Wien, Öen 1. März 1909. 17. Zayrg. Man vergesse doch nicht, daß das, was der Arbeiter mehr einnimmt, auch wieder ausgegeben wird, und so dem Gemeinwohl nutzbar gemacht werden kann. Man lerne also endlich die Lohnerhöhung des Arbeiters nicht bloß vom engen Krämerstandpunkt aus werten, sondern beurteile sie von den grotzen volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten, von denen aus man den Kulturfortfchritt der Zukunft ermessen lernt. Dann wird man endlich aufhören, kleinlich über Erscheinungen zu zetern und zu raunzen, die nur den Weg bedeuten zu neuen und gesünderen Formen der menschlichen Gesellschaft! Die Arbeit ist die Quelle des Reichtums. „Die Arbeit ist die Quelle alles Reichtums." Ein Sprichwort und ein Wahrwort zugleich. Ja, gewiß ist die Arbeit die Quelle alles Reichtums; sie ist noch mehr: die Schafferin aller Werte, die Grundlage jeder menschlichen Gesellschaft. Aber ebenso wahr ist es auch, daß die Arbeit die Quelle alles Reichtums der anderen ist, jener anderen, die das ganze Jahr keinen Handgriff nützlicher Arbeit tun, jener anderen, die in Ueberfluß und Ueppiqkeit leben. Aber diejenigen, die.jahraus, jahrein vom frühen Morgen bis zum späten Abend ihre Hände rühren, die sich kaum eine Stunde Rast gönnen dürfen und ihr ganzes Leben in mühevoller, geist- und körpermordendcr Arbeit dahin-bringen, die sind arme Schlucker und bleiben es ihr Leben lang, bis sie in irgend einem Winkel elend verkommen. Aür diese ist die Arbeit nicht die Quelle alles Reichtums; ihnen lohnt sie keine Mühe, ihnen verschafft sie keinen Uebersluß, ihnen gönnt sie keinen Genuß, nur ein armseliges Dasein bei schlechter und ungenügender Nahrung, m elender Behausung und »och dazu Kummer und Sorgen, Krankheit und früher Tod, das ist der Lohn für ein ganzes Leben voll Mühe und Plage. Die Arbeit ist die Quelle alles Reichtums; sie ist es. die das Menschenleben ermöglicht und alles dasjenige herbeischafft, was zum Leben erforderlich ist. Sic ist also die Voraussetzung jedweden Menschendaseins, die Boraus-setzuug unser aller Existenz. Man stelle sich nur einmal vor, wie sich das Leben gestalten würde, wenn plötzlich niemand da wäre, der uns die Kohle aus der Erde holte; oder wenn uns einmal über Nacht alle Bäcker und Fleischer davongingen oder wenn es auf einmal keine Spinner und Weber, keine Schneider und Schuhmacher gäbe. Bären, mit deren Fellen sich unsere Vorfahren bekleideten, gibt es fast keine mehr; eine allgemeine Auswanderung in die warmen Gegenden ist undenkbar, weil es dort wieder an den Möglichkeiten für die Gewinnung der Nahrungsmittel fehlt. Man kann sich kaum ausdenken, welche Folgen bloß der eine oder der andere dieser ^äHc nach sich ziehen würde. Ohne die Tätigkeit der Arbeiter, die nützliche Werte schaffen und aus den Rohstoffen alle Lebensbedürfnisse Herstellen, gäbe es also überhaupt keine menschliche Gesellschaft. Ist also die Arbeit nicht bloß die Quelle alleS Reichtums, sondern die Vorbedingung Jedes Menschendaseins überhaupt, so sind doch wohl diejenigen, in denen sich die Arbeit verkörpert, die Träger der Arbeitskraft, die Arbeiter und, Arbeiterinnen, die nützlichsten und unentbehrlichsten Glieder der großen menschlichen Familie, die man heben und achten und mit allen jenen Genüssen und Freuden umgeben sollte, die geeignet sind, die Arbeitslust und Schaffensfreude zu heben und die Arbeitskraft zur höchsten Ergiebigkeit zu steigern. Aber sehen wir nicht, wie man diese wichtigen Glieder der menschlichen Familie behandelt? Man sieht sie von oben herab an, betrachtet sie als minderwertig, hat für sie nur Hohn und Spott, und Beschimpfungen und Mißhandlungen sind sogar nichts Seltenes. Und wo man doch zur Einsicht gekommen, daß die Arbeiterschaft notwendig ist, dort betrachtet man sie eben als ein notwendiges Nebel. Sie wird schlecht gelohnt, muß deshalb schlechte Nahrung genießen, in elenden Wohnungen hausen, muß sich alle anderen Kulturgenüsse versagen und muß froh sein, überhaupt nicht zu verhungern oder zu erfrieren. Ihre Nachkommen sterben entweder schon im frühen Kindesalter oder müssen wie sie selbst ihre Zentralorgan des «Desterretcbtsclien Ltsenbsbn -personales. Redaktion: Wien, Y/i, Zentagaffe tlr. 5. R«dakt,onsschlu>> hier 3T#o< bor htm Erscheinen des BlatteS. Sytetfyfttm&cn flnb jeden Tag mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage von 10 Uhr vormittags bis >/„4 Uhr nachmittags. Jilsertionspreis: Die zweimal gespaltene Ronpareillezeile oder deren Raum to Heller. Bei Iahrcsaustrag Rabatt. Äbonnements-Bedingungen r Halbjährig .............................Kr. 2'38 Ganzjährig............................... L 76 Für das Deutsche Reich ganzjährig Mk. 6.—. Für das übrige Ausland ganzjährig 9 Franken. Telephon Wr. 2328. Erscheint jeden JO* und 20. im Monat. Wahlst-ruch: Was wir begehren von der Zulunst Fernen: Datz Brot und Arbeit uns gerüstet stehen, Datz unsere Kinder in der Schule lernen Und unsere Greise nicht mehr betteln gehen. t$>. Kerwegh. Cohnerhöhung und Preissteigerung. Sagt einer Beut’ aus hohem Rednerpult Mit etwas Zungenkunst und Spiegelsechten: „Die Müllerknechte sind an allem schuld, An allem Schädlichen und Schlechten." Und wiederholt int Lande weit und bereit Den gleichen Satz mit kühler Ueberlegung, Dann haben wir in äußerst kurzer Zeit Die große Anti-Müllerknecht- b e w e g u n g. Ludwig Fulda. Unter den vielen Argumenten, die von den Gegnern der organisierten Arbeiterschaft gegen diese ins Feld geführt werden, erfreut sich eines unter fast allen Bevölkerungsschichten einer besonderen Popularität: es ist die immer wieder gegen alle gewerkschaftlichen Verbesserungsbestrebungen als Haupttrumpf ausgespielte Behauptung, daß jeoe Lohnerhöhung, die von den Arbeitern den Unternehmern^ abgerungxn werde, sofort wieder eine Steigerung n,cü davon betroffenen Warengattung bewirke, die Arbeiter eigentlich auch von einem erfolgreichen totictt keinerlei nennenswerten Vorteil besitzen. Diese Auf-!» ^bwrnnt notwendigerweise um so mehr an Boden, 1er m t 6e utm verschiedenartigen Ursachen die Preise der Bedarfsartikel steigen und je verbitterter daraus «mmung immer breiterer Volksschichten wird. Wenn oayer Herr K u n s ch a k am letzten christlichsozialen „Reichs-Parteitag" in seinem geistreichen Vortrag über »Die Arbeiterfrage' dieses Svteßerargument frisch aufgewärmt hat dann liegt darin nicht bloß sozialpolitische Unwissen- ilClt. fnnhprrt oirr mt+08 hovn4*m^ Kio gegenwärtige Stimmung spekulierende Demagogie. Wollte inut.lr fre*l'ch bei derartigen seichten Argumenten von logischen Folgerungen reden, dann müßte man niedrige Arbeitslöhne als ein wahres Glück preisen, da sie zu gleicher Zeit ein Sinke» der Preise bewirken müßten. Jcnch der christlichen „Sozialpolitik" des Herrn Kunschak w,rd diese Argumentation auch damit gerechtfertigt, daß »hohe Löhne keineswegs immer für die Arbeiterschaft nutzbringend sind", weshalb der Streik in den meisten «allen als direkt schädlich und nachteilig bezeichnet werden muß. Darnach sind es also die Arbeiter, die an allem Uebel schuld sind, wenn sie ihre Forderungen nach höheren lohnen geltend machen und man "wird bei der aus solch geistreiche Art gezüchteten Antiarbeiterbewegung unwillkürlich an die unseren Ausführungen vorangestellten Worte Fuldas erinnert. . Der Einwand, der hier den Bestrebungen auf höhere Arbeitslöhne entgegengehalten wird, hat nun allerdings feine Wurzel in der alten bürgerlich n Wirtschaftslehre, wonach der Lohn dem zur Produktion bestimmten Kapital entnommen wird und wonach, wenn diese Lehre richtig wäre, der Kapitalist lediglich aus Humanität, als vorsorglicher »Brotvater" für feine Arbeiter sich der Gütererzeugung widmen würde. In der Tat freilich liegt die Sache so, oaß der Arbeitslohn nur einen Teil des Mehrwertes repräsentiert, den der Kapitalist „von Rechts wegen* zurückbehält und nur einen Teil davon gütigst dem Arbeiter in Form des Lohnes zurückerstattet. Marx hat nun zum erstenmal, entgegen den Anschauungen der »Ärgerlichen Nationalökonomie, HargesteHt, daß die Höhe des Arbeitslohnes in seiner durchschnittlichen Größe nicht willkürlich bestimmt werden kann, sondern bestimmten ökonomischen Gesetzen folgt. Er tut dies, indem er den Lohn als den «Preis der Arbeitskraft, gemessen durch Wtt" bezeichnet. Da darunter nach seinen grundlegenden Ausführungen im .Kapital" die zur Herstellung irgend einer Ware unbedingt gesellschaftlich notwen-“18 e Zeit verstanden wird, so folgt daraus, daß der Arbeitslohn zunächst von den jeweiligen Bedingungen und Voraussetzungen, unter denen die Produktion erfolgt, bestimmt wird. Steigt der technische Herstellungsprozeß in ugciid einem Berufe, so geht natürlich die Erzeugung einer bestimmten Warengattung rascher vor sich und die in einem Arbeitsstück ausgewendete Arbeitszeit hat sich verringert. Vervollkommnung des Produktionsprozesses bedeutet ello sür den Kapitalisten, der von dem Tauschwerte der Ware profitiert, eine steigende Mehrwertsrente, die er als Gewinn einsackt, während der Ertrag des Arbeiters in der steigenden Produktivität seines Schaffens gesunken ist, und zwar, wie aus dieser Darlegung hervorgeht, auch dann, wenn eine faktische Steigerung seines Lohneinkommens st a 11 g e f« n-den H a t. Das ist eben das große Geheimnis, das die bürgerliche Nationalökonomie verschwiegen Hat: Der Unternehmer bezahlt dem Arbeiter die Zeit, die sür die Herstellung einer Ware gesellschaftlich, das Heißt dem jeweiligen technischen Entwicklungsgrade entsprechend notwendig ist, und nichts darüber. Schrumpft diese Zeit infolge der unausgesetzt steigenden technischen Vollkommenheiten zusammen, dann erhält der Arbeiter nicht freiwillig einen größeren Anteil von der gestiegenen Ertragsfähigkeit seiner Arbeit, sondern er ist genötigt, sich diesen höheren Anteil durch den Zusammenschluß in seiner Organisation, im Wege des Lohnkampses zu erobern. Es muß daher auch d i e Frage vor allem aufgeworfen werden, wie es um die K u 11 u v e n t ro i cf l u n g der menschlichen Gesellschaft bestellt wäre, iven» es den Arbeitern völlig gleichgültig wäre, w i e sich der Ertrag ihrer Arbeit verteilt, und ob die Quote, die jie in der Form des Lohnes zur menschlichen Bedürfnisbefriedigung erhalten, größer oder kleiner ist? Folgt einer Lohnerhöhung, die sich die Arbeiter erkämpft Haben, wirklich eine Preissteigerung in der betreffenden Produktionsgruppe nach, was ja gewiß oft genug der Fall ist, dann Haben wir es nicht mit einer naturnotwendigen Erscheinung zu tun, die etwa gesetzmäßig eintritt, sondern in den meisten Fällen mit einer willkürlichen Regulierung irgend eines Preiskartells, dessen Zweck m der ungehinderten Hochhaltung der Mehrwertsrate besteht. Dazu kommt ein ständiges Steigen' der Bodenrente, die es vor allem bewirkt, daß gerade in den Großstädten die Mietsprerfe in den letzten Jahren unausgesetzt in die Höhe gegangen sind Da sich aber auch die besitzenden- Klassen zugleich die politische Herrschaft im Staate gesichert haben, so tun Zölle und Steuern, die sie aus die allgemeinen Gebrauchsartikel abwälzen, zu der Verteuerung noch das ihrige. Nun kann es gewiß Vorkommen, daß unter allen diesen Einwirkungen die Quote einer erkämpften Lohnerhöhung sofort wieder weggenommen wird, und noch dazu unter dem heuchlerischen Vorwand, daß der „gute Unternehmer" ja gar keinen anderen Ausweg als den Preisaufschlag hatte. Aber auch unter diesem Gesichtspunkte, der bei nur oberflächlicher Betrachtungsweise die Lohnsteigerung als den Stein des Sysiphus erscheinen läßt, handelt es sich um eine Sache von bleibendem kulturellen Werte. „Der Druck der Arbeiterklasse", bemerkt Ed. Bernstein in seiner Abhandlung „Der Streik"*) sehr zutreffend, „auf die Lohnsätze ist in seinem wirtschaftlichen Wirkungen in der Regel ein Druck auf die Technik der Arbeit, und zwar ein Druck von unten nach oben, ein Drängen und Schieben nach beständigem Fortschritt; nur wo ein absolutes Monopol iede Konkurrenz ausgehoben und die Preisbestimmung zu einer Sache freier Willkür gemacht hat, würde der erhöhte Lohn die Arbeitsweise völlig unberührt lassen können. Wo dies nicht der Fall ist, heißt Lohnerhöhung Vervollkommnung der Produktion und wird somit ein wirksamer Stachel sür den rastlos schaffenden Menschengeist. Lohnerhöhung und Verkürzung der Arbeitszeit haben hier die gleichen sort-schrittssördernden Wirkungen. Es ist eine Wahrheit, die schon Picardo vor bald 100 Jahren erkannt Hatte, „daß verbesserte Maschinen oft nicht eher eingeführt werden könne«, ehe nicht die menschliche Arbeit im Preise steigt*. .In. dieser Tatsache, auf die übrigens der bekannte schweizerische Fabriksinspektor Schüller gleichfalls in seinen Berichten Hingeiviesen Hat, liegt der bleibende Kulturwert einer jeden von den Arbeitern erkämpften Lohnerhöhung. Sie wird zum Stimulus der P r o d u k t i o n s t e ch n i k und drängt allen Fortschritt in sichere Bahnen. Welche Vorteile aber hätte das menschliche Gemeinwohl, bk Gesellschaft als solche davon, daß eine Kaste von Menschen feinen Mehrertrag Cm der Arbeit infolge deren tüachfenben Intensität erhöht, weint ihnen nicht tnnner wieder ein größerer Teil davon abgernngen würde ? *) Ed. ©ernstein: „Der Streik". Verlag von Nütten u. Loennt g, Frankfurt a. M. UM" Der „Eisenbahner" erscheint in einer Anflage von 12.000 Exemplaren. Sette 2 Üiv. i freudlose Jugend in der Fabrik, bei der Maschine oder in der Heimarbeit vertrauern. Ihr Familienleben ist verkümmert und verdorben, denn in den meisten Fällen muß auch die Frau auf Broterwerb ausgehen und erst nach des Tages Last und Mühen die häuslichen Arbeiten bewältigen. Vernachlässigung der Körperpflege, gänzlicher Mangel jeder geistigen Anregung. Zant und Hader in der Familie, Roheiten und Ausschreitungen, das sind dann die Folgen eines solchen von stetem Mangel und steter Sorge um das notwendigste begleiteten Daseins Freudlos und von keinem Sonnenstrahl erhellt, so streichen Jahr und Jahr! dahin und zuletzt kaum ein Plätzchen, um die müde Seele auszuhauchen. Also ist die Arbeit die Quelle alles Reichtums — für andere. Für diejenigen, die wirklich arbeiten, ist sie die j Quelle aller Armut und Plage. Und nun die große Frage: yjhiß das so sein ? Ist der Arbeiter, ist die Arbeiterin dazu verdammt, für ewige Zeiten an Not und Elend gekettet zu sein? Ist es in den natürlichen und sozialen Gesetzen begründet daß andere die Früchte der Arbeit allein genießen und dem Arbeitenden selbst nichts davon übrig bleibt, als ein Leben voll Not und Entbehrungen? Die Frage ist längst beantwortet worden. Beantwortet mit'dem millionenfachen „Nein!" aller derer, die sich des Unrechtes und des sozialen Widerspruches bewußt geworden sind und sich in großen und kleinen Verbänden zusammengeschlossen haben, um im politischen und gewerkschaftlichen Kampf jenes System zu erschüttern, das der Menschheit zum Fluch geworden: das System der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Nein, es muß nicht so sein, wie es jetzt ist. Es war nicht immer so und wird auch nicht immer so bleiben. Die Verhältnisse, unter denen die Arbeiterklasse heute leidet, die einen mehr, die anderen weniger, sie sind das Produkt der Entwicklung. In den Händen der Arbeiterklasse selbst liegt es, diese Entwicklung dahin zu leiten, daß es besser wird, dahin zu leiten, daß die Arbeit die Quelle alles Reichtums, alles Glückes wird, nicht mehr für die anderen, die nicht arbeiten, sondern für diejenigen, die arbeiten. In den Händen der Arbeiterklasse selbst liegt ihr Schicksal Werden die Arbeiterinnen nach wie vor vereinzelt ihr Schicksal tragen, so wird es sie erdrücken. Werden sie vereinzelt gegen dasselbe aufmucken, so werden sie niedergeschlagen von der brutalen Faust des Kapitalismus. Aber wenn sie sich zu-sammentun, wenn sie sich zum gemeinsamen Kampf gegen das feindliche System, gegen die Ausbeutung und Unterdrückung rüsten, wenn sie Schritt für Schritt Vordringen, eine soziale Position nach der anderen erobern, so kommen sie an das Ziel, dann wird die Arbeit die Quelle ihres Reichtums und ihres Glückes sein. Der Anfang ist langst gemacht Zu Tausenden, zu Hunderttaufenden, ja schon zu Millionen sind sie zusammengeschlossen in Vereinen und Verbänden, die Lohnsklaven des Kapitals. Manches ist atich schon besser geworden, seitdem die Arbeiterklasse begonnen hat zu denken und zu kämpfen. Aber die Taufende, die Hunderttausende und die Millionen sind noch lange nicht alles. Sie sind kaum noch der fünfte Teil aller derjenigen, die unter dem Joch des Kapitals seufzen und auch der Gegner organisiert sich bereits und rüstet zum Kampf um seine bevorrechtete Stellung. Die Arbeiterklasse kann und wird erst dann machtvoll in die Entwicklung der Dinge eiligreifen, wenn auch jene ungezählten Scharen derer, die noch außenstehen, in die Arbeitervereine einbezogen sivb, wenn auch diese Massen Feuilleton. Humor auf Sväfrmt. Gräber, über denen düstere Gefühlsstimmung weilt, sind sonst nicht die Stätte des Humors. Aber die Art, wie oft der Verewigten gedacht wird, ist von kulturgeschichtlichem Werte. Mit Interesse wird man daher die Zusammenstellung verfolgen, die Fritz Döring einem Büchlein entnimmt, das der Direktor der Innsbrucker Universitätsbibliothek, Dr Ludwig vonHürmann, unter dem Titel .Grabschriften und Marterln" im I. G. Cvtta-schcn Verlage zu Stuttgart hat erscheinen lassen. Ein Grabvers im Friedhof zu Jerzens im Pitztale lautet: „Zepter, itton’ und Bauernkappen Tut man hier zusammenpappe»!" Und das beruhigende Bewußtsein, daß Kaiser und Bettler, Arni und Reich, Groß und Klein vor dem großen Knochenmann gleich sind, spricht auch aus vielen anderen Epitaphien. Besonders eindringlich wirkt es, daß die Worte meist dem Toten selbst in den Mund gelegt sind. So lautet ein Spruch aus dem bayrischen Wald: „Ich lieg' im Grab und muß verwesen. Waö du jetzt bist, bin ich gewesen I Was ich jetzt bin, das wirst auch du — Drum steh' und 6cf für meine Ruh!" Ein Schuster in Kematen hat sich für die letzte Ruhestätte diese Verse gedichtet: „Da liegst du, Schusterte, da kannst du ruhig schlafen, Ein schön'S Quartier, ja wohl, hat dir die Welt geschaffen. Ein Haus, wo ist kein Fenster drin, sechs Bretter dein Gemach, Daneben deine Totenbein, die Erde ist dein Dachl* Und ans dem Grabe des Peter Sterzinger, Postmeisters in Dormitz bei Naffereit, stehen Verse, von denen die folgenden hier zitiert sein mögen: „Wie auf der Post, so sind wir hier Und jeder ist ein Passagier. Die Post kommt an, geht wieder ab, -So kommt der Mensch und geht ins Grab. Der Tod ein sichrer Kondukteur Fährt ohne Posthorn still daher. Führt schnell uns von der Lebenszeit Ins Ausland einer Ewigkeit.' Ein verunglückter Fuhrmann in Stubai bekam die in ihrer Art gewaltig wirkende Grabschrist, die sich gleichfalls in vielen Varianten findet: »Der Weg in die Ewigkeit Ist doch gar nicht weit. Um 7 Uhr fuhr er fort. Um 8 Uhr war er dort" eingerückt sein werden zur großen Armee des Arbeiter-klasfenkampfes. Es hilft kein Klagen und Jammern, es hilft kein Schelten und Fluchen, es hilft kein Gold und kein Teufel, wenn sich die Arbeiterschaft nicht selbst hilft. Alle müssen da mittun. Keiner darf seitwärts flehen. In der Organisation der Arbeiter allein liegt die Macht, liegt die bessere Zukunft der Arbeiterklasse. Vermehret sie, verstärket sie, tretet alle ein, die ihr noch draußen steht. Tretet ein im wohlverstandenen eigenen Interesse, im Interesse eurer Familie, eurer Nachkommen, tretet ein in eure Berufsorganisation im Bewußtsein eurer Pflicht! Die Arbeit ist die Quelle alles Reichtums, alles Glückes, aber erst dann, wenn wir sie in unser Bett ge-| leitet haben, wenn sie nicht mehr denen zufließt, die es 1 verstanden haben, den Goldstrom in ihre Taschen zu lenken. Helft mit die Arbeit zu befreien, dann befreit ihr euch selbst! ____________________ Das Jänneraöancement bei den* Staatsbahnen. Aus Innsbruck schreibt man uns: Mit großer Spannung haben die Bediensteten der Staatsbahnen auf das J'önnemoancemcnt gewartet: glaubten doch viele, daß die zugestandene Verbesserung der Automatik schon im Jänneravancement zum Ausdruck kommen werde. Den aufmerksamen Lesern unseres Fachblattes war es zwar schon von vornherein klar, daß zur endgültigen Regelung oer Automatik der Zentralausschuß einberufen wird, und solange das nicht geschehen ist. auch keine Durchführung dieser Zugeständnisse zu erwarten ist. Die Hauplursache der Verwirrung und Erbitterung, die in allerletzter Zeit unter den Bediensteten Platz gegriffen hat, ist jener Umstand, daß zum Beispiel die Staatsbahndirettion Innsbruck die Zugeständnisse teilweise im Jänneravancement berücksichtigt hat, wodurch aber nur das eine erreicht wurde, daß die Verwirrung im Personal noch größer ist als früher, und es wird viel Mühe uud Arbeit kosten, aus diesem Wirrsal wieder herauszufinden. Jene Bediensteten, die mit 600 und 700 Kr. angestellt wurden und nie außertourlich vorrückten, bekamen teilweise ein Jahr gekürzt. Aber nur teilweise; denn jene Kondukteure rc., die zum Beispiel nur mehr ein halbes Jahr von 800 auf 1000 Kr. oder von 1000 auf 1100 Kr. zu warten gehabt hätten, bekamen nur dieses halbe Jahr gekürzt. Was ist es nun mit dem anderen halben Jahr? Will man diesen armen Teufeln vielleicht dieses halbe Jahr wegstehlen? Noch humaner ging man mit jenen Glücklichen vor, die vor Jahren als Wächter mit 24 Gulden Monatslohn angestellt und später zum Kondukteur:c. übersetzt wurden. Diesen Unglückskindern, die schon 12 bis 15 Jahre im Dienste stehen und heute oft erst einen Gehalt von 900 bis 1000 Kr. beziehen, diesen spricht man die zugestandene Kürzung überhaupt ab, angeblich weil sie als Wächter ausgenommen wurden, was man höherenorts als Glücksfall aufzunehmen scheint, liebersieht man nun das Ganze etwas genauer, so muß man zur Itebcrzcugung kommen, daß mit dieser teilweisen Berücksichtigung der Zugeständnisse nichts anderes geschehen ist, als ein Labyrinth von Streitfragen geschaffen, aus dem herauszufinden eine Riesenarbeit ist, und man kann gewissen pessimistisch veranlagte« Naturen nicht widersprechen, wenn sie behaupten, man habe diesen Zu- Noch wuchtiger, in lakonischer Kürze heißt es von einem Verunglückten int Bregenzer Wald: ..... In einer halben Stunde Krank, tot und gesunde. Aus dein Ärabkreuz einer Einundzwanzigjährigen im Fried-Hose zu Verdings stehen die Worte: „Ser Tod treibt immer die alten Spiele; In jungen Jahren nimmt er viele." Und in Schwarzenberg (Bregenzer Wald) trägt ein Hügel die herrlichen Verse: „Unter der Erde ist Schlaf, Ueber der Erde ist Treue. Aber dort oben ist Seligkeit." Das allerdings dürfte ebensowenig Volkspoesie sein, wie die Grabschristen, die Ludwig vonHvrmann aus Hoch-Geistritz, Unterhalt« und Kilchberg beigebracht hat (Drittes Bändchen) und die man leichi als Strophen von Uhland, Eichendorss, Hölty erkennt. Legion ist daneben die Zahl jener Grabschristen, die unwillkürlich unsere Lachnuivkclit in Bewegung setzen. Meist sind es solche, die den Stand des Verstorbenen, seine Beschäftigung oder seine TodeSart zum Inhalt haben. »Das Volk," sagt Ludwig von H ö r m a n n, „spricht eben, wie es denkt und nennt das Kind beim rechten Namen. Man würde daher sehr irre gehen, rvollte man bas oft aus Gemütsroheit oder gar Frivolität deuten, was bei ihm nur ungeschminkte, ungekünstelte Ausdrucksweise ist." Ein paar Proben 1 In Wiesing heißt es kurz und bündig aus dem Grab eines früheren Schullehrers und Organisten: „Hier liegt Martin tkrug, Der Kinder, Weib und Orgel schlug." Schöner noch (allerdings mit Fragezeichen versehen) ist ein Nachrus aus Bayern: „Hier liegt ein junges Occhselein, DeS Meister Ochsens Söhnelei», Der liebe Gott hat nicht gewollt. Daß er ein Ochse werden sollt. Drum nahm er ihn aus dieser Welt Zu sich ins große Himmelszelt. Der alte Ochs hat mit Bedacht , Kind — Sarg — BerS — "alles selbst gemacht.