcen Fra / wen Maria, des Edlen Gestrengen Herrn Hansen Kisls zu Kaltenbrunn und Ga-nabitz,Bitters, etc. Ehegemahl/ vnd Margareth des Edlen vnd Ehrnveszten Herrn Georgen von Bain zum'Starmal (Stermol), etc. auch Ehelichen gemahl/beyde geborne Paradeiserin, Schwestern, Meinen gantz G.(nädigen) und G.(nädigen) Frawen. Nach einer geistlichen Einleitung sagt der Widmende wörtlich, wie folgt, über den Zweck seines Buches: „so hab ich auch das meinige thun und disz klein betbüchlein, so Doct. Johannes Habermann Lateinisch und Teutseh allen Christen zu gut auszgeheu lassen, vnsern Kr ai n er n, nach meinem besten Vermögen in die gemeine krainerische Sprach vertolmetschen wollen, damit man also ein feine vnd schöne, auch ein ordentliche Form hette, allerley noth vnd gemeines vnd sonderliches obligen, nebeuvnd dem heiligen Matter vnser, Gott dem Herrn fürzutragen,“ u. s. w. Die Dedication schliesst mit den Worten: „Eure Ehrntugenden aber, als sunders Gott seligen Frauen hab ichs hiemit zueignen vnd verehren wollen, fleisziglichen bittend, solches von mir, als E. E. vnderthe-nigen Diener frölich und G(nädig) annemen wollen. Welcher E. E. ich mich mit Fleiss beuelhen thue. Datum Laibach den 20. February im 1579. Jar. Derselben E. E. Unter-theniger Diener Hans Tulschak. Die nun folgende slovenische Vorrede soll den Leser darüber belehren, wie er beten solle „koko ima vfaki ker-fzhenik prou moliti,“ und deshalb, so gelangt der fasst durchaus aus Schriftstellen zusammengesetzte pastorale Inhalt derselben zu dem Schlüsse: wie in solch evangelischem Sinne vor einigen Jahren ein frommer und unterrichteter Schachte, der hart hinter der Alpe „Javornik“ gelegenen „Rudna dolina“ räthselhafte Gegenstände gefunden habe. Die Alpe Javornik liegt in der Luftlinie 2'5 lem südwestlich von der Lipanca. Prediger im deutschen Lande Namens Johann Habermann ein Gebetbuch in lateinischer und deutscher Sprache habe drucken lassen, so seien jetzt im gleichen Sinne diese Gebete in das Slovenische („v Slovenfki Iesik“) übersetzt und gedruckt worden, zu Nutz und frommen der Slovenen in diesen bösen Zeiten „taku imamo mij Slovenci teifte tudi sa lubu imeti inu teifte vleteih puflednih hudih zhafsih . . . . moliti“, u. s. w., u. s. w. Das „Begister“ zählt nun die in dem Buche enthaltenen Gebete auf, zu jedem Tage der Woche, von Sonntag beginnend (Blatt 1 bis 92), unter den Gebeten des Montag befindet sich auch das in jenen Tagen der stets drohenden Türkengefahr actuelle Gebet „Super Turka“ (Bl. 26, 27); von Blatt 94 bis 131 reichen dann die Gebete, welche jeder in seinem Stande zu beten hat (Molitve, katere ima vfaki vfvoim ftanu molyti). Es folgt dann der Text der Gebete selbst, dessen Abdruck, beziehungsweise sprachliche Behandlung, wie ich schon oben angedeutet habe, einer speciellen Arbeit Vorbehalten bleibt. Diesem Gebetbuche Habermann-Tulschak erscheint am Schlüsse beigebunden: Ta celi /Oatechismus/ eni Pfalmi inu tih vegshih Godij, Stare inu Nove kerfzhanske Peifni od P. Truberia, S. Krellia inu od drugih sloshene, Sdai supet na novu popraulene inu sveliku leipimi Duhovnimi Peifni pobulshane v Lublani MDLXXIX gewidmet Junkherrn Georgen Ivhifel zum Kaltenbrunn vnd Baszbor Erbtruchsesz der Fürstlichen Graffschaft Görtz, Pfandherrn auf Weixelburg, etc.