Bezugspreis« ;ee, als alleiniger Oberherr des Westens. England will das Deutsche Reich zerschmettern, weil es seiner Alleinherrschaft in der Welt im Wege steht; es will Österreich-Ungarn zerstören und zerstückeln, weil unsere Monarchie auf Deutschlands Seite steht. Und Rußland? Rußland will Konstantinopel und die Meerengen erobern und die Weltherrschaft im Osten besitzen. Das russische Kaiserreich, das zweite Weltreich, glaubt sich hiebei vor einer gänzlichen Besiegung und Niederwerfung auch im schlimmsten Falle durch seine große Ausdehnung geschützt. Die Panrussisten, die sich zur Irreführung und Ausnützung der Slawen „Panslawisten" nennen, erstreben die Schaffung eines riesengroßen russischen Imperiums, das der Welt seinen Willen aufzwingen will und dessen Bestand und Größe auf immer gesichert werden soll durch Russifizierung der eroberten Völker, auch der slawischen. Durch einen Trug sondergleichen ist es den beiden Weltlichen England und Rußland gelungen, die Revanchekrankheit der Franzosen und die politische Verblendung der Italiener, Serben, Belgier und Rumänen — von den Portugiesen wollen wir lieber überhaupt gar nicht sprechen — für ihre Weltherrschaftspläne auszunützen, um so ihre Welttyrannei zu sichern. Zwei Betrüger: England und Rußland! Sieben Betrogene: Frankreich, Belgien, Serbien, Montenegro, Italien, Rumänien, Portugal! Die für fremde Tyrannenzwecke mißbrauchten Staaten und Völker sind so verblendet, daß sie nach so langen, bitteren Erfahrungen nicht einmal heute noch einsehen, daß sie im Grunde nur Werkzeuge, Taglöhner und Handlanger sind im Blutdienste für die Tyrannei Englands und des russischen Despotismus. Sie glauben, für die Kultur, Freiheit und Zivilisation zu kämpfen, und bluten in Wahrheit nur für den englischen Geldsack und Machthunger und für die asiatische Barbarei Rußlands, die doch sicherlich das größte Unglück Europas wäre. Eine Reihe kleinerer Staaten, Helfershelfer des Vierverbandes, mußten ihre unbegreifliche Verblendung bereits mit dem Leben be- zahlen. Wenn Belgien, Serbien, Montenegro, Rumänien jetzt auf die Türken und Bulgaren blicken, die ihr wahres National- und Staatsinteresse richtiger aufgefaßt haben, müssen sie da nicht erkennen, daß sie selbst die Enttäuschten, Ausgenützten, Betrogenen sind? Ist nicht die Politik Rumäniens zumal eine wahre Kette von furchtbaren Enttäuschungen? Wie schwer hat dieses treulose Land seine verkehrte, verblendete Politik nicht büßen müssen! Rumänien sowie die anderen kleineren Verbündeten des Vierverbandes liegen alle nebeneinander wie nach einer Treibjagd „aus der Strecke". Vor Jahresfrist brachten wir an dieser Stelle unter der Überschrift „Zerstörter Größenwahn" einen Aufsatz, in welchem wir auf serbische Hetzblätter hinwiesen, wie sie unmittelbar vor Ausbruch des Weltkrieges die Vernichtung Österreichs und den Aufbau eines Groß-Serbiens auf den Trümmern unserer Monarchie mit aller Bestimmtheit voraussaglen. Dem serbischen Größenwahne und der von ihm geführten Sprache stellten wir die eben damals auf dem Balkan sich vollziehenden großen Ereignisse gegenüber, die das gerade Gegenteil von dem brachten, was die Serben in ihrem lächerlichen Übermute träumten, und die bekanntlich nicht mit der Errichtung Groß-Serbiens, sondern