Nr. 14tt. Plänumel halbj. bu tr. Mi! d« ^oft gnnzj. ft. >b. haldj, N, 7 50, Donnerstag, 21. Inni. Insertlonsgebür: yllr ll««n« Insnat« bl» ,u < Zeilen «?> lr., glötzere per Zeile 8 li,, bei öst««n Wieberholungen p,l Zille 8 lr. 1883. Amtlicher Theil. Gesetz vom 33. Mai 1883 über die Evidenzhaltung des Grundsteuercatasters. (Fortsetzung.) d) Speciell bezüglich jener Gemeinden, wo neue Grundbücher nicht bestehen. § 36. Bezüglich jener Gemeinden, in welchen neue Grundbücher nicht bestehen, hat weiters die definitive Durchführung der Besitzveränderungen in den Cutastraloperaten auch in den im § 20, Alinea 2 und 3. bezeichneten Fällen stattzufinden. Doch ist in diesen Fallen, wenn etwa zur rechts» verbindlichen Besitzübertragung die Zustimmung einer Administrativ« oder Gerichtsbehörde erforderlich ist, diese abzuwarten. Ist aber die Veränderung in der Person der Besitzer lediglich auf die im § 20, Alinea 3, bezeich' nete Alt constatiert worden, so sind überdies vorher die Betheiligten im Wege des Gemeindevorstandes von der beabsichtigten Durchführung mit dem Beisahe zu verständigen, dafs es ihnen freistehe, gegen dieselbe binnen vierzehn Tagen bei dem Vermessungsbeamtln oder dem Steueramte schriftlich Einsprache zu erheben, widrigenfalls über erfolgte Nlchweisung d?r geschehe-nen Verständigung nach Ablauf der Necursfrlst d»e Durchführung ' des Besitzwechsels vorgenommen wild. § 37. Erfolgt eine solche Einsprache und wlrd durch dieselbe der angenommene Sachverhalt alteriert, so ist die Durchführung vorläufig in 8U8peii80 zu be. lassen, und sind von dem Vermessungsbeamten bei Gcleaenheil der nächsten Anwesenheit in der betreffen« den Gemeinde die zur Aufklärung der Sache dienlichen Vernehmungen zu pfleaen. Kann auf diese Weise die Partei«Einsprache nicht widerlegt werden, so unterbleibt die Aenderung der Eintragung im Cataster infolange, bis von einer der Parteien der Nachweis über den Besitzwechsel beigebracht wird. o) Sveciell bezüglich der zeitweiligen Objects« und der dauernden Culturänderungen. tz 38 Bezüglich der zeitweiligen Objectsänderun-gen und der dauernden Culturänderungen hat lediglich eine Vormerkung, und zwar der ersteren zum Zwecke der Constatierung des Ausspruches auf eine zeitliche Steuerbefreiung, der letzleren behufs feinerzeitiger Berücksichtigung bei der Revision des Grundsteueroperates stattzufinden. ä) Weiteres Verfahren des Steueramtes. § 39. Das Steueramt, welches von dem Ver-messungsbeamten den Aufnahmsact über sämmtliche erhobene Aenderungen nebst den hiezu gehörigen Belegen sowie die Vormerkung über die constatierten zeitweiligen Objectsänderungen erhält, hat die nach denselben bereits durchgeführten Aenderungen bei der Steuerrepartition des nächsten Jahre« zu berücksichtigen, eventuell die Nachtragsvorfchreibung oder die Gutschreibung oder Abschreibung in Gemäßheit der folgenden Bestimmungen zu veranlassen. Iubetreff der zeitweiligen Objecteänderungen ist jedoch vorher die Entscheidung der Finanz«Landes> behötde rücksichtlich der Steuerfreiheit (§ 33) einzuholen. o) Besonderes Verfahren rücksichtlich jener Gemeinden, in welchen neue Grundbücher bereits eingeführt sind. § 40. Zum Behufe der Herstellung und Erhal-tung der Uebereinstimmung des Grundbuches mit dem Cataster (§ 1l) dienen zunächst die von dem Grund-duchsgerichte an das Steueramt (Grbürenbemessungs-amt) gelangenden Mittheilungen. § 41. Auf Grund dieser Mittheilungen hat das Sleueramt (Gebürenbenlrssungsamt) die etwa zum Zwecke der Gebiirelibemefsung erforderliche Vormer« tung zu Pflegen und die Mittheilung des Grund» buchsgerichtes sodann dem Vermessungsbeamten zu übergeben. Letzterer hat hierüber nach Anordnung des § 19 zu verfahren. § 42. Andererseits ist das Grundbuchsgericht von den durch den Vermesfunasbeamten constatierten Veränderungen, insoweit in Bezug auf dieselben nicht etwa bereits übereinstimmende Mittheilungen des Grundbuchsgerichtes vorliegen, im Wege des Steueramtes unverweilt in die Kenntnis zu fetzen. Letzteres hat jedoch vorher rücksichtlich der hie-nach in den Catastraloperaten durchgeführten Veränderungen die zur Erfüllung der Gebürenpflicht und zur Steuerrepartition erforderliche Vormerkung zu bewirken. (Fortsetzung folgt.) Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 4. Juni d. I. dem Director der Landes-Oberrealschule in Graz Dr. Franz Ilwof in Anerkennung feines verdienstlichen Wirkens im Lehrfache das Ritterkreuz des Franz'Ioseph-Oldens allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 7. Juni d. I. dem Ober.Postdirector Alois Heinrich in Brunn anlässlich dessen über eigene« Ansuchen erfolgten Versetzung in den wohlverdienten bleibenden Ruhestand in Aner« kennung feiner vieljährigen vorzüglichen Dienstleistung taxfrei den Titel und Charakter eines Hofrathes aller« gnädigst zu verleihen geruht. Pino in. p. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 12. Juni d. I. dem Großgrundbesitzer und Oberlieutenant außer Dienst Victor Felix Freiherrn v. Seßler-Herzinger und dem gewesenen Landesgerichtsrathe Wilhelm Väter Ritter v. Ar tens die Truchsessen-Würde allerguä-digst zu verleihen geruht. Erkenntnisse. Das l. l. Uandcsgericht Wien als Pressgericht hat aus Antrag der l. k. Staatsanwaltschaft erkannt, dass der Inhalt des i»t der in Wien erscheinenden periodischen Druckschrift „Deutsche Zeitung", Morgenausgabe Nr. 4111 vom 14. Juni 1883 untrr der Nubril „Feuilleton" enthaltenen Gedichtes mit der Aufschrist „An die Deutschen in Vühmen" in der Stelle von „Ahnt Ihr wie er Euch belauert" bis „Der ihm seinen Weg vertritt" das Vergehen nach 8 302 St, G. begründe, und hat nach 8 49 < St. P. O. das Verbot der Weiterverbreitn»«, dieser Druckschrift ausgesprochen. Das l. l. Landcsgcricht Wien als Pressgericht hat auf Antrag der k. t. Staatsanwaltschaft erkannt, dass der Inhalt des in der in Wien erscheinenden periodischen Druckschrift „Neue sreic Pirsse". Morgeublatt Nr, 0751 ddlu. 14. Juni 1883 enthaltenen Leitartikels mit der Aufschrift „Wien, I.l, Juni" in der Stelle von „In ernster Stunde wird" bis „politische Willigkeit" das Vergehen nach 8 302 St, G. begründe, und bat nach 8 493 St. P. O. das Verbot der Weiterverbreitung dieser Druckschrift ausgesprochen. Nichtamtlicher ^lM Se. Majestät der Kaiser haben, wie die „Kla< genfurter Zeitung" meldet, für die Abgebrannten von Rosegg und St. Lambrecht eine Unterstützung von 1500 ft. zu spenden geruht. Jemlleton. Der zerbrochene Sporn. Roman aus dem Leben einer großen Stadt. Von Wilh. Hartwig. (73. Fortsetzung.) Sie stieß einen Ruf der Ueberraschung aus, als sie den alten Herrn, dem sie in Moorfield begegnet waren, vor sich sah, aber ein zorniger Blick ihres Mannes ließ sie wieder theilnahmslos in ihren Sessel ^ Richard hatte gedacht, Emmy in Armut wieder, zufinden/aber nicht so elend und abgefallen, als er sie '^ UchV/di'e erste Ueberraschung vorüber war, begrüßte Mrs. Claremont ihn, indem fte lhm ihre Hand reichte und ihn bat. Platz zu nehmen wahrend ihr Gemahl nur stumm das Haupt 5"«' Gruße ne gte. „Wie konnten Sie uns in unserer