Sdmftle ttunfl: »«thmlSgasse Kr. 5. trittioa Rt. 11, tatrrartca. •mäflaatt: tü«[M Imtt lir»b>c ta G,iu>. a. faict-I>s< in 11—lt Uhr vorm. fiaMtcribea Berte* ntat iiräifiisuntslr »». a«Hn sMt drr«ckft»ti«t. ■atlittiaagca ■Bt Nc 8«tMltan« Jtqrs ttrtraoj In MOig« srft-rftitni •tt>H)rrn tat*«», •o Bidrrtolttn^ta Pr«i»-aoälit. tir .Xmtli*« «»chl» n1A«at (rtfi flHrtsoä »tt» Cuattag ■Mi Mlfcsrtaffcn-JhBM J4.80«. Verwaltung: RathauSgasse Nr. 5 tdakn Kt. kl, tilimtu. Bez»z»dr»i»giuWe» D»rch die P-« »«,««,»: «rrlelUlhNI ...» S W . ... K. «<«• •»»((Sirij. . . . K l*'M fix «INI Btt .Kafttf na» »« «ml -Rrnatll« . . . . K 1-««rirliöhr», . . . K »■-H-idjtdrt, ....»» — . . . .» ir— »irt nt'krn M M< •et«fl»qrtUt»ni um McMtma Bet ft*enni)»- tat. Es soll fiin Rad stille stehen, ist Euer Wunsch, i« soll keine Mühle schweigen, ist Eure tägliche Bitte. Unsere Wasfe» seien d»m Feinde surchtbar und im» »er furchtbarer, ist Euer Wille. Und unseren Lieben hui&en im Felde, den Müden und Kranke» hier zu Lande sei alleS vergönnt, waS liebevolle Arbeit ihnen schassen kann, ist E irr Gebet! Wohlan! An nichts fehlt eS und soll eS auch ftrderhin nicht fehlen! Mit Opiermut und freudiger HeimatSliebe habet Ihr disher alle« herdeigebracht, MS das Vaterland verlangte. Ihr sollet es noch« mal* tun! Noch ruhen Schätze im Lande, als wären sie zur Vollendung des herrlichen SiegeSwerkes aus-gespart. In Suren Kästen und Fächern sehet nach nfe leeret sie herzhaft, »a Euer Herz ja voll ist von opfernder Liebe. Reich gab der Boden uns dies Jahr goldene Früchte. Aushungern vermag unS keiner I In unserer eigenen Kraft ruht unser Glück und unser Sieg! Ihr Landwirte da draußen aus Euren stattlichen Höfen wib Güter», Eure Arbeit war gesegnet und vielsach i> Wert stieg EureS Bodens Ertrag. Lasset des Va-lerlaude» dritten Ruf zu Euch bringen! Sehet, Eure lecker sind neu bestellt, kein Pferdehuf wird sie zer-stampf«, kein feindliches Geschoß sie aufwühlen. Sicher geichützt und wohl behütet harrt der frische Sa» «en seiner Zeit, da er zur Frucht emporgedlüht, die Conne einer glücklicheren Zeit erblicken wird. Höret es Ihr alle, die es angeht Z Der endliche tzieg wird unser sein. Zeichnet KriegSanleihe, um ihz zu krönen und zu halten! Gra z, am 15. Oktober 1915. L«m Präsidium der k. k. steierm. Statthalterei. Mmrid) und Ungarn. Während die Erörterungen über die Erneuerung des wirtschaftlichen Ausgleiches zwischen Oesterreich «ob Ungar» in der Oesfentlichkeit beider Staaten einen immer breiteren Raum einnehmen, ist eine An- gelegenheit geregelt worden, die aus den ersten Blick nur eine äußerliche Bedeutung zu haben scheint, in Wirklichkeit aber als politische» Ereignis eingeschätzt werden muß. — Seit Jahrzehnten wird zwischen Oesterreich-Ungarn und der gemeinsamen Regierung über die sogenannte Wappenfrage verHandel», ohne daß man zu einer Verständigung gelangt wäre. Nun-mehr ist diese Angelegenheit erledigt. Die Wappen der beiden Staaten sind gleich, wie daS gemeinsame Wappen festgestellt, im Zusammenhange damit die Fahnenfrage geordnet und die provisorische Bezeich-nung der diesseitigen ReichShälste endgültig in «Kai-sertum Oesterreich" umgewandelt worden. Um die Bedeutung dieser Vereinbarungen zu beurteilen, sei kurz an die Auffassungen erinnert, die sich in den verflossenen Jahrzehnten z» beiden Sei-ten der Leitha in der Wappenfrage ^geltend machten. Zn Ungarn vertrat man vor allem den Standpunkt, daß die staatsrechtliche Selbständigkeit Ungarns auch bei der Lösung der Wappenfrage voll zum Ausdruck kommen müsse, eine Forderung, der wahrscheinlich schon längst entsprochen worden wäre, wenn hinter den ungarischen Anhängern des Dualismus nicht die sogenannte Unabhängigkeitsbewegung die staatsrechtliche Selbständigkeit des Landes mit Ansprüchen ver-quickt worden wäre, die auf die völlige toSreißung Ungarns und die Zertrümmerung der 1868 er dua» listischen Verfassung abgezielt hätten. Diese ungarische UnadhängigkeitSbewegung gab nun einerseits jenen Bestrebungen in Oesterreich immer neue Nahrung, die sich in den Ruf „Los vc>n Ungarn!" znsamme»-fassen lassen, anderseits aber weckte sie gewisse groß-österreichische Neigungen, die eine Einheit der Mv-narchie durch die Vernichtung der staatsrechtlichen Selbständigkeit Ungarns erreichen zu können glaub-ten. Für sie war Oesterreich immer noch die Be-zeichnung für die Gesamtmonarchie und tatsächlich war diese Echmerlingsche Auffassung, die Wissenschaft-lieh noch in den Ncunzigerjahren der verstorbene Universitätsprosessor Dänischer von KolleSberg ver-treten hatte, insofern« aus dem BcrsasfungSrechte der Monarchie noch nicht verschwunden, als die l iesseitige Reichshälfte nicht den Namen „Oesterreich", sondern die seltsame Bezeichnung „die im Reichsrate »ertre-tenen Königreiche und Länder" führte. So sehr da-bei gewisse staatsrechtliche Sonderwünsche, besonders der Tschechen, mitspielten, die einer organischen Ein-heit widerstrebten, bildete diese — sozusagen — Re. servierung der Bezeichnung „Oesterreich" für die Möglichkeiten einer großösterreichischen Politik den Gegenstand steten Mißtrauens der politischen Kreise Ungarn». So wurde die Wappenfrage zu einer An» gelegenheit, an der man sich zu beiden Seiten der Leitha durch Jahrzehnte in KonfliktÄstimmungen hin-einreizte. Der große Krieg, der nur Wirklichkeiten be-stehen läßt, hat auch mit diesen eingebildeten Gegen-sähen ausgeräumt. Im gemeinsamen Kampfe um den eigenen Bestand ist in Oesterreich und Ungarn daS Gesühl der Zusammengehörigkeit und des Auseinan-derangewiesenstinS wieder zu lebendiger, schöpferischer Kraft emporgewachsen; gemeinsam vergossenes Blut hat das gegenseitige Mißtrauen ausgetilgt und einem ehrlichen Sichverstehen de» Boden geebnet. Die kai- serliche Entschließung in der Wappensrage ist somit lediglich die stierliche Feststellung eine» Prozesses, der aus den Schlachtseldern sich bereits vollzogen hatte und dessen Bedeutung darin ruh», daß Oesterreich und Ungarn jedes als staatsrechtliche Einheit „un-teilbar und untrennbar", wie es aus dem Spruch» bände de« neuen gemeinsamen Wappens heißt, mit einander verbunden sind. Der Weltkrieg. Der Siegeszug gegen Rußland. Die Berichte des österreichischen General st abeS. 13. Oktober. Amtlich wird verlautdart: Bei Bukanow an der Strypa wurde auch der vierte der gestern mitgeteilten russischen Angrisse durch öfter-reichisch.ungarische und deutsche Bataillone abgeschla-gen. — Sonst im Rordosten keine besonderen Er-eignisse. 14 Oktober. Der Feind griff gestern unsere Stellung westlich von Tarnopol an. Er stürmte drei Glieder tief, wobei er die Männer des ersten Glie-des nur mit Schutzschilden ausgerüstet hatte. Unsere Truppen schlugen ihn zuruck. Er erlitt große Ver-luste. Der Stellvertreter des Ehess des GeneralstabeS: v. Höser, Feldmarschall-Leutnant. Die Berichte der deutschen obersten Heeresleitung. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls von Hindenburg. Westlich Dünaburg brach ein russischer Anqriff in unserem Artillerieseuer zusammen. Versuche des Gegners, sich der von unS besetzten Inseln des Mi» adziol-Sees zu bemächtigen, scheiterten. Ein russischer Angriff nordöstlich Smorgon, der bis an unsere Hin-dernisse gelangte, wurde abgewiesen. EineS unserer Lustschisse belegte in der vergangenen Nacht die be-festigte und mit Truppen angesüllte Stadt Düna-dnrg auSgiebig mit Bomben. Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Der Feind wurde auS seinen Stellungen bei Rudka—Btelsko—Wolskaja vertrieben sowie über die Linie M. H. Aleksandrija — Höhen nördlich davon zurückgeworfen. Deutsche Truppen der Armee deS Generals Grafen Boihmer warfen den Gegner nvrd» westlich Hajworonka (südwestlich Burkanow) aus meh-reren Stellungen. Heeresgruppe de» Generalseldmarschalls von Hindenburg. 14. Oktober. Westlich u»d südwestlich Jlluxt warsen wir den Gegner aus einer weiteren Stellung, machten 650 Gefangene und erbeuteten drei Ma-schinengewehre. Russische Angrisse westlich und süd» westlich Dünaburg wurden abgewiesen. Heeresgruppen de» Generalseldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern und des General» von Linsingen. Deutsche Truppen der Armee deS Generals Grafen Boihmer nahmen Hajworonka (südlich Bur» kauvw) und «arsen die Russen über die Strypa zu-rück. Heeresgruppe des Generalseldmarschalls von Hindenburg. 15. Oktober. Südwestlich und südlich vo» Dü-naburg griffen die Rassen gestern mehrfach erneut an. Südlich der Straße Dünaburg —NowoAleksan-droivsk wurden sie unter ungewöhnlich schweren Ver-lusten zurückgeschlagen. Ebenso brachen zwei Angriffe ** nordöstlich von Weffolowo zusammen. Bei einem drit-len Vorstoß gelang eS den Rüsten, hier in Batail-lonSbreite in unsere Stellung einzudringen. Gegen-«»griff ist im Gange. Eines unserer Luslschisse be-legte den Bahnhos Minsk, auf dem zur Zeit große Truppeneinladungen stattfinden, ausgiebig mit Vom-den. Es wurden fünf schwere Explosionen und ein großer Brand beobachtet. Das Abflauen des feindlichen Ansturmes im Westen. Große« Hauptquartier, 13. Oktober. Englische Vorstöße nordöstlich von VermelUs wurden leicht ab-gewiesen. Oestlich von Souchez verloren die Fran-zosen wieder einige Grabenstücke, in denen sie sich am 11. Oktober noch halten konnten. In der Cham-pagne scheiterte gestern abend ein französischer An-griff südlich von Tahure. Ein an derselben Stelle heute srüh wiederholter in mehreren Wellen gesühr-ter Angriff brach gänzlich zusammen. In den Vo-gesen büßten die Franzosen am Westhange de« Schratz-minnle einen Teil ihrer Stellung ein. 14. Oktober. Während sendliche Monitore die Küste bei Wettende und die feindliche Artillerie un> sere Stellungen nördlich von Apern ohne Erfolg be» schössen, setzten die Engländer sast aus der ganzen Front zwischen ?)p«n und LooS hinter Rauch - und GaSwolken zum Angriff an, der gänzlich scheiterte. An mehreren Stellen schlugen die Rauchwolken in die seindlichen Gräben zurück. Nur nordöstlich und istlich von von Vermelles konnten die Engländer in unseren »oidersten Gräben an kleinen Stellen Fuß fasse«, au« denen sie mit Handgranaten schon wieder »ertrieben sind. Fünf Angriffe ohne Benützung von Rauchwolken, aber mit starken Kräften gegen die Stellung westlich von Hulluch sind unter schweren Verlusten für den Feind abgeschlagen. Südlich von Angres wurden dem Feinde im Gegenangriff e zwei Maschinengewehre abgenommen. Bei der Säuberung der kleinen Nester, die die Franzosen aus der Höhe östlich von Souchez noch besetzt hielten, blieben 4(X1 Mann al« Gefangene in unseren Händen. In der Champagne setzten die Franzosen ihren Angriff beiderseits von Tahure mit äußerster Erbit-terunq fort. Fünf Angriffe südlich, zwei nördlich der Straße Tohure—Souain brache» unter schweren Ver-lusten für den Angreiser zusammen. Nächtliche An-griffSversuch« erstickte unser Artillerieseuer im Keime. Aus der CombreShöhe wurde ein feindlicher Graben von 120 Meter Länge gesprengt. In den Bögest» versuchten die Franzosen die ihnen am 12. Oktober am Schratzmännle abgenommene Stellung zurückzu-nehmen. An unserem Hindernis brach ihr Angriff nieder. 15. Oktober, Nordöstlich und östlich »on Ver-melles find die Engländer auS unseren Stellungen wieder hinausgeworfen. Nur am Westrand- der so-genannten Kiesgrube konnten sie sich in einem tlei-nen Grabenstück noch hallen. In der Champagne hoben sächsische Truppen östlich von Auberive ein Franzosenneft au«, da« sich in unserer Stellung seit den großen Angriffen noch gehalten hatte, machten fünf Offiziere und 300 Mann zu Gefangenen, er-beuteten mehrere Maschinengewehre. In »er Nacht vom 13. aus den 14. Oktober wurden die für die im Gange befindliche Operation militärisch wichtigen Bahnhöfe von Chaloni und Bitty le sranzoise von einem unserer Luftschiffe mit Bomben belegt. Der Krieg gegen Italien. 13. Oktober. Amtlich wird verlautbart: Gestern nachmittag begannen die Italiener ein lebhaftes Ge-fchützseuer au« schweren und mittleren Kalibern ge-gen die Hochfläche von Lasraun. Auch gegen einzelne Abschnitte der küstenländischen Front entfaltete seind» liche Artillerie erhöhte Tätigkeit. Annäherungsver-suche italienischer Jnfanterieabteilungen gegen Vrsic und den Tolmeiner Brückenkopf wurden abgewiesen. Im Nordwestteile der Hochfläche von Doberdo zwang ein Feuerüberfall den Feind zum fluch/artige» Ver» lassen seiner vordersten Deckungen. 14. Oktober. Da« lebhafte Artilleriefeuer gegen unsere Stellungen auf den Hochflächen von Lafraun und Vielgereuth und gegen einzelne Stützpunkte der Dolomitensront hält an. Ein Alpini-Bataillon, da« gegen eine Vorstellung südlich von Riva vorstieß, wurde durch unser Geschützseuer vertrieben. An der küstenländischen Front haben wir im Gebiete des Javorcek ein Stück italienischen Grabens besetzt. Zwei italienische Angriffe auf den Mrzli Brh, die nach heftiger Feuervorbereitung bis an unsere Hin« dernisse herangekommen sind, wurden abgeschlagen. An den anderen Teilen der Jsonzosront wir gewöhn« lich Geschützseuer. . _Agassi _ 15. Oktober. An der Tiroler Front hält daS starke feindliche Artilleriefeuer an. Znsanterieangriffe versuchte der Gegner nur aus der Hochfläche von Vielgereuth, wo mehrere italienische Kompanie» gegen Mitternacht aus unsere Stellungen vorstießen, jedoch »ach kurzem Feuerkamps zum Zurückgehen gezwun-gen wurden. Ebenso icheiterte ein nochmaliger An» griffSversuch in den Morgenstunde». An der Kärnt-»er Grenze und im Küstenlande ist die allgemeine Lage unverändert. Einzelne Abschnitte dieser Fron-len stehen unter andauerndem feindlichen Artillerie-feuer. Eine am Plateaurande nächst Peteano vor» gehende italienische Ableitung wurde durch Gegen-angriff geworfen und erlitt große Verluste. Der , Stellvertreter de« Chefs des »eneralstabes: v. Höser, Feldmarschall Leutnant. Am Balkan voran! Die Berichte des österreichischen General st abeS. 13. Oktober. Amtlich wird verlautbart: Unsere Angriffe schreiten trotz heftigster Gegenwehr deS Feindes überall vorwärts. An der unteren Drina warfen unsere Truppen die Serben aus mehreren Gräben. Südlich von Belgrad aurden dem Gegner einige zäh verteidigte Stützpunkte entrissen. Serbische Gegenstöße scheitelten stet« unter großen Verlusten für den Feind. 