“ Im Salzburgische» findet sich folgendes Epitaph: „Hier ruht der alte Schuvcmek, Im Kriege sanft, im Frieden keck. Er ivar ein Engel diesseits schon Und G'sreiter im Jäger-Bataillon." Ebenda sieht auf dem Grabe eines alten Invaliden: stand nur darum herbeigesuhrt, um gewisse Liebkinder so unmerkbar als möglich nach vorne schieben zu können. Hütte man gewartet, bis etwaS Ganzes als Richtlinie gelten kann, bis dieVerhand-lungen mit dem Zentralausschuß abgeschlossen sind, hätte man viel leichter in diesem Durcheinander Ordnung schaffen können. Nun kommt aber für die Zukunft noch eine äußerst schwerwiegende Frage in Betracht, das ist das Außerlour-liche. Wenn nun in Zukunft die Automatik für die älteren Diener etwas gekürzt wird, so kann und wird es doch in vielen Füllen wiederum Vorkommen, daß Leute mit sehr wenigen, oft erst 1 Dienstjahr, gleich viel oder mehr Gehalt haben als jene mit 4 und 6 definitiven Dienstjahren. Was mit der Kürzung der Vorrückungsfrist an Gutem geschehen ist, wird durch das System der Außertourlichen wieder vollständig wirkungslos gemacht. Der Mensch beachtet das wenige Gute, an dem er selbst teilnimmt, insolange nicht, solange er sieht, daß ein Nebenstehender bessere Vorteile, oic dieser vielleicht lange nicht in jenem Maße verdient, als er, von dem jedem gleich zustehenden Rechte )ieht; das entspricht ja schon dein natürlichen Rechtsgefühl, das jedem logisch dankenden Menschen inneroohnt. Will nun das Eiseiibahnministerium erreichen, daß in puncto Entlohnung endlich einmal Ruhe und Ordnung unter dem Personal emtritt, so fahre (8 ab mit dem Außertourlichen. Die Vertreter der weitaus größten Gruppen haben im Zentralausschuß für die Abschaffung gestimmt und was gegen die Abschaffung eingewendet wurde, find keine Argumente, die schwerer in die Wagschale fallen, als die eine Wahrheit, daß das Außertourliche ein unsittliches System ist, das korrumpierend und demoralisierend unter dem Personal wirkt, das viele Vorstände in den Augen des Personals zu Gauklern stempelt. Eine ausgiebige Abkürzung der Automatik und Abschaffung des Außertourlichen wird reinigend unter dem Personal wirken. Es wird jenes Band, von dem der § 20 der Dienstordnung spricht, vielleicht wieder anzuknüpsen sein, das bei Fortbestehen der jetzt bestehenden Zustände einfach nicht möglich war. Ein bißchen guten Willen brauchte es nur, um das Personal zufriedenzustellen. Die nächste Sitzung des Zentralausschusses wird zeigen, ob man höherenorts zur Einsicht gelangt ist. I. Von der k. k. Mordbahn. Die Verhältnisse der Heizhauswerkstätte Sun* denburg. Man schreibt uns: In der hiesigen Heizhauswerk-stiitte herrscht das Snstem Jeitteles noch in der vollsten Blüthe und wird von Seit Gewaltigen in einer die Arbeiterschaft empörenden Weise gehandhäbt, so daß dieselbe zur Erlangung ihrer Rechte bereits zweimal gezwungen war, die Arbeit einzustellen. Daß die Verordnungen und Ministerialerlasse für die Hiesige Werkstätte in keiner Weife Anwendung finden, fand am 2. Dezember 1908 feine vollste Bestätigung. Dieser Tag sollte doch einem Sonntag gleichgestellt werden und allen Arbeitern, welche nicht dringend benötigt wurden, freigegeben werden, jedoch mit ganztägiger Bezahlung. Die Arbeiter dieser Werkstätte mußten jedoch vormittags vollzählig arbeiten, wofür ihnen ein ganzer Tag verrechnet wurde, diejenigen aber, welche den ganzen Tag „Hier hinter diesen Friedhossgittern Da ruht ein morsches Haus, Das trank gar manchen Bittern y Kelch des Leidens auS." Unverblümter noch war die Inschrift, die noch vor 40 Jahren über einem Hügel des Kirchhoss zu Feldkirch stand: „Hier ruht Franz Joses Matt, Der sich' zu T»d gesoffen hat, Herr, gib ihm die ewige Ruh' Und ein Glasel Schnaps dazu." Sehr beliebt und in Variationen auS St. Gilgen und Ried ausgezeichnet ist auch folgende Form des Nachrufes (Hippach Zillertal): „Hier liegt der Hippacher Bot', Hab' ihn selig der liebe Gott, So wie feli/ hält' der Hippacher Bot' Dich, du lieber Gott, Wenn du wärst der tzippacher Bot' Und er der liebe Gott." Auf trübe Erfahrungen läßt ein Grabstein in Oberpersuß schließen: „In diesem Grab liegt Anich(s) Peter, Die Frau begrub man hier erst später, Man hat sie neben ihm begraben, Wird er die ewige Ruh' nun Haben?“ Und in Hall, von einem Psannhausarbeiter versaßt, liest man: „Hier liegt begraben mein Weib, Gott sei Dank, Sie hat ewig mit mir zankt. Drum, lieber Leser, geh' von hier. Sonst steht sie auf und zankt mit Dir." Eine ähnliche Meinung vom Ehe- und Wehestand muß wohl der Brave gehabt haben, der in einem Grabstein aus der Herreninsel (Chiemsee) die Worle meißeln ließ: „Hier ruht in Gott N. 3t., 26 Jahre lebte er als Mensch und 37 Jahre als Ehemann." Wobei an jenes Marterl (Gedenktäslein) am flacher-tauern erinnert fcftt mag, aus dem wörtlich steht: „Im kalten Jahre 1853 sind hier zwei Menschen und zwei Böhmen ertrunken." Eine ganz ähnliche Tafel (zehn Leut und fünf Böhm von einer Schneebahn erschlage») findet sich in Prebicht in Obersteier. Auch sehr realistische Erwähnungen der Krankheiten, die zum Tode führten. Hat man Häufig in den Epitaphien. Bekannt und tatsächlich echt ist die Grabschrist in einem kleinen Dorskirch-Hof einer Chiemseeinsel: „Hier in dieser Gruben Liegen zwei Mutterbuben, Geboren am Chiemsee, Gestorben an Bauchweh." Sorget dafür, datz der „(Hscttbaliner“ entrft vom reisenden Publikum gelesen werde! arbeiten mußten, trotzdem keine dringende Arbeit vorhanden war, bekamen nur l1/. Tag verrechnet. In Bezug auf Sie übrigen Vorkommnisse muß darauf hingewiesen werden, daß die Lohnverhältnisse, wenn auch halbwegs gebessert — doch durch den hiesigen Verrechnungsmodus vielfach die Unzuftiedenheit der Arbeiterschaft herbeigeführt wird. Bei dem hiesigen Tagesverdienst von Kr. 2-60, 2-70 u. s. w. wird mit Einrechnung der Ueberstunden und Reserven ein Gesamtverdienst von 25 Kr. erreicht, kommt aber der Samstag, werden gewöhnlich oft drei bis vier und mehr Stunden abgezogen, über welche keinerlei Aufklärung erfolgt. lieber die Zustände in Bezug auf Werkzeugverab-solgung wurde bereits wiederholt mit Berechtigung geklagt. Ebenso über die Anordnungen von Reparaturvornahme seitens der Werkführer und Vorarbeiter. Von Arbeitern konstatierte Schäden an Lokomotiven, welche sich erst während der vorgenommenen Arbeit zeigen, und eine gründliche Beseitigung erfordern, werden größtenteils unbeachtet gelassen, und ist besonders der Werkführer Ludwig Pravoda ein Meister der Brutalität und Flegelhaftigkeit den Arbeitern gegenüber, und bezeichnet derselbe es sofort als Dienstweigerung und droht mit dem Hinauswerfen, wenn ein Arbeiter sich vergißt und dagegen protestiert. Nachdem in dieser Werkstätte noch immer keine Arbeitsordnung existiert, wird das Personal in jeder Richtung ausgebeutet und überbürdet. Eine Tagesarbeit mit darauffolgender 12stündiger Reserve, also zusammen 24 Stunden, wobei die Nachtstunden als Bereitschaft bezeichnet werden — in Wirklichkeit aber als eine ununterbrochene Nachtarbeit ohne Pause betrachtet werden muß — für welche Kr. 3 90 verrechnet werden. Als besonders erleichternd muß diese Nachtarbeit betrachtet werden durch die Bezeichnung Reserve oder Bereitschaft, was aber der Antreiberkunst des Vorarbeiters Babinec widerspricht, der sich besonders bei der Nachtarbeit m der Schikanierung der Arbeiter nicht überbieten läßt. Dieser Mann wurde der hiesigen Arbeiterschaft aus der Werkstätte Ostrau offenbar aus dem Grunde überliefert, um polnische Moral in die hiesige Arbeiterschaft zu bringen, denn von einer Befähigung als Vorarbeiter haben die Vorgesetzten bisher keinen Nachweis erhalten, jedoch werden dieselben sich sehr bald veranlaßt fühlen, seine gänzliche Unfähigkeit konstatieren zu müssen, weil der bedauernswerte Mann sich bereits im fortschreitenden Stadium der Erblindung befindet. Dieser Umstand veranlaßt auch den Oberwerkmann (?) Hambek sowie seinen würdigen Stellvertreter Rebenva, den bereits unfähigen Antreiber Babinec tatkräftigst zu unterstützen, damit im Antreiben und Schikanieren der Arbeiter ja keine Unterbrechung cintritt. Ueber den Bauchrutscher Rebenda werden wir noch so manches Wort zu verlieren Gelegenheit haben. r • %1‘ chedtoe Sokol hat es für notwendig gefunden, seinen Ärbeitsgenossen bei ihrem Kampfe um ihre Rechte entgegenzutreten, und zivar als Einziger. Aber er wußte schon seinen Lohn im vorhinein. ,,.res viel ältere und Bewährtere, arbeits-töchtme Arbeiter m der Werkstätte gibt, ist dieser total unfähige Mann bereits als Vorarbeiter in Aussicht genommen gewiß, denn er verspricht ein tüchtiger Schars- Oder eine andere auö Sterzing: „Hier liegt unter allerhand Auch Peter Virland, Er war im Leben welcher Im bürgerlichen Leben Selcher. Er lebte in Furcht und Zucht Und starb an der Wassersucht." Kurz und bündig wird die Todesursache eines anderen Menschenkindes angegeben: „Bruckle gonga, Bruckle brocha, Obi gfolla Und betfoffa." Ueberhaupt spielen Unglückssatte bei mancherlei Gefahren denen der Aelpler durch die Natur seiner Heimat auSgesetzt ist "ue große Rolle. In Bong lautet eine Grabschrift: „Und er maß sieben Schuh, Gott geb' ihm die ewige Nutz'. Ein unglücklicher Ochsenstoß Oeffncte das HimmelSschloß." Bei Sand in Taufers: „N. N. liegt hier. Sie stürzte in eine Heugabel und fand darin ihr Grab." Am originellsten ist aber jedenfalls ein Nachruf, der sich Ui Oberalm bei Hallein auf einen verunglückten Förster findet: „Hier liegt der Förster Rupert Huß, Er starb an einen Büchsenschuß. Der aus der Jagd von ohngcsühr Ihn hat getroffen folgenschwer. Zum Glück könnt' man ihn noch versetz'», Gott lass' ihn fröhlich auferstch'n! Ich nannt' ihn oben Rupert Huß, Um hinzuiveisen aus den Schuß, Doch hieß er in der Tat Franz Leim, Das abex paßte nicht zum Reim. Was hält' ich mit dem Leim gemacht? Wie hätt' den Schuß ich angebracht? An dem er doch verschieden ist Als Jägersmann und guter Christ." Es inag genug sein. Man sieht jedenfalls, daß, wenn die Grabinschriften gleichsam die Stimmen der Toten sind, die zu dein Wanderer aller Zeiten sprechen, sich in den Chor der r üstcren und mahnenden auch viele muntere und derbe drängen. ‘c entweihen die Stätte des Friedens, an der sie sich befinden, llanz gewiß nicht. Sic sprechen nur, unbewußt, am Orte des Todes von der ungebrochenen Lebenskraft deS Volkes, die sich auch angesichts des bleichen Knochenmannes noch behauptet. macher zu werden, ein würdiger Nachfolger seines Lehr-herrn — ein Vorgesetzter, wie man ihn braucht — ohne Rücksicht auf seine Fähigkeit. Die Arbeiterschaft wird aber nicht versäumen, Vorsorge zu treffen, daß solche Bäume nicht in den Himmel wachsen. Eine sehr praktische Einrichtung trifft ferner der Werkführer Pravoda dadurch, daß er, um keine zu hohe Zahl an Werkstättenarbeitern zu führen, aus dem .Heiz-hause Schlosser in die Werkstütte nimmt und angeblich als Aushilfe arbeiten läßt — diese Schlosser werden aber mit dem Heizhauslohn von Kr. 2-10 bezahlt und tatsächlich an ihre Stelle neue Schlosser in das Heizhaus ausgenommen, gewiß das richtige Verständnis für die Beschaffung billiger Arbeitskräfte. Die Lage der Kanzleigehilfen der k. k. öfferreithifdien Sfaatsbahnen. Es wäre nicht zu verantworten, wenn man nicht einmal auch die Lage der Kanzleigehilfen näher beschreiben möchte. Es ist so ein Stillschweigen, daß es den Anschein hätte, als würde diese Kategorie eine der glücklichsten sein. Und trotz alledem schmachtet diese Kategorie in, beinahe möchte man sagen, erbärmlichen Zuständen, vergessen von allen und im Dienste ein Mädchen für alles. Diese Kategorie gruppiert sich aus dem Dienerstand von verschiedenen Dienstzweigen. Verschiedene Umstände Brachten es im Laufe der Zeit mit sich, daß man Kräfte im Bureaudienst benötigte, und so kam es, daß unverhofft eine Kategorie entstand, deren Schaffung man im Eisen-bahnmlnisterium eigentlich selbst nicht stichhältig Begründen konnte. Nur der Umstand der Rechtlosigkeit und Arbeits-überbürdung sowie die Behandlung seitens mancher Vorgesetzter Brachte es mit sich, daß die Schuppen von den Augen fielen und endlich der erbarmungswürdige Zustand erkannt wurde. Am 6. Oktober 1906 Beschlossen endlich die Kanzleigehilfen aus allen Ländern Oesterreichs, ihre triste Lage dem Eisenbahnministerium bekanntzugcben, und begab sich daher eine zwölfgliedrige Deputation zu Sr. Exzellenz dem Herrn Eisenbahnminister v. D e r s ch a t t a sowie zum Herrn Sektionsrat v. Donnheimer und unterbreiteten ein Memorandum zur Verbesserung ihrer Lage. Die Deputation wurde sehr freundlich empfangen und erklärte Se. Exzellenz, daß Sie Forderung eine vollkommen berechtigte und begrünSete ist, und die Einreihung in die Unterbeamtenkategorie auch als volles Recht angesehen werden muß. Es ivurde seitens der Deputation aus das Zertifi-katistenwesen hingewiesen, wodurch eine stete Verdrängung stattfindet. Man nahm sich kein Blatt vor den Mund und fragte Se. Exzellenz, wie es eigentlich mit den praktischen Kenntnissen vom Eisenbahnfache bei diesen Leuten aussieht. Die Kanzleigehilfen wurden mit der vollen Zusicherung der Einreihung in die Unterbeamtenkategorie entlassen und gaben sich der Hoffnung einer gerechten Behandlung hin. Durch die Automatik von 1907 wurde die Schaffung von verschiedenen Kategorien und auch die Ernennung zu Unterbeamten ermöglicht. Außerdem heißt es ausdrücklich im Erlasse der 24 722 Durchführungsvorschrift Z. —j-y—, daß die „Offizianten" künftighin aus den Kanzleigehilfen hervorgehen. Nun hat man aber mit dieser Verfügung keinen einzigen Berücksichtigt und zu Offizianten ernannt. Die Posten, welche für Kanzleigehilfen Bestimmt waren, hat man mit Protektionskindern Besetzt. Und so kam es, daß am 12. November 1907 neuerlich durch Abgeordneten T o m s ch i k im Abgeordnetenhaus eine Deputation vorgesührt wurde und bei Sr. Exzellenz gegen die ungerechte Vorgangswcise Protest eingelegt wurde, worüber Exzellenz nicht besonders erbaut war, mdem mit Daten und Zahlen der Nachweis erbracht wurde; infolge dessen wurden tatsächlich einige Mißgriffe einzelner Staatsbahndireksionen sofort eingestellt. Es wurden auch die Berechtigten Anträge durch die Zentralkomrnission am 5. Dezember 1907 eingebracht, sinS aber bis heute noch nicht erledigt. In einzelnen Staats-Bahndircktionen werden die Kanzleigehilfen trotz des Erlasses des k. k. Eisenbahnministeriums Z. 32,345/4 vom 30. Zum 1908 nicht einmal zu den Prüfungen zugelassen, mit der Motivierung, daß diese Vorschrift nur für junge Leute Gültigkeit hat und für die alten Kanzleigehilfen seitens des Eisenbahnministeriums gar keine Norm geschaffen ivurde. Wir benötigen auch keine Prüfung, denn die Kanzleigehilfen sind durch die vieljührige Praxis ohnedies praktisch genug dressiert. Hoffentlich hat das k. k. Eisenbahnministerium die von den Kanzleigehilfen angesertigten Auskunftstabellen, welche zur Erleichterung der Durchsührungsarveiten dem Memorandum als Beilage angeschloffcn wurden, nicht in eine unrichtige Tischlade gebracht und ivird der Ausspruch eines maßgebenden Faktors, daß man solche Sachen unbemerkt ad acta legt und verstauben läßt, nicht zur Wahrheit. Indem nun in kürzester Zeit die endgültige Entscheidung der wichtigen Existenzfragen Bevorsteht, so stellen die Kanzleigehilfen an das l k. Eisenbahnministerium das Ersuchen, den gerechten Forderungen der Kanzleigehilfen, welche durch den Zcntralausschuß präzisiert werben, Rechnung zu tragen, daß die Entscheidung aber auch an maßgebender Stelle als „nicht zutreffend" bezeichnet werden kann. Das k. k. EisenBahnininistenum ist seit einem Jahr in der Lage, die Dienstleistung jedes einzelnen in allen Staatsbahndirektionen und Dienststellen durch die überreichten Tabellen zu ersehen und zu prüfen, unS ist infolge des kleinen Standes ein ganz minimaler, beinahe gar kein Kostenaufwand. Die Kanzleigehilfen stellten diese Forderungen mit dem vollen Bewußtsein ihrer Dienstleistung auf verantwortungsvollen Posten, mit dem gleichzeitigen Gefühl aus das Recht zur Ernennung zum Unterbeamten und streben weder nach Degen und Hut sondern wünschen nur eine menschenwürdige, ihrer Stellung entsprechende Existenz. An die Kanzleigehilfen ergeht aber der Ruf: Laßt euch vom nationalen oder sonstigen Phrasengetriebe nicht irreführen, schließt euch der sozialdemokratischen Organisation an, da unsere Aktion nur von den sozialdemokratischen Abgeordneten vertreten wird. Die Schwierigkeiten beim Bau der großen filpen-tunnels. Unter dem Titel „Erfahrungen und Bewältigung der Schwierigkeiten beim Bau der großen Alpentunnels" hielt Dienstag abends im Klub der österreichischen Eisenbahnbeamten der ehemalige leitende Ingenieur beim Bau des Bosrucktunnels Martin B l o d n i g einen Vortrag, der ein anschauliches Bild des gigantischen Kampfes gab, der sich bei jenen Bauten zwischen der Urkraft der Natur und der Kunst der Ingenieure abspielte und der zugleich zeigte, welch ein Riesenwerk die österreichische Technik mit dem Bau der neuen Alpenbahnen ausgeführt hat. Ingenieur Blodnig machte zunächst allgemeine Mitteilungen über den Tunnelbau und wendete sich dann dem „frommsten", dem Wochein er Tunnel zu. Der Gebirgsstock, der Hindernisse bot, war zerklüfteter Kalk. Es ergaben sich 600 Sekundenliter Wasser und dieser Waffereinsall war eigentlich die einzige Schwierigkeit beim Bau Ses Wocheiner Tunnels. Ihm rvurde begegnet durch Ausführung von Wasserschlitzen und durch Abdeckung des Mauerwerkes mit Wellblech Nachträglich stellte sich heraus, daß auch das nichts half. Bei den großen Wolkenbrüchen, die m dieser Gegend niedergingen, fanden 1700 Sekundenliter Wchser keinen Platz mehr und unter großen Schwierigkeiten mußte im Tunnel ein zweiterKanal miniert und ausgebaut werden. Außerdem muhte das Mauerwerk äusgewechselt werden. Damit ist man noch heute beschäftigt, weshalb der Tunnel vorläufig nur eingeleisig betrieben werden kann. Der Tauerntunnel ist der „zweitftommste". Hier trafen auch die Vorhersagungen der Geologen so ziemlich zu. Im eigentlichen Urgebirge hatte man nur mit der Härte des Gesteins (Granitgneis) viel zu kämpfen. Bemerkenswert war hier das Auftreten von knallendem Gebirge. Platten von 3 bis 15 Zentimeter Stärke sprangen plötzlich vom Gebirge ab. Die Ursache dieser Erscheinung dürste in der Auslösung von Spannungen infolge des ungeheuren Druckes des überhängenden Gesteines gelegen sein. Hierdurch ereignete sich auch ein schweres Unglück auf dieser Strecke, inSem zwei Arbeiter durch abspringende8 Gestein erschlagen wurden. Katastrophal wirkten beim Tauerntunnel nur die Herbsthochwasser von 1903. Damals war der .Bergschuttkegel" bereits durchörtert und ausgemauert. 