Zurückgezogenheit auffinden, Sir?" fragte Emmy endllch, stch Es war allerdings fchwierig", entgegnete er. eine directe Antwort umgehend; ,aber wenn man ein gewichtiges Gefchäft vor sich hat, darf man stch durch keine Schwierigkeiten abhalten lassen. Ich komme dlrect von Moorfield." Die Dame blickte ihn fragend an. ..Ich wollte Sie um Erfüllung eines Versprechens'bitten, welches Sie mir gaben, als nm uns das lehtemal fahen", erklärte Richard. „Sie erzählten mir. dass jener alte Herr. zu dem ich Sie begle'tete. Ihnen eine gewisse Mittheilung gemacht habe, We er Sie bis zu seinem Tode geheimzuhalten gebeten. Die beiden Ehegatten wechselten einen verstand-uisvollen Blick mit einander. «Dieser alte Herr war Mr. Lancaster, nicht wahr?" fragte jetzt Mr. Claremont. «Ja! Der alte Herr", fuhr Richard fort. „ist vor wenigen Tagen verstorben und sein Tod entbindet Ihre Gattin von ihrem Versprechen der Geheimhaltung. Ich habe bestimmte Gründe, weswegen es mir wünschenswert ist, etwas Genaueres darüber zu erfahren, was der alte Herr Mrs. Claremonl anvertraut haben könne. Gewisse Umstände haben mir diefen Besuch bei Ihnen znr Pflicht gemacht, und ich bin nun hier, um Ihre Gattin zu bitten, mir alles jene Unterredung Betreffende mittheilen zu wollen." ..Sir", sagte Claremout, sich in dem Sessel, in dem er sah, streckend, ..ich kann nicht wissen, worauf Sie hindeuten, aber ich glaube nicht, dass ich meiner Gattin gestatten werde, Ihnen irgend etwas zu er« zählen, was ihr im Vertrauen mitgetheilt wurde." Und nun ergieng sich dieser ehrenwerte Herr Gemahl in hochtönende» Phrase» über Rechts- und Vertrauensansprüche und brharrte so eigensinnig auf feiner Idee, dass Emmy das ihr anvertraute Geheimnis nicht verrathen dürfe, dass Richard, da die junge Frau ganz unter der Herrschaft ihres Gatten zu stehen schien, schon alle Hoffnung aufgab, die für ihn so wichlige Ausku»fi hier zu erlangen, als Mr. Clare-mont plötzlich durchlicken lieh. dafs er nicht abgeneigt fein würde, für einen entsprechenden Preis das Geheimnis zu verkaufen, und Richard, fchnell diefen Faden ergreifend, ausrief: „Mr. Claremont. ich glaube, wir verstehen ein« ander vollkommen. Nennen Sie den Preis, für den Sie Ihrer Gattin zu sprechen gestatten wollen!" Bei diefen Worten warf er feine Börse auf den Tisch und wartete der Antwort. Aber ehe noch Claremont ein Wort erwidern konnte, rief seine Gattin in einem halb flehenden, halb empörten und verächtlichen Tone, während ein tiefes Roth ihre Wangen färbte: „Nein, nein! Was mir anvertraut ist, kein entehrender Handel foll damit ge« trieben werden!" Und sich zu Richard wendend, fuhr sie, alle Scheu abstreifend, fort: „Sir, erst jetzt erkenne ich in Ihnen einen ältere» Bekannte», als ich voraussetzen konnte. Ich habe lein Recht zu fragen, aus welchem Grunde Sie diescn Befuch machten; ich habe mich jedes Rechtes durch mein thörichtes Netragen gegen Sie begeben. Sie sind vollständig gerächt für jedes Leid, das ich Ihnen einst gethan. Sie sehen felbst, welch trübes Los ich gezogen habe. Aber Ihnen bin ich einige Entschädigung schuldig, und ich freue mich, Gelegenheit zu haben, Ihnen solche geben zu können. Die Auskunft, die Sie suchen, ist leicht gegeben. Mr. Lancaster und ich missvelstanden uns an jenem Morgen ganz und gar. Er sprach von einer Sache, ich von einer anderen. Ich entsinne mich bestimmt, dass er von gewissen Papieren gesprochen hat, denen er eine große Wichtigkeit beizulegen schien. I>, flüsterndem Tone — der mich damals furchtbar ärgerte, denn ich war auf eine ganz andere Antwort gespannt — erzählte cr mir. dass man nach seinem Tode unter der drillen Planke, von der nordöstlichen Ecke seines Schlafzimmers an gerechnet, einen Kasten finden werde, der Gegenstände von höchster Wichtigkeit enthalte. Ich hielt damals feine geflüsterte Mit-theilung für eine Grille eines geistesschwachen alten Mannes und hätte wahrscheinlich nicht wieder barau gedacht, wenn Sie mich nicht an jenen Besuch heule wieder erinnert hätten." (Fortsetzung folgt.) Lalbacher Zeitung Nr. 140 1214 21. Juni 1883. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die „Troppauer Zeitung" meldet, der Schulgemeinde Istebna zum Schulbaue eine Unterstützung von 200 st. zu spenden geruht. Zur „Decentralisation der Eisenbahnen." Der „Norddeutschen allgemeinen Zeitung" wird aus Wien geschrieben: „Der neueste Eris'Apfel, den dil> Beunruhigungsfexe in die Bevölkerung geschleudert, heißt „Decentralisation der Eisenbahnen". Bekanntlich hat Graf Taaffe sowohl wie Handelsminister Baron Pino dem Bürgermeister von Wien erklärt, dass die Regierung an das, was man „Decentralisation der Eisenbahnen" nenne, nicht denken, dass die geplante Organisation der Staatsbahnen die Residenz nicht schädigen, nicht in irgend nennenswerter Weise beeinträchtigen werde. Nichtsdestoweniger wird im Gemeinderathe eine Hetze fortgesetzt, als gelte es, die Hauptstadt vom Untergange, mit welchem die Regierung sie bedroht, zu retten. Wien hat sich nicht nur dadurch, dass es Sitz des mächtigen Herrschers war, sondern auch durch eigene Kraft, durch seine natürliche Bedeutung, durch die Thätigkeit und geistige Ueberlegenheit seiner Bürger, vor allem durch den deutschen Genius, über die Schwe-sterftädte des Reiches erhoben. Dieses Erbe der Väter hat Wien auch bis heute bewahrt. Der Dualismus hat ihm leinen Abbruch zu thun vermocht. Nach wie vor auch repräsentiert Wien die Blüte des Reiches, vereinigt es in seiner Mitte die hervorragendsten Männer aller Zweige der Wissenschaft und Kunst, der schaffenden Arbeit und des befruchtenden Verkehrs. So oft in einer großen wirtschaftlichen Frage eine EnaMe einberufen wird, erhalten wir Gelegenheit, die Fülle von Scharfsinn, Fachkenntnis, Tüchtigkeit und Ersah« rung zu bewundern, welche in unseren Vürgerkreisen aufgespeichert ist. All diese großen und zahlreichen Vorzüge der hauptstädtischen Bürgerschaft vermiffen wir jedoch in der heutigen Communalvertretung, wenn wir einige, von edlerem Streben erfüllte Männer, wie etwa Professor Sueß. ausnchmen. Das praktisch er< fahrene, geschäftskundige und für die Leitung der eigenen Angelegenheiten mit achtunggebietendem Talente begabte Bürgerthum hat sich aus der Gemeinderepräsentanz schon seit Jahren zurückgezogen. Die Advocate«, die sich in die Stadtvertretung wählen lassen, denken nicht daran, sich ernstlich mil den Geschäften eines Gemeinwesens zu befassen, das bloß eine Million Seelen zählt. Dergleichen füllt ihren Ehrgeiz nicht aus. Ihr Ziel ist, gelegentlich durch ihre „politische" Haltung, Anspruch auf ein Landtags- oder gar Reichsrathsmandat zu erlangen. Und darnach sehen auch die Angelegenheiten unserer Commune aus. So oft aber diese «Stadtväter" auf dem commu» nalen Gebiete ein Fiasco gemacht, stürzen sie sich in den Strudel der Politik, um bei den Tetzels des Liberalismus Absolution für die gemeinderäthlichen Sünden zu erlangen. «Ohne zu prüfen und zu überlegen" — wie das Feldgeschrei sehr bezeichnend lautete — schloss sich der Gemeinderath der fortschrittlichen Demonstration gegen die czechische