“ Es erübrigt noch einige Worte über die äusseren Verhältnisse, über Stellung, Thätigkeit u. s. w. des „evangelischen Prädikanten“ Tulščak, vulgo Scherer, in Krain beizufügen, um so mehr als Safarik am angegebenen Orte, J) wo er von den slovenischen Schriftstellern biographisch handelt, bei Tulščak ausdrücklich sagt: „ist uns seinen übrigenLebensumständen nachvöllig unbekannt.“ Die inzwischen geöffneten Archive und einschlägigen Publicationen, namentlich die Arbeiten von Elze, Dimitz u. a. ermöglichen uns, ein kleines Bild von Tulščaks Wirken zu liefern. Wie Primus Trüber und andere, vorher Priester der römisch-katholischen Kirche, schloss er sich (um die Mitte des 16. Jahrhunderts — circa 1550) der „reformatorischen Bewegung“ an. Er wirkte bereits 1559 in Laibach als Prediger * 2), 1562 ergieng gegen ihn wie gegen Trüber der Verhaftsbefehl3), im Jahre 1563 wurde im Landtage beschlossen, da Tulščak der Fülle der Arbeit, nicht gewachsen, die Stellen der Prädicanten zu vermehren, 4) 1565 wurde er durch Krel, der 27 Jahre alt war. in der Vorrückung zum Superintendenten präterirt, O p- 15. 2) Elze : Die Universität Tübingen und die Studenten aus Krain, p. 54, Anm. 2. 3) Elze: Die Superintendenten ... in Krain, p. 15, 16; Dimitz Geschichte Krains, II, p. 267. 4) Elze: Superintendenten, p. 18. „da er sich mehr nur zu einem Diakonus eigne“ J) und im Jahre 1569 in Folge der aufgetauchten „Chorrockfrage“ — da er „eigensinnig auf der Ablegung des Chorrockes beharrte“ — unter dem Superintendenten M. Christoph Špindler von der Landschaft seines Dienstes entlassen. * 2) Er wandte sich nun dem Kaufmannsstande zu, denn wir lesen in der Landtagsveihandlung von 1572, 80. Jänner: „Hansen Tulschak christlichen Predikanten auf Suplik 50 fl. Provision gewährt (er ward wahrscheinlich zu Aushilfen verwendet) doch soll er s.ich der Kaufmannschaft enthalten.“3) Jetzt befasste er sich auch schon mit Uebersetzungsarbeiten geistlicher Schriften ins Slovenische, denn die Protokolle der Landschaft enthalten zum selben Jahre (1572) wiederholte Bemerkungen betreffs seiner Translation von Luthers Postille. 4) Zum Jahre 1577 findet sich5 6) ein Schreiben des Erzherzog Regenten in Graz Karl II. (ddo. Graz 10. April) an den katholischen Vikar in Mannsburg „über geheime Conventicula und Predigten, welche ein sectischer Prädikant Johann Tulschak in der Kirche St. Niclas zu Podgier (Podgóra) haltet.“ In der Pestzeit des Jahres 1579, da der Landtagsausschuss zu Krainburg tagte, erhielt er von diesem unterm 12. Oct, „weil er sich zu den inficirten Personen gebrauchen lassen“ eine Gratification von 80 fl.,G) und aus eben dem Anlasse 1580 eine neuerliche „Verehrung“ von 40 fl. 7) Das Jahr darnach (1581) erscheint Hanns Tulschak in der „Delegation der Landschaft“ zur Revision der Dalmatinischen Bibelübersetzung und erhält nach deren Erscheinen auch ein Exemplar derselben in Weissleder gebunden.8) Das alte „Tauf-, Trainings- und Sterbebuch“ der Laibacher Prädikanten (im Domarchive) weisst den Hanns Tulschak von den Jahren 1581— 1592 als „E. E. Landschaft Prediger“,9) 1582 war er eine Zeit „Substitut“ in Mottling, 1588 erscheint er wieder in Laibach unter den Inspectoren der landsch. Schule, 10 *) 1590 emeritirt starb er um 1594 ir), mit Hinterlassung zweier Söhne Jacob und Caspar, die sich gleich dem Vater dem Predigeramte widmeten. 