21 Meter über dieser Ausmauerung fließt der H ö ch k a r b a ch. Infolge des Hoch-wassers brach der Bach in den Tunnel cm, und zwar Bei Nacht, zerstörte alles, überschwemmte den Jnstauations-platz vor dem Tunnel vollkommen und verschotterte ihn auch. Das Maschinenbaus war bis zur Höhe von 30 Zentimetern über dem Fußboden verschottert, die Kraftleüüng ruiniert, die Zufahrtsstraßen weggerissen, die Brücken zerstört. Daher mußte im Tunnel der Bewirb eingestellt werden. Die Mannschaft wurde zur eiligen Herstellung der Straßen und der Userschutzbauten verwendet. Erst danrr konnte wieder an den Tunnelvortrieb gedacht werben. Um dem Höhkarbach in seine frühere Bahn zu weisen, wurde auf der Seehöhe von 1200 Metern em Betonwehr gebaut; dann das gesamte Wasser abgefangen und in eutem Holzgerinne heruntergeführt. Diese zwangsweise Bachav-ftihrung blieb bis zur Fertigstellung der Bachregulierung durch die Herstellung einer 350 Meter langen Uferschutzmauer zur Sicherstellung des Jnstallationsplatzes in Betrieb. Auch im Tauerntunnel mußte ein Entwässerungsstollen abgetrieben werden. Der Stollenvortrieb erlitt dadurch eine vier Monate währende Unterbrechung. Eine hochaktuelle Frage Bildete schließlich die Ventilation des fertigen Tunnels. Diese rouS nach den Erfahrungen, die man beim Gotthard- und beim Kochemer Tunnel gemacht hat, auf Grund eines ganz neuen Systems gebaut werden, das der Redner eingehend schilderte. Die beste Lösung der ganzen Ventilationssrage wäre jedoch die Einführung des elektrischen Betriebes, da bei diesem die Rauchgase völlig entfallen. Was nun den Karawankentunnel betrifft, so kann man schon aus den Herstellungskosten sofort ersehen, welchen ungeheuren Schwierigkeiten man hier begegnete. Obwohl man mit dem Auftreten stärkerer Drucke gerechnet hatte, wurde der K o st e n v o r-anschlag von 22 Millionen Kronen auf 3 81 Millionen Kronen erhöht. Die Schwierigkeiten bestanden hauptsächlich auf der Südseite, in dem kolossalen Gebirgsdruck und weiter auch noch in dem Auftreten von explosiven Gasen. Jedes neu erschlossene Stück des Sohlstollens muhte oft fünf- bis sechsmal m i t d e n st ä r k st e n H ü l z e r n eingebaut werden, da selbst die dicksten Balken wie schwache Zündhölzer geknickt wurden. Besonders gefährlich ivar der Umstand, daß die Sohle infolge des Druckes bis zu 90 Zentimeter gleichmäßig in die Höhe getrieben wurde. Unter diesen Umständen war natürlich die Entwässerung des Stollens äußerst schwierig, ebenso die Förderung des Materials. Verschiedene Versuche, dem Auftrieb zu begegnen, blieben erfolglos. Erst als man den Abschluß der Sohle mit Hilfe einer Betonschale versuchte, zeigte sich eine Besserung. An den Bau von horizontalen Weichen für die Geleise der Förderwagen war jedoch infolge des fortwährenden Hereindrückcns der Sohle nicht zu denken. Daher wurde eine neuartige Weiche gebaut: eine vertikale. Mit Hilfe von Flaschenzügen hob man vier Förderungswaggons gleichzeitig so weit in die Höhe, daß die anderen inzwischen unten die Strecke passieren konnten. Der H o l z a u f w a n d, der für die Einbauten benötigt ivurde, war enorm: erbetrug bei einer 9 Meter langen Ausminierung 174 Kubikmeter Besucht nur Lokale, in welchen der „Eisenbahner" ausliegt! an Bund- und Schnittholz. Jeder derartigen Tunnel? strecfc fiel also ein sehr ansehnlicher Wald zum Opfer. Die Ausmauerung geschah aus Quadern; das Gewölb war 1 Meter 30 Zentimeter und die Widerlager waren 1 Meter 80 Zentimeter stark. Die gesamte Mauerwerks kub atu r betrug auf einem Meter T u n n e l l ä n g e 54 Kubikmeter, die Mauerwerksfläche war um acht Quadratmeter größer als das große Lichtprofil des zweigeleisigen Tunnels. Aber mich vor diesem Mauerwerk machten die Eindrückungen nicht halt und die Riesenmaue r n w u r d e n bis zu 50 Zentimetern in das Tunnelprofil h i n e i u g e d r ü ck t. so daß aus den Kreisbogen gotische Bogen entstanden. Zur Lieferung des notwendigen Steines für diese Mauerarbeiten waren, abgesehen von den aus M a u t h a u s e n bezogenen Granitquadern, 17 Steinb;üche in Verwendung, in denen 800 Steinmetzen fortwährend mit der Verarbeitung dieser Quadern beschäftigt waren. Noch niemals wurde bei irgend einem Bau s o viel Stein material verwendet. Die deformierten Mauerwerkskörper mutzten selbstverständlich rekonstruiert werden, was in den Jahren 1905/1906 geschah. Seither scheint das Gebirge in Ruhe gekommen zu sein. Infolge des Auftretens von Grubengasen in der sogenannten Karbonschicht, die auch die Schicht der großen Drucke war, hatte man einige bedauerliche Unfälle durch S ch l a g w e t t e r e x p l o-s i_o n e n zu verzeichnen. Am 21. November 1904 kamen 15 Monn ums Leben, trotz der Sicherheitsvor-kchrungen. Der Wetterkontrollor begab sich damals in den Stollen, um das Vorhandensein von Gasen festzustellen. Trotz seines Verbotes folgten ihm die Arbeiter mit offenen Lichtern. Die Gase explodierten und alle fanden den Tod. Nach Durchführung der gefährlichen Karbonschicht kam man auf Schwefelwasser st offgase und Wasser. Erstere riefen bei den Arbeitern heftige Augenentzün-düngen hervor, so daß sie schon nach zwei st ü u-diger Arbeitszeit für mehrere Tage arbeitsunfähig wurden. Das Hereinbrechen von Wasser barg die Gefahr, daß durch das Ablaufen dieses in die Karbonschicht die Druckerschemungen des Gebirges noch erhöht werden könnten. Daher entschloß man fich, den S t o l l e n v o x t r i e b auf der Südseite gänzlich e i n z u st e l l e n, und errichtete dort eine Absper r-nt au er. Der Vortrieb wurde dann von der Nordseite fortgesetzt, und zwar mußte, um den Stollen der Südseite zu erreichen, von der Nordseite im Gefälle gearbeitet werden, und das brachte wieder mit sich, daß die Arbeitsstrecke trotz fortwährenden Auspumpe ns dreimal vollständig ersäuft wurde. Beim Bosrucktunuel schließlich, dem kürzesten Tunnel, der nur 4800 Meter lang und eingeleisig ist, war das Durchfahren des Gebirges entgegen der von den Geologen ausgestellten 'Voraussicht ungeheuer abwechslungsreich, so daß in manchen Strecken das Gebirge buchstäblich jeden Tag wechselte. Drei Schwierigkeiten ergaben sich: Wassereinbrüche, Einbruch einer Grundmuräne und giftige Gase. Der Einbruch der Grundmuräne unterbrach den Tunnelvortrieb durch sieben Monate. Außerdem verschwand plötzlich der zur Kraftabgabe gefaßte „schreiende B a ch*, wodurch die ganze Turbinenanlage illusorisch wurde. Sie mußte auf der Nord- und auf der Südseite des Tunnels durch eine Dampfanlage ersetzt werden, was natürlich bedeutende Kosten verursachte. Am 17. Mai 1905 erfolgte der große Wassereinbruch von 1100 Sekundenlitern, der giftige Grubengase mit sich führte. Obwohl zwei Tage später eine Kommission den Tunnel auf das Vorhandensein von Gasen untersucht und nichts gefunden hatte, ereignete sich, als sechzehn Arbeiter zur Bergung der Waggons einfuhren, eine Explosion und alle Arbeiter fanden den Tod. Der Redner illustrierte seinen Vortrag, der mit lebhaftem Beifall ausgenommen wurde, durch eine Reihe von Bildern, die an Ort und Stelle ausgenommen worden waren Inland. Deutschnationale Demagogie. Wer es noch immer nicht begreift, daß unsere Nationalen kein arbeitsfähiges Parlament und keine nationale Verständigung sondern eben nur die ihnen zum Lebenselement gewordene Hetze wollen, der lese folgende Mitteilung der deutschradikalen Presse: Abgeordneter K. H. Wolf veröffentlicht in der „Oft-deutschen Rundschau" einen Leitaussatz, betitelt .Wozu der Eifer ?", in dem er erklärt, daßdieDentschengarkeine V er a n l as s un g h ab e n, di e A rb e i 18 f ä h i g k e it d e s böhmischen La ndtageSherbeiführen zu Helsen und sich dagegen wendet, daß man über Bedingungen der Arbeitsfähigkeit des böhmischen Landtages verhandle. D e n n diese Arbeitsfähigkeit bedeutet die Arbeitsfähigkeit im Rei8rat und das ist gleichbedeutend mii der Verhandlung des S p r a ch e n g e s e tz e s und der Kreiseinteilung, welche vom deutschböhmischen Standpunkt u n a n-n e h ni b a r seien. Abgeordneter Wolfwarnt die deutschen Abgeordneten, in dieser Hinsicht irgend-mie Entgegenkommen zu zeigen." r Herr Wolf will also nicht, daß man mich nur ganz unverbindlich über die Bedingungen verhandle, unter denen die Obstruktion im Landtag ausgegeben werden könnte. Er will die Landtagsobstruktion unter allen Umstünden, um zu verhüten, daß der Reich8rat arbeitsfähig werde. Möge dann die Auflösung des Hansels folgen, möge die Volksvertretung durch den § 14 ersetzt und in ihrem Lebensnerv getroffen werden, möge die Herrschaft des Volkswillens ersetzt werden durch die Herrschaft einer verantwortungslosen, verknöcherten und volksfremden Bnreaukratie: Das alles sicht die deutsch-radikale» Demagogen nicht an. Heber das SpracheiMfetz darf nicht verhandelt werden, weil die Nutznießer der nationalen Verhetzung den nationalen Frieden nicht wollen. Und darum will Herr Wolf, daß man durch die Obstruktion im böhmischen Landtag die Tfchechifchradikalen an-treibt, die Obstruktion im Reichsrat sortzufetzen, die Volksvertretung unheilbar zu ruinieren. Nach 60jährigen Kämpfen hat die Bevölkerung Oesterreichs die politische Gleichberechtigung, das gleiche Wahlrecht, erlangt. Große Hoffnungen begleiteten die Abge» urimeten bei ihrem Eintritt ins erste Volkshaus. Der Staat und, was die Hauptsache ist, das Volk steht vor der Gefahr kriegerischer Ereignisse. Das Wirtschaftsleben befindet sich in einer schweren Krise, ihre schrecklichen Be- gleiterscheinungen sind unerhörte Arbeitslosigkeit, Not, Elend und namenloser Jammer. Die arbeitende Deoölke-ritng harrt der Alters- und Invalidenversicherung, der Fürsorge für Krankheit, Siechtum, Invalidität und Alter Die Volksvertretung aber ist lahmgelcgt, das Volk ohne jede Vertretung und der Wahnwitz der nationalen Demagogen will diesen unleidlichen Zustand auch weiterhin aufrecht erhalten. Das ist Tollheit, Verbrechen. Wie lange noch loll der freventliche Ucbemmt verantwortungsloser Demagoge» mit den Interessen der Völker freches Spiel treiben dürfen? Zulassung von Arbeiter» ungarischer Staatsbürgerschaft zum Prvvisronsfonds. Das Eisenbahnministerium hat folgenden beachtenswerten Erlaß heraus-gegeben: Zirkular Nr. 24. (Ausnahmsweise Zulassung von Arbeitern ungarischer Staatsbürgerschaft zur Teilnahme am Provisionsinstitut.) An alle D i e nst es st e ll e n. Das k. k. Eisenbahnministerium hat mit dem Erlaß vom 28. Dezember 1908, Z. 65.688/5, die k. k. Staatsbahndirektion ermächtigt, diejenigen ihr unterstehenden Taglohnbediensteten, welche ungarische Staatsbürger sind, ausnahmsweise dann in das Provisionsinstitut für Diener und Hilfsbeamte der k. k. österreichischen Staatsbahnen auszunchmen, wenn sie unmittelbar vor der Normalaltersgrenze von 35 Lebensjahren stehen oder dieselbe bereits überschritten haben, eine tadellose Dienstleistung aufweisen und sich verpflichten, die eheste Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft zu betreiben. Die Einhaltung dieser Verpflichtung wird seitens der k. k. Staatsbahndircktion überwacht werden. Wien, am 18. Jänner 1909. (Z. 57.383 - I ex 1908.) Der k. Staatsbahndirektor: fl h i 11 e I. Ausland. Die Wut der preußischen Eisenbahnbnreau-kraten gegen die Koalitionsbestrebungen der Eisenbahner hat wieder einen der sattsam bekannten Erlässe gezeitigt, die den Eisenbahnarbeiteni mit der Hungerpeitsche drohen, wenn sie es wagen sollten, dem Deutschen Eisenbahnerverband beizutreten. In der Hauptwerkstatt zu Jena lautet eine neue Bekanntmachung, die von Berlin aus wohl allen preußischen Eisenbahndirektionen aufgegebeu ist, nach der „Weimarifche.t Volkszeitung" folgendermaßen: Wir teilen den Eisenbahubediensteten hierdurch mit, das; der sogenannte Hamburger Verband als Reichssektion der Eisenbahner in dem Handüs-, Transport- und Verkehrsarbeiter-verband seit dem 1. Oktober 1908 ausgegangen [ist. Der Beitritt zu diesem Verband ist den Bediensteten nach § 2 Ziffer 3 der Arbeitsordnung verboten und zieht sofortige Entlassung nach sich. Der Verband hat das Bestreben, den guten Frieden zwischen Eifenbahnverwaltungen und Bediensteten zu zerstören. Wir erwarten, daß die Bediensteten so einsichtig sind und uns keinen Anlaß zum Einschreiten geben. Königliche Eisenbahndirektion Erfurt. Wir haben früher fchon dargetan, daß der preußische Eisenbahnminister keinerlei Recht besitzt, den Angestellten und Arbeitern seines Ressorts den Eintritt in irgend eine Gewerkschaft zu verbieten. Würde er gezwungen werden, sein Verbot mit Gründen zu belegen, dann käme er in arge Verlegenheit. Aber auf Gründe kommt es bekanntlich da sehr wenig an, wo Macht utib Willkür allein ausschlaggebend sind. In Süddeutschland bestehen Eisenbahner-verbände, ohne daß der Friede zwischen Verwaltung und Angestellten gestört wird. Auch in Preußen wird inan die Organisation der Eisenbahner nicht zertrümmern können, trotz aller Maßregelungen und Brotlosmachnng vonFamilien-vätern. Denn auch für die preußischen Eilenbahnarbeiter ist eine gewerkschaftliche Organisation bitter notwendig, wenn siesich günstigere Arbeitsbedingungen erobern wollen. «tu Tieg der englische» Eisenbahner. Die große Bewegung unter den englischen Eisenbahnern, die besonders im Oktober und November 1907 sehr hohe Wellen schlug und beinahe zu einem allgemeinen Streik und als Folge zur vollständigen Lahmlegung des ganzen britischen Handels und der Industrie geführt Hätte, hat jetzt den Eisenbahnern ihre ersten endgültigen Erfolge gebracht. Der Streik wurde damals durch die Vermittlung des Handelsministers Llord George vermiede» und das Resultat dieser Vermittlung war die Bildung von Schiedsgerichten in allen Branchen der Eisenbahner der .verschiedenen Eisenbahnkompagnien unter Oberleitung und Aussicht des Handelsamtes. Diesen Schiedsgerichten, deren oberste Instanz die Zentralschiedsgerichte bildeten, sollten die dienstlichen Forderungen der Angestellten unterbreitet werden. Und falls selbst ein ZentralschiedS-gericht keine Einigung zustande bringen würde, sollte die Sache durch einen vom Handeisamt oder zwei anderen offiziellen Personen zu ernennenden Schiedsrichter entschieden werden, dessen Entscheidung endgültig und für beide Teile bindend sein solle. Die Wahlen zu den einzelnen Schiedsgerichten und die ganze Zusammenstellung des komplizierten Apparats haben eine geraume ijeit in Anspruch genommen. Und das um so mehr, da die Eisen-bahngesellschaften es durchaus nicht so eilig hatten, den Arbeitern Gelegenheit zur Geltendmachung ihrer Forderungen zu geben. Wenn sie aber gehofft hatten, dadurch den „verhetzten“ Arbeitern Zeit zu verschaffen, um zur Ruhe zu kommen und womöglich weniger zu fordern, so hat der Verlauf der Verhandlungen bei der ersten Kompagnie ihnen gezeigt, daß sic sich verrechnet hatten. Die Schiedsgerichtsverhandlungen bei der London- und Rordweft-Eiscnbahngesellschast, die als erste mit der Organisierung ihrer Schiedsgerichte zu Rande kam, haben zu keinem Resultat geführt. AIS Schiedsrichter wurde dann Sir Edward Fry ernannt. Sem Entscheid bedeutet zwar nicht die vollständige Anerkennung aller Forderungen der Arbeiter, aber man kann getrost sagen, daß, wenn die Arbeiter das damals direkt mit einem Streik erreicht Hütten, es von allen als ein glänzender Sieg bezeichnet worden wäre, Der Erfolg eines Streiks aber war durch die Schuld der Leitung und der langen Verzögerungen bo|ia(§ sehr zweifelhaft geworden. Der Entscheid betrifft 39.000 Arbeiter, das Gesamtpersonal der Gesellschaft. Er tritt am 1. April d, I. in Kraft und behält bis 1. Jänner 1913 Gültigkeit. Die Forderung der Angestellten, einer Minimalrnhezeit von nenn Stunden, bevor ein Arbeiter zu neuem Dienst herangezogen werden kann, ist für die Lokomotivführer, Heizer, Reiniger und Bremser bewilligt. Und der Achtstundentag i|t sür die Weichensteller bewilligt. Für das Güterpersonal ist die wöchentliche Arbeitszeit auf 72 Stunden festgesetzt mit Einrechnnng von drei Stunden täglich für Mahlzeiten, wovon zwei Stunden Pause zusammenhängend sein müsse». Das ist also der neunstündige Arbeitstag an Stelle des bisherigen zehnstündigen. Die Ueberzeitarbeit ist für alle Schaffner, Hilssarbeiter, Streckenwärter und das Güterzugspersonal mit 25 Prozent Aufschlag zu bezahlen, ebenfalls die Sonntagsnrbeit; sür diese letztere hatten die Arbeiter aber 50 Prozent Aufschlag gefordert. Den Gepäckträgern aber ist der Sonntag nach gewöhnlichem Satze zu dem Wochenlohn hinzuzuzahlcn. Eine Lohnerhöhung von Mark 1-50 per Woche erhalten die Lokomotivführer der neuen schweren Lnkomotiven. Und die in Londoner Distrikten stationierten Lokomotivführer erhalten eine solche von 1 Mk., Mk. 2'50 beziehungs- weise 3,Mk. Alle an Kranen und Winden beschäftigten Arbeiter erhalten eine Lohnerhöhung von 2 Mt Wo die Arbeitswoche nicht am Sonntag morgens endet oder 'am Sonntag abends beginnt, gilt die Zeit von 24 Stunden von 12 Uhr nachts ab gerechnet als Sonntagszcit. Wer länger als einen Tag in einer höheren Beamtenstufe beschäftigt ist, hat Anspruch auf nicht weniger als den in der betreffenden Stufe bezahlten Minimallohn. Ungeachtet dessen, daß die Kompagnie eine ganze Reihe Gegenforderungen, Lohnreduktionen u. s. w. gestellt hatte, die alle vom Schiedsrichter beiseite geschoben wurden, ist diese Entscheidung nm so bedeutungsvolle), weil sie du erste ist. D c nach-solgenden Kompagnien und Schiedsrichter erhalten bannt ein Beispiel, das sie nicht ignorieren können. Moralisch kommt ixe Entscheidung somit allen 600.000 Eisenbahnern in England zugute. Man bars nicht etwa glauben, daß Sir Edward Fry diese'Entscheidung aus persönlichem Wohlwollen sür die Arbeiter so eingerichtet hat. Hier liegen sogar mehr politische als gewerkschaftliche Gründe im Spiel. Und das ist vor allem das Umsichgreifen des sozialistischen Gedankens unter den englischen Eisenbahnarbeitern, bas die liberale Regierung fürchtet und mit ihrer Hilfsbereitschaft eindämmen möchte. —sä— _ Die Wirkungen der Slvlfc auf de» amerikanischen Eisenbahnverkehr. Obwohl die kapitalistischen Zeitungen von Amerika das Andauern der Krise beharrlich abzuleugnen versuchen, wahrscheinlich um den Zufluß billiger Arbeitskräfte aus den europc.i chea Ländern nicht zu verringern, und auch noch ans anderen Gründen, so beweisen doch die Berichte über den Eisenbahnverkehr im Jahre 1908 das gerade Gegenteil. Nicht nur die umfangreichen Personalreduzierungen bei den Bahnen bewiesen dies, sondern auch die verminderten Einnahmen und der gegenüber den legten Jahren weit geringere Nettoverdienst. Die Gesamteinnahmen des Jahres 1908 beliefen sich nämlich bei einer Länge von 226.121 Meilen des Schienenstranges auf 12.123,203.185 Kr. oder 53.610 Kr. per Meile. Davon entfielen auf den Frachtentransport 8.325,599,210 Kr., auf den Personentransport 2.784,525.545 Kronen. Demgegenüber standen Ausgaben im Gesamtbeträge von 8,475,509.395 Kr. oder 37.480 Kr. per Meile, so daß sich der Ueberschuß auf 3.647,693.790 Kr. stellte. An Reingewinn für die Gesellschaften erübrigten nach Abzug von Steuern u. s. w. 3.228,391.210 Kr., das sind 14.275 Kr. für eine Meile im Betrieb. Bei einer Gegenüberstellung der letzten vier Jahre ergibt sich nun folgendes : Der Brutto verdienst des Jahres 1908 war um 822,324.705 Kr. geringer als der des Jahres 1907, aber um 494,277.350 Kr., beziehungsweise 1.610,796.155 Kr. höher als in 1906, respektive 1905. \ Ter Netto verdienst des Jahres 1908 hingegen war um 555,255.030 Kr. ge» ringer als im Jahre 1907 und um 296,745.690 Kr. geringer als im Jahre 1906; er überschritt den des Jahres 1905 jedoch um 188,292.520 Kr. Es ist daher klar, daß mit dein Einsetzen der Krise die Ergebnisse der Bahnen znrück-gingen. Augenfällig wird der Rückgang des Verkehrs auch bei Berücksichtigung der Nnfallsziffer. Die Zahl der Unfälle hat im Jahre 1908 außerordentlich abgenommen; sie betrug 72.753, und zwar waren davon 3764 mit tödlichem Ausgange neben 68,989 Verletzten. Die ßahl der getöteten Passagiere betrug 165 gegenüber 410 im Vorjahre. Die Gesamtabnahme der Unfälle belief sich auf 4533; die Zahl der Getöteten hat um 1236, die der Verletzten um 3297 abgenommen. Ebenso hat sich auch die Zahl der beim Kuppelungsgeschäft verunglückten Arbeiter um 20 Prozent verringert. Die Berichte führen die erftenliche Abnahme der Unfallsziffer auf die vielerlei Schutzgesetze zurück, die in den letzten Jahren erlassen wurden. Es mag fein, daß diese Gesetze einiges zur Herabdrückung der Unfallsziffer auf den amerikanischen Bahnen beitragen, sicher ist aber die wesentlichste Ursache in der weit geringeren Berkehrs-intensität des Jahres 1908 zu suchen. B. Eisenbahner und Gewerbevrdnuug. Die im Verband der Eisenbahner Deutschlands organisierten Arbeiter der deutschen Staatseisenbahnen und der Privatbähncn richten an den Reichstag die Bitte, die nicht im BeämtenverhäUnis stehenden Arbeitet der Eisenbahnunternehmungen ausdrücklich der Gewerbeordnung zu unterstellen und dem § 6 der Gewerbeordnung eine entsprechende Fassung zu geben. Zur Begründung verweisen die Gesuchsteller daraus, daß bis 19b5 die Rechtsverbindlichkeit der Gewerbeordnung für die Werkstätten und .Straststellen der Eisen-balmunternehmungen anerkannt war. So wurden seinerzeit zum Beispiel auch aus ausdrückliche Anordnung des Eisenbahn-minisierS Arbeitsordnungen gemäß der Gewerbeordnungen für die EisenbahnbetricbS„fabriken" erlassen. 