Volksschule in Wien an und seine Mandatare verließen geräuschvoll den Bezirtsschulrath. Aber wenige Wochen gehen ins Land und der Gemeinoeralh muss sich entschließen, seine Vertrauensmänner wieder fein in den Bezirksfchulrath zurückzuseuden. Dass indessen unsere Sladtrepräsentanz durch all diese Erfahrungen nicht klüger wird, das hat sie neuestens wieder bewiesen, indem sie in der Frage der sogenannten „Decentralisation der Eisenbahnen" den Factiösen abermals auf den Leim gegangen. Man sollte meinen, dass sie nach der Darlegung des Sachver-Haltes, welche sie vom Ministerpräsidenten empfangen, sich mit bestem Gewissen bestimmt fühlen konnte, wenigstens die weitere Entwicklung der Sache ruhig abzu-warten. Aber das passte den communalen Mirabeaus nicht in den Kram, und ein popularitätsläufiger Advocat erhob sich, um einen heftigen Angriff gegen die Regierung zu richten. Der Mann warf sich dabei gewaltig in die Brust. Er betonte, dass er keine Immunität besitze, dass er aber tapfer genug sei, sich vor einer Vorladung zum Bezirksgerichte nicht zu fürchten. Die Oppositionsjournale erwiesen ihm auch dank» bar den Gefallen, feine Rede zu punktieren: das ist nämlich der neueste Kniff, um das Publicum glauben zu machen, dass es da furchtbare Enthüllungen gegeben habe, welche die Staatsanwaltschaft unmöglich passieren lassen könne. Nun wollte es aber ein heiterer Zufall, dass ein conservatives Blatt es der Mühe wert fand, die Expectorations» des neuesten communalen Tribunen wortwörtlich wiederzugeben, weil dasselbe an Geschmacklosigkeit und Tendenziosilät in der That ein Musterstück ist. Darüber nun große Verlegenheit im Lager der Verlogenheit, das seinen Punktierungsschwindel dem Publicum bloßgelegt sah. Aber, um Kniffe nie verlegen, sucht die Agitationipresse die öffentliche Aufmerksamkeit von ihrer neuesten Blamage dadurch abzuwenden, dass sie von einer drohenden Auflösung des Hrmeinderathes faselt. Znr Lage. . Die „Wiener Abendpost" vom 19. d. M. schreibt: Die „Presse" bringt heule folgende Mittheilung: „Wie wir vernehmen, hat der ordentliche Professor der classischen Philologie an der Wiener Universität Dr. Ritter von Hartel den an ihn ergangenen Ruf an die Universität Göttingen abgelehnt, und bleibt Professor Hartel der W'ener Universt'ät unter für ihn sehr günstigen, von Sr. Majestät dem Kaiser unter dem 14. d. M. genehmigten Bedingungen erhalten." — Indem wir diese, nach unseren Informationen voll' kommen richtige Meldung registrieren, können wir nicht umhin, an die allezeit „gesinnungstüchtige" „Deutsche Zeitung" ein paar Worte zu richten. Das genannte Blatt hatte nämlich mit Bezug auf die erwähnte P^r-sonalfrage am 12. d. M. einen Aufsatz, angeblich „von einer namhaften Feder aus Gelehrtenkreisen", veröffentlicht, in welchem es hieß: „Welcher deutsche Gelehrte von Ruf wird Lust haben, als Stätte seines Wirkens sich ein Land zu wählen, in dem die Deutschen so wenig auf Rosen gebettet sind? Und wenn auch, wird nicht die etwaige Zuerkenmmg eines höheren Gehalte» auf administrative Schwierigkeiten stoßen? Wozu, werden diejenigen sagen, welche gegenwärtig den Deutschen ihre Bildungsbedürfnisse vorschreiben, brauchen die deutschen Universitäten Berufungen aus dem Auslande? Genügen doch anch für die czechifche und die polnischen Universitäten Inländer? Warum sollen denn die deutsch«österreichischen Universitäten besser und kostspieliger sein als unsere? So werden wir uns denn der idyllischen Zeit nähern, wo zur Erlangung einer Professorstelle an der Universität in Wien nichts gefordert wird, als dafs man eine Reihe von Jahren etwa in Innsbruck und Graz abgesessen hat. Man sieht, wie die gegenwärtige innere Politik auch allmählich Einfluss gewinnen kann auf den wissenschaftlichen Stand der deutfchen Universitäten unseres Vaterlandes." — Wir möchten nun an die „namhafte Feder aus Oelehrtenkreisen" folgende Preisfragen richten: In welchem Zusammenhange steht die „classisch? Philologie" mit der „inneren Politik?" Wie groß wäre der Lärm gewesen, wenn es die Regierung zufälligerweise nicht für opportun gefunden hätte oder wenn es ihr nicht gelungen wäre, den genannten Gelehrten für Wien zu erhalten? Auf die wievielte Potenz wäre der Lärm gestiegen, wenn es sich nicht um einen Professor der classischen Philologie, sondern um einen solchen der Geschichte oder der deutschen Literaturgeschichte gehandelt hätte? Alb Preis für die richtige Lösung dieser Fragen möchten wir drei Jahrgänge der „Deutschen Zeitung" bestimmen. Von den Landtagen. In der Sitzung des niederösterreichischen Landtages am 19. d. M. erstattete Dr. Din st l im Namen des Specialausschusses Bericht über den Antrag auf Prüfung der Rückwirkung der Schulgesetznovelle auf das Wohl des Landes Niederösterreich. Der Aus-schuss empfahl die Annahme folgender Anträge: „1.) Der Bericht des Ausschusses und die in demselben gegebene Darstellung über die abträgliche Rückwirkung der Novelle vom 3. Mai 1883 zum Reichs'Volksschulgesehe vom 14. Mai 1869 auf das Wohl des Landes und insbefondere auf die Volksbildung desselben wird zustimmend zur Kenntnis genommen. 2.) Der niederösterreichische Landesausschuss wird beauftragt, dahin aufklärend auf die Gemeindevertretungen auf dem Lande zu wirken, dass dieselben, da ohnehin durch die bereits nach § 13 der Schulunterrichts - Ordnung zulässigen Schulerleichterungen dem Bedürfnisse der ärmeren Volksclassen entsprochen ist, nicht allzu sehr durch die Beschlüsse im Sinne des tz 21 der Novelle zum Volksschulgrsrtze die dermalige Organisation des Volksschulwesens in Niederösterreich erschüttern. 3.) Es wird in Hinblick auf die großen, von Landes wegen für das Volksschulwesen gebrachten Opfer die berechtigte Erwartung ausgesprochen, dass die Schulbehörden des Landes in gleicher Weise ihren Einfluss geltend machen werden, und wird der niederösterreichische Landesausschuss beauftragt, von diesem Beschlusse sämmtliche Schulbehörden des Landes zu verständigen. 4.) Der niederösterreichische Landesausschuss wird beauftragt, in der nächsten Session über das Vorgekehrte und dessen Erfolge zu berichten, und behält sich der Landtag die Beschlussfassung weiterer Schritte bevor, um im verfassungsmäßigen Wege die im Interesse des niederösterreichischen Schulwesens nothwendige Aufhebung der dem Volksschulwesen schädlichen Bestimmung"« der Novelle vom 3. Mai 1883 zum Volks-schulgcsetze zu erwirken." Se. Excellenz Statthalter Freiherr v. Possinger Alles dasjenige, was in dem vorliegenden Ausschuss-berichte über die einzelnen Bestimmungen der Schul« gesetznovelle vorgebracht wird, würde eigentlich der Zeit nach in jenes Stadium zurückgehören, in welchem es sich ä6 I6g6 l6!