14. Oktober. Unsere Truppen erstürmten ge-stern, aus der Gegend von Belgrad „nch Südosten vordringend, die sestungsartig verschanzten Stellun-gen aus dem Ecrno-Brdo, dem Cunak und der Sla-zara. Der Feind, der — wie die Gefangenen aus-sagen — den Befehl hatte, sich bis auf den letzten Mann zu halten, ging in regelloser Flucht gegen den Avala-Berg und den Raum östlich davon zurück. Seine Verluste, sind außerordentlich groß. Unsere schwere Artillerie hatte, wie immer bei ähnlichen Kriegahandlungen, auch on diesem Ersolge rühmenswerten Anieil. Gleich günstig schreiten die Angriffe unserer Verbündeten an der unteren Morawa fort. Sie entrisse» dem Gegner die Berschanzungen an der Nord-, West- und Ostsront von Pozarevac. 14. Oktober. Die über den Erino Brdo vor-dringenden k. ». k. Truppen warfen den Feind über den bei Binca in die Donau mündenden Bolicica« bach zurück. Die beiderseits der untere» Morawa vorrückende» deutschen Slreitkräfte nahmen Pozare-vac im Kampfe. Die bulgarische erste Armee hat den Angriff über die serbische Ostgrenze begonnen und die Positionen zwischen Bjelogradschik und Knja» zevac in Besitz genommen. Der Stellvertreter deS ChesS des GrneralstabtS: v. Höser, FeldmarschallLeutnant. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 13. Oktober. Der Widerstand der Serben konnte unsere Vorwärtsbewegung nur wenig aushallen. Südlich vcn Belgrad wurde das Dors und die Höhen östlich beiderseits der TopciderSka gestürmt. Der An-griff aus Pozarevac ist im günstigen Fortschreite». Die Straße Pozarevac-Gradiste ist in südlicher Rich-tung überschritten. 14. Oktober. Südlich von Belgrad sind unsere Truppen im weiteren Vorgehen. Die Werke der West-, Nord», Ost- und Südostfront des festungs artig ausgebauten Ortes Pozarevac sind genommen. 14. Oktober. Bet der Heeresgruppe des Gene-ralfeldmarschall von Mackensen nehmen die Operationen ihren planmäßigen Verlaus. Südlich von Bel-grad und von Semendria sind die Lerbe» weiter zurückgedrängt; eS wurde» 450 Gefangene gemacht und drei Geschütze (darunter ein schwere») erobert; die Werke auf der Südfront von Pozarevsc sind heute nachtS gestürmt; die befestigte Stadt fiel damit in unsere £»a»d. Die bulgarische erste Armee begann den Angriff über die serbische Ostgrenze; sie nahm die Paßhöhen zwischen Bjelogradschik und Knjazevac in Besitz. Bulgarien gegen Serbien. Das serbische Preßbuceau teilt unter dem 12. d. mit: Die Bulgaren haben uns auf der Front von Knjazevac angegriffen. Zugleich mit dem Beginn dt„militärischen Aktionen Bulgariens soll die große Offensivunterneh-mung der Türken ansangen. Bedeutende türkische Verstärkungen sind auf dem Marsche nach Bulgarien. Die rumänische Regierung wurde verständigt, daß der Eisenbahnverkehr zwischen Prahova und Zvitza in Serbien aus militärischen Gründen ringe» stellt wurde. Um aber die Verbindung zwischen Rn-mänien und Serbien nicht ganz zu unterbinde«. yiUWUICl oo würd« aus der genannten Strecke ein Automobil«!» kehr eingerichtet. Wie die politisch« Korrespondenz von der könig-lich bulgarischen Gesandtschaft erfährt, haben di serbischen Truppen a« 12. und 13. d> bei Küste»-dil, Trön und Bjelogradschik die bulgarische Grenzt überschritten und die bulgarischen Truppen avge-griffen. ES entwickelten sich erbitterte Kämpfe, die noch andauern. Infolge dieses Ueberfalles erklär die bulgarische Regierung, daß sich Bulgarien o»» 14. Oktober, 8 Uhr srüh an im KriegSzustand« mit Serbien befindet. Im Zusammenhange mit der gemeldeten Ler-letzung deS bulgarischen Gebietes von Bjclogratichik versuchten die Serben einen Einsall in mehrere Orte in den Gebieten von Trn Bossilegrad und Kültendil, in der Absicht, bulgarische strategische Punkte zu besetzen, die die Slraße nach Sofia ver-leidigen. Ihr Versuch wurde von den i« der Nähe der bedrohten Punkte ausgestellten bulgarischen Tru?-pen vereitelt. Diesen gelang eS, die Serben zu ver-treiben, doch dauern an einigen Orten die siechte noch fort. Die bisher bekannten Verluste der Bat« garen belaufen sich auf 18 Tote, etwa 30 Schwer-und 160 Leichtverwundete. Der Krieg der Türkei. Die Berichte des türkischen Haupt-quartier». 14. Oktober. Ein Teil unserer Flotte versenkte vor einigen Tage» nächst der Küste von Sebastopol die russischen Dampser „Cadia" und „Ahestron", die eine Mucker- und Butterladung an Bord hatte». Dardanellensront. Bet Anaiorta beschädigte gestrr» unser Feuer ein seindliches Flugzeug, das abstürzt« und schließlich von unserer Artillerie^ zerstört wurde. Zm Abschnitte von Ari Burnu eröffnete der Feint ohne Ersolg ein zeitweilig aussetzendes Feuer geze» alle unsere Stellungen. Bei Seddil Bahr zwang un-sere Artillerie ein feindliches Torpedoboot, daS Miseren Flügel auS der Höhe von KereSveSdere zu!>«-schießen versuchte, zur Flucht auS der Meerenge. Ein französischer Transportdampfer torpediert. Der Kapitän deS griechischen Amerikadampfert ..Patris' berichtet, er habe am 7. d. einen draht- I losen Hilserus des französischen TranSpartdawpfer« „Samdlin Haver" erhalten, der von einem deutsche» Unterseeboot torpediert worden war und sich etwa 100 Seemeilen östlich von Malta mit über 2000 j algerischen Schützen an Bord in sinkendem Zustande befand. Als die „PatriS" die Unfallsstelle erreichte, war der Dampfer „Samdlin Haver" mit alle» a» Boid befindlichen Truppen gesunken. Englischen Tor- » pedobootki, war es nur gelungen, 90 Mann, zu» größten Teile Verwundete, zu retten. Der Transport-dampser „Samblin Haver' war auf der Zahn nach Mudros. In den letzten Tagen wurden im Mittelmeer solgevde Schiffe durch deutsche Unterseeboote ver- j senkt: ein englischer TranSportdampfer mit indnchen Truppen an Bord, 40 Seemeilen östlich Krela; ei» englischer Dampfer von i>500 Tonnen mit nach Lemnos bestimmter Kohle bei Kap Matapan und der englische Dampser ..Apollo", von Malta nach Port Said unterwegs, mit Kohlen und Kriegsmaterial a» Bord, 100 Seemeilen von Kreta entfernt. Ein neuer Luftschiffangriff auf London. Das Wolffbureau meldet: Unsere Marinelilft-schiffe haben in der Nacht vom 13. zum 14. Oktober die Stadt London und wichtige Anlagen in der U»-gebung, sowie die Batterien von Zpswich angegris-sen. Im einzelnen wurden die Cilq von London » mehreren Angriffen, die Lcndon-Docks. die Wasser-werke Hampton bei London und Woolwich ausziebiz mit Brand- und Sprengbomb:» belegt. An alle, Stellen wurden starke Sprengwirkungen und zriße Brände beobachtet. Trotz heftiger Gegenwirkung, die zum Teile schon an der Küste einsetzte, sind alle Lustschiffe unbeschädigt zurückgekehrt. spendet Zigaretten für unsere ve» wllndeten! Für durchfahrende und ankommende verwundete wollen sie bei der tabe-stelle am Bahnhofe, für die in den hiesigen Spitälern untergebrachten beim Staötarnte abgegeben werden. )eder spende nach seinen Kräften. Der Bedarf ist groß. Rummtr 83 Aus Stadt und Kmd. Vermählung. Herr Arlur JanSky, Lehrer in der städtischen Knabenvoltsschule in Cilli hal sich mit Fräulein Marie Dirnderger, RealilätenbesitzerS-lochler in Forstwald bei Cilli, vermählt. Kriegstrauung, «m 30. September fand ia der Domkirche bei Marburg die Trauung des LausmanneS Herrn Zritz Poischiwauscheg auS Hohen-«authen mit Fräulein MiUy Skazedonig, Holzhänd, Ins« und RealitütenbesitzcrSlochler aus Segental statt. Trauzeugen waren die Herren Josef Schober, Laufmann, und Han« LukaS, Holzhändler und