511ich erfreuten sich die Eisenbahnwerkstattarbeiter bis vor kurzem der Zuständigkeit der Gewerbegerichte. Durch Mimüerialerlaß vom lb. Februar,1LÜ.°> wurde aber unter dem Druck richterlicher Entscheidungen für die Arbeiter im Dienst der Preußisch-Hessischen Eisenbahnverwal-tungen bestimmt, daß nicht nur die im äußeren Betrieb eine» Eisenbahnunternehmens Beschäftigten, sondern auch die Arbeiter in den Nebenbetrieben, Werkstätten, Maschinenanlagen, Puinp-uud Mastanlagen u. s. tu. sowie auch die Streckenarbeiter nicht als gewerbliche Arbeiter im Sinne der Gewerbeordnung anzu-sehen seien und somit die Bestimmungen dieses Reichsgosctzes auf sie keine Anwendung finden. Dem Beispiel des preußischen Ministeriums folgte auch Sachsen, während die württembergische Eisenbahnverioaltung die Gewerbeordnung ausdrücklich für sich anerkannte. Damit wurde der ganzen bisherigen gewerberechtlichen Hebung ins Gesicht geschlagen und obendrein bestehen eine Reihe allgemeiner Dienstvorschriften noch fort, die immer wieder auf die 'Gewerbeordnung Bezug nehmen, so in Bezug auf § 107 G-O. (Minderjährige), 1 :S-1 a ff. (Arbeiterausschüsse), 8 105 o (Sonntagsarbeit). Die Gesuchsteller meinen nun, eS sei ein Unding, auf der einen Seite den Eisenbahnern unter Berufung ans die Gewerbeordnung Verpflichtungen aufzuerlegen, ans der anderen Seite ihnen aber die Rechte aus der Gewerbeordnung vorzuenthalten und ihnen insbesondere das Recht der Beteiligung an den Gewerbegerichtswahlen zu nehmen. Ist auch diese Be* weissührung formaljuristisch nicht ganz schlüssig, da die Eisen-bahnverwaltnng eben »ach Willkür die GewerbeordnungSnormen auc-wnhle» und sür sich iinwenben oder ablehnen kann, so haben die Gesnchsleller doch in der Sache recht: Während ringsum das Arbeiterrecht verbessert und gefestigt wird, schmälert die Eisen-bahnverwaltung ihren Arbeitern die bisherigen Rechte. Daß derartige Vorgänge im Verein mit Bevormundung und unfreundlicher Behandlung der Eisenbahnarbeiter diese mit Erbitterung erfüllen nnd das unruhige Drängen der Eisenbahner nach Gleichberechtigung mit den Arbeitern der Privatindustrie vertiefen, zeigt die Eingabe der organisierten Eisenbahner an den Reichstag deutlich genug. Ein türkisches Streikgesev für Angestellte öffentlicher Betriebe. Aus Anlaß' der Ausstände 'auf den türkischen Bahnen, über die ivir im Borjahre kurz berichteten, hat die fortschrittliche Regierung ein „provisorisches Reglement für einen Ausgleich bei Streiks* veröffentlicht, welches folgende Bestimmungen enthält: 1 Wenn zwischen Gesellschaften, die dem allgemeinen Interesse dienen, wie Eisenbahn-, Tramway', Gasgesellschasten, und ihren Angestellten und Arbeitern über die Arbeitsbedingungen ein Streit entstellt, so haben die Angestellten, respektive Arbeiter einen aus drei Personen bestehenden Ausschuß zu wählen und durch benfxlben eine ihre ÜHefdiiocrdtn enthaltene Eingabe dem Ministerium sürHandel und öffentliche Arbeiten zu überreichen. 2. Diese Eingabe soll keine Forderung enthalten, die als eine Einmischung in den Betrieb und die Verwaltung der Gesellschaften^ ausgefaßt werden kann. 8. Diese Eingabe wird binnen einer Woche der Gesellschaft, welche es angeht, überreicht. Diese soll ihrerseits auch binnen einer Woche einen aus drei Personen bestehenden Ausschuß wühlen. tT mi die Gesellschaft nach Ablauf dieser Frist der Aufforderung des Ministeriums nicht nachkommt, so wird angenommen, daß sie die Forderungen der Arbeitnehmer annimmt. 4. Das erwähnte Ministerium wird innerhalb einer Woche einen Beamten bestimmen, welcher die von beiden Seiten gewählten Ausschüsse zu einer gemeinsamen Sitzung berufen soll. ,5. Wenn man in dieser Sitzung zu einer Einigung gelangt Nt, >oll über die Bedingungen dieser Einigung ein Protokoll ausgenommen werden, welches von dem Vorsitzenden und von beiden Parteien unterzeichnet werden soll. 6. Wenn eine Einigung nicht erzielt wird, so soll es den Urbeitnehmern anheimgestellt werden, den Dienst zu verlassen, aber es ist ihnen verboten, irgendwelche die Freiheit der Arbeit beschränkende Handlungen vorzunehmen oder ebensolche Kundgebungen zu veranstalten. n, r . Das Protokoll der Einigungskommission soll von den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern anerkannt werden. Falls die Gesellschaft sich weigert, die Bestimmungen dieses Protokolls >n loyaler Weise auszusühren, soll das Ministerum dieselbe auf-sordern, die Beschlüsse der Einignngskommission auszusühren, und wenn dieselbe dieser Aufforderung nicht nachkommt, für jeden ^cig nach Ablauf einer achttägigen Frist von ihr ein Strafgeld m der Höhe von 300 türkischen Pfund erheben dürfen. Dieses Strafgeld soll in die Hilsskasse der Arbeiter fließen, oder, wenn dle,e nicht vorhanden, dem Dar-ul-adfchese (Altersversorgungsheim) anheimfallen. 8. Diejenigen Personen, welche bei Gründungen, die dem allgemeinen Interesse dienen, durch Agitation und Drohungen und durch Anwendung von Zwang und Gewalt die Arbeitnehmer zur Bildung von Streikkomitees und zur Einstellung der Arbeit treiben, sich 'Agitationskomitees anschließen und Arbeitswütige mit Gewalt von der Arbeit zurückzuhalten versuchen, werden gerichtlich zu Gefängnis st rafen bis zu einem >;ahie oder zu Geldstrafen von 1 bis 50 türkischen Pfund verurteilt. Diejenigen, welche sich Sachbeschädigungen zuschulden kommen lassen, sollen zu Schadenersatz verurteilt werden, und welche ein Verbrechen begehen, welches eine schwerere Strafe nach sich zieht, werden nach den betreffenden Bestimmungen des Strafgesetzbuches abgeurteilt werden. . Personen, welche sich bei einem den Interessen der Ge- lEklieit bienenden Unternehmen einer Streikbewegung an-Ichließen, erhalten Gefängnisstrafen von 24 Stunden bis einer Woche und Geldstrafen von 25 Piaster bis 100 Piaster. 10. Zur Sicherung des Funktionierend aller Dienstzweige in der Zeit der Not, falls ein Krieg ausbricht, in Kriegsgefahr, hat die Regierung das Recht, die Untersuchung der Forderungen der Angestellten hinauszuschieben oder ganz einzustellen. .. 11- Alle Organisationen von Arbeitern und An-geftellten, welche bei den den allgemeinen Interessen dienenden Unternehmungen bestehen, sind von dem Tage der Pnbli-tntlvn des vorliegenden Gesetzes an anfgehooen. s mv T^U. I Wliajets wird die in der Hauptstadt von dem Mimstenum des Handels und der öffentlichen Arbeiten über-orR.?el,c -Vermittlung bei einem Abkomnien zwischen Arbeiter und .Irbeitgeber von der Regierung des Wliajets übernommen. . nr Aiinisterien des Innern und des Handels sind mit der Ausführung dieses Gesetzes beauftragt. nlfo fieljt bag erste sozialpoliüsche Gesetz der Federstrich verbietet unseren Kameraden w Zertrümmert ihnen ihre Organisationen, begannen aufzublühen. Durch diese reaktionären ■',[ Bahnten lassen sich unsere Kameraden jedoch nicht ein-sondern sie werden im geheimen ihre Organi-Lil™ /V0!. r "umbauen, bis sie eines Tages die Kraft r * '„J1' um von der Regierung die ihnen geraubten Rechte zurückzusordern. ita denr Gerichtssaal. Abgeordneten Kroy im Gerichts- * /, DerKondukteur der Oe. R. W. B. in Schreckenstein Joses ’hls amn.ml V bekannter Deut,chnationaler. Wegen Beleidigung ^ v oibiteten Schrammel er afrqeitrcift werden, wegen Beleidigung des Abgeordneten Beutei muhte er ab-6e,üast werden, wegen Beleidigung des Abgeordneten S e l i g e r «imiS' bekannt, vor einigen Monaten de- und wehmütig ; T f /eisten muffen, weil er sonst eingekastelt worden iväre, nuo letzt hat er wieder beit Genossen Franz Staska Weichen-Wächter der Oe. N. W. B. in Wegstädtl. beleidigt. - '*ln 3"li 1908 hat Habich eine Eisenbahnerbund-anirnnmluitg abgehalten; hierzu waren einige Eisenbahnergenossen er,ch,enen; das hat den Habich nervös gemacht und NH denn in Wegstädtl in Beschimpfungen des Genossen T t u s k a. Derselbe Uetz durch Dr. H ü b s ch in Aussig den Hat-ich klagen. h ^ r~ Das Bezirksgericht Aussig zog, weil es damals noch mit ° 'Sache Sel.ger-Habich beschäftigt war, die Strafsache Ha b t ch verlegte sich ivie geivöhulich aufs Leugue», end-nch versuchte er den Wahrheitsbeweis betreffs der gegen Genossen wt a 3 f a gebrauchten Beleidigungen anzutreten, der aberschmäh-il , Habich wurde von der ersten Instanz zu 20 Kr. Geldstrafe verurteilt. Dagegen ergriff Dr. Hübsch Berufung, auch Habich legte Berufung ein wegen seiner Verurteilung. ^aö Kreisgericht Leitmeritz mies aber die Berufung des y a b I ch zurück und verurteilte ihn in zweiter Instanz zu drei -Lagen Arrest, umgewandelt in 30 Kr. Geldstrafe und zum Ersatz sämtlicher Kosten. ' s„ », Ar Mann kann es bei diesen Eigenschaften im Lager der Jleichvbundlcf noch weit Bringen. Cr in vernünftiges Urteil. Am 6. d. M. fand in Leit-mcn(5 vor einem Vierrichterkollegium die Verhandlung gegen die Angeklagten Ferdinand Schlenz, Lokomotivführerstellveüreter, und Joses K l i n g o h r, Oberverschieber, statt. Dieselben waren beschuldigt, schuldtragend zu sein an dem Unfall, der sich am <>• Upril v. I. auf der A. T. E. nächst dem Wächterposten Nr. iS ereignete. Am G. April 1908, abends gegen halb 9 Uhr, bekam öer Lokomotivführer Sch lenz, der die zweite Nachtreserve hatte, vom Veischubsleiter den Austrag, [auf dem Hauptgeleife bis zu Wuchterposten :’u hiuauszufahren. dort wieder zurück aus das >»ufte Geleise zu fahren, um dort Aerfchiebnngen vorzunehmen. Nach diesem Auftrag, den er dein ^Oberverfchieber Klingohr übermittelte, entfernte sich der Verschubsleiter von der Lokomotive, mn sich beim diensthabenden Beamten Informationen einzuholen, «einen Stellvertreter, den Oberverschieber P r o tz e, beauftragte er, den Wächter zu verständigen und daS Signal für diese Fahrt Neben zu lassey. Irrtümlicherweise nun gelangte die Lokomotive mttt aus das rechtsseitige auf das linksseitige Hauptgeleise und inhr ans diesem gegen Wächterposien 3a hinaus. Gerade um diese ;>Vit tauten aus diesem Geleise zwei Lokomotiven von Türmitz. r^'e Entfernung, auf welche die Gefahr bemerkt wurde, war zn fuvJ. um den Zusammenstoß zu vermeiden. Als derselbe erfolgte, wurden die aut der Reservcmafchtne Besindlichen, und zwar: -nihrer Schic n z, ^Heizer Joh n, Oberverschiebcr K l i n g o h r uuo die Verschieber Frieser und Wenzl umgeworsen und von dev auf dem Tender befindlichen Mohle verschüttet. Der l,e-rktls geschlossen gewesene Regulator wurde auf unaufgeklärte r i n g e r, ob das Geleise frei sei, bejaht habe. Die Verteidiger Dr. Harpn er aus Wien für den Lokomotivführer Fahriuger und Dr. Obermaner aus Leoben für die beiden anderen Angeklagten vertraten den Standpunkt, daß es sich hier nur um einen unglücklichen Zufall handle. Es fei nicht ausgeschlossen, daß der Blockwächter den Verschieber scüsch verstanden habe, und wenn dieser letztere sodann durch das Eindringen des Kohlenstaubes in sein Auge momentan verhindert gewesen sei, tunhrzmtehnteit, daß die Maschine auf ein anderes als das von ihm gewählte Geleise fahre, so sei dies nur ein Zufall, sür den niemand verantwortlich gemacht werden könne. Die Fahrt des Lotomotivsührers sei in der üblichen Weise erfolgt und es könne nicht von ihm verlangt werden, daß er bei jedem Ber-schub erst ausdrücklich frage, über welches Geleise die Durchfahrt erfolgen werde. Der Richter schloß sich der Auffassung der Verteidigung an und ging mit einem Freispruch sämtlicher Angeklagten vor. (?iit folgenschwerer Unfall. Am (>. April 1908 fuhr auf der Station Neustadt der A. T. E. in Aussig die Lokomotive Hundorf zum fünften Geleise, um daselbst Verschiebungen vorzunehmen. Die Lokomotive führte der Lokomotivführer Schlenz; außer demselben befanden sich auf der Maschine der Oberverschieber Josef K l i n g o h r, der Verschieber Heinrich Wenzel, Fri eser und der Heizer I o h n. Es war gegen ‘/r* Uhr abends, regnerisches Wetter. Die Lokomotive fuhr mit einer Geschwindigkeit von zirka 25 Kilometer. Vlüiüich bemerkte der Heizer John zwei aus Türmitz entgegenkommende Lokomotiven. Trotz aller angewendete» Mittel war der Zusammenstoß nicht zu vermeiden und fuhr die Lokomotive Hundorf auf den entgegenkommenden Lokomotwzug Aufcha-Paredl. Sämtliche auf den drei Lokomotiven befindlichen Personen wurden mehr oder minder schwer verletzt. Der Verschieber Heinrich Wenzel starb einige Tage nach dem Unfall infolge der erlittenen Verletzungen. Acht weitere Eisenbahnbedienstete sind berufsunfähig geworden. Sämtliche Bediensteten wurden durch die herabstürzende Kohle verschüttet, die Lokomotive Hundorf raste wieder zurück bis zur englischen Weiche, dort erwachte der Lokomotivführer Schlenz aus der Ohnmacht, sah, daß der Hebel offen sei, schloß ihn und verhütete so weiteres unabsehbares Unglück. Der Zusammenstoß erfolgte deshalb, weil die Hundorf statt über das achte Hauptgeleife über das verbotene neunte Hauptgeleife fuhr. Die mif der Hundorf befindlichen Eifen-bahnorgane hatten nicht beachtet, daß die Wechsel 60 und 61 auf das achte Hauptgeleise nicht gestellt waren. Außerdem hatte niemand bemerkt, daß sie auf dem falschen Geleise sich befinden. Die im Vorverfahren einvernommenen Sachverständigen erklärten als schuldig den Oberverschieber Josef Klingohr, weil derselbe die Verantwortung für die Fahrt über das Haupt-geleise zum fünften Geleise übernommen habe. Der Berschubmeister Günther und dessen Stellvertreter Protze hatten sich nämlich in die Station begeben, um weitere Weisungen abzuwarten; ohne aber deren Rückkehr abzuwarten, fuhr aber die Hundors fort, und zwar, wie behauptet wurde, über Weisung des Oberverschiebers $$ I i n g o tj r.; Gegen Joses Klingvhr wurde nun ebenso wie gegen den Lokomotivführer Schlenz von der k. k. Staatsanwaltschaft in Leitmeritz die Anklage wegen des Vergehens nach tz 334 St. strafbar nach § 337 St. G., erhoben. Die Verhandlung fand vor einem großen Auditorium von Eisenbahnbediensteten am 5. Februar 1909 in Leitmeritz statt. Josef Klingohr wurde vertreten durch den Auffiger Advokaten Dr. Hübsch, der Lokomotivführer Schlenz durch den Wiener Advokaten Dr. Katz. Die Verhandlung währte den ganzen Tag und endete unter dem Beifall des zahlreich anwesenden Auditoriums mit dem Freispruch der Angeklagten. Der Verteidiger K l i n g o h r s, Dr. Hübsch, führte entgegen der Ansicht der Sachverständigen, daß nach der Instruktion die Verantwortung auf K l i n g o h r übergegangen fei, aus, daß das eine für das ©trafrechtsgebiet ganz untaugliche und unzulässige, nicht einmal in den Instruktionen begründete Fiktion fei; daß nichts die Annahme rechtfertige, daß Klingohr sich zur Zeit des Antrittes der Fahrt dieser seiner Funktion und Verantwortlichkeit bewußt war; daß sohin die allererste Voraussetzung für den subjektiven Tatbestand fehle; daß es nicht angehe, auf solche Weise die Verantwortlichkeit eines Generaldirektors auf einen armen Verschieber, natürlich unter Dispens der Bezüge, zu fingieren; daß im vorliegenden Falle sich wieder einmal die größte Unaufrichtigkeit im modernen Verkehrsleben, nämlich der Eisenbahninstruktionen, zeige, die man als nichts anderes, als jene Stornien definieren könne, nach welchen der Eisenbahnverkehr nicht geführt werden könne und ernstlich nicht geführt werden wolle und daß das Vorkommnis aus eine Reihe in Bezug auf die Person des Klingohr als Zusallsmomente zu bezeichnenden Umstände zurückzuführen sei, deren äußere Veranlassung in der mangelhaften, den modernen Anforderungen nicht entsprechenden Anlage des Bahnhofes der A. T. E. liege. In ähnlichem Sinne bewegten sich die Ausführungen des Verteidigers des Lokomotivführers Schlenz, der wirksam hervorhvb, daß Schlenz auch in der kritischen Situation feine Pflicht erfüllte. Streiflichter. Die Guillotine in der Werkstätte. Aus Mährisch» S ch v tt I) e x g schreibt man uns: In unserem Zeitalter der Aufklärung und Humanität, wo sich Sozialpolitiker und Nationalökonome» eifrig bemühen, die Ursachen und Mängel unserer mitunter sehr rückständigen Betriebseinrichtungen aufzudecken und auf die erschreckend hohe Zahl der Betriebsunfälle Hinweisen, dürfte man vermuten, daß unsere staatlichen Betriebe in erster Linie berufen wären, Schutzvorrichtungen, moderne Maschinen und dergleichen anzuschaffen, um Verletzungen und Verstümmelungen der Bediensteten tunlichst hmtanzuhalten. Doch in der Werkstätte in Mührisch-Schönberg scheint dies nicht der Fall zu sein. Hier steht aus einem mit runden, katzenkopfgroßen Steinen gepflasterten Platz eine Himichtungs- — Pardon — Hobelmaschine, von der am 16. Februar d. I. einem jungen Arbeiter drei Finger der rechten Hand weggerissen und die Hand vollständig verstümmelt wurde, ©eit diese Maschine im Betrieb ist, war dieser Unfall der zwölfte. Wir glauben, dies wäre genügend Grund, um sich um diesen Ätarterkasten und das dort befindliche Pflaster zu interessieren. Wenn die Arbeiter in den Personalkornmiffionen oder Arbeiterausschüssen brauchbare Maschinen, Schutzvorrichtungen it. s. w. verlangen, so werden derartige Forderungen zumeist abgelehnt oder teils zugesagt, aber von einer Anschaffung keine Rede. Als vor einigen Tagen zwei Arbeiter mit einem Pfosten aus der Achsel vorübergingen, glitt der eine ans dem durch langen Grbrauch glatt gewordenen Pflaster aus und kam zum Glück mit der Hand nur aus die Schmiervase zu fallen. Was hätte können aber sonst passieren? Die bei Hobelmaschine beschäftigten Arbeiter wiffen nicht, sollen sie ihr Augenmerk aus die Maschine richten, daß die Arme nicht weggerissen werden, oder sollen sie auf das Pflaster achten, damit man bei dieser gefährlichen Arbeit nicht ausrutscht und in die Maschine hineinkommt. Wir bitten an dieser Stelle Herrn Vorstand (Serntj, dahin zu wirken, daß er diesen gräßlichen Verstümmelungen bei dieser Guillotine cm Ende bereitet, da wir durchaus nicht glauben wollen, daß unser höchster Vorgesetzter so ruhig zusehen kann, wie so viele junge Menschen frühzeitig zu Krüppeln gemacht werden. Aus Lokomotivführerkreiseu der Südbahn schreibt man uns: In den nächsten Monaten werden die Jn-spektorate wieder mit der Erstellung der Frühjahrs-, respektive Sommerturnusse beginnen. Nachdem die vorjährigen Sommerturnusse in einzelnen Heizhäusern mit Bezug auf die Ausnützung des Personals derart gestellt waren, daß einzelne Turnusse mit vollem Recht Möröerturmtffe genannt werden konnten und daß das Vorsprechen der Vertrauensmänner bei den kompetenten Behörden ganz einfach nicht beachtet wurde und die Winterturnusse teilweise ganz gegen den Willen des Personals erstellt wurden, ja sogar Turnusse gemacht wurden, welche zwar am Papier so annähernd den Normen entsprechen, in Wirklichkeit aber 60 und sogar über 60 Prozent Dienst ergeben, sieht sich das Personal vor die Alternative gestellt, angesichts der Nichtbeachtung ihrer Wünsche bei den letzten Turntts-erstellungen den Weg der Oeffentlichkeit zu betreten und schon jetzt die k. k. Generalinspektion aufzufordern, bei der Erstellung der Turnusse im Interesse der Sicherheit des Verkehrs sowie daß es dem Personal auch tatsächlich möglich ist, den Dienst anstandslos machen zn können, ihren Einslliß gellend zu machen. Wir müssen bei dieser Gelegenheit darauf verweisen, daß in einzelnen Heizhäusern bei der Besetzuna der Turnusse ein ganz und gar reife 6 ,#ef Klsieubsy««». Nr. 7 unaualifizierbarcr Vorgang gepflogen wurde, und zwar dahin abzielend, daß Lokomotivführer, welche turnusmäßig in den einen oder in den anderen Turnus gehören, auf Grund ihrer Vorliebe für die Vielfahrerei ganz einfach nicht in den Turnus eingereiht wurden, sondern wild herum fahren und bis zu 70 Prozent Dienst machen. Eine solch übertriebene Dienstmacherei ist geeignet, jeden Moment eine Katastrophe heraufzubeschivören, rvofür mir, wenn dieser Unfug noch länger fortdauern wird, den Herrn Profi verantwortlich machen werden, da er. zumindest aber die einzelnen Jnspcktorats- und Heizhausvorstände davon Kenntnis haben müssen. Wir glauben, daß der Herr Maschinendirektor es nicht darauf ankommen lassen wird, daß wir mit für ihn unliebsamen statistischen Zahlen in die Oeffentlichkeit treten. An unseren Kollegen wird es liegen, und das ist ihre Pflicht, mit allem Nachdruck menschenwürdige Turnusse zu verlangen. Unsere halbverhungerten Kollegen, welche mit ihrer übertriebenen Dienstmacherei förmliche Bauchrutscherdienste betreiben, zum Glück aber nur ein paar so Hungerleider sind, erscheinen in den Augen ehrlicher Berufskollegen als Schufte. Vom „Verkehrsbund". Ein Kollege aus Graz teilt uns