-6näa gehandelt hat. Heute ist dies bereits ein überwundener Standpunkt. Das Gesetz ist einmal «flössen, es ist gehörig kundgemacht worden und am 19. d. M, also gerade heute, in Wirksamkeit getreten. Ich kann mich daher in die Erörterung der einzelnen Bestimmungen der Schulgefetznovelle sowie in die Erörterung der gegen dieselben im Ausschussberichte erhobenen Einwendungen nicht einlassen, da — wie gesagt — das Gesetz kaum wirksam geworden ist ilnd die Unterrichtsverwaltung eben mit der Erlassung der bezüglichen Ausführunas-Verordnungen vorgeht, heute sonach über die Konsequenzen, welche sich ans der Anwendung der Schulgesetznovelle ergeben sollten, füglich nicht discutiert werden kann. Ich gehe dahe' gleich zu den Anträgen des Specialausfchusses über. Nach dem Antrage 1 soll ausgesprochen werden, dass die Schulgesehnovelle eine abträgliche Rückwirkung auf das Wohl des Landes und insbesondere auf die Volksbildung ausüben müsse. Nach dem Antrage 4 wird vom Landesausschusse verlangt, dass er im nächsten Jahre einen Bericht über die Wirkungen der Schulgesetznovelle erstalte behufs weiterer verfassungsmäßiger Schritte. Wenn man diese beiden Anträge zusammenhäll, so kann es nicht ent< gehen, dass in denselben ein innerer Widerspruch besteht; denn wenn der im Antrage 1 enthaltene Ausspruch über die Abträglichkeit der Voltsschulgesetz - Novelle schon jetzt auf fester Ueberzeugung bernht, dann wäre erst eine besondere Wahrnehmung der Erfolge dieses Gesetzes überflüssig. Wenn aber diese letztere Wahrnehmung dennoch für nothwendig gehalten wird, fo wäre die im Antrage 1 anticipierte Behauptung von der Nbtriiglichkeit der Schulgesetznovelle von selbst hinfällig. Meines Erachtens würde die einfache Vorsicht es gebieten, dass man sich doch die folgende Frage stellt: In welchem Lichte müsste der im Antrage 1 enthaltene ungünstige Ausspruch über die Schulgesetznovelle in denl Falle erscheinen, wenn die nach dem Antrage 4 wahrzunehmenden Erfolge nach den Berichten und Relationen der compete» ten Schulbehörden gerade das Gegentheil darthun, wenn sie nämlich ergeben follten, dass die Schulgesetznovelle in ihrer Wirkung nicht nur nicht nachtheilig, sondern dass sie vielmehr sich als zweckmäßig erwiesen habe. Wird diese Eventualität in Betracht gezogen, so erscheint selbstverständlich der Antrag 1 unhaltbar. Nach den Anträgen 2 und 3 soll auf die Gemeindevertretungen eingewirkt werden, dafs dieselben von den in der Schulgesetznovelle eingeräumten Rechten auf Schulerleichtcrungen keinen die gegenwärtige Organisation des Volksschulwesens zu sehr alterierenden Gebrauch machen; es soll ferner die Erwartung ausgesprochen werden, dass die Schulbehörden in gleichem Sinne ihren Einfluss geltend machen werden, und der Landesausschuss soll endlich beauftragt werden, von diefem Beschlusse des hohen Ministeriums sämmtliche Schulbehörden des Landes zu verständigen. Was nun den Appell an die Schulbehörden anbelangt, so erscheint für diese Behörden in Bezug auf die Handhabung eines Gesetzes überhaupt und insbefondere des Voltsschulgesetzcs nur eine Directive zulässig, nämlich die: dass diese Behörden verpflichtet sind. das Gesetz gewissenhaft und genau zu vollziehen. Es geht nicht an, den Schulbehörden zuzumuthen, dass sie gewissermaßen von Amtswegen auf die Einschränkung der im Gesetze begründeten Rechte hinwirken, weil die Schulbehörden berufen und verpflichtet sind, den von berechtigter Seite erhobenen und im Gesetze begründeten Ansprüchen nöthigenfalls den behördlichen Schuh an-gedeihen zu lassen. Wenn man die Verbindung der Anträge 2 und 3 mit den Auseinandersetzungen des Ausschussberichtes und mit dem Antrage 1 sich gegenwärtig hält, so stellen sich die Anträge 2 und 3 eigentlich als eine Art von Ausführungsnorm zur Schulgesehnovelle dar, in welcher Norm aber Anschauungen zum Ausdrucke gebracht werden, welche mit den Bestimmungen der Schulgeschnouelle durchaus nicht im Einklänge stehen, daher dicse Norm eigentlich sich als eine Nichtausführungs - Verordnung zur Schulgesetznovelle darstellt. Ich erlaube mir die Aufmerksamkeit des hohen Hauses darauf zu lenken, dafs die Bestimmungen der Landesordnung durchaus keine Competenzberechligunss dafür enthalten, dass eine solche Ingerenznahme in dieser Angelegenheit von Seite des hohen Hauses ausgehe. Auch in dem Art. II der Schulqesetznovclle heißt es ausdrücklich, dass mit der Durchführung des Gesetzes und Erlassung von Uebergangsbestimmungen der Minister für Cultus und Unterricht beauftragt ist-Nur die Unterrichtsverwaltung allein ist daher gesetzlich berufen, die Alt und Weise der Handhabung des Gesetzes vorzuzeichnen. Was aber insbesondere das anbelangt, dass nach dem Antrage 3 der Landesansschnss beauftragt werde" soll, von dem betreffenden Beschlusse die Schulbehörde" des Landes unmittelbar, also mit Umgehung del Unterrichtsverwaltung, zu verständigen, so würde ei» solcher Schritt des Landesausschusses einen weiter^ Eingriff in die staatliche Executive involvieren, gege" welchen Eingriff ich namens der Regierung entschiedenst Vermahlung einlegen muss. Die Handhabung der Gesche ist nicht nur Pflicht, sondern zugleich e>" auKschl,eßliches Recht der berufenen Executivbehörden, Laibacher Zeitung Nr. 140__________________________________ 1215____________________________________21. Juni 1883. im umliegenden Falle der Schulbehörden. Weisungen, oder Andeutungen über die Art und Weise der Hand. j habung der Schulnovelle können daher, so wie ich es bereits angedeutet habe, nur von den leitenden Schul» behörden, beziehungsweise von der obersten Unterrichts-oerwaltung ausgehen. Die Annahme des Antrages 3 könnte nur die Folge haben, dass der Schritt des Landesausschusses von Seite der Unterrichtsverwaltung durch eine berichtigende Verordnung entschiedenst desavouiert werden müsste, was gewiss zur Kräftigung des Ansehens des Landesausschusses nicht gereichen könnte, während andererseits doch dem hohen Hause daran gelegen sein muss, das Ansehen des eigenen Landesausschusses intact zu erhalten. Im Interesse der gesetzlichen Ordnung und zur Vermeidung von möglichen administrativen Competenz-schwierigkeiten sowie im Interesse der Stellung des Landesausschusses kann ich daher nur auf das dringendste einrathen, dass das hohe Haus den Anträgen 1, 2 und 3 die Zustimmung verjage. Abg. Ritter v. Schönerer erklärt, dass er bis auf den § 48 mit der Schulgesetz-Novelle vollkommen einverstanden sei, er könne daher den Anträgen des Ausschusses, die er als voreilig bezeichnet, nicht bei» stimmen. Immerhin sei es möglich, dass bei der Durch« Hrung der Novelle sich Anstünde ergeben werden; 'arüber könnten aber erst im Laufe des nächsten Jahres Erfahrungen gesammelt werden, und dann werde es an der Zeit sein, an die Beurtheilung von Wirkungen zu gehen, welche dermalen noch nicht vorliegen. Redner stellt den Antrag: „Der Landesausschuss werde beauftragt, über die Rückwirkungen der Schul-»esetz.Novelle Erhebungen zu pflegen und darüber dem Landtage in seiner nächsten Session Bericht zu er< statten." ^ ^ . Abg. Fürn kränz gibt die Erklärung ab, dass er den Standpunkt des Abg. Ritter v. Schönerer gegen« über der Schulgesetz-Novelle vollständig theile und den Antrag desselben unterstütze. Auf die Entgegnung des Referenten Abg. D lnst l antwortete Se. Excellenz Statihalter Freiherr v. Po s-singel: Gegenüber den Bemerkungen des Herrn Berichterstatters erlaube ich mir noch eine kurze Gegen-bemerkung. Es