Rea-lilttenbesitzer iu Mahrenberg. Wieder eine Ruhmestat unserer 87er! )n Ergänzung zu dem Berichte über den kürzlich staltgesundenen prächtigen Angriff eines Teiles un. snes heimischen Regimentes tragen wir noch noch-ßehende unS zugekommene Mitteilungen nach: DaS Vataillon, unter dem Kommando feines überaus schneidigen Führer» deS Major MedikuS, lag in Stellung. Wie am st. August bei Crnolice, so war ti ihm auch diesmal befchieden, ganz Hervorragende« pt leisten. Damals war es die Abteilung des'tapferen Oberleutnants Girlirger, diesmal die Kompanie un-In dem Kommando deS von seiner Mannschaft so mehrten Oberleutnants Wodicjka. Am Nachmittage Andichtete dieser, daß unsere Artillerie in die feind« lichtn Stellungen Breschen geschossen hatte, waS bei ter bekannten Angriffslust unserer Offiziere und Minnschaften selbstverständlich große Freude hervor-tief. Oberleutnnnt Wodiczka stellte sich an die Spitze seiner Kompanie, erstürmte die Steinbruchhöhe und iesetzle sie. Der Feind bemerkte dies und ging mit 2 ltompanien und einem Maschinengewehre zum Ge-l ßmangriff vor. Unsere Braven sahen die Italiener >jaaostürmen und warfen sich der doppelten Ueber« «acht todeSmutig entgegen, entrissen den Feinden das Äa'chinengewehr, machten zahlreiche Gefangene und tneben die Feinde in die Flucht. Unser BersolgungS« sraer wirkte auf die wild zurückflutenden Italiener mheerend. Nachdem unsere technischen Truppen die p»ze Stellung mit vielen Minen belegt hatten, zog I tch unser Bataillon um 7 Uhr abend« unter dem kchntze der Dunkelheit zurück. Der so glänzende Vor-I i«? unserer Kompanie halte bei uns nur einen Leicht-I «rmndelen zur Folge, der feine Verletzung durch min, Steinsplitte? erlitten hatte. Wir verdanken diese I Meilungen einem freundlichen Zufalle und möchten I »Mchts der so herrlichen Leistungen unsere« hei-I «scheu Regimentes nur den Wunsch ausspreche», I d-ß seine Leistungen etwaS mehr in die Oeffentlich-I fc gebracht werden mögen, damit dieselben in ihren, I »In Werte auch von weiteren Kreisen gewürdigt I Ktben könnten. Kriegsauszeichnungen. Der Kaiser hat I Oberstleutnant Karl Watzek des 87. Infanterie-Iftgiment den Orden der eisernen Krone 3. Klasse I r: der KriegSdekoralion verliehen. — Die kaiser-I 4t belobende Anerkennung wurde bekanntgegeben I km Major Wilhelm MedikuS und neuerlich vem I Cleilflilnant in der Reserve Dr. Akxander Smekal. I - ?>°» silberne Berdienstkreuz mit der Krone am I ?«nie otr TapferkeitSmedaille wurde dem Feldwebel. I Ä-ilätiuuleroffizier Matlias Roitz, Ins-Reg. 87, I »lichtn. Soldatenbegrabnisse In den letzte» Ta-I pi sind nachstehende Soldaten, die hier an den im I erlittenen Bervundungen, bezw. Erkrankungen ■ Mdtn find, am hiesigen städtischen Friedhofe zur licpw Ruhe bestattet worden: am 14. Oktober In- ■ jBjmit Andrea« Stopar, J.-R. 97. der landsturm- ■ Richtige Kutscher MiSko Vancia dei Etappentrain-IM Nr. 14 Am 17. d. wird der Kutscher Peter 13irt*li deS EtappentraiuzugeS Nr. 4 beerdigt werden. Todesfall Anläßlich eines vorübergehenden > kiseniliolltS ist am 12 Oktober in St. Georgen an I ta Siidbahn Herr Augustin Werndl, Bürger und Ix dj tm öffentlicher Gottesdienst statt. 1 Xtariü&e iUcait In russischer Gefangenschaft Nach der Verlustliste Nr. 290 ist der Kadett in der Reserve Viktor Lorger (Jns.>Reg. 27) aus Cilli in russische Kriegsgefangenschaft geraten. Von der Post. Zar Postmeisterin in Kitsch bei Marburg wurde die Postoffizionliu Anna Hoce-var in Cilli ernannt. Ehrenabend. Nach vierzehnmonatiger Ab-Wesenheit auf den Kriegsschauplätzen weilt der tan"-schaftliche Rentmeister Herr Oberleutnant Franz Ko-schuch im Bade Neuhau» auf vierzehntägigen Urlaub. Die Feuerwehr veranstaltete ihrem Wehrhauptmanne einen Ehrenabend. . Willy Burmester als englischer Spion. Um den berühmten Geiger von diesem häßlichen Odium zu befreien, wollen wir gleich hinzufügen, daß «S sich um ein, dei »er heutigen Spionenfurcht leicht erklärliches Mißverständnis ihm gegenüber ge-handelt hat. Dem bekannten Künstler, welcher feinem Aeußeren nach allerdings sehr leicht mit einem eng» lischen Offizier verwechselt werden kann, sind wäh-rend feiner jetzigen Konzertreisen, die er für die deut-fche und österreichische KriegSspeude veranstaltet, al-lerhand lustige Zwischensälle zugestoßen. So wurde er kürzlich de: Betreten der Station Raumburg von einer Anzahl Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett angehallen und dem dienstluenden Beamten als „eng-Iischer Offizier-Spion" zugeführt. Man fahndete ge-rade nach einem solchen. Erst nach sorgfältiger Prü-fung der Papiere BurmesterS konnte der Künstler feine Reife fortsetzen, um abend« für die Kameraden der Soldaten zu spielen. Ein ähnliches Abenteuer ereignete sich kürzlich während feiner Reise nach Suttt-gart. Ein im Zuge befindlicher Offizier verlangte die Papiere Burmester« zu sehen. Burmester frug, auS welchem Grunde man gerade seine Papiere ver-lange. Der Offizier antwortete höflich: „Ich halte Si? für einen Engländer und bitte sie nochmals um Ihre Papieie; machen Sie mir die Sache nicht schwer." Burmester übergab nun dem Offizier feinen Paß mit den Worten: „Herr Leu!nant, ich bin über-zeugt, eS wird Ihnen letd tun, mir so mißtraut zu haben." Kaum hatte der Offizier einen Blick in den Paß getan, als er in größter Verlegenheit mit fol-genden Worten um Entschuldigung bat: „Ich bitte tausendmal um Verzeihung, wer hätte da« ahnen können ! Ich lcnne Sie ja genau, bin einer Ihrer größten Bewunderer, da ich selbst auch ein wenig geige." Ein besonders komische« Jnteimezzo erlebte der Meister in der Eisenbahnstation von Travemünde. Ein anscheinend „nicht ganz aus musikalischer Höhe" stehender, biederer Landwehrmann erfpähte den Gei-gendoppelkasten des Künstlers und verlangte mit vor-gehaltenem Bajonett daS Oeffnen de« gefährlichen, für ihn sicher mit Bomben, Granaten und Dynamit gefüllten Ungetüm». Mit größter Vorsicht hatten sich bereits mehrere Soldaten der gefährlichen Stelle ge-nähert und starrten nun beim Oeffnen voll Enttäu-fchunq auf die schönen Stradivari des Künstlers. — DaS Theater ist fast ausverkauft. Wer »ach Karlen wünsch«, möge sich eilig zu Rasch bemühen. Da« Konzert findet wie mitgeteilt am DonnerStag den 21. Oktober abend« halb 8 Uhr im Stadttheater statt. gur Metallbeschlagnahme schreibt die Ostdeutsche Rundschau sehr treffend: In der ver-öffenilichten Zusammenstellung der in Betracht kom-menden Gegenstände vermissen wir sehr wichtige: die Kirchen- und andere Glocken. Sie würden ge-wiß eine große Ausbeute an den gewünschten Me-lallen, daneben übervieS eine nicht zu unterschätzende Menge Silber ergeben. Wohl steht die Glocke, deren Bedeutung im Menschenleben von der Wiege bis zum Grab unser Schiller so schön besang, nnserem Her-zen nahe und wir ersehnen schon die Stunde, in der un« ihr Geläute in weihevollen Klängen den Sieg, den Frieden verkünden soll! Vielleicht könnte man jedem Dorfe eine Glocke, jeder Mittelstadt ein volle« Geläute, jeder Großstadt mehrere solche belassen. Diese Einschränkung würde un» immerhin daran er-innern, eingedenk zu sein des Kriege« und seiner Opfer, sowie der unS auferlegte» Pflicht, wenn die Glocke mahnt: „Aushalten, aushalten mit unseren Mitteln, mit unserer körperlichen und seelischen Spann-kraft." Und die an Zahl und Macht verringerten Töne solle» uns auch noch im Frieden geraume Zeit mahnen, in gesunder Natürlichkeit und Einfachheit zu leben, die Kräfte zu sammeln und zusammen zu schließen zu neuem Aufbau, nicht« zu vergeuden; sie sollen sprechen: „Uebet die Selbstzucht, meidet die Selbstsucht, kleidet euch schlicht, lebt eurer Pflicht!" Hand in Hand mit der Einschmelzung der Glocken dächten wir uns in erster Reihe die Verwertung der Metalle in und an ösfentlichen Gebäuden (mit Ans-nähme der Kunstwerke, wie wirklich künstlerische Standbilder u. ä.). Wenn auch dieses erschöpft wer- Seite 8 den sollte, dann wird gewiß jeder Einzelne gerne feinen Besitz an Melallgegenständen opfern. Wäre es nicht möglich, auch hier eine Grenze zu ziehen, etwa d'e „oberen Zehntausend" vorangehen zu lassen, um erst im Notfälle auch an die bisher ohnehin ver« hältnismäßig opferwilligeren ärmeren Kreise heran-zutreten? Dann ergäbe sich eine Reihenfolge der Sammlungen : 1. Glocken und Gegenstände in öffent-lichtn Gebäuden; 2. bei Leuten mit einem Gesamt» einkommen von mehr als 8000 bis 10 000 Kronen, die sich leicht einen Erfatz schaffen können; 3. bei solchen unter dieser EinkommenSgrenze. Altes geitungspapier für Kriegs-fürsorgezwecke. An der Herstellung »on Pa-piersüllungen wird auch im kreiSgerichtlichen Gefan. genhause gearbeitet. Zur Herstellung dieser Papier-füllungen wird eine bedeutende Menge ZeitungSpa-Pier benötigt; andere« Papier ist hiezu nicht geeignet. Die GefangenhauS-Verwaltung stellt daher die Bitte, überflüssige« ZeitungSpapier für diesen KriegSfür-sorgezwick zur Verfügung zu stellen und an die Ge. fangenhausverwaltung. Graseigebäude, Erdgeschoß, Schulgasse Nr. 15, abzuliefern. Professor Masaryk in englischen Dien- Das Ring« College an der Londoner Univer-fttät beschloß, eine Schule für slawische Studien zu gründen, und bestellte als Lehrer den früheren Pro-ger Professor Masaryk. Am 28. September ist amt-lich gemeldet worden : Gegen den Professor der tsche-chischen Universität in Prag. Dr. Masaryk. welcher seit längerer Zeit im Ausland weilt und dort unzu-lässige Agitation betreiben soll, wurde die gerichtliche Strafamtshandlung und die DiSziplinaruntersuchung ««geleitet und Enthedung vom Amte und Ei' stellung deS Gehaltes über ihn verhängt. Ohne Petroleum. Wie das Grazer Volks« blatt meldet, wird der Peiroleummangel ganz beson-der« im Markte Gonobitz empfunden. Da gibt eS weder Elektrizität. noch Ga«. die Markt- wie die Privaldeleuchlung mußte bisher daS Petroleum be-sorgen. Nun ist diese« dort gänzlich ausgegangen und muß nun durch die Kerzenbeleuchtung ersetzt werde». Auch bei dem am Sonntag den 10. d. stattgefundenen Konzerte zugunsten des Rolen Kreuze« war nur eine Kerzenbeleuchtung aufzubringen. Die Flüchtlinge verlassen Krain. Alle jene Flüchtlinge au« dem Küstenlande, die mittellos sind und au» diesem Grunde um die StaatSunter-stützung angesucht haben, müssen binnen acht Tagen in das Flüchtlingslager Wagna abreisen Hiebei wird daraus hingewiesen, daß die Gewährung von Unter-stützungen an Flüchtlinge im Etappenraume untun-lich erscheint, daß aber die Regierung zu ihrer Un-terstützung in den von Staatswkgtn bestimmten Flüchtlingsniederlafsungen im Hinterlande bereit ist. Gleichzeitig hal da« Kommando verfügt, daß vom militärischen Standpunkte der Aufenthalt von Flücht-lingen im Etappenbereiche nicht geduldet werden darf. Die im Gebiete der Stadtgemeinde Laibach und der Gemeinden Oberschifchka. Waitsch und Moste sich aushallenden Flüchllinge aus dem Küstenlande wur« den daher aiisgeforderl. binnen 14 Tagen Laibach und Krain zu verlassen. Bekämpfung der Wutkrankheit. Au» Drachenburg wird geschrieben: In den Bezirken Rann und Pcllau pflegen viele Bauern trotz ver-hängter Hundesperre ihre Hunde nur bei Tage an die Kette zu legen, zur Nachtzeit jedoch frei herum-lausen zu lassen; wenn diesem Unfug nicht energisch gesteuert wird, so kann von einem Erlöschen der Seuche nicht die Rede sein. Weiter wird den Katzen, die be-kaiintermaßen sehr gefährliche Verbreiterinnen der Lyssa-Infektion sein können, sozusagen gar kein Augenmerk geschenkt; wer zum Beispiel die unter Hundeiperre stehenden Ortschaften de« Kammerbezir-ke« bereist, trifft auf Schritt und Tritt Katzen an, die von Gehöften weit entfernt aus Wiesen und Aeckern, sogar aus Bäumen und Waldlisieren den ohnehin von Jahr zu Jahr abnehmenden Singvögeln nachstellen. Mord an einer Gendarmeriepatrou ille Man meldet au« Ratschach vom 10. d.:Sam»» tag den 9. Oktober 5 Uhr früh wurde an einer Gendarmcriepatrouille de« Postens Ratschach, beste-hend auS dem Vizewach-meister Jatihar und Land-sturmwach!me>ster Pugelj, ein Mordanschlag verübt, bei dem Pugelj getötet und Jntihar lebensgefährlich verletzt wurde. Der Sachverhalt ist folgender: In den letzten Tagen der vergangenen Woche kamen in ein abseits gelegene« WiriShauS in Kal, Gemeinde JohanniSlhal, zwei fremde Männer, zechten dort einige Heit und begannen dann mit dem Wirte Kar- Seite 4 Nu»»er 8Z ten zu spielen. Sie hatten gröbere Geldbeträge bei sich und verloren angeblich an den Wirt etwa 1300 Aronin. Beim Verlassen deS GasthauieS forderten sie daS verspielte Geld vom Wirte zurück und erhielten es auch auigesolzt, da sie den Wirt mit dem Er-schießen bedrohten. In der Nacht vom 8. aus den 9 d. nächtigten diese Männer in einem Bauernhause zu Studenec. Gemeinde Sl. Crciui, und da sie dem Bauer verdächtig vorkamen, schickte dieser heimlich die Anzeige an den Gendarmerieposten in Ratschach. Um 5 Uhr srüh erschien die Patrouille beim Hause des Bauern und als sie das Zimmer betrat, schössen die beiden Männer sofort auf die Gendarmen mit Revolvern, wobei Wachtmeister Pugelj, in die Brust getroffen, «us der Stelle tot blieb, während Jniihar durch drei Kopfschüsse lebensgefährlich verletzt zu-sa«menbrach. Die Strolche nahmen dann die Ge-wehre samt Munition und sogar die Diensttaschen der Gendarmen «n sich und ergriffen die Flucht. Zur Verfolgung der Täler wurden 30 Gendarmen auf-geboten, die, unterstützt durch die Gemeinden die Ge-gend abstreiften, doch fehlt bis zur Stunde von den Tätern jede Spur. Der ermordete Wachtmeister Pu gelj war Gerichlsdiener in Zirknitz und erst seit drei Tagen dem Posten Ratschach zur Dienstleistung zu-gewiesen. Er war 44 Jahre alt und hinterläßt nebst der Wilwe sechs unversorgte Kinder. Der schwer verletzte Wachlmeister Jniihar befindet sich noch am Posten Ratschach, da dessen schwere Verwundung seinen Transport in das Krankenhaus nicht zuließ. Der eine Täter ist etwa 23 Jahre all, Übermittel-groß, stark, mit vorgeneigter Hallung, hat ein läng-licheS, braunes Gesicht, einen schwarzen Schnurrbart-anslug und solches Haar. Der zweite ist elwa 30 Jahre all, elwaS kleiner als sei« Komplize, blond, hat einen kleinen, blonden Echnurrbarlanflug, sol-cheS Haar und soll die rechte Hand verkrüppelt ha-den. Beide waren mit Schnürschuhen und gut erhaltenen schwärzlichen Anzügen bekleidet. In religiösen Wahnsinn verfallen Aus Wöllan wird der Marburger Zeilung geschrieben: Die Grundb^sitzerSlochter Hribernik in