mit, das; er vor kurzem beinahe das seltene Schauspiel erlebt hätte, der Gründung einer Ortsgruppe des „Verkehrsbundes" beiwohnen zu können. Unser Genosse schreibt: Am 14. Februar d. I. befand ich mich in S ch l a d m i n g in Futters Gasthaus, wo mit dem zwölften Glockcnschlag die Errichtung der neuen Ortsgruppe stattfinden sollte. Anwesend warnt: Herr T s ch u l i k, Redakteur aus Wien, als Festredner, der zweite Gast war der Leichen-träger aus Bischofshofen, der dritte war mir und dem Wirte unbekannt, dürste aber, nach seinem Benehmen und Aeußeren zu schließen, ein Totengräber oder Borbeter gewesen sein. Um 1 Uhr zogen sich die Herren mit schmerzersüllten Gesichtern in das anschließende Nebenzimmer zurück, um ihr geheimnisvolles Werk zu beginnen. Ich erfuhr nun zufällig den Zweck dieser Zusammenkunft, und ermuntert durch die trostlosen Gesichter der drei Herren, ließ ich mich durch die lustige Kellnerin als Eisenbahner i. P. als Gast nnmelden. Der Unbekannte erscheint und nachdem ich mir noch einen kurzen Vergleich zwischen meiner Person und meiner Legitimation gefallen lassen muß, sitze ich einige Minuten später als viertes lebendes Wesen im Nebenzimmer. Nach 1 Uhr kamen die' Gäste angerückt, der Kondukteur H e n d r i ch aus Bischofshofen, ein Wächter aus Schladming und einige alte Leute, angeblich Bahnarbeiter, in Summe, meine Wenigkeit inbegriffen, zwölf Mann. Jeder saß ruhig wie angenagelt und cs wurde sehr wenig gesprochen. Ich dachte, man erwarte etwa mehrere Hochwürden und deren Frauen Köchinnen, die ja bei derartigen Gelegenheiten nie fehlen. Aber teilte Kat; ließ sich sehen. Nach vielen Zuckungen und Stottern kommt endlich der Einberuser dieser für mich so denkwürdigen Versammlung an meinen Tisch und bittet vielmals um Entschuldigung, da die Versammlung nicht stattfinden darf, weil die Bezirkshauptmannschast Gröbming kein Verständnis für den „Verkehrsbund" und seine Zahlstelle hat. Um l/o2 Uhr ging alles, meist krumm und hinkend, auch die Herren Leichenträger, nach Hause, um dem Pfarrer zu sagen: „Es war nichts." Aspangbahn. Das im Taglohn stehende Personal der Aspangbahn und Schneebergbahn wird aufmerksam gemacht, daß Anträge für die Frühjahrssitzung des Arbeiterausschusses spätestens bis 5. März 1009 an die Adresse des Georg C i s l a g h y, Wien, X., E r l a ch-9affe 1, II-, gelangen müssen. Später eingelangte Zuschriften können keine Berücksichtigung finden. Die Dienst- und Ruhezeit der Streckenwächter der L,me Neumarkt-Kallhamm-Simbach. Es ist leider bei den k. k. Staatsbahnen eine ebenso bekannte als traurige Tatsache, daß die maßgebenden Faktoren beim grünen Tisch gegenüber den Wünschen und Beschwerden der niederen Bediensteten nur verpanzerte Herzen und taube Ohren haben, sonst wäre es nicht möglich, daß es im Zeitalter der Humanität noch immer Bahnstrecken gibt, too das Wächterpersonal bei vollem Tag- und Nachtdienst den 18stündigen Dieiistturnus mit einer nur neunstündigen Ruhezeit zu leisten hat. Wir wissen ganz gut, daß der Dienst des Wächters von den Herren Vorgesetzten bagatellisiert wird. Es ist bei denselben das alte Schlagwort gang und gäbe: Der Wächter hat ja so nichts zu tun. Freilich, wenn sich der Dienst des Wächters einzig und allein nur auf die Ileber-wachung des Zugsverkehrs beschränken würde, dann würde man dem Schlagwort auf weniger vom Zugsverkehr frequentierten Strecken teilweise zustimmen können. Daß dem aber nicht so ist, wollen wir durch den Einblick in nachstehenden Dienstturnus darstellen: I. Tag: von 12 Uhr nachts bis 6 Uhr abends Dienst, dann frei bis 3 Uhr früh; II. Tag: von 3 Uhr früh bis 9 Uhr abends Dienst, dann frei bis 6 Uhr früh; III. Tag: von 6 Uhr früh bis 12 Uhr nachts Dienst, dann frei bis 9 Uhr früh; IV. Tag: von 9 Uhr früh bis nächsten Tag 3 Uhr früh Dienst, dann frei bis 12 Uhr mittags; V. Tag: von 12 Uhr mittags bis nächsten Tag ti Uhr früh Dienst, dann frei bis 3 Uhr nachmittags; VI. Tag: von 3 Uhr nachmittags bis nächsten Tag 9 Uhr vormittags Dienst, dann frei bis ti Uhr abends; VII. Tag: von ti Uhr abends bis nächsten Tag 12 Uhr mittags Dienst, dann frei bis 9 Uhr abends; VIII. Tag: von 9 Uhr abends bis nächsten Tag 3 Uhr nachmittags Dienst, dann frei bis 12 Uhr nachts und dann vom Anfang weiter. Ans dieser Dienstleistung geht somit hervor, daß die armen Teufel von Wächtern in acht Tagen volle .142 Stunden im Dienst stehen und nur 72 Stunden frei sind, wozu noch der menschenunwürdige Zustand kommt, daß diese Sklaven nur alle acht Tage einmal von 9 Uhr abends bis ti Uhr früh, also nur einmal eine ganze Nacht schlafen können. Bei dieser Diensteinteilung verkehren auf der Strecke Neumarkt-Simbach, inklusive Dietfurth (Abzweigung) 26 bis 30 Züge im Durchschnitt, exklusive Dietfurth 16 bis 20 Züge. In erster Linie kommt die Kontrolle der Strecke in Betracht, welche täglich mindestens viermal durchzuführen ist, und zwar vor Zug 816 nm 2 Uhr 30 Min. bis 3 Uhr 30 Min. früh. Tritt dann der Fall ein, daß drei bis vier Lanf-zettel zu befördern sind, so ist der arme Teufel gezwungen. einschließlich der Kontrollgänge die ihm zugewiesene Strecke in der Länge von 1500 bis 2000 Metern siebenmal des Tages schrittweise abzumessen. Dann haben die meisten Wächter vier und mehr Uebersetzungen, so daß zwei bis vier Zugschranken sowie Handschranken zu bedienen sind. Und zu allem Ueberfluß muß der Wächter im Sommer noch 600 Meter Strecke vom Gras reinigen, respektive im Winter vom Schnee befreien. Insbesondere für den Ablösewächter kommt noch der Gang aus dem manchmal von i der Bahn weit entfernten Domizil in Betracht, um zum oder vom Posten den Weg zurückzulegen, wodurch die Ruhezeit noch nm eine Stunde verkürzt wird. Aus diesen schwerwiegenden Gründen ersuchen die Wächter der Strecke Neumarkt-Simbach eine k. k. Staatsbahndirektion um Ausdehnung der Ruhezeit auf zwölf Stunden, als lieber-gang zur allgemeinen Regelung der Dienst- und Ruhezeit für das Wächterpersonal. Wenn die k. k. Staatsbahndirektion im Interesse der Sicherheit des Verkehrs handeln will, dann muß sie dieser geradezu lächerlich bescheidenen Forderung stattgeben. Uebrigens wird cs die Aufgabe der Organisation sowie der sozialdemokratischen Abgeordneten sein, dafür Sorge zu tragen, daß ähnliche Dienstesüberbürdungen so bald als möglich endgültig aus der Welt geschafft werden. Ten Kollegen Wächtern aber rufen wir zu: Alle Mann an Bord, hinein in unsere Organisation! Die UrlaubSfrage der Streckenwächter und Aus-hilfsbediensteteil der f. k. Staatsbahnen. Die Knausereien mit Urlauben und dienstfreien Tagen für Strecken-wächtcr und Aushilfsbedienstete der k. k. Staatsbahnen scheinen bei einzelnen Vorständen schon recht hohe Dimensionen angenommen zu haben, wenn sich eine k. k. Staats-bahndirektion veranlaßt sieht, hier regelnd einzngreisen. Die Staatsbahndirektion Villach tut das nämlich mit nachfolgenden zwei Erlässen: Zirkular Nr. 36, Amtsblatt 9tr. 7 ex 1909. Gewährung von Urlauben an Streckenwächter und A n s h i l s s b e d i e n st e t e. Ta über die Gewährung von Urlauben an das definitive Wüchterpersonal des Bahnerhaltungsdienstes sowie an die Aushilfsbediensteten (Aushilssuntcrbeamte und Aushilssdiener) im allgemeinen, und zivar sowohl was das Ausmaß dieser Urlaube, als auch die Kompetenz zur Urlaubserrcilnng betrisst, Zweifel aufgetaucht sind, sieht sich die k. k. Staatsbahndirektion veranlaßt, nachstehendes zur Darnachachtung zu eröffnen. Durch den Erlaß des f. "f. Eisenbahnministeriums vom 25. Juli 1908, Zahl 51,884/4, verlautbart mit dem Erlasse vom 12. August 1908. Zahl 27.843, wurde den Vorständen der k. k. Bnhnerhaltungssektionen die Ermächtigung erteilt, Urlaub an die Wächter bis zur Dauer von 3 (drei) Tagen, a u ch w e n n S u b st i t u r i o n s k o st e n erwachse n, zu bewilligen, mit der Beschränkung, daß die Gesamtsumme der dem einzelnen Wächter zu bewilligenden, beziehungsweise bewilligten Nrlanbs-tage die Zahl 6 (sechs) in einem Jahr nicht überschreiten darf. Durch diesen Erlaß wurde lediglich die Kompetenz der Sektions-vorstünde zur Erteilung von Urlauben wesentlich erweitert, da vorher die Urlaubserteilung an die Streckenwächter im Sinne des § 58 der Dienstordnung, und zwar in Hinblick auf die erforderlichen Substitutionen, in der Regel nur von der k. k. Staats-bahudirektiou zu erfolgen hatte. Die bei den einzelnen Dienststellen aufgetretene Auffassung, daß infolge dieses mehr-erwähnten Erlasses den Strecken Wächtern insgesamt nicht mehr als 6 Tage in einem Jahr b e-Willigt werden können, ist nicht richtig. Die Streckenwächter können ausnahmsweise auch mehr als 6 Tage Urlaub im Jahre erhalten, doch ist zur Bewilligung von weiteren Urlaubstagen nur die k. k. Staatsbahndirektion berechtigt. Benötigt daher ein Streckenwächter, der bereits 6 Tage Urlaub in einem Jahre ausgenützt hat, aus triftigen Gründen einen weitere» Urlaub, so hat dieser Wächter unter Angabe der Gründe schriftlich darum anzufuchen und ist das bezügliche gestempelte Gesuch, vom Dienstvorstand entsprechend eingeleitet, zur Entscheidung au die k. k. Staatsbahndirektion vorzulegen. Einen 'Anspruch auf einen Erholungsurlaub von bestimmter Maxiinaldauer, wie ein socher für die Diener in § 59 der Dienstordnung festgesetzt ist, haben die Streckenwächter mit Rücksicht darauf, als bei Beurlaubungen derselben Substitutionen notwendig sind, nicht, demgemäß hat auch die Aufstellung eines Turnusses für Erholungsurlaube bei den Streckenwächter» zu entfallen. WaS die Urlaubserteilung an die Aushilfsbediensteten (Aushilfsunterbeamte und Aushilssdiener) betrifft, so kann auch diesen Bediensteten erforderlichen Falles ein Urlaub im Sinne der Bestimmungen des § 58 der Dienstordnung erteilt werden. Die Gewährung eines Erholungsurlaubes an dieselben ist aber, abgesehen von einem seitens des behandelnden Bahnarztes als unbedigt notwendig erklärten Erholungsurlaub, nach einer überstandenen Krankheit in der Regel ausgeschlossen. Derartige, an die k. k. Staatsbahndirektion gerichtete Gesuche sind seitens der Diensworstände, wenn nicht ganz besondere Gründe eine Ausnahme rechtfertigen, a limine abzu-weisen. Vorstehender Erlaß ist dem in Betracht kommenden (Personal nachweislich zur Kenntnis zu bringen. Villach, 3. Februar 1909. (Zahl 34.404 ex 1908.) Ter k. k. Staatsbahndirektor Wagner. Zirkular Nr. 37, enthalten im Amtsblatt 91 r, 7 vom 10. Februar 1909. Dienstfreie Tage von Streckenwächter». An alle Bahnerhaltnng8sektionen. Auf Grund mehrerer Eingaben der Streckenwächter und des in der Personallommissionssitzung vom 23. Oktober 1908 gestellten Antrages auf Gewährung eines ganzen dienstfreien Tages im Monate an die Streckenwächter findet die k. k. Staatsbahndirektion in Ergänzung des Erlasses vom 11. Mai 1908, Zahl 15.907, Punkt 3, zu verfügen, daß den Streckenwächtern i n S t r e ck e n mit turnusmäßiger Ablösung nach Diensteszulässigkeit und im Falle Vorhandenseins von geeigneten Substituten, über vorgegrachte Bitte seitens der Dieustvorstünde einmal im Monat ein dienstfreier Tag gewährt werden kann, dessen Beginn vom Ablauf der Ruhezeit des Wächters zu rechnen ist. Hierdurch erreichen die Streckenwächter mit 16/12- und 18/12stündiger Ablösung einmal im Monat eine ununterbrochene freie Zeit von 36 Stunden und jene mit 18/9= ständiger Ablösung eine solche von 33 Stunden. In Monaten, in welchen die Wächter eines mindestens dreitägigen Urlaubes teilhastig waren, haben dieselben aus diesen dienstfreien Tag keinen Anspruch. Villach, 3. Februar 1909. (Zahl 79 ex 1909.) Der k. k. Staatsbahndirektor W a g n e r. Bon den Wächtern der Sndbahn. Unter den Wächtern der Südbahn macht sich eine lebhafte Bewegung bemerkbar, die mehr und mehr an Ausdehnung gewinnt. So fand mit 1. Februar in Wiener-Neustadt und am 11. Februar dieses Jahres in Matzleinsdarf je eine sehr gut besuchte Wächterversammlung statt, rtt der das Per-sonalkommissionsmitglied Genosse Herzig da§ Referat erstattete. In diesen Versammlungen wurde von allen Rednern die Notwendigkeit einer starken und zielbewußten Organisation hervorgehoben, um die bestehenden Mängel und Harten beseitigen zu können. In beiden Versammlungen wurde nachstehende Resolution einstimmig angenommen. Die heute tagende Wächterversammlung des Verkehrs- wie auch des BahnerhaltungSpersonals begrüßt die Anregung ihrer Grazer Kollegen vom 18. Jänner laufenden Jahres aufs wärmste und schließt sich vollinhaltlich an. Sie beauftragt daher ihre gewählten Vertreter in der Personalkommission, gemeinsam mit der Zentrale des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereines für Oesterreich dahin zu wirken, daß die noch bestehenden Härten und Mängel vom Jahre 1907 behoben, alle Zusicherungen endlich in rigoroser Art durchgeführt und die bestehenden Härten des Zirkulars 536 A : eliminiert werden, daß weiters auch das Wächterpersonal der Südbahn mit den Kategorien der Lampisten, Magazinsdiener und Verschieber gleichgestellt werden, wie dies bei den k. k. Staatsbahnen geschah, des weitere, daß ihnen für ihren gewiß nicht minder anstrengenden und verantwortlichen Dienst die 9!achtdicnstzulage in gleicher Art und Ausmaß wie allen übrigen Bediensteten gewährt werde. Sie beauftragt weiters ihre gewählten Vertreter im Pen-sionsauSschusse, gemeinsam mit der Zentrale oben genannten Vereines energisch dahin zuwirken, daß auch für das Wächterpersonal die anderthalbfache Einrechnung seiner Dienstjahre in die Pen-sionsbemessung endlich und gleichzeitig mit anderen Kategorien erfolge; sie fordert weiters ihre Vertrauensmänner auf, mit aller Energie dahin zu wirken, daß auch die Wächter in allen Ausschüssen und Komitees, welche auf die Lage der Wächter von Einfluß sind, vertreten find; schließlich fordert sie die Zentrale auf, ehestestens eine Reichs-Wüchterkonferenz einzuberufen, wo definitive Beschlüsse zu fassen wären. Korrespondenzen. Blndenz. (Zustände in unserem Frachten-m a g a z i n.) Daß es auf der Staatsbahn noch solch traurige Zustände gibt, wobei die Arbeiter aus das rücksichtsloseste ausgeschunden werden, sollte man in unserer fortgeschrittenen Zeit nicht mehr ftlr möglich halten, wo doch durch die Arbeiter-, ausschüsse solchen Uebelständen abgeholfen wird. Aber hier in unserem weitbekannten Schinderkarzer, wo seit jeher jedes menschliche Gefühl fehlte, wo schon stets im Interesse des Kapitalismus' und im Interesse einiger Antreiber die Arbeiter bis auf das Mark ausgeschunden wurden, war es bis dato nicht möglich, ( menschenwürdige Arbeitsverhültnisse zu schaffen. Zum Beweis wollen wir nachstehende Tatsachen schildern: Den Nachtdienst versehen drei Partien zu je drei Man», ein Magazinsdiener und zwei Arbeiter. Die erste Partie beginnt ihren Dienst am ersten Tag früh 5 Uhr 45 Minuten und dauert derselbe bis 1 Uhr 30 Minuten Mitternacht, Dienstdauer 19 Stunden 45 Minuten. Am zweiten Tag haben dieselben Arbeiter nach einer 20stündigen Dienstleistung der eine Arbeiter 10 Stunden 80 Minuten, der zweite 13 Stunden 30 Minuten Ruhezeit, mithin hat der erste Arbeiter um 12 Uhr mittags seine Arbeit zu beginnen, der zweite um; 3 Uhr nachmittags, und dauert dieselbe bis 6 Uhr 30 Minuten abends. Am dritten Tag dauert der Dienst für beide Arbeiter von 6 Uhr 30 Minuten früh bis 6 Uhr 30 Minuten abends.1 Am vierten Tag beginnt nun der 20stündige Dienst wieder, und; so geht es das ganze Jahr weiter. Es ergibt sich nun für alle diese Arbeiter eine tägliche Dienstleistung von 13 Stunden 45 Minuten. Wenn man nun in Erwägung zieht, daß der Magazins» dienst, was körperliche Leistung anbetrifft, der schwerste ist, so ist es geradezu ein Verbrechen, das man an diesen Arbeitern 6e=; geht: täglich bereits 14 Stunden Dienst, dazu jeden vierten Tag 'Nachtdienst, ohne dabei einen freien Tag im Monat zu haben, j In keinem Privatgeschäft, ja nicht einmal in der allerschlechtesten Schusterbude wird man solche Zustände finden, wohl aber bei der k. k. Staatsbahn sind solche Mißstände anzutreffen. Nun muß, man sich fragen, warum hat der Arbeiterlokalausschuß diesen Zuständen nicht abgeholfen, da es ja in erster Linie diesem zusteht, darüber Beschwerde zu führen? Ja, da ist eben der Haken. ^n unserem Lokalausschuß sind Leute, die nicht hineingehüren; dem' einen fehlt es an Courage, der zweite weiß überhaupt nicht, worum es sich handelt, dem dritten fehlt es gar an den Fünfen. Bei einer solchen Vertretung dürfen die Arbeiter nie Hoffnung haben, daß durch diese Ausschußmitglieder bessere Arbeitsverhältnisse geschaffen werden. Und nur dem künstlichen Wahlmodus ist es zuzuschreibeu, daß solch unbefähigte Leute im Lokalausschuß sitzen, da sie nicht von den Bediensteten gewählt, sondern von der Sation ausgestellt wurden, also ohne den Willen der Arbeiter als Vertreter fungieren. Es wäre noch so mancher Uebelstand zu bekritteln, wir wollen uns aber vorläufig begnügen, bessere Arbeitsverhältnisse und einen freien Tag in der Woche zu fordern, was gewiß nicht zu viel verlangt ist Sollten diese Worte taube Ohren finden, sollten die unmittelbaren Vorgesetzten nicht zur Ensicht kommen, daß diese armen Teufel auch Menschen sind und als solche auch zu behandeln sind, also in erster Linie eine andere Diensteinteilung schaffen und ihnen auch eine freie Zeit gewähren, dann hoffen wir doch, daß die Direktion entschreiten und mit dieser mörderischen Diensteinteilung ausräumen wird. „ . , . Knittelfeld. (Wie man in Knittelseld bei der Bahnangeftellt werden kann.) So betitelt sich eine Einsendung von dort, die mir uns unbedingt veranlaßt sehen, hier lviederzugeben. ^ „ ... In Knittelseld unter dem Regime des Herrn Seal a ist zur Erlangung einer Anstellung nichts anderes notwendige als der Nachweis, daß man deutschnational sei; ob die nötigen Vorbedingungen, wie Branchenkenntnisse, Fähigkeiten re. für die Verwendung bei der Bahnanstalt vorhanden sind, das ist auch zur weiteren Eis ' ' ' ' ‘■! f— Ja, wenn man schaff besonders ............................................. „ zeigt, ganz sicher, sofort stabilisiert zu werden, wenn auch alle Vorbedingungen hierzu fehlen. Die Vorgangöiveise beider Stabilisierung, respektive beim Vorschlag zu derselben, ist wirklich eine recht sonderbare. Junge, kurze Zeit beschäftigte Radaumacher werden alten, erprobten 'Arbeitern vorgezogen, wenn sie den Nachweis ihrer germanischen Gesinnung erbringen. Es ist doch endlich einmal Zeit, daß hier maßgebende Faktoren energisch^ eingreifeu, um diesen chauvinistischen Bestrebungen einzelner Knittelfelder Obermacher ein energisches Ende zu bereiten. > Kojetei». Scheiden tut weh l So fingt man, wenn einer aus unserer Mitte entrissen wird, den wir liebgewonnen haben.! Zutrauen, Anhänglichkeit und Liebe ist eS. was ein Personal seinem Chef für dessen, sage» wir nur Menschenfreundlichkeit bietet. Am 15. Februar schied von uns unser Streckenvoistand Hal b er st am m. Die Brust klemmte sich zusammen und es entrang sich aus derselben einem jeden der Seufzer: „Endliche Gott sei Dank!" Seine 9Ne»schensreundlichkeit haben wir aus dem „Eisenbahner" seinerzeit leien können. DaS Streckenpersonal. Lundeuburg. Unter den Lokomotivführern des Heizhauses Lundenburg treibt ein Manu sein Unwesen, dessen Charaktereigenschaften wir hier beleuchten wollen, um jene Kollegen, die! am Ende doch auf de» Wortschwall dieses großmäuligen Querulanten etwas geben würden. Vor Schaden zu bewahren. Dieser! Mann, Herr Strnadl mit Namen, ein an Größenwahn und unbefriedigtem Ehrgeiz leidender Lokomotivführer, will nämlich] »Jtv. 7 ..........-"-»r, i Tg.-.