12) *) Elze 1. e., p. 31. 2) Elze 1. 0., p. 35. 3) Lanciseli. Archiv im „Rudolfinum“, Landtagsprotokoll 1530 bis 1573. 4) L. c. 10. März, 27. Juni. 5) Landseh. Archiv Musealabtheilung. 6) Landtagsprotokoll (1579) 2 Pol. 519/6. 7) Dimitz 1. c. III, p. 149. 8) Dimitz 1. e. III, p. 197 und 209. 9) Mitth. d. hist. Ver. f. Krain, 1864, p. 7. I0) Landseh. Arehiv, Landtagsprot. 1583, fol. 438/b. “) Elze Tübingen, p. 54 (Anm. 2). 12) Elze Tübingen, p. 54, 56. Die Ausgaben der Stadt Laibach bei der Anwesenheit Kaiser Leopold I. im Jahre 1660. Mitgetheilt von P. v. Badi es. Die Bücher des Kämmereramtes der Stadt Laibach1) aus dem 17. Jahrhunderte enthalten unter dem Jahre 1660 in der Reihe der zu den einzelnen Monaten aufgeführten Ausgabeposten auch jene Zahlungen, welche das genannte Amt auf die Vorbereitungen und Herrichtungen leistete, da es galt den Landesfürsten bei seinem Hereinkommen behufs Entgegennahme der damals üblichen „Erbhuldigung“ würdig zu empfangen. Valvasor hat uns in dem III. Bande seiner „Ehre des Herzogthums Krain“ 2) einen ebenso ausführlichen wie anschaulichen Bericht der anlässlich dieser Kaiserfeier vom 7. September bis 8. October stattgehabten mannigfaltigen Festlichkeiten geliefert und es auch u, a. verzeichnet, wie die Bürgerschaft an dem festlichen Einzuge des Kaisers und an anderen feierlichen Acten Theil genommen, wie sie z. B. 100 Mann stark beim Vicedomthor, 600 Mann stark beim Landhause im Gewehr gestanden, wie sie während der ganzen Anwesenheit des Monarchen bei seinem „Losament“ im fürstbischöflichen Palais Wache gehalten, wie Laibach es in Erleuchtung der Fenster allen andern Städten zuvor gethan u. s. w. u. s. w. Aus den nun uns vorliegenden Rechnungen des Kämmereramtes der Stadt Laibach entnehmen wir aber ein Detail jener communalen Vorsorge für die Anwesenheit des Kaisers in unserer Stadt, wie sie eben nur aus den Ziffern hervorzuleuchten vermag. Es dürfte daher von ganz besonderem Interesse sein, diese Fest-Ausgabeposten in der Reihenfolge ihrer Aufzeichnung kennen zu lernen, da aus dieser Folge auch auf dies und jenes fachgemäss dringliche oder wirthschaft-lich mehr minder bedeutende Moment in der geschäftlichen Abwickelung Streiflichter werden fallen können. Zum Voraus mögen jedoch einige zusammenfassende Bemerkungen gestattet sein. Nach dem in diesen Aufzeichnungen enthaltenen Materiale leistete die Stadt Laibach neben dem, dass sie, was in das Bereich der communalen Thätigheit fiel, die Strassen und Gassen in einen würdigen Stand setzte, dass sie die ihr gehörigen Gebäude herausputzte, dass sie vor dem Rathhause zu besonderer Zierde einen eisernen, vergoldeten mit Figuren geschmückten Brunnen aufstellte, auch die Herrichtung der kais. Küche, die Herstellungen der’Stallungen für die kais. Pferde, die Lieferung von Four age, die Beistellung von Wein, die „Präsentirung“ der üblichen „Lehenochsen,“ die Ausstattung eines Frachtschiffes („Storie“) zur Fahrt auf dem Laibachflusse u. a. m. nicht zu ver- *) In der älteren Registratur des lobi. Magistrates der Stadt Laibach. Anm. d. Verf. 2) p. 371-388. gessen die Thor Schlüssel, welche