mit der Vernichtung Klein-Serbiens endeten. Wie sehr hat sich nicht auch Rumänien in den an seinen Eintritt in den Krieg geknüpften Erwartungen geirrt! Rumänien und der Bierverband (Rußland, England, Frankreich und Italien) hatten gehofft, durch das Eingreifen Rumäniens in den Krieg werde Oesterreich-Ungarn niedergeworfen, dadurch die Widerstandskraft der Mittelmächte geschwächt werden und so der endgültige Sieg der Entente gesichert sein. Die in Rumänien sich gegenwärtig vollziehende Katastrophe hat aber Rumänien und die Entente bereits belehrt, daß ein verhängnisvoller Rechnungsfehler gemacht wurde und daß sich ein ganz anderes Endresultat Herausstellen wird, als sie gewünscht und gehofft hatten. Hören wir nur einige feindliche Blätterstimmen, mit welch überschwenglicher Freude sie die Beteiligung Rumäniens am Kriege gegen die Mittelmächte begrüßten und welch übertriebene Erwartungen sie an den Treubruch unseres Nachbarstaates knüpften. Am 27. August 1916 hat Rumänien, veranlaßt durch Versprechungen unserer Feinde, den mit Österreich geschlossenen, bis 1920 gültigen Vertrag eigenmächtig gebrochen und uns den Krieg erklärt. Schon am 29. August schrieb die französische Zeitung „Liberia" : „In den Plänen der Verbündeten (Rußland, England usw.) ist ein Groß-Rumänien ebenso unentbehrlich für das billige Gleichgewicht in Europa wie ein Groß-Serbien. Rumänien greift jetzt ein, da Munition vorhanden ist. Bald werden die goldenen Tore des Orients wieder offen sein!" Daß die Errichtung eines Groß-Rumäniens auf Kosten der Monarchie unseren Feinden ebenso erwünscht wäre wie die Groß-Serbiens, glauben wir recht gern; daß daher das Eingreifen Rumäniens ganz vortrefflich in die Pläne der Entente paßte, auch das ist klar. Daß es aber dem Vierverbande gelingen wird, dem rumänischen Gernegroß auf unsere Kosten zum Ziele zu verhelfen, das ist nach dem bisherigen Verlaufe der Kriegsereignisse ebenso ausgeschlossen, wie es bei Serbien der Fall war. Die goldenen Tore des Orients werden den Eindringlingen nicht geöffnet, sie bleiben dem Vierverbande geschloffen trotz des Abenteuers von Gallipoli trotz der Kanonen Sarrails, trotz des Traumes Peters des Großen. Im großen Pariser Blatte „Figaro" war am gleichen Tage zu lesen: „Die rumänische Kriegserklärung gibt der Welt die Gewißheit der deutschen Niederlage. Ob Deutschland das Herannahen der unabwendbaren baldigen Bestrafung erkennen wird? Das ist eine Frage von Wochen, vielleicht nur noch von Tagen. Rumänien verschafft dem Vierverbande die Zuversicht und den Beweis, daß Deutschland seinem Untergange nicht mehr entgehen kann." Die Gewißheit der deutschen Niederlage, der Untergang Deutschlands! So etwas glauben ja vernünftige Franzosen nun selbst nicht mehr. Der „Figaro" ist heute gewiß auch selbst schon ganz anderer Ansicht als vor vier Monaten. Daß auch Österreich und die übrigen Verbündeten ihren Teil bekommen, ist selbstverständlich. „Alsase" erklärte nämlich am 30. August: „Die Kriegserklärung Rumäniens bedeutet das Ende Österreich-Ungarns, die Wiederherstellung Serbiens, die Züchtigung Bulgariens, die Isolierung (Absperrung) der Türkei und das Eindringen in Deutschland: Das Ende der Mittelmächte ist da." Wirklich? Das Ende Österreich-Ungarns? Sehen