-.............................. -.... > die Lokomotivführerschaft im allgemeinen und die der Heizhaus-lemcng Lundenburg im besonderen durch abermalige Gründung eines Klubs nackensteifer Lokomotivführer vor ihrem gänzlichen Untergänge retten. Die Ursache seiner rettente Lat liegt darin, weil er seine eminenten Fähigkeiten im Interesse der Kollegen mcht brach liegen lassen will. Um sich ein selbständiges Urtell über den Charakter dieses Mannes zu bilden, müssen wir den Werdegang desselben kurz schildern und zu diesem Zweck auf eine Reihe von Jahren zurückgreifen. In der harten Schule des Lebens ausgewachsen, hat er sich das, was er an Wiffen besitzt, als Arbeiter m Arbeiter-Bildungsvereinen und ähnlicher zur Aufklärung der Arbeiter geschaffenen Stätten erworben und sich auch als Lokomotivführer, insolange es nicht für seine an diesen Stätten erworbene Gesinnung offen einzutreten galt, stets als strammer Sozialdemokrat und radikales Element unter seinen Kollegen ausge-geben. Sein Verhängnis ereilte ihn jedoch, als im Jahre 1902 dom Lokomotivführerverein zum erstenmal die Anregung ausging, die Vereinsmitglieder der einzelnen Heizhäuser mögen darüber abstimmen, ob sie für einen Anschluß an die Organisation sind oder nicht. Während nun bei dieser am 4. November desselben Jahres stattgesundenen, für die Lokomotivführer von damals denkwürdigen Abstimmung von 61 abgegebenen Stimmen 54 für den Anschluß waren, enthielt sich Herr Strnad l, zu jener Zeit der größte Hetzer gegen den bestandenen Klub, in dem seine damaligen Kollegen auf Grund seiner bis zu diesem Zeitpunkt an den Tag gelegten Tätigkeit mit Recht ihren Führer für die Zukunft erblickten, im mündlichen ebenso im schriftlichen Wahl-gang jedweder Abstimmung mit der Motivierung, daß daS Auge der Direktion, der feine radikale Gesinnung nur zu gut bekannt sei, auf ihn gerichtet und mithin Bei Abgabe seiner Stimme für den Anschluß seine Existenz gefährdet wäre. Also gerade auf ihn den armen Hascher hatte eSJeittelleS abgesehen, die anderen 54 Stimmen galten ihm nichts. Und hätten ihm, wenn wir schon dieses Thema berühren, die Existenz seiner 54 anderen, zum Teil bedeutend jüngeren Kollegen, deren erfolgte Stimmenabgabe für den Anschluß (und wir wollen hier der Wahrheit Zeugnis geben, daß dieselbe zum Teil auf seine Tätigkeit zurückzuführen war) gar nichts gegolten? Dem damaligen Delegierten der Lunbenburger Lokomotivführer, dem Lokalbevollmächtigten des Lokomotivsührervereines Herrn Swertetzka, der unter ganz anderen Anschauungen, als damals unter den Lokomotivführern notgedrungen Platz griffen, bereits zum alten Mann herangewachsen war, der sich naturgemäß nicht ohneweiters der neuen Strömung anschloß, prophezeite er schon wochenlang vor der zu diesem Zweck einbe-rusenen Lokomotivführerkonferenz, daß derselbe, im Falle er laut Stimmenabgabe für den Anschluß zu stimmen habe, die Hose voll haben werde. Nun dürste dies bei Herrn Swertetzka nicht zugetroffen haben, wie es aber dem Proponenten sür den neuen Klub, Herrn Strnadl, erging, als seine damaligen Kollegen ob seiner an den Tag gelegten Gesinnungslumperei und erwiesenen Charakterlosigkeit mit ihm Abrechnung hielten, wollen wir der Vergangenheit nicht mehr entreißen. Ein Mann mit solchen Charaktereigenschaften kann und darf unter seinen Berufskollegen keine Rolle mehr spielen, wenn sie nicht dasselbe Schauspiel, das seine einstigen, auf ihn vertrauenden Berufskollegen am 4. November 1902 erlebten, in zweiter Auflage erleben wollen. Sollte Herrn Strnadl dieser Wink mit dem Zaunpfnh! noch nicht genügen und er seine der Gesamtheit der Kollegen zum Schaden gereichende Tätigkeit nicht einstellen, so könnte der Fall Eintreten, daß einige Sacherln aus der alleruntersten Lade hervorgeholt werden müßten und was dann von ihm noch übrig bleiben würde, wäre einerseits viel, andererseits aber blutwenig. Laibach. Ein besonderes Exemplar von einem Pascha ist der Heizhauschef Bitter des Heizhauses Laibach (Südbahn). ~mr_ gehen nicht fehl, wenn wir annehmen, daß der Mann an Größenwahn leidet. Er ist eben der Mehrung, Alleinherrscher £Uv i?' mit CI schalten und walten könne wie es ihm eben beliebt. _ Besonders hat er es auf einige Lokomotivführer und Heizer abgesehen, indem er dieselben fünf- bis sechsmal monatlich zu der Prufung^zitiert; kaum in der Kanzlei angekommen, donnert ey*e an: „Sie und Sie, gehen S' nach Hanfe, Sie haben eh nichts gelernt i" Dadurch wird dem Mann seine sehr bedürftige Ruhe geraubt. Hat vielleicht der Herr Bitter mit „Hellsehern und Somnambulen" die Schule besucht, weil er den Bediensteten schon von weitem vom Gesicht lesen kann, daß .er nichts gelernt hat? ™ r Der Herr möge dies in Erwägung ziehen, daß er nicht Buden vor sich hat, sondern Männer, die den schweren verantwortungsvollen Dienst machen muffen und Hunderte Nächte , Wenn die Lokomotivführer und Heizer alle Nachte zu Harpe sich ausruhen könnten, sagen wir mit Bestimmtheit, daß ^ größere Freude zum Lernen hätten; aber bei der grimmigen Kalte und Bora halberfroren zu Hause angekommen, wird es wemge geben, die sich zu den Büchern setzen, um zu lernen. Und wee eben dem Herrn Bitter jedes Lüftchen schadet, so kann er das auch vom Lokomotivführer denken, welche ebenso Menschen pnd — wie der Herr Bitter. Feldkirch. ES ist zwar nicht angenehm, aber einmal muß es doch sem, daß an dieser Stelle über unsere „VerkehrSbündler" im Lande geschrieben wird. Wenn man so gewissermaßen gezwungen ist, um in diese Sippschaft Einblick zu gewinnen, die ^perlehrsbundzeitung" und das in Vorarlberg erscheinende Wochenblatt, das „Arbeiterblatt", zu lesen und die Leute sonst r«mt und ihr Tun und Lassen beobachtet, so muß man sich unwillkürlich fragen: Ist es denn möglich, daß sich Leser sowas bieten lassen können'? Hatte da im Jänner die Ortsgruppe Feldkirch des Ver-lehrsoundes ihre Monatsversammlung. Gymnasialprofessor Brunner hielt in dieser Monatsversammlung einen Bortrag aber die deutschen Bundesfürsten»und über Serbien (gewiß ein passender Vortrag in einer Eisenbahnerversammlung). Und.vor wem hielt er den Vortrag? vor sage und schreibe sieben anwesenden Eisenbahnern! Was war in der „Verkehrsbundzeitung" vom 1. Februar zu lesen? Nun, daß die Monatsversammlung gut besucht war, Professor Bciunut einen ausgezeichneten Vortrag hielt, worüber ihm der Vorsitzende zum Schluß den Dank aussprach. _ Am 2. Februar gab der Verkehrsbunb hier einen Ball. Selbstredend kann der hiesige Verkehrsbund unter sich keinen Ball geben, denn das wäre nur eine kleine Tischgesellschaft, aber da hilft man sich aus, da wird eingeladen, ivas zur schwarzen Parte, hält und so war der Ball gut besucht. Ans diesem Ball waren auch fünf Psasfen anwesend, und siehe da, was geschah um 10 Uhr? Um 10 Uhr hielt der geistliche Beirat des Verkehrs-auudes, Pfarrer Hartmann aus Altenstadt, eine V.stündige Hetzrede über die Sozi und die Innsbrucker .Volkszeitung", wohlverstanden aus einem Ball. Nächsten Tag wurde von vielen -‘Teilnehmern über dieses Treiben, ja selbst von Verkehrsbündlern, geschimpft. Was schreibt nun das Vorarlberger „Arbeiterblatt": xDie am 2 Februar in den Ochsenfälen in Feldkirch abgehaltene Faschingsunterhaltung des christlichen Eisenbahnpersonals war llhr zahlreich besucht und erfreute sich eines herrlich schönen und genußreichen Verlaufes; auch nicht der geringste Mißton trübte me Unterhaltung." Dann werden die fünf Hochwürden Nominativ »"fgezählt und dann, daß der Inspektor und Oberingenieur der Werkstütte Feldkirch auch anwesend waren. Dies hätte sich der -irtikelschreiber vom „Arbeiterblatt" ersparen können, die zwei letztgenannten in dem Artikel zu erwähnen, denn namentlich letztgenannter äußerte sich nächsten Tag, und auf dem wirklichen Ball, ohne einer politischen Rede, welche unsere Organisation am Februar abhielt, wo auch beide Herren mit mehreren Beamten "schienen sind, ganz anders, wo man nicht zur Einsicht kam, „Der Msruvayner.- daß obige Unterhaltung in allen ihren Teilen glänzend ausfiel, sondern die Meinung war eine entgegengesetzte. Allerdings wundert das vernünftige Leute nicht, denn die Piuspresse ist bekannt. Zum Schluß schreibt das „Arbeiterblatt": „Es ist das Ganze als sehr gelungen zu betrachten, was besonders den Obmann des Vereines am meisten freute!" Nun, Herr Obmann, die Freude gönnen wir Ihnen, und obendrauf geben wir Ihnen die Blamage gratis. Es ist doch gut, wenn Eisenbahner geistliche Beiräte haben, nicht wahr, Herr Obmann? Triest-Freihafen. Sämtliche Bediensteten und Arbeiter des Bahnbetriebsamtes Freihafen sowie vom Heizhaus, Magazin, als auch die Oberbauarbeit'er werden zu der am 4. März um halb 7 Uhr abends im Gasthaus via Giovanni Boccaccio Nr. 25 stattsindenden Konstituierung der selbständigen Zahlstelle Triest-Freihafen höflichst eingeladen. Pflicht eines jeden ehrlich denkenden Eisenbahners ist, zu dieser für uns so wichtigen Versammlung bestimmt und pünktlich zu erscheinen. Innsbruck. (K. k. Staatsbahn.) Alle Beschwerden, die infolge des Jänner-Avancements in der Staatsbahndirektion Innsbruck entstanden sind, sollen unter Anführung aller genauesten Daten als: Anstellungsjahr, Anfangsgehalt, gegenwärtiger Gehalt, die Wartezeiten :c an das betreffende Mitglied des Zentralausschusses und der Personalkommission eingesendet werden. Kapfenberg. Den gesamten Eisenbahnern beider Bahnhöfe von Kapfenberg und Umgebung wird zur Kenntnis gebracht, daß Montag den 1. März im Saale des Konsumvereines eine freie Eisenbahnerversammlung stattfinbet. Referent Genosse Weigl aus Wien. Kein dienstfreier Eisenbahner fehle bei dieser so wichtigen Versammlung und jeder bringe seine Frau mit. Bodenbach. (S t a a t s e i s e n b a h n g e s e l I s ch a f t.) Wenn man sich in dieser Station, und zwar in der Nähe des eigentlichen Stationsgebäudes nufhätt und das Treiben des Eisenbahndienstes betrachtet, muß man sich als Beobachter die Frage aufwerfen: „Mit wie viel Glück wickelt sich hier der riesige Verkehr ab und welches sind die eigentlichen Organe, die hier die Verantwortung tragen?“ Man ist als Eisenbahner selbst sehr neugierig und ruft sich irgend einen Bediensteten zu sich, um Klarheit über diese Verhültnifse zu erlangen. Man staunt ja wirklich, wie e§ möglich ist, daß sich daS alles mit einer solchen Ruhe abspielt; man sieht aber auch, daß alle Kräfte der diensttuenden Beamten mit dem gesamten daranhängenden Personal aus das äußerste angestrengt sind. Das mag man vor längerer Zeit bei der Direktion endlich auch Ungesehen haben und so gab man dem Verschubpersonal, den Weichenwächtent u. s. w. den 12stündigen Dienst, auf welchen eine 24stündige Ruhezeit fällt, ausgenommen die Platzmeister, welche den sogenannten Perrondienst machen müssen. Gerade diese Leute, die durch die geringste Vergessenheit oder Pflichtverletzung ein Unglück herbeiführen würden, welches man sich nicht schlimm genug vorstellen kann. Und würden die Herrschaften,-welche nur in der I. und II. Klasse der Schnell- und D-Züge fahren, wissen, daß sie, wenn sie in die Station Bodenbach auf den weichgepolsterten Sitzen entfahren, durch das kleinste Verschulden eines derartig überbürdeten Platzmeisters entweder zu Krüppeln würden oder auch überhaupt das Leben einbüßen könnten, so würde von diesen Leuten gewiß ein derartiger Druck aus die Direktion der Staatseisenbahngesellschast ausgeübt werden, daß auch die Platzmeister aus einen zwölf-ständigen Dienst ihre 24stündige Ruhezeit bekommen würden. Bozen.(Belohnung einesLokomotivführerS) Die Maschinendirektivn der Südbahn hat dem in Bozen stationierten Lokomotivführer Andreas G a st e i g e r nachstehendes Belobungsschreiben zugesendet: , ; Am 19. Dezember v. I. wurde der Zug Nr. 5 auf an unrichtiges, besetztes Geleise in der Station Salurn eingelassen. Nach den diesfalls gepflogenen Erhebungen haben Sie, obwohl das Distanzsignal auf „Frei" und das Nichtungssignal auf „Frei in gerader Richtung" stand, bei der Einfahrt in dre Station die Stellung der Weiche 3 in der Ablenkung bemerkt und sofort die Geschwindigkeit Ihres Zuges derart gemäßigt, daß der Anprall an die im Geleis gestandenen Wagen und mithin auch die Folgen des Anfahrens wesentlich abgeschwächt wurden. Wir sehen uns veranlaßt, Ihnen für die an den Tag gelegte besondere Aufmerksamkeit und das energische Vorgehen eine Gratifikation von fünfzig Kronen zuzuerkennen. Der Betrag wird Ihnen bei der nächsten Gehaltsauszahlung übermittelt werden. Der Maschiuendirekior: P r o s s i nt. p. Endlich finden wir wieder einmal eine Anerkennung für einen Bediensteten, der im letzten Moment mit eigener'Lebensgefahr eine Anzahl Menschen und eine Unmasse von Eisenbahngut vor dem Verderben gerettet hat. Die organisierten Eisenbahner allerorts beglückwünschen unseren Kollegen G a st e i g e r zu seiner durch Umsicht und Pflichttreue begeisterten Tat, die durch die geringste Verzögerung oder Versagen eines Umstandes ein namentliches Unglück hätte herbeiführen können. Brünn. Das mährische Eisenvahnersekretariat spricht hiermit seinen Dank der Brunner Eisenbahnerkapelle für die gespendeten 30 Kr. für das Denkmal des verstorbenen Genossen Glaser aus. Mährisch-Dchönberg. Nach der Pensionierung des Bahnmeisters S ch e r g e r erhielten wir einen neuen Bahnmeister mit Namen Christ. Im Vertrauen auf den Namen Christ meinten ttttn die Arbeiter, endlich einen einsichtsvollen Menschen als Vorgesetzten zu haben, doch nur zu bald sollten diese Leute emsehen, daß selten etwas Besseres nachkommt. Drei seiner Arbeiter hatten durch ritt kleines Verschulden den Argwohn des gestrengen Herrn Bahnmeisters auf sich gezogen und wurden kurzerhand entlassen. Durch Intervention unserer Genossen tuurben die entlassenen Arbeiter wohl wieder ausgenommen, jedoch nicht mehr zur Maurerarbeit verwendet. In einer Versammlung wurde das Vorgehen des Bahnmeisters sowie das übermütige Benehmen des Bahnrichters Baelawek einer scharfen, jedoch berechtigten Kritik unterzogen. In der nun folgenden Gegenrede bemühtr sich Ehr ist, die Anschuldigungen zurückzutveifen,, doch aus seinen Worten klang nur zu deutlich das Schuldbewußtsein heraus. Er jagte unter anderem: „Als Mann von Wort kann ich nicht heute so' und morgen wieder anders reden und kann auch nicht meinen Mantel nach dem Winde drehen." Schau, schau! Als enragierter Tscheche sogar für Deutschnationale agitieren, ist bas nicht auch den Mantel nach dem Wind drehen. Wir warnen daher die Bediensteten vor den Worten des Herrn Bahnmeisters und gratulieren den Deutschnationalen zu diesem treudentschen Recken, der gar so schnell auf sein Manneswort vergißt. St. Pölten. Die Bediensteten der Merkstätte haben vor längerer Zeit um eine Verlegung des Einganges zu den Werkstätten angesucht, da der gegenwärtige Weg über die Geleise höchst lebensgefährlich ist. Der praktische Vorschlag, bei der bereits bestehenden Wegübersetzung den Eingang zu schaffen, wurde nicht angenommen.,Dafür kam von einem findigen Kops ein Zirkular heraus, das nun anordnete, daß, insolange die Werkstätten-Bediensteten den Uebergang passieren, der Vorschub einzustellen sei. Jeder Eisenbahner kann begreifen, wie dieses Zirkular ein-gehalten wurde. Da dies nichts nützte, wurde eine zweite Maschine und das hierzu erforderliche Verschubpersonal aufgestellt, um in der fälligen Zeit an diesem Teile die Verschiebungen zu beenden. Die Abfahrtszeiten der Züge wurden geregelt. Doch wurde durch diese Aenderung nichts gebessert, da der Verschieb sür den abgehenden Zug in die Zeit fällt, wo sich die Arbeiter in die Werkstätte begeben, überdies wurde durch diese Einführung dem Zugspersonale die Mittagszeit genommen. Der Streit ging vom neuem los. Wer soll warten, der Verschub oder die Werkstättenbediensteten? Auch diese Zwistigkeiten wurden durch ein neues Zirkular geregelt. Damit die Arbeiter rechtzeitig in die Werkstätten hineinkommen, rvird der Seite 7 Verschub von 1 Uhr 15 Minuten bis 1 Uhr 30 Minuten eingestellt. Wie sollen nun die 15 Minuten Zeit hereingebracht werden, jedenfalls meint die Direktion durch rascheres Verschieben, wenn dabei die beteiligten Bediensteten auch die Kuschen und das Leben riskieren, eingebracht muß es werden. Ob diese Anordnungen praktisch sind, darüber zerbricht sich hier niemand den Kopf Gegen dieses Vorgehen muß in erster Lime bas beteiligte Zugspersonale entschieden protestieren und x wendet sich an ein hohes k. k. Eifenbahnminifterium um baldigste Abhilfe. Lienz. Wir sind wieder gezwungen, den Weg der Oesfent-lichkeit zu betreten, da wir mit einigen Beamten der Station in keinen anständigen mündlichen Verkehr treten können. Diese Herren glauben, daß, wenn sie mit einem Diener oder Unterbeamten in anständigem Ton verkehren würben, ihre Reputation darunter leiden würde. Sie sind wahrscheinlich der Ansicht, ein Untergebener muß „angeschnauzt" oder mit der Anzeige bedroht werden, damit er knieschlotternd vor dem Angesicht so eines Halbgottes steht und ganz servil sein Anliegen vorbringt. Ein Beispiel: Ein Oberkondukteur ersuchte den Sekretär Untertrüuter um ein Mundpfeiferl unb dieser sagte: „Ich Hab' keins." Als ihm der Oberkondukteur sagte, daß er ja eines haben und ausfassen muß, schrie ihn der Sekretär an: „Da gibt» ka Aufdmh'n, das verbiete ich mir." Suchte in der Lade nach und fand doch einige, wovon er ihm eines gab. Am 12. Februar meldete sich ein Oberkondukteur, als er mit dem Zug in Lienz ankam, beim Beamten K o! l m a n n krank. Derselbe war so schlecht, daß er kaum nach Hause gehen konnte. Am nächsten Tag mußte er das Bett huren und sandte zur Vorsicht seine Frau in die Station, ihn krank zu melden. Am 20. Februar wollte er sich miedet gesund melden und ging zum Bahnarzt. Dieser fand ihn als noch zu schwach, schaute nach dgn Krankenzettel, fand aber keinen. Der Oberkondukteur ging dann in die Station den Zettel holen. Da kam er beim Sekretär Unterkräuter schön an. Dieser drohte ihm mit dev Anzeige, weil der Kranke nicht den Krankenzettel abholte und ihn selbst zum Bahnarzt trug. Auch der Beamte Kollmann sagte: „Er hat schon wollen dem Herrn Inspektor davon sogen." Schöne Seelen! „Gewährt mir die Bitte: ich sei in eurem Bunde der Dritte." Herr U n te rkräuter, die Station Lienz wird hoffentlich mit dem „Regulativ für den bahnärztlichen Dienst" (Post VIII, damit Sie leichter finden) beteilt sein und dann steht auf Seite 23. Punkt 77 unter anderem: Der Stationsvorstand muß den Krankenzettel genau aussüllen und den Bahnarzt zusenden. Der Sinn der Instruktion ist, daß der Krankenzettel von der Station dem Bahnarzt zuzusenden ist und nicht vom bettlägerigen Kranken abgeholt und hingetragen werden muß. Und zu so einer irrtümlichen Auffassung der Vorschriften kann nur ein Mensch gelangen, auf dem der Spruch zutrifft: „Wem der Inspektor gibt das Amt, dem gibt er auch den Verstand," daher erklärlich die Arroganz. Also Herr Unterkrünter, weil Sie die Vorschriften nicht verstehen und zu faul sind, sie durchzustudieren, müssen andere darunter leiden. Da ist es kein Wunder, daß Fälle Vorkommen, daß Zugsbegleiter monatelang im Krankenstand geführt werden, die aber faktisch Dienst machen und dann im Avancement geschädigt werden oder daß Zugsbegleiter in der Heimatsstation substituieren und dafür keine Vergütung bekommen. Nur so fort, wir haben noch Mut und Energie genug, den Augiasstall „Station Lienz" zu reinigen, trotz Klagen K o ll-mannS u. Komp. über Terrorismus der Zugsbegleiter. Wir fühlen uns nicht verpflichtet, wegen der Indolenz der Beamten Schaden zu leiden. Da hat man ein Beispiel, wie die Mitglieder deS Weisner Vereines mit den Untergebenen umgehen würden, auch wenn sie Mitglieder der Sektion B und C wären. Knittelfed. (An die 'Mitglieder des Lebensmittel m a g a z i n s für die Bedien st eteu der k. k. Staatsbabn in KnitteIfeld.) Die Generalversammlung ist bereits nngekündigt und wird am 21. März stattfinden. Wie aus bereits erschienenen Mitteilungen zu ersehen, handelt es sich diesmal darum, eine gründliche Veränderung in das ganze Vsr-waltungssastem durch Aenderung der Statuten zu bringen. Um diese durctzzuführen, ist eine rege Beteiligung unbedingt not» wendig und werden diesbezüglich von uns folgende Anträge eingebracht: Anträge zur Generalversammlung im Jahre-1909 des Lebens Mittelmagazins der Bedienstete u der k. k. Staatsbahn in Knittettelb. 1. Verlesung der Aerhandlungsschrist der letzten Generalversammlung vor Eingang in die Tagesordnung. 2. Abjchaffung der Prozentbezahlung in Bargeld und Einführung der Rückvergütung eines Gebahrungsitverschnsses in Wären. (§ 9. 6.) 3. Im Falle ein Vorstandsmitglied den Vorsitz in btt Generalversammlung nicht führen kann oder will, tst ein Vorsitzender über Vorschlag der Generalversammlung aus derselben zu wühlen. 4. Ist die Generalversammlung nicht in der Werkstatte der k. k. Staatsbahn, sondern in einem Privatlokal abzuhalten. 5. Aenderung der Statuten. Schaffung vollständig neuer Statuten. Wir machen hiermit aufmerksam, die Vollmachten nach Tunlichkeit an das Arbeitersekretariat Knittelfeld einzusenden und nur im äußersten Fall eipem Genossen, welcher mit einer Legitimation, beglaubigt durch den Stempel des Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereins, versehen ist, zu übergeben. Eine rege Beteiligung ist schon deshalb notwendig, da einmal energisch an die Aenderung der Statuten gegangen werden muß. mmjm ri«.,..«..»...»»..! —.um .«m n i ,!>> CCTPj. MMU!,. j!. 1 IJUmwqW-CTB.C'N Versammlungsberichte. Bruck n. M. Montag den 22. Februar fand um 8 11hl abends im Vereinslokal eine außerordentlich gut besuchte Wächter-versammlnng statt, bei der die Strecken zwischen Graz und Mürzzuschlag sowie Bruck a. d. M.