107 Vnovič zastran Knaffelnovih šol- skih milodarov. Zastran Knaffelnovih šolskih milodarov, zavolj kte-rih sedaj od več strani ravno te želje slišimo, ktere gmo v Novicah razodeli, se je v 20. listu iz No trajni ga častit domorodec oglasil, z nami edinih misel, vunder nam je zagotovil, da vstanovivno pismo ni od 18. julija 1755, ampak od 6. listopada 1676. In to je tudi res. Naša pomota v dnevu vstanivniga pisma pa se je takole primerila: V nekim prepisu tega pisma stoji, kakor je pri vradno poterjenih prepisih navada, na koncu poterjenje soglasnosti tega prepisa s per-votnim pravim pismam, in to poterjenje je od 18. julija 1755. Ta dan seje v naglosti za dan vstanovitve bral, in tako se je vrinila imenovana pomota v Novice, ktero tukaj popravimo. Da pa zvemo celo vstanivno pismo od konca do kraja, nam je nas častiti rodoljub, gosp. prof. Kopač, ki se, kakor je našim bravcam že dobro znano, tudi krepko poteguje, za naklonitov ne-kterih Knaffelnovih štipendij tudi Graškim pravoslov-cam iz Krajnskiga, prijazno poslal prepis celi ga iz- viruiga pisma, za kteriga se mu sercno zahvalimo, in celica, kakor je od besede do besede z vsimi pisnimi pogreški, v Novicah natisnemo. Nadjamo se, da bodemo s tem pervim očitnim natisam tega važ-niga pisma vsim svojim rojakam vstregli. Vsak se sedaj lahko prepriča, da v tem pisma ne besedice ne stoji, da mora učenec ravno le na Dunaji biti, ki hoče taciga milodara deležen biti, kar bi bil ranjki g. Knaffel v njem gotovo izgovoril, ker je tudi druge pogodbe razločno imenoval. Tisti pristavek, nadkterim bi se utegnil morebiti kdo spodtikovati ? da ima „super-intendent denar med štipendiste razdelovati" je že dav-nej vničen, ker se ti milodari, kakor drugi, iz c. k. deželne plačilnice, plačujejo. Stanovanje delitelja (patrona) pa, kakor smo že opomnili, v tacih in ena-cih zadevah nič razločka ne dela, ker delitelj daru, službe i. t. d. zna v kakošni drugi deželi biti, kakor vživavec daru ali službe. Knaffelnovo pismo, ki je milodare Krajnskim učen-cam v letu 1676 vstanovilo, se pa od besede do besede takole glasi: In den Nuhmen der Allerheiligsten Unzertheilten Drevfaltigkeit, Gott des Vaters, Sohns und heil* Geistes. Amen. Bekhene und Uhrkunde hiemit Jedermaniglich. Ich Georg Wohinitz AA. LL. Philosophiac ac J. U. Doctor, Hof- und Gerichtsadvocat, Codicis Professor Ordinarius, Wienerischen Bistumbs Consistorial-Rath, und derzeit einer Lobl. Uralten Wie-nerischen Universitat Rector Magnificus als weil des wohlehrwurdigen in Gott Geistlichen, auch hochgelehrten Herrn Lucse Knaffls Theologi eroeriti, und gewesten Pfahrern zu grossen Russbach Seel. Testamenti Executor, dass demnach wohlgedachter Herr Lucas Knaffl in besagten seinem Testament und letzten Willen vermog deren von Wort zu Wort folgenden Articuln und Puncten disponiret und mir anbefohlen anstatt seiner eine Gottseelige Stiftung und Fundation von seinem Haab und Guth, so ihme der giitige Gott durch seinem reichen Seegen beschtrt. Er Herr Knaffl auch durch seinen Fleis und Sparsamkeit erhalten, derzeit auf vier krainerische Knaben, dass selbige desto fiiglicher der Tugend, und fleissigen Studieren abwarten sollen, aufzurichten, darzu er von seinen verhandenen Mitteln geschaffet, dass von ihme erkauftes, und bei St. Jacob liegendes Hauss in der Statt, \vie auch einen zu Griintzing liegenden, und wegen vier Tausend Gulden executirten, auch in die Process gebrachten Frevhoff von deren Einkommen man vor das erste der Kochin mit NahmenAnna, die ihme in wiihrender letzter Krankheit treylich gedienet, und aufgewartet, jahrlichen, so lang sie lebt, zu ihrer Unterhaltung hundert Gulden reichen, dass ubrige aber d*r Einkommen in vier krainerische Studenten iiber die nothvvendige Steuer, und Bau-Unkosten der Proportion nach zu gleichen Theillen abtheilen solite. Wenn es aber geschehen wurde, dass die gemeldte Kochin sterben thate, die benannte hundert Gulden den Stipendio znvvachsen, und der vorliandene Superintendent nach seiner Vorsichtigkeit zween andere Studenten aufnehmen soli, und demnach auf den Band die bona stabilia nicht allzeit gleiche Einkommen auch mehrerstheils (vornemlich wo die Weingartbau vorhanden) weniger als dass darauf liegende Capital tragen, als hat er disponiret, dass man gemeldten Freihoff