Illylischcs Blatt Nutzen und Vergnügen. ^ Nco. 47. Freitag den ,y. November ,619. - Der Löwe und der Dachs. ^ Ein Dachs, der manches Wwterö Nacht « In seinem Vaue zugebracht, z Ersann aus Hun.q« schöne O.en ^ Voll Lobcöschwang'rer Ep'so^n: ^ Mit diesen kroch er vor den Thron Der Majestät deö großen Leuen. Ein fettes Ämtchen zu «schreyen. , Der Löwe hört ihn ruhig an, , Vis er sein Phrasenspiel geendet. Es i^st was Altes / sprüht er dann, "Daß man den Großen Weihrauch spendet. Du wagst cs,nicd'res, kleines T!M, Mich ziemlich derb ^ Und hast mich fast nach der Mamcr Der Menschen, zun^ly.np erhoben. - Auch schcmt dem ^ "ie zenes f " D^ch sprich, wle wenn das Gegentynl Won dem, was du zu meiner ^h« So «ierlich sangen wahr nun w^re s Sprich! hättest du nnt Ireymuth ">.' Dann auch die Wahrheit kühn gesage . „Nie!" sprach der DachS voil Demuch, »-".. Nie hätt' ich dies; gewatet!" _Und wie," erwiedert j.uer, >,'."e Kann mich sodann bein ^b erhöhen^ Wer nie zu tadeln wagt, lobt mc. Er sprachs, und ließ den Scnbler siehen- ^ Was ist das gelbe Fieber? undenklichen Zeiten 1» den westindischen Colonie» und in allen tropischen Gegenden als ein heftiges, auf Schwache beruhendes, mit Gelbsucht und schwär-. zern Erbrechen verbundenes Fieber einheimisch, und wird wegen der dabey eintretenden Simptome mit dem nicht ganz passenden Nahmen des gelben Fiebers belegt. In den englischen Niederlassungen in West-i.ndien ist es seit deren Begründung bekannt; es ver« uichtete Cromwells Macht, als er im Jahre »655 Jamaika eroberte. Vorzüglich verheerend äußerte es sich seit 1748; dcunayls ward es zuerst in Deutschland bekannt, und von dem Englander Hughes zuerst be-schrieben. Im Jahre 1796 zeigte es zum ersten Mahle außer den tropischen Gegenden seine verheerenden Wirtungen. Westindische Schiffe hatten es nach Philadelphia gebracht, im Jahre 1798 wüthete es ebenfalls w den nordamerikanischen, Frenstaaten. Mit dem Ansang« dieses Jahrhunderts kam diese occidentaU» lche Pest nach Europa. Durch, ein in Cadiz angekommenes amerikanisches. Schiff brach sie, zuerst in der Nahe dieser-Stadt und bald in Andalusien aus. Vorzüglich stark war die Sterblichkeit, unter den jungen Personen männlichen Geschlechts. In dritthalb Monathen raffte sie, gegen 100,000 Menschen hin. Mit dem Eintritt der kühlern Jahreszeit- ließ sie allmählig nach, und ergriff dagegen Malaga und andere blühende Gegenden, die sie verwüstete, bis d»c verringere te Bevölkerung ihr ein Ziel, fehle und sie von^elbf ruhte. Sie war indeß nur auf kurze Zeit gewichcR t' und kehrte im Jahre 1804 mit so verwüstender Gewal! t wieder, daß, sic in wenigen Monathen, emi Dritth,« ->. ,V8 . der Bevölkerung von Malaga wegrafte, und sich auf der ganzen Küste des Mittelmeeres verbreitste. Man bemerkte damahls, daß sie auf schwächliche Personen minder einwirkte, als auf starke, und daß Neger, Amerikaner, Crcolen, farbige Menschen und Spani» cr, welche die Krankheit scho» bestanden hatten, ganz verschont blieben. Auch drohte dem weiblichen Geschlecht eine ungleich geringere Gefahr, und alte Frau: en blieben ganz verschont. Hie Krankheit wich mit dein Schlüsse des Jahres, wurde abe>r zu derselben Zeit durch ein aus Cadiz ausgelaufenes Schiff nach Livorno gebracht, wo Sorglosigkeit und Unkundc ihr freyen Spielraum ließen. Zweckmäßige Anstalten setzten ihr aber auch dieß Mahl ein Ziel. Sechs Jahre