-Vvrdernberg von einer größeren Anzahl Wächter vertreten waren. Genosse Koller eröfiuete die Versammlung, begrüßte die weither erschienenen Wächter und erteilte dem Genossen Herzig aus Wien das Wort. Derselbe besprach die Lage des WächterperjonalS in eingehender Weife und schloffen sich alle diesen Ausführungen an. Ebenso sprachen die Genossen Kolleg g er, Berger und noch andere Genossen aus Graz zur selben Tagesordnung. Die Genossen Wächter gelobten samt den zahlreich erschienenen Frauen, alles daranzu-fetzen, daß sich jeder Wächter der Organisation anschließt und gelangte die bereits auch in Wiener-Neustadt und Matzleinsdors vorgeschlagene Resolution zur Annahme. Gänserndorf. Am 2. Februar I. I. fand in Herrn EzerniS Gasthcmrsaal eine sehr gut besuchte Versammlung der Eisenbahner statt. Als Referent erschien Genosse Spieß attS Wien. Derselbe befaßte sich mit der in Straßhof durch Herrn Hruby erfolgten Entlassung des Verschiebers W. Herold. In scharf.n Worten geißelte der Referent das Werk Hrubys, welcher einen atmen Bediensteten ohne Grund mitten im Winter der bitteren Not durch Arbeitslosigkeit preisgab. Da Herr H r u b y auch sonst mit seinen Bediensteten in brutaler und despotischer Art zu verkehren pflegt, so kam eö bei diesen Ausführungen, daß die geknechteten Eisenbahner des öfteren ihren Unwillen mit keinen schmeichelhaften Entrüstungsrufen Luft machten. Der geographischen Lage nach liegt Straßhof nicht in Galizien und doch finden wir ein Schalten von seiten dieses Vorstandes, als wäre es so. Zirkulare und Erlässe der k. k. Bahndirektion werden nicht im geringsten beachtet, so kommt es, daß er den Verschiebern, welche von Wien nach Straßhof als Wächter versetzt wurden, die ihnen gebührende Zulage von 40 H. vorenthält und so arme Arbeiter um den verdienten Lohn bringt. Daß wir eine große Anzahl von Tantidmenjägern auf den Bahnen haben, ist gewiß, doch daß sie sich bei jeder Gelegenheit als die loyalsten Männer ausspielen, oder als treudeutsche Mannen von ihrer Garde und Unterlüufeln als solche sich auSrusen lassen, zeugt von dem Wert derselben. Die versammelten Bediensteten, welche alle Herrn HrubyS Wirken kennen, nahmen nachstehende Resolution einstimmig an: Resolution. Die am 2. Februar l. I. in Herrn Cernys Gasthaussaal in Gänserndorf abgehaltene Versammlung der k. k. Nordbahnstationen Straßhof und Gänserndorf, alle Diensteskategorien umfassend, protestieren auf das entschiedenste gegen die ungerechte Entlassung des Verschiebers W. Herold durch den Vorstand Hruby in Straßhof. Sie fordern gleichzeitig die Zentrale des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschastsvereines, insbesondere den Herrn Reichsratsabgeordneten Genossen Josef T o m s ch i k auf, alle geeigneten Mittel zu unternehmen, damit das begangene Unrecht an dem Verschieber W. Herold durch Wiedereinstellung in den Dienst der k. k. Nordbahn gutgemacht wird. Des weiteren fordern die Versammelten, daß von seiten der Zentrale die k. k. Nordbahndirektion verständigt werde, selbe möge den Vorstand von Straßhos Herrn Hruby belehren und ihn beauftragen, Zirkulare und Erlässe der k. k. Nordbahndirektion, welche über Diensteszulagen handeln, richtig einzuhalten, damit nicht arme Bedienstete ihrer gewährleisteten Rechte verlustig werden. Genosse Spieß sprach beim zweiten Punkt über die Ziele der gewerkschaftlichen sowie der politischen Organisation und kam zum Schluß seiner Ausführungen auf das geplante Attentat aus die Versicherung der Eisenbahner zu sprechen, wobei er den Versammelten den Wert der Organisation in - leicht faßlich r Weise vor Augen führte, und erntete für seine gediegenen Ausführungen reichen Beifall. Die Genossen I u h a c und Galle befaßten sich mit der Krankenkasse der k. k. österreichischen Bahnen. Weiters sprachen noch mehrere Genossen über Lokalverhältnisse. Vorsitzender Genosse S e y m a n n schloß nach einem kurzen Schlußwort diese wichtige Versammlung. Saalfelden. (Eine mißglückte deutschnationale Eisenbahnerversammlung.) Das Organ der deutschnationalen Eisenbahner kündigte für Dienstag den 2. Februar in Saalfelden eine öffentliche Versammlung an, weshalb die Sozialdemokraten beschlossen, sich diese Herren einmal näher anzusehen. Wie groß war aber ihr Erstaunen, als am Dienstag vormittags Einladungen ausgegeben wurden, nach welchen die Ortsgruppe Saalfelden eine Hauptversammlung abhielt. Da wir aus Prinzip diese unbedeutenden Gruppen und Lieblinge der kapitalistischen Parteien unter sich lassen, solange sie nicht an die Oeffentlichkeit treten, hätten wir natürlich unsere Genossen nicht erst bemüht, wenn da« deutschnationale Blütlchen die Wahrheit geschrieben hätte. Nachdem jedoch an 40 Genossen bereits im Gasllokal waren, versicherten wir uns auch der Einladung für unseren Referenten sowie das' Wort für denselben und gingen in das Vereinszimmer. Anwesend waren mit beit zwei Referenten aus Wien, einem Wirte und dem Stationsmeister von Leogang wohlgezählte 15 Personen. Sie faßen alle an einem Tische in der Mitte des Lokals und froren, weshalb der Zuwachs von 40 sozialdemokratischen Eisenbahnern wirklich eine. Erlösung für sie war. Bemerkt muß werden, daß die Tischgesellschaft sich nicht etwa aus Saalfeldnern, sondern auch aus Besuchern von Leogang, Hochfilzen und Maishosen zusammcnsetzte. Nach Eröffnung sprach Herr Ertl über die Sozialversicherung. Da sein Referat fachlich gehalten war, brauchte Genosse P r e u ß l e r nur auf die Beschlüsse des Merten österreichischen llassentagcs und bas Referat des Abgeordneten Müller zu verweisen. Er erklärte, daß sich die sozialdemokratischen Eisenbahner mit der Gesamtarbeiter solidarisch fühlen und ihre Forderungen gemeinsam mit dieser zur Geltung bringen werden, was gewiß wichtiger sei, als sich in kleine Fähnlein aufzulösen und sich gegenüber der Regierung und dem Parlament freiwillig zu schwächen. Da sich unser» Genossen an der Abstimmung über die Resolution deshalb nicht beteiligten, wurde dieselbe mit den Stimmen der Anhänger Ertl8 angenommen. Der Bericht fiel sehr schwach aus. Die Ortsgruppe sei 125 Mitglieder stark. Von diesen seien 35 gestrichen und wegen übertriebener Agitation der Gegner 7 ausgetreten. Wir wissen, daß auch diese Ziffern nicht stimmen, doch wollen wir mildtätig darüber himoeggehen. Zum Schlüsse entwickelte sich ein sehr lebhaftes Rededuell. Herr Ertl sprach über den Unterschied zwischen der sozialdemokratischen und deutsch-nationalen GewerkschastSorganisation. Er leugnete die Gemeinschaft mit den Gelben und Schwarzen und brachte einen ungeheuren Wulst über die Begriffe national und international vor, der in die Sehnsucht ausklang, daß die Deutschen Oesterreichs recht bald mit ihren reichsdeutschen Stammcsgenossen vereinigt werden, und brachte dann dieselben Anklagen und Verdächtigungen gegen die sozialdemoiratische Eisenbahnerorganisation vor, wie wir sie zum hundertstenmal im nationalen Eisen-bahnerblüttchen gelesen haben. Die Sozialdemokraten haben ihre Forderungen während der passiven Resistenz zugunsten deS allgemeinen Wahlrechtes herabgebrückt. Sie haben Kämpfe für die Privatbahner unternommen und dadurch die Rcgclung^der Ansprüche Bei den StaatLbahnern hinausgeschoben. Die 20 Millionen haben sie gefordert, obwohl sie wußten, daß die Bedeckung nicht mehr vorhanden war und was dergleichen Verdrehungen meyr sind. Herr Ertl lobte de» von den Deutschnationalen ausgearbeiteten Gesetzentwurf mit der Zuchthausklausel gegen die „Aufreizung" zum Streik und sprach von Terrorismus und Zwang, bis ihm schließlich der Atem auSging. Nun kam Preutzler zum Wort. Er entwarf eine kurze Geschichte der Arbeiterorganisation in Oesterreich und Deutschland, deckte die Quellen aus, aus denen die deutschnationale und christlichsoziale Organisation entstammt, bewies an der Hand von Tatsachen, daß sich die Salzburger Ortsgruppe der deutschnationalen Eisenbahner mit den Streikbrechern in Maxglan solidarisch erklärte und auch mit den Christllchsozialen zusammenging, also im vollsten Sinne des Wortes gelb und reaktionär ist, und fertigte den Nationalismus des Herrn Ertl glänzend ab. Zum Schluß zeigte Preußler die ganze Nichtigkeit der Angriffe gegen die sozialdemokratische Eisenbahncrorganisation und rotes nach, daß diese es sei, welche alle entscheidenden Erfolge für die Eisenbahner herbcisührte. Ihre AktionSkrast ist nicht unterbunden durch Abhängigkeit von den kapitalistischen Parteien, sie ist ein Teil jener großen gewaltigen Arbeiterbewegung, die uns lehrt, daß das Werk unserer Befreiung nur da« eigene Wert des Arbeiters sein kann. Die christlichen und nationalen Organisationen haben den einzigen Zweck, im Interesse der kapitalistischen Parteien die Eisenbahner zu schwächen und Bruder gegen Brüder zu Hetzen, weshalb sie einen unausgesetzten Kampf gegen das gewaltige Bollwerk der sozialdemokratischen Bewegung führen. Da die eiserne Notwendigkeit uns swingt, mit vollständiger Geschlossenheit voranzugeheu, haben jedoch alle, die von den bürgerlichen Parteien so sehr geförderten nationalen und klerikalen Arbeiterorganisationen leine Zukunst. Zum Schluß erklärte der Redner, daß er Herrn Ertl von den wichtigen Wahrheiten der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung nicht überzeugen wolle, weil eben die Leiter dieser Organisationen vollständig in der bürgerlichen Ideologie befangen sind und kein Klassenbewusstsein besitzen. Er begnüge sich daher mit dieser Erwiderung und verlasse mit seinen Parteigenossen das Lokal. Der Redner wurde fortwährend durch Beifall unterbrochen und die beiden Wiener Referenten rutschten ungeduldig und mit hochgeröteten Gesichtern aus ihren Stühlen herum. Als sie sahen, daß die Eisenbahner alle mitgingen, erklärten sie eS als Hinterlist und Furcht, daß sie die Erwiderung nickt hören wollen. Doch <6 war nur Aerger über die gelungene Abfuhr. Uns den Organisationen. Allgemeiner Rechtsschutz- und Gcwerkschaftsverei» für Oesterreich (Ortsgruppe Floridsdorf). Wir laden unsere p. t. MremSmitglicbcr schon heute zu der am Sonntag den 14. März, halb 9 Uhr vormittags, im Souterrain des Arbeiterheims. XXI., Floridsdorf, Angererstraße 18, stattfindenden ganzjährigen Generalversammlung ein. Tagesordnung: 1. Protokollverlesung der vorjährigen Generalversammlung. 2. Bericht der Funktionäre. 3. Erteilung des Absolutoriums. 4. Neuwahl des Ausschusses. 5. Vereinsangelegenheiten. An die p. t Mitglieder ergeht das freundliche Ersuchen, womöglich vollzählig zu erscheinen, denn es liegt in ihrem besonderen Interesse, ein klare» Bild über die Tätigkeit des Ausschusses zu empfangen. Der Ausschuß. Sigmundsherberg. Sonntag den 14. Februar 1909 fand hier eine § 2-Versammlung mit der Tagesordnung statt: 1. Wahl der Ortsgruppcnleitung. 2. Zweck und Nutzen der Organisation Nach kurzer Begrüßung eröffnctc der Vorsitzende Genosse T r a s ch l die Versammlung und schritt zum ersten Punkt der Tagesordnung,' welcher folgendes Resultat ergab: Josef Traschl, Kondukteur, Obmann, Wenzel Pittlich, Oberheizer, Stellvertreter; Johann Fellner, Blocksignaldiener. Kassier; Karl Lehr, MagazinSdiener, und Johann Huber, Ver-schiebet', Subkassiere: Anton H u b e r, Kondukteur, und StaniS-lauS Karas, Blockschlosser. Schriftführer; Josef Hauer, Blocksignaldiener, und Wen'eliuEi nzi ng er, Oberheizer,Kontrollore; Heinrich Zober, Ko buttem, Bibliothekar. Genosse Traschl erteilte sodann dem Herrn Referenten Genossen Spieß zum zweiten Punkt der Tagesordnung das Wort. Der Referent sprach zunächst über den Zweck der Organisation sowie über Nutzen und Ausbau derselben. Bei seinem vortrefflichen Referat vergaß er auch nicht sämtliche Angriffe an die Organisation seit ihrem Bestände sowie das Verhalten der anderen Parteien grell zu beleuchten. Genosse Traschl richtete noch einen Appell an die Versammlung, die Lauheit beiseite zu lassen, sich für Vereinsangelegenheiten zu interessieren, die Vereinsabende und Veriamm-lungen fleißig zu besuchen und so vereint mit dem Ausschuß die neugegründete Ortsgruppe auszubauen. Pilsen Am 14. Februar 1909 fand die ganzjährige Ge-neralversammluna der Ortsarnvpe Pilsen des Allg-mcinen Rechtsschutz- und Gewerkschastsvereines mit folgender Tagesordnung statt: 1. Verlesung des Protokolls oer letzten Generalversammlung. 2. Bericht deS Obmannes. 3. Bericht deS Schriftführers. 4. Bericht dcsRevi-sors und des Bibliothekars. 5. Neuwahl des Ausschusses. 6. Vortrag desRedakteursGe nossen Ebel aus Prag mit dem Thema: „Die Entwicklung der Organisation bis zum heutigen Tage", welcher mit großem Beifall von den anwesenden Mitgliedern ausgenommen wurde. In den Ausschuß wurden gewühlt: Franz Voräö, Obmann, Miroslaus Sequenz, I. Stellvertreter, und Matthias K u tji o n, II. Stellvertreter und zugleich Bibliothekar; Wilhelm Üadil, Schriftführer, Joses Sazama, Stellvertreter; Josef Makik, Kassier, Wenzel B u r e 5, Stellvertreter; Moritz Friedmann, Hausbesorger, und Vinzenz F r e m u n d, Ausschüsse; Matthias Berkovec, Josef Drerler, Wenzel Denk, Franz Men hart, Joses Keil und Joses Solar, Ersatzmänner; Wenzel Havlik und Wenzel H r u b y, Revisoren. Alle Ortsgruppenangelegenheiten und Briefe sind an den Schriftführer Wilhelm Cadtl, Pilsen, Koterowergasse 31, neu, zu richten. Geldangelegenheiten an den Kassier Joses M a it i k, Pilsen, HouSkagasse 26, neu. Waidhofc» a« der Mbs. Sonntag den 14. Februar 1909 fand im Bereinslokal (Arbeiterheim) die diesjährige Generalversammlung der hiesigen Ortsgruppe statt. Obmann Leopold eröffnctc um halb 3 Uhr nachmittags die Versammlung. Die Verlesung des vorjährigen Protokolls sowie der Tätigkeitsbericht der Funktionäre wurden allgemein mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. In den Ausschuß wurden gewählt: Rudolf Leopold, Obmann, Joses Stieg maier, Stellvertreter; Johann Streicher und Josef Streicher, Kassiere; Grießer und Brandstet t e r, Schriftführer; Denbacher und Wieser, Bibliothekare; Berger und Czermak, Kontrolle; Kartusch und S ch w a m e r, Ausschüsse. Genosse S o m i t s ch erörterte in eingehender Weise die Zugeständnisse des Eisenbahnministeriums. Redner forderte die Versammelten aus, nicht zu verzagen und ruhiges Blut zu bewahren, da ja die Aufbesserung der Löhne und Gehalte vom 1. Jänner 1909 rückwirkend sind. Nach einem zweistündigen Referat schloß Genosse S o m i t s ch mit einer energischen Aufforderung zum Zusammenschluß in der Organisation, seine interessante Rede. Reicher Beifall lohnte seine Ausführungen. Einige Anfragen über die Austeilung beantwortete Somitsch in zufriedenstellender Weise. Genosse Grießer sprach noch über die Aufteilung der Zugeständnisse. Genosse Stieg maier über die Haltung der Deutschnatioualen. Nachdem die Tagesordnung erschöpft und niemand mehr zum Worte gemeldet war, schloß der Obmann mit einem Dank für die Ausdauer die Versammlung. Die ausgezeichnete Rede des Genossen Somitsch zeitigte auch sofort seine Früchte, da nach Schluß der Versammlung 10 Neubeitritte angemeldet wurden. Piesting. Am 14. Februar fand in Piesting ein § 2-Ver-sammlung statt. Tagesordnung; l. Krankenkasse und Aerztewesen. 2. Ersatzwahl. 3. Eventuelles. Zum ersten Punkt erhielt Genosse Johann Hartmann als Referent das Wort. Er brachte einen ausführlichen Bericht über die Tätigkeit des Ausschusses und die folgenden Aufgaben in der nächsten Zeit. Auch wurden mehrere Anfragen von» Referenten zur Zufriedenheit der Mitglieder Beantwortet. Tie Zahlstelle Piesting ersucht auf diesem Wege ihre Mitglieder, bei so einem wichtigen Referat zahlreicher zu erscheinen, da die Einladungen schon 14 Tage vorher ausgegeben wurden. Wels. Am 13. Februar fand in Herrn Bruckschweigers Gasthaus eine frei zugängliche Vereinsversammlung mit folgender Tagesordnung statt: 1. DieDurchführung der Zu-geständniffe auf den k. t Staatsbahnen. 2. Eventuelles. Der Vorsitzende Genoffe Polnborfer ervffnete um halb 9 Uhr abends, nach Begrüßung der Anwesenden sowie de» au« Wien anwesenden Genossen Adols Müller, die Versammlung und erteilte zum ersten Punkt dem Referenten Genossen Müller da» Wort. Genoffe Müller besprach in populärer und leicht faßlicher Weise die Zugeständnisse vom Jahre 1908 sowie die Durchführung derselben. Zum Schluß seiner oft mit Beifall unterbrochenen Rede bemerkte der Referent, baß da» Jänneravancement von der Durchführung der Zugeständnisse un-, abhängig durchgeführt wurde und die bewilligten verkürzte» Bor-i rückungssrislen noch nicht zum Ausdruck kamen. $)*» Minists-| rium sei bestrebt, die Durchführung der Zugeständnisse derart zu bewerkstelligen, daß möglichst wenig Klagen Vorkommen dürften. Der nächste Redner Genosse Aogl besprach die Bestrebungen des Personals und forderte die uns noch Fernstehenden zum Beitritt in die Organisation auf. Genösset Labet berichtete beim zweiten Punkt über die Tätigkeit des Arbeiterausschusses und erntete wie seine beiden Vorredner reichen Beifall. Lnndenburg. Am 8. Februar 1909 fand die Generalversammlung der Ortsgruppe Lnndenburg des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschastsvereines statt. Um 8 Uhr abends eröffnet» der Obmann Genosse Anton H o l a s e k die gut besuchte Versammlung, begrüßte die anwesenden Mitglieder und brachte den Rechenschaftsbericht sowie oeu Bericht des Kassiers Genossen G o t t w a l d. welcher leider durch Krankheit verhindert war, zur Kenntnis der Anwesenden. Als ein erfreuliche» Zeichen muß es betrachtet werden, baß die Ortsgruppe, trotz den gegnerischen Versuchen und Prophezeiungen, dieselbe zu zersprengen, mich im abgelaufenen Jahre einen bedeutenden Aufschwung zu verzeichnen hat, was aus dem Bericht des Obmannes durch Zahlen bekräftigt wurde. Hierauf erstattete der bewährte Genosse Jckef Husch den Bericht über die Tätigkeit und ersprießliche Leistung der gestund Vergnüaungssektion in der Ortsgruppe, in welcher derselbe als Revisor funktioniert. Aus diesem vorgebrachten Bericht war vieles zu entnehmen, ron» den Mitgliedern bisher noch nicht einleuchten mochte, weil sie sich viel zu wenig dafür interessierten, auch in dieser Richtung ein Agitationsmittel zu erblicken, ein Mittel, welches zum Zusammenschluß und Zusammenhalten sowie dazu sehr viel beiträgt, die Organisation nach außen hin auch als das erscheinen zu lassen, was sie eigentlich sein soll — ein Hort und zugleich eine Bildungsstätte für Eisenbahner. Wenn für acht Veranstaltungen, die im abgelaufenen Jahre statifanden, trotz der bedeutenden Auslagen, noch ein namhafter Betrag llnterstützungs-uvecken zugeführt werben konnte, ist dies ein Beweis, daß bei reger Betätigung Großes geleistet werden könnte. Zum Schlüsse ferner Ausführungen richtete Genoffe Husch das Ersuchen an die Mitglieder. der Vergnügungssektion sowie dem in der Ortsgruppe neu gegründeten Sängerbund die reg"e Aufmerksamkeit zu schenken, mit der Versicherung, daß die Mitglieder bei einiger Bescheidenheit in ihren Ansprüchen auf B vgtüigen und Zerstreuung in der Ortsgruppe feilst hinlänglich entschädigt werden. Der als Vertreter der Zentrale anwesende Genosse Josef DuSek streifte in längerer Ausführung das abgelaufene Jahr in allen Punkten der gewerkschaftlichen Arbeit sowie die Vorteile und Besserstellungen, welche aus dieser Arbeit resultieren; gleichzeitig begrüßte er die ersprießliche Tätigkeit und Leistung der Ortsgruppe, worüber ihn die Berichte angenehm überraschten. Hierauf wurde dem scheidenden Ausschuß das Absoluto-rium erteilt und zur Wahl des neuen Ausschusses geschritten, aus welcher folgende Genossen als einstimmig gewählt hervorgingen: Anton Ho lasek, Obmann, Joses Husch, Stations-nteister, I. Obmannstellvertreter, Johann Pabst, Lokomotivführer, II. Obmannstellvertreter und Leiter der Sektion II; Thomas GottwaId, Stationsaufseher,Kassier,Fmnz Dworan, Kondukteur, Stellvertreter; Rudolf Smolik, Kondukteur, Schriftführer, Viktor K u d l i ck, Kondukteur, Stellvertreter; Franz Korinek, Kondukteur, Ignaz Wessely, Kondukteur, Fritz t u 6 a l e f, Lokomotivführer, Revisoren; Johann Travnicek, okomotivsührer, Otto Wesseln, Lokomotivführer, Josef Schustak, Kupferschmied, August Stieglitz, Heizer, Johann S a s o f s k y, Oberverschieber, Joses Trffchtka, Kondukteur, Ferdinand Fischer, Offiziant, Johann Weiner, Kondukteur, Moritz Ehrlich, Magazinsausseher, Ausschüsse. Mit einem neuerlichen Appell an die Mitglieder, treu zur Organisation zu halten, wurde die Versammlung um 11 Uhr nachts geschlossen. Verschiedenes. Patentbericht mitgeteilt von Dr. Fuchs und Ingenieure Kornfeld u. Hamburger, Wien, VII. Siebensterngasse 1-Auskünfte in Patentangelegenheiten werden Abonennten dieses Blattes unentgeltlich erteilt. Gegen die Erteilung unten angeführter Patentanmeldungen kann Vinnen zwei Monaten Einspruch erhoben werden. Auszüge aus den Patentbeschreibungen werden von dem angeführten Patentanwaltsbureau mäßigst berechnet. Oesterreich. Ausgclegt am 15. Jänner 1909, Einspruchsfrist bis 15. Mär, 1909. Kl. 20 » W ehl e Julius, k. u. k. Haupt-mann in Wien. — Selbsttätige Kuppelung für Eisenbahnwagen: An der Seitenwand deS Wagen» ist zwecks Fixierung de« den Kuppelungshaken brehenden Pendels ein mit mehreren Einhängzapfen versehener Rundstab angeordnet, hinter: dem die am Ende der mit dem Pendel verbundenen Kette befestigte Gewichtsbirne nach dem Auslösen der Kette hängen bleibt. Kl. 20 a. The Westing-hou»e Brocke Company Limited in London. — Kombinierte« BremSventil und Dampfstrahlejektor, dadurch gekennzeichnet, daß in die Dampfzuleitung zu der oder den Hauptjektordüsen, zu einer Hilssejektordüse Behuf» Ausrechterhaltung des erreichten Vakuums und zu einer besonderen Nebenejektordüse ein einziges Ventil ober dergleichen eingebaut ist, welches durch einen Hebel betätigt wird, der auch das Lusteinlaßventil für das Einschalten der Bremse bedient. Deutschland. Ausgelegt am 1. Februar 1909, Einspruchsfrist bis 1. April 1909. Kl. 19 f. I. L. F. Shagnaud, Paris. — Verfahren und Einrichtung zum Vortreiben eines Tunnels msttelst eines Schildes mit voreilender Vortreibung eines Hilfsstollens in die Tunnelsohle. Kl. 20 