wir nicht vielmehr Rumäniens Ende vor uns? Jubelnd und mit großer Zuversicht erklärte auch „Petit Pa-risien" am 29. August: „Siebenhunderttausend Mann (Rumänen) werden zu unserer Armee stoßen. Die Folgen sind klar vorauszusehen: Bulgarien wird im Augenblick zerschmettert, die Türkei abgeschnitten und außer Kampf gesetzt. Die letzte Phase des Krieges beginnt." Es ist wirklich rührend, mit welcher Klarheit der „Kleine Pariser" in die Zukunft schaut und mit welcher Sicherheit er uns ihre Geheimnisse verkündet. Wir hören die Botschaft, aber es fehlt uns der Glaube. Das eine nur glauben wir, daß die letzte Phase des Krieges begonnen hat, die, so Gott will, ehrenvoll für uns enden wird. Hören wir noch das Blatt „Le Journal". Es schrieb am 28. August: „Die Entscheidung Rumäniens ist interessant, weil in ihr die Garantie des sicheren Erfolges liegt." Gerade das Gegenteil wurde wahr: Die Sicherheit des Mißerfolges! Der Erfolg des Vierbundes und nicht der Erfolg des Bier verband es! Drei europäische Kleinstaaten sind den Täuschungen, Versprechungen und Drohungen des Vierverbandes und ihrer eigenen Verblendung seit Beginn des Weltkrieges bereits zum Opfer gefallen. Belgien, das trotz seiner vorgeblichen Neutralität sich durch einen Geheimvertrag England verpflichtet batte, den Durchmarsch feindlicher Armeen nach Deutschland zu gestatten, ist nun schon das dritte Jahr von deutschen Truppen besetzt. Das fürstenmörderische Serbien, das durch seine Greueltat in Sarajevo den Anstoß zum Kriegsausbruch gegeben hat, ist von der Bildfläche verschwunden. Montenegro, das ganz unnotwendigerweise Österreich den Krieg erklärt hat, ist um seine Selbständigkeit gekommen und sein gewesener Herrscher muß als ungern geiehener „Auszügler" in Frankreich von seinen Renten leben. Zu diesen drei Opfern kommt nun das vierte — das unglückliche Rumänien, an dem sich soeben das Strafgericht für seinen Treubruch vollzieht. Der Vierverband, der sich so gern als Beschützer der kleinen Staaten und als Retter der Kultur und Freiheit ausgibt, hat sie durch sein Drängen und Drohen ins Verderben gestürzt, sich selbst aber zu keinem nennenswerten Erfolge verhelfen. Das verführte Rumänien ist ein Opfer des Truges, ein Opfer falscher Illusionen geworden, denen sich der Vierverband aber selbst noch immer hingibt. Die letzten Betrogenen werden die Betrüger selbst sein! Der Vierverband will die gegenwärtige strategische Lage als Grundlage für Friedensverhandlungen nicht aunehmen, er träumt trotz der empfangenen empfindlichen Schläge noch immer vom Endsiege, von der Vernichtung der Mittelmächte! Gibt es einen größeren Selbstbetrug, als wenn ein Briand gegenwärtig davon spricht, daß die Mittelmächte in den letzten Zügen liegen! England will noch seine ganze militärische Kraft nusproben, um dann erst die Militärs durch die Diplomaten abzulösen. Es will im Frühjahr mindestens eine Million Mann neuer Truppen nach Frankreich führen. Deutschland fürchtet sich vor der voii_ den Gegnern wie immer ruhmredig angekündigten englisch-französischen Frühjahrsoffeusive ebensowenig, wie uns eine neue Russenoffensive bange macht. Trifft der Vierverband für das Frühjahr herkulische Anstrengungen und gigantische Vorbereitungen, so treffen sie die Mittelmächte nicht