der Bürgermeister dem Monarchen beim Einzüge in die Stadt zu überreichen hatte. Dazu kamen dann die „Geschenke,“ welche die Stadt der kais. Begleitung „verehrte,“ gleichwie sie sieh für die Zustellung der Privilegien-Bestätigung erkenntlich zeigte ! Unterm 15. Juli 1660 hatte Kaiser Leopold von Graz aus nach Laibach eröffnet, dass er hier die Erbhuldigung persönlich anzunehmen gewillt sei. Darauf kamen drei Wochen vor dem am 7. September erfolgten Einzuge —■ also Mitte August — „etliche Kayserliche Bedienstete, welche mit Zuziehung eines und des Anderen Zugeordneten von der Landschaft und aus der Stadt alle die Häuser durchsahen und für den hohen kaiserlichen Ko-mitat die Quartier auszeichneten.“ Und in diesen Tagen beginnen auch schon die Eintragungen der einzelnen Ausgabeposten. Da lesen wir: 1660 August: für Nägel zur Aufrichtung Kays. Majestät Stall 24 fl. 54 kr. (Krainerischer Währung) für 8 paar Kader so für die Gemaine Stadt-Stukh (Geschütze auf dem Schlossberg zur Lösung der Freudensalven) ac-comodirt worden sammt dreien Achsen verglichnermassen, weil das Gehiilz gemeiner Stadt gehörig von Paar zu 12 Liber, 22 fl. 40 kr. 1660, 18. August: geben dem Jury Veiti, Bürger und Fleischhakher allhier zu Erkauffung 6 schöner Hung risch er Ochsen, par und in specie 66 Kronen, welche laut Quittung erkauft und Ihrer Köm. Kay. May. Leopoldo dem Ersten dieses Namens präsentirt werden 140 fl. 48 kr. 22. August: dem St. Voyda, Maurern und seinen Gespann, welche diese Wochen des Hrn. Obrist-Lieu-tenambt Quartier auf dem Kain ausgeweist vnd drei Tag in der Stadt gepflastert zalt sein Verdienst von 10 Tagwerch à 24 kr. mit 4 fl., 2 Tagwercher, die ihnen die Handreichung gethan a 12 kr. mit 2 fl. 25. August: Erkaufft von dem Mathia Sonn an n und Bartime Kr ai 11 120 Pf. pfannen Pech (zur Stadt-beleuehtung) mit 2 fl. 29. August: Martin Kh or pp rer und seinem Knecht, welche diese Wochen bey der Kays. Kuchl gearbeitet haben bezalt von Tagwerch à 15 kr., 2 fl. 30 kr.; denen „pfrembden“ aber als Hannsen Kramer, Meistern und dessen drei Knechten bezalt von 22 Tagwerch dem Meister zu 24 kr., denen Knechten aber zu 18 kr., 7 fl. 6 kr. 4. September: erkauft abermalen auf mündliche Anschaffung meines gnädigen Herrn (des Bürgermeister Hans Reringer) für die H o f k u c h 1 7 Zuber und 25 Sehäffer, 4 fl. 50 kr. (im August waren zu gleichem Zwecke schon 9 Zuber und 15 Schäffer von Primizen Voukh für 3 fl. 30 kr. erkauft worden). 4. September: für den Hab er n, so Ihrer Kay. May. präsentirt worden liess 100 sekh (Säcke) machen bezalt sammt dem Macherlohn einen zu 22 kr., 36 fl. 40 kr. 5. September: Meister Hannsen Zimmermann, welcher diese Wochen sambt seinen 13 Knechten an der Kays. Kuchl gearbeith und in allem 67 Tagwerch verricht dem Meister zu 24 kr. und denen Knechten zu 18 kr., 20 fl. 42 kr. 5. September: dem Jury Kopatsch und seinen Knechten, welche diese Wochen an der Kays. Stallung in dem Zwinger bey dem Klosterthor gearbeith à kr. 18 von dem Tagwerch, dem Meister aber zu 20 kr., 4 fl. 48 kr. 5. September: Gregom Novakh und seinen Knechten, welche diese Wochen drey Stall auf dem Sabiekh (Žabjek) für die Kays. Pf er dt gemacht, bezalt von 51 Tage à 18 kr. dem Meister zu 20 kr., 15 fl. 30 kr. 5. September: dem Meister Khozian, Maurern und seinen 9 Knechten, welche dieser Woche in der Kais. Kuchl die Er dt1) gemacht* 2 3) bey dem Wasserstrom Laybach die M a u e r neben dem Zeughaus verbössert u nd in der Stadt gepflastert, auch unterschiedliche Sachen reparirt bezalt von 60 Tagwerch dem Meister zu 30 kr. und denen Knechten zu 24 kr., 24 fl. 36 kr. 5. September: dem Michael K e r s c h i n, Zimmermann zait, welcher diese Wochen die Prukhen überlegen helfen von 6 Tagwerch 1 fl. 48 kr. (das Holz zur Ausbesserung der Brücken stellte die Stadt aus ihrem „Gehiilz“). (Im Lazaret und im Zeughause wurden Hütten niedergerissen und das Materiale in der „Hofkuchl“ und zu den drei Stallungen, für 300 Pferde, verwendet). 5. September: laut des Kays. Futtermeisters quittung habe dem Josephen Bosio 100 star habern, so Ihrer Mayestät präsentirt worden bezalt 177 fl. 46 kr. 2 Pf. 5. September: Ver'mug des Kays. Kellermeisters Quittung hab auf Beuelch E. Ehrs. Magistrats Ihrer Kays. Mayestät präsentirt 11 La gl Tshernekhallers) so 605 Viertel gemessen à 20 kr. „undter dem Raiff,“ 201 fl. 40 kr.; vier Lagl Rofaschkh (Refosco) mit 220 Viertl à 13 kr., 47 fl. 40 kr., dann ein Vassl Vin de Canea mit 50 Viertl à 48 kr.; dem Khays. Fourier auf freundlichen Beuelch des Hrn. Bürgermeisters, indem er von Laibach auf Görz verreist ein „Khellerle“ mit 6 Viertl Ter an dt à 16 kr. dann 8 Viertl Tscher-nekhaller à 24 kr. angefüllt. Item indeme der innere Rath auf Ihre Mayestät bey denen Kapuzinern4) gewartet, vier Flaschen Terandts mit 8 Viertel holen lassen zusamben 6 fl. 56 kr. 12. September: Hannsen Kramer, Zimmermann und seinen 6 Knechten, welche diese Wochen die Kays. Stallung gemacht, auch an dem H. Sonntag den gantzen Q Den Boden. 2) Dazu wurden laut Ausweis der städt. Ziegelhütte 1100 Ziegel verwendet. Anm. d. Verf. 3) Ueber den Tsehernekaller Wein sieh : Valvasor, II. Buch, (I. Band), 268, 270. *) An der Stelle der heutigen Sternallee. Anm. d. Verf. \ Tag gearbeith bezalt von 47 Tagwereh dem Meister per 24 und denen Knechten zu 18 kr., 14 fl. 42 kr. 24. September: dem Martin L a n g, Sclinürmaeher vor (für) machung der Fransen zum Baldekhin (Baldachin) 3) lauth Decret 10 fl. 18 kr. 6. October: laut des Hrn. Bürgermeisters Anschaffung und dits Orths gethanen Beschlusses ist Vermug Specification denen Hoch- und Niedern Officieren (Beamten) Ihrer Kay. Mayestät und auch ihrer Hochfürstl. Durchlaucht, (des Hrn. Erzherzogs) zum freundlichen Abzug spendili und ausgezalt worden 453 fl. 7 kr. 6. October: Hrn. Gregom Mazoll bezalt sein Auszug (Rechnung) vmb gemachter Ayfeeith zu der Story (Schiff auf dem Laibachfluss) laut Anschaffung mit 16 fl. 6. October: pro den denen Kays. Leuthen (Dienerschaft) gegebenen Wein bezalt Hrn;. Sebastiano Kle-mentschitsch vermug anschaffung 11 fl. 10 kr. (October): Hrn. Sebastian Schnekh, Verguld-tern, wegen verdienter Arbeit bey dem Baldakhin, dann von Vergili den der Prunröhr auf dem Platz Kraft Anschaffung gutgemacht 50 fl., Franzen Reinhardt, Pro-fossen Leitenambt bey dem Kays. Hofstatt auff des Hrn. Bürgermeisters mündlich befelch verehrt Vs Kronen, 1 fl. 4 kr. (November): bezalt Hrn. Stephan Graffader (Grafheider), (Kaufmann), pro dargegebene Wahren zu der Huldigung (wahrscheinlich Tücher oder Leinenwaare) im Auszug mit 20 fl., Herrn Michael Neuriser (gleichfalls Kaufmann) ä conto seines Auszugs laut Anschaffung und Quittung per 600 fl. (wahrscheinlich Sammt und Seiden-waaren). 