nachher, zu Ende des Jahres »610, kehrte diese schreck» liche Seuche wieder zurück, nnd verbreite sich von Malaga und Chartagena auf die Küste bib Roses« Auch Gibraltar bllcb nicht davon defrcyt. Zweckmäßige Anstalten verhinderten indeß ihre wcitern Wir: kungen, und machten ihr auch dieß Mahl ein Ende. Zu derselben Zeit zeigte das gelbe Fieber in den Weltgegenden,-wö es einheimisch ist, cine ungewöhnliche Heftigkeit. Es «reichte von Westindien aus den amerikanischen Continent und griff auch Georgien und Süd» Carolina an. Vorzüglich wurden fremde, Europäer und selbst die Amerikaner ans den nördlichen Häfen Opfer dieses bösartigen Fiebers, welches in den Hasen der südlichen Provinzen des uordamcrischen Frcystaats, besonders in Charlcstown und Havannah, herrschte. In diesem Jahre (1819) brach das gelbe Fieber adermahl auf der, Havannah, in Baltimore, Boston u. s. w. aus, uud wurde von do^t nach der Insel Leon, sofort nach Cadiz verpflanzt, wo es noch grassirt. Die verhaltnißmaßig geringe Anzahl der Sterbenden scheint die Richtigkeit der obigen Angabe, baß Personen, die schon von duseln Fieber befallen waren, nichts mehr zu fürchten haben, zu bestätigen. Aber bey der Ausbreitung desselben in das inuere Andalusien ist zu besorgen, daß die Verwüstungen dort, wohin die Seuche früher nicht gekommen, um so großer seyn dürften. Aus der Nähe der Armee, die bcy Cadiz znsam- mengezogen wurde, und fich jetzb zurückzieht, Msst ssch — wenn nur sonst die Vorsichtsmaßregeln gut sind — eben nichts Nachtheiliges auf die weitere Ausbreitung derselben folgern, denn man muß bedenken, daß das gelbe Fieber selbst im Jahre »9l», wo der Krieg i« Spanien wüthete, oie Heere der Franzosen, Spanier, Engländer und Portugiesen, die Partido's (Queri^-las) und O.uad ^,ay luai-e l)>.>il^ tlie j^tcr iiurF?), wovon folgender Ursprung angegeben wird. Ein Edevmann in irgend einer Gegend von Eng-land hctttc cine junge Dame von bedeutendem Ver» mögen und manchen andernNeitzen gehcirathet, fa>:> jedoch in Kurzem, daß sie ziemlich Herrschsnchtige» Geistes nar, nnd sich auf alle Art zum Herrn über ihn und das ganze Haus zu machen strebte; er beschloß daher, sich wieder von ihr zu trennen. Erging demnach zu ihrem Vater und sagcc ihm: seine Tochter sey von solcher Gemüthsbeschaffenhcit lund er ih» rcr so nberdrüßig, daß, wenn cr dieselbe wieder nach Hause zunehmen geneigt sey, er gern ihr ganzesVer^ mögen herausgeben wolle. Nachdem der Vater den Grund seines Mißvergnügens erforscht hatte, fragte er ihn,: Warum er darüber unzufriedener sey, als jeder andere verhn -rathete Mann, sinntemal dies ja der Fall bei allen sey, und folglich ihm nichts Schlimmrcs begegne, als w is er hätte erwarten müssen, als cr sich in den Chestzad begeben ! — Der junge Edelmann bat um Verzeihung, wenn cr diese Ansicht durchaus nicht theilen könnte, und behauptete, er fühle sich unglücklicher als ande« Männer, da scinc Frau eine Hartn.ickgkeit zeige, welche sich durch nichts in der Melt bezä^^n lasse. Auch glaube «r, ?ein Mann, de< noch «rgmd ein Ge° < suhl für Recht und Unrecht habe, werde sich je von i sein-cm Weibe beherrschen lassen. Sohn! sagte der Alte, Ihr seyd noch wenig,be- i kar.nt mit der Welt, wcnn .Ihr nicht wißt,daß alle , Welber ihre Männer regieren, obgleich nicht alle auf < die nämliche Weise. Indessen, mn all,'« Streit unter , uns aufeinmal zu beendigen, will