Weulsche, ein liebes Mädchen im Alter von 13 Jahren, verfiel dem religiösen Wahnsinne. Wie man hört, soll dieser Vorsall mit den Predigten und dem Beichlhören von Missionären im Zusammenhange stehen, die vor kurzem hier weillen. Der Valer ist nmio bedauerns-werler, alS alle seine Söhne im Felde stehen und die einzige Tochler, die fleißig bei der Wirtschaft mithalf, nun nach Feldhof gebracht werden mußte. Ein „Vauernschreck" erlegt. In Ko-siak bei NeuhauS trieb ein »Bauernschreck" sein Un-Wesen. Er hat bei mehreren Gebirgsdauern 26 Schase gerissen, zum Teil beschädigt, zum Teil verspeist. Bei einem Besitzer wurde der dem Besitzer Tonac ge-hörige schwarze Schäferhund dabei erwischt, alS er eben im Stalle 10 Schase beschädigte. Drei davon mußle« sofort geschlachtet werden. Der Hund bä te seine Tat mit dem T»de, der Besitzer leistete für die Schafe Schadenersatz. Der Sieg der Hausfrau. Die Woll- und Kautschuk Sammlung, deren günstiges Resultat in ihrem bisherigen Verlauf bereits mitgeteilt wurde, ist, wie sich nun bei der Sortierung herausstellt, in erster Linie ein Sieg der HzuSfrau. Der Ruf, der an unsere Haufrauen erging, war nicht vergeblich, die Sammelergebnisse zeigten, wie opferwillig sich die österreichische Hausfrau erwiesen hat, wie sie durch Abgaben von Beständen, über deren Wert gar kein Zweifel existieren kann, den Erfolg der Sammlung erhöht hat. ES ist die Hausfrau alle? Gesellschaft«-klaffen, der der Sieg der Woll- und Kaulschuk-Sammlung »>,II»"»,,„II, >»»»"»>-">,>,">>">>>................................HMMlintM...................................................... MACH' KEIM KAUF MEl AUGEN AUF! - in ein eingetragenes Wortzeichen der Firma Dr. Gesker. In •welcher Zelt Könnte man dieses Wort woh] mit größerer ! - Berechn'gung jedermann ins Gedächtnis ruten, als in der jeßlgen, wo die Verhältnisse benußt werden. Minderwertige.} § I anzubieten und die Hausfrau gezwungen ist, manchmal Minderwertiges, weil nichts Besleres vorhanden, anzo - - nehmen. In einer Beziehung braucht sie jedoch nichts Minderwertiges annehmen, da das Beste in ausreichenden -i Mengen erzeugt wird, nämlich beim Einkauf von Backpulver und gegenteilige Behauptungen nur die Täuschung des ! - Publikum? bezwecken. Dr. Oetker's Backpulver liT überall zu haben; es ist und bleibt das besTe und hat sich S - auch als solches während der verflossenen Kriegsmonate in jeder Beziehung bewährt. Man verlange Im eigenen | I Interesse und bestehe aus Verabsolgung des echten Dr. Oetker's Backpulver und bedenke Immer, daß der Name | I Oetker seinen Weltruf der Erzeugung des betten Backpulvers durch mehr denn 20 Jahre verdankt Also nochmals: | |Mach' beim Kauf die Augen auf!! ^»«I,»«„»»>»>«»»»»»»„»,„>»»»,»«»,«»I»I»»»«»»>»»»»»»>>>>>»"<»>»»">>>">»»"»>>>>>">""'"................................................................................................iiiiiimnMim» Vertreten dnreh: Rudolf ßlum & Soiin 33sbj2sKui3s- it. Spsngies-fiesciiatt Marburg Ecke Carnerie- u. llltariusstrasse. Autträge nimmt eutgegen: Peter Majdic .Merkur* iu Cilli. Vortrrtf Ur* biKÜhrt f&r die Krlrirrr Int Felde and überhaupt flr JrdcrniABB hüt (Ich als b«ie sGtim8rzstill8Rda Einreibung bei Erkiltunp^n Rb*«njHlim«j. Oioht, Inttaenn, HiU-, bru*t- ud Rbckenftckmers ». ». M. Dr. RICHTERS Anker-Liniment. cijiicl u»»n. Kr»»ti für Anker- Pain-Expellir. nu ll k — »», i u, r—. 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DaS ist der wahre Gottesdienst. Dr. Paul Musil von Mollenbmck. Nach>rick verbotest. Einquartierung. Novellen« von Th. von Rallen. In das flandrische Städtchen zog ein Bataillon Landsturm ein, um hier Quartier zu nehmen. Keine Scharen Neugieriger, wie sonst üblich, empfing die Einrückenden. Auch da« charakteristische, bunte Gewimmel auf dem Marktplatz fehlte. Ohne den Kops zu wenden, schritten die Bürgersleute an den Soldaten vorüber; hinter mancher sestgefchloffe-nen Lippe mochte eine Verwünschung lauern auf die „Barbaren", denen man doch den Respekt nicht ver-fagen konnte. DaS abschreckende Exempel, daS die Aufrührer in den Nachbarstädten erlebt, war der Bevölkerung noch unvergessen — tätliche Angriffe von Seiten der Bürger hatten daher die Deutschen wohl nicht zu befürchten; Vorsicht war aber immer-hin geboten. Den Quartierzettel in der Hand, schritt ein Offizier, gefolgt von vier Mann durch die engen alten Straßen. Ein »ersonnener Autdruck lag auf dem «ann-hasten, gebräunten Gesicht — alL grüßten sie be-kannte Stätten, schweiften die klaren Augen über die .Umgebung hin. Richtig, da ragte noch wie damals der Bell» fried himmelan! Eine prickelnde, zitternde Unruhe riß plötzlich an den Nerven dei Offiziers. Welch tiefer Zauber doch von diesen gothischen Domen ausging! Er weckte einen Zauber anderer Alt auf, der aufgeblüht war — damals — aufgeblüht bei dem wundervollen, uralten Glockenspiel dieses TurmrS. Eine versunkine Wunderwelt — der Traum zerrissen — die Glocken verstummt vor der Fnrcht-barkeit der Gegenwart. — AlS Feind stand er jetzt hier — ans ihren Heimatboden. „Herr Leutnant", sagt« in diesem Augenblick der Gefreite Bergmann, der hinter ihm ging, „wir sind am Ziel — daS Eckhaus dort ist'S." Die fünf hielten nun vor dem bezeichneten Haufe. Der Offizin entfaltete den Quartierzettel nnd nickte, „Gaston Ehaboutain", las er und sah zu dem Schild auf über den Eingang des Herrschaft-lichen Haufe«. „Ein famoser Unterschlupf, wenn die Berpfle-gung der Außenansicht entspricht," meinte Bergmann begeistert. H— und die Speisen nicht vergiftet sind," er-gänzte der vierte Laudsturmmann, ein biederer Schuhmacher, der sein Gewehr aus den Boden ge-stellt mißtrauisch das stattliche Hau« musterte. „Borwärt«/ schnitt der Offizier kurz die Be-merkungen ab und schritt rasch dem Hauptportal zu, da« die Ecke de« Hause« bildete »nd der sich kren-»enden Slraßtn. Plötzlich vernahm er Kinderjauchzen und sast gltitzeitig prallte ein kleiner, welcher Körper gegen den Offizier an. .Vorsicht, kleiner Läufer!" rief dieser ans Französisch, stellte da« purzelnde Strichen im Sam-metkittelchen wieder aus die Beinchen und wollte weiter — Da erscholl nah ein leiser Ausschrei. Der Leutnant wandte den Kopf der Richtung zu — ein Blick, dann zuckle er zusammen. Sein Herz tat ein paar wilde, dnmpse Schläge. — Doch ihm blieb nicht Zeit — dicht hinter ihm stampften sein« L«ute. E« kam alle« so schnell. Schon stand die kleine Schar in dem Hause, di« Klingt! gellt durch'» Vestibül — doch in der dämmerigen Halle sah der Offizier im Geiste ein süße«, tieserdlaßte« Mädchengesicht — und er wußte nun: die Wunderwelt war nicht v«rsunken . . Da« Oeffnen der Gla«türe zerriß ihm den Gedankenfaden, eine ältliche Dienerin stand im Tür rahmen und musterte mit einem kurzen Kopsneigen die ungebetenen Gäste. „Monsieur Ehaboutain ist nicht daheim," er' klärle sie nach einen Blick ans den Ouartierzeltel. „Ich bin beauftragt, die Einquartierung unterzu-bringen und bitte, mir zu folgen." Sie hatte e« französisch gesprochen und nur der Leutnant und der Gefreite Bergmann hatten sie verstanden; die anderen folgten deren Beispiel. Bergmann, dessen Erw«rtung sich leim Be« t»eten de« teppichbedeckten Vestibül« zu kühnsten