15. November: bezalt Augustino F er fi Ila, P i Idil a u e r n den auf die gemeine Stadt Storia (Schiff) geschnittenen Adler laut Auszug mit 3 silber Kronen, 6 fl. 24 kr. 21. November: Johannsen Frankh laut decret zalt per verrichter Tischler-Arbeit zu der Storia dann die Stangen zu dem Baldahin, darunter Ihre May. Leo-poldus der Erste dieses Namens eingeritten, 22 fl. 29. November: Hannsen Kr i u i t z, Schneidern, bezalt laut decret sein bey dem Baldakiii vnd gemeiner Stadt Storia verrichter Arbeit, 20 fl. 9. December: Hrn. Thomasen Stegar, Malern, sein Auszug pro verrichter Arbeit auf dem Vi cedo mb-thor und beeden Prunnbildern mit 18 fl. 10. December: dem Kaspar Dolmessinger. laut Anschaffung und von sich gegebener Bekanntnuss von P r u n n - S e i 1 (Säule) und zwei Prunn-Pildern mit 82 fl. 8 kr. Darunter der Kaiser „eingeritten.“ Anm. d. Verf. 11. December: Herrn Michael Neuriser erlegt a conto seines Auszugs laut Anschlag und Quittung 600 fl. par. 14. December: Durch Hrn. Giacomo Locatelli (vmb willen erlangter Confirmation vber die Stadtfreyheiten) gut gemacht 300 fl. Teutschgelt mit 100 Duc. in Goldt laut Anschaffung fl. Krainerischer Währung 355 fl. 33 kr. 1 Pf. 1 aggio davon 1 per Cento 3 fl. 33 kr. 1 Pf. 1661, 7. Jänner: Hannsen Ebenberger, Schlosser pro die zw een Schlüssel so Ihrer May. Leopoldo dem Ersten durch den Hrn. Hannsen Beringer von Rer inberg alss derzeit gewesten Bürgermeister präsentirt worden die Gebiier entricht laut Auszug mit 1 fl. 4 kr. Sclmssgelder für Wild im Jalire 1788. Im Archive der gräflich Auersperg’schen Stammburg Auersperg befindet sich eine Aufzeichnung über Schussgelder, welche im Jahre 1788 für diverses Wild auf den fürstlich Auersperg’schen Herrschaften Auersperg, Sonnegg und Neumarktl bezahlt wurden. Es galt folgende Taxe für: Bären 2 fl„ Wolf 4 fl. 30 kr., Luchs 4 fl. 30 kr., Wildkatze 30 kr., Fuchs 30 kr., Fischotter 2 fl., Wiesel 17 kr., einen grossen Raubvogel 15 kr., einen kleinen Raubvogel 10 kr., Hirsch 2 fl., Reh 45 kr., Gemse EHI; 80 kr., Hase 7 kr., Auerhahn 41 kr., Schildhahn 27 kr., Schneehuhn 9 kr., Waldschnepfe 6 kr., Moosschnepfe 4 kr., Schwann 1 fl., Gans 34 kr., Stockente 6 kr., Kranich 34 kr., (nämlich Conv. Münze). Müllner. Mittheilungen aus dem Museum. Erwerbungen des krainischen Landesmuseums im Jahre 1894. I. Geschenke. Die Bauleitung des „Narodni dom“: Eine rohe Thonlampe und zwei Erzmünzen von Claudius und Hadrian, gefunden bei der Grundaushebung für den „Narodni dom.“ Das im Mai d. J. verstorbene Fräulein D o r f m e i s t e r legirte dem Museo drei Oelgemälde ihres Vaters des Malers Dorfmeister. Herr A. Vouk in Veldes gestattete den auf p. 117 besprochenen Tumulus zu durchforschen und überliess die dort gefundenen Sachen dem Museo. Dieser Nummer liegt 1 autografirte Tafel bei. "ISSg Das Blatt erscheint monatlich 1—l1/, Bogen stark mit Beilagen und kostet ganzjährig 4 fl. = 8 Mark, halbjährig 2 fl. = 4 Mark. Redakteur, Herausgeber und Verleger : Alfons Müllner, Musealcustos in Laibach. — Druck von Klein & Kovač in Laibach.