minder. Sind dann im Ernste irgendwie vernünftige Aussichten vorhanden, daß, was Großbritannien mit Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika, Indien und Ägypten, ferner Rußland, Frankreich, Belgien, Japan, Italien, Portugal, Serbien, Montenegro und Rumänien in 30 Monaten nicht fertig brachten, dem Bier- oder Zehn- oder Dutzendverbande etwa im 34. oder 35. Monate gelingen werde? Auch mit cher Aushungerung oder Erschöpfung ist's nichts. Das Hungergespenst ist mittlerweile dem Vierverbande viel bedrohlicher nahe gerückt als uns und die Zeit ist unser Bundesgenosse, nicht der unserer Gegner. Es wird also voraussichtlich im Frühjahr oder Sommer 1917 der Augenblick kommen, wo die Vierverbandmächie endlich zur Selbsterkenntnis gelangen werden und zum klaren Bewußtsein, daß sie sich durch so lange Zeit einer Selbsttäuschung hingegeben haben. Diese Erkenntnis wird sodann endlich den Frieden zeitigen. Aus Stabt und Laub. Hottschee. (Auszeichnung.) Herr Andreas Gaßner d. A., Großindustrieller in Neumarktl, wurde mit der Silbernen Ehren-medaille vom Roten Kreuz ausgezeichnet. — (Adelsverleihung.) Wir haben bereits früher mitgeteilt, daß dem Obersten Herrn Rudolf Fab er der erbliche österreichische Adelsstand verliehen worden ist. Hierüber gelangte vom k. k. Landwehr-Feldkanonenregiment Nr. 22 an das hiesige hochw. Pfarramt unterm 20. Dezember 1916 folgende Zuschrift (Regimentsbefehl Nr. 75): Seine k. u. k. Apostolische Majestät weiland Franz Josef I. hat mit Allerhöchster Entschließung vom 8. Mai 1916 dem k. u. k. Obersten Rudolf gaber, Kommandanten des k. k. Land-wehr-Feldkanonenregiments Nr. 22, ük. im k. u. k. Feldhaubitzregi-ment Nr. 4, Ritter des Ordens der Eisernen Krone 3. Klasse mit und ohne Kriegsdekoration ec., ec., und seinen ehelichen Nachkommen den erblichen österreichischen Adelsstand verliehen. Die Standesbehandlung ist dahin zu berichtigen, daß Oberst Rudolf Faber von nun an den Namen Rudolf von gaber zu führen hat. Dies wurde dem hiesigen hochw. Pfarramte zur Kenntnisnahme übermittelt. — (Kriegsauszeichnungen.) Dem Oberstleutnant d. R. Herrn Rudolf Perz, Kommandanten des Transportüberwachungskommandos in Salzburg, wurde das Militärverdienstkreuz 3. Klasse mit der Kriegsdekoralion verliehen. Dem k. k. Oberleutnant Herrn Friedrich Den wurde die allerhöchste belobende Anerkennung bekanntgegeben. — (Kriegsauszeichnungen.) Dem Reservezugsführer Matthias Hutter, IR 27, wurde die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse verliehen, dem Landsturminfanteristen Jakob Rom, LJR 26, zum zweitenmal die Bronzene Tapferkeitsmedaille. — (Ordensverleihung.) Dem Landeshauptmann in Krain Herrn Dr. Ivan Š n ft e r Š i č wurde der Orden der Eisernen Krone 2. Klasse verliehen. — (Beförderung.) Der Religionslehrer an der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Laibach, Hochw. Herr Professor Dr. Josef Demšar, wurde in die 8. Rangsklasfe befördert. — (Beförderung.) Herr Otto Kratter, k. u. k. Sanitätskadett im hiesigen Rekonvaleszentenhause des Roten Kreuzes, wurde zum Sanitätsfähnrich befördert. — (Auszeichnungen.) Dem Gememdeausschußmitgliede in Gottschee Evidenzhaltungsobergeometer I. Kl. Herrn Wilhelm Ritter Für er von Haimendorf wurde das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone verliehen, dem Gemeindevorsteher in Seele Herrn Matth. Michitsch, Grundbesitzer in Klindorf, und dem Gemeindevorsteher in Nesseltal Herrn Johann Wüchse, Grundbesitzer, das Silberne Verdienstkreuz mit der Krone. •— (Ernennungen.) Zu definitiven Lehrern, bezw. Lehrerinnen wurden u. a. ernannt: Frau Maria Kavcic-Urbancic in Obergras, Herr Josef Locker.in Göltenitz, Fräulein Franziska Stöckl in Stalzern. Zu Oberlehrern wurden u. a. ernannt: Herr Emil Locker in Weißenfels, Herr Johann Willine in Mitterdorf. Versetzt wurde der Lehrer Herr Heinrich R. v. Turzanski nach Nesseltal. — (Von derWeihnachtsbesörderung beiderSüd-b et h n.) Es wurden u. a. ernannt: zum Oberrevidenten der Revident Herr Franz Kren in Graz; zu Adjunkten: die Assistenten Herren Johann Ruppe in Donawitz und Josef Hönigmann in St. Peter in Krain. — (Aus italienischer Kriegsgefangenschaft) senden an alle Gottscheer herzliche Grüße: Zugsführer Matthias Haas, Michael Lackner, Gefreiter Josef Hutter, Johann Herbst, Jos. Lobe, Michael Petsche aus Skrill, Korporal Friedrich Povse, Korporal Peter Verderber, F. Hoge aus Weißenstein, Feldwebel Alois Wuchte aus Pöllandl. Obige befinden sich seit 2. November in italienischer Kriegsgefangenschaft. „Adresse noch unbekannt". — (Kriegstrauung.) Am 24. Dezember 1916 fand in der deutschen Ritterordenskirche in Laibach die Kriegstrauung des Herrn Emmerich Cvahte, k. u. k. Oberleutnants im Infanterieregiment Nr. 17 „Kronprinz", zugeteilt zur Feldgendarmerie bei einem Armeekommando, mit Fräulein Gisela Schauta, Tochter des Herrn Forstrates Josef Schauta in Hammerstiel, statt. Als Trauzeugen fungierten für den Bräutigam Herr Bizebürgertneister Rechtsanwalt Dr. Triller von Laibach, Onkel des Bräutigams, für die Braut deren Bruder Herr Hugo Schauta, k. u. k. Leutnant i. d. Res. — Unseren herzlichsten Glückwunsch! — (Verwundet.) Der Infanterist des heimatlichen Land-wehrinfanterieregiments Anton Dragan, früher Friseurgehilfe in Gottschee, wurde in der neunten Jsonzoschlacht an der rechten Hand schwer verwundet, ein Granatensplitter traf auch den linken Fuß. Es mußte ihm die rechte Hand abgenommen werden. Der Verwundete kam zuerst in das Rote Kreuz-Spital in Fiume, dann nach Cilli und befindet sich nunmehr seit etwa einem Monate in Bud-weis in Behandlung. Er hat bereits aus eigenem Antrieb ohne fremde Anleitung mit der linken Hand schreiben gelernt und wird in zwei bis drei Monaten in eine Jnvalidenschule kommen. — (Allgemeiner Einkaufs vere in.) Eine Verlautbarung des k. k. Kreisgerichtes in Rudolfswert gibt bekannt, daß bei der Firma „Allgemeiner Einkaufsverein für Landwirte, Gewerbetreibende und Beamte, r. G. m. b. H. in Gottschee", im Genossenschaftsregister die Eintragung der neuen teilweise geänderten Statuten, insbesondere des Umstandes, daß der Vorstand nunmehr aus dem Ohmann, dem Kassier und dem Kontrollor zu bestehen hat, vorgenommen und daß zugleich das Vorstandsmitglied Gust. Raser gelöscht worden ist. — („Reichsdeutsche Weihnachtsbäumcheu".) Die Mädchenortsgruppe Berlin des Vereines für das Deutschtum im Auslande spendete auch Heuer für Gottscheer Schulen 300 Mark (450 K), wovon die Schulen in Ebental, Materie, Masern, Mo-robitz, Obergras, Pöllandl, Reichenau, Reuter-Laase, Rodine, Stalldorf, Unterlag, Unterstell, Verdreng