verkaufen, zu Geld machen, und dasselbe auf Interessc anwenden soli, so auch geschehen, und ist der Hoff sammt noch einem Ggthl Exequirten Weingarten auf vier Tausend Gulden Kauffschilling und fiinfzig Thaler Leikkauf, und zwar mit Vorwissen und Consens der lobl. Universitat vcrkaufft werden, davon nun drei Tausend Gulden paar auf gewbhnliches Interesse fiinf procento angelegt worden, das ubrige aber, so man an den Kuafschilling mehr empfangen, der lobl. Universitat wirklichen verreitet worden, bleibt nun hinfihron vor das gemeldte Stipendium das ermeldte Haus bei St. Jakob, und die anstatt des verkauften Hoffs eingenohmene dreitausend Gulden, von dessen Einkommen und Interesse man der vorgemeldten Kochin die jiihrJichc vermachte hundert Gulden, und was iiber Steuer und Bau-Unkosten einzunehmen verbleibet denen vier armen Studenten nach Proportion auszutheilen, doch mit den Hauss dergestalten, dass ein Superintenden dabey wegen seiner Miihewaltung in den neu gebauten Stock des Hauses das obere Zimmer sammt den dazu ge-hbrigen Keller, welches er Herr Knaffl allezeit in seinen allhier seyn bewohnet, und genossen, innen haben, und ohne Verraitung nutzen und gebrauchen solle. Wer aber diese Studenten aufnehmen solle, hat er vermog seines Testaments verordnet, dass anstatt des ersten seyn soli sein eigener Vetter Andreas Mathenschitz dieses Stipendium zu geniessen, so lang er lebt, den andern aber hat er benennet mein eigen Sohlein Georgium Antonium Hilarim Wohinitz, jetzo Poeseos Studiosum (welchen Gott zu seiner Ehr und Glorie lang leben lasse) so lang er studieren wird, die Aufnehmung der andern zween aber, oder in Eventum mehrerer hat er in die Discretion meiner als Superintendentis und kunftiger meiner Successorum auch eingestellet, nach meinen Gutbedun-ken aufzunehmen, und demnach diese seine Stiftung einig, und allein dahin angesehen, Gottes Ehr zu befbrdern, und um Heyl und Seeligkeit seiner Seelen zu bitten, also traget das Offlcium gratitudinis es ohne das vor sich, dass man um empfangene Gutthaten den Gutthatern danken solle, als deponire und befehle ich hiemit in Nahmen mehrmalen gedachten Herrn Knaffls seel., dass die aufgenohmene Studenten, die dieses Stipendii theilhaftig seyn wollen, schuldig seyn sollten, vor die Seel des verstorbenen Herrn Fundatoris alle heilige Sonntag des Jahrs drey heilige Vaterunser, und soviel Ave Maria sammt den Čredo zu der Ehr und Glorie der Allerheiligsten Drevfaltigkeit andachtiglich zu betten, auch sich an denen grossen Festtagen, als Weihnachten, Ostern Pfiingsten und an den Tag aller Heiligen mit der h. Beicht und Communion zu versehen, wie auch alle Jahr an den Tag seiner Hinscheidung oder Anniversari (Velcher ist der 29. Juny) vor ihme eine h. Mess zu hbren, und dabei einen Rosenkranz zu betten. Wer nun darwider wissentlich handeln, und diese Requisita nicht vollzihen, oder sich sonst bbsslich verhalten wurde, der soli Ipso facto das Stipendium verw(irken, und ein anderer darzu qualiiicirter an seiner statt ersetzt werden; da ich aber Doctor Wo-hinitz als erster, und von den Herrn Fundatore selbsten erkiister Superintendens nach denWillen Gottes mit Tod abgehen vvurde, so solle Herr Rector Magnificus und Venerabile Consistorium der allhiesigen Lobl. und uhralten Universitat in Wien befugt seyn, anstatt meiner einen andern Superintendenten ex Facultate Juridica, und zwar, so viel mbglich einen Doctorem krainerisehen Nation, weillen dieselbe besser die Subjecta Studiosorum Nationalium kennen kbnnen, zu erwahlen, und zu ersetzen, welcher so-dann die gehoriger Orten eingehende Zins, und Einkomniissen der Fundation einnehmen, denen armen Studenten, wie obbesagt, austheilen, und diesem nach den hochermelten Herrn Rectori Magnifico et Venerabili Consistorio wenigst alle zwey Jahre seine richtige Raihtung thun, die Mangel davon erwarten, und zu Recht erleutern, sonsten aber ob aliquam culpam oder negligentiam der Schaden an Ihme, und seinen Erben, Haab und Guth gesuchet werden solle. Zu Urkund dessen habe ich solehe Stiftung auf Pergament schreiben, und mit meiner Handschrift und Petschaft verfertigen sollen. So gesehen in Wien den sechsten November Anno sechzen hundert und sechs und siebenzig. Georgius Wohinitz m/p. J. U. D. p. t. Rector Magnificus.