steht fest. dass in der Vorlage stch über die Volksschulgesetz-Novelle in einer sehr ungünstigen Weise ausgesprochen wird; es steht fest, dass mit Rücksicht auf diesen Umstand auf die Gemeinde. Vertretungen die Einwirkung beantragt wird, damit sie von den ihnen im Gesetze eingeräumten Rechten nicht ^nen solchen Gebrauch machen, dass die gegenwärtige Organisation geändert werde, und es steht fest, dass öle Erwartung direct ausgesprochen wird, dass die Echulbehörden in demselben Geiste vorgehen sollen, das heißt: in dem Geiste, wie der hohe Landtag, beziehungsweise der Ausschuss die Volksschulgesetz-Novellr auffasst Ob nun dieser Geist entsprechend ist demjenigen Geiste, welcher bei der Unterrichtsverwaltung über die Angelegenheit besteht, darüber, das werden mir die Herren gewiss zugeben, kann wohl mcht von Seite des hohen Hauses entschieden werden. Jedenfalls steht es aber fest. dass nur d.e Unterrichts. Verwaltung allein competent erschein^ über dle Ar imd Weise und über den Geist, m welchem das Gesetz zu vollziehen ist, Normen und Weisungen zu geben. Was das weitere anbelangt was der H^ Berichterstatter erwähnt hat. der Landesausschuss stehe la heute in directer Corresponded "lt den Bezirls-schulrä hen. so bitte ich. die Acten durchzusehen In diesen Acten werden Sie keinen e.nzlgen F « ft'd >i dass ein Bezirksschulrat bei dem Landesausschu se stch eines Rathes über die Art und Weise d^r MMhrung eines Gesetzes erholt hättr. sondern H^Ans ."ber Dotations ragen. Dass dieser Verkehr m Dotations, ongeleqenheiten ein unmittelbarer ist. dien zur E< leichterung des Geschäftes. Ueber d.e Art und Weise der Handhabung eines Gesetzes kann «"" nur le staatliche Executive Weisungen hinausgeben. Ich ble.be daher bei der ausgesprochenen entschiedenen Verwah-Ninq im Interesse der administrativen sonne m, In. teresse der gesetzlichen Ordnung und im Interesse der Stellung des Landesausschusses selbst, und bm der Ansicht dass der Landesausschuss die d.recle Bekannt, gäbe dieser Beschlüsse an die Schulbehörden zu ver. meiden hätte und ich rathe dies dringend. (Bravo! «er^r! waltung d^r auf die autonomen Angelegenheiten der Gemeinde keine Ingerenz zustehe. «, cl- Se. Excellenz Statthalter Freiherr v. Possln. 9 er: Ich glaube, von dem verehrten Herrn Vorredner Herstand n worden ö" W"-IZ habe den unmittelbaren Verkehr des Landesausschusses m.t den Gemeindevertretungen nicht beanstandet sondern ,ch habe bloß dies beanständet, dass beauftragt werden soll. Andeutungen über die Art und der Volkschulgesetz-Novelle d'N'ct an sännntliche Schulbehörden des Landes, also "ntUmachlma der Unterrichtsverwaltung. hinauszugeben. Das habe ich beanständet, und hierin glaube ich im < vollsten Rechte zu sein. Wenn der Antrag 3 dahin ge. j lautet hätte: das hohe Haus solle den Landesausschuss beauftragn, den Beschluss der Unterrichlsverwullung bekannt zu geben, so hätte ich in dieser Beziehung keine Einwendung erhoben. Bei der Abstimmung bleibt der Antrag des Abg. R. v. Schönerer in der Minorität (dafür Rector Prof. Maaßen und mehrere Vertreter der Landgemeinden), und werden die Anträge des Schulausschusses von der Majorität angenommen. In der Sitzung des steirischen Landtages vom 18. d. M. brachte der Herr Statthalter Baron Kübeck zur Kenntnis, dass Se. Majestät der Kaiser mit Allerhöchster Entschließung vom 12. d. M. zu gestatten geruht haben, dass der Landtag bei der bevorstehenden Anwesenheit des Monarchen in Steter-mark als Huldigungs'Deputation in seiner Gesammtheit sich einfinde. Die Versammlung nahm diese Mittheilung mit stürmischen Beifallskundgebungen entgegen. In der letzten Sitzung des Tiroler Landtages legte der Landesausschuss u. a. eine Note der k. k. Statthalterei vor wegen Anstellung von 83 Forstwarten behufs Ueberwachung der bereits ausgeführten und noch auszuführenden Schutzbauten, Forstculturen. Pflanzgärten u. s. w. Vom Ausland. Aus Berlin wird der „Kölnischen Zeitung" telegraphlert: ..Die Voraussetzung, dass das Herren-haus der kirchenpolitischen Vorlage leine Schwierigkelten bereiten werde, wird von allen Seiten bestätigt, In Regierungskreisen bleibt man dabei, dass mit dem Entwürfe vorläufig das Mögliche gethan ist, um be« rechilglen Wünschen der katholischen Bevölkerung zu entsprechen, undzdass man ein weiteres Entgegenkommen von der Eurie erwarte. Einstweilen melden Privat-benchte aus Rom, dass man im Vatican eine weit größere Genugthuung über die kirchenpolitische Vorlage empfinde, als man es zu erkennen geben möchte." Eme der „Pol. Corr." aus Rom zugehende Mel-dung bezeichnet die Nachricht eines italienischen Blattes, dass d,e italienische Regierung kraft eines ihr von den Machten ertheilten Mandates die Aufgabe übernommen habe, inbetreff der in der Donaufrage bestehenden Differenzen auf officiösem Wege zu vermitteln, als unbegründet. In gut unterrichteten Kreisen der italic-Nischen Hauptstadt sei von einer solchen Mission Italiens und von einem ihr in dieser Richtung ertheilten Mandate nichts bekannt. Des weiteren meldet man uns ebendorther, dass der Zeitpunkt des Eintreffens des neuernannten englischen Botschafters am italienischen Hofe, Sir John Saville-Lumley, auf seinem Posten von dem Gange der sich gegenwärtig im diplomatischen Corp« Großbritanniens vollziehenden Verschiebungen abhänge. Es müsse zuvor die Ankunft des Mr. Baring in Kairo und die Uebernahme des Brüsseler Gesandt-schaftspoftens durch den bisherigen diplomatischen Agenten Englands in Egypten, Sir Edward Malet, erfolgen. Im Hinblick auf diesen Umstand glaubt man, dass John Saville Lumley seinen römischen Posten erst ,m August oder September antreten werde. In Albanlen sollen in den letzten Tagen neue Kampfe zwischen den türk.schen Truppen und den leoe Gebietsabtretung an Montenegro verweigernden Äergstämmen stattgefunden haben. Die ersten Berichte darüber sind indes, wie immer, mit Vorsicht aufzunehmen. Tagesneuigkeiten. — (Hofnachricht.) Au» Wien wird unterm 19. d, M, berichtet: Ihre Majestät die Königin von Spanien Marie Christine begab sich gestern abends m,t den beiden durchlauchtigsten Kindern Prinzessin Mercedes von Asturien und Maria Teresa, In-fantin von Spanien, in die Weilburg. wo Allerhöchst, dieselbe im engen Familienkreise einige Tage zuzubringen gedenkt. Im Gefolge Ihrer Majestät befinden sich: Ihre Excellenz die Frau Herzogin Medina de las Torres, Se. Excellenz der Herzog von Tetuan, Herr Leibarzt Dr. v. Riedel. Herr Secretär Zärate. — (Prähistorische Funde in Olmütz.) Gelegentlich der Ausgrabung der alten Fundamente um den Olmützer Dom, der in umfassender Weise restauriert werden soll. hat man außer vielen Resten aus der historischen Zeit: Waffen, Sporen, Speere u, s. W,. welche in der Olmiitzer Domkanzlei aufbewahrt werden, auch Neste einer uralten prähistorischen Ansieblung ent» deckt. Der Fund besteht aus bearbeiteten Knochen und Geweihen von riesigen Hirschen, ferner aus Scherben von großen Thongefäßen mit eigenthümlichen Orna, menten. Das Interessanteste jedoch sind dir Spuren eines prähistorischen Ningwalles. aus dessen Trümmern