und Wertschitz beteilt wurden. — (G loche nab nähme.) Mit der Abnahme der Kirchenglocken in unserer Pfarre ist am 2. Jänner begonnen worden. Es wurden im ganzen 13 Glocken in der Pfarre Gottschee abgenommen mit einem Gesamtgewichte von 4071 Kilogramm. Für diese Glocken wird der Betrag von 16.284 K (4 K für das Kilogramm) gezahlt. — Soeben wird heute nachmittags (2. Jänner) die 280 kg schwere „Neunerin" von der Stadtpfarrkirche abgenommen. Zuvor läuteten sämtliche Glocken ihrer scheidenden Schwester noch den Abschied, in den auch ihr Heller Klang einstimmte. Die übrigen Glocken in der Pfarre wurden am 2. und 3. Jänner abgenommen. — (5. Kriegsanleihe.) Bei der Schulsammelstelle in St. Anna am Lavantegg wurden 100.800 K gezeichnet. Um diesen schönen Erfolg hat sich besonders Herr Oberlehrer Alois Eppich verdient gemacht, der in zwei Versammlungen über Zweck und Ziel der Kriegsanleihe sprach. — (KarlKrobath f.) Am 31. Dezember langte hier die Drahtnachricht ein, daß Herr Karl Krobath, Fachschullehrek in Gottschee, in Wien, wo er sich auf kurzem Urlaub befand, gestorben sei. Das unerwartete Hinscheiden des allgemein geschätzten Schulmannes und Schriftstellers hat hier allgemeine Teilnahme hervorgerufen. Der Verblichene stammte aus Kärnten, wo er im Jahre 1875 zu Ferlach geboren wurde. Der talentvolle und phantasiebegabte Knabe besuchte die Bürgerschule und die Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt und veröffentlichte schon als Zögling des vierten Jahrganges der Lehrerbildungsanstalt seine erste Kärntner Geschichte „Herzlad". Nach Beendigung der Studien war er zunächst in Thörl bei Arnoldstein als Lehrer tätig. Der gemütstiefe Lehrerpoet veröffentlichte damals in Roseggers „Heimgarten" eine Reihe von Volkserzählungen und viele tiefempfundene Gedichte, die in einer im Jahre 1906 erschienenen Sammlung „Blüten am Dorn" enthalten sind. In der Folge schrieb er „Tolles und Trauriges", reizende Geschichten aus dem Kärntner Waldlande, das „Ehrenbuch Veldens" und im Jahre 1907 das Geschichtenbuch „Der Mann mit den zwei Herzen und andere Erzählungen". Seine im Jahre 1908 herausgegebene Gedichtsammlung „In der Sonnenseite" ist ein Schatzkästleiu echt kärntnerischen Volkshumors. Im Jahre 1909 erschien von ihm ein Bändchen prächtiger Kärntner Geschichten „Lawinen", „Michels Brautwerbung" und weiters dann das für seine treue Heimatliebe zeugende Buch „Das Kärntner Volk in seinen Gebräuchen". Sein im Jahre 1911 erschienener Roman „Sterben" fand nicht nur bei der deutschen Lesewelt eine freundliche Aufnahme, sondern wurde auch in amerikanischen Blättern lobend gewürdigt. Dem Roman „Sterben" schloß sich im Jahre 1912 seine „Schalksfahrt" (5. Tausend) an und eine interessante Monographie über den Altmeister des Kärntner Liedes „Thomas Koschat, seine Zeit und sein Schaffen". Mit dem verewigten Koschat verband ihn warme Freundschaft, sowie auch der Dichter Peter Rosegger dem Verstorbenen freundschaftlich zugetan war. Im September 1915 kam Krobath von Wolssberg, wo er auch die „Unterkärntner Nachrichten" geleitet hatte, als Lehrer an die Fachschule in Gottschee. Als solcher wirkte er hier sehr verdienstlich und wußte seinen Schülern und