ich meine Behauptung ' folgender Probe uttt«werftn,wennIs7r anders geneigt ftnd, sie zn versuchen : Ich habeflnrf Pferde in meinem Sialle. Nehmt diese, spannt sie an einen Karren, und ich will in diescn einen Korb mit hundert Eiern legen. Kommt chr nun Durch einen Landstrich und forscht nach ver Wahrheit oder dem Umrunde meiner Behauptung, so laßt ein Pferd m jedem Hause, wo der Mann Herr jndemselb.n ist, und ein einziges Ey da, wo die Frau regiert. Findet ihr nun, daß Ihr Enre Eyer cher los-geworden seyd, als die Pferde, ft hoffe ich, werdet Ib« Euern Fall nicht mehr für ungewöhnlich halten, nach Hause glhcn, und Euer eignes Weib für kein größeres ' Übel ansehen, als die Eur-cr Nachbarn; gehen aber im ^cgcntbcil Eure Pferde eher ab, als die Eyer, so nehme ich nmnc Tochccr wicdcr, und Iyr behaltet ihrVcrmö- g mahl beherrschen, oder ob Er über Sie herrscht. In der That, mein Herr! vcrstlttr die Dame, die Frage ist ein wenig ftltsnm, da es indessen Niemanden schwer ankommen darf, seine Pfticht zu chun, so erNär5 ich Ihnen ohne Vedttlken,>3aß ich stets stolz darauf gewesen bin meinem Gemahle in allen Stücken zu gehör«, chcn. Wenn Ihnen indessen einrs Wribes Wort in die-scm Falle verdächtig scheint, so mag er selbst für mich sprc» chen. Da kommt cr1 ,. In diesem Augenblicke trat der Mann ins Zimmer^ nttd als er nach einigen Entschuldigungen den Gegenstand der Unterredung erfahren hatte, bestätigte er jede? WortdcS gehorsamen Weibes. Hicraufwurdc cr gedc-. ten, sich das Beste unter den angcsrannt.'n Pferden auo-. Ansuchen, und csals Geschenk'zum Andcükcn zu bc' halten. Ein schönes schwarzes Noßmachte den stärksten Eindruck an-f die Phantasie des Mannes, allein seine Gemahlinnwünschte, daß cr diegrau e S t ut t cwählrn möchte, wr aber: - Ich wnß gewiß, sie ,st das i. efte Pfeder Holz mit dickem Eisenblech überzogen, zu drin-, gen,, und, das, Oberleder mit der eisten, Sohle auf was immer für eine Art mit oder oh^e R^mcn zu heften,. «der zu ver.dmdcn, hierauf den Rand des Oberleders mit dem Hammer gut nieder zu schlagen, die zweite 'Sohle auf den Schuh zu befestigen^ und zulezt die Nägcl, einen nach de.n andern, sehr'nahe und doch Hleich wcit einzuschlagen. Herr (^oorzuunc schneidet .die Nägel ans emer. Platte weichen, Eisenbleches. Man erachtet leicht,, daß die Nage^spihe, nachdem sie Hie zweite Sohle., den, Nahmen,, das. Oberleder und Hie erste Sohle durchdrungen, hat, und, nun auf die beit bciznstehep., die sie allein wohl nur mit vieler An» strengung würde haben vollbringen können. Ein, Herr Gateau, Straße St. Victor in P a: ris, hat eine Wassermaschine erfunden, vermöge wel» chcr das Wasser viel leichter aus den Brunnen geho» ben werden soll, als durch Pumpen und die archimedische Schraube. Diese Maschine l^'hj dag Wa»'ser zu jeder beliebigen H-ihe, und mit eben dem Maß bewc« gendcr Kraft'gibt sie doppelt so viel Wasser, wie die Pumpe, obgleich ihre Verfertigung vlcl weniger kostet und sie viel leichter im Stand zu erhalten ist. Sie kann sowohl mit Menschenhänden, als mit Pferoen in Bewegung geseht,werden. Ein Laternenbube in Lo.ndon fragte den Dr. Vurgesh an einem sehr dunklen-Abend, ober ihm leuchten solle? ^Nein," antwortete dieser, »ich bin selbst e>n L»chl der Wclt." —»Nun,, so wünsch'ich," entgcgnete der Ium ge, »daß Ihr am En5e meiner Straße aufgehangen -würdet, denn da ist's immer veneui'elt finster."