Hoffnungen gesteigert, erlebte eine Enttäuschung, und seine Kameraden nicht minder. Die Frau schritt ihnen vorau« durch einen Seitengang, der zum Hinterhau« hinausführte. Bald befanden sich die Eindringling« in einem weiten Hosgarten, in dessen Mitte ein kleine« Sommerhaus. Die Dienerin öffnete: „Ich bitt, e« sich bequem zu machen; das erste Zimmer ist für den Monsieur Leutnant bestimmt." Damit verschwand sie eigentümlich schnell. Heller Sonnenschein, der in diesem Augenblick durch« Blätterwerk in di« Fenster glomm, zauberte da« etwa« primitive Quartier in ein allerliebste« Heim um. „Donnerwetter! am Ende ist'« hier doch gut Hütten bauen I" lachte Bergmann und stürmte in den nächsten Raum. Freilich wie« dieser keine Fau-senil« aus, wie da« Leut ant«zimmer, heimelt« aber doch mit seinen halbl«ckierten Möbeln ungemein «n, nachdem man so lange im Schützengraben gehaust Halle. Während die vier Leute ihr« Gewehre in die Ecke stellten und ihre Tornister abnahmen, stand der Reserveleutnant Kurt Gerlützen — im Privat» leben Dr. phil. — am Fenster und starrte hinaus. Ab«r «r sah nicht den blühenden Garten — er sah im Geiste ein süße«, erblaßte« Mädchengesicht . . . „Mademoiselle haben sich verspätet", empsing der Diener im Hanse Bidal die junge Erzieherin, al« sie mit ihrem Zögling, dem Kerlchen im Sam» metkittel, zuiilckkehrte. „O Pierra," rief der Kleine wichtig, „ich bin unterwegs gegen einen deulfchen Offizier angelaufen, aber niedergestochen hat er mich nicht. Und Demoi-selle — ja denke nur, Pierre, Demoiselle hat aufgeschrien vor Schrecken I" „Madame ist sehr ungehalten," wandte sich der Diener wieder an da« Fräulein. „Im Schulzimmer warten Eecile und Margot. Und da« Frühstück hat Demoiselle auch versäumt.^ „Ich verzichte daraus, Pierre/ fiel die Gemäß, regelte hastig ein, .ich gehe sofort ins Lehrzimmer." Ihren kleinen Schülerinnen war e« nicht» we-niger al« angenehm, daß Demoiselle heute unpünkt-lich war. Kichernd schuppften sich die 10jährige Ee-eil« und die 9jährige Margot vor der geschlossenen Tür, die vom Lehrzimmer inS andere Zimmer führte. Eben drückte Margot lauschend ihr Wichen gegen die Tür, dahinter Stimmen tönten. Doch die ältere Schwester kitzelte sie sofort. „Ich will mal durchs Schlüsselloch gucken," tuschelte sie. „Ich auch." trumpfte Margot. „Still!" raunte Eecile, „Demoiselle kommt!" Allein die kleine Ma?zot konnte da» Plaudern nicht lassen. Ihre liebe Demoiselle Adrienne hatte stet« ein willige« Ohr, wenn Margot etwa« auf dem Herzen hatte. „Onkel Ehaboutain ist drinnen," flüsterte sie daher der Lehrmeisterin zu und w?e« mit den Händ« chen dorthin. Jetzt konnte auch Cecile sich nicht enthalten, zu erzählen: „Onkel war heute gar nicht so nett, ganz zerstreut war er —" »Und Pralinee« hat er auch nicht mitgebracht," eiferte Margot. „Und nun spricht er schon lange heimlich mit Papa — sogar Mama darf e« nicht wissen —" Adrienne hörte nur mit halbem Ohre hin, wa« die Kinder sagten — — in ihren schönen dunklen Augen stand ein Träumen. Wie gerne hätte fit sich jetzt ihren Gedanken überlassen — sie glaubte ersticken zu müssen an dem inneren Aus-rühr! — Nachdem sie mit den Kindern Vokabeln durch« gegangen, gab sie Cecile und Margot auf, eine Lek-tiou abzuschreiben. Als die Federn über da» Papier kritzelten, saß sie zurückgelehnt und dachte — immer nur daS Eine: Ich habe ihn wiedergesehen — er ist in die-ser Stadt. Sie vergaß Zeit und Raum — im Geiste sah sie sich wieder in den Reihen der Schülerinnen des LyzeumS und ihn auf den Katheder, — ihn, für den alle schwärmten I Noch bevor sie selbst es ge» wußt, tuschelten e» die anderen: „Dr. Gerlützen ist in Adrienne Moline! verliebt. Die Glückliche braucht gar nicht erst Erzieherin zu werden — sie heiratet den Doktor." Sie hatte eS nicht zu glauben gewagt, daß ihr süßer Tranm sich erfüllen sollte . . . bii er selbst es ihr gesagt ... in jener seligen Stunde beim Glockenspiel deS Bellsried. Jäh aber war das Erwachen gekommen. Adri-ennenS Vater wollte nur dann einwilligen in eine Ehe seiner Tochter mit Gerlützen, wenn dieser sich naturalisieren ließ — Sein deutsches Vaterland — nein, sein Vater, land gab Garlützen nicht auf. So waren sie geschieden. Länder trennten, die sich geliebt und geküßt, bis der KriegSruf sie zu ge-genseitigen Feinden machte. Feinde? Bei Gott nein, das waren sie nicht, ob auch die Nationen blutig sich befehdeten. Nein, Feinde waren sie nicht, da» hott, heute ein einziger Augenblick ihnen verraten! An ihrer Zukunft änderte die» freilich nicht». Aufgesprungen aber war der Quell ihrer Liebe von neuem; sie wußte nun, daß sie ihn noch immer liebte — unendlich liebte. Die Unterrichtsstunde stand heute einmal ent-schieden unter dem Zeichen der Störung — draußen gingen die Türen, Stimmen wurden laut. Und nun klopfte eS an der Zimmertür und der Diener sah herein: „Madame bittet, daß Demoiselle de» Untericht aufhebt. Die Kinder sollen in den Salon kommen — ei ist Besuch da — die Frau Schwägerin aui Pari«." Jubelnd stürmten die Mädchen hinaus. Wie träumend saß Adrienne da. Gerlützen war also hier im Quartier. Herrgott — sie faßte au die Stirn — bei Herrn Chabontain natürlich! Daß ihr diei nicht längst eingefallen war! Sie hatte ja noch ge- sehen, wie der Leutnant mit seinen Leuten in «ha-boutain« Hau« gegangen war! Gaston Chabontaw war der Schwager de« Herrn Vidal und — schreck-hast kam e« Ihr ins Gedächtnii — ein sonatiscker Deutschenhasser l Sie erinnerte sich wieder, wie schmerzlich e« ihr gewesen, al« der VandaliSmu« ihrer Leute sich zu Greueltaten gesteigert und bei jedem Fall, der verübt ward, Ehaboutain zornfun-kelnd triumphiert hatte: „Sollte mir 'mal einer der selbstherrlichen Prüffien« begegnen, dann will ich ihm einen Denkzettel geben--aber einen Denkzettel.'' Die Stimme deS Herr» Vidal nebenan entriß die junge Erzieherin ihren Grübeleien.. Klar und deutlich erscholl e» drinnen: „Ich warne dich, Lchwager, bedenke die Folgen. —" Adrienne ward aufmerksam. Wie hatten doch die Kinder erzählt? Doch ihr blieb nicht Zeit, dem nachzusinnen. Heiser vor Rachedurst fiel neben an die Entgeg-nung: „Die Kraft der Wirkung ist genau berechnet — nur das Gartenhäuschen fällt zum Opfer. Pah, und Gaston CyirbontainS Banknoten werden da« übrige tnn — die Gerichte zum Schweigen bringen." Bleich und zitternd lehnte Adrienne Molinel an der Tür, da«. Ohr daran gepreßt. In ihrem Kopf hämmerten die Gedanken an Chao« — indes drinnen wieder Worte fielen — in der Erregung unbedacht laut . . . Madame hatte ihre Migräne bekommen und Herr Vidal mußte gerade heute in die Versamm-lung — da war es sehr liebeniwürdig, daß De-moiselle Adrienne sich erbot, den Gast, der mit dem Abendzuge wieder fort wollte, an die Bahn zu bringen. Sehr hilfsbereit und hurtig war Demoiselle auch, nur ein wenig blaß ... und besorgt war Demoiselle, daß die gnädig« Frau nur rechtzeitig fortkomme . . . man suhr freilich Auto, aber den-noch . . . wiederholt schweiftcn die dunklen Mäd-chenaugen zur Uhr. ES war um die neunte Abendstunde, al« der Zug mit dem Gast davondampste und Adrienne da« Auto fortschickte mit dem Bescheid, si« wünsche sich noch ctwa« Bewegung zu machen. Ein feucht-schwüler Nebel braute und vcrschwi» sterte sich mit dem Schatten der Dämmerung bald zu einem sast undurchdringlichen Zwielicht. Trotz dieses Helfershelfer», ohne den sie ihr Wagnis ja überhaupt nicht hätte riskieren können, klopfte der Eilenden da« Herz zum Zerspringen. Wi'rde sie nicht zu spät kommen? Oder ihr 4 Billet vielleicht in unbefugte Hände?