i. Charles Chopin an Anthony. Philadelphia. — Sicherung einer eingeleisigen Strecke mit Anschlußgeleisen. Kl. 20 i. The Union Switch & Signal Company, Swisaviüe, V. St. A. — Blocksignalanlage für elektrische Eisenbahnen. Eingesendrt. -(Für diese Rubrik übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.) Nach Kuittelfcld. In Nummer 6 vom 10. Februar im .Reichsbund deutscher Eisenbahner" befindet sich ein Artikel über Knittelseld. Ich erkläre den Schreiber dieses Artikels öffentlich als einen gemeinen Lügner und Verleumder, insolange er mir nicht beweist, daß durch meine Einsprache jemand nicht stabilisiert wurde. Mit einer solchen Sippe mich weiter zu befassen, habe ich keine Zeit. Hubert Galle. Literatur. Die Mürzfestschrist 1909. Dem Andenken der revolutionären Bewegung von 1848 widmet der Parteiverlag der Wiener Volksbuchhandlung alljährlich eine Märzgedenkschcift in wahrhaft künstlerischer Ausstattung zum Preise von 20 H. Auch die soeben uns vorliegende diesjährige Märzfestschrift steht ihren Vorgängern an stilvoller Ausstattung in keiner Weise nach. Ihr Inhalt ist: Moritz Hartmann: Wir lernten Karl Leuihner: DaS Vermächtnis der Märzopfer. Karl Renner. Der sechzigjährige Krieg. Ludwig Pfau: Aus den Flüchtlingssonetten. Josef Diner-DsneS: Vater und Söhne (1818 vis 1908). Karl Höger: Wien im Jahre 1849. Da» Titelblatt und die ttunstbeilage: .Der Unbesiegbare" zeichnete der Wiener Maler-Otto Friedrich. Ferner ist eine der berühmten politischen Karrikaturen von tzonors Daumier: „Das europäische Gleichgewicht" reproduziert, ein Bild, da» gerade jetzt wieder an Aktualität nicht zu übertreffen ist. Angesicht» des Parlaments-schlusse» und der Nationalitätenhetze dürfte da» Andenken an die Märzgefallenen bei der gesamten organisierten Arbeiterschaft mehr denn je in den Vordergrund treten, we-halb wir die Märzsest-schrist nur angelegentlichst empfahlen können. eie ist oei allen Kolporteuren der „Neuen Alühlichter" erhältlich. Sie die» ausnahmsweise nicht der Fall sein sollte, ver- Krem-, Kopfschmerzen, Gliederreiesen hat uns noch immer Feiler* Fluid m. d. M. „Elsafluid vertrieben. Probedutzend 5 K franko. Beziehet von E. V. Feiler & Stubiea, Elsaplatz Nr 191 endet die Wiener Volksbuchhandlung Ignaz Brand u. Komp., . '. W’ Gumpcndorferstratze 18, gegen Einsendung von 25 H. in Briefmarken die Festschrift franko unter Kreuzband. Die Fastnachtsnummer des „Wahren Jakob" enthält die beiden farbigen Bilder „Fastnacht 1909 und „Nacktlogen-mr-l" f°ro‘e die weiteren Illustrationen „Ein Interessent", „Bei Khcinbabens", , Erinnerungsblatt an den 17. Jänner 1909 in Dresden", „Ein moderner Journalist", „Die bibelfeste Familie botanber", „Ein fester Standpunkt", „Aus der Reichshauptstadt", „Der Bandwurm ohne Ende", „Sydows letzte Rettung", „Demaskiert", „Eduard und Abdul Hamid", „Hohe Politik", „Prinzen-Soologie", „Der Segen", „Die Suppentöpfe der europäischen Politik" und „Aschermittwoch". — Der texliche Teil der Nummer ' «ringt die Gedichte „Fastnacht". „Die Bülowhatz", „Kollege Beth-mciim-Holliocg", „Der Nachfolger", „Kürschner", „Narren", „Die verlorene Hose", „Bor sechzig Jahren", „Der Besuch", „Die Kettung", „Nach Preußen" und zahlreiche satirische Prosabeiträge. A« Preis der 16 Seiten starken Nummer ist 10 Pf. "Sprrchjaal. Achtung, Wagenaufseher der Staatseifenbahu° aesellschaft! ags, nach Bühmisch-Trübau eine P r o t e st v e r s a m m ! u n g der Wagenausseher der St. E. G. ein. Tagesordnung. ^Beschlußfassung über die zu unternehmenden «chritte behufs Gleichstellung der Wagenaus-seher zu den anderen Kategorien der Diener-gruppe I. 2. Anträge und Anfragen. Genossen, erscheint zahlreich! Hffcne Anfragen. 2l» die löbliche Direktion der Oestcrreichischen Nordwestbahn iu Wien. Im Monat Juni 1908 wurden die Oberbauarbeitcr der Sektion Trauten«» wegen einer Lohnerhöhung bei Herrn Ju-Ipcktor S a l o m o n bittlich, welcher ihnen sagte, sie sollen ein Gesuch machen, welches er weiterleiten werde. Ta dieses Gesuch überreicht und seit dieser Zeit bereits sieben Monate verflossen sind, jedoch keine Lohnerhöhung, noch eine Antwort herab-gelangt ist, so sehen sich die Arbeiter gezwungen, öffentlich an die löbliche Direktion mit der Bitte heranzutreten, die migesuchte Lohnerhung zu verfügen. Die Betroffenen. An die Direktion der Staatseisei,bahnaeseM schast in Wien. Die Zuasbcgleiter der Stationen Brünn, Böhm.-Trübau und Olmütz erlauben sich die höfliche Frage an die löbliche Direktion, was mit dem im Oktober 1908 überreichten Memorandum geschehen ist und ob überhaupt dieselben eine Erledigung zu erwarten haben. Da in dem Memorandum, das dieselben auf Anraten des Herrn Oberinspektors Gnysolani im Dienstwege durch den Herrn Verkehrsches Svoboda in Brünn eingcreicht haben, geklagt wurde, daß den Betreffenden durch die Einführung des Personalwechsels in den Mittelstativnen eine Verkürzung ihrer Bezüge entstanden ist und auch die Betriebssicherheit darunter leidet, so haben dieselben um die Abschaffung des Personal» wechsele oder um eitle Entschädigung ersucht. Eine baldige Erledigung erwarten ä Die Zug 8 bealeiter von Brünn, Olmütz, Böhm.-Trübau. Me k. k. Generalinspektion in Wien. Generalinspektion Bekannt, wie die für den 111 ^cglwang beladenen Wagen abgestellt werden? i7.il iLvilLun9un^i0,en Stationsverhültnisse muß der ganze Zug mit oOO Tonnen aus dem Geleise mit einer Steigung von 14 Pro-X'60' dem Einfahrtswcchsel halten. Die Maschine wird vom Zug abgekoppelt und holt die dort befindlichen Wagen. Das Zugii-Perional muß natürlich bei der Rangierung mithelfen, so daß Lanze Zug nur von einem einzigen Kondukteur bewacht 'v\ ~“,e leicht kann eine ober mehrere Bremsen nachgcben mid der ganze Zug kommt ins Rollen. . Wagen in Treglwang abzustellen, auch da müssen dieselben durch Rollenlassen auf das Jndustriegeleise an *Jrt und stelle gebracht werden, doch ist diese Manipulation strengstens verboten. Da bis heute die StaatSbahndirettion /-Oillncll PITIP htäfinaimlffTi» ÜßrtrfArift »itAf ^.r._ k. U(1 , luuuf |v umul luTU CluC l- !• öcncmlmipcktion in Wim, diese Angelegenheit in kürzester Zeit zu untersuchen, bevor ein größeres Unglück herbeigeführt wird. Allgemeiner Rechtsschutz- und Gewcrlschttftsverein für Oosterreich. . Grisgruppe Jleichcnbcru. Die diesjährige Gcneral-vcrsammlung findet am Sonntag den 7. Marz 1909, nachmittags ! i,UHr, im Gasthaus „zum Vereinshaus", Johannesgasse, statt. Tagesordnung: 1. Vortrag. 2. Verlesung des Protokolls der vor- > lahriPn Generalversammlung. !>. Vercinsberichte: o) des Lb-mninics; b) des Kassiers; c) der Revisoren; ä) des Bibliothekars. Neuwahl. 5. Eventuelles, Zahlreiches Erscheinen Pflicht. 3nhiHirH$ Klrlnrrifling. Es diene den geehrten Mitgliedern zur SicmitniS, das; am 7. i'Jfiirj 1909 um 2 Uhr nachmittags in Mitter Hubers Gasthaus eine Mitgliederversamni-Utng mit folgender Tagesordnung statt findet: 1. Wahl der zur J-fihmg der Zahlstelle noch fehlenden Vertrauensmänner. 2. Dortrag deü Referenten aus Selzthal. 3, Allgemeine Vereins- und uilcnbfihnmntcreffcn. Werte Genossen I ES ist eure Pflicht, so-U'ru es der Dienst erlaubt, bei dieser Versammlung zu er-KUemeu Mtsgruppc Marburg 11. Bclmss Abstempelung der .'"tglied^biicher und Jnterimskarten werden die Mitglieder Jmiublichft ersticht, die Bücher oder Karten beim Genossen Joses l j 11 f e r abzugeben und die etwa rückständigen Monatsbeitrüge "achzuzahlen. Diejenigen Mitglieder, welche länger als zwei -Monate im Ruifstanb find, werden als ausgetreten behandelt. Gttogrnpp, ftm. Sonntag den 7. März, halb 8 Uhr nachmittags in K artuschs Gasthaus in Prägarten findet eine wichtige Eiseubahnerversammlung statt. Referent aus Linz. SamStag den i:i März, präzis 8 Uhr abends, im Gafl-jjniiS des Herrn Wipplinger, Wiener Reichsftraße, Linz, !»>det die ganzjährige Generawerstunrnlung'statt mit der Tagesordnung: I. Vereins- und Rechenschaftsbericht. ^Bericht der Revisoren. U. Wahl eineS neuen Ausschusses. 4. Vortrag. 5. Anträge und Anfragen. . Sonntag den 14. Mürz, um 2 Uhr nachmittags, in 11 d) w a n d t n e v 8 Gasthaus in Mauthanse» Eisenbahner-uci'inmmlung mit wichtiger Tagesordnung, Referent Genosse -o a t ubetz aus Linz. g Sonntag den 21. Mürz, präzis 9 Uhr vormittags, im ^asthgus des Herrn Wipplinger, Wiener ReichSstrasje, Linz, Nnoet eine Wachlerkonserenz für den Direktionsbezirk Linz statt. ■'Iv 'tosten dieser Delegierung müssen von den Delegierten selbst fragen werden. t,. r < -iu allen diesen Versammlungen liegt ein zahlreicher Be->uch derselben im eigensten Interesse der Eisenbahner selbst. , . Uiidig. Sonntag de» 7. März d. I., um 4 Uhr nachmittags findet im Vereinölokal „zum Morgenslern" die Mit» guederversammlung statt. Zahlreicher Besuch höchst notwendig. Zahlstelle Obertrauu. Den Mitgliedern diene'zur Kenntnis, daß die nächste Versammlung am 7. März l. I., um 2 Uhr nachmittags stattfindet. Vollzähliges Erscheinen aller Mitglieder ist wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung notwendig. Zahlstelle Seplih. Sonntag den 7. März, um 8 Uhr abends, in H a h N e l s Restaurant (früher „rote Amsel"), Papiergasse, Teplitz, findet die ganzjährige Generalversammlung statt. Die geehrten Mitglieder werden hiermit ersucht, vollzählig zu erscheinen. Ortsgruppe Lobostlr. Montag den 8. Mürz l. I. findet in Lobositz im Gasthaus des Genossen Joses K a d i n c c eine' Versammlung statt, wozu die Mitglieder freundlichst eingeladen werden. Grtogruppe St. Michael ob- Feobeir. Wir machen unsere Mitglieder aufmerksam, daß von nun an jeden 3. und 18. im Monat im Vereinslokal regelmäßig DiSknssionsabende stattfinden, wo auch Einzahlungen entgegengenommen und Bücher aus der Bibliothek entliehen werden Zahlreicher Besuch erwünscht. Ortsgruppe Kalrburg I. In 6er am 14. Februar statt-gefundenen Genervcrsammlung wurden nachfolgende Genoffen zur Einhebung derVereinSbeiträge gewählt: Christian Lasserer, Johann Herzog, Thomas Hosnedl, Matthias Prohaska, Joses Kreuzhnber, Josts Ncu3iI, Paul Schmid, Alois Leidinger, Stephan W 011 n e r, Franz Scheich!, Paul Mayr huber und Johann Zimmer mann. Die Mitglieder obgenannter Gruppe werden ersucht, Einzahlungen nur bei diesen Genossen zu leisten. )ie Ortsgruppe Driligenkadt hält am 3. März 1909 Vereinslokal, XIX., Franz Pürzelmeier icginn um halb 8 Uhr abends. Tagrsordnung: 1. Vortrag. 2. Verlesung des Protokolls. 3. Bericht des Ausschusses. 4. Neuwahl dos Ausschusses. 5 Vereinsangelegenheiten. ES werden hiermit die Mitglieder und Gäste zu dieser Versammlung eingeladen. Grisgrnppe iH’iinu II (k. f. Nordbahir). Die diesjährige Generalversammlung "findet Somrtaq den 7. März 1909, nachmittags 3 Uhr, im Restaurant E. N i tf m a n n, Zeile Nr. 15, statt. Tagesordnung: 1. Verlesung des Protokolls der vorjährigen Generalversammlung. 2. Vereinsberichte: a) des Obmannes; b) des Kassiers; c) der Revisoren; ti) des Bibliothekars. 3. Neuwahl. 4. Eventuelles. Sollte die Versammlung nicht beschlußfähig fein, so wird dieselbe um 4 Uhr festgesetzt. DereinSbücher sind mit Mcksicht auf dieselbe bringend ab-zugebe». Ortsgruppe Feldkirch. öS diene den geehrten Mitgliedern zur Kenntnis, daß die Generalversammlung Sonntag den 7. März, 2 Uhr nachmittags, im Gasthaus „zur Stofe" statt-findet. Um zahlreiches Erscheinen sowie Mitmhmm der Frauen wird ersucht. Ferner wird bekanntgegeben, daß im gleichen Saale Sonntag den 14. Mürz, 4 Uhr nachmittags, die Eisenbahnerwerkstätten-musik ein Konzert veranstaltet, wozu sämtliche Eisenbahner höflichst eingeladen sind. Ortsgruppe Miener-Ueustadt. Die diesjährige Generalversammlung findet am 28. Februar d. I. im hiesigen Arbeiter-Heim statt. Ortsgruppe Ktoilrerau. Sonntag den 14. März findet die erste ordentliche Generalversammlung der Ortsgruppe Stockerau in Herrn Johann Pichlers Gasthaus, Bahnhof-platz 9, mit folgender Tagesordnung statt: 1. Verlesung des Protokolls der letzten Generalversammlung. 2. Berichte der Funktionäre. 3. Neuwahl der Funktionäre. 4. Referat über die nahe Verstaatlichung der Oe. N. W. B. und die Vorbereitung hierzu. Referent aus Wien. 5. Eventuelles. Ortsgruppe Rslenbach. ES diene den geehrten Mitgliedern zur Kenntnis, daß die diesjährige Generalversammlung der Ortsgruppe am 7. März l. I. um 2 Uhr nachmittags ,n Sochers Gasthaus in FriSnitz stattfindet. Tagesordnung : 1. Verlesung des Protokolls. 2. Berichte. 3. Neuwahlen. 4. Referat über Zweck und Nutzen der Organisation. Genossen, erscheint zahlreich mit euren Frauen! Ortsgruppe Zrmim. Mittwoch den 3. März d. I., um 8 Uhr abends, findet im Saale deS Herrn Woybik eine freie Eisenbahnerverfammlung mit folgender Tagesordnung statt: Die Sozialversicherung. Referent NcichS-ratSabgeordneter T 0 m s ch 11. Wir ersuchen alle Genossen im Interesse der Wichtigkeit pünktlich und sehr zahlreich zu erscheinen sowie die Frauen mitznbringen. Ortsgruppe Äodenbarls. Den geehrten Mitgliedern diene zur Kenntnis, daß die auf den ersten Sonntag dcö ÄionaM entfallende VereinSversamnilung wegen der stattfindenden Kreiskonferenz und der am 14. März staltfindcnde» Generalversammlung der Ortsgruppe entfällt. Ortsgruppe £nu!i n. d. Mur. Mittwoch den 3. März, um 8 Uhr abends, im Hotel „Post" am Vahnhofplatz in Bruck a. d. Mur Generalversammlung. Tagesordnung: 1. Bericht der Funktionäre. 2. Neinvah 1 der Ortsgruppe nleitnng. 3. Bericht de SGenoffen Rudolf Weigl aus Wien über das Einschreiten der Zentrale und der Vertrauensmänner bei der Süd-bahu in Bezug deS Zirkulares Vir. 3 85. 4. Eventuelles. Es ergeht an alle Eisenbahner von Bruck n. d. Mur und Umgebung, soweit die Ortsgruppe reicht, die freundliche Aufforderung, mit ihren Frauen bestimmt in dieser Versammlung zu erscheinen, um über den Staub der Ortsgruppe unterrichtet zu sein und den Bericht über die Tätigkeit der Zentrale zu hören. Kein dienstfreier Eisenbahner soll fehlen! Ortsgruppe Mostergrab. EL diene den Mitgliedern der Ortsgruppe Klostergrab zur Kenntnis, daß Fpnniag den 7. März 1909 bic ganzjährige Gen eralberfn m 11t tun g um 8 Uhr abends im Gartenhaus statt findet. Vorher eine A n 8-. schutzfitzung. Um pünktliches Erscheinen der Mitglieder wird ersticht. Die Tagesordnung lautet: 1. Verlesen des Protokolls der letzten Generalversammlung. 8. Berichte: des Obmannes, des KassierS, der Revisoren, deS Bibliothekars. Auch ergeht die Bitte, die auSgeliehenen Bücher zn retournieren und die etwaigen Rückstände zu begleichen. Ortsgruppe Zchreilkeusteiu Die diesjährige Generalversammlung fiubet am 15. März, um l Uhr nachmittags, inNeumannSResta 11 r « ntinKra m m e I statt. Tage s-ordnnng: 1. Verlesung des Protokolls. 2. Berichte der Funktionäre. 3. Neuwahl. 4. Eventuelles. Es i)t Pflicht eincS jeden Mitgliedes, die Generalversammlung zu besuchen. Ortsgruppe prerau. Der Ausschuß der Ortsgruppe gibt den geehrten Mitgliedern bekannt, daß die diesjährige 0 r-d e n tli ch c Generalversammlung Aisttwoch den 17. Marz 1909, uni 8 Uhr abends, im Vereinslokal (iafe HaaS mit der üblichen Tagesordnung ftattfinbet. Ortsgruppe Selrtstai. Es diene den geehrten Mitgliedern der Ortsgruppe tzelzthal des Allgemeineii Rechtsschutz-und ÄewerkschaftsvercineS siir Oesterreich zur Kenntnis, daß die diesjährige ordentliche Gene r n l v e r s a m m 1 u n g am Sonntag den 14. Ntürz, um 8 Uhr vormittags, im Vereinslokal .zur Stabt Graz" stattsinbet. Tagesorbnnng: 1. Verlesung des Protokolls derv 0 rjührigeuGeneral-Versammlung. 2, Berichte der Funktion ä r e. 8. Neuwahl der Funkti0niire. 4. Eventuelles. Die Mtgtieder werde» ersiicht, recht zadlreich zn erscheinen. Anläßlich der 40jährigen Jubelseier für den Genosfen Mitter maier ist bei der Ortsgruppe der Betrag von Kronen 69-90 eingelaufen. Die Ortsgruppenieitnng spricht ans diesem Wege allen Spendern den verbindlichsten Dank ans, Ortsgruppe Friedland. Sonntag den 7. März d. I., um 8 Uhr abends, findet im Gasthaus „zur grünen Laube" in Friedland eine öffentliche Vereinsversammln na statt. Infolge Wichtigkeit der Tagesordnung ist zahlreicher Besuch notwendig. Bibliotheksbücher, die bereits längere Zeit ausgc-liehen, sind bestimmt zu retournieren. Dahlstelle Furth im Malde. Sonntag den 7. Mürz d. I. findet im Vereinslokal um 6 Uhr abends unsere Generalversammlung statt. Nach derselben, um 8 Uhr, wird eine öffentliche Vereinsversammlnng ab gehalten, zu der ein Referent aus Prag kommen wird. — Zahlreiches Erscheinen erwünscht. Ortstzrupp» Zt. Paleutiu. Sonntag den 14. März findet im Vereinslokal, tun 3 Uhr nachmittags, eine öffentliche Vereinsversammluug statt. Tagesordnung: D i e Durchführung der Zugeständnisse auf den f. t. Staatsbahnen. Die Mitglieder werden ersucht, zahlreich zu erscheinen. Referent aus Wien. Ortsgruppe Dur. Da am Sonntag den 7. Mürz die Generalversammlung stattsinbet, iverben die Mitglieder schuß von neuem die Arbeit nicht erschwert wird. Ortsgruppe PDie Mitgliederversammlungen werden von nun an jeden ersten Montag im Monat die A u S s ch » ß s i tz u n g e» jeden zweiten und vierten Monta, abgehalten. A n tz e r 0 r b e n 11 i ch e M i t g 1 i e d e r v e r s« m m l« »-gen finden jeden dritten Montag im Monat statt. Die nächste Mitgliederversammlung findet somit Montag den 1. März d. I., um 8 Uhr. abends, die nächste Auöschuh-sitzung Montag den 8. März, um 8 Uhr abend», im 8f«|th*u< des Genossen Heinrich I u r a statt. Bei allen Mitgliederversammlungen und Ausschußsitzungen werden Beiträge von Va7 Uhr bis vor Beginn der Versammlung angenommen und auch Bücher entliehen und retourgenommen. Ortsgruppe $irch»f»ltof»;t. ES diene den Genossen zur Kenntnis, daß die Bibliothek des Rechtsschutz- und Gewerk-schastSvercines, Ortsgruppe Bischossbosen/ vom 1. bis 12. März l. I. geschlossen ist und daher keine BüchcrauSgabe stattsinbet. Ferner ersuche ich die Genossen, alle auSgelieheuen Bücher bis längstens 7. März 1. I. zurnckznbringrn, da die* zu einer allgemeinen Bücherrevision dringend geboten erscheint. Mit 13. März l. I. ist die Bibliothek wieder zur freien Benützung für die Genofsen offen und ich erlaube mir die Genoffen aufzufordern, selbe im künftige» VereinSjahr recht fleißig in Anspruch zn nehmen. Zahtstellr Schwechat. Am Montag den 1. März 1909, um 8 Uhr abends, findet in Klei», Schwechar, Winzigs Gasthaus, eine Mitgliederversammlung mit Vortrag cincS Wiener Referenten statt. Die Mitglieder werden ersticht, vollzählig zu erscheinen. icfoiintiiMijung btt Admiiißliilioii. Aufruf! Obwohl wir an dieser Stelle zu wieberholtenmaleit an die säumigen OrtSgruppensnuktionäre das Ersuchen gestellt hatten, uns den Fragebogen über den Mtgliederstanb nach Kategorie» getrennt ]ür das Jahr 1908 in allen seinen Details ansgesüllt einznsenden, müssen wir leider konstatieren, daß dies bei nachfolgenden Ortsgruppen bis zum 28. Februar' 1909 keine Berück-ichtigung gefunden hat: Ala, BorySlaw, Divacca, Görz I, Kolonie^ Neu-Saudez, R0nere10, Rzesz0w, Etryj. Damit nun die Ferligstellmia des Berichte» keine 83er- ügcrung zu erleiden braucht, ersuchen wir die Besitzer dieser ragebogen um ehebaldigste Zusendung derselben. Für den Inhalt der In-»erato übernimmt die Redaktion und Administration kelae wie Immer geartet» Vor-1 0 antwortiing. Für den Inhalt der Inserate übernimmt dlo Redaktion und Administration keine wie Immer „«artete Ver-0 0 antwsrtung, o e Um meine Wasehmaschinen ä 24 Kronen mit einem Sciilage überall ciuzuführen, habe ich mich entschlossen, dieselben zu obigem billigen en gros-Preis ohne Nachnahme zur Probe zu senden! Kein Kaufzwang! Ziel 3 Monat! Durch Seifeu-erapnmis verdient hicli die Maschine in kurzer Zeitl Leicht» Handhabung! Leistet mehr wie eine Maschin« zu 70 Kronen! Die Maschine ist aus Holz, nicht aus Blech und ist unrerwüstlieh! Grösste Arbeiteorleichterung! Schont die Wiisohe wie hei der Handarbeit! — Schreiben Sie sofort an: Paul Alfred Goebei, Innsbruck, Postfach, Vertreter auch zu gelegentlichem Verkauf überall gesucht. Bitte nicht 211 versessen, die Bahnstation ammgebon, nacli weleher die Masuhine geschickt werden »oll. Orammopboiikäafer! Aohtcog! 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März 1909, um halb 2 Uhr ttachmittagL«, im »nole bed Herr» Wildauer ftotlfinbenbni X1U* ordentlichen 0eneralver|ammiung tivr Spar- iiub Bauncnoüknschaft siir Bedienstete der t. k. öficrv. LtaatSvahncn i» Stniitclfclb (reg. ®en. m, k. twftinig.) Tagesordnung: 1. Verlesung des Protokolls der lebten ordantlichen Generalversammlung. 2. NechenschaftsberichtdeS Vorstandes und Voranschlag für das nächste Jahr. 3. Bericht bt-i AuisickiiSrates und Erteilung deS AbsolntoriumS. 4. Neuwahl des Anssichtsratcs und Ergänzungswahl bed Borstandes. 5. Eventuelles (Anträge und Interpellationen). Der Vorstand, NebrKverSiens! ftir frauen fvrntuell FijUM, durch Empschlung der Präparats, »on Dr. 9t. 3d>eIbitn, •\iiimbiirfl, Hasiclbrovt UfS. (Seiiuue Adcrlft «ad io ’jifmnia :1iStf»orto. Seite iss „Der Gisrnbayrrrr.- m. 7 5000 Uhren Gratis ftatolot jcnbe jtictmaim ohne lebe L schlang uw saust s. »oitosrcll gegenüber dem Franz Josefa-Bahnhof. Solideste und beste Einkaufsquelle! 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