Schülerinnen, die ihn alle sehr schätzten und ehrten, Interesse für seine Lehrfächer einzuflößen und schöne Lehrerfolge zu erzielen. Auch für den „Kriegs-schuladler" war er eifrig tätig gewesen und hatte es verstanden, bei festlichen Anlässen als patriotischer Festredner Begeisterung hervorzurufen. Er ruhe in Frieden! — Soeben (2. Jänner) erfahren wir, daß der Verblichene am 31. Dezember in einem Kaffeehause der Josesstädterstraße in Wien einem Schlaganfall erlegen ist. Nachrufe in den öffentlichen Blättern heben hervor, daß Karl Krobaths Name neben jenem des großen Liedersängers Thomas Koschat längst über die engen Grenzen der Kärntner Heimat hinausgedrungen sei. Selbst amerikanische Blätter in Nord und Süd brachten seine Werke, wie u. a. seinen Roman „Sterben", den man selbst mit Scotts „Jvanhoe" und Hauffs „Liechtenstein" verglich. — (In russischer Kriegsgefangenschaft.) In der Verlustliste wird nunmehr gemeldet: Lorenz Hönigmann, Eiuj.-Freiw.-Feldwebel, LJR 27, Gottschee, kriegsgefangen in Krasnojarsk, Sibirien. — (Neue Pa last da me.) Kaiserin Zita hat mit Entschließung vom 9. Dezember 1916 u. a. Gabriele Prinzessin zu A u-ersperg, geb. Gräfin zu Clam-Gallas, zur Palastdame ernannt. — (Aus den Verlustlisten.) Aus der Verlustliste 494: Korp. Johann Tomitz, LJR 27, 8. Komp., verw. Aus der Ver- lustliste 455: Korp. Anton Öbranovic, IR 17, zuget. dem Land-sturm-Baon 152, tot. Aus der Verlustliste 493: Kadettaspirant Alois Hutter, IR 17, 14. Komp., verw.; LvstJns. Johann Kin-kopf, IR 17, 13. Komp., verw.; Gefr. Franz Jonke, LdstJR 27, 6. Komp., verw.; Gefr. Johann Jurmann, LJR 4, 10. K., tot. Aus der Verlustliste 458: Josef Krauland, Fähnrich t. d. Ref., IR 17, Gottschee, Land, verw.; Franz Žnidaršič, IR 17, Gottschee, Bez., tot. — (Todesfall.) In Graz ist am 17. Dezember Herr Leo Hönigtnann, k. k. Leutnant i. d. Res. des LJR 3, Sohn des Oberlehrers Herrn Hönigmann, im blühenden Alter von 23 Jahren nach kurzem Leiden gestorben. — (Saatgut-Beschaffung.) Die Landwirte werden aufmerksam gemacht, den Bedarf an Saatgut für den Anbau im kommenden Frühjahr beim zuständigen Gemeindeamte bis 18. Jänner 1917 anzumelden. Die Vorräte an Saatgut sind äußerst knapp, daher wird auch die Zuweisung aufs äußerste bemessen werden müssen. Spätere Anmeldungen werden nicht berücksichtigt. —- (Patriotische Sammlung.) Für die Soldaten im Felde, für die verwundeten und kranken Krieger im hiesigen Rekonvaleszentenheim und für die hiesigen Invaliden (Jnvalidenkurs) wurde hier kürzlich eine Sammlung eingeleitet, die den Betrag von 500 K einbrachte. — (Grüße aus dem Felde) senden, und zwar aus Wolhynien Korporal Franz Neumann aus Obermösel, Hans Stau-d ach er aus Verdreng, Korporal Hans König aus Reichenau. Gefr. Joses Petsche und Gefr. Ferd. Sbaschnik wünschen im Namen aller Gottscheer Schützen frohe Weihnachten und senden donnernde Heilgrüße. Korporal H. König, Art.-Brig. Kmdo 45, teilt mit, daß am 11. Dezember 1916 Korporal Franz Neumann, Wägermeister aus Obermösel, zur Zeit bei einer Haubitzbatterie in Wolhynien, zum zweitenmale mit der Silbernen Tapserkeitsme-daille 2. Klasse ausgezeichnet worden ist. Florian Stalzer, Telephonist, MGK I, IR 17, sendet der Heimat herzlichen Glückwunsch zum neuen Jahre. — (Dr. (črnil 33o