--Ja — ja, sie würde zn spät kommen — zu spät! Er-müde! vom Marsch wurden er und seine Leuie früh-zeilig sich zur Nuhe begeben haben. Herr deS Himmel» l NervöS zuckte sie zusammen, alS ein Peitschenknall laut wurde. Entsetzliche Bilder erstanden vor ihrer angstgehetzten Phantasie. Nur zu . . . .! Sie flog förmlich dahin . . . nur zu . . .l Viel-leicht kam sie doch noch — rechtzeitig . . . Ihre Pulse flogen, ihre Äugen brannlen. I» ihrer Seele standen ein paar Worle mit Flammen-schrist eingegraden — rasten wie Furien ihr durch da» schmerzende Gehirn —: Sprengstoff al« Ruhekissen. Ein grausame» Auflachen! . . . Wenn sie nach dem schweren Wein, den sie bekommen werden, schlastrunken in die Feiern fallen, dann — Allmächtiger Gott, erbarme dich, vereitle dcn teuflischen Plan, laß cS nicht zu spät sein. Hatte sie eS laut gerufen, oder nur ihre Seele? Sie wußle e» nicht — irgendwoher drang Trommelwirbel — was bedeutete da«? Tiefer hatte sich die Dunkelheit gesenkt, un-durchdringlicher ward der Nebel, beklemmend legte sich sein seuchlschwülcr Atem ihr auf die Brust! Ihre Augen durchirrten die Dunkelheit — wo befand sie sich denn eigentlich?--Richtig, dort links glimmte» die Lichter be« Marktplatzes dmch dcn Nebeldunst. Bor ihr lag die lange Napoleon-strafte. Das Eckhaus am Eude war Thabvutain» HanS. — Still lag die Straße da. War da» nicht ein gute» Zeichen? Würde hier nicht ein Aufruhr sein, wäie die Explosion bereits geschehen?--Ihre Hoffnung stieg. Sie lies wie verfolgt — vorwärts, nur vorwärts — Da — waS war das! ? Ihr Fuß stockte, ihr Herz drohte still zu stehen. War es eine Hallnzination ihrer erregten Sinne? Oder Wirklichkeit? An der Ecke — im Nebeldnnst — standen dort nicht Leute — ein ganzer Hausen? Blitzte dort nicht ein Gewehrlauf? So — eS ivar doch schon geschehen — da« Entsetzliche?! Ja — ja — und nun rückte die Polizei ein in die Un« glückSstätte — Taumelnd vor Angst hielt sie sich an einem Gartengiiter sest. Ihre Füße war ihr plötzlich wie gelähmt. Dazu erkannte sie jetzt deutlich und deut licher vor Chaboutoini Hanse einen Menschenhausen ES war geschehen — er war tot — war zerrissen worden — Kam da nicht jemand gelaufen von der Ecke her? Ja doch — ein Bursche war». Halb sinnlos haschte sie seinen Arm und hielt ihn fest. „An der Ecke ... die vielen Leute ... ist etwa» pasiiert ?" „Wie manS nimmt l" lachte dieser. „Wir wer-dcn die verdammten PrüssienS schon wicder loS! Ist nämlich plötzlich Besehl gekommen zum Aus-rücken Fort war der Sprecher. Still lehnte Adrienne Molinel an dem Garten-gitter. Wa« sie erfleh», war geschehen — sein vielgeliebtes Leben war gerettet. Doch nicht durch sie. DaS war», wa» schmerzte. — Uniformen blitzlen auf — Marschtritte hallten. Ein Offizier mit vier Mann schritt vorüber, dem Marktplatz zu, daher die Trommel tönte. Ungesehen lehnte die Gestalt am Gartengilter. AuS den Nebelmassen lösten sich die ersten schweren Tropfen und sanken zur Erde nieder . . . SüwA**'- des LtlNer Htadtv^lchSner-WC^CHlCt uttg«*rrri«M Set Hpt.k,«. Wirtleu «ud Legate«. Vermischtes. Gegen Frostbeulen. Ein sehr bewährte» Mittel, Frostbeulen zu vertreiben, ist folgendes: Man löst 3t) Gramm Tannin in '/6 Liter Wasser, ferner 3 Gramm Jod in 5V Gramm Weingeist, mische beide Lösungen und verdünnt daS Ganze aus l'/t Liter. Diese Mischung wird täglich einmal, am besten abends spät, gebrauch«, wie folgt: Man gießt sie in eine irdene oder Porzellane Schale, stellt diese auf ganz gelindes Kohlenfeuer, taucht da» leidende Glied, Fuß oder Hand, hinein und läßt es so lange darin, als eS die zunehmende Wärme gestattet. Hierauf entsernt man die Schale vom Feuer und trocknet über dem-selben daS gebadete Glied. Nach einmaligem Gebrauch tritt schon bedeutende Linderung und nach vier bi« fünfmaliger Wiederholung vollständige Heilung »in. tfiummcT 83 tlrnnche tuad|t «.Ull u Laubstreu-Versteigerung im Stiidtpurke Sonntag den 24. Oktober um 11 Uhr Tormittag. Zusammenkunft beim Wetterhäuschen. Der VersGhönerungSYerein. s zugleich Hausbesorger wird gegen normalmässige Gebühren nebst freier Wohnung und Beheizung bei der k. k. Bezirksbauptmannscbaft in Cilli sofort aufgenommen. Anträge bind bei der k. k. 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Für die aufrichtige Teilnahme und Beileidsbezeugungen, welche uns anläßlich des Ablebens unseres herzensguten lieben Gatten, Vaters, Schwieger-vaters und Großvaters, des Herrn Augustin Werndl Bürger und Hausbesitzer in lvien aus Nah und Lern zugekommen sind, sowie für die schönen Kranzspenden, ge-statten wir uns auf diesem Wege allen und jedem unseren tiefgefühlten Dank anszusprechen. Qlli, im Oktober 1915. HamillS IVerndl. Verkäufer und Verkäuferin für ein Kolonial Warengeschäft. beider Landessprachen mächtig, wird gesucht. Offerte: Cilli, Postfach 76. der deutschen und slowenischen Sprache vollkommen mächtig, guter Maschinschreiber, wird bei dar Bezirkshauptmannscbaft Cilli sofort aufgenommen. Neuer, sehr schöner Gasofen billig zu verkaufen. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 21469 Fichtenlohe oooooooooooooooooooooooooo o ö 5 5 o ö 8 B 8 8 O oder 21171 Wiederholungs- und Vorbereiturgskurse für Schülerinnen der städt. Volksschule eröffnet Lehrerin au derselben. 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Kundmachung. Mit der im Ii.-G.-BI. unter Zahl 275 veröffentlichten Ministerial-Ver-ordnting vom 21. September wurden die seinerzeit in Ansicht gestellten näheren Bestimmungen Ober den Verkehr mit Hülsenfrüchten getroffen. Die Verordnung verfflgt, dass von den vom Landwirte im eiijeuun Betriebe gewonnenen Hölsenfrüchte (Erbsen, Linsen und Bohnen) ein Viert«! in der Wirtschaft verwendet werden darf. Darin sind die zur Aussaat zu verwendeten Mengen bereits einbezogen. Die restliche Ernte an HQlsenfrOchten, also volle drei Viertel ohn» jeden weiteren Abzug, müssen an die Kriegsgetreideverkehrsanstalt abgegeben werden. Der Ankauf erfolgt durch die Beauftragten der Kriegsge-treideverkehrsanstalt und zwar zu folgenden in der Verordnung bestimmt« Preisen: 1.) Fstr Erbsen und Linsen zu 55 K fflr den Meterzentner, 2.) für Bohnen mit Ausnahme von Abfall (Fatterbohnen) zu 40 K für den Meterzentner, 3) fflr Abfall- oder Fütterbohnen zu 30 K für den Meterzentner. Die Preise gelten einheitlich bis zur Ernte des Jahres 1916. Die festgesetzten Preise gelten wie die seinerzeit bestimmten Ueber-nahmspreise fflr das Getreide von der nächsten Eisenbahnstation oder dtr näher gelegenen von der Krietrsgetreideverkehrsanstalt bestimmt«] Lagerungsstelle. Sie Schliessen die kosten der Beförderung an diese Ort« in sich. Stadtamt Cilli, am 6. Oktober 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jaborue??. Schrijtleitunz, Verwaltung, Druck und Verlag: Vereinsbuchdtuckerei .Celeja' in Eilli. — Verantwortlicher Leiter: Guido Schidlo.