man vor Hunderten Jahren die Schuhmauer um den Dom herum hergestellt hat, als die Festung gebaut wurde. Man findet viele von dieser Ringmauer herrührende Schlacken, die als Füllung der Mauer verwendet worden. Diese Schlacken sind von grauschwarzer Farbe und mit Resten von Holzkohle vermischt. Sie rühren aus einer Zeit her, in der man die Ziegel- bereitung noch nicht kannte Durch Aufschichten von Thonmassen neben einem Pfahlwerke und Anzünden des Ganzen hatte man künstliche Wälle von bedeutender Festigkeit erzeugt Die Schlacken, die man früher für Lava gehalten hat. liefern den sichersten Beweis einer prähistorischen Ansiedlung auf dem Felsen an der March, auf welchem später die Burgeu der mährischen Herzoge gebaut wurden. Bisher wurden Mauern von 2 Meter Stärke, 3 bis 4 Meter Tiefe und über 100 Meter Länge aufgedeckt. Auch ein prähistorischer Schädel wurde aufgefunden. Letzterer, dann die erwähuteu Gefässtheile und Reste von Knocheu befinde» sich nun in dem Natu» raliencabinet der Vrünner technischen Hochschule. — (Ein wüthender Stier.) Bei Schob« ling an der Elbe weidete am 13. d, der Hirt Marhold friedlich seine Herde Kühe. als plötzlich der Stier unter die Kühe sprang und mit seinen Hörnern zwei derselben zerfleischte. Von Schrecken ergriffen, hatte sich Marhold auf einen nahestehenden Baum geflüchtet. Seine erwachsene Tochter, die ihm das Mittagsbrot brachte, wurde von dem wüthenden Thiere angefallen und durch-bohrt. Ein gleiches Schicksal traf den der Tochter zu« Hilfe eilenden Vater. Beide sind ihre» Verwundungen bereits erlegen, Der Stier ist mittelst mehrerer Ge« wehrfchüsse getödtet worden. Aehnlich wie bei Schafen soll auch bei diesem Stiere eine Kopf»lDreh-)Krankheit constatiert worden sein. — (Ein Dichter als Curgast.) Haben Sie Victor Sch.ffel schon gesehen? lautet —so schreibt man aus Kissingen — hier jetzt jedermanns Frage. Seit es auf dem Umwege durch die Zeitungen bekannt ge« worden, dass der Dichter des „Trompeters von Sä'kkm« gen" im Curorte Kissingen weilt, ist die allgemeine Neu« gier gereizt worden, dlu Vielberühmten zu sehen. Aber das ist sc, leicht nicht. Scheffel hält sich dem Badetrei. ben vollständig fern und sucht allen Berührungen mit Menschen auszuweichen, so dass selbst einige Zweifler behaupten, er sei überhaupt nicht in Kissingen oder lebe unter einem fremden Namen. Nun, wer sich die Mühe nimmt, die Curliste einige Wochen zurückzublättern, der fiudct allerdings „Dr, Josef Victor v, Scheffel" ordnungs. mähig verzeichnet. Der Dichter besucht das Vad seit vielen Jahren und wohnt regelmäßig beim Hofrath Diruf, dem „alten" Diruf, wie man hier sagt, dem gesuchtesten unter allen Kissinger Aerzten, der auch de» Fürsten Bismarck in der Negel behandelt Hofrath Dnuf ist ein Conunilitone Scheffels aus der Heidelberger St» dentenzeit und wacht getreulich über die Cur seines lie lühmt»'!! Freundes, dessen ruhiges Leben hier er als ganz „rurgemäß" billigt. Scheffel, der au der Last seiner Popularität schwer trägt — man ist nicht umsonst der Autor eines Buches von hundert Auflagen — kommt nur morgens auf den Curplatz, und am liebsten liehe er sich wohl, wie ViSmarck, seinen Nakoczy in das Hans tragen. So aber hält er sich in jener stillen Gegend, wu auch die Fürstlichkeiten ihr Glas zu nehmen pflegen, gegen die „große Wiese" hiu, dort wandelt er einsam, den Genuss der Musik und der eleganten Gesellschaft verschmähend. Wenn man ihn so einherschreiten sieht, den starken, festen Mann mit der kurzen Joppe und dem mächtigen Calabreser, glaubt man eher einen ale« manischen Landmann zu sehen als einen der beliebtesten deutschen Dichter. Nur in dem klugen Auge, das aus grauen Brillengläsern in die Welt schaut, erkennt man, dass in diesem mächtigen Körper auch der Geist lebendig ist; nicht im Nacken, sonden im Auge sitzt ihm der Schelm. Wie Scheffel alle Bekanntschaften abzulehnen sucht, davon gab er einem Freunde neulich einen deut' lichen Beweis. „Ich möchte Ihnen cine Verehrerin vor< stellen," sagte dieser. Ablehnende Bewegung des Dichters. „Es ist wirklich nichts Gewöhnliches, eine äußerst nette Dame." filgte jener begütigend hinzu, „Xou," sagte in seinem breiten Dialekt Scheffel, „das Nette ist nur im Anfang, das kenn' ich schon. Bald entpuppen sie sich aber, zuerst wollen sie ein Photogvamm, dann ein Auto< gramm; dann singen sie mich an, stellen sich als Col« leginnen in Apoll vor — und enden ganz prosaisch mit der Vitte um einen Verleger für ihre Verse." Scheffel verlässt diesertage Kissmgen. um sich noch einige Zeit in der sogenannten fränkischen Schweiz aufzuhalten und dann nach seinem Radolphszell zurückzukehren. „Wenn Sie etwas von mir genießen wollen," sagte er einem Bekannten, „dann miissen Sie an den Vodensee kom« men. Da bin ich ein freier Mann auf freiem Boden, ein Landmann, der feinen Kohl pflanzt und die Welt nur von weitem sieht. Glauben Sie nicht, dass manchem meiner literarischen College« so ein paar Jahre auszuspannen auch gut thun würde?" ! — (Attentat auf einen Briefträger.) Von einem neuen Verbrechen ü, In, Francesconi wird aus Ajaccio berichtet. Dasselbe wurde an dem Briefträger Leccia in einem dortigen Gasthofe verübt. Der Briefträger erhielt auf dem Hinterkopfe eine sehr gefährliche Wunde mit einem eisernen Instrumente, das am Thatorte nicht vorgefunden wurde. Die Geldtasche fehlt. Dem Thäter gelang eS, zu entkommen. Der Briefträger ist bewusstlos und kann keinerlei Angaben machen. — (Verhaftete Geschworne.) Charakteristisch für daS Gerichtswesen in Griechenland ist ein Vorfall, über den aus Nauvlia berichtet wild. Ein Uu« Lulbacher Zeitung Nr. 140 l 2 l6 _________ 21. Juni 1883. terlieutenant ber Gendarmerie war wegen eines Verbre-chens angeklagt. Zahlreiche Zeugenaussagen bewiesen haar» scharf seine Schuld; zum allgemeinen Erstaunen sprachen die zwölf Geschwornen einstimmig ein „Nichtschuldig" nus. Der Staatsllltwalt ließ dieselben auf der Stelle festnehmen und unter der Anklage der Bestechung ins Gefängnis abfUhren. Locales. Aus dem k. k. Dandesschulrathe für Krain. A us zu st aus dem Protokolle liber die ordentliche Sitzung des t. t. Landesfchulrathes filr Kran» am 4. Juni 1883. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Herrn Vorsitzenden trägt der Schriftführer die seit der letzten Sitzung erledigten Veschäftsstiicke vor, deren Erledigung zur Kenntnis genommen wird. Hierauf wird zur Tagesordnung geschritten. Die Errichtung einer einclassigen Volksschule wird unter gleichzeitiger Bestimmung des Gehaltes filr die Lehrstelle beschlossen. Der Bericht der Direction ber k. k. Priifungs-commission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen über die im April'Termine 1883 abgehaltenen Lehr-befähigUllgs'Prüfnngen wird zur Kenntnis genommen. Ueber den Bericht eines t. t. Bezirksschulrates, betreffend den Bau einer Volksschule, werden dem trainischen Landesausschusse die bezüglichen Anträge gestellt. Ueber den Recurs eines Gemeinde-Amtes gegen das Erkenntnis eines k. k. Bezirlsschulrathes, betreffend den Bau einer Schule, wird Beschluss gefasst. Ein Recurs zweier Mitglieder eines Bezirtsschul« rathes wider die Entscheidung des Bezirksschulrathes rücksichtlich des Recursrechtcs wird abgewiesen. Der Recurs des Obmannes eines Ortsschulrathes gegen die ihm wegen NichtÜbernahme der Obuwnns-ftelle im Ortsschulrathe von einem k. k. Beznksschul-rathe auferlegte Geldstrafe wird abgewiesen. Das Ansuchen eines Ortöschulrathes um Versetzung der dortigen Lehrstelle in eine höhere Gehalts» classe wild abgewiesen und die Verhandlungen wegen Errichtung einer neuen Schule angeordnet. Ueber dm Bericht eines Aezirksschulrathes, betreffend die Errichtung einer Schule, werden unter Verwerfung dn dagegen uon mehreren dortigen Insassen eingebrachten Beschwerde dem krainischen Landes ausschusse die geeigneten Anträge gestellt. Ueber den Bericht des k. k. Bezirtsschulrathrs Tschernembl, betreffend die Errichtung einer zweiclas« sigen und dreier einclassigen Volksschulen, ferner die Erweiterung einer einclassigen Schule in eme zweiclas-sige, wird das Entsprechende veranlasst. Mchrere Berufungen und Strafnachsichtsgrsllche in Schuloersäiuilllis-Stlaffällen werden erledigt. Die Anzeige des Stadtmagistrates Laibach über die erfolgte Erhöhung der Funclionszulage eines Oberlehrers wird zur Kenntnis genommen. Ueber den Bericht des StadtmagisUates Laibach, betreffend die Einführung der flovenischeu Unterrichtssprache an den städtischen öffentlichen Schulen, wird Beschluss gefasst. Das Ansuchen eines Lehrers um Velassung auf seinem Lehrposten oder um Verlängerung der Frist zum Antritte seiner neuen Lehrstelle wird abgewiesen. Der Bericht des t. k. LcmdeKschulmspectors für Voltsschulen über die vorgenommene Inspicierung einiger Volksschulen wird zur Kenntnis genommen, und werden entsprechende Weisungen an den bezüglichen Vezitksschulrath erlassen. Drei Lehrstellen an allgemeinen Volksschulen werden definitiv beseht. Ein provisorischer Oberlehrer wird zum definitiven Oberlehrer ernannt. Mehrere Remuneration«, und Geldaushilfsgesuche werden erledigt. Aus dem Samtiitsberichte des Laibacher stadt-Vhnftkates für den Monat April 1883 entnehmen wir nachstehende Daten: I. Meteorologisches. Luftdruck: Monatmittel 733,7 mm. Lufttemperatur: Monatmittel -»-8,7° Celsius. Dunstdruck: Monatmittel 5,5 wm. Feuchtigkeit: Monatmittel 66 Procent. Bewölkung : Monatmittel 6,6 Procent, im Verhältnisse 1:10. Windrichtnng: Vorherrschend Ostwind; Windstärke über 5 zweimal. Niederschlage waren: 8mal Regen, iu Summa 67,6 mm. Das Tagesmittel der Temperatur und Wärme war 21mal unter und nur 9mal über dem Normale; am differenteften den 28. d. M. 5,7" unter und den 20. d. M. 2.9 ° über demselben. II. Morvilität. Dieselbe war in diesem Monate ^ehr bedeutend. Vorherrschend war der katarrha-Usch-entziwdllche Krankheüscharakter in den Respira-tlonSoiganen, daher Äronchiudeu, besonders im K'ndes alter, ferner Rheumatismen, Anginen uod Verschlim-merungen tuberculöser und marastischer Zustände mit letalem Auslange häufig zur Behandlung gelangten. Von den zymotischen Krankheiten traten Blattern mehr als in den Vormonaten in den Vordergrund. Vereinzelt Typhus, Keuchhusten und Diphtheritis. III. Mortalität. Dieselbe war in diesem Monate, der Morbilität entsprechend, sehr bedeutend. Es starben 120 Personen (gegen 113 im Monate März d. I. und gegen 106 im Monate April 1882). Von diesen waren 57 männlichen und 63 weiblichen Geschlechtes, 85 Erwachsene und 35 Kinder, daher das weibliche Geschlecht mit 6 Todesfällen, die Erwachsenen gegenüber den Kindern mit beinahe drei Viertheilen der Todesfälle überwiegend an der Monats» sterblichkeit participierten. Das Alter betreffend wurden todt geboren...... 1 Kind und starben: im 1. Lebensjahre . . . . 14 Kinder vom 2. bis 5. Jahre . . 16 „ « 5. ., 10. „ . . 3 , „ 10. .. 20. „ . . 6 Perfonen ., 20. „ 30. „ . . 11 .. 30. .. 40.....11 „ 40. „ 50. ,. . . 12 „ 50. „ 60. „ . . 16 „ 60. „ 70. „ . . 14 .. 70. „ 80.....11 .. 80. .. 90. „ . . 4 über 90 Jahre alt . . 1 , Summe . .120 Personen. Häufigste Todesurfachen: Tuberculofe 25mal, d. i. 20.8 Procent; Marasmus I3mal, das ist 10,8 Procent; entzündliche Zustände in den Respi-rationsorganen Ilmal, d. i. 9,1 Procent; Fraisen 9mal, d. i. 7,5 Procent, und Blattern 7mal, d. i. 5,8 Plocent aller Verstorbenen. Von den zymotischen Krankheiten gaben nur Blattern die Todesursache ab. Der Oertlichkeit nach starben: im Civil-spitale 42, im Elisabclh-Kindersftitale 4, im k. k. Gar-nisonsspitale 1, im Si^chenhause zum heil. Josef 3, im Landes-Zwaligsarbeilshause 6, in der Stadt und den Vororten 64 Personen. Letztere vertheilen sich wie folgt: Innere Stadt 19, PeterZvorstadt 12, Polana 7, Kapuzinervorstadt 7. Gradischa 5, Krakau 2, Tirnau 5, Karlstädtervorstadt 1, Hradetzkydorf 1, Hühnrrdorf 2, Karolinengrund 0, Ilovca 2. H^uptmanca 0, Schwarzdorf 1. (Fortschunn folgt.) — (Musik in Tivoli.) Heute abends 6 Uhr findet bei günstiger Witterung von der Musikkapelle des t. k. 17. Infanterieregiments eine Promenade pprn im Occupationsgebiete und in Süddalmatien die daselbst activ dienenden Reserve-Osficiere gleichzeitig in das nicht active Verhältnis zurückversetzt werden, wodurch auch den letzten im Jahre 1882 embelufenen Reserve«Officieren ermöglicht wird, in ihre früheren Lebensstellungen zurückzu« kehren. — Die Donau steigt bei Wien; aus Böhmen und Mähren laufen über die Gewässer besorgniserregende Nachrichten ein, Prag, 21. Juni. Der Wahlaufruf des böhmischen Vertrauensmäüiier.Collegiulüs ist äußerst versöhnlich gehalten und schließt mit der Losung: Friede auf Grundlage gleichen Rechtes. Kadolz. 20. Juni. Se. k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Kronprinz Herr Erzherzog Rudolf ist in Begleitung des Flügeladjutanten Grafen Mit« trowfki mittelst des vom Baron Eichler gefühlten Se» pcnat-Hofzuges hier angekommen, auf dem Bahnhofe vom Grafen Max Hardegg fammt Familie empfangen und zur Jagd auf Wildgänse nach dem Sulzteich geleitet worden. Alle Stationen sowie der hiesige Waltesalon waren mit Blumen und der Büste Sr. Majesi.il des Kaisers geschmackvoll decoriert. Die äußerst zahl->eich velsammelte Landbevölkerung bereitete dem Kronprinzen einen stürmischen Empfang. Bad Gastein, 20. Juni. Se. k. und k. Hoheit Herr Erzherzog Wilhelm begibt sich morgen vormittags nach beendeter Cur nach Baden. Trieft. 20. Juni. Alle sieben Schiffe der englischen Mittelmeer-Escadre tragen heule anlässlich des Jahrestages der Thronbesteigung Ihrer Majestät der Königin von England große Flaggengala. Mittags findet eine Parade unter dem Salut der Schiffsbau terien statt. Budapest, 20. Juni. Das «Amtsblatt" publi-ciert die Verleihung des Großlreuzes des Franz Iofef-Ordens an den Szamos-Ujvarer griechisch-katholischen Bischof Johann Szabo. London, 19. Juni, nachts. Das Oberhaus beendete heute die Specialberathmlg der Bill, welche die Ehe eines Witwers mit seiner Schwägerin legalisiert, und nahm dieselbe mit unbedeutenden Amendments an, nachdem Earl of Dalhousie angekündigt hatte, dass er demnächst einen Unterantrag stellen werde, wonach die rückwirkende Kraft der Bill auf die Kinder der vor Erlass des Gesetzes eingegangenen Ehen beschränkt bleibt. Xeres, 19. Juni. Von siebzehn Mitgliedern der „Schwarzen Hand", welche der Ermordung Nlancos angeklagt waren, wurden sieben zum Tode und acht zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurtheilt. Handel und volkswirtschaftliches. Laibach, 20. Juni. Au> dem heuligcn Marltc sind erschienen: 4 Wagen mit Getreide, 5 Wagen mit Heu und Stroh, 17 Wagen und 2 Schiffe mit Holz (16 Lubilmcter). ________________Du rchfchnitts -Preise. «., lr, ft. lr, ft,,tt', N lr. Weizen pr.Hettolit. 7 64 8,97,Nutter pr. Kilo . —85—,— Korn . b2U 5 73 Eier pr. Stiick . . — 2—,— Gerste (neu) „ 4 23 4 90 Milch pr. Liter . — 8 - — Hafer , 292 3 18 Rindfleisch pr.Kilo —60 ^— Halbfrucht „-------6 50 Kalbfleisch „ —52------- Heiden , 4 87 5 93 Schweinefleisch „ —62------ Hirse „ 5 20 5l33^2chöpsensleisch „ - 36------- Kukuruz „ 5 60 5,64^Hähndel ftr, Stticl —45 Erdäpfel 100 Kilo 3 57------Tauben „ - 18------ Linsen pr Heltolit. 8!----------Heu 100 Kilo . . 2 62 - - Erbsen „ 8«----------Htroh „ . . 178 - Fisolen „ 10------- Holz, hart., pr. vier RindSschmalz Kilo — 96------- Q.-Meter 6 40 — - Schweineschmalz , — 88 — — weiches, „ 4^40 — Speck, frisch „ - 70-------Wein. roth,. lUOLit.------24 - — geräuchert., —78-------—weißer . -------20 Verstorbene. Den 20. Juni. Maria Petrii, Arbeiters-Witwe, 80 I.. Kuhthal Nr. 24, Altersschwäche. Meteorologische Beobachtungen in Laibach! , .rß M Ztz ? ^ N 6 ^ «z n 5 3' W 7U.Mg. 732.55 ^-12.2 NO. schwach' hlllbheitet , „.„ 20. 2 „ N. 733.24 ^ ^20.4 SW. schwach theilw.heiter H^„ 9 „ Ab. 736,62 l >12,0 NO, schwach zieml. heiter ^eu Tagsüber wechselnde Vcwöltung, dunllc Wolkenzüge; nach» mittags nach 3 Uhr geringer Regen, dann Aufheiterung; Abend» roth, Wetterleuchten in SW. Das Tagcsmittcl der Wärme -<- 14,9", um 3,7° unter dem Normale.___________________ Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radics. ^ Wir sagen allen, welche unserem unvergcsslichen ^ ^ Sohne und Bruder >W > Josef Blmnauer > W das Geleite zur letzten Ruhestätte gaben, sowie den ^ ^ Freunden und Vclannten, die durch andere Beweise «W ^ ihre Theilnahme anlässlich des Schcidens des unS W ^ so theueren Todten zu erkennen gaben, unseren herz» « ^ lichsten Daut. Insbesondere suhlen wir uns ver- W pflichtet, der lübl. Fcnerwchr sowie auch den Spendern >W ^ der zahlreichen Kränze unseren tiefgefühltesten Danl ^ ^ auszusftrechen. ^ W Die lruuernäen Angenörigen. W MV^ Beilage. "MW Der heutigen „Laib. Zeitung" liegt der Auszug aus dein Rechenschaftsberichte der Direction des „Ianus" wechselseitige LebcnSvcislchcrlmgsanstalt in Wien (Gencral-Agentur in Laiback bei Herrn V. Zegncr), über das XI.III, Verwaltungsjahr 1832 bei. worauf die x. t. Abonnenten aufmerksam gemacht werden. 12l7 Course an der Wiener Oörse vom 2l>. Jum l 883. ^a« dem 0^°«, C^Matto «eld War» Ttaots'Nnlehe». «olriienle.......7«e» 7» 65 tzllocrrrnte.......79 05 79 «i !<.>>4el 4»/^ Vtaatslos« . L«o fi. 1« — il« ?« l»L«er 4°/u «an,« 5ou « !«l - illco l»euer 4°/» hüllstll 1 b°/i> !licderosterr»!chilcht.... 105 »5 10»— b°/u 2bliöj!eireichlsch« .... 104 bo io5 L0 i'/, ftcirilche....... 103 — ic,b — t°/, lroalischl und slavonlsche . »» — lu« - »'/, sitbtUbttigislf«..... »9 35 99 75! «ell» «va« L»/o TemesvalxVanate, . . . »»'»5 »»7b L°/»»N8ar«che......l0«-.1b0 5!» Andere öffentl. Nnlehen. Tlonall.Mcg.'i'l'se 5°/, 100 ft. , 1I4«0 I1L'— bto. «nlrihe 1878. fteu«ftei . 10» bl> 104 — Nnlebln b. Stabtgemclnbe Wien 10« — 10» 50 Uulehen b. Slabtgemeiudc Wien (Silber ober Gold) ... .--------------- ^raminixlwl.b.Sladtgem.Wiln!»»-l5 124 50 Pfandbriefe (fürwofl.) Vodencl. allg. öfterr. 4>/,«/,VoId 118«0 1I8S<> bto. in 50 « , 4'/, °/° 95 Li; 95 5^. bto. in 50 , « 4t>/, . »1 !,0 9l-zo bto. Prämien^VchuIbverschr.3«/« »7 50 g»' . Oeil. Hypotbeleubanl I0j. »>/,»/<, iac,Db ic.» — Oest.'ung. Baut Verl. ü»/« . . 10c» 70 !üb 90 bto. , - »»" »«»»k dto. „ 4°/^ . . ,l» 10 92 25 Nng. allg.Vobenc^ebit'Nctienges. in Pest in 34 I. verl. 5'/,«/^ . 1b1'2li 10^ - Prioritäts > Obligationen (für 100 fi.1. Nerbina!.bs»Nordbahn 5 — 10b 02 Flanl'.ioles'Vahn.....1U4 — 104 4b 'Ä., oische ilarl » Ludwig»Nahn Em, 18«! 3W fl. S. 4>/,»/„ . . gg U0 99 1s> Oefterr. «»lbweftbahn . . . . i 170 5» LlarvoLose 4« fl......' ,8.5g 89 — 4°/p Donan-Doinvflch. 10« st «>«'— !(,»-— kalbacher Prämlen.Unlehen «u fi. 23-— 24- Ofen« «ose <0 ft. . . , .->-_____ Palffy.Lose 4» N. . . ' ' ^? — 37>Lc< Rothen Nreuz, öjl. ltols-i!o<« w ss, . . , is z<> 19 75 VaIm.Lose 40 st..... zz^ 5, 5» St.»Genoie«Lose40fl. 44,« 4?;-^. Waldst.in.Lolc 20 st, . . , z« 50 «9-sic Wmdischgrah^'ose i!a ft. , . , «7 »K »»»zä »auk - Actien (Ver Vtüt). «nglo»Oeftl. 3«, ?'ü« Escompte^Gel., N,<-b«öft. 000 ss, l»b5 — 8«b — Hypothelcnb., öst. L<>u ft. 25°/» H, «1— «4— Sänberoanl öst. iluo st. G. 50«/,^, iz? 50 12? «0 Oefterr.'Ung. Nanl.....»3g — »3,— Unionbanl loo ft......11? 2ü 117^0 «erlehrsbanl «lll^. 140 fi. . »4/— 14? ?cl ! Gelb Wa« Nctieu vou Transport» Nnteruehmunsscn (per etkcl), «Ibiecht«Nahn 200 fi. Silber , —'— — — «Nf»lb.Yium<«,.Vahn2a0!l.Silb. 170 75 171 «5 Nussi„..T-Vl. «isenb, 200 fl. IM. 535 — 5»^ — Vöhm. Nordbahn 150 fl. . . . 205 — »0» — , Weftbahn 200 ss. . . . «0? — »02 — Vuschtiehraber «isl>. 500 fi. LVt. 307 — »>1 — „ Dampfschiffahrt » <3es, Oefterr. 500 fl. «M.....596 — «97 — Dlau.«is.l«at..Db..Z.)ia0l!.2. lUi 50 17« — Dur«Nobtn!»acher«,.«.«oost.G,---------------- «llsab»:th«Vahn 2«0 ft. 21». . , 252 ?5 223 -„ kln^VublVei« 200 ft. . . 19» ?5 ,»5 5? ,Slzo,.Lirol.III,E.i878»»0fl,K, I8» '>a,i8ck - -Fcrdlnands.Norbb. loan ss. HM. 2??4, 277«, Fran,'Iofef»Vahn 2«0 fl. Silb l»>., 2b^l9i»?». ftünflitcheN'Varcsn His,20NN.'3, 2«> l^(i 2», hs, Gal,.«ar<^Udwili>>V.2aaft.2M, 302 — 80^ 25 Ora,.K°ftacher«..V. ^aufl.ü.W. l>«l< «5 263'2b »ablcnbsrq-iiisenb. i!)0 fl. . .-------> — — «aichau.Oberb. «isenb.,00fl. «. K.4^75 145 25 !>iemberg, W. . , 1«9 75 170 li öloyo, «strung., Trieft 50«st.H«:. «?7 — S»0 — vefterr. Norduilstb. 20a st, Sllb. 20l — ü^» 75 bto. (llt. U) 20» ft. Silber . 2»3 »k!2»>« ?6 Plag.DulerLisenb.l50fl.Oilb. 57— 57 50 «ubolf - Nahn 200 ft. Silber . ly«'s,n 1»9 — kiebenbüitt« eilb. 200 st. S Iß4'75ji«5«5 Ltaatlieiseilblhn »00 fl. «. Lv, , »29 —!»«» 5!/ TUbbahn 200 ff. ViN« , , .157 10 l5?-<» Gllb.Norbb. «j<-rb.<«. zaafi.s'Vt, 119 25 >49 7ü Theitz««ahn 200 ,l. ö. W. . . »50 — 250 l<» Tramw«,v'Oes.,Azr. 170 fl. ö. W. 2« — »20l>< , Vr. neue 70 fl. . . — — — — Trausp^rl^Ges^llschas! »00 fi. .-------—.-- Turnau.ilialup 205 N. K. W. . —— —.— Unll,^all,.Eilcilb. 20i)st. VNV« 1«3'— I« 50 Ung. Nordnftbahn 200 N. Vilbn 157 — 157 25 Nng.W.(«ll«,i,.«la,i)!00il.S. I«? 25 i«7 75 Induftrl«.Actie» (per Stück), «ghbl und «inbberg, Vifen» nnb Stahl.Inb. in Wien 200 fl. . — — — — Tisenbahilw.'Leihn. I.2oaft. i0>Vn inz 75 104-60 „Eldemübl", Pap:st. in W. INN fl, — — —.-Irifail« »ohlenw.-Ges. 100 !l. . —>— — — Devisen. Deutsche Plätze......5» 45 68 bü souoo«.........11» 9>> 12» 15 Pari«.........47 42, 4? 47» Ptttlsbur«.......—--- - — Valuten